Das Schweizer Luftfahrt-Magazin Nr. 12/Dezember 2015 CHF 8.20 / € 5.50

Interview mit F/A-18-Pilot Nicolas Rossier Als Austauschpilot im Mirage-Cockpit 12 Military Aviation Civil Aviation Civil Aviation Aeroporto Qatar setzt auf Unterwegs mit Galileo Galilei «Dreamliner» der «Beluga» 9 770010 011006 $OV3LORWPLW (GHOZHLVVGLH:HOW HQWGHFNHQ

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Take your seats Liebe Leserinnen und Leser

er Flughafen Zürich ist ein Magnet. Er ist das Tor zur Welt, Lösungen. Sicher ist nur, dass mit dem heutigen Pistensystem die Konsumtempel und eines der grössten Ausflugsziele der Nachfrage in Zürich wohl kaum mehr lange befriedigt werden DSchweiz. Er ist aber auch Zankapfel. Gestritten wird in ers- kann. ter Linie wegen dem auf den An- und Abflugrouten verursachten Deshalb wäre es zu begrüssen, dass sich die Landesregierung stärker Fluglärm. einbringen und den wirtschaftlichen Aspekt des «Tors zur Welt» Dazu kommt noch die Never-ending- höher gewichten würde. Nur so würde gewährleistet, dass das story mit dem fehlenden Staatsvertrag Export- und Tourismusland Schweiz weiterhin wettbewerbsfähig mit Deutschland – der nördliche Nach- bleibt. Doch wie sagte Bundesrätin Doris Leuthard am Forum der bar möchte die Anzahl Anflüge über sein Luftfahrt in Luzern: «Es ist falsch zu erwarten, der Bund könne die Gebiet möglichst auf deren 80 000 be- für die Luftfahrt nötigen Massnahmen allein veranlassen – wie ein schränken. Dies führt in Kloten zu einer Monarch im Aviatik-Königreich Helvetien. Diese Illusion muss ich fast aussichtslosen Situation, bei welcher Ihnen nehmen, widerspricht dies doch unserem Staatsverständnis der Flugbetrieb politisch geführt wird. und unseren demokratischen Gepflogenheiten.» Die emo tionalen Diskussionen in den politischen Gremien wie dem Zürcher Kantonsrat verhindern pragmatische Patrick Huber, Chefredaktor sind da! Cockpit-Kalender Die Cockpit-Bücher CHF 39.80 Ab 3KalendernCHF35.–proA Stückzzgl. Versand CHF 39.80 CCHF SiealleKalenderbilderunterSehen S undneu Neues Design 13 Bilderpro Kalender Weihnachts-Aktion zzgl. Versand CHF CHF zzgl. Versand CHF CHF oder perFax: oder telefonisch: oder perE-Mail: cockpit.aero undbestellenSehen SiedieKalenderonlineunter Bestellen SiezusammenmitdenKalendernüberdiehierangegebenenKanäle. zzgl. Versand. SiedasBuchunter Sehen verlag.jordibelp.ch. ein BuchSWISSNESSzumPreis von Kalender jedem zu Sie Bestellen SiezujedemKalender AbenteuerAbenteue r Helikopt er Peter Aegerter e H b Helikopter h 3Ka

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Military Aviation Mittelposter Cover Story 6 90 Jahre Fliegerstaffel 26 Die Boeing Stearman Ein Schweizer Pilot in der 17 in Payerne E-75 aus Altenrhein 14 französischen Luftwaffe 11 Zu Besuch auf der italienischen Militär- basis in Pisa 36 Data Sheet: Marenco SKYe SH09 Cover Story 14 Der Schweizer Nicolas History Rossier war Austausch- 38 Erstflug der B-26 pilot in Frankreich Marauder (Teil 2)

Civil Aviation Regelmässige Rubriken 18 Exquisite B787- Civil Aviation Business Class der 3 Take your Seats Qatar Airways 9 Inside Qatar Airways setzt auf den «Dreamliner» 20 Unterwegs mit der 23 Your Captain speaking… 18 Beluga zu den 34 SHA Inside Airbus-Werken 35 Heli-Focus 24 Azerbaijan 41 Vor 20 Jahren auf Expansionskurs 42 Gallery 29 Germania Flug AG rüstet auf 44 News 48 HB-Register Report 50 Letzte Seite: Cartoon, 30 Mission Aviation Wettbewerb, Events Fellowship koordiniert Report Hilfsflüge in 32 Zu Besuch im Ein Besuch im Kriegsmuseum Militärmuseum 32 in Ho Chi Minh City von Ho Chi Minh

Titelbild: Dassault Mirage 2000-5F des Escadron de chasse 01.002 «Cigognes» beim Start auf der Base aérienne 116 Luxeuil-Saint-Sauveur. Foto: Daniel Bader

Herausgeber: Anzeigenverkauf: Schnupperabo (für 3 Text- und Bolliger, Hansjörg Egger, Druckvorstufe: Jordi AG – das Medienhaus Jordi AG – das Medienhaus Monate): Fr. 20.– Bildredaktion: Markus Herzig, Walter Hodel, Swiss Aviation Media Verlag «Cockpit» Jana Fuchs Einzelverkaufspreis: Fr. 8.20 Swiss Media Aviation Felix Kälin, Ian Lienhard, Zurzacherstrasse 64 Postfach 96, 3123 Belp Aemmenmattstrasse 22 inkl. Porto und MWSt. Zurzacherstrasse 64 Georg Mader, Rolf Müller, CH-5200 Brugg Zentrale: +41 31 818 01 11 3123 Belp Auslandabo steuerfrei, Porto 5200 Brugg Jürgen Schelling, Samuel Telefon: +41 56 442 92 46 Fax: +41 31 819 38 54 Telefon +41 31 818 01 42 nach Aufwand Telefon: +41 56 442 92 46 Sommer, Dr. Bruno Stanek, [email protected] www.cockpit.aero [email protected] Preisänderungen Fax: +41 56 442 92 43 Hans-Heiri Stapfer, Thomas Druck und Vertrieb: vorbehalten. Strässle, Dennis Thomsen, Verlagsleitung: Aboservice: [email protected] Jordi AG – das Medienhaus Claudia von Känel, Simon Christian Aeschlimann Jordi AG – das Medienhaus Auflage Website: www.cockpit.aero Aemmenmattstrasse 22 Vogt, Franz Wegmann, Verlagssupport: Daniel Jordi Aemmenmattstrasse 22 9000 Exemplare Chefredaktor: Patrick Huber 3123 Belp (gedruckt auf FSC- Anton E. Wettstein, Rino Franziska Schüller 11 775 Leser (gemäss Chef vom Dienst: zertifiziertem Papier) «Cockpit» erscheint Zigerlig, Marco Zatta, Sven 3123 Belp Umfrage 2008) Patricia Andrighetto monatlich am Ende Zimmermann, Franz Zussner ISSN 0010-0110 des Vormonats und ist Telefon +41 31 818 01 27 Notariell beglaubigt Verbandsorgan der Swiss [email protected] 2012 Redaktions- Artikel und Fotos bitte nur nach vorheriger Absprache Helicopter Association Abonnementspreise: Total verkaufte Auflage: Mitarbeiter: (SHA) und Partner der AOPA Inlandabo jährlich Fr. 87.– 4677 Exemplare Jean-Luc Altherr, Daniel einsenden. Switzerland. Bader, Joël Bessard, Andrea 6 Military Aviation Cockpit 12 2015 90 Jahre Fliegerstaffel 17

Die Falken jubilieren Bei der Gründung im Jahr 1925 bestand die in Dübendorf stationierte Jagd-Flieger-Kompanie 17 aus fünf Piloten und neun Flugzeugen. Heute sind der Fliegerstaffel 17 auf dem Militärflugplatz Payerne 17 Piloten zugeteilt, die ihre Einsätze auf einer variablen Anzahl Maschinen vom Typ F/A-18C fliegen.

m 27. Januar 1925 entstanden infolge einer Umstrukturie- lung auf das neue Beobachtungs- und Erdkampfflugzeug fand in rung der Fliegerabteilung in die Fliegertruppe drei neue Buochs statt. Mit der Ablösung der letzten C-35 durch die C-3603 AAbteilungen. Die Jagd-Fliegerabteilung 3 bestand aus den im Jahr 1945 wurden die «17er» nach Raron verlegt. Hier erfolgten drei Jagd-Flieger-Kompanien 13, 15 und 17. Erster Kommandant der 1946 die zweite Umbenennung in Flieger-Staffel 17 und 1951 die in Dübendorf stationierten Jagd-Flieger-Kompanie 17 war Haupt- Auflösung als Milizstaffel. mann Johann Luzius Bärtsch. Ihm unterstanden vier Piloten und acht Beobachtungsflugzeuge vom Typ Häfeli DH-5 (MV) sowie ein Überwachungsgeschwader Jagdflugzeug Dewoitine D-27. Das am 4. April 1941 gegründete Überwachungsgeschwader (UeG) Zum Jahreswechsel 1937/1938 wurde die Jagd-Flieger-Kompanie 17 war ab Anfang 1944 mit drei Staffeln in Payerne und Dübendorf ein- erstmals umbenannt und hiess fortan Flieger-Kompanie 17. Gleich- satzbereit. Es war der einzige Berufsverband der Schweizer Armee. zeitig erhielt die Staffel leistungsfähigere Beobachtungs- und Erd- Mit der Armeereform 1952 wurden die UeG-Staffeln aufgelöst und kampfflugzeuge der Typen K+W (Eidgenössische Konstruktions- auf die drei Flieger-Regimenter verteilt. Sie erhielten die Nummern Werkstätte Thun) C-35 und Fokker CV. Die Flieger-Kompanie 17 von aufgelösten Milizstaffeln: So wurde aus der ehemaligen UeG- bestand während dem Aktivdienst, von 1939 bis 1940, aus zehn Staffel III die Flieger-Staffel 17. Sie war mit Aufklärern/Erdkämp- Piloten und zehn Beobachtern. fern F+W C-3604 sowie Mehrzweck-Kampflugzeugen Morane-Saul- nier MS-540 ausgerüstet, die bei den Dornier-Werken in Altenrhein «Ovomaltine-Kompanie» als D-3802 in Lizenz gefertigt wurden. Ihr damaliger Kommandant, Hauptmann Karl Wyss, hatte 1936 an den olympischen Spielen in Berlin im militärischen Fünfkampf Düsenzeitalter sehr gut abgeschnitten. Seine Sportbegeisterung übertrug er auf Mit dem ersten Umschulungskurs auf die DeHavilland DH-112 die Piloten, was den Siebzehnern den Übernahmen «Ovomaltine- Mk.1 Venom im Jahr 1955 trat die Flieger-Staffel 17 ins Düsenzeit- Kompanie» einbrachte. Mit den F+W (Eidgenössisches Flugzeug- alter ein. Obwohl die Venom als Jäger, Erdkämpfer und Aufklä- werk Emmen) C-3603 erhielt die Flieger-Kompanie 17 im Oktober rer eingesetzt wurde, war es seit der Dewoitine D-27 von 1925 das 1942 erstmals ein Flugzeug in Ganzmetallbauweise. Die Umschu- erste Jagdflugzeug der Staffel. 24 Jahre später starteten die «17er» 7

dann richtig durch. Als erste Staffel erhielt sie den Überschall- jäger Mirage IIIS. Der erste Pilot der Fliegerstaffel 17 hob am 16. April 1964 erstmals mit der legendären Mirage, einem Doppelsitzer Mirage IIIBS, ab. Und 1997 erhielt die Fliegerstaffel 17 wiederum als erste Staffel das neuste Flugzeug der Schweizer Luftwaffe. Bereits 1995 war Stéphane Rapaz von der Fliegerstaffel 17 zu McDonnell Douglas (heute Boeing) in die USA gereist, um sich bei der US Navy auf die F/A-18 Hornet umschulen zu lassen. Er kehrte als Flugleh- rer in die Schweiz zurück und bildete seine Staffelkollegen aus. Heute ist die Fliegerstaffel 17 eine von drei Schweizer Hornet-Staf- feln. Ihre Aufgabe ist es, im Ernstfall den Schweizer Luftraum zu ver- teidigen und in Friedenszeiten durch den Luftpolizeidienst zu schüt- zen. Die Staffel verfügt über keine eigenen Flugzeuge. Die Piloten teilen sich die 31 F/A-18C/D mit den Fliegerstaffeln 11 und 18. Die tägliche Zuteilung der Flugzeuge erfolgt zentral in Dübendorf. Seit der Gründung war die Fliegerstaffel 17 auf insgesamt achtzehn Flugplätzen in den Kantonen Aargau (Hilfikon, Spreitenbach), Bern (Bleienbach), Luzern (Emmen, Littau), Obwalden (Alpnach), Nid- walden (Buochs), St. Gallen (Breitfeld), Tessin (Bellinzona), Thurgau (Frauenfeld, Weinfelden), Waadt (Bière, Lausanne, Payerne), Wal- lis (Turtmann, Raron) und Zürich (Dübendorf, Kloten) stationiert.

Erfolge Luzius Bärtsch stellte am 19. November 1928 einen Schweizer Hö- henrekord für Motorluftfahrzeuge auf. Er erreichte im einzigen Prototyp des Schweizer Jagdflugzeugs, Alfred Comte AC-1, eine Höhe von 10 400 Meter über Meer. Im Mai 1968 überboten die Pi- loten der Fliegerstaffel 17 mit der Mirage IIIS innerhalb weniger Tage mehrmals den Schweizer Höhenrekord. Der heute noch be- stehende Rekord stellte schliesslich der ehemalige «17er», Ober- leutnant Walter Suter am 22. Mai 1968 mit 21 100 Meter über Meer auf. Erfolge feierte die Staffel 17 bereits von 1962 bis 1964, als sie F/A-18C J-5017 mit dem Staffelabzeichen der «17er» und dem dreimal hintereinander die Meisterschaft der Flugwaffe gewann. Schriftzug «Falcons» auf dem Leitwerk. Stéphane «Punzel» Rapaz und Werner «Höffi» Hoffmann von der

Fotos: Schweizer Luftwaffe Schweizer Fotos: waren die ersten Vorführpiloten mit der Boeing F/A-18C Hornet. Seither übernahmen diese ehrenvolle Aufgabe unter anderen die «17er» Fréderic «Styff» Ryff (1999–2000), Ralph «Deasy» Knittel (2010–2012) und der aktuelle Swiss Hornet Display Pilot Julien «Teddy» Meister. Knittel (zweimal 2012) und Meister (2014 und 2015) erhielten zudem Auszeichnung für die jeweils besten Vorführungen an internationalen Airshows.

Auerhähne und Falken Das erste Staffelabzeichen erhielten die «17er» 1932. Es zeigte in Erinnerung an seinen ersten Kommandanten, den Bündner Luzius Bärtsch, einen Auerhahn aus Graubünden. Bärtsch war am 29. September 1929 als zivi- ler Fluglehrer abgestürzt und später an seinen Verletzungen gestorben. 1952, als die UeG-Staffel III die Numme- rierung der aufgelösten Flieger-Staffel 17 übernahm, entstand das neue Staffelabzeichen mit dem Falken. Am Abend des 12. Januar 1963 gründeten die Piloten die «Fauconnerie» (Falknerei). Dieser Verein wird ausserhalb der militärischen Strukturen geführt und verbindet aktive und ehemalige Piloten der Fliegerstaffel 17. Hier werden die Kameradschaft gepflegt und gemeinsame Familienan-

Foto: Walter Hodel Walter Foto: lässe durchgeführt. Seit Januar 2010 verfügt die Fliegerstaffel 17 Der erste Kommandant, Hauptmann Luzius Bärtsch (1925 vor einer über ein Flaggschiff: Die F/A-18C J-5017 mit dem Staffelabzeichen Nieuport N-28 C-1 «Bébe»), und der heutige Kommandant der Flie- und dem Schriftzug «Falcons» auf dem Leitwerk. gerstaffel 17, Major Reto Wüthrich (2015 vor einer Boeing F/A-18C Hornet). Kleines Bild rechts: Das Jubiläums-Logo der Fliegerstaffel 17. Walter Hodel

Cockpit 12 2015 Military Aviation 9 Inside Fliegen mit Sound

Seit der Saison 2013 wird das Flugprogramm des PC-7 TEAMs durch Musik veredelt. Die beiden Speaker Philippe Hertig und Andreas Hebeisen steuern die Musik, ihre Kommentare und die Einblendung der Stimmen aus dem Cockpit über eine selber entwickelte Speaker-Konsole.

ie Idee, das Flugprogramm mit Musik Anschlussmöglichkeiten. Dazu zählt auch ein XLR- Oben: Philippe «Philippe» zu untermalen, hatte der heutige Leader Stecker, ein Industriestandard für professionelle Hertig. Mitte: Andreas «Lifty» Hauptmann Martin «DJ» Vetter schon vor Beschallungs- und Tonstudio-Technik. «Mit diesem Hebeisen. Unten: Links im D Bild Notebook und Sound- einigen Jahren. Die Umsetzung erfolgte zusammen Stecker konnten wir unser System bis heute immer mit dem Speaker Major Andreas «Lifty» Hebeisen. an die Anlage des Veranstalters anschliessen», er- karte, rechts Launch Pad mit Tragriemen, Funk und Head- Eigeninitiative, viel Zeit und anfänglich auch Geld klärt Hebeisen. Das Funkgerät ist die Verbindung set. Die Aluminium-Box für steckten die beiden in ihr Projekt. Im Juni 2013 flog zu den Piloten im Cockpit der Pilatus PC-7. Die die Komponenten fertigten die Kunstflugformation der Schweizer Luftwaffe Steuerung des Systems erfolgt über ein sogenann- die Lehrwerkstätten der Luft- erstmals zu eigens für sie komponierter Musik. Es tes Launch Pad. Damit wird die Musik gestartet, das waffe in Meiringen. sollte aber noch rund zwei Jahre dauern, bis das Mikrofon für die Stimme des Speakers freigegeben System so zuverlässig arbeitet, wie die Piloten ihre oder der Pilotenfunk eingeblendet. Früher musste Vorführungen fliegen. Hebeisen jeweils das Mikrofon ans Funkgerät hal- ten, um dem Publikum die Grüsse des Leaders zu Schwierige Auflagen übermitteln. Für das Notebook und die Soundkarte Vetters Idee war es, zur eigenen Musik zu flie- wird ein externer Stromanschluss benötigt. Damit gen, die zeitgerecht zu den jeweiligen Formati- Hebeisen und Hertig für die Bedienung des Systems onen abgespielt wird. Das System musste ein- die Hände frei haben, benützen sie ein Headset. fach zu bedienen sein und sich an die PA-Anlage Dieses hat den Vorteil, dass der Speaker seine Stim- (Beschallungsanlage) der Veranstalter anschliessen me beim Kommentieren ohne Verzögerung hören lassen. Der Speaker musste mit dem System den kann. Über die Platzlautsprecher hört er sich bis Sound zeitgerecht abspielen, mit dem Publikum um 90 Sekunden verzögert. reden und funken können. Um das Speaker-System auch im Ausland einsetzen zu können, musste es Zukunftsmusik im Gepäckfach eines Pilatus PC-7 Platz finden. Es Nach drei Jahren intensivem Gebrauch bei Wind durfte jedoch nur den halben Platz im Fach belegen und Wetter wird für 2016 eine neue Box für das und nur die Hälfte der maximalen Zuladung von Speaker-System nötig. Das Kabelgewirr soll geord- 25 Kilogramm wiegen. Ein System, dass alle diese net werden. «Da das System zuverlässig arbeitet, Bedingungen erfüllt, war auf dem Markt nicht zu folgt nun noch etwas Kosmetik und der Sound wird finden. So waren Vetter und Hebeisen auf fachkun- weiter entwickelt», sagt Hebeisen. dige Unterstützung angewiesen. Im Musiker Matthias Vetter, dem Bruder von Martin Vetter, und in Toni Belsito von Emni Multimedia, dem Technikverantwortlichen des Tennisturniers

in Gstaad, fanden sie zwei versierte Fachleute. Wäh- Walter Hodel Medien (ZEM) für elektronische Zentrum Fotos: rend Belsito in erster Linie für die Verkabelung zu- ständig war, komponierte Vetter die Musik und programmierte die Software. Die Musik sollte die Flugvorführung unterstreichen, die Töne sollten zur jeweiligen Formation passen. Die Tonlage der Musik sollte auf die Tonlage der Propeller abge- stimmt sein. Um diese Wünsche erfüllen zu kön- nen, besuchte Vetter einige Trainings, filmte sie und komponierte daraufhin die Musik. Das Ergebnis sind zwölf verschiedene, eigens für das PC-7 TEAM komponierte Melodien und die Nationalhymne.

