Flugplatzkommando Emmen 2/2018
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Bulletin Flugplatzkommando Emmen 2/2018 Ein US F-5 «Tiger» mit Mirage IIIS und Hunter Mk. 58 anlässlich der Kampfjet-Evaluation 1974 auf dem Militärflugplatz Emmen www.luftwaffe.ch Flugplatz - Die Luftwaffe Organisation Einsatz LW kommando Emmen Impressionen Liebe Leserinnen und Leser Nach «grünem Licht» des Bundesrates im November 2017 hat das VBS im März 2018 festgelegt, welche Anforderungen die neuen Mittel (neues Kampfflugzeug «NKF» und Mittel zur bo- dengestützten Luftverteidigung grösserer Reichweite «BODLUV GR») zum Schutz der Bevölkerung vor Gefahren aus der Luft erfüllen müssen. Ebenso hat es die Kriterien für die Evaluation geregelt. Swisscoy-Rotation auf dem Militärflugplatz Emmen im April 2018: Mit zwei Flugzeugen vom Typ A-320 der Flugge- Das VBS führt die Projekte NKF, BODLUV GR sowie Luftraum sellschaft Adria wurden Swisscoy-Soldaten und Material des Kosovokontingents ausgetauscht. Das zweite Flugzeug I. Führungssysteme unter dem Programm Air2030. Grund für die wird vom Pistenwart auf den Standplatz geführt. Zusammenlegung der Projekte sind zahlreiche Schnittstellen und Abhängigkeiten in technischer, operationeller, zeitlicher und finanzieller Hinsicht. Was das neue Kampfflugzeug betrifft, sollen gemäss heutiger Planung 2020 der Typenentscheid fallen, 2022 der Beschaf- fungskredit im Parlament beantragt und ab 2025 – 2030 die neuen Flugzeuge geliefert werden. Mittels einer Nutzungsverlängerung muss die Lebensdauer der aktuellen F/A-18-Jets möglichst bis 2030 ausgedehnt werden. Bei der vorgesehenen Neubeschaffung sprechen wir von einem Totalersatz der Kampfflugzeugflotte der Schweizer Luftwaffe. Sollen die Kernaufgaben der Schweizer Luftwaffe auch in Zu- kunft sichergestellt werden, braucht es das neue Kampfflugzeug. Die Bepflanzung entlang dem neuen Rotbachlauf ist gut gewachsen. In diesem Frühjahr konnte das erste Mal Zur Aktualität auf dem Flugplatz Emmen: Der flugintensive Juli, ausgemäht werden. Leider wuchsen auch zahlreiche Neophyten-Pflanzen, welche wohl von weiter oben her mitge- mit unter anderem vierwöchigem Luftpolizeidienst mit F/A-18, schwemmt wurden. Diese mussten ausgerissen werden, um ein Überwuchern zu verhindern. liegt hinter uns. Die Pistensperre im August nutzen wir für Unter- halts- und Instandhaltungsarbeiten an verschiedenen Systemen. Parallel dazu laufen Vorbereitungsarbeiten für das neue ADS-/ ZLE-Gebäude: Werkleitungen müssen eingebaut werden und Tarmac-Vergrösserung und Rollwegverschiebungen stehen an, sodass wir schliesslich für den Hochbau des neuen Gebäudes bereit sind. Verfolgen Sie doch von unserem Besucherplatz aus neben dem Flugbetrieb auch die baulichen Aktivitäten. Zudem lesen Sie dort in einer neuen grossen Vitrine immer Aktuelles über den Militär- flugplatz in der schönen Innerschweiz. Gute Unterhaltung beim Bulletin-Lesen! Oberst i Gst Frédéric Ryff Unsere Personalmusik Flugplatz Emmen begleitet regelmässig verschiedenste Events und Anlässe auf dem Militär- Kommandant flugplatz Emmen. Dabei wird sie von Musikern aus verschiedenen Partnerorganisationen oder Pensionierten unter- Flugplatzkommando Emmen stützt. Hier am Jahresrapport des Kommandanten der Luftwaffe, Divisionär Bernhard Müller am 26. April 2018. 