MONATSZEITSCHRIFT DES LANDESSPORTBUNDES JANUAR/ 2 FEBRUAR 1 2007

SPORTSPORT ININ BERLINBERLIN GroßeGroße GalaGala derder ChampionsChampions Titel

SPORT Ein erfolgreiches Jahr 2006 ging für den Berliner Spitzensport zu Ende. Deshalb hatten die Fans allen Grund, gemeinsam mit ihren Champions am 9. Dezember im Estrel-Hotel in Neukölln IN BERLIN ausgelassen zu feiern. Eisschnellläuferin Claudia Pechstein, Radsportler Jens Voigt und die Fußballer von Hertha BSC (auf dem Titelfoto Nationalspieler Arne Friedrich stellvertretend für die Mannschaft) mit ihrem Trainer Falko Götz waren in der tra- ditionellen Sportlerumfrage ganz vorn gelandet. Insgesamt wurden über 18200 Stimmen abgegeben. Das war neuer Re- Nr. I-II, Januar/Februar 2007, 57. Jahrgang kord. (siehe auch Seite 5) Fotos: Engler

OFFIZIELLES VERBANDSORGAN DES LANDESSPORTBUNDES BERLIN Aus dem Inhalt

HERAUSGEBER: Landessportbund Berlin e.V., Das war 2006 verantwortlich: Norbert Skowronek Neues aus dem Berliner Vereinssport www.lsb-berlin.de Bilanz auf Seite 4 SPORTJUGEND BERLIN REDAKTION: Ausblick auf 2007 AKTUELL Angela Baufeld (verantwortlich), Dr. Heiner Brandi (verantwortlich: Sportjugend) LSB-Direktor über das neue Sportjahr Lehrgänge der SJB-Bildungsstätte Anett Haase Analyse auf Seite 8 Seite 13 bis 16 REDAKTIONSADRESSE: Sportlich Kaffee trinken Finanzen/Vereinsberatung Sport in Berlin, Jesse-Owens-Allee 2, Neues rbb-Sportcafé ist auf die Mitarbeit Neue Mietpreise für LSB- 14 053 Berlin (Postanschrift: Brieffach 1680, der Vereine angewiesen Räumlichkeiten/Fragen zur Vereinsführung 14 006 Berlin) Fon (030) 30 002-109, Fax (030) 30 002-119 TV-Tipp auf Seite 9 Zahlen und Fakten auf Seite 18/19 Email: [email protected] Mut zu mehr Verantwortung „Gewalt halt - mach mit” - DRUCK: Berliner in hochrangigen Sport-Positionen der Name als Programm DruckVogt GmbH, Schmidstr. 6, 10 179 Berlin, Plädoyer auf Seite 11 Ein Unternehmer für Fairplay im Fußball Fon (030) 275 616 - 0 , Fax (030) 279 18 93 Porträt auf Seite 20 Harte Arbeit zahlt sich aus ANZEIGENVERWALTUNG: Alle packen mit Begeisterung an Spandaus Wasserball-Jugend schwimmt TOP Sportmarketing Berlin GmbH auf der Welle des Erfolges Vereine bereiten Familiensportmesse vor Fritz-Lesch-Str. 29, 13053 Berlin Fon. (030) 9717 2734, Fax. (030) 9717 2735 Bericht auf Seite 12 Am 18. Februar ist es soweit: Seite 21

SPORT IN BERLIN erscheint jeweils am ersten Werktag eines Kalendermonats. Der Bezugspreis ist im LSB-Mitgliedsbeitrag enthalten.

Mit Namen gekennzeichnete Beiträge drücken nicht unbedingt in jedem Falle auch die Meinung des Herausgebers aus. Die Redaktion lädt zur Einsendung von Fremdbeiträgen ein, bittet dabei jedoch um maschinengeschriebene Manuskripte. Aus organisatorischen und Kostengründen kann weder eine Gewähr für Veröffentlichung noch eine solche für Manuskript-Rücksendung über- nommen werden. Da sich SiB als Organ des Lan- dessportbundes in erster Linie an bereits organi- sierte Sportler richtet, dürften Artikel, die für bestimmte Vereine werben, hier wohl fehl am Platze sein.

NÄCHSTER REDAKTIONSSCHLUSS: 6. 2. 2007 Karikatur: Klaus Stuttmann

2 SPORT IN BERLIN I-II/2007 Thema des Monats

von Hans-Jürgen Reißiger LSB-Schatzmeister Klares Votum der Ministerpräsidenten

Foto: Engler Foto: für das staatliche Glücksspielmonopol

ie Ministerpräsidenten haben am 13.12.2006 ner als Alternative zur Entwicklung krimineller Struktu- ihr Königsweg. Das sollte für die Laufzeit des Staats- Dden neuen Staatsvertrag zum Glücksspielwesen ren - Parallelen zwischen den Zielen des Staatsvertra- vertrages respektiert werden. Die volle Unterstützung in Deutschland mit 15 : 1 Stimmen beschlossen. Der ges und den Funktionen des Sports als gesellschafts- der Ziele dieses Staatsvertrages (Monopolisierung des Kieler Ministerpräsident hielt sich die Möglichkeit of- politische Aufgabe sind unverkennbar. Daher ist es Glücksspielmarktes) sollte von allen Interessensgrup- fen, in den nächsten Monaten dem Staatsvertrag bei- nachvollziehbar, wenn der Sport die Maßnahmen zur pen des Sports gewährleistet werden. Voraussetzung zutreten. Der Beschluss kann als konsequente Umset- Erreichung dieser Ziele und die damit verbundenen dafür ist ein geschlossenes gemeinsames Auftreten zung der Entscheidung des Bundesverfassungsge- Rahmenbedingungen des Staates - hier Monopolisie- aller Verbände mit ihrem Dachverband. Es dient der richts vom März 2006 gewertet werden, zumal der rung des Glückspielmarktes als am ehesten geeignete Sache nicht, wenn nach klaren Voten der Ministerprä- Staatsvertrag sich eng an die Auflagen des Gerichts Form der Regulierung des Glücksspiels - nachhaltig sidenten zu den Zielen des neuen Staatsvertrages lehnt, das wiederum die Rechtssprechung des Euro- unterstützt. ausgerechnet aus den Reihen derer, die in den ver- päischen Gerichtshofes (EuGH) in sein Urteil einbezo- Kernziele des neuen Staatsvertrages gangenen Jahrzehnten erheblichliche Zuwendungen gen hat. Die Politik sieht nun offensichtlich in dem vor- Vermeidung und Bekämpfung von Spielsucht aus Lotterie-und Sportwettenüberschüssen erhalten liegenden Staatsvertrag den Königsweg, um mittels • Schutz der Gesundheit der Bürger haben, immer wieder laut alternative Überlegungen staatlicher Glücksspielangebote die Erreichung ord- • Vermeidung und Abwehr von Suchtgefahren zum Monopol in Form eines liberalisierten Marktes nungsrechtlicher Ziele sicherzustellen. • Präventivmassnahmen, u.a. durch Information angestellt werden. Auch für die vom Bundesverfas- Ausgang: Bundesverfassungsgericht 28.3.2006 Kanalisierung und Begrenzung des Glücksspiels sungsgericht eingeräumte Übergangszeit sollten die In Bayern ist das Anbieten von ausländischen Sport- • Bestehendes Monopol bei Sportwetten und Lotteri- bereits eingeleiteten Maßnahmen zum Erhalt des Mo- wetten untersagt worden. Der Kläger sah darin eine en mit besonderem Gefährdungspotential soll erhal- nopols unterstützt werden. In diesem Zusammen- Einschränkung des Grundrechts auf Berufsfreiheit. Be- ten bleiben. hang sollte es auch jedem Verband und Verein be- schränkungen des Grundrechts der Berufsfreiheit kön- • Frühere DDR Lizenzen sind aufzuheben. (Ein Jahr wusst sein, dass alternatives Handeln zu den Zielen nen gerechtfertigt sein (z.B. durch ein Landeslotterie- nach Inkrafttreten des Vertrages) des Staatsvertrages, z.B. Werbeverträge einzelner Ver- gesetz), wenn eine konsequente und aktive Ausrich- • Übergangsregelungen unter Berücksichtigung der all- bände oder Vereine mit privaten Wettanbietern, den tung des Sportwettangebotes am Ziel der Begrenzung gemein geltenden Anforderungen. Wettbewerb stärken und das Monopolsystem in Frage der Wettleidenschaft und Bekämpfung der Wettsucht, • Es wird ein umfassendes Verbot mit Erlaubnisvorbe- stellen können. sowohl materiell als auch strukturell, gesetzlich veran- halt aufgenommen: Jede Veranstaltung oder Vermitt- Die Liberalisierung des Wettmarktes erlaubt es Anbie- kert sind. Die Errichtung eines staatlichen Wettmono- lung von Glücksspielen bedarf der Erlaubnis des jewei- tern aus dem In- und Ausland, Gewinnpläne unter pols ist gerechtfertigt, weil diese Form ein geeignetes ligen Landes. Erlaubnis ist nur unter Berücksichtigung Berücksichtigung der Niederlassungsfreiheit (Steuer- Mittel zur Bekämpfung der genannten Gefahren sein der in § 1 des Staatsvertrages festgelegten Ziele mög- gesetzgebung des Sitzlandes) anzubieten, die einen könnte. Eine Marktöffnung könnte zu einer erhebli- lich. weitgehenden Wegfall von Überschüssen aus dem chen Wettbewerbserweiterung führen und damit zu Jugend - und Spielerschutz Glücksspielgeschäft zur Folge haben können. Der einer Zunahme von problematischem und suchtbe- • Striktes Verbot der Teilnahme von Jugendlichen und Ausschluss gewerblicher Wettangebote durch private einflussendem Verhalten. deren konsequente Durchsetzung (Sanktionen) Wettunternehmen ist nur dann zumutbar, wenn das Umfeld • Verantwortungsbewußtes Spielen aktiv gestalten bestehende Wettmonopol auch in seiner konkreten Eine im Auftrag der EU-Kommission erstellte Studie • Übergreifendes Sperrsystem für Suchtgefährdete Ausgestaltung der Vermeidung und der Abwehr von des Schweizerischen Instituts für Rechtsvergleichung Sicherstellung fairen Spiels und Schutz vor Kriminalität Spielsucht und problematischem Spielverhalten dient. zum Glücksspielmarkt in der EU (April 2006) belegt Starke Glücksspielaufsicht, die nicht beim Finanzminis- Fiskalische Interessen des Staates scheiden zur Recht- eindrucksvoll den Erfolg einer Politik der strikten Regu- ter angesiedelt sein darf fertigung der Errichtung eines Monopols aus. Eine Ab- lierung und Kanalisierung des Glücksspiels zum Schutz Einheitlicher Rahmen für Glücksspiele schöpfung von Mitteln aus dem Glücksspiel für Ge- der Spieler und der Allgemeinheit. Das restriktive • Geltungsbereich für Sportwetten, staatliche und pri- meinwohlzwecke ist nur als Weg der Suchtbekämp- Monopol steht in voller Übereinstimmung mit den vate Lotterien (keine Einbeziehung der Spielhallen, da fung und als Konsequenz aus einem öffentlichen Mo- Entscheidungen des EuGH und entspricht der abschliessende Regelung durch Bund durch Gewerbe- nopolsystem gerechtfertigt, nicht dagegen als selb- Glücksspielpolitik vieler anderer europäischer Staaten ordnung) ständiges Ziel. Ziel Die vom Bundesverfassungsgericht angedachte Alter- Das bedeutet: Die Position, der Sport unterstützt aus Entsprechend den Vorgaben des Bundesverfassungs- native, nämlich eine gesetzlich normierte und kon- seinem Selbstverständnis heraus Maßnahmen zur Be- gerichts sollen die Ziele zum Schutz der Spieler und trollierte Zulassung des gewerblichen Spielangebotes kämpfung der Suchtgefährdung, zum Jugendschutz der Allgemeinheit in den materiellen Regelungen kon- zuzulassen, wird aus ordnungrechtlichen und ge- und zum Schutz der Allgemeinheit, sollte von allen sequent ausgestaltet werden. Die Neuregelungen sellschaftspolitischen Gründen derzeit abgelehnt. Als mitgetragen werden. Forderungen nach einer originä- müssen tatsächlich durchgesetzt werden. Der Schwer- Gründe dafür werden angeführt: ren Verknüpfung im Staatsvertrag von Glücksspiel und punkt muß auf dem Jugendschutz liegen (Zielgruppe • Enorme Expansion des Glücksspielmarktes der Abschöpfung der Überschüsse, also eine explizite der Sportwetten), Gleichzeitig muss der Schutz der All- • Ansteigen suchtgefährdeter Glücksspieler Finanzierungsregelung mit Bestandssicherung und gemeinheit vor kriminellen Strukturen im und um den • Keine Dämpfung durch Steuerbelastung in Deutsch- Werbemöglichkeiten für bestimmte, gemeinnützige Glücksspielmarkt gewährleistet werden. Interessanter- land möglich, da europäische Primärrechte geltend ge- Zuwendungsempfänger, verkennen das ordnungs- weise sind Parallelen zwischen dem Staatsvertrag und macht werden (Niederlassungsfreiheit, Dienstleis- rechtliche Primat und die Ziele des Staatsvertrages der Erklärung von Nizza des Ministerrates der EU aus tungsfreiheit) - Folge: Steuerwettbewerb mit EU-Län- und gehen über die Regelung des § 16 des Staatsver- dem Jahre 2000, die sich mit den gesellschaftspoliti- dern trages hinaus. Solche Forderungen können insgesamt schen Aufgaben des Sports auseinandersetzt, auszu- Weitere Konsequenzen aus dem Staatsvertrag die Aufgaben zur Eindämmung der Spielsucht, die machen. Die Erklärung von Nizza besagt: Der Sport hat • Stark eingeschränkte Werbung für die staatlichen Aufgaben für den Jugendschutz und die Eindämmung eine öffentliche Gesundheitsaufgabe, eine soziale Glückspielanbieter und Kanalisierung des Glückspiels als eine dem Ge- Funktion, eine kulturelle Funktion, eine Spielfunktion, • TV-Werbeverbot - als Spots und als Sponsoring meinwohl verpflichtete Aufgabe gefährden. Im § 16 eine erzieherische Funktion. Die Bekämpfung von • Werbeverbot über Telefon des Staatsvertrages ist die Verwendung des Reinertra- krankhafter Spielsucht durch alternative Angebote von Die Kündigung ist erstmals zum 31.12.2011 möglich, ges geregelt. Sie ist von den Zielen des Staatsvertra- Freizeitgestaltung in Sportvereinen, die Betreuung von der Staatsvertrag soll zum 1.1.2008 in Kraft treten. ges strikt zu trennen. Die Finanzierung oder Mitfinan- Jugendlichen durch den Sport, das sportliche Engage- Haltung des Sports zierung der Aufgaben des Sports im Rahmen der Ver- ment im Gemeinschaftserlebnis, im fairen Umgang Die Länder haben sich mit dem Staatsvertrag für die wendung des Reinertrages durch den Staat hat Tradi- untereinander ebenso wie mit dem sportlichen Geg- Fortführung des Staatsmonopols entschieden. Das ist tion. Das soll auch so bleiben.