Die Komponenten Das Herzstück des Speaker-Systems ist ein handels- übliches Notebook. Mit ihm verbunden ist eine pro-

fessionelle externe Soundkarte mit verschiedenen Max Ungricht volcano, Foto: Postkarten, GER 20 IE 12

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Campanile, Hercules und die Spartaner

In der Toskana, nahe der Mündung des Flusses Arno in die Ligurische See, befin- det sich die weltweit bekannte Stadt Pisa. Der Campanile, besser bekannt als «Schie- fer Turm von Pisa», ist bereits vom In- ternationalen Flughafen «Galileo Galilei» aus sichtbar. Auf diesem sind unter anderem die C-27J Spartan sowie die C-130J Hercules der italienischen Luftwaffe zuhause.

Zwei Alenia C-27J Spartan auf dem Flug- hafen «Galileo Galilei» in Pisa. Zatta Marco Foto: Stars und Helden unter sich – so liesse sich das wohl ausserge- Mitten in Luzern am Vierwaldstättersee gelegen und von Berg- wöhnlichste Hotelkonzept der Schweiz mit wenigen Worten panorama und Parks umgeben, könnte die Kulisse für dieses beschreiben. Denn der französische Stararchitekt, Pritzker-Preis- eigenwillige Haus nicht atemberaubender sein. Die Seeprome- träger und Filmliebhaber Jean Nouvel bediente sich der Genia- nade, das bekannte Kultur- und Kongresszentrum, die Kapell- lität der Starschauspieler und Regisseure seiner Lieblingsfilme, brücke und viele weitere Sehenswürdigkeiten sind zudem nur um ein Hotel zu gestalten, das einer Traumreise durch die gross- einen Steinwurf entfernt. en Leinwandepen der Kinogeschichte gleichkommt.

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er italienische Philosoph, Mathe- Alenia C-27J Spartan matiker, Physiker und Astronom Als Weiterentwicklung der Aeritalia G.222 DGalileo Galilei ist der Namensgeber verfügt die C-27J über die Triebwerke und dieses wichtigsten Flughafens der Toskana. Avionik-Systeme der grösseren Lockheed 1911 eröffnet, präsentiert sich der Aeropor- C-130J. Mit fast 70 m3 Ladefläche in einem to Galileo Galilei (LIRP/PSA) zweigeteilt nur 22,7m langen Rumpf, der bis zu 11,5 mit einem zivilen Terminal und einem Mi- Tonnen Zuladung zulässt, ist die Spartan litärbereich – die einzige Transporterbasis sehr kompakt. Und wer schon einmal in den der italienischen Luftwaffe. Interessantes Genuss einer Flugvorführung dieses Mus- Detail: Der zivile Tower von Pisa ist nur für ters gekommen ist, wird noch Jahre später rollende Maschinen zuständig. Alle Starts/ beeindruckt sein von ihrer Agilität – sie ist Landungen sowie der gesamte Militärver- die einzige Transportmaschine, die Rollen kehr werden von der Luftwaffe kontrolliert und Loopings fliegt. Die C-27J Spartan hat, und koordiniert. Der italienische Luftraum ähnlich wie die Cougar-Hubschrauber der wird nämlich im Gegensatz zu jenem der Schweizer Luftwaffe, ein ausgeklügeltes Schweiz vollumfänglich von militärischen Selbstschutzsystem gegen die heutigen Be- Flugverkehrsleitern geführt. drohungen. Neben Radar- und Laserdetekto- ren zur Erfassung der gegnerischen Radar- 46ª Brigata Aerea «Silvio Angelucci» strahlen können auch Chaff/Flares gegen Im Zweiten Weltkrieg wurde unter ande- Raketen eingesetzt werden. Letztere kön- rem die britische Royal Navy bei ihren Ein- nen mit gezielt starken Laserimpulsen ver- sätzen im Mittelmeer mit Torpedobombern wirrt oder gar zerstört werden. Des Weite- ab Pisa bekämpft. Bei einem dieser Einsätze, ren kann ein Radarstörer an einem Kabel der Operation Pedestal, fiel der italienische hinter dem Flugzeug hergezogen werden, Oberleutnant Silvio Angelucci, nach dem die um den Sender als grösseres Ziel erschei- 46. Lufttransportbrigade heute benannt ist. nen zu lassen. Obwohl die Royal Navy dabei neun Fracht- schiffe, zwei Kreuzer, einen Träger und einen Lockheed C-130J und C-130J-30 Hercules

Zerstörer verlor, muss die Operation zur Ver- Zatta Marco Fotos: Die Hercules ist der Inbegriff des westli- sorgung der heftig umkämpften Insel Malta Oben: Abflug einer C-130J von der Homebasis chen Kampfzonentransporters. In der Ver- als alliierter Teilerfolg angesehen werden, Pisa. Mitte: C-27J mit Sonderbemalung zum sion «J» ist sie mit modernen sechsblättrigen brachte sie doch nach sechs langen Monaten 75. Geburtstagtag der 98. Staffel «Lupus». Dowty-R-391-Propellern aus Verbundwerk- endlich wieder frische Kräfte und Material Unten: Eine ausgediente G.222 als Ausstel- stoffen und einem Glascockpit ausgestattet. lungsmodell. Die Tarnfarben sehen, wie die auf die belagerte Insel durch. Wesentlich verbessert wurde auch die Steig- Maschine selbst, mitgenommen aus. Nach dem Krieg und mit dem Beitritt Ita- leistung auf 5500 m von 29 Minuten bei der liens zur NATO entwickelte sich Pisa zum C-130H auf 17 bei der C-130J. Infolge die- grössten Lufttransportverband Italiens. ser Leistungssteigerung konnte gegenüber Über die Jahre wurden Fairchild C-119G/J Ausbildung der Besatzung im CAE ihren Vorgängern die Reichweite um 40 Pro- Flying Boxcar, Lockheed C-130 E/H Hercules Der Centro Addestramento Equipaggi, zent und die Höchstgeschwindigkeit um 21 und Aeritalia G.222 angeschafft und neben kurz CAE (Besatzungs-Ausbildungszent- Prozent erhöht werden. Die um fünf Meter Transport- auch für Spezialaufgaben wie die rum) wurde in den 1970er-Jahren ins Leben verlängerte C-130J-30 hat einen Frachtraum elektronische Kriegsführung und zur Brand- gerufen, um die Besatzungen der C-130H von 17 m Länge, der für 20 Tonnen Zuladung bekämpfung eingesetzt. Nach dem Ende des und G.222 aus- und weiterzubilden. Mit ausgelegt ist. Zwei Maschinen stehen rund Kalten Krieges nahmen die Auslandeinsät- der Indienststellung der neuen Hercules- um die Uhr in Bereitschaft und können in- ze massiv zu und die alternde Flotte muss- Generation wurde Anfang 2000 ein neues nert kurzer Zeit beispielsweise zur Brand- te rasch ersetzt werden. Dies war wohl der Zentrum gebaut und ein neuer Simulator bekämpfung oder für Sanitätstransporte Hauptgrund, warum sich Italien aus dem für den C-130J eingeführt. Ende 2010 kam umgerüstet werden. Eine weitere Maschi- Projekt des europäischen Transporters Air- der Simulator für den C-27J Spartan hinzu. ne der Version KC-130J ist als Tankflugzeug bus A400M zurückzog. Die Ausbildung wird in mehrere Segmente im Einsatz; die zweite ausgelieferte ist im Auf dem Flugplatz kann heute die gesam- unterteilt, beginnend bei der Basisausbil- November 2009 kurz nach dem Start bei Pisa te Flotte von 22 modernen Transportflug- dung bis hin zum «Full Combat Ready». Das abgestürzt. zeugen des Typs C-130J und C-130J-30 (10, topmoderne Zentrum wird rege von aus- verlängerte Versionen) Hercules sowie die ländischen Armeen und zivilen Kunden ge- Sven Zimmermann / Marco Zatta etwas kleineren zwölf C-27J Spartan aus nutzt. Auch individuell auf die Bedürfnisse einheimischer Produktion gesichtet wer- der verschiedenen Luftwaffen zugeschnit- den. Dazu gesellen sich die ausser Dienst ge- tene Ausbildungspakete können angebo- COCKPIT bedankt sich bei den Kommandanten stellten Transporter der älteren Generation ten werden. Jährlich durchlaufen rund 150 der Flugabteilung sowie der Pressestelle der 46. in verschiedenen Zuständen des Abbruchs Piloten, Instruktoren, Co-Piloten, Bordchefs Brigade, der 50. Staffel und des internationalen respektive des Recyclings. und Loadmaster das Ausbildungszentrum. Besatzungs-Ausbildungszentrums. 14 Coverstory Cockpit 12 2015 Monatsinterview 15

Ein Falke bei den Störchen

Seit Jahren pflegen die Luftwaffen von Frankreich und der Schweiz eine vielsei- tige Partnerschaft und arbeiten in verschiedenen Bereichen eng zusammen. Nebst gemeinsamen Kampagnen geniesst auch der Austausch von Piloten einen hohen Stellenwert. Während drei Jahren flog mit Hauptmann Nicolas Rossier ein Schwei- zer Pilot in Frankreich auf Mirage 2000. «Cockpit» besuchte ihn im Juni 2015 in Luxeuil. Im Interview erzählt Rossier von seinen Erlebnissen als Austauschpilot bei der Escadron de chasse 01.002 «Cigognes», dem «Geschwader der Störche». 16 Coverstory Cockpit 12 2015 Monatsinterview

«Cockpit»: Nicolas Rossier, wie wird man Und beim Fliegen? Mit Rücksicht auf die Bevölkerung wird der Austauschpilot? Da auch. Diese Einschränkungen betrafen Fluglärm mit Flugbetriebszeiten und Flug- Hauptmann Nicolas Rossier: Das ist ein- die «Air Policing- Missionen» sowie die re- zonen reduziert. fach zu erklären: Die «Stelle» wird ausge- gelmässigen Verlegungen von Mirages 2000 schrieben, man muss sich bewerben und nach Afrika, da dies operative Einsätze der Wie sieht es mit der Pilotenausbildung aus? natürlich alle geforderten Qualifikationen Armée de l’air sind. Diese ist in beiden Ländern ähnlich, da gibt erfüllen. Im Selektionsprozess wird eine es keine grossen Unterschiede. Die jungen Auswahl getroffen. Diese fiel dann auf mich. Was ist in Frankreich anders als in der Piloten weisen einen vergleichbaren Ausbil- Schweiz? dungsstand aus, wenn sie von der Piloten- Gibt es denn viele Interessenten für solche In der Schweiz haben wir einen Verteidi- schule zu den jeweiligen Staffeln versetzt Abkommandierungen? gungsauftrag und trainieren entsprechend. werden und die Umschulung auf die Ein- Natürlich gibt es Interessierte, aber da kom- In Frankreich wird für den Angriff und für satzmaschinen beginnt. men verschiedene Faktoren ins Spiel. Als Einsätze auf der ganzen Welt trainiert. Da erstes muss man sämtliche Qualifikatio- erkennt man, dass viel Training auf den Be- nen erfüllen, das heisst man muss als Pilot reich von offensiven Operationen ausgelegt die Ausbildung abgeschlossen haben und ist. Ebenso ist die Bereitschaft der Luftwaffe «Die Bereitschaft der Luft- die entsprechende Flugerfahrung aufwei- in Frankreich beeindruckend. Aus dem nor- waffe in Frankreich ist sen. Weiter wird auch das soziale und pri- malen Dienstbetrieb kann innerhalb von vate Umfeld berücksichtigt: Ein solcher einem Tag in einen Kriegs-Einsatz im Aus- beeindruckend.» Austausch dauert mehrere Jahre; da wer- land gewechselt werden. Einerseits ist die den auch die familiäre Situation und das Infrastruktur dafür vorhanden und vor al- soziale Umfeld zu einem wichtigen Faktor. lem ist das Personal dafür vorbereitet und auch bereit. Wie fliegt sich die Mirage 2000? Waren Sie als Schweizer Austauschpilot bei Die Mirage 2000 ist ein Abfangjäger und mit der französischen Luftwaffe infolge Geheim- Und wenn man Payerne mit Luxeuil ver- ihrem Deltaflügel für hohe Geschwindig- haltung Einschränkungen unterworfen? gleicht? keiten konzipiert. Im High-Speed-Bereich Ja, aber nur wenigen. Darunter fielen als In Frankreich kommt dem Militär eine ganz verfügt die Maschine über eine ausgezeich- geheim klassifizierte Bereiche wie EKF andere Bedeutung zu. Die Streitkräfte und nete Manövrierfähigkeit und Leistungs- (Elektronische Kriegsführung) und Bewaff- ihr Auftrag geniessen eine besondere Stel- fähigkeit: ideale Voraussetzungen für ihre nung. Zudem betraf die Geheimhaltung lung, trotz 24-Stunden-Flugbetrieb und der primäre Aufgabe als Jagdflugzeug. auch detaillierte technische Aspekte der entsprechenden Lärmbelastung. Dies ak- Mirage 2000-5F. Solche Einschränkungen zeptiert die Bevölkerung in der Umgebung Im Vergleich zur Hornet? sind normal. Ein ausländischer Austausch- der Basis, da der Stützpunkt als Teil der Re- Die Hornet wurde als Mehrzweckflugzeug pilot würde in der Schweiz den gleichen gion zählt. In der Schweiz unterliegt der für Luft- und Erdkampf entwickelt, was man Einschränkungen unterliegen. Flugbetrieb viel mehr Einschränkungen. beim Fliegen bei tiefen und auch hohen Fotos: Daniel Bader Fotos:

Eine Mirage 2000 der Armée de l'air, wie sie Hauptmann Nicolas Rossier als Schweizer Austauschpilot in Frankreich geflogen hat. 17

Geschwindigkeiten merkt. Die Mirage 2000 trächtigsten Staffeln der französischen Luft- Im August ging der Austausch zu Ende. Was hingegen hat ihre Stärken bei hohen Ge- waffe. Georges Guynemer, Roland Garros machen Sie jetzt? schwindigkeiten. und René Fonck, mit 75 Abschüssen der Es geht zurück zu meiner Staffel nach erfolgsreichste alliierte Jagdpilot des Ers- Payerne. Als erstes stand die Qualifikati- Wie regelmässig sind Sie zum Fliegen gekom- ten Weltkriegs. Hier haben Traditionen on für die Hornet wieder an, da ich ja drei men? zu Recht auch nach 100 Jahren noch ihren Jahre nur auf Mirage 2000 geflogen bin. Nun Eigentlich jeden Tag, je nach Situation in Platz. Und schliesslich habe ich als Jugendli- steht der Einsatz als Pilot bei der Staffel im der Luft, oder im Simulator. Da die Staffel cher wie so viele andere die Comics von Tan- Vordergrund. Parallel dazu gehöre ich dem regelmässig Detachemente nach Afrika ver- guy und Laverdure und ihren Abenteuern Fachdienst Luftkampf der Luftwaffe an, wo legt, ist der Bestand an verfügbaren Maschi- gelesen. Auch diese beiden «zeitlosen» Pilo- ich meine gesammelten Erfahrungen aus nen nicht immer gleich gross, was sich auf ten im Dienst der Armée de l’air aus der Fe- Luxeuil einbringen kann. In einer weiteren den Flugbetrieb auswirkt. In solchen Situa- der von Jean-Michel Charlier gehörten zum Phase kommt unter anderem die Luftbetan- tionen wird vermehrt mit dem Simulator «Geschwader der Störche». Ich empfinde es kung hinzu: Während meines Austausches gearbeitet. Eigentlich kann man sagen, dass als Ehre und es macht mich stolz, während war ich für Luftbetankungen mit der Mirage ich täglich geflogen bin – in der Mirage 2000 drei Jahren ein Mitglied der «Cigognes» ge- 2000 qualifiziert und auch regelmässig im oder im Simulator! wesen zu sein! Einsatz. Mit der Hornet steht mir dies noch bevor. Was für Einsätze waren das? Der Besuch von Mirage F.1 anlässlich des Flie- Bei den Einsätzen geht es ausschliesslich gerschiessens auf der Axalp fand vor einigen Welche Erinnerung bleibt nach drei Jahren um Luftkampf beziehungsweise Luftvertei- Jahren statt. Kommen irgendwann auch Ihre Dienst bei der Armée de l’air? digung und die Missionen werden darauf Kollegen aus Luxeuil mit der Mirage 2000 auf Die ausserordentliche Erfahrung. Einerseits ausgerichtet. Gemeinsame Einsätze mit an- der Axalp vorbei? das fliegerische Erlebnis: Sehr viel Tiefflug deren Staffeln oder grössere COMAO (Com- Leider nein. Mit der Mirage 2000 wird in mit 450 Knoten auf 500 Fuss oder die vie- bined Air Operations = Kombinierte Luft- Luxeuil ausschliesslich im Bereich Luft- len Einsätze in grösseren COMAO mit an- operation) finden sehr häufig statt. Dabei kampf geflogen. Der Angriff auf Bodenziele deren Staffeln, welche regelmässig stattfan- ist man Teil eines Szenarios mit bis zu 20 zählt nicht zu den Aufgaben und wird auch den. Aber auch die persönlichen Erlebnisse: anderen Maschinen! nicht trainiert. Weiter kommt hinzu, dass in Ich durfte mit vielen Personen zusammen- der Staffel nur wenige Piloten Erfahrungen arbeiten und eine ausserordentliche Kame- Haben Sie Erfahrungen mit dem Rafale? im Bereich Luft-Boden haben. radschaft geniessen, wobei die Nationalität Ja, wir trainieren sehr viel mit den Staffeln nie eine Rolle gespielt hat. Meine Dienstzeit aus Saint-Dizier und arbeiten eng zusam- in Luxeuil ist zu Ende, aber die wunderbaren men. Gemeinsame Einsätze sind eigentlich Freundschaften bleiben! normal und finden regelmässig statt. «Einsätze gegen Rafale sind Welches andere Flugzeug würden Sie nach Ihre Erkenntnisse daraus? sehr hart und verlangen den der Mirage 2000 gerne mal fliegen? Einsätze gegen Rafale sind sehr hart und ver- (schmunzelt) Keine einfache Frage! Aber in langen den Piloten in der Mirage 2000 al- Piloten in der Mirage 2000 einem F-22 Raptor über Hawaii fliegen wäre les ab. Man darf nicht vergessen: Der Rafale alles ab.» vielleicht etwas. ist ein Jagdflugzeug der vierten Generation und aktuell das modernste im Inventar der Streitkräfte von Frankreich. Im Vergleich Mirage 2000 mit Rafale treffen verschiedene Interview: Daniel Bader Generationen aufeinander, da zeigen sich 20 Im Mai 2014 war die Luftwaffe von Saudi- Jahre Weiterentwicklung. Arabien mit F-15 im Rahmen von «Green Shield» in Nancy zu Besuch. Haben Sie auch Ist ein Mirage-Pilot also chancenlos im Ein- an Übungen mit internationaler Beteiligung satz gegen einen Rafale? teilgenommen? Nein, das kann man so nicht sagen. Mit Er- Nein, ich war während des ganzen Aus- Nicolas «Vincent» Rossier fahrung und der richtigen Taktik hat man tausches Pilot der Schweizer Luftwaffe Hauptmann Nicolas «Vincent» Rossier ist seit Chancen gegen einen Rafale. Erfahrung und durfte nur an Übungen teilnehmen, 2003 bei der Luftwaffe. Nach der Piloten- bleibt das Wichtigste. Mit gleicher Erfah- wenn die Schweiz ein Accord, also ein Ab- ausbildung auf PC-7 und F-5 wurde er im rung hat aber selbstverständlich der Rafa- kommen mit dem betreffenden Land, ab- Sommer 2008 brevetiert und gehört seither lepilot einen Vorteil. geschlossen hat. Da es mit Saudi-Arabi- zur Fliegerstaffel 17 «Falcons» in Payerne. en kein entsprechendes Abkommen gibt, Von 2012 bis 2015 war er als Austauschpilot Sind Sie auch selber Rafale geflogen? kam meine Teilnahme nicht in Frage. Hin- bei der Armée de l’air und flog dort auf Mi- Nein, leider nicht. Aber vielleicht ergibt sich gegen war eine Teilnahme am TLP (= Tacti- rage 2000-5. Seit seiner Rückkehr im August das ja irgendwann in der Zukunft noch. cal Leadership Programme) in Spanien pro- 2015 fliegt er wieder als Hornet-Pilot bei den blemlos möglich, da mit der Schweiz ein «Falken». Aktuell verfügt er über eine Flug- Sie waren Teil der Escadron de chasse 01.002 entsprechendes Abkommen abgeschlossen erfahrung von 1500 Flugstunden, wovon 400 «Cigognes». Etwas Besonderes für Sie? worden ist und die Schweizer Luftwaffe re- auf Mirage 2000. Ja, natürlich! Dies ist eine der geschichts- gelmässige Teilnehmerin in Albacete ist. 18 Civil Aviation Cockpit 12 2015 Qatar Airways

