UID 1988 Nr. 22, Union in Deutschland
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CDU-Informationsdienst Union in Deutschland QM£ Bonn, den 8. Juli 1988 22/88 Kabinett verabschiedete Bundeshaushalt 1989: Kurs der Konsolidierung wird fortgesetzt Das Bundeskabinett hat am 7. Juli 1988 die Gesetzentwürfe zum Nachtragshaushalt 1988, HEUTE AKTUELL Bundeshaushalt 1989 und zu den steuerlichen Maßnahmen sowie den Finanzplan bis 1992 • Europa beschlossen. Der Entwurf des Bundeshaushalts Helmut Kohl zog vor dem Euro- 1989 steigt gegenüber dem Soll 1988 um päischen Parlament in Straß- 4,6 v. H. an. Ursache für diese vergleichsweise burg eine erfolgreiche Bilanz der deutschen Präsidentschaft. Hohe Steigerungsrate sind 1989 einsetzende Bun- Seite 6 desleistungen an strukturschwache Länder in Höhe von 2,5 Mrd. jährlich sowie Zuschüsse an • Flugblatt zu Europa die Bundesanstalt für Arbeit in Höhe von Seitell 3.3 Mrd. DM • Jugendpolitik Rita Süssmuth zum 25jährigen Im Finanzplan bis 1992 wachsen die Ausgaben des Bestehen des Deutsch-Französi- Bundes um 2,0 v. H. im Jahre 1990 und je 2,5 v. H. schen Jugendwerks. Seite 13 in den Folgejahren. 1989 wird der Bund aufgrund • Rheinland-Pfalz der Vereinbarungen des Europäischen Rates vom Bericht vom Landesparteitag Februar 1988 5,4 Mrd. DM seiner Einnahmen der CDU in Bad Dürkheim. zusätzlich an die EG übertragen. 1988 werden es Seite 15 4.4 Mrd. DM sein. • Sport Nachdem die Nettokreditaufnahme 1988 gegenüber Bundesregierung hilft den Ver- lern bisherigen Soll um knapp 10 Mrd. DM voraus- einen. Seite 21 sichtlich auf etwas über 39 Mrd. DM ansteigt, soll s>e 1989 auf knapp 32 Mrd. DM zurückgeführt wer- • Öffentlichkeitsarbeit den. Nach einem vorübergehenden Anstieg im Jahr Weitere Materialien zum 36. Bundesparteitag. Seite 23 '990 infolge der Auswirkungen der Steuerreform '990 geht die Nettokreditaufnahme auf 29,7 Mrd. • Dokumentation ÖM im Jahr 1992 zurück. Bilanz der deutschen Ratsprä- p sidentschaft in der EG. erner hat das Kabinett einen Nachtragshaushalt Grüner Teil '988 beschlossen. Hier werden die EG-Abführung Seite 2 • UiD 22/1988 HAUSHALT und der weitgehende Wegfall des Bun- desbankgewinns aufgrund des Rückgang Zitat des Dollarkurses Ende 1987 durch „ Manche Leute werden das Jammern höhere Kreditermächtigungen ausgegli- nicht einstellen. Wir haben jetzt die hef- chen. Eine Liquiditätshilfe an die Bun- tigen Attacken des Deutschen Städteta- desanstalt für Arbeit in Höhe von ges. Dabei haben die Steuereinnahmen 1,1 Mrd. DM wird ohne zusätzliche Kre- der Städte, Kreise und Gemeinden im ditaufnahme finanziert. ersten Vierteljahr 1988 um neun Pro- Dazu erklärte der Bundesfinanzminister zent zugenommen. Obwohl die Steuern Gerhard Stoltenberg: 1988 um 14 Milliarden sinken, steigen 1. Die wirtschaftliche Aufwärtsentwick- die Einnahmen der Kommunen in lung in der Bundesrepublik Deutschland einem nie erwarteten, seit über zehn ist kräftiger ausgefallen als um die Jahres- Jahren nicht dagewesenen Tempo. Aber wende erwartet und hat sich in den letz- bestimmte Leute werden nie aufhören ten Monaten weiter gefestigt. Damit zu jammern. haben sich nicht die Befürchtungen • bestätigt, im Gefolge der Turbulenzen an Der übererwartet positive