SPORT IN BERLIN I-II/2007 3 Sportjugend • Die Kindergarten-Trägergesellschaft des Landessportbund Berlin: Berliner Sports übernimmt weitere Einrich- tungen der Kinderbetreuung. Sie betreut in Das Jahr 2006 in Stichpunkten 20 Kindertagesstätten und einem Hort rund 2.500 Kinder. • Mit Unterstützung der Lichtenauer Mineral- Planung, Organisation, Finanzen Breitensport quellen fanden erstmals Spiel- und Bewe- • Der LSB Berlin hat eine Liste von Projek- • Kampagne „Berlin komm(t) auf die Beine“ gungstage mit allen Berliner Sport-Kitas statt. ten erstellt, für deren Finanzierung eventuell (Ärztekammer Berlin, Kassenärztliche Vereini- In der Schöneberger Sporthalle wurde das Mittel aus den EU-Strukturfonds gewährt gung Berlin, Berliner Sportärztebund und große Finale mit den Bestplatzierten aus werden könnten. Die Vorschläge beziehen LSB), Berliner Ärzte verschreiben das „Rezept den einzelnen Kitas ausgetragen. sich auf Projekte zur Entwicklung und Be- für Bewegung“ • Die erfolgreiche Einführung des Freiwilli- darfsanpassung der Sportinfrastruktur (z.B. • 6. September: 2. Berliner Seniorenolympia- gen Sozialen Jahres im Sport setzt sich fort. Schwimmhallen) sowie zur Verbesserung de (Kooperation mit Unternehmensgruppe Mit 111 Freiwilligen in 70 Einsatzstellen der der Lebenschancen (Bildung und Aus- Pro Seniore, ABS) sportlichen Jugendarbeit wird eine neue bildung) und der Förderung der Integration. • 4. bis 7. September: 3. Erfahrungsaustausch Rekordmarke erreicht. • Eine gemeinsam mit der IHK in Auftrag zwischen Multiplikatoren der Sportorganisati- • Das Fan-Camp Berlin bietet zur Fußball- gegebene Studie über die ökonomischen onen (Berlin/Brandenburg und Dänemark) WM preiswerte Übernachtungsmöglichkei- Auswirkungen von Sportgroßevents in und • 10. September: „Familienland“ beim Festi- ten für Gäste aus aller Welt. Fast 3.000 jun- auf Berlin ergab Erkenntnisse über das Aus- val des Sports auf dem Gelände des SC Sie- ge Fans aus 49 verschiedenen Nationen gabeverhalten der Besucher bei Berlin-Mara- mensstadt nutzen das Angebot. thon, ISTAF, Deutsches Turnfest oder Beach- • 15. Oktober: ‘Erlebniswandertag’ gemein- • Das Programm „Kleine kommen ganz volleyball-WM wie auch über die Rolle, die sam mit dem LSB Brandenburg groß raus – Bewegungs- und Gesundheits- der „Berlin-Faktor“ für die Reiseentscheidung • 4. November: Symposium ‘Seniorensport‘ förderung für Kinder und zur Zusammenar- von Besuchern spielt. gemeinsam mit dem LSB Brandenburg in beit von Kitas und Sportvereinen“ trägt dazu • Im 3. Sportbericht des Senats (1999 - Potsdam („Mehr Bewegung für mehr Ältere“) bei, dass sich die Mitgliederzahlen im Vor- 2005) wurde die Sportförderung in Berlin schulalter in den Sportvereinen verdoppeln. aus Sicht des LSB dargestellt. Dabei wurden Die Zahl steigt im Förderzeitraum von bestimmte Programme, wie „Kleine kom- Leistungssport 13.000 auf 26.000. men ganz groß raus“, beschrieben oder auf • Erfreuliche Bilanz: Gold- und Silbermedail- • Bei den für geistig die Einlösung wichtiger Forderungen wie „Si- le bei den Olympischen Winterspielen in Tu- Behinderte gestaltet die Sportjugend das cherung einer bedarfsgerechten Sportstät- rin im Eisschnelllaufen durch Claudia Pech- Rahmenprogramm am Begrüßungsabend. tenversorgung“ hingewiesen. stein und Lucille Opitz; Weltmeister wurden • Das Berliner Kinderfestival findet erstmals • 91 Vereine sind in den LSB neu aufge- Robert Bartko im Radsport, Thorsten En- im Reiterstadion statt. nommen und von der Senatsverwaltung als gelmann/ Martin Sauer im Rudern, André förderungswürdig anerkannt worden Niklaus in der Leichtathletik und Ulrich Bu- • Die Online-Datenbank zur Statisik-Meldung bolz im Hockey; Europameister im Eis- Sportstätten wird von 520 Vereinen (Vorjahr 680) in schnelllaufen, Schwimmen, Segeln und • Der LSB beteiligt sich an der Sportstätten- Anspruch genommen. Die erhoffte Verwal- Wasserspringen. Insgesamt 89 Medaillen entwicklungsplanung des Senats. tungsvereinfachung ist noch nicht erreicht. bei Olympischen Spielen, Europa- und • fast 40 Vereine haben den großen Schlüs- • Neue Marketing- und Vermarktungsstrate- Weltmeisterschaften der Damen u. Herren; selvertrag abgeschlossen; zudem gibt es gie des Berliner Sports wurde entwickelt. außerdem wurde der EHC Eisbären Berlin zum zweiten Mal Deutscher Meister. Im über 1.000 kleine Schlüsselverträge in Berlin Nachwuchs erkämpften 52 Athleten bei den • nach wie vor 370 Mio. Euro Sanierungsbe- Bildung Jugend-Europa- und Weltmeisterschaften darf der Berliner Sportstätten • Die mit EU-Mitteln geförderte Sanierung insgesamt 61 Medaillen und 206 Titel bei • Über 60 Sportvereine haben mit Hilfe des der ehemaligen Führungsakademie wird Deutschen Meisterschaften. im Jahr 2002 aufgelegten Muster-Kaufvertra- abgeschlossen. Durch Isolierung und Son- • Der LSB hat 240 Athleten/innen vom ges ihr bisher genutztes Grundstück erwor- nenenergie werden die Betriebskosten Nachwuchs bis zur Spitze durch die „Ber- ben. deutlich gesenkt. liner Sporthilfe“ mit 131.000 Euro gefördert. • Die AG Leitbild Sport des Senats wird ein- • Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend • Förderung von rund 1600 Kindern in 106 gerichtet und Deutschlands größte Sportver- und Sport erlässt eine neue Ordnung der „Talentnestern“ in 20 Sportarten im Rahmen haltensstudie durchgeführt staatlichen Prüfung für Gymnastiklehrerin- der Kooperation Schule/Verein • Der Kampf um den Erhalt gefährdeter nen und -lehrer. Damit kann die moderni- • Mit der Anerkennung der Poelchau Ober- Sportstätten geht weiter. Insbesondere die sierte Ausbildung weiter angeboten werden. schule im November 2006, erfüllen vier Zunahme von beabsichtigten Sportanlagen- • Die fortgeschriebenen Rahmenrichtlinien Berliner Eliteschulen des Sports die Quali- schließungen in den Bezirken bereitet dem für die Aus- und Fortbildung im Sport wer- tätskriterien des DOSB. Zum Schuljahres- LSB Sorgen den sukzessive umgesetzt. beginn 2006/07 begann der Start des neu- • Kooperationsvereinbarung zwischen dem • Auch 2006 boomt die Nachfrage nach en Konzepts „Schul- und Leistungssport- Landessportbund Berlin und den Berliner Bä- den angebotenen Seminaren. Über 500 Zentrum Berlin“ mit der Einschulung von der-Betrieben zur besseren Nutzung der Ber- Übungsleiterinnen und Übungsleiter schlie- 290 Talenten in die 5./7. Klassen. liner Hallenbäder. Bisher wurde das Anfang ßen die Basisausbildung ab, 75 Übungslei- • 989 Landes- und Bundeskader trainieren 2006 erarbeitete gemeinsame LSB/BBB ter/innen erwerben die zweite Lizenzstufe derzeit an den Eliteschulen des Sports. Konzept zur Übernahme von Bädern durch (Gesundheitssport), und es besteht weiter- • Für das Berliner Topteam Peking wurden Vereine nur unzureichend umgesetzt hin ein dringendes Fortbildungsbedürfnis 91 Athleten/innen in 21 Sommersportarten bei Lehrerinnen und Lehrern. berufen.

4 SPORT IN BERLIN I-II/2007 Champions 2006

ans Jürgen Cramer, Vorstand der Vattenfall HEurope AG, mit Monique Garbrecht-Enfeldt Die Berliner Champions 2006 mit Ehrengästen, u.a. Sportsenator Ehrhart Körting (1. Reihe mi.), Staatssekretär Thomas Härtel (4.v.l.), LSB-Präsident Peter Hanisch (li.) und DKLB-Vorstand Hansjörg Höltkemeier (2.v.l.)

Championsgala 2006 am 9. Dezember im Estrel-Hotel Innensenator: „Eine gute Wahl” it der Wahl von Claudia Pechstein und Jens Metropole darstellt, was man in Berlin sehr deut- MVogt zu Sportlern des Jahres haben lich an der Begeisterung bei der Fußball- und zu- die knapp 20 000 Abstimmungs-Willigen der vor Beachvolleyball-Weltmeisterschaft sah. Weil Stadt (Rekord!) eine kluge, weitsichtige Entschei- die Stadt heutzutage keine Industrie mehr hat, dung getroffen, meinte LSB-Direktor Norbert muss sie eben auf dem Gebiet des Tourismus, Skowronek. Sowohl die fünffache Eisschnelllauf- der Kultur und nicht zuletzt des Sports ihre Ak- Olympiasiegerin und zugleich Deutschlands er- zente setzen. Dazu gehören auch große Events folgreichste Winter-Athletin als auch der durch mit Ausstrahlungskraft. „Ich würde es deshalb seine Husarenritte bei der Tour de France impo- begrüßen, wenn Berlin wieder einmal die Olym- as sind Berlins Nachwuchssportler des nierende Straußenradfahrer sind wahre Vorbilder pischen Spiele ausrichtet, doch bis dahin ist es Jahres 2006: (v.r.n.l.) Leichtathlet Thomas für die Jugend, was Leistung, Charakter und Aus- D ein dornenreicher Weg. Zunächst einmal muss Ulbricht (Behindertensport), Bogenschützin strahlung anbelangt. Und beide sind sich auch sich der DOSB artikulieren, für welche Stadt er Karina Winter sowie die Wasserspringer Patrick im Kampf gegen Doping einig. plädiert. Aber international gesehen, hat Berlin Hausding und Christian Picker sicherlich die besten Chancen“, so Körting. Der erstmals bei einer solch geballten Ansamm- lung von Stars im Estrel Convention-Center an- Zwei zu Ehrende fehlten bei der feierlichen Pro- wesende Berliner Innensenator Ehrhart Körting klamation. Berlins Radsport-Präsident Wolfgang fühlte sich ausgesprochen wohl, hielt es bis nach Scheibner nahm die Auszeichnung für Jens Vogt Mitternacht aus und damit wesentlich länger als in Empfang, der sich gerade in Südafrika im Trai- die zur Mannschaft des Jahres gewählten Fuß- ningslager befand und sich per SMS bedankte, baller von Hertha BSC, die gleich nach der Eh- während Trainer Bernd Mädler die Drittplatzierte rung verschwanden und nur ihren Coach Falko Marianne Buggenhagen vertrat, die sich nach Götz zurück ließen, der erneut Bester in der Rub- einem operativen Eingriff an der Wurfschulter in rik Trainer/Manager wurde. Dass Körting durch- einer Reha-Klinik aufhielt. aus dem Sport zugeneigt ist, beweisen seine frü- KLB-Vorstand Hans-Georg Wieck (li.), LSB- heren Aktivitäten als Tennisspieler in Bad Harz- Direktor Norbert Skowronek Dafür aber war die Zweite Britta Steffen, die vier- D burg, wo er aufwuchs, sowie als Florettfechter fache Schwimm-Europameisterin und dreifache während des Studiums an den Universitäten in Weltrekordlerin, anwesend, obwohl sie eigentlich München und Berlin. Heutzutage, so sagte er, bei der Hallen-EM in Helsinki starten sollte. Doch ließe ihm sein Amt kaum noch Zeit. Doch wenn eine Erkältung zum unrechten Zeitpunkt stoppte die Möglichkeit besteht, geht der Vater von fünf ihr Vorhaben, bescherte aber zugleich dem Töchtern im Sommer gern schwimmen und im Abend viel Glanz. „Bis zu den Weltmeisterschaf- Winter skilaufen. Absolute Hochachtung empfin- ten im März in Australien will ich aber wieder det er für die Spitzenssportler, die wiederum für vollkommen fit sein und mein Bestes geben.“ die Allgemeintheit ein Ansporn bilden, sich Und vielleicht mit ein paar Medaillen nach Hau- selbst zu versuchen, um ihre Leistungsgrenzen se kommen? Dann dürfte die Qual der Wahl zur auszureizen und somit etwas für die Gesunder- Sportlerin des Jahres 2007 noch schwerer fallen haltung des Körpers tun. Nicht jeder kann ein als diesmal, als zwei Topstars zur Disposition Boris Becker oder eine Steffi Graf werden, so der standen. Doch das Olympia-Gold von Claudia SPD-Politiker. Pechstein wog etwas schwerer. urnerin Katja Abel - EM-Dritte 2006 trotz TVerletzungspech - erhielt einen Sonderpreis, Auf den Sport in der Stadt angesprochen, sagte Text: Hansjürgen Wille überreicht von Hans-Jürgen Bartsch, Vorsitzen- Körting, dass der Sport ein Stück Identität einer Fotos: Jürgen Engler der der DOG Berlin

SPORT IN BERLIN I-II/2007 5 Sportpolitik Ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr wünschen wir allen Sportlerinnen und Sportlern sowie allen ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitern in Verbänden, Arbeitsgemeinschaften und Vereinen. Präsidium des Landessportbundes Redaktion „Sport in Berlin”

Bund zahlt 27 Millionen Euro für deutsches Stützpunktsystem er Olympiastützpunkt Berlin erhält 2006 DBundesmittel in Höhe von 3,599 Millionen Euro und liegt damit in der Rangliste der Leis- tungssportzentren an erster Stelle. Auf den wei- teren Plätzen folgen Bayern, Chemnitz/Dresden, Cottbus/Frankfurt-Oder und Thüringen. Insge- samt wird das Stützpunktsystem in diesem Jahr Im Schloss Bellevue (v.l.n.r.): LSB-Präsident Peter Hanisch, DOSB-Präsident Thomas Bach, Bundesprä- mit 26,788 Millionen Euro aus dem Bundes- sident Horst Köhler, LSB-Vizepräsidentin Gabriele Wrede Foto: Bildschön haushalt gefördert. DOSB-Presse Deutsches Sportabzeichen für Bundespräsident Horst Köhler Mit Sport zum eigenen Wohlbefinden beitragen undespräsident Horst Köhler hat im Schloss aufmerksam machen wollen, hieß es dazu in BBellevue, seinem Berliner Amtssitz, aus den einer Verlautbarung des Bundespräsidialamtes. Händen von DOSB-Präsident Thomas Bach das „Wir freuen uns, dass der Bundespräsident in Deutsche Sportabzeichen erhalten. Damit wurde einer Zeit, in der immer mehr Menschen mit das erste Abzeichen in seiner für den DOSB neu gesundheitlichen Folgen falscher Ernährung und entworfenen Gestaltung dem Staatsoberhaupt, zu wenig Bewegung kämpfen, ein Zeichen ge- gleichzeitig Schirmherr des deutschen Sports, überreicht. Zusammen mit Gattin Eva Luise setzt und Bürger ermuntert hat, durch Sport aktiv Köhler hatte der Bundespräsident die erforderli- zur eigenen Gesundheit und zum eigenen Wohl- chen sportlichen Leistungen dafür in je einer befinden beizutragen“, sagte DOSB-Präsident leichtathletischen Ausdauer- und Sprungdisziplin Thomas Bach. Die Verleihung erfolgte am Rande sowie über zwei Schwimmdistanzen erbracht. eines Treffens, bei dem das Präsidium den Bun- Durch den Erwerb des Sportabzeichens habe despräsidenten über wichtige Aufgaben und Vor- der Bundespräsident auf die Bedeutung des haben des DOSB in den kommenden Jahren in- Sports für den Einzelnen und für die Gesellschaft formierte. DOSB-Presse erliner Politiker traten im Dezember auf Antidoping Seniorensport Bdem Bebelplatz im Eisstockschießen gegen- einander an. Dabei schlug die Mannschaft des Zustimmung der LSB’s Neue Initiative gestartet: Senats, mit dem neuen Sportsenator Erhard zum DOSB-Aktionsplan „Erfahrung ist Zukunft” Koerting (Foto), das Team des Abgeordneten- hauses mit 5:0. Foto: Engler OSB-Präsident Thomas Bach hat bei der OSB-Präsident Thomas Bach hat im Bun- DKonferenz der 16 Landessportbünde Ende Ddeskanzleramt an der Auftaktveranstaltung vergangenen Jahres einen Antidoping-Aktions- der Initiative „Erfahrung ist Zukunft” teilgenom- Die nächste ordentliche plan präsentiert, der zustimmend zur Kenntnis men. Ziel der Initiative ist, die Potentiale älterer Mitgliederversammlung genommen wurde und unterstützt werden soll. Menschen stärker hervorzuheben. Dabei wird Im Mittelpunkt des Zehn-Punkte-Planes stehen die aktive Teilhabe Älterer in Wirtschaft und Ge- des LSB Berlin eine Verdopplung des DOSB-Zuschusses an die sellschaft sowie als Arbeitskräfte gefördert. Le- findet Nationale Antidoping-Agentur (NADA) von benslanges Lernen, ehrenamtliches Engagement am 8. Juni 2007 260.000 auf 520.000 Euro, finanzielle Sanktio- und gesundheitliche Prävention sind weitere As- ab 18 Uhr nen für Dopingtäter und bessere Prävention pekte. „In den älteren Menschen stecken ge- im Rathaus Schöneberg durch die vermehrte Verbreitung von Aufklä- samtgesellschaftliche Chancen”, so Bach. Der statt. rungs- und Erziehungsmaterialien. Sport könne davon profitieren und habe Weg- DOSB-Presse weisendes zu bieten. DOSB-Presse

6 SPORT IN BERLIN I-II/2007 Sportpolitik

Berlins Terminkalender 2007: Viele Top-Ereignisse

as Jahr zwischen den Olympischen Winterspielen in Turin und den Som- Dmerspielen in Peking hält für die Sportstadt ein paar Top-Ereignisse bereit. Einer der Höhepunkte ist sicherlich die Eröffnungsveranstaltung der - Weltmeisterschaft in der Max-Schmeling-Halle, wo am 19. Januar Deutsch- land auf Brasilien trifft und sich gleich eine gute Ausgangsposition für den wei- teren Verlauf des Turniers sichern sollte. Für das zweite WM-Highlight sorgen vom 16. bis 21. August die Modernen Fünfkämpfer, die auf den Anlagen des Olympiaparks um die Titel schießen, fechten, schwimmen, reiten und laufen. Selbstverständlich stehen auch wieder Berlins Traditions-Veranstaltungen auf Samstag, 10. Februar 2007 dem Programm. Den Anfang machen in dieser Beziehung die Radrennfahrer MARITIM Hotel Berlin-Tiergarten mit dem Sechstagerennen im Velodrom (25.-31. Januar). Es folgen die De- genfechter um den Weißen Bären (24./25. Februar), die Tennisspielerinnen mit den Quatar Open beim LTTC Rot-Weiß (5.-12. Mai), die Straßenfahrer mit ihrer Tour durch Berlin (25.-28. Mai), natürlich die Fußballer mit dem DFB-Po- kal-Finale (26. Mai) sowie die Ruderer mit der Regatta „Quer durch Berlin“ (6. Oktober). Selbstverständlich fehlen auch die Leichtathleten nicht. Bereits am 6. Mai finden die ‘25 Kilometer von Berlin’ statt, am 16. September das ISTAF und zwei Wochen später der große Berlin-Marathon. Auch einige Deutsche Meisterschaften werden in diesem Jahr in Berlin ent- schieden, so im Wasserspringen (1. Februar), im Schwimmen (11.-15. April), im Bahnradsport (22.-28. August), im Orientierungslaufen (12. Oktober) und schließlich im Eisschnelllaufen (4.-6. November). Hans Ulrich Ballzauber im Zeichen des Höhepunkte im Berliner Sport 2007 58. Goldenen Bandes der Sportpresse! Januar: 19. Handball: Eröffnung Männer-WM (Deutschland-Brasilien) 25.-31. Radsport: Berliner Sechstagerennen Unter dem Motto aurum 2007 feiert das Goldene Band Februar: 1. Wasserspringen: Deutsche Meisterschaften 2007 sein 80-jähriges Bestehen. Feiern Sie mit! 24./25. Fechten: Weißer Bär von Berlin € € März: 31. Casting: Internationales Hallenturnier Flanierkarten: 65,- p. P. | Saalkarten: 95,- p. P. April: 11.-13. Schwimmen: Deutsche Meisterschaften Mai: 5. : Internationales Turnier Preise inkl. Gala-Buffet, Sektempfang, Bierbar, 6. Leichtathletik: 25 km von Berlin Live-Band, DJ, Unterhaltungsprogramm und 6.-12. Tennis: Quatar Open, Internationale Deutsche Damen-Meisterschaft Mitternachtsverlosung. 25.-28. Radsport: Tour de Berlin 26. Fußball: DFB-Pokalfinale Männer und Frauen Veranstalter / Kartenbestellung: 30. Fußball: Schülerländerspiel Deutschland-Frankreich TOP Sportmarketing Berlin GmbH Juni: 9./10. Tanzen: Sommer Dance Festival Fritz-Lesch-Str. 29, 13053 Berlin 21. Baseball: Länderspiel Deutschland-Australien Tel. (030) 9717-2731, Fax (030) 9717-2735 Juli: 10. Beachvolleyball: Grand Slam-Turnier Email: [email protected] 14. Motorboote: Internationales Rennen www.topsportberlin.de August: 16.-21 Moderner Fünfkampf: WM Männer und Frauen 22.-28. Radsport: Deutsche Bahn-Meisterschaften 29. Segeln: Internationale Meisterschaften (O-Jolle) 31. Radsport: Internationale Kids-Tour September: 10.-14. Segeln: Internationale Deutsche Meisterschaft (H-Boote) 16. Leichtathletik: ISTAF 30. Leichtathletik: Berlin-Marathon Oktober: 1. Eishockey: Vorrunde im Europapokal (Frauen) 3. Radsport: Internationales Querfeldeinrennen 6. Rudern: Langstreckenregatta „Quer durch Berlin“ 12. Orientierungslaufen: Deutsche Meisterschaften 13. Rhythmische Sportgymnastik: Berlin Masters November: 2. Segeln: Match-Race der H-Boote 2.-4. Eisschnelllaufen: Deutsche Meisterschaften 24. Flossenschwimmen Champions Cup im Unterwasser-Rugby Dezember: 1./2. Schwimmen: FINA-World-Cup 8. Rudern: Deutsche Ergometer-Meisterschaften

SPORT IN BERLIN I-II/2007 7 Sportpolitik 365. Diese beeindruckende Zahl lässt sich noch dadurch manifestieren, dass Berlins Nachwuchs insgesamt 206 Titel bei Deutschen Meisterschaf- ten errang und 62 Medaillen von internationalen Wettkämpfen mit nach Hause brachte.