Das Kabinenpersonal kann das Licht in der Kabine des «Dreamliners» so verändern, dass es einen beruhigenden Einfluss auf den Tagesrhythmus der Passagiere haben sollte. Qatar: In neuen Sphären

Qatar Airways hat den Status einer Five-Star-. So sieht es zumindest die britische Unternehmens- beratung Skytrax, welche seit 1990 international tätige Fluggesellschaften bewertet. Sie bescheinigt der arabischen Golfairline eine hohe Servicequalität, eine moderne Flotte und viel Komfort an Bord. Die Boeing B787 – auch Dreamliner genannt – ist das Flaggschiff der Airline.

ie nationale Fluggesellschaft im zweistelligen Bereich. Unter der Leitung könnten sich aber mit ihren höheren Löh- des Staates Katar ist eine der am von CEO Akbar Al Baker ist Qatar Airways nen mehr leisten. Kein Wunder buhlt Qatar Dschnellsten wachsenden Flug- zu einer der wachstumsstärksten Flug- Airways mit grosszügigen Angeboten in- gesellschaften mit einer der jüngsten Flot- gesellschaften weltweit geworden. tensiv um die Schweizer Klientel. Sehr zum ten weltweit. Das Durchschnittsalter der Missfallen einiger europäischer Mitbewer- eingesetzten Flugzeuge beträgt vier Jahre. Schweiz ist ein wichtiger Markt ber wie die Lufthansa-Group, die sich über Seit dem 8. Juli 2004 bedient Qatar Airways Seit dem 30. Oktober 2013 ist Qatar Airways angebliche Wettbewerbsverzerrung be- Zürich, seit dem 26. Juni 2007 Genf. Eine Mitglied der Oneworld-Luftallianz, der Air- klagt. Trotzdem ist keine Verdichtung des internationale Fluggesellschaft ist Qatar lines wie American Airlines, Cathay Pacific, Flugplans nach Zürich und Genf geplant – Airways indes erst seit 1997. Zuvor war British Airways/Iberia, Qantas oder Finnair zumindest vorläufig nicht. die 1994 gegründete Airline eine regiona- angehören. Die Golfairline ist somit direkte le Fluggesellschaft. Seit ihrem Relaunch Konkurrentin der Swiss, die zur Star Alli- Gateway nach Asien und Australien 1997 hat Qatar Airways die Wandlung zu ance gehört. Katar, das Gateway zu Asien und Australien, einer internationalen Fluggesellschaft mit Die Schweiz bezeichnet Country-Mana- hat mit dem Hamad International Airport höchsten Servicestandards vollzogen, die gerin Morena Bronzetti als «sehr wichti- ein hervorragendes Argument, um Passagie- nicht zuletzt durch die Vision des Emirs von gen Markt». «Dies nicht zuletzt wegen der ren den Zwischenaufenthalt so angenehm Katar, Sheikh amad bin Khalifa Al Thani, hohen Kaufkraft», erläutert Bronzetti, die wie möglich zu gestalten. vorangetrieben wurde. Seitdem verzeichnet früher bei der Alitalia gearbeitet hat. Das Der alte Flughafen hatte wegen seiner chro- Qatar Airways einen jährlichen Zuwachs Leben in Rom sei zwar billiger, die Schweizer nischen Überbelastung bei den Passagieren Fotos: Hansjörg Egger

Foto: Qatar Airways Der «Dreamliner» derQatar Airways. DieOryx-Antilope ist das Markenzeichen derFluggesellschaft. Patrick Huber Flotte. 76weitereA350sindbestellt. der insgesamt166Flugzeugezählenden Zurzeit figurierenvierA350-Maschinen in Januar 2015 aufderFrankfurter Route statt. XWB vonAirbus.DerErstflugfandam15. ways alsweltweiterErstkundedenA350 Im Dezember2014übernahmQatarAir- – erübrige,soMorena Bronzetti. sich eineFirst Class–zumindest vorläufig Die Business Classseisokomfortabel,dass Sitze. EineFirst Classsuchtman vergebens. 22 Business-Class- und232Economy-Class- nen inderFlotte.Der«Dreamliner»zählt Qatar Airwaysverfügtüber23B787-Maschi- Fenster alsvergleichbareFlugzeugmuster. typen. Auch hatder «Dreamliner» grössere Schadstoffe ausalsvergleichbareFlugzeug- niger Kerosin undstösst20Prozentweniger fliegen. DieB787verbraucht20Prozentwe- dem Flugzeug «sauberer undruhiger»zu erklärte ZielvonQatarAirwaysistes,mit modernsten Flugzeugenüberhaupt.Das liner». DieBoeing787gehörtzuden Zürich vonDohaausmitdem«Dream- Seit Januar 2013bedientQatarAirways B787 undA350 tem Lounge-Zugang. über eineneigenenTerminal mitsepara gäste. Business-Class-Passagiere verfügen 2015 beträgtdiesesogar50MillionenFlug- Jahr –nachAbschlussderBauarbeitenEnde von aktuell30MillionenPassagieren sand gestampftwurde,hateineKapazität US-Dollar buchstäblichausdemWüsten- nete Hamad Airport,der für 15,5Milliarden für Unmut gesorgt.DerimApril 2014eröff-

pro - neue Business-Class des Dreamliners. Morena Bronzetti, Country-Managerin von Qatar Airways fürdieSchweiz undItalien,präsentiert die Morgenstimmung amFlughafen Zürich. 19 20 abgeleitete «BelugaXL»–ersetzt. – dievonderFrachtversion desAirbus A330 sehbarer ZukunftdurcheinneuesModell des AirbusA300-600R,werdenaberinab- Stück betreibt.SiesindeineSpezialversion von denendereuropäischeHersteller fünf bei Airbusdie«Möbelwagen derLüfte», orten spedierenmüssen.«Beluga»heissen ihrer ProduktezudenEndmontagestand- wie BoeingundAirbusdieriesigenBauteile hält essich,wenngrosseFlugzeughersteller Fassungsvermögen verfügt. Ähnlichver- Zwecke überLKWs mitentsprechendem Transportfirma angewiesen,diefürsolche verschieben will,istinderRegel aufeine über einegrössereDistanzvonAnachB Doch wersperrigeundschwereObjekte an denneuenWohnort befördertwerden. Gelegenheit, einenBlickhinter dieKulissenGelegenheit, zuwerfen. A300-600ST, dieberühmten «Cockpit» «Belugas»,sindjedenWerktag hatte mehrmalsinderLuft. streckenflieger zwischenverschiedenen Standorten inEuropa zubefördern. Diedabeieingesetzten umRumpf-Airbus leistet sicheineeigeneFluggesellschaft, undFlügelsektionenihrer Kurz- undLang- Fotos: Thomas Strässle Möbelwa Civil Aviation Cockpit 12 2015 Beluga unkompliziert mitdemPrivatwagen kleine undleichteGegenständekönnen mal erlebt:DerZügelterminstehtfest, eder vonunshatdieSituationschonein- etwa einenSchubumkehrerdeblockieren, Equipment List(MEL)aufgeführtsind, Pannen zubeheben,dieinder Minimum lich sind.Siesindausserdembefugt,kleine rekte BeladungdesFlugzeugsverantwort- Triebwerke überwachenundfürdiekor- nieure, welchedieChecklistenvor lesen, die Mécaniciens Navigants), alsoBord inge- piloten und24sogenannteOMN(Officiers Derzeit beschäftigtATI 22Kapitäne, 19Ko- trieben hat. gerin der«Beluga»,die«Super Guppy»,be- nehmen Aéromaritime schondieVorgän- Transports Aériens), derenTochterunter zösische FluggesellschaftUTA (Union de auf diezwischen1963und1990aktivefran- Transport International).ATI gehtzurück Fluggesellschaft mitNamen ATI (Airbus empfunden ist,gehörenzurAirbus-eigenen äus sere Form derbekanntenWalart nach- Die buckligenFlieger, derenauffällige Eigene Airline g en derLü - lampe ersetzen.SelbstinderKüche kennen ein Triebwerk enteisenodereinePositions- Molières fliessendzusprechenistdenn sonst nochzumPilotenkorps.DieSprache gier undeinDeutschergehören momentan scher Nationalität sind;lediglicheinBel- Crewmitglieder derBeluga-Flottefranzösi- Es gehörtzurEigenartvonATI, dassfastalle Essen aufundbrauenKaffee. che Wohl derCrewverantwortlich,wärmen sie sichaus,dennsindauchfürdasleibli- Karriere beginntalsoerstabeinemAlter mehr als20Tonnen. EinetypischeBeluga- auf FlugzeugenmiteinemGewichtvon 5000 Flugstundenverfügen,1000davon pit übereineErfahrungvonmindestens wärter aufeineLaufbahnimBeluga-Cock- sprachlichen Voraussetzungen müssen An- englischer –Sprache abgefasst.Neben den in französischer–undnichtwieüblich ATI. BeispielsweisesindalleCheck listen auch eineBedingungfürdenEintrittindie f t e 21

von etwa 40 Jahren. Ein direkter Einstieg unmittelbar nach der Pilotenausbildung ist nicht möglich.

Beluga-Rennstrecken Geschaffen wurde die Beluga, um sehr gros se Bauteile – also Rumpfsektionen, Flügelkomponenten und Leitwerkteile der A320-Familie, der A330 und der A350XWB – zwischen den elf Produktionsstandorten von Airbus zu befördern. Davon ausgenom- men ist die A380, die aus so grossen Bestand- teilen zusammengesetzt ist, dass diese nur auf dem Wasser- und Landweg nach Tou- louse geschafft werden können. Dabei gelangen zunächst Unterkompo- nenten an die Vorstufen-Endmontageli- nien in Hamburg, St. Nazaire, Broughton und Getafe, wo die MCA (Main Compo- nent Assembly) stattfindet. Von dort wer- den die Grossbauteile der zivilen Produkte zu den Endmontagestandorten in Toulouse und Hamburg geflogen, im Fall der A400M nach Sevilla. Im Streckennetz von ATI gibt es zwei beson- ders häufig beflogene Routen. Die eine, die man als «Flügelroute» bezeichnen könn- te, führt von Chester, wo sich der Flugplatz Die Beluga-Crew (v.l.n.r.): Captain Frédéric Lafaurie, Kopilot Olivier Herscovici und Bordingenieur des walisischen Tragflächenkompetenz- Pierre Rouquet. zentrums Broughton befindet, über Bre- men nach Toulouse; die andere, die «Rumpf- route», führt von Hamburg via St. Nazaire nach Toulouse. In der Elbe-Stadt und der an verschiebt, wird das Gestell auf der ganzen Gut geschützt der Atlantikküste gelegenen französischen Länge der Rollschienen, auf denen es in Nachdem Pierre Rouquet die Pre-Take off- Hafenstadt werden grosse Rumpfsektionen den Beluga-Schlund geglitten ist, an insge- Checklist vorgelesen hat und die Start- für alle derzeit angebotenen Airbus-Muster samt 120 Lockingpositionen festgemacht. freigabe erfolgt ist, hebt unsere Maschine hergestellt. Dazu kommt ein Verriegelungsbolzen, mit von der Startbahn des Airbus-Werkflug- dem das Bauteil am Gerüst fixiert wird. Aus hafens Finkenwerder in Richtung West- Turnaround in 90 Minuten Sicherheitsgründen hat die Bodenmann- frankreich ab. Mit einer Steigrate von 2000 Ende September hatte «Cockpit» Gelegen- schaft unter dem Heck der A300-600ST eine Fuss pro Minute schafft der von aussen et- heit, eine Beluga-Crew auf dem «Rumpf- Stütze angebracht, damit das Flugzeug wäh- was schwerfällig wirkende Frachter eine weg» zu begleiten. Bei ihrem Eintreffen rend des Ent- und Beladens nicht Gefahr erstaunlich gute Steigleistung. Im Gegen- in Hamburg bringen Kapitän Frédéric läuft, nach hinten zu kippen. Nur 90 Minu- satz zu den meisten heute eingesetzten Ver- Lafaurie, First Officer Olivier Herscovici und ten nach der Landung kann die Beluga mit kehrsflugzeugen gleicht das Beluga-Cock- Bord ingenieur Pierre Rouquet lediglich ein der neuen Fracht wieder abheben. pit dem berühmten «Uhren laden»: Es sind Leergestell für A350-Rumpfteile im Bauch Bevor es aber so weit ist, müssen die drei kaum digitale Anzeigen auszumachen, ihrer Beluga Nummer 2, F-GSTB, aus Tou- Cockpitmitglieder natürlich ihren Arbeits- ebenso sucht man vergebens nach einem louse zurück. An seine Stelle tritt die gut 15 platz beziehen. Dies geschieht nicht wie EFB (Electronic Flight Bag). Kapitän Lafau- Tonnen schwere Rumpfsektion 13/14 einer üblich via die linke vordere Passagiertüre, rie weist auf eine weitere Besonderheit hin: A330, die nun vom Ground Coordinator die es in der Beluga ja gar nicht gibt, son- «Die Belugas sind mit einem Stick Shaker und seinem Team durch die riesige Fracht- dern wahlweise über zwei Treppen. Die eine ausgerüstet, der die Piloten durch ein Rüt- klappe ins Innere des Flugzeugs geschoben befindet sich unterhalb des Rumpfs und teln an der Steuersäule vor einem drohen- wird. Dieses vordere A330-Rumpfteil soll in lässt sich nach unten ausfahren, so dass sie den Strömungsabriss warnt. Ebenso gibt es St. Nazaire mit der dort hergestellten Nasen- den Piloten den Zutritt zum Cockpit vom einen Stick Pusher, der das Flugzeug bei zu sektion verbunden werden. Boden aus ermöglicht. Wer von der Lade- steilem Anstellwinkel automatisch wieder Im Gegensatz zum Bordingenieur ist der rampe aus die Pilotenkanzel betritt, etwa in eine horizontalere Lage führt. Beide Ein- Ground Coordinator zuständig für die Be- der Bordingenieur, der ja auch als Lademeis- richtungen sind in einer normalen A300- reitstellung der Fracht ausserhalb des Flug- ter fungiert, benutzt dazu eine in den Boden 600 nicht vorhanden.» Dazu kommt ein zeugs. Er kümmert sich zudem um Sicher- des Frachtraums eingelassene Öffnung mit System, das den Ausschlag des Seiten ruders heitszertifikate und Zollpapiere. Damit integrierter Treppe, ähnlich einer Kletter- limitiert, das so genannte «Rudder Travel». sich die Ladung während des Flugs nicht hilfe in einem Schiffsrumpf. Die Schutzmechanismen haben damit zu 22 Civil Aviation Cockpit 12 2015 Beluga

Nase auf: Inner- halb von 90 Minu- tun, dass die Beluga wegen ihrer besonderen Form den Kurzer Hüpfer ten wird die Fracht, Winden eine viel grössere Angriffsfläche bietet als eine Nun drückt Bordingenieur Rouquet einen roten Knopf, hier ein Leergestell für ein A350-Rumpf- herkömmliche Verkehrsmaschine. Entsprechend tie- die Bugklappe öffnet sich, und das aus Hamburg mit- teil, ausgeladen und fer liegen bei diesem Flugzeug die Grenzwerte bei Sei- gebrachte Transportgut rollt aus dem Bauch unseres ein neues Transport- tenwind: «Am Tag sind es 25 Knoten bei Böen und 20 Flugzeugs. Die neue Fracht, die wir für den zweiten Ab- gut an Bord genom- Knoten bei normalem Wind, nachts lauten die entspre- schnitt unserer Reise nach Toulouse mitnehmen müs- men. chenden Werte 20 und 15 Knoten. Ansonsten fliegt sich sen, steht schon bereit: die Sektion 15/21 eines A330, die Beluga ähnlich wie jede andere Verkehrsmaschine», bestehend aus dem in St. Nazaire hergestellten Rumpf- erklärt der Franzose. Ungewöhnlich hoch ist die Zahl mittelstück und dem zentralen Flügelkasten, sowie die der Durchstartmanöver von fünf bis zehn Go-arounds Sektion 11/14 für eine A320. Dieses Bauteil umfasst die pro Pilot und Jahr. Bordinge nieur Pierre Rouquet nennt Cockpitsektion aus Méaulte in Nordfrankreich und den einen der Hauptgründe: «Viele Airbus-Werkflughäfen in St. Nazaire gefertigten Vorderrumpf. Mit einer Nutz- verfügen über weniger gute Lande hilfen als die grossen last von 35 Tonnen (die Beluga ist für maximal 47 Ton- Verkehrsflughäfen.» nen zugelassen) sind wir diesmal deutlich schwerer als auf der ersten Etappe. Dennoch steigt die Beluga auch Vom Winde verweht diesmal mühelos in den Abendhimmel. Nach einem Dazu kommt es bei unserem Anflug auf den Flugha- kurzen Hüpfer, der nur gerade 40 Minuten dauert, setzt fen St. Nazaire nicht: Die Sicht ist gut, der Wind nicht First Officer Herscovici, früher in Diensten von Easyjet zu stürmisch. Nach zweistündigem Flug setzt Kapitän Switzerland, den Frachter in Toulouse-Blagnac auf. In Lafaurie die Beluga sanft auf der Piste auf und steu- einem etwas älteren Hangar, wo die Abfertigungsspe- ert sie in Richtung der schon von weitem sichtbaren zialisten in den 90er-Jahren schon der Super Guppy zu «Integrated Loading Facility» (ILF), wo die Beluga ent- Leibe rückten, wird die Beluga entladen. Ab Anfang und wieder beladen wird. Mittlerweile verfügt Airbus 2019 soll hier auf einer Fläche von 73 000 Quadratme- auch in Chester, Hamburg, Bremen und Getafe über sol- ter eine neue Beluga-Halle entstehen. Baubeginn ist che ILFs, die den Vorteil haben, dass das Flugzeug seine im Jahr 2018. Nase samt Frachttor in die Halle steckt und so während Für heute hat unsere Maschine ihr Soll erfüllt und tritt des Ladevorgangs nicht Wind und Wetter ausgesetzt die Nachtruhe an. Am Tag danach wird sie wieder auf ist. In früheren Zeiten, als die Beluga noch unter freiem mehreren Legs für das «Möbelhaus» Airbus unterwegs Himmel stand, ist es vorgekommen, dass sie auf Flughä- sein. Vorausgesetzt, es ist nicht Wochenende, denn die fen in Meeresnähe, etwa St. Nazaire und Hamburg, bei Belugas fliegen derzeit nur von Montag bis Freitag. Windgeschwindigkeiten von über 30 Knoten und geöff- netem Ladetor ihren Standort unfreiwillig geändert hat. Thomas Strässle Cockpit 12 2015 Civil Aviation 23 Your Captain speaking… «Dezemberplan»

