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Das Schweizer Luftfahrt-Magazin Nr. 3/März 2009

Nr. 3/März 2009 Nr. Civil Aviation Pan Am – der Blick zurück Spotters Corner: Düsseldorf

Report Klein und fein: die Minicab

Military Aviation Zehn Jahre Helis für die KFOR Die Tel Nof AFB in Israel

Cover-Thema Helicopter, Helicopter… Bilder vom World Economic Forum Ist es nicht an der Zeit für eine Versicherung, die genau auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt ist? Luftfahrzeug- versicherungen Umfassender Schutz in der Luft und am Boden.

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cs3_210x297_Axa_AeroSkyCockpit_d.indd 1 10.2.2009 14:51:48 Uhr Ist es nicht an der Zeit für eine Versicherung, die genau auf Ihre Military Aviation ▲ Bedürfnisse abgestimmt ist? Tel Nof – die F-15 Airbase der IAF 6 ▲ Luftfahrzeug- Herausgeber, Inserate, Inhalt Flugplatz Meiringen: Abonnemente, Peter Merz wird neuer Kommandant 8

Druck, Verlag: Cockpit März 2009 ▲ versicherungen Ziegler Druck- und Verlags-AG 50. Jahrgang 10 Jahre Merkur – Die internationale Verlag «COCKPIT» Hubschrauberstaffel im Kosovo 10

Umfassender Schutz Postfach 778 ▲ CH-8401 Winterthur Tiger-Teilersatz: in der Luft und am Boden. ZD-Medien.ch Die Swiss Air Power Convention 14 Zentrale: +41 52 266 99 00 Wer abhebt – ob mit Motorkraft oder Thermik – Fax: +41 52 266 99 13 Verlagsleiter: Markus Wenger Civil Aviation muss grossen Wert auf die Sicherheit legen. Leiterin Verlagssupport: Brigitte Tanner ▲ Anzeigenleiterin: Yvonne Müller Pan Am – Die Geschichte einer grossen Airline 16 Wir von der AXA Winterthur bieten Ihnen einen ▲ Tel. direkt: +41 52 266 99 86 US Airways Flight 1549: genau auf Ihre Bedürfnisse abgestimmten Anzeigenverkauf: Monika Kessler Tel. direkt: +41 52 266 99 84 Mit Glück und Können! 19 ▲ Versicherungsschutz, damit Sie und Ihre E-Mail: [email protected] Swiss stellt neuen Erstklasssitz vor 20 Passagiere mit Sicherheit komfortabler fliegen. Postkonto: 84-4474-7 ▲ COCKPIT erscheint monatlich am Welcome Air in Schweizer Händen 21 ▲ Ende des Vormonates und ist Spotter’s Corner: Der Flughafen Düsseldorf 22 Verbandsorgan der Swiss Helicopter ▲ Kommen Sie auf unsere Seite. Association (SHA) und Partner der Leserwettbewerb: Flugzeuge der Welt 24

AOPA ▲ Your Captain speaking: Feuer, Herzinfarkt… 25 Urs Spiegelberg und Georg M. Hardegger, Inserateschluss Ausgabe 4/2009: 9. März 2009 Theaterstrasse 17, 8401 Winterthur, Abonnementspreise: Mittelposter jährlich Inland Fr. 83.– 052 261 58 33 oder 052 261 58 28, Ausland  56.– EC-120B Colibri HB-ZFM der Heli Gotthard www.axa-winterthur.ch Schnupperabo (für 3 Monate): auf der Lauberhornschulter Inland Fr. 19.–, Ausland  13.–, inkl. Porto und MWSt. Foto: Markus Herzig 28 Einzelverkaufspreis: Fr. 7.60,  5.20, inkl. MWSt., Porto nach Aufwand, Preisänderungen vorbehalten. Helicopter ▲ Auflage: Swiss Helicopter Association: Die Info-Seite 30 10 000 Exemplare ▲ Abonnements: 3095 Ex. Mit dem Profi am Steuerknüppel 32 Einzelverkauf: 1031 Ex. Sonstiger Verkauf: 17 Ex. Gratisexemplare (max. 5%): 207 Cover Story Total verkaufte Auflage: 4350 Ex. ▲ Gratisauflage: 349 Ex. Vorschau: Heli-Weekend Grenchen 33

WEMF 2008 ▲ Text- und Bildredaktion: Sikorsky: Die Airliner unter den Helikoptern 34 mt-media, GAC, Flughafen Bern, ▲ CH-3123 Belp Air Glaciers am Lauberhorn 37 ▲ Telefon: +41 31 960 22 49 WEF: Der Mountain Stilli Airport in Davos 39 Fax: +41 31 960 22 29 E-Mail: [email protected] Website: www.cockpit.aero General Aviation

Chefredaktor: Max Ungricht ▲▲ Redaktions-Mitarbeiter: Dr. Rudolf Gerber, AOPA: I read you fi ve! 42 ▲ Peter Aegerter Nieuport Memorial Flyers: Jean-Luc Altherr Daniel Bader Neues Zuhause in Langenbruck 43 Werner Baier Joël Bessard Hunter im Tigerfell 54 Jürgen Gassebner Markus Herzig Walter Hodel History

Rolf Müller ▲ Dr. Bruno Stanek Storch ohne Nachwuchs – die Evaluation Thomas Strässle der Fi 156 44 Hans-Heiri Stapfer Rolf D. Sulser Anton E. Wettstein Report Bitte Texte und Fotos nur nach vorheriger Absprache zusenden ▲ Klein und fein: die Minicab 52 Druckvorstufe: TopDesk-Design Hangweg 20 CH-3125 Toffen Regelmässige Rubriken Telefon: +41 31 964 04 42 Take-off 5 E-Mail: [email protected] Inside 9 Layout: Elisabeth Schenk News 26 Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Heli-Focus 31 Abbildungen sind urheberrechtlich Vor 25 Jahren 46 geschützt. Staffeln der Welt 47 Gedruckt auf elementar chlorfrei HB-Register 48 gebleichtem Papier. Gallery 50 ISSN 0010-0110 Events, Vorschau 54 Titelbild: Super Puma und Cougar der Schweizer Luftwaffe im In- und Ausland. Sowohl im Kosovo (Seite 10) als auch am WEF verrichteten diese Helikopter wichtige Arbeiten. Im Bild der Cougar T-340; Foto: Samuel Sommer

3/2009 3

cs3_210x297_Axa_AeroSkyCockpit_d.indd 1 10.2.2009 14:51:48 Uhr Ins_Schulung_A5_4fbg. 08.11.2005 6:41 Uhr Seite 1 Aviatik-Reise 31. Oktober - 10. November 2009 Take-off 2 Airshows 1 Reise Die erste Adresse für Helikopterschulung La première adresse d’école de pilotage Reisen für Fans • Wings Over Houston Texas mit den Blue Angels, F-22A Raptor, – Schweizer 300C – von Fans P-51 Flight Team, Heritage Flights, Aktuell Commemorative Air Force etc. – Bell 206 Jet Ranger Bell 206 – SA 315 B Lama • Wings Over Homestead Jet Ranger und Miami Florida Angesagt sind u.a die Thunderbirds, – AS 350 B2/B3 Schweizer 300 Besuch interessanter diverse Warbirds Ecureuil Museen wie: National Ground Course Naval Aviation und Air Force Armament AG Heliswiss SA Bern-Airport · 3123 Belp 1663 Gruyères-Epagny Bewährtes & Gewohntes: Sie werden von A-Z von einer USA- Tel. 031 818 88 88 Tel. 026 921 23 23 erfahrenen Reiseleitung betreut, Fax 031 818 88 89 Fax 026 921 13 30 wohnen in Top-Hotels und geniessen auch Zeit zur freien Gestaltung. www.heliswiss.com / [email protected]

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F/A-18 der Schweizer Luftwaffe im Einsatz für das WEF, hier bei einer abendlichen Landung auf dem Flughafen von Sion. Foto: Marco Zatta

3/2009 5 Military Aviation Kampferprobte Luftwaffe

Die Air Force Base Tel Nof in Israel

Die Tel Nof AFB (ICAO: LLEK), Eshel, einer der erfahrensten Piloten der Er verbrachte einige Jahre in Amerika, auch bekannt als Air Force israelischen Luftwaffe, führte 2003 die auch nahm er öfters an den Red Flag Base 8, ist einer der wichtigsten Staffel an. «Bei den Vorbereitungen er- Übungen auf der Nellis AFB in Nevada Luftstützpunkte der israelischen kannten wir, wie leicht es doch gewesen teil. In Tel Nof unterstehen ihm alle Luftwaffe und liegt in der Nähe wäre, die Todeslager zu bombardieren, F-15 Piloten und Techniker (Bodenper- wenn wir damals schon über eine Luft- sonal). Flugzeuge hätten sich zu hoch- von Rehovot. Die Basis ist das waffe verfügt hätten», war sein Kom- komplizierten Systemen entwickelt, Betriebs- und Trainingscenter für mentar nach der Rückkehr in Israel. deren Beherrschung gerade im militä- alle Paratroop-Einheiten und Hei- rischen Bereich überdurchschnittliches mat der beiden F-15-Staffeln 106 F-15 in Alarmbereitschaft technisches Know-how, langjährige Er- und 133. Auch das Testcenter der Im Staffelgebäude erzählt Oberstlt J. fahrung und extremen Wagemut erfor- IAF befi ndet sich in Tel Nof. bei Kaffee und Cakes von seiner Pilo- derten, meint der sympathische Staffel- tenlaufzeit vom Trainer Tzukit zur F-15. führer, der 250 Flüge im Jahr absolviert.

ie F-15A ist bei der Zufahrt zur Luftwaffenbasis Tel Nof nicht zu übersehen. Sie «be- Dwacht» den Eingang und ist beliebter Landeplatz von Tauben, die sich mit Vorliebe auf Tragfl äche und Staurohr niederlassen. Nach dem freundlichen Empfang durch zwei Mit- arbeiter des Verteidigungsministeriums und der Luftwaffe fahren wir zum Staf- felgebäude. Fotos belegen die bewegte Geschichte der beiden Squadrons, auf einer Tafel sind die bei Luftkämpfen erzielten Ab- schüsse zu sehen. Doch einige Bilder zeigen gleichzeitig Gegenwart und Ver- gangenheit: Überfl ug von drei F-15 der Staffel 106 «Punkt des Speers» über Au-

schwitz-Birkenau. Brigadegeneral Amir Fotomontage: Rolf Müller

6 3/2009 Military Aviation

Linke Seite oben: Einsatzbereit auf dem Vorfeld. Üblicherweise werden die F-15 Seit seiner Gründung 1948 muss sich der Staat Israel gegen die ihn umgebenden arabischen geschützt von der Sonne in beidseitig Staaten behaupten. Bereits nach der Unabhängigkeit starteten die ersten Propellermaschinen offenen Shelters auf ihren Einsatz vorbe- in Tel Nof, die Briten nannten den Platz RAF Aqir. Die Basis verfügt über drei Start- und Lande- reitet. bahnen, die durch die Squadrons 106 (F-15B/C/D) und 133 (F-15A/B/D) benützt werden. Neben dem Flight Test Center (FTC, Squadron 601) befi nden sich hier auch das Betriebs- und Trainings- Linke Seite unten: Die F-35, das zukünf- Center für alle IDF Paratroop-Kräfte und die Helikopter-Geschwader 114 und 118, die den tige «Rückgrat» der IAF. CH-53-2000 fl iegen. Ebenfalls in Tel Nof stationiert ist die Einheit CSAR, Combat Search and Rescue Unit. Unten: Blickfang – eine ausgediende F-15A «bewacht» die Airbase Tel Nof, nicht weit Mehrere F-15 deckten am 7. Juni 1981 Test Center (Squadron 601), das Flug- von Rehovot im Zentrum Israels gelegen. den Angriff der F-16 Fighting Falcon erprobung und Evaluierung von Flug- auf den irakischen Osirak-Atomreak- zeugen und Waffensystemen vornimmt. tor. Während des Libanonkrieges 1983 Nach den erfolgreich eingeführten Sys- wurden über der Bekaa-Ebene 92 sy- temen F-15I und F-16I beschäftigt sich rische Jäger durch israelische Flugzeuge das Kommando der israelischen Luft- Zwei F-15 stehen rund um die Uhr in vom Himmel geholt, wobei ein Gross- waffe mit dem Nachfolgemodell des in Alarmbereitschaft, bewaffnet sind sie teil dieser Abschüsse auf das Konto der die Jahre geratenen Jet-Trainers Fouga mit AIM-7 Sparrow, AIM-9 Sidwinder F-15 geht. Durch sie wurden auch min- Magister, «Tzukit». Vermutlich wird es und AMRAAM. Ferner ist die F-15 mit destens drei MiG-25 mit AIM-7 zer- diesmal kein Jettrainer mehr sein, son- einer 20-mm Maschinenkanone aus- stört. Ein besonderer Zwischenfall ereig- dern eher die T-6 Texan II. Konkreter gerüstet. 24 Stunden am Tag, sieben nete sich im Mai 1983, als eine F-15 im ist die Absicht der US-Regierung, Is- Tage die Woche, über das ganze Jahr Flug mit einer anderen Maschine kolli- rael Kampfjets des neues Typs F-35 hinweg, sichern die F-15 den Luftraum dierte, den allergrössten Teil ihres rech- Lightning II für 15,2 Milliarden Dollar über ganz Israel. Das Aufgabenspektrum ten Flügels verlor und trotzdem landen zu liefern. Sie sollen das Rückgrat der stelle an alle Beteiligten sehr hohe An- konnte. Insgesamt beansprucht die is- Luftwaffe bilden. Die F-35 wird langge- Fotos: Rolf Müller forderungen. Das gelte sowohl für die raelische Luftwaffe über 56 Abschüsse diente Jets wie die F-16 ablösen. Die Is- fl iegenden Besatzungen und das Bo- mit der F-15, wobei keine einzige Ma- raelische Luftwaffe möchte vorerst 25 denpersonal, als auch für die eingesetz- schine durch Feindeinwirkung verloren Exemplare der Version CTOL beschaf- ten Maschinen. gegangen sei. fen, später 50 STOVL. Die CTOL ist für konventionelle Starts und Landungen F-15 – Speerspitze der IAF F-35, neues «Rückgrat» ausgelegt, während die STOVL für Den ersten Gefechtseinsatz erlebte die der Luftwaffe kurze Starts und vertikale Landungen F-15 am 26. Juni 1979, als fünf syrische Zusätzlich zu den operativen Staffeln optimiert ist. MiG-21 Fishbed abgeschossen wurden. befi ndet sich in Tel Nof auch das IAF Rolf Müller

3/2009 7 Military Aviation Militärflugplatz Meiringen Peter Merz wird neuer Kommandant

Mitte Januar wurde der neue Flugplatzkommandant für Meirin- gen vorgestellt. Es handelt sich um den jetzigen Stellvertreter die- ser Funktion, den 40-jährigen Oberstlt i Gst Peter «Pablo» Merz. Er wird sein Amt voraussichtlich ab Januar 2010 übernehmen.

ie Zeit bis dahin wird er nut- nen jeweils um 14 Uhr und beinhalten Die F/A-18C «004» startet hier ohne zen, um seinem Vorgänger unter anderem eine fi lmische Übersicht Nachbrenner. Je nach Beladung/Tempe- – Oberst Paul Schild – suk- der Arbeitsplätze auf dem Flugplatz, ratur/Wind und anderen Faktoren muss zessive die anfallenden Ar- eine Demo der Hundeführer und einen aber selbst ein schubstarkes Flugzeug D wie die Hornet aus Sicherheitsgrün- beiten abzunehmen und ab Herbst 2009 Besuch in den Wartungshallen. Natür- den mit Nachbrenner starten. Meiringen auch seinen Nachfolger als Geschw lich wird an diesen Tagen auch Flugbe- ist Homebase der bis 2005 in Düben- Kdt einzuführen. Als Flugplatzkom- trieb herrschen – «fast» zum Anfassen. dorf stationierten Staffel 11. Neben die- mandant wird Merz die Verbindungs- Anmeldungen können via www.hasli- ser Berufsstaffel ist der Platz auch Ba- stelle zwischen Militär, Politik und der tal.ch oder Telefon 033 972 50 50 vor- sis für die Miliz-Staffel 8 auf F-5 Tiger II. Bevölkerung auf der einen Seite und genommen werden. Zusammen stellen diese beiden Staf- den zirka 100 Beschäftigten des Mili- Neben diesen «grossen» Führungen feln den fl iegenden Teil des Fl Geschw tärfl ugplatzes Unterbach auf der ande- wird von Mai bis Oktober jeden Mitt- 13 sicher. ren Seite sein. wochnachmittag auch eine «kleine» Unten: Der zukünftige Flugplatzkom- In diesem Jahr können interessante Ein- Führung vom Verkehrsverein (Anmel- mandant «Pablo» Merz vor dem vom blicke in das Leistungsangebot dieses dung bis jeweils am Vortag, 12 Uhr) an- Airbrushkünstler Stephan Beutler ge- Flugplatzes wahrgenommen werden: geboten. In Sachen Öffentlichkeitsar- stalteten neuen Wandschmuck in der öf- Der Tourismusverband Haslital bietet beit ist dieser Flugplatz führend in der fentlichen Kantine des Militärfl ugplatzes am 13. Mai, 15. Juli und 14. Oktober Schweiz. Meiringen-Unterbach. halbtägige Führungen an. Diese begin- Sven Zimmermann Siehe auch www.airbrush-beutler.ch.

