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Das Schweizer Luftfahrt-Magazin Nr. 9/September 2010

Civil Aviation Helvetic im Aufbruch Nr. 9/September 2010 Nr.

Military Aviation ELITE – Fairford – Farnborough – Garuda Helicopter Generalüberholung R44 – Bell 429 – Mountain Flyers – Aerolite – Polizeihubschrauber- staffel Bayern – Im Heli nach Namibia Jetzt jedenWettbewerb! Monat: Spitzentechnologie und Arbeitsplätze für die Schweiz

Die vier wichtigsten westeuropäischen Industrieländer haben den Eurofighter entwickelt. Das modernste und beste Flugzeug ist in sechs Staaten im Einsatz und wurde bereits über 700 Mal bestellt. Der Schweiz offerieren Deutschland, Grossbritannien, Spanien und Italien einen gigantischen Technologietransfer: High-Tech über die nächsten Jahrzehnte, die hochqualifizierte Arbeitsplätze in Zukunftsbranchen schafft – auch ausserhalb der Aviatik und in Zusammenarbeit mit Universitäten. Von diesem Austausch profitieren hunderte Firmen in der ganzen Schweiz nachhaltig. Er verschafft tausenden Menschen Arbeit und sichert so Steuereinnahmen. Die Beschaffung des Eurofighters bringt langfristig mehr Geld, als sie jetzt kostet: Sie rentiert.

Eurofighter – Die beste Perspektive für die Schweiz

www.eurofighter.ch Spitzentechnologie und Arbeitsplätze für die Schweiz

Die vier wichtigsten westeuropäischen Industrieländer haben den Eurofighter entwickelt. Das modernste und beste Flugzeug ist in sechs Staaten im Einsatz und wurde bereits über 700 Mal Military Aviation bestellt. Der Schweiz offerieren Deutschland, Grossbritannien, Spanien und Italien einen gigantischen ▲ Air Tatoo 2010: Showtime in Fairford 6

Technologietransfer: High-Tech über die nächsten Jahrzehnte, die hochqualifizierte Arbeitsplätze in ▲ Garuda IV – Besuch aus Asien 8 Zukunftsbranchen schafft – auch ausserhalb der Aviatik und in Zusammenarbeit mit Universitäten. Inhalt ▲ Von diesem Austausch profitieren hunderte Firmen in der ganzen Schweiz nachhaltig. Er verschafft Herausgeber, Inserate, ELITE 2010 – Die Polen sind da 9 Abonnemente, Cockpit September 2010 ▲ tausenden Menschen Arbeit und sichert so Steuereinnahmen. Die Beschaffung des Eurofighters Druck, Verlag: 51. Jahrgang Farnborough: ASEA-Radar für den Eurofighter 10 ▲ bringt langfristig mehr Geld, als sie jetzt kostet: Sie rentiert. Ziegler Druck- und Verlags-AG Airshow Kecskemet 2010: Zum Apéro… 13 Verlag «COCKPIT» Postfach 778 Eurofighter – Die beste Perspektive für die Schweiz CH-8401 Winterthur Civil Aviation

ZD-Medien.ch ▲ Zentrale: +41 52 266 99 00 Helvetic Airways – Aufbruch zu neuen Ufern 14 www.eurofighter.ch Fax: +41 52 266 99 13 ▲ Your Captain speaking… Verlagsleiter: Markus Wenger «Das himmlische Kind» 17 Leiterin Verlagssupport: Brigitte Tanner ▲ Anzeigenleiter: Pablo Vecchi Egyptair: Auf zu neuen Höhenflügen 18

Tel. direkt: +41 52 266 99 86 ▲ E-Mail: [email protected] Farnborough: Der grosse Dollarsegen 21 Postkonto: 84-4474-7 COCKPIT erscheint monatlich am Business Aviation

Ende des Vormonates und ist ▲ Verbandsorgan der Swiss Helicopter Data Sheet: Gulfstream G-IV 22 Association (SHA) und Partner der AOPA Switzerland Inserateschluss Ausgabe 10/2010: Airports ▲ 13. September 2010 Dr. Pierre Moreillon: Abonnementspreise: Ohne Flugplätze kein Luftverkehr! 23 jährlich Inland Fr. 83.– Ausland � 56.– Schnupperabo (für 3 Monate): General Aviation Inland Fr. 19.–, Ausland � 13.–, ▲ inkl. Porto und MWSt. Rudolf Gerber: Gemeinsam fliegen! 26 � Einzelverkaufspreis: Fr. 7.60, 5.20, ▲ ▲ inkl. MWSt., Porto nach Aufwand, Oris goes Reno 27 Preisänderungen vorbehalten. Neuer PC-12 für das Sauber-Team 54 Auflage: ▲ 10 000 Exemplare Neue Cessna Caravan in der Schweiz 54 Abonnemente: 3222 Ex. Einzelverkauf: 1037 Ex. Gratisexemplare (max. 5%): 214 Mittelposter Total verkaufte Auflage: 4491 Ex. PZL Mielec M-28 Skytruck; Gratisauflage 332 Ex. Foto: Samuel Sommer 28 WEMF 2009 Text- und Bildredaktion: mt-media, GAC, Flughafen Bern, Helicopter CH-3123 Belp ▲ Telefon: +41 31 960 22 49 R44 Raven – Die grosse Zerlegung 30 ▲ Fax: +41 31 960 22 29 Bell 429 – Der neue Kleine von Bell 33 E-Mail: [email protected] ▲ Website: www.cockpit.aero Die Mountain Flyers jubilieren 34 ▲ Chefredaktor: Max Ungricht Aerolite: Die Europameister im Federgewicht 36

Redaktions-Mitarbeiter: ▲ Peter Aegerter 40 Jahre Polizeihubschrauberstaffel Bayern 38

Jean-Luc Altherr ▲ Daniel Bader Swiss Helicopter Association – die Info-Seite 40 Werner Baier ▲ ▲ Joël Bessard Mit dem R44 nach Namibia – Wer ist mit dabei? 42 Jürgen Gassebner Finnischer Super Puma in Alpnach 54 Markus Herzig Walter Hodel Rolf Müller History

Dr. Bruno Stanek ▲ Thomas Strässle Drama finnischer Flieger in der Schweiz. Hans-Heiri Stapfer Anton E. Wettstein War es Sabotage? 44 Bitte Texte und Fotos nur nach vorheriger Absprache zusenden Report Druckvorstufe: ▲ TopDesk-Design Emmen: Das Meeting in Bildern 52 Hangweg 20 CH-3125 Toffen Regelmässige Rubriken Telefon: +41 31 964 04 42 E-Mail: [email protected] Take-off 5 Layout: Elisabeth Schenk Inside 12 Die Zeitschrift und alle in ihr ent- News 24 haltenen einzelnen Beiträge und Heli-Focus 41 Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Leserwettbewerb 43 Gedruckt auf elementar chlorfrei Vor 25 Jahren 46 gebleichtem Papier. Staffeln der Welt 47 ISSN 0010-0110 HB-Register 48 Gallery 50 Letzte Seite: Termine, Vorschau 54

Titelbild: AS.350B3 Ecureuil der Heli-Linth AG. Die HB-ZKZ wurde vom Glarner Heliunternehmen in diesem Frühjahr fabrikneu übernommen. Das Bild entstand beim ersten Einsatz am Muttsee auf 2440 m ü. M. Foto: Samuel Sommer

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Editorial Take-off

Liebe Leserinnen und Leser ten. Pfl egen wir unseren Stil weiter, wenn Im September soll es bei der TTE-Beschaf- auch nicht so spektakulär! fung weiter gehen. Mit Betonung auf «soll». Auch der Chef VBS wurde schon auf dieser Zu oft ist der Fahrplan bisher keiner gewe- Linie gesehen. Fliegen mit der Linie? Nur ein sen. Eine klare Strategie scheint im VBS nicht paar Hundert Meter weiter ist «sein» LTDB. zu bestehen. Die anstehenden Wechsel im Stand by – around the clock! Nun hat die Bundesrat sind einem klaren Entscheid auch Presse hier auch Mitverantwortung: Ge- nicht förderlich. Es gibt nur eine Lösung: Die nüsslich wird da aufgelistet, wer wie oft den tern anderes übrig, als diese Kosten auf Beschaffung der neuen Kampffl ugzeuge Dienst der Luftwaffe in Anspruch nimmt. Das den Stundenpreis zu übertragen? Aber un- gehört ins ordentliche Militärbudget. Keine ist «bireweich». So wird unsere Bescheiden- sere Privatpiloten sind Leute wie du und ich, Sonderfi nanzierung, keine Teillieferung, keine heit ins Absurde geführt. Oder ist es Neid? keine Millionäre. Sie betreiben ihr Hobby mit trickreichen Abenteuer. Sämtliche Aussagen Lasst uns doch etwas entspannter über sol- den Mitteln, die zur Verfügung stehen. Teu- dieser Art schwächen die Position der Ar- che Sachen diskutieren. Die Qualität der Ar- reres Fliegen gleich weniger Stunden. We- mee. Das Bedürfnis ist ausgewiesen. Punkt. beit zählt – und nicht das Drumherum. niger fl iegen gleich weniger Sicherheit. Ist Da muss der Chef vor seine Leute stehen Ein weiterer Punkt, der an dieser Stelle oft an- diese Gleichung zu einfach, um zu verste- (und vor die Schweizer Stimmbürger) und gesprochen wird: die explodierenden Kos- hen? Vergessen wir nicht: Auch die Unter- wie ein Löwe kämpfen. Das ist die Aufgabe ten in der (Klein-) Fliegerei. Beispiel gefällig? haltsbetriebe sind teurer geworden; auch eines Verteidigungsministers. Die Alternative Bei der Alp Air AG in Bern-Belp sind bis zum ihr Aufwand hat sich «dank» Aufl agen er- ist ein «Maurignano». Juli dieses Jahres CAMO-Kosten von 40 000 höht. Die Geschäftsführerin der Alp Air, Eva Selbst «NZZ» und «Weltwoche» bemängeln Franken aufgelaufen. In Worten: vierzigtau- Staehelin, fragt deshalb zu Recht: «Was hat neuerdings die Infopraxis im VBS – und auch send! Wer glaubt, dass damit die Sicherheit uns CAMO bisher gebracht? Nichts! Ausser, die Handlungsunfähigkeit. Was Sie an dieser ein Plus erfahren hat, der irrt. CAMO ist für dass CAMO uns – und andere Kleinbetriebe Stelle schon seit Monaten lesen, wird jetzt diese Kategorie der Fliegerei ein Unding. Ein – in den Ruin führen wird.» Die liberale Poli- auch von diesen Medien so eingeschätzt. teurer Spass. Und wettbewerbsverzerrend. tikerin sieht das richtig: Das ist staatlich ver- Ob ein Wechsel im VBS etwas zum Guten Während Flugschulen mit einer Vereinsstruk- ordnete Flurbereinigung. Im Jubiläumsjahr ändern wird? Let’s hope! tur davon befreit sind, werden die «Kommer- der Schweizer Fliegerei! Nochmals Bundesrat: Kürzlich fl og ich von ziellen» geschröpft. Welch eine Unlogik. Was Jubiläum: Das Meeting in Emmen hat Spass Bern nach München. Am Eincheckschalter für Airlines und BizJet-Betreiber seine Rich- gemacht. Trotz Regen am Morgen, trotz klei- vor mir eine Bundesrätin. Kein VIP-Brimbo- tigkeit hat (?), ist hier fehl am Platz. Für die nem Zwischenfall am Nachmittag. Der beein- rium, nichts. Boardingkarte abholen, zum Sicherheit der Kleinaviatik stehen zwei Fak- druckende Zuschaueraufmarsch hat es ge- Gate und dasselbe in München: kein Emp- toren: Ausbildung/Training und die Qualität zeigt: Auch nach 100 Jahren sind viele Leute fang, zum Ausgang, alles ganz normal wie bei der Wartung. Ersteres wird mit immer höhe- von der Luftfahrt fasziniert. Ein schönes Zei- Hinz und Kunz (und Ungricht). Diese schwei- ren Flugstundenpreisen ad absurdum geführt. chen – trotz starkem Gegenwind! zerische Bescheidenheit ist sympathisch. Zweiteres hat gar nichts mit CAMO zu tun. Mit freundlichen Grüssen (Einwurf: Bei der etwas späteren Ankunft Was bleibt denn den Flugschulen/Vermie- Max Ungricht des Swiss-Fluges wurde eine bekannte Schweizer Persönlichkeit aus der Wirtschaft mit dem Auto direkt beim Flugzeug ab- geholt…). Wir Berner erle- ben solche Beispiele auch in der Stadt: Da schlen- dert ein Minister durch die Gassen, essen zwei Bun- desrätinnen am Neben- tisch oder der Staatsse- kretär fährt Tram… Welch eine Wohltat! Ich erinnere mich dabei (un)gern an die ILA: Besuch der Bun- deskanzlerin! Spürhunde, Sprengstoffspezialisten, Bodyguards, Polizei. Und Basel: Airbus A321-131 der Sky Airlines (Türkei). Am Rumpf trägt die Maschine einen Sticker von welche Aufgeregtheit. Antalyaspor, dem Fussballverein von Antalya.

Für grad mal fünf Minu- Foto: Dennis Thomsen

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Air Tattoo 2010

Showtime in Fairford

Auch in diesem Jahr wartete die grösste militärische Flugschau der Welt wieder mit besonderen Attrakti- onen auf, schliesslich feierten die Veranstalter das Jubiläum «70 Jahre Luftschlacht um England». Erneut waren seltene Jets aus aller Welt zu sehen, 155 000 Zuschauer liessen sich durch die perfekten Vorführun- gen begeistern.

m Mittelpunkt der weltgrössten die Veranstaltung musste wegen starker militärischen Flugschau standen Regenfälle abgesagt werden. Nun war auch in diesem Jahr topmoderne diese Gefahr durch neue Parkfl ächen IFlugzeuge und Helikopter wie nicht mehr gegeben, auch das Wetter auch historische Maschinen aus dem spielte mit. So schien Raptor Pilot Maj Ersten und Zweiten Weltkrieg. David «Zeke» Skalicky die Wolken am Samstag förmlich wegzupusten – sein F-22 Raptor gewinnt Display brachte ihm den Top Award, «the Memorial Sword King Hussein Memorial Sword», für die Das modernste Kampffl ugzeug der Welt, beste Flugvorführung. Displays. Der legendäre Delta-Bomber der F-22 Raptor, beeindruckte durch Auch der RAF Eurofi ghter Typhoon F2, Vulcan XH558 durfte natürlich in Fair- seine atemberaubende Vorführung. Vor die belgische F-16A MLU, die Boeing ford nicht fehlen, die Betreiber konnten zwei Jahren sollte der Raptor eigentlich F/A-18E/F Super Hornet, wie auch der den Jet in letzter Minute fl ugklar für die schon sein Debüt in Fairford geben, doch Saab Gripen C zeigten hervorragende aktuelle Saison bereitstellen. Der Bom- ber fl og erstmals 2008 wieder nach ei- ner gründlichen Überholung, die rund sieben Millionen Pfund kostete. Bei den Flugstaffeln brillierte erneut die Pat- rouille Suisse, die stehende Ovationen erhielt. Kommentator Marco Winiger verstand es, das Publikum über die PS und auch über die Aufgaben der Schwei- zer Luftwaffe zu informieren. Perfekte Programme fl ogen auch die Patrouille de France und die Royal Jordanian Falcons. Luftschlacht um England nachgestellt In diesem Jahr jährte sich zum 70. Mal

Fotos: Rolf Müller die dramatische Zeit um das Bestehen des

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Linke Seite oben: Besatzung der C-130H Hercules der United States Air National Guard (vorne) bestaunt die Figur «Super- canard» der . Linke Seite Mitte: Frühere Feinde vereint – zwei Spitfi re mit einer Hurricane und ei- ner Me-109 im Verbandsfl ug. Linke Seite unten: F-16A MLU Fighting Falcon aus Kleine Brogel rollt zur Solo- Demo. Gefl ogen wird die F-16 vom bel- gischen Demopiloten Michel «Mitch» Beulen vom 349 (F) squadron. Rechts oben: Erstmals in Fairford – His- pano HA-1112 Buchon Yellow 10 (Me- 109-Restoration Company) Rechts Mitte: Das britische Team Vi- per präsentierte den Hunter FGA.9; das Team fl iegt ausschliesslich Hunter und BAC 176 Strikemaster (links). Tigergruss an Air Tattoo aus einer E-3A Sentry (AWACS, rechts).

britischen Königreichs. Winston Chur- ten die Veranstalter ein Programm zu- dem Boden wurde ein britischer Flugplatz chill bezog sich auf die Wenigen, welche sammen, das simulierte Luftkämpfe mit aus dem Jahr 1940 dargestellt, komplett gegen die Invasion 1940 in der Luft trotz mehreren Hawker Hurricane, Superma- mit Flugzeugen, Fahrzeugen und zeitge- der kleinen Chancen kämpften. Anläss- rine Spitfi re, zwei Messerschmitt Bf 109 nössischer Ausrüstung. lich des Jubiläums «Battle of Britain» stell- (beziehungsweise HA.1112) zeigte. Auf Rolf Müller

Ab 09.09.2010 auf DVD

9/2010 7 Military Aviation Garuda IV

Besuch aus Asien Fotos: Daniel Bader

Die sonnige Mittelmeerküste von schen den Luftwaffen von Frankreich elemente dieser Zusammenarbeit. Als Frankreich diente vom 14. bis und Indien fand erstmals im Jahre 2003 weiterer Teilnehmer konnte bei Ga- 25. Juni als Kulisse für die Luft- in Frankreich statt und wurde seither im ruda IV erstmals die Luftwaffe von Sin- waffenübung Garuda IV. Die Luft- Rhythmus von zwei Jahren wechselnd gapur mit ihren Fighting Falcons be- in Frankreich und Indien durchgeführt. grüsst werden. Der Tradition folgend waffen-Basis von Istres behei- Gemeinsames Luftkampftraining, Luft- wird die nächste Ausgabe von Garuda matete während Garuda ein Bodenangriffe und Luftbetankungen wiederum auf dem Indischen Kontinent Detachement aus Indien mit mit verschiedenen Tankfl ugzeugen der ausgetragen. sechs SU-30MKI, während teilnehmenden Luftwaffen sind Haupt- Daniel Bader Orange Heimat für die sechs F-16D aus Singapur war.

Oben, grosses Bild: Eine Mirage 2000-5F der Groupe de Chasse 01.002 Cigognes (Störche) macht sich auf den Weg zum nächsten Einsatz. Dass in Dijon beheimatete Geschwader setzt als einzige Einheit die modernisierte Version des Mirage-Jägers ein. Oben, kleines Bild: Beim Fighting Falcon der Luftwaffe von Singapur mit der Ken- nung 678 handelt es sich um eine F-16D/Block-52. Die Maschine gehört zur 145. Squadron und ist auf dem Stützpunkt von Changi beheimatet. Links: Der gemeinsame Überfl ug einer Mirage 2000-5 und Su-30MKI demonstriert eindrücklich den Grössenunterschied der beiden Jäger. Unten: Die Suchoi Su-30MKI mit der Registration SB058 gehört zur 8. Squadron der Indischen Luftwaffe und ist auf dem Luftwaffenstützpunkt Bareilly stationiert.

astgeber Frankreich setzte seine Mirage 2000-5 wäh- rend Garuda ein, an ein- Gzelnen Missionen kam aber auch Frankreichs neuste Speerspitze Ra- fale zum Einsatz. Die unter dem Namen Garuda ins Le- ben gerufene Zusammenarbeit zwi-

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Der Truppenübungsplatz Heuberg auf der Schwäbischen Alb im Sü- den von Deutschland stand vom 17. Juni bis 1. Juli im Zentrum der Luftwaffenübung ELITE 2010 (Electronic Warfare Live Training Exercise). Fotos: Daniel Bader

ie dort aufgebauten Luft- abwehrsysteme boten den fl iegenden Teilnehmern ein ELITE 2010 Dreales Szenario von Flugab- wehrstellungen. «Die simulierte Bedro- hung ist eindrücklich! Bei den ersten Einsätzen wird man dann so ziemlich auf die Probe gestellt und kehrt mit vielen Eindrücken zurück», erklärt ein Tornado-Pilot aus Lechfeld. Auch elf elektronische Störsysteme (Jammer) gehörten zum Szenario dieser in ei- nem zweijährigen Rhythmus durch- geführten Übung des elektronischen Kampfes. Sie stellt einen Höhepunkt der Einsatzausbildung des Führungs- und Funktionspersonals der Flugab- wehrkräfte, des Einsatzführungsdiens- tes und der fl iegenden Besatzungen mit dem Schwerpunkt EK dar. Ganz oben: «Striker’s» aus Grossbritan- Das Teilnehmerfeld der diesjährigen Oberst Achim Rützel, Leiter der Übung. nien – die Royal Air Force verlegte mit Ausgabe von ELITE zählte 1500 Sol- Die Erkenntnisse aus elf Übungstagen sechs Tornado GR4 eine beachtliche An- daten aus 15 Nationen. Während Polen mit rund 700 Flügen untermauern seine griffskapazität nach Lechfeld. erstmals mit drei F-16 Fighting Falcon Aussage und fl iessen schon in die Pla- Oben links: Spanien setzte während der vertreten war, musste Griechenland in nung von ELITE 2012. An der Übung be- Übung drei EF-18A Hornet der Tiger- Folge der landesweiten Krise auf eine teiligten sich von Schweizer Seite fünf Staffel ein. Diese gehören zur 15. ALA Teilnahme verzichten. Dass die Übung Kampfjets F/A-18 Hornet und vier Cou- und sind in Zaragoza stationiert. aber auf ein unvermindert grosses in- gar Helikopter. Oben: Die Türkei nahm mit fünf Phan- ternationales Interesse stösst, bestätigt Daniel Bader tom der Korsaren-Staffel aus Erhac teil. Bei den eingesetzten F-4E handelt es sich um in Israel modifi zierte Maschi- nen. In Zusammenarbeit IAI wurden ab 1999 insgesamt 54 Maschinen mit einem moderneren Radar ausgerüstet. Diese Maschinen werden bei der Türkischen Luftwaffe als F-4E Terminator 2020 be- zeichnet. Links: Premiere bei ELITE 2010 – die Luftwaffe von Polen war erstmals mit drei Fighting Falcon vertreten. Die beiden Einsitzer von Typ F-16C sowie der Dop- pelsitzer von Typ F-16D gehören zum 10. ELT (Eskadra Lotnictwa Taktycznego = Taktische Luftwaffenstaffel) und sind in Lask stationiert.