Und Ihre Einschätzung in bezug auf die Mann- schaften, die ganz oben mitspielen? Da gibt es ein etwas gemischtes Bild. Erfreulich die Deutschen Meisterschaften im Eishockey durch die Eisbären und die OSC-Eisladies. Albas Basketballer, die SCC-Volleyballer und Spandaus Wasserballer gehören in den Bundesligen weiter zur Spitze, doch leider sind sie im internationalen Bereich nicht mehr so erfolgreich. Positiv ist der fünfte Platz von Hertha BSC. Hier zeigt sich die gute Nachwuchsförderung in der Fußball-Aka- demie. Allerdings wäre es unlauter, von den noch sehr jungen Spielern stets permanente Höchstleistungen zu verlangen. Freuen würde ich mich, wenn die Handballer der Reinickendorfer ie Hockey-Fans erlebten am ersten Dezemberwochenende ein 16-Stunden-Feuerwerk. Zum Füchse wieder erstklassig würden. Ddritten Mal fand im Horst-Korber-Sportzentrum der GASAG-Berlin-Spieltag statt. Der Hockey- Verband organisierte elf Bundesligapartien ohne Laufereien von einer Halle zu nächsten. Foto: Kohl Wo Licht ist, das ist auch Schatten. Wo drückt dem LSB besonders der Schuh? LSB-Direktor Norbert Skowronek: Die Schwimmbäder-Situation ist ein Skandal. Die Berliner Bäderbetriebe werden schon seit Jahren nicht mehr ausreichend finanziell ausgestattet, „Hochleistungsschwimmer ja, um die maroden Anlagen zu sanieren. Es fehlen 60 Millionen Euro, davon allein 40 in der näch- Mitschwimmer nein” sten Legislaturperiode, was übrigens in etwa der jährlichen Subvention einer Berliner Oper ent- eutschland - ein Sommermärchen, war es gen Ländern an, sondern auch auf höchster spricht. 15 Bäder mussten in der Vergangenheit Ddas auch für den Berliner Sport? Bundesebene. Wichtig für Berlin ist, dass es geschlossen werden, jetzt droht die Schließung Berlin hat sich bei der Fußball-WM als großartiger keine Koordinationsprobleme bei den weiterer Bäder. Der LSB hofft auf die Vernunft Gastgeber für internationale Veranstaltungen Eliteschulen des Sports gibt und dass vernünfti- des neuen Abgeordnetenhauses. präsentiert und bewiesen, dass auch organisato- ge Lösungen bei den Ganztagsschulen zwischen risch alles bestens klappt. Genauso sollte es mit Verein und Schule erreicht werden. Außerdem Worauf legt der Landessportbund besonderen der Leichtathletik-WM 2009 werden, zumal die baut das LSB-Präsidium darauf, dass der Sport Wert in den kommenden Monaten? Berliner einen Teil der Wettkämpfe hautnah er- beim Gespräch mit dem Regierenden Bürger- Die Themen Gesundheit, Prävention und Reha- leben können, denn Marathon und Gehen wer- meister Klaus Wowereit und dem nun auch für bilitation haben Priorität, außerdem werden wir den mitten in der Stadt stattfinden. Außerdem Sport zuständigen Innensenator Dr. Ehrhart nach wie vor den Kinder- und Seniorensport för- hoffe ich, dass das Sommermärchen dem Ber- Körting Gehör für seine Probleme findet. Wichtig dern und uns verstärkt dem Familiensport wid- liner Fußball-Verband endlich über die Schwelle war auch, dass der bisherige Staatssekretär men. Deshalb unterstützen wir die vom Turner- von hunderttausend Mitgliedern verhalf. Thomas Härtel dem Sport erhalten blieb. Jetzt bund initiierte Familien-Sportmesse am 18. Fe- müssen noch die zur Zeit freien personellen bruar. Das Gespräch führte Claus Thal Wichtige sportpolitische Fragen mussten in den Leitungen in der Abteilung Sport kompetent vergangenen Monaten geklärt werden. Wie fällt besetzt werden. Ihre Einschätzung aus? Die Schaffung der Dachorganisation DOSB war Apropos Elite-Sportschulen. Welchen Stellen- notwendig und richtig, doch muss sich nun auch wert besitzen diese Bildungseinrichtungen? deren Effizienz zeigen. Zur Zeit hat es noch den Einen sehr hohen. Entgegen missverständlicher Anschein, als ob dem alten DSB nur das NOK Äußerungen einiger DOSB-Vertreter bilden diese übergestülpt wurde. Sehr zu wünschen bleibt, Einrichtungen die wesentliche Grundlage für er- dass bei den handelnden Personen zukünftig folgreiche Nationalmannschaften. Allerdings eine stärkere integrative Kompetenz zu spüren müssen sich die Schulen stärker als bisher auf ie fünfmalige Olympiasiegerin Claudia sein wird. Erfreulich ist, dass Berlin mit Profes- die Förderung von Kaderathleten konzentrieren. Pechstein (re.) war Anfang Dezember Gast sorin Gudrun Doll-Tepper im Präsidium und Dr. Wir brauchen Hochleistungsschwimmer, keine D beim 3. Round-Table-Talk „Olympia hautnah“ Dietrich Gerber als Stellvertreter im Präsidialaus- Mitschwimmer. Es freut mich, dass die Poel- der Deutschen Olympischen Gesellschaft Berlin chauschule als vierte Eliteschule des Sports in schuss Leistungssport an entscheidenden Stel- in der Dresdner Bank am Pariser Platz. len vertreten ist. Berlin hinzukam und sich das Engagement von Gemeinsam mit Trainer Joachim Franke (mi.) Direktor und Lehrkräften bezahlt machte. und Manager Ralf Grengel stand sie den DOG- Auch in Berlin hat sich einiges verändert. Wie Mitgliedern Rede und Antwort zu Training, beurteilen Sie die Ansiedlung des Sports beim Wo steht der Berliner Sport zu Beginn 2007? Nachwuchsförderung und Olympia in Berlin. Innensenator? Noch nie hatten wir so viele Bundeskader in den Gastgeberin war Ulrike Ufert-Hoffmann (li.) Diese Zuordnung trifft man ja nicht nur in eini- olympischen Sportarten wie diesmal, genau vom Präsidium der Berliner DOG. Foto: DOG

8 SPORT IN BERLIN I-II/2007 Der rbb regt jeden Freitagnachmittag auf ganz besondere Weise an: 17.30 Uhr Sportcafé vereins Spandau 04 ist, erfahren dürfen, wie enga- giert dort Kids aus Kitas und Grundschulen Schwimmen beigebracht wird. Potsdamer Ehren- amtliche wurden vorgestellt, die Probleme eines Sportlich Kaffee trinken Neuköllner Behindertensportvereins, ein Bad wei- ie Frage, ob das eigentlich zusammenpasse, „sportcafé“ ein Format, das nicht alles, aber doch terhin unentgeltlich nutzen zu dürfen, behandelt. DSport und Kaffee, erstaunt rbb-Sportredakteur vieles und zuvor lange Vermisstes bietet. Es gibt Allesamt Geschichten, die vor dem „sportcafé“ im Stanley Schmidt nur einen kurzen Moment. Immer- auch Informationen über den „großen Sport“ und direkten Wortsinne wohl kaum einen Platz im hin, das Getränk gilt als „anregend“ und anregen das, was am Wochenende bevorsteht. Doch vor al- Programm gefunden hätten. Die Geschichten hinter will die Freitagsnachmittags-Sendung namens „rbb lem: Ein Studiogast lässt teilhaben am Blick hinter der Geschichte, das Spektakuläre am scheinbar Un- sportcafé“ (jeweils ab 17.30 Uhr) auch. Was an den die Kulissen des Vereins- und Freizeitsports, an den spektakulären, Leute wie du und ich – das soll den übrigen Wochentagen als bunter Mix aus Informa- Sorgen und Problemen der sportlichen Basis, an Reiz der Sendung ausmachen, ohne das, was „alle“ tionen, Klatsch, Quiz und Gewinnspiel daherkommt Erfolgen und Zukunftsvorhaben. Dazu kommen Be- interessiert, aber jeden Tag in zig Zeitungen nach- (rbb café), ist zum Start ins Wochenende 20 Minu- richte und Reportagen über die „Mühen der Ebe- zulesen ist, gänzlich wegzulassen. „Es gibt eine ten lang dem Sport vorbehalten. Stanley Schmidt ist ne“, die den Kundigen sagen lassen „Gut, dass das große Palette an Themen, sie müssen nur entdeckt einer der Vordenker hinter den Kulissen, Dietmar mal jemand aufgegriffen hat“ und den Unkundigen werden“, sagt Stanley Schmidt. Helfen können da- Teige der Moderator im Studio. Eher Sport-Distan- ins Staunen bringen „So was gibt es auch?“ bei vor allem die Sportvereine selbst, die den rbb zierte mögen meinen, die Sparte Körperertüchti- (Fax: 030/9799325119; E-Mail: sportcafe@rbb-on- gung sei schon überreichlich im Fernsehen vertre- In den ersten Sendungen ist das schon ganz gut ge- line.de, rbb-Videotexttafel 358) wissen lassen kön- ten, das „sportcafé“ entbehrlich. Genau das wollen lungen, obwohl es - natürlich! - noch Raum nach nen, was auch die anderen Fernsehzuschauer wis- die „Macher“ widerlegen - zumal dieses (Vor-)Urteil oben gibt. So hat man jüngst von Hagen Stamm, sen sollten. Namen, Ereignisse, Adressen, Aktionen nur auf oberflächlicher Faktenkenntnis beruht. der eben nicht nur Ex-Weltklasse-Wasserballer und - das Besondere kann viele Gesichter haben. „Am Bundestrainer, sondern auch Präsident des Groß- Anfang waren wir vielleicht ein wenig zu didaktisch. Denn zum einen haben auch bei den Öffentlich- Das Ganze soll locker, unterhaltsam, plaudernd, Rechtlichen die quotenträchtigen Profisportarten aber keinesfalls flach sein“, erläutert Schmidt. „Wir ganz klar das Sagen und die vielen „bunten“ Diszi- wollen service- und nutzerorientiert sein, plinen sowie der Breitensport kämpfen um jede Menschen bewegen und aus dem Sessel holen.“ Minute. Zum anderen musste sich der rbb zum Rund ein Dutzend Leute, von Moderator bis Beispiel zuletzt ob des Sendeplatzes seines Beleuchter, von Regisseur bis Kameramann oder - Magazins „Sportplatz“ (Sonntag, 23 Uhr) dort frau sind beteiligt, um alles ins rechte Bild zu set- maßgeblich auf den Spitzenbereich konzentrieren, zen. Anderthalb Jahre betrug der geistige Vorlauf um die Spätgucker auch tatsächlich an den Fern- für das Projekt. „Dinge, die den Vereinen auf der sehschirm zu „binden“. Da ist das „sportcafé“ ein Seele brennen“ sollen den Hauptinhalt des „sport- echtes Geschenk an die Redakteure, die nicht nur cafés“ ausmachen. Die Sendung versteht sich so- bei Hertha, Eisbären oder Alba kleben bleiben wol- zusagen auch als Wachmacher. Dass nach den 20 len, sondern zeigen können, wie spannend der Minuten der „Sandmann“ folgt, ist wohl eher ein sportliche Alltag oft ist. Für die Zuschauer ist das Dietmar Teige (re.), Hagen Stamm im rbb-Studio dramaturgischer Zufall. Text/Foto: Klaus Weise ärgern Sie sich noch über Ihre Software Fordern Sie die Systembroschüre an: oder ist Ihre Verwaltung schon Nebensache ? sportex-online KDS - Deutscher Sportcomputer GmbH Lilienthalallee 1 80807 München Telefon: 089 324 767 11, Telefax: 089 324 767 90 [email protected], www.sportex-online.de

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SPORT IN BERLIN I-II/2007 9 37. Jour Fixe des Verbandes der Sportjournalisten Berlin-Brandenburg Zwar habe sich das Berufsbild innerhalb kürze- ster Zeit dramatisch verändert und sei nicht sta- bil, aber die Grundkonzeption guten Journalis- Wechsel von Distanz und Nähe mus sei die gleiche geblieben. Gute Vorberei- as Hobby zum Beruf machen, spannende Journalismus hervorbringen kann.“ In der media- tung, Kompetenz, klare und einfache Sprache, DWettkämpfe erleben, interessante Persön- len Hierarchie hätten die Sportjournalisten heute relevante und informative Inhalte, Wahrhaftigkeit lichkeiten kennen lernen, um die Welt reisen - einen ganz anderen Platz als früher. „Mit der und - last but not least - Unterhaltsamkeit sind für viele ist Sportjournalist ein Traumberuf. Aber Kommerzialisierung des Sports haben sie die laut Digel die Eckpfeiler. Letzteres sei dabei alles er besteht bei weitem nicht nur aus diesen Kli- Rolle des Außenseiters abgelegt, und die des andere als ein Freibrief für Oberflächlichkeit und schees. Er hat sich in den vergangenen Jahr- Aufsteigers angenommen“, so seine These. Der Seichtheit. „Es gibt nun mal gute und schlechte zehnten enorm verändert und stellt ganz neue Bedeutungszuwachs in den vergangenen 40 Unterhaltung“, stellte Digel zu recht fest. Forderungen an die, die ihn ausüben - und es Jahren ist gewaltig. Dabei sei aber die Fachkom- nicht immer schaffen, diesen zu genügen. petenz zu neuen Themen des Spitzensports, die Er kritisierte, dass es zunehmend mehr in der es so vor 20, 30 Jahren noch gar nicht gab, nicht Medienbranche Tätige gebe, denen schnell auch „Quo vadis Sportjournalismus?“ lautete deshalb im gleichen Maße gewachsen. Hinzu komme ohne jede journalistische Grundlage eine „Star- die Titelfrage des 37. Jour Fixe des Verbandes das schwierige Wechselverhältnis von Distanz rolle“ zufällt. Dass freilich immer mehr die Öko- der Sportjournalisten Berlin-Brandenburg, der und Nähe gegenüber dem Gegenstand. nomie das Geschäft präge, tue diesem nicht gut. wiederum vom LSB unterstützt wurde. Professor So sei in vielen Medien das Thema Doping über Helmut Digel, Vizepräsident des Leichtathletik- Jahre hinweg ausgeblendet worden. „Es zeichnet Weltverbandes und Direktor des Instituts für einen guten Journalisten aus, dass er irgend- Sportwissenschaft der Uni Tübingen (das auch wann in seiner Karriere mal auf großen Wider- Sportjournalisten ausbildet), Hans-Jürgen Poh- stand gestoßen ist“, sagt Digel. mann und Stefan Frommann, die Sportchefs von RBB und Die Welt/Berliner Morgenpost, so- Und wenn zwei Drittel der Medienschaffenden wie Hajo Seppelt, Doping-Experte und ein be- angeben, im vergangenen Zehn-Jahres-Zeitraum kannt Unbequemer seines Fachs, suchten nach keine Weiterbildung absolviert zu haben, dann Antwort, ohne die alleinseligmachende und al- produziere das bei den Produkten, an denen les Erklärende zu finden. sich der Journalist nun mal messen lassen muss, eine keineswegs akzeptable „Beliebigkeit“. Be- Besonders von Digel aber gab es Ansätze, An- v.l.: RBB-Redakteur Hajo Seppelt, VDS-Vorstand Jür- geisternde Berichterstattung mit kritisch-distan- stöße und Erkenntnisse, die zum Nachdenken gen Fischer, der mit VDS-Präsident Hanns Oster- zierter Kommentierung zu kombinieren, das ist über den eigenen Berufsstand veranlassten. mann die Veranstaltung moderierte, Professor Hel- für den Tübinger Professor die hohe Kunst des Man müsse, sagte der Soziologe, die Bedingun- mut Digel, Vizepräsident des Leichtathletik-Weltver- Journalismus. „Denn der Sport ist das komplexe- gen, unter denen Journalisten arbeiten, ernst bandes, Welt- und Morgenpost-Sportchef Stefan ste gesellschaftliche Thema der Gegenwart.“ nehmen. „Aber auch Wege aufzeigen, wie man Frommann, RBB-Sportchef Hans-Jürgen Pohman unter diesen schwierigen Umständen besseren Foto: Engler Klaus Weise Sportmuseum Berlin präsentiert sich in der Empfangshalle im Haus des Deutschen Sports im Olympiapark Sehenswerte Schätze kommen aus der Kiste ans Tageslicht eit Anfang November 2006 kann das Sport- nen, Begriffe, Orte und Ereignisse, die mit dem Bis auf weiteres wird im Lichthof des Haus des Smuseum Berlin die Empfangshalle im Haus Olympiapark Berlin verknüpft sind, differenziert Deutschen Sports auch die Ausstellung „Sport des Deutschen Sports (Olympiapark Berlin) mit und umfassend darstellen. Sobald die Sanie- unter dem Davidstern” gezeigt. ca. 500 m2 dauernd als (noch provisorische) rungsarbeiten im Haus des Deutschen Sports Ausstellungsfläche nutzen. Damit ist das fehlen- beendet sind, wird die Tafelausstellung durch Informationen über die Aktivitäten des Sportmu- de Fünftel, das Präsentieren und Vermitteln, wel- eine Vielzahl sporthistorischer Realien ergänzt seum Berlin veröffentlicht das Sportmuseum ches in der öffentlichen Wahrnehmung als die werden - die entsprechenden Vitrinen sind be- Berlin ab sofort in seinem Newsletter. Der News- eigentliche Museumsaufgabe gilt, in die Tat um- reits aufgebaut und können ab ca. Mai 2007 be- letter kann unter http://www.germanroadraces. gesetzt. legt werden. de/78-0-Newsletter%20Sportmuseum.html heruntergeladen werden. Text/Foto: geste Anläßlich der Gedenkstunde des Deutschen Als erste Personen sind in der „Galerie der Na- Öffnungszeiten: Mo-Fr, 10-14 Uhr Sports zum Volkstrauertag im Haus des Deut- men“ Karl Friedrich Friesen, Hanns Braun, Rudolf (Winterhalbjahr) schen Sports präsentierte das Sportmuseum Harbig und Erich Mindt dargestellt. Zusätzlich Eintritt in den Olympiapark Berlin: 1 Euro, Berlin am 19. November 2006 die ersten zehn sind alle die durch Gewalteinwirkung zu Tode ge- ermäßigt 0,50 Euro und Eintritt in die Ausstellungstafeln der „Galerie der Namen“. Die- kommenen (bisher namentlich bekannten) Ausstellung: frei se sporthistorische Präsentation wird bis zur Olympioniken aus dem In- und Ausland gewür- Kontakt: T: 030-3058300; F: 030-3058340; Leichtathletik-WM 2009 alle wesentlichen Perso- digt. E-Mail: [email protected]