Peter Merz, 1968 • Gelernter LKW-Mechaniker mit Berufsma- tur und Informatikingenieur HTL • Verheiratet, 3 Kinder und wohnhaft im Kanton Aargau • 1990 Eintritt ins UeG und seit 1999 stell- vertretender/bzw. seit 2004 Kdt Fl St 11 • Seit 2006 Kdt Fl Geschw 13 und Stv Flpl Kdt • 3250 Flugstunden auf P3, PC-7, Vampire, Hawk, F-5 Tiger II, F-18 Hornet, Gripen, Euro- fi ghter und Rafale (die letzten drei Muster im Rahmen der Evaluation des Tiger Teilersatzes TTE) Peter Merz wird als Flugplatzkommandant zu etwa 30% als Stabspilot in der Fl St 11 eingesetzt. Fotos: Sven Zimmermann

8 3/2009 Military Aviation Militärflugplatz Meiringen An der Spitze ins Jubiläumsjahr

Foto: Walter Hodel Foto: Walter Inside Bernhard «Burny» Lehmann der und seine acht Piloten. Wiederum heisst der neue Leader des mussten drei Positionen neu besetzt wer- PC-7 TEAMs. Der 32-jährige den. Dies sind ausser dem Leader der Berner löst damit Michael «Turbo Due» Jason «Jay» Stucki und «Junky» Junker ab. Sicherheit, der «Turbo Sexi» Marc «Ebi» Eberhart. Zusätzlich sind kleine Änderungen im Teamgeist und Präzision sind Flugprogramm geplant. «Wir freuen uns Lehmanns «Leitplanken» für eine auf den kommenden Trainingskurs im erfolgreiche Jubiläumssaison. Mai und auf eine hoffentlich erfolg- reiche und vielseitige Saison 2009. Wir ehmann gehört seit 2006 zum werden unser Bestes geben, um unserer PC-7 TEAM. Nach seiner ers- Aufgabe als PR-Element und Botschaf- ten Saison als Reservepilot fl og ter der Schweizer Luftwaffe gerecht zu Ler 2007 als «Turbo Due» rechts werden. Natürlich hoffe ich zudem, mög- hinter dem Leader und im vergangenen lichst viele junge Menschen für eine Mi- Jahr als «Turbo sexi» am rechten Flügel litärpilotenkarriere begeistern zu kön- der Formation. In seiner vierten Saison nen», sagt Lehmann. stiess er nun bereits ganz an die Spitze Walter Hodel

vor. Seine neue Aufgabe nimmt er mit Foto: Schweizer Luftwaffe gesundem Respekt in Angriff, wie er sel- Hauptmann Bernhard «Burny» Lehmann ber sagt. Gleichzeitig freut er sich, das PC-7 TEAM nun anführen zu können. Geburtsdatum 27. April 1977 Wohnort Frauenkappelen BE Und er betont: «Es ist für mich eine grosse Hobbys Familie, Sport (Eishockey, Jogging, Ski), Schlagzeug spielen Ehre, zusammen mit meinen Bambini Fliegerische Laufbahn • 20.10.1997 Eintritt in die fl iegerische Selektion das 20-Jahre-Jubiläum aktiv bestreiten • 29.05.1999 Brevetierung zu können.» • 01.09.1999 Eintritt ins Überwachungsgeschwader (heute Berufsfl iegerkorps) Leitsätze des neuen Leaders Einteilungen • bis Ende 1999 Fliegerstaffel 16 Lehmann formuliert sein Ziel im Jubilä- • bis 31.09.2003 Fliegerstaffel 1 umsjahr wie folgt: «Mein persönliches • Oktober 2003 bis April 2004 bei der US Navy Staffel VFA-125 Ziel ist es, den in den letzten Jahren «Rough Raiders» auf der Naval Air Station in Leemore (Kalifornien) erarbeiteten hohen Trainingsstand des • seither in der in Payerne VD PC-7 TEAM aufrecht zu erhalten. Wir Ausbildungen • Wirtschaftsgymnasium in Bern Neufeld • Fliegerische Vorschulung (FVS 1 und 2) in St. Stephan BE möchten auch dieses Jahr viele Zu- • Militärpilotenausbildung auf Pilatus PC-7, BAe Hawk, schauer von der Militär- und Formati- Northrop F-5 Tiger II onsfl iegerei begeistern. Um diese Ziel- • Berufsmilitärpilotenschule (BMPS) setzung erreichen zu können, habe ich • Fluglehrer auf PC-7 und Hawk folgende Leitsätze aufgestellt: • Simulatorfl uglehrer Hawk 1. Flugsicherheit • Linienpilotenausbildung bei der Aviation School (SRAS) 2. Vorbildliches Teamverhalten als • 2003 drei Monate Lehrgang am Defence Language Institute (DLI) Botschafter der Schweizer Luftwaffe der US Air Force in San Antonio (Texas) 3. Dynamische, elegante und präzise • 2003/2004 F/A-18 Umschulungskurs (UK) bei der US Navy in Vorführungen.» Leemore (Kalifornien) • F/A-18 Simulatorfl uglehrer seit 2004 Drei neue Positionen • alle taktischen Zulassungen ausser 4-ship-lead und Fluglehrer Nebenämter • F/A-18 Simulator Upgrade Programm in Dallas Texas Vorerst wartet viel Ar- • Survival POC (Point of Contact – Ansprechpartner für alle beit auf den neuen Lea- Überlebensfragen – F/A-18 Hornet – Ausrüstung und Ausbildung) • seit 2006 Mitglied des PC-7 TEAM Flugstunden Total 2200 Flugstunden, davon 560 Stunden auf dem Pilatus PC-7 Turbo Trainer www.patrouillesuisse.ch

3/2009 9 Military Aviation 10 Jahre Merkur

Die multinationale Hubschrauberstaffel

im Kosovo Fotos: Helmut Skrdla

Seit 1999 stellt die «Gemischte Heeresfl iegerabteilung Merkur» (so die offi zielle Bezeich- nung der Bundeswehr) unter deutscher Führung die Luftbeweglichkeit von KFOR-Frie- denstruppen im südlichen Kosovo sicher. Deutsche, österreichische und schweizerische Mannschaften verschmelzen dort – weltweit fast einzigartig – zu einer einheitlichen, voll integrierten multinationalen Staffelstruktur, geeint durch einen gemeinsamen Auftrag.

chon mit Beginn des KFOR- Mandates im Jahr 1999 hatte die deutsche Bundeswehr am SStandort Toplicane begonnen, ein altes Agrarfl ugfeld zu einem Feld- fl ugplatz für Helikopter auszubauen, und bald darauf trafen die ersten CH- 53G und UH-1D sowie niederländischen Bo-105 ein. Primäre Aufgabe war und ist der Lufttransport für Einheiten der «Multi National Task Force South» (MNTF S), in der neben Deutschland, Österreich und der Schweiz auch Bulgarien und die Tür- kei Truppen stellen. Gerade in der schwierigen Geographie des Kosovos (durch einen Gebirgszug geteilt und ringsum von Bergen umge- ben) und durch das nur dünn ausgebaute Strassennetzwerk kommt der schnellen Verfügbarkeit von Lufttransportmitteln eine hohe Bedeutung zu, da schlechtes

10 3/2009 Military Aviation

Linke Seite oben: Trotz der relativ kom- zung stationiert (zwei Piloten, zwei Bord- plizierten Technik und Logistik ist der techniker und ein technischer Offi zier), Einsatz der S-70 im Ausland absolut da jeweils einer der beiden Helikopter als unproblematisch. technische Reserve dient, doch die Alou- ette 3 kann tagsüber auch von nur einem Linke Seite unten: Die Super Puma nutzen das ursprünglich für das WEF Piloten gefl ogen werden, was einen zeit- in Davos beschaffte Hangarzelt. weiligen Einsatz beider Maschinen er- möglicht. Für die S-70, von der insge- Rechts oben: Drei Nationen, vier ver- samt nur neun bei den österreichischen schiedene Hubschraubertypen, drei ver- Luftstreitkräften verfügbar sind, ist dies schiedene Leistungsklassen. Von oben: der erste Auslandeinsatz überhaupt und Super Puma, Black Hawk, UH-1D, war deshalb mit sorgfältiger logistischer Alouette 3. Planung verbunden. Beim Schweizer Kontingent, das seit Rechts Mitte: Früh morgens werden die 2002 mit zwei Super Pumas (ebenfalls Maschinen vom Hangar zu ihren Pads geschleppt. eine davon als Ersatz) vor Ort ist, hat sich mittlerweile hingegen professio- Rechts unten: Für die Alouette 3 des nelle Routine eingestellt. Anders als in ÖBH ist dies nach Bosnien der zweite Österreich, welches sich trotz seines neu- Auslandeinsatz. tralen Status seit Jahrzehnten an Blau- helm-Missionen beteiligt, markierte die

Winterwetter oder auch nur leichte Un- ruhen bereits wichtige Hauptverkehrs- wege behindern können. Zukünftige KFOR-Planungen sehen ausserdem eine Reduktion der verfügbaren Truppen vor, welche deshalb zentral bereitstehen und schnellstmöglich verlegt werden müs- Die multinationale Hubschrauberstaffel sen, anstatt wie bisher in Zugstärke di- rekt in den kritischen «Hot Spots» sta- tioniert zu sein. Merkur trägt diesem im Kosovo Fotos: Helmut Skrdla Umstand Rechnung. Drei Länder – eine Mission Die Staffel besteht derzeit aus acht deut- schen UH-1D, je zwei österreichischen S-70 Black Hawk und SA316B Alou- ette 3 sowie zwei Schweizer AS.332 Su- per Puma. Die Bundeswehr als Betreiber des Stütz- punkts in Toplicane unterhält mit rund 180 Mann (inklusive Lagersicherheit, logistischer und medizinischer Versor- gung und sonstiger Infrastruktur) nach wie vor das grösste Kontingent vor Ort, drei der «Hueys» werden von der Luft- waffe gestellt, die restlichen fünf aus Heeresfl iegereinheiten. Im Gegensatz zu den anderen beiden Nationen wer- den alle acht Maschinen im Rahmen des normalen Klarstandes einsatzbereit ge- halten. Für die deutschen Crews stellt der Kosovo jedenfalls eine ideale Gele- genheit dar, Nacht- und Gebirgsfl ugpra- xis zu sammeln. Auf österreichischer Seite wurden im Mai anderen beiden Nationen – geeignet für Entsendung der Friedenstruppe in den 2008, zeitgleich mit der Übernahme des Flüge mit Nachtsichtbrillen. Dies und die Kosovo einen Paradigmenwechsel in Kommandos über die MNTF South, die hohe Nutzlast sowie die Gebirgs- und der Schweizer Politik. Vor Ort ist man beiden, seit 2003 eingesetzten Agus ta Schlechtwetter-Flugeigenschaften des über die Unterstützung der gebirgser- Bell 212 gegen je zwei Alouette 3 und Black Hawk brachten eine erfreuliche fahrenen eidgenössischen Crews (fünf S-70 Black Hawk getauscht. Diese Ty- Verstärkung von Merkurs Kapazitäten Mann in gleicher Struktur wie Öster- pen sind nun auch – gleich jenen der mit sich. Je Typ sind nur fünf Mann Besat- reich) jedenfalls sehr dankbar, 

3/2009 11 Military Aviation nicht nur wegen der hervorragenden Leistungsfähigkeit des Fluggeräts, son- dern auch wegen der – beispielsweise in Feuerlöscheinsätzen bereits bewährten – hohen Qualifi kation der Besatzungen. Anforderungen und Aufgaben Die Aufträge der Staffel betreffen heute vor allem Verbindungs- und Versor- gungsfl üge, medizinische Hilfe (drei der deutschen UH-1D sind als Rettungs- hubschrauber ausgerüstet), Übungen mit den speziell für die Kontrolle von Massenaufruhr ausgebildeten «Crowd/ Riot Control» (CRC) Truppen sowie den Transport hochrangiger ziviler und mili- tärischer Besucher im Einsatzraum. Die grösste fl iegerische Herausforde- rung besteht aktuell im recht wechsel- ten) eine grosse Bedeutung zukommt. Verbandsoperationen bildet dabei das haften Wetter und der stellenweise im- Die hohe Luftverschmutzung und da- mit allen in KFOR engagierten Natio- mer noch ungeklärten Minenlage. Aus durch beschleunigte Nebelbildung so- nen abgestimmte «NATO/KFOR Heli- Sicherheitsgründen sind deshalb Aus- wie das gebirgsbedingte «Mikroklima» copter Operations Handbook», das di- senlandungen nur auf befestigten Flä- vor Ort erschweren präzise Vorhersa- verse nationale Mindestanforderungen, chen (Strassen, Plätze…) oder in speziell gen beträchtlich. Flugsicherheitsstandards und Operati- vorbereiteten Landezonen erlaubt. Wie im Wetterdienst, so funktioniert onsprozeduren auf einen kleinsten ge- Auch bei Schlechtwettereinbruch kann auch die fl iegerische Zusammenarbeit meinsamen Nenner bringt. Auch bei der nicht einfach überall gelandet werden, zwischen den NATO-nahen deutschen Vergabe jedes einzelnen Auftrags wird weshalb der Arbeit der Toplicane-Wet- Crews und deren neutralen Kameraden beim MNTF S Hauptquartier in Prizren terwarte (besetzt zu gleichen Teilen von aus der Schweiz und Österreich her- darauf geachtet, nationale Vorschriften österreichischen und deutschen Exper- vorragend. Grundlage für gemeinsame und Regulationen der drei Merkur-Teil-

BO >OHQCvEOBOCvOA>PBOWROLM>P FQv?BO ˆˆBPQBIIRKDBK>RPPB@EP>QFLKBKFPQABOROLCFDEQBOBPQPBIIBOPBFKBO I>PPB¨RKATFOA SLKAOBF>@E?>OI_KABOKABO@ETBFWBFKDBPBQWQ’FBP?OFKDQ>R@EHI>OBpHLKLJFP@EBLOQBFIB?BFABO BP@E>CCRKDRKABQOBRRKD’>ABOROLCFDEQBOBOPQ>JKC>KDPBFKBPI>KDBK B?BKPWVHIRPPQBEQ—HpKKBK AFBRQWBO¦ RCQT>CCBKDBJBFKP>JJFQABKPQ>OHBK KARPQOFBM>OQKBOKFKBRQP@EI>KA—OLPP?OFQ>KKFBK— Q>IFBKRKAM>KFBKFKP>QWRKALOQBKQTF@HIRKDTBFQFKAFB FQQBAFBPBP >EOERKABOQPD>O>KQFBOBK’ BCBK@B®B@ROFQV¦BQTLOHFKDQEBRQROB TTT’BROL]DEQBO’@E Military Aviation nehmer zu berücksichtigen. Obwohl sich dern nicht dazu verpfl ichtet – ist gege- manche Kommunikationsprozeduren ben, die durchschnittliche Einsatzdauer und taktischen Grundlagen zwischen beträgt rund vier Wochen. den drei Ländern unterscheiden (so wird in Österreich beispielsweise vorwiegend Die Zukunft nach ICAO-Standards gefl ogen), wirkt Wenn die Friedenssicherungstruppen sich dies durch die detaillierte Flugvorbe- der KFOR weiter zentralisiert und re- reitung und regelmässige gemeinsame duziert werden sollen, wird der Bedarf Verbandsübungen in der Praxis kaum nach schnell verfügbarem Lufttransport aus. Alle an Merkur beteiligten Natio- entsprechend steigen. Derzeit liegt die nen lernen zudem ständig voneinander offi zielle Messlatte für die Staffel beim – während die deutschen Piloten von der Transport von einem Zug CRC-Soldaten (geographisch bedingt etwas breiteren) (30 Mann) pro Flug, für die Zukunft wer- Gebirgsfl ugerfahrung ihrer neutralen den bis zu 120 Mann – dies entspricht Kollegen profi tieren, erhalten jene wie- einer Kompanie – pro «Lift» erwartet. derum einen Einblick in international Diesem Auftrag gerecht zu werden be- standardisierte NATO-Prozeduren, bei- deutet für Merkur unter anderem, sich spielsweise im Bereich der Flugplanung noch stärker auch mit den fl iegenden und Luftverkehrskontrolle. Kräften weiterer KFOR-Nationen (z. B. Logistisch stellt der Auslandeinsatz für amerikanischer Black Hawk aus Camp keine der drei beteiligten Nationen ein Bondsteel) zu integrieren und einheit- Oben: Die österreichischen Black Hawk Problem dar – die meisten Wartungsar- liche Standards zu verinnerlichen. Für entsprechen in etwa der modernen ame- beiten können vor Ort ausgeführt wer- alle daran beteiligten Länder ist dies je- rikanischen L-Version. den, falls nötig wird zusätzliches Perso- denfalls eine ungemein wertvolle Lern- Unten: Für die Schweizer Crews ist der nal oder Ersatzteile mittels Luft- oder erfahrung, die gerade für weitere inter- Einsatz eine interessante Herausforde- Landtransport nachgeholt. Auch eine nationale Friedenseinsätze im Rahmen rung. ausreichende Bereitschaft der österrei- der ständig näher zusammenwachsen- chischen und Schweizer Crews, freiwil- den europäischen Streitkräfte unersetz- Linke Seite: Die deutschen «Hueys» in lig ins Ausland zu gehen – weite Teile des bar sein wird. Merkur sollen in Zukunft gegebenenfalls Personals sind vertraglich in diesen Län- Helmut Skrdla durch NH-90 ersetzt werden.