Dezember. Weihnachten steht vor der Tür. Das Jahr neigt sich dem Ende zu und viele Augen blicken erwartungsvoll auf das, was 2016 bringen wird. Doch für die meisten Flight Attendants und Piloten von Swiss und anderen Airlines auf dieser Welt ist vor allem Mitte November von Bedeutung.

ie jeden anderen Monat auch wird Mitte November der WDienstplan der Crew Member für den kommenden Monat publiziert. Um zu erfahren, wo (zu jeder Tages- und Nacht- zeit) Mitarbeiter über den Wolken um die Welt fliegen, wird der monatliche Einsatz mit grosser Spannung erwartet. Anders als in einem «nine-to-five»-Job gibt es im «Büro über den Wolken» keine Wochenenden und keine Feiertage, an welchen nicht gearbei- tet wird. Erst Mitte des Vormonats stellt sich für mich und die anderen Mitarbeiter heraus, wann man mit welchen Crew Members wo seine Arbeit verrichten wird und wann die Freitage eingeplant werden dürfen. Die Veröffentlichung des Dezemberplans ist dabei immer speziell. Weihnachten und

Silvester sind Anlässe, die natürlich auch Florian Trojer Foto: das fliegende Personal gerne zu Hause mit An 365 Tagen im Jahr sind Piloten und Flight Attendants unterwegs. Auch über die Feiertage. Freunden oder Familie verbringen wür- de. Wer sicher gehen möchte, an diesen flüge, Langschläfer arbeiten dafür lieber Airline eine grosse Bedeutung. Piloten Terminen zu Hause vor dem Christbaum bis in die Nachtstunden. Crew Members werden nach Seniorität auf andere Flug- sitzen zu können, der greift – sofern ver- mit Familie hoffen darauf, an Wochenen- zeugtypen umgeschult oder zum Captain fügbar – am besten frühzeitig auf Ferien den frei zu haben und möglichst wenige ausgebildet. Seniorität beeinflusst auch zurück. Ansonsten kann es sein, dass man Hotelzimmer von innen sehen zu müssen. die Wunscheingaben. Wünscht sich ein seine Festtage irgendwo in einem Hotelzim- Freunde und Partner in der Firma versu- First Officer mit fünf Dienstjahren einen mer oder in der Luft verbringen wird. chen, gemeinsam fliegen zu können oder Flug, welcher ein Kollege mit zwei Jah- zumindest Freitage zu ergattern, welche ren Firmenzugehörigkeit ebenfalls haben Die Kunst des «bidding» sich überschneiden. Die Möglichkeiten für möchte, so bekommt der Dienstältere eher Zu einem gewissen Grad können wir Eingaben sind beinahe endlos: Freunde der den Zuschlag, sofern die legalen Rahmen- unseren Dienstplan selber beeinflussen. italienischen Küche können auf Rotationen bedingungen stimmen. Dementsprechend In einer Firma mit knapp 5000 fliegenden mit Übernachtung in Rom, Mailand oder kreativ muss man bei Wunscheingaben als Angestellten werden die Einsätze natür- Venedig setzen und Asienliebhaber auf der junger Kollege vorgehen, um zum Erfolg lich von einem Computersystem geplant. Langstrecke «bidden» dementsprechend zu kommen. Dieses lässt verschiedene Wunscheingaben die Flugnummern der Destinationen im Bekomme ich die gewünschten Freitage am («bidding») zu, welche einfach, aber auch fernen Osten. Anfang des Monats? Werde ich die Geburts- furchtbar kompliziert gestaltet werden Letztlich gibt es beliebte und weniger be- tagsparty meines Bruders am 13. besuchen können. liebte Destinationen und Arbeitstage. Das können? Freitagabend ins Kino? Skiausflug Die Kunst des «bidding» handhabt jeder Planungssystem versucht dabei, einen in die Berge nach Weihnachten? Die Tage ganz individuell. Die persönlichen Priori- möglichst gleichen Schnitt an erfüllten vor Publikation des Flugplans sind immer täten und Lebensumstände werden von der Wünschen quer durch die Belegschaft zu spannend. Belegschaft in Wünsche an das Planungs- erreichen. Ich habe es mir dieses Mal einfach gemacht system umgewandelt, in der Hoffnung, und verzichte auf den Überraschungseffekt. dadurch vom System einen möglichst Einfluss durch Seniorität Ab 22. Dezember habe ich Urlaub erhalten. massgeschneiderten Arbeitsplan zu erhal- Seniorität – also die vergangene Zeit seit ten. Frühaufsteher wünschen sich Morgen- dem Firmeneintritt – hat in der klassischen Florian Trojer 24 Civil Aviation Cockpit 12 2015 Azerbaijan Airlines Fotos: Franz Zussner Franz Fotos:

Zwei Airbus A340-500 setzt Azerbaijan Airlines für Langstreckenflüge ein. Reif für den Tourismus

Fast so unbekannt wie das Land Aserbaidschan ist seine noch junge Airline Azerbaijan Airlines (AZAL) in West- und Mitteleuropa. Dass sich dies bald ändern wird, ist nicht nur auf eine moderne Flotte, sondern auch auf die Öffnung des Landes für Touristen aus aller Welt zurückzuführen. Lufthansa, AUA und Swiss sind aktuelle Codeshare-Partner von AZAL, aber immer öfter werden westeuropäische Hauptstädte Ziele von AZAL selbst. Auch die Langstrecke nach Asien und den USA wird sukzessive ausgebaut.

ie das Feuer, so das Land. Heydar Aliyev im Jahre 2003 übernommen vermehrt auf russische, türkische und ira- Lodernde Flammensymbole hat. Um dem Land einen internationalen nische Gäste gesetzt wird, so sind Gäste aus Wprägen das Bild von Aserbaid- Touch zu verleihen, war Baku im Mai 2012 Europa mehr als nur willkommen. Visum- schan (AZ), das aufgrund seiner enormen Austragungsort des «Eurovision Song Con- freiheit gibt es derzeit noch nicht; aber eine Erdöl- und Erdgasvorkommen auch «Land test» und im Juni 2015, dank Aliyev, Veran- moderne Airline, um Touristen ins Land zu des Feuers» genannt wird. Die bekannten staltungsort der «First European Games». fliegen, gibt es schon. «Flame Towers» in Baku, der pulsieren- Obwohl in Eurasien gelegen, fühlt sich Aser- den Hauptstadt des Landes, sind bezeich- baidschan Europa sehr verbunden und will Die Anfänge nend dafür. Für das im Kaukasus und am ein bedeutender Partner der EU sein. Mit- Gegründet wurde Azerbaijan Airlines Kaspischen Meer gelegene Land waren be- glied will man aber nicht werden. (AZAL) am 7. April 1992 als staatliche Flug- reits im Mittelalter Öl und Gas wichtige gesellschaft mit Sitz und Basis am Flugha- Exportprodukte. Fundstätten dieser fossilen In der Neuzeit angekommmen fen von Baku. Doch blicken wir ein wenig Brennstoffe waren auch bedeutende Kult- Bakus Altstadt ist UNESCO-Weltkulturerbe zurück. 1923 wurde die private Flugge- stätten in der damals herrschenden zoro- und dementsprechend wird sie den Besu- sellschaft ZAKAVIA gegründet. Die dafür astrischen Religion. Ihre alten Tempel mit chern präsentiert, samt Autoverbot. Baku ist angeschafften Junkers-Flugzeuge waren lodernden Flammen aus Erdgas sind heute überhaupt eine sehr moderne Stadt (3 Mio. vorerst dazu bestimmt, Vermessungen aus noch in vielen Gegenden anzutreffen. Das Einwohner), ziemlich westlich geprägt und der Luft durchzuführen sowie dringende ganze Land lebt von den Exporten dieser muss, wie viele andere Grossstädte auch, Waren und Post zu befördern. 1926 folgte fossilen Energieträger, die noch jahrzehnte- mit zu viel Autoverkehr fertig werden. Das eine erste Linienverbindung von Baku nach lang aus dem Boden des Kaspischen Meeres U-Bahn- und Busnetz ist noch ausbaufähig. Tbilisi. 1933 wurde erstmals über den zer- gefördert werden können. 2016 hat sich die Formel 1 in Baku angemel- furchten Kaukasus nach Moskau geflogen, Im Oktober 1991 wurde Aserbaidschan det und der Flughafen von Baku, Heimat von ehe 1937 die reguläre Verbindung von Baku unabhängig und somit (Präsidial-)Repub- AZAL, hat sich mit einem supermodernen nach Moskau eingerichtet wurde. lik. Präsident ist derzeit Ilham Aliyev, der neuen Terminal bereits als Gateway to Azer- 15 Passagiere täglich gönnten sich die- das Amt von seinem charismatischen Vater baijan herausgeputzt. Auch wenn vorerst sen Flug nach Moskau. Von 1941 bis 1945 25

Der neue, topmoderne Terminal des Flughafens von Baku, der Hauptstadt von Aserbaidschan.

stand die aserbaidschanische Luftfahrt un- bekam, begannen das Bild von AZAL zu ver- aber geplant sei, mehr und mehr europäi- ter dem Motto «Alles an die Front», wo auch ändern. B757 und B737 wurden für die Kurz- sche Destinationen selbst anzufliegen, sagt viele aserbaidschanische Piloten ihr Leben und Mittelstrecke angeschafft. Aber auch Dr. Ali Hasanov, Berater des Präsidenten, lassen mussten. Nach dem Krieg wurde die die Langstrecke mit B767 sollte ein Thema bei einem Gespräch. Berlin und Prag sind Zivilluftfahrt wieder aufgenommen. Aero- werden. 1999 wurden die GUS-Destinatio- es schon, Wien, Zürich und Frankfurt soll- flot war die dominierende Airline in jener nen wegen andauernder finanzieller Verlus- ten folgen. Die gewinnträchtigsten Desti- Zeit. Nach dem Zerfall der Sowjetunion be- te aufgegeben. Bis Mitte 2012 wurden alle nationen von AZAL sind Istanbul, VAE und fand sich die aserbaidschanische Luftfahrt Tupolews ausser Dienst gestellt. Der neue teilweise auch GUS-Destinationen. in einer sehr schlimmen Situation. Viel zu Generaldirektor Jahangir Askerov, selber Seit 2010 besitzt AZAL am Flughafen Baku viele alte russische Flugzeuge, für die man Pilot, reorganisierte AZAL und hatte Erfolg ein modernes Trainingszentrum (AZAL- keine Ersatzteile mehr bekam, die Unmen- damit. Training), wo Piloten und Cabin-Crews gen an Treibstoff verbrauchten und kaum aus aller Herren Länder, aber vorwiegend mehr wirtschaftlich zu betreiben waren. AZAL heute aus den GUS-Staaten, auf A320, B757/767, Heute verfügt AZAL über eine moderne und ATR42/72, E-Jet 170/190 und IL76-Vollsimu- Keine Hilfe mehr relativ junge Flotte von 27 Flugzeugen, die latoren auf höchstem Niveau (ICAO-Stan- Die plötzliche Einstellung der technischen alle von den grossen westlichen Herstellern dard) trainieren können. Aserbaidschan Unterstützung, Wartung und Zusammenar- stammen. Für den Binnenflugverkehr nach will sich immer mehr als touristisches, beit auf diesem Sektor führte zu einer gros- Ganja, Nakhchivan, Lenkoran, Zagatala, aber auch als Reiseziel für Sportbegeisterte sen Frustration in der aserbaidschanischen Gabala und andere waren anfangs auch definieren und mit seiner Vorzeige-Airline Regierung. Präsident Heydar Aliyev nahm ATR 42-500 und ATR 72-500 im Einsatz, die AZAL die allermeisten Touristen selber ins selber das Zepter und einige Millionen US- nach und nach von E-Jets 170/190 abgelöst Land fliegen. Baku zeigt, wie es geht! Dollar in die Hand und erneuerte die Zivil- wurden. Für die auszubauende Langstre- luftfahrt. Neue Flugzeuge aus westlicher cke orderte das Management zwei B787, die Franz Zussner Produktion mussten her, die Flugsicherung noch vor 2010 hätten ausgeliefert werden sollte moderner werden und Trainingszent- sollen. Doch Boeing konnte den Lieferter- Factsheet AZAL ren sollten entstehen. Die Errichtung eines min nicht einhalten und so kaufte man bei Gründung 1992 neuen internationalen Terminals am Flug- Airbus die beiden allerletzten, in Toulouse Sitz Baku Intern. Airport hafen Baku stand ebenfalls auf der Agenda. hergestellten A340-500, die sonst keine Ab- (GYD) Doch anfangs war man gezwungen, mit den nehmer mehr gefunden hätten. IATA/ICAO J2 / AHY geerbten Jets sowjetischer Produktion zu Im Dezember 2014 sowie im Februar 2015 Mitarbeiter Airline Group: 8500 operieren. Flüge in die benachbarten GUS- erhielt AZAL dann doch die beiden nagel- Destinationen 38 Staaten waren aber nicht sehr effizient und neuen Dreamliner, die zusammen mit den Passagiere (2014) 1,8 Mio. man sehnte sich nach Destinationen, die beiden B767-300ER das Rückgrat auf der Flotte 27 (Stand: 7/2015) in Europa, Asien, im Nahen Osten und in Langstrecke nach den USA und nach Süd- A319/ A320 11 den USA gelegen sind. Ehrgeizige Ziele für ostasien bilden sollten. 2014 flogen 1,8 Mio. A340-500 2 ein gerade erst souverän gewordenes Land! Passagiere zu weltweit 38 Destina tionen B757-200 4 Geleaste Flugzeuge westlicher Herkunft, mit AZAL, Tendenz steigend. B767-300ER 2 wie B727 aus den USA (Buffalo Airways), Mit den meisten europäischen Airlines B787-800 2 wo man auch den erforderlichen Support gibt es Codesharing-Abkommen, wobei E-JET 170/190 6

Nr. 12/Dezember 2015 Die Boeing Stearman E-75 ist im Flieger- museum Altenrhein stationiert. Foto: Aeromedia A.E.Wettstein

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it Pauken und Trompeten wurde im März geschäft ein und baut den Einzelplatzverkauf in der die Zusammenarbeit zwischen dem damals Schweiz auf. Pelizzoni und CEO Thomas Somandin Mgrössten Reiseveranstalter der Schweiz, der befinden sich zudem mit verschiedenen Reiseveranstal- Hotelplan Group, und der Germania Flug AG besie- tern im Gespräch für eine künftige Zusammenarbeit. gelt. Ein wunderschöner Alpenflug in Begleitung der Patrouille Suisse rundete das Erlebnis ab. Mit Holiday Linienflüge und neue Destinationen Jet hob erstmals nach der Edelweiss Air, die seit 2008 Künftig ist Germania Flug AG nach Zürich und Genf zur Lufthansa Group gehört, wieder ein reines Schwei- auch in Bern (nach Calvi) präsent. Zu den neuen Desti- zer Charterflugzeug ab. nationen gehören unter anderen Mallorca, Porto (Por- Ein halbes Jahr später ist das Tischtuch zerschnitten. tugal) und Varna (Bulgarien). Bei der Vorstellung der Was geschehen ist, weiss im Endeffekt niemand so neuen Sommerflugziele 2016 stach indes eine Desti- genau, weil sich beide Seiten bedeckt halten. nation hervor: Beirut. Die libanesische Hauptstadt soll nächsten Sommer jeweils am Donnerstag und Sonntag Kündigung rechtens? nachts angeflogen werden. Gestartet wird in Zürich um Bei der Vorstellung des nächsten Sommerflugplans woll- 22 Uhr, wieder gelandet in Zürich wird um 6 Uhr. Auch te sich Urs A. Pelizzoni, Verwaltungsrat Germania Flug Teheran ist ein Thema, fliegt doch die Mutter Germa- AG, an der Pressekonferenz nicht zu weit auf die Äste nia Deutschland schon seit einem Jahr in den Iran. Die hinaus wagen. Nur soviel verriet er: «Wir verfügen über Schweizer Tochter könnte dabei auf die bereits vorhan- einen Drei-Jahresvertrag mit Hotelplan.» Weil Hotel- dene Infrastruktur zurückgreifen. «Wir müssen nicht plan diesen auf Ende Sommersaison gekündigt hat, geht bei Null beginnen und eine Destination neu aufbauen», die Germania Flug AG nun gerichtlich gegen Hotelplan erklärt Pelizzoni. Verstärkt wird der ethnische Verkehr. Suisse vor. Die Gegenseite bestreitet diesen Sachverhalt Für Air Prishtina fliegt die Germania Flug AG ab Zürich und erklärte auf Anfrage, dass der Vertrag sehr wohl und Genf in die kosovarische Hauptstadt Pristina sowie nach der Saison habe gekündigt werden können. Gefragt ab Zürich nach Skopje in Mazedonien. ist jetzt eine aussergerichtliche Lösung. Konflikte, die Die Germania-Flotte umfasst aktuell zwei Airbus A319 vor dem Handelsgericht Zürich ausgetragen werden, mit je 150 Sitzplätzen sowie neu einen Airbus A321 dauern in der Regel lange – mindestens zwei Jahre, wie (215 Sitzplätze). Mit dieser Flottenerweiterung schafft beide Konfliktparteien zu verstehen geben. Germania Flug AG neue Stellen für 10 Piloten und 25 Doch Germania Flug AG ist zuversichtlich, was die Flight Attendants. nächste Sommersaison betrifft. Die Fluggesellschaft weitet ihr Geschäftsmodell aus, steigt ins Linienflug- Patrick Huber

Oben: Urs A. Pelizzoni Links: Zur Germania- Flotte hinzugestossen ist ein Airbus A321, der hauptsächlich für Air Prishtina zum Einsatz

Foto: Germania Flug AG Foto: kommt. 30 Report Cockpit 12 2015 Erdbebenhilfe in Nepal Helfer kommen im Heli

Ende April dieses Jahres erschütterte ein Erdbeben der Stärke 7,8 Nepal. Das Beben richtete immense Verwüstungen an. Über 8000 Tote und noch mehr Verletzte sind die Folge. Mission Aviation Fellowship (MAF) war schon wenige Tage nach dem Beben vor Ort, um zu helfen. Mit dabei der Schweizer Daniel Juzi.