2 Bulletin Flugplatzkommando Emmen Die Fliegerstaffel 19 ist neu in Emmen stationiert Die Service-Staffel der Schweizer Luftwaffe erfüllt viele verschiedene Aufträge von Stefan Scheuteri Seit dem 1. Januar 2018 ist die Fliegerstaffel 19 auf dem Militärflug- platz Emmen stationiert. Einsatzflugzeug ist der F-5 II «Tiger». Es ist eine reine Milizstaffel mit 15 eingeteilten Milizpiloten (nebenberufliche Militärpiloten). Sie werden von 15 Profi- /Stabspiloten unterstützt. Diese helfen auch bei Trainingskursen (TK) aus. Die Hauptaufgaben der Service-Staffel 19: Als Aggressoren (Feinddarstellung) unterstützt sie die F/A-18 «Hornet» Staffeln. So können die Flugzeuge der F/A- 18 Flotte geschont werden. Bei Umschulungskursen und taktischen Weiterbil- dungen der «Hornet»-Staffeln sowie der Flugabwehr-Einheiten dienen die F-5 als Zieldarstellung. Neben diesen Aufgaben werden auch Radioaktivitäts- und Vermessungsflüge durchgeführt. Dies jeweils zu Gunsten des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) respektive des Radarsystems FLORAKO. Das Staffelabzeichen der Fliegerstaffel 19 auf dem Seitenleitwerk der J-3038. Während zehn Wochen pro Jahr finden Trainingskurse auf dem Militärflugplatz Per 01. August 2018 tritt der aktuelle Staffelkommandant Major Michael Emmen statt. Dabei sind nicht immer alle Piloten aufgeboten, gilt es doch ne- «Maestro» Meister ab. Sein Nachfolger ist Major Rodolfo «Roody» Freiburghaus. benbei noch viele Einzeltage mit den obgenannten Aufgaben abzudecken. Auch findet ein Austausch mit der F-5 Fliegerstaffel 6 statt, welche die Trainingskurse während zehn Wochen in Payerne absolviert. Ein F-5 E II «Tiger» mit Treibstoff-Zusatztank (RUNT) unter dem Rumpf beim Start in Emmen. Bulletin Flugplatzkommando Emmen 3 40 Jahre F-5 «Tiger» und 30 Jahre PC-9 Seit 1978 beziehungsweise 1988 bei der Schweizer Luftwaffe im Dienst von Yannick Jutzler und Stefan Scheuteri Am 27. April 2018, am gleichen Tag an dem auch der Patrouille Su- isse Fanclubtag stattfand, wurden die Jubiläen des F-5 und des PC-9 gefeiert. Von der Abstellplatte Halle 3 des Militärflugplatzes Emmen aus verfolgten zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer die Flugvor- führungen von drei F-5 und drei PC-9. Im kleinen Rahmen feierten anschliessend ehemalige und aktive Piloten, Mechaniker, sowie zahl- reiche Gäste und Wegbegleiter der beiden Flugzeuge. Ein Rückblick auf die Geschichte der beiden Flugzeuge. 1978 – 2018: 40 Jahre «Tiger» – ein treuer Begleiter der Luftwaffe Ein Jahr nach der Öl-Krise, landeten am 12. August 1974 zwei F-5 E der US Air Force auf dem Militärflugplatz Emmen. Diese waren vom Hersteller Northtrop geleast worden und befanden sich auf Vorführtour in der Schweiz (siehe auch das Titelbild). Die Vorführung scheint sich gelohnt zu haben, denn rund ein Jahr September 1978, das Transportflugzeug «Galaxy» bringt die ersten F-5 nach Emmen. später beantragte der Bundesrat dem Parlament die Beschaffung von 66 F-5 E Einsitzern und sechs F-5 F Doppelsitzern. Die Schweizer Industrie sollte mit Ge- gengeschäften von rund 30% der Kaufsumme profitieren. In der kalifornischen Mojave-Wüste verliessen 1978 die ersten Schweizer «Ti- ger» das Northtrop Werk. Mit dem Produktionsstart begann auch die viermona- tige Einführung von fünf Schweizer Piloten auf der Williams Air Force Base in Ari- zona (USA). Die restlichen Flugzeuge wurden in Form von teilmontierten Kits in Hawthrone für die Endmontage bei den Eidgenössischen Flugzeugwerk F+Wen F+W (heute RUAG Aviation) in Emmen vorbereitet. Die Triebwerke von Gene- ral Electrics wurden per Luftfracht von Boston nach Zürich-Kloten transportiert. Waffen, Ersatzteile und Bodenmaterial gelangten über den Seeweg nach Basel. In den 40 Jahren in der Schweizer Luftwaffe wurden dem «Tiger» diverse Auf- gaben zugeteilt, welche er mit Bravour erfüllte. Er diente als Raumschutzjäger, Zielschlepper, als Flugmittel der «Patrouille Suisse» sowie als Sparringpartner für die F/A-18 Piloten. Mit dem Rückkauf von 44 Flugzeugen durch die USA in den 2000er Jahren entwickelte sich die F-5 Flotte zum wohl kostengünstigsten Sys- 2011, Doppel-Triebwerkwechsel an einem PS Flugzeug in der Flugzeughalle 4. tem der Schweizer Luftwaffe, wenn man nur die Gesamtflottenkosten betrachtet. 1988 – 2018: 30 Jahre Pilatus PC-9 Der in der Schweiz von den Pilatus Flugzeugerken in Stans entwickelte und pro- duzierte Propellerflieger feiert sein 30-jähriges Bestehen in der Schweizer Luft- waffe. Der erste Prototyp absolvierte 1984 den Erstflug. 1988 wurde die erste Serie der Luftwaffe übergeben, welche gesamthaft 12 PC-9 betrieb. Zwischen 1998 und 2007 war Emmen die Betriebskompetenzstelle für den PC-9 und somit quasi die Verbindung zwischen Hersteller und der Schweizer Luftwaffe. Heute stehen die PC-9 fast ausschliesslich der Zielflugstaffel 12 für deren Ein- satz zur Verfügung. Der Einsatzraum befindet sich vorwiegend über dem Flieger- abwehrschiessplatz in S-chanf (GR). Ein Schleppsack, welcher im Abstand von 900 Metern hinter dem Flugzeug hergezogen wird, dient als Zieldarstellung. Die Kanoniere der Fliegerabwehr zielen mit der 35 mm Flab Kanone auf diesen Schleppsack und könnten - wenn alle Sicherheitsauflagen stimmen - auch den scharfen Schuss praktizieren. Diese Zielflugeinsätze finden teilweise auch nachts statt. Im Frühjahr 2012 wurde die PC-9-Flotte auf acht Flugzeuge reduziert. Pilatus PC-9 mit Ziel-Schleppsack. Foto: Peter Gronemann 4 Bulletin Flugplatzkommando Emmen Patrouille Suisse: Saison 2018 gestartet Drei neue PS Mitglieder und ein toller Tag für alle Flieger- und PS Fans von Stefan Scheuteri und Yannick Jutzler Am 27. April 2018, am gleichen Tag an dem die Jubiläen des F-5 und des PC-9 gefeiert wurden, fand der bereits legendäre Patrouille Su- isse Fanclub Tag statt. Seit rund fünf Jahren stehen die Tore zur Ab- stellplatte Halle 3 an diesem Tag für alle Flieger- und Luftwaffenbe- geisterte offen. Diese waren dann auch zahlreich erschienen. Neben den Flugvorführungen der F-5 und der PC-9 (siehe Bericht nebenan) ab- Auch in diesem Jahr gibt es personelle Mutationen bei der PS. Neu übernimmt solvierte die PS ihr Abschlusstraining und präsentierte dabei ihr aktuelles Pro- David «Pepe» Pereira die Funktion als TIGER TRE - Left Wing. Nach einem Jahr gramm. Bei wunderbarem Wetter genossen geschätzte 3`000 Personen das ab- als Reservepilot freut er sich, nun sein Können auch aktiv zeigen. Beruflich