Wirtschafts- den Finanzmärkten vom Oktober letzten ablauf 1988 wird übrigens entscheidend Jahres werde es zu einer empfindlichen mitgefördert durch die Steuerentlastung Wachstumsschwächung kommen. Hierzu von 14 Milliarden Mark, die in diesem hat die besonnene Reaktion der Wirt- Jahr wirksam werden. Insofern ist das schafts- und Finanzpolitik Ende 1987 schon ein guter Test für die Steuerre- und das international abgestimmte Vorge- form 1990." hen der politisch Verantwortlichen beige- tragen. (Gerhard Stoltenberg im „Flensburger Tage- blatt") Die Bundesregierung erwartet jetzt für 1988 ein gesamtwirtschaftliches Wachs- X tum von etwa 2 A v. H. Diese günstige • 1988 werden die für die Bundesanstalt wirtschaftliche Entwicklung vollzieht sich für Arbeit notwendigen Mehrausgaben in vor dem Hintergrund weiterhin hoher Höhe von 1,1 Mrd. DM in voller Höhe Preisstabilität. Es ist nicht zu befürchten, durch Ausgabekürzungen und Steuer- daß es in naher Zukunft zu inflationären mehreinnahmen — d. h. ohne zusätzliche Spannungen kommt. Neuverschuldung — ausgeglichen. Die Finanzpolitik der Bundesregierung • 1989 wird das Ausgabenwachstum hat maßgeblich dazu beigetragen, daß ohne die Hilfen an die strukturschwachen sich die Bundesrepublik Deutschland Länder und an die Bundesanstalt für inzwischen im sechsten Jahr einer steti- Arbeit auf 2,5 v. H. begrenzt. gen wirtschaftlichen Aufwärtsentwick- • In den Jahren 1988 bis 1992 ist ein lung befindet. durchschnittlicher Ausgabenanstieg von 2. Mit den jetzt getroffenen Entscheidun- 2,8 v. H. vorgesehen. gen setzt die Bundesregierung ihren stabi- litäts- und wachstumsstützenden finanz- 3. Zusätzliche Haushaltsanforderungen politischen Grundkurs fort und trägt ergeben sich für den Bund in drei Berei- zugleich neuen Herausforderungen an chen: Die Europäischen Gemeinschaften die Finanzpolitik mit notwendigen Ent- weisen einen stark zunehmenden Finanz- scheidungen Rechnung: bedarf auf. Die Bundesanstalt für Arbeit HAUSHALT UiD 22/1988 • Seite 3 kann ihre steigenden Ausgaben nicht Bundeskanzler Helmut Kohl unterstrich mehr im Rahmen der bisherigen Einnah- in der Kabinettssitzung die Absicht der men finanzieren, und die strukturschwa- Koalition, in den nächsten Jahren an der chen Länder benötigen zusätzliche Politik der finanz- und haushaltspoliti- Finanzhilfen des Bundes. Angesichts die- schen Disziplin festzuhalten und den ser zusätzlichen Erfordernisse ist eine Kurs der Konsolidierung fortzusetzen. begrenzte Anhebung spezifischer Ver- Die große Steuerreform mit einer Netto- brauchsteuem unumgänglich. Die Mehr- Entlastung von fast 50 Mrd. DM (1986 belastungen des Bundes werden durch bis 1990) bei den direkten Steuern trage die Steuererhöhung allerdings nicht in entscheidend zur positiven Wirtschafts- vollem Umfang ausgeglichen. entwicklung bei. Auch bei Berücksichti- gung der notwendigen Verbrauchsteuer- 4- Die Neuverschuldung des Bundes wird erhöhung zeichne sich bei den Einkom- dennoch 1989 auf knapp 32 Mrd. DM men von Arbeitnehmern und Unterneh- zurückgeführt. Nach der Steuerschätzung mern in den nächsten Jahren ein positiver im November ist zu prüfen, ob eine wei- Trend ab. Der Beschluß, die Beiträge zur tere Rückführung vertretbar ist. Arbeitslosenversicherung