9/2010 9 Military Aviation Farnborough Air Show 2010

ASEA Radar für den Eurofi ghter Foto: EADS Oben: Heimspiel – RAF Display-Pilot Farnborough Air Show ist die grösste Luftfahrtmesse der Welt. 1450 Flt Lt Tim Clement vom 29(R) Squad- Unternehmen zeigten ihre neuesten Entwicklungen, und Delegatio- ron und BAE-Testpilot Nat Makepeace (Bild) fl ogen den Typhoon vor. Letzte- nen aus 44 Ländern vertraten ihre militärischen und zivilen Interessen. rer – für Airshows ungewöhnlich – in vol- Euroradar und Eurofi ghter präsentierten mit dem ASEA «Active Elec- ler Konfi guration. Seine IPA 5 ist auf al- tronically Scanned Array» Radar die neueste Spitzentechnologie. Ein- len Hardpoints bestückt, nämlich mit vier drücklich die Leistungen von Typhoon und Gripen neben den bemer- Paveway II, drei Zusatztanks, vier AM- RAAMs und zwei ASRAAMs. Trotz ho- kenswerten Vorführungen von Airbus A400M und Lockheeds her Zuladung demonstrierte Makepeace C-130J Super Hercules. beim Hochziehen 5,5 g bei einem beein- druckenden Angle of attack von 20˚.

ie Messe in England sorgte 5. Kampffl ugzeuggeneration – war von Erstmals an einer westlichen Messe vor allem durch Grossbe- Major Dave Skalicky von der AFB El- zeigten die Pakistani ihren JF-17 Thun- stellungen im zivilen Sek- mersdorf in Alaska eingefl ogen worden. der, eine gemeinsame Entwicklung mit Dtor für mediale Aufmerk- Er bewies seine extreme Manövrierbar- den Chinesen aus den Chengdu-Wer- samkeit (siehe Seite 21). Ein ebenfalls keit und Langsamfl ugeigenschaften auf ken. Gute Neuigkeiten (und viel Um- grosser Anteil der Messefl äche wird eindrückliche Weise. satz) waren für Lockheed Martin die aber von Firmen aus der Militärtech- Bestellung von 65 F-35 Lightning II als nik belegt. Ersatz für die kanadischen F/A-18. Mit Hier standen bei den Kampffl ugzeugen beinahe kunstfl iegerischen Auftritten der 4. Generation vor allem der Eurofi gh- zeigten Airbus A400M mit dem Überna- ter/Typhoon, der Saab Gripen und der men «Grizzly» und C-130J Super Her- F/A-18 Super Hornet im Mittelpunkt, cules ihre wahrlich herkulischen Trans- während die Rafale von Dassault durch portkräfte. Abwesenheit glänzte. Der F-22 Raptor Russland mit Erwartungen von Lockheed Martin – ein Vertreter der Foto: Felix Meier OAK (United Aircraft Corporation), das Oben: Fliegt wieder – der Avro Vulcan seit 2006 per Präsidialdekret bestehende XH558 (G-VLCN) musste aus fi nanziellen russische Flugzeugkonglomerat, ist auch Gründen kurz passen, war aber in Farn- für die Produkte Suchhoi und MiG zu- borough zur Freude der Zuschauer wie- ständig. OAK erwartet in den nächsten der vor Ort (und in der Luft). fünf Jahren einen Bestellungseingang Links: Das neue E-Radar für den Euro- für 300 Maschinen der Typen Su-30, Su- fi ghter (und andere Flugzeugtypen). Gut zu sehen sind die 1424 Transmitter (Sen- 32 und Su-35 sowie MiG-29 und MiG-35. der-/Empfängermodule). Die insbesondere im Export «gepuschte» Su-35 hat zwischenzeitlich 350 Flug- stunden absolviert und erreichte dabei eine Dienstgipfelhöhe von 19 000 Me-

Foto: EADS tern sowie eine Geschwindigkeit von

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Mach 2,5; die Radarabdeckung soll bei Luft-Boden-Einsätzen, was dem Piloten 400 km liegen. erlaubt, in sicherer Distanz zum gegne- rischen Ziel dieses ständig zu verfolgen CAPTOR-E – das Radar der und zu bekämpfen. Weitere Vorteile sind Sonderklasse eine höhere Störfestigkeit und Zuver- Das Euroradar-Konsortium präsentierte lässigkeit. Das neue Radar besteht aus nach 16 Jahren Entwicklungszeit das 1424 Transmittern und muss aufgrund der gegenwärtig modernste Radar. Für Eu- hohen Leistungsfähigkeit fl üssigkeits- rofi ghter CEO Enzo Casolini ist dies ein gekühlt werden, was allerdings ein er-

wegweisender Schritt an die Spitze der höhtes Leergewicht des Eurofi ghters zur Foto: Daniel Bader weltbesten «new generation multi-role»- Folge haben wird. Das neue Radar kann Oben: Aus Elmersdorf (Nähe Anchorage) Kampffl ugzeuge. Obwohl das jetzt ver- ab 2015 – teilweise basierend auf dem nach Grossbritannien überfl ogen – der wendete, mit einer mechanisch gesteu- heutigen CAPTOR-Radar – nachgerüs- F-22 Raptor der 447. Fighter Group. erten Antenne scannende M-Scan-Radar tet werden; das Radom des Eurofi gh- Links unten: Der Chengdu (PAIC) JF-17 (auch CAPTOR-M genannt) schon zu den ters bietet dazu auch genügend Platz. Thunder ist eine chinesisch-pakistani- besten zählt, erweitert das elektronisch Casolini meint: «Dieses Einführungsda- sche Koproduktion und war zum ersten gesteuerte AESA-Radar den Sichtwin- tum bedeutet, dass wir bestens gerüstet Mal an einer Messe im Westen zu sehen. Das Flugzueug wird auch in Pakistan bei kel um 100 Prozent und übertrifft damit sind, die komplexen und anspruchsvol- Pakistani Aviation Integrated Company die bestehenden Geräte um die Hälfte. len Anforderungen von Luftwaffen voll- (PAIC) gebaut. Im Februar 2010 wurde Diese Erweiterung hat signifi kante Vor- umfänglich zu erfüllen.» Die Eurofi ghter die erste JF-17 Thunder-Staffel in der teile sowohl bei Luft-Luft- als auch bei der Tranche 2 verfügen heute über ein pakistanischen Luftwaffe in Dienst ge- CAPTOR-Radar der Version «D», wäh- stellt. Bereits gibt es für das günstige, rend frühere Eurofi ghter/Typhoon mit der einstrahlige Flugzeug mit Aserbaidschan, Version «C» (früher ECR-90-C benannt) Sudan und Simbabwe auch Exportkun- bestückt sind. Am 8. Mai 2007 fl og das den. Eurofi ghter Development Aircraft 5 (DA5) zum ersten Mal mit dem neuen CAESAR Luftwaffe die Tranche 3B von 25 Ty- (Captor AESA Radar). phoons annulliert habe und mit dem Ohne Kommentar von EADS blieb die F-35 Lightning II liebäugle.

Foto: Felix Meier aktuelle Meldung, dass die italienische Felix Meier

Ausstellung Oskar Bider’s Nieuport 23 C-1 egelflug- S Erlebnistage

Einzigartig, unvergesslich und traumhaft schön: Das «Spiel mit dem Wind» l Sicherheits-Theorie l Segelfliegen, ca. 1.5 Stunden mit erfahrenem Fluglehrer l CHF 250.– l Kontakt und Reservation: 055 619 60 40

Sa., 04. 09. 2010 Ausstellung und Dokumentation der Entstehung einer Nieuport 23 C-1 Sa., 18. 09. 2010 in der Biderbaracke in Langenbruck BL, der Heimatgemeinde von Sa., 25. 09. 2010 Oskar Bider. Gezeigt werden neben dem sich im Bau befindlichen Flugzeug auch Bücher, Fotos, Bilder und Pläne. Ab 15:00 Uhr wird der legendäre Spielfilm „Bider der Flieger“ aus dem Jahre 1941 gezeigt. Alpine SegelflugSchule Ort: Bider-Baracke, Schöntalstrasse, 4438 Langenbruck BL SchäniS Ag Öffnungszeiten: Jeden ersten Sonntag im Monat von 14:00 – 17:00 Uhr Flugplatz CH-8718 Schänis Eintritt: Erwachsene CHF 5.00, Kinder CHF 2.00 Telefon 055 619 60 40 Weitere Infos: www.nieuport.ch und www.langenbruck.ch Telefax 055 619 60 49 [email protected] Besichtigung für Gruppen ausserhalb der Öffnungszeiten: Tel. 079 744 66 63. www.schaenissoaring.ch

PS 01.2010

9/2010 11 Military Aviation Meister der Präzision PC-7 TEAM 2010

Drei neue Gesichter prägen das Bild des PC-7 TEAMs 2010. Der neue Kommandant, Oberst Inside Werner Hoffmann, und der neue Speaker, Hauptmann Andreas Hebeisen, haben keinen direk- ten Einfl uss auf das Bild der Formation in der Luft. Der neue «Turbo due», Oberleutnant Chris- toph Schneider als rechter innerer Flügelmann hingegen schon. Aber alle drei sind bereits im ersten Jahr wichtige Komponenten des erfolgreichen Kunstfl ugteams der Schweizer Luftwaffe.

rotz des Groundings (27. Mai bis 10. Juni) der Pilatus PC-7 Flotte am zweitletzten Tag des Trainings- kurses in Düben- dorf war das PC-7 TEAM am 19. Juni bereit für die erste Vorführung. Auch der Neue in der Formation, Christoph Schnei- Tder, konnte sich bereits beim ersten Auftritt anlässlich der Fallschirm- meisterschaften im ber- nischen Biel sehr gut ins Team integrieren. Die Abbil- dung zeigt die Hauptak- t e u r e , w o v o n d i e P i l o t e n i n d e r F o r m a t i o n D i a m a n t . Walter Hodel Fotos: Zentrum für elektr. Medien ZEM Fotos: Zentrum für elektr. Kommandant (neu) Oberst Werner «Höffi » Hoffmann, Chef Ein- satzführung Luftwaffe, 3600 Flugstunden, Mitglied seit 2010 Turbo 1 Leader, Hauptmann Bernhard «Burny» Leh- mann, , 2500 Flugstunden, Mit- glied seit 2006, (bisherige Positionen: 2 und 6) Turbo 3 Turbo 2 (neu) Linker innerer Flügel- Rechter innerer Flü- mann, Hauptmann Da- gelmann, Oberleut- vid «Mensen» Menth, nant Christoph «Paso» Fliegerstaffel 17, 1400 Schneider, Fliegerstaf- Flugstunden, Mitglied fel 18, 700 Flugstunden, seit 2008 (immer die Mitglied seit 2010 gleiche Position)

Turbo 5 Turbo 4 Turbo 6 Linker äusserer Flü- Slot, Hauptmann Mar- Rechter äusserer Flü- gelmann, Hauptmann tin «Tinu» Hess, Flieger- gelmann, Hauptmann Andreas «Nuk» Kuhn, staffel 18, 2150 Flug- Marc «Ebi» Eberhart, , 1900 stunden, Mitglied seit Fliegerstaffel 11, 1400 Flug stunden, Mitglied 2008 (immer die gleiche Flugstunden, Mitglied seit 2007 (bisherige Po- Position) seit 2008 (bisherige Po- sitionen: 3 und 5) sitionen: 2 und 6)

Turbo 7 Turbo 8 1. Solist, Hauptmann 2. Solist, Hauptmann Martin «DJ» Vetter, Flie- Reto «Woody» Wüth- gerstaffel 11, 1900 Flug- rich, Fliegerstaffel 17, stunden, Mitglied seit 2600 Flugstunden, Mit- 2006 (bisherige Positio- glied seit 2006 (bishe- nen: 3 und 7) rige Positionen 5 und 8)

Turbo 9 Unterleader, Haupt- mann Andrin «Andrin» PR Offi cer/1. Speaker Witschi, Fliegerstaffel Hauptmann Philippe «Philippe» 11, 1550 Flugstunden, PR Offi cer/2. Speaker (neu) Hertig, Zielfl iegerstaffel 12, Mitglied seit 2006 (bis- Hauptmann Andreas «Lifty» Bordoperator F-5 Tiger II, herige Positionen: 2, 6 Hebeisen, Fachstab / Mitglied seit 1989 und 9) Jägerleitoffi zier, Mitglied seit 2010

12 9/2010 Military Aviation Airshow Kecskemet 2010

Die erst seit einigen Jahren im ungarischen Kecskemet abgehaltene Airshow hat sich zu einer der grössten Veranstaltungen dieser Art auf dem europäischen Kontinent entwickelt. Dieses Jahr mit einer Beteiligung von über 100 Militärmaschinen, 70 davon im Display-Programm. Zu den besonderen Leckerbissen (z. B. F-16I aus Israel) wurde auch der erstmalige Auftritt der Patrouille Suisse in Ungarn gezählt. In der kommenden Ausgabe fi nden Sie einen ausführlichen Bericht von Georg Mader zu dieser Show der Superklasse! Max Ungricht

Oben: Diese neue Sonderbemalung ei- ner ungarischen Mi-24, ein überaus sorgfältiges Raubvogelschema auf Nr. 716, wurde bis zuletzt gehütet. Der Vor- gänger, Nr. 714, hatte 2009 das Ende seiner Lebensdauer erreicht. Oben, kleines Bild: Lange schon aus ser Dienst, aber hier nochmals aufgereiht – die Magyar Legeriö (ungarische Luftwaffe) präsentierte von MiG-15 bis MiG-23 und Su-22 eine wehmütig-bunte Parade. Rechts: Am Ende einer dynamischen Präsentation der Legeriö wurde diese An-26 von einem der 14 ungarischen Gripen «zur Landung gezwungen». Unten links: Einst in allen ehemaligen Ostblockländern Mass aller Dinge, sind fl iegende MiG-21 heute schon Foto-Le- ckerbissen. Neben kroatischen gibt es nur mehr – wie hier – rumänische «Lan- cer-B» zu sehen. Unten rechts: Kecskemet liegt an der Balkanroute zwischen Budapest und Belgrad und so hatte es auch diese SOKO G-4 «Super Galeb» vom Testzen- trum der serbischen Luftwaffe in Bataj- nica nicht weit. Man beachte das «neue alte» Hoheitszeichen der Serben, bis 1941 trugen es die Flugzeuge der König-

lich Jugoslawischen Luftwaffe. Fotos: Georg Mader

9/2010 13 Civil Aviation Helvetic Airways Aufbruch zu neuen Ufern

Mit nunmehr sechs Flugzeugen will Helvetic Airways ihr Streckennetz ausbauen. Bruno Jans, CEO der Airline, gibt im Interview mit Cockpit Auskunft über Strategie, Konkurrenz und die Fokker 100, das Arbeits- pferd seines Unternehmens. Foto: Thomas Strässle

Cockpit: Wie dramatisch war eigentlich dass wir mit den beiden neuen Flugzeu- die fi nanzielle Situation von Helvetic gen kein Risiko eingehen. Zur Person Airways im März 2006, kurz bevor Mar- Geboren 1958, tin Ebners Patinex der Airline unter die Die von Ihnen angesprochenen Wet- absolvierte Flügel griff? lease-Verträge mit Swiss laufen 2014 aus. der gebürtige Bruno Jans: Sie war sehr dramatisch. Gehen Sie davon aus, dass diese Zusam- Luzerner Bruno Ohne neues Geld hätten wir nicht über- menarbeit weitergehen wird? Jans zunächst eine Lehre als leben können. Wir brauchten damals un- Die Kooperation wird nicht im gleichen

Foto: Thomas Strässle Automecha- bedingt einen neuen Investor. Umfang weitergehen. Wir hoffen aber, niker. Nach mehreren Sprachaufenthalten dass der Abbau allmählich und nicht ab- in Grossbritannien und den USA folgte bei Wie lange wird Herr Ebner Ihrer Firma rupt erfolgen wird. Die neuen Kurzstre- der damaligen Swissair die Ausbildung zum sein Geld noch zur Verfügung stellen? ckenfl ugzeuge der Swiss, welche die Flugzeugmechaniker. In dieser Funktion war- Bei seinem Einstieg gab es einen kla- Avros ersetzen werden, treffen ja nicht tete Jans Mitte der 1980er-Jahre Flugzeuge ren Zeithorizont von zwei Jahren. Mitt- alle gleichzeitig ein. Das heisst, es wird der Kurzstreckenfl otte von Swissair. Danach lerweile hat er die Situation analysiert wahrscheinlich eine Übergangsphase liess er sich zum Stationsmechaniker ausbil- und sich entschieden, für unbestimmte geben, die ein bis eineinhalb Jahre dau- den und arbeitete während mehreren Jahren Zeit weiterzumachen. Ich glaube, er ist ern wird. Ob es weitere ACMI-Einsätze als Engineer im Ausland. Anfang 2003 erhielt sehr glücklich und stolz auf die Firma. geben wird, kann ich noch nicht sagen. er bei Odette Airways, der Vorgängerin von Wahrscheinlicher ist aber, dass wir un- Helvetic, eine Stelle als Verantwortlicher für den technischen Betrieb. Gut drei Jahre Eben hat Helvetic zwei zusätzliche Fok- ser Linien- und Charterangebot weiter später folgte die Ernennung zum Flugbe- ker 100 übernommen. Worauf gründete ausbauen werden. triebsleiter bei Helvetic Airways. Als deren Ihr Optimismus, die Kapazität auf einen CEO amtet er seit August 2008. Schlag gleich um 50 Prozent zu erhöhen? Wo liegt denn Ihrer Meinung nach das Bruno Jans lebt heute im zürcherischen Ausschlaggebend waren grösste Potenzial beim Aus- Neerach, ist verheiratet und Vater eines er- die positiven Geschäfts- bau des eigenen Strecken- wachsenen Sohnes. In seiner Freizeit macht gänge der letzten drei «Wir wollen netzes? er Motorradtouren. ts Jahre. Es ist unser Ziel, ei- die eigene Bis jetzt lag unsere Stärke im nerseits die eigene Pro- Süden. Wir schauen uns nun duktion zu verstärken und Produktion vermehrt auch den Norden bleiben und uns nicht der Konkurrenz in anderseits noch mehr im verstärken.» an und haben dabei auch den Massenmärkten aussetzen. Chartergeschäft tätig zu Destinationen in Skandina- sein. Derzeit sind wir noch vien analysiert, waren aber Im einst wichtigsten Markt Italien fl iegt stark für Swiss engagiert, wir wollen jetzt nicht genug davon überzeugt. Auch in Helvetic heute nur noch drei Ziele an. Ist aber unsere eigenen Aktivitäten forcie- Westeuropa und sogar in England gibt Air Berlin dort aus der Schweiz he raus ren. Wir haben uns die Sache gut über- es zwei, drei interessante Ziele. Wir wer- ein zu starker Konkurrent geworden? legt und sind zum Schluss gekommen, den aber unserer Nischenstrategie treu Air Berlin ist ein Grund dafür, ja. Be-

14 9/2010 Civil Aviation stimme Ziele wie Brindisi und Lamezia von Jahr zu Jahr auch leicht verschie- Die Flotte von Helvetic Airways: Terme haben wir sozusagen pioniermä- ben können. Das Chartergeschäft ist sehr 6 Fokker 100 ssig als Nischen gestartet. Diese Märkte umkämpft. Wir arbeiten mit praktisch al- sind mittlerweile gewachsen und wer- len grösseren Touroperators zusammen Immatriku- den von der Konkurrenz mit grös seren und versuchen dort, uns auf besondere lation MSN Baujahr Ex HB-JVC 11501 1994 American Flugzeugen bedient. Edelweiss bei- Destinationen, etwa Röros, Karstad oder HB-JVE 11459 1993 American spielsweise fl iegt mit zweimal 160 Plät- Lourdes, zu spezialisieren. Pula Rijeka in HB-JVF 11466 1993 American zen nach Lamezia. Wir können mit un- Kroatien, das wir zwar linienmässig be- HB-JVG 11478 1993 American sern 100-Sitzern aber nicht zu einem so dienen, auf dem die Reiseveranstalter HB-JVH 11324 1993 Régional günstigen Preis pro Sitz pro- aber Kontingente besitzen, HB-JVI 11325 1993 Régional duzieren wie man das mit ei- bieten wir schon im zwei- nem A320 tun kann. Cata- «Die Fokker ten Jahr an und entwickelt nia wäre immer ein Markt 100 fl iegt bei sich gut. rechtfertigen liesse. Ein Embraer 190 für mehr Kapazität gewe- kostet 40 Millionen Dollar, Fokker 100 sen, wurde in den guten Zei- uns sicher Mit welcher Auslastung sind heute auf dem Gebrauchtmarkt für ten aber etwas links liegen noch rechnen Sie für das laufende fünf Millionen zu haben. Da geht die gelassen, weil die Kapazi- Jahr und wie viele Passa- Kosten-Nutzen-Rechnung für den Em- tät fehlte. bis 2015.» giere haben Sie sich zum braer nicht auf. Ziel gesetzt? Hierzulande gibt es etwa sechs Flugge- Der Sitzladefaktor ist mir nicht so wich- NG Aircraft, die Nachfolgegesellschaft sellschaften. Ist das nicht etwas viel für tig. Weil wir in der Nische operieren, von Rekkof Restart, hat angekündigt, die ein kleines Land wie die Schweiz? rechnen wir auch nicht mit 80 oder 90 Produktion der Fokker 70/100 mit neuen Ich glaube schon, dass gewisse Überka- Prozent Auslastung. Derzeit liegen wir Triebwerken und modernisierter Avio- pazitäten bestehen. Im Charterbereich bei etwa 65 Prozent, wobei dieser Wert nik wieder aufzunehmen. Glauben Sie, zum Beispiel spüren wir eine Airline wie im laufenden Jahr wegen der Kapazitäts- dass das Projekt ein Erfolg wird? Wäre Hello natürlich. Anderseits ist die Fliege- erhöhung etwas zurückgehen wird. Bei eine remotorisierte Fokker 100 für Hel- rei ein internationales Business. Baboo den Passagieren rechnen wir mit 550 000. vetic eine Option? beispielsweise wächst zwar in Genf, ist Dieser Wert basiert allerdings noch auf Schauen Sie: Dieses Projekt ist mittler- aber sehr international tätig und bedient dem alten Flottenbestand, weil die bei- weile 15-jährig. Im Lauf der Zeit wur- nicht nur den Schweizer Markt. Wenn den neuen Fokker leider zu spät einge- den immer neue Finanzierungsmög- wir eine Streckenkalkulation machen, troffen sind. Wir hätten sie eigentlich lichkeiten diskutiert und verschiedene schauen wir jedoch hauptsächlich auf schon ab dem Sommerfl ug- potenzielle Erstkunden den Markt Zürich. plan einsetzen wollen. «Wir genannt. Wahrscheinlich ist es heute aber näher an Welche Rolle soll in Zukunft der Lini- Mit einem Alter von 16 bis 17 schauen, ob einer Realisierung als es enverkehr, welche das Chartergeschäft Jahren ist Ihre Fokker-Flotte sich in Bern je war. Ich komme eben spielen? nicht mehr die jüngste. Wie aus den Niederlanden und Unser Ziel ist es, dass beide Standbeine lange wird Helvetic dieses etwas ma- habe gesehen, dass der je etwa die Hälfte unserer Aktivitäten Muster noch betreiben? chen lässt.» Prototyp, der als Testträ- ausmachen, wobei sich die Gewichte Wir werden mit diesem ger vorgesehen ist, immer Flugzeug ganz bestimmt noch bis 2015 noch unverändert dasteht. Ein solches fl iegen. Der Entscheid für eine Flotten- Flugzeug hätte beim Gewicht aber ei- Linke Seite: Eine der mittlerweile sechs erneuerung wird nicht vor 2012/2013 nen riesigen Vorteil. Ein Airbus, ein Fokker 100 von Helvetic beim Start auf fallen. Dann werden wir auch sehen, ob Embraer, auch die CSeries sind viel Piste 28 in Zürich. wir weiterhin im 100-Plätzer-Segment schwerer. Es ist ein interessantes Pro- Unten: Helvetic hat sich schon vor ei- bleiben werden. Im Vergleich zu alter- jekt, und wir verfolgen die Entwick- niger Zeit von seinen schrillen Magen- nativen Mustern dieser Grösse ist die lung genau. tafarben gelöst und präsentiert ihre Fokker 100 übrigens sowohl vom Kom- Flugzeuge heute in den Schweizer Natio- fort her als auch in ökonomischer Hin- Wie stark ist Helvetic als einer der gröss- nalfarben Rot und Weiss. sicht immer noch abso- ten Fokker-Betreiber in Europa darin in- lut konkurrenzfähig. volviert? Als potenzieller Kunde werden wir im- Aber der Embraer mer wieder gefragt, wo wir die Prioritä- 190/195 ist hinsichtlich ten setzen würden. Dies gilt sowohl für des Verbrauchs doch die Cockpit-Auslegung und die Kabine besser. als auch für die Leistungsdaten. Für uns Seien wir ehrlich: Wenn ist beispielsweise eine Reduktion des man die Einsparungen Verbrauchs um 15 bis 20 Prozent zwin- beim Sprit anschaut, ist gend notwendig. Dies wäre ein Richt- der Unterschied viel zu wert für eine Umfl ottung. Ebenso wäre wenig gross, als dass es aus unserer Sicht wünschenswert, sich eine Investition wenn die Kurzstarteigenschaften ver-

Foto: Thomas Strässle in diesen Flugzeugtyp bessert würden. U

9/2010 15 Civil Aviation

Weshalb? Hauptsächlich wegen unserer Nischen- strategie, die zur Folge hat, dass wir un- sere Flugzeuge auch auf kurzen Pisten einsetzen wollen. Und wenn ich Nische sage, meine ich nicht nur das Ausland. So schauen wir schon seit einiger Zeit, ob sich in Bern etwas machen lässt. Ge- rade diese und letzte Woche sind wir zum ersten Mal ab Bern gefl ogen, nach Pre- veza in Griechenland und nach Leipzig.

