INFORMATIONEN - NACHRICHTEN - MITTEILUNGEN G 6825 ISSN 0937-535 X Nr. 113 · Juni 2013

Stellenverteilung Polizei Hessen Bezirksgruppen Westhessen, Polizeizentralbehörden Hessen und Hessische in der Gewerkschaft der Polizei, Polizei-Sozialhilfe Hessen e.V. und der PSG Polizei Service Gesellschaft mbH Hessen // „Drei Bezirksgruppen - Ein Report“ //

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Liebe Kollegin, lieber Kollege!

nachdem die Tarifverhandlungen abge- schlossen sind und eine wiederum nicht zeit- und inhaltsgleiche Übertragung auf die Beamtinnen und Beamten zu konsta- Peter Wittig Ralf Humpf Jens Mohrherr tieren ist - Berichte hierzu findet Ihr in Tarifeinigung in Hessen 6 dieser Ausgabe des Polizeireports - möch- ten wir es nicht versäumen, Euch an die- Übertragung Tarifergebnis auf Beamte 9 ser Stelle auf die aktuellen Entwicklungen Ernährung und Gesundheit 11 auf GdP-Bundesebene zu informieren. Erinnerung an Gisbert Beck 13 Oliver Malchow neuer GdP-Bundesvor- Infos Bundesfachausschuss 15 sitzender Am 13. und 14. Mai traf sich der Beirat Neuer Vizepräsident beim HBPP 20 der GdP in Berlin, um für den scheiden- Ebe langt`s - Neulich war`s wieder soweit 21 den Bernhard Witthaut einen Nachfolger zu wählen, der in der Person von Oliver Neuer Seniorenvorsitzender Westhessen 23 Malchow gefunden wurde. Arbeitsplatz Autobahn - ein Leserbrief 26 Der 49-jährige ist Leiter der Kriminal- polizeistelle in Kiel und seit Mai 1985 Mitteldeutscher Kartcup 2013 27 Mitglied der Gewerkschaft der Polizei. 50 Jahre GdP - von Zitt(h)ern keine Spur 29 Seit 1997 führt Malchow zudem den Vorsitz des GdP-Landesbezirks Schleswig- Aus den Bundesländern - Fachausschüsse 31 Holstein. Jahreshauptversammlung Bad Homburg 33 Die Funktion des GdP-Bundesvorsit- zenden wurde vakant, nachdem Bernhard Ehrung für richard Mayer 33 Witthaut mit sofortiger Wirkung zum Po- „Steinbacher Protokoll“ verabschiedet 35 lizeipräsidenten der Stadt Osnabrück be- rufen wurde. Altersdurchschnitte Polizei Hessen 39 Malchow neuer Bundesvorsitzender GdP 41 Spitzenfunktion(en) in Hessen verwaist Entgegen der für viele überraschen- Reformstau - Anpassungszwang?! 42 den Personalie beim Polizeipräsidium in Tagesausflug der Senioren Westhessen 43 Osnabrück steht für die Führungsetage beim Hessischen Bereitschaftspolizei- Aus dem Gerichtssaal / Rechtsschutz GdP 45 präsidium noch eine richtungsweisende Über das Berufsbild eines Polizeibeamten 47 Inhalt Entscheidung offen. So konnte mit Rainer Brüssow zwar der Schlusspunkt 50 Posten als Vizepräsident seit 01. Februar neu besetzt werden, doch die bereits seit Titelhinweis: Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen. 01. Dezember 2012 offene Funktion der Denn wenn jemand meint, er sei etwas, obwohl er doch nichts ist, der betrügt sich Präsidentenstelle ist nach wie vor ver- selbst. Ein jeder aber prüfe sein eigenes Werk; und dann wird er seinen Ruhm bei sich waist! selbst haben und nicht gegenüber einem andern. Denn ein jeder wird seine eigene Last tragen. (Aus dem Brief des Paulus an die Galater, Kapitel 6, Vers 12)

// 3 // „Drei Bezirksgruppen - Ein Report“ //

Die redaktion informiert

Zudem sind weitere Positionen in der terher. Aus diesem Grunde freuen wir uns beispielsweise aus dem Schichtdienst an- Führungsebene beim Präsidium für Tech- natürlich über jeden, der im Rahmen die- ständig befördern zu können. nik, Logistik und Verwaltung (PTLV) so- ses Programms eine Beförderungsurkunde Sich auf die Stellenausschreibungen zu wie beim Hessischen erhielt. Aber wir dürfen auch sehr wohl reduzieren und hinter dann erforderlichen (HLKA) neu zu bekleiden. Hier stehen je- einen strukturellen Blick auf das werfen, Vorstellungsgesprächen zu verstecken ist weils keine neuen Vizepräsident-/innen was uns ab sofort zukünftig beschäftigen nicht die feine Art mit denen umzugehen, fest. wird. die seit Jahrzehnten diese hoch belasten- Man darf gespannt sein, wann, und vor Es stellt sich doch die berechtigte Frage, den Dienste leisten. allem welche Personalentscheidungen ob eine finanziell andere Gewichtung bei für diese Ämter in der hessischen Polizei den Beförderungen nicht eine gestaltba- DuZ und Zulagen für OPE`en getroffen werden - unabhängig der seit rere Struktur geschaffen hätte. Auch das ist derzeit brandaktuelles Thema nunmehr zweieinhalb Jahre andauernden Inwischen liegt der prozentuale Anteil bei der GdP. Wir fordern vehement als ein- Diskussion und medialen Aufbereitung der A10-er-Stellen in Hessen bei 65%. zige Berufsvertretung eine schnellstmög- um die Präsidentin des HLKA, an der wir Der Druck nach oben steigt immer wei- liche Anpassung. Wir haben hierzu seit uns nicht beteiligen wollen und werden ter an. Das Ventil ist bereits bis zum An- knapp über 1 Jahr mehrfach den Minister - um diese vorherrschenden Vakanzen ad- schlag ausgefahren und, betrachtet man angeschrieben und Vorschläge unterbrei- äquat zu schließen. die weiteren prozentualen Stellenvertei- tet. Seine Antworten waren für uns nicht lungen im gehobenen Dienst, erwarten nachvollziehbar. Wenn er davon spricht, Stellenhebungsprogramm noch unvoll- uns nun neue Probleme in Richtung des dass eine Erhöhung nur Centbeträge aus- endet Flaschenhalses. macht, dann ist er nicht der richtige Chef Zur Erinnerung: In den Doppelhaushalt Wir benötigen in der Folge nun dringend der hessischen Polizei. 2013/2014 wurden 261 Stellenhebungen Beförderungsmöglichkeiten in die A12 Die Kolleginnen und Kollegen, die zu nach der Besoldungsgruppe A 11 BBO und und A13. Die Zahlen sprechen hier eine den hoch belasteten Zeiten Dienst verse- 869 Stellenhebungen nach A 10 BBO ein- deutliche Sprache: 17%-A11, 6%-A12 hen, könnten ihn eines Besseren belehren. gestellt und verabschiedet. und 3%-A13 (Bericht in diesem Heft). Dazu zählt natürlich auch die zumindest Nachdem im Beförderungsmonat April Das wird es uns nicht einfacher machen. dem WSD angepasste überfällige Zulage 2013 bereits alle zusätzlichen Beförde- Daher erinnern wir uns gerne an die Worte für OPE`en. rungsmöglichkeiten nach A 11 BBO aus- des Innenstaatssekretärs im Rahmen ei- Wir haben den Minister nun letztmals geschöpft werden konnten, partizipierten ner Sitzung des Hauptpersonalrates, als er am 22. März 2013 in einem offenen Brief bisher rund 600 Kolleginnen und Kolle- sagte, dieses Hebungsprogramm ist kein angeschrieben und aufgefordert, tätig zu gen, die bereits zu diesem Zeitpunkt über Wahlkampf und auch nicht abschließend, werden. die laufbahn- und beamtenrechtlichen nun müsse es weiter nach oben gehen. Parallel haben wir alle Abgeordneten des Voraussetzungen verfügten. Die noch of- Auch der Innenminister hat sich dazu Hessischen Landtages angeschrieben und fenen Stellenhebungen nach A 10 BBO positioniert. Auf der Personalversamm- um parlamentarische Unterstützung ge- sollen entsprechend im Beförderungsmo- lung des PP Westhessen antwortete er auf beten. nat Oktober 2013 realisiert werden. Fragen von Beschäftigten, die ihm vor Au- Zum Redaktionsschluss erreichte uns Nunmehr herrscht jedoch allgemei- gen hielten, wie es mit den Positionen in die Mitteilung, dass die SPD-Fraktion ne Verunsicherung, da ein Erlass, der die der Führungsebene eines DGL und KvD in einen dringlichen Antrag in den Land- Freigabe der Beförderungsmöglichkeiten der A 11 ausschaut, dem weitere Perspek- tag eingebracht hat, der eine Anpassung für Oktober 2013 zum Inhalt hat, auf sich tiven nach oben mangels Stellen fehlen. vorsieht. Auslöser hierfür war die Kam- warten lässt und somit bei vielen die Be- Gleiches gilt für die Funktionen aus der A pagne der GdP! denken schürt, dass die Beförderungen 12 in die A 13. Aktuelle Entwicklungen hierzu sind für Oktober den Sparzwängen zum Opfer Wie soll man es Menschen denn vermit- immer auf unserer Homepage zur Verfü- fallen könnten. teln, dass sie zwar höherwertigere Aufga- gung gestellt, schaut mal rein (www.gdp. Insofern richten wir an die politischen ben wahrnehmen, aber nicht danach be- de/hessen -Infothek/Dienstrechtsreform/ und polizeilichen Entscheidungsträger zahlt werden. Der Weg nach oben durch DuZ/Zulagen). den dringlichen Appell, den Worten auch Stellenhebungen müsse weiter gehen, das Wir werden zu diesem Thema keine weitere Taten folgen zu lassen und end- waren die Worte des Ministers an die Ver- Ruhe geben und weiter für Verbesserun- lich zeitnah auch alle Beförderungsmög- sammlung. Wir werden uns als Personal- gen auf diesem Wege für euch kämpfen, lichkeiten für Oktober 2013 frei zu geben! räte auch hieran zu gegebener Zeit gerne versprochen. erinnern. Eure Redaktion A10-er-Kessel mächtig unter Dampf/ Auch nicht vergessen möchten wir die Hebungen nach A12 und A 13 überfällig Anerkenntnis von Lebensleistungen, ins- Das Hebungsprogramm ist aus unserer besondere im Schicht- und Ermittlungs- Sicht vom Grundsatz her positiv zu be- dienst. werten. Beförderungsmöglichkeiten liefen Wir benötigen die erforderlichen Mittel, die Kolleginnen und Kollegen schließlich um die vielen Kolleginnen und Kollegen in den vergangenen Jahren rasant hin-

// 5 tarifeinigung in hessen für 2013 und 2014

In den frühen Morgenstunden des 16. te die GdP Hessen eine Lohnerhöhung gebot vor. Man wollte sich offensichtlich April 2013 endeten die Verhandlungen von 6,5% mit einer sozialen Komponente. an den Ergebnissen der TdL orientieren. zum Tarifvertrag in Hessen mit einem an- Dazu die Anhebung der Auszubildenden- nehmbaren Ergebnis. vergütung um 100 Euro sowie eine Über- Nach zähen Verhandlungen wurde letzt- nahmegarantie der Auszubildenden. endlich ein Kompromiss über die Laufzeit von zwei Jahren gefunden, der die Tarif- „Die Kolleginnen und Kollegen haben beschäftigten in Hessen im finanziellen einen enormen Aufholbedarf und An- und sozialen Bereich nachhaltig besser spruch zugleich. stellt. Die Einsparungen auf dem Rücken der Beschäftigten sind so nicht mehr akzep- tabel“, so der Verhandlungsführer der GdP, Landesvorsitzender Jörg Bruchmül- Und im Blick auf die erzielten Ergebnis- ler. se in der TdL und Hessen stellt sich sehr Zu den auch zur Verhandlung anstehen- deutlich die Frage, weshalb die hessische den Diskussionen um den Urlaubsan- Landesregierung am Ausstieg aus dem spruch sagte Bruchmüller: Jahre 2004 krampfhaft festhält. „Finger weg, dies steht für uns nicht zur Im Fazit sind die erzielten Ergebnisse aus Diskussion“. den vergangenen Jahren nahezu identisch Letztendlich forderten alle Tarifpartner und lassen die eigenen Verhandlungen als Die große Tarifkommission der GdP Hes- eine zeit-und inhaltsgleiche Übertragung nicht gerade sinnvoll und zielführend er- sen, die an den Verhandlungen mit dem auf die Beamtinnen und Beamten des scheinen. Innenminister unmittelbar beteiligt war, Landes Hessen. Aber es liegt wohl an einigen Betonköp- stimmte dem Verhandlungsergebnis ein- fen der Regierungsfraktionen in Hessen, stimmig zu. Innenminister Rhein wies die Forderungen die einen solchen Verwaltungs- und Nachdem die vereinbarte Erklärungsfrist als überzogen zurück und sagte eine offe- Kostenaufwand noch rechtfertigen wol- am 10. Mai 2013 abgelaufen war, steht ne und konstruktive Verhandlung zu. len. das Ergebnis nun wie am 16. April be- An Argumenten dafür scheint es ihnen schlossen, fest. Hessen ist 2004 aus der Tarifgemeinschaft jedoch zu fehlen. deutscher Länder ausgetreten. Nach der Am 01. Februar 2013 begannen die Tarif- diesjährigen Rückkehr von Berlin ist Hes- verhandlungen mit der Auftaktrunde im sen somit das einzige Bundesland mit ei- Hessischen Innenministerium. genen Tarifverhandlungen.

Die Gewerkschaft der Polizei in Hessen Am 09. März 2013 einigten sich die Ver- ist als Spitzenorganisation direkt an den handlungspartner der TdL, der Tarifge- Verhandlungen beteiligt, die ca. 45.000 meinschaft deutscher Länder. Alle 15 Beschäftigte im ganzen Land betrifft. Bundesländer hatten also ihren Tairfab- In Anlehnung an die parallel laufenden schluss, nur Hessen nicht. Verhandlungen für den Bereich der TdL, Bis zu diesem Zeitpunkt legte Minister Warnstreiks und Kundgebungen also aller anderen Bundesländer, forder- Rhein noch nicht einmal ein eigenes An-

6 // // Tarif-/Beamtenpolitik //

Bereits vor dem ersten Angebot des In- Im Ergebnis bedeutet dies (Auszug): nenministers Boris Rhein beteiligte sich die GdP Hessen an zahlreichen Kundge- Tarifergebnis bungen und Warnstreiks im Rahmen des Tarifkampfes. 2,8% mehr Lohn ab 01.07.2013 plus Diese Aktionen fanden in ganz Hessen Einmalzahlung in Höhe von 450 Euro statt. 2,8% mehr Lohn ab 01.04.2014 plus Und es dauerte noch eine ganze Weile, bis Einmalzahlung in Höhe von 225 Euro sich der Minister wohl durch seine Bera- Azubis plus 50 Euro ab 01.01.2013 ter das Ergebnis der TdL bei einer Übertra- plus 3% ab 01.01.2014 gung auf Hessen ausrechnen ließ. 30 Tage Urlaub für alle (Azubi 27 Tage) 33 Tage Urlaub Besitzstand bis Jahrgang Dann ging es in die letzte und entschei- 1969 (§ 15 TV-Ü-H) dende Marathonrunde am 15. und 16. Ap- Übernahmeregelungen für Azubis ril 2013 in Wiesbaden. Weiteres siehe Homepage Peter Wittig unzureichende übertragung für beamt/innen

Mit dem Tarifabschluss haben die Ge- Das ist also das werkschaften eine Einigung erzielt, die Dankeschön an die mit dem Tarifergebnis der TdL vom 09. Polizistinnen und März 2013 vergleichbar ist. Wir halten Polizisten unter den damit nicht nur Anschluss zu den ande- bekannten Belastun- ren Ländern, sondern haben auch sicher- gen. gestellt, dass für eine mögliche Rückkehr des Landes Hessen in die TdL keine weite- Positiv ist zu vermer- ren Hürden aufgebaut wurden. ken, dass nun auch die Versorgungemp- Die GdP forderte zeitnah die Erklä- fänger endlich einen rung, dass die zeit- und inhaltsgleiche Versorgungszuwachs Übertragung des Tarifergebnisses auf erfahren, nachdem die Beamtinnen und Beamten und Ver- in den letzten Jahren sorgungsempfänger im Landtag einge- die Verrechnung von bracht wird. geringen oder ausge- setzten Versorgungs- Was die Regierungsfraktionen von CDU anpassungen mit der und FDP damit meinen, zeigt ihr Geset- Abschmelzung des zesentwurf zur Besoldungsanpassung Versorgungsniveaus 2013 für die Beamtinnen und Beamten von 75% auf 71,75 des Landes Hessen. % sowie der Absen- Nur eine Woche nach den abgeschlos- kung der anteiligen senen Tarifverhandlungen haben die Sonderzahlung jah- Frakti-onen von CDU und FDP verkündet, relang eine reale Übertragung bereits vorgenommen haben dass sie das Tarifergebnis auf die Beamten Versorgungsminderung bedeutete. Dieser (siehe Tabelle in diesem Heft). und Versorgungsempfänger nur teilweise zentralen Forderung der GdP konnte nun Unter Berücksichtigung der belasten- übertragen wollen und haben dies so in endlich Rechnung getragen werden. den 42-Stundenwoche (gibt es nur noch den Landtag eingebracht. Negativ zu bewerten ist die Absicht, dass in Hessen!) ist die beabsichtigte Besol- Im Einzelnen soll eine Anhebung von Beamte und Versorgungsempfänger zum dungsanpassung zusätzlich kritisch zu Besoldung und Versorgung um 2,8 Pro- wiederholten Male die Übertragung des hinterfragen und zu relativieren. Um wei- zent jeweils ab 1. Juli 2013 und ab 1. April Tarifergebnisses nicht zeit- und inhalts- tere Abkopplungen der allgemeinen Ein- 2014 erfolgen. Dies entspricht dem aus- gleich erfahren. Dabei ist weiterhin zu be- kommensentwicklung zu vermeiden, ha- gehandelten Tarifergebnis. rücksichtigen, dass die lineare Erhöhung ben wir alle Landtagsfraktionen und die um die gesetzliche Versorgungsrücklage Landesregierung aufgefordert dafür zu Allerdings ist seitens der Fraktionen von 0,2% gemindert wird. sorgen, dass eine zeit- und inhaltsgleiche von CDU und FDP beabsichtigt, die Ein- Mit dieser reduzierten Besoldungs- Übertragung auf Beamte und Versor- malzahlungen von 450 € für die Leer- anpassung befände sich das Geberland gungsempfänger erfolgt. monate Januar bis Juni 2013 und 225 Hessen im Ländervergleich auf einem Peter Wittig € für die Leermonate Januar bis März Mittelplatz, deutlich hinter Bayern und 2014 zu versagen. Hamburg, die für ihre Beamtinnen und Im Anschluss findet ihr einen bundeswei- Beamten eine zeit- und inhaltsgleiche ten Überblick der Verfahrensweisen.