m 25. April brachte ein Erdbeben um ein Assessment durchzuführen», be- Mitarbeiter zurückgreifen und manchmal der Stärke 7,8 Tod und Verderben richtet Daniel Juzi, Pilot und Flugzeugme- auch auf externe Fachkräfte, um sie für Aüber grosse Teile Nepals. Zahlrei- chaniker bei der MAF. «Dies ermöglichte einen Einsatz von bis zu vier Wochen auf- che starke Nachbeben bis Mitte Juni und es uns, vor Ort zu analysieren, ob und wie zubieten», erklärt Daniel Juzi. ein weiteres verheerendes Beben am 12. Mai wir helfen können.» Der Schweizer Daniel Eine weitere Herausforderung stellte mit Stärke 7,2 stürzten das Land in grösstes Juzi ist Mitglied der «International Disaster die Organisation der Fluggeräte dar. Das Elend. Die Unzugänglichkeit vieler Gegen- Response»-Einheit von MAF. Zweck dieses nepalesische Luftgesetz erlaubt es nicht den erschwerte es Hilfsorganisationen, mit aus drei Personen bestehenden Teams ist oder nur unter gewissen Bedingungen und den nötigsten Massnahmen der gebeutel- es, den sofortigen Abruf in ein Katastro- nach einem langen Prozess, dass fremd-im- ten Region erste Linderung zu verschaffen. phengebiet von mindestens einer Person matrikulierte Flugzeuge im Land fliegen. Eine Hilfsorganisation, die bereits wenige zu gewährleisten. Diesmal entfiel die Auf- Mit dem in ansässigen Heli- Tage nach dem Initialbeben vor Ort war, gabe auf Daniel Juzi. kopter-Operator Fishtail Air fanden Dani- ist Mission Aviation Fellowship (MAF). Als el Juzi und sein Stab einen Partner, dessen internationales christliches und gemein- Partnerschaft mit einheimischem Maschinen unter Vertrag genommen wer- nütziges Flugunternehmen ist die Organi- Heli-Operator den konnten. Gemietet wurden je ein AS350 sation besonders auf die Versorgung von Bereits der erste Tag seines Assessments in B2 und B3. Menschen in schwer zugänglichen Gebie- Nepal brachte Daniel Juzi die Erkenntnis, Noch bevor die Finanzierung des MAF- ten spezialisiert. So war es für die Leitung dass ein gänzlich neues Hilfsprogramm mit Engagements gesichert war, begann Juzi mit der MAF schnell klar, dass die Erdbebenge- Helikoptern auf die Beine gestellt werden der Organisation erster Flüge. Als schliess- gend in Nepal auch aus der Luft der Hilfe musste. Innerhalb weniger Tage wurde das lich die erforderlichen Verträge mit den auf- bedurfte. «Aufgrund der Stärke des Erdbe- Projekt geformt, so dass die Ersteinsatzleute traggebenden Organisationen – zahlreiche bens in Nepal war uns innerhalb einer Stun- aufgeboten werden konnten: «Überall auf national und international tätige Hilfwer- de klar, dass MAF jemanden senden würde, der Welt können wir auf unsere eigenen ke, darunter auch das Schweizerische Korps Cockpit 12 2015 Report 31

für Humanitäre Hilfe (SKH) – unterzeich- den Einsatz als auch dessen Finanzierung net waren, war MAF bereits einsatzbereit: mehrmals verlängern. Neues Ziel ist es nun, Das Konferenz- und Traninigszimmer des bis Ende März 2016 im betroffenen Gebiet Fishtail-Administrationsgebäudes diente Hilfsflüge zu leisten. als Buchungsoffice und Einsatzzentrum. «Die Nähe zum Partner ist der Koordinati- Bewegende Situationen on der Hilfsflüge natürlich sehr dienlich», «Es ist herzzerreissend zu sehen, wie sich unterstreicht Daniel Juzi. Leute freuen, wenn sie das erste Mal nach Unterstützung seitens MAF erhielt Fishtail Tagen oder Wochen Unterstützung erhal- Air zudem im Bereich der Flugsicherheit: ten, nachdem sie bereits geglaubt hatten, «Die nötigen Briefings mussten korrekt vergessen worden zu sein. Bewegend ist es durchgeführt werden, die Hilfsgüter galt es auch zu sehen, wenn mehrere Tausend Men- richtig zu laden und zu sichern, die Boden- schen wieder Zugang zu klarem Trinkwas- besatzung in technischen Belangen zu un- ser erhalten, nachdem das dafür notwendi- terstützen», berichtet Juzi. Er und sein Team ge Material herangeflogen wurde», erzählt werden indes auch nicht müde, die Piloten Daniel Juzi von seinen persönlichen Ein- immer wieder daran zu erinnern, auch an- drücken. «Da wir bereits im Einsatz waren, gesichts der grossen Not und der schwie- als das zweite Erdbeben die Region erschüt- rigen Situation keine Risiken einzugehen. terte, konnten wir zudem einige Rettungs- MAF hat sich darauf konzentriert, die Ein- flüge durchführen.» sätze auf Gegenden zu beschränken, die auf Im Verlauf dieses aktuellen Einsatzes koor- dem Landweg nicht oder nicht mehr zu er- dinierte MAF die Flugtransporte von rund reichen waren. Das hat zur Folge, dass in der 75 Organisationen. Allein für das SKH flog unwegsamen Topographie die Landing Zo- MAF bislang während rund 55 Stunden 164 nes nicht immer ausgemacht werden kön- Sektoren ab und brachte 35 000 Kilogramm nen. Mit Hilfe von Google Earth Pro macht Hilfsmaterial und 82 Helfer an sehr entlege- sich das MAF-Team vorgängig ein Bild des ne Orte. Als Resultat der grossen Nachfra- anzufliegenden Ortes und überprüft gleich- ge hat das DEZA die Operation unterstützt, zeitig die Koordinaten und Angaben der sodass mehr Flüge subventioniert und den Auftraggeber. «Eine kleine Abweichung humanitären Organisationen angeboten von nur einem Bruchteil einer Sekunde werden konnten. Zu einem grossen Teil un- eines Breiten- oder Längengrades hätte etwa terstützt wird die Operation vom britischen zur Folge, dass wir auf der falschen Seite Departement für Entwicklung und Zusam- des Flusses die Hilfsgüter oder Personen ab- menarbeit. Die Schweizer Helimission aus laden würden», führt Juzi aus. Trogen verpflichtete sich, zehn Prozent der Kosten zu tragen, und hilft zudem mit Per- Von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang sonal aus. MAF selber finanziert die Einsät- 120 Stunden pro Woche an sieben Tagen ze zu 25 Prozent. So bleiben den Hilfswer- waren die von MAF organisierten Helikop- ken noch 15 Prozent der Kosten. Die Flüge ter zu Beginn des Einsatzes in der Luft, von sind für die Hilfswerke nun erschwinglich Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Sie- und Hilfe kann schnell und unbürokratisch ben Piloten teilten die Einsätze unter sich in die abgelegensten Gebiete gelangen. auf. Ausser einem Pilot sind alle Nepali, was ein grosser Vorteil ist: «Einige Piloten sind Susanne Wild früher für die Armee geflogen. Sie kennen das Land wie ihre Hosentasche», so Juzi. Mission Aviation Fellowship (MAF) Ausserdem hätten einige dieser einheimi- MAF ist als gemeinnützig und christlich schen Piloten Beziehungen zu offiziellen orientiertes Flugunternehmen in rund 30 Stellen, die MAF oft gedient hätten, erzählt Ländern tätig und steht Menschen in schwer er. So wäre normalerweise für jede Aussen- zugänglichen Gebieten in ihren Not- und lastmission eine Erlaubnis notwendig. erschwerten Lebenslagen zur Seite. Dank diesen Beziehungen erhielt MAF nun Die weltweit vernetzte MAF wurde kurz nach aber jeweils eine Bewilligung für einen gan- dem Zweiten Weltkrieg von Veteranen ge- zen Monat. Bis dato konnten fast 750 000 gründet und fliegt heute für rund 1500 Part- Kilogramm Hilfsgüter in entlegene Gebiete nerorganisationen – darunter Ärzte ohne geflogen werden. Grenzen, DEZA, Caritas, Medair oder World Die ursprüngliche Einsatzplanung umfass- Vision. MAF Schweiz, seit 2005 ein Verein te 420 Helikopter-Stunden im Leasing, ver- nach schweizerischem Recht, ist Teil des in- Eindrücke von den Einsätzen in Nepal. teilt über zwei Monate. Doch das Leid und ternationalen MAF-Konsortiums. Zweites Bild von unten: Einsatzleiter Daniel die Not der betroffenen Menschen waren Weitere Informationen: www.maf-swiss.org Juzi (ganz links). Bild unten: Vorbereitung zu

Fotos: zVg Fotos: zu gross. So konnte das MAF-Team sowohl einem Rettungsflug. 32 Report Cockpit 12 2015 War Remnants Museum

Die Boeing Vertol CH-47A Chinook stand ab 1966 in Vietnam im Einsatz.

Überreste des Kriegs

Das im Zentrum von Ho Chi Minh City gelegene War Remnants Museum ist derzeit das meistbesuchte Mu- seum Vietnams. Gezeigt werden Maschinen der U.S. Air Force, schweres Kriegsgerät sowie eine Vielzahl von Bildern, die den längsten und grausamsten Krieg des vergangenen Jahrhunderts eindrücklich dokumentieren.

und drei Jahrzehnte hat es gedauert, einen Nord- und Südteil vorsah, zog sich schen Norden. In einer ersten Phase waren bis Vietnam seine Unabhängigkeit Frankreich im Jahre 1954 endgültig zurück. es vorwiegend Bodentruppen, die zum Ein- Rwiedererlangte. Dem jahrelangen Vertraglich festgelegt wurde damals zudem satz kamen. Nach hohen Verlusten gegen Krieg vorausgegangen war am 2. September das Schutzmandat der USA, das Südvietnam den nur schwer lokalisierbaren Feind 1945 die Proklamation der Demokratischen Unterstützung auf der Basis von Militär- entschieden sich die USA schliesslich für Republik Vietnam durch Ho Chi Minh. Zum beratern garantierte. die Luftoffensive «Rolling Thunder», die sogenannten Indochinakrieg, bei dem Viet- mit massiven Luftschlägen Nordvietnam Minh-Truppen eingesetzt wurden, kam es Boden- und massive Luftoffensive wirtschaftlich ruinieren sollte. Zwischen schliesslich 1946. Gekämpft wurde damals Der vermeintliche Angriff zweier nord- dem 2. März 1965 und 31. Oktober 1968 gegen die Franzosen, die nach dem Abzug vietnamesischer Schnellboote auf den ame- wurden nicht weniger als 304 000 Einsätze der Japaner in ihrer ehemaligen Kolonie rikanischen Zerstörer Maddox im Golf von geflogen, von denen mehr als 2000 auf die wieder Fuss gefasst hatten. Nach der Nieder- Tonkin – der sich später als unwahr erwies in grosser Höhe operierenden Boeing lage in Dien Bien Phu und dem Abkommen – veranlasste 1964 die USA zum militäri- B-52-Bomber entfielen. Mit rund sieben Mil- von Genf, das die Zweiteilung des Landes in schen Eingreifen gegen den kommunisti- lionen Tonnen erreichten die USA damals 33

sogar einen fragwürdigen Abwurfrekord. Bedenklich war zudem der Einsatz des di- oxinhaltigen Entlaubungsmittels Agent Orange, das selbst bei der heutigen vierten Geburtengeneration noch zu einer Häufung von schweren Missbildungen und Erkran- kungen führt.

Rückzug nach hohen Verlusten Enorme Verlustzahlen wie auch die Einsicht, dass dem Gegner trotz massiven Boden- und Lufteinsätzen nicht beizukommen war, haben die USA 1973 letztlich zum Waffen- stillstand und anschliessenden Truppen- rückzug bewogen. Mit dem Rückzug war Südvietnam danach sich selbst überlassen und den Nordvietnamesen ausgeliefert, die am 30. April 1975 mit der Einnahme Saigons den Krieg für sich entschieden. Für die USA fiel die Kriegsbilanz schmerz- lich aus: Über 58 000 gefallene und 300 000 verletzte Soldaten. Abgeschrieben werden mussten ferner rund 3300 Flugzeuge und über 5000 Helikopter. Daneben sollen sich die geschätzten Kosten auf rund 600 Milliarden US-Dollar belaufen haben.

Museum im ehemaligen U.S.-Gebäude Wer das markante Hauptgebäude des War Remnants Museums – der frühere Sitz der U.S. Information Agency – betritt, findet auf den drei Etagen eine Vielzahl von Doku- menten, Kriegsgegenständen sowie eine

Fotos: Aeromedia A.E. Aeromedia Fotos: Wettstein breite Palette an Waffen vor. Als besonders beeindruckend gelten die 250 Pressebilder des japanischen Kriegsfotografen Ishikawa Bunyo, die viel menschliches Leid, aber auch die gewaltige Zerstörung dokumentie- ren. Ein Krieg, der über drei Millionen Tote forderte, ebenso viele Verwundete hinter- liess und darüber hinaus sechs Millionen Oben: Das leichte Jagdflugzeug Northrop F-5A Freedom Fighter wurde sowohl von der USAF Menschen in die Flucht trieb. Doch auch die wie auch von der südvietnamesischen Luftwaffe betrieben. amerikanische Antikriegsbewegung, der Unten: Die sechsplätzige Cessna U-17B Skywagon – die Militärversion der Cessna 185 – präsen- sich rund 400 000 Bürger angeschlossen hat- tiert sich vor dem Hauptgebäude ten, findet in der Ausstellung ihren Platz.

Interessante Objekte Von rund 870 von den US-Streitkräften zu- Cessna A-37B Dragonfly – eine Weiterent- Meter Durchmesser wurde über die Heck- rückgelassenen Flugzeugen und Helikop- wicklung des Jettrainers T-37 – wie auch die laderampe der Lockheed MC-130 Combat tern sind nur wenige in Museen gelandet. zur Unterstützung der Bodentruppen ein- Talon abgeworfen. Von besonderem Interesse waren damals gesetzten Helikoptermodelle Bell UH-1 die 41 Northrop F-5A und F-5E. Die Maschi- Huey sowie der zweimotorige Trans- Anton E. Wettstein nen, die auch von der vietnamesischen Luft- porthelikopter Boeing Vertol CH-47A Chi- waffe übernommen wurden, sind in kleiner nook. Anzahl auch in die Sowjetunion und nach Gezeigt wird ferner ein umfangreiches War Remnants Museum – Informationen Polen verschoben worden, wo man sich Bombenarsenal, darunter die 6,8 Tonnen Öffnungszeiten: täglich 7.30–12 Uhr und über den Stand der Technik der F-5E orien- schwere, 3,35 Meter lange BLU-82B, die in 13.30–17 Uhr tieren wollte. bewaldeten Gebieten zur Freilegung von Eintritt: 15 000 Dong (zirka 70 Eine F-5A präsentiert sich auf dem palmen- Helikopterlandeplätzen eingesetzt wurde. Rappen) («Gänseblümchenschnei- umsäumten Aussengelände. Ausgestellt ist Die Daisy Cutter http://warremnantsmuseum.com daneben das leichte Erdkampfflugzeug der») genannte Monsterbombe mit 1,37 34 Helicopter Cockpit 12 2015

SHA inside Swiss Helicopter Association

Dauerthema: Einschränkungen für die Helikopterindustrie an den Landesflughäfen. Politik und Aviatik gefordert: Man muss zusammenrücken

Die Legislaturperiode 2011–2015 der eidgenössischen Räte geht zu Ende. Es ist Zeit, Bilanz zu ziehen. Diese fällt im Bereich der Aviatik ungenügend aus. Einiges ist erreicht worden, aber es bleibt noch viel mehr zu tun.

uf den ersten Blick sind die Zah- gerade umgekehrt sein: Die Industrie geht innovativ voran und die len positiv: Seit 2008 nahm die Verwaltung überprüft die Einhaltung der von der Politik definier- AAnzahl der ab Zürich, Genf und ten Rahmenbedingungen. Die Politik muss aktiver, vorausschauen- Basel regelmässig bedienten Destinatio- der und die Probleme zusammen mit der Industrie praxisbezogener nen um 25 Prozent zu. Auf den Landesflug- diskutieren, Lösungen erarbeiten und diese umsetzen. häfen stiegen die Passagierzahlen wäh- Das neu gewählte Parlament ist in diesem Sinne gefordert. Politik rend der letzten zehn Jahre um 60 Prozent. und Aviatik müssen näher zusammenrücken. Nur so wird es ge- Gemessen am Warenwert werden heute lingen, vor den hohen Anforderungen der Zukunft bestehen zu 43 Prozent der gesamten Exporte aus der können. Schweiz per Luftfracht befördert. Und die hiesige Luftfahrt umfasst aktuell rund Nationalrat Rudolf Joder, Nationalrat Rudolf Joder, 40 000 Arbeitsplätze mit einer Wertschöp- Präsident Swiss Helicopter Association SHA Präsident SHA. fung von 25 Milliarden Franken. Es genügt indessen nicht, diese Zah- len stolz zu verkünden und sich gegenseitig auf die Schulter zu klopfen. Vielmehr geht es darum, den bestehenden Standard zu halten, auszubauen und für die Zukunft sicherzustellen. Dazu sind grundlegende Änderungen dringend nötig. Zentral ist die Zusam- menarbeit zwischen Politik und Verwaltung. Diese muss markant verbessert werden. Die aktuelle Strategie von Bundesrat, Uvek und Bazl geht dahin, die gesamte Aviatik – von den Airlines über die Helikopterbranche und die General Aviation bis zur Schulung und den technischen Unterhaltsbetrieben – mit Regelwerken auf allen Stufen immer mehr einzuschränken und massiv zu belasten. Dadurch werden der unternehmerische Handlungsspielraum reduziert und die Wettbewerbsfähigkeit der steigenden Kosten wegen ruiniert. Die

Situation in der Industrie ist dramatischer, als viele glauben. Die zvg Fotos: Branche steht dauernd mit dem Rücken zur Wand. Dabei sollte es Dauerthema: Piloten-Altersbeschränkung für Passagiertransporte. Cockpit 12 2015 Helicopter 35 Heli-Focus Foto: Markus Herzig Foto: EC135 T1 HB-ZRK der Air-Glaciers in Lauterbrunnen. Heli «Romeo Kilo»

wei Helikopter mit einem unter- zweiter EC135 die Flotte der Air-Glaciers 1994, neuer Eigentümer & Halter: Air Helog; schiedlichen Einsatzgebiet tragen das SA. Er hat seine Basis in Lauterbrunnen Handänderung: 5. Juli 1996, neuer Eigen- ZCallsign «Romeo Kilo». Der VIP-Heli- und trägt den Übernamen «Asterix». Die tümer & Halter: Aroac Air and Road Club kopter Agusta A109A II «Xray Romeo Kilo» Schwestermaschine HB-ZIR operiert von SA; Handänderung: 10. Mai 2000, neuer Hal- wurde im Februar 1987 eingetragen und der Basis in Sion und trägt den Übernamen ter: Swift Copters SA; Löschung: 5. Februar stand ab der Basis Genf während insgesamt «Obelix». Beide Helikopter fliegen weiter- 2001, neues Kennzeichen: EC-HSL, später 14 Jahren im Einsatz. Im Jahr 1996 erhielt der hin in den rot-gelben Farben des früheren G-CHSL, I-AMVR. Helikopter eine neue Lackierung in den Far- Betreibers Schider Helicopter aus Öster- HB-ZRK Eurocopter EC135 T1 (CDS); S/N ben von Swift Copters, welche den Helikop- reich. Die beiden Helikopter im Detail: 0027; B/J 1997; vorher: OE-XXR; Eintrag: 16. ter in den letzten Jahren auch operierte. Im Oktober 2014, Eigentümer: Schider Helicop- Februar 2001 wurde der HB-XRK im Register HB-XRK Agusta A109A II; S/N 7352; B/J ter Service GmbH, Halter: Air-Glaciers SA. gelöscht und neu in Spanien eingetragen. 1986; vorher: I-AGSC; Eintrag: 9. Februar Der Rettungshelikopter EC135 T1 «Zulu 1987, Eigentümer: Aroac Air and Road Club Romeo Kilo» ergänzt seit Herbst 2014 als SA, Halter: Helog; Handänderung: 10. Januar Markus Herzig – www.SwissHeli.com Foto: Paul Schüpbach Paul Foto: Markus Herzig Foto: A109A II HB-XRK mit Air Helog-Aufschriften in Samedan. A109A II HB-XRK in den Swift Copters-Farben in Bern-Belp. 36 Helicopter Cockpit 12 2015 Data Sheet