Für die beiden neuen Flugzeuge benöti- gen Sie rund 15 Piloten. Woher stammen sie und welchen Hintergrund haben sie? Die meisten sind Schweizer, und es hat sehr erfahrene Leute dabei. Darunter sind ehemalige Swiss-Langstreckenpi-

loten mit mehreren tausend Flugstun- Foto: Helvetic den. Leuten mit Familie, die nicht 14 Tage im Monat im Ausland übernach- bis 3000 Flugstunden Erfahrung gesam- Die HB-IVH ist das erste von zwei im Juli ten wollen, können wir interessante Be- melt haben. neu von Régional übernommenen Flug- dingungen bieten. Erstes Ziel ist es aber zeugen. natürlich, dass wir unser Cockpitperso- Wo steht Helvetic in fünf Jahren? nal in unserer eigenen Flugschule Ho- Ich hoffe, dass wir bis dann unseren ei- rizon ausbilden. Das funktioniert aber genen Linienbetrieb in der Nische aus- im Moment noch nicht hundertprozen- gebaut haben. Unsere Pläne sind aber vollzogenen Flottenerweiterung viel Zeit tig, weil es immer wieder junge Piloten nicht, um jeden Preis zu wachsen, son- gelassen, bis wir sicher waren, dass wir gibt, die sich anderweitig umschauen, dern uns den Marktbedingungen anzu- auf gesunden Füssen stehen würden. sobald sie das ATPL gemacht oder 2000 passen. Wir haben uns auch bei der jetzt Thomas Strässle

16 9/2010 Civil Aviation Your Captain speaking… Das himmlische Kind

Schon Hänsel und Gretel nahmen den Wind als Ausrede, als sie verbotenerweise am Lebkuchen- haus der alten Hexe knabberten. Auch in Pilotenkreisen muss das Wetterphänomen regelmässig als schwarzer Peter hinhalten, wenn eine verpatzte Landung er- klärt werden soll. In Starkwindla- gen richtig und korrekt zu landen, ist und bleibt eine gros se Heraus- forderung.

enn sich im Herbst die Blätter verfärben, sind die berüchtigten Stürme W nicht weit. Windge- schwindigkeiten von über 100 km/h sind dann an der Tagesordnung und fordern die Besatzungen in den Flug- zeugen heraus. Bei diesen Windwer- male Seitenwindkomponente von 37,5 Training ten stellt sich natürlich die Frage, wo Knoten erträgt. Um den Zahlensalat noch Seitenwindlandungen sind auch für er- die Limiten liegen und wie diese zu- mit weiteren Zutaten zu verfeinern, müs- fahrene Piloten anspruchsvoll und müs- stande kommen. sen noch die Limiten bei der Landung sen trainiert werden. Nur ist dies leider aufgeführt werden. Hier herrscht fast nicht so einfach. Obwohl die Piloten im Windlimiten Einigkeit unter den Mustern. Die bei- Simulator regelmässig mit unbequemen Innerhalb der Swiss betrachten wir ei- den A330 Modelle ertragen Seitenwind- Windsituationen konfrontiert werden, nen Flugplatz als geschlossen, wenn komponenten von 40 Knoten, die A340 fehlt die Praxis. Laut VCINFO, dem Mit- die Windgeschwindigkeit ohne Böen einen mehr. gliedermagazin der Vereinigung Cock- einen Wert von 60 Knoten (ungefähr pit, das sich detailliert mit dem Lande- 110 km/h) übersteigt. Diese Limite hat Landetechnik zwischenfall einer A320 in Hamburg verschiedene Gründe. Einerseits ist die Bei Seitenwinden Flügel etwas in den auseinandergesetzt hat, kommen Lan- Sicherheit des Flugbetriebs gefährdet Wind hängen lassen und mit dem Fuss dungen mit hoher Seitenwindkompo- und andererseits wird die Abfertigung das Flugzeug auf die Pistenachse aus- nente selten vor. Bei der betroffenen Air- der Maschinen unmöglich. Bereits ab richten. So lernen das Pilotenschüler line wurden die FODA (Flight Operation 40 Knoten ist das Bedienen der Fracht- schon in der ersten Flugstunde. In Stark- Data Analysis) Daten ausgewertet und und Passagiertüren am Airbus nur be- windlagen funktioniert diese Technik analysiert. Dabei wurde festgestellt, dass schränkt erlaubt und ab 60 Knoten gar nur noch beschränkt. Bei zu starkem lediglich 0,5 Prozent aller Landungen gänzlich verboten. Wichtiger und ein- Hängen droht der Flügel den Boden mit einer Seitenwindkomponente (in- schränkender für den Flugbetrieb sind zu touchieren. Das Seitenruder kommt klusive Böen) von über 20 Knoten aus- aber die Seitenwindlimiten. Die in den nahe ans Limit des maximal möglichen geführt wurden. Fast 95 Prozent aller Handbüchern publizierten Grenzwerte Ausschlags. Doch ganz ohne Flügelhän- Landungen der entsprechenden Flug- wurden bei Testfl ügen erfl ogen und die gen und Ruderausschlag kann nicht auf- gesellschaft fi nden bei einer gemelde- Flugzeuge dafür zugelassen. So wun- gesetzt werden. Die auftretenden Kräfte ten Seitenwindkomponente von weni- dert es auch nicht, dass für die unter- wären für das Fahrwerk – speziell die ger als zehn Knoten statt. Mit anderen schiedlichen Typen verschiedene Limi- Tandemkonfi guration bei Grossraum- Worten: es fehlt die Übung! ten gelten. fl ugzeugen – zu gross. Der Cheffl ug- Überraschenderweise sind Reklamatio- lehrer empfi ehlt darum bei maxima- nen nach Landungen in heftigem Wind Zahlensalat ler Seitenwindkomponente den Flügel selten. Das hat einerseits damit zu tun, Starten ist bei der A330-200 bis und mit etwa fünf Grad hängen zu lassen und dass sich die Piloten «klemmen», ande- 40 Knoten gestattet, bei der A330-300 ein leichtes Schieben zuzulassen. Man rerseits sind die Passagiere froh, wieder nur bis 32. Dazwischen liegt die A340- nennt dies auch die «partial decrab tech- festen Boden unter den Füssen zu haben. 300, die gemäss Testpiloten eine maxi- nique». Peter Tilly

9/2010 17 Civil Aviation Egyptair In der «Star Alliance» zu neuen Höhenfl ügen Foto: Franz Zussner CEO und Chairman der Egyptair, Capt. Alaa Ashour in seinem Büro mit einem Modell der neuen B777-300ER, dem Flaggschiff der «Egyptair».

Die Airline aus dem Land der Pharaonen strebt nach Höherem. Die nach der South African Airways (SAA) zweitälteste afrikanisch-arabische Airline möchte zum wichtigsten «Big Player» in (Nord)Afrika aufsteigen. Mit einer modernen Flotte, neuem Management und einem Heimatfl ughafen, der in den kommenden Jah- ren zu einer der wichtigsten Drehscheiben in der Region ausgebaut wird sowie durch die Mitgliedschaft in

Foto: Egyptair der Star Alliance soll dies in die Tat umgesetzt werden.

er Flug in der modernen gilt als die grösste Kulturnation der Erde neun operative Einheiten (Airline, Ex- B737-800 der Egyptair, und nicht nur deshalb, sondern auch press, Cargo, Wartung, Bodendienste, IATA-Code «MS», Anfang wegen der sauberen Strände am Roten Cabine, Tourismus & Duty-Free, Indus- DMai von Wien nach Kairo Meer und den Tourismusmagneten wie trie und Medizin) unterteilt wurde so- verlief so problemlos und unaufgeregt, Sharm El Sheik und Hurghada, um nur wie dem Aus- und Umbau des Kairo In- wie mit anderen, renommierten Airlines die wichtigsten zu nennen, kommen ternational Airports – der Homebase der auch. Bei der Landung gegen 20:00 Uhr alljährlich Millionen von Touristen ins Egyptair – zum Nordafrika- und Nahost- Ortszeit am Kairo International Airport Land; im Jahr 2009 waren es über 12,5 drehkreuz (siehe Cockpit 7/2010) macht (CAI) hatte es immer noch heisse 39° Cel- Millionen – und dies vorwiegend mit sich Ägyptens Luftfahrt für das 21. Jahr- sius, die besonders beim Aussteigen aus dem Flugzeug. Die Tourismusindustrie hundert fi t. Doch zurück zu den Wurzeln. dem klimatisierten Flugzeug zu schaffen ist daher – nach dem Erdölwesen und machten. Aber nach dem kühlen Wetter den Einnahmen aus dem Suezkanal – Bald 80 Jahre alt bei uns in Europa freute man sich ganz die drittwichtigste Einnahmequelle und Offi ziell begann die Ära der ägyptischen besonders auf wärmere Tage in Ägyp- ein immens wichtiger Arbeitgeber. Die Zivilluftfahrt am 7. Mai 1932 mit Ab- ten. Nach dem Verlassen des Flugzeu- nationale Egyptair spielt dabei eine sehr sichtserklärungen, planmässigen Luft- ges und noch auf der Gangway stehend, wichtige Rolle: Um den Transport der verkehr im Lande zu etablieren. Aber zückte ich meine Fotokamera, um noch ins Land strömenden Tou- ein paar schöne Airport-Fotos zu schies- risten nicht nur ausländi- sen, aber es wurde mir dabei relativ schen Carriern zu überlas- schnell klar gemacht, dass Fotografi eren sen, wurde die Airline im auf dem Airportgelände «unerwünscht» vergangenen Jahrzehnt sei. Diese – für einen Luftfahrt-Fotogra- vollständig umgekrem- fen doch eher unerfreuliche Tatsache – pelt, von altem Staub be- setzte sich bei meinen Interviewtermi- freit und mit neuen Flug- nen, egal ob Airport oder Airline, fort. zeugen ausgestattet. Doch dies sollte die wirklich herzliche Der ägyptische Carrier und zuvorkommene Art der verantwort- ist für die Zukunft ge- lichen Manager von Egyptair und Air- rüstet: Mit der Egyptair-

port in keinster Weise trüben. Ägypten Holding-Company, die in Archiv Egyptair Foto: Foto Misrair,

18 9/2010 Civil Aviation Foto: UAA, Archiv Egyptair Foto: Egyptair Foto: Egyptair Linke Seite oben: Feier der Egyptair im Zuge des Beitrittes zur Star Alliance am 11. Juli 2008 in Kairo – Lichtspiele bei den Pyramiden von Gizeh. Linke Seite unten: Die Sud Est SE 161 Languedoc aus französicher Produktion im Einsatz bei Misrair, aufgenommen in Kairo Anfang der Vierzigerjahre. Ganz oben: Sechzigerjahre – die De Ha- villand DH106 «Comet 4C» in den Far- ben der United Arab Airlines UAA. Oben: 1972 – Tu-154 der «frühen» Egypt air am Kairo Airport. Foto: Egyptair Ganz oben: Frühe Siebzigerjahre – die historischen Wurzeln erstrecken sich Flugschule am aufstrebenen Almaza Air- Boeing B737-200. bis Mitte der Zwanzigerjahre zurück, port in Heliopolis eine allgemeine Luft- Oben: Zwölf dieser hochmodernen Boe- wo noch viele Flugplätze und Strecken fahrtbegeisterung im Lande zu schaffen. ing B737-800 befi nden sich heute in der fast ausschliesslich militärisch betrieben Mit De Havilland Gypsy Moth und Spar- Egyptair-Flotte. wurden. Schon damals fl og die britische tan Cruisern aus England wurden ab Juli Royal Air Force (RAF) reguläre Linien- 1933 tägliche Flüge von Kairo via Ale- dienste zwischen Kairo und Bagdad und xandria nach Mersa Matruh im Westen auch südwärts nach British Tanganjika des Landes gefl ogen. Weitere Inlandde- men moderne Flugzeuge dazu: Vickers und Kapstadt. Mit dem Ziel, internatio- stinationen, wie Assuan und Luxor, folg- Viscounts sowie vier neue DH Comet 4C nale Linienverbindungen anzubieten, ten. Zwischen 1934 und 1936 wurden für den Langstreckenverkehr. wurde 1924 in Grossbritannien die Im- mit 14-sitzigen DH86 Express die ers- perial Airways Ltd gegründet, die am ten internationalen Routen nach Lydda Comet veraltet 1. Oktober 1925 die erste aussereuropäi- und Haifa im damaligen Palästina aufge- Misrair war somit die erste nahöstliche sche Flugverbindung von Kairo nach Ka- nommen. Aufregende Jahrzehnte in der Fluglinie, die Düsenjets betrieb. Doch rachi und ab Januar 1927 mit De Havil- ägyptischen Zivilluftfahrt folgten: Wäh- die Situation war wirtschaftlich nicht land DH 34 Doppeldeckern erstmals von rend des Zweiten Weltkrieges wurde einfach. 1962 wurde viel Geld auf der Kairo nach Basra in den Irak fl og. Mit der Misr Airwork von der ägyptischen Re- Langstrecke verloren. Bombay und To- viermotorigen Handley Page HP 42 fl og gierung übernommen und in Misr Air- kyo erwiesen sich alsbald als zu ver- Imperial Airways ab 1931 von Kairo nach lines umbenannt; in der Folge wurden lustreich für die Comets, da sie mit den London und ab Januar 1932 die Süd- neue und grössere Flugzeuge wie Beech- neuen Boeing 707 und DC-8 nicht kon- route von Kairo via British-Tanganjika craft 18, DC-3, Vickers Vikings oder vier kurrieren konnten. Damals wie heute (Tansania) nach Kapstadt. Mit Hilfe der viermotorige Sud Est SE 161 «Langue- war auch die politische Situation in der britischen Luftlinie Airwork, die neben doc» angeschafft. Dadurch konnte das Region sehr heikel. Panarabische Inten- Imperial Airways ebenfalls Luftfahrt- Streckennetz ziemlich rasch ausgebaut tionen, nicht nur die Airlines von Syrien, dienste anbot, wurde im Mai 1932 die und die Frequenzen verdoppelt werden. Irak und Ägypten zu einer Airline zu ver- neue, private Airline Misr Airwork ge- 1952 wurde Misr Airlines in «Misrair» einigen, sondern auch die drei Länder gründet (Misr ist der arabische Name für umbenannt und hatte bereits 1000 Mit- zur «United Arab Rebublik» (UAR) zu Ägypten). Deren erste Aufgabe war un- arbeiter. Unter der Regentschaft von Ge- verschmelzen, führten vorerst im Jahre ter anderem, mit der Installierung einer neral Gamal Abdel Nasser (ab 1955) ka- 1958 zur Gründung der United Arab U

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legen es: Egyptair bilanziert seit einigen Jahren wieder positiv, transportierte im Jahre 2008 rund 8,5 Millionen Passa- giere und erwartet für dieses Jahr erst- mals mehr als 10 Millionen Passgiere. Zum 76-jährigen Bestehen wurde 2008 eine neue Bemalung eingeführt, die aber nicht allen gefi el. Trotzdem blieb man beim neuen Signet, das eine stilisierte Darstellung des Falkengottes «Horus» aus der ägyptischen Mythologie dar- stellt. «Mit der ‹Star›», so CEO Capt. As- hour, «gibt es eine hervorragende Zu- sammenarbeit.» Vor allem mit Lufthansa und AUSTRIAN gibt es in Europa beste

Foto: Egyptair Synergieeffekte. So benützt MS den Ost- europa-Hub Wien als Umsteigehub für Airlines (UAA), an der sich schlussend- sechs DC-9-50 und vier DC-10-30 gab ihre Passagiere Richtung Osteuropa und lich nur Syrien und Ägypten beteilig- es, wurden aber nicht eingelöst. Airbus Nordeuropa und LH nutzt vermehrt den ten. Misrair wurde 1960 in «United Arab und Boeing waren die Nutzniesser, wo Hub Kairo als Knoten für Nordafrika. Airlines» umbenannt. Erst Anfang 1961 man die bewährten Muster der A320- Ab dem 1. Oktober wird Kopenhagen wurde der Flugbetrieb mit DC-3, DC-4, und A330-Familie sowie bei Boeing die ab Kairo nonstop angefl ogen; Stock- DC-6B und auch Comet 4C aufgenom- B735 und B738 (B737-500 und -800) als holm und Hamburg sind auch bereits men, aber schon im Herbst 1961 schied auch die B777-200 und -300 orderte. «Um in Planung. Syrien aus der UAA aus und fi rmierte nicht abhängig von nur einem Hersteller Franz Zussner als eigenständige Syrian Arab Airlines. zu sein, wurden und werden Flugzeuge Misrair fi rmierte aber weiterhin unter immer bei beiden grossen Herstellern UAA, in der Hoffnung, andere arabi- geordert», so Chairman und CEO der sche Airlines könnten sich der UAA Egyptair, Cpt. Alaa Ashour, der selbst anschliessen, was jedoch nicht der Fall auch als aktiver Flugkapitän auf Airbus war. Fatale Flugzeugabstürze und zwei- A330/340 tätig ist. felhafte Sicherheitsbestimmungen er- Mit der 1979 gegründeten Air Sinai – schwerten die Lage von UAA. Ab 1968 eine 100-protzentige Tochter von Egypt- wurden daher neue Boeing 707 in Dienst air – werden seit April 1982 vorwiegend gestellt, Tokyo wurde wieder angefl o- Inlandziele, aber auch Flughäfen in be- gen und ein besserer Service auf die nachbarten Ländern bedient. Air Sinai Beine gestellt. 1970 beendete der neue betreibt keine eigenen Jets, sondern

ägyptische Präsident Anwar al-Sadat die operiert meist mit B737-500 der Mut- Foto: Franz Zussner unrühmliche UAA-Geschichte und am tergesellschaft. Im Jahr 2004 war man 1. Oktober 1971 erhielt die ägyptische besonders stolz, als man als erste Air- Airline ihren heutigen Namen. line aus Afrika und dem Mittleren Osten von der IATA das Sicherheitszertifi kat Endlich Egyptair «IOSA» ausgestellt erhielt; übertroffen UAA war Geschichte und der ägypti- wurde dies nur noch mit dem Beitritt als schen Zivilluftfahrt wurde wieder Leben 21. Airline zum Airline-Verbund Star eingehaucht. Schnell wurde erkannt, Alliance, der am 11. Juli 2008 erfolgte. dass Kairo einen sehr wichtigen Kno- tenpunkt für Flüge zwischen Europa Zukunft hat begonnen

und dem südlichen Afrika einerseits so- Dieser Beitritt war für Egyptair wohl Foto: Egyptair wie dem Mittleren Osten andererseits die einzige Option, mit dem Hub Kairo Links oben: Die neue B777-300 beim darstellte. Egyptair betreibt heute eine – dessen Wichtigkeit von der «Star» als- Rollen auf dem Boeing Field in Kalifor- relativ junge und moderne Flotte von bald erkannt worden ist – sich gegen an- nien (Februar 2010). Airbus-, Boeing- und Embraer-Jets, ein dere Players in der Region abzugrenzen. Rechts oben: Mit Embraer 170 E-Jets Flottenmix von derzeit 66 Flugzeugen. «Angst vor den ebenfalls gross aufrüs- der Egyptair-Express wird der Binnen- Davon gehören 12 ERJ-170 Egyptair-Ex- tenden Nachbarn, wie Jordanien, des- fl ugverkehr abgewickelt. press, die für die Inlandfl üge zuständig sen nationale Airline Royal Jordanien Rechts unten: Ein Airbus A321-200, hier ist. Schon zu Anfangszeiten gab es bei (oneworld), als auch dessen Hauptstadt beim Rollen auf einem europäischen MS einen ordentlichen Flottenmix: Von Airport Amann, modernisiert und gross- Flughafen. Vier Exemplare davon befi n- der B707 und B767 für die Langstrecke, zügig erweitert wird sowie den ‹big play- den sich derzeit in der Egyptair-Flotte. B732 und Tu-154 für die Kurz- und Mit- ern› aus den Golfstaaten, wie Emirates, telstrecke bis hin zur damals modernen Saudia, Gulf Air, Etihad und Qatar Air- B747-300 reichte das Spektrum. Sogar ways, braucht MS nicht zu haben», so Kaufoptionen über die Lieferung von CEO Cpt. Alaa Ashour. Die Zahlen be-

20 9/2010 Civil Aviation Farnborough 2010: Der grosse Dollar-Segen

Die diesjährige Luftfahrtmesse im britischen Farnborough hat der Flugzeugindustrie einen wahren Dollar-Segen beschert. Insbeson- dere Airbus und Boeing profi tier- ten im grossen Stil vom guten In- vestitionsklima der Branche.

esonders Airbus ist mit dem Be- stelleingang an der Messe mehr als zufrieden: Festbestellungen Bder Leasinggesellschaften GE- CAS (60) und Air Lease Corporation (51) machten den Löwenanteil aus. Aber auch Aerofl ot, Garuda und Germania platzier-

ten jeweils grössere Orders (siehe News). Foto: Airbus Der Listenpreis für diese 133 Aufträge liegt Grossbestellungen für die A320-Familie: Als Folge davon wird bei Airbus die Produk- bei 13,3 Milliarden Dollar. Airbus verfügt tion hochgefahren. Von heute monatlich 34 Maschinen sollen ab Dezember 36, ab zusätzlich über 122 Absichtserklärungen August 2011 38 und ab dem ersten Quartal 2012 40 A320 gefertigt werden. von weiteren Kunden im Gesamtbetrag von rund 15 Milliarden. gemacht. Nach zwei Jahren mit zöger- Binnenmarkt, der mit grossen Zuwachs- Nicht unerwartet musste Boeing etwas lichem Bestelleingang und Stornierun- raten aufwartet. Zu beobachten ist aber kleinere Brötchen backen: Obwohl der gen sind die wichtigsten Flugzeugbauer auch – und dies betrifft ebenso europäi- neue Dreamliner (Boeing 787) zum ers- der Welt wieder im Aufwind. Airbus zielt sche Carriers –, dass vermehrt auf moder- ten Mal in Europa gezeigt wurde, nutz- dieses Jahr auf einen Bestelleingang von nes Material gesetzt wird. In Zeiten der ten die Europäer in Farnborough ihren über 400 Maschinen. volatilen Treibstoffkosten und Währungs- Heimvorteil und bestritten den Haupt- risiken sind spritarme Flugzeuge eine anteil der Ausstellungsfl äche. Aber auch Investitionen in neues Material betriebswirtschaftliche Notwendigkeit. Boeing war zufrieden: Emirates, zum Während Europa und die USA sich mit Das Duopol von Airbus und Boeing wird Beispiel, setze eine Bestellung über 30 dem Aufarbeiten der Wirtschaftkrise be- weiterhin Bestand haben. Zwar sind in Boeing 777-300ER ab; dies nur einen schäftigen, sieht die Airlinebranche an- Russland, China und Japan Bestrebun- Monat nach der Internationalen Luft- derer Kontinente zuversichtlicher in die gen im Gange, einen Fuss in die Türe des und Raumfahrtausstellung in Berlin, wo Zukunft. Der eigentliche «Wachstums- Marktes zu halten. Trotz guter Verarbei- der Carrier aus Dubai schon 32 A380 markt Luftverkehr» liegt in Asien und tung und modernem Design sind Vorbe- bestellte (siehe Cockpit Juli). Boeing dem Mittleren Osten. Emirates – und im halte westlicher Kunden aber etwa ge- spricht zwar nach Farnborough von über kleineren Massstab auch andere Gesell- genüber russischen Flugzeugen (noch) 200 entgegengenommenen Bestellun- schaften der Region – bauen mit riesi- zu gross. Einzig Embraer hat sich im Seg- gen; viele davon waren aber schon frü- gen Investitionen ihre Heimfl ughäfen zu ment um +/-100 Plätze bisher ernsthaft her platziert worden und im Rahmen der Drehkreuzen für den internationalen Ver- positionieren können. Messe wurden nun die Besteller bekannt kehr auf; in China ist es insbesondere der Max Ungricht

Pilot? www.aopa.ch

9/2010 21 Business Aviation

Data Sheet Gulfstream G-IV

Bereits mit der G-II und G-III verzeichnete Gulfstream grosse Erfolge und wuchs rasch zu einem der Top Businessjethersteller. So entschloss man sich in den frühen Achtzigerjahren, die Entwicklung weiter voran- zutreiben und begann mit der Konstruktion der G-IV.

Die Gulfstream G-IV N474D der Millardair weilte an einem schönen Wintertag auf dem Tarmac von Bern-Belp. Seit der Pistenverlängerung in Bern ist es den G-IV- und G-V-Typen möglich, mit MTOW zu operieren. Foto: Ian Lienhard

m 19. September 1985 absol- Neben den Businessjetvarianten für peric Administration oder Fracht und vierte bereits der erste von vier Geschäftsreisende, VIPs und Regierun- Überwachungsversionen für die Luft- Prototypen den Erstfl ug und gen entstanden mit den Jahren diverse streitkräfte Schwedens, Japans und im April 1987 erfolgte die Zer- Spezialversionen wie der Zyklonjä- den USA. A Ian Lienhard tifi zierung durch die amerikanische Luft- ger der National Oceanic and Atmos- fahrtbehörde FAA. Gegenüber der G-III konnte die G-IV durch einen weiterent- wickelten, grösseren Rumpf sowie einer höheren Reichweite überzeugen und ver- Gulfstream G-IV fügte mit den Rolls Royce Tay Turbinen über merklich sparsamere und leisere Hersteller Grumman Gulfstream, Savannah GA, USA Triebwerke. Auch bei der Entwicklung Typ Long-Range-Businessjet des Flügels wurden grosse Fortschritte Erstfl ug 19. September 1985 gemacht, so dass gegenüber der G-III Länge 26,9 m 30% weniger Bauteile verwendet wurden, Spannweite 23,7 m was sich positiv aufs Gesamtgewicht aus- Höhe 7,5 m wirkte. Ab September 1992 wurden die max. Geschwindigkeit 936 km/h Flugzeuge fortan unter der Bezeichnung Reisegeschwindigkeit 860 km/h G-IV-SP (Special Performance) ausgelie- Besatzung 2 Piloten fert, welche über eine leicht erhöhte Nutz- Passagiere (Standard) 14–19 last und Reichweite verfügen. Startstrecke 1550 m Im Jahr 2002 entschied sich Gulfstream, Landestrecke 980 m Reichweite 7815 km auf Basis der G-IV zwei neue Versio- Triebwerke 2 nen zu bauen. Die G400, welche für Hersteller Rolls-Royce eine grössere Reichweite von 7500 km Typ Tay Mk.611-8 ausgelegt ist sowie die G300, welche (mit je 61.6kN) über eine reduzierte Reichweite von Website www.gulfstream.com 6600 km verfügt.