// 7 // Tarif-/Beamtenpolitik //

Übertragung der tarifergebnisse im bund wie werden die tarifergebnisse des öffentlichen dienstes auf die beamtinnen und beamten in den bundesländern übertragen

Liebe Kolleginnen und Kollegen, inhaltsgleich auf die bayerischen Beam- mit würde die Besoldung und Versorgung was die Regierungsfraktionen von CDU tinnen und Beamten sowie auf die Versor- rückwirkend zum 1. Januar 2013 um 2,65 und FDP unter einer „eins-zu-eins“-Über- gungsempfänger übertragen werden. Im Prozent angehoben werden. tragung auf die Beamtenschaft verstehen, Vorgriff auf eine Änderung der Urlaubs- haben wir euch auf den Eingangsseiten verordnung können den Beamtinnen und umfänglich beschrieben. Beamten im staatlichen Bereich ab sofort Nordrhein-Westfalen Die Oppositionsfraktionen haben teil- 30 Tage Urlaub pro Jahr gewährt werden. Die Landesregierung will die 1:1-Über- weise ihre eigenen Gesetzesanträge ein- Beamtinnen und Beamte in Ausbildung tragung ausschließlich bis einschl. Be- gebracht oder werden dies noch tun. erhalten wie im Tarifbereich 27 Tage Ur- soldungsgruppe A10 vornehmen. Für die Fakt ist, dass die Besoldungsanpassung laub. Die Vorgriffszahlung bei den Beam- Besoldungsgruppen A11 sowie A12 sieht für die Beamtinnen und Beamten in Hes- tinnen und Beamten, Versorgungsemp- sie für 2013 und 2014 eine jährliche Erhö- sen ein Gesetzgebungsverfahren durch- fängerinnen und Versorgungsempfänger hung von 1 Prozent vor. Die übrigen Be- laufen muss. erfolgt im Zahltag Mai 2013. amtinnen und Beamten müssen mit einer Und ein Teil davon wird die öffentliche Nullrunde rechnen. Anhörung im Innenausschuss des Hessi- schen Landtages sein. Berlin „Die Spitzenorganisationen der zu- Das Land ist seit 2013 wieder Mitglied der Rheinland-Pfalz ständigen Gewerkschaften sind bei der TdL. Das Tarifergebnis werde man jedoch Man halte an der jährlichen Erhöhung um Vorbereitung allgemeiner Regelungen der nicht auf die Beamten übertragen. Man 1 Prozent bis 2016 fest (Gesetz!) beamtenrechtlichen Verhältnisse zu be- versuche bis 2017 den Anschluss an Bran- teiligen“, dies ist der Text des § 110 HBG. denburg herzustellen, indem die Bezüge Die Gewerkschaft der Polizei Hessen ist ab 1. August 2013 um 2 Prozent, 2014 Saarland eine solche Spitzenorganisation und wir und 2015 um je 2,5 Prozent sowie 2016 Die Ministerpräsidentin erklärte, dass die werden es uns nicht nehmen lassen, von und 2017 um je 3 Prozent erhöht werden. Beamtinnen und Beamten nicht weiter unserem Recht der Teilnahme Gebrauch abgekoppelt werden dürften. Allerdings zu machen und das zu sagen, was wir würden durch Bezügeerhöhungen entste- von der erneuten Abkopplung halten. Brandenburg hende Kosten über Nichtwiederbesetzun- Sowohl Finanz- als auch Innenministe- gen gegenfinanziert werden. rium verweisen darauf, dass es über das W as machen die anderen Länder? „Ob“ und „Wie“ der Gesetzgeber entschei- In den 15 Bundesländern, die alle der TdL de. Auch von einer Nullrunde ist die Rede. Sachsen angehören, haben die Parlamente unter- Der Finanzminister favorisiert eine zeitli- schiedliche Entscheidungen getroffen, che Verzögerung der Übertragung des Ta- wie sie mit einer Übernahme auf die Lan- Bremen rifergebnisses. Die Entscheidung über das debeamten umgehen. Das „Ob“ und „Wie“ einer Übertragung Vorgehen hänge jedoch auch vom Verhal- Wir möchten euch hier einen Überblick werde laut Finanzsenatorin geprüft. Ent- ten der anderen Bundesländer ab. geben, damit ihr auch einmal über die scheidend sei auch, wie die übrigen Län- Grenzen Hessens schauen könnt, was dort der vorgehen. passiert. Sachsen-Anhalt Macht euch euer eigenes Bild. Es werde geprüft. Hamburg Baden-Württemberg Der Erste Bürgermeister hat die 1:1 Über- Der Finanzminister erklärte, er halte eine tragung bereits vor Tarifabschluss zuge- Schleswig-Holstein Nullrunde für unwahrscheinlich. Für 2013 sichert und hält daran fest. Die Finanzministerin schloss eine 1:1 und 2014 habe man bislang eine jährlich Übertragung zwar nicht aus, verwies aber Erhöhung von 1,5 Prozent vorgesehen. auf die damit einhergehenden Kosten. Sie Größere Steigerungen könne man nur mit Mecklenburg-Vorpommern wolle mit den Gewerkschaften über ein Personaleinsparungen oder Standardver- Man werde prüfen und wolle zuerst mit sozial ausgewogenes Gesamtpaket ver- schlechterungen gegenfinanzieren. den Gewerkschaften sprechen. handeln. Eine Nullrunde werde es aber wohl nicht geben. Bayern Niedersachsen Der Tarifabschluss soll laut Bayerischem Die Landesregierung kündigte an, die ers- Thüringen Staatsministerium der Finanzen zeit- und te Steigerung übernehmen zu wollen. Da- Bisher gibt es keine Äußerungen. PW

// 9 // Für Ihre Gesundheit // rund um das körpergewicht und ernährung

Energie- und Grundnährstoffgehalt von Lebensmitteln und Speisen Ballaststoffe, Vitamine, Mineralstoffe, Pflanzenstoffe und Wasser

iebe Leserinnen und Leser, allaststoffe • Schlankheitsdiäten ohne ausreichenden Lwarum nehme ich zu, ich esse doch gar Bgehören zu den Kohlenhydraten. Sie Vitamingehalt nicht viel? kommen vorwiegend in pflanzlichen Le- • Erhöhter Vitaminbedarf bei Schwange- Diese Frage stellen sich viele Menschen! bensmitteln wie Getreide, Obst, Gemüse ren, Stillenden, Leistungssportler oder Ganz einfach - die Energiebilanz stimmt und in geringen Mengen in Milch vor. • Längere Behandlung mit Medikamenten nicht, denn die Energieaufnahme ist hö- Ballaststoffe können bis zum 100-fachen wie z.B. Antibiotika her als der Energieverbrauch. ihres Eigengewichts an Wasser binden. Daher ist es sehr wichtig, ausreichend as passiert nun bei einem Vitamin- Grundsätzlich ist es auch nicht tragisch, Flüssigkeit zu trinken. Wmangel? wenn man an einem Tag mal mehr isst Sie vergrößern das Nahrungsvolumen, Zuerst einmal nicht viel. Meist treten kei- und trinkt als der Körper benötigt. Hier steigern aber nicht den Energiegehalt. ne gravierenden Mangelerscheinungen gilt, dass die Wochenbilanz stimmen soll- Ballaststoffe verbessern die Verdauung. auf, sondern allgemeine Symptome wie te. Daher ist es auch nicht förderlich, sich Bei einer ballaststoffarmen Ernährung Müdigkeit, Leistungsabfall, verminderte jeden Tag auf die Waage zu stellen, ein- können Verstopfung und Divertikel auf- Krankheitsresistenz, verändertes Blutbild, mal pro Woche reicht völlig aus. treten. Eine ballaststoffarme Ernährung Konzentrationsschwäche, Hautreaktio- Mit meinem letzten Artikel habe ich euch begünstigt Übergewicht, Fettstoffwech- nen. Unser Körper hat nämlich eine so- einen Überblick gegeben, was ihr an tägli- selstörungen, Diabetes mellitus bis hin zu genannte Reservekapazität für bestimmte cher Energie verbraucht. Die Energieauf- Darmkrebs. Vitamine von unterschiedlicher Dauer. nahme zu berechnen, gestaltet sich etwas Mindestens 30g an Ballaststoffen pro Tag aufwendiger, da zuerst einmal alles, was werden empfohlen. 100g (essbarer Anteil) Das den meisten bekannte Vitamin ist man an einem Tag isst und trinkt, notfalls Apfel hat ca. 2,5g Ballaststoffgehalt. Vitamin C oder auch Ascorbinsäure ge- abgewogen, notiert werden muss (auch nannt. Vitamin C unterstützt das Im- das Öl, in dem das Schnitzel angebraten itamine munsystem, fördert die Aufnahme von wird oder das Stück Würfelzucker im Kaf- Vsind in der Nahrung enthaltene, es- Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln fee oder das Glas Wein zum Abendessen). senzielle, lebenswichtige organische und ist am Aufbau und an der Erhaltung Verbindungen, die der Körper in kleinen von Bindegewebe und Knochen beteiligt. Um dann die tägliche Energieaufnahme Mengen benötigt. Unser Körper kann sie Beim Mangel an Vitamin C reagiert un- (also wie viele g Eiweiße, Fette und Koh- nicht oder nur in unzureichendem Maße ser Körper z.B. anfällig für Infekte. Über- lenhydrate) zu berechnen, helfen uns PC- selbst bilden, daher müssen sie zugeführt schüssiges Vitamin C wird mit dem Urin Programme zur Berechnung vom Nähr- werden. ausgeschieden. Daher sollten Personen stoffgehalt unserer Speisen – einfach mal Vitamine gehören zu der Gruppe der mit Nierensteinen oder –krankheiten kei- googeln. Wirkstoffe. Im Gegensatz zu Eiweißen, ne hohen Dosen zu sich nehmen. Wer lieber nachlesen und rechnen möch- Fetten und Kohlenhydraten liefern sie Die empfohlene Tagesdosis liegt bei Er- te – kein Problem. Zu diesem Thema gibt keine Energie. Ernährt man sich aber vit- wachsenen bei 100mg, die schon in 160g es auch Bücher, die Nährstoffangaben von aminarm, ist der Aufbau von Nährstoffen Orangen oder 70g Paprika enthalten sind. bis zu knapp 3000 Lebensmitteln bieten. in den Zellen gestört. Notiert euch mal eine Woche lang, al- Viele Menschen glauben, es ist gut, so viel ineralstoffe les, was ihr zu euch nehmt und berech- Vitamine zu sich zu nehmen, wie mög- Msind anorganische Nährstoffe, die net dies. So bekommt ihr wirklich einen lich. Das ist ein Irrglaube. Gesundheitlich notwendig sind für einen reibungslosen Überblick über die zugeführte Energie. Ich unbedenklich ist es, bis zum zwei- oder Ablauf der Lebensvorgänge im Organis- glaube, ihr werdet staunen! dreifachen der Empfehlungen zu sich zu mus. Ähnlich wie die meisten Vitamine nehmen (entweder durch die Nahrungs- kann unser Körper sie nicht selbst herstel- un, wie sieht es mit eurer Energie- aufnahme oder durch nahrungsergänzen- len. Sie müssen also regelmäßig mit der Nbilanz aus? de Präparate oder angereicherte Lebens- Nahrung aufgenommen werden und wir- Neben Kohlenhydraten, Fetten und Eiwei- mittel). ken bereits in kleinen Mengen. Sie liefern ßen liest man immer wieder etwas von Bei Megadosierungsbereichen kann es zu auch keine Energie. Ballaststoffen, Vitaminen, Mineralstoffen Überdosierungserscheinungen kommen. Die Wissenschaft kennt 23 Mineralstoffe. und sekundären Pflanzenstoffen sowie Die meisten Menschen leiden aber eher Wozu benötigt der Körper diese Mineral- Wasser – alles steckt in unserer Nahrung. unter Vitaminmangel als unter einer stoffe? Kalzium z.B. besitzt eine bedeu- Was versteht man darunter und wozu be- Überdosierung. Vitaminmangel kann ver- tende Aufgabe als Baustoff für unsere nötigt der Körper diese Stoffe? schiedene Ursachen haben, z.B. Knochen. Die Funktion der Schilddrüse ist • Einseitige Ernährung wie Fast Food, in- abhängig von Jod. dustrielle Fertigkost, Süßigkeiten

// 11 // Für Ihre Gesundheit //

Zu den wichtigen Mineralstoffen gehören krankungen, Infektionen und arterioskle- Getränke, feste und flüssige Nahrung und Natrium, Chlor, Kalium, Kalzium, Magne- rotischen Veränderungen zu liegen. Sie auch durch Wasser, das beim Abbau der sium, Phosphat, Eisen, Kupfer, Jod, Fluor, wirken sich günstig auf Blutzucker- und Nährstoffe in den Zellen frei wird. Zink, Kobalt, Selen, Molybdän, Mangan Fettwerte aus. und Chrom. Es würde keinen Sinn machen und viel zu Als Faustregel gilt: An dieser Stelle möchte ich auf die bei- weit gehen, wenn ich hier noch tiefer in Ein Erwachsener benötigt täglich ca. den Mineralstoffe Magnesium und Eisen die Materie der Sekundären Pflanzenstof- 30-40ml Wasser pro kg Körpergewicht, näher eingehen. fe einsteige. Nur eine Empfehlung: wovon ca. 1,5 Liter als Trinkflüssigkeit Wegen der unterschiedlichen Wirkun- aufgenommen werden sollen. Sportliche agnesium gen der sekundären Pflanzenstoffe emp- Aktivitäten oder Hitze erhöhen den Be- Mist sehr wesentlich, damit unser fiehlt es sich, möglich viel Abwechslung darf an Trinkflüssigkeit. Stoffwechsel funktioniert. Es ist wichtig in den Speiseplan zu bringen. für die Muskelfunktion und das Zusam- Lebensmittelkreis, Lebensmittelpyramide menspiel von Nerv und Muskel. Mag- asser sowie vollwertige Ernährung sind die The- nesium schützt vor Muskelkrämpfen und Wist der größte und wichtigste Be- men in der nächsten Ausgabe. dient als Bausubstanz für Knochen und standteil im lebenden Organismus. Wasser Zähne. Alkoholkonsum und Missbrauch gehört zu den energiefreien Nährstoffen. Martina Römer von Abführmitteln erhöhen den Bedarf Wasser hat eine Vielzahl von Aufgaben: an Magnesium. Magnesium hemmt die • Wasser dient als Baustoff Blutgerinnung und wird daher auch zum Erwachsene bestehen zu 60 bis 70 Pro- Schutz vor Thrombose und Infarkt einge- zent aus Wasser; bei Säuglingen liegt die- setzt, Der Tagesbedarf eines Erwachsenen ser Prozentsatz noch höher. Der Wasser- liegt bei ca. 300-400mg. Magnesium ist gehalt nimmt mit steigendem Lebensalter in allen grünen Gemüsesorten, Fleisch, und bei steigendem Fettgehalt ab. Organe Hülsenfrüchten, Voll-kornprodukten und wie z.B. Muskeln, Haut und Herz weisen in Mineralwasser enthalten. einen hohen Wassergehalt auf. isen • Wasser dient als Lösungs- und Trans- Eist unerlässlich für den Sauerstoff- portmittel transport im Blut und bei der Sauerstoff- Durch die Verdauung werden die verwert- übertragung im Energiestoffwechsel. Ei- baren Nahrungsbestandteile gelöst und senmangel bedeutet Abgeschlagenheit, können durch die Darmwand in unser Blut Erschöpfung und Anfälligkeit gegenüber aufgenommen werden. Täglich werden Infektionskrankheiten. Schlimmstenfalls ca. 10 Liter Verdauungssäfte in den Ver- kommt es zur Blutarmut. Vitamin C ver- dauungstrakt abgegeben und wieder ins bessert die Eisenaufnahme aus pflanzli- Blut aufgenommen. Zusammen mit den chen Lebensmitteln. Bei rein pflanzlichen Körperflüssigkeiten werden Nähr- und Kombinationen wie Haferflocken mit Wirkstoffe sowie Sauerstoff zu den Zellen Orangensaft oder Linsen mit Paprika wird transportiert. Umgekehrt werden Stoff- das Eisen gut verfügbar. Der Tagesbedarf wechselprodukte, Kohlenstoffdioxid und eines Erwachsenen liegt bei 10-15mg und Harnstoff zu den Ausscheidungsorganen ist in Leber, Fleisch, Eidotter, grünem Ge- gebracht. Wasser ist das beste Lösungs- müse, Brot, Backwaren und Beeren ent- mittel. halten. • Wasser ermöglicht die Wärmeregula- tion Das Interesse der Ernährungswissen- Unser Körper nutzt die hohe Verdamp- schaft richtet sich neben Ballaststoffen, fungswärme von Wasser, um bei starker Vitaminen und Mineralstoffen auch zu- körperlicher Arbeit oder bei heißem Wet- nehmend auf die Gruppe der sekundären ter die Körpertemperatur bei 37 Grad zu Pflanzenstoffe. halten. Durch die Verdunstung des Was- Unter sekundären Pflanzenstoffen ver- sers in Form von Schweiß wird Wärme steht man chemische Verbindungen, die verbraucht. Als Folge davon kühlt die in ihrer Wirkung sehr unterschiedlich sind. Haut ab und die Körpertemperatur wird Sie kommen – wie der Name schon sagt – reguliert. nur in Pflanzen vor. Ihr Gehalt in Lebens- mitteln ist relativ gering. Viele sekundäre Der menschliche Körper verliert Wasser Pflanzenstoffe sind noch unerforscht. mit dem Harn über die Nieren, mit dem Ausgehend von bis zu 10.000 und mehr Kot durch den Darm, mit dem Schweiß verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe über die Haut und mit der Atemluft als sind bislang weniger als 100 erforscht. Wasserdampf über die Lunge. Ihre wesentlichen Wirkungen scheinen im Der Wasserbedarf hängt von der Ausschei- Schutz vor Krebs, vor Herz-Kreislauf-Er- dung ab. Die Wasserzufuhr erfolgt durch

12 // // Die GdP erinnert // wir erinnern an gisbert beck-erschossen 1983

Amokläufer richtet 1983 Blutbad an Schule in eppstein an und tötet fünf Menschen - darunter unser Kollege Beck aus Flörsheim

Gegen 10:45 Uhr stürmte der in Prag geborene 35-jährige Karel Charva ein Klassenzimmer, in dem gerade Englisch unterrichtet wurde.

Der mit zwei Pistolen bewaffnete Täter feuerte insgesamt acht- mal auf den Lehrer, der schwerstverletzt wurde. Skrupellos schoss er dann weiter auf die Schülerinnen und Schü- ler der 6. Klasse. Der herbeieilende Rektor aus dem gegenüber liegenden Klassenzimmer wollte helfen und wurde von weiteren Schüssen tödlich getroffen.

Gisbert Beck, der die Schüsse vom Schulhof aus gehört hatte, begab sich sofort in die Schule und näherte sich in Uniform, aber unbewaffnet, auf dem Flur dem Klassenzimmer. „Waffe weg, Polizei“ waren die letzten Worte, die der Kollege dem Täter zurief, als dieser auch auf ihn feuerte. Er wurde tödlich getroffen. Weitere Kollegen eilten zur Unterstützung herbei und dräng- ten den Täter in ein Klassenzimmer, wo er sich selbst mit einem Schuss tötete.

Bei der unglaublichen Tat wurden neben dem Kollegen Gisbert Beck auch der Rektor und 3 Schüler zwischen 12 und 13 Jahren getötet. Die Freiherr-vom-Stein-Schule in Eppstein-Vockenhausen war Weitere 13 Schüler und ein Lehrer wurden schwer verletzt. am 3. Juni 1983 Schauplatz eines brutalen Verbrechens, bei dem Das Motiv für die Tat konnte nie geklärt werden. auch unser Kollege Gisbert Beck den Tod fand. Gisbert Beck gab sein Leben für andere und wir möchten an Der damals 45-jährige Gisbert Beck war als Verkehrserzieher im dieser Stelle an die heldenhafte Tat erinnern und sein Anden- Main-Taunus-Kreis tätig und erteilte an diesem Tag Verkehrsun- ken in Ehren halten. terricht bei den Schülern der Gesamtschule. Peter Wittig Als die Polizei noch mit dem Käfer kam...