BO >OHQCvEOBOCvOA>PBOWROLM>P FQv?BO ˆˆBPQBIIRKDBK>RPPB@EP>QFLKBKFPQABOROLCFDEQBOBPQPBIIBOPBFKBO I>PPB¨RKATFOA SLKAOBF>@E?>OI_KABOKABO@ETBFWBFKDBPBQWQ’FBP?OFKDQ>R@EHI>OBpHLKLJFP@EBLOQBFIB?BFABO BP@E>CCRKDRKABQOBRRKD’>ABOROLCFDEQBOBOPQ>JKC>KDPBFKBPI>KDBK B?BKPWVHIRPPQBEQ—HpKKBK AFBRQWBO¦ RCQT>CCBKDBJBFKP>JJFQABKPQ>OHBK KARPQOFBM>OQKBOKFKBRQP@EI>KA—OLPP?OFQ>KKFBK— Q>IFBKRKAM>KFBKFKP>QWRKALOQBKQTF@HIRKDTBFQFKAFB FQQBAFBPBP >EOERKABOQPD>O>KQFBOBK’ BCBK@B®B@ROFQV¦BQTLOHFKDQEBRQROB TTT’BROL]DEQBO’@E Military Aviation Tiger-Teilersatz Swiss Air Power Convention Flughafen Bern-Belp

ach heutigem Zeitplan wird der Typenentscheid für die Tiger-Nachfolge in diesem NSommer fallen. Journalisten und andere Insider hatten die Möglich- keit, an der jeweiligen Pressekonferenz der Anbieter teilzunehmen. In der Öffentlichkeit ist aber noch immer ein grosser Informationsbedarf vorhan- den. Halb- und Nichtwissen prägen die

aktuelle Diskussion. Deshalb organisiert Foto: Marco Zatta Cockpit im Rahmen der Festlichkeiten Die Tiger-Flotte ist am Ende ihrer «50 Jahre Cockpit» einen Informations- Zweck der Veranstaltung ist, den Besu- Lebensdauer angekommen. Der Nach- anlass zum Thema «Militärisches Be- chern Fakten und Daten zu liefern, die folge entscheid hat auch eine grosse dürfnis und wirtschaftliche Relevanz der zum Verständnis und zu einer Versachli- wirtschaftspolitische Relevanz. Tiger-Teilersatzbeschaffung». Hochka- chung der Diskussion beitragen. Anmel- rätige Redner sowie die Anbieterfi rmen detalons werden im nächsten Cockpit trittsgebühr erhoben. Die Platzzahl ist werden zu einer umfassenden Informa- abgedruckt. Reservieren Sie sich schon beschränkt. Für Cockpit-Abonnenten tion beitragen. Als Ko-Organisator fun- einmal den 4. und 5. Juni 2009! Für den gelten Sonderkonditionen. giert der «Schweizer Soldat». Besuch des Conventions wird eine Ein- Max Ungricht

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Pan Am

Pan Am – dieser klingende Name stand über sechs Jahrzehnte lang als Synonym für Fortschritt und Inno- vation in der Luftfahrt. Für Pioniergeist, Qualität und ein wirklich weltumspannendes Streckennetz. Pan Am war nicht nur eine Fluglinie, sondern eine Institution. Für viele US-Bürger bedeutete der Anblick einer Pan Am-Maschine in der Ferne ein Stück Heimat. Im Jahr 1991 kam das Aus für dieses traditionsreiche Unter- nehmen. Noch heute denken viele Menschen, Passagiere und Luftfahrtenthusiasten mit Wehmut an jene Zeiten zurück, als die legendären «Clipper» der Pan Am zu Gast auf den Flughäfen dieser Welt waren.

ie Geschichte der Pan Am be- Aus bildung der Besatzungen und liess keiner deutschen Fluggesellschaft an- ginnt in den Zwanzigerjah- daher die Crews nach höchsten Stan- gefl ogen werden. Pan Am bediente da- ren des letzten Jahrhunderts. dards schulen. her zunächst von Berlin Tempelhof, spä- DJuan T. Trippe war von der Im Dezember 1929 bestellte Pan Am ter von Tegel aus, diverse innerdeutsche Luftfahrt begeistert. Sein Traum war eine drei Sikorsky S 40 Flugboote und taufte Strecken. 1948 führte sie als erste Air- eigene Fluglinie, und er hatte die Vision, eines auf den Namen «Clipper Ame- line eine Economy Class auf Interkonti- den Passagierverkehr mit dem Flugzeug rica». Diese Art der Namensgebung be- nentalfl ügen ein. für jedermann erschwinglich zu machen. hielt sie bis zu ihrem Ende 1991 bei. Am Trippe bestellte eine Fokker F 7 und be- 19. November 1931 startete die «Clipper Die Fünfzigerjahre – warb sich um einen der begehrten Luft- America» mit 33 Passagieren an Bord un- Einstieg ins Jet-Zeitalter postverträge, den er schliesslich auch ter dem Kommando von Charles Lind- Ab 1950 befl og Pan Am ein weltweites erhielt – allerdings mit der Aufl age, spä- bergh zu einem Flug von Miami nach Streckennetz und änderte ihren Namen testens am 19. Oktober 1927 den Luft- Barranquilla, Kolumbien. Am 20. Mai auf Pan American World Airways. Die postverkehr zwischen Key West und Ha- 1939 fl og die Boeing 314 «Clipper Yan- neue Douglas DC-7 konnte die Strecke vanna auf Kuba aufzunehmen. Doch am kee» den ersten regulären Transatlantik- New York– erstmals ohne Tank- 30. September war die Maschine im- fl ug von New York nach . stop bewältigen. Als Nachfolgemuster mer noch nicht geliefert, wodurch er ge- bestellte Trippe 25 DC-8 und 20 B707 im zwungen war, ein Wasserfl ugzeug an- Der Zweite Weltkrieg und die Wert von 269 Millionen Dollar. zumieten. Gerade noch rechtzeitig hob Vierzigerjahre Am 26. Oktober 1958 startete die ers te die gemietete Maschine ab, um 30 000 Bis Ende 1942 bediente sich die US-Re- Boeing 707-121 (N710PA) «Clipper Ame- Briefsendungen von Key West nach Ha- gierung der Transportdienstleistungen rica» in New York und landete (mit einem vanna zu befördern. der Pan Am, die auch das Training der Tankstopp) 8,5 Stunden später mit 111 Am 16. Januar 1928 wurden erstmals Militärbesatzungen übernahm. Passagieren und elf Besatzungsmitglie- Passagiere befördert. In diesem Jahr be- Das Streckennetz wurde erweitert, unter dern in Paris. schäftigte Pan Am bereits 110 Mitarbei- anderen kamen Berlin, Brüssel, Frank- Insgesamt betrieb Pan Am in den Fol- ter. Trippe erkannte vor allen anderen furt und Prag hinzu. Berlin durfte bis gejahren rund 130 Maschinen verschie- die Notwendigkeit einer gründlichen zur deutschen Wiedervereinigung von dener Versionen der 707. Von der DC 8

16 3/2009 Civil Aviation

wurden nur 19 der ursprünglich 25 be- Auslieferung der ersten Boeing 747, und stellten Maschinen übernommen. Im am 22. Januar 1970 operierte Pan Am Jahr 1961 wies die Airline einen Um- den ersten planmässigen Boeing 747 satz von 460 Millionen Dollar aus, wobei Flug der Welt mit der N736PA «Clipper der Gewinn 26 Millionen betrug. 1963 Young America» auf der Strecke New machte man bereits 561 Millionen Um- York–London. satz sowie einen Gewinn von 79 Millio- Während des Vietnamkrieges transpor- nen; 1964 lauteten die Zahlen 566 Milli- tierte Pan Am amerikanische Soldaten onen Umsatz, 37 Millionen Gewinn. von Saigon aus in diverse asiatische Um die steigenden Passagierzahlen auch Städte zur Erholung in den Frontur- buchungstechnisch besser verwalten zu laub. Als 1968 der Film «2001 Odysee können, führte Pan Am 1962 als erste im Weltraum» in die Kinos kam, plante Fluggesellschaft ein globales Compu- Pan Am sogar ernsthaft, in der Zukunft terreservierungssystem ein. 1962 fl og Flüge zum Mond anzubieten. Auch mit die Airline ihren 100 000sten Transat- der Concorde liebäugelte man für ei- lantikfl ug bei stetig wachsenden Passa- nige Zeit. Im Jahr 1970 beschäftigte Pan gier- und Frachtzahlen (im Durchschnitt Am bereits über 19 000 Angestellte in + 15% jährlich). 62 Ländern und beförderte elf Millio- Am 12. August 1963 verlor die Airline nen Passagiere. ihren ersten Jet, eine Boeing 707. 1964 Ab 1971 bot sie als erste Airline der Welt installierte sie als erste Fluglinie ein mit der neuen 747 so genannte «Round Sys tem, um während des Fluges Nach- the World»-Flüge an, und ein Jahr später richten über Satelliten weiterleiten zu war sie die erste Fluglinie, die von der können. FAA zertifi zierte Anfl üge unter Nutzung eines Head up Display Systems durch- Pan Am bestellt als Erstkunde führte. Im Jahr 1975 rüstete sie – eben- 25 Jumbo Jets falls als erste Airline – die gesamte Flotte Oben: Die zum Teil nachträglich modifi - 1966 versetzte Trippe die gesamte Bran- mit einem Bodenannäherungswarnsys- zierten Boeing 747 der Version 100 wa- che in Aufruhr, als er am 13. April 1966 tem (GPWS) aus, um im glei-  ren bis am Schluss noch präsent. die Bestellung von 25 Boeing 747 für Rechts: Noch bis Anfang der Achtziger- 525 Millionen Dollar bekannt gab. Es jahre war die Boeing 707-321 Bestand- war seine letzte grosse Entscheidung als teil der Flotte. Präsident der Gesellschaft, 1968 gab er Unten: Das verkürzte Modell Lockheed den Vorsitz ab. L-1011-385-3 TriStar 500 erreicht Reich- Im Jahr 1969 führte Pan Am ein com- weiten von bis zu 9900 Kilometern. putergestütztes Reportingtool für die Triebwerke ein, heute Standard bei al- len modernen Flugzeugen. Am 12. De- zember des gleichen Jahres erfolgte die Fotos: Aeromedia A. E. Wettstein

3/2009 17 Civil Aviation

feuerwehr mit Wasserfontänen empfan- gen. Pan Am, das Lebenswerk von Juan T. Trippe, war Geschichte. Man schrieb den 4. Dezember 1991. Pan Am heute Seit 1996 haben mehrere Airlines ver- sucht, an die grosse Tradition der Pan Am anzuknüpfen. Sie alle sind geschei- tert. Zuletzt musste die Boston Maine Airways, die mit 727-200 Flüge unter der Bezeichnung «Pan Am Clipper Con- nection» angeboten hatte, Anfang 2008 den Betrieb einstellen. Die letzten Relikte der Pan Am sind die im National Air & Space Museum aus- gestellte Boeing 307 «Stratoliner» sowie die Pan Am Flight Academy, die als ehe- chen Jahr auch im Vertrieb ein Zeichen ter erwarb man für 65 Millionen die Ran- malige Pan Am Division 1980 gegründet zu setzen, indem sie ein interessantes some Airlines und benannte sie in Pan wurde, und noch heute existiert. Provisionsmodell für Reisebüros vor- Am Express um. Sie bediente diverse stellte. Inlandstrecken und fl og ausserdem im Epilog Marketingtechnisch wusste sich Pan Berlin-Verkehr. Pan Am war mehr als eine Airline. Sie Am ebenfalls zu positionieren. In zahl- war eine Institution, mit der sich die reichen Hollywoodproduktionen be- Der letzte Akt Mitarbeiter rund um den Globus iden- trieb man äussert geschickt Product Den endgültigen Todesstoss erhielt Pan tifi zierten, für die sie lebten. Man war Placement. Am am 21. Dezember 1988. Drei Tage stolz, ein Teil von Pan Am zu sein, ähn- vor Weihnachten stürzte die Boeing 747 lich wie bei der Swissair. Es verwundert Der Abstieg beginnt (N739PA) «Clipper Maid of the Seas» daher kaum, dass ehemalige «Clipper Doch die Energiekrise des Jahres 1973 aufgrund eines Bombenanschlags auf Crews» und Angestellte noch heute re- war an Pan Am nicht spurlos vorüber- die Ortschaft Lockerbie, 270 Menschen gelmässig Treffen abhalten und über alte gegangen. Bei steigenden Treibstoff- verloren ihr Leben. Zeiten plaudern. Über Zeiten, in denen preisen und hohen Betriebskosten rä- Im Frühjahr 1989 wollte man Northwest sich jeden Tag auf den Frequenzen der chte sich, dass das Unternehmen kein Airlines übernehmen und damit die Ge- Flugsicherungsstellen weltweit unzäh- Inlandsstreckennetz unterhielt. sellschaft retten, was jedoch misslang. Im lige «Clipper» gemeldet haben, die ih- Im Jahr 1977 wurde Zürich in den Flug- gleichen Jahr verkaufte man die inner- ren Zielen entgegengefl ogen sind. Über plan aufgenommen. Ein Jahr später deutschen Strecken an die Lufthansa. Zeiten, die bedauerlicherweise nie mehr führte sie als erste Gesellschaft eine Das fi nanzielle Tief hielt unvermindert wiederkehren werden. neue Klasse an Bord der Langstrecken- an und verschlimmerte sich noch durch Patrick Radosta fl ugzeuge ein – die «Clipper Class». Ausbruch des ersten Golfkrieges im Au- Internet: 1980 schliesslich beschloss William Sea- gust 1990. Der Abbau von 2500 Arbeits- Pan Am Flight Academy – well, seit 1971 Präsident von Pan Am, plätzen (8,6% der Belegschaft) wurde www.panamacademy.com den Kauf der überteuerten National Air- angekündigt. Im Oktober musste man Pan Am Stiftungsseite – ways, um endlich inneramerikanische die Strecken nach Heathrow verkau- www.panam.org Flüge anbieten zu können. Danach war fen und fl og nur noch zweimal täglich die Finanzsituation allerdings dermas- nach Gatwick. sen dramatisch, dass man sich nicht nur Am 8. Januar 1991 war Pan Am bankrott Oben: In den Achtzigerjahren setzte das vom Pan Am Building in New York, son- – Delta Airlines übernahm das Unterneh- Unternehmen mit dem Airbus A300B4 dern auch von zahlreichen anderen Be- men mit dem Ziel einer Sanierung. Der erstmals einen europäischen Jet ein. teiligungen trennen musste. Noch bevor Firmensitz wurde nach Miami verlegt. Unten: Mit der gleichzeitigen Bestel- die Notverkäufe abgeschlossen waren, Aufgrund fortwährender Verluste – zu- lung von 25 Douglas DC-8-32 (Bild) und wurde Seawell durch C. Edward Acker, letzt etwa zwei Millionen täglich – sah 20 Boeing setzte Pan Am 1955 ein zu- abgelöst. sich Delta Airlines schliesslich gezwun- kunftsgerichtetes Zeichen. Juan T. Trippe musste den Nieder- und gen, Pan Am zu liquidieren. schliesslich Untergang seines Lebens- werkes nicht mehr miterleben. Er starb Der letzte Flug am 3. April 1981. «Clipper Goodwill», eine Boeing 727- 200 (N368PA), unter dem Kommando Rettungsversuche in den von Kapitän Mark S. Pyle, fl og als PA Achtzigerjahren 436 von Bridgetown (Barbados) nach Am 22. April 1985 verkaufte die Airline Miami. Vor der Landung bat der Tower ihre Pazifi k-Strecken für 750 Millionen Kapitän Pyle um einen «low pass». Am

Dollar an United Airlines. Ein Jahr spä- Boden wurde die 727 von der Flughafen- Fotos: Aeromedia A. E. Wettstein

