Universität. Hamburg, Werner Von Melle Und Ein Jahrhundert

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Universität. Hamburg, Werner Von Melle Und Ein Jahrhundert Stadt – Mann – Universität Hamburg, Werner von Melle und ein Jahrhundert-Lebenswerk Teil 1: Der Mann und die Stadt von Myriam Isabell Richter Mäzene für Wissenschaft hg. von Ekkehard Nümann Gefördert von der Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung und von der Hermann Reemtsma Stiftung Den Familien gewidmet, die durch ihre hochherzigen Stiftungen vor 109 Jahren die Gründung der Hamburgischen Wissenschaftlichen Stiftung ermöglicht und den Grundstein dafür gelegt haben, dass die Stiftung auch heute noch Forschung, Lehre und Bildung fördern kann. Inhalt Vorwort des Herausgebers . S. 3 1. Quellenlage . S. 4 2. Der Familien- und Firmengründer Georg Friedrich Vorwerk . S. 6 3. Zur Kindheit und Jugend der Vorwerk-Brüder . S. 15 4. Eine Reise von Augustus Friedrich nach Nordamerika und Kuba . S. 23 5. Die Firmen in Chile und Hamburg . S. 28 6. Friedrich, Adolph und deren Ehefrauen in den Erinnerungen dreier Enkel . S. 44 7. „Villa Josepha“ und „Haupthaus“ . S. 54 8. Gustav Adolph als Bau- und Gartengestalter . S. 60 9. Entwicklungen nach dem Tod der Brüder . S. 67 10. Anhänge . S. 70 11. Literatur . S. 72 12. Namensregister . S. 74 Alte Treue bewahr’t, doch ehret nicht Alles, was alt ist, […] Königlich nenn’ ich den Kaufmann, der nicht mit klingendem Gold nur, Der durch Leben und Geist Schönes befördert und schützt. Heinrich Geffcken1 Und doch – was würde aus all unserm Bemühen, die Geschichte der Menschheit zu erfassen, kämen uns nicht als „Leitmuscheln“ ihres Entwicklungsganges die Monumente zu Hilfe? Ein jedes Denkmal, ob es äußerliche Schicksale erfährt oder nicht, ist ein Meilenzeiger der Geschichte, das kleinste selbst eine Fackel, die ein Stück Weges erhellt. Darum hüte man sich vor dem Fluch, der nach der Volkssage die trifft, die Meilensteine verrücken oder Leuchtfeuer auslöschen; man achte das Recht der Geschichte – und man achte auch das Recht der Denkmäler selbst. Richard M. Meyer2 Das ist das Leben! Plötzlich küßt ein Hauch Des Glücks die volle Knospe auf. Die Blüte Erschließt sich, lacht, und – welkt! Karl Leberecht Immermann3 | 3 | „Bekleiden Sie gefälligst das von mir gelieferte dürre Gerippe mit Fleisch, Mark u. Blut, und flößen Sie ihm Leben und Geist ein.“ 4 Werner von Melle im Schattenriss | 4 | Inhalt Vorwort des Herausgebers . 6 Grußwort der Zweiten Bürgermeisterin der Freien und Hansestadt Hamburg . 7 1. Prolog in 3D . 10 Atemlos vom Ende an – mit einem Hauch von Ewigkeit . 10 ,Leitmuscheln‘ der Geschichte . 13 ,Federgewandt und ideenreich‘ oder ,unheilbar krank‘? 10° Ost . 15 2. Bedenkenswertes . 22 Auftakt: Ein Mann hat eine Vision – mit Konsequenzen für ein (zu schreibendes) Leben . 22 Kontakt-Linse . 25 Literarisiert vermittelte Wirklichkeit: Mustermänner und -frauen . 26 Panoramische Fähigkeit – ihre Quellen und ihre Folgen . 32 3. Lebensdaten I . 36 Der Mann: Werner von Melle (1853–1877) . 36 Setting . 37 Der Grieche . 48 Der Johanniter . 50 Didaskalia! – innerhalb und außerhalb der Schule . 54 Schule im Krieg – und das Leben danach . 55 Rollenwechsel . 58 Civis academicus – der (akademische) Bürger . 62 Ortswechsel . 