Archivaufnahmen aus dem Februar 1967. Im Bild jeweils ein Dienstfahrzeug des Typs Opel Rekord B. Links als Zivilfahrzeug, rechts als Funkstreife. Beide Fahrzeuge waren eingesetzt bei der Polizeiautobahnstation Wiesbaden-Erbenheim, die zum damaligen Zeit- punkt noch Polizeiverkehrsbereitschaft hieß. PW

// 13 aus dem Bundesfachausschuss Schutzpolizei orientierung an den zukunftsaufgaben - neue schwerpunkte in der gewerkschaftlichen arbeit bei den kernthemen Das Jahr 2013 begann für die Mitglieder des Bundesfachaus- Jörg Bruchmüller vertiefte die Ausführungen von Bernhard schusses Schutzpolizei (BFA-S) arbeitsreich und mit einem sehr Witthaut. Es folgen weiter Darstellungen zum Verfassungs- intensiven Austausch zu vielen schutzpolizeilich relevanten The- schutz, Fußball (ACAB), BGM, und zur Frage der Aufrechterhal- men. Nachdem der neue Fachausschussvorsitzende Rainer Schli- tung des WSD vor dem Hintergrund der Zunahme der nur noch pat und alle Mitglieder gemeinsam an unser verstorbenes und eingeschränkt einsetzbaren Kolleginnen und Kollegen. Es wird langjähriges Mitglied Olaf Kühl gedachten, begrüßten wir den eine große Herausforderung, insbesondere vor dem Hintergrund Bundesvorsitzenden Bernhard Witthaut. Er gab einen Überblick der demographischen Entwicklung. Hier wird die GdP „Abwehr- zu den aktuellen, bundesweiten Gewerkschaftsthemen. gefechte“ führen müssen, wenn es zukünftig um die Frage geht, Mit dem aktuellen Stand der damaligen Tarifverhandlungen wie Renten- und Pensionszahlungen gewährleistet werden sol- wurden die Mitglieder umfangreich in Kenntnis gesetzt. Das Er- len. Gleichwohl ist dieses Thema noch nicht entsprechend seiner gebnis der TdL und das in Hessen ist zwischenzeitlich bekannt Bedeutung in den Köpfen der Kolleginnen und Kollegen ange- und wir haben in diesem Heft darüber berichtet. Das zwischen- kommen, auch gesamtgesellschaftlich noch nicht. Diese Ent- zeitlich Berlin der TdL wieder beigetreten ist, bewertete Bern- wicklung betrifft auch die Mitgliederentwicklung der GdP selbst. hard als positives Signal. ut sind die Mitgliederentwicklungen bei den jungen Kolle- as Positionspapier zur Untersuchung der Sicherheitsarchi- Gginnen und Kollegen. Im bundesweiten Durchschnitt kön- Dtektur bezeichnet er als sehr gelungen und stellt dar, dass nen gut 66 % der Neueinstellungen für die GdP gewonnen der Verfassungsschutz eine wichtige Rolle in Deutschland spielt. werden, in Hessen liegt dieser Prozentsatz sogar bei rund 80%. In diesem Zusammenhang bleibt die klare Positionierung der GdP zur Unterstützung eines Verbotsverfahrens der NPD unver- ändert. Die Schwerpunktthemen in der Diskussion Ein weiterer Schwerpunkt der gewerkschaftlichen Arbeit Wenn man über die Zukunft der Polizei diskutiert, darf man stellt das Behördliche Gesundheitsmanagement (BGM) dar. Hier auch Fragen zur Aufrechterhaltung des Wechselschichtdienstes stehen weitere Veranstaltungen an. Trotz breiterer Erörterung (WSD) nicht außen vor lassen. In der bundesweiten Betrachtung ist weiterhin ein großer Handlungsbedarf gegeben. Das Thema subsumieren wir aktuell mehrere Problemfelder im WSD. kann nicht getrennt von der demographischen Entwicklung in • Auswirkungen des demographischen Wandels Deutschland gesehen werden. Wie wirkt sich diese Entwicklung • Fehlende Attraktivität / Bezahlung auf die Polizei aus? Stichworte: Gesundheit, Einstellungszahlen, • Vereinbarkeit von Familie und Beruf Pensionierungen, fehlende Bewerbungszahlen (bis zu 1:10 frü- • Stellen-Hebungsprogramme gehen am WSD vorbei her, jetzt teilweise 1:2). Was sagt das möglicherweise über die • Spezialisierungen auch im WSD Qualität der Bewerber aus? Entwicklungen, die wir dauerhaft Zentrale Frage wird sein, wie wir diese Themen gemeinsam trans- und zeitnah begleiten und Fragen, die wir in Zukunft beantwor- portieren. Fest steht, dass wir in allen Bundesländern und bei ten müssen. der Bundespolizei vergleichbare Problemfelder erkennen können. Auch im Bundesvorstand hat es durch personelle Verände- Hierbei geben nachstehende Überlegungen Hilfestellungen: rungen Bewegung gegeben. Neue dienstliche Funktionen von • Die Bedeutung von Öffentlichkeitsarbeit (auch, oder sogar Hugo Müller und Frank Richter haben auch Auswirkungen auf im Besonderen in Wahlkämpfen) muss genutzt werden den BFA-S. In der Februarsitzung des GBV wurde entschieden, • Permanente Strukturanalysen, Optimierung im Interesse der dass Jörg Bruchmüller nicht mehr für den BFA-S zuständig ist Kolleginnen und Kollegen und Rüdiger Seidenspinner ihm in dieser Funktion nachfolgt.

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• Steuerungselemente zur Attraktivitätssteigerung können z. In Brandenburg werden zwei Klagen beim Verfassungsgerichts- B. sein Regenerationsfrei, Lebensarbeitszeitkonten (wo die- hof als Musterklagen vorbereitet. Klageführer ist ein Beamter se vorhanden sind) monetäre Aspekte aus dem WSD und der Bereitschaftspolizei (eine Nummer oder • verlässliche Karriere-Planung auch im WSD Name). • Entprofessionalisierung der Polizei beenden (Stichwort Frei- In Bremen gibt es die Freiwilligenregelung. Hamburg hat noch williger Polizeidienst und private Sicherheitsunternehmen) keine Regelung / im WSD Namenskennzeichnung. Hessen - Frei- willigenregelung. Mecklenburg Vorpommern - Freiwilligenre- Im Laufe der Diskussion wurde die Bedeutung der Botschaft nach gelung. Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen - noch keine innen für die Kolleginnen und Kollegen hervorgehoben. Es wurde Regelung. In Rheinland-Pfalz wurde dem HPR ein Erlass vor- angeregt, einen Beschlussantrag an den BV zu formulieren. Ziel gelegt, den dieser ablehnte. In Sachsen-Anhalt besteht grund- könnte ein Positionspapier zum WSD aus dem BFA-S heraus sein. sätzlich die Verpflichtung zum Tragen eines Namensschildes. In Vorbild könnten die Regelungen sein, die im Land Bayern aktuell bestimmten Situationen kann vom Tragen abgesehen werden. beschlossen wurden. Headlines zu diesem Thema wurden dann In Schleswig Holstein ist die Kennzeichnungsflicht per Erlass gemeinsam erarbeitet. (Siehe Anlagen 2 und 3) eingeführt worden. Eine Namenskennzeichnung in Thüringen besteht nur im WSD. olizeisitz für Streifenwagen Nicht haltbar ist wohl in letzter Konsequenz das Argument, dass PLothar Hölzgen berichtet von den Anforderungen an einen sich alle Klage-/Beschwerdefälle bisher auch ohne Kennzeich- Autositz, der die besonderen Faktoren des polizeilichen Dienstes nungspflicht aufklären ließen. Hinzu kommt, dass Amnesty In- (insbesondere Tragen des Funktionsgürtels) berücksichtigt. Die ternational eine sehr hohe Glaubwürdigkeit und Akzeptanz wohl Überlegungen in Hessen sind, durch Initiativen der GdP, sehr auch innerhalb der Polizei genießt. Es bleibt also die Frage der weit fortgeschritten. Durch einen deutschen Sitzhersteller wur- konkreten Ausgestaltung der jeweiligen Regelung im Rahmen de bereits ein Prototyp entwickelt, der wesentliche Detailände- der Mitbestimmung. rungen beinhaltet, die sich den Konturen der jeweiligen Kollegin Darüber hinaus wird nur dann die Möglichkeit gesehen, das The- /dem Kollegen anpasst, bzw. individuell anpassen lässt (variable ma neu aufzugreifen, wenn Kolleginnen oder Kollegen aufgrund Seitenkomponenten). Darüber hinaus ist die Polsterung im Be- der Kennzeichnungspflicht einer Gefährdung / Nachstellung reich der Rückenlehne angepasst. Das System ließe sich nach- ausgesetzt sind/waren. träglich jedem Fahrzeugtyp anpassen. Auch wenn Fahrzeuge Die Fachausschüsse der Länder werden gebeten, entsprechende geleast werden, ist ein nachträgliches Ausrüsten möglich. Nach Fälle zu erheben bzw. bei ihrem Bekanntwerden dem GBV mit- Ende der Leasingzeit kann ein Rückbau erfolgen. Ein qualitativ zuteilen. Das ist auch vor dem Hintergrund des Klageverfahrens hochwertiger Polizeisitz weist eine längere Lebensdauer auf, so in BB von Bedeutung. Über einen in NRW gekannt gewordenen dass er in mehreren aufeinander folgenden Fahrzeugmodellen Fall soll nachberichtet werden. Verwendung finden könnte. Aktuell hat man in Hessen ein For- Steigende Zahlen von Vorführungen durch die Polizei mit zum schungsprojekt ausgeschrieben und hierfür 60.000,- € zur Ver- Teil sehr langen Anfahrtswegen, steigende Belastungen durch fügung gestellt. Fußballspiele in allen Ligen, ausufernde Facebook-Partys und länderübergreifende Einsätze in Verbindung mit der Einführung ehlbetankungssysteme für Streifenwagen des Digitalfunks waren ebenfalls Themen eines intensiven Erfah- FPeter Hugo informierte die Runde darüber, dass in NRW die rungsaustauschs. neuen Dienstfahrzeuge (VW) mit einem Aufsatz versehen wer- den, der eine Fehlbetankung verhindert. Das System kostet um die 60 Euro. Verschiedene Hersteller verhindern den nachträg- lichen Einbau dieser Schutzmechanismen, indem sie auf lüf- tungstechnische Probleme hinweisen. Ford bietet hingegen ein Fehlbetankungsystem bereits ab Werk an. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass die Entsorgung von abgepumpten Kraftstoffen mit teils sehr hohen Beträgen in Rechnung gestellt wird. Die Kosten durch Entsor- gungsunternehmen betragen jedoch wenige Cent pro Liter (Ent- sorgung von flüssigen Abfällen: EAK 130701 bis EAK 130703). Hier kann über den Rechtschutz den Kollegen noch geholfen werden. Die Botschaft muss lauten, in jedem Regressfall die Per- sonalvertretung einzuschalten.

us dem Einsatzgeschäft AIn punkto Kennzeichnungspflicht (Namensschilder) werden die Sachstände dargestellt und abgeglichen. Diese stellen sich Kompetente Facharbeit: heterogen dar. Die Spanne reicht von keiner Regelung zur Kenn- V.l.: Wolfgang Britt (BB), Maic Dreesmann (HB), und Lothar zeichnung, bis hin zur bereits eingeführten Kennzeichnungs- Hölzgen (HE). pflicht per Erlass oder Gesetz (BB). Rechts im Bild die Moderatoren Hans-Jürgen Marker, Jörg In Berlin ist die Kennzeichnungspflicht eingeführt (mehrere Bruchmüller für den Bundesvorstand und Rainer Schlipat Nummern zur Auswahl + Name) Bayern: keine Regelung / Bedarf (BE), Vorsitzender des BF-S. wird nicht gesehen.

16 // // fachausschuss schutzpolizei //

Kongressanträge in der Sachbearbeitung des BFA-S gumente der direkt Betroffenen, die bei kürzeren Dienstzeiten 2 häufiger zur Arbeit fahren müssen und hierfür einen nicht uner- B(Zurückstellung der Faktorisierung zugunsten einer Forde- heblichen Zeitaufwand betreiben müssen. rung der generellen besonderen Altersgrenze von 60 Jahren für Gewerkschaftliche Initiativen für die eine oder andere Zielrich- den Polizeidienst) tung können diesem komplexen Thema nicht ausreichend ge- • „Polizistinnen und Polizisten arbeiten max. bis zum 60. Lebens- recht werden. Vielmehr müssen in der gewerkschaftlichen und jahr“, bleibt gewerkschaftliche Grundforderung. personalrätlichen Basisarbeit die Bedürfnisse der direkt betrof- • Es wurde aber auch breit festgestellt, dass es gute Argumente fenen Kolleginnen und Kollegen berücksichtigt werden - Mehr- gibt, keine völlige Abkehr von dem Gedanken einer Faktorisie- heitsverhältnisse sollten hier durchaus hilfreiche Ratgeber bei rung zu betreiben, da man mit dieser Regelung in einigen Län- der Entscheidung von Dienstabläufen sein. dern recht gute Ergebnisse erzielen konnte Unumstritten war hingegen die Frage, wie wir zukünftig mit • Zugleich wird der Bedarf gesehen, neben den WSD weitere planbaren Einsätzen und Bereitschaftszeiten verfahren. Dienste zu benennen, die als ähnlich belastend angesehen wer- Es ist und bleibt unakzeptabel, dass Einsätze von 12, 16 und den und demzufolge im Rahmen einer Faktorisierung zur einer mitunter sogar von über 20 Stunden geplant und durchge- Lebensarbeitszeitverringerung führen müssen. führt werden. In der Folge dieses sehr intensiven Austausches wird sich der Langjährige Erfahrungen aus unzähligen Einsätzen lassen Pla- Fachausschuss nunmehr, entgegen des Beschlusses durch den nungen zu, die solche Einsatzzeiten grundsätzlich ausschließen 24. Ordentlichen Bundeskongress, inhaltlich doch noch einmal - dies ist und bleibt ein Schwerpunkt in der gewerkschaftlichen mit der Faktorisierung von besonders belastenden Diensten Arbeit. auseinandersetzen und ein überarbeitetes Positionspapier dem Der unter D22 angenommene Antrag, der sich mit der Mindest- GBV vorlegen. Lothar Hölzgen, der bereits im Februar 2004 ein ausstattung von Diensträumen befasst, wird vom BFA-S aktiv 11-seitiges Eckpunktepapier zur „Faktorisierung der Schichtar- aufgenommen. Es wird eine AG eingerichtet, die Erkenntnisse beit“ erarbeitet hat, wird sich gemeinsam mit Maic Dreesmann und Erfahrungen über die Mindestausstattung von Diensträu- (HB) dieser Aufgabe annehmen. men zusammenträgt. Im Ergebnis wird ein Leitfaden - unter Be- 4 rücksichtigung gesetzlicher Vorgaben - erarbeitet. BDem Antrag „Besondere Arbeitszeitmodelle für lebensältere und/oder schwerbehinderte Kolleginnen und Kollegen“ wurde elbstverständnis BFA-S bereits zugestimmt. Der Bundesvorstand wird sich hier dafür SAus der Mitte des Fachausschusses wurde das Selbstver- einsetzen, dass entsprechende Arbeitszeitmodelle weiterentwi- ständnis des Gremiums hinterfragt. Ausgangspunkt der Erör- ckelt werden, die z. B. begrenzte Nachtdienste und das Anbieten terung war die Tatsache, dass der BFA-S seit 1½ Jahren nicht von Kuren beinhalten. Die Palette der Möglichkeiten ist hier si- mehr vom GBV einberufen worden war. Die Teilnehmer sind sich cherlich noch breiter und muss vollumfänglich genutzt werden, darin einig, dass eine Einberufung keinen Selbstzweck darstellt. um gerade den besonderen Belastungen des Schicht- und Wech- Wichtig ist, dass relevante Tagesordnungspunkte zur Erörterung seldienstes und der generell belastenden Polizeiarbeit gerechter aus den Ländern in den GBV gebracht werden. Allerdings erfüllt zu werden. der BFA-S nicht nur eine Beratungsleistung des GBV, sondern er Von mehr Flexibilität und das „sich kümmern“ um Kolleginnen dient auch der Rückkopplung von Informationen in die Länder, und Kollegen, die den gesundheitlichen Anforderungen nicht hier die Fachausschüsse der Schutzpolizei. Es bleibt den Mitglie- mehr vollumfänglich gerecht werden können, werden letzt- dern des BFA-S unerklärlich, warum der GBV sich nicht häufiger endlich alle Arbeitgeber und Arbeitnehmer profitieren. dieses Fachausschusses bedient und Untersuchungsaufträge klar formuliert. Die Mitglieder dieses Fachausschusses sind bereit, 5 aus ihrer tiefen Fachkenntnis heraus, diese Unterstützungsleis- B befasst sich mit der Einführung von Lebensarbeitszeitkonten tung vollumfänglich dem GBV zur Verfügung zu stellen - eigent- (LAK). Hier vertreten die Mitglieder des BFA-S die Auffassung, lich eine Selbstverständlichkeit. Auch vor dem Hintergrund der dass die Belastung unserer Kolleginnen und Kollegen heute Staffelübergabe an Rüdiger Seidenspinner hoffen die Teilnehmer, entstehen und zeitnah zur stetig stattfindenden Belastung ein dass in 2013 eine zweite Sitzung einberufen wird. Die Themen Regenerationsangebot über den Urlaub hinaus vorhanden sein und Fragestellungen werden dem GBV entsprechend zugeleitet muss. Das LAK stellt nur einen ungedeckten Scheck dar. werden. Diese gewerkschaftliche Position muss den Betroffenen Kolle- In der nächsten Ausgabe werde ich einen Überblick zu den Län- gen vermittelt werden. Hessen hat mit der Einführung eines Le- derberichten geben, die anlässlich dieser Sitzung von den einzel- bensarbeitszeitkontos eine Öffnungsklausel eingebaut, die eine nen Mitgliedern vorgelegt und ausgetauscht wurden. vorzeitige Inanspruchnahme (ohne Nennung von Gründen) er- Lothar Hölzgen möglicht. Natürlich nur, sofern dies mit den dienstlichen Belan- gen und den Urlaubsplanungen in Einklang zu bringen ist. In der Auf der Folgeseite drucken wir die beiden Anlagen ab, die sich praktischen Anwendung funktioniert es auch! mit den Themen

2 „Schichtdienst und demographischer Wandel“ und die DMit der Entwicklung von europarechtskonformen Schicht- „Berliner Erklärung zum Wechselschichtdienst“ dienst- und Einsatzkonzepten befasste sich dieser Antrag. Das befassen. Thema 12-Stunden Regeldienst wird innerhalb der Polizei sehr kontrovers diskutiert. Arbeitsschutz, Gesundheitsmanagement Auf beide Themen wurde im Artikel Bezug genommen. und vorbeugende Gesunderhaltung kontra nachvollziehbarer Ar-

// 17 // fachausschuss schutzpolizei //

Anlage 2 Bundesfachausschuss Schutzpolizei der GdP Berlin, 30. und 31. Januar 2013

An den GdP Bundesvorstand

Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Mitglieder des BFA-S haben sich im Rahmen Ihrer Sitzung am 30. und 31.01.2013 in Berlin eingehend mit der bundesweiten Gesamtproblematik des Schicht- und Wechseldienstes befasst. Rund um die Frage der „Attraktivität des Polizeiberufes“ hat der GdP-Bundesvorsitzende Bernhard Witthaut in seinem gewerkschaftlichen Bericht zu Recht auf die problematische Entwicklung, mit Blick auf den demographischen Wandel, hingewiesen. In diesem Zusammenhang wurde auch festgestellt, dass bei den jüngsten Einstellungsbemühungen der Hansestadt Hamburg lediglich zwei Bewerber auf eine freie und besetzbare Ausbildungsstelle bei der Polizei kamen - eine alarmierende Entwicklung! Diese Entwicklung sehen die Mitglieder des BFA-S teilweise der Tatsache geschuldet, dass der Polizeiberuf immer unattraktiver wird. Die besonderen Belastungen, die dieser Beruf zwangsläufig mit sich bringt, gipfeln in zunehmendem Maße darin, dass gerade für besonders belastende Dienste wie z. B. dem klassischen Wechselschichtdienst keine ausreichenden, ausgleichenden Erholungszeiten zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus werden für gleiche belastende Dienste in ihrer Höhe sehr unterschiedliche Zulagen - je nach Land - gewährt. Der BFA-S ist in seiner Gesamtheit zu dem Ergebnis gekommen, den geschäftsführenden Bundesvorstand aufzufordern, hier eine Initiative „pro besonders belastender Dienste in der Polizei“ zu starten die nachstehende Inhalte zum Schwer- punkt haben soll:

• Gewährleistung, dass Sachbearbeiter im WSD endlich realistische Aussichten auf eine Beförderung nach A 11 erhalten. • Ausweisung von Dienstposten im Bereich des Wechselschichtdienstes nach A 12 und A 13. • Einheitliche Berechnungsgrundlagen für das Erreichen von zusätzlichen Urlaubstagen: 6 Zusatzurlaubstage! • Erhöhung des Stundensatzes beim DuZ auf eine einheitliche Stundenvergütung von mindestens 5 Euro. Diese Zulage ist zu dynamisieren. • Ruhegehaltsfähigkeit der Polizeizulage und die besondere Altersgrenze von 60 Jahren muss erhalten bleiben / wieder einge führt werden.

Darüber hinaus sehen wir das Erfordernis die Frage zu untersuchen, wie dem Trend der weiteren Ausdünnung der polizeilichen Präsenz in der Fläche begegnet werden kann. Wir sind uns einig, dass die Frage nach Mindeststandards der polizeilichen Präsenz untersucht werden muss. Die beigefügte „Berliner Erklärung zum Wechselschichtdienst“ fasst unsere Position schlaglichtartig zusammen.

Mit kollegialen Grüßen Rainer Schlipat Björn Neureuter (Vorsitzender) (Schriftführer)

Anlage 3 Bundesfachausschuss Schutzpolizei der GdP Berliner Erklärung zum Wechselschichtdienst

Bei den unter dem Wechselschichtdienst (WSD) zusammengefassten Tätigkeiten handelt es sich um eine herausragende polizeiliche Kernaufgabe. Dessen Gewährleistung sieht der Bundesfachausschuss Schutzpolizei zunehmend gefährdet. Ursächlich hierfür sind die Schlechterstellung der Kräfte, die unmittelbar für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland verantwortlich sind und die zunehmende Ausdünnung der polizeilichen Präsenz vor Ort. Um dem entgegen zu wirken, wird das Erfordernis folgender Maßnahmen/Forderungen gesehen:

• Gewährleistung, dass Sachbearbeiter im WSD endlich realistische Aussichten auf eine Beförderung nach A 11 erhalten. • Ausweisung von Dienstposten im Bereich des Wechselschichtdienstes nach A 12 und A 13. • Einheitliche Berechnungsgrundlagen für das Erreichen von zusätzlichen Urlaubstagen: 6 Zusatzurlaubstage! • Erhöhung des Stundensatzes beim DuZ auf eine einheitliche Stundenvergütung von mindestens 5 Euro. Diese Zulage ist zu dynamisieren. • Ruhegehaltsfähigkeit der Polizeizulage und die besondere Altersgrenze von 60 Jahren muss erhalten bleiben / wieder einge führt werden.