18 3/2009 Civil Aviation US Airways Flight 1549 Mit Können und Glück

Ein Fluss als Landebahn: Was wird in der Regel eine Notlandung auf Chesley Sullenberger bei seiner einem Flugplatz mit langen Pisten und Notwasserung gelungen ist, gilt mit trainierten, in Bereitschaft stehen- auch unter Profi s als sensationell. den Rettungskräften angestrebt. Bei ru- Im Interview erklärt Paul Ruppei- higen Gewässern, wie der Hudson sich am Tag des Unfalls präsentierte, muss ner, A330/340 Captain und ehe- die Landung mit der kleinstmöglichen maliger Swissair-Fluglehrer, was Sinkkomponente und der tiefst mög- bei einer Notwasserung zu be- lichen Geschwindigkeit angestrebt wer- binen-Besatzung die Passagiere speziell achten ist. den. Bei Tag ist das am einfachsten, da auf alle Notmassnahmen zur Evakuie- der Pilot die Lage des Flugzeuges von rung auf dem Wasser vorbereitet. Cockpit: Wie beurteilst du die Leistung Auge kontrollieren kann. von Captain Chesley Sullenberger? Der A320 wasserte mit erhobener Nase, Paul Ruppeiner: Der Captain hat, zusam- Hattest du schon mal Ereignisse mit warum war das so wichtig? men mit seinem Copiloten und der Ka- Bird-Strikes oder Flame-out? Man muss verhindern, dass die beim binen-Besatzung, das einzig Mögliche Ja, bei einem Start in Zürich. Mit dem Aufsetzen auftretenden grossen Kräfte ruhig, überlegt und perfekt bis zur Eva- A340 und bei maximalem Abfl uggewicht bereits auf die Triebwerk-Einlässe und kuierung aller Passagiere durchgeführt. fl ogen mir ein bis zwei entengrosse Ge- den Flügel wirken, da sonst ein Aus- Dieser Zwischenfall zeigt, wie wichtig fi eder noch am Boden rollend kurz vor einanderbrechen des Flugzeuges wahr- es ist, dass Flugbesatzungen sich per- dem Abheben in eines der linken Trieb- scheinlicher ist. manent auf die möglichen Gefahren werke. Das Triebwerk begann stark zu vorbereiten und auch das fast Unmög- vibrieren und musste still gelegt wer- Der Pilot hatte ja keine perspektivische liche trainieren, um es im Notfall zu be- den, um keinen grösseren Schaden an- Sicht und auch keine Bezugspunkte, herrschen. richten zu können. Nachdem wir unser wie hat er die Wasserung so perfekt Gewicht durch Ablassen von Kerosin hingekriegt? Was hat die Crew richtig gemacht? auf ein vernünftiges Mass bringen konn- Meines Wissens passierte der Zwischen- Sie haben die Situation sauber analy- ten, landeten wir nach 50 Minuten pro- fall bei Tag, und somit konnte der Pilot siert, die bedrohlichen Gefahren und blemlos wieder in Zürich. Einen klas- die Annäherung an das Wasser am Bes- Möglichkeiten sofort erkannt und un- sischen Triebwerk-Auslöscher hatte ich ten nach Sicht machen. Eine Hilfe zum verzüglich die nötigen Gegenmassnah- aber nie. Schätzen der Höhe über Wasser ist dabei men eingeleitet. der zentimetergenaue elektronische Ra- Was müssen Piloten bei einer Notwas- dio-Höhenmesser mit sprechender Hö- Wird bei der Swiss die Notwasserung serung speziell beachten? henangabe. geübt und kann man das eigentliche Idealerweise sollte man parallel zu den Aufsetzen auf dem Wasser simulieren? Wellen aufsetzen. Da aber die Wellen Du bist soeben aus Sao Paulo zurück- Eine Notwasserung (Ditching) wird in al- durch den Wind erzeugt werden, heisst gekehrt, sind Notwasserungen auch auf len Flugzeug-Notmassnahmen speziell das, dass wir Seitenwind haben werden. dem Meer möglich? behandelt. Da aus den Zeiten der Pro- Durch das Aufkreuzen gegen den Wind Wie oben erwähnt ist es möglich und peller- und Kolbenmaschinen die Tech- erreicht man einen Grenzwert, bei dem auch vorgesehen. Jede Notrutsche ist nik noch nicht so ausgereift war, um die der Flügel einseitig das Wasser berüh- darum auch als Schlauchboot ausge- langen Strecken über die Meere immer ren könnte. Somit würde das Flugzeug legt. Der stille und momentane schiffs- sicher zu bewältigen, wird dies noch brüsk abgedreht und könnte sogar aus- freie Hudson war sicher ein Glücksfall. vorgeschrieben. Heute ist diese Gefahr einanderbrechen. Also muss bei stär- Wunder und Katastrophen liegen oft sehr klein. Trotzdem wird es, wie vom kerem Wind gegen die Wellen angefl o- sehr nahe beieinander. Ich bin froh für Bazl verlangt, im Simulator von Zeit zu gen werden. Nun ist es wichtig, mit der alle Beteiligten und für Amerika, dass Zeit geübt. kleinst möglichen Annäherung und mit nach vielen Katastrophen endlich wie- Das Aufsetzen ist sehr vom Wellengang stark angestelltem Flugzeug aufzuset- der mal ein positives Ereignis die Schlag- und deren Höhe abhängig. Bei rauer See zen. Dies erreicht man durch ein Halten zeilen füllt. sind die Chancen nicht sehr hoch, heil des Flugzeuges knapp über dem Was- zum Stillstand zu kommen, ohne dass ser bis zur minimalsten Geschwindig- Besten Dank für das Gespräch. das Flugzeug auseinanderbricht. Darum keit. Wenn die Zeit reicht, wird die Ka- Die Fragen stellte Rolf Müller

3/2009 19 Civil Aviation Swiss stellt den neuen Erstklasssitz vor Die «Suite über den Wolken» befriedigt höchste Ansprüche

Am 21. Januar stellte Swiss im Zürcher Grandhotel Dolder den neuen Erstklasssitz vor. Der in den Grundzügen aus dem bestehenden Mo- dell entwickelte multifunktionale Sitz wird ab Sommerfl ugplan 2009 erstmals auf der neuen A330-344 zum Einsatz kommen. Bis spätes- tens Mitte 2011 soll dann die First Class auf dem gesamten Interkonti- nentalnetz angeboten werden können.

ie von Tilla Theus entwor- Sitzkissen von Lantal Textiles. Das in CEO Christoph Franz beim Fotoshoo- fene, mit reichlich Abla- zweijähriger Entwicklungszeit entstan- ting. gefl äche versehene Sitz- dene, bereits in der Entwicklungsphase kombination bietet viel von einem breiten Personenkreis begut- Unten: Christoph Beckmann, Chef D Marketing und Strategien, stösst auf gestalterischen Freiraum. Sei es zum achtete Universalmöbel scheint kaum ei- dem «Ottomann» sitzend auf den Relaxen oder zum Schlafen, wozu sich nen Wunsch offen zu lassen. neuen Sitz an. der Sitz per Knopfdruck in eine zwei Me- ter lange Liege mit Daunendecke ver- Vorzüge der First Class wandeln lässt, wie auch zum Arbeiten, Bei Swiss ist man überzeugt, dass sich wofür ein ausklappbarer Holztisch zur die Premium-Klasse positiv auf den Verfügung steht; an die vielfältigsten Namen einer Qualitätsairline auswirkt Investieren trotz Krise Bedürfnisse wurde gedacht. Der geräu- und auch von Schweizer Fluggesell- «Die Luftfahrt ist und bleibt eine Wachs- mige Tisch eignet sich zudem für Bespre- schaften angeboten werden muss. Der tumsbranche», betonte Swiss CEO Chris- chungen oder zum gemeinsamen Essen, exklusive Service, der sich mit demje- toph Franz an der Medienkonferenz. Er wobei die Gastperson auf dem sonst für nigen der Privatjets vergleichen lässt, wies zudem darauf hin, dass das Unter- die Füsse bestimmten «Ottomann» Platz beginnt bereits bei der Vorfahrt vor dem nehmen über eine gesunde fi nanzielle nimmt. Doch auch die Privatsphäre lässt First Class Check-in. Während sich das Basis verfüge und die getätigten Inves- sich mittels ausziehbaren Seitenwänden Personal um das Gepäck sowie um das titionen verkraften können. Neben dem individuell gestalten. Neu sind ferner Parkieren des Wagens kümmert, kann neuen First Class Konzept, dessen Kos- der 23-Zoll Flachbildschirm sowie das sich der Gast zu den speziellen Abfer- ten mit einem tiefen zweistelligen Mil- auch in der Business Class eingesetzte, tigungsschaltern begeben. Die Benüt- lionenbetrag beziffert werden, ist es vor in der Härte einstellbare pneumatische zung der Lounge sowie der Transport allem die Erneuerung der A330-Flotte, in der Limousine zu den die bis im Sommer 2011 über eine Mil- auf den Aussenpositi- liarde Franken beanspruchen wird. Die onen abgestellten Ma- mit Rolls-Royce Trent Triebwerken aus- schinen zählen in die- gerüsteten A330-344 sind rund 4,5 Meter ser Flugkategorie zu länger als die zu ersetzenden A330-200 den Selbstverständlich- und weisen einen um zwei dB geringeren keiten. Über den Wol- Schallpegel auf. Beim CO²-Ausstoss be- ken sind es jeweils zwei trägt die Verbesserung sogar 13 Pro- Flight Attendants, die zent. Wie Franz weiter erklärte, wird die um das Wohl der Gäste Swiss in diesem Jahr vor allem beim fl ie- besorgt sind und erle- genden Personal 200 bis 300 neue Stellen sene Speisen und Ge- schaffen. Bei der im Vergleich zu ande- tränke servieren. Bei ren Fluggesellschaften von der derzei- der Ankunft steht zu- tigen Krise weniger betroffenen Airline dem ein Begleitservice ist aber auch der Ausbau des Strecken- zur Verfügung, der die netzes nach wie vor ein Thema. «Die Passagiere auf dem kür- Swiss ist profi tabel und wird profi tabel zesten Weg durch den bleiben», ist Franz überzeugt. Flughafen begleitet. Anton E. Wettstein

20 3/2009 Civil Aviation Welcome Air in Schweizer Händen Foto: Welcome Air, Daniel Jovanovic Air, Foto: Welcome

Nach der Übernahme von Welcome Air durch die Group ge- der regionale Flugbetrieb in Europa, die hört das Unternehmen von Jürg Fleischmann und Peter Koller zu den VIP- und Eventfl üge und die internati- bedeutendsten Anbietern von Ambulanzfl ügen. Zudem wird der Zu- onalen Ambulanzfl üge – würden wei- gang zum EU-Markt erleichtert. ter ausgebaut. Das Liniennetz mit Flü- gen zwischen Innsbruck und Graz und ie Lions Air Group ist um fl iegerei». Darüber hinaus erhalte das nach Hannover, Göteborg, Stavanger, zwei Gesellschaften reicher: Unternehmen einen besseren Zugang Nizza, Olbia und Weeze in Nordrhein- Die Firma mit Sitz am Flug- zum EU-Raum. Westfalen werde im bisherigen Rahmen hafen Zürich hat zu einem weitergeführt. D Betrieb bleibt in Österreich ungenannten Preis das private Tiro- ler Luftfahrtunternehmen Welcome Air Grund für den Verkauf von Welcome Air Konsolidierung vorrangig aus Innsbruck sowie dessen 100-prozen- war der Rückzug ihres Gründers Jakob Tyrolean Air Ambulance ist laut eige- tige Tochter Tyrol Air Ambulance (TAA) Ringler aus dem Berufsleben. Ringler, nen Angaben die einzige Flugambulanz übernommen. Damit umfasst das Unter- der auch Tyrolean Airways, die heutige weltweit, die vier Verkehrsfl ugzeuge in- nehmen von CEO Jürg Fleischmann und Austrian Arrows, aus der Taufe gehoben nert wenigen Minuten als fl iegende In- Peter Koller nun 12 Geschäftsfelder (da- hat, wird dem Unternehmen als Berater tensivstation einsetzen kann. Seit der runter Skymedia, Air Ambulance Tech- zur Verfügung stehen. Neuer Geschäfts- Loslösung von Tyrolean Airways im Jahr nology und Viasuisse). Die Möglich- führer ist Helmut Wurm, der früher in 1983 transportierte TAA 41 000 Flugpa- keit, das eigene Portfolio zu erweitern, den Bereichen Controlling und Planung tienten. Dazu kommen weitere 50 000 ist laut dem Geschäftsführer der Lions bei Tyrolean Airways tätig war und zu- Helikopterpatienten in den Jahren 1983 Air Group, Jürg Fleischmann, auch der dem als Geschäftsführer der KLM Alps/ bis 1995. Zu den von TAA beförderten Hauptgrund für den Kauf: «Mit der Über- Air Alps wirkte. Fluggästen gehören prominente Persön- nahme der Welcome Air können wir die Der Firmensitz und das Zentrum der Un- lichkeiten wie Vaclav Havel und Papst gesamte Palette an Dienstleistungen in ternehmenstätigkeit von Welcome Air Johannes Paul II. In der jüngeren Ver- der zivilen Luftfahrt anbieten. Wir verfü- bleiben laut Fleischmann weiterhin in gangenheit leistete TAA Einsätze in der gen nun über vier eigene AOC’s – zwei Innsbruck. Es sei nicht vorgesehen, all- Arktis und in Thailand nach der Tsu- davon im EU-Raum – und einen Mainte- fällige Aktivitäten in die Schweiz zu nami-Katastrophe. nance-Betrieb nach JAR 145 sowie eine verlagern. TAA ist zudem bekannt als Fluglinie für Design Organisation. Zudem gehört die In einer gemeinsamen Mitteilung lies- verunfallte Wintersportpatienten. Diese Lions Air Group ab sofort zu den drei sen die beiden Unternehmen verlauten, «Gipsbomber»-Linien verkehren zwi- grössten Anbietern in der Ambulanz- die drei Standbeine von Welcome Air – schen Innsbruck und den französischen Alpen vorwiegend nach Rotterdam und Antwerpen sowie nach Skandinavien. Die Flotte der Welcome Air (inkl. Tyrol Air Ambulance) Als Ziel haben sich Fleischmann und Flugzeugtyp Verwendungszweck Koller zunächst die Konsolidierung der 2 Dornier 328 Linienfl üge, Ambulanz-Sammeltransporter Gruppe gesetzt. Vorläufi g sei kein Aus- 2 Dornier 328JET Event-Sonderfl üge in Europa, Afrika, Naher Osten bau der Aktivitäten geplant. Derzeit 1 Citation V Ambulanztransporte gelte es, Synergien zu nutzen und Dop- 1 Citation Bravo Ambulanztransporte pelspurigkeiten zu vermeiden. Thomas Strässle

3/2009 21 Civil Aviation Flughafen Düsseldorf Ideal für Fotografen

Dank den langen Öffnungszeiten der Terrasse können auch schöne Nacht- aufnahmen vom emsigen Treiben auf dem Flugplatz gemacht werden. Fotos: Felix Kälin

Der Düsseldorfer Flughafen ist Lufthansa und Air Berlin (inklusive der sigen Treiben auf dem Vorfeld rund von den Passagierzahlen her der Tochter LTU) fl iegen auch einige exo- um den mittleren Terminal sowie den drittgrösste Deutschlands. Mehr tische Fluggesellschaften diesen Flug- landenden und startenden Flugzeugen als 18 Millionen Passagiere star- hafen im Ruhrgebiet an, so zum Bespiel perfekt zuschauen. Speziell bei Ostwind ten jährlich zu über 175 Zielen in die iranische Mahan Air, welche bis vor (Landebahn 05) können die Flugzeuge kurzem noch mit einem Landeverbot in beim Aufsetzen mit mittleren Brennwei- 62 Ländern. Von dieser Vielfalt der EU belegt war. ten von zirka 200 mm optimal abgelich- profi tiert nicht zuletzt auch der Am Flughafen Düsseldorf gibt es zwei tet werden. Flugzeug-Fotograf und Spotter. Standorte, welche einfach mit öffent- lichen Verkehrsmitteln erreichbar sind S-Bahn ine Vielzahl von Flugzeug- und gute Möglichkeiten zum Fotogra- Dieser Ort kann einfach mit dem Sky- typen und Gesellschaften fi eren geben: Train (im Preis für die Besucherterrasse sowie auch immer wieder Ge- inbegriffen) vom Terminal aus erreicht Eneral-Aviation-Besucher erge- Terminal B werden. Diese Stelle ist bei Westwind ben eine gute Mischung zum Fotografi e- Gegen ein Entgelt von 2.20 Euro kann (Landebahn 23) zu empfehlen. ren. Neben den beiden «Platzhirschen» man von 09.00 bis 20.00 Uhr dem em- Felix Kälin

22 3/2009 Civil Aviation Spotter’s Corner

Ganz oben: Airbus A 330-200 der LTU International Airways, heute im Besitz der Air Berlin, beim Start auf der noch feuchten Startbahn. Oben: Airbus A 319 der Rossiya Russian Airlines beim Landeanfl ug auf die Piste 05R. Unten: Airbus A 320-200 der Air Berlin auf dem Weg zur Startbahn 05R. Rechtes von oben nach unten: Airbus A320-200 der Blue Wings. Airbus A 310-300 der Mahan Air, welche nun regelmässig nach Düsseldorf fl iegt (nebst Birmingham). Boeing 757-200 der bmi British Midland, hier im Wetlease für Ghana Airways. SX-BKT, Boeing 737-400 der grie- chischen Olympic Airlines am «Überho- len» der G-EUPS, Airbus A 319-100 der British Airways, um einen besseren Startplatz zu erhalten. Linke Seite unten: Airbus A 330-200 der LTU International Airways, noch im alten Farbkleid der LTU.

3/2009 23 Civil Aviation Leserwettbewerb Flugzeuge Aufl ösung Wettbewerb Januar 09 Die richtige Antwort lautet: der Welt Iljuschin 86 Folgende Diesen Monat heisst es: Wer Teilnehmer haben erkennt dieses Flugzeug? richtig geant- wortet: Senden Sie Ihre Antwort Markus Arnold, bitte an folgende Adres- 5734 Reinach; se: wettbewerb@redaktion- Christoph Bar- cockpit.com bisch, 8877 Murg; Gottardo Einsendeschluss: Crameri, 7013 18. März 2009. Domat/Ems; Bitte fügen Sie Ihrem Mail Emil Fleischli, Ihre vollständige Adres- 6436 Muotathal; Hanspeter Gub- se bei. Dem Gewinner winkt ler, 3018 Bern; ein Cockpit-Kalender 2010 Reto Guggen- Foto: mt seiner Wahl. Bei mehre- bühl, 8640 Rap- ren richtigen Einsendungen perswil; Manfred Heiniger, 8637 Laupen; Hans Hösli, 8854 Siebnen; Josef Mullis, 8890 Flums; entscheidet das Los. Über Patrick & Stefan Nanzer, 8133 Esslingen; Heinz den Wettbewerb wird keine Segessenmann, 2552 Orpund; Daniel Stucky, Korres pondenz geführt. 6015 Reusbühl. Die richtigen Einsendungen Als Gewinner ausgelost wurde: Emil Fleischli werden in der Mai-Ausgabe Die Gewinner werden im Dezember kontaktiert. publiziert. Viel Spass und Erfolg!