64 Die Stadt: Hamburg (1877–1891) . 100 Kopf oder Zahl . 102 Patriot und Vereine . 105 Advokat und Heidelberger Club . 128 Privatier/pater familias . 145 Schriftsteller und Journalist . 178 Homo politicus . 253 4. Epilog I . 295 Manu propria: Ein Mann blickt zurück . 295 5. Anhänge . 336 Gelehrtenschule Johanneum: Auszug aus den Jahresberichten . 336 Stammtafel (Auszug) . 340 Werner von Melles Lebensdaten im Überblick . 342 6. Quellen, Literatur und Bildnachweis . 343 7. Namensregister . 355 | 5 | Vorwort des Herausgebers Im Jahre 2007 beschloss die Hamburgische Wissenschaftliche Stiftung eine Rück- schau besonderer Art: eine eigene Schriftenreihe erkundet seitdem Motive, Vor- bereitung, Gründungsakt, Ausgestaltung und Wirkungsradius der 100 Jahre zu- vor ins Leben gerufenen Institution. Aus immer neuen Blickwinkeln präsentiert die Reihe Hamburger und Hamburgerinnen, die mit ihren Ideen, ihrem Vermö- gen, ihrem persönlichen Engagement im Kuratorium der Stiftung dafür sorgten, dass in ihrer Heimatstadt eine Universitätsgründung realisiert werden konnte. Inzwischen ist die Reihe bei Band 18 angelangt – und damit beim strategischen Kopf, bei dem Anstifter der gesamten Unternehmung, bei dem Hamburger Senator und Bürgermeister Werner von Melle. Sein diplomatisches Geschick, seine Kommunikationsfähigkeit, sein zähes Durch- haltevermögen, sein Sinn für Bedeutsames und für Machbares ließen ihn zu einem der wichtigsten Gestalter des Hamburger Bildungswesens werden. Die Gründung der Hamburgischen Universität im Jahre 1919 war nicht zuletzt sein „Jahrhundert-Lebenswerk“, dem er bis an sein Lebensende auch als Präsident der Hamburgischen Wissenschaftlichen Stiftung treu verbunden blieb. Dass Hamburg heute eine attraktive Universität hat, ist dem Einsatz, der Kreati- vität und dem Gestaltungswillen unzähliger Menschen zu verdanken. Besonders dankbar sind wir dem spiritus rector Werner von Melle, dass er das Projekt der Hochschulgründung über drei Jahrzehnte so hartnäckig vorangetrieben hat. Unser Dank mag zugleich als Aufforderung an alle folgenden Generationen for- muliert sein: dass wir uns an seiner Wachsamkeit, seinem Anspruch und seiner Überzeugungskraft ein Beispiel nehmen. Ekkehard Nümann | 6 | Grusswort der Zweiten Bürgermeisterin der Freien und Hansestadt Hamburg Liebe Leserinnen, liebe Leser, wie gern hätte ich meinen Amtsvorgänger Werner von Melle kennengelernt. Mög- lich ist es aber, sich an seine Fersen zu heften und seine Spuren durch die Zeiten bis in die Gegenwart zu verfolgen. Das unternimmt der vorliegende Band. Vor- nehmlich geht es dabei um die Stadt, um unsere Stadt. – Genauer: um einen (noch jungen) Mann und seine Stadt und darum, wie er sie erforschte, umwarb und eroberte. Wie gestaltete er Hamburg als Advokat, als Journalist, als Schrift- steller zwischen 1876 und 1891? Ich war überrascht, wie modern der Einsatz der Mittel anmutet, mit denen der juristisch versierte Pressemann damals seine Ziele verfolgte. Sein Gespür für den richtigen Moment, das richtige Wort und das richtige Format ist beeindruckend. Werner von Melle besaß das, was die Autorin treffend als „panoramische Fähig- keit“ bezeichnet. Sie speiste sich aus der Verankerung seiner Familie in der Stadt und deren Engagement über mehrere Generationen