Der Bundesfachausschuss der Schutzpolizei sieht es darüber hinaus als zwingend an, dass personelle Mindeststandards erarbeitet werden, die eine polizeiliche Präsenz in der Fläche wieder dauerhaft gewährleisten.

Den politischen Verantwortungsträgern muss bewusst sein, dass diese in den meisten Ländern teilweise nicht mehr gegeben ist und so die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger gefährdet wird. Eine nachhaltige Steigerung der Attraktivität des WSD ist für die Aufrechterhaltung dieser Sicherheit unabdingbar.

// 19 // aus der hbp //

Neuer Vizepräsident der Bereitschaftspolizei Das Schiff der Hessischen bereitschaftspolizei ist wieder auf Kurs

Nach der Ausbildung zum höheren Polizei- vollzugsdienst war er Leiter der Schutzpoli- zei in Korbach, des Di- rektionsstabes Einsatz in Bad Homburg sowie Chef der Polizeidirekti- onen Main-Taunus und Wetterau. In dieser Zeit war er zudem Angehöri- ger der Arbeitsgruppe zur Neustrukturierung der HBP, sodass ihm die Organisation und Struktur der Bereit- schaftspolizei nicht gänzlich fremd ist. Beim PP Westhessen wurde er in Folge Leiter des Abteilungsstabes, im Anschluss daran Leiter der Abteilung Nach den zurückliegenden Ruhestands- eine gute Grundlage für die Bewältigung Einsatz und schließlich zum Vizepräsiden- versetzungen von Präsident und Vizeprä- anstehender Aufgaben. ten berufen. sident und dem viel zu frühen Tod unseres „Seine Türe, ergänzte Rainer Brüssow, Mit der Rückkehr zur Bereitschaftspo- Kollegen Hellmut Lohse, wurde im Februar werde daher stets für die Anliegen der lizei rund 40 Jahre nach Beginn seiner 2013 die erste Vakanz in der Führungsrie- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter offen Ausbildung trägt er auch wieder die blaue ge geschlossen. stehen.“ Dienstbekleidung, die er als Vizepräsident Wenngleich die Stelle des Leiters der Mit Blick auf das Selbstverständnis der beim PP Westhessen gegen Zivilbeklei- HBP derzeit noch nicht besetzt ist, weil Bereitschaftspolizei innerhalb der Poli- dung eintauschen musste. das Ausschreibungsverfahren noch an- zeifamilie machte der neue Vizepräsident Verabschiedet wurde im Kollegenkrei- dauert, übernimmt mit Rainer Brüssow deutlich, „dass die Arbeit der Bereit- se Michael Hallstein, der nach seiner der bisherige Vizepräsident des PP in schaftspolizei in der Fläche einen hohen Verwendung in der Leitungsfunktion Westhessen nunmehr die Aufgaben des Stellenwert genieße.“ wieder zum PP Frankfurt zurückkehren Vizepräsidenten der HBP. wird. Der 55-jährige „Schutzmann“, der sei- Berufliche Meilensteine Jens Mohrherr nen Beruf von der Pike auf gelernt hat, Nach der Ausbildung, die er 1973 bei freut sich auf die vor ihm liegenden Auf- der III. BPA in Mühlheim am Main begann, gaben. Am Aschermittwoch nutze er be- war er zehn Jahre lang als Streifenbeam- reits die Gelegenheit, die Kolleginnen und ter und Sachbearbeiter in der Ermittlungs- Kollegen des Präsidiums näher kennen- gruppe bei der PSt. Oberursel tätig. Nach zulernen. Nach einem einstündigen Mei- Abschluss der Ausbildung für den geho- nungsaustausch mit den Führungskräften benen Polizeivollzugsdienst (1983 -1986) stellte sich der neue Vizechef allen Mit- führte ihn sein Weg zur PSt. Kelkheim als arbeiterinnen und Mitarbeitern vor. Rai- Dienstgruppenleiter, damals noch eine ner Brüssow ist verheiratet und wohnt im Dienststelle des PP Frankfurt am Main. Hochtaunuskreis. In Folge leitete er beim Polizeipräsidium Besonders erwähnenswert war seine Frankfurt/Main auch die Unfallflucht- kurze Ansprache, die neben der Darstel- gruppe und war zudem stellvertretender lung seines beruflichen Werdegangs auch Leiter des Zentralen Verkehrsunfalldiens- seine kollegiale Einstellung durchblicken tes. ließ. Ein gemeinsames Miteinander ist

20 // // Brief an die Redaktion //

Ebe langt`s - neulich war`s wieder soweit... Von einem, der sich nicht damit abfinden will, dass er sich mit vielem abfinden muss

Ich habe mich mittlerweile damit abge- funden, dass ich fast jedes Wochenende arbeiten muss. Ich habe mich damit ab- gefunden, dass Fußballspiele, bis hinunter in die unteren Spielklassen, und Volksfes- te, wie beispielsweise die „Dippemess“ in Frankfurt oder das „Heinerfest“ in Darm- stadt, keine planbaren Ereignisse sind und sie überraschenderweise immer wieder stattfinden. Ich habe mich damit abge- funden, kurzfristig alarmiert zu werden und die Familie und die Freunde stets und ständig vor den Kopf zu stoßen. Aber neulich, neulich „hats echt mal wieder gelangt!“ am Samstag mit zu einem Sonderein- ein im Übrigen grässliches Wort, der Be- satz. Daraufhin rief ich wieder bei meiner reitschaftspolizei verteilt ist? Freundin an und sagte den Termin am „Ebe langts“, liebe Verantwortliche, Samstag ab. Ihr Kommentar: „Sag mal, bitte erklären Sie es mir. Ich verfüge an- wissen deine Vorgesetzten eigentlich scheinend nicht über die nötige Intelli- Mein Dienstplan wurde am Freitag für noch, was sie tun?“ Gute Frage, aber mo- genz und Kompetenz, dass sich mir diese die nächste Woche abgesegnet. Ich muss- tiviert sollen wir bleiben, gut gelaunt – es Situationen auf Anhieb erschließen. te lernen, im Polizeidienst kann man nicht fällt immer schwerer. Sie hätten mich am Wochenende ein- planen, schon gar nicht sein Privatleben Ich versuche, ruhig zu bleiben, ich ver- fach mit meiner Freundin ein Kaffee trin- - aber was war das noch gleich? Na ja, suche, mich nicht darüber zu ärgern – ebe ken lassen sollen, dann hätte ich Ihnen egal, auf jeden Fall bekomme ich nun langts! Ich fühle mich wie ein Leibeigener, diese Zeilen einfach erspart und hätte meinen Dienstplan für die nächste Wo- wie eine Nummer, wie eine verfügbare meinen Frust an anderer Stelle auslassen che. „Super“ denke ich und versuche, nun Masse, die man nach Belieben hin- und können. Aber wenn das so weitergeht, mein Privatleben Drumherum zu basteln. herschieben kann. Meine Gedanken for- habe ich bald keinen mehr, der mit mir zu In der Woche Fortbildung an der HPA in mulieren einen Brief, einen Brief, den die Hause einen Kaffee trinken möchte. Ich Wiesbaden, Sonntag einen 12-Stunden- wirklich Verantwortlichen wohl nie zu le- wünsche Ihnen ein schönes Wochenende Ergänzungsdienst . Ich verabrede mich sen bekommen werden: im Kreise Ihrer Familien und Ihren Freun- Freitagnachmittag auf einen Kaffee mit den. Vielleicht besuchen Sie ein beliebtes einer Freundin. Am Dienstagabend werde Liebe Verantwortliche! Volksfest oder ein Fußballspiel – oder gar ich in Wiesbaden angerufen. Ich soll am Sie sind ja auch nicht in der Situation, den Ball des Sports, in unserem Hessen- Freitag mit zu einem Sondereinsatz. dem Bürger gegenüber zu erklären, war- land. Okay, kommt vor, es stört mich nicht um Sie 45 Minuten für den Weg zur Ver- Ich werde bestimmt auch da sein, mehr. Ich nehme es nur noch zur Kenntnis kehrsunfallaufnahme gebraucht haben. schick angezogen im „alten grünen Ein- und freue mich darüber, dass es immerhin Ich verstehe nicht, warum aus unseren satzanzug“ - den neuen kann ich mit schon am Dienstagabend bekanntgege- Gurtkontrollen jetzt urplötzlich Safety- meinen jährlichen 220 Euro Budget für ben worden ist! Belts-Kontrollen geworden sind. Immer- Dienstbekleidung (bei rund 350 Euro An- Daraufhin rief ich meine Freundin an hin setzen Sie bei uns schon gewisse Eng- schaffungskosten) nicht leisten - und und sagte den geplanten Kaffee am Frei- lischkenntnisse voraus. Trotzdem geriet mit dem üblichen Verpflegungsbeutel, tag ab und wir beschlossen, das Treffen ich fast in Versuchung, bei der Verkehrs- auf der verzweifelten Suche nach jeman- auf Samstagnachmittag zu verschieben. kontrolle den Verkehrsteilnehmer zu fra- dem, der sein Käsebrötchen gegen meine Am Mittwoch wurde ich darüber infor- gen, ob er denn auch eine Schwimmweste Würstchen eintauscht. miert, dass dieser Einsatz für mich doch unter seinem Sitz hat. Aber mal sehen, wahrscheinlich ist die- nicht stattfindet. Ich verstehe es nicht mehr, warum die ses Mal auch wieder ein Schokoriegel mit Nun gut, sagte ich zu mir, freute mich Polizei so komplett verschieden in Per- drin. Ach ja, meinen Kaffee werde ich viel- und ich rief wieder meine Freundin an, sonalverteilung und Sachausstattung leicht auch noch bekommen – im Papier- aber wir beließen es bei dem Termin am aufgestellt sein kann. Wo sind die wei- becher, mit Glück noch ein wenig warm - Samstag, da sie sich mittlerweile schon terführenden Berechnungen der seiner- aber immerhin in Gesellschaft etwas anderes vorgenommen hatte. Am zeit so hoch gelobten AG Personal? Was Gleichgesinnter natürlich. Donnerstagnachmittag wurde ich erneut geschieht, wenn das „Überhangpersonal“, Verfasser bekannt in Wiesbaden angerufen. Jetzt sollte ich

// 21 wilfried honecker übergibt an mike messer Wechsel an der spitze des seniorenvorstands der bzg westhessen

Am 16. April 2013 fand während der er dann durch den Vorstand formell in das Übergangspersonalrat der Neuorganisati- Seniorenkonferenz der Bezirksgruppe Amt gewählt wurde. on 2001. Wilfried war immer ein verläss- Westhessen an der Polizeiakademie eine Am 28. Mai 2009 stellte er sich dann er- licher Kämpfer für die Belange der Kolle- Staffelübergabe in dem Vorstandsvorsitz neut bei der Seniorenkonferenz zur Wahl, ginnen und Kollegen. statt. wo er einstimmig wiedergewählt wurde. Eine äußerst erfolgreiche Zeit war die Wilfried Honecker stellte sein Amt nach Das Amt begleitete er dann bis zum 16. unter dem Dach eines landesweiten Poli- nunmehr fast acht Jahren zur Verfügung. April 2013. zeiverkehrsamtes, das von 1998 bis 2001 Und ein Jungpensionär namens Mike die Geschicke der Kolleginnen und Kolle- Messer stellte sich nach einer Funkti- Über die Jahre steuerte Wilfried das gen der PASt`en, und onärspause von 3 Jahren wieder für die Boot der Senioren mit viel Sachverstand der Hubschrauberstaffel lenkte. Vorstandsarbeit in der Bezirksgruppe durch alle Gewässer und es wurde eine Hier wurden richtungsweisende, durch Westhessen zur Verfügung. äußerst erfolgreiche Tätigkeit. die GdP vorangetriebene Themen in die Als erfahrener Hase in vielen Ämtern Diskussion gebracht und umgesetzt. innerhalb der GdP und der Personalräte Zunächst brachte er doch einiges an Erfahrung mit, Ein Meilenstein jedoch ein Rückblick auf die vergangenen die ihm für sein Amt hilfreich sein sollte. war das Thema „Arbeitsplatz Autobahn“, Jahre und die Seniorenarbeit von Wilfried der Beginn hin zu einer Diskussion über Honecker in der Bezirksgruppe. die Tätigkeiten in Streifenwagen. Die Er- Im September 2005 begann für ihn die Erfolgreiche Zeit im HPVkA folge sind heute noch spürbar, blicken Tätigkeit im Seniorenvorstand Westhes- Ich möchte sehr gerne an die Zeiten er- wir auf die wegweisende Ausstattung sen. Unter dem Vorsitzenden Jörg Stein innern, in denen er sich intensiv für die und Ausrüstung sowie die zielgerichtete wurde er zum Beisitzer gewählt. Belange der Autobahnpolizisten in Hessen Beschaffung von Fahrzeugen für diesen Bereits einen Monat später wurden Be- einsetzte. Bereich. schlüsse gefasst, um die zukünftige Seni- Sein polizeilicher und gewerkschaft- orenarbeit zu intensivieren. licher Mittelpunkt war schon immer die Zurück zur Seniorenarbeit in der Be- Zum Jahresende kam es dann zu der Si- Autobahn gewesen. zirksgruppe. Wilfried nahm die Beschluss- tuation, dass Wilfried Honecker durch den Sei es in der örtlichen Kreisgruppen- lage der Senioren auf und organisierte in Vorstand gebeten wurde, kommissarisch tätigkeit für die damaligen PASt`en Id- enger Zusammenarbeit mit dem Bezirks- die Funktion des Vorsitzenden zu über- stein und Wiesbaden oder aber in der gruppenvorstand unter Peter Wittig die nehmen, was er denn auch tat. personalrätlichen, damals noch örtlichen Veranstaltungen für die Senioren West- Und diese zunächst kommissarische Tä- Personalratsebene, bis hin zu dem Ge- hessens, und später auch für die benach- tigkeit dauerte dann an bis Ende 2007, wo samtpersonalrat des HPVkA und dem barten Zentralbehörden und HBP.

// 23 // Seniorenarbeit der gdp //

Als Vertreter der Senioren der BZG Wes- Während der Seniorenkonferenz am 16. thessen nahm Wilfried weiter an vielen April 2013 wurde er einstimmig zum neu- Sitzungen des Bezirksgruppenvorstands en Vorsitzenden gewählt. Ich bin über- und auch des Landesseniorenvorstands zeugt, dass er mit seinen Erfahrungen und teil. Hier war er seit 2009 auch im Vor- dem bekannten Engagement an die neue stand vertreten. Aufgabe herangeht. Eine erste, kurzfristig anberaumte Sit- Nun hat sich Wilfried Honecker bereits zung hat am 10. Mai 2013 bereits statt- Gemeinsam haben wir Veranstaltungen seit längerer Zeit anderen Aufgaben ver- gefunden. Außer einigen organisatori- und Ausflüge angeboten, deren Teilneh- schrieben. Daher setzte er uns schon im schen Dingen stand der geplante Ausflug merzahlen bis heute stetig ansteigen. letzten Jahr darüber in Kenntnis, dass er 2013 im Mittelpunkt. Mehr dazu könnt ihr So wurde im Oktober 2008 mit einem seinen Posten bei den Senioren zur Ver- ja diesem Heft entnehmen. ersten Tagesausflug in den Rheingau be- fügung stellt. gonnen. Hieran nahmen 49 Personen teil, Lieber Mike, auch dir an dieser Stelle die wir alle passend in einem Bus unter- Ich möchte hier die Gelegenheit nut- viel Glück im neuen Amt und viel Erfolg bringen konnten. zen, ihm für sein außerordentliches En- dabei. Du wirst sehen, dass sich diese Im April 2009 fand das erste Tagesse- gagement für die Seniorinnen und Seni- Mühe lohnt, denn ich weiß es aus per- minar unter dem Titel Beihilfe, Ernäh- oren der BZG Westhessen ganz herzlich sönlichen Erfahrungen, dass unsere Se- rung und Versicherung an der damaligen zu danken. niorinnen und Senioren äußerst dankbar Polizeischule statt. Wir werden seinen eingeschrittenen sind - und nebenbei - welcome back! Im August 2010 starteten wir den zwei- Weg fortsetzen und die Seniorenarbeit Peter Wittig ten Tagesauflug über Rhein und Mosel weiter entsprechend unterstützen. Natür- bis nach Niederlahnstein. Hier benötigten lich wird er in einem würdigen Rahmen wir dann bereits 2 Busse, da die Teilneh- während der Delegiertenkonferenz am 28. merzahl auf über 90 anstieg. und 29. November 2013 verabschiedet. Im September 2010 fand das 2. Tages- Ich darf ihm aber auch weiterhin ein seminar mit dem Thema Pflegeversiche- glückliches Händchen für seine Tätigkeit rung im HLKA statt. in seinem Heimatort Limburg-Linter wün- Der dritte Tagesauflug führte uns nach schen. Miltenberg und Bürgstadt, wiederum mit Die Kreisgruppe der PASt Idstein 2 Bussen und 96 Teilnehmern. Lieber Wilfried, herzlichen Dank für Beim letzten Ausflug im August 2012 dein Engagement! ging es dann in Richtung Norden, zum Biggesee, wiederum mit voll besetzten 2 Bussen. Nun ist es so, wie es ist. Der Eine geht, dann muss ein Neuer her. Und hierüber hat sich natürlich sowohl Beteiligung der Seniorinnen und Seni- der Vorstand, als auch der Bezirksgrup- oren der BZG`en PZBH und HBP penvorsitzende so seine Gedanken ge- An dieser Stelle darf ich gerne erwäh- macht. Und nichts liegt näher, als sich Gewerkschaftsarbeit mit MP Eichel nen, dass wir seit 2010 die Ausflüge und „auf dem Markt“ nach einem Nachfolger Veranstaltungen auch den Seniorinnen umzusehen, der bereits viele Dinge mit und Senioren der benachbarten Kreis- sich bringt, um ein solches Amt nahtlos gruppen aus dem HLKA, PTLV, Polizeiaka- übernehmen zu können. demie und der Bereitschaftspolizei anbie- Und bereits im vergangenen Jahr wur- ten, was zu einem großen Zulauf und viel den erste zaghafte Annäherungsversuche Zufriedenheit geführt hat. Und wir wer- an einen Jungpensionär gestartet, der den dies auch weiter verfolgen, wie ihr zwar privat in sehr vielen Bereichen be- an dem Angebot in diesem Heft für den schäftigt ist, von dem ich aber wusste, Die frühen Jahre des Herrn Honecker Ausflug am 08. August 2013 seht. dass seine GdP ihn nie gänzlich in Ruhe gelassen hat. Im Oktober 2012 fand dann eine ge- 2010 ging Mike Messer in Pension und meinsame Veranstaltung des Senioren- hatte über viele Jahrzehnte in Gewerk- vorstands mit der Kreisgruppe Limburg- schaft und Personalrat herausragende Ar- Weilburg statt. Thema war das hessische beit geleistet. Beihilferecht mit einigen Änderungen. Warum also nicht einfach frei heraus Und die organisatorischen Vorbereitun- fragen, was ich dann auch gemeinsam mit gen für den Ausflug am 21. August 2013 Wilfried Honecker tat. sind im vollen Gang. Und nach ein wenig Bedenkzeit hat er sich dazu bereit erklärt, diese Herausfor- derung anzunehmen.

