UID 1978 Nr. 18, Union in Deutschland

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UID 1978 Nr. 18, Union in Deutschland Z 8398 CX Informationsdienst der Christlich Demokratischen Union Deutschlands Union in Deutschland Bonn, den 4. Mai 1978 • RENTEN Breschnew Bevölkerung lehnt Rentenpläne der Bundesregierung ab. Ergeb- nisse von Umfragen. Seite 4 in Bonn Auch die Kriegsopfer werden geschröpft. Seite 5 Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion begrüßt die Gelegenheit zu freimütigen deutsch- Und Wortbruch gegenüber den sowjetischen Gesprächen anläßlich des Landwirten. Seite 6 Besuchs des sowjetischen Staats- und • STRUKTURPOLITIK Parteichefs Breschnew, stellt Helmut Kohl Konflikt zwischen SPD und FDP in einer Erklärung fest. lähmt Handlungsfähigkeit Die Politik der CDU/CSU ist seit Konrad Ade- der Regierung. Seite 7 nauer auf die Sicherung des Friedens in Europa • VERFASSUNGS- gerichtet. Dies schließt die Verständigung und Zu- FEINDE sammenarbeit mit allen unseren Nachbarn ebenso Brandt und Bahr wollen plötzlich ein wie unser Bemühen um die Durchsetzung der vom Radikaien-Erlaß nichts mehr Grundfreiheiten und Rechte für alle Menschen. So wissen. Seite 11 führt eine gerade Linie von der Aufnahme diploma- tischer Beziehungen zwischen der Bundesrepublik • SOZIALPOLITIK Deutschland und der UdSSR unter Bundeskanzler Heinrich Windelen antwortet Adenauer über das völkerrechtlich verbindliche Bundesarbeitsminister Ehren- berg. Seite 12 Bekenntnis CDU/CSU-geführter Bundesregierun- gen zum Prinzip des Gewaltverzichts bis zu frei- • EAK willigen Rüstungsbeschränkungen und Rüstungs- Wir Protestanten — Position heu- kontrollen. te. Kongreß des Evangelischen Die CDU/CSU wird die Fortentwicklung der Arbeitskreises in Kassel. Seite 14 deutsch-sowjetischen Beziehungen nach der so- • DOKUMENTATION wjetischen Haltung in den folgenden Fragen be- Wahlrecht zwischen Wehr- und urteilen: Zivildienst läßt das Grundgesetz O Die CDU/CSU hält unbeirrbar an dem Verfas- nicht zu. Aus der Urteilsbegrün- sungsauftrag fest, in freier Selbstbestimmung die dung des Bundesverfassungsge- richtes, grüner Teil Einheit und Freiheit Deutschlands zu vollenden. In Frieden wollen wir die Spaltung Europas und • ÖA Weiter auf Seite 2 Gesamtangebot rosa Teil UiD 18 • 4. Mai 1978 • Seite 2 Fortsetzung von Seite 1 mit ihr die Teilung unseres Vaterlandes überwinden. Drohung und Gewalt lehnen wir ab. Auch verkennen wir nicht die realen Machtverhältnisse. Aber zu der Macht der Tatsachen zählt auch der Wille der deutschen Nation zur Einheit, der seine geschichtliche Kraft behalten wird. Die CDU/CSU verfolgt eine Politik, die den Zusammenhalt unseres Volkes festigt und Mauer, Stacheldraht und Schießbefehl überwindet. 0 West-Berlin ist der weltweit sichtbare Prüfstein der sowjetischen Entspan- nungspolitik. Freiheit, Sicherheit und Lebensfähigkeit West-Berlins dürfen nicht länger angetastet werden. Das Viermächte-Abkommen ist strikt einzuhalten und voll anzuwenden. Die Bindungen West-Berlins an die Bundesrepublik Deutschland müssen respektiert und entwickelt werden. Die Einbeziehung West-Berlins in internationale Verträge muß auch in der Praxis ihren Ausdruck finden. Die CDU/CSU wird die sowjetische Politik insbesondere danach beurteilen, in welchem Maße sie den erklärten Willen der Menschen in West-Berlin selbst berücksichtigt. © Die UdSSR ist Vertragspartei der Menschenrechtspakte und Mitunterzeichnerin der KSZE-Schlußakte. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion mißt die Aufrichtigkeit der sowjetischen Bereit- schaft zur Zusammenarbeit auch daran, wieweit diese international verbrieften Ansprüche verwirklicht oder verweigert werden. Die CDU/CSU wird sich auch künftig für die Verwirklichung der bürgerlichen und politischen Rechte aller Menschen einsetzen. Unsere selbstverständliche Solidari- tät und Fürsorge gilt dabei den Sowjetbürgern deutschen Volkstums. © Die Deutschen haben ein lebenswichtiges Interesse an einer gleichgewichtigen Abrüstung. Das besorgniserregend anwachsende Offensivpotential des War- schauer Paktes — das gilt insbesondere für die Produktion von Panzern und Mittelstreckenraketen — macht Fortschritte bei den Verhandlungen über MBFR, SALT II und der Generalversammlung für Abrüstung dringend erforderlich. Die CDU/CSU steht uneingeschränkt zu den entsprechenden Vorschlägen der NATO. Sie unterstreicht die entscheidende Bedeutung des nordatlantischen Vertei- digungsbündnisses, insbesondere die deutsch-amerikanische Freundschaft, für Frieden und Sicherheit in Europa. 0 Die CDU/CSU verfolgt mit Sorge, daß die Sowjetunion als bedeutender Industriestaat ihren Beitrag zur Entwicklung der Länder der Dritten Welt laufend verringert, sich aber immer stärker in internationalen Spannungsgebieten militä- risch engagiert. Die Politik des Friedens und der Entspannung bleibt jedoch unteilbar. Sie muß weltweit gelten. 0 CDU/CSU treten für den Ausbau der wirtschaftlichen und kulturellen Beziehun- gen zwischen der Bundesrepublik Deutschland un der UdSSR ein. Der Wirtschaftsaustausch liegt im beiderseitigen Interesse. Er darf nicht zu ein- seitigen Abhängigkeiten führen. Die Fortentwicklung der beiderseitigen Beziehungen setzen gegenseitiges Vertrau- en voraus. Vertrauen kann aber nur gewonnen werden, wenn beide Seiten die friedliche Beziehung unter den Menschen fördern. UiD 18 • 4. Mai 1978 • Seite 3 heime betreiben, Nahverkehrslinien ein- • INFORMATION richten, für die Müllabfuhr sorgen und die Reinigung der Verwaltungsbüros Überstunden sollen selbst bewerkstelligen müsse. Daniels wehrte den Einwand ab, daß Privatisie- abgebaut werden rung staatlicher Aufgaben gleichbedeu- Der Innenausschuß des Bundestages tend mit der Vernichtung von Arbeits- hat auf Vorschlag der CDU/CSU-Abge- plätzen sei. Wenn 1 000 Arbeitsplätze ordneten entgegen dem Vorschlag der fehlen, erklärte er, bedeute das häufig, Bundesregierung einen stufenweisen daß es lediglich an zehn Unternehmern Abbau der Mehrarbeitsvergütung im öf- mangele. fentlichen Dienst beschlossen. Bis zum 31. Dezember 1982 wird damit auch den 3 000 Studenten Beamten im Bereich der inneren Si- erhielten „blauen Brief" cherheit (Bundeskriminalamt, Bundes- grenzschutz, Landeskriminalämter, Be- Fast 3 000 Studenten in Baden-Würt- reitschaftspolizei etc.) jede Mehrarbeit temberg sind zu Beginn des jetzt anlau- durch Freizeit ausgeglichen, die über fenden Sommersemesters Opfer der 40 Stunden im Monat geht, während die Regelstudienzeit geworden — die er- Beamten bisher dafür nur eine beschei- sten in der Bundesrepublik. Falls