hinweg – es sind diese Er- fahrungen des jungen Werner von Melle, die uns hier vor Augen geführt werden. Dass er als privilegierter Patrizier ein ‚Kind seiner Zeit‘ war, lässt sich nicht leug- nen und soll auch gar nicht verschwiegen werden: Seine martialischen, ja ge- radezu plumpen Bemerkungen über die Sozialdemokratie im Hamburg der Kaiserzeit und seine ambivalente Einstellung zum Kolonialismus sind hervor- stechende Beispiele. Als Wissenschaftssenatorin streite ich tagtäglich für ein stolzes Selbstverständnis Hamburgs als Wissenschafts- und Universitätsstadt. Daher bin ich besonders auf den zweiten Band der Biographie gespannt („Der Mann und die Universität“), steht doch 2019 das 100-jährige Jubiläum der Universität Hamburg bevor: Fast 30 Jahre lang hat Werner von Melle das Projekt ihrer Gründung verfolgt: als Syndikus, Senator und als Begründer der Hamburgischen Wissenschaftlichen Stiftung, als Zweiter Bürgermeister und Erster Bürgermeister. Er war nicht der Erste und auch nicht der Einzige, aber wahrscheinlich der Hartnäckigste: Jede Professur, jedes Institut, jedes Baugrundstück musste er mit seinen Unterstützern | 7 | der kaufmännisch geprägten Bürgerschaft einzeln ‚abringen‘ – immer unter der Beteuerung, dies sei kein Präjudiz für die Gründung einer Universität. Zwei formelle Anträge zur Universitätsgründung wurden von der nach Klassenwahl- recht zusammengesetzten Bürgerschaft abgewiesen. Zu teuer, zu abgehoben, nicht hamburgisch: Die sprichwörtlichen Pfeffersäcke fürchteten um ihre Führerschaft im Gemeinwesen und beschworen die „geniale Einseitigkeit“ Hamburgs als Hafen- und Handelsstadt. Es war der ersten frei gewählten Bürgerschaft in der ersten deut- schen Demokratie vorbehalten, endlich den Weg freizumachen. Politiker wie Werner von Melle sind beindruckend. Er hat mit Ausdauer, Weit- blick und strategischem Geschick Großes für die Freie und Hansestadt Hamburg geschaffen, denn er wusste: Einseitigkeit ist nie genial. Eine internationale Hafen- und Handelsstadt wie Hamburg muss ihre reichentfaltete Geisteskultur in eine angemessene Form bringen. Ihm war klar: Wer hier etwas bewegen will, muss das Handel treibende, das kaufmännische Hamburg mit ins Boot holen. Auch einhundert Jahre später sind Stiftungen und Mäzene wichtige Verbündete der hamburgischen Wissenschaft. Das Zusammenführen von Geist und Geld hat in Hamburg eine lange Tradition, die bis heute lebendig ist. Werner von Melle kann in diesem Zusammenhang mit Fug und Recht als ‚Anstifter‘ bezeichnet wer- den – als jemand, der im Hamburg der Jahrhundertwende ganz entscheidend das Zusammenspiel zwischen Stiftern und Akteuren aus Politik, Verwaltung, Fürsorge,Wissenschaft und Kultur prägte. Es ist wichtig, in diesem Sinne zu wirken und weiter für das inspirierende Bünd- nis zwischen dem akademischen und dem merkantilen Hamburg zu werben. Was könnte hierzu einen wichtigeren Beitrag leisten als eine Biographie? Mein herzlicher Dank geht an die Autorin Myriam Isabell Richter und an die Hamburgische Wissenschaftliche Stiftung. Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank | 8 | Z 10: Grabstätte der Familie von Melle auf dem Ohlsdorfer Friedhof, von hinten | 9 | [1] Prolog in 3D Atemlos vom Ende an –
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