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24 3/2009 Civil Aviation Your Captain speaking…

Einmal im Jahr müssen Flight At- tendants und Piloten beweisen, dass sie die Notverfahren auch beherrschen. Geübt und geprüft wird dies bei «Swiss AviationTrai- ning» in Kloten.

as Klassenzimmer ist voll be- setzt, und wie immer sind die Vertreter der beiden Berufs- Jährlicher Refresher: gruppen streng säuberlich Sowohl die Cockpit- D als auch die Kabinen- getrennt. In den vorderen Reihen warten besatzungen üben die Flight Attendants mit hohem Adre- den Notfall. nalinspiegel auf den Beginn der obliga- torischen Prüfung, und auf den hinteren Plätzen reiben sich die Piloten den rest- lichen Schaf aus den Augen. Doch zum Feuer, Herzinfarkt, Erwachen bleibt nur wenig Zeit. Feuer! Evakuation, Notwasserung Mit einem Feuerwehrhelm auf dem Kopf und in ein viel zu enges Kombi gezwängt, betrete ich zusammen mit meinem Part- und ein Test ner den Übungsraum. Plötzlich züngeln Flammen aus der Toilette und wir be- kann. Als Piloten sind wir in der Regel bei chung. Eine zweite Simulation mit neuer kämpfen den Brandherd unverzüglich. der medizinischen Erstversorgung nicht Besatzung und neuen Problemen folgt. Kaum ist der Rauch verschwunden, lo- dabei, müssen aber Entscheidungen be- dert es auf einem Flugzeugsitz. Ich er- züglich der Weiterführung des Fluges Notwasserung sticke das Feuer mit einer Uniformjacke treffen. Gut zu wissen, dass wir dabei auf Nach der Mittagspause werden wir und gleichzeitig löscht mein Kollege ei- kompetenten Rat verschiedener Stellen durch den «Equipmentpark» geführt. nen Ofenbrand. Nach zehn Minuten ist zurückgreifen können. Hier bekommen wir die Gelegenheit, der Spuck vorbei, und wir stellen drei alle Geräte einmal in der Hand zu halten. leere Feuerlöscher in den Rechen. Evakuation Natürlich werden dabei auch Funktions- In der Kaffeepause treffen wir wieder auf dauer und Anwendungsgebiet bespro- Herzinfarkt unsere Kollegen aus der Kabine. Zusam- chen. Die Inbetriebnahme des Rettungs- In einer neuen Räumlichkeit hat ein Me- men gehen wir jetzt in ein «A320 Kabi- fl osses gehört genauso dazu, wie der diziner zahlreiche Apparaturen aufge- nen Mock-Up», um einen Notfall zu si- korrekte Gebrauch der Schwimmweste. baut. Vor uns liegen medizinische Hilfs- mulieren. Der «Schüttelbecher» steht auf Hat jeder Teilnehmer jede Flugzeugtüre geräte, die einem Passagier im Ernstfall hydraulischen Stelzen und verfügt über mindestens einmal im Normalbetrieb das Leben retten können. Interessiert fol- echte Flugzeugtüren, die mit Notrut- und im Notfall betätigt, neigt sich der gen wir den Ausführungen und werden schen ausgerüstet sind. Eine Besatzung Kurs dem Ende zu. von der einfachen Bedienung des Defi - bestehend aus zwei Piloten und vier brillators überzeugt. Im Eiltempo wird Flight Attendants wird zusammenge- Test darauf eingegangen, welche Medika- stellt und wenige Augenblicke später Doch bevor die S-Bahn am Balsberg wie- mente sich an Bord befi nden und was simuliert die Hydraulik einen Flug. Ein der bestiegen werden kann, muss eine ein ausgebildeter Arzt damit anstellen lauter Knall verheisst nichts Gutes. Die Prüfung abgelegt werden. Fragen zum Besatzung organisiert, kommuniziert Gefahrenguttransport, zu Notfallverfah- und bereitet sich auf den Notfall vor. ren und zu der Ausrüstung werden ge- Nach der ruppigen Landung knickt das stellt. Mit einem tadellosen Ergebnis Flugzeug ein und die Notfalltüren wer- verlasse ich das Schulhaus und renne den aufgerissen. Natürlich haben die Richtung eintreffender S7. Prompt rut- Instruktoren noch einige Gemeinheiten sche ich auf spiegelglatter Strasse aus auf Lager, blockieren einen Ausgang und lande unsanft auf dem Hosenbo- und lassen die Rutsche der vordersten den. «Hast ist der Feind der Schnellig- Türe lose herunterhängen. Passagiere keit!», hat der Instruktor noch vor weni-

Fotos: Swiss AviationTraining werden umgeleitet und die notwendigen gen Stunden betont. Diese Lektion habe Feuerbekämpfung – etwas Spass mit Befehle kommen wie aus einer Pistole auch ich jetzt begriffen. ernstem Hintergrund. geschossen. Nach der Übung die Bespre- Peter Tilly

3/2009 25 NEWS Neuer Airbus-Betreiber übernimmt Fraport stösst Beteiligung am in Kuwait zweiten A318E Flughafen Hahn ab Wataniya Airways aus Kuwait hat ihren ersten Der schweizerische VIP-Charteranbieter Com- Die Frankfurter Flughafenbetreiberin Fraport hat geleasten A320 übernommen. Die Fluggesell- lux hat einen zweiten A318 Elite in Betrieb ge- ihre 65-prozentige Beteiligung am defizitären schaft wurde 2006 gegründet und plant die In- nommen. Das Flugzeug fliegt unter einem Flughafen Hahn zum symbolischen Preis von betriebnahme von sieben geleasten A320, maltesischen AOC und weist in der Kabine ge- einem Euro an das Bundesland Rheinland-Pfalz die ab Frühjahr wichtige Destinationen in der genüber der Schwestermaschine eine Neuheit verkauft. Für den nun abgestossenen Anteil Golfregion und im Nahen Osten verbinden sol- auf: Um ein besseres Raumgefühl zu gewährleis- hatte Fraport im Jahre 1999 44 Millionen Euro len. Die Flugzeuge sind nur mit 122 Sitzen aus- ten, wurde in die Decke der Hauptlounge eine bezahlt. Weitere 150 Million Euro mussten ins- gestattet und sollen den Passagieren einen be- Kuppel eingebaut. Der erste A318E von Com- gesamt für die alljährlichen Defizite aufgebracht sonderen Komfort bieten. Die Fluggäste von lux hat seit seiner Inbetriebnahme im November werden. AM Wataniya werden zudem im eigenen Premium 2006 mehr als 2000 Flugstunden absolviert. Service-Terminal der Airline am Kuwait Inter- Die Comlux-Flotte besteht derzeit aus einem VEB übernimmt Malév national Airport abgefertigt. ts A319CJ, zwei A318E, zwei Global XRS, einem Die russische Staatsbank VneshEkonomBank Global 5000, einem Challenger 605 sowie zwei (VEB) übernimmt die ungarische Malév. Das de- A380 kommt nach Paris Challenger 850. ts fizitäre Flugunternehmen war 2007 von den Ge- Die Auslieferung des siebten und achten A380 brüdern Abramowitsch erworben worden, die in den ersten sechs Monaten dieses Jahres SAS verkauft Spanair-Mehrheit damals als Grossaktionäre der inzwischen in- wird es Singapore Airlines (SIA) ermöglichen, Die finanziell stark unter Druck geratene skandi- solventen russischen Flug-Allianz AirUnion auf- den Airbus-Doppelstöcker ab 1. Juni täglich navische Fluglinie SAS hat ihre Mehrheitsbeteili- traten. Malév soll zukünftig eng mit der rus- nach Paris einzusetzen. Die A380-Flüge in die gung an der Spanair für einen Euro an ein Kon- sischen Aeroflot zusammenarbeiten, die ihre französische Hauptstadt werden die bestehen- sortium abgegeben. Die neuen katalanischen Boeing-Flotte bei der Malév-Tochter Aeroplex den zehn wöchentlichen Verbindungen mit der Investoren halten nunmehr 80,1 Prozent der warten lassen will. AM Boeing 777-300ER ersetzen. Paris Charles de Spanair, während die restlichen 19,9 Prozent Gaulle wird somit weltweit die vierte A380-Des- beim bisherigen Eigner verbleiben. SAS wird zu- DFS mit Verkehrszuwachs 2008 tination von SIA und nach London-Heathrow dem die Schulden der defizitären Tochter in der Die Deutsche Flugsicherung (DFS) verzeichnete die zweite in Europa. ts Höhe von 500 Millionen Euro begleichen. AM im vergangenen Jahr 3,15 Millionen Flugbewe- gungen und übertraf damit den Vorjahreswert 77. Triple Seven an SIA Korean Air bestellt um 1,1 Prozent. Das grösste Flugsicherungsun- ausgeliefert zwei weitere A380 ternehmen Europas registrierte im Oktober je- Singapore Airlines hat das 77. Exemplar einer Korean Air hat bei Airbus zwei weitere A380 be- doch einen Rückgang von 0,4 Prozent, der sich Boeing 777 übernommen. Es handelte sich da- stellt und damit insgesamt zehn der doppelstö- im Dezember auf 7,5 Prozent ausweitete und bei um die 19. B777-300ER der Fluglinie aus ckigen Grossraumflugzeuge fest in Auftrag ge- im vierten Quartal 2008 zu einem Minus von dem asiatischen Stadtstaat. SIA hatte bereits geben. Der Carrier wird die Flugzeuge in einer 4,7 Prozent führte. AM Ende 1995 eine erste Order über 28 Triple Seven Kabinenkonfiguration mit drei Klassen auf Stre- getätigt. Laut Boeing-Angaben kommt die 777 cken zwischen Seoul und verschiedenen Städ- Amsterdam rückt näher bei den zweistrahligen Langstreckenflugzeugen ten in Nordamerika und Europa einsetzen, u. a. zum EAP auf einen Marktanteil von über 60 Prozent. ts nach Los Angeles, New York und Paris. mt Die Fluggesellschaft -KLM verknüpft den EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg (EAP) Air Dolomiti übernimmt NetJets Europe kauft mit ihrer Drehscheibe Amsterdam Schiphol. ersten E-195 Flugplatz Egelsbach Vom 29. März 2009 an bietet die Gesellschaft Mit der Übernahme des ersten Embraer 195 NetJets Europe wird den südlich von Frank- mit einer Avro RJ85 der Air France-Tochter City- hat Air Dolomiti die Flottenerneuerung begon- furt gelegenen Flugplatz Egelsbach überneh- Jet zwei tägliche Flüge in jeder Richtung an. Mit nen. Das Flugzeug gehört zu einer Grossbe- men. Der zurzeit von der Hessischen Flugplatz den Tagesrandverbindungen (Abflug in Basel stellung von 30 E-190/195, die Lufthansa Mitte GmbH Egelsbach betriebene Flugplatz soll zu 06:15 Uhr, Ankunft in Basel 22:15 Uhr) konkur- 2007 für ihre Regionaltöchter aufgegeben hat. einem leistungsfähigen Geschäftsflughafen und renziert Air France-KLM direkt die morgend- Der E-195 von Air Dolomiti verfügt in einer Ein- Dienstleistungszentrum ausgebaut werden. Das lichen und abendlichen Flüge von easyJet. Mit klassenauslegung über 116 Sitze und kommt Geschäft muss noch von den zuständigen Ge- der Rotation über Mittag (Ankunft aus Amster- auf den Strecken zwischen Italien und dem meinden genehmigt werden. AM dam 14:00 Uhr, Start zum Rückflug 14:40 Uhr) Lufthansa-Drehkreuz München zum Einsatz. ts steht die neue Verbindung im Wettbewerb mit Emirates bringt Triple Seven der täglichen Mittagsrotation von Swiss. SU Grob Aerospace mit nach Zürich neuem Investor skyguide erreicht 2008 Best- Seit 1. Februar setzt Emirates auf den Nachmit- marke bei der Pünktlichkeit Fortius Mittelstand Kapital AG übernahm am tagsflügen von Zürich nach Dubai Boeing 777- 1. Februar die insolvente Grob Aerospace. Der 300ER ein. Die Triple Seven ersetzt den A340- Mit täglich rund 3380 kontrollierten Flügen im Name Grob Aerospace soll weiter fortbestehen. 500 und verfügt gegenüber dem Airbus-Muster Jahr 2008 blieb das Verkehrsaufkommen ge- Fortius wird von der Münchner H3 Aerospace über 100 zusätzliche Economy-Sitze. Auf den genüber dem Vorjahr fast unverändert. Verbes- kontrolliert. AM Abendflügen kommen weiterhin A340-500 und sert hat sich skyguide bei der Pünktlichkeit. A330-200 zum Einsatz. ts Über 93% aller Flüge wurden ohne Verspätung Air Austral wählt A380 in abgewickelt. Das ist eine Bestmarke. Einklassenkonfiguration Lufthansa Italia hat abgehoben Mit fast 1,24 Millionen Flügen über das ganze Jahr stellt 2008 ein neues Rekordjahr für die Am 2. Februar hat Lufthansa Italia mit einem A319 Mit Air Austral hat sich zum ersten Mal eine skyguide dar, auch wenn das Verkehrswachs- von Mailand-Malpensa nach Barcelona den Be- Fluggesellschaft für den A380 in einer Einklas- tum insgesamt mit +0,3% deutlich geringer trieb aufgenommen. Rund eine halbe Stunde spä- senkabine entschieden. Die Airline aus dem ausfällt als in den vergangenen Jahren. Da- ter erfolgte der zweite Flug von Norditalien nach französischen Überseedepartement La Réunion bei verläuft die Verkehrsentwicklung nicht li- Paris. Anfang März kommen die Destinationen hat eine Grundsatzvereinbarung für zwei Ma- near: Während in den ersten zwei Monaten ein Brüssel, Budapest, Bukarest und Madrid dazu, schinen unterzeichnet, die bis zu 840 Passagie- starkes Verkehrswachstum verzeichnet wurde, auf Beginn des Sommerflugplans folgen London- ren Platz bieten werden. Die Grossraumjets sol- verliefen die folgenden Monate bis im Septem- Heathrow und Lissabon. Laut Karl Ulrich Garnadt, len auf der Stammstrecke zwischen Saint-Denis ber stabil auf dem Niveau des Vorjahres. In den Mitglied des Bereichsvorstands der Mutterge- und Paris zum Einsatz kommen. Laut Airbus- letzten Monaten 2008 brach der Verkehr auf- sellschaft, ist es das erste Mal in der Firmenge- Angaben liegt der Treibstoffverbrauch bei dieser grund der weltweiten Finanzkrise im von sky- schichte, dass Lufthansa ausserhalb Deutsch- Kabinenauslegung unter zwei Litern pro Passa- guide kontrollierten Luftraum um -9% ein. pd gier und 100 Kilometer. ts lands mit einer neuen Airline an den Start geht. ts