10 SPORT IN BERLIN I-II/2007 u einer Sportmetropole wie Berlin gehören Znicht nur exzellente Anlagen, bedeutende Großveranstaltungen, neu-deutsch Events, mög- lichst viele Top-Athleten beziehungsweise - Teams als Aushängeschilder, sondern auch her- vorragende Funktionäre, die in der Lage sind, auf nationaler und internationaler Ebene etwas zum Vorteil der Stadt zu bewegen. Ganz oben angesiedelt ist in dieser Beziehung Professor Dr. Gudrun Doll-Tepper, die seit nunmehr einem Jahrzehnt dem Weltrat für Sportwissenschaft und Körper-/Leibeserziehung vorsteht und im ver- gangenen Jahr auch mit überwältigender Mehr- heit zur Vizepräsidentin des Deutschen Olympi- schen Sportbundes gewählt wurde. Sie möchte aber noch mehr Männern und vor allem Frauen Mut zu sprechen, sich um hochrangige Positio- nen zu bewerben, weil Kontaktpflege und Ent- n der spielen die Männer des SCC vorn mit, z.Z. auf Platz drei. International haben sie scheidungsmöglichkeiten bei bestimmten Situa- sich mit einem Sieg aus dem Europapokal verabschiedet. Der 3:0-Erfolg über OK Karlovac/ tionen von ungeheuer Wichtigkeit sein können. I Kroatien konnte im Dezember das Aus nicht verhindern. Foto: Engler Nicht zuletzt denkt sie dabei an die Vergabe von Welt- und Europameisterschaften, aber auch an Kongresse und Tagungen. Ganz zu schweigen Gudrun Doll-Tepper: „Mehr Berliner in hochrangige Positionen des Sports” von Olympischen Spielen.

Auf einen Nenner gebracht, lautet die Formel: Mut zur Verantwortung Wer nicht drin ist, der ist außen vor. Sozusagen Vorstandsmitglied im Frauenrat) sowie Dieter Kri- lisch, noch besser auch in Französisch. Und er nur ein Zaungast, der über wesentlich weniger ckow (DOG) hinzu. Und in dem nicht unwichti- muss die Spielregeln und Gepflogenheiten in- Einflussnahme verfügt, der nicht mitreden, nicht gen DOSB-Präsidialausschuss Leistungsport ar- nerhalb der Gremien genau beherrschen“, sagt überzeugen und nicht mitbestimmen kann. Wie beitet Dr. Dietrich Gerber mit und sitzt somit an Gudrun Doll-Tepper, die sich zu Beginn ihrer Tä- viele Entscheidungen werden im Vorfeld, bei der den Schalthebeln eines bedeutenden Ressorts. tigkeit auf internationaler Bühne des öfteren wie Lobbyarbeit, bei Kamingesprächen am Vorabend in einem falschen Film fühlte und mitunter gar einer Sitzung beziehungsweise nicht-offiziellen „Trotz dieser erfreulichen Tatsache muss es nicht mitbekam, worum es eigentlich ging. „Je- Treffen vorbereitet und abgesprochen. unser Ziel sein, vor allem international noch stär- der, der sich für höhere Aufgaben berufen fühlt, ker vertreten zu sein“, sagt Gudrun Doll-Tepper, sollte zudem wissen, wann und wo ein Posten Jahre lang hat Manfred von Richthofen als DSB- der es nicht nur zu verdanken ist, dass der Welt- frei wird, für den er sich interessiert.“ Chef die Geschicke des deutschen Sports be- rat für Sportwissenschaft hier seinen Sitz (im stimmt und die Richtung vorgegeben, hat mit Olympiasportpark) hat, sondern, dass auch inter- Ähnlich stellt sich die Situation auf nationaler Wirtschaftsbossen, Entscheidungsträgern der Po- essante Kongresse wie der „SportAccord“ mit Ebene dar, wenngleich da das Kriterium der litik und Vertretern der Verbände notwendige sprachlichen Verständigung keine Rolle spielt, Weichen gestellt. Auch nach seinem Rücktritt (er doch Allianzen zu schmieden, Wohlgesonnene wurde inzwischen zum Ehrenpräsidenten des um sich zu scharen und Mitstreiter zu mobilisie- DOSB gewählt) ist Berlin wieder in dem höch- ren, das alles gehört schon dazu, um auf der Kar- sten deutschen Sportgremium, wenn auch nicht riereleiter vorwärts zu kommen. Das Bohren di- an so exponierter Stelle, vertreten: Gudrun Doll- cker Bretter mag nicht jedermanns Sache sein, Tepper deckt auf Wunsch von Thomas Bach im doch es lässt sich oftmals nicht vermeiden, es DOSB-Präsidium den Bereich Bildung und olym- sei denn, es findet sich niemand für den einen pische Erziehung mit all seinen Facetten ab und oder anderen vakanten Posten. Da heißt es dann ist zugleich bei allen wichtigen Sitzungen dabei, - nach dem Motto „Wer nicht wagt, der nicht wo sie ihr reichhaltiges Wissen in die Waagschale gewinnt” - ohne zu zögern ins kalte Wasser zu werfen kann und so bestens informiert ist, was hochrangigen Vertretern des IOC, der 1. Welt- springen. So wie jüngst Franz Allert, als die Tän- auch für den LSB nur von Vorteil sein kann. gipfel zum Schulsport oder auch „Frauen in Füh- zer plötzlich einen neuen Verbandspräsidenten rungspositionen des Sports“ in Berlin stattfanden brauchten. Genauso verhält es sich auf einer Ebene darun- und große Beachtung hervor riefen. Wer aller- ter. Allein in sechs Fachverbänden, zwei olympi- dings in Entscheidungsgremien von Welt-Verbän- Gute Chancen, weil sie in vielen Gremien noch schen und vier nicht-olympischen, stellt Berlin den aufrücken will, wie es beispielsweise Kurt immer die Minderheit bilden, haben junge, en- den Präsidenten, was eine tolle Quote bedeutet. Klamet als Präsident des Internationalen Casting- gagierte Frauen, meint die FU-Professorin für Damit ist die Stadt national gesehen bestens auf- sport-Verbandes, Burkard Bremer in der Bahn- Sportwissenschaft Doll-Tepper. „Allerdings sind gestellt, durch Gerhard Heinze (Eisschnelllauf- kommisson der Europeenne des Cyclisme oder sie darauf angewiesen, den Spagat zwischen Fa- Gemeinschaft) und Rolf Bähr (Segeln), bezie- Werner Otto in der Water-Ski Federation erreicht milie, Haushalt und Beruf zu schaffen und alles hungsweise durch Jochen Lindner (Motorsport), haben, der muss nicht nur einen langen Atem miteinander in Einklang bringen, was nicht im- Franz Allert (Tanzen), Dieter Prenzel (Kegeln) haben, sondern auch Durchhaltevermögen be- mer einfach ist.“ Hans Ulrich und Uwe Tronnier (Betriebssport). Bis vor kurz- sitzen. em gehörte auch noch Olaf Heukrodt (Kanu) da- Dieser Beitrag ist Auftakt einer Porträt-Serie in zu, doch er wurde dienstlich nach Leipzig ver- „Entscheidend sind aber in erster Linie eine ho- „Sport in Berlin”, in der Berliner vorgestellt wer- setzt. Als Vize kommen Heinz-Michael Sendzik he fachliche Kompetenz, reichliche Erfahrung den, die Funktionen in überregionalen Sportor- (Basketball), Gabriele Wrede (Betriebssport und und gute Sprachkenntnisse, zumindest in Eng- ganisationen bekleiden.

SPORT IN BERLIN I-II/2007 11 Frauen im Sport / Sport in Berlin

Spandaus Wasserball-Jugend schwimmt auf einer Welle des Erfolges Harte Arbeit zahlt sich aus er auf den Nachwuchs baut, ist sicherlich die weder Mühe noch Kosten scheuen. D-Schachgala Ende November: Junioren- Wgut beraten und kann mit dem Pfund wu- Nweltmeisterin Elisabeth Pähtz siegt gegen chern. Auf die Wasserballer der Wasserfreunde Acht Trainer kümmern sich um insgesamt fünf Olympiasiegerin Inna Gaponenko knapp mit Spandau 04 trifft das in ganz besonderem Maße Nachwuchsmannschaften, darunter Pjotr Bu- 1,5 : 0,5. Das Spiel war der Höhepunkt der Berliner Damen-Schachgala, zu der die Tages- zu, denn alle vier Jugendmannschaften hatten kowski, ein ehemaliger Nationalspieler, und zeitung ‘Neues Deutschland’ und die Agentur die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft er- Duncan Faulkner. Die beiden haben die A-Ju- Dorland in die Emanuel-Lasker-Gesellschaft reicht und platzierten sich dabei jeweils unter gend unter ihre Fittiche genommen und konnten am Leuschnerdamm geladen hatte. Im Publi- den ersten Drei, wie freudestrahlend Vereins- am letzten November-Wochenende 2006 in kum saßen u.a. LSB-Vizepräsidentin Gabriele Würzburg nach dem 11:10-Sieg über Wrede und Horst Metzing, Geschäftsführer des Bayer Uerdingen die Deutsche Meister- Deutschen Schachbundes. Neben den beiden schaft feiern. Dabei wurden Tobias Erstplatzierten waren auch die Schweizer Meis- Preuß und Marco Stamm, der Sohn terin Monika Seps und die Deutsche Jugend- des Klub-Präsidenten, sogar ins so ge- meisterin Melanie Ohme aus Leipzig am Start, nannte Alt-Star-Team gewählt. Kein die sich am Ende mit 1:1 in den Finalpartien Wunder, denn die beiden kommen, Platz drei teilten. Das Treffen der vier Star- wie auch Marcel Grylewicz, schon bei schachspielerinnnen bewies: Es muss nicht den Männern der Wasserfreunde zum immer Fußball sein. Die Aktionen auf den 64 Einsatz und lernen so beizeiten sich schwarz-weiß karierten Feldern können sich durchzusetzen. temporeich entwickeln. Zumal eine verkürzte Bedenkzeit keine Langeweile aufkommen ließ: „Da wir uns keine teuren Spieler aus Zehn Minuten pro Match und Kandidatin in der dem Ausland leisten können, sind wir Vorrunde sowie 20 Minuten in den Finals, da- gezwungen, auf die Karte Nachwuchs nach der Abpfiff. Die Wasserfreunde Spandau 04 sind im Achtelfinale der Len-Trophy zu setzen. Unser Bundesliga-Team ist ausgeschieden und mussten ihre internationalen Ambitionen für mit einem Altersdurchschnitt von 23,8 diese Spielzeit ad acta legen. Jetzt gilt es national auf dem Vor- Jahren das mit Abstand jüngste, weil marsch zu bleiben. In der laufenden Spielzeit ist Spandau noch wir frühzeitig vielen unserer Talente ungeschlagen. Foto: Engler eine Chance geben“, so Hagen Stamm. „Deshalb kann ich es durchaus auch Präsident Hagen Stamm, schon zu Lebzeiten einmal verschmerzen, wenn wir in einer Saison eine Legende, vermerkte. Die A-Jugend (unter mal nicht Deutscher Meister geworden sind. 19) holte sich sogar den Titel, während die B-Ju- Doch eines Tages werden die Youngster so weit gend (unter 17) als Dritter sowie die C- und D- sein, dass wir mit ihnen auch wieder den Titel Jugend (unter 15 bzw. 13) als Zweiter für einen erringen. Ich wünschte mir, dass in anderen kompletten Medaillensatz sorgten. „Das ist eine Klubs ebenfalls nach unserem Modell gearbeitet LSB-Vizepräsidentin Gabriele Wrede (mi.) mit riesige Sache, die mich stolz macht, und mir zu- würde, dann sähe es im deutschen Wasserball den vier Erstplatzierten der ND-Damen-Schach- gleich zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind jedenfalls viel besser aus.“ und dass sich unsere kontinuierliche Aufbauar- gala Foto: Winkler beit lohnt. Wir brauchen nämlich junge, hungrige Begonnen wird in Spandau schon bei den Zehn- tern gerichtet heißt „Schickt eure Jungs zu uns, Burschen, die nicht auf das Portemonnaie schie- bis Zwölfjährigen, die zunächst aber alle in der wir machen aus ihnen Männer.“ In der Tat, für len, sondern mit dem Herzen dabei sind. Und Schwimm-Abteilung ihre Grundausbildung erhal- Weicheier ist dieses Spiel nicht geeignet. Wer das ist bei unseren Eigengewächsen der Fall.“ ten. Wer nicht das Zeug dazu hat, ein Großer zu dem Training, das für die Jugendlichen im ver- Kein anderer Klub kann in dieser Saison solch werden, dem wird der Wasserball schmackhaft einseigenen, allerdings mit 25 mal 15 Meter für eine Bilanz aufweisen wie die Wasserfreunde. gemacht. Die zweite Schiene, um Talente zu ge- Wasserball etwas zu kleinen Forumbad an der Da der Erfolg bekanntlich mehrere Väter hat, winnen, geht über das Bezirksamt, wobei be- Hanns-Braun-Straße im Olympiasportpark statt- muss zunächst einmal auf die gute Zusammen- sonders Stadtrat Gerhard Hanke zu erwähnen findet, zuschaut, kann das bestätigen. arbeit zwischen dem Verein und den 16 Span- ist, gleichfalls die Sportkoordinatoren der einzel- dauer Schulen hingewiesen werden, vor allem nen Schulen, die sich mit Begeisterung an so ge- Vier- bis fünfmal trainieren die Jugendlichen, aber auch mit der Charlottenburger Poelchau- nannten Sichtungsturnieren beteiligen. eigentlich noch zuwenig, denn international, so schule, die seit einigen Wochen den Status einer in Italien, Spanien und Kroatien, wird das dop- Elitesportschule besitzt. Ganz wichtig ist auch die Wasserball ist im doppelten Sinn eine saubere pelte Pensum verlangt. Bei den Poelchau-Schü- Schwimmabteilung des Vereins, die nicht nur Sportart, meint Hagen Stamm und verweist dar- lern kommt man diesem Anspruch allerdings viele Jungen und Mädchen betreut, sondern auf, dass Doping keine Rolle spielt. „Außerdem schon recht nahe. „Doch noch gibt es hier und auch die Wasserballer finanziell gesehen über wird durch das Spiel Teamverständnis und Zu- da ein paar Ecken und Kanten, die abgeschliffen Wasser hält, ferner der Sponsor Vattenfall-Wär- sammengehörigkeitsgefühl gefördert. Schließlich werden müssten”, erklärt Stamm, dessen Sohn, me, der nicht nur das Bundesliga-Team unter- kann nicht jeder zum Fußball gehen, sondern Tobias Preuß und weitere 15 Spandauer Nach- stützt, sondern eine gewisse Summe für den sucht sich eine Alternative, die er bei uns findet.“ wuchsspieler auf diese Eliteschule des Sports Nachwuchs abzweigt und nicht zuletzt die Eltern, Ein kluges Sprichwort der Spandauer an die El- am Halemweg gehen. Claus Thal

12 SPORT IN BERLIN I-II/2007 SPORTSPORTJUGENDJUGEND BERLINBERLIN AKTUELLE NACHRICHTEN AUS DEM KINDER- UND JUGENDSPORT JAN./FEB.2007