22 9/2010 Airports Gulfstream G-IV Ohne Flugplätze kein Luftverkehr!

ie EASA hat mit ihrer re- Die Vertei- de croire qu’elle ne s’appliquera sur le gulatorischen Tätigkeit im digung un- long terme qu’aux aérodromes publics Bereich der Flugplätze be- serer Infra- IFR, ouverts à la navigation aérienne Dgonnen: Das erste Meeting struktur hat commerciale. Il est donc essentiel, pour der «Rulemaking Groups ADR» fand einen Preis. l’ensemble des aérodromes suisses et am 5. und 6. Juli in Köln statt. Bis Ende Der kleine pour leurs usagers, qu’une représenta- 2011 sollen die Umsetzungsbestimmun- Beitrag da- tion et une participation actives à ces gen für die grundlegenden Anforderun- für lohnt sich! travaux réglementaires soient assurées. gen (Essential Requirements) der durch L’Association Suisse des Aérodromes

die EU verabschiedeten Verordnung CE Foto: zvg ASA a tissé de nombreuses relations et 1108/2009 formuliert werden. Danach Dr. Pierre Moreillon, assuré sa présence à cet effet. Avec ses wird 2012 eine Anhörung folgen, und Geschäftsführer Verband partenaires européens, une présence à eine Verabschiedung des neuen Regel- Schweizer Flugplätze tous les niveaux de ce nouveau proces- werks ist 2013 geplant. sus réglementaire a été assurée et un so- Es wäre falsch zu glauben, dass die lide réseau établi; celui-ci est également Schweiz davon verschont bleiben wird mis en œuvre dans le cadre des travaux und die EU lediglich ICAO-Regeln um- Sans aérodromes, normatifs de l’OACI. L’Annexe 14 évo- setzen würde. Eine neue regulatorische lue et PANS AERODROMES est un pro- Schicht ist in Arbeit, und es wäre ebenso pas d’aviation! jet qui court! falsch zu denken, dass diese sich lang- Ces nouveaux chantiers mobilisent fristig auf die öffentlichen, mit Instru- Les travaux réglementaires de l’EASA des ressources importantes. Il con vient mentenfl ug versehenen Flugplätze be- dans le domaine des aérodromes ont dé- d’investir les moyens nécessaires au trai- schränken werde. Deshalb ist es wichtig, buté. La première réunion des «Rulema- tement de ces défi s nouveaux et à la mise dass die Schweizer Flugplätze und ihre king Groups ADR» a eu lieu les 5 et 6 juil- en œuvre de ces utiles relations. A ce Benutzer gut vertreten werden und sich let à Cologne. D’ici la fi n de l’année 2011, jour, l’ASA fonctionne sur une base en an diesen regulatorischen Arbeiten ak- les dispositions d’applications des exi- partie bénévole et dispose de l’un des tiv beteiligen. gences essentielles (Essential Require- plus petits budgets parmi ceux des or- Der Verband Schweizer Flugplätze VSF ments) adoptées par l’Union européenne ganisations aéronautiques suisses. Cela hat zu diesem Zweck eine Vielfalt von au travers de l’Ordonnance CE 1108/2009 ne suffi t plus et chacun comprendra donc Verbindungen aufgebaut. Eine solide, auront été rédigées. S’ensuivront une que le projet actuellement en discussion, mehrstufi ge Präsenz ist nun gesichert. consultation en 2012 et une adoption tendant à consacrer CHF 1.– par atter- Zusammen mit europäischen Partnern prévue en 2013. rissage à la défense de l’infrastructure, wurden auf jeder Ebene dieses regula- S’imaginer que la Suisse restera à l’écart est une nécessaire et modeste obole torischen Prozesses kompetente Leute et que l’Europe ne fera qu’assurer la re- dans un environnement réglementaire platziert. Dieses Netzwerk wird übrigens prise des règles existantes provenant en pleine ébullition. Sans aérodromes, auch im Rahmen der normativen Tätig- de l’OACI est une illusion. Une nou- pas d’aviation! La survie et le dévelop- keit der ICAO benutzt: Der Annex 14 ist velle et troisième couche règlementaire pement des aérodromes ont un prix et kein statisches Werk und PANS AERO- est en formation et c’est un vœu pie que justifi ent cette raisonnable contribution. DROMES ein laufendes Projekt! Die neuen Baustellen beanspruchen viele Ressourcen, um eine wirksame, frühe Einfl ussnahme sicherzustellen. Zurzeit funktioniert der VSF auf einer teilweise ehrenamtlichen Basis, und sein Budget gehört zu den bescheidensten unter den Schweizer Luftfahrtorganisationen. Die Mittel genügen für die Wahrnehmung dieser wichtigen Aufgaben nicht mehr. Der vom Vorstand des VSF beantragte und nun in Diskussion stehende Beitrag von einem Franken pro Landung ist des- Von neuen Regelungen sind alle halb notwendig, gerechtfertigt und für Flugplätze – und damit auch die Piloten die Flugplatzbenutzer zumutbar, denn jeder Flugzeugkategorie – betroffen! wir Piloten müssen uns bewusst sein: Tous les aérodromes – et donc les pilotes de tous types d’avions – sont touchés par de nouvelles règlementations! «Ohne Flugplätze kein Luftverkehr!» Foto: mt

9/2010 23 NEWS Alitalia erhält ersten A330 Virgin America 40 A320 EU billigt Fusion United Thai Airways 7 A330-300 ts Die neue Alitalia hat ihren ersten von zwei in die- und Continental sem Jahr zur Auslieferung gelangenden A330- Farnborough: auch Boeing mit Die EU-Kommission hat das Zusammengehen 200 übernommen. Der Airbus-Twin verfügt als Aufträgen eingedeckt der Flugunternehmen United Airlines und Con- erstes Flugzeug des italienischen Carriers über tinental Airlines vorbehaltlos genehmigt. Posi- eine Premium Economy Class und eine neu ge- In Farnborough hat auch Boeing rund 200 Be- tiv gewertet wurde vor allem der Umstand, dass staltete Business Class. Das Flugzeug bietet stellungen entgegennehmen können. Darunter sich die Netzwerke der beiden Gesellschaf- 230 Sitzplätze (28 Business, 21 Premium Eco- befinden sich allerdings mehrere, die bereits frü- ten lediglich in den USA minimal überschneiden nomy, 181 Economy). ts her ungenannten Kunden zugeschrieben wor- und sich daher ergänzen. AM den sind. Die Orders im Einzelnen: Cathay setzt auf A350XWB Emirates 30 B777-300ER Qatar Airways erhöht Anfang August hat Cathay Pacific die geplante GECAS 40 B737-800 Frequenzen ab Zürich Bestellung von 30 A350XWB bekannt gegeben. Norwegian Air Shuttle 15 B737-800 Qatar Airways baut das Flugangebot Zürich– Die Airline aus Hongkong hat sich dabei für die (Einlösung von Kaufoptionen) Doha–Zürich abermals aus und bietet ab Version -900 entschieden. Zuvor hatte Cathay Royal Jordanian 3 B787-8 2. November einen täglichen Flug an. Als Flug- eine Absichtserklärung über die Bestellung des Air Lease Corporation 54 B737-800 gerät kommt wie bis anhin ein mit 24 Business- neuen Airbus-Twins unterzeichnet. ts (+ 6 Optionen) Air Austral 2 B777-200LR und 236 Economysitzen eingerichteter Airbus Qatar Airways beschafft Okay Airways 10 B737-800 A330 zum Einsatz. Mit der neuerlichen Erhöhung von fünf auf Global 5000 Qatar Airways 2 B777-200LR RBS Aviation Capital 43 B737-800 sieben wöchentliche Frequenzen setzt die Qatar Airways hat für ihre Executive-Sparte zwei Azerbaijan Airlines 1 B767-300ER 5-Sterne-Airline ihre erfolgreiche Aufbaustrate- Businessjets vom Typ Bombardier Global 5000 2 B767-300F ts gie weiter fort, die im Jahre 2004 mit dem A319 bestellt. Die Langstreckenmaschinen, die zu- ihren Anfang nahm. AM sammen einen Listenpreis von rund 90 Millionen Do 228 NG: US Dollar repräsentieren, sollen 2010 und 2011 1. Serienmaschine fliegt Edelweiss-Flotte wird zur Auslieferung kommen. Derzeit verfügt die modernisiert vor einem Jahr lancierte Qatar Executive über Die erste Do 228 NG aus der Ruag-Serienfer- Die vier Airbusse von Edelweiss Air erhalten ei- eine einzelne Challenger 300 sowie zwei Chal- tigung ist am 30. Juli in Oberpfaffenhofen zum nen neuen Sitzkomfort. Die drei A320 fliegen lenger 605. AM Erstflug gestartet. Wie die Piloten nach dem zweieinhalb Stunden dauernden Testflug mel- bereits mit neuen Ledersitzen des Herstellers Zehn A380 ausgeliefert deten, verlief das gesamte Testprogramm völ- Recaro. Sie sind zudem leichter und gewäh- lig problemlos. Ein weiterer Meilenstein für den ren mehr Beinfreiheit. Ferner wurden grössere Mit der elften Maschine an Singapore Airlines Projektablauf ist die für den 20. August geplante LCD-Bildschirme eingebaut. Der A330-200 ver- und dem zweiten Flugzeug für Lufthansa hat EASA-Zulassung. Am 30. September soll dann fügt ab 19. Oktober über eine neue Konfigura- Airbus dieses Jahr bereits zehn A380 ausgelie- schliesslich in Tokio die Übergabe an den Kun- tion. Diese bietet 30 Sitze in der Business und fert und sieht sich auf Kurs für das angestrebte den stattfinden. AM 255 in der Economy Class (vorher: 38 Business, Jahresziel von 20 ausgelieferten Doppelstö- 275 Economy). Dadurch entsteht für die Passa- ckern. Bisher haben die derzeit 31 bei fünf Be- Usbekistan Airways übernimmt giere mehr Beinfreiheit. In der Economy Class treibern im Einsatz stehenden A380 auf rund ersten Airbus A320 steht jedem Fluggast ein eigener Bildschirm im 17 000 kommerziellen Flügen über sechs Millio- Vordersitz zur Verfügung. Bei diesem Flugzeug nen Passagiere befördert. ts Uzbekistan Airways übernahm Mitte Juli ihren handelt es sich um den vorübergehend von ersten Airbus A320. Das in Taschkent ansässige Swiss übernommenen, 1999 gebauten A330- Boeing liefert 800. Maschine Unternehmen, das bereits die Airbus-Modelle 200 HB-IQI. Danach wird Edelweiss den neuen nach China A310 und A300-600F einsetzt, hat insgesamt A330-300 übernehmen. ts zehn Einheiten bestellt. AM Boeing hat am 20. Juli die 800. Maschine ins Helvetic jetzt mit sechs Land der Mitte geliefert. Bei dem von Air China Qantas bestellt weitere übernommenen Flugzeug handelt es sich um Flugzeugen Q400 NextGen eine Boeing 737-800 der neuen Next-Gene- Seit 9. Juli fliegt Helvetic Airways neu mit sechs ration Serie. Den ersten Auftrag hat der ame- Qantas Airways hat bei Bombardier sieben wei- Fokker 100. Drei davon kommen mindestens rikanische Flugzeughersteller bereits1972 von tere Turbopropmaschinen des Typs Q400 Next- bis 2014 im Wet Lease für Swiss zum Einsatz, CAAC, der heutigen Air China erhalten, die da- Gen in Auftrag gegeben. Mit den neu bestell- mit der andern Flottenhälfte bestreitet die Airline mals zehn Boeing 707 bestellte. Mit einem An- ten Maschinen wird die Bombardier-Flotte der ihr eigenes Linien- und Chartergeschäft. Helve- teil von über 50 Prozent aller in China ver- Tochtergesellschaft QantasLink 28 Q400 und tic liess zudem verlauten, dass ab 6. Septem- kehrenden Flugzeuge hat sich das Geschäft Q400 NextGen, 16 Q300, drei Q200 sowie zwei ber im Codeshare mit Swiss Bari täglich ange- zwischenzeitlich sehr positiv entwickelt. AM Dash 8-200 umfassen. AM flogen wird. ts Farnborough: Airbus räumt ab Shanghai Airlines verlässt Zwei neue Klassen für Baboo An der diesjährigen Luftfahrtmesse in Farnbo- Star Alliance Die Genfer Baboo bietet in ihren Flugzeugen rough hat Airbus Kaufzusagen für 255 Flug- Shanghai Airlines wird den Star Alliance Verbund zwei Klassen mit neuen Namen an. Die «Pre- zeuge im Wert von rund 28 Mia. Dollar erhalten. per 31. Oktober verlassen. Der Austritt drängt mium Economy» löst die frühere «Smart» ab Sie setzen sich zusammen aus 133 Festbestel- sich durch die Übernahme der Fluggesellschaft und bietet diverse Extras (Check-in am Schalter lungen und 122 Absichtserklärungen, die sich durch China Eastern auf, die im April bekannt ge- der Business Class, Loungebenutzung, Zeitun- wie folgt präsentieren: geben hat, dass sie sich dem Skyteam anschlie- gen und Getränke an Bord). Die reine Economy Festbestellungen: ssen werde. Shanghai Airlines ist seit Dezember Class ist preislich interessanter und richtet sich GECAS 60 A320 2007 Mitglied der Star Alliance. AM an Familien und junge Reisende. ts Air Lease Corporation 51 A320-Familie Aeroflot 11 A330-300 Air Berlin wird oneworld Swissport und Swiss Internati- Garuda 6 A330-200 beitreten onal Air Lines erneuern Vertrag Germania 5 A319 Absichtserklärungen: Air Berlin wird bis spätestens Anfang 2012 der Swissport International, der weltweit führende LAN 40 A320, oneworld beitreten. Dem Airline-Verbund gehö- Bodenabfertigungs-Anbieter in der Aviatik-Bran- 10 A321 ren neben American Airlines und British Airways che, und Swiss International Air Lines verlän- Hong Kong Airlines 10 A330-200, auch Iberia, LAN Chile, Cathay Pacific, Qantas gern ihre bereits heute erfolgreiche Zusammen- 15 A350XWB und Japan Airlines an. oneworld ist nach Star arbeit für die Periode 2010–2015. Der neue Alliance und Skyteam die Nummer drei. AM Vertrag umfasst die gesamte Bodenabfertigung

24 9/2010 NEWS an den drei Schweizer Flughäfen mit einem jähr- fenhofen bei München ernannt. Gehling kam im raum-Einheiten überstieg die Nachfrage in lichen Volumen von rund 64 000 Flügen. Durch Juni 2010 von der Grob Aircraft AG zu Ruag, Spitzenzeiten teilweise die verfügbare Kapazität, dieses Agreement wird eine bereits sehr gut zuvor war er rund 15 Jahre bei Pilatus tätig. Als was Einbussen bei der Pünktlichkeit zur Folge eingespielte Partnerschaft an den drei Flughä- Kompetenz-Center und autorisiertes Service- hatte. Insgesamt wurden gegenüber dem ers- fen Zürich, Genf und Basel nochmals vertieft Center für Cessna Citation, Bombardier Chal- ten Semester des Vorjahres 19,3 Prozent mehr und weiterentwickelt. Im Wesentlichen beinhal- lenger und Global Express sowie Embraer Le- verspätete Flüge verzeichnet. Diese Entwicklung tet dieser Vertrag Leistungen in den Bereichen gacy spielt Oberpfaffenhofen eine zentrale Rolle wurde begünstigt durch die überdurchschnitt- Passagierdienstleistungen und Gepäckabferti- bei der Umsetzung der neuen fokussierten Stra- lich schlechten Wetterverhältnisse, die zeitweise gung, Leistungen auf dem Vorfeld (Ramp), De- tegie und der Entwicklung echter Mehrwert- Kapazitätseinschränkungen bedingten, sowie icing sowie verschiedene andere Airport-Servi- lösungen für Kunden in Europa, dem Nahen die Einführung der Neuorganisation des obe- ces und Kunden-Prozesse. Swissport bedient Osten und Afrika. mt ren Luftraumes im östlichen Teil der Schweiz im in der Schweiz neben Swiss auch 90 andere in- Juni. Wie bei grösseren Umstellungen im Flug- ternationale Airlines und beschäftigt rund 4000 skyguide: erste Anzeichen sicherungsbetrieb üblich, wurde die Kapazität Mitarbeitende. mt einer Erholung aus Sicherheitsgründen anfangs reduziert und erst nach und nach wieder erhöht. Mittelfristig Im ersten Halbjahr 2010 kontrollierte skyguide Jet Aviation erhält neue wird skyguide jedoch dank der neuen Struktu- 555 603 zivile Flüge, das sind 1,0 Prozent weni- rierung im oberen Luftraum mehr Kapazität an- Completion-Verträge ger als in der gleichen Vorjahresperiode. Im Juni bieten und somit den zukünftigen Verkehrszu- Jet Aviation Basel hat drei Verträge für die In- 2010 sind jedoch deutliche Anzeichen einer Er- wachs ohne Verspätungen abwickeln können. nenausstattung von zwei A319CJ und einen holung sichtbar. Der Verkehr hat sich über die Erste positive Effekte sind bereits spürbar. pd BBJ3, der auf der Boeing 737-900ER basiert, ersten sechs Monate nicht in allen Bereichen unterzeichnet. Eines der Flugzeuge befi ndet des Luftraums gleich entwickelt, weshalb trotz Zürich: sich bereits am EuroAirport, die beiden andern des allgemeinen Verkehrsrückgangs gegenüber sollen in den kommenden Monaten folgen. Zu- 2009 eine Einbusse bei der Pünktlichkeit zu ver- verlängerte Nachtfl ugsperre dem hat der Schweizer Completion- und War- zeichnen ist. Im April 2010 erklärte das Bundesgericht ein tungsbetrieb unlängst zwei A319CJ der in Mo- Nach dem anhaltenden Verkehrsrückgang im Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zur ver- naco ansässigen Boutsen Aviation sowie einen Januar und Februar 2010 konnte im März be- längerten Nachtfl ugsperre für umsetzbar. Seit BBJ2 einem ungenannten Kunden überge- reits eine erste Verkehrszunahme von 2,2 Pro- Donnerstag, 29. Juli 2010, gilt am Flughafen ben. ts zent gegenüber dem Vorjahr verzeichnet Zürich, dass Linienfl ugzeuge bis spätestens um werden. Im April und Mai 2010 führte der Vul- 23.30 Uhr starten oder landen müssen, was Swiss im ersten Halbjahr 2010 kanausbruch des Eyjafjallajökull in Island zu ei- eine Stunde früher ist als bisher. Mit 61 Mio. Franken hat Swiss in den ersten nem spürbaren Verkehrseinbruch. Insgesamt Die Einführung der verlängerten Nachtfl ugsperre sechs Monaten einen im Vergleich zur Vorjah- wurden wegen der Aschewolke rund 16 400 In- fi el mitten in eine laufende Flugplanperiode im resperiode um 6 Prozent geringeren operati- strumentenfl üge um den Schweizer Luftraum Hochsommerbetrieb ohne die Möglichkeit, Ver- ven Gewinn erwirtschaftet, nachdem das erste umgeleitet oder annulliert. Im Juni verzeichnete spätungen vorzubeugen. Basierend auf den ge- Quartal noch negativ verlaufen war. Der Um- skyguide einen Verkehrszuwachs von insge- setzlichen Grundlagen wird die Flughafen Zürich satz nahm dagegen um 6 Prozent auf 2,24 Mia. samt 3,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr, was AG deshalb Flüge in Ausnahmefällen auch nach zu. Der Sitzladefaktor (SLF) stieg vor allem dank darauf schliessen lässt, dass langsam eine Er- 23.30 Uhr starten und landen lassen. deutlich gesteigerter Auslastung im Interkon- holung einsetzt. In der ersten Woche wurde keine Ausnahmebe- tinentalverkehr auf 80,1 Prozent. Auf den Eu- Der Transitverkehr im von skyguide kontrollier- willigung zur verlängerten Nachtfl ugsperre be- ropastrecken blieb der SLF mit 70,8 Prozent ten Luftraum ging im ersten Halbjahr im Ver- ansprucht und es gelang, den Flugbetrieb so zu leicht unter Vorjahresniveau. Die Durchschnitts- gleich zur Vorjahresperiode um 2,4 Prozent optimieren, dass Verspätungen am Flughafen erträge seien vor allem im Europaverkehr wei- zurück. Dies ist hauptsächlich auf schlechte Zürich möglichst gering gehalten werden konn- terhin stark unter Druck, teilte das Unternehmen Wetterverhältnisse, Streiks und den Vulkanaus- ten. Trotzdem kam es zu zwei Annullationen. mit. Die Anzahl der Passagiere erhöhte sich um bruch zurückzuführen. Bei der An- und Abfl ug- Am 30. Juli musste ein Flug der Swiss Interna- 2 Prozent auf 6,64 Mio. Das Frachtgeschäft zog kontrolle hingegen verzeichnete skyguide im tional Airlines von Moskau nach Zürich via Genf stark an und verzeichnete einen volumenmässi- ersten Semester einen Zuwachs von 1,2 Pro- in Genf abgebrochen werden. 29 Passagiere gen Ladefaktor von 81,8 Prozent (+16,4 Pro- zent. wurden mit einem Bus nach Zürich gebracht. zent). ts Der bisherige Spitzentag in diesem Jahr war Am 31. Juli wurde ein Flug der Vueling Airlines der 25. Juni mit 3854 kontrollierten Flügen, International nach Santiago de Compostela an- Gehling neuer Leiter von das sind deutlich mehr als am Spitzentag des nulliert. Von dieser Annullation waren rund 330 Ruag Business Aviation in ersten Halbjahres 2009 (mit 3737 Flügen am Passagiere betroffen. Einige Dutzend Passa- 29. Mai 2009). giere verpassten wegen der neuen Nachtfl ugre- Deutschland Die Verkehrsentwicklung in den einzelnen Be- gelung ihre Anschlussfl üge ab Zürich. mt Ruag Business Aviation hat Ulrich Gehling zum reichen des von skyguide kontrollierten Luft- neuen Center-Leiter für den Standort Oberpfaf- raumes verlief nicht linear. In einzelnen Luft-

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9/2010 25 General Aviation I read you fi ve! Gemeinsam fl iegen Foto: zvg Dr. Rudolf Gerber ist Präsident des Ver- bandes Schweizer Aviatik Journalisten.

eit 1994 ist die Zahl der schwei- den ist. Meteocheck und Flugplanung beginnt das unvergleichliche Erlebnis zerischen Lizenzen für Privat- sind zwar dank digitaler Hilfsmittel und Fliegen mit derselben Intensität wie im- piloten von 7301 um ein Vier- Internet wesentlich einfacher, präziser mer. Das Überwinden der Schwerkraft, Stel auf 5431 gesunken. Der und rascher geworden. Doch das Stu- das Schweben über Berge, Täler, Flüsse Schrumpfprozess, der sich seit 2005 ra- dium der mit Einschränkungsgebieten und Seen wiegt alle vorherige Mühsal sant beschleunigt hat, ist keine natio- übersäten Lufträume, der unzähligen bei weitem auf. Die Navigation bereitet nale Eigenart. Auch in den USA, die Frequenzen, die auch bei kürzeren Flü- dank moderner Cockpits keine Mühe, nach wie vor als Paradies für die Allge- gen im Abstand weniger Minuten im der Funkverkehr perlt durch die Ge- meine Luftfahrt gelten, ist die Piloten- Gleichschritt mit wechselnden Trans- räusch dämpfenden Kopfhörer, das Quit- population im selben Zeitraum um 20 pondercodes neu zu rasten sind, sowie tieren der Freigaben verläuft glatt, und Prozent kleiner geworden. Stärker sind das Eintragen der immer komplizierter es bleibt Zeit zum Austausch der Ge- die Einbrüche in europäischen Ländern gewordenen Einfl ugkanäle zu grösse- danken mit den Mitfl iegenden. Sie sind wie Italien, die unter der am Gängel- ren Flugplätzen verlangen zunehmende es, die für unsere Allgemeine Luftfahrt band der EASA autoritär überregulie- Aufmerksamkeit. immer wichtiger werden. Mitfl iegende, renden Behörden leiden. Betroffen vom Sind die Planung abgeschlossen und die mit und ohne Lizenz, teilen sich in die Rückgang der Bewegungen der Allge- GPS-Daten geladen, beginnt der Hür- innert zwei Dekaden verdoppelten Kos- meinen Luftfahrt sind auch die Herstel- denlauf zu Abfl ugslots auf grösseren ten. Piloten, die im Hin- und Rückfl ug ler neuer Flugzeuge mit Ausnahme von Plätzen, zum Sicherheitscheck durch das Steuer wechseln und sich klug die Cirrus und der Produzenten der immer Systeme von Maschinen und Menschen, Aufgaben im Cockpit teilen, gewinnen beliebteren Leichtfl ugzeuge mit weni- die hinter jedem Piloten einen lebens- mehr Sicherheit und Erfahrung. Die Zeit ger als einer Tonne Abfl uggewicht. Die müden Terroristen vermuten, und oft mit der Einmannfl üge in die Umgebung ist lange Ursachenkette dieser Entwicklung Handlingagenten per Bus durch kurze vorbei. Die Zeit gemeinsamer Ausfl üge resultiert im höheren Aufwand und ra- Sicherheitskorridore zum Flugzeug, wo über längere Strecken und ins Ausland sant gestiegenen Kosten pro Flugstunde. das Warten auf den Treibstoff beginnt ist längst angebrochen. Fly In und Fly und die Zeit bis zum Abfl ugslot zerrinnt Out mit mehreren Maschinen mit Mehr- Planen dauert länger wie der Sand am Meer, wohin wir eigent- fachbesatzungen ist die Antwort auf als Fliegen lich fl iegen möchten. steigende Anforderungen und Kosten. Aufwendig geworden sind vor allem AOPA und Fluggruppen haben die Zei- die Flugvorbereitungen. Die Zeiten, da Freude teilen – Erfahrung chen erkannt und bieten an, was uns die es vor einem Flug genügte, die Navi- gewinnen Zukunft sichert. Geteilte Aufgaben sind gation nach Winddreieck mit Karte und Doch im Moment, da über Funk die Er- rascher gelöst, und geteilte Freuden sind Massstab akribisch zu planen, die Wet- laubnis zum Rollen und Starten kommt, bekanntlich doppelte Freuden, die auf terbedingungen sorgfältig zu analysie- jeden Fall den ge- ren, den Tank mit Avgas zu füllen, das stiegenen Aufwand bei Flügen über die Grenze erst noch lohnen und die Si- vom Treibstoffzoll befreit war, loszurol- cherheit fördern. len, gegen den Wind zu starten, Höhe Rudolf Gerber zu gewinnen, auf der Strecke die weni- gen Kontroll- und Flughafenzonen zu re- spektieren, nach einem herrlichen Flug in die Anfl ugvolte des Zielfl ugplatzes einzufädeln und sanft zu landen, gehö- ren nur noch der Erinnerung älterer, er- Piper Super Cub fahrener Piloten an. Das Verhältnis zwi- mit Jahrgang 1957: schen Flugvorbereitung und effektiver Als die (fl iegerische) Flugzeit hat sich derart verschoben, dass Freiheit noch gren-

das Fliegen zum kleineren Teil gewor- Foto: Samuel Sommer zenlos war…

26 9/2010 General Aviation Oris goes Reno Don Vito Wyprächtiger schreibt Aviatik-Geschichte Der Schweizer Uhrenhersteller einem Facelifting unterzogen. Ein neuer Oris wird vom 15. bis 19. Sep- Motor, ein neuer Propeller und Verbes- tember mit dem Oris Big Crown serungen an der Zelle haben das Flug- Air Racing Team an den legen- zeug noch schneller gemacht. Gefl ogen Foto: Peter Aegerter wird «Scarlet Screamer» vom 29-jähri- «Scarlet Screamer» auf dem Weg zum dären Reno Air Races teilnehmen gen Don Vito Wyprächtiger. Der Spitzen- Erfolg. Bei den Air Races 2009 belegte und dabei gleichzeitig Geschich- pilot aus der Nähe von Hölstein ist in der das Flugzeug in der Formula One mit te schreiben: Der Pilot, Don internationalen Kunstfl ug- und Renn- Vorbesitzer Gary Davis den 2. Platz. Vito Wyprächtiger, ist der erste szene kein Unbekannter. Als ehemaliger Links: Don Vito Wyprächtiger. Schweizer am Start dieses pres- Schweizer Meister im Advanced-Kunst- tigeträchtigen Anlasses. Die Reno fl ug und heutiger Chefmechaniker des Air Races in Nevada schauen auf Red Bull Air Race Weltmeisters Hannes sultat erreichen werden. Unser Renn- eine 46-jährige Tradition zurück Arch verfügt er sowohl über hohes fl iege- fl ugzeug bringt dafür die besten Voraus- und sind in ihrer Art einmalig. rischen Können, setzungen mit. Schon beim ersten Flug als auch über ex- im ‹Scarlet Screamer› habe ich mich sehr zellentes techni- wohl gefühlt.» Don Vito hat mit grossem ris Big Crown Air Racing» sches Fachwis- Erfolg das so genannte «Rookie Camp» hat für das diesjährige Ren- sen. besucht und damit vom Organisator der « nen den bereits in Reno er- Don Vito Wy- Rennen das «GO» für die Rennläufe be- Ofolgreichen Flieger Cassutt prächtiger: «Ich kommen. Wyprächtiger wird in seinen «Scarlet Screamer» erworben. In diesem bin sehr zuver- Motorsportaktivitäten schon länger von Sommer wurde der kleine Racer der Ka- sichtlich, dass Oris unterstützt.