ie Idee zum Bau eines Helikopters hatte der Ingenieur Martin Stucki Marenco Dbereits etwa 1997. Erste konzep- tionelle Arbeiten führte er 2002 aus. Doch erst nach der Gründung der Firma Maren- co Swisshelicopter im Jahr 2007 wurde die SKYe SH09 Umsetzung der Idee konkret. Im Dezember 2009 startete Stucki in Pfäffikon (ZH) zur Entwicklung des SKYe Die Schweizer Entwickler des Marenco SKYe SH09 haben das Fachpub- SH09. Das kleine, anfänglich zehnköpfige likum bereits an der Premiere im Jahr 2011 überrascht und überzeugt. Team präsentierte im März 2011 an der Heli-Expo in Florida erstmals ein Mock- Dass ihr Konzept auch flugfähig ist, haben sie am 2. Oktober 2014 be- up des neuen Schweizer Hubschraubers in wiesen. Die nächste grosse Herausforderung ist nun die Zertifizierung. der Öffentlichkeit. Gleichzeitig trieben die Schweizer den Bau des ersten Prototyps auf dem Flugplatz in Mollis voran. Technische Daten Der Rollout des Prototyps P1 erfolgte Hersteller Marenco Swissheli- schliesslich am 28. November 2013 auf dem copter Glarner Flugplatz. Und bereits am 2. Okto- Typ Leichter einmotoriger ber 2014 hob der SKYe SH09 in Mollis erst- Mehrzweck helikopter mals vom Boden ab. Zurzeit wird der zweite 2. Oktober 2014 Erstflug Prototyp fertiggestellt und der dritte Proto- Länge 12,91 m typ gebaut. Marenco strebt mit diesen drei (inklusive Rotor) Helikoptern die EASA-Zertifizierung auf Kabinenbreite 1,61 m Max. Höhe 3,55 m Ende 2016/Anfang 2017 an. Im ersten Jahr Besatzung/Pax 1/7 wollen die Schweizer zehn Serien-Helikop- Rotordurch- 11,03 m ter bauen und an ausgesuchte Erstkun- messer den in der Schweiz und im nahen Ausland Max./Dauerleistung 760 kW / 564 kW liefern. Bis heute sind bereits rund 70 Bestel- Leergewicht 1300 kg lungen eingegangen. Max. Abflug- 2650 kg Der SKYe SH09 soll in der Klasse der leichten gewicht einmotorigen Helikopter durch sein grosses Triebwerk Honeywell HTS 900-2 Leistungsspektrum überzeugen. Bei einem Treibstoff 800 l Abfluggewicht von 2200 Kilogramm soll Max. Aussenlast 1500 kg die Maschine sogar auf einer Höhe von 4500 Höchstgeschwind. 260 km/h Meter über Meer, also auf «Matterhornhö- Reichweite 800 km he», schweben können. Für die nötige Leis- Website www. marenco- tung sorgt das neuste Helikoptertriebwerk swisshelicopter.com von Honeywell, das im Dezember 2008 erst- mals zugelassen wurde. Das Design des Cockpits gewährleistet dem Piloten eine hervorragende Sicht nach aussen. Die unter den Rumpf gezo- genen Türfenster sowie das Bodenfenster zwischen den Pilotensitzen machen es zum sogenannten «High Visibility-Cockpit» mit gutem Blick nach unten. Beim Design der Kabine legten die Entwickler grossen Wert auf eine hohe Flexibilität bei der Innenaus- stattung und eine gute Zugänglichkeit. Der durchgehend flache Boden ermöglicht ein schnelles Umrüsten des Hubschraubers für verschiedene Einsätze. Die grossen Heck- türen und der hohe, 1,8 Meter über dem Boden liegende Heckausleger sind gerade bei Patiententransporten oder Rettungsein- sätzen vorteilhaft.

Foto: Marenco Swisshelicopter Marenco Foto: Walter Hodel LEAD CRYSTAL® Akkus – Die neue, Wind- und zukunftsorientierte Blei Technologie mit langer Lebensdauer und höchster Wetterfest! Sicherheit. Zuverlässig und langlebig Die LEAD CRYSTAL® Technologie überzeugt mit folgenden Eigenschaften: • 900 bis 5‘000 Ladezyklen möglich • hohe Temperaturbeständigkeit von -40ºC bis +65ºC • Überladefest und tiefenentladungsfähig • hochstromfähig • keine austretenden Dämpfe oder schädliche Gasemissionen • absolut Wartungsfrei Robust und beständig LEAD CRYSTAL® Akkus eignen sich für vielfältige Anwendungen in den Bereichen Mobil- und Festnetzkommunikation, Sonnenenergie, Intelligentes Stromnetz, Militärfunk, Netz- werkkommunikation, Schiffs- und Luftfahrt etc.

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NEU 38 History Cockpit 12 2015 B-26 Marauder Erstflug vor 75 Jahren (Teil 2)

Die Marauder zeigt Biss: Das Haifisch-Maul war das Verbandskennzeichen der zur 320th Bomb Group gehörenden 444th Bomb Squadron. Die B-26 mit der Battle Number (taktiches Kennzei- chen «Gelbe 81» und «Gelbe 93») nahmen am 25. Dezember 1944 am verhängnisvollen Angriff auf Thayngen im Kanton Schaffhausen teil.

Weihnachten im Bombenhagel

Vor 75 Jahren startete die Martin B-26 Marauder zu ihrem Erstflug. Am 25. Dezember 1944 brachte dieser schnittige Bomber Tod und Verwüstung über die Schweiz. Eine Staffel der 320th Bomb Group verwechselte ihr Primärziel Singen mit Thayngen in der Nähe von Schaffhausen. Ein Toter sowie ein auf über acht Millionen Franken bezifferter Sachschaden war die schmerzliche Bilanz dieses folgenschweren Fehlers amerikanischer Marauder-Besatzungen. Dabei hätte das Ausmass der Zerstörung massiv höher sein können. Die etwas andere Weihnachtsgeschichte.

s lastete ein bleierner Hauch von Panik im Bugraum der «Miss Eugene G. Heller zusammen mit dem Führungspiloten Maurice Arkansas» – jener Marauder, die auserkoren war, die gesam- Polling und seinem Co-Piloten Clark Travell, dass grosse Teile der Ete 320th Bomb Group an ihr Ziel zu leiten. Verzweifelt Formation urplötzlich wie vom Erdboden verschluckt waren. versuchten der mit seiner Führungsaufgabe völlig überforderte Lead Navigator-Bombardier Eugene G. Heller und der Navigator Lt. Gewaltiges Donnerwetter Westbrock den Ini tial Point (IP) auszumachen; für diese Mission Zurück auf der Einsatzbasis wartete nicht der Weihnachtsbraten war dies die bei Tengen gelegene Ortschaft Blumenfeld. auf die Besatzung der «Miss Arkansas», dafür aber ein gehöriges Ab dem IP würde dann die Marauder auf einem fix definierten Kurs Donnerwetter von allerhöchster Stelle. Die 444th Bomb Squadron – schnurstracks zu ihrem Ziel einlenken. Nach quälenden Minuten nur ausnahmsweise als Führungsformation der 320th Bomb Group erspähte Heller rund 10 400 Fuss (3169 Meter) unter sich eine Ort- eingesetzt – hatte sich gehörig verhauen: Statt des Primärziels schaft, die er als den lang ersehnten IP ausmachte. Singen wurde das rund 15 Kilometer entfernte Thayngen im Kanton Wenige Minuten später öffneten sich die Bombenklappen der Schaffhausen bombardiert. Dies belegten die Bildauswerter der Ein- Martin B-26 Marauder und der Bauch gab ihre tödliche Fracht frei. heit zweifelsfrei mittels der während des Abwurfs geschossenen Während des Abdrehens wunderte sich Lead Navigator-Bombardier Aufnahmen der im Bombenschacht installierten Kameras. 39

Das trübte die zu jenem Zeitpunkt nicht ganz spannungsfreien Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und der Schweiz, die immerhin die amerikanischen Interessen gegen- über dem Dritten Reich vertrat. Aber warum fielen an jenem Weihnachtstag Bomben auf neutralem Boden?

«Bombs Away» auf Thayngen Rückblende: Am 25. Dezember 1944 um 12.23 Uhr hoben ins- gesamt 38 Marauder der zur 12th Air Force gehörenden 320th Bomb Group von ihrer Einsatzbasis Y-9 Dijon-Longvic in Frank- reich zur 433. Mission dieser Einheit ab. Jede dieser B-26 war mit je vier Stück der grosskalibrigen 1000 Pfund (450 Kilo- gramm) schweren Sprengbomben beladen. Ihre Fracht sollte die Eisenbahnbrücke von Singen aus der Landschaft pulveri- sieren und somit den mittlerweile spärlich gewordenen Güter- verkehr zwischen der Schweiz und dem Dritten Reich lahm-

legen. Drei der B-26 mussten wegen technischer Probleme Schaffhausen Stadtarchiv Foto: frühzeitig umkehren. Die Route führte bei hervorragenden Wetterbedingungen über Belfort Richtung Bonndorf im Schwarzwald. Als Eskorte auf dem Weg zum Ziel waren Republic P-47 Thunderbolt aufgeboten. Kurz vor Erreichen des Schaffhauserzipfels begann die Mission aus dem Ruder zu laufen: Lead Navigator-Bombardier Eugene G. Heller sprach Epfenhofen nordwestlich von Bargen im Kanton Schaffhausen als seinen IP an. Eine Ortschaft, die in Tat und Wahrheit rund 12 Kilometer westlich von Blumenfeld lag. Er visierte auf einem Kurs von 115 Grad das vermeintliche Ziel

Foto: Victor C. Victor Foto: Tannehill an. Um 14.03 Uhr gab der Lead Pilot Maurice Polling an Bord der «Miss Arkansas» Befehl zum «Bombs Away». Die insgesamt neun Marauder der 444th Bomb Squadron (siehe Kasten) entle- digten sich ihrer Last von 36 Sprengbomben. Der heute im Albert F. Simpson Historical Center der amerikanischen Luft-

streitkräfte lagernde Einsatzbericht hält fest, «dass ein grosses C. Victor Foto: Tannehill Lagerhaus sowie der Schienenstrang Treffer abbekommen hat». Oben: Die Bomben zerstörten die Gleisanlagen der Deutschen Reichs- Die drei hinter der Führungsstaffel fliegenden 441st, 442nd und bahn sowie einen Güterwagen und liessen an der Fassade des Fabri- 443rd Bomb Squadron bemerkten den Navigations-Irrtum der kationsgebäudes der Knorr-Nährmittel AG die Fenster bersten. «Miss Arkansas» und hielten unvermittelter Dinge auf den tat- Unten: Die Führungs-Crew der «Miss Arkansas» hat am 25. Dezem- ber 1944 versagt, als Lead Navigator-Bombardier Eugene G. Heller sächlichen IP westlich von Blumenfeld zu. Die Geistesgegen- Thayngen mit Singen verwechselte. wart dieser amerikanischen Flieger hat Thayngen mit Sicher- heit vor noch weitaus grösserer Zerstörung bewahrt. Diese Formation von 26 Marauder liess um 14.20 Uhr ihre 104 Bom- ben auf die Eisenbahnbrücke von Singen hageln. Ohne auf der gesamten Mission von gegnerischen Jagdfliegern oder der deut- schen Flak behelligt zu werden, kehren die 35 Marauder um 15.10 Uhr wieder zur Einsatzbasis zurück. Die am Angriff beteiligten B-26 Marauder Ein Todesopfer und neun Verletzte der 320th Bomb Group Das Luftschutzkommando löste bereits beim Anflug der Typ Werknummer B/N Nickname Bemerkung Marauder-Formation routinemässig Fliegeralarm für Thayngen B-26 C-45-MO 42-107752 88 Miss Arkansas Lead- aus. Die grosskalibrigen Sprengbomben zerstörten weite Teile Flugzeug der Tonwerke Thayngen AG und nahmen das Fabrikgebäude B-26 B-10-MA 41-18292 93 Idiot’s Delight der Knorr-Nährmittel AG in Mitleidenschaft. Die immensen B-26 C-45-MO 42-107541 90 Ann Detonationen beschädigen zudem die Gleisanlagen der durch B-26 C-45-MO 42-107553 81 Absturz die Deutsche Reichsbahn betriebenen Verbindung Singen – 4. März 1945 Schaffhausen und verwandelten Güterwagen in bizarre Schrott- B-26 C-20-MO 41-35135 76 haufen. Der durch die gewaltigen Explosionen generierte Luft- B-26 C-45-MO 42-107825 98 Ol’Folks druck liess in einem weiten Umkreis alle Fenster bersten. Die B-26 C-45-MO 42-107846 83 Bombentrichter nahmen Ausmasse von bis zu 15 Meter Durch- B-26 B-45-MA 42-95764 77 B-26 unbekannt 82 messer und 6 Meter Tiefe an. Durch den immensen Luftdruck krachte das von der Deutschen Reichsbahn betriebene Stellwerk Quelle: Albert F. Simpson Historical Center, Victor C.Tannehill 40 History Cockpit 12 2015 B-26 Marauder Erstflug vor 75 Jahren (Teil 2) Foto: Stadtarchiv Schaffhausen Stadtarchiv Foto: Die grosskalibrigen Sprengbomben verwandelten den grossen Neubau der keramischen Abteilung der Tonwerke Thayngen AG in einen mächti- gen Trümmerhaufen. Kaum vorstellbar, dass die beiden im Dienst stehenden Heizer überlebten.

in unmittelbarer Nähe der Knorr-Nährmittel AG wie ein Karten- General Eisenhower schaltet sich ein haus in sich zusammen. In den Trümmern fand der 41-jährige deut- Die Bombardierung neutraler Länder war für das Oberkommando sche Stellwerkwärter und vierfache Familienvater Otto Maier den der amerikanischen Luftstreitkräfte in Europa alles andere als ein Tod. Neun Personen trugen nach dem Angriff Verletzungen davon. Kavaliersdelikt. So geriet die 320th Bomb Group praktisch über Der zerstörten Starkstromleitung wegen musste Thayngen für Nacht ins Visier der Generalität – Dwight D. Eisenhower, seines längere Zeit ohne elektrische Energie auskommen. Zeichens der Supreme Allied Commander, sprach nach dem So unglaublich es klingen mag: Der Zeitpunkt der Bombardierung Debakel höchstpersönlich bei der Einheit vor. Eine Untersuchungs- war so etwas wie ein Advents-Geschenk des Himmels. Das Weih- kommission kam zum Schluss, dass keinerlei Unzulänglichkeiten nachtsfest von 1944 hat in Thayngen mit grösster Wahrscheinlich- in der Planung oder der Ausführung dieser Mission vorlag, und sah keit unzähligen Menschen das Leben gerettet. Die Zahl an Opfern von einer Anklage ab. Damit war die Angelegenheit für die 320th wäre ungleich grösser ausgefallen, wären die Bomben an einem Bomb Group vom Tisch. Eugene G. Heller – er erhielt noch im Sep- Werktag auf das mit 150 Mitarbeitern unter voller Belegschaft tember 1944 für ausserordentliche Verdienste als Lead Bombardier stehende Ziegelwerk gefallen. Wie durch ein Wunder haben die das Distinguished Flying Cross (DFC) zugesprochen – wurde beiden über Weihnachten zum Befeuern der drei Brennöfen im unverzüglich vom Flugdienst befreit und bekam die Rückfahrkarte Dienst stehenden Heizer Louis Reolon und Peter Puppetti den Raid Richtung Heimat in die Hand gedrückt. unverletzt überlebt. Die durch die Marauder verursachten Schäden beliefen sich auf über acht Millionen Franken. Hans-Heiri Stapfer

Ein legendärer Verband Die beim Angriff auf Thayngen am 25. Dezember 1944 beteiligte 320th Bomb Group flog die B-26 länger als jeder ande- re Marauder-Verband. Zwischen dem 22. April 1943 und Kriegsende flog die Einheit insgesamt 13 314 Einsätze, dies zum Preis von 80 verlorenen Maschinen. Gemessen an ihren Einsätzen besass dieses Geschwa- der die mit Abstand niedrigste Verlustrate aller Marauder-Formationen auf dem euro- päischen Kriegsschauplatz. Ihr Kampfweg führte die 320th Bomb Group von Tunesien über Sardinien, Korsika, Italien nach Süd- frankreich und schliesslich ins Dritte Reich. Der Verband bombardierte mehr Länder Foto: Harry Holmes Foto: als jede andere B-26 Einheit – die neutrale Das Haifischmaul war das Staffelkennzeichen der 444th Bomb Squadron der 320th Bomb Schweiz inklusive. (sta) Group. Diese B-26 B-40-MA (Werknummer 42-43304) hiess «Marlin». Cockpit 12 2015 History 41 Vor 20 Jahren im «Cockpit»

Der Airbus A300 ist das weltweit erste zweistrahlige Grossraumflugzeug, ausgelegt für bis zu 300 Sitzplätze. Die Endmontage er- folgte in Toulouse.

ünktlich zum 25-jährigen Bestehen von Airbus Industrie startete am 29. August 1995 der Proto- Ptyp des A319 in Hamburg zum ersten Flug. Das COCKPIT wählte dieses Flugzeug als Titelbild der De- zember-Ausgabe und im Heftinnern gab es einen Rück- blick auf ein Vierteljahrhundert Airbus-Flugzeuge vom A300 (Erstflug 1972) bis zum A319. Einen weiteren Rückblick bildete der zweite Teil der DC-3-Geschichte, Zehn Eurocopter AS der auf verschiedene Spezialversionen des Klassikers 555UN Fennec, die einging, wie die vergrösserte Super DC-3/C-117D und Militärversion der von Propellerturbinen angetriebene Versionen. Eine Ecureuil 2, wurden Liste der in der Schweiz immatrikulierten DC-3 schloss von der französi- schen ALAT für das den Bericht ab. IFR-Training ver- wendet . Der erste Artikel des Novemberhefts porträtierte die kroatische Luftwaffe, die ab 1992 innert weniger Jahre zu erheblicher Stärke aufgebaut wurde. Nicht ganz geklärt war, woher die trotz UNO-Waffenem- bargo angeschafften MiG-21 (mehr als ein Dutzend), ATR72-202 SX- Mi-24 Kampf- und Mi-8 Transporthelikopter beschafft BAP der 1994 ge- werden konnten. Auf einer Farb-Doppelseite wurden gründeten Regio- militärische Helikopter vorgestellt, vom mexikani- nalgesellschaft Air schen Leichthelikopter McDonnell MD 530F bis zum Greece. Grosshelikopter Sikorsky CH-53E Super Stallion.