// 25 // aus der redaktion //

ein leserbrief zum thema arbeitsplatz bab Diese Meinung erreichte uns zu dem Titelthema der Zeitschrift Deutsche Polizei, Ausgabe Mai 2013

Liebe Redaktion, Fahrzeug bei der Unfallaufnahme befin- das gelbe Blinklicht zuerst als „Warnung beim Lesen des Artikels habe ich wieder den. vor Arbeitsstellen“ (weil weiter strahlend), einmal feststellen können, dass die Polizei Aber warum fuhren nüchterne, abso- ehe er das Blaulicht als Warnung von der das Rad immer wieder neu erfindet. lut verkehrstüchtige Fahrzeugführer auf Unfallstelle wahrnimmt. 1997 hatte das Land Hessen seine Au- Streifenfahrzeuge auf, die schon kilome- Es war eine „kleine Lösung“, die aber tobahnpolizeidienststellen zusammen mit terweit zu sehen sein mussten? bei jeder Sicherung von Unfall- oder Pan- der Wasserschutzpolizei, der Hubschrau- Der Lösung dieser Frage bin ich selbst nenstellen sofort zur Verfügung steht berstation und der Fernmeldeleitstelle zu auf die Spur gekommen, als ich auf einer - zusammen mit einer ausreichenden einem „Hessischen Polizeiverkehrsamt“ Autobahn im Rhein-Main-Gebiet bei sich „Knautschzone“ gegen Auffahrunfälle am zusammengefasst, nicht zuletzt auf Initi- verdichtendem Verkehr zwei Blaulichter Heck aber eine deutliche Verbesserung ative der GdP Hessen. Mir war es vergönnt, in der Ferne sah und glaubte, dass durch für die Autobahnpolizei in Hessen (und diese Behörde damals mit aufzubauen den Streifenwagen, der sich „freie Bahn“ inzwischen auch für den innerstädtischen und zum 31. 12. 2000 als dann amtieren- verschafft, auch der Verkehr wieder flüs- Bereich). der Amtsleiter wieder abzuwickeln. siger werden würde. Als ich aber näher Bei meiner Verabschiedung im Jahre In dieser Zeit beschäftigte uns das The- kam, stellte ich fest, dass diese Blaulichter 2010 erwähnte der damalige Personal- ma „Sicherheit bei der Unfallaufnahme“ sich nicht freie Bahn verschafften, son- ratsvorsitzende Roland Kramer die „Mai- nach schweren Unfällen, davon auch ei- dern eine Unfallstelle absicherten. War lichter“ als Beitrag zur Sicherung des nem, bei dem ein Polizeibeamter getötet das die Lösung? Assoziiert der Kraftfahrer Arbeitsplatzes Streifenwagen - kleine Ur- worden war. Für mich war das Anlass, bei Blaulicht nicht die Fahrschulerfah- sache - große Wirkung. zusammen mit dem Personalrat und den rung, „freie Bahn machen“ und ist dann Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Technikern der Behörde nach Lösungen zu überrascht, dass da ein Hindernis steht? Verfügung. suchen. Eine Auswertung der Unfälle hat- Wir haben damals zunächst einen Ome- Mit freundlichen Grüßen te ergeben, dass - im Gegensatz zu Un- ga-Streifenwagen mit zusätzlichen Gelb- Rolf Mai fällen mit Streifenfahrzeugen im inner- blinkern zwischen dem Lautsprecher und Ltd. Polizeidirektor i.R. städtischen Bereich - die Hauptursache den Blaulichtern auf dem Dach ausgerüs- im Auffahren auf den stehenden Streifen- tet. Der Erfolg war, dass dieses gesondert Anmerkung der Redaktion: wagen zu suchen war. Dies war Anlass für schaltbare gelbe Blinklicht deutlich früher Recht hat er, unser Herr Mai! folgende Überlegungen, die auch im Land auffällt, wie das blaue Blinklicht, was mit Eine hervorragend arbeitende Behörde Hessen umgesetzt worden sind: der physikalischen Ausbreitung der Farb- aufzulösen, war schon eine Meisterleis- Nicht alleine die Motorisierung darf ein wellen zusammenhängt. tung erster Güte. Kriterium für die Beschaffung von Strei- Seit 1999 wurden dann alle Streifen- Von 11 PASt`en sind noch 7 übrig, lan- fenwagen für die Autobahn sein, sondern wagen, die auf der Autobahn zum Einsatz deseinheitliche Abläufe in der Verkehrssi- die Sicherheit bei Auffahrunfällen; das kamen, mit diesem dann fest und serien- cherheitsarbeit sind Geschichte. bedingte per se größere Fahrzeuge, weil mäßig ausgestatteten doppelten Blink- Nicht alles war gut, aber vieles war die „kleineren“ Streifenwagen keinen licht versehen, seit 2010 haben alle Funk- weitaus besser! Peter Wittig ausreichenden Schutz bei Auffahrunfäl- wagen in Hessen diese Gelbblinker. Nach len bieten! Entscheidend ist die „hintere meiner Erinnerung hat es seit dem keine Knautschzone“, wenn sich Beamte im Auffahrunfälle bei der Unfallaufnahme mehr gegeben. Der Kraftfahrer registriert

Herausgeber: Druck und Verarbeitung: NK-Vertrieb GmbH, Abt. PSG Polizei Service Gesellschaft mbH Hessen NK-DRUCK, 57290 Neunkirchen Wilhelmstraße 60a, 65183 Wiesbaden Erscheinungsweise: 15.3. / 15.6. / 15.9. / 01.12. Geschäftsführer: Heinrich R. Jud, Ppa. Jörg Bruchmüller Der Bezugspreis von € 2,60 ist im Mitgliedsbeitrag ent- (Landesvorsitzender GdP Hessen) halten. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Gewähr für Rücksendung oder Veröffentlichung Verleger: übernommen. Nachdruck aller Artikel, auch auszugs- POLREPORT-Verlagsges. mbH für Öffentlichkeits-arbeit, weise, nur mit Genehmigung der Redaktion gestattet. Kölner Straße 132, 57290 Neunkirchen Kürzungen der Artikel bleiben vorbehalten; die mit Na- Geschäftsführer: H. R. Jud men versehenen Beiträge stellen nicht unbedingt die Informationen • Nachrichten • Mitteilungen Büro Frankfurt: Meinung der Redaktion dar. der Bezirksgruppen Westhessen, Polizeizentralbe- Seckbacher Landstraße 6, 60389 Frankfurt Alle Artikel werden nach bestem Wissen, aber ohne Ge- hörden und Hessische Bereitschaftspolizei Telefon (0 69) 7 89 16 52 währ veröffentlicht. Abgedruckte Beiträge gehen in das der Gewerkschaft der Polizei und der Verantwortlich für den Anzeigenteil: Verfügungsrecht des Herausgebers über. Polizeisozialhilfe Hessen e.V. und der Stephan Buschhaus, Oliver Jochum Die Benutzung von Anschriften zu Werbezwecken ist PSG Polizei Service Gesellschaft mbH Hessen Redaktion/Redaktionsanschrift: untersagt und wird als Verstoß gegen die gesetzlichen Für den Großraum Wiesbaden - Rheingau-Taunus - Peter Wittig, Gewerkschaft der Polizei, BZG Westhessen Bestimmungen über unlauteren Wettbewerb (Gesetz Hochtaunus - Main-Taunus und Limburg-Weilburg. Konrad-Adenauer-Ring 51, 65187 Wiesbaden vom 7.6.1909) bzw. als Verletzung des Urheberrechts Für die Polizeizentralbehörden Hessen mit HLKA, HMdI, Ralf Humpf, Katrin Kuhl,GdP BZG Hess. Polizeizentral- (Gesetz vom 09.9.1965) strafrechtlich verfolgt. Auch ist HPA und PTLV und die Hessische Bereitschaftspolizei mit behörden, Hölderlinstraße 5, 65187 Wiesbaden die Benutzung von Ausschnitten zur Anzeigenwerbung der Wasserschutzpolizeiabteilung, Polizeifliegerstaffel Jens Mohrherr, GdP BZG Hessische Bereitschaftspolizei untersagt. und den Standorten in Kassel, Lich, Mühlheim/M., Wies- c/o Friedrich-Ebert-Allee 12, 65185 Wiesbaden Redaktionsschluß 1.2. / 1.5. / 1.8. / 1.11. baden, Egelsbach und der Polizeireiterstaffel Hessen. Gesamtredaktion: [email protected] (ISSN 0937-535 X)

26 // Mitteldeutscher GdP -Kart-Cup 2013 ein event der spitzenklasse mit teams aus 10 bundesländern Am 20. April 2013 war es wieder einmal soweit. Auf der Kart-Bahn in Limburg kam Race 1 es zu einer Neuauflage des heißgeliebten Zum Start des Qualifying war die Bahn GdP-Kart-Cup’s. Da auch dieses Mal der noch kalt und etwas rutschig, dies sollte Ansturm wieder sehr groß war, wurden sich jedoch bei 24 Teams rasend schnell wie bereits in den Jahren zuvor zwei Ren- ändern. nen angesetzt, jeweils eine Stunde Quali- Im ersten Rennen konnten die vielen fying und drei Stunden Rennzeit. Zuschauer und Gäste bereits äußerst star- Durch die frühzeitige Terminankündi- ke Teams beobachten, die um jeden Zenti- gung im gesamten Bundesgebiet war der meter gekämpft haben und nichts unver- Andrang auf die begrenzten Startplätze sucht ließen, noch ein paar Plätze für ihre enorm! Mannschaft gut zu machen. Race 2 Nach einer Stunde waren der Belag und Am zweiten Rennen nahmen 23 Teams die Reifen auf Temperatur und das Katz teil, eine Mannschaft musste leider kurz- Teilnehmer aus 10 Bundesländern und Maus-Spiel begann mit dem bekann- fristig absagen, so dass der verfügbare Keine Mühen und Kosten scheuten die ten fliegenden Start. Starplatz nicht mehr neu besetzt werden Kolleginnen und Kollegen aus 10 Bundes- Gleich zu Beginn zeigten die Küsten- konnte. Nach dem der Check-Inn abge- ländern, um an diesem herausragenden jungs aus Schleswig-Holstein, dass sie schlossen war und sich die Teilnehmer zur Event teilzunehmen. Neben den bisher den weiten Weg nicht auf sich genom- Fahrerbesprechung einfanden, begannen schon gewohnten Teams aus Rheinland- men haben, um hier Geschenke zu ver- bereits die Vorbereitungen für die Sieger- Pfalz, dem Saarland, Hessen, dem BKA teilen. Sie legten los wie die Feuerwehr ehrung des ersten Rennens. und Nordrhein-Westfalen, gesellten sich und gingen früh an die Spitze des Feldes. Nach den starken Leistungen im ers- mittlerweile Rennwillige aus Bayern, Ba- Nach einem harten und leistungsstarken ten Rennen, wurde man im zweiten Turn den-Württemberg, Thüringen, Schleswig- Rennen konnten die Küstenjungs ihre dann darüber belehrt, dass es noch besser Holstein und von der Bundespolizei dazu. Führung auch bis zum Schluss behaup- gehen kann. Allen voran die Teams aus Es ist in den vergangenen Jahren ein ten und siegten mit einer Gesamtzahl von Gießen, die vom Kart-Verrückten Mat- buntes Teilnehmerfeld entstanden, wel- 157 Runden! thias Lotz wieder zahlreich nach Limburg ches eine doch sehr hohe und enorme Zweiter wurde das Team „Roadrunner“ geführt wurden, zeigten, welche Leistun- Leistungsdichte aufweist. mit 156 Runden und den dritten Platz gen auf dem nun förmlich heißen Belag Diese starke Veranstaltung ist allem belegte das Team „BIG DIG RACING“ mit möglich sind! voran unserem Rennkoordinator Stephan 155 Runden. Schnellste Frau wurde Sa- Opitz (Wasserschutzpolizei Wiesbaden) rah Roth vom Team „Flying Sperber“ und zu verdanken, der auch in diesem Jahr schnellster Mann wurde Thorsten Helbig wieder sein „Know-how“ unter Beweis vom „Racing Team 122“. gestellt hat. Alle Fäden laufen bei ihm zusammen Während das erste Rennen noch lief und es gibt keine Frage im Bereich des trafen schon die Teilnehmer für das zwei- Kartfahrens, welche er nicht beantworten te Rennen zum Check-Inn an. könnte.

// 27 // spitzen-events //

Wie nicht anders zu erwarten, stan- den dann auch mit den Teams „Blaulicht Gießen by Red Bull“ mit 160 Runden und „Blaulicht Gießen Racing.com“ mit 157 Runden gleich zwei Teams aus Mittelhes- sen auf dem Treppchen. In deren Mitte hatte sich aber noch das Team „Itzegebritzel“ mit 158 Runden auf den zweiten Platz gedrängt. Schnellster Fahrer war Pirmin Schelb von „Blaulicht Gießen by Red Bull“ und Ehrungen und Auszeichnungen für alle Polizisten geben uns die Motivation, auch schnellste Fahrerin war Carola Birkholz Alle Teilnehmer bekamen die übliche in den kommenden Jahren weiter zu ra- vom Team „Itzegebritzel“. Teilnehmermedaille, zusätzlich gab es für cen. die schnellste Frau und den schnellsten Mann einen Piccolo und einen weiteren Pokal. Für die jeweils ersten drei Teams auf dem Treppchen gab es, wie es sich gehört, Pokale in Gold, Silber und Bronze. Zusätzlich durfte die obligatorische Fla- sche Sekt natürlich nicht fehlen. Für die Sieger gab es eine dazu noch eine schöne Magnumflasche Sekt.

Alle Ergebnisse und weitere Infos fin- det ihr auch unter www.facebook.com/ hunter-racing

Exzellente Rahmenbedingungen Die Bilder der Veranstaltung sind zum Wie aus den vergangenen Jahren ge- Einen auf der Seite unseres Rennkoordi- wohnt, übernahm die Kreisgruppe Lim- nators zu finden (www.hunter-racing.de) burg-Weilburg erneut das Catering vor und zum Anderen auch über die Home- Ort. page der GdP Hessen (www.gdp.de/hes- Unter der Koordination des Grillmeis- sen). ters Rainer Becker sorgten die Helfer der Bleibt nur zu sagen, dass wir uns auf Kreisgruppe für eine exzellente Versor- das nächste Jahr freuen und hoffen, alle gung der Teilnehmer und Gäste. Teilnehmer wieder zu sehen zu dieser Dafür sagt die JUNGE GRUPPE herzlich großartigen Veranstaltung, für die viel „Dankeschön“! Wie immer eine weltmeis- Lob ausgesprochen wurde. terliche Versorgung! Klimpke/Wittig

Auch durch das Bistro der Kartbahn wurden die Anwesenden mit Frühstück und Getränken aller Art versorgt. Wir bedanken uns weiterhin bei den vielen unzähligen Helfern im Hintergrund und natürlich bei unseren Unterstützern, auf die wir alle Jahre zählen dürfen. An erster Stelle geht unser Dank an unseren Partner SIGNAL-IDUNA, POLAS24 und X- Kart. So racten die Kollegen auf der Autobahn Ein weiteres großes Dankeschön an un- 1967 - mit einem Opel Kapitän A sere Helfer auf der Geschäftsstelle, ohne 2784 ccm, 125 PS die eine solche Veranstaltung nicht statt- Unten das Innenleben - heute undenkbar finden kann.

Und natürlich bedanken wir uns bei allen Teilnehmern, die unserem Kart-Cup die eigentliche Wertschätzung verleihen. Die weiten Wege und die hochmotivier- te Teilnahme, gepaart mit viel Spaß und nicht enden wollenden Gesprächen unter

28 // 50 jahre gdp - von zitt(h)ern keine spur eine besondere Ehrung - manchmal aber auch ein bisschen mehr Jubiläen in unserer Gewerkschaft sind immer etwas Außerge- Ein „Zittern“ ging durch die Gemäuer der Pst Weilburg wöhnliches und werden von uns gerne in einen würdigen Rah- Ach ja, apropos lernen - es gibt da was, was wohl keiner von men gepackt. Manchmal sind diese Ehrungen aber auch etwas uns von Klaus gelernt hat. Nicht weil wir nicht aufgepasst ha- ganz Besonderes. Meistens zeigt sich das Besondere im Verlauf ben, sondern weil die Gelegenheiten einfach zu selten waren, einer solch kleinen Jubiläumsfeier, wie ich sie Anfang April in dem Meister über die Schulter zu schaun. Eigentlich habe ich es Leun bei meinem Kollegen Klaus Schmidt erleben durfte. nur einmal erlebt und das war am 24. Dezember 1998. Am frü- Seine liebe Frau Christa hatte einen hervorragend schmecken- hen Morgen packte Klaus ein Musikinstrument aus, setzte sich den Kuchen gebacken und den Tisch liebevoll gedeckt. Es hat auf das Sofa in unserem Sozialraum und spielte weihnachtliche nur wenige Momente gedauert und wir waren mittendrin in der Weisen auf einer Zither. Unter dem Schein von vier brennenden Vergangenheit, in gemeinsam Erlebtem und in den „guten alten Kerzen auf einem Adventskranz, klangen Lieder aus dem Alpen- Zeiten“. raum und altbekannte Weihnachtslieder durch die Mauern un- Als Klaus Schmidt nach seiner Ausbildung als Einzelhandels- serer Station. Ein perfekter Vortrag, der von jahrelanger Übung kaufmann 1961 zur Polizei kam, wurde er von seinem dama- sowie Leidenschaft für Instrument und Musik geprägt war - ein ligen Hundertschaftsführer „zwangsrekrutiert“ und war fortan unvergessener Moment. Gewerkschaftsmitglied in der ÖTV. Nachdem die GdP Mitglied im Die fast zwei Stunden bei Christa und Klaus zu Hause waren DGB wurde, war sein Wechsel zur GdP ebenso selbstverständlich wie immer sehr kurzweilig und der Ausflug in die Vergangenheit wie seine gewerkschaftliche Treue - über nunmehr 50 Jahre! ein wirkliches Erlebnis. Die Ehrung für 50 Jahre Treue zur Gewerkschaft war natürlich Die gute alte Zeit Anlass und Mittelpunkt unseres Treffens - aber wer kann es uns Als Klaus Schmidt bereits Ende 1964 nach Weilburg ver- verdenken, wenn wir ein paar Gedanken mehr in die Vergangen- setzt wurde, befand sich unsere alte Polizeistation noch in der heit gerichtet haben, es ist und bleibt nun mal „Die gute alte Limburger Straße. Die Tag- und Nachtdienste wurden nahezu Zeit“, an die man sich gerne erinnert. durchgängig in der Wachstärke von 1:6 oder gar 1:7 versehen, Noch einmal an dieser Stelle unseren herzlichen Dank und demzufolge standen fast immer drei Funkstreifen im alten Ober- Glückwunsch zum Jubiläum an Klaus Schmidt. Ein ebenso lahnkreis zur Verfügung. Zu den Zeiten der Stadtpolizei waren herzliches Dankeschön auch an seine liebe Frau Christa für auch die Lebensmittelkontrollen fester Bestandteil polizeilicher den sehr angenehmen und gebührenden Rahmen zu diesem Überwachungs- und Kontrolltätigkeit. Wenn der „Weinverkoster“ Jubiläum. aus dem Rheingau anreiste fanden die Kontrollen der köstlichen Lothar Hölzgen Tropfen in der Regel in den Räumen der Polizeistation statt. Zwei Flaschen von jeder Sorte, eine wurde versiegelt und die andere!? Es war halt eine andere Zeit und ein paar besondere Aufgaben wurden mit der hierfür erforderlichen Sorgfalt begleitet.

Augen auf und lernen - dies gilt auch heute noch Treue, Verlässlichkeit und Arbeitssorgfalt habe ich auch per- sönlich, in 23 gemeinsamen Dienstjahren mit Klaus, bei der Polizeistation in Weilburg, immer wieder erleben dürfen. Die Perfektion in der Sachbearbeitung von Unfallfluchten und in Sonderkommissionen konnte alle begleitenden Kolleginnen und Kollegen immer wieder nur begeistern. Ob es eine bundesweite Fahndung nach einem tödlichen Verkehrsunfall, eine Raster- fahndung nach einem Doppelmord in unserem Kreis oder die Soko „Dehrn“ mit dem Schwerpunkt Rauschgiftkriminalität war, wer an seiner Seite mitarbeiten durfte, konnte viel lernen.