tegorie «Formula One» (Rennfl ugzeuge) wir ein gutes Re- Hoffmann_Anz_90x63_dtFoto: zvg 08.02.2010 12:28 UhrMax UngrichtSeite 1

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9/2010 27 Mit der PZL Mielec M-28 Skytruck (An-28) war am Freefly-Festival, das vom 29. Juli bis 1. August auf dem Flughafen Grenchen stattfand, ein eher seltener, aber interessanter Vogel anzutreffen. Das mit einer Heckrampe ausgerüstete STOL-Flugzeug kann 22 Springer transportieren. Normalerweise steht die M28 «Anabolika» bei mdSKYDIVE in Deutschland im Einsatz. Foto: Samuel Sommer

9/2010 © 2010 by Ziegler Druck- und Verlags-AG Helicopter Generalüberholung der R44 Raven Grosse Zerlegung bei Valair Foto: Valair AG Foto: Valair

Robinson Helicopter schreibt dauert rund neun Monate. Die Zerle- Teile, sondern um kostengünstigere von nach einer Laufzeit von 2200 gung, Verpackung, der Transport in die Robinson totalrevidierte Teile. Diese so Stunden oder spätestens nach USA, sowie die Montage nach der Rück- genannten Overhaul-Exchange-Kom- zwölf Jahren Betrieb eine Gene- kehr in die Schweiz sind dabei nicht ein- ponenten haben Lieferfristen von rund gerechnet. «Bei uns in der Schweiz fällt zwei Monaten. Im Notfall können neue ralüberholung des Hubschrau- der R44 bei guter Planung der Arbeiten Teile bestellt werden, die in zwei bis drei bers vor. Valair Maintenance bie- lediglich acht bis zwölf Wochen aus», Tagen in Sitterdorf ankommen. Dieser tet in der Schweiz eine attraktive sagt Ruedi Boser, der Geschäftsführer Fall tritt dann ein, wenn sich erst wäh- Alternative zur Werksüberholung von Valair Maintenance stolz. Die erste rend den Arbeiten zeigt, dass ein Teil in den USA an. Durch die gros- Generalüberholung der Raven HB-ZCU ausserplanmässig ersetzt werden muss. se Erfahrung des lizenzierten konnten die Sitterdorfer in knapp zehn Alle Ersatzteile müssen also rechtzeitig Schweizer Unterhaltsbetriebes Wochen abschliessen. bestellt und vom Kunden im Voraus be- können die R44-Betreiber damit zahlt werden. Erst dann erhält man von Gut vorbereitet viel Zeit und Geld sparen. Robinson ein verbindliches Lieferdatum Diese kurze Standzeit lässt sich nur mit und schliesslich die bestellte Ware. einer guten Vorbereitung durch die Va- m Februar 2001 lieferte die Valair lair und den Kunden selber erreichen. Keine Überraschungen AG den ersten Robinson R44 Raven Der Betreiber des R44 muss sich rund Ein weiterer wesentlicher Faktor für eine in der Schweiz aus. Dieser Raven, zwei- bis dreihundert Stunden vor dem kurze Standzeit ist die regelmäs sige War- Idie HB-ZCU der Heli Sitterdorf, er- Erreichen der Limite über den Zeitpunkt tung bei Valair Maintenance. Bei seinen reichte vor einem Jahr die Stundenlimite der Überholung Gedanken machen. Mit Kunden muss Boser nicht mit einer Über- für die Generalüberholung. Mittlerweile dem Auftrag des Kunden beginnt für raschung rechnen. Er kennt den Helikop- hat die Valair Maintenance im thurgaui- Valair eine rund zwei- bis dreimonatige ter und den Zustand der Komponenten. schen Sitterdorf einen weiteren R44 und Vorbereitungszeit, bevor ein Mechani- Ein Neukunde muss im schlimmsten Fall drei R22 generalüberholt. Bei der grossen ker auch nur eine Schraube dreht. Einige mit der doppelten Standzeit seines He- Kontrolle des R44 werden das Flugge- Teile müssen ausgewechselt und somit likopters rechnen. Dies, wenn die Vor- rät und der Motor komplett zerlegt. Alle beim Hersteller bestellt werden. Dabei bereitungszeit fehlt oder wenn sich bei Teile müssen gereinigt, kontrolliert und gilt es, die unterschiedlichen Liefer- der Zerlegung zeigt, dass Teile ausser- teilweise ersetzt werden. Die Überholung fristen der Komponenten zu beachten. planmässig ersetzt werden müssen. Die des Raven beim Hersteller in Kalifornien In der Regel handelt es nicht um neue Valair-Kunden können auf die grosse

30 9/2010 Helicopter Foto: Valair AG Foto: Valair Foto: Walter Hodel Foto: Walter Oben: Die Zentralstruktur (hier von oben gesehen) verbindet den Heckausleger mit dem Rumpf des Raven.

Foto: Valair AG Foto: Valair Unten: Der Heckausleger wird lediglich an vier Befestigungspunkten befestigt. Die Rissprüfung ist daher ein zentraler Punkt der Generalüberholung.

Erfahrung ihres Service Centers und das weltweite Netzwerk zählen. Die Er- kenntnisse aus dem Betrieb von welt- weit 10 000 Helikoptern fl iessen über Ro- binson zurück zu Valair nach Sitterdorf. Dieser grosse Informationsfl uss bedeu-

Foto: Walter Hodel Foto: Walter Hodel Foto: Walter tet nicht nur eine kosteneffi zientere War- Linke Seite: Der Robinson R44 Raven HB-ZCU von Heli Sitterdorf war der erste von tung, sondern auch Sicherheit. Robinson Valair AG in der Schweiz abgelieferte Raven (Seriennummer 0986). Der am 28. Februar muss bei der Lebensdauer der Kompo- 2001 immatrikulierte Heli durchlief im Sommer 2009 als erster R44 die Generalüberho- nenten nicht auf errechnete Werte zu- lung bei Valair Maintenance. rückgreifen, sondern kann mit erfl oge- Ganz oben: Durch die grosse Zerlegung des Helikopters ist es möglich, für einmal be- nen Werten arbeiten. quem an sonst schwierig zugänglichen Orten zu arbeiten. Oben links: Die Cockpit-Instrumente werden ausgebaut, geprüft, revidiert oder durch Optimierte Intervalle moderne ersetzt. Durch die jahrelange Erfahrung bietet Oben rechts: Die komplette Verkabelung wird kontrolliert und anschliessend wieder Valair ihren Kunden nicht die minima- sorgfältig in Kabelkanäle geführt. len, sondern die optimalen Wartungs- intervalle an. Sie empfehlen ihren Kun- Lange Lebensdauer garantiert: Ein Tipp von Valair Maintenance den, das Fluggerät alle fünfzig Stunden Die vom Hersteller garantierte Lebensdauer der Komponenten wird natürlich nur bei sachgemäs- oder spätestens nach vier Monaten ei- ser und schonender Handhabung erreicht. Ruedi Boser von Valair Maintenance weist als Bei- ner Kontrolle zu unterziehen. Diese be- spiel auf das Problem der mangelhaften Vorwärmung des Motors hin. «Das ist ein Problem, das inhaltet einen Ölwechsel und den Ersatz wir oft sehen. Bei uns in der Schweiz wird es im Winter an vielen Tagen nicht richtig kalt. Das von Verschleissteilen. Die Erfahrungen Vorwärmen des Motors wird dadurch zu wenig konsequent angewendet.» Der Hersteller emp- von Valair fl iessen auch in die Service- fi ehlt, ab einer Temperatur von sechs Grad Minus, den Motor mit externen Mitteln vorzuheizen. Bulletins des Herstellers. So korrigierte Dabei genügt es, den Motor vor dem Anlassen während rund zehn Minuten mit einem externen Robinson das Bulletin für den Ersatz der Heizgerät zu wärmen. Wird der kalte Motor bei Minustemperaturen einfach gestartet, kann das auf die Dauer zu Motoren- und Magnetschäden führen oder zumindest die Lebensdauer der Tei- Benzinpumpe auf Intervention von Valair le verkürzen. und einer belgischen Unterhaltsfi rma von 500 bis 600 auf 500 Stunden. Den Keil- Ruedi Boser empfi ehlt deshalb seinen Kunden, den Motor bereits ab Temperaturen leicht über dem Gefrierpunkt vorzuwärmen. Das bedingt natürlich, dass diese Zeit bei der Flugplanung be- riemen zum Beispiel ersetzt Valair nach rücksichtigt wird. Boser unterstreicht seine Forderung mit einem Vergleich: «Die Lycoming-Mo- 600 Stunden und somit etwas früher als toren des R44 sind zuverlässig. Von der Technologie her sind es aber Oldtimer. Mit einem Oldti- vorgeschrieben. Ein kaputter Keilriemen merauto käme es auch niemandem in den Sinn, aus der Garage zu fahren und sofort Vollgas zu führt zum Ausfall des Alternators und geben. Und genau so wollen auch die Motoren des R44 behandelt werden.» schliesslich zum Stromausfall. Ein Start ohne Alternator ist verboten und bei U

9/2010 31 Helicopter einem Ausfall in der Luft muss der Pilot komplette Zerlegung des R44 ist aber umgehend landen. Ein solcher Vorfall nicht wegen dieser Teilen nötig, son- kommt den Helikopter-Betreiber teurer dern weil die Zentralstruktur auf Risse zu stehen als der vorzeitige Ersatz des geprüft werden muss. An diesem Me- Keilriemens. Dies gilt auch für die Bat- tallgestänge hängt der Heckausleger. Es terie. Ruedi Boser weiss aus Erfahrung, wird ausgebaut, abgelaugt und visuell dass die Batterien bis zu vier Jahre halten auf Risse geprüft. Bei externen Vertrags- können. Robinson empfi ehlt in den Ser- fi rmen wird das Teil einer gründlichen vice-Bulletins den Unterhaltsbetrieben, Kontrolle mittels Magnetpulverprüfung die Batterie bereits nach drei Jahren zu unterzogen, mit einer neuen Antikor- ersetzen. Und auch hier macht dies Sinn. rosionsbeschichtung überzogen und «Der im Robinson eingebaute Batterie- schliesslich lackiert. Die ganze Rissprü- typ kann ohne Vorwarnung plötzlich den fung dauert rund eine Woche und kos- Geist aufgeben», weiss Boser zu berich- tet etwa 1500 Franken. Wenn sich bei ten. Wenn man dann irgendwo mit sei- der Überprüfung Risse zeigen, muss die nem Fluggerät stehen bleibt, ist das in Zentralstruktur durch eine neue ersetzt erster Linie ärgerlich, aber auch teuer. werden, die rund 6300 Franken kostet. Nun muss nämlich kurzfristig eine Ersatz- Da alle mechanischen Teile im Getriebe batterie beschafft, zum Heli transportiert eine maximale Laufzeit bis zur Überho- und eingebaut werden. Und dies meis- lung von 2200 Stunden aufweisen, wird tens zu Unzeiten. auch dieses komplett zerlegt. Die Gene-

Foto: Walter Hodel Foto: Walter ralüberholung eines R44 Raven kostet Warum die grosse Zerlegung? Die Generalüberholung wird von den li- rund 300 000 Franken, also etwa 100 000 Die grosse Überholung schreibt den zenzierten Mechanikern und Technikern Franken mehr als für den kleinen Bru- Austausch des Haupt- und Heckrotorge- der Valair Maintenance AG durchgeführt. der R22. Bei sachgemässem Umgang mit triebes, des Rotormastes mit dem Kopf, Hier arbeitet Arthur Hofer an der zwei- dem Helikopter und regelmässigen Kon- ten, in Sitterdorf überholten, R44. Die sowie der Haupt- und Heckrotorblät- troll- und Servicearbeiten kann der Be- HB-XQL wurde vor zwölf Jahren in die ter vor. Robinson liefert diese totalrevi- treiber wieder 2200 Stunden oder zwölf Schweiz geliefert und fl iegt seit dem dierten Teile mit null Stunden als so ge- 14. November 2001 bei der Valair AG. Jahre sicher und pannenfrei fl iegen. nannter «Fieldkit» in die Schweiz. Die Walter Hodel

Airmail Flugzeugmodelle GmbH Kaiserstuhlstrasse 36, 8154 Oberglatt (beim Bahnhof Oberglatt - S-Bahn S5) Vorankündigung: Mi–Fr 10.30–18.30 / Sa 10.00–16.00 Fokker 100 Tel90x28 043 211 93 20 Fax 043 211 93 21 Swissair Das Schweizer [email protected] Metallmodell Aviatik-Fachmagazin www.flugzeugmodelle.com 1:200 erscheint monatlich Bestellcoupon ❑ Ja, ich möchte das «Cockpit» abonnieren ❑ jährlich Fr. 83.–* ❑ Ausland jährlich � 56.–** ❑ Schnupperabo für 3 Monate Fr. 19.–*, � 13.– * inkl. 2,4 % MWSt und Porto ** inkl. Porto Ausland

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32 9/2010 Helicopter Bell 429

Anlässlich seiner Welttournee weilte der neue Hubschrauber der Bell Helikopter im Juni wäh- rend dreier Tagen auch in der Schweiz. Dabei wurde er den potenziellen Schweizer Kunden vorgeführt.

ach Dänemark, Schweden, Österreich und der Türkei besuchte der Bell Modell N429 vom 22. bis 24. Juni potenzielle Schweizer Kunden in Sa- Der neue medan, Sion und Zermatt. Ausserdem wurde er in Bern-Belp der Presse vor- Kleine von Bell gestellt. Fotos: Marco Zatta

Leistungsstarker Mehrzweck- diese sich beidseitig und seitlich nach Hubschrauber FADEC Full Authority Digital Engine Con- oben öffnen, so dass diese den Rettungs- trol (digitaler Triebwerksregler, Der neue Sprössling des US-amerika- leuten nicht, wie dies zum Teil bei an- überwacht elektronisch die Trieb- nischen Herstellers Bell-Helikopter ist deren Modellen der Fall ist, im Weg ste- werke, deren Leistung, Drehzahl, ein siebensitziger, leichter Mehrzweck- hen. Als Rettungshubschrauber kann usw.) Hubschrauber. Bei einem maximalen der 429 mit einer Goodrich-Winde (max. SPIFR Single Pilot Instrument Flight Rules Abfl uggewicht von 3175 kg reiht sich 272 kg Tragkraft) ausgerüstet werden. (Instrumentenfl ugregeln für einen der 429 in der Kategorie der europä- Die Winde kann auf Wunsch an Steuer- Piloten) ischen Erfolgsmodelle Eurocopter EC- oder Backbord montiert werden. NVG Night Vision Goggle (Nachtsicht- 135 und Agusta A109 ein. gerät) Airmail Flugzeugmodelle GmbH Mit seinen zwei bis zu 437 kW starken Fazit EMS Emergency Medical Service (ärztli- Kaiserstuhlstrasse 36, 8154 Oberglatt che Luftrettung) (beim Bahnhof Oberglatt - S-Bahn S5) Vorankündigung: Pratt & Whitney Canada PW207D1 Wel- Der Bell 429 ist derzeit der modernste zi- Mi–Fr 10.30–18.30 / Sa 10.00–16.00 Fokker 100 lenturbinen mit FADEC (Optional auch vile Hubschrauber der Welt. Obwohl die Swissair Tel 043 211 93 20 Fax 043 211 93 21 mit den PW207D2 Triebwerken liefer- Serienproduktion noch nicht angelau- sicherlich zu schaffen macht. Mit dem [email protected] Metallmodell 1:200 bar) ist der Helikopter 155 kts schnell fen ist, gingen bereits über 300 Letters Modell 429 sind die Ingenieure von Bell www.flugzeugmodelle.com und erreicht eine Flughöhe von über of Intent ein. Endlich haben die europä- dem Traumhubschrauber einen Schritt 6000 Metern. Der Kraftstoffvorrat von ischen Konsortien einen würdigen Geg- näher gekommen. 820 Litern verleiht ihm eine beachtliche ner, der ihnen in den nächsten Jahren Marco Zatta Reichweite von bis zu 760 km bei einer Geschwindigkeit von rund 140 Knoten. Vergleichsfl ug bei der Air Zermatt Gross ausgelegte Kabine Gespräch mit Gerold Biner, Flugbetriebsleiter der Air Zermatt AG Der 429 hat ein Glascockpit nach SPIFR Am Nachmittag des 23. Juni wurde ein Vergleichsfl ug zwischen dem EC-135 der Air Zermatt und und besitzt einen 3- bis 4-Achsen-Au- dem Bell 429 organisiert. Die Maschinen wurden auf dem Heliport in Zermatt so beladen, dass topiloten. Auf Wunsch kann die Ma- sie annähernd die gleiche Konfi guration und Zuladung aufwiesen (1 Pilot + 5 Passagiere). Nach schine für einen zweiten Piloten sowie dem gleichzeitigen Start fl ogen die Maschinen Richtung Matterhorn. Auf Zeichen von Gerold Bi- NVG-kompatibel ausgestattet werden. ner – er fl og den EC-135 – wurde der Flug auf max. Speed fortgesetzt. Dabei nahm der Bell der Die Kabine von 3 m Länge und 1,6 m EC rund 1 ½ Minuten ab. Am Matterhorn angekommen, gingen die Helikopter in zirka 4000 Me- Breite – der Boden ist total eben – weist tern Höhe in einen vertikalen Steigfl ug über. Auch hier konnte der 429 dem EC leicht davonfl ie- ein beachtliches Volumen von 5,78 m³ gen. Während der Bell ohne Schwierigkeiten weiter stieg, musste der EC den Steigfl ug im Vor- wärtsfl ug weiterführen. Im Schwebefl ug über der Matterhornspitze (4478 m ü. M.) konnte der auf. In der Basisversion kann die Ka- 429 seine Position, auch dank seinem effi zienten Heckrotor, mit Leichtigkeit halten – und war da- bine mit sechs Sitzen, in der Corporate bei immer noch im grünen Bereich! Der EC jedoch war bereits am Leistungslimit und konnte den Konfi guration mit fünf Sitzen oder auch Kontrahenten im Vorbeifl ug knapp erreichen. als EMS (mit bis zu zwei Liegen) ausge- Biner ist von dieser Maschine begeistert. Die Leistungsreserven und das ergonomische Cock- rüstet werden. Auch der Stauraum für pit gefallen ihm sehr, obwohl das Instrumentenbrett grösser als das seines Kontrahenten ausge- Koffer oder Taschen ist grosszügig an- fallen ist. Vor allem schwärmt er aber vom genialen Rotorsystem. Als Nachteil empfi ndet Biner gelegt. Die grossen Seitentüren erleich- das Leergewicht, welches nach seinen Angaben an der oberen Grenze liegt. Von Bell nach dem tern einen einfachen Einstieg auch für Traumhubschrauber angefragt, erwiderte Biner, dass der Hubschrauber die Kabine der Alouette 3, Transportliegen. Die optional erhältli- die Mechanik der Lama und den Rotorkopf des Bell 407 haben sollte… MZ chen Hecktüren sind so ausgelegt, dass

9/2010 33 Helicopter 30 Jahre Mountain Flyers

Am 28. und 29. August feiern die Berner Mountain Flyers ihr 30-jähri- ges Bestehen. Der «Rotor-Homecarrier» auf dem Flughafen Bern-Belp ist im Aufwind. Zu seinen Kernkompetenzen gehören die Schulung und Erlebnisfl üge. Dem weiteren Ausbau sind aber auch Grenzen gesetzt. Foto: Samuel Sommer

ie Mountain Flyers gehen auf Ueli Soltermann zurück. Christoph Graf, 1975 Er gründete – zusammen mit Ist verheiratet und Vater von zwei kleinen Kindern. Danderen Gesellschaftern – Bisher zirka 2600 Flugstunden. Der in Wichtrach die Firma im Jahr 1980. Die Moun- wohnhafte Geschäftsführer hat eine Ausbildung bei tain Flyers-Vorgeschichte liegt im ho- der Post absolviert. Nach einem zweijährigen Inter- hen Norden – 1972 an der Ostküste mezzo als Servicemann im WC- und EC-Zirkus der Grönlands nämlich. Die Verbindung Skirennfahrer begann er im Jahr 2000 bei den Moun- tain Flyers seine Ausbildung zum Helipiloten, mit mit Dr. Rutschmann sollte längerfris- Foto: mt Ueli Soltermann und Ueli Wüthrich als FI. Sein CPL/IR tig werden: Als Quasi-Mentor Solter- machte Graf in Kalifornien – als Putzmann mit einem Stundenlohn von sieben Dollar! Seit 2004 manns und späterer Mitgesellschafter hat er die FI-Berechtigung. Er nennt eine frühe Begegnung als prägend: Bei der Spitaleröffnung bei den Mountain Flyers war Rutsch- in Oberdiessbach begegnete der 12-jährige Christoph zum ersten Mal Ueli Soltermann, der dort mann ein wichtiger Partner des ambiti- eine Alouette 3 der Rega präsentierte: «Er hat mir alles erklärt und ich durfte sogar auf dem Pilo- onierten Helifreaks. tensitz Platz nehmen!»