In der Flugzeuggalerie fällt der Avro 720 auf, ein briti- scher Abfangjäger mit gemischtem Strahl- und Rake- ten-Antrieb und Deltaflügel. Der Prototyp war 1956 praktisch fertiggestellt, als das Projekt unerwarteter- weise plötzlich gestoppt wurde. Der Doppelsitzer JAS 39B Gripen von Franz Wegmann Saab. 42 Gallery Cockpit 12 2015

Basel: Selten geworden sind sie, die Maschinen aus dem Hause Genf: Nach einer ersten Veränderung 2007 der Bemalung aus den McDonnell Douglas. Umso erfreulicher war die Visite der MD-87 TT- 1970erJahren hat Alitalia diese im Sommer 2015 wieder verändert. ABC der République du Tchad bei einem Kabineninnenausstatter am Der Airbus A319-112 EI-IMJ trägt sie hier zur Schau. EuroAirport. Der elegant bemalte Regierungsjet rollt hier am 9. Okto- Foto: Jean-Luc Altherr ber zum Start auf Piste 33. Foto: Dennis Thomsen

Basel: Ein weiterer Neuzugang für die ASL Airlines Switzerland, ehe- Zürich: Die Daussault Falcon 7X HB-JST der CAT Aviation AG rollt am mals Farnair, ist die ATR-72-500 HB-ACE, welche sich hier am 30. Ok- 29. September zum Start auf Piste 10 in Zürich für einen Charterflug. tober auf dem Vorfeld des EuroAirports sonnt. Bis auf das Seitenruder Foto: Thierry Weber und die Registration trägt der Turboprop noch das komplette Farbkleid seines vorherigen Betreibers Arkia Israeli Airlines. Foto: Dennis Thomsen

Genf: Dieser Flug der Royal Jordanian von Amman nach Genf hätte durch eine 787-8 ausgeführt werden sollen, musste jedoch im letzten Moment auf den Airbus A330-223 JY-AIF umgeplant werden. Vermutlich war dies eine der letzten Gelegenheiten, die Maschine in Dienst zu sehen, denn sie soll 2016 aus der Flotte genommen werden. Foto: Jean-Luc Altherr 43

Sion: Nach dem Konkurs der Gesellschaft InterSky werden deren Genf: Im März 2015 gegründet, operiert die Germania Flug AG seit Flugzeuge die Sonne des Wallis nicht mehr sehen. Im Bild die ATR72- dem 31. Oktober auch von Genf aus. Im Bild der Airbus A321 111SL 600 in Sion. HB-JOI bei seinem ersten Besuch in Genf. Foto: Joël Bessard Foto: Jean-LucAltherr

Genf: Bulgaria Air vermietet derzeit zwei Airbus A320-214 an die Basel: Der Airbus A340-212 HZ-A1 der Saudiarabischen Alpha Star türkische Chartergesellschaft Onur Air. Einer davon ist dieser LZ-FBD. Aviation Services ist ein weiterer VIP-Grossraumjet, den einer der Foto: Jean-Luc Altherr Kabineninnenausstatter am Basler Flughafen unter seine Fittiche genommen hat. Foto: Dennis Thomsen

Basel: Auf einem Frachtcharterflug kam am 28. Oktober die Boeing B747-409(BDSF) der slowakischen Air Cargo Global zum Einsatz. Sie trans- portierte 109 Tonnen Zigaretten nach Sulaimaniyya, einer Stadt in der autonomen Region Kurdistan im Nordirak. Es war dies der zweite Be- such genau dieses Frachtjumbos auf dem EuroAirport. Letztmals war die Maschine am 16. April 2010, damals noch in den Farben der Air Cargo Germany mit der Registration D-ACGA, in Basel zu Gast. Foto: Dennis Thomsen 44

D Foto: Hansjörg Egger gelte indessendasimmerenger werdende Aerosuisse-Präsident Paul Kurrus bemän- Kapazitäten führen»,sagteLeuthard. lichen Ein bussen bei derSicherheitundden dass entsprechendeAuflagen zuungebühr- men diessehrernst.Esdarfaber nichtsein, und Umweltschutz sind wichtig;wirneh- schienenen Publikum vorgestellt.«Lärm- im Rahmen desForums einemzahlreicher- derungen hatteBundesrätin DorisLeuthard fahrtpolitischen ChancenundHerausfor- Ihre Überlegungenzudenaktuellenluft- Ausgeschöpft an AndréBorschberg. im BeiseinvonBundesrätin DorisLeuthard Präsident Paul Kurrus übergabdenAward und AndréBorschberg,geehrt.Aerosuisse- Piloten vonSolarImpulse,BertrandPiccard wurden dieGründer, treibendenKräfteund orts. MitderVerleihung desAwards 2015 schweizerischen Luft- undRaumfahrtstand- und juristischenPersonen zuGunstendes Award grosseVerdienste vonnatürlichen ausgezeichnet worden. dem Aerosuisse Award 2015 Borschberg sindinLuzern mit Bertrand Piccard undAndré Die beidenSolarImpulse-Piloten Rudolf Gerber, Jury-Präsident Aerosuisse Award (links), undPreisträger André Borschberg. seien in Spitzenzeiten bereits heuteaus- auf denschweizerischen Landesflughäfen Korsett fürdieLuftfahrt: DieKapazitäten Klare Strategie nötig News undServices suisse würdigtmitdemAerosuisse schen Luft- undRaumfahrt Aero- er Dachverbandderschweizeri- Cockpit 12 2015 Genf seien Möglichkeiten zuprüfen. tion erhaltenwerden sollen.Auch imRaum die Wirtschaft bedeutsamenBusiness Avia- die nachfragegerechteEntwicklung derfür tärflugplätze langfristigalsInfrastruktur für der Flugplatz Dübendorf undandereMili- verbindlich festgehaltenwerden soll,dass verdrängt. Die Aerosuiss fordert, dassimSIL tion) zunehmendvondenLandesflughäfen wichtige Geschäftsfliegerei(Business Avia- die fürschweizerischeVolkswirtschaft Aufgrund derKapazitätsprobleme wird Verlagerung der Geschäftsfliegerei Schweizer Luftfahrt aufdemSpiel.» Arbeitsplätze imZusammenhangmitder Milliarden Franken undmehrals180 000 eine jährlicheWertschöpfung vonüber30 Kurrus. «Immerhinsteheninder Schweiz nachfragegerecht weiterzuentwickeln»,so internationalen Umfeld zusichernund der Schweizineinemanspruchsvollen die Luftverkehrsanbindungche erlauben, gungen schafft,welcheesderLuftfahrtbran- dass erwettbewerbs fähige Rahmenbedin- Bund mussinerster Linie dafürsorgen, gegerecht weiterentwickelnkönnen.«Der reduziert werdenundmüsstensichnachfra- Flughafenkapazitäten dürftennichtweiter wird. DieindenletztenJahren sinkenden men undzeitlichenPrioritäten erweitert Programms mitklardefiniertenMassnah- nen AktionsplanimSinneeinespolitischen der BerichtüberdieLuftfahrtpolitik umei- tig zu.DeshalbfordertdieAerosuisse, dass nehme dieNachfrage imLuftverkehr ste- Mobilitätsbedürfnisses derBevölkerung geschöpft. Dochaufgrunddessteigenden

lierung einesFlugsistdieAirlinenach tungen zudrücken.ImFalle derAnnul- antwortung allfälligerAusgleichsleis- Spielraum haben,umsichvorderVer- ger, sodassFluggesellschaftenweniger Nun istauchdieRechtslage eindeuti- spontan auftreten. Umstände darstellenkönnen,wennsie technische Defekte aussergewöhnliche pit» 9/2014) zahlungspflichtig Airlines werden rechte. geplanten ÜberarbeitungderFluggast- ein wichtigesZeichenhinsichtlichder für Verbesserungen bleibe.Esseiauch tung, auchwennweiterhinvielBedarf teil alseinenSchrittindierichtigeRich- portal inPotsdam, kommentiertdasUr- Flightright, dasführendeFluggastrecht- zu erbringen. Betreuungs- undAusgleichsleistungen gegenüber denbetroffenenFluggästen Europäischen Parlaments verpflichtet, EU-Recht (Verordnung Nr. 261/2004)des nung verpflichten im Rahmen derFluggastrechte-Verord- gungszahlung anbetroffeneFluggäste liegen unddiesezueinerEntschädi- im Verantwortungsbereich derAirlines dass technische Defekte grundsätzlich te derPassagiere gestellt.Erentschied, Fluggastrechte eindeutigaufdieSei sich am17.SeptemberzumThema Der Europäische Gerichtshofhat gelassen werden. lierter Flugzonen wohlmittelfristigzu- Test dürftenFlüge innerhalbkontrol- erlaubt. Mitdempositivverlaufenen sind derzeitnurinspeziellenFlugzonen Flüge mitDrohnendieserGrössenklasse überwachten Luftraum pilotiert. der Flugsicherungsstellendurch den Cockpit nachdenFunkanweisungen vom dortigenPilotenübereinRemote sischen Herstellers Thaleswurdedabei gestartete Watch keeper 450desfranzö- port, demnationalenUAV Centre, aus Die vomenglischenWest Wales Air kontrollierten Luftraum aufgehalten. eine DrohnewährenddreiStunden im SESAR hatsicham30.Oktobererstmals Im Rahmen desForschungsprogramms überwachten Sektor Erste Drohne im RM . EsgingumdieFrage, ob AM (siehe auch«Cock- - - B Magische AirDaysMagische Luzern Bestellungen [email protected] oder Telefon 02732914 15 nachtsgeschenk. begeisterte und fürLiebhabervonBiographien dasidealeWeih- rigkeiten ersichausgesetztsah undwieerdiesemeisterte.Für Flug- wie BrunoBagnoud seinUnternehmen gründete,welchenSchwie- «Mémoires d’Air-Glaciers». Autor Narcisse Seppeyerzähltdarin, rufen umLebenzuretten»,lautet derUntertitel desneuenBuches «Die unglaublicheGeschichte einesUnternehmens, insLebenge- nehmens undseines Gründers. erschienen. DiespannendeGeschichte des Unter- anlässlich des Jubiläumsvon 50Jahre Air-Glaciers Rechtzeitig «fürunter den Christbaum» ist dasBuch 50 Jahre Air-Glaciers –Jubiläumsbuch Andrea Bolliger Fauteuil desPlanetariums ausgenossenwerden. dem PC-7TEAMohnekörperlicheAnstrengungvombequemen Dagegen konntedie360-Grad-Vorführung ausCockpitsichtmit Schaulustigen, diedenAbwindzuspürenbekamen. Schweizer Luftwaffe landeteaufderLidowieseunweitnebenden stättersees. DerEurocopter AS532UL Cougar Mk1-Helikopter der zusätzlich ZuschauerinsVerkehrshaus undansUfer desVierwald- TEAMs unddesSuper Puma DisplayTeams derSchweizerLuftwaffe Zweifellos locktendieangekündigtenFlugvorführungendesPC-7 Im Downwash Suisse Romandie fürdasProjekt«LefauxDufaux»gebautworden. und vorgeführt.DieserwarvonLernendenderBerufsschulen Technik interessierten einGnomeLambda7N-DX-Motor erklärt stoff. DerMotor einesPilatusP-3-Flugzeugswurdegestartetund Im hinterenTeil derArenarochesnachMotorenöl undTreib- lungshelikopters. zur ProbeinsCockpitdesausgestelltenSegelflugzeugsoderSchu- den Ausbildungen. EinzelneBesuchersetztensichschoneinmal und Verbänden überdieSparten derFliegerei unddieentsprechen- Interessierte jedenAltersinformiertensichbeidenFlugschulen gestellten Flugzeugeanschauten. nen mitpassioniertenFachleuten unterhieltenodersichdieaus- so beliebteninteraktivenAngeboten,währendsichdieErwachse- gleiter basteln.DieJugendlichen zogesmagischzudenauchsonst Briefmarken nachTrouvaillen suchenoderamNebentisch Wurf- Zuschauen undMitmachenein. Flugveranstaltung des Tagen imOktober dieAviatik imFokus. Dieletzte Im Verkehrshaus derSchweiz stand während drei der Aerophilatelisten konntenKinderineinerSchachtelmit ber baldindiewarmeLuft- undRaumfahrthalle. AmStand ei eherkühlenTemperaturen zogesdieBesucherimOkto- jb Jahres luddieBesucher zum ter derSchweizer Luftwaffe. Vielfotografiertes derEurocopter Sujet: AS532ULCougar Mk1-Helikop- Autor Narcisse Seppey (links) freuen und Bruno Bagnoud sich.

Foto: Joël Bessard Foto: Andrea Bolliger 45 46 News Cockpit 12 2015

Das Terminal 2 ist seit fast 40 Jahren Hingegen musste der Flughafen bei springen. Ab 26. November will Euro- in Betrieb und gehört zum Kern der der Business Aviation ein Minus von wings täglich – ausser samstags – je Passagier-Infrastruktur am Flughafen 10 Prozent Flugbewegungen in Kauf eine Flugverbindung nach Berlin und News Zürich. Der Abschluss für das gesamte nehmen. Begründet wird dies mit Düsseldorf anbieten. Die neuen Ver- Projekt «Aufwertung Terminal 2» ist dem erstarkten Schweizer Franken. CP bindungen sollen vorerst bis Ende für die zweite Jahreshälfte 2016 vor- des Winterflugplans laufen und den Skywork mit zwei gesehen. Die Gesamtkosten betragen Fraport darf griechische Marktaustritt von Intersky zumindest Londoner Destinationen 230 Mio. Franken. ph Airports übernehmen etwas kompensieren. CP Mit London City (LCY) und London Swiss erwirtschaftet 187 Die Übernahme von 14 griechischen Estonian Air bleibt Southend (SEN) wird die britische Me- Mio. Franken Gewinn Flughäfen durch die Frankfurter Flug- am Boden tropole durch Skywork Airlines gleich hafenbetreiberin Fraport ist genehmigt im Doppelpack angeflogen. Das Ergeb- In den ersten neun Monaten steigerte worden. Der griechische Ministerrat Die Estonian Air ist gegroundet. Die nis der im Juli 2015 eröffneten Verbin- Swiss den Gewinn um 59 Prozent auf unterzeichnete einen entsprechenden Fluggesellschaft war 1996 privatisiert dung von Bern via Basel nach LCY sei insgesamt 401 Mio. Franken. Im drit- Erlass. Formell muss der Vertrag nun worden. Sie schrieb seit 2006 nur Ver- sehr ermutigend, schreibt Skywork. ten Quartal erreichte die Gesellschaft noch zwischen Fraport und seinem luste. Im Juni 2013 waren im Rah- Skywork Airlines evaluiert für den mit einem Gewinn von 187 Mio. Fran- griechischen Partner sowie dem grie- men einer grossangelegten Restruk- kommenden Sommerflugplan weitere ken ein Plus von 36 Prozent gegen- chischen Privatisierungsfonds HRADF turierung knapp 41 Mio. Euro aus der über dem Vorjahr. Auf die gesamten unterzeichnet werden. Staatskasse Estlands an die kriselnde Monate Januar bis September gese- Das Fraport-Konsortium hatte für die Nationalairline geflossen. Auch 2012 hen, steigerte die Airline ihren Gewinn Betreiberkonzessionen bis 2055 rund hatte Estonian Air Finanzspritzen er- auf 401 Mio. Franken. In den ersten 1,2 Milliarden Euro geboten. Zu dem halten, obwohl die Regierung der Air- neun Monaten wies Swiss jedoch ei- Paket gehören unter anderem der Air- line eigentlich nur alle zehn Jahre nen Rückgang des Betriebsertrags um port der zweitgrössten griechischen unter die Arme greifen dürfte. Die EU- 3 Prozent auf 3,823 Milliarden Fran- Stadt Thessaloniki sowie Flughäfen auf Wettbewerbshüter stellten unerlaubte ken aus (2014: 3,924 Milliarden). Als den Inseln Mykonos, Santorini sowie Beihilfen fest und verpflichteten Esto- Foto: Lukas Rösler Foto: Grund gibt die Airline den anhaltend Rhodos, Skiathos, Korfu und Kos. Der nian Air zur Rückzahlung von 85 Mio. Destinationen von Bern via Basel. hohen Wettbewerbsdruck durch Low- Verkauf ist Bedingung für das dritte Euro plus Zinsen – was zum Konkurs Die Nonstop-Flüge nach London Cost-Airlines und durch Anbieter aus Hilfsprogramm für Griechenland. CP geführt hat. CP South end werden neu auf die Mittags- der Golfregion an. CP zeit verlegt. Dies entspreche dem Be- Britische EasyJet mit Markus Zuckschwerdt dürfnis von Reisenden ohne Termin- Edelweiss Air und Buchungsansturm Nummer 2 im Bazl druck. CP Helvetic ausgezeichnet Die britische EasyJet kann sich wahr- Marcel Zuckschwerdt (58) trat 2001 Zwei Gebirgslandeplätze Am Swiss Travel Summit in Zürich lich nicht über mangelndes Inter- als Vizedirektor in das Bundesamt für- aufgehoben wurden die «Oscars der Reisebran- esse beklagen: Zum Verkaufsstart am Zivilluftfahrt (Bazl) ein und leitet seit che» vergeben. In der Kategorie 22. Oktober waren 103 000 Flüge und 2005 mit der Abteilung Luftfahrtent- Der Bundesrat hat das neue Konzept Kurz-/Mittelstrecke setzte sich einmal 17,1 Mio. Sitzplätze für Abflüge zwi- wicklung einen Bereich von strategi- Gebirgslandeplätze (GLP) verabschie- mehr die Edelweiss Air durch. Sie er- schen Juni und September 2016 im scher Bedeutung. Zuckschwerdt wird det und die Änderung der Verordnung hielt 5330 Punkte und distanzierte die Angebot. Laut EasyJet habe es gleich seine neue Aufgabe als stellvertreten- über die Infrastruktur der Luftfahrt Air Berlin (4350 P.) sowie die Helve- zu Beginn einen wahren Buchungsan- der Direktor per 1. Dezember antre- (VIL) und die Aufhebung der bisheri- tic Airways (3332 P.) auf die nächs- sturm gegeben. Durchschnittlich 25,6 ten. Er ersetzt Matthias Suhr, der im gen Landeplätze Rosenegg-West und ten Plätze. Sitze pro Sekunde seien während des Sommer zum EuroAirport Basel-Mul- Gumm im Kanton Bern gutgeheissen. Auf der Langstrecke setzte sich die in absoluten Verkaufshöhepunkts ge- house gewechselt hat. CP Letztes Jahr hatte der Bundesrat be- Dubai beheimatete Emirates (6685 bucht worden. schlossen, die Höchstzahl der Gebirgs- Punke) knapp vor Singapore Air- Um 7.29 Uhr des Erstverkaufstags Swiss und Singapore landeplätze in der Schweiz auf 40 zu lines (6433) und erneut Edelweiss Air hatte die Airline nach eigenen Anga- spannen zusammen begrenzen. CP (4253 P.) durch. Die jeweiligen Sie- ben bereits «genug Plätze verkauft, ger in den insgesamt zehn Katego- um die gesamte Flotte einmal zu fül- rien werden durch eine repräsentative len». Der Umsatz an diesem Tag habe Umfrage bei den Schweizer Reisebü- 54 Mio. Franken betragen. Rund 60 ros erkoren. Prozent der Buchungen erfolgten über «Travel personality of the year» ein Smartphone. CP wurde der CEO von Thomas Cook, der Schweizer Peter Fankhauser (Bild). CP Österreichische Intersky gegroundet Foto: LufhansaFoto:

Foto: Rolf Müller Rolf Foto: Intersky hat den Flugbetrieb am 5. November eingestellt. An allen Flug- Singapore Airlines (SIA) und die Luft- Check-in-Halle 2 häfen, so auch in Zürich und Fried- hansa Group haben eine weitrei- in Kloten in Betrieb richshafen, sind die 3L-Flüge bereits chende Partnerschaftsvereinbarung annulliert. Auf der Homepage von In- unterzeichnet, auf deren Grundlage Die neuen Schalter im Nordteil und tersky lassen sich keine Flüge mehr die beiden Luftfahrtkonzerne wichtige somit die gesamte Check-in-Halle buchen. Der amerikanische Leasing- Verbindungen zwischen Singapur und

des Terminals 2 sind am 28. Oktober Armin Graessl Foto: geber Castellake forderte seine zwei Europa im Rahmen eines kommerziel- in Betrieb genommen worden. Der ATR72-600 und zwei Dash 8-Q300 zu- len Joint Ventures gemeinsam betrei- Check-in-Bereich wurde von Grund Weniger Geschäftsflüge, rück und flog sie nach Maastricht aus. ben werden. auf modernisiert. Mit mehr Raum mehr Passagiere Auch die dritte Dash 8 der Intersky Zudem sollen Codesharing-Verbin- und einer besseren Übersicht bietet fliegt nicht mehr. Vor dem Grounding dungen erheblich ausgeweitet und die Halle Platz für neu insgesamt 104 Der People's Business Airport in Alten- waren die Verkaufsverhandlungen mit die geschäftliche Zusammenarbeit in- Schalter. Durch den Umbau wurden rhein hat in den ersten neun Monaten der deutschen MDA Mitteldeutsche tensiviert werden. Lufthansa mit ih- das Erscheinungsbild aufgebessert und bei den Passagierzahlen im Vergleich Aviation gescheitert. CP ren Töchtern Swiss sowie Austrian Air- die Passa gierfreundlichkeit erhöht. Mit zur Vorjahresperiode um 11 Prozent lines und Singapore Airlines wollen der offen gestalteten Deckenkonst- zugelegt. Über 62 000 Passagiere flo- Eurowings übernimmt gemeinsam verhindern, dass immer ruktion entsteht ein lichtdurchfluteter, gen ab Altenrhein. Rechnet man die vorläufig mehr Verkehr zwischen Europa und grosszügiger Raum. Die umfassende Charterpassagiere hinzu, waren es Asien über den Persischen Golf um- Totalsanierung dieses Gebäudes be- 69 000. Das gibt im Vergleich zum In Friedrichshafen will die LH-Billig- geleitet wird, wo Emirates, Etihad und gann im Juni 2010. Vorjahr ein sattes Plus von 14 Prozent. tochter Eurowings für die Intersky ein- Qatar sitzen. CP 47 Reisebüros im Clinch mit Swiss

Die auf den 1. Juli für Swiss-Flüge eingeführte Gebühr für Reise büros sorgt für rote Köpfe. Viele Reise- büroinhaber drohen mit einem Boykott.

ie Swiss eckt bei den Schweizer Rei- sebüros an. Am Swiss Travel Sum- Dmit in Zürich (dem früheren TTW von Montreux) bemängelten verschiedene Vertreter der Reisebranche, dass die Swiss sie vor vollendete Tatsachen stelle und nicht in die Evaluation miteinbeziehe. Konkret

geht es um eine neue Gebühr von 16 Fran- Armin Graessl Foto: ken, die Reisebüros seit dem 1. Juli berap- Hatte an der Podiumsdiskussion einen schweren Stand: Marcus H. Frank, Pricing & Distribution pen müssen, wenn sie ein Swiss-Flugticket bei Swiss (aussen rechts). buchen. Die Reisebüros verrechnen diese Abgabe in der Regel ihren Kunden weiter. decken zu können, müsse Swiss eine Ent- oder Eurowings könnten nicht auf dersel- Bucht der Kunde den Flug jedoch direkt auf schädigung verlangen. Damit brachte er ben Plattform gebucht werden. Frank hielt der Swiss-Homepage, entfällt diese Gebühr. die Reisebranchevertreter an der Podiums- dem entgegen, dass die Technologie sich in Marcus H. Frank, bei der Swiss für Pricing & diskussion gegen sich auf. Unter anderem Zukunft nicht allein an den Bedürfnissen Distribution zuständig, verteidigte diese Ge- wurde bemängelt, dass die verschiedenen der Reise-Industrie ausrichten werde. bühr, weil der Kunde von diversen Dienst- Buchungssysteme hohe Kosten verursa- leistungen profitiere. Um diese Kosten chen würden. Flüge etwa für Edelweiss Air Patrick Huber

Eidgenössisches Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport VBS Kompetenzbereich Luftfahrtsysteme

Stellvertreter/In Projektleiter Neues Drohnensystem (ADS 15)

im Bereich Sonderflugzeuge und Drohnen

100% / Arbeitsort: Bern

armasuisse ist das Kompetenzzentrum des Bundes für die Beschaffung von komplexen und sicherheitsrelevanten Systemen und Gütern sowie für das Technologie- und Immobilienmanagement.