Projekt “Integration durch Sport” Für ein besseres Zusammenleben

Das Projekt „Integration durch anfangs möglichst niedrig- Sport“ ist ein bundesweites Pro- schwellig arbeiten. Wohnort- gramm des Deutschen Olympi- nahe Angebote ohne die Notwen- schen Sportbundes, das vom digkeit einer vorherigen Anmel- Bundesministerium des Innern dung, bei denen kein Beitrag er- über das Bundesamt für Migra- hoben wird, sind hier für den tion und Flüchtlinge gefördert Anfang ideal. Eine entscheidende wird. Seit 1989 liegt die Umset- Bedeutung kommt auch dem zung des Programms in der jeweiligen Übungsleiter zu. Ist er 50 eintägigen Integrationsmaß- jugendlichen Helfer erfolgt. „Auf Verantwortung der Sportjugend. selbst Zuwanderer, kann er sich nahmen einen bedeutenden Teil diese Art und Weise können wir In den vergangenen Jahren konn- leichter in die Probleme und Ge- der integrativen Arbeit. Im Vor- einen positiven Einfluss auf ein te das Programm in seiner Ange- fühle der Teilnehmer hinein-ver- dergrund steht hier das Angebot besseres Zusammenleben neh- botsvielfalt ausgeweitet werden setzen, auch kann er vorhandene von Schnupperkursen, bei denen men“, so Projektleiterin Britt und ist bei Berliner Sportvereinen Sprachbarrieren besser meistern. auch nichtalltägliche Sportarten Finkelmann, an deren Seite mit auf fruchtbaren Boden gefallen. In rund einhundert integrativen wie Mountain-Biking, Inlineska- Piotr Werner, Dominika Szyn- „Derzeit gibt es nicht nur 20 Übungsgruppen sind so Woche ten, Sportklettern, Bowling oder kowski, Alexander Neuhoff und Stützpunktvereine, sondern noch für Woche über 2.300 Teilneh- auch Wanderungen angeboten Steffen Osterland vier hauptamt- weitere 70 über die Stadt verteil- mer/innen in ein festes Sport- werden. Im Winter steht zusätz- liche Sportpädagogen stehen, um te Sportvereine, mit denen wir programm eingebunden. Außer- lich das Eislaufen auf dem wö- die vielfältigen Aufgaben zu be- sehr eng kooperieren“, erklärt die ordentliches Engagement bewei- chentlichen Programmplan. wältigen. Schließlich sind über 50 Projektleiterin Britt Finkelmann. sen zum Beispiel im Fußball die lizensierte Übungsleiter zu be- Stützpunktvereine SC Borsig-wal- Einen wichtigen Bestandteil bil- treuen und anzuleiten und man- Der Sport eignet sich hervorra- de 1910 e.V., SC Berliner Ama- den letztendlich auch die um- nigfaltige Integrationsmaßnah- gend dazu, die Integration von teure 1911 e.V. und der FC Inter- fangreichen Wochenend- bzw. men vorzubereiten und durchzu- Zuwanderern zu unterstützen. Er nationale 1980 Berlin e.V. Bei den Ferienangebote sowie die 120 führen. leistet integrative Sozialarbeit im Kampfsportarten engagieren sich Sport- und Spielfeste in den Ber- besten Sinne des Wortes, indem besonders der Erste Berliner Ju- liner Brennpunkten der Integra- Für das Jahr 2007 existieren - er Menschen verschiedenster doclub e.V. (Judo), der BC -Rei- tionsarbeit, welche nicht-zuletzt neben der Weiterführung der kon- Herkunft nach einem festgeleg- nickendorf 03 e.V. (Boxen) und der durch die materielle Unterstüt- tinuierlichen Sportangebote be- ten Regelwerk ermöglicht, mit- PSV Olympia Berlin e.V. (Kara-te). zung durch das Programm „Inte- reits weitreichende Planungen. einander in Interaktion oder Große integrative Bedeutung gration durch Sport“ einen wich- Geplant sind unter anderem eine Wettbewerb zu treten. Die Pa- kommt auch dem Mehrsparten- tigen Bestandteil der Kinder- und spezielle Soccer-Serie ausschließ- lette der Sportangebote ist viel- verein TSV Marienfelde 1890 e.V. Jugendarbeit in den Gebieten lich für Mädchen und ein landes- schichtig. Fußball ist die Spo-art zu, der sich im Umfeld der Zentra- darstellen. Letztendlich gehören weites Mädchen-Sportfest in Nummer 1, aber auch Basket-ball, len Aufnahmestelle für Aussied- zum Integrations-Projekt auch Kooperation mit Schulen, Verei- Handball und Volley-ball finden ler des Landes Berlin befindet. Multipikatorenschulungen, bei nen und Verbänden. Eine Reihe großen Anklang. Außerdem sind denen die ehren- und hauptamtli- zentraler Aktivitäten für die Stütz- Boxen, Judo und Karate und bei Die vielfältige Arbeit des Projek- chen Mit-arbeiter an interkultu- punktvereine, Übungsgruppen den Mädchen zusätzlich noch tes „Integration durch Sport“ rellen Seminaren teilnehmen und und andere Kooperationspartner Aerobic und Tanz sehr beliebt. spiegeln vor allem auch die ver- eine vielfältige Schulung der sind zum „Tag der Integration“ schiedenen Sportangebote mit am 23. 9. 2007 vorgesehen. „Grundsätzlich lässt sich sagen, Wettbewerbscharakter wieder. dass ein guter Sportler sehr leicht Im Laufe eines Jahres finden rund Durch die Schaffung eines Netz- seinen Weg in den Sportverein in 50 Street-Soccer-Veranstaltun- Britt werkes von Kooperationspart- Deutschland finden kann, Hilfe- gen, 10 Streetball-Turniere und 3 Finkel- nern soll erreicht werden, das Mit- stellung müssen wir aber für die Fußball-Nights sowie 20 Turniere mann einander von Einheimischen und vielen Sportinteressierten leisten, in anderen Sportarten in der Nä- Zuwanderern in der Stadt zu ver- die sich eine Mitgliedschaft im he von Übergangswohnheimen, Foto: bessern. Schließlich leben in Ber- Verein noch nicht vorstellen kön- in Schulen, Kitas oder bei Ver- Wille lin Menschen aus 186 Ländern mit nen“, sagt Britt Finkelmann. Um einen statt. unterschiedlichen kulturellen, viele Migrant/innen für den Sport sprachlichen und religiösen Wur- zu gewinnen, sollten die Gruppen Weiterhin bilden die jährlich über zeln. Hans-Jürgen Wille

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Umwelterziehung und Bewegung - zwei Schwerpunkte in der Kita Schlitzer Straße Täglich an die frische Luft Am westlichen Rand des Märki- bestückt ist und sich glänzend schen Viertels, eingebettet zwi- zum Toben, Bewegen und Spielen schen schmucken Einfamilien- eignet. häusern, einer Kleingartenkolo- nie und dem Seggeluchbecken, „Neben der Umwelterziehung ist befindet sich in einer ruhigen unser zweiter Schwerpunkt die Seitenstraße, quasi im Verbor- Psychomotorik“, erklärt Angelika genen, ein einstöckiger roter Dittloff und meint damit die viel- Backsteinbau, der an fünf Tagen fältigen Bewegungsanregungen, der Woche für rund 140 Jungen die die Kinder erhalten, um sich und Mädchen aus der Gegend zu und ihren Körper richtig einschät- einer zweiten Heimat geworden zen zu lernen, auch zu erfahren, ist. Wer die in den siebziger was man sich zutrauen kann und Jahren entstandene Kita finden wo die Grenzen liegen. Dazu dient will, der findet sie auch, wie eine vor allem der große, zentral gele- fast verzweifelte Mutti aus dem gene Mehrzweckraum, der mit ei- Senftenberger Ring, die nach- ner Sprossenwand, einem Ball- fragte, ob denn noch ein Platz für becken, kleinem Trampolin, einer ihre zweijährige Tochter Josephi- Turnbank und Rutsche versehen ne frei wäre. Bei fünf vorherigen ist und mindestens einmal pro Straße ausgesehen hat, ehe die ßungszeit geben, weil sich das Anlaufstellen habe sie stets eine Woche von den vier altersge- vielen Neubauten entstanden. bisherige System einer Notbe- Absage erhalten. „Wir sind zwar mischten Gruppen genutzt wird. treuung während der Sommer- auch stark frequentiert, doch ei- Die 42 Vorschulkinder gehen aller- In dem gerade erstellten Posi- ferien als nicht sehr sinnvoll er- ne geringe Kapazität ist noch dings in die nahe gelegene Turn- tionspapier werden genau Aufga- wiesen hat. Wer aber dennoch vorhanden“, meinte die Leiterin halle einer Schule. ben und Beschäftigungen be- auf den Besuch eines Kindergar- Angelika Dittloff und machte schrieben, die für eine Persönlich- tens nicht verzichten will bezie- eine junge Frau glücklich, die ge- „Selbstverständlich ist jedoch, keits- und Charakterentwicklung hungsweise kann, für den besteht rade wieder ins Berufsleben ein- dass unsere Erzieherinnen mit ih- der Kleinsten wichtig sind. So die Möglichkeit, in die ebenfalls steigen wollte. ren Schützlingen, anständiges heißt es unter anderem „bei uns zur KiB-Trägergemeinschaft ge- Wetter vorausgesetzt, pro Tag wird experimentiert, gesungen, hörenden Kita in der Hermsdorfer Eine Momentaufnahme zwar einmal an die frische Luft gehen, getanzt und mit verschiedenen Straße zu gehen. Umgekehrt bot nur, die aber zeigt, wie begehrt dabei nicht nur in den eigenen Instrumenten musiziert sowie sich die Schlitzer Straße als Aus- doch Kindergärten sind. Auch der Garten, sondern auch die in der dem Bewegungsdrang der Kinder weichquartier zwischen Weih- in der Schlitzer Straße, der vom Nähe gelegenen Spielplätze auf- durch Gymnastik, Psychomotorik nachten und Neujahr an. Baulichen her eine sehr interes- suchen sowie ausgiebige Spazier- und sportlichem Spielen nachge- sante Variante aufweist, weil er gänge und Ausflüge unterneh- kommen.“ Aber großer Wert wird Nach einem Wunsch befragt, ant- sternförmíg angelegt wurde. men, um die Natur kennenzuler- auch auf eine vernünftige Ernäh- wortete Angelika Dittloff, die seit Vom Mittelpunkt im Erdge- nen“, so Frau Dittloff. Unter an- rung gelegt, wobei eine Köchin Anfang an in der Kita Schlitzer schoss, wo viele Aktivitäten, vor derem bietet sich dabei das Seg- und eine Küchenwirtschaftsar- Straße tätig ist und seit 1991 allem sportlicher Art, stattfinden geluchbecken an, ein Wasser-Auf- beiterin täglich für frisch gekoch- auch die Leitung übernommen führen acht Gruppenräume weg, fangbecken, wo sich im Sommer tes Essen sorgen. Außerdem fin- hat: „Unser nunmehr 32-jähriges die untereinander durch Türen Schwäne, Enten und Fischreiher den die Kinder in ihren Räumen Gebäude muss unbedingt einmal verbunden sind, so dass sich dar- tummeln. Natürlich steht auch ein stets eine Gemüse- und Obst- von Grund auf renoviert werden, aus weitreichende Möglichkei- Besuch auf der Jugendfarm in schale vor, sozusagen für die was allerdings für das Frühjahr ten ergeben. Von jedem der hel- Lübars oder auch des Tierparks in Mahlzeit zwischendurch, und sie auch vorgesehen ist. Und liebend len, luftigen Zimmer besteht ein Greifswalde auf dem Programm können sich von einer „Trinkbar“ gern hätte diese Kita auch einen direkter Ausgang zum Garten, beziehungsweise des Heimatmu- Tee mit Natursaft vermischt ho- separaten Sportraum, um Teil 2 der mit reichlich Geräten wie seums in Hermsdorf. Hier erfah- len. des Konzepts von der Bewegung einer Bewegungsbaustelle, ren die Jungen und Mädchen et- noch besser umsetzen zu können. Schaukeln, Klettergerüsten und was darüber, wie es einst im Lau- Im kommenden August wird es Text/Fotos: sogar einer Tischtennisplatte bengebiet rund um die Schlitzer erstmals eine dreiwöchige Schlie- Hans Ulrich

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Bezirkliche Kinder- und Junge Sportler mit Zukunft Jugendarbeit im Sport “Sport in Berlin” stellt im tiert junge Menschen, die monatlichen Wechsel sich in ihrer Freizeit Teamarbeit im Nachwuchsleistungs- ehrenamtlich in der Ju- Niedrigseilgarten sportler vor und porträ- gendarbeit engagieren. Im Dezember fand erstmalig ein Kielies/ Lenz/ Reim/ Wahl. Ebenfalls im Sprung erfolg- Workshop speziell für die Jugend- reich war Frauke Kielies. Die um ausschüsse der bezirklichen Wecker (Turnen) ein Jahr ältere Internatsschüle- Sportarbeitsgemeinschaften und rin, die ursprünglich aus Wuster- Sportjugend-Arbeitsgemein- Juniorinnen-EM mark stammt, belegte den ersten schaften in der Bildungsstätte der Platz in der nächsthöheren Al- Sportjugend Berlin statt. Die an- Fotos: Scholz tersklasse. Frauke, deren Eltern Jan Schmerling derthalbtägige Veranstaltung als stand unter dem Thema "Sport- beide ebenfalls Turner waren, Vorläufiger Höhepunkt in der nutzt ihre knappe Freizeit gerne liche Jugendarbeit in den Berliner Zwischenziel sportlichen Karriere des 15- Bezirken - eine Werkstatt". zum Malen. Jährigen aus Bernau war im ver- Auf gleich vier jungen Turn-Küken gangenen Jahr der Gewinn der Sarah Reim, die als einzige für In Gruppenarbeit und anschlie- ruhen nach zuletzt weniger erfol- Deutschen Jugend-Meisterschaft ßenden Präsentationen wurden greichen Jahrgängen derzeit die den SC Berlin startet, favorisiert im Einzel und mit der Mannschaft den Barren, hat ihre besondere Vorstellungen, Erfahrungen, Ideen Berliner Hoffnungen. Dafür trai- der SG Bergmann-Borsig. An- und Lösungsansätze für eine gut Stärke jedoch in der Vielseitig- schließend startete Jan bei der keit. So sicherte sich die 13- funktionierende Arbeit der Ju- Junioren-WM in Mexiko, wo er als gendausschüsse erarbeitet und Jährige aus Charlottenburg, die einer der jüngsten Teilnehmer bevorzugt Fantasy-Romane liest, ausführlich diskutiert. So wurden den 40. Rang belegte. Nächster zu Beginn der Veranstaltung an- den nationalen Titel im Mehr- Höhepunkt ist die im März statt- kampf. Auch die mit 1,28 m hand der Ideal-Vorstellungen findende Hallen-WM, für die einer Sportarbeitsgemeinschaft Kleinste, Nathalie, mag beson- allerdings noch die Qualifikation ders den Barren. Beim Kadertur- die Aufgaben der bezirklichen aussteht. "Das Freiluft-Schießen Jugendausschüsse thematisiert. nen in Neuss belegte sie im ver- macht mehr Spaß, weil man dort gangenen Jahr gegen internatio- Wind und Regen mitberechnen Im Niedrigseilgarten erlebten die nale Konkurrenz Rang drei. Später muss", gibt Jan der Variante unter möchte "Nathi" Tierärztin oder Teilnehmer des Workshops haut- freiem Himmel eindeutig den nah, wie eine gute Teamarbeit Kriminalistin werden. Erst einmal Vorzug, zumal diese olympische hat aber das Turnen Priorität. funktionieren kann. An diese indi- Disziplin ist. Dort einmal zu star- viduelle Erfahrung anknüpfend Landestrainer Steffen Gödicke ten wäre zugleich Jans größter hofft, dass mindestens eines der verständigten sich die Anwesen- Kielies/Lenz/Reim/Wecker Traum. Naheliegendere Ziele sind den auf notwendige Rahmenbe- vier Mädchen den Sprung zur aber zuvor die Teilnahme an den Juniorinnen-Europa-meister- dingungen zur Förderung von frei- niert das Quartett von Trainerin nächsten Welt- und Europamei- willigem Engagement junger Ursel Metzner 25 Stunden pro schaft 2008 schafft. sterschaften im Nachwuchs- Martin Scholz Menschen. Kernpunkt der Diskus- Woche, darunter sind dank der Bereich. sion war die Frage, wie es gelingt, Werner-Seelenbinder-Schule auch interessierte Jugendliche in die vier Einheiten am Vormittag. "Ich Jan Schmerling "Man muss auch in schwierigen sportliche Jugendarbeit der Be- möchte später mal Olympiasiege- (Bogenschießen) Situationen ganz ruhig bleiben zirksorganisationen einzubinden. rin werden", hat sich Nathalie und bis zum letzten Schuss kon- Wecker vorgenommen - und mit zentriert sein, weil immer noch Martin Wicke vom Vorstand der Vater Andreas einen Goldmedail- Faszination etwas passieren kann", nennt Jan Sportjugend Berlin stand den len-Gewinner als ideales Vorbild. die wichtigsten Eigenschaften Mitgliedern der Jugendausschüs- "Ich wäre schon froh, wenn ich da der bei seiner Sportart. Neben zehn se und Sportjugend-AG's für Fra- teilnehmen darf", bremst Frauke Stunden Schießtraining wöchent- gen zur Verfügung. Im Sinne der Kielies den Eifer ihrer Teamge- Präzision lich absolviert er weitere vier Sicherung eines konstruktiven fährtin vom Berliner TSC. Stunden Lauf- und Krafttraining. und kontinuierlichen Austausches Als "einfach cool" empfindet Jan Bei Temperaturen um 40 Grad soll beispielsweise ein funktionie- Schmerling das von ihm betriebe- Die 12-jährige Catharina Lenz, wie und täglich fünf Stunden rendes Informations-Netzwerk ne Bogenschießen. "Auf siebzig die gleichaltrige Nathalie bereits Wettkampf spürte er anlässlich der aufgebaut werden. Teilnehmerin an einem Junioren- Meter Distanz eine winzige der WM eine Woche lang am Fläche zu treffen ist fast so, als Länderkampf, sicherte sich im ver- eigenen Leib, dass neben einem Die Veranstaltung stand ganz im würde man jemandem einen gangenen Jahr die Deutschen "glücklichen Händchen" und gu- Zeichen des gegenseitigen Ken- Apfel vom Kopf schießen", beein- Meistertitel beim Sprung und in ten Nerven auch höchste physi- nenlernens und Erfahrungsaus- druckt ihn die Präzision seines ihrer Lieblingsdisziplin, dem Bal- sche Qualitäten gefordert sind. In tausches. ken, zugleich dem bei ihren drei Sports. Dies und die Tatsache, seiner Freizeit spielt Jan gerne "dass es etwas ungewöhnliches Mitstreiterinnen unbeliebtesten Fußball oder arbeitet am Com- Alle Teilnehmer erhielten Anre- ist, was nicht viele machen", Gerät. Nach dem Abitur will puter. Nach dem Schulabschluss gungen für ihre Arbeit im organi- bewogen ihn mit zehn Jahren, "Cathi" gerne Richterin werden. möchte er eine Ausbildung zum sierten Kinder- und Jugendsport mit dem Turnen aufzuhören und "Ich rede sehr viel und kann ganz Ingenieur für Luft- und Raum- auf Bezirksebene. gute Entscheidungen treffen", be- sich mit Pfeil und Bogen zu versu- fahrtentwicklung absolvieren. gründete die Schönebergerin ihre chen. Martin Scholz Tanja Richter