26 3/2009 NEWS SR Technics unterzeichnet Ver- Anfang Jahr ein neuer Kommerzchef im Amt ist. nommen. Der Umzug vom Flughafen Zürich ins träge mit Spanair und easyJet Wilmart arbeitete in früheren Jahren für Sabena Flugsicherungszentrum Wangen erfolgte in der und bekleidete das Amt des Marketing- und Nacht vom 9. auf den 10. Februar. Der Flugver- SR Technics (SRT) hat mit easyJet einen Gross- Kommunikationschefs beim Flughafen Mar- kehr wurde am frühen Morgen planmässig wie- vertrag über 157 Wartungseinheiten für die seille. Die Flotte von Baboo besteht derzeit aus der aufgenommen. Damit der bestehende Flug- A319 des britischen Billiganbieters abgeschlos- zwei Dash 8-Q400 und drei Embraer 190. ts sicherungsbetrieb trotz Umzug rund um die Uhr sen. Die Wartungsarbeiten werden als IL (Inter- gesichert bleibt, wurde das bestehende Kon- mediate Lay-Over)-Checks durchgeführt. Da- Unique engagiert sich trollzentrum am Flughafen Zürich eins zu eins in bei handelt es sich um ein von SRT und Airbus in Curaçao Wangen bei Dübendorf nachgebaut. Die Um- gemeinsam entwickeltes Wartungskonzept, bei schaltung der Systeme von Zürich-Kloten nach Die Zürcher Flughafenbetreiberin Unique betei- dem die Standzeiten für die alle sechs Jahre Wangen verlief reibungslos. Rund 250 Personen ligt sich über das brasilianisch-schweizerisch- fälligen HMVs von gut 30 auf 14 Tage halbiert haben während dreier Jahre auf diesen Tag hin chilenische Joint Venture A-Port am Hato In- werden. Dadurch erhöht sich für easyJet die gearbeitet. Wie bei grösseren Umstellungen im ternational Airport in Curaçao. A-Port, an der Verfügbarkeit der Flugzeuge. Zu diesem Zweck Flugsicherungsbetrieb üblich, wurde die Kapazi- Unique eine Beteiligung von 15 Prozent hält, wird SRT in Zürich eine doppelte HMV-Linie er- tät aus Sicherheitsgründen anfangs reduziert, in übernimmt dabei 51 Prozent der Alterra Cu- öffnen. Geplant ist, dass die Checks ab Mitte den nachfolgenden Tagen aber nach und nach raçao Holding Ltd. Mit der Übernahme wird März bis Sommer 2015 in Zürich durchgeführt wieder erhöht. Der Umzug von Zürich-Kloten ins Unique zudem im Rahmen eines bis 2033 befris- werden. Flugsicherungszentrum Wangen ist auf die Inte- teten Managementvertrages für das Manage- Ferner teilte das Unternehmen mit, dass mit gration der militärischen und zivilen Flugsiche- ment und den Betrieb des Flughafens verant- Spanair ein Wartungsvertrag für Räder und Rei- rung im Jahre 2001 zurückzuführen. mt fen der gesamten Flotte des spanischen Carri- wortlich sein. AM ers unterzeichnet wurde. Der Dreijahresvertrag Swiss fliegt nach Lyon EAP hat wieder Flug umfasst Unterhalt und Reparatur von Rädern nach Bratislava und Bremsen sowie die Reifenaufarbeitung für Auf Beginn des Sommerflugplans Ende März 48 Flugzeuge der Typen B717, MD-82, MD-83, bedient Swiss viermal täglich die Strecke Zü- Die slowakische Fluggesellschaft DanubeWings MD-87 und A320/321. ts rich-Lyon. Zum Einsatz kommt ein Avro RJ100. bietet ab dem 30. März 2009 wöchentlich vier Nach Paris und Nizza ist der Hauptort der wirt- Non-Stop-Flüge zwischen dem EuroAirport Baboo mit positivem Ergebnis schaftlich bedeutenden Region Rhône-Alpes Basel-Mulhouse-Freiburg (EAP) und ihrer Hei- matbasis Bratislava an. Damit bekommt der Die Genfer Fluggesellschaft Baboo hat das ver- die dritte französische Destination von Swiss. ts EAP jene Verbindung nach der slowakischen gangene Jahr «mit einer positiven Bilanz» abge- Hauptstadt wieder zurück, die AirEurope zwi- schlossen. Der Umsatz stieg um 87 Prozent auf skyguide: Erfolgreiche schen Oktober 2005 und Oktober 2007 bedient 56 Millionen Franken, die Zahl der beförderten Inbetriebnahme des neuen hatte. DanubeWings betreibt zwei 70-sitzige Passagiere betrug 295 000 (+75 Prozent). Die Kontrollzentrums Turboprops des Typs ATR-72, die für diesen Zahl der Angestellten ist mit 200 ebenfalls stark skyguide hat das neue Kontrollzentrum in Wan- Flug zwei Stunden benötigen. SU gestiegen (+74 Prozent). Weiter teilte das Un- gen bei Dübendorf erfolgreich in Betrieb ge- ternehmen mit, dass mit Philippe Wilmart seit

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3/2009 27 EC-120B Colibri HB-ZFM der Heli Gotthard bei der Landung auf der Lauberhornschulter im Berner Oberland; Foto: Markus Herzig

3/2009 © 2009 by Ziegler Druck- und Verlags-AG SHA Inside

Swiss Helicopter Association www.sha-swiss.ch Fotos: Edith Thoma, Heli Partner AG

Best of… Das Lauberhornrennen 2009

30 3/2009 Heli-Focus von Markus Herzig www.SwissHeli.com

Der AW139 HB-ZUU beim Start in Bern-Belp zu einem Trainingsfl ug. Heli «Uniform Uniform»

er erste «Uniform Uniform» war der AS.350B2 HB-XUU, welcher die Tui Air 1992 fa- Dbrikneu importierte. Fünf Jahre später übernahm die Heli-Linth AG die Maschine und lackierte sie neu in ihren Firmenfarben. Nach insgesamt elf Jahren im Schweizer Register wurde der HB-XUU nach Spanien an die Heli- swiss Iberica verkauft. Der zweite «Uni- form Uniform» ist der neue 8-plätzige Grosshelikopter AW139 der Swiss-Jet AG. Der HB-ZUU ist der 7. Helikopter dieses Typs im Schweizer Register. Die beiden Helikopter im Detail: HB-XUU AS.350B2 Ecureuil; S/N 2598; B/J 1992; vorher: F-WYME; Eintrag: 21. Januar 1992; Eigentümer & Halter: Tui Air; Handänderung: 16. August 1995; neuer Eigentümer & Halter: Conz Livio; Handänderung: 20. Mai 1997; neuer Ei- gentümer & Halter: Heli-Linth AG; Lö- schung: 10. Januar 2003; neues Kenn- zeichen: EC-ILD. HB-ZUU Agusta AW139; S/N 31152; B/J 2008; Eintrag: 24. Dezember 2008; Eigentümer: Air Engiadina AG; Halter: Swiss-Jet AG.

Rechts oben: Der AS.350B2 HB-XUU der Tui Air im winterlichen Samedan. Rechts unten: Der neu in Heli-Linth- Farben lackierte AS.350B2 HB-XUU in

Mollis. Fotos: Markus Herzig

3/2009 31 Helicopter Mit dem Profi am Steuerknüppel

Super Wetter, viel Schnee und die Pisten voller Gäste: Genau- so, wie es sich die Tourismusver- antwortlichen wünschen! Doch auch an solch «perfekten» Tagen gibt es – ausser den Rettungen für die – Arbeit für uns He- libetreiber: Unser Land ist mit sehr vielen Bahnen erschlossen – wenn es zu einer Seilbahn-Panne Behutsam werden die zu kommt, dann hat uns Murphy rettenden Personen aus der Gondel gezogen. sicher Hochbetrieb beschert… Foto: zvg

pitzenzeiten: Die Gondeln oder Sesselbahnen sind voller Pas- sagiere. Tempo, Hektik, Ski- Seilbahnrettung Sfahren. Dann der Betriebsaus- fall. Jetzt kommt schnell Hektik und und unter einem ist nur Schnee oder dieser Phase ist Feingefühl gefragt, es Nervosität. Das Personal wird nun al- Leere, da ist es sehr schwer, einen Punkt darf nicht passieren, dass die eine oder les unternehmen, die Bahn wieder in im Auge zu behalten. andere Person mit dem Kopf gegen die Gang zu setzen. Sollte dies innerhalb ei- Starker Wind macht die Arbeit noch Gondelbahn stösst und sich dabei ver- ner in der Betriebsbewilligung der Bahn anspruchsvoller: Die zu rettende Per- letzt. defi nierten Zeitspanne nicht gelingen, son kann gegen das Kabinendach der Eine besondere Gefahr kann auch von so kommt der Helikopter zum Einsatz. Gondel gerissen werden; bei einer Ses- ängstlichen Personen ausgehen: Hal- Richtigerweise – denn das Wetter kann selbahn darf sich das Rettungsgehänge ten sie sich irgendwo fest? Bringen sie sich in den Bergen schnell ändern und mit den Personen unter keinen Umstän- damit vielleicht andere Personen in der mit dem Eindunkeln werden Rettungs- den mit dem Tragseil der Bahn touchie- Gondel in Gefahr? Die angehängten Per- versuche zusätzlich erschwert. ren oder verheddern – hier besteht eine sonen sollten möglichst schnell abge- Nun beginnen auf der Basis die ersten ernste Verletzungsgefahr für die Per- setzt werden. Wer Angst hat will schnell Vorbereitungen für einen Rettungsein- sonen am Seil. zu Boden. satz, wie er im FOM beschrieben sein Wichtig ist, dass der RSH den Passagie- Falls sich das Seil irgendwo verfängt, ist muss. Die Vorrichtungen für diesen spe- ren am Sessel die Skibindung löst und es die Aufgabe des Kutters, dieses – auf zifi zierten Einsatz dürfen ausschliesslich die Skis in den Schnee fallen lässt, be- Anweisung des Piloten – sofort durchzu- zweckbestimmt eingesetzt und nicht vor er jemanden am Lastseil anhängt. schneiden, damit der Pilot das Seil aus- etwa für «normale» Materialtransporte Die Personen werden, sobald der Heli klinken kann. In dieser Phase der Ret- benützt werden. Das mitfl iegende Per- leicht anzieht, gegeneinander gezogen tung ist der Passagier in der Gondel mit sonal ist ebenso wie der Pilot für diesen und könnten sich so mit den Skikanten einem Seil an der Gondel gesichert, es Einsatz geschult worden. So hat zum verletzen. Der Pilot und der RSH müssen besteht also eine doppelte Sicherheit. Beispiel der Kutter im Helikopter eine ganz besonders gut darauf achten, dass Im Helikopter sind alle Massnahmen ge- sehr grosse Verantwortung und muss sich niemand irgendwo verhängt oder troffen worden, dass der Pilot die Klinke genau wissen, was – nach Anweisung anschlägt und sich so verletzen könnte. elektrisch nicht mehr auslösen kann. Die des Piloten – zu tun ist. Die Flughelfer Als Pilot bin ich mir jetzt bewusst: Ich Personen sollen gerettet und nicht noch am Seil sind «Rettungsspezialist Heli- habe Personen am Heli hängen, nicht verletzt werden. Unter all diesen Um- kopter RSH» ausgebildet. Vor dem Ein- Material! ständen ist die Seilbahnrettung auch für satz ist ein gemeinsames Briefi ng sehr Unsere «Passagiere» am Seil haben viel- einen in der Transportfl iegerei geübten wichtig: Man schaut sich die Sessel- leicht Angst – gerade bei Evakuati- Piloten nicht so einfach. oder Gondelbahn genau an, nicht jede onen aus Gondelbahnen muss der RSH Es sieht so einfach aus, doch so ist es eben Bahn ist gleich. manchmal etwas «nachhelfen». Sobald nicht, denn die äusseren Faktoren spie- die Personen angehängt sind, zieht der len auch eine grosse Rolle. Schneit, reg- Massarbeit am Steuerknüppel Pilot nach Anweisung des RSH den Heli net oder windet es ziemlich stark, so kann Das Retten von Passagieren aus einer leicht an. Somit verlieren die Passa- das alles die Rettung erschweren. Gondelbahn oder einem Sessellift ist giere den Boden unter den Füssen und Allen guten Flug und bis zur nächsten nicht ganz so einfach, wie es aussieht. kommen dann sehr behutsam schwe- Ausgabe. Oft hat der Pilot wenig Referenzpunkte bend aus der Gondelbahn ins Freie. In Marcus Levy

32 3/2009 Cover Story Vorschau Heli-Weekend Grenchen

m kommenden 14. und 15. Sikorsky CH-53G der März fi ndet in Grenchen das Deutschen Heeresfl ieger. diesjährige Heli-Weekend A statt. Der grosse Start in die neue Flug- und Airshowsaison! Was klein begonnen hat, ist mittlerweile eine Institution. Helipiloten und Ausstel- ler treffen sich in Grenchen zum Fach- simpeln und Vorfl iegen. Ein intensives Rundfl ugprogramm wird es Besuchern ermöglichen, für wenig Geld Heli-Fee-

ling zu erleben. Besucher des Anlasses Foto: Markus Michalski schätzen insbesondere die Nähe zu den Seilbahnrettung Exponaten und deren Vielfalt. Transporthubschrauber» (MTH) ist in Besucher mit Helikoptern sind von An- Im Mittelpunkt der diesjährigen Veran- Rheine-Bentlage (MTH Regiment 15 fl ug- und Landetaxen befreit. Auf der staltung steht die Sikorsky CH-53G der «Münsterland») und Laupheim (MTH Website des Flughafens (www.airport- Deutschen Heeresfl ieger; diese sind re- Regiment 25 «Oberschwaben») statio- grenchen.ch) kann online die Anmel- gelmässig bei Trainings in den Schwei- niert. Auch die Schweizer Luftwaffe wird dung erfolgen. zer Alpen anzutreffen. Der «mittlere dem Anlass ihre Referenz erweisen. Max Ungricht Fliegen Sie schon_184x130_2009:Layout 1 02.02.2009 14:23 Uhr Seite 1

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3/2009 33 Cover Story

Die zur United Technologies Cor- Die Airliner unter den poration gehörende Sikorsky Air- craft Corporation blickt auf eine 70-jährige Tradition im Helikop- Helikoptern terbau zurück. Seit 2004 gehört auch die Schweizer Aircraft Cor- poration zu Sikorsky. Im Schwei- zer Luftfahrzeugregister ist Sikorsky nur dank dieser Tochter- gesellschaft überhaupt vertreten.

Zwei Sikorsky S-70C+ Trauma Hawk in der EMS-Konfi guration für Kranken- und Verletztentransporte. Foto: Sikorsky Sikorsky Aircraft Corporation

gor Iwanowitsch Sikorsky wuchs ten Rumpf. So konnten sie schliesslich sind die UH-60M für die US Army und in Russland auf und entwickelte zwei Piloten, einen Flugbegleiter und der S-70i. Nur einige wenige Maschi- auch dort seine ersten Konstruk- bis zu dreissig Passagiere mitführen. So- nen wurden bis heute für zivile Zwecke Itionen. Nach der russischen Ok- gar eine Toilette fehlte nicht. Sikorsky eingesetzt. Darunter befi ndet sich auch toberrevolution wanderte er nach Ame- baute einige weitere Helikopter-Typen die Spezialversion für Brandbekämp- rika aus. Dort gründete er 1923 die und vergab Lizenzen in viele Länder. So fungen, der Firehawk. Sikorsky Aero Engineering Corporation. bauten unter anderem Westland in Eng- Anfänglich baute Sikorsky Flächenfl ug- land und Agusta in Italien verschiedene Spirit zeuge. Ab 1929 gehörte Sikorsky als Muster. Für die meisten Konstruktionen Der S-76 hatte seinen Erstfl ug am 13. eigenständige Firma zur United Tech- begeisterte sich vor allem das Militär. März 1977. Er wurde seither in verschie- nologies Corporation. Erst am 14. Sep- denen Versionen gebaut, und bis heute tember 1939 konnte Igor Sikorsky den Und in der Schweiz? verkaufte Sikorsky über 700 Stück. Ent- ersten Flug eines funktionstüchtigen Die Präsenz von Sikorsky in der Schweiz gegen den früheren Modellen schaffte der Hubschraubers feiern. Sikorsky, der da- muss man als stiefmütterlich bezeich- S-76 den Durchbruch nicht auf dem Mi- malige technische Direktor, fl og seine nen. So waren bis heute lediglich zwei litärhelikoptermarkt sondern im zivilen Konstruktionen gleich selber. In der Sikorsky-Helikopter im Schweizer Re- Sektor. Er wird heute in über 35 Ländern Folge entstanden bei Sikorsky sehr er- gister eingetragen (siehe Einschub). Ein eingesetzt. Die aktuelle Version ist der folgreiche Helikoptertypen wie zum Bei- möglicher Grund für die schwache Prä- S-76C++, welcher gegenüber seinem spiel der CH-34 Choctow, auch als Wes- senz von Sikorsky dürfte die Grösse der Vorgängermodell über zwei stärkere sex bekannt. Die Zivilversion des CH-34 angebotenen Helikopter sein. Seit rund Triebwerke Turbomeca Ariel 2S2 ver- trägt die Bezeichnung S-58. drei Jahren kann aber dennoch ein Si- korsky am Schweizer Himmel beobach- Erster kommerzieller tet werden. Der in Mollis stationierte und Passagierheli von der Linth Air Service AG eingesetzte Ein weiteres sehr erfolgreiches Muster S-76B der amerikanischen Wings Ven- hatte seinen Erstfl ug vor genau 50 Jah- ture Limited ist allerdings in den USA ren am 11. März 1959: Die Sikorsky als N768SX registriert. S-61 (Militärversion CH-3 Sea King). Zwei Jahre später wurde dies der erste Black Hawk für kommerzielle Passagierfl üge und Der S-70C ist die Zivilversion des be- für den Instrumentenfl ug (IFR) zerti- kannten UH-60 Black Hawk, welcher

fi zierte zweimotorige Turbinenhelikop- bereits 1976 seinen Erstfl ug hatte. Bis Foto: Marcel Kaufmann ter. Damit avancierte er schnell zum be- heute wurden über 2300 Black Hawk Der Airliner oder Bus der Lüfte: S-92 Heli- liebtesten kommerziellen Hubschrauber in den unterschiedlichsten Versionen bus. Aus Anlass des diesjährigen WEF in weltweit. Die Airliner-Versionen S-61L gebaut. Diese stehen in den Streitkräf- Davos landete Ende Januar der in Qatar und später N verfügten über einen ge- ten von über 25 Nationen im Einsatz. registrierte S-92A Helibus A7-MBN der Gulf Helicopters in Zürich-Kloten. genüber dem Grundmuster verlänger- Die neuesten militärischen Versionen

34 3/2009 fügt. Im Weiteren er- höhten die Konstruk- teure vor allem den Sicherheitsstandard des Mehrzweckheli- kopters. Sikorsky bie- tet den S-76++ in den Versionen Airline,

Foto: Walter Hodel Foto: Walter SAR/ALE (Search and Rescue/Airborne Law Enforcement – Polizei), EMS (Emergency Medical Service – Kranken- und Verletztentransporte), Executive (VIP) und Off- shore Oil (Verbindungshelikopter zu Ölplattformen) an. Das jüngste Mitglied der Typenreihe ist der S-76D, welcher :ME:G>:C8:I=: gegen Ende Jahr zertifi ziert werden soll. Er wird von zwei E6HH>DCD;;AN>C< speziell entwickelten Pratt & Whitney Canada PW210S Trieb- werken angetrieben. Die neuen Aggregate verhelfen dem D-Modell zu einer höheren Nutzlast von über 450 Kilogramm >CI:GC6I>DC6A:;68=B:HH: an heissen Tagen und zu einer grösseren Reichweite. Neue ;zG6AA<:B:>C:AJ;I;6=GI Composite-Rotorblätter, eine geräumigere Kabine, geringere Lärmimmissionen innen und aussen sind nur ein paar wei- '# Ä *# 6EG>A'%%. tere Verbesserungen. ;g^ZYg^X]h]V[Zc!