nicht zu erhö- hen, bezeichnete der Bundeskanzler als 5- Auf eine Beitragsanhebung in der wichtiges Signal für alle Anstrengungen, Arbeitslosenversicherung zum Ausgleich die Lohnnebenkosten zu stabilisieren. des Defizits der Bundesanstalt für Arbeit w Dies sei auch richtig, um die gute Quali- urde verzichtet. Eine solche Abgabener- tät des „Standortes Bundesrepublik höhung hätte die Lohnnebenkosten wei- Deutschland" für die Zukunft zu sichern. ter erhöht. "• Die Anhebungen der Verbrauch- und anderen indirekten Steuern sind nicht nur Zitat naushaltswirtschaftlich erforderlich, son- „Das Ganze ist nur historisch erklärbar: dern auch aus folgenden Gründen ver- Es ist die Finanzruine, die uns Matthö- tretbar: fer und Schmidt hei ihrem leider vergeb- * Nach der wesentlich stärkeren Senkung lichen Versuch hinterlassen haben, eine der direkten Steuern sollen die indirekten allgemeine Flugbenzinsteuer einzufüh- Steuern maßvoll angehoben werden. ren. Das wäre das einzig Vernünftige. Und wir haben ja bei der Verabschie- * Die Energiepreise sind heute wesent- 1,c dung der Steuerreform eine Entschlie- h niedriger als vor zwei Jahren. ßung gefaßt und die Bundesregierung Mit den Steuererhöhungen auf Benzin aufgefordert, darauf hinzuwirken, in n j* d Heizöl wird dem Ziel der EG-Steuer- Europa eine allgemeine Flugbenzin- ar monisierung Rechnung getragen. steuer einzuführen, die alle Flugbenzin- . Die Einführung einer Erdgassteuer mit verbraucher einigermaßen gleichmäßig lnem niedrigen Satz führt zu einer aus- belastet. Und wir haben die Bundesre- &eWogenen Energiebesteuerung. gierung aufgefordert, bereits bei der Vorlage des Mineralölsteuergesetzes — " Die investiven Ausgaben des Bundes das wird im Herbst sein — dazu einen Ste'gen von 34,09 Mrd. DM im Jahr 1988 ersten Bericht vorzulegen ..." ^uf 36,52 Mrd. DM im Jahr 1989 an und errj (Alfred Dregger im „Deutschlandfunk" vom , leiben dann in den Folgejahren auf 5. 7. 1988) Sem hohen Niveau. Seite 4 • UiD 22/1988 HAUSHALT Entwurf Bundeshaushalt 1989 Einzelplanübersicht Ausgaben Veränderung verfügb. Soll Entwurf gegen Einzelplan 1988') 1988 Vorjahr in Mic .DM in v. H. 01 Bundespräsidialamt 22,4 27,6 + 23,2 02 Bundestag 586,7 601,7 + 2,6 03 Bundesrat 14,5 14,5 0,0 04 Bundeskanzleramt 531,5 572,2 + 7,7 05 Auswärtiges Amt 2633,6 2739,3 + 4,0 06 Inneres 3 963,3 4202,2 + 6,0 07 Justiz 454,6 467,2 + 2,8 08 Finanzen 3 743,7 3 856,5 + 3,0 09 Wirtschaft 6238,4 7486,5 + 20,0 10 Ernährung, Landwirtschaft 8531,8 9 522,5 + 11,6 11 Arbeit und Soziales 61776,3 66888,6 + 8,3 12 Verkehr 25755,5 24885,1 + 0,32) 13 Post- und Fernmeldewesen 22,1 21,2 - 4,1 14 Verteidigung 51350,4 53 300,0 + 3,8 15 Jugend, Familie, Frauen, Gesundheit 19358,1 19684,2 + 1,7 16 Umwelt, Naturschutz, Reaktorsicherheit 488,8 529,6 + 8,3 19 Bundesverfassungsgericht 15,1 15,5 + 2,6 20 Bundesrechnungshof 52,7 56,6 + 7,4 23 Wirtschaftliche Zusammenarbeit 6814,2 7005,2 + 3,13) 25 Raumordnung, Bauwesen 6102,0 6081,7 - 0,3 27 Innerdeutsche Beziehungen 1 083,3 1 168,4 + 7,9 30 Forschung und Technologie. 7 439,1 7 654,3 + 2,9 31 Bildung und Wissenschaft 3 447,9 3 558,4 + 3,2 32 Bundesschuld 35863,8 37018,1 + 3,22) 33 Versorgung 10903,2 10000,0 + 0,1 35 Verteidigungslasten 1 796,8 1814,7