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Lehrgänge Anfang 2007 KURZ NOTIERT

F-06 Ganzheitliche Lernangebote für den Bewegungs- und Gruppenraum Referentin: Katja Tietz Teilnehmerkreis: Mitarbeiter aus Sportvereinen, die mit Gruppen im Vorschulalter arbei- Sportjugendreisen ten, Mitarbeiter aus Kindergärten, Vorschuleinrichtungen und Grundschulen Teilnahmebeitrag: € 30,00 Termine: Donnerstag, 8.03.2007 und Freitag, 9.03.2007; jeweils 9 bis 16.30 Uhr (15 LE) Der neue Katalog für unsere Reisen 2007 ist da. Er ist erhältlich unter der F-07 Keine Berge, aber hoch hinaus - Fortbildung für Kletterteamer Tel.-Nr. 30 002 171 oder per Mail unter [email protected]. Gerne (Kooperation mit dem Verein für Sport und Jugendsozialarbeit) können Sie sich auch im Internet unter Referentin: Anett Jahnke www.sportjugendreisen.de informie- Teilnehmerkreis: Ausgebildete Kletterteamer/innen des VSJ, die ihre Lizenz für weitere ren. zwei Jahre aktualisieren wollen. Teilnahmebetrag: € 15,00 Termin: Sonnabend, 17.03.2007, 10 bis 17 Uhr (8 LE) Ort: wird noch bekannt gegeben

F-08 Praxis-Workshop: Hip-hop - don’t stop Choreografien nach aktuellen Songs zum Erlernen und weitergeben Referenten: Bettina Lutze, Luis Fernandez Teilnehmerkreis: Jugendliche ab 16 Jahren, Jugend- und Übungsleiter/innen, Lehrer-/in- nen, Sport- und Sozialpädagog/inn/en, Erzieher/innen Teilnahmebetrag: € 15,00 Termin: Sonntag, 18.03.2007, 9.30 bis 16.30 Uhr (8 LE)

A-04 Jugendgruppenleiter/in-Ausbildung (Jugendleiter/in-Card/JULEICA) Teilnehmerkreis: Jugendliche ab 16 Jahren, Erwachsene in der Kinder- und Jugendarbeit Teilnahmebetrag: € 90,00 (zzgl. 10,00 € Exkursionsgeld) Termine: 24.03.2007, 9.30 Uhr, bis 25.03.2007, 16 Uhr (mit Übernachtung); 28.04.2007, 9.30 Uhr bis 17.00 Uhr, und 29.04.2007, 9.30 bis 16.30 Uhr (ohne Übernachtung); 12.05.2007, 9.30 Uhr, bis 13.05.2007, 16 Uhr (mit Übernachtung) zzgl. Nachbereitungstreffen an einem Samstag nach Vereinbarung über 6 LE (55 LE)

A-06 C-Lizenz Übungsleiter/in im Breitensport (sportartübergreifend) Zielgruppe Kinder und Jugendliche Die Ausbildung ist in zwei Blöcken organisiert: 1. Basislehrgang (50 LE) in der Sportschule des Landessportbundes Berlin 2. Aufbaulehrgang (75 LE) zum Erwerb der C-Lizenz Breitensport sportartübergreifend für die Zielgruppe Kinder und Jugendliche bei der Sportjugend Berlin Im Jahr 2007 bietet die Sportjugend Berlin zwei sportartübergreifende Aufbaulehrgänge A-07 im Zeitraum April bis Mai und A-08 im Zeitraum Oktober bis Dezember an. Teilnahmevoraussetzungen: Mindestalter 17 Jahre, Sporttauglichkeit, Mitgliedschaft in Kongress: einem Sportverein, Nachweis für ÜL-Basiskurs der LSB-Sportschule, Erste-Hilfe-Kurs Kinder bewegen - Energien nutzen Aufgaben auf dem Weg zur Lizenz: - Erfolgreiche Absolvierung eines Basislehrgangs bei der Sportschule über 50 LE Unter diesem Motto veranstaltet die - Regelmäßige und aktive Teilnahme an den Lehrveranstaltungen Universität Karlsruhe vom 1. bis 3. März - Durchführung einer Hospitation in der Freizeitsportpraxis, Anfertigung eines Protokolls 2007 einen Kongress, der mit seinen - Theoretische Vorbereitung und praktische Durchführung einer Lehrprobe Angeboten Erzieher/innen und - Vergabe der Lizenz ist bei Vollendung des 18. Lebensjahres möglich Übungsleiter anspricht. Thema: Bewe- € € Teilnahmebetrag: 135,00 (zzgl. 10,00 Exkursionsgeld) gungserziehung und Vermittlung von Termine A-06: 10.04.2007 bis 15.04.2007, jeweils 9 Uhr bis 17 Uhr; 28.04.2007, 9.30 - 17 Bewegungsfreude für die Jüngsten z.B. Uhr; 29.04.2007, 9.30 - 16.30 Uhr; 12.05.2007, 9.30 Uhr bis 17.30 Uhr (Prüfungstag) in Kindertagesstätten. Die Sportjugend Berlin nutzt die Gelegenheit, ihr vielfäl- A-09 Zertifikatskurs: Bewegungserziehung/Psychomotorik mit Schwerpunkt tiges Angebot zur Bewegungs- und Ge- Sprachförderung sundheitsförderung dem bundeswei- Referentin: Sabina Horn ten Fachpublikum vorzustellen. Teilnehmerkreis: Mitarbeiter aus Sportvereinen und Kindergärten, die mit Gruppen im Kleinkind- und Vorschulalter arbeiten. Nähere Informationen zum Kongress Teilnahmebetrag: € 100,00 Termine: 8./9.3.2007, jeweils 9 Uhr bis 16.30 Uhr; 29./30.3.2007, jeweils 9 - 16.30 Uhr; stehen im Internet unter www.kinder- 21./22.4.2007 jeweils von 9.30 - 16.30 Uhr. (55 LE) kongress-karlsruhe.de Sylvia Tromsdorf ANMELDUNGEN Schriftlich: Bildungsstätte der Sportjugend, Hanns-Braun-Str., Haus 27, 14053 Berlin; BILDUNGSSTÄTTE DER SPORTJUGEND BERLIN BILDUNGSSTÄTTE DER SPORTJUGEND Telefonisch: (030) - 300071-43 HANNS-BRAUN-STR., HAUS 27, 14053 BERLIN, T.300071-3

16 SPORT IN BERLIN I-II/2007 Im Porträt DIE 14 FRAGEN Reinhard von Richthofen-Straatmann

DES LSB Präsident des Berliner Leichtathletik-Verbandes

1.∂Würden Sie nicht den Beruf ausüben, den Das verschaffte ihm aber auch mehr Freiräume Sie gerade bekleiden - welche Tätigkeit würde als zuvor für Dinge, für die bis dahin wenig Platz Ihnen am ehesten Spaß machen? Ich könnte war. Als ihn LSB-Direktor Norbert Skowronek mir gut vorstellen, eine kleine Pension an fragte, ob er sich nicht ein ehrenamtliches Enga- einem schönen Ort - zum Beispiel im Bayri- schen Wald - zu führen. Und dort in einem gut gement vorstellen könne, sagte er ohne großes ausgestatteten Haus die Gäste ein bisschen Zögern Ja. „Nicht, weil ich eine Position für die Vi- glücklich zu machen. Ich habe Spaß daran, mit sitenkarte haben wollte, sondern weil mich die unterschiedlichen Menschen umzugehen. Aussicht reizte, etwas bewegen zu können.“ So wurde Reinhard Richthofen-Straatmann ab 2003 2. Eine gute Fee möchte Ihnen einen Wunsch BLV-Schatzmeister und schließlich Präsident des erfüllen - Sie müssen ihn nur äußern, was wäre das? Gesundheit und dass meine Familie und Verbandes. Dass das Amt in Zeiten kriselnder Freunde auch in Zukunft zu mir stehen. Mehrkämpfer deutscher Leichtathletik, fehlender Idole, sinken- der Mitgliederzahlen, zurückhaltenden Sponso- 3. Wie charakterisieren Sie Ihre Beziehung zum im Dienste der ren-Engagements und anhaltender Dopingdis- Sport? Sport ist zum einen eine wunderbare kussion keineswegs nur sonnige „Feiertage“ ver- Freizeitbeschäftigung, die Spaß an der Bewe- gung vermittelt. Zum anderen „erzieht” Sport zu Leichtathletik sprach, war ihm wohl bewusst. Disziplin und einem regelmäßigen Lebens- s gibt wenige Sportarten, die so vielfältig sind regime. Ewie die Leichtathletik. Die bietet die Schnel- Sein Programm ist klar und griffig formuliert. „Wir ligkeit der Sprinter ebenso wie die Kraft der Wer- müssen der Leichtathletik in der Öffentlichkeit 4. Welchen Wunsch haben Sie für diese Be- fer und Stoßer, die Ausdauer der Langstrecken- wieder einen höheren Stellenwert verschaffen. ziehung zum Sport? Dass ich ihn weiterhin läufer wie die Explosivität der Springer. Und als Den Rückenwind der WM 2009 im Olympiasta- intensiv und bis ins hohe Alter betreiben kann. Krönung die Summation im Zwei-Tage-Wett- dion zu einem kräftigen Schub auszunutzen, ist 5. Was war der beste Rat, den Sie von Ihren kampf der Zehnkämpfer. Auch Reinhard von dabei eine Selbstverständlichkeit.“ Für die Identi- Eltern erhalten haben? Das, was man angefan- Richthofen-Straatmann, seit März 2006 Präsi- fikation der Leute vor Ort sei wichtig, dass Berli- gen hat, auch konsequent zu Ende bringen. dent des Berliner Leichtathletik-Verbandes (BLV), ner Athleten beim Weltchampionat nicht nur da- Auch, wenn man sich damit nicht immer ist Mehrkämpfer - wenn auch auf anderer Ebe- bei seien, sondern auch Akzente setzen. „Jede Freunde macht. ne. Gut 11 000 Mitglieder zählt der Verband, der Sportart braucht Vorbilder, die Leichtathletik erst gelernte Banker und jetzige Unternehmensbera- recht.“ Ein André Niklaus allein reiche eben noch 6. Welche natürlichen Gaben möchten Sie be- ter will nach eigenem Bekunden „für jeden Ein- sitzen? Musikalität, Sprachbegabtheit und Mut, nicht für einen Status, „wie er der Bundeshaupt- auch mal Dinge zu tun, die nicht immer nur in zelnen da sein“. Für die Spitzenathleten, für Brei- stadt zusteht“. Der Präsident hat deshalb mit an- den normalen Rahmen passen. Den allerdings ten- und Freizeitsportler, für Kids und Senioren, deren das „Team Berlin“ initiiert, in dem neben habe ich durchaus schon aufgebracht. für Vereine und Hobbyläufer. Ein bisschen klingt Niklaus neun weitere Athleten durch BLV, LSB, es nach Musketier, wenn er sagt: „Einer für Alle!“ OSP, ISTAF und Spielbank unterstützt werden. 7. Was verabscheuen Sie am meisten? Der 58-jährige mit dem Respekt machenden Unehrlichkeit und Intrigantentum. „Wir wollen damit Kräfte konzentrieren und fi- Doppelnamen und dem berufsgerecht gediege- nanzielle Mittel bündeln, um, anders als in der 8. Ihr größter Fehler? Nicht immer alles so zu nen Äußeren kann Berührungsängste mit seiner Vergangenheit mehrfach geschehen, hoffnungs- Ende zu bringen, wie ich es mir vorgenommen offenen Art schnell abbauen. „Ich gehe auf die volle Nachwuchsathleten in der Stadt zu halten.“ habe. Leute zu, das baut mögliche Vorbehalte am bes- Die Erkenntnis, dass eine „breitere Spitze“ ein ten ab“, sagt er. „Da fallen die Hemmschwellen 9. Ihr Hauptcharakterzug? Zuverlässigkeit. gutes Fundament braucht, resultiert in der Forde- im Nu.“ Auch und vor allem, weil Richthofen- rung nach einer „engeren, verbesserten Zusam- 10. Was schätzen Sie am meisten an anderen Straatmann kein entrückter Technokrat mit Pos- menarbeit und Kommunikation zwischen Ver- Menschen? Offenheit, Ehrlichkeit, gutes tenhunger ist, sondern einer, der ziemlich genau band und Vereinen“. Sozialverhalten. weiß, wovon er in Sachen Sport spricht. In Ju- 11. Welche geschichtliche Gestalt bewundern gendjahren war er erst Fußballer, dann Schwim- Auch in einigen anderen Punkten sieht der erste Sie am meisten? Da Vinci. Er hat vor Jahrhun- mer. Im Becken gehörte er zu den national Bes- Berliner Leichtathletik-Mann aktuelle Defizite derten Dinge erkannt, die mehrheitlich heute ten, wurde Hamburger und Norddeutscher Meis- und Chancen zugleich. Zum Beispiel in der Nut- noch gültig sind. Und er hat es verstanden, sie ter, verpasste 1972 und 1976 Olympia nur zung des Stiftungsrechts für die Belange des mit seiner darstellenden Kunst auf wunderbare knapp. „Der Sport hat mich nach dem Beginn Sports. Von Richthofen-Straatmann ist Finanzvor- Weise seinen Mitmenschen zu vermitteln. nie mehr losgelassen. Er hat mein ganzes Sozial- stand der Sportstiftung Berlin und Kuratoriums- 12. Ihr Motto für die Zukunft? Positiv denken, verhalten sehr geprägt, war und ist eminent Vorsitzender der unter ihrem Dach bestehenden die Berliner Leichtathletik nach vorne bringen. wichtiger Teil meines Lebens.“ „Gerhard-Schlegel-Stiftung für Leichtathletik“. Beides sind für ihn Möglichkeiten, jungen Ath- 13. Wo möchten Sie am liebsten leben? Das blieb auch so, als nach dem Ende der Akti- Im Kreise von netten Menschen und Freunden. leten zu helfen, Sport und Ausbildung gleichzei- ven-Laufbahn ab Mitte der 70er der Beruf das Dabei kommt es nicht auf den Ort an. tig zu betreiben. Der BLV-Präsident glaubt an die Prä hatte. Richthofen-Straatmann studierte in Zukunft seiner Sportart. Die WM sei eine große 14. Welche Gäste würden Sie am liebsten zu und Berlin BWL, arbeitete dann bei der Chance. „Wir müssen sie nutzen, damit die Ver- einem Fantasie-Dinner einladen? Den Papst, Bundesbank und Dresdner Bank, um sich eine wieder Zulauf kriegen, neue Vorbilder wach- bei dem ich schon mal eine Audienz erleben schließlich mit 50 noch in das Abenteuer Selbst- durfte. sen, Nachwuchs für das Ehrenamt, zum Beispiel ständigkeit als Unternehmensberater zu stürzen. bei Kampfrichtern, gewonnen wird.“ Klaus Weise