Ganz oben: Während die S-76A und die S-76C jeweils von zwei Turbomeca Ariel 1S (S-76C - 1S1) angetrieben werden, sind im S-76B zwei Pratt & Whitney PT6B-36A eingebaut. Die S-76B N768SX der amerikanischen Wings Venture Ltd. mit Baujahr 1991 wird in Mollis von der Heli Linth AG betrieben. Oben: Die ersten Versuche für den Firehawk begannen 1998 mit einem umgebauten UH-60L Black Hawk. Durch ein verlän- gertes Fahrwerk konnte ein abnehmbarer 3785 Liter Wasser- tank am Bauch des Helikopters befestigt werden. Bisher wur- den einige Exemplare an Feuerwehren und die Air National Guard in Amerika geliefert. 

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M12-AE-08070_BA-D-4c.indd 1 18.08.2008 17:05:09 Uhr Cover Story

Sikorsky S-70C Art Zweimotoriger Mehrzweckhelikopter Platzzahl 2 Piloten und 19 Passagiere Max. Abfl uggewicht 9158 kg Max. Zuladung 4578 kg Triebwerk Anzahl/Leistung 2 x 1212 kW Geschwindigkeit 268 km/h Reichweite 550 km Foto: Sikorsky

Sikorsky S-76C++ Art Zweimotoriger Mehrzweckhelikopter Platzzahl 2 Piloten und 12 Passagiere Max. Abfl uggewicht 5306 kg Max. Zuladung 2129 kg Triebwerk Anzahl/Leistung 2 x 669 kW Geschwindigkeit 287 km/h Reichweite 762 km Foto: Sikorsky

Sikorsky S-76D Art Zweimotoriger Mehrzweckhelikopter Platzzahl 2 Piloten und 12 Passagiere Max. Abfl uggewicht 5306 kg Max. Zuladung 2063 kg Triebwerk Anzahl/Leistung 2 x 803 kW Geschwindigkeit 287 km/h Reichweite 838 km Artist Impression Sikorsky

Sikorsky S-92 Helibus Art Schwerer Mehrzweckhelikopter Platzzahl 2 Piloten und 19 Passagiere Max. Abfl uggewicht 12 020 kg Max. Zuladung 3354 kg Triebwerk Anzahl/Leistung 2 x 1879 kW Geschwindigkeit 280 km/h Reichweite 999 km Foto: Sikorsky

Sikorsky Aircraft betreibt weder in der Schweiz, noch in Europa eine Niederlassung. Für die westeuropäischen Kunden ist Alex Sharp, Regional Sales Manager – Europe, zuständig. Kontakt: Telefon +1 207 27146, Fax +1 860 9988968, Mail [email protected] Statistik der in der Schweiz immatrikulierten Sikorsky-Helikopter Stand: Februar 2009 Zurzeit sind in der Schweiz keine Sikorsky-Helikopter registriert. Bis heute waren lediglich zwei Sikorsky im Schweizer Register immatrikuliert: S-55T, HB-XDS vom 11.04.1972 bis 13.05.1977 (Eisenhut Aviation und temporär Heli swiss, Helicsa in Spanien und Sued Helicopter für die Deutsche Flugrettung BRK). S-58T, HB-XDT vom 26.04.1972 bis 06.07.1983 (Heliswiss und temporär Heli Union in Griechenland und Heliservice). Quelle: www.swissheli.com

36 3/2009 Cover Story Luftbrücke zum Lauberhorn

Die traditionelle Abfahrt am Lau- berhorn in Wengen bedeutete für die Air Glaciers einen Grossein- satz. Über den eigenen Helipad oberhalb der Kleinen Scheidegg wurden mit insgesamt 13 Heli- koptern über 800 Personen zum Start des bekanntesten Skiren- nens der Schweiz transportiert. Fotos: Joël Bessard Kontrolle: Inspektoren des Bazls über- prüften die Einhaltung der Procedures. Rechts: Im Minutentakt schwebten He- lis auf den Helipad bei der Lauberhorn- schulter ein.

chon unmittelbar nach Sonnen- aufgang konnte der Umfang dieser «Luftbrücke» bewun- Sdert werden. Im Minutentakt fl ogen die Helikopter den provisorischen Helipad an und wurden auf die mit blauer Lebensmittelfarbe markierten Landeplätze eingewiesen. Das erfah- rene Personal der Basis Lauterbrunnen hatte den Pad in gewohnter und bekann- Air Glaciers ter Professionalität vorbereitet. Die mi- nuziöse Planung erwies sich als Volltref- fer: Sämtliche Passagiere erreichten vor alleine nicht bewältigen. Verstärkt Beeindruckt dem Start die Skipiste und konnten das wurde die Flotte durch Helikopter Nach meinem zwanzigminütigen Flug Spektakel in vollen Zügen geniessen. der Basis Sion und durch Maschinen ab Sion in einem Ecureuil setzte Pilot Um auch beim Gepäck keinerlei Zeit der Heli TV, der Heli Partner AG und Lotti den Helikopter punktgenau auf zu verlieren, wurden zum Beispiel Skis der Heli Gotthard – drei Ecureuil so- dem Helipad auf der Lauberhornschul- oder Schlitten ausschliesslich in Trans- wie zwei Colibri wurden für den An- ter auf. Als Zaungast wurde ich da- portnetzen als Aussenlasten von einem lass eingemietet, insgesamt 13 Helikop- nach Zeuge dieser perfekt ausgeführten Lama mitgeführt. Damit konnten die ter wurden am Renntag eingesetzt. Luftbrücke: Bei Postkartenwetter und Ein- und Ausladezeiten des Gepäcks Viele unangemeldete Passagiere muss- dem mythischen Hintergrund von Ei- bei den Helikoptern eingespart werden, ten aus Kapazitätsgründen zurückge- ger, Mönch und Jungfrau schwebten ein nicht zu unterschätzender Vorteil bei wiesen werden. Einige Flüge wurden die Helikopter im Minutentakt auf dem einer so grossen Passagierzahl. auch ab zwei Standorten in Interlaken Landeplatz ein. durchgeführt – dies betraf Gruppen, Verstärkung für Air Glaciers die mit dem Bus anreisten. Auch die Unterbruch Die Helikopter der Basis Lauterbrun- BOHAG bot ab Gsteigwiler Flüge zum Um elf Uhr erfolgte für die Luftbrü- nen konnten den gewaltigen Auftrag Männlichen an. cke ein kleiner Unterbruch. Wäh- 

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Links: Lastenesel Lama – aus Zeitgrün- den wurde das Gepäck im Netz geführt. möglichte die spektakulären Live-Auf- Oben: Die Air Glaciers Klassiker SE.3160 nahmen aus der Vogelperspektive für Alouette 3 und SA.315B Lama. das Fernsehen. Oben rechts: Das eingemietete AS.350B2 Nach dem Skirennen folgte der zweite Ecureuil HB-XSO von Heli TV. Teil des Grosseinsatzes für Air Glaciers. Es galt, die unzähligen Streckenbesu- cher der längsten Abfahrt im Weltcup rend 20 Minuten gehörte der Luftraum innert kurzer Zeit wieder ins Tal zu fl ie- der . Vor der majestä- gen. Auch diese Luftbrücke erledigte die tischen Kulisse des Berner Oberlandes Air Glaciers mit Perfektion und ohne ei- kamen die Zuschauer in den Genuss ei- nen einzigen Zwischenfall. ner atemberaubenden Demonstration Joël Bessard der Schweizer Luftwaffe. Auch während des Skirennens war ein Ein besonderer Dank gilt David Bagnoud Helikopter im Einsatz. Der MD600N und Toni Capraro für ihre Mithilfe bei der 84 x 32mm «Golf-Uniform» der Fuchs Helikopter Realisierung dieser Reportage sowie für kreiste über der Rennstrecke und er- den Mitfl ug im Ecureuil.

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38 3/2009 Cover Story

Hochbetrieb auf dem Mountain Stilli Heliport. Im Hinter- grund der Stilli Hof, welcher auch innerhalb der gesicher- ten Zone liegt und der provisorische «Container Tower».

Während einiger Tage im Januar herrscht jeweils auf dem Hof der Familie Stiffl er in Davos der Aus- Mountain Stilli nahmezustand. Stacheldrahtzäu- ne, Videoüberwachung, grosse Präsenz von Polizei und Militär Heliport Davos und natürlich jede Menge Helikop- ter prägen das Bild auf dem ge- mütlichen Stillihof an der Strasse ls im Jahr 1999 der ame- das Gelände nicht gesichert, erst ab zum Flüelapass. rikanische Vizepräsident 2003 wurden Hof und Landeplatz mas- Al Gore mit einer Flotte siv eingezäunt, mit der stetigen Zu- A Chinooks in Davos landen nahme der Flugbewegungen stiegen 25 Kühe, wollte, musste zuerst nach einem ge- auch die Anforderungen an die Flug- eigneten Grundstück in Dorfnähe für überwachung und Personenkontrol- einen Heliport gesucht werden. Es bot len. Dieses Jahr dienten mehrere rund Schweine und sich die zirka 200 x 200 Meter grosse um den Bauernhof aufgestellte Con- Wiese vor dem Stillihof als idealer tainer der Polizei, skyguide und Air Inserateschluss ein Heliport Standort an. In den ersten Jahren war Grischa (Offi cial Helicopter Car-  Cockpit-Ausgabe April 2009

Oben: Heli Linth mit dem AS.350B3; in der Flotte des Glarner Unternehmens, be- fi nden sich vier Helikopter dieses Typs. Rechts oben: Der komfortable A109E Power HB-ZIM von Skymedia erreicht eine Geschwindigkeit von 260 km/h. Rechts unten: Auch der EC-120B Colibri erhielt, wie die anderen Helikopter von Swiss Jet, das neue Logo. Fotos: Samuel Sommer

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von Markus Herzig www.SwissHeli.com

rier WEF) als Einsatzzentralen. Die He- machten die tiefen Temperaturen zu likopterbesatzungen mussten die vor- schaffen – die Hofbesitzer Stiffl er stell- gegebenen An- und Abfl ugverfahren ten den Ordnungshütern kurzerhand ei- im engen Tal nach Davos genau ein- nen heizbaren Container mit dem Na- halten und sich bereits vor dem WEF men «Stilli Mountain Heliport-Bistro» für die geplanten Flüge bei der Luft- vor den Eingang! Wie Hans Stiffl er er- waffe akkreditieren. wähnt, ist der «WEF-Rummel» auf dem Hof für die ganze Familie eine interes- Infrastruktur sante Zeit und zusätzlich ein willkom- Bereits vor Weihnachten 2008 begannen mener Nebenerwerb. Wo sonst haben in der «Stilli» die ersten Vorbereitungs- Kühe und Schweine die Möglichkeit, mit arbeiten mit dem Aufstellen von Contai- soviel Prominenz aus der ganzen Welt nern und der Montage von Antennen. auf Tuchfühlung zu gehen? Den vielen Polizei- und Militärkräften Samuel Sommer

Ganz oben: Der Agusta A119 Koala HB-ZKO fl iegt seit zwei Jahren im Dienst der Schweizerischen Eidgenossenschaft (Bazl).

Oben: MD 902 HB-ZDF von Linth Air Service. In der Schweiz sind nur drei Maschinen dieses Typs eingetragen.

Links: Der Agusta A109S Grand HB-ZHP zählt ebenfalls zur Flotte von Swiss Jet.

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Oben: Die AS.350B3+ HB-ZJR erhielt Ende 2008 die Farben von Heli Alps. Mitte: Der Bell 430 von Swiss Jet fl iegt seit dem Jahr 2000 in der Schweiz, hat seither jedoch mehrmals den Besitzer gewechselt. Unten: Einer von mehreren D-registrier- ten Privathelikoptern, welche in Davos anzutreffen waren: der EC-145 D-HAKA.

Von oben: • Swiss Jet One. Das Flaggschiff AW139 HB-ZUU fl og mehrmals pro Tag nach Davos. • Die AS.350B3+ HB-ZIY von Air Grischa beförderte WEF-Gäste von Samedan nach Davos. • Die AS.355F2 HB-ZIV von Eliticino ist die einzige Twin-Ecureuil in der Schweiz. • Ein Super Puma der Bundespolizei brachte die deutsche Delegation mit Bundeskanzlerin Angela Merkel nach Davos. Fotos: Samuel Sommer

3/2009 41 General Aviation I read you fi ve! Zeit für die Sicherheit

Start und Landung haben sich meist und und die Folgerungen weitergeben. Die schon lange in der Ecke der Gewohn- Air Safety Foundation der AOPA (www. heiten eingerichtet. Nur sind sie dort asf.org) geht noch weiter und bietet für

Foto: zvg dem Schicksal des Verblassens ausgelie- alle Risikogebiete wie Wetter, GPS-Na- Dr. Rudolf Gerber, Präsident der fert. Sie teilen es oft mit den Minimalge- vigation, Aerodynamik, Stalls und Spins AOPA Schweiz schwindigkeiten für die Konfi gurationen interaktive Kurse an. Eine gute Stunde des Flugzeuges während verschiedener pro Kapitel genügt, um sich mit wert- Flugphasen oder den Auswirkungen der vollen Informationen und Tests wieder Aussentemperatur auf die Dichtehöhe. auf Vordermann zu bringen. Selbst die erfahrenen Piloten, die mit mir Nachhaltig sind auch die Seminare, die kürzlich im Nahen Osten unterwegs wa- grössere Fliegerclubs und die AOPA an- ren, haben nicht schlecht gestaunt, als sie bieten. Selbst «unser» Astronaut Claude beim Start in Amman, das auf einer Höhe Nicollier hat spontan zugesagt, als ihn ie Wintermonate mit zähem von 2550 Fuss liegt, bei einer Aussen- die AOPA für ihr Safety Seminar an- Nebel im Mittelland, eisbela- temperatur von 40° mit einer Dichtehöhe fragte, weil auch für ihn Sicherheit ab- denen Wolken und nur weni- von 6200 Fuss und entsprechend redu- soluten Vorrang geniesst. Er teilt die An- Dgen Stunden Tageslicht oder zierter Steigleistung mit heissen Mo- sicht, dass es besser ist, vor dem Fliegen gar Sonnenschein reduzieren die Mög- toren zu kämpfen hatten. Bereits am To- für die Sicherheit in allen Lagen zu sor- lichkeiten des Fliegens vor allem nach ten Meer, wo der Höhenmesser auf dem gen, als später aus einem mehr oder we- Sichtfl ugregeln. Die Einträge im Log- Flugplatz von Mesada minus 1266 Fuss niger glimpfl ich abgelaufenen Vorfall zu buch werden spärlicher, die Flüge über anzeigt und dieselben Temperaturen lernen. Und doch sind es immer wieder die schneebedeckten Alpen rarer. Nur herrschen, haben sich im Nomadenzelt, praktische Beispiele aus allen Ecken des die Trainingsintervalle dehnen sich zwi- das als Empfangshalle dient, nicht nur Globus, die am meisten faszinieren und schen den Landungen. Zeit, um die Si- angeregte Diskussionen über veränderte zu diskutieren geben. Die gelungene cherheit für die nächste Saison aufzu- Startstrecken ergeben. Nicht wenige ha- Airbus-Notlandung auf dem Hudson bauen. Zeit, um das Wissen zu ergänzen, ben sich im Schatten in ihre Handbücher hat eindrücklich gezeigt, was Können damit es nach einer längeren Pause das vertieft und begonnen, Tabellen zu stu- als Konsequenz des Kennens zu be- rein mechanische Beherrschen des Flug- dieren. Unter anderen diejenige für ma- wirken vermag. Auch wenn das eigene zeuges entlastet. Für jeden Piloten lohnt ximale Querwindkomponenten, die ein Flugzeug kein Airbus ist: Aus solchen es sich nur schon, die Handbücher mit Flugzeug bei der Landung erträgt. So- Meisterleistungen zu lernen, ist gerade all den gestapelten Nachträgen auf den wohl in Aqaba als auch im ägyptischen während des Winters nicht nur ein Muss, neusten Stand zu bringen, sie auch zu le- Hurghada war der Himmel wohl wol- sondern auch ein Vergnügen. sen und sich zu merken, was sich an der kenlos. Doch der kräftige, in Böen we- Rudolf Gerber Luftraumstruktur oder im Sicherheitsbe- hende Wind aus Richtungen bis zu 45 Präsident AOPA Switzerland reich verändert hat. Grad abseits der Pi- Unangenehme, kostspielige und zeitrau- stenachse verlangte bende Überraschungen beim neu gere- nicht nur das ganze gelten Zugang zu den verschiedenen Können der Crews, Sicherheitszonen auch kleinerer Flug- sondern auch Re- plätze lassen sich mit dem Überprüfen spekt vor den tech- der Schlüssel und der Ablaufdaten von nischen Limiten der Sicherheitsausweisen vermeiden. Die Flugzeuge. Fallen, die sich mit erweiterten kontrol- lierten Lufträumen und ihren Unter- und Seminare Obergrenzen ergeben, können mit der geben Impulse rechtzeitigen Anpassung von Ab- und Wo immer Piloten Anfl ugwegen auf aktuellen Karten ver- sich treffen, tau- mieden werden. schen sie Erfah- rungen aus. Ob im Grenzwerte in Erinnerung Flugplatzbeizli oder Foto: mt rufen an einem Weiterbil- Das Tote Meer, tiefster Punkt der Erde. Ein Kapitel für sich sind die Gewichte. dungskurs spielt keine Rolle. Selbst das Im Sommer herrschen in dieser Senke Weight and Balance für die richtige Internet hält Plattformen bereit, wo Pi- des Jordangrabens extrem hohe Beladung und die Maximalmasse für loten und Experten Erlebtes auswerten Temperaturen.