Rega und Gründung der backener Rega-Pilot (1973) war er in das Fliegen noch im Mittelpunkt der Avi- Mountain Flyers Zürich-Kloten stationiert. Wer Ueli kennt, atik stand… Soltermann wollte aber auch selber fl ie- weiss um seine anpackende und unkon- Im Jahr 2002 verliess Ueli Soltermann gen und schloss 1974 seine Fluglehrer- ventionelle Art: Nach einer kurzen Dis- als 55-Jähriger die Rega in den wohl- ausbildung ab. Als nunmehr frischge- kussion mit dem Baupolier des Kinder- verdienten Ruhestand. Zirka 8000 Flug- spitals Zürich wurden kurzerhand Bretter stunden sind in der Rettungsfl iegerei auf das Flachdach des Spitalgebäudes bei ihm aufgelaufen, auf einer breiten gelegt – und damit war der erste Dachlan- Palette interessanter Typen: Jet Ran- deplatz auf einem Gebäude der Schweiz ger, BO 105, Alouette 3 und A109. Sol- entstanden, notabene ohne Absprache termann führte für die Rega auch Eva- mit der Spitalleitung. So stand der Jet Ranger der Rega nun mitten in der Stadt stationiert und dessen Einsatzgebiet war Die Flotte

Foto: Samuel Sommer optimiert. Bei einer späteren zufälligen Robinson R22 Beta II HB-ZGO Bj. 2005 Grosses Bild: Das Flaggschiff – Agusta- Begegnung mit dem Verwaltungsdirek- Robinson R22 Beta II HB-ZMF Bj. 2010 Bell AB206B Jet Ranger. tor auf dem Spitalgelände fragte ihn die- Robinson R44 Raven II HB-ZGM Bj. 2005 Oben: Wird sowohl in Bern-Belp, als ser, ob er «der Mann da oben» sei, und ob Robinson R44 Raven II HB-ZJK Bj. 2008 auch im Tessin eingesetzt: Der Robinson er sich den Helikopter einmal anschauen AB206B Jet Ranger HB-XSM Bj. 1978 R44 Raven II. dürfte. Eine Anekdote aus einer Zeit, als

34 9/2010 Helicopter luationsfl üge mit der BK 117 durch, der bin von den Kompetenzen von Ruedi Bo- heutigen EC-145. Tag der offenen Tür ser und der Valair Maintenance in höchs- Parallel zu seiner Tätigkeit bei der Rega Zum Jubiläum werden die Mountain Fly- tem Masse angetan.» ging Soltermann sein «Projekt Moun- ers am 28. und 29. August auf ihrer Basis in Graf sieht aber auch Grenzen der Ent- Bern-Belp die Türen öffnen. Ein Besuch vor tain Flyers» an. Der Name – wie könnte wicklung: Hier am Flughafen Bern-Belp Ort wird sich lohnen, es sind einige wirkliche es auch anders sein – war schon in den gibt es keine weiteren Ausbaumöglich- Überraschungen geplant! Bergen Grönlands in Rutsch- und Sol- keiten. Die Platzverhältnisse sind sehr termanns Köpfen entstanden. Als erster beschränkt. Mit der Verlängerung der Helikopter wurde 1979 bei Westland ein Piste und der damit verbundenen Neu- Bell 47G-3B1 (HB-XIH) gekauft, aller- auslegung der Abstellfl ächen blieb den dings kein Lizenzmodell, sondern ein Mountain Flyers nur noch ein Helipad bei Agusta in Italien gebautes Original. übrig. «Operationell haben wir das heute Die nunmehr von drei Gesellschaftern im Griff. Mit der sehr kostenintensiven gegründete «Mountain Flyers 80 Ltd» Anschaffung dreier mobiler Landeplatt- operierten zu Beginn mit der Betriebsbe- formen (und entsprechendem Personal)

willigung von Bodmer Air Taxi. Anfang Foto: mt stehen die Helis nur minutenweise auf 1981 stiess auch der Jet Ranger HB-XKK dem Pad.» Der Chef von Mountain Fly- (Bell 206A) zur Flotte, der im Jahr 1983 ben den klassischen Sparten Schulung/ ers hofft, dass sich die Ausbaupläne des in Zermatt verunfallte. Das Nachfolge- Rundfl üge nach weiteren Einsatzmög- Flughafens auf der Seite der Segelfl ieger modell, der Jet Ranger 3 HB-XBE, fl og lichkeiten. So generieren heute die so möglichst bald konkretisieren. von 1983 bis 1985 in Bern, er wurde nach genannten «Erlebnisfl üge» einen wich- Grönland verkauft. In der Folge waren tigen Teil des Umsatzes (siehe Kasten). Schulung als Backbone weitere Jet Ranger in der Flotte vertre- Wie geht es weiter, Christoph Graf? «Wir Was Ueli Soltermann begonnen hat, setzt ten, seit 1989 ist der Agusta-Bell 206B haben aktuell fünf Helikopter in unse- Christoph Graf fort: Die Ausbildung von Jet Ranger 3 HB-XSM das Flaggschiff rer Flotte, zwei R44 Raven II und zwei PPL, CPL, Unterlast, Gebirgsausbildung, der Berner Helibetreiber. 1981 erhielten R22 Beta II sowie den Jet Ranger. Unser Nachtfl ug sowie die den Helikoptertypen die Mountain Flyers vom Bazl die Schu- jüngstes Kind, der R22 HB-ZMF (MF wie entsprechenden Type-Ratings können lungsbewilligung, ein Jahr später die Be- Mountain Flyers) wurde anfangs August bei Mountain Flyers gemacht werden. triebsbewilligung für gewerbsmässige an uns ausgeliefert.» Graf erzählt auch Für die Theorie spannen die Berner mit Flüge. Ueli Soltermann erkannte auch mit Genugtuung von seinem neusten Pro- Safety Wings (mündlicher Unterricht) sehr früh die Möglichkeiten der klei- jekt: Auch in Lodrino sind die Mountain und Horizon (Distance Learning) zusam- nen Robinson-Helikop ter. Heute noch Flyers nun vertreten. Gabriele Mossi setzt men. Schüler sind spätere Charterkun- mehr bilden die Typen R22 und R44 das von der Heli TV-Basis aus einen R44 für den. Heute sind 135 Charterpiloten in Rückgrat der Flotte. Im Jahr 2000 grün- Schulungszwecke und Rundfl üge ein. den Listen der Mountain Flyers geführt. dete Soltermann die «Mountain Flyers Wie steht es um die Zukunft des Jet Zirka 40 Schüler durchlaufen gegenwär- Alaska». Viele Schweizer Piloten haben Rangers? Christoph Graf: «Wir brau- tig eine Ausbildung, davon etwa 60% auf schöne Erinnerungen an diese Zeit: Das chen einen Turbinenheli. Noch immer dem R22. Drei festangestellte Piloten/ weite Land ist für Gebirgseinweisungen fl iegt unser Flaggschiff jährlich um die Fluglehrer kümmern sich um die Kund- sowie Nachtfl ug- und Unterlasttraining 500 Stunden, selbst in der Grundschu- schaft, neben fünf weiteren Fluglehrern wie geschaffen. lung wird er eingesetzt. Die Zukunft im Nebenamt. Acht zusätzliche Berufs- könnte vielleicht beim Robinson R66 piloten (Freelancer) stehen für Rund- und Besitzerwechsel liegen, der sehr vergleichbare – und Erlebnisfl üge bereit. Im Jahr 2009 hat die Kurz vor dem 25-Jahre-Jubiläum, im teilweise bessere – Leistungsdaten ver- Mountain Flyers-Flotte (4 Helikopter) Jahr 2004, gab Soltermann seine Firma spricht, bei günstigeren Betriebskosten. zirka 1800 Stunden totalisiert. in andere Hände. Ein Investor trat auf, Also ein besseres Preis-Leistungs-Ver- Max Ungricht der selbst oft bei den Mountain Flyers hältnis. Ich bin gespannt auf die Aus- als Pilot gefl ogen war. Mit der Übergabe sagen von Hansueli Amrhein, der ge- der Geschäftsleitung an Christoph Graf genwärtig mit diesem neuen Heli im (2006) gewann der Helibetreiber wie- Rahmen von Zulassungsfl ügen Erfah- der ein neues Profi l. Graf setzt auf eine rungen sammelt.» Bei dieser Gelegen- Verjüngung und eine massvolle Ver- heit spricht Graf seine Erfahrungen mit grösserung der Flotte und suchte ne- dem Robinson Importeur Valair an: «Ich

Erlebnisfl üge Mountain Flyers geht hier neue Wege – Christoph Graf verweist dabei auf das Marketing in den USA. So werden – zum Beispiel – jedes Wochenende direkt ab Bern-Belp für wenig Geld Foto: zvg Kurzrundfl üge verkauft. Nicht wenige Passanten greifen dabei spontan zu. Ganz speziell sind je- Ganz oben: Landen und starten ab doch Angebote wie «Golf Abenteuer im Emmental» (CHF 445), «Weindegustation im Wallis» Plattform – im Bild der neuste Zugang (CHF 520) oder «Meringues Plausch im Emmental» (CHF 345). Selbstverständlich stehen auch Robinson R22 Beta II HB-ZMF. Rundfl üge zu den nahen Berner Alpen, den drei Seen, über die Stadt Bern oder zum Matterhorn Oben: Fast inkognito – «Mr. Helikopter» im Programm. Auch Schnupperfl üge sind möglich. Das neuste Angebot ist «Fliegen und Brun- Ueli Soltermann bei einem Gebirgstrai- chen», ein Ausfl ug ins Diemtigtal. Alle Angebote sind auf mountainfl yers.ch einsehbar. ning mit Christoph Graf.

9/2010 35 Helicopter Europameister im Federgewicht

Aerolite rüstet fl iegende Ambulanzen aus Foto: Aerolite

Die Schweizer Firma Aerolite deren Geschäftsräumlichkeiten in En- Max Bucher AG rüstet Rettungs- netbürgen, siebzehn hochqualifi zierte helikopter und Ambulanzfl ugzeu- Mitarbeiter und einen Teil der ange- ge aus. Mit einem Anteil von zwei fangenen Aufträge. Seither baute der Zürcher Flugzeugspengler seine Firma Dritteln im Bereich der Rettungs- kontinuierlich aus. Heute besitzt er eine helikopter sind die Nidwaldner Tochterfi rma, Aerolite America LLC, im Marktleader in Europa. Leichte amerikanischen Fort Mill South Carolina Einbauten und raffi nierte Patien- und beschäftigt in der Schweiz neunzig tenladesysteme sind ihre Spe- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Seit zialität. 2009 betreibt Aerolite zudem ein Aus- rüstungszentrum auf dem Flugplatz Dü- or fünfzehn Jahren grün- bendorf. dete Max Bucher sein ei- Swissair und Rega genes Ingenieurbüro unter Hodel Foto: Walter dem Namen Aerolite Max Mit der Inneneinrichtung von Flugzeu- Ganz oben: Alles begann mit der Rega. V Heute rüstet Aerolite jährlich rund 40 bis Bucher AG im zürcherischen Fällanden. gen kam Max Bucher schon in der Kind- Mit dem Konkurs der Nidwaldner Firma heit in Kontakt. Sein Vater Heinrich war 50 mehrheitlich fabrikneue Helikopter Wyss-Medifan AG übernahm er 1997 Flugzeugbauer bei der Swissair und rüs- und Flugzeuge zu fl iegenden Ambulan- zen aus. Oben: Max Bucher bezeichnet sich sel- ber als Tüftler, der sehr gerne Ideen ver- kauft. Mit einem Marktanteil von 70 Pro zent auf dem europäischen Helikop- termarkt ist er zweifellos ein erfolgreicher «Daniel Düsentrieb». Links: Am 27. Mai lieferte Aerolite die zehnte fabrikneue King Air B200 LN-LTJ der norwegischen Lufttransport AS aus. Bei der elften handelt es sich um eine gebrauchte King Air, die zurzeit beim Hersteller in den USA modifi ziert und im Herbst an Aerolite zur EMS-Umrüstung geliefert wird. Foto: Walter Hodel Foto: Walter

36 9/2010 Helicopter tete DC-4 und DC-6 mit Bordküchen aus. wir feststellen, dass die Löcher im Bo- Schliesslich gründete er in Fällanden die den nicht übereinstimmten. Nun muss- Bucher Leichtbau AG. Heinrich Bucher ten wir für unsere Einbauten schnell ein persönlich stellte vor 35 Jahren die Wei- neues Befestigungssystem entwickeln chen für den Werdegang seines Sohnes und zulassen, während die Zeit wieder Max, der damals in Fällanden in der einmal gegen uns lief.» Konstruktion arbeitete. Als die Schwei- zerische Rettungsfl ugwacht bei Bucher Leicht und robust Leichtbau anklopfte, wollte der Firmen- Die Stärken von Aerolite liegen bei der

inhaber sie trotz vollen Auftragsbüchern Hodel Foto: Walter robusten Leichtbauweise ihrer Einbau- nicht abweisen. «Mein Vater war damals ten. Die verwendeten Materialien sind der Meinung, dass ich zu wenig Arbeit hauptsächlich Aluminium, Wabenplat- hätte, worauf er mir das Rega-Dossier ten und Composite-Werkstoffe. Der Er- übergab», sagt sein Sohn heute. Max folg der Schweizer lässt sich in erster Bucher war schliesslich für die Ausrüs- Linie auf die Kombination der Materia- tung der ersten Rega-Helikop ter und lien zurückführen. Das Mindergewicht Flugzeuge verantwortlich. Und die Rega ist in der Regel der Hauptgrund für die blieb Max Bucher treu. Zurzeit rüstet Auftragserteilung. Bei der Rega waren Aerolite die neuen Agusta Westland Da die durch das geringere Gewicht hö- Vinci aus. Von den elf Helikoptern sind heren Leistungsreserven ausschlagge- bereits acht abgeliefert. bend. Bei der norwegischen Lufttrans- port AS bedeutete weniger Gewicht Schwerpunkt Heli mehr Reichweite. Neunzig Prozent der Aufträge betref- fen die Ausrüstung von Ambulanz- und Böden und Laderampen Rettungshelikoptern. Aerolite hat bis Jeder Helikopter erhält zuerst einen heute rund 250 Eurocopter EC135 und neuen Boden aus Aluminium. Dieser EC145 ausgerüstet. Dazu kommen noch- wird aus einem Teil gefräst und weist mals etwa 50 AgustaWestland AW109S neben den notwenigen Befestigungs- Grand und AW139. Momentan baut Ae- punkten für Sitze und Geräte auch Rin-

rolite die ersten Bell Helicopters Bell 429 Hodel Foto: Walter nen auf, die Flüssigkeiten zurückhalten. in Amerika mit EMS-Equipment aus Oben: Jeder Kunde wird bei Aerolite in- Diese verhindern, dass Blut und Sekrete (EMS Emergency Medical Services, zu dividuell beraten. Dieses hölzerne Ka- in die Struktur des Helikopters gelangen Deutsch Medizinischer Rettungsdienst). binenmodell der AW139 steht in Dü- und vermindern dadurch die Korrosions- Für den amerikanischen MD Helicopters bendorf und wurde für die Planung der anfälligkeit. Bei allen EMS-Einbauten MD Explorer und den russischen Kazan Einbauten der kanadischen Ornge ver- legt Bucher grossen Wert auf die Funk- wendet. Helicopters ANSAT bieten die Nidwald- tionalität. Alle Komponenten werden zu- ner ebenfalls medizinisches Interieur an. Unten: Durch das ausgeklügelte Bela- sammen mit dem Kunden an einem höl- desystem von Aerolite kann die norwe- Lediglich zehn Prozent des Auftrags- zernen Modell der Kabine besprochen, gische King Air B200 problemlos bela- volumens betreffen Flächenfl ugzeuge. geplant und schliesslich in Ennetbürgen den werden. Früher waren aufwendige Momentan rüstet Bucher mit seinem Umbauten nötig, wie zum Beispiel die konstruiert. Eine Stärke von Aerolite sind Team in Dübendorf elf neue Ambulanz- Umrüstung des Flugzeuges auf breitere die selber entwickelten Laderampen und fl ugzeuge Beechcraft King Air B200 für Frachttore. -hilfen, die ein schonendes Ein- und Aus- die norwegische Lufttransport AS aus. laden der Patienten ermöglichen.

Integriert Flug nicht stattfi nden.» Da die Einbau- Dübendorf als Zukunft? Aerolite arbeitet meistens direkt in der ten aber kundenspezifi sch sind, tauchen Die Einmietung auf dem Flugplatz Dü- Montageline im Werk des betreffenden Einbauprobleme immer erst am Hub- bendorf bezeichnet Bucher als Glücks- Herstellers. Diese Vorgehensweise ent- schrauber auf. Für Anpassungen bleibt fall. Leider ist die Zukunft nur bis ins stand aus einer Not heraus, weil in der nur wenig Zeit. Helikopter verändern Jahr 2014 gesichert. Dennoch möchte er Schweiz keine geeigneten Räumlich- sich im Lauf der Zeit bereits in der Fer- investieren und ein Ausrüstzentrum mit keiten zur Verfügung standen. Wäh- tigung. Obwohl seine Leute die ganze vier bis sechs Standplätzen und den ent- rend also zum Bespiel bei Eurocopter im Produktion der Helikopter mit Argus- sprechenden Arbeitsplätzen einrichten. deutschen Donauwörth der Helikopter Augen beobachten, können auch hier Dies würde es Aerolite ermöglichen, die gefertigt wird, bauen Aerolite Mitarbei- plötzlich Probleme entstehen. Als Bei- neuen Helikopter in der Schweiz aus- ter die medizinische Ausrüstung vor Ort spiel nennt Bucher die Agusta Westland zurüsten und damit den Zeitaufwand ein. Gleichzeitig müssen alle Teile luft- AW139: «Bevor wir mit der Umrüstung sowie das Entwicklungsrisiko zu redu- fahrttechnisch zertifi ziert werden. «Das der ersten Maschinen in Amerika be- zieren. Jede Landung eines Helis oder bedeutet für uns einen grossen Stress», gannen, habe ich am Hauptsitz in Ita- Flugzeuges generiert rund 2000 bis 3000 sagt Max Bucher. «Wenn am Tag X die lien nachgefragt, ob die Helis aus euro- Stunden Arbeit und die Agglomeration Flugerprobung des Helikopters geplant päischer und amerikanischer Produktion des Flugplatzes wird dadurch nicht stark ist, müssen auch wir unsere Arbeiten ab- identisch seien. Obwohl man mir versi- belastet. geschlossen haben. Ansonsten kann der cherte, dass dies der Fall ist, mussten Walter Hodel

9/2010 37 Helicopter 40 Jahre Polizeihubschrauberstaffel Bayern

Bayerns fliegende Augen Foto: Polizeihubschrauberstaffel Bayern Oben: Bedarf ständiger Übung: Winden- Mit der Lieferung des letzten Die Maschine ist eine von jeweils zwei einsatz im Hochgebirge. Dazu kann die FLIR-Ausrüstung zügig ausgebaut und Hubschraubers Mitte 2010 ist unterschiedlich ausgerüsteten Helikop- tern, die jeweils in München und der die Maschine mit einer Rettungswinde die Modernisierung der Poli- versehen werden. Der ummantelte Fe- Aussenstelle Roth bei Nürnberg ständig zeihubschrauberstaffel Bayern nestron-Heckrotor ist ein Sicherheitsge- in Bereitschaft stehen. Einer der beiden pünktlich zum 40-Jahre-Jubiläum winn und dient auch der Geräuschredu- ist mit einem FLIR-System, der andere zierung. beendet. Nach der schrittweisen mit normaler Bestuhlung zur Beförde- Umrüstung verfügt Bayerns Po- rung von Spezialisten und Rettungs- Unten: Übersichtliche Displays des digi- talen Glascockpits liefern ständig Infor- lizei wieder vollständig über eine kräften, sowie mit einer Rettungswinde mationen über den Flugzustand und die ausgestattet. Hubschrauberfl otte auf dem neu- Parameter der Bordsysteme. esten Stand der Technik. Bei ei- Leistungsstärker und ner EU-weiten Ausschreibung mehr Zuladung machte die EADS-Tochter Euro- Betrieb, in dem die gesamte Wartung copter mit acht EC-135 P2+ für Der generelle Unterschied zwischen der Hubschrauber durchgeführt wird. dem ersetzten P2 und dem neuen P2+ An ihren beiden Standorten erreicht die 60 Millionen Euro das Rennen. besteht in der gesteigerten Einmotoren- gesamte Flotte jährlich durchschnittlich leistung, der überarbeiteten digitalen 4000 Flugstunden. Die Zahl der Einsatz- ünchen, Flughafen Franz- Triebwerksregelung mit erhöhter Leis- fl üge lag im vergangenen Jahr bei 3345. Josef-Strauss. Bereich tungsabgabe und im 75 kg höheren Ab- Davon erfolgten 765 in der Nacht, 91 wa- General Aviation. Ein- fl uggewicht. ren Verletzten- und Notarzttransporte, Msatz für «Edelweiss 3». Das digitale Glascockpit erhielt mit höher- Rettungen und Bergungen. Im Gebirge Die Besatzung eilt zu ihrem brandneuen wertigen Navigationsgeräten, zwei Zu- mussten die fl iegenden Ordnungshüter Hubschrauber D-HBPC. Der hebt zü- sammenstosswarnsystemen, sowie zeit- 38-mal Hilfe leisten, weiss Polizeiober- gig ab und fl iegt in Richtung München. gemässer Funk- und Telefonausrüstung kommissar Michael Mayer zu berichten. eine Verbesserung. Auch der FLIR-Ope- Ob es darum geht nach Straftätern zu rator-Platz (FLIR = Forward Looking Infra- fahnden, nach Vermissten zu suchen, red) wurde komplett neu gestaltet. Dabei Menschen aus Gefahrensituationen zu erhielt vor allem das Video- und Wärme- retten, den Verkehr oder die Umwelt zu bildkamerasystem eine Aufwertung. Das überwachen, die Helicops leisten seit 40 mittelhohe Landewerk bringt vor allem im Jahren schnelle und kompetente Hilfe. Gebirge ein Plus an Sicherheit. Vor allem das Equipment des FLIR-Ope- rator-Arbeitsplatzes mit seinen Kameras, 4000 Flugstunden pro Jahr ermöglicht die Observierung verdäch- Die Staffel ist nicht nur Polizeidienst- tiger Fahrzeuge, die Fahndung nach

Foto: Gerd Zipper stelle, sondern auch luftfahrttechnischer Flüchtigen und das Auffi nden Vermiss-

38 9/2010 Helicopter ter bei Tag und mit der Wärmebildka- mera auch bei Nacht. Technische Daten «EC-135 Bei Grossereignissen wie Demonstrati- P2+» onen oder dem Papstbesuch sind auch Triebwerke 2 x Pratt & Whitney mehrere Maschinen im Einsatz, die das P&W 206 B2 Geschehen beobachten und Lagebilder Leistung 478kW/650 WPS für die Polizeiführung erstellen. Dauerleistung Höchstgeschw. 259 km/h Breiteres Einsatzspektrum Reisefl uggeschw. 230 km/h

Was die bayerische von anderen deut- Foto: Gerd Zipper Standardreichweite 635 km schen Hubschrauberstaffeln unterschei- Einsatzdauer 2,5 h (ohne Reserve) det, ist das durch die geografi sche Lage Steigrate 7,6 m/s Bayerns bedingte, breiter gefächerte Dienstgipfelhöhe 6096 m Einssatzspektrum. Vor allem sind es Ge- Leergewicht 1455 kg birgseinsätze, die oft Leistungen bis an Max. Abfl uggewicht 2910 kg die Grenzen von Mensch und Maschine verlangen. Besonders dann, wenn Kin- Länge über alles 12,19 m der im Spiel sind. Michael Mayer er- Rumpfl änge 10,20 m innert sich dabei an einen Einsatz im Rumpfbreite 1,56 m Hochgebirge: Breite über alles 2,65 m Eine Schulklasse mit Lehrern, nur leicht Höhe 3,51 m bekleidet, besteigt einen, nur für erfah- Rotordurchmesser 10,20 m rene Kletterer geeigneten Klettersteig und wird von einem Gewitter über- rascht. Bereits nach kurzer Zeit sind FLIR-Maschine kommt noch ein FLIR- die Jugendlichen unterkühlt. Sie frie- Operator hinzu. Bei Nacht-Winden-Ak- ren, klammern sich nur noch zitternd tionen im Gebirge ist zusätzlich spezi- Halt suchend an die Drahtseilsicherung. ell ausgebildetes Personal mit an Bord. Über Handy können sie einen Notruf Erfolgreicher Einsatz absetzen. Bis die Bergwacht eintrifft, Foto: Gerd Zipper kann es zu spät sein. Die Temperatu- «Edelweiss 3» D-HBPC kommt vom Ein- Nach zwei Stunden kehrt die «Edelweiss ren sinken rasch. Auch der Anfl ug der satz zurück. Die Landung erfolgt auf ei- 3» zurück und setzt sich auf die fahr- «Edelweiss 8» von München aus dau- ner fahrbaren Landeplattform neben der bare Landeplattform. Kurze Zeit später ert seine Zeit. Zeit, die die Kinder nicht D-HBPD, die auf diesem Bild mit der werden die Triebwerke heruntergefah- FLIR-Kamera ausgestattet ist. haben. Nach einer knappen drei viertel ren. Die Rotorblätter drehen sich lang- Stunde erreicht der Helikopter das Ge- Für die Bekämpfung kleinerer Brand- samer, bleiben stehen. Sofort fährt ein biet um das Kehlsteinhaus bei Berchtes- herde: Feuerlöschbehälter als Aussen- Tanklaster heran und beginnt die Ma- gaden. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt. last-Zusatzausrüstung. schine aufzutanken. Zufrieden steigen Durch Anlanden mit nur einer Kufe auf Pilot Jürgen Ulbrich und sein Kollege aus einem Felsvorsprung, werden die be- dem Hubschrauber. Auch dieser Einsatz reits stark unterkühlten Jugendlichen 30 Besatzungen, bestehend aus Pilot, war erfolgreich. Der Täter eines Raub- vom Hubschrauber aufgenommen und Flugtechniker und FLIR-Operator, er- überfalls konnte von den Streifenkolle- unbeschadet ins Tal gefl ogen. Das sind möglichen im Schichtdienst eine Ein- gen am Boden dank Unterstützung der erfolgreiche Flüge und berührende Mo- satzbereitschaft rund um die Uhr. Insge- fl iegenden Polizei gefasst werden. Die mente, welche die fl iegenden Polizisten samt gehören der Staffel – einschliesslich Investition der 60 Millionen Euro in die nicht vergessen. Technik und Verwaltung – rund 100 Hubschrauber und damit in die innere Doch es gibt auch Einsätze, die nicht so Frauen und Männer an. Sicherheit Bayerns, scheinen sich ge- glimpfl ich ausgehen – wenn eine ver- Die Einsatzmaschinen sind bei Tag mit lohnt zu haben. misste Person nur noch tot aufgefun- Pilot und Flugtechniker besetzt. Bei der Gerd Zipper den wird. Einheitliche Flugausbildung Chronologie 40 Jahre PHuSt Bayern Die Ausbildung des fl iegenden Perso- 1970 Übergabe des ersten Einsatzhubschraubers nals aller deutschen Polizeien erfolgt 1973 Fünf Maschinen erreichen bei bisher 675 Flügen 1615 Flugstunden ausschliesslich an der «Luftfahrerschule 1974 Eröffnung der Aussenstelle Roth bei Nürnberg für den Polizeidienst» in Bonn-Hangelar. 1975 Die Staffel verfügt über sieben Maschinen und 18 Mann fl iegendes Personal Die zentralisierte Schulung erhöht so die 1977 Die Staffel erhält den Status einer selbstständigen Organisationseinheit Effi zienz und gewährleistet die einheitli- 1982 Bei einem Absturz fi nden zwei Staffelangehörige den Tod 1983 Indienststellung der ersten BK 117 chen Vorgaben für den polizeitaktischen 1984 Die Staffel erreicht 50 000 Flugstunden Flugdienst und ermöglicht das gleiche 1995 Einführung des Nachtfl ug- und 24-h-Betriebes fl iegerische Niveau. Zuvor muss jeder 1998 Einführung der IFR-tauglichen EC 135 P2 Fluganwärter eine normale Polizeiaus- 2010 Indienststellung der verbesserten EC 135 P2+. bildung durchlaufen.