// 29 // bundesfachausschüsse // länderberichte bundesfachausschuss Blicke über den Tellerrand - interessante Vergleiche zur allgemeinen Entwicklung in den Ländern

In dieser Ausgabe Bayern bis Hamburg und 200 im gehobenen Dienst eingestellt. Berechnungen/Einstellungen 2012: Die gleichen Einstellungszahlen kommen Eintritte Ruhestand: 257 Bayern auch 2013 zum Tragen. Vorzeitig in den Ruhestand: 50 Im bevorstehenden Doppelhaushalt Im Rahmen einer Verordnung zur Än- Entlassungen: 20 sind 1800 Stellenhebungen mit Schwer- derung der Erholungsurlaubsverordnung Todesfälle: 20 punkt im Bereich A 12 beschlossen. 840 kommt es bei der Bundespolizei zu nach- insg.: 90 zusätzliche Ausbildungsstellen sind im stehenden Veränderungen: Ersatzbedarf insg.: 347 Hinblick auf die steigenden Ruhestands- • Jede Beamtin und jeder Beamte erhält Einstellungen PK-A: 400 abgänge ab 2016 bis 2022 bewilligt. 29 Arbeitstage Erholungsurlaub im Kalen- FH-Absolventen: 542* 1000 zusätzliche Ausbildungsstellen derjahr. Absolventen m. D.: 0 werden auf die Dienststellen im Einzel- • Nach vollendetem 55. Lebensjahr er- dienst verteilt. Somit verrichten in Bayern höht sich der Urlaub um einen weiteren Berechnungen/Einstellungen 2015: rund 40.000 PolizeibeamtInnen Dienst. Arbeitstag. Eintritte Ruhestand: 328 Für den Dienst zu ungünstigen Zeiten • Für die Kalenderjahre 2011 und 2012 Vorzeitig in den Ruhestand: 50 (DUZ) fordert die GdP nach wie vor eine erhält jede Beamtin und jeder Beamte 30 Entlassungen: 20 einheitliche Stundenvergütung von 5 Tage Erholungsurlaub. Todesfälle: 20 Euro. Diese Forderung findet zwar allge- • Durch Sonderregelung der Verfalls- insg.: 90 meine Zustimmung, konkrete Handlungen fristen für das Urlaubsjahr 2011 wird si- Ersatzbedarf insg.: 418 der Entscheidungsträger sind jedoch noch chergestellt werden, dass der zusätzlich Einstellungen PK-A: 0 nicht festzustellen. Die Wochenarbeits- gewährte Urlaub nicht verfällt. Das be- FH-Absolventen: 407** zeit wird ab dem 01.08.2013 auf generell deutet, dass der Erholungsurlaub für das Absolventen m. D.: 0 40 Stunden abgesenkt. Urlaubsjahr 2011 dem Urlaubsanspruch für 2012 hinzugefügt wird und erst mit * tatsächliche Jahrgangsstärke zum Erhe- Berlin Ablauf des 31. Dezember 2013 verfällt. bungszeitpunkt Die Personalratswahlen fanden im De- • Diejenigen, die schon Anspruch auf Ge- ** (Prognosewert = Planzahl 400 im Ein- zember 2012 statt und konnten sehr er- währung von 30 Tagen Erholungsurlaub stellungsjahr 2012 zzgl. Sportfördergrup- folgreich beendet werden. In den Perso- haben, werden diesen Anspruch durch pe 2010 = 7) nalräten werden die Freistellungen für eine entsprechende Besitzstandsregelung die Personalratsarbeit ausschließlich von behalten können. Anpassungen in der laufenden Entwick- GdP-Vertretern wahrgenommen. • Die Differenzierungen der Urlaubsdauer lung erfolgen automatisch, nachdem man Die Umstellung auf die Blaue Uniform nach Besoldungsgruppen entfällt. zur Kenntnis nehmen musste, dass wir als ist abgeschlossen. Personalrat (GdP) offensiv mit den Zah- In Sachen Kennzeichnung kann zwi- Hessen len umgehen und diese auch transparent schen Name und Nummer gewählt wer- Aktuelle Personalsituation in Hessen: machten. den. Zum 01. August 2013 gibt es, wie im Nach einem heftigen Personalabbau in Auf Grund allgemein bekannter Ent- letzten Jahr, 2 % Gehaltserhöhung. den Jahren von 2004-2007 folgte eine wicklungen fordert die GdP-Hessen eine Vor dem Hintergrund der sinkenden sogenannte „Ausbildungsoffensive“ von dauerhafte Einstellung in der Größenord- Anzahl uneingeschränkt einsetzbarer Po- jährlich rund 550 Einstellungen. Die- nung von 550 jährlich, um Personal über lizeivollzugsbeamtInnen werden zur Zeit se Einstellungen lagen in diesen Jahren das Jahr 2014 hinaus aufzubauen, damit in Berlin verschiedene Arbeitszeitmoelle auch deutlich über den tatsächlichen wir den ständig wachsenden Aufgaben erprobt, die im Wesentlichen darauf ab- jährlichen Abgängen, so dass ein Teil der gerecht werden können und die unsägli- zielen, dass die tägliche Höchstarbeitszeit zuvor erfolgten Personalreduzierung mit che 42 Std.-Woche endlich der Vergan- von 10 Stunden nicht überschritten wird. Ablauf 2014 aufgefangen werden konn- genheit angehören kann. te. Im Jahre 2014 werden wir einen „po- Bundespolizei litisch berechneten“ Personalbestand von Hebungsprogramm im „Superwahljahr Nach einem turbulenten Jahr 2012, in 13.764 PolizeivollzugsbeamtInnen haben. 2013“ welchem die gesamte Führung ausge- Aktuell besteht für diese Legislaturperio- Die hessische Landesregierung hat (mit tauscht wurde, hat man mit Blick auf das de die politische Aussage unseres Innen- Wirkung 01.04.2013) nachfolgende He- aktuelle Jahr noch keinen klaren Blick wo- ministers Boris Rhein, dass dieser Bestand bungen beschlossen: hin die Reise gehen soll. Der Bericht zur gehalten wird. Von der A 9 in die A 10: 869 Stellen Evaluierung der Neuorganisation liegt vor Demzufolge schaut man von Haus- Von der A 10 in die A 11: 261 Stellen und geht jetzt in die einzelnen Gremien. haltsjahr zu Haushaltsjahr welcher (vor- Die Politik will im Schwerpunkt bei der aussichtliche) Personalersatz in 3 Jahren Verteilung der Stellen einen Strukturaus- 2012 wurden jeweils im September 600 erforderlich ist und rechnet wie folgt: gleich erreichen - ein Versäumnis der letz- PolizeibeamtInnen im mittleren Dienst ten Jahre! Am Ende wird man im Schnitt

// 31 // bundesfachausschüsse //

zwischen 17,5% und 18% im Landesmit- Am 20. August 2012 hat das Verwal- Hamburg telwert bei den A11-er Stellen liegen. tungsgericht in Frankfurt einem Polizei- In Hamburg macht die GdP deutli- Mit Blick auf die Verteilung der A10-er oberkommissar und zwei Richtern Recht che Fortschritte, nachdem man fast ein Stellenhebungen sind begleitende Aus- zugesprochen, und die hier in Hessen prak- Jahrzehnt eine schwierige Situation zu sagen interessant, wonach man alle Kolle- tizierte Verfahrensweise als rechtswidrig meistern hatte. Die GdP kann in der per- gInnen befördert wissen will, die seit vier und altersdiskriminierend bezeichnet. sonalrätlichen und gewerkschaftlichen Jahren PK sind. Hier darf man die Frage Dem VG hat es nicht gereicht, dass man Arbeit keine Freistellung nutzen, und stellen, was passiert mit den 27 jährigen die althergebrachten Dienstaltersstufen in muss eine sehr umfangreiche Arbeit für Kollegen, die POK sind in den folgenden „Erfahrungsstufen“ umbenannt hat. Un- die KollegInnen komplett auf der Basis ca. 35 Jahren? term Strich hat man nämlich mit durch- ehrenamtlicher Tätigkeit bewerkstelligen. Aus unserer Sicht ein interessanter He- gängiger Regelmäßigkeit in den einzelnen Die Gewerkschaftsarbeit hat in Hamburg bel, den wir als GdP nutzen werden, um Jahresrhythmen die hiervon betroffenen durch den Regierungswechsel im Februar mittel- und langfristig weitere Anhebun- BeamtInnen „wachsen“ lassen. Die nun 2011(SPD-Senat) noch keine nennens- gen der Stellen A 11 bis A 13 zu fordern. folgenden Verfahren (vermutlich bis zu ei- werten Vorteile verbuchen können – das nem Entscheid durch den EUGH) werden Gesprächsklima ist hingegen deutlich Dienst zu ungünstigen Zeiten (DuZ) wir aufmerksam begleiten. Natürlich ha- freundlicher geworden. Mit dem Dienstrechtsmodernisierungs- ben wir auch in diesem Verfahren unsere Beförderungen gesetz I wurde festgelegt, dass die DuZ KollegInnen seit Monaten auf die Brisanz Das alte Laufbahnverlaufsmodell ist in auf dem Stand von 2006 eingefroren dieser Entscheidung hingewiesen und auf- Hamburg höchstrichterlich in wesentli- wurde. Im Ergebnis bedeutet dies für die gefordert entsprechende Anträge zu stel- chen Teilen für verfassungswidrig erklärt hessischen KollegInnen, dass die DuZ- len. worden. Der Leistungsgrundsatz hat der Zulagen auf dem Niveau der Erschwernis- Verweilzeit vorzugehen. Nun soll ein neu- zulagenverordnung Bund aus dem Jahre PolizeivollzugsbeamtInnen mit „funkti- es Beförderungsmodell aus der Taufe ge- 2004 berechnet und ausgezahlt werden - onsbezogenen Tätigkeitseinschränkun- hoben werden, das 2014 in Kraft treten die wohl schlechteste Berechnungsformel gen“ soll. 2013 finden mit ca. 90 Stellen nur und nicht einmal halb so viel wie unsere Die Entwicklung in der Polizei (sicherlich die durch Ruhestände freien Beförderun- KollegInnen im Nachbarland Bayern. nicht nur in Hessen) hat einen traurigen gen statt. Zur zweigeteilten Laufbahn gibt Die GdP-Hessen hat hier bereits im Höchststand erreicht und zwingt alle Be- es nach wie vor Diskussionen, hier winkt Frühjahr 2012 eine Kampagne gestartet teiligten zum Handeln. In Hessen versucht die Politik aber immer noch kräftig ab mit und scheut sich auch nicht, dies im Wahl- man nunmehr seit über 1½ Jahren ein- der Begründung: „Kein Geld“. kampfjahr 2013 der hessischen Landesre- heitliche Standards in der Behandlung und Umorganisation der Hamburger Polizei gierung deutlich vor Augen zu führen. Begleitung von KollegInnen mit funktions- Das PK-Modell (Kriminal- und Schutz- bezogenen Einschränkungen zu erreichen. polizei unter gemeinsamer örtlicher Füh- Lebensarbeitszeitkonto Auch ohne diese einheitlichen Standards rung) wurde aufgegeben. Nun wird die Aktuell wird allen KollegInnen, die in arbeiten aber die Präsidien bereits, sicher- Kripo fachlich vom LKA geführt. Es wird in der 42-Stundenwoche arbeiten, wöchent- lich mit unterschiedlichen Ansätzen und Hamburg acht Leit-Kommissariate geben, lich 1 Std. auf eine sogenanntes „Lebens- Erfolgen, an dieser Problematik. die zwar die Ihnen zugewiesenen Auf- arbeitszeitkonto“ eingezahlt. Die wesentlichen Grundvoraussetzun- gaben wahrnehmen, aber keine Kräfte- Das diesbezügliche Gesetz gestattet gen für deutliche Verbesserungen der kompetenz haben. Diese liegt in der Ein- ausdrücklich die vorzeitige Inanspruch- Arbeitsbedingungen sind hier natürlich satzsäule, in der sich sämtliche operative nahme, wenn dienstliche Gründe nicht die vorhandenen Belastungsparameter Einheiten befinden (LBP, Einsatzzüge etc.). entgegenstehen. zu reduzieren/aufzulösen. Personalabbau, Die Umorganisation bringt in Hamburg Wochenarbeitszeit, gewaltiger Aufbau von eine erhebliche Unruhe mit sich, da das Urlaubsanspruch nach EUGH-Urteil Mehrarbeit und der nicht zu unterschät- wesentliche Ziel einer Stärkung der Basis- Die hessische Landesregierung hat, vor zende, tiefe Eingriff in die Privatsphäre dienststellen verfehlt wurde. dem Hintergrund des bestehenden EUGH- eines jeden Einzelnen von uns sind die Auch die Hamburger Polizei hat erheb- Urteils, bis kurz vor Weihnachten 2012 „Krankmacher“ schlechthin - und genau liche Nachwuchssorgen, gerade im mitt- gewartet, bevor sie den offensichtlichen an dieser Stelle setzt man nicht an. leren Dienst. Keine Freie Heilfürsorge, Rechtsanspruch auf „30 Tage für alle“ an- Die Zahl der vorzeitigen Ruhestands- steigende Lebenshaltungskosten und erkannt und damit auf weitere formelle versetzungen wird in den kommenden Wohnungsknappheit sind Gründe, die Widersprüche verzichtet hat. Bis dahin Jahren deutlich zunehmen. Wie weit sich nicht gerade für den Polizeiberuf spre- sind tausende von Anträgen in die Ver- diese Spirale noch drehen wird, ohne dass chen. In den nächsten 10 Jahren gehen waltungen des Landes gelaufen und ha- es in Teilbereichen zu Zusammenbrüchen über 3000 Beamte in den Ruhestand – bei ben unsere KollegInnen dort heftig belas- kommt, kann ich nicht verlässlich ab- anvisierten 250 Neueinstellungen pro tet. Natürlich hatte die GdP Monate zuvor schätzen. Unsere Aufgabe in Personalrä- Jahr, die noch nicht einmal „sicher“ sind entsprechende Entscheidungen gefordert, ten und Gewerkschaft wird es sein, unsere – wird man in Hamburg sehr schnell dar- um exakt dieser Flut an Anträgen aus dem KollegInnen so intensiv wie möglich zu über nachdenken müssen, welche Aufga- Weg zu gehen. begleiten, um hier in jedem Einzelfall zu ben zukünftig nicht mehr wahrgenom- vernünftigen und für alle Beteiligten ver- men werden können. Schon jetzt sind die Dienstaltersstufen / Erfahrungsstufen tretbaren Regelungen zu kommen - eine Schichtstärken und die personelle Aus- Klageverfahren in Hessen Herkulesaufgabe!!! stattung der Bereitschaftspolizei katast- rophal. Lothar Hölzgen

32 // // aus den kreisgruppen //

Jahreshauptversammlung KG Bad homburg

Am 18.04.2013 fand die Jahreshaupt- Einige zu ehrende Mitglieder waren versammlung der Kreisgruppe Bad Hom- nicht anwesend, so dass die Ehrungen burg statt. später vorgenommen wurden. Die Mitglieder der Kreisgruppe waren Allen Geehrten wurde neben Urkunde der Einladung des ersten Vorsitzenden und Ehrennadel ein Präsentkorb über- Dietmar Steiner in die Räumlichkeiten der reicht. Feuerwehr Friedrichsdorf gefolgt. Als nächstes stand die Wahl des Vor- Nach der Begrüßung durch den Vorsit- standes auf dem Programm, die ohne zenden hatte dieser die ehrenvolle Aufga- Überraschungen und in ihren Abstim- be, langjährige Mitglieder zu ehren. mungen einstimmig durchgeführt wurde. So setzt sich der neue Vorstand der GdP-Kreigruppe Bad Homburg wie folgt Der neue Vorstand der KG Bad Homburg zusammen: Gerhard Konert schied nach vielen Jah- 1. Vorsitzender: Dietmar Steiner ren Vorstandstätigkeit als Schriftführer 2. Vorsitzender: Siegfried Müller aus. 1. Kassierer: Otto-Peter Schulze 2. Kassierer: Tim Klingelhöfer Martin Kiehlmann berichtete anschlie- Schriftführer: Marco Hill ßend von seiner Arbeit im ersten Jahr als Beisitzerin „Tarif“: Klaudia Ollarius Mitglied des Personalrates und konnte Beisitzer RKI: Matthias Ahäuser zahlreiche Fragen aus dem Auditorium So wurden die anwesenden Harri Ben- Beisitzer „Junge Gruppe“: Malte Weide- beantworten, bis Dietmar Steiner den of- der und Wolfgang Klemens für 25 Jahre mann fiziellen Teil der Versammlung um 17.50 Mitgliedschaft, Hans-Joachim Moos für Beisitzer „Stadtpolizei: Armin Pogodsky Uhr schloss. 40 Jahre Mitgliedschaft und Wolfram Bü- Beisitzer „Pensionäre“. Harald Hollstein Zum Abschluss der Veranstaltung saß scher für 50 Jahre Mitgliedschaft in der man noch in geselliger Runde bei hervor- GdP geehrt. ragender Bewirtung durch Angehörige der Feuerwehr Friedrichsdorf zusammen.

richard mayer 40 jahre in der gdp

Seinen ersten Besuch im neuen Jahr stattete der Jungpensionär und ehemali- ge Dienststellenleiter Richard Mayer der Polizeistation Bad Schwalbach ab.

Diese Gelegenheit nutzte der 2. Vor- sitzende der KG Untertaunus, POK Bernd Wahnel, ihn für seine 40-jährige Mit- gliedschaft zu ehren und ein Präsent zu überreichen. 1972 trat R. Mayer in die GdP ein und war von 1982 bis 1990 Vorsitzender der Kreisgruppe Rheingau. Er betonte die Wichtigkeit der GdP, da man Ziele nur innerhalb der Gemeinschaft einer starken Berufsvertretung erreichen könne. Bernd Wahnel bedankte sich für die langjährige Treue und verlieh seiner Hoff- nung Ausdruck, dass Richard Mayer sich auch als Pensionär in der GdP gut aufge- hoben fühlt und damit auch Mitglied der „Polizeifamilie“ bleiben möge. KG Untertaunus/Klute

// 33 „steinbacher protokoll“ verabschiedet gdp-Assessment höherer Dienst - themen, die bewegen Ende April hatte die GdP die Beamtin- Dieser soll nicht, wie der derzeitige An- kreten Ausgestaltung besser hätte umge- nen und Beamten des höheren Dienstes sprechpartner Henning Möller, ans Innen- setzt werden können. zu einer Veranstaltung ins Bildungszen- ministerium angebunden sein, sondern di- trum der IG BAU nach Steinbach/Taunus rekt dem Landtag unterstehen. Aus Sicht eingeladen. der GdP ist ein solcher, neuer „Polizeibe- Kern der Veranstaltung war ein As- auftragter“ nicht erforderlich und würde Infos sessment; ein Workshop zur Erhebung der ein gänzlich falsches Zeichen setzen: Themen, die den höheren Dienst aktuell Er würde unterstellen, dass es im Zu- Verteilung der Stellen A 9 bis A 13 bewegen und in die gewerkschaftliche sammenwirken und -leben mit den Bür- Arbeit einfließen sollten. gerinnen und Bürgern regelmäßig nur • 12 Prozent in der Gruppe A 9 Der Einladung waren trotz der bevor- kritische Prozesse gäbe. • 62 Prozent in der Gruppe A 10 stehenden umfänglichen Einsatzlagen in • 17 Prozent in der Gruppe A 11 Hessen viele Kolleginnen und Kollegen Genau das Gegenteil ist der Fall – und • 6 Prozent in der Gruppe A 12 des höheren Dienstes aus allen Bereichen hierauf darf die Hessische Polizei auch • 3 Prozent in der Gruppe A 13 gefolgt. weiterhin stolz sein. Seit Jahren ist die Hessische Polizei in den Spitzenpositionen der von den Bürgerinnen und Bürgern mit Das vollzogene Hebungsprogramm ist Gewerkschaftlicher Situationsbericht großem Vertrauen bedachten Organisati- leider nicht geeignet, den Druck auf den GdP-Landesvorsitzender Jörg Bruch- onen zu finden! Kessel der A 10-er zu reduzieren. müller eröffnete die Tagung mit einem ge- In seinen weiteren Ausführungen ging Ganz im Gegenteil ist kontraproduktiv werkschafts- er auf das jüngste der Druck erhöht worden. politischen Hebungsprogramm „A 10 und A 11“ Bericht. Er ein. Dies verdeutlicht die nun produzierte gab in seinen Aus Sicht der GdP ein grundsätzlich lo- Verteilung der prozentualen Anteile: einführen- benswerter Schritt, der jedoch in der kon- Die für die etwa 1000 Beförderungs- den Worten möglichkeiten aufgewandten Finanzmit- einen Über- tel hätte man mit größerer Nachhaltigkeit blick über einsetzen können. aktuelle The- men, wie die In der Umsetzung der zweigeteilten vor wenigen Laufbahn hat man seinerzeit im höhe- Tagen erzielte Tarifeinigung und den ak- ren Dienst nicht die erforderlichen Kon- tuell in den Landtag eingebrachten Ge- sequenzen gezogen. Eine entsprechende setzesentwurf von SPD und Grünen zur Erhöhung der Anzahl der Planstellen und Schaffung eines Polizeibeauftragten, der, eine „gute“ Verteilung der Stellenwer- analog des Wehrbeauftragten, Ansprech- tigkeiten von A 13 bis A 16 wäre wün- partner für die Polizeibeschäftigten und schenswert gewesen und ist nun als ge- für die Bürgerinnen und Bürger sein soll. werkschaftliches Ziel zu formulieren.