die dene Stundenvergütung bekommen. Im betroffenen Studenten die zur Prüfung Rahmen des 8. Gesetzes zur Änderung notwendigen Leistungsnachweise nicht beamten- und besoldungsrechtlicher besitzen, müssen sie ihre Studien ab- Vorschriften hat der Innenausschuß be- brechen. Die übrigen müssen sich in- schlossen: Vom 1. Januar 1976 bis 31. nerhalb eines Jahres zur Prüfung mel- Dezember 1978 dürfen noch mehr als 80 den. Nach Schätzungen der Universitä- Monatsüberstunden vergütet werden, ten müssen noch in diesem Jahr zusätz- 1979 maximal 50 Stunden vergütet wer- lich über 5 000 Studenten in Baden- den. In anderen Bereichen (Kranken- Württemberg mit „blauen Briefen" rech- häuser etc.) tritt dieser stufenweise Ab- nen. bau schon ein Jahr früher ein. Abiturienten drängen öffentliche Betriebe zum Wehrdienst privatisieren Die Bundeswehr ist wieder attraktiv. Im- Die CDU-Fraktion im NRW-Landtag will mer mehr junge Männer melden sich viele öffentliche Dienstleistungsunter- freiwillig zum Wehrdienst. Für Abitu- nehmen privatisieren. Die CDU hat rienten, die nur zwei Jahre dienen wol- einen entsprechenden Antrag im Land- len, gibt es sogar schon „Warteschlan- tag eingebracht. In der Debatte über gen". Während sich im letzten Jahr ins- den Antrag beklagte der Bonner Ober- gesamt 6 500 Männer bei der Annahme- bürgermeister Hans Daniels (CDU) die stelle in Düsseldorf meldeten, waren es zur Regel gewordene Erkenntnis, daß im ersten Quartal 1978 schon 5 000. Als Staatswirtschaft mit hohen Defiziten Hauptgründe werden die Lage auf dem gleichzusetzen sei. Es sei an der Zeit, Arbeitsmarkt und die Chance einer Be- darüber nachzudenken, ob die öffentli- rufsausbildung bei der Bundeswehr ge- che Hand wirklich Jugend- und Alten- nannt. WD 18 • 4 Mai 1978 • Seite 4 Dies hat besondere Bedeutung, weil • RENTENUMFRAGE sich die älteren Mitbürger von der Ren- tendiskussion in außerordentlich star- kem Maße persönlich angesprochen fühlen. Dies gilt für fast zwei Drittel (62 Bevölkerung lehnt Prozent) der über 65jährigen Bürger Rentenpläne der (Emnid). Bundesregierung ab 2. Regierungspläne werden abgelehnt Einen außergewöhnlichen 24 Prozent aller Befragten lehnen das Vertrauensverlust hat die SPD/FDP- Rentenpaket der SPD/FDP-Bundesre- Bundesregierung beim Thema gierung völlig ab. Nur 18 Prozent sind Renten zu verzeichnen. Die Union mit den Regierungsplänen einverstan- konnte einen starken Kompetenz- den. 57 Prozent der Bundesbürger sind durchbruch erzielen. Dies ergaben nur teilweise mit den Maßnahmen der Untersuchungen des Instituts für Bundesregierung einverstanden (Em- Demoskopie, Aliensbach, von nid). Darin manifestiert sich das große Juni/Juli 1977 und Dezember 1977 Unbehagen der Bürger an den Renten- plänen der Bundesregierung. und des Emnid-Instituts, Bielefeld, vom März 1978. Noch schroffer und deutlicher wird die Ablehnung, wenn man untersucht, was 1. Kompetenzvorsprung der Union ältere Menschen denken: 36 Prozent Im Sommer 1977 hatte die CDU/CSU lehnen das Maßnahmebündel der Bun- bei der Rentensicherung einen Kompe- desregierung komplett ab. Nur 17 Pro- tenzvorsprung von 8 Prozentpunkten zent sind voll einverstanden (Emnid). vor der SPD. Diesen Vorsprung konnte sie bis zum Dezember
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