9/2010 39 SHA Inside

Swiss Helicopter Association www.sha-swiss.ch 100 Jahre Luftfahrt in der Schweiz Das Meeting von

Emmen Foto: Edith Thoma Foto: Samuel Sommer Links: Der Kleine ganz gross – Robinson R44 Raven II HB-ZII von Heli Partner bei einer Montagedemo. Zwar wird dieser Auch die Helikopterfl iegerei war an der Airshow in Hubschrauber leistungsbedingt nicht für kommerzielle Monta- Emmen vertreten – teils unter widerlichen Wetter- gearbeiten eingesetzt, ist aber ideal für die Schulung von bedingungen. Was aber der Qualität der Vorführun- Piloten und Flughelfern. gen keinen Abbruch tat! Rechts: Rettungsdemo unter realen Bedingungen – die DaVinci und ihre Rega-Crew hatten wohl die widerlichsten Bedingungen der gesamten Airshow. Foto: Aeromedia A. E. Wettstein Foto: Aeromedia A. E. Wettstein Goodbye, Alouette! Im Juli waren bei der Luftwaffe noch elf SE.3160 Alouette 3 einsatzbereit. Ende Jahr wird der Klassiker defi nitiv ausser Dienst gestellt. Foto: Samuel Sommer Oben: Der Oldtimer, schöner als neu – die SE.3130 Alouette 2 HB-XYB hat Jahrgang 1964 und fl og bis 1990 als V-63 in der Luftwaffe.

Unten: Power pur – der Kamow Ka-32A12 von Heliswiss Inter- Foto: Samuel Sommer national im Grau des Himmels. Upside down! Die Super Puma-Vorführung der Superlative.

40 9/2010 Heli-Focus

von Markus Herzig www.SwissHeli.com

Heli «Golf Quebec»

ine Paarung mit zwei moder- Januar 2009 fl iegt dieser Helikopter bei nen Helikopter-Typen. Der kommerziellen Flügen im FOM der Air- fünfplätzige Notar (No tail ro- port Helicopter Basel, wird aber weiter- Etor) MD500N «Xray Golf Que- hin von der Heli-West AG betrieben. Die bec» von Fuchs Helikopter wurde 1995 beiden Helikopter im Detail: als fünfter Helikopter dieses Typs in der HB-XGQ McDonnell 500N; S/N LN-069; Schweiz registriert. Unter tragischen B/J 1993; vorher: N52091; Eintrag: 2. Mai Umständen verunfallte die Maschine 1995, Eigentümer & Halter: Fuchs Ro- am 29. Januar 1999 beim Lawinenspren- bert; Unfall: 29. Januar 1999; Löschung: gen in der Gegend des Hoch-Ybrig SZ. 25. Februar 1999. Vier Menschen haben bei diesem Un- HB-ZGQ Eurocopter EC-120B; S/N fall ihr Leben verloren. Der ebenfalls 1229; B/J 2001; vorher: D-HHSN; Ein- fünfplätzige EC-120B Colibri «Zulu Golf trag: 15. Juni 2005, Eigentümer & Halter: Quebec» wurde im Sommer 2005 aus Heli-West AG; Handänderung: 22. Sep- Deutschland importiert und wurde in tember 2005, neuer Eigentümer: Dreieck der Folge das Flaggschiff der in Gren- Industrie Leasing SA; Handänderung: chen beheimateten Heli-West AG. Seit 27. Januar 2009, neuer Eigentümer: For-

tis Lease Suisse SA, neuer Halter: Air- port Helicopter Basel; Handänderung: 7. April 2009, neuer Eigentümer: Heli- West AG.

Grosses Bild: Der EC-120B HB-ZGQ im Anfl ug auf die Heimbasis in Grenchen. Foto: Markus Herzig

Oben: Der EC-120B HB-ZGQ im Einsatz bei den offenen Schweizer Meisterschaf- ten 2010 in Grenchen. Foto: Markus Herzig

Links: Der MD500N HB-XGQ an einem schönen Wintertag in Schindellegi. Foto: Markus Herzig

9/2010 41 Helicopter Mit dem R44 nach Namibia Ein «rotormässiges» Highlight!

Herausforderungen sind da, um gebunkert wird, setzen die G-Limiten sie anzunehmen: Mit einem R44 der Helikopter dieser Praxis einen Rie- nach Namibia zu fl iegen, heisst gel vor. So ist es denn auch vorgesehen, Die Dünen von Sossusvlei in Namibia nicht «nur eben weg sein». Mit die Strecken über Wasser (zusätzliche sind ein absolutes «Muss»! seriöser Planung, gutem Materi- Rettungsausrüstung) mit nur einem Pi- Foto: HTC loten zu befl iegen. Interessierte, welche al und Teamwork wird diese Rei- die Reise mitmachen möchten, steigen Infos se anspruchsvoll, aber kein wirkli- am besten in Ägypten zu. ches Problem sein. Im Gegenteil: Eine Tour dieser Art kann man nicht einfach Natürlich ist die Planung das eine – die «buchen». Es ist ein gemeinsames Projekt Ein fl iegerisches und kulturelles Realität wird anders sein. Wetterkapri- aller, die im Heli sitzen. Deshalb fi ndet es Abenteuer der Extraklasse. Wer olen, fehlender Treibstoff oder Hand- Kai Naujokat sehr wichtig, dass man zuvor möchte sich der Herausforderung lingsprobleme sind bei Reisen in Af- die Vorstellungen und Bedürfnisse ausführ- stellen? HTC aus Donaueschin- rika so sicher, wie das Amen in der lich diskutiert. So stehen zum Beispiel bei ei- gen hat die Vorbereitungen abge- Kirche. Das kann zwar ärgerlich sein, nigen Stop overs nur rudimentäre Übernach- tungsmöglichkeiten zur Verfügung. schlossen. Noch sind Plätze frei, hat letztlich aber auch den Reiz des Un- bekannten. Flexibilität und Improvisa- Organisation: um sich diesem Abenteuer mit tionstalent sind – neben guter Planung HTC Helicopter Charter GmbH Kai Naujokat zwei R44 zu stellen! – eine Grundvoraussetzung für Reisen Flugplatz Donaueschingen dieser Art. Telefon: +49 771 16 24 74 ai Naujokat, der Geschäfts- Zwei Robinson R44 Raven II sind für die Mail: [email protected] führer von HTC Helicopter Reise vorgesehen. Der eine Startpunkt Website: htc-helicopter.de Charter GmbH, hat zunächst liegt in Donaueschingen (HTC), der an- K einmal viel Zeit in die Pla- dere in der Schweiz (Heli Sitterdorf, nung investiert: Routenfestlegung, Kar- Frank Krivanek). Ausgewiesene Flug- toria-Fällen ein weiterer Höhepunkt! ten, Visen und nicht zuletzt auch um- lehrer sind mit von der Partie – die ideale Für die Rückreise (vorgesehener Start: fangreiche technische Abklärungen. Voraussetzung für mitreisende Piloten, 15. Februar) wird der Kontinent auf west- Doch dazu später. Für unsere Leser die auf eine ganz besondere Art Erfah- licher Seite durchquert. Auch für die Da- steht zunächst die Frage «weshalb?» im rungen und Stunden sammeln möchten. heimgebliebenen wird etwas geboten: Raum. Kurz: Naujokat ist Unternehmer. Die Hinreise führt durch das östliche Die Helikopter sind mit einem GPS-Log- Als solcher stellt er fest, dass die Aus- Afrika, dabei werden folgende Länder ger versehen. So kann die Reise im In- lastung der Flotte im Winter «durchzo- des Schwarzen Kontinentes durchquert: ternet verfolgt werden. gen» ist. Die Fixkosten sind aber da. Ägypten, Sudan, Kenia, Tansania, Sam- Ein Blick auf die Karte zeigt, wo Som- bia, Botswana. Der gesamte Lauf des «Überwintern» im mer herrscht wenn Nebel uns das Flie- Nils unter den Kufen – und mit den Vik- südlichen Afrika gen vergällt. Der erfahrene Operator Nach der Ankunft der Helis am Bestim- und Fluglehrer kennt den Süden Afri- Legs (total 5355 NM) mungsort steht erstmals eine technische kas: Botswana, Namibia und Südafrika Überprüfung (Service) an. Ab Ende De- sind ihm fl iegerisch gut vertraut. So ist Donaueschingen–Pula 310 NM zember jedoch, bis zirka Mitte Februar, Pula–Dubrovnik 250 NM es nur naheliegend, in unserem kalten können sich europäische Piloten von Dubrovnik–Preveza 245 NM Winter in den Sommer Afrikas auszu- Windhoek aus (Direktverbindung der Preveza–Sitia 340 NM weichen. Naheliegend zwar, aber nicht Sitia–Mersa Matruh 365 NM Lufthansa ab Frankfurt) die Schönhei- nahe liegend… Mersa Matruh–Asyut 370 NM ten des südlichen Afrikas erfl iegen. Da- Asyut–Aswan 210 NM rum: Kein Winterschlaf in der Schweiz Der 60 Stunden Trip Aswan–Dongola 322 NM – auf an die Sonne Namibias! Naujo- 62:56 Stunden sieht die Flugplanung für Dongola–Khartoum 270 NM kat kennt die Gegend aus dem Effeff; den Weg in den Süden vor. Aufgeteilt in Khartoum–Malakal 377 NM er schwärmt von der Küste Namibias, 20 Legs – bei der längsten Strecke ste- Malakal–Juba 290 NM von den endlosen Weiten im Hinterland hen 389 Nautische Meilen an (siehe Kas- Juba–Lokichoggio 178 NM und vom naheliegenden Botswana, mit ten). Nun ist der R44 ja nicht gerade als Lokichoggio–Eldoret 245 NM Maun als Ausgangspunkt zu einem der Eldoret–Mwanza 246 NM «Long Ranger» bekannt: Seine Haupt- schönsten Landstriche Afrikas: dem Mwanza–Tabora 187 NM aufgabe liegt auf anderem Gebiet. Die Okawango-Delta. Der sympathische Tabora–Kasama 389 NM Grenze der Zuladung setzt die MTOW «Heli-Addict» aus Donaueschingen hat Kasama–Ndola 225 NM – und im Gegenteil zu den Flächenfl ie- Ndola–Lusaka 141 NM sich mit einem Schweizer Tour-Opera- gern, wo bei Reisen solcher Art auch Lusaka–Livingstone 215 NM tor vor Ort arrangiert: «Möchtet Si di mal (Aufsichtsbehörden nicht weiterle- Livingstone–Maun 191 NM schönschti Lodge gseh?» sen…) gehörig Mehrgewicht beim Start Max Ungricht

42 9/2010 Helicopter Leserwettbewerb Helikopter der Welt Diesen Monat heisst es: Wer erkennt diesen Helikopter? Senden Sie Ihre Antwort bitte an folgende Adresse: wettbewerb@redaktion-cock- Foto: mt pit.com. Einsendeschluss: Aufl ösung Wettbewerb Juli 2010 20. September 2010. Die richtige Antwort lautet: Bitte fügen Sie Ihrem Mail Ihre Jakolew Jak-18 (OO-IAK). vollständige Adresse bei. Dem Folgende Cockpit-Leser haben die Frage Gewinner winkt ein Cockpit- richtig beantwortet: Kalender 2011 seiner Wahl. Markus Arnold, 5734 Reinach; Melgg Bei mehreren richtigen Ein- Lütschg, 8753 Mollis; Patrick Nanzer, sendungen entscheidet das 8133 Esslingen; Stefan Nanzer, 8133 Ess- Los. Über den Wettbewerb lingen; Heinz Segessenmann, 2552 Or- pund; John Sicker, 8832 Wilen bei Wol- wird keine Korrespondenz lerau; Michael Trachsel, 3626 Hünibach; geführt. Michel Vogler, 4107 Ettingen; Alfred Zbin- Die richtigen Einsendungen den, Rowledge-Farnham UK. werden in der November- Als Gewinner ausgelost wurde: Ausgabe 2010 publiziert. Viel Stefan Nanzer.

Foto: Samuel Sommer Spass und Erfolg! Die Gewinner werden im Dezember kon- taktiert.

www.mountainflyers.ch Helicopter-Fluglehrer- Tel. 031 819 60 30 F I - H Ausbildung Wir haben in den zurückliegenden 5 Jahren 30 Fluglehrer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgebildet. Nächster Lehrgang: November 2010 HTC HELICOPTER CHARTER GMBH Telefon: +49 (0) 7 71 / 16 24 74 D-78166 Donaueschingen eMail: [email protected] Ab sofort steht für Sie ein neuer RH22 zu Dürrheimer Straße 84 www.htc-helicopter.de günstigen Konditionen für Charterung und Schulung bei uns zur Verfügung!

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9/2010 43 History

Links: Die beiden am 7. September 1920 über der Schweiz abgestürzten Savoia S.9 Flugboote waren baugleich mit ei- nem bereits im Herbst 1919 nach Finn- land gelieferten Exemplar. Diese S.9 mit der Immatrikulation 2B500 war auf der Marinefl ieger-Basis von Santahamina stationiert. Aufnahmen der beiden über dem Tödi-Gebiet und dem Zürichsee verunglückten Savoia sind dem Verfas- ser nicht bekannt. Unten: Der Einsatz der Savoia S.9 stand in Finnland unter einem schlechten Stern – das erste Exemplar in fi nnischen Diensten musste am 18. Mai 1920 wäh- rend eines Landeunfalls abgeschrieben werden.

Die Savoia S.9 war zum Zeitpunkt der Bestellung in Finnland bekannt: Be- reits im Herbst 1919 hatte das italie- nische Königreich eine Maschine die- ses Typs dem neu gegründeten Staat als Geschenk überlassen. Eine Besat- zung der SIAI-Werke überführte diese

Foto: Klaus Niska S.9 am 10. November 1919 nach Hel- sinki. Im Dienste der Luftstreitkräfte er- hielt die Savoia das Kennzeichen 2B500 War es Sabotage? und war auf der Marinefl ieger-Basis von Santahamina stationiert. Lange konn- ten sich die Finnen nicht an ihrem Ge- Drama fi nnischer Flieger schenk erfreuen: Die Maschine musste am 18. Mai 1920 nach einem Landeun- fall abgeschrieben werden. Vor genau 90 Jahren stürzten zwei Italia (SIAI) in Sesto Calende am Süd- Der Rhein als Wegweiser Savoia S.9 über der Schweiz ab. ende des Lago Maggiore zwei Savoia Die italienischen Flugboote waren S.9 Flugboote. Auslöser für diese Order Im Sommer 1920 reisten Major Väi nö für die fi nnischen Luftstreitkräf- war eine Spende des schwerreichen Zi- Werner Mikkola, Oberleutnant Äly garetten-Produzenten A. K. Christides Durchmann sowie Leutnant Carl-Erik te bestimmt. Hartnäckig hielt sich über 185 000 fi nnische Mark in den Avi- Leijer nach Norditalien, um sich mit den das Gerücht von Sabotage. atik-Fonds des Landes. Die nur in weni- neuen Wasserfl ugzeugen vertraut zu ma- gen Exemplaren gebaute Savoia S.9 mit chen. Wegen Streiks der Belegschaft ver- innland eroberte während der einer Spannweite von 13,2 Metern war zögerte sich die Ablieferung der brand- Wirren des Ersten Weltkrieges für Aufklärungsaufgaben bei der italie- neuen S.9 an die fi nnische Delegation. die europäische Landkarte. nischen Marine ent- F Das Land spaltete sich im Zuge wickelt worden. Sie der Oktoberrevolution von Russland ab besass eine Höchst- und erklärte sich am 6. Dezember 1917 geschwindigkeit als unabhängig. Der 6. März 1918 gilt als von 140 Stunden- die Geburtsstunde der fi nnischen Luft- kilometern und ein waffe: Einziges Flugzeug war die vom maximales Start- schwedischen Grafen Erik von Rosen ge- gewicht von 1740 schenkte Morane Parasol. Die persönli- Kilogramm. An- chen In signien des Grafen – auf die Trag- getrieben waren fl ächen gepinselte blaue Hakenkreuze die stoffbespann- – übernahmen die Finnen kurzerhand ten Doppeldecker- als ihr Hoheitskennzeichen. Flugboote von ei- nem Fiat A.12bis Am Anfang stand eine Spende Sechs-Zylinder- Im Jahre 1920 bestellte die fi nnische Re- Triebwerk mit einer

gierung bei der Societa Idrovolanti Alta Leistung von 300 PS. Foto: Klaus Niska

44 9/2010 History

Der einsame Fliegertod Gedenktag anwaltschaft Zürich vom 8. Februar 1922 Während eine Vielzahl von Zeugen um kamen zum Schluss, «dass die Leimung Beim Absturz der beiden Savoia S.9 am 09.30 Uhr den Absturz von Leijer vor der Luftschraubenlamellen sehr schlecht 7. September 1920 über der Schweiz lies- Zollikon am Zürichsee beobachteten, war.» Spezialisten des Luftamtes führten sen die ersten Angehörigen der noch jun- fanden Mikkola und Durchmann einsam dies auf die Verwendung von zwei ver- gen fi nnischen Luftstreitkräfte ihr Leben. In den Fliegertod. Erst rund einen Monat schiedenen Sorten Klebstoff zurück. Die- der Folge proklamierte das Land den später wurden die Trümmer sowie die ser Mangel hat den Propeller im Flug in 7. September zum «Tag der fi nnischen Flie- ger», an welchem die Nation seiner gefal- sterblichen Überreste der Besatzung am seine Einzelteile zerlegt. Die Luftschrau- lenen Piloten gedenkt. Zu Ehren der beiden Fusse des Piz Urlaun auf dem Gliems- benfragmente haben dabei die Savoia so verunglückten Savoia-Besatzungen errich- gletscher in den Glarner Alpen gefun- massiv beschädigt, dass ein Absturz un- tete die im unteren Zürichseebecken gele- den. Die Borduhr ihrer Savoia war um vermeidbar war. gene Gemeinde Zollikon im Spätsommer 08.47 Uhr stehen geblieben. Weitere Zudem machte ein weiteres Detail der 1959 eine Gedenkstätte mit der vom eng- Wrackteile gab der Gletscher erst im vor Zollikon vorgefundenen Trümmer lischen Bildhauer Henry Moore geschaffe- August 1958 preis. das Luftamt stutzig. So ist im Bericht zu nen Bronzeskulptur «Falling Warrior». Ein Von der Polizei in Zollikon befragte Au- lesen, dass ein Splint jenes Rohrbolzens, Gedenkstein für die drei gefallen Flieger ist genzeugen gaben an, dass die von Lei- das Tragfl ächen und Rumpf miteinander am 7. September 2000 im südfi nnischen jer gesteuerte Savoia bereits in der Luft verbindet, mit einer Zange hart am Bol- Kouvola enthüllt worden. (sta) auf rund 400 Metern Höhe Teile des Flü- zen abgeknipst war. War das Sabotage? gels verlor. Ein Grossteil der Trümmer Das Luftamt schloss diese Möglichkeit in schlugen bei der Badeanstalt ein, wäh- ihrem Bericht nicht gänzlich aus, brachte Die Reise ohne Wiederkehr nahm am rend der Rumpf sowie das Fiat A.12bis aber auch grobe Fahrlässigkeit der Sa- 7. September 1920 ihren Anfang: Die Triebwerk im Zürichsee versanken. Die voia-Arbeiter ins Spiel. Finnen starteten um 6 Uhr vom Sesto Leiche des auf dem Wasser treibenden Mit Major Väinö Mikkola, Oberleut- Calende zu ihrem langen Überführungs- 26-jährigen Bordmechanikers Carlo Riva nant Äly Durchmann sowie Leutnant fl ug und überquerten in enger Formation konnten Fischer kurz nach dem Absturz Carl-Erik Leijer fanden die ersten Pilo- die Schweizer Grenze. Die Führungsma- bergen – er fand später auf dem Fried- ten der damals noch blutjungen fi nni- schine war mit dem 30-jährigen Piloten hof von Zollikon seine letzte Ruhe. Das schen Republik den Fliegertod – über Väinö Werner Mikkola sowie dem er- Drama vollzog sich nur einen Steinwurf der Schweiz, ganz fern ihrer Heimat. fahrenen 26-jährigen Navigatoren Äly von der Wasserfl ugbasis der Ad Astra Hans-Heiri Stapfer Durchmann besetzt, während Carl-Erik Aero am Zürichhorn entfernt (siehe Kas- Leijer in der zweiten Savoia S.9 den ita- ten). Alle drei fi nnischen Flieger wurden lienischen Bordmechaniker Carlo Riva später mit höchsten militärischen Ehren zugewiesen bekam. auf dem Friedhof von Helsinki beerdigt. Verfasser und Redaktion bedanken sich Die Finnen wollten nach dem Passie- beim Bundesarchiv in Bern und dem fi n- ren der Alpen bei Truns auf den Rhein Schlamperei im Savoia-Werk nischen Luftfahrthistoriker Klaus Niska stossen und dem Flusslauf folgend bis Die im Bundesarchiv in Bern zugängli- für die Überlassung von Dokumenten nach Amsterdam fl iegen. Von der hol- chen Untersuchungsberichte der Staats- und Unterlagen. ländischen Metropole aus wäre dann die zweite Etappe bis zur fi nnischen Küste in Angriff genommen worden. Die Savoia-Flugboote auf dem Zürichsee Die Ad Astra Aero bot seit November 1919 Tödliche Propeller Rundfl üge ab dem Zürichsee an. Unterge- Doch der Überführungsfl ug verlief al- bracht waren die dafür verwendeten Mac- les andere als vorgesehen: Über den Al- chi- und Savoia-Flugboote aus italienischer pen verlor der aus Konvola stammende Produktion in einem hölzernen Schuppen Leijer die Orientierung. Der 23-jährige am Zürichhorn im Stadtteil Tiefenbrunnen. Pilot ging in der Nähe von Bad Ragaz Insgesamt waren vier Savoia S.13 (Imma- auf dem Rhein nieder, liess sich durch trikulationen CH-6, CH-14, CH-17 und CH-

die lokale Bevölkerung über den ge- 18) und eine S.16 (CH-4) in der Schweiz re- Foto: Martin Kyburz nauen Standort aufklären und startete gistriert. Die Maschinen beförderten 1920 Die hauptsächlich für Rundfl üge einge- erneut. Die Besatzung Mikkola hinge- – dem Jahr des Absturzes der fi nnischen Sa- setzten Savoia- und Macchi-Flugboote gen hielt über Graubünden unbeirrt auf voia – insgesamt 7384 Passagiere und leg- ankerten im Frühsommer 1920 vor der den Rhein zu. ten dabei 166 920 Kilometer zurück. Be- Wasserfl ugbasis der Ad Astra Aero am Zürichhorn. Dann geschah das Unfassbare: Wäh- liebte Ziele bei den Rundfl ügen waren die rend ihres Fluges über der Schweiz Innerschweiz sowie die Alpen. Am 31. Au- hauchten beide Savoia praktisch gleich- gust 1920 – nur gerade acht Tage vor dem Drama bei Zollikon – ereignete sich bereits ein Ab- zeitig ihr Leben aus. Grund für dieses sturz mit der Savoia S.13 CH-18 der Ad Astra Aero, dabei kamen Pilot Oscar Bertea sowie ein Drama waren plötzlich auftretende Pro- Passagier ums Leben. Wegen der beiden Unfälle von Savoia-Flugzeugen erwog das Schweizer pellerschäden an beiden Maschinen, Luftamt Mitte September 1920 das Grounding dieses Typs, wie Dokumente im Bundesarchiv in wie die Untersuchung der Trümmerteile Bern aufzeigen. Die Ad Astra Aero nahm ihre Flotte im Herbst 1924 ausser Dienst und schloss später ergab. Die defekten Luftschrau- gleichzeitig ihre Wasserfl ugbasis im Zürichhorn. Heute befi ndet sich an gleicher Stelle das Res- ben liessen beiden Besatzungen nicht taurant Lake Side. (sta) den Hauch einer Chance.