// 35 // gdp und höherer dienst //

In einem Workshop wurde dieser Span- ren erkannten Stärken und Schwächen Impulsreferat „Rollenverständnis höhe- nungsbogen beleuchtet und mögliche Lö- durch Instrumente der Organisation ver- rer Dienst“ sungsvorschläge erarbeitet, die zeitgleich trauensvoll und qualitativ begleitet wer- GdP-Vorstandsmitglied Swen Eigen- auch den Anspruch an gewerkschaftliche den müssen. brodt führte in- Arbeit umreißen. Das Workshopergebnis Die eigenen Vorbereitungen der haltlich in die wurde als „Steinbacher Protokoll“ über- Bewerber/-innen auf das Testverfahren, Kernthematik der schrieben und ist gleichzeitig das Aufga- die zumeist fälschlicherweise auf Ge- Veranstaltung benheft der künftigen Arbeit der GdP. dächtnisprotokollen vorangegangener ein. In seinem Testteilnehmer basieren, sind nicht hin- Impulsreferat reichend zielführend. Mit anderen Wor- „Rollenverständ- Nachgewinnung für den höheren ten: „Wenn es uns gelingt, geeignete und nis höherer Dienst ist eine zentrale Aufgabe kompetente Menschen für neue Aufga- Dienst“ mach- Der zweite Teil der Veranstaltung wid- benbereiche zu begeistern, hat dies für te er zu Anfang mete sich ganz dem derzeitigen Auswahl- die Gesamtorganisation, sowohl im geho- deutlich, dass man einen ständigen kom- verfahren für den Nachwuchs des höheren benen als auch im höheren Dienst einen munikativen Dialog zwischen höherem Dienstes. Hauptpersonalratsvorsitzender Mehrwert. Es bedarf einer gesteigerten Dienst und Gewerkschaft brauche, der Jens Mohrherr beleuchtete in seinem Im- Anstrengung aller“, sagte Jens Mohrherr insbesondere auch in Friedenszeiten ge- pulsreferat das derzeitige Verfahren aus abschließend. Angesprochen ist hier die pflegt werden muss. Kommunikation, die, dem Jahre 2010 mit den definierten drei Organisation der Hessischen Polizei, als wie in der Vergangenheit, ausschließlich Teilen: auch die GdP mit ihrem Aus- und Fortbil- in personalpolitischen Konflikten sich ma- dungsprogramm. nifestierte, eignet sich nicht als Basis ei- nes gemeinsamen Entwicklungsprozesses zum Besseren hin. In diesen Momenten Infos Gastreferent agiert der höhere Dienst aufgabenorien- Als erstklassi- tiert nachvollziehbar aus der Rolle des AUSWAHLVERFAHREN FÜR DEN gen Referenten „Arbeitge-bers“ heraus. Jedoch ist das HÖHEREN DIENST für die Thematik Rollenspektrum des höheren Dienstes „Auswahlver- mannigfaltig. • Testteil A: fahren für Be- schriftlicher, werberinnen und Als Angehöriger des höheren Dienstes computergesteuerter Test Bewerber des der Polizei stellt man sich des Öfteren höheren Diens- die Frage, was bin ich eigentlich? • Testteil B: tes“ konnte Prof. Die vielfältigen Antworten reichen von mündlicher Test über mehrere Tage Dr. Thorsten Heyer vom BKA gewonnen Arbeitgeber, Arbeitnehmer, Chef, Kontrol- welcher die sozial kommunikative werden. Dr. Heyer ist seit vielen Jahren in leur, Motivator bis zu Kollege/in, Feind- Befähigung der Teilnehmerinnen das Auswahlverfahren des BKA aktiv in- bild, Freund und Mensch. Dementspre- und Teilnehmer bescheinigt volviert und konnte eine Masterstudentin chend hoch sind auch die Erwartungen, zu diesem Thema fachlich begleiten. die an die Rolle „höherer Dienst“ gestellt • Testteil C: In einer der nächsten Ausgaben der werden und nicht alle können hinreichend nach einer mindestens 12-mona- GdP-Zeitschrift Deutsche Polizei werden erfüllt werden. tigen Qualifikationsverwendung wir zu diesem Vortrag noch einmal aus- Unsere Polizei wird modern gerne auch wird der/die Bewerber/-in noch- führlich berichten. als „Konzern“ bezeichnet und als solcher mals in einem Einzelinterview ge- verstanden. Führungskräfte erfolgreicher testet Soviel kann jedoch gesagt werden: Konzerne erreichen ihre Ziele oft auch durch einen sogenannten „positiven kre- Das hessische System ist auf Augenhö- ativen Ungehorsam“; hiermit sind un- Eine der prägnantesten Fragen ist si- he mit dem des BKA und Modellen von konventionelle Wege zur Zielerreichung cherlich die der Qualität der Personal- „Global Playern“ der freien Wirtschaft. verstanden, die den Konzern „nach vorne gewinnung für den höheren Dienst und bringen“, sich aber innerhalb der definier- somit seine Zukunftsfähigkeit. Einerseits Verbesserungswürdig sind jedoch die be- ten Konzernstrategie wiederfinden. wissen wir schon heute, welchen Perso- gleitenden Maßnahmen und Instrumente nalbedarf wir bei der hessischen Polizei zur Unterstützung der Bewerberinnen und • Wie modern ist in diesem Zusammen- in der Zukunft haben, andererseits ge- Bewerber und insbesondere der Kollegin- hang die Hessische Polizei und wie viel lingt es uns nicht, ausreichend geeignete nen und Kollegen, die das Auswahlverfah- „kreativer Ungehorsam“ wird von unseren Bewerber/-innen erfolgreich durch das ren nicht bestehen - Führungskräften erwartet? Testverfahren zu führen. Der Anfang Ap- • Wie lassen sich all diese Rollenfacetten ril durchgeführte Testteil B, bei dem 32 denn diese Kolleginnen und Kollegen im harmonischen Gleichgewicht halten? Bewerber/-innen antraten, und nur vier bleiben weiterhin Leistungsträger unse- • Wie vereinbar ist der höhere Dienst mit bestanden haben, verdeutlicht diese Pro- rer Organisation. dem Familienleben? blemstellung. Jens Mohrherr sagte abschließend, dass GdP Hessen die Bewerberinnen und Bewerber mit ih-

// 37 // gdp und höherer dienst //

das „steinbacher protokoll“ der gdp

gewerkschaftliche Aufgaben in der Vertretung des höheren Dienstes

Organisation Karriere Fachliche Begleitung von Organisationsveränderungen: Klare Perspektive: • bspw. die regionale, dezentrale oder zentrale Kriminalitäts- • Transparenz und Chancengleichheit bekämpfung, die Neuorganisation der Prävention oder die der • differenzierte Dienstpostenbewertung Bereitschaftspolizei • „gesunder“ Stellenkegel des höheren Dienstes • mittelbare oder unmittelbare Einbeziehung des höheren • standardisierte Stellenausschreibungen Dienstes bei fachlichen Stellungnahmen der GdP zu Organisa- Fürsorge für Beamtinnen und Beamten des höheren Dienstes: tions- und Rechtsfragen. • Intensivierung erfahrbarer Fürsorge des Dienstherrn • gewerkschaftliche Förderung von Instrumenten der Fürsorge Sozialisation innerhalb der Organisation auf allen Ebenen: Anerkennung: • u. a. frühe Begleitung der Anwärterinnen und Anwärter • Beurteilungsverfahren • eigene Veranstaltung zu diesem Thema • Instrumente der Anerkennung • Beteiligung der Mitglieder des höheren Dienstes an der Ent- Gestaltung des Auswahlverfahrens: wicklung der gewerkschaftlichen Strategien und Konzepten • Prozessbegleitung • Potenziale möglicher Bewerber frühzeitig erkennen und ge- Dienst / Personalmanagement zielte Fördermaßnahmen beginnen Personalentwicklung: • Ineinandergreifen von persönlicher und organisationaler Ini- • Konzeption und Einheitlichkeit tiative • gewerkschaftliche Begleitung von Veränderungen • Gewerkschaftliche Begleitung des höheren Dienstes ab Vorbe- • gehobener Dienst in Richtung höherer Dienst reitung auf das Auswahlverfahren • innerhalb des höheren Dienstes • Perspektive und Anerkennung für die Leistungsträger, die das • Erhöhung der Planstellen des höheren Dienstes, insbesondere Auswahlverfahren nicht bestanden haben für den Bereich von Dienstposten mit höherer Personalverant- wortung (Stations- und Kommissariatsleiter). Sonstiges Führungskultur: Führungsberatung • Aufbrechen der eindimensionalen Darstellung • Komplexität des Führungsauftrages reduzieren Philosophie der GdP „Eine für Alle“: • Externe Beratungsangebote und Impulse • Intensivierung der Kommunikation außerhalb von Konfliktpro- • Konfliktmanagement zessen • Unterstützer und Begleiter des höheren Dienstes • Klarstellung und Verfestigung von Rolle und Aufgabe des hö- heren Dienstes.

Vereinbarkeit von Familie und Dienst Flexible Dienstmodelle: • Spielräume erweitern, Potenziale nutzen • Führung in Teilzeitmodellen • Prozesse begleiten • tradiertes Rollenverständnis aufbrechen • mehr Eltern in den höheren Dienst bringen Wir bedanken uns bei allen Teilnehmern, die unsere Veranstal- • Möglichkeiten zur Kinderbetreuung in den Polizeipräsidien und tung und den Workshop aktiv begleitet haben. auch während der Ausbildung schaffen GdP Hessen

38 // // personalpolitik // altersdurchschnitte in der hessischen polizei interessante Antworten auf eine parlamentarische anfrage

Das Durchschnittsalter der hessischen gefälle besteht, was der Vielzahl der Ver- Daraus resultierend erfolgt eine weitere Polizei liegt derzeit bei 42 Jahren. Die setzungen im fortgeschrittenen Alter in Versetzung in den Bereich der Polizeiprä- Anwärter/-innen wurden dabei nicht be- die nördlichen Präsidien geschuldet ist. sidien Mittel-, Nord- und Osthessen erst rücksichtigt. Dies geht aus einer Land- „...Durch die relativ gleichmäßige Zahl mit fortgeschrittenem Lebensalter….“ tagsanfrage der Fraktion „Bündnis 90/Die der Personalfluktuation und eine entspre- schreibt Innenminister Rhein in den Vor- Grünen“ vom Februar dieses Jahres hervor. chende Nachführung ausgebildeter jün- bemerkungen seiner Antwort auf die An- frage hin.

Fast 19 Prozent gingen vorzeitig In der Antwort auf die Frage der Ru- hestandsversetzungen, gestaffelt nach Jahren, ist zu entnehmen, dass im Jahre 2012 insgesamt 53 Beamte/-innen vor Er- reichen des 60. Lebensjahres pensioniert wurden. Das sind fast 19 Prozent aller Pensionierungen (gesamt = 282 Beamte/- innen). Darüber hinaus wurden 14 Beamte/-innen entlassen und 20 verstar- ben vorzeitig. Die Gesamtzahl der Abgän- ge lag mit 316 etwas unter den Zahlen der Vorjahre. Die pensionierungsstarken Jahrgänge beginnen ab diesem Jahr und Von den Flächenpräsidien haben die gerer Nachwuchskräfte wird diese ausge- erreichen in 2015 mit 525 die Spitze. Polizeipräsidien Nord- und Osthessen mit wogene Struktur weiterhin gewährleistet. „…Die hessische Polizei verfolgt mit 46 Jahren das höchste Durchschnitts- Jedoch gibt es in der Altersstruktur der Blick auf die demografische Entwicklung alter. Das PP Mittelhessen liegt mit 44 Polizei regionale Unterschiede. das Ziel, die Bewerberzahlen auf hohem Jahren an dritter Stelle. Danach folgen Dies ist in erster Linie dadurch be- Niveau konstant zu halten, um auch zu- die Polizeipräsidien Süd-, Südost- und dingt, dass die meisten Berufsanfänger künftig ausreichend geeignete Bewerbe- Westhessen mit 42 Jahren. Mit einem nach Studienende zunächst bei den Po- rinnen und Bewerber für den Beruf zu ge- Durch-schnittsalter von 39 Jahren hat das lizeipräsidien im Rhein-Main-Gebiet und winnen…“, schreibt Innenminister Rhein Polizeipräsidium Frankfurt das geringste in Südhessen sowie bei der Hessischen ausblickend. Durchschnittsalter. Bereitschaftspolizei ihren Dienst versehen Seien seine Worte in den Ohren eines Dies zeigt deutlich, dass innerhalb der müssen. gewissen Herrn... hessischen Polizei ein starkes Süd-/Nord- GdP Hessen

„Es trifft zu, dass die Beträge für die Erschwerniszulagen, z. B. bei „Dienst zu ungünstigen Zeiten“ seit Beginn der Besoldungs- anpassung in hessischer Eigenverantwortung nicht angehoben worden sind. Da die Erhöhungen der Vergütungen aber jeweils im Centbereich liegen, ist eine zusammenfassende Anhebung unter Berücksichtigung der bisherigen Erhöhungspunkte bei der nächsten Besoldungsanpassung vorgemerkt.“ Das sind die Worte des Innenministers Boris Rhein in der Antwort an die GdP vom 07. November 2012. Am 22. März 2013 haben wir erneut den Minister mit einem offenen Brief zur Erhöhung der DuZ und der Schaffung einer Zulage für OPE`en angeschrieben. Parallel haben wir ALLE Abgeordneten des Hessischen Landtages schriftlich um Unterstüt- zung gebeten. Es gab auch vereinzelte Reaktionen aus den Oppositionsfraktionen, nur keine von unserem Minister. Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir werden nun unsere nächsten Schritte einleiten, aufgeben ist nicht - schaun wir mal... PW

// 39 oliver malchow neuer bundesvorsitzender

Oliver Malchow ist neuer Bundesvorsit- desvorstandsmitglied Jörg Bruchmüller zender der Gewerkschaft der Polizei (GdP). (Schriftführer) an den Wahlen beteiligt Der Gewerkschaftsbeirat, das höchste war. Gremium der GdP zwischen den Kongres- Unter ihnen war auch Katrin Kuhl, im sen, wählte den 49-jährigen Schleswig- Bild rechts zwischen dem alten und neu- Holsteiner am Montag in Berlin zum en Vorsitzenden, und eine von derzeit Nachfolger des bisherigen Bundesvorsit- zwei Teilnehmerinnen des bundesweiten zenden Bernhard Witthaut. Mentoring-Programms der GdP. Die Wahl war notwendig geworden, Katrin gehört dem Präsidium für Technik, nachdem Bernhard Witthaut im April Logistik und Verwaltung (PTLV) an und dieses Jahres zum Polizeipräsidenten der somit natürlich unserer Bezirksgruppe Polizeidirektion Osnabrück berufen wurde PZBH. und daher offiziell sein Amt innerhalb der Sie konnte bereits sehr umfangreiche Er- GdP niedergelegt hat. fahrungen während ihres Projektes sam- Witthaut gehörte 19 Jahre dem ge- meln und durfte nun kurz vor dem Ablauf schäftsführenden Bundesvorstand der des Projektes im Juni noch einmal an die- GdP an und war 2010 zum Bundesvor- ser nicht alltäglichen Beiratssitzung teil- sitzenden der mit 173.000 Mitgliedern nehmen. größten Interessenvertretung der Polizei Wir möchten dem neuen Bundesvorsit- gewählt worden. zenden Oliver Malchow an dieser Stelle Kriminaloberrat Oliver Malchow ist seit alles Gute für seine Tätigkeit als Bundes- November 2010 Mitglied des Geschäfts- vorsitzender der größten Polizeivertre- führenden GdP-Bundesvorstandes. Die tung in Deutschland wünschen. Delegierten des 24. Ordentlichen GdP- Mit erfrischenden Auftritten hat er uns in Bundeskongresses hatten den Osthol- den vergangenen Wochen bereits beein- steiner zunächst in das Amt des Bun- drucken dürfen. desschriftführers gewählt, im Januar war Gerade die mediale Präsenz ist für un- Malchow dann im Rahmen von Nachbe- sere GdP eine große Chance, Verbesse- setzungen des Geschäftsführenden GdP- rungen für unsere Kolleginnen und Kol- Bundesvorstands zum stellvertretenden legen auch erreichen zu können, in dem GdP-Bundesvorsitzenden aufgerückt. Der die Themen einer breiten Öffentlichkeit, Leiter der Kriminalpolizeistelle Kiel ist aber auch der Politik, offenkundig ge- seit Mai 1985 Mitglied der Gewerkschaft macht werden. der Polizei. Seit 1997 führt Malchow zu- Viel Glück hierfür. dem den Vorsitz des GdP-Landesbezirks Peter Wittig Schleswig-Holstein. In das Amt des stellvertretenden Bun- desvorsitzenden der GdP wurde der 51-jährige Polizeihauptkommissar Diet- mar Schilff aus Braunschweig nachge- wählt. Schilff ist zugleich Vorsitzender des GdP-Landesbezirks Niedersachsen.

Hessische Delegation in Berlin Zur Beiratssitzung in Berlin reiste auch eine 5-köpfige Delegation des Landes- Die hessischen Delegierten bezirks Hessen, die neben unserem Bun-

// 41 // gesellschaftliches //

reformstau - regeln und anpassungszwang

Die Natur hat es vorgemacht. Alles Le- wachsender Teil des Volkes scheint die werden, ist so beschämend wie unerträg- ben hat sich geänderten Voraussetzungen Gewaltbefugnis falsch zu verstehen oder lich. Vertrauens- und Ansehensverlust der angepasst. Nur Regelgeber missachten zu wörtlich zu nehmen. Denn Nicht- und politischen Kaste ist sicher auch Folge der zeitgerechten Anpassungszwang. Protestwähler, besonders gewaltberei- schlechten Beispiele die sie liefert. Vor- Gebotene Reformen sind im GG vor- te Demonstranten, gewinnen Anhänger bild werden und bleiben kostet halt viel gesehen, versprochen, geplant aber wie- und Mitmacher. Untersuchungen zufol- Selbstüberwindung. derholt verhindert worden. Das Ergebnis ge sind es gebrochene Wahlversprechen, Die in Art. 29 GG vorgesehene und der Enttäuschungstaktik wurde mit „Re- ausbleibende und benachteiligende Rege- längst gebotene Neugliederung der Bun- formstau“ beschrieben und 1997 mit dem lungsfolgen, die Wähler enttäuschen und desländer würde durch weniger und grö- Wort des Jahres getadelt. Dennoch haben Vertrauensverlust in Politiker und Parteien ßere Bundesländer viele Probleme lösen weitere Reformbedürfnisse den Reform- hervorrufen. Die Folgen werden spürbarer, und weniger Steuergelder verschwenden. druck erheblich steigen lassen. Obwohl besonders jedoch für die Polizei. Der mit Länderfinanzausgleich, abwei- Folgen bedauert und beklagt werden, Bevorzugte Themen für Print- und chenden Bildungs- und Zuständigkeitsre- lässt man Ursachen weiter wuchern. Als Funkmedien sind nun mal Versäumnisse, geln verbundene Dauerärger könnte er- Reformhemmnisse bezeichnen Medien Fehlleistungen, Probleme, Notlagen, Kri- heblich gemindert werden, wenn nicht und Politologen verfassungs(?)politische sen und Desaster. Ungewollt wie unver- sogar entfallen. Abweichungen bei Lauf- Rahmenbedingungen. Ursächlich sind meidbar provozieren sie Ängste, Unruhe bahn- und Zuständigkeitsregeln, Ausbil- wohl persönliche und parteiliche Inter- und Aufbegehren. Parteien und Kirchen dung und Ausrüstung, sogar beim Nach- essen, die verhindern, längst notwenige verlieren Mitglieder. Solidaritätsschwund richtenaustausch wirken besonders bei Änderungen zu beschließen. gefällt Herrschenden und Wahlverwei- länderübergreifenden polizeilichen Maß- Als Kriegsverlierer hat Deutschland mit gerung stärkt den Einfluss aktiver Rand- nahmen erschwerend und demotivierend. den Siegermächten zwar Waffenstill- gruppen. Es wird Zeit, dem Reformstau Schleusen stand aber noch keinen Friedensvertrag Frust und Klagen, Demonstrations- und zu öffnen, bevor Dämme brechen. geschlossen. Seit 5. Mai 1955 billigt man Gewaltbereitschaft sollten als Alarmsig- Gerhard Kastl der Bundesrepublik staatliche Selbststän- nale nicht ignoriert werden. digkeit und Unabhängigkeit (Souveräni- Reformstau hat Tradition. Bereits Mit- tät!?) zu. Nach dem Einigungsvertrag vom te der 60er Jahre gingen Studenten un- 31.8.1990 (der Wiedervereinigung am ter dem Motto „Unter den Talaren - Muff 3.10.90) wäre aber erst der Friedenvertrag von tausend Jahren“ auf die Straße und die Voraussetzung dafür, dem souverä- besetzten Häuser. In den Verbrechen der nen(?) Volk die Möglichkeit zu bieten, sich linksextremen terroristischen Vereinigung eine Verfassung zu geben. RAF eskalierte die Auflehnung gegen Be- Durch ihr Inkrafttreten würde das „pro- stehendes und Ausbleibendes. visorische“ Grundgesetz nach Artikel 146 Gewaltexzesse bei Demonstrationen seine Gültigkeit verlieren. Damit könn- und Veranstaltungen zwangen die Polizei, ten endlich auch reformhemmende, dem sich durch Ausbildung, Dienstkleidung Kriegsverlierer vorgeschriebene Zersplit- und Ausrüstung auf Protestexzesse durch terungsregeln entfallen. Divergierende aggressive Zeitgenossen einzustellen. Wirtschaftskraft, konträre Interessen und Nun müssen Schutzleute, bewegungs- eigene Zuständigkeiten der 16 Stadt- und hinderliche Schutzausrüstung tragen, um Flächenstaaten verhindern, die in Artikel Schutzbedürftige schützen zu können. Sie 29 GG vorgesehene Neugliederung des müssen erdulden, was Verursachern zuge- Bundesgebietes. dacht ist. Partikularismus ist im Rahmen der Es konterkariert Fürsorgepflicht von Europäisierung und Globalisierung ana- Dienstherrn, die Ordnungsmacht für ei- chronistisch. Wo Dezentralisierung schä- gene Versäumnisse büßen zu lassen. Die digend wirkt (z. B. im Bildungsbereich), Entwicklung lässt schmerzlich erkennen, sollte sie aufgegeben werden. Solange je- wohin überstrapazierte Volksgeduld füh- doch Motivation durch Mandat, Macht, ren kann. Angemessene Sanktionsregeln Einfluss und Einkommen dominiert, wer- gegenüber Gewalttätern sind längst über- den Einsicht und Verzicht der Postenin- fällig. haber kaum längst gebotene zeitgerechte In Vorkriegszeiten hetzten Herrschen- Reformen zulassen. de, die sich gut kannten, aber hassten, Nach Artikel 20 Abs. 2 Satz 1 unseres ihr Volk auf, sich grenzüberschreitend Grundgesetzes geht alle Staatsgewalt umzubringen. Dass in Friedenszeiten von vom Volke aus. Das soll durch Wah- Verantwortungsträgern Gewaltaktionen Kollege der Autobahnpolizei mit seiner len und Abstimmungen geschehen. Ein gegen ihre Ordnungshüter hingenommen BMW aus dem Jahr 1966

42 // // senioren in der gdp // tagesausflug der senioren 2013

Wann: Mittwoch, 21. August 2013 Ziel: Burgundstraße und Heidelberg Wer: Alle Seniorinnen und Senioren BZG`en Westhessen, PZBH und HBP

Programmablauf Fahrt mit dem Bus nach Neckarmühlbach (Burg Guttenberg), unterwegs Pause unter freiem Himmel, um unser bekanntes Weck–Worscht–und-Woi–Frühstück zu genießen. Nach der Burgbesichtigung haben wir Gelegenheit, in der Burgschenke baden-württembergische „Spezereyen“ zu verkosten. Danach bringt uns der Bus nach Heidelberg. Hier werden wir das Stadtzentrum auf eigene Faust erkunden und alles Erdenkliche tun. Der Abschluss unserer Tour findet dann in unserer heimatlichen Nähe statt.