SPORT IN BERLIN I-II/2007 17 Finanzen

Ab 1. Januar 2007: Ab 1. Januar 2007: Geänderte Neue Mietpreise für Förderrichtlinien Neuausrichtung der Förderung von Breiten- und LSB-Seminarräume Freizeitsportmaßnahmen as Präsidium des LSB hat beschlossen, die Vereine und Verbände innerhalb des LSB erhal- ach Auswertung der LSB-Förderung der DVermietungen für Seminar- und Konferenz- ten Sonderkonditionen. (siehe Tabelle unten) Nvergangenen Jahre wurden die beson- räume im LSB neu zu strukturieren. Ab dem 1. Eine Vermietung an diese Organisationen erfolgt deren Verwendungsrichtlinien für die Gewäh- Januar 2007 wird es eine dreiteilige Staffelung in in Anlehnung an die für jeden Raum separat er- rung von Zuwendungen zur Förderung von den Preisen für die Vermietung geben: mittelten Ist-Kosten. Breiten- und Freizeitsportangeboten überar- • Vereine und Verbände des LSB beitet und treten so ab 1.1. 2007 in Kraft. • Sportorganisationen innerhalb DOSB, außer Für die beiden anderen Gruppen erfolgt die Ver- Standen bisher nach Altersklassen definierte halb LSB mietung nach entsprechender Anfrage und An- Zielgruppen im Vordergrund, geht es nun be- • externe Mieter gebot seitens des LSB. sonders um die Förderung von a) neuen Sportangeboten und b) Qualitätssiche- Mietpreise rung und -Verbesserung bestehender An- Plätze Vereine und Verbände des LSB gebote. Dabei sind besonders solche Maß- 1 Tag (8 h) halber Tag (4 h) nahmen förderungswürdig, die sich an den Haus des Sports aktuellen gesellschaftlichen Aufgabenfeldern Coubertinsaal Konferenzraum 120 130 Euro 80 Euro (Prävention, Rehabilitation, Integration, Mi- Raum 48/48A nur Bestuhlung 40 55 Euro 45 Euro gration, etc.) orientieren. Mit dem nun vorge- Raum 48A nur Bestuhlung 40 55 Euro 45 Euro nommenen neuen Zuschnitt des Gegenstan- Sportschule des der Förderung auf gesellschaftliche Raum Berlin Seminareinrichtung 35 75 Euro 55 Euro Handlungsfelder geben wir den Sportorgani- Raum Brandenburg Seminareinrichtung 35 75 Euro 55 Euro sationen einen breiteren Rahmen, neue Raum Frankfurt Seminareinrichtung 35 75 Euro 55 Euro Sportangebote für Nichtvereinsmitglieder zu Raum Rheinsberg Seminareinrichtung 18 55 Euro 45 Euro initiieren und innovative Vereins- und Ver- Raum Potsdam Seminareinrichtung 23 55 Euro 45 Euro bandskonzepte in die Förderung einzubezie- Raum Caputh Seminareinrichtung 25 55 Euro 45 Euro hen. Dieses trägt der gesellschaftlichen Ver- Horst-Korber-Sportzentrum änderung in der Vereins- und Verbandsstruk- Raum 1 einfache Bestuhlung 10 40 Euro 40 Euro tur Rechnung. Raum 2 einfache Bestuhlung 30 45 Euro 40 Euro Die wichtigsten Regeln: Antragstellung mit Raum 4 einfache Bestuhlung 50 60 Euro 45 Euro Projektbeschreibung und Finanzierungsplan Vortragsaal (Räume 1, 2, 4) einfache Bestuhlung 100 70 Euro 55 Euro mindestens vier Wochen vor Beginn der Die Preise gelten für eine Standardbestuhlung. Sonderleistungen werden gesondert berechnet. Maßnahme (bei Förderungssummen über Alle Preise zuzüglich gesetzlicher Mehrwertsteuer. 5.000,- Euro acht Wochen vorher), minde- stens 25% Eigenleistung. Die LSB-An- Achtung Vereine! schubhilfe (!) gibt es weiterhin nur für Pro- jekte, die sich nach der Förderung finanziell Überhöhte Schadenersatzansprüche im Abmahnverfahren Thai Do und organisatorisch selbst tragen (Hilfe zur ie Stuttgarter Anwaltskanzlei Bayh & Fingerle, auf Zahlungsaufforderungen reagiert haben. Hin- Selbsthilfe). Ddie im Auftrag der Inhaber der Marke „Thai tergrund ist die Verjährung aller Ansprüche Ende Do” bundesweit Sportvereine abmahnt, wenn 2006, die bis 31.12. 2003 entstanden sind. Dem Neuausrichtung der Förderung von ohne Lizenzvereinbarung „Thai Do” angeboten Schreiben ist die Kopie eines Vergleichs beige- nationalen und internationalen wird, schreibt zurzeit erneut Vereine an, die nicht legt: Der Nutzer der Marke hatte 1000 Euro Veranstaltungen im Kinder- und Schadenersatz sowie Jugendwettkampfsport in Berlin Anwaltsgebühren in Hö- m Bereich des Kinder- und Jugendwett- he von 211,25 Euro zur Ikampfsports werden herausragende natio- Beilegung der Ausein- nale und internationale Sportveranstaltun- andersetzung gezahlt. gen, die in Berlin vorbereitet und durchge- Der Justitiar des DOSB führt werden, unterstützt. Die Zuwendung hält 1000 Euro für un- wird zur Deckung des Fehlbedarfs der Ausga- angemessen hoch und ben für die beantragte Veranstaltung gewährt empfiehlt den betroffe- und auf einen Höchstbetrag von maximal 25 nen Vereinen, einen re- duzierten Beitrag anzu- % der Gesamtausgaben bzw. 9.000 Euro be- bieten. Und bezüglich grenzt. der Anwaltsgebühren Ansprechpartner für Verbände und Vereine: bestehe, so der DOSB LSB/Referat Sportentwicklung. keine Erstattungspflicht. red.

18 SPORT IN BERLIN I-II/2007 Aus der Arbeit der Vereinsberater: Tel. 300 02-100

m Frühjahr stehen in den meisten Vereinen die IJahreshauptversammlungen an, die erfah- Fragen zur Vereinsführung rungsgemäß auch immer wieder Fragen zum Vereinsrecht aufwerfen. Einmal natürlich da- stand selbst komplettieren. Der „Nachrücker“ ist in den Rechten eingeschränkt. Die Satzung durch bedingt, weil der Vorstand sich ordentlich dann vollwertiges Vorstandsmitglied mit Sitz und könnte genau so gut die passiven Erwachsenen, vorbereiten und alle Eventualitäten ausschließen Stimme. Aber wie gesagt, das geht nur, wenn die als eine Mitgliedergruppe, von Stimmrecht aus- will und möglicherweise auch, weil man schon Satzung das hergibt. schließen. im Vorfeld mitbekommen hat, dass einige Mit- 3. Es wird eine Person in den Vorstand kooptiert. Wenn also das Stimmrecht ausgeschlossen ist, glieder angekündigt haben, bestimmte Beschlüs- Auch diese Möglichkeit muss in der Satzung ste- kann dieses auch nicht von anderen Personen se, Entscheidungen und Verfahrensweisen auf hen. Der Kooptierte hat aber nicht die gleichen und bei Minderjährigen auch nicht von den ge- den Prüfstand zu stellen. So etwas kann zur Ver- Rechte wie ein gewähltes Vorstandsmitglied. Er setzlichen Vertretern wahrgenommen werden. unsicherung des Vorstandes führen. ist lediglich für die Erledigung der anfallenden Ar- Räumt man aber laut Satzung z.B. den 16- und beiten und Aufgaben, z.B. des Kassenwartes, zu- 17-jährigen bereits das Stimmrecht ein, sieht die Wir wollen deshalb an dieser Stelle wieder ein- ständig. Außerdem sollte man sich gut überle- Sache etwas anders aus. Vorausgesetzt, die El- mal auf einige, immer wieder gestellt Fragen, gen, ob und mit welchen Vollmachten man ihn tern haben auf der Aufnahmeerklärung durch ih- eingehen. ausstattet. Auch sollte man nicht unbedingt re Unterschrift der Satzung und damit der eigen- einen Vorsitzenden kooptieren, da dieser ja doch verantwortlichen Ausübung des Stimmrechts zu- Nichtbesetzung aller Vorstandsfunktionen in größerem Umfang repräsentative Aufgaben gestimmt, können die Kinder auch selbst ihre Bei Vorstandswahlen passiert es leider immer wahrnehmen muss. Stimme abgeben. Aber auch die Eltern sind wieder, dass nicht alle Positionen besetzt wer- Ist die Kooptierung in der Satzung nicht vorgese- dann berechtigt, das Stimmrecht anstelle ihrer den können, weil nicht ausreichend Kandidaten hen, kann man trotzdem diesen Weg wählen. So Kinder wahrzunehmen. In diesem Fall handelt es zur Verfügung stehen. Welche Konsequenzen lange deshalb keine Beschwerde beim Amtsge- sich nämlich nicht um eine Stimmrechtsübertra- ergeben sich daraus für den Verein und was richt eingeht, wird es auch keine Schwierigkeiten gung. Dessen muss sich der Verein im Klaren kann er tun? geben. Um dieses Risiko aber möglichst gleich sein, wenn er solche Satzungsfestlegungen trifft. Man muss hier zwischen dem Vorstand nach § auszuschließen bzw. zu reduzieren, sollte der Möchte man allerdings erreichen, dass wirklich 26 BGB und dem sog. erweiterten Vorstand un- Vorstand solch eine Kooptierung möglichst auch nur die stimmberechtigten Minderjährigen selbst terscheiden. So lange es diesen betrifft, ist es durch die Mitgliederversammlung bestätigen las- abstimmen (z.B. bei Vereinen mit einem hohen nicht weiter tragisch, da das keine Bedeutung für sen. Anteil von Kindern und Jugendlichen), kann die die Außenvertretung des Vereins hat. Man muss Satzung die Ausübung des Stimmrechts durch sich nur vereinsintern behelfen und eine Lösung Stimmrecht von Minderjährigen gesetzliche Vertreter ausschließen. finden. Es gibt immer wieder Vorstöße von Eltern, die Bleibt aber eine Position im vertretungsberech- fordern, dass sie an den Entscheidungsfindun- Bankeinzug von Vereinsbeiträgen tigten Vorstand unbesetzt, muss zunächst ge- gen des Vereins beteiligt werden und berufen Obwohl die Beitragszahlung im ersten Halbjahr prüft werden, ob die Vertretung des Vereins im sich dabei auf § 107 BGB. Sie wollen das zu erfolgen hat, ist der Kassenwart noch bis De- Außenverhältnis weiterhin gesichert ist. Wenn Stimmrecht für Ihre minderjährigen Kinder aus- zember den letzten Beitragssäumigen hinter- z.B. der Vorstand aus dem Vorsitzenden, dem üben, auch wenn die Kinder laut Satzung dieses hergelaufen. Viele Vereinsvorstände werden das Stellvertreter und dem Kassenwart besteht und nicht haben. kennen. Um das ein für allemal zu ändern, be- es müssen immer zwei gemeinsam handeln, ist Wenn der Verein in der Satzung festgeschrieben schließt der Vorstand, die Beiträge per Bankein- der Verein auch mit einer unbesetzten Position hat, dass nur Mitglieder ab dem 18. Lebensjahr zug einzuziehen. Die Mitgliederversammlung immer noch handlungsfähig. das Stimmrecht besitzen, dann sind die Minder- soll das dann durch Beschluss bestätigen, so Was kann er dennoch tun? jährigen davon ausgeschlossen. Hierbei handelt dass alle daran gebunden sind. Leider geht es 1. Er wartet bis zur nächsten ordentlichen oder es sich nicht explizit um Einschränkungen der aber nicht so einfach. außerordentlichen Mitgliederversammlung und Rechte für die Minderjährigen nur, weil sie noch Da wahrscheinlich nicht alle Vereinsmitglieder versucht, diese Position dann nachzuwählen. nicht geschäftsfähig sind, sondern hier wird diesem Beschluss zustimmen werden, stellt sich 2. Falls es die Satzung zulässt, kann sich der Vor- grundsätzlich eine bestimmte Mitgliedergruppe (Fortsetzung auf Seite 20)

%RFOLGIM3PORTBRAUCHT3ICHERHEIT UND3ICHERHEITEINENGUTEN0ARTNER $IE0!%4!530/2436ERSICHERUNGSMAKLER'MB(ISTOFlZIELLER6ERSICHERUNGSPARTNERDER,ANDESSPORTBàNDE"ERLINUND"RANDENBURGUNDAUCH )HR0ARTNERIM3PORT

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SPORT IN BERLIN I-II/2007 19 Breiten- und Freizeitsport sprach er, was diesbezüglich möglich sei und brachte auch gleich eine Idee mit.

„Es ist ja nicht so, dass es keine speziellen Fair- Ein Name als Programm: play-Aktionen auf den Fußball-Plätzen gibt. Frei- lich wird darüber weit weniger gesprochen als „Gewalt halt – mach mit!“ über die negativen Geschichten. Mehr Anerken- nung und Öffentlichkeit für engagiertes Auftreten achdenklich gemacht hat Bernd Haberstroh Vor zwei Jahren war für Bernd Haberstroh der kann dabei so wunderbar verhaltensbildend wir- Nschon immer, was er mitunter auf Fußball- Tropfen für Tropfen gefüllte Krug von „Unerträg- ken“, sagt Haberstroh. Also, warum nicht eben- plätzen und an deren Rande erlebte. Dafür ist lichkeiten auf dem Sportplatz“ übergelaufen, das solche Ereignisse und Dinge auf eine besondere der am 1. Weihnachtsfeiertag 58 Jahre alt ge- Maß sozusagen voll. „Wenn du erlebst, wie sich Art und Weise „belohnen“ und dafür gebühren- wordene Unternehmer, der eine Siebdruck- und manche Eltern da benehmen, da kann man ein- den Respekt bekunden? Bernd Haberstroh ver- Werbetechnik-Firma betreibt, lange genug dabei. fach nicht mehr ruhig bleiben. Nicht nur, dass gibt seitdem Monat für Monat je 20 Warmmach- Mehr als ein halbes Jahrhundert nämlich. Schon biertrinkende und rauchende Erwachsene alles trikots mit dem „Gewalt halt - mach mit“-Logo. als fünfjähriger hat der in Gesundbrunnen gebo- andere als eine Vorbildrolle für die heranwach- An solche, die sich des Mottos in verschieden- rene Ur-Berliner sein Herz ans runde Leder ver- senden Generationen abgeben. Wenn auch ster Weise würdig erwiesen haben: Mannschaf- loren. Aber den gesunden Menschenverstand noch Rufe wie ‚Hau rein’ oder „Gib’ ihm eine ten von jung bis alt, Schiedsrichter, Betreuer, El- behalten. Erst hat er bei Hertha gespielt, später mit’ nur die milde Vorstufe für Rassismus und In- tern. Angefangen hat es mit zwei Kandidaten, bei Meteor und einigen anderen Vereinen, heute toleranz in Reinkultur und an der Tagesordnung dann waren es schnell fünf bis acht, heute gibt ist er kampfstarker „ü50er“ und Hauptsponsor sind, dann muss etwas unternommen werden“, es 30 bis 35 Meldungen pro Monat für diese im beim Frohnauer SC. Den Berliner Fußball-Ver- sagt Haberstroh. Er verstand und versteht diese wahrsten Sinne des Wortes schmückende Aus- band unterstützt er nach Leibeskräften, wo im- Erkenntnis zu allererst als eine Aufforderung an zeichnung der besonderen Art. Haberstroh weiß mer er kann - und das fürwahr nicht aus unter- sich selbst. Mit BFV-Vize Gerd Liesegang, der sogar von Anfragen zu berichten, ob man solch nehmerischem Eigennutz. auch der AG Fairplay des Verbandes vorsitzt, be- einen Satz Trikots nicht auch kaufen könne. „Darauf freilich konnte ich nur antworten: Nein, die kann man sich nur verdienen!“ Angesichts der aktuellen Bilder prügelnder Fans, fliegender Bierflaschen und Hassparolen grölender rechter Fans belässt es Haberstroh nicht bei der monat- lichen Einmal-Aktion mit den Warmup-Trikots. „Ich dachte mir, dass es Zeit ist, noch mal richtig für Idee und Anliegen der Aktion gegen Gewalt zu trommeln.“ Gemeinsam mit dem BFV und mit Unterstützung des rbb kurbelte er eine wei- tere „Gewalt halt!“-Aktion an, bei der sich jeder Verein aus Berlin und Brandenburg, der diesbe- züglich Flagge zeigen will, das Logo der Aktion kostenlos auf die Ärmel seiner Trikots drucken lassen kann.

Mitte November wurde die Initiative im rbb- „Sportplatz“ vorgestellt, vier Wochen später wa- ren schon fast 5000 Trikots mit der couragierten Gemeinsam mit BFV-Präsident Bernd Schultz und BVG-Vorstandsvorsitzenden Andreas Sturmowski präsentieren Aufforderung versehen. Der Frohnauer SC war - Nachwuchskicker das „Gewalt-Halt”-Logo auf T-Shirts und U-Bahnen (Folo li.); Bernd Haberstroh (Foto re.) dank Haberstroh naheliegend - dabei der erste Fotos: Achtert, Weise Verein, in dem alle Mannschaften von der Ersten bis zu den Minis das Anti-Gewalt-Logo auf dem (Fortsetzung von Seite 19) Ärmel trugen. Einstweilen machen alle „Großen“ Vereinsberatung: Fragen zur Vereinsführung - von Hertha über Union, TeBe bis BFC - mit, auch immer mehr Brandenburger Vereine mel- hier die Frage nach der Rechtmäßigkeit einer delt. „Altmitglieder” müssen sich diesem Be- den sich bei Haberstroh. Der staunt inzwischen entsprechenden Verpflichtung (12. Zivilsenat, schluss deshalb nicht fügen. Für diese Mitglieder manchmal selbst nicht schlecht, wie groß die BGH XII ZR 271/94 vom 10.01.1996). sollte es Ausnahmeregelungen geben, falls man Geister, die er gerufen hat, geworden sind. Zwei Möchte ein Verein seine Mitglieder zur Beitrags- sie nicht überzeugen kann. Anderenfalls könnte seiner 20 Beschäftigten machen nichts anderes zahlung per Bankeinzug verpflichten, ist es rat- sich daraus sogar ein außerordentliches Kündi- mehr, als Trikotärmel zu bedrucken. Natürlich hat sam, diese Verpflichtung in die Satzung aufzu- gungsrecht ableiten. sich Haberstroh damit viel Arbeit aufgeladen, nehmen. Eine entsprechende Regelung durch Eine Neuaufnahme sollte zusätzlich davon ab- aber „zuviel“, nein, das kann er so nicht stehen die Beitragsordnung ist nicht ausreichend, da hängig gemacht werden, ob eine Einzugser- lassen. „Wer A sagt, muss auch B sagen und ich grundsätzlich alle Verpflichtungen ihren Ursprung mächtigung unterschrieben wurde, da dem Ver- stehe voll und ganz hinter der Idee der Aktion. in der Satzung finden müssen. ein grundsätzlich freisteht, ob er jemanden auf- Am liebsten wäre mir aber, wenn es sie nicht gä- Soll diese Verpflichtung sowohl für bereits beste- nimmt oder nicht (siehe ‘Sport in Berlin’ 9/2001 be, weil die Gründe dafür nicht mehr existieren.“ hende als auch für neue Mitgliedschaften ver- oder www.lsb-berlin.de Sport und Gewalt, Sport und Rassismus, Sport einbart werden, ist zu beachten, dass es sich für und Intoleranz sind nach Bernd Haberstroh Anti- die bereits bestehenden Mitgliedschaften um Heidolf Baumann poden. Jedes bedruckte Trikot mit dieser Aussa- eine nachträglich geschaffene Bedingung han- [email protected] ge ist für ihn ein Volltreffer. Klaus Weise

20 SPORT IN BERLIN I-II/2007 Breiten- und Freizeitsport

Drei Vereine, die sich für die Familien-Sportmesse stark engagieren Alle packen mit Begeisterung an