9/2010 45 History

Vor 25 Jahren im Cockpit…

m Mittelpunkt der September- Ausgabe von 1985 steht ein Be- richt mit dem Titel «Zweimotorig Iüber den Atlantik». Boeing hatte zu dieser Zeit seine B767-300 schon ETOPS-zertifi ziert und TWA fl og als Pi- onier mit der 200 ER-Version auf der Nordatlantikroute. Airbus schaute die- ser Entwicklung bremsend zu, da der A310 dafür weniger geeignet war und man die Marktchancen des kommen- den A340 nicht kompromittieren wollte. Einen interessanten Ausfl ug in die mi- litärische Welt und damit in die USA machte Stefan Wunderlin: Er besuchte die Beale Air Force Base in Kalifornien, wo die legendären Lockheed SR-71 be- heimatet waren. Auch U-2-Maschinen waren dort stationiert, was Beale zum Hauptstützpunkt der US-Luftaufklä- rungseinheiten werden liess. Ein ganz anderes Thema – und mit der aktuellen Helikopter-Ausgabe im wei- testen Sinne verbunden – ist der Rück- blick auf den ersten Flug eines Schwei- zer Autogiros. Im Jahr 1934 kaufte die Berner Alpar einen zweiplätzigen Trag- fl ügler (Cierva/Avro C.30A), um damit Personentransport- oder Postfl üge durch- zuführen. Die Flugerprobungen brachten aber nicht den gewünschten Erfolg und der «Heli» war in der Folge nur noch an Flugtagen zu sehen. Im Jahr 1935 legte die HB-MAB in Köln eine Bruchlandung hin, was das Aus bedeutete. Zufällige Übereinstimmung beim Mit- telposter: Wie auch vor 25 Jahren (An- tonow An-124) ist auch in der aktuellen Ausgabe ein russisches Flugzeug auf dem Poster zu sehen. mt Titelbild: Erstfl ug des Airbus A310-300 vom 8. Juli 1985.

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Staffeln der Welt

We Fly! Wir fliegen – trotzdem! Fotos: Werner Baier Fotos: Werner

Das italienische Team «We Fly!» rubini, geboren 1973 in Brescia, ist von besonderer Art. Zwei sei- Pilot seit 2003. Seit seinem Au- ner Piloten sind querschnittge- tounfall 1995 Rollstuhlfahrer. lähmt und im Privatleben auf den Rechter Flügelmann ist Erich Rollstuhl angewiesen. Kustatscher, Jahrgang 1950. Er lebt in der Nähe von Venedig und ist hauptberufl icher Flug- lehrer. Seine Flugschule am Flugplatz Aviosuperfi cie Ca- posile ist eine der wenigen, die auch Körperbehinderte ausbil- den kann. Im Team ist er für Si- Ganz oben: Zweite Passage mit Rauch cherheit und Training verantwortlich. in den Teamfarben. Beim ersten Vorbei- Beeindruckend ist es zu sehen, wie Ales- fl ug «raucht es» in den italienischen Na- sandro Paleri sein Flugzeug besteigt. tionalfarben. rsprünglich im Jahr 2005 als Nachdem er sich vom Rollstuhl auf die Oben: Start zur Vorführung. Vierermannschaft gegrün- Tragfl äche «gestemmt» hat, hebt er mit Links oben: Der schwierige Einstieg. det, fl iegt man seit 2008, als den Händen seine Beine über die Kabi- Links unten: Abrollen nach der Landung. UFulvio Gamba tödlich verun- nenkante und zieht sich dann «klimm- (Alle Bilder: RIAT Fairford 2010) glückte, in einer Dreierformation. Lea- zugartig» hinein. der und Teammanager ist Alessandro Pa- leri. Geboren 1972 in Mailand, von Beruf Die Maschinen auf Formationswechsel, hochgezogene Luftfahrtingenieur und Pilot seit 1999. Die Fly Synthesis TEXAN ist ein Ultra- Fahrtkurven und Breaks zur Aufl ösung Seit 1987 ist er querschnittgelähmt, Ur- leichtfl ugzeug. Angetrieben wird es von der Formation. Die breite Startbahn im sache war ein Sprung in den Swimming- einem 100 PS Rotax 912. Zwei Maschi- englischen Fairford ermöglichte «We pool. Linker Flügelmann ist Marco Che- nen des Teams sind wohl auf Handsteue- Fly!» sowohl den Start als auch die Lan- rung für das Seitenruder umgebaut. Den dung in Formation, wegen des strammen Sonderanstrich gibt es seit 2007. Die hell- Windes mit den leichten Maschinen eine blaue «2» am Seitenruder der Maschi- beachtliche Leistung. nen erinnert an Fulvio Gamba. Werner Baier Das Programm Quellen Da UL-Flugzeuge in der Regel weder Bildarchiv des Autors für Kunstfl ug geeignet, noch zugelas- Broschüre RIAT Fairford 2010 sen sind, beschränkt sich das Programm www.wefl yteam.com

9/2010 47 HB-Register Schweizerisches Luftfahrzeugregister 30.06 – 31.07.2010 Eintragungen

Datum Immatrikul. Typ Werk-Nr. Bauj. Eigentümer/Halter Standort 05.07.2010 HB-AFV ATR 72-202 341 1992 Farnair Switzerland AG, Basel Basel-Mulhouse 14.07.2010 HB-CZU Cessna 182S 18280047 1997 Flugbetriebs AG Beromünster Flubag, Neudorf Luzern-Beromünster 15.07.2010 HB-FNS Pilatus PC-6/B2-H4 973 2010 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 14.07.2010 HB-FQA12 Pilatus PC-12/47E 1235 2010 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 14.07.2010 HB-FQX11 Pilatus PC-12/47E 1230 2010 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 14.07.2010 HB-FQZ11 Pilatus PC-12/47E 1231 2010 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 14.07.2010 HB-FRA11 Pilatus PC-12/47E 1234 2010 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 15.07.2010 HB-FRB11 Pilatus PC-12/47E 1236 2010 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 15.07.2010 HB-FRC11 Pilatus PC-12/47E 1237 2010 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 14.07.2010 HB-FRD11 Pilatus PC-12/47E 1232 2010 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 05.07.2010 HB-JKD IAI Gulfstream 200 50 2001 Credit Suisse AG/Nomad Aviation AG, Kehrsatz Bern-Belp 08.07.2010 HB-JVI Fokker F28 Mk. 0100 11325 1993 HB-JV India AG/Helvetic Airways AG, Zürich Zürich 12.07.2010 HB-LUT Piaggio P.180 1201 2010 Greenwings SA, Rotkreuz Lugano 08.07.2010 HB-LUY Diamond DA 42 42.196 2006 Lampart Andreas/Twin Club (BLM), Magden Basel-Mulhouse 01.07.2010 HB-QKF Wörner NL-1000/STU 1094 2010 M & C Leasing AG/ Ballonsportgruppe Rapperswil, Hohentannen Zurzach 29.07.2010 HB-QTP Cameron TR-70 11434 2010 Moutarlier Bruno, Le Lieu Le Locle 02.07.2010 HB-VPD Cessna 525 525-0519 2003 Verein Helibiz, Altenrhein St. Gallen-Altenrhein 30.07.2010 HB-WYG Remos GX 372 2010 Data Drive AG/Ecoplanes.ch, Mollis Mollis 28.07.2010 HB-YMH Wheeler Express CT 1051 2009 Walser Heiner, St. Julien de Civry (F) Lausanne-La Blécherette 22.07.2010 HB-YMT Van’s RV-7A 72072 2010 Flyvans, Bülach Birrfeld 30.07.2010 HB-YNL Sportcruiser 08SC122QB 2010 Stamm Bernhard, Frauenfeld Lommis 19.07.2010 HB-ZMF Robinson R22 Beta 4484 2010 MR Flugbetriebs AG/Mountain Flyers 80 Ltd., Belp Belp 19.07.2010 HB-ZVG Agusta A109E 11780 2010 Helicopter Solutions AG/ Skymedia AG, Zürich-Flughafen Zürich

Löschung: Der Pilatus PC-12NG HB-FQE11 soll im östlichen Europa eine neue Heimat fi nden. Im polnischen Luftfahrzeugregister wurde dafür die Immatrikulation SP-MIX reserviert.

Handänderungen

Datum Immatrikul. Typ Werk-Nr. Bauj. Neuer Eigentümer/Halter Standort 30.06.2010 HB-IOS A320-214 2968 2006 Avolon Leasing (AB1) Ltd./ Belair Airlines AG, Glattbrugg Zürich 30.06.2010 HB-IOW A320-214 3055 2007 Avolon Leasing (AB1) Ltd./ Belair Airlines AG, Glattbrugg Zürich

02.07.2010 HB-859 Elfe S2/3 0000 1966 Sidler Hans-Rudolf, Affoltern am Albis Hausen am Albis 14.07.2010 HB-1192 Standard Libelle 201 B 520 1974 Gysin Rudolf, Schübelbach Buttwil 26.07.2010 HB-1513 Mini-Nimbus C 146 1979 Schorr Wolfgang, Bonstetten Ausland 26.07.2010 HB-2368 DG-800 B 8-234B148 2001 Aerni Daniel, Küsnacht Schänis 08.07.2010 HB-IKR GIV 1159 1991 Loyd’s Business Jets Corp./Sonnig AG, Genève Bern-Belp 19.07.2010 HB-JES GV 556 1998 MWM AG, Zug Zürich 15.07.2010 HB-KEN M-7-235 C 25003C 1996 Associazione Spirit of Ambri, Minusio Ambri-Piotta 15.07.2010 HB-KHI SR20 1718 2006 Ahrenkiel Ellen Juliane, Muri bei Bern Bern-Belp 06.07.2010 HB-LTS P.68 B 69 1976 Lavizzari Benjamin, Genève Genève-Cointrin 06.07.2010 HB-MTC EA 300L 1213 2005 Take-Off Balloon AG, Mörigen Grenchen 27.07.2010 HB-PEN PA-28-236 28-8011011 1979 Skywards, Sagogn Zürich 27.07.2010 HB-PNB PA-28-181 2890218 1995 Rüetschi Daniel, Hornussen Fricktal-Schupfart 08.07.2010 HB-QLW Z-120 10936 2006 Banque Cantonale Vaudoise/ Freudiger Jean-Laurent, Botterens Château-d‘Oex 29.07.2010 HB-RAZ P2-05 46 1948 formation fl ight Ltd., Birmensdorf St. Gallen-Altenrhein 20.07.2010 HB-XQJ AS 350 B3 3093 1998 Air Glaciers SA, Sion Sion 07.07.2010 HB-YIT Kitfox V S95010094 2001 Plattner Roland, Gwatt Biel-Kappelen 08.07.2010 HB-YLH Kitfox VI S60110-65 2008 Zenklusen Christian, Naters Reichenbach 14.07.2010 HB-ZCW MD900 900-00019 1995 Breitling SA/Cashair SA, Coppet Grenchen 27.07.2010 HB-ZIA AS 350 B3 4163 2006 Air Zermatt AG, Zermatt Raron

48 9/2010 HB-Register

Löschung: Der Grumman American AA-1A HB-UBI wurde 1971 fabrikneu in die Schweiz importiert und am 26. Mai für das Aerocentro Ticinese (siehe Bild) im Luftfahrzeugregister eingetragen. Nach verschiedenen Eigentümer- wechseln erfolgte die Löschung am 26. Mai 1997. Der geplante Verkauf ins Ausland kam nicht zustande und das Flugzeug wurde 2001 wieder ins Schwei- zer Register aufgenommen. Am 29. Juni 2010 verunglückte die Maschine beim Start in Neuchâtel. Der Pilot kam glückli- cherweise mit leichten Verletzungen davon (links).

Löschung: Am 27. April 2009 bestellte die fi nnische Luftwaffe sechs PC-12NG – die erste Flottenbestellung einer europäischen Luftwaffe für das Erfolgsfl ugzeug aus Stans. Am 1. Juli 2010 wurden der Kundin in Stans die ersten beiden Maschinen übergeben und etwas später auf die fi nnische Luftwaffenbasis Tikka koski überfl ogen. Die restlichen vier Flugzeuge, darunter der Pilatus PC-12NG HB-FQL11, folgten noch im gleichen Monat. Damit wurden alle Flugzeuge einige Monate früher als geplant ausgeliefert (rechts).

Löschungen

Datum Immatrikul. Typ Werk-Nr. Bauj. Eigentümer/Halter Standort 30.06.2010 HB-BGV BFA K-1680/4-RI 10415 1977 Balloon-Air AG/ Ballongruppe Vordemwald, Vordemwald Vordemwald 30.06.2010 HB-QDB Sky 65-24 058 1997 Lefebvre Guy, Begnins Genève

12.07.2010 HB-1916 LS1-F 331 1976 Reimann Denise/Burkhard Rahel, Uznach Birrfeld 14.07.2010 HB-1984 DG-300 Elan 3E312 1988 Segelfl uggruppe Bern, Bern Bern-Belp 27.07.2010 HB-BTN Colt 120A 1918 1991 Centre alpin international de Ballons à air chaud, Château-d‘Oex Château-d’Oex 16.07.2010 HB-DEK M20C 2594 1963 Christian Charity Flyers, Eschlikon St. Gallen-Altenrhein 27.07.2010 HB-FNM PC-6/B2-H4 968 2010 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 19.07.2010 HB-FNO PC-6/B2-H4 970 2010 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 23.07.2010 HB-FQE11 PC-12/47E 1204 2010 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 06.07.2010 HB-FQH11 PC-12/47E 1213 2010 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 21.07.2010 HB-FQI11 PC-12/47E 1215 2010 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 19.07.2010 HB-FQJ11 PC-12/47E 1211 2010 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 19.07.2010 HB-FQL11 PC-12/47E 1217 2010 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 22.07.2010 HB-FQM11 PC-12/47E 1219 2010 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 08.07.2010 HB-FQO11 PC-12/47E 1216 2010 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 02.07.2010 HB-FQP11 PC-12/47E 1226 2010 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 22.07.2010 HB-FQR11 PC-12/47E 1220 2010 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 23.07.2010 HB-FQT11 PC-12/47E 1227 2010 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 20.07.2010 HB-FQV11 PC-12/47E 1229 2010 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 19.07.2010 HB-FTO10 PC-12/47E 1193 2010 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 19.07.2010 HB-FTT10 PC-12/47E 1206 2010 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 06.07.2010 HB-MTC EA 300L 1213 2005 Take-Off Balloon AG, Mörigen Grenchen 02.07.2010 HB-QAS Thunder AX9-120 S2 3597 1995 Groupe des Aérostiers de Fribourg, Fribourg Echandens 23.07.2010 HB-QDZ Sky 105-24 091 1997 Dumee Didier, Arconciel Arconciel 05.07.2010 HB-QMD Chimère AX-01 DUV002 2006 Duvoisin Pierrick, Savagnier Fontainemelon 13.07.2010 HB-SFC Jodel D140C 127 1964 Mousquet-Air, Naters Raron 29.07.2010 HB-SFV AT01 AT01-151 2006 Motorfl uggruppe Thun, Thun Thun 13.07.2010 HB-UBI AA-1A AA1A-0087 1971 Müller Philipp/Club Phil’Air, Colombier Neuchâtel 12.07.2010 HB-VMJ S550 S550-0029 1985 WIP Trading AG, Basel Bern-Belp 28.07.2010 HB-YNG Rombach Special CH001 2007 Staude Gerhard, Thörigen Lommis

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Basel (oben): Am 13. Juli war wieder einmal eine Boeing B747- 400F der Cargolux auf dem EuroAirport. Die LX-NCV kam, um ein grosses und schweres Raupenfahrzeug zu laden. Zieldesti- nation der «City of Vianden» war Abu Dhabi. Foto: Dennis Thomsen

Genf (oben): Dieser Airbus A321-200 EP-AGB der Meraj Air aus Iran trägt nur auf der linken Flugzeugseite eine Beschrif- tung! Foto: Jean-Luc Altherr

Zürich (links oben): In Schwarz präsentiert sich neuerdings die Mc Donnell Douglas MD-83 F-GMLU der französischen Blue Line. Die Umlackierung soll von einer bekannten Getränke- marke, welche die Maschine zuvor gemietet hatte, in Auftrag gegeben worden sein. Foto: Aeromedia A. E. Wettstein

Genf (links Mitte): Die neue polnische Gesellschaft Jetair ope- riert nur diese eine ATR-42-300 SP-KTR. Die Maschine wurde ursprünglich im Jahr 1988 an Zambia Airways ausgeliefert. Foto: Jean-Luc Altherr

Basel (links unten): Die deutsche XL-Airways hat eine ihrer Boeing B737-800 fest auf dem EuroAirport stationiert. Es kom- men aber abwechselnd verschiedene Maschinen des Carri- ers zum Einsatz. So die D-AXLI, die für den Sommer von der amerikanischen Miami Air geleast wurde und auch noch deren Farbkleid trägt. Zusätzlich ist auch ein Sticker des türkischen Touroperators Öger Tours angebracht. Foto: Dennis Thomsen

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Zürich (oben): JetClub bietet im Bereich der Businessaviation verschiedene Dienstleistungen an und betreibt unter anderem den Learjet 60 HB-VNV. Foto: Aeromedia A. E. Wettstein

Basel (links): Die dänische Airline Sun Air of Scandinavia ist seit 1996 Franchise Partner von British Airways. Ihre Maschi- nen tragen seither auch deren volle Farben. Die Dornier 328- 310 JET OY-NCM brachte die britische Rockband Kasabian nach Billund in Dänemark. Foto: Dennis Thomsen

Genf (links Mitte): Der letzte Zugang für Amiri Flight aus Abu Dhabi ist diese Boeing 767-35R(ER) A6-SIL, welche im Dezem- ber 2009 ausgeliefert wurde. Foto: Jean-Luc Altherr

Zürich (oben): JetTranAir deckt mit der MC Donnell Douglas MD-82 verschiedentlich Kapazitätsengpässe ab, so etwa für die mazedonische Skywings International. Foto: Aeromedia A. E. Wettstein

Genf (links): Die früher von Vim Airlines in Russland operierte Boeing 757-23N SX-RFA wurde mit einem VIP-Interieur und blended Winglets versehen und fl iegt jetzt für die griechische Gainjet. Das Flugzeug brachte eine Delegation aus Kamerun nach Genf. Foto: Jean-Luc Altherr

9/2010 51 Report 100 Jahre Luftfahrt in der Schweiz Das Meeting von Emmen

Lassen wir Bilder sprechen: Ein Meeting, das so schnell nicht verges- sen geht! Die Veranstalter zeigten uns Bilder am Himmel, wie so noch nie gesehen. Ein wahrhaft würdiges Fest. Foto: Samuel Sommer

rotz Wetterpech am Morgen strömten die Besucher schon bei Türöffnung in grosser Zahl T ein – 45 000 Personen wurden schliesslich gezählt. Der straffe Zeitplan konnte zwar wegen eines Zwischenfalls nicht durchwegs eingehalten werden; umso mehr ist die Arbeit von Ueli Wen- ger (Direktor), Henri Leuthold (Flight Di- rector) und den vielen Helferinnen und Helfer hoch zu würdigen. Kompliment! Das Meeting in Emmen hat mit Forma- tionen aufgewartet, die so nie mehr zu sehen sein werden. Max Ungricht Foto: Daniel Haenni Oben: Die gemeinsamen Überfl üge des Hunter Mk.58 HB-RVU (J-4086) der Hun- ter Flying Group und der Mirage III-DS HB-RDF (J-2012) des Museums «Clin d’Ailes» weckten bei manchem Besucher alte Erinnerungen! Rechts oben: Einer der Höhepunkte des Tages – ein neuer Airbus A330 der Swiss im Verband mit der Patrouille Su- isse im Tieffl ug über der Innerschweiz. Die rot-weisse Lackierung des A330 er- gänzt sich hervorragend mit den Farben der F-5 Tiger. Rechts unten: Farbiger Schlusspunkt – eindrucksvoll hoben zum Veranstal- tungsende die Heissluftballone ab.

52 9/2010 Foto: Aeromedia A. E. Wettstein Foto: Aeromedia Report Foto: Aeromedia A. E. Wettstein Foto: Aeromedia Foto: Samuel Sommer A. E. Wettstein Foto: Aeromedia

Oben: Die ganz besondere Überra- schung des Tages – der perfekte For- mationsüberfl ug mit dem PC-7 Team, zwei F/A-18 und der Patrouille Suisse war eine Weltneuheit. Fotos dieser Pat- rouille werden wohl einmalig bleiben. Al- lein schon diese Erinnerung war der Be- such in Emmen wert. Rechts ganz oben: Nebelverhangen zeigte sich der Vormittag, bei dem die DC-3C und Beech 18S des Solothur- ner Unternehmers Hugo Mathys ihr Pro- gramm zu absolvieren hatten. Rechts Mitte: Dicht aneinander reihen sich hinter der Messerschmitt Bf-108B-1 Taifun der Lufthansa Berlin Stiftung die DC-3C und Beech 18S von Hugo Ma- thys. Rechts: Bei strömendem Regen präsen-

tierten die Patrouille Suisse und Mau- A. E. Wettstein Foto: Aeromedia erkurator Patrice Lux den Medien das 2,7 Tonnen schwere Originalelement der Berliner Mauer, das der Staffel als Aner- kennung für die jahrelange Treue von der Messeleitung der Berliner ILA überreicht worden war. Das farblich vom Berliner Künstler Jakob Wagner gestaltete Stück Zeitgeschichte ist nun Bestandteil des Besucherplatzes in Emmen. Rechts unten: Immer wieder eindrucks- voll sind die Darbietungen der in den Farben des Salzburger Getränkeherstel- lers Red Bull lackierten Douglas DC-6B. Foto: Aeromedia A. E. Wettstein Foto: Aeromedia

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Cessna Caravan im Sauber Formel-1-Team mit Schweizer Register neuem Pilatus PC-12 NG Foto: Felix Kälin

Seit Juni fliegt wiederum ein Pi- Bereits früher war der Pilatus latus PC-12 NG für das Schwei- PC-12 für Sauber-Petronas im

Foto: mt zer Formel-1-Team von Peter Einsatz. Ebenfalls fertigt Pila- Sauber, dies auch in den Far- tus immer wieder Teile für die Seit Anfang August gibt es im gesetzt werden. 14 Fallschirm- ben des Hinwiler Rennstalls. Rennwagen, speziell im aero- Schweizer Register eine Cessna springer fi nden Platz darin. Die Das Flugzeug wird für die Ren- dynamischen Bereich wie zum 208 Caravan. Die Maschine HB-TCK mit der Werk nummer nen in Europa als Transportmit- Beispiel Frontfl ügel. Die Partner- wurde vom Cessna-Werk in Wi- 208-0416 (Baujahr 2010) wird tel eingesetzt. Bereits wurden schaft zwischen Pilatus und Sau- chita in die Schweiz überfl ogen. von einer PT6A-114 Turbine an- fünf Einsätze mit der HB-FVI ber besteht schon seit mehreren GRIPEN ERMÖGLICHT im Vergleich Für Leistung, Au† lärung und Wendig- Sie wird bei Scenic Air in Reichen- getrieben. (cn 1209) für Sauber geflogen: Jahren. Oscar J. Schwenk: «Wir zu seinen Konkurrenten die höchste keit – zählen Sie auf das leistungsfähigste bach als Absetzfl ugzeug ein- Max Ungricht Valencia, Barcelona, Cannes, freuen uns, in der Saison 2010 Einsatzfähigkeit. Gleichzeitig verursacht Multirollen-KampŠ ugzeug der neuesten Silverstone und Budapest. Es als Partner des Sauber Formel- er die geringsten Kosten während des Generation. Zählen Sie auf Gripen. wird für das Rennwochenende 1-Teams auftreten zu dürfen. ganzen Lebenszyklus. Zusammen mit Er ist einzigartig – in jeder Hinsicht. jeweils dem Formel-1-Team zur Wie im Rennsport sind auch in NAME GRIPEN FUNKTION MULTIROLLEN-KAMPFFLUGZEUG Super Puma Verfügung gestellt und ist sonst der Fliegerei höchste Qualität, der bewährten Flexibilität und den EINSATZGEBIET LUFTEINSÄTZE als Vorführmodell für die Pila- grosse Präzision und ein per- einzigartigen Kampfjet-Fähigkeiten wird Lernen Sie mehr und besuchen Sie der fi nnischen Grenzwacht tus Flugzeugwerke in Stans fektes Teamwork entscheidende Gripen damit zu einer attraktiven Wahl- www.gripen.ch im Einsatz. Erfolgsfaktoren.» Felix Kälin möglichkeit für jede moderne Lu€ wa‚ e. Die Maschine mit der Kennung Betrachtet man alle Faktoren, ist Gripen OH-HVF gehört der fi nnischen Grenzwacht und weilte zur Re- Vorschau auf die Ausgabe 10 – Oktober 2010 die einzige Wahl. vision bei der Ruag auf dem In der kommenden Oktober-Ausgabe gehen wir auf einen Flugzeug- Flugplatz Alpnach. Dieser Su- träger. Nicht einfach nur für einen Tag! Auch an der Airshow in Kec- per Puma ist einer von drei die- skemét war ein Cockpit-Team mit dabei. ses Typs im Einsatz, um die 3940 Zivilluftfahrt: Thomas Strässle liefert uns ein Update zu den Single

km lange Grenze von Finnland zu Foto: Felix Kälin Aisle-Typen von Airbus ab, die erfolgreicher nicht laufen könnten überwachen. Neben den Super (siehe aktuellen Bericht auf Seite 21). Pumas sind auch zwei Dornier auf dem Heckausleger ist auf der Ganz wichtig für unsere jüngsten Leser: Es ist wieder Zeit für unse- Do-228, drei AB 206 Jet Ran- einen Seite in Finnisch und auf ren Jugendwettbewerb! ger sowie fünf AB 412 für die der anderen Seite auf Schwe- Die Oktober-Ausgabe von Cockpit fi nden Sie ab 30. September www.saabgroup.com Rajavartiolaitos (fi nnische Grenz- disch: Gränsbevakningsväsen- an Ihrem Kiosk. (Abonnenten profi tieren von einer früheren Zu- wacht) im Einsatz. Die Aufschrift det. Felix Kälin stellung).

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