Ihre Aufgaben Ihre Kompetenzen

• Verantwortlich für das Projektmanagement und die • Abgeschlossenes Studium als Ingenieur/in ETH oder technische Betreuung von Drohnen des VBS FH mit fundierten Kenntnissen und Interesse an der inklusive der dazugehörigen Simulatoren Aviatik • Zeitgerechte und wirtschaftliche Abwicklung von • Führungspersönlichkeit mit überzeugendem Projekten im Bereich der Drohnen Auftreten, team- und lösungsorientiert, • Verhandeln mit Nutzern, Leistungserbringern und verhandlungssicher und durchsetzungsfähig Industrie im In und Ausland • Aktive Kenntnisse in zwei Amtssprachen sowie sehr • Mitarbeit als Stellvertreter des Projektleiters im gute Englischkenntnisse Projekt " Neues Drohnensystem" (ADS-15) • Bewerbungen aus der romanischen • Leiten des Projektes "Neues Mini Drohnensystem" Sprachgemeinschaft sind besonders erwünscht

Onlinebewerbungen unter www.stellen.admin.ch, Ref. 26530, bis 7. Dezember 2015

Fachliche Auskunft: Herr Bernhard Stoller, Leiter Fachbereich Drohnen und Propellerflugzeuge, Tel. +41 58 464 60 89

Weitere interessante Stellenangebote der Bundesverwaltung finden Sie unter www.stelle.admin.ch 48 HB-Register Cockpit 12 2015

Schweizerisches Luftfahrzeugregister 1. bis 31. Oktober 2015

Eintragungen Datum Immatrikul. Typ Werk-Nr. Baujahr Eigentümer / Halter Standort 23.10.2015 HB-CZS Cessna T182T T18208896 2008 Egger Philippe, Visp Raron 13.10.2015 HB-FJI Pilatus PC-6/B2-H4 1004 2015 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 26.10.2015 HB-FSQ15 Pilatus PC-12/47E 1572 2015 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 06.10.2015 HB-FSV15 Pilatus PC-12/47E 1577 2015 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 13.10.2015 HB-FSW15 Pilatus PC-12/47E 1578 2015 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 16.10.2015 HB-FSX15 Pilatus PC-12/47E 1579 2015 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 23.10.2015 HB-FSY15 Pilatus PC-12/47E 1580 2015 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 26.10.2015 HB-FSZ15 Pilatus PC-12/47E 1581 2015 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 20.10.2015 HB-FWZ Pilatus PC-12/47E 1252 2010 Association F 260 / FLY 7 Executive Lausanne- Aviation SA, Lausanne La Blécherette 16.10.2015 HB-HVU Pilatus PC-21 230 2015 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 15.10.2015 HB-IUV Gultstream 200 073 2003 Via Calao / TAG Aviation SA, Genève Genève-Cointrin 21.10.2015 HB-JOI Airbus A321-211 5843 2013 S.A.T. Fluggesellschaft mbH / Germania Zürich Flug AG, Glattbrugg 30.10.2015 HB-NBE Slingsby T67M200 2040 1987 top view GmbH, Oberwald Buochs 19.10.2015 HB-PJE Piper PA-32R-301 3246223 2004 Groupement de Vol à Moteur, Lausanne Lausanne- La Blécherette 30.10.2015 HB-QUP Ultramagic S-70 70/11 2015 Ballonpilot GmbH, Riken AG Riken AG 14.10.2015 HB-YFA Fama‘ Kiss 209M K209M030 2013 Famà Switzerland, Marly Ecuvillens

Löschung: Airbus A319-111 HB-JZF. Der Airbus A319-111 HB-JZF ging nach zehn Jah- ren bei easyJet Switzerland zurück an die Muttergesellschaft in England. Dort erhielt er wieder die ursprüngliche Immatrikulation G-EZEH, unter der er am 16. April 2004 aus- geliefert worden war. Das Flugzeug ist mit 156 Economy-Sitzen ausgestattet.

Löschung: SIAI-Marchetti F.260 HB-EVT. Zeitlose Konturen zeichnen das von Stelio Frati konstruierte vierplätzige Flugzeug F.260 aus. Die attraktive Bemalung unterstützt die elegante Form und lässt vergessen, dass die HB-EVT bereits vor 42 Jahren gebaut wurde. Der Prototyp flog sogar schon zehn Jahre früher, am 15. Juli 1964, erstmals. 49

Löschungen Datum Immatrikul. Typ Werk-Nr. Bau- Eigentümer / Halter Standort jahr 02.10.2015 HB-105 Schleicher K 8 170/60 1962 Maeder Andrea / Associazione Locarno Grifone, Muralto 26.10.2015 HB-1015 Standard Cirrus 113 1971 Bonvin Pierre, Zénauva Raron 21.10.2015 HB-1689 Centrair 101 A 101063 1983 Nyffeler Peter, Zürich Buttwil 07.10.2015 HB-1996 LS 7-WL 7042 1988 Desponds Thierry, Combremont-le- Yverdon-les-Bains Grand 15.10.2015 HB-2152 Canard SC V-01 1989 Ruppert Ernst, Dürnten Wald 05.10.2015 HB-5504 Silent 2 Targa 2045 2010 Bernard Philippe, Verbier Bex 07.10.2015 HB-BST Cameron O-90 3069 1993 Stämpfli Hans-Ulrich, Hundwil Hundwil 12.10.2015 HB-EMP Robin DR 300/180 R 550 1971 GSE Global Sourcing & Engineering, Ausland Chur 19.10.2015 HB-EVT F.260 2-57 1973 Esser Urs, Lachen SZ Wangen-Lachen 30.10.2015 HB-FSL15 Pilatus PC-12/47E 1567 2015 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 02.10.2015 HB-FSM15 Pilatus PC-12/47E 1568 2015 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 13.10.2015 HB-FSO15 Pilatus PC-12/47E 1570 2015 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 30.10.2015 HB-FSR15 Pilatus PC-12/47E 1573 2015 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 23.10.2015 HB-FSS15 Pilatus PC-12/47E 1574 2015 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 23.10.2015 HB-FST15 Pilatus PC-12/47E 1575 2015 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 23.10.2015 HB-HLV6 Pilatus PC-7 Mk. II 763 2015 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 21.10.2015 HB-HXM2 Pilatus PC-21 193 2015 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 21.10.2015 HB-HXN2 Pilatus PC-21 194 2015 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 29.10.2015 HB-HXO2 Pilatus PC-21 195 2015 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 29.10.2015 HB-HXP2 Pilatus PC-21 196 2015 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 09.10.2015 HB-IXX Avro 146-RJ100 E3262 1995 Swiss International Air Lines Ltd. / Basel-Mulhouse Swiss Global Air Lines AG, Basel 15.10.2015 HB-JTB BD-100-1A10 20141 2006 HB-Bravo AG / Air Sarina AG, Saanen Saanen 29.10.2015 HB-JZF Airbus A319-111 2184 2004 NBB Magpie Co. Ltd. / Easy Jet Genève-Cointrin Switzerland SA, Genève 14.10.2015 HB-LZA DA 42 NG 42.N006 2009 Hideaway SA / Avilù SA, Agno Lugano 01.10.2015 HB-OKL PA-28R-200 7335008 1972 Joos Rossella / Stieger Daniel, Basel Basel-Mulhouse 14.10.2015 HB-PBS PA-28R-201T 28R-7703294 1977 BS Business Aviation AG / Flugschule Basel-Mulhouse Basel AG, Basel 07.10.2015 HB-QAH LBL 120A 373 1996 Ballon Blatten GmbH, Oberhofen TG Oberhofen TG 23.10.2015 HB-QLO Kubícek BB45N 446 2006 Ganz Daniel / Ballongruppe Zürich, Zug Hinwil 27.10.2015 HB-VPD Cessna 525 525-0519 2003 Verein Helibiz, Altenrhein St. Gallen- Altenrhein 20.10.2015 HB-VPI Cessna 525 525-0291 1998 Schümperli Hellmut / Premium Jet Zürich AG, Zürich 28.10.2015 HB-XPJ SA 315 B 2368 1974 AG, Zermatt Raron 20.09.2015 HB-YEA Glasair RG 750 1989 Pasinelli Josef, Kölliken Grenchen 05.10.2015 HB-YKH Dyn-Aero MCR-01 075 1998 Küng Hanspeter, Oberriet SG St. Gallen- Altenrhein Handänderungen Datum Immatrikul. Typ Werk-Nr. Baujahr Eigentümer / Halter Standort 12.10.2015 HB-977 Elfe S4 23 1971 Stiftung Segel-Flug-Geschichte, Bettlach Grenchen 07.10.2015 HB-1669 ASK 21 21139 1982 Alpine Segelflugschule Schänis AG, Schänis Schänis 16.10.2015 HB-EFT CEA DR 1050 M1 619 1965 Suter Pascal, Bänk (Dägerlen) Speck-Fehraltorf 28.10.2015 HB-FWM Pilatus PC-12/47E 1521 2015 Würth Leasing AG / Calanda Wings AG, St. Gallen- Zürich Altenrhein 07.10.2015 HB-KPC Tecnam P2002-JF 084 2008 Aéro Club de Genève, Groupe Vol à Genève-Cointrin Moteur, Meyrin 06.10.2015 HB-LTN Piaggio P 180 1066 2003 IFIMI SA, Lugano Lugano 07.10.2015 HB-MDS Yak-55M 910104 1991 Hangar 55 AG, Visp Sion 08.10.2015 HB-OEY Piper J3C-65/L-4 12440 1944 Ducommun Jean-Patrick, Cortaillod Yverdon-les- Bains 19.10.2015 HB-PTS PA-46-500TP 4697469 2011 Mirage Sàrl / Mirage Flying Club, Genève Genève-Cointrin 29.10.2015 HB-QZM Ultramagic T-180 180/125 2015 Take-Off Balloon AG, Mörigen Riken AG 16.10.2015 HB-ZKU Agusta A109A 7223 1984 Bair AG, Ebertswil Mollis 29.10.2015 HB-ZTT Cabri G2 1022 2011 Solutions GmbH / Helitrans AG, Basel-Mulhouse Basel 50 Letzte Seite Cockpit 12 2015

Events, Agenda, Wettbewerb

Emirates' Engagement für Tiere Das läuft 2016 20.–23. April mirates engagiert sich AERO Friedrichshafen für den weltweiten Tier- 24.–26. Mai Eschutz. Die Fluggesell- Ebace Genf schaft aus den arabischen 1.–4. Juni Emiraten macht mit einer Son- ILA Berlin Air Show derlackierung auf zwei ihrer 17./18. Juni 75 Jahre Militärflug- Flugzeuge vom Typ Airbus platz Meiringen A380 (Bild vor dem Flug nach 8.–10. Juli London) auf den dringenden Royal International Air Handlungsbedarf im Kampf ge- Tattoo Fairford gen illegalen Wildtierhandel 11.–17. Juli Farnborough Airshow

aufmerksam. Emirates Foto: Wettbewerb – Flughäfen/Orte dieser Welt

Wie heisst dieser Ort? Im September fand auf diesem Flugplatz die «Journée de l'Air» statt. Wie heisst er? Antworten an: [email protected]

Einsendeschluss: 11. Dezember 2015.

Bitte fügen Sie Ihrem Mail Ihre vollständige Adresse bei. Dem Gewinner winkt ein Cockpit-Kalender 2016. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Die richtigen Einsendungen werden in der Januar-Ausgabe publiziert. Auflösung Wettbewerb Nr. 11: Kos. Richtig geantwortet haben: Peter Schneeberger, 3600 Thun; Pius Wigger, 8124 Maur; Bruno von Ah, 6045 Meggen; Pierre Dufour, 1400 Yverdon-les-Bains; Christoph Schmon, 6374 Buochs; Ernst Künzi, 2558 Aegerten; Fritz Hofer, 3672 Oberdiessbach; Hans Thierstein, 3532 Zäziwil; Marcel Wüst, 9400 Rorschach; Markus Forrer, 9442 Berneck; Jürg Rimensberger, 8049 Zürich; Raphael Tschan, 4245 Kleinlützel; Roger Haudenschild, 5412 Gebenstorf; Peter Willimann, 8049 Zürich; Fritz von Allmen, 3600 Thun; Gabriela Röthlisberger, 3456 Trachselwald; Kurt Feusi, 8834 Schindellegi; Beat Schärer, 7527 Brail; Martin Widmer, 5727 Oberkulm; Susanne Golay, 8400 Winterthur; Remo Fliegner, 8400 Winterthur; Kurt Künzli, 4562 Biberist; Hansueli Blaser, 3076 Worb; Ruedi Susman, 8610 Uster; Christoph Urwyler, 5037 Muhen; Tanja Thut, 5037 Muhen; Christoph Barbisch, 8877 Murg.

Foto: Archiv Cockpit Archiv Foto: Zatta Marco Foto: Als Gewinner wurde Hansueli Blaser ausgelost. Die Gewinner werden im Dezember 2015 kontaktiert. FULL STOP. Karriere in der Flugsicherung bei Als Flugverkehrsleiter bei skyguide ist Sebastian für die Sicherung und Bewirtschaftung des Luftraumes am grössten Schweizer Flughafen in Zürich zuständig. «Als ich die fliegerische Vorschule absolvierte um den Pilotenberuf kennenzulernen, kam ich erstmals mit Fluglotsen in Kontakt. Ihr Englisch, die klare und präzise Ausdrucksweise, knapp und bündig – das hat mich von Anfang an fasziniert», sagt der 31-Jährige. Somit hatte Sebastian plötzlich ein neues Berufsziel. Er bewarb sich bei skyguide und konnte im September 2006 die Ausbil- dung zum Flugverkehrsleiter im skyguide Training Center beginnen. Eine spannende Zeit, in der er sich mit Themen wie Aerodynamik, Wetterkunde und Radartechnologie auseinandersetzte. Nach der Theorie ging es daran, das erlangte Wissen in die Praxis umzusetzen – in einem für die Ausbildung von FlugverkehrsleiterInnen entwickelten Simulator wurde die sichere und effiziente Abwicklung des Luft- verkehrs trainiert. Danach folgte – immer mit einem Coach an der Seite – der Wechsel in die reale Arbeitswelt. Teamspirit zwischen Blitz und Donner Gut zwei Jahre später, im Oktober 2008, erhielt Sebastian bereits die Berechtigung, selbständig als Air Traf- fic Controller zu arbeiten. «Es ist ein verantwortungsvoller Job, einer, der tagtäglich neue Herausforderun- gen mit sich bringt. Und genau das spornt mich an», sagt der Flugverkehrsleiter. Wenn sich beispielsweise eine Schlechtwetterfront ankündigt, Sturmböen oder Blitz und Donner aufkommen, muss er seine persön- liche Strategie für die Organisation von Starts und Landungen innert kürzester Zeit überdenken. «Solche Momente sind zwar hektisch, doch es ist dann immer auch ein unglaublicher Teamspirit zu spüren: Alle ziehen am gleichen Strick, suchen nach Lösungen und meistern gemeinsam die Situation. Ich werde mir in solchen Situationen bewusst, dass ich mich auf meine Kollegen verlassen kann». Offene Kultur und Weiterentwicklung Dass der Teamgedanke grossgeschrieben wird, schätzt Sebastian ebenso an seinem Arbeitgeber wie die offene Kultur, die bei skyguide gelebt wird. «Bis zum CEO sind alle per Du. Die flachen Hierarchien sind auch auf den Gängen zu spüren, die Türen stehen immer offen, auch um Feedback zu geben oder sich auf persön- licher Ebene auszutauschen», sagt der Basler. Dass er bereits seit acht Jahren für das gleiche Unternehmen arbeitet, habe gute Gründe: «Ich fühle mich bei skyguide gut aufgehoben, werde begleitet, gefördert und kann mich weiterentwickeln.» Bereits nach drei Jahren auf dem Beruf konnte er sich zum Instruktor ausbil- den lassen, um sein Know-how an den Nachwuchs weiterzugeben. «Es macht mir Freude, zu unterrichten. Das sorgt für eine willkommene Abwechslung und ich lerne im Umgang mit den Schülern auch persönlich einiges dazu», sagt er. Arbeitsplatz: Flugpiste und Tower Wenn Sebastian nicht im Klassenzimmer steht, arbeitet er entweder im Tower Zürich in der Nähe der Flug- pisten, wo er visuell den Verkehr überwacht und Rollmanöver, Start- und Landefreigaben erteilt, oder er sitzt im Flugsicherungszentrum in Dübendorf an einem der An- und Abflugsektoren des Flughafens Zürich vor Radarbildschirmen und regelt den Verkehrsablauf innerhalb der Luftstrassen. Somit hat er quasi zwei unterschiedliche Arbeitsplätze, in die er unterschiedliche Stärken einbringen kann. «Egal, wo ich gerade arbeite – ich gebe auf jeden Fall immer mein Bestes.» Bewirb dich jetzt! Möchtest du FlugverkehrsleiterIn werden und die Zukunft der Flugsicherung mitgestalten? Dann bewirb dich jetzt online unter: http://www.skyguide.ch/de/company/karriere/flugverkehrsleiterin Weitere Informationen erhältst du unter: www.skyguide.ch, facebook.skyguide.ch, twitter.skyguide.ch, [email protected] Wir freuen uns auf dich! It’s time to go higher.

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