Die Vorbereitungen auf die erste Familien-Sportmesse am 18. Februar 2007, einer Gemein- schaftsaktion von LSB, Berliner Turnerbund, LSB, Fachverbänden, Vereinen und Partnern laufen auf Hochtouren. Die Besonderheit liegt darin, dass gleichzeitig an 25 unterschiedli- chen Standorten ein buntes Programm mit diversen Vorführungen, Mitmach-Angeboten sowie Schnupperkursen abläuft. „Sport in Berlin“ stellt drei der beteiligten Vereine vor: „Alle sind von der Jede Abteilung Vorfreude trotz Idee begeistert” hat eigene Ideen 1500 Euro minus SV Wittenau: 2300 Mitglieder, 17 Abteilun- . VfL FORTUNA Marzahn: 700 Mitglieder, urngemeinde in Berlin: 3800 Mitglieder, 29 Tgen. Schauplatz der Familien-Sportmesse ist 1zwölf Abteilungen. Schauplatz der Familien- TAbteilungen. Schauplatz ist die vereinseigene der Turnhallenkomplex der Bettina-von-Arnim- Sportmesse ist die Turnhalle des Siemens- Anlage am Columbiadamm 111. Oberschule, Senftenberger Ring (Märkisches Gymnasiums, Allee der Kosmonauten. Viertel). Michael Grabitz, der Vereinssportwart und ver- Die Freizeitabteilung mit ihren zwölf verschieden antwortliche Koordinator für Großveranstaltun- en Gruppen, darunter Aerobic, Tischtennis, Fuß- gen, sowie Geschäftsführer Edgar Grothkopp, ball, Volleyball, Aqua-Fitness, Gymnastik 50 plus halten nicht nur Fäden in der Hand, sondern ha- und Kindersport, hat sich der Sportmesse in ers- ter Linie angenommen. Ansprechpartnerin Ursu- la Buchmann scharrte Anfang Dezember die Übungsleiterinnen um sich, um mit ihnen das Programm abzustimmen. Da die Marzahner über keine eigenen Geschäftsstellenräume ver- fügen, traf man sich ganz unkonventionell im Flur einer Sporthalle, wo flugs zwei lange Bänke zusammengestellt wurden, während auf einem kleinen Turnkasten Getränke und Weihnachtsge- bäck standen. Beim TSV Wittenau laufen die Vorbereitung auf Hochtouren „Erfreulich ist, dass sich ebenfalls unsere ande- Federführung sind die Turner des Vereins. ren Abteilungen beteiligen. Die Cheerleader der Ansprechpartnerin Melanie Tobias: „Wir haben American Footballer werden dabei sein, und uns im Vorfeld viele Gedanken gemacht und auch unsere Rhythmischen Sportgymnastinnen wollen sämtlichen Abteilungen mit einbinden. und die Hockeyspieler haben signalisiert, dass Bei einer ersten Kontaktaufnahme erfuhren wir sie sich etwas Besonderes einfallen lassen. Meh- ein gutes Echo. Alle zeigten sich begeistert von rere Eltern wollen selbstgebackenen Kuchen, Im neuen Fitness-Raum macht Sport Spaß der Idee und versprachen spontan sich zu betei- Schmalzstullen, Getränke und Obst mitbringen“, ben für Hauptamtliche und Fachgruppenleiter ligen, auch die Schwimmer, Fechter und BMX- so Ursula Buchmann. eine „Urlaubssperre“ verhängt. Die riesige Ten- Fahrer. Oder die Circuit-Teilnehmer, die für das nis- und Badmintonhalle mit den Ausmaßen 70 Buffet organisieren.“ mal 37 Meter bietet gute räumliche Vorausset- Natürlich bestreitet die Turnabteilung mit ihren zungen, dazu kommt noch ein drei-teilbarer 600 Mitgliedern den Hauptteil der Vorführungen, Tanzsaal, wo ebenfalls Schnupperkurse und Dar- wobei die Kinderturn-Landschaft mit verschiede- bietungen stattfinden. nen Kästen, Balken und Bänken besonders inter- Die TiB nimmt sogar wirtschaftliche Einbußen essant sein dürfte, um Kletter-, Balancier- und von rund zweimal 1500 Euro in Kauf, weil an Rutschmöglichkeiten zu testen. Die Majoretten dem besagten Wochenende der normale (Geld und Balletttänzer wollen ebenfalls nicht abseits einbringende) Betrieb der Racket-Enthusiasten stehen und aktiv eingreifen, während sich die Ideen sammeln bei Fortuna Marzahn ruht .„Weil wir von dieser Aktion überzeugt sind Bogenschützen und Tennisspieler mehr darauf und uns neue Mitglieder erhoffen“, so Grabitz. beschränken, an Infoständen für ihren Sport zu „Sport für die ganze Familie ist seit eh und je un- werben. ser Anliegen gewesen. Schließlich verstehen wir Dass die Veranstaltung gelingen wird, daran uns in erster Linie als ein Freizeit- und Gesund- zweifelt niemand beim TSV Wittenau. Schließlich heitssport-orientierter Verein, der allerdings auch konnte der Verein im letzten April mit seinem 2. auf dem Veranstaltungssektor umfangreiche Er- Familiensportfest wichtige Erfahrungen sam- fahrungen besitzt.“ Er verweist auf Müggelsee- meln. Derzeit erlebt der Verein ohnehin einen Schwimmen, Köpenicker Altstadt-Lauf und Vier- wahren Boom von Anmeldungen der Allerjüng- telmarathon, der stets in einen „Tag des Sports“ sten, den sogenannten Purzelbaum-Turnern. Auch die Volleyballer wollen dabei sein mündet. Text/Fotos: Hansjürgen Wille

SPORT IN BERLIN I-II/2007 21 Breiten- und Freizeitsport Handbuch 2007 des LSB Auflagenstarke „Bibel“ SB-Vizepräsidentin Gabriele des Berliner Sports LWrede und Hermann Schmidt (re.), Landesgeschäftsführer der 81 Seiten stark ist das Handbuch des Lan- BARMER Berlin/Brandenburg, dessportbundes 2007, die „Bibel des Berliner überreichten im Dezember das 3 Sports“, 1975 erschien es zum ersten Male. Da- Sportabzeichen an den DOSB- mals gehörten dem LSB 278.000 Mitglieder an, Vertreter am Sitz der Bundesre- heute sind es mehr als 556.000. Eine Angabe gierung, Michael Barthel, der zum von unzähligen Informationen, untergliedert in Jahreswechsel aus Altersgründen zehn Kapitel sowie einem Stichwortverzeichnis aus dem Amt schied, sowie an von A bis Z, um das Suchen zusätzlich zu erleich- die Berliner Ex-Bürgermeister tern. Uwe Saager (2.v.r.) und Rüdiger Jakesch (li.). Michael Barthel hat die Bedingungen für den Freizeit- Im jüngsten Handbuch stellt sich zunächst der sport-Orden schon zum fünften Landessportbund mit seinen, auch grafisch un- Mal erfüllt, Rüdiger Jakesch zum terlegten, Strukturen, Aufgaben und Zielen vor. vierten Mal und Uwe Saager zum Nachzulesen ist die Satzung des LSB, das Gesetz dritten Mal. Foto: Engler zur Förderung des Sports in Berlin, die Sportan- lagen-Nutzungsverordnung sowie umfassende Landessportbund Berlin auf Seniorensport-Konferenz in der Schweiz vertreten Ausführungen zu Rechts-, Steuer- und Versiche- rungsfragen. Ein 58 Seiten umfassender Ab- schnitt befasst sich ausschließlich mit der Sport- Interesse bei den Eidgenossen jugend Berlin und deren Einrichtungen. Eine Mu- stersatzung leistet Vereinsgründern Hilfestellung. für Berliner Erfahrungen Auch das Anstaltsgesetz der Berliner Bäderbe- er größte Seniorensportanbieter der Sports anzubieten, fand große Beachtung. triebe ist im Handbuch abgedruckt. DSchweiz, die Pro-Senectute-Organisationen Reinfried Kugel vom Landessportbund Berlin („Pro Senectute“ = „Für das Alter“), eine gemein- konnte die rund 60 Teilnehmerinnen und Teil- Vereins- und Verbandsanschriften sowie statisti- nützige Gesellschaft mit 21 Stiftungen und vier nehmer der Sport-Konferenz davon überzeugen, sche Übersichten machen einen für die tägliche Vereinen in allen 26 Kantonen, hat am 16. No- dass Bewegungs- und Sportangebote von der Arbeit unabdingbaren Großteil des Inhaltes aus. vember 2006 in Bern eine Sport-Konferenz Generation 50 plus vor allem dann angenom- So erfährt man u.a., dass es innerhalb des LSB durchgeführt. Unter den geladenen Gästen war men werden, wenn sie ortsnah sind (Arbeits- 22 Vereine mit mehr als 2.000 Mitgliedern gibt auch ein Vertreter des Landessportbundes Ber- oder Wohnortnähe) und die Qualität des und der größte unter ihnen Hertha BSC mit lin. Übungsleiters überzeugt. 13.495 Mitglieder bei Redaktionsschluss ist. 314 Die erfolgreiche Umsetzung des Berliner Pro- Vereine zählt der Berliner Fußball-Verband, ge- jekts „Coaching 50+ - Aufbau von Bewegungs- Die Berliner Ergebnisse sprechen für sich, denn folgt vom Berliner Turnerbund (283) und dem und Sportgruppen für Junggebliebene“ hatte in den im Rahmen des Projektes neu entstande- Volleyballverband (146). 112mal wurde bisher sich bis in die Schweiz herumgesprochen. Der nen 60 Sportgruppen wurden von den rund 500 seit 1980 die Sportplakette des LSB verliehen Geschäftsstellenleiter von Pro Senectute, This Seniorinnen und Senioren 83 Prozent Mitglieder und sämtliche Träger sind aufgezählt. Fehrlin, war bei der Abschlusskonferenz des in Berliner Sportvereinen. red. DSB-Projektes „Richtig fit ab 50“ im Jahr 2005 Die Auflistung aller Mitgliedsvereine des LSB mit auf das Berliner Projekt aufmerksam geworden. Die Ergebnisse des Berliner Projekts sind Namen und Anschrift beginnt mit dem Action- Die Idee, Bewegungs- und Sportangebote auch in einem Praxisleitfaden nachzulesen, der Team Blau-Gelb Berlin und wird vom Zeuthener in nicht der Norm entsprechenenden Räumlich- kostenfrei beim LSB unter der Rufnummer Yachtclub abgeschlossen. Das Handbuch enthält keiten von Partnern außerhalb des organisierten 030-30 00 21 27 angefordert werden kann. die Anschriften der 225 Sportplätze und Stadien sowie 34 Sporthallen der Stadt. Die Deutsche Grünes Band an Berliner Vereine Lebens-Rettungs-Gesellschaft ist ein Sportver- Buch-Tipp: band mit besonderer Aufgabenstellung, davon Beispielhaftes Arbeit im Adressbuch gibt es neun an der Spree. Adressen aus Parla- Nachwuchsbereich des Sports 2007 ment, öffentlicher Sportverwaltung und DOSB runden das Nachschlagewerk ab. ie Dresdner Bank und der DOSB haben im as Adressbuch des Sports 2007 hilft, zweiten Halbjahr des vergangenen Jahres Dwertvolle Zeit zu sparen. Es ermöglicht D schnellen Zugriff auf alle wichtigen Kom- Der in Blau eingebundene Titel sollte nicht nur 32 Sportvereine aus 24 Spitzenverbänden mit als Single seinen Platz in der Geschäftsstelle dem „Grünen Band für vorbildliche Talenteförde- munikationsdaten im Sport: Adressen, Te- lefon- und Fax-Nummern sowie Email- eines Vereins finden, er kann von Jedermann rung im Verein” ausgezeichnet. Darunter waren zum Preis von 17,90 Euro bei der Schors-Ver- die Berliner Vereine SC Berlin, Berliner TSC und Adressen von Ansprechpartnern in allen lagsgesellschaft mbH, Postfach 1280, 65522 OTK Schwarz-Weiß 1922 im SC Siemensstadt. wichtigen Bereichen des Sports. Niedernhausen/Ts., Telefon 06127-8029 oder Die Vereine erhielten eine Förderprämie von je Informationen im Internet: Fax 06127-8812 oder gegen Vorauszahlung bei 5000 Euro. Die Dresdner Bank hat damit allein www.adressbuch-des-sports.de der Postbank Frankfurt/Main BLZ 500 100 60, in diesem Zeitraum Förderprämien in Höhe von Bestellung: Philippka-Sportverlag, Postfach insgesamt 160.000 Euro vergeben. Insgesamt 150105, 48061 Münster, Tel. 0251/ Kontonummer 505 50 605, erworben werden. wurde das Grüne Band im Jahr 2006 an 67 Ver- 2300511, email: [email protected] eine verliehen. DOSB-Presse Wolfgang Schilhaneck

22 SPORT IN BERLIN I-II/2007 Der LSB gratuliert Breitensportverein BTSV Friesen feierte 100-jähriges Jubiläum Per Pedes, per Rad und auf dem Wasser rinnerungsstücke, Medaillen oder Urkunden, keit“, umreißt der 1. Vorsitzende, Gerhard Mor- lionsfigur und damit aller großes Vorbild. Nicht Edie von einer Teilnahme an nationalen oder genstern, das Anliegen der Friesen. Und er stellt nur, dass er bereits seit 1958 Mitglied des BTSV internationalen Meisterschaften künden, gibt es fest: „Selbstverständlich ist es für uns, jährlich am ist, er steht seit 41 Jahren auch ununterbrochen keine. Dafür nehmen wir mit einem Blick auf die Ende der Sommersaison die Bedingungen zum an der Spitze des Jubilars, wurde nicht weniger Höhepunkte 2007 davon Kenntnis, dass am 6. Erwerb des Sportabzeichens abzulegen.“ Traditi- als 19-mal von den Mitgliedern in seinem Amt Mai die Frühjahreswanderung im bestätigt. Seine Verdienste wurden 2005 mit der Kalender steht, am 9. Juni die Ka- Verleihung der Ehrenplakette des Landessport- nu-, am 29. Juli die Fahrradwan- bundes Berlin gewürdigt. Vereinstreue wird bei derung, am 18. August die Frau- den Friesen groß geschrieben. Margit Magnus en-Stammtisch- sowie am 14. zum Beispiel trägt seit 1932 die Friesenfarben. Oktober die Pellkartoffel- und He- Die Friesen leben nicht nur von der Substanz. Als ringsfahrt. Aus der Vereinszeitung neue Mitglieder konnten im vergangenen Jahr erfährt man auch, dass die erste 14 Frauen und ein Mann begrüßt werden. Tortenstücken-Wanderung 1991 an den Müggelsee führte und die Als Turnverein Friedrich Friesen - der Schüler von 16. im April vergangenen Jahres Turnvater Jahn stand Pate bei der Namensge- nach Königswusterhausen. bung - hoben fünf Sportkameraden den heuti- gen BTSV am 17.11.1906 um zwölf Uhr und Von wem sprechen wir? Es ist der eine Minute laut Protokoll aus der Taufe. Seinen Berliner Turn- und Sportverein Zurück von einer Kanutour heutigen Namen trägt der Verein seit 1924. Friesen aus Wilmersdorf, ein tradi- Nach dem zweiten Weltkrieg dauerte es zehn tionell reiner Breitensportverein, der kürzlich sein on ist auch die Teilnahme an Deutschen Turnfes- Jahre bis zur Wiederzulassung 1955. „In dieser 100-jähriges Bestehen feiern konnte. „Unsere ten. Erstmals 1980 in Frankfurt/Main und zuletzt Zeit trieben unsere Mitglieder in anderen Ver- 105 Mitglieder bilden in der Tat einen Sportver- 2005 in Berlin. einen Sport“, erinnert sich Morgenstern, übri- ein der besonderen Art. Wir beteiligen uns an gens auch Chronist und Herausgeber des „Frie- keinerlei Meisterschaften, treffen uns mit Män- Es genügt nicht, an dieser Stelle den 1. Vorsit- senblattes“, in dessen 127 Ausgaben sich die nern und Frauen in zwei Hallen zu regelmäßigen zenden nur zu zitieren. Er hat es verdient, näher Geschichte des BTSV widerspiegelt. Allerdings Turnstunden und pflegen durch vielseitige Aktivi- vorgestellt zu werden. Denn der 70-jährige Di- wird der Vorsitzende im Frühjahr den Staffelstab täten den Gemeinschaftssinn und die Gesellig- plomingenieur ist eine Art Vereinsikone, eine Ga- in jüngere Hände legen. Wolfgang Schilhaneck

17./18. März 2007 Der LSB gratuliert Eisspeedway- • den Wasserfreunden Spandau 04 und der männlichen A-Jugend zur Deutschen Meisterschaft im Wasserball Spektakel • Rafed El-Masri zum Sieg bei den Deutschen Kurzbahn- 06/05/2007 ie traditionellen Eisspeed- Meisterschaften über 50 m Freistil im Schwimmen Dway-Rennen im Wilmers- • Britta Steffen zu den Titelgewinnen bei den Deutschen 25 km von Berlin / 10 km Challenge / 5x5 km Die Staffel dorfer Horst-Dohm-Eisstadion Kurzbahn-Meisterschaften im Schwimmen über 50 und DREI RENNEN. EIN ZIEL. DAS finden in diesem Jahr zum 34. 100 m Freistil Mal statt. Am 17. und 18. März • Stefanie Frohberg zum Sieg bei den Deutschen Nach- 2007 setzen die besten Eis- wuchs- und Jugendmeisterschaften der Eiskunstläufer Cowboys aus acht Ländern in im Einzel Berlin mit der Krönung ihres • Paul Fentz, Kim Schiffner zur Deutschen Nachwuchs- und Champions den Schlusspunkt Jugendmeisterschaften der Eiskunstläufer im Paarlauf unter die Weltmeisterschaftsserie • der weiblichen Jugend-Landesauswahl des Berliner 2007. Hockey-Verbandes zum 1. Platz beim deutschen Kartenbestellung: Ländervergleichswettkampf und der männlichen BHV- Fax: 030/43 74 56 07 Landesauswahl zum zweiten Platz im deutschen Mail: [email protected] Ländervergleichswettkampf Informationen: • dem Berliner TSC sowie der Frauen- und der Männer- www.eisspeedway-berlin.de mannschaft zur Deutschen Meisterschaft im Wasserspringen

Wintergala & Goldener Bär von Berlin er traditionelle Winter-Gala-Ball und das Internationale Tanzturnier in den lateinamerikanischen DTänzen „Goldener Bär von Berlin” finden am 20. Januar 2007, um 20 Uhr (Einlass 19 Uhr), im Palais am Funkturm statt. Teilnehmen werden neben ausländischen Paaren u.a. die Berliner Meister Sergey Tatarenko und Viktoria Lischynska vom Ahorn-Club im Polizei-Sportverein Berlin, WWW.RUNBERLIN.DE der die Turnierveranstaltung organisiert. Tel.:030-3051771 Ticket-Telefon: Tanzschulen Keller 851 30 18; Beier 852 97 67, Broadway 375 2020, Hegenscheidt 792 22 22; Steirl 4152626; Tanzetage am Salzufer 34 70 61 95.

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Jubel bei Hertha BSC: Die Mannschaft geht auf dem 5. Bundesliga-Platz in die Winterpause. Foto: Engler SONSTIGE

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