Abfahrtszeiten-/orte der Busse Bus 1: 07:00 Uhr bei der Polizeistation Limburg, Offheimer Weg 07:30 Uhr in Idstein, Bushalteplatz am Bahnhof Bus 2: 07:30 Uhr in Oestrich-Winkel, Hauptstraße, Alte Post 08:00 Uhr in Wiesbaden, Kahle Mühle; vor der Gaststätte Alte Schule Für GdP-Mitglieder und Partner sind die Fahrt und das Frühstück kostenfrei, Nichtmitglieder beteiligen sich mit 15 Euro/Person (Bezahlung im Bus). Der Preis beinhaltet Bus und Burgmuseum sowie WWW-Frühstück. Teilnahme auch mit Partner.

Hiermit melde ich mich/uns verbindlich zum Ausflug am 21.08.2013 an: Name: Vorname: Straße: PLZ/Ort: E-Mail: Partner/Begleiter: GdP-Mitglied: 0 ja 0 nein BZG: 0 Westhessen 0 PZBH 0 HBP Ich/wir möchten in 0 Limburg 0 Idstein 0 Oestrich 0 Wiesbaden zusteigen. Anmeldungen bitte an: Post an GdP Westhessen, Peter Wittig, Konrad-Adenauer-Ring 51, 65187 Wiesbaden Fax an GdP Westhessen, 0611 / 345 1089 Mail an [email protected] Online unter www.gdp.de/hessen/gdphessen/bzgwesthessen/senioren

// 43 // aus dem gerichtssaal //

Nachdenkliches, Kurioses und Realitäten

Welche psychische Auswirkungen ein DNA-SPUREN ÜBERFÜHREN WOH- solches Erlebnis auf die betroffenen Per- NUNGSEINBRECHER sonen haben kann, wurde bei der Anhö- Ein wenig erinnerte der Prozessbeginn rung der berufstätigen 49-jährigen Woh- beim hiesigen Gericht an den Song von nungsinhaberin deutlich. „Das war mein Udo Jürgens, in dem er wissen lässt, „Ich schlimmstes Erlebnis in meinem Leben“, war noch niemals in New York“. Gleiches sagte sie zu der Tat in ihre Intimsphäre. behauptete der Angeklagte im Gericht Sie habe danach das Einbruchsfenster von sich und Bad Homburg. Ob Udos Lied- vergittern lassen, trug sie vor. Dennoch text zutrifft, ist belanglos. Anders ist es habe sie immer noch Angst und schlafe bei dem mit vielen Straftaten belasteten vier Monate, die er wegen seiner Vortaten schlecht. Es sei halt nicht mehr so wie vor 45 Jahre alten Angeklagten, zu denen und den noch laufenden Bewährungen dem Einbruch. Dass ihr inzwischen die auch Wohnungseinbrüche zählen. Nach gemäß Urteil verbüßen muss. Versicherung den Schaden fast vollstän- Überzeugung von Staatsanwältin und dig erstattet habe, ändere an ihren Emp- Richterin war der 45-Jährige zuvor sehr DNA-SPUREN AN STEIN UND LATTE findungen nichts, zumal auch Gegenstän- wohl schon in Bad Homburg, und zwar Die Polizei hatte nach dem Einbruch nicht de mit persönlicher Verbundenheit auf exakt am 3. Dezember 2011, gegen 18 nur den Sachverhalt aufgenommen, son- immer verschwunden blieben. Uhr, in einer Erdgeschosswohnung in der dern in der Wohnung einen tennisballgro- Kaiser-Friedrich-Promenade. Dort hatte ßen Stein, mit dem die Terrassenscheibe KEIN PARDON VON DER RICHTERIN der Mann laut Anklage zwecks Einbruchs eingeworfen wurde, sowie die besagte Erstaunlich war, dass der Anwalt des An- zunächst die Scheibe der Terrassentür Holzlatte sichergestellt. Bei der danach geklagten den eigentlich „bombensiche- eingeworfen. Als er dort nicht eindringen im Hessischen Landeskriminalamt (HLKA) ren Spurenbeweis“ nicht akzeptieren konnte, stieg er unter Zuhilfenahme einer erfolgten Untersuchung der Einbruchs- wollte und einige Beweisanträge stellte, Holzlatte durch das Küchenfenster ein. hilfsmittel konnten die mit dem jetzt An- die aber vom Gericht zurückgewiesen Danach durchsuchte er alle Räume. Aus geklagten identischen DNA-Spuren gesi- wurden. „Wunder gibt es immer wieder“, dem Schlafzimmer entwendete er dann chert werden. Obwohl die Gutachterin des (Katja Ebstein) war vielleicht die These Schmuck im Wert von etwa 5000 Euro, HLKA im Gericht vortrug: „Die gesicherten des Verteidigers. Die Richterin hingegen hinzu kam noch erheblicher Sachschaden, Tatort-Spuren stammen mit über 99,99 hielt sich an die Fakten und verurteilte den der 45-Jährige bei seiner Tat verur- prozentiger Sicherheit von dem Ange- den Angeklagten. Im Gegensatz zur sacht hatte. Als die Wohnungsbesitzerin klagten“, blieb dieser bei seiner Behaup- Staatsanwältin, die eine zur Bewährung gegen 18.45 Uhr eintraf, hatte der Dieb tung, noch nie in Bad Homburg gewesen ausgesetzte Strafe beantragte, zeigte sich bereits das Weite gesucht. Aber das soll- zu sein. die Richterin nicht kompromissbereit. Von te ihn nicht vor seiner Strafe bewahren. ihr gab es 16 Monate Haft „ohne“. Denn nun gab es von der Amtsrichterin DIE GESCHÄDIGTE HAT SCHLAFPROB- Heinz Habermehl eine Gefängnisstrafe von einem Jahr und LEME

sion der hessischen GdP. Sie entscheidet 3. Nach Antragsprüfung erhaltet ihr von mit viel Sachkenntnis und Erfahrungen der Rechtsschutzkommission eine Ant- aus dem polizeilichen Alltag heraus. Somit wort über die Deckungszusage oder Ab- entscheiden Polizeibeschäftigte über die lehnung. Gewährung von Rechtsschutz und keine 4. Keine zusätzlichen Honorarvereinba- sachfremden Laien. rungen mit Rechtsanwälten Wir sind laut Satzung an bestimmte Vor- Was müsst ihr beachten: gaben gebunden. 1. Kein Anwalt ohne Rechtsschutzantrag Manchmal werden von Mandanten auch Bevor ihr einen Anwalt einschaltet, müsst individuelle Honorarvereinbarungen mit Der GdP-Rechtsschutz streift alle Berei- ihr einen Antrag auf Rechtsschutz über Anwälten geschlossen, welche die GdP che, die sich aus dem dienstlichen Alltag eure Kreis-/Bezirksgruppe stellen. Dies ist dann nicht erstatten kann. Achtet also auf ergeben können. Sei es im Strafverfahren Teil der Satzung und zwingend erforder- solche zusätzlichen Vereinbarungen. zur Verteidigung als Beschuldigter, im Dis- lich ziplinar- oder Verwaltungsstreitverfahren, 2. Den Rechtsschutzantrag erhaltet ihr Bei allen Fragen, die in diesen Zusammen- bei einer Streitigkeit im Arbeits- oder bei euren Kreisgruppen oder der Bezirks- hängen auftreten können, hilft oftmals Sozialrecht, aber auch bei der Abwehr gruppe. Sie sind beim Ausfüllen behilflich, auch ein kurzer Anruf auf der Geschäfts- von Schadensersatzansprüchen oder der wenn Fragen auftreten, die ihr nicht be- stelle bei unserer Rechtsschutzabteilung Durchsetzung von eigenen Schmerzens- antworten könnt. Ihr könnt auch euren (0611-9922720). Hier klären sich sehr geldansprüchen. Ansprechpartner telefonisch auf der Ge- schnell wichtige Fragen auf dem kurzen Die Prüfung zur Gewährung von Rechts- schäftsstelle erfragen. Von dort kann euch Weg. schutz obliegt der Rechtsschutzkommis- auch ein Rechtsschutzantrag zugemailt PW werden. // 45 // gesellschaftliches //

über das berufsbild eines polizeibeamten das alte leitbild ist noch lange nicht vergessen

Objektivität und gesunder Menschenver- stand sind für uns unverzichtbar. Wir hö- ren zu und begegnen allen mit Höflichkeit und dem Respekt, den wir auch erwarten. Wir sind offen, verständnisvoll und tole- rant. Wir verhalten uns vorbildlich.

Bürgerinnen und Bürger stehen im Mit- telpunkt unserer Arbeit. Als Partner für Sicherheit sind wir rund um die Uhr ansprechbar. Wir schaffen Vertrauen und Akzeptanz durch kompe- tentes Handeln. Wir achten auf unser Erscheinungsbild. Wir sind hilfsbereit, freundlich und korrekt. Wir erklären, was wir tun.

Wir sind ein Team. Als die Gewerkschaft der Polizei (GdP) Tonfall, Gestalt und Haltung sind ernst zu Wir setzen uns klare Ziele und erreichen vor 60 Jahren auf Bundesebene gegründet nehmende Verhaltensweisen. Ungepflegt, diese gemeinsam. Wir unterstützen und wurde, waren die Spuren des deutschen unrasiert, gepearct und körperbemalt ge- motivieren uns gegenseitig. Wir erken- Unrechtsstaates bis 1945 noch stark in fällt nicht jedem. nen und respektieren die Wichtigkeit den Köpfen verhaftet. Gewerkschaftlich der Aufgaben aller. Wir sind neuen Ideen organisiert zu sein, war in den Jahren Leitbild der Polizei gegenüber aufgeschlossen. Wir sind ini- 1933 bis 1945 verboten. Nunmehr sollte Ein Leitbild wurde von Polizeibeschäf- tiativ und übernehmen Verantwortung. es Möglichkeiten geben, die Interessen tigten erstellt und sollte von ihnen selbst Aus Fehlern lernen wir. Mit Offenheit und der Polizeibeschäftigten vertreten zu kön- mit Leben erfüllt werden: „Das Leitbild soll Ehrlichkeit schaffen wir Vertrauen. nen. Einhergehend damit war und ist es der einzelnen Beamtin und dem einzelnen Kernaufgabe der GdP, das Berufsbild der Beamten als Orientierung dienen und die Wir sind ein Teil der Gesellschaft. Polizeibeschäftigten auch mitzugestalten Identifikation mit der Aufgabe fördern, Wir erkennen frühzeitig Entwicklungen – damit auch zu prägen. den Schutz der Rechte von Bürgerinnen und tragen Vorschläge an die Politik he- Spricht man mit Gewerkschaftern, die und Bürgern als Zentrum des Handelns ran. Wir gehen auf die Medien zu und seit über 50 Jahren organisiert sind, kann der Polizei zu begreifen.“ (Textauszug aus zeigen Aufgaben, Möglichkeiten und man viel über den damaligen Zeitgeist er- der Koalitionsvereinbarung für die 14. Grenzen unserer polizeilichen Arbeit fahren. Wer bereit ist, gewerkschaftliche Wahlperiode des Hessischen Landtags auf. Mit anderen Behörden und Institu- Funktionen zu übernehmen, wartet gera- zwischen SPD und Bündnis 90/Die Grü- tionen arbeiten wir unvoreingenommen dezu auf Einwirkungen und Aufträge, die nen, 1995–1999). und zielorientiert zusammen. Wir gehen wiederum Auswirkungen auf seine Arbeit Die Vorstellung vom Berufsbild der Poli- vorurteilsfrei mit allen gesellschaftlichen und auf seinen Beruf haben. Ein Gewerk- zei (ein Beruf, dessen Tätigkeit sich über- Gruppen um. schafter trägt demnach wesentlich zur wiegend vor den Augen der Öffentlichkeit Wenn wir das Leitbild berücksichtigen, Formung des Berufsbildes bei. Mittler- abspielt), wird in der Bevölkerung von werden wir Vertrauen in der Bevölkerung weile befinden wir uns in einer absoluten Normabweichungen geprägt. Das Urteil gewinnen und immer wieder bestätigen. Mediengesellschaft und es vergeht nahe- über die Polizei wird damit unverhältnis- Wenn wir den zahlreichen Umfragen zu kein Tag, an dem in den Printmedien mäßig von den wenigen Fehlern beein- glauben dürfen, gelingt dies der Polizei. oder elektronischen Medien das Tun und flusst, die bei der vielschichtigen Arbeit In Statistiken erhält sie immer wieder Handeln der deutschen Polizei nicht im geschehen können. Hierzu bietet das Leit- hervorragende Vertrauenswerte – weit Fokus steht. Die Öffentlichkeit ist stets bild nach wie vor hervorragende Ansätze, bessere als beispielsweise Politiker oder informiert und die Polizeibeschäftigten um innerhalb und vor allen Dingen auch sind, ob sie es wollen oder nicht, präsen- bei den Bürgern ein hohes Maß an Akzep- ter denn je in den Augen der Bürger. tanz und Vertrauen zu schaffen. Diese Tatsache sollte für jeden einzel- nen Polizeibeschäftigten auch Maxime Unsere Arbeit ist Verantwortung. seines Handelns sein – gleichgültig ob bei Wir sind ein unparteiischer Garant für De- Tätigkeiten am Schreibtisch oder im Kon- mokratie und Menschenrechte, Recht und takt mit dem Bürger. Kleidung, Auftreten, Gesetz sind Grundlagen unseres Handelns. Benehmen, wie Zuhören, Wortwahl und

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Medien. Basis für dieses Vertrauen ist wirkender) Einflüsse auf unser Berufsbild einerseits die hohe charakterliche Integ- bewusst zu machen und Maßnahmen rität der Polizist/innen und andererseits anzustreben, die Missstände beseitigen eine professionelle, disziplinierte unvor- können. eingenommene und unbestechliche Ar- Wir müssen als Personalrats- und Ge- beit, die im Einzelfall auch Menschlichkeit werkschaftsvertreter den Mut haben, und Verständnis für den Betroffenen auf- Schaden von den Polizeibeschäftigten ab- bringen und auch einmal ein Auge zudrü- zuwenden. Dies gilt dann, wenn es darum cken kann. geht, dem Dienstherrn im Sinne der Be- schäftigten die Stirn zu bieten. Zufriedenheit durch gute Arbeitsbedin- Als Beispiel dazu ein Fall aus der jüngs- gungen ten Praxis. Prägend für das Selbstverständnis der Ein Falschparker, der in unmittelbarer Polizeibeschäftigten sind aber auch – und Nähe vor einer Gastwirtschaft verkehrs- dies in zunehmenden Maße – die herr- behindert parkt, ruft eine Streife auf den schenden Arbeitsbedingungen. Arbeitszeit Plan. Die Streifenbesatzung betritt die und Zufriedenheit mit dem Einkommen, Gaststätte und fragt nach dem Fahrzeug- Klima in der Dienststelle, Beurteilung, halter. Dieser meldet sich zu Wort, in dem Vereinbarkeit von Familie und Beruf bis zu er pöbelnd, weil angetrunken, die Kolle- den Problemen der Pendler sind dabei zu gen beleidigt. Maßnahmen zur Personali- berücksichtigen. Auch bei der hessischen enfeststellung werden getroffen und der Polizei ist nach wie vor der Personalbedarf „Störer“ wird zur Dienststelle sistiert. In im Rhein–Main-Gebiet höher als im übri- den darauf folgenden Tagen kommt Post gen Land. Da ist es nicht verwunderlich, von einem Rechtsanwalt. Von Freiheitsbe- dass allmorgendlich ganze „Einheiten in raubung ist unter anderem zu lesen. Uniform“ an den Bahnhöfen der hessi- Die Staatsanwaltschaft stellt das Ver- schen Städte mit ICE-Anschluss auszu- fahren ein. Die Behörde nicht! Sie fängt machen sind. Die mangelhafte personelle an zu ermitteln. Ausstattung, die zwar sukzessive durch Folge: Dienstliche Äußerungen und Personalzuwächse gelindert wird, (steter Vermerke werden von den Kollegen ab- Tropfen höhlt den Stein), aber dennoch verlangt. Sieht so die Fürsorge gegenüber das tägliche dienstliche Leben und damit den Beamtinnen und Beamten aus? die Dienstplanung bestimmt, ist ein prä- gnanter Indikator der Berufszufriedenheit Ein Schlag ins Gesicht derer, die mit innerhalb der hessischen Polizei. rechtsstaatlichen Mitteln den Rechts- „Es gibt keinen anderen Beruf, der nur staat beschützen. annähernd mit so vielen erschwerenden Damit kein Zweifel aufkommt: Wenn Umständen konfrontiert wird. Nahezu aus den eigenen Reihen falsches Verhal- bei jedem Dienst, zu jeder Tages- und ten an den Tag gelegt wird, müssen wir Nachtzeit, an Wochenenden wie Feierta- ebenfalls mit allen Mitteln dagegen hal- gen, zu allen Jahreszeiten und auch bei ten. Sonst verlieren wir auch als Personal- katastrophalen Witterungsbedingungen rats- und Berufsvertretung unsere Be- muss der Polizist selbst oft folgenschwere rechtigung, im Sinne der Entscheidungen treffen und Maßnahmen Polizeibeschäftigten und für deren Wohl durchführen, über die sich hinterher unter zu streiten und zu handeln. Umständen Richter mehrerer Instanzen JM jahrelang den Kopf zerbrechen und zu un- terschiedlichen Urteilen kommen. Diese Tatsache wird viel zu wenig erkannt und anerkannt.

Aufgaben von Personalrat und Gewerk- schaft Personalrats- und Gewerkschaftsver- treter übernehmen mit einem Mandat die Pflicht, sich u.a. für die beruflichen und sozialen Belange ihrer Kolleg/innen ein- zusetzen. In Kenntnis des verbesserungs- bedürftigen Berufsbildes ist es daher Ihre Aufgabe, sich Ursachen und Wirkungen schädigender (allerdings auch positiv

48 // // GdP-Forderungen//

I NFORMATIONEN

Presse Gewerkschaft Rundfunk der Polizei Fernsehen Landesvorstand Hessen

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Herausgeber: Gewerkschaft der Polizei, Landesbezirk Hessen, Wilhelmstraße 60 a, 65183 Wiesbaden GdP-Landesbezirk Hessen, Geschäftsstelle, Tel. 0611-99227-50 Homepage: www.gdp.de/hessen

// 49 // zu guter letzt... //

schlusspunkt

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