42 3/2009 General Aviation Nieuport Memorial Flyers Neues Zuhause in Langenbruck

Die Nieuport Memorial Flyers sind «zu Hause» angekommen. Der Bau der Flugzeuge wird teilweise in Langenbruck fortgeführt, dem ehema- ligen Wohnort des Nieuport-Piloten Oskar Bider. Cockpit hat bereits im September 2004 ausführlich über das Projekt berichtet.

(5 Maschinen) ist damit auch geogra- hergestellt, andere Nieuport-Freunde –

Foto: mt phisch gespannt. auch aus dem Ausland – steuern Teile Viel Arbeit investiert – und noch steht Kuno Schaub, Isidor von Arx und Geri und Dokumente bei. Nach über zehn viel bevor. Das Gezeigte besticht durch Mäder bauen gemeinsam an je einer Jahren Bauzeit sollen die drei Flugzeuge höchste Originaltreue und Qualität. Nieuport 23C-1, der vierte Mitbauer, im Jahr 2011 zum Erstfl ug abheben, auch Daniel Ernst, hat die Gruppe zwischen- die ehemalige «Ernst-Maschine» wird as ehrgeizige und sehr zeit- zeitlich verlassen. Der Nachbau dieser parallel mitgebaut. intensive Projekt kann nun 1.-Weltkrieg-Maschine ist ganz beson- Max Ungricht auch von der Öffentlichkeit ders aufwendig – alle Teile, bis hin zum mitverfolgt werden. Seit An- Vergaser und Benzinhahnen, müssen D Biderbaracke Langenbruck, Öffnungs- fang dieses Jahres ist eine Maschine in neu hergestellt werden – originalgetreu! der Bider-Baracke in Langebruck zu be- Die Nieuport Memorial Flyers können zeiten jeweils am 1. Sonntag im Monat (14.00 – 17.00 Uhr). Eintritt CHF 5.–, sichtigen; der Bogen zwischen dem gros- dabei auf Sponsoring und Mithilfe zäh- Kinder CHF 2.–. Führungen ausserhalb der sen Schweizer Piloten Oskar Bider (siehe len, so werden zum Beispiel anspruchs- Öffnungszeiten via Telefon 062 398 16 61. Cockpit 01/09) und dem französischen volle mechanische Teile von den Lehr- www.nieuport.ch Kampffl ugzeug in Schweizer Diensten lingen der Firma Nussbaum AG in Olten

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3/2009 43 History Storch ohne Nachwuchs Evaluation der Fi 156 in der Schweiz Foto: Center

Die atemberaubenden STOL-Eigenschaften der zwei beim 4. Interna- Kassel-Bettenhausen verlassen hat- tionalen Flugmeeting von 1937 in Dübendorf vorgeführten Fieseler ten. Beide Maschinen besassen den für Fi 156 Storch machten auch bei der Teppichetage der Schweizer die Vorserienfl ugzeuge typischen hell- Fliegertruppe mächtig Eindruck. Im Mai 1939 weilte ein weiteres grauen Anstrich sowie eine Zivil-Regis- Exemplar kurz für Flugversuche in der Schweiz. trierung. Die Fi 156 A-0 (Werknummer 611) mit der Immatrikulation D-IDVS startete am 15. Juli 1937 zum Erstfl ug; icht immer müssen Flug- Zum Zeitpunkt, als der Storch erstmals das war eine Woche vor Beginn des Flug- zeuge pfeilschnell sein, um die Weltöffentlichkeit in Staunen ver- meetings. Diese Maschine blieb für die aufzufallen und sich mehr setzte, liefen bei den Fieseler Werken gesamte Dauer der Veranstaltung als Nals nur eine Fussnote in den in Kassel-Bettenhausen die letzten Ma- Teil der statischen Ausstellung am Bo- Annalen der Geschichte zu sichern. Die schinen der insgesamt zehn Einheiten den. Der zweite Storch war die Fi 156 Fieseler Fi 156 ist das beste Beispiel da- umfassenden Null-Serie vom Band. A-0 (Werknummer 612) und gleichzeitig für. Das langbeinige Fahrwerk verlieh Die Fi 156 war gar noch nicht bei der die zweitletzte Maschine der Null-Serie. dem Muster den Übernamen Storch. deutschen Luftwaffe eingeführt, als der Der genaue Erstfl ug der D-IJFN liegt im- Seine grosse Stärke bestand darin, von Storch erstmals internationales Terrain mer noch im Dunkeln, er muss aber mit unwahrscheinlich kleinen Plätzen weg- betrat. Diese als Fi 156 A-0 bezeichne- Sicherheit erst ganz wenige Tage vor zufl attern oder aufzusetzen. Weniger als ten Flugzeuge besassen auf jeder Seite Beginn des Meetings erfolgt sein. Am ein Fussballfeld reichte für den Start völ- der Triebwerksverkleidung vier Aus- 22. Juli 1937 holte der Rechliner Ver- lig aus. Das liess aufhorchen. Erstmals puff-Rohre, die ab der ersten Grossse- suchspilot Otto Cuno die D-IJFN in Kas- die Katze aus dem Sack liess die im Auf- rien-Version Fi 156 C-1 wegfi elen. Als sel ab und überführte die Maschine am bau begriffene deutsche Luftwaffe an- einzige Variante besass die Null-Serie gleichen Tag nach Dübendorf. Diese Ma- lässlich des 4. Internationalen Flugmee- einen an der vorderen unteren Motor- schine demonstrierte Otto Cuno gleich tings, das zwischen dem 23. Juli und dem haubenverkleidung angebrachten Öl- zwei Mal für 15 Minuten im Flug – und 1. August 1937 über 200 000 Schaulus- kühler, der bei den späteren Baulosen zwar am 26. Juli sowie 29. Juli 1937. tige nach Dübendorf lockte. weiter nach hinten wanderte. Storch an Gartenparty Premiere in Am Freitag, 30. Juli 1937, kam es an Dübendorf der Goldküste zu einer Art Mini-Flug- Insgesamt zwei Fi 156 A-0 meeting. Ballonfl ugpionier Oberst Emil nahmen am 4. Internatio- Messner, seines Zeichens Präsident des nalen Flugmeeting in Dü- Aero Club der Schweiz, lud handver- bendorf teil. Es waren in lesene Gäste aller teilnehmenden Na- beiden Fällen praktisch fa- tionen zu einer Gartenparty auf sei- brikneue Maschinen, die nem Landgut Rosenberg in Feldbach erst kurze Zeit vorher hin- am oberen Zürichsee ein, darunter auch tereinander Montagehal- General der Flieger Erhard Milch so-

Foto: Swiss Air Force Center len der Fieseler Werke in wie Generalmajor Ernst Udet, damaliger

44 3/2009 History

grösster Wahrscheinlichkeit das erste statt. Federführend für die Versuche Seite 44 oben: An der Goldküste kam Mal, dass ein Flächenfl ugzeug am Ufer waren allerdings nicht die Fliegertrup- es am Freitag, 30. Juli 1937, zu einer des Zürichsees niederging. pen, sondern das Eidgenössische Luft- Art Mini-Flugschau, als die Fi 156 A-0 Storch ohne Nachwuchs Die beiden Fieseler Fi 156 Storch amt. Zum Einsatz kam eine Fi 156 C-1 D-IJFN und der englische Cierva C-30 kehrten mit dem Abschluss des 4. In- (Werknummer 695) mit der zivilen Im- Traghubschrauber G-ACWR auf dem herrschaftlichen Landgut Rosenberg ternationalen Flugmeetings am 1. Au- matrikulation D-IUGR. Diese Maschine von Oberst Emil Messner bei Feldbach gust 1937 wieder ins Dritte Reich zu- kam mit Gerhard Fieseler am Steuer am oberen Zürichsee landeten. Mess- rück. Die Fi 156 A-0 D-IDVS verblieb bei verschiedenen fl ugsportlichen Ver- ner war damaliger Präsident des Aero noch lange bei den Fieseler Werken in anstaltungen zum Einsatz. Diese Fi 156 Clubs der Schweiz sowie Organisa- Kassel. Im 1942 war die Maschine ei- C-1 führte am 21. Februar 1939 in Kas- tionspräsident des 4. Internationalen ner Verbindungsstaffel der deutschen sel-Bettenhausen ihren Erstfl ug durch, Flugmeetings. Die Darbietungen waren Luftwaffe an der Ostfront zugeteilt, ihr weiterer Lebenslauf liegt aber im Höhepunkt einer vom Ballonfl ugpionier anschliessend folgte im Mai 1943 ein Dunkeln. In der Schweiz vorgefl ogen Oberst Emil Messner gegebenen Gar- kurzes Gastspiel beim Stab des Trans- wurde die D-IUGR von Diplom-Ingeni- tenparty. Im Vordergrund ist die heute stark verbreiterte Seestrasse sichtbar. portgeschwaders 5, das damals auf dem eur Willy Fiedler, dem damaligen Leiter bei Neapel gelegenen Flugfeld Capo- der Versuchs- und Einfl ugabteilung der Seite 44 unten: Die zweite nach Dü- dichino stationiert war. Mit grösster Fieseler-Werke. Während dieser Kurz- bendorf zum 4. Internationalen Flug- meeting delegierte Fi 156 A-0 war die Wahrscheinlichkeit war die ehemalige Evaluation erhielten auch vier Schwei- D-IDVS. Sie blieb aber während der D-IDVS mit von der Partie, als diese Ein- zer Piloten Gelegenheit, sich hinter den gesamten Dauer der Vorführungen am heit später nach der Sowjetunion ver- Steuerknüppel der Fi 156 zu klemmen. Boden und blieb so im Schatten der für legte. Über den weiteren Werdegang der Bei insgesamt sechs Starts mit einem die zwei Vorführungen herangezogenen Fi 156 A-0 D-IJFN liegen dem Verfasser Abfl uggewicht zwischen 1054 und D-IJFN. Genau wie die D-IJFN war keine verlässlichen Angaben vor. 1320 Kilogramm registrierte das Luft- auch dieser Vorserien-Storch in einem amt Startrollstrecken zwischen 66 und hellgrauen Farbanstrich gehalten. Evaluation in Bern-Belpmoos 116 Metern Länge, wie aus einem im Die se Fi 156 A-0 (Werknummer 611) Die verblüffenden Flugvorführungen in Bundesarchiv in Bern lagernden Doku- D-IDVS absolvierte am 15. Juli 1937 ih- ren Erstfl ug, das war gerade einmal Dübendorf und am Zürichsee weckten ment hervorgeht. Der Bericht kam zum eine Woche, bevor die Maschine in natürlich Begehrlichkeiten bei der Flie- Schluss, dass der am Flugzeug montierte die Schweiz fl og. Die Fi 156 A-0 gertruppe. Das hügelige Terrain der Propeller «für unsere Verhältnisse nicht D-IDVS verblieb noch lange beim Fie- Schweiz war geradezu prädestiniert für geeignet ist, jedochdie Leistungen und seler Stammwerk in Kassel, später war den Storch. Auch sah die Fliegertruppe Flugeigenschaften die Erwartungen voll sie für die deutsche Luftwaffe in der in der Fi 156 ein geeignetes Instrument erfüllt haben.» Sowjetunion und Italien im Einsatz. für die Bergung von im Hochgebirge in Hans-Heiri Stapfer Unten: Da soll einer noch sagen, un- Not geratene Personen, wo es bislang sere Grossväter hätten immer Ordnung keine schnelle Rettungsmöglichkeiten Die kommende April-Ausgabe schildert gehalten: Die Fi 156 A-0 (Werknum- gab. Diese Vision der Luftrettung sollte den spannenden Einsatz einer Fiese- mer 612) D-IJFN fi ndet sich vor einem sich im November 1946 in dramatischer ler Storch als fl iegende Litfasssäule für mit Abfällen übersäten Rollfeld wieder. Weise in Realität umsetzen, als zwei Schweizer Schokolade. Am 4. Internationalen Flugmeeting in Dübendorf, das zwischen dem 23. Juli ehemals internierte Fi 156 Storch der und dem 1. August 1937 abgehalten Schweizer Fliegertruppe die Besatzung Verfasser und Redaktion bedanken sich wurde, war der erste öffentliche Auftritt einer auf dem Gauligletscher verun- bei Karl Kössler, Jerry L. Campbell, Man- dieses Typs, zuvor war der Storch nicht fallten C-47 Dakota der amerikanischen fred Griehl und Martin Kyburz sowie einmal im Dritten Reich gezeigt wor- Luftstreitkräfte ausfl ogen. dem Bundesarchiv in Bern und dem den. Typisch für die Vorserien-Ausfüh- Eine nur zwei Tage dauernde Evaluation Flieger- und Flabmuseum in Dübendorf rung des Storchs sind die vier Auspuff- fand zwischen dem 8. und 9. Mai 1939 für die Überlassung von Dokumenten stutzen sowie der vorne an der unteren auf dem Berner Flugplatz Belpmoos und Fotos. Triebwerksverkleidung angebrachte Kühler. Die Auspuffstutzen verschwan- den bei der Grossserien-Ausführung Fi 156 C-1, während der Kühler bereits bei den ersten Serien Fi 156 B-0 nach hinten versetzt wurde.

Chef des Technischen Amtes im Reichs- luftfahrtministerium (RLM). Auf einem frisch gemähten Wiesengelände nahe dem Wasser landeten die mit grösster Wahrscheinlichkeit von Ernst Udet ge- steuerte Fi 156 A-0 D-IJFN sowie der englische Cierva C-30 Traghubschrau- ber G-ACWR. Beide Maschinen stell- ten sich als Höhepunkt der Gartenparty

einem Vergleichsfl iegen. Dies war mit Foto: Martin Kyburz

3/2009 45 History

Vor 25 Jahren im Cockpit…

o wie wir in unserer Januar- Ausgabe auf 50 Jahre Raum- fahrt zurückblickten, schaut Sdie März-Ausgabe von 1984 (logischerweise) auf 25 Jahre Raum- fahrt, respektive die NASA, zurück. Mercury – Gemini – Apollo – Skylab – Space Shuttle: Wahrhaft ein erfolg- reiches Vierteljahrhundert! Auf drei Seiten kommentiert Dr. G. Bri- del die Entwicklungsgeschichte des le- gendären N-20 «Aiguillon». Das revo- lutionäre Konzept hat in vielen Details später erfolgreich gebaute Kampffl ug- zeuge beeinfl usst. Interessant sind Hans Gallis Ausfüh- rungen zum PC-7-Vorführprogramm. Der ehemalige Pilatus-Chefpilot schreibt zum Trudeln links, was ich so nicht wusste: Er hilft mit rechtem Querru- der nach. Weitere interessante Artikel dieser Ausgabe: Sekolah Penerbang (Flugschule der indischen Luftwaffe), Air Bridge (englische Fracht-Charter- Gesellschaft) und Modellbau (F-16, F-18). mt

Titelbild: Dornier Do 228-200 der Ma- laysia Air Charter.

46 3/2009 History Staffeln der Welt Updates Vor 25 Jahren

im Cockpit… © Jürgen Eckle

as RIAT 2008 wurde zwar, wegen des durch Dauerre- gen völlig aufgeweichten DGeländes, kurzfristig abge- sagt. Aber die Gelegenheit war günstig, während der Trainingstage einige Teams erneut zu dokumentieren und somit frü- her erschienene Artikel upzudaten. «Diamond Four» etwas variiert der Esquadrilha da Fumaca. Breitling Jet Team Links oben: Extra 300L der (Cockpit 6/2006) Halcones beim Start.

Beim Flugtag in Grenchen 2006 zierte © Jürgen Eckle noch ein Fächer mit fünf stilisierten Jets das Leitwerk der L-39. Jetzt prangen Fir- menname und Teamnummer auf den Fairford 2008 – abgesagt gelb lackierten Seitenleitwerken. Esquadrilha da Fumaca und doch ein Gewinn (Cockpit 6/2007) Die Tucanos sind wieder, wie früher die Fouga Magister des Teams, in den brasi- lianischen Nationalfarben lackiert. Seit- her machte die Esquadrilha zweimal in Europa Station, zuletzt in Fairford. Halcones (Cockpit 1/2005) Seit der Umrüstung auf die Extra 300L, leicht erkennbar der tief am Rumpf an- gesetzte Tragfl ügel, war das chilenische Team erstmals wieder in Europa zu se- hen. In der Farbgebung der Maschi- nen sind nur minimale Änderungen er- kennbar. Asas de Portugal (Cockpit 10/2004) Seit der Ausmusterung der T-37C bei der

portugiesischen Luftwaffe gab es immer © Jürgen Eckle Ankunft des Breitling Jet Teams in Versuche, ein Team zu bilden. Ein Zwei- Fairford. erteam auf Alphajet, noch ohne Sonder- Links unten: Asas de Portugal über anstrich, wurde 1998 allerdings wieder Grenchen 2006. aufgelöst. Mittlerweile hat man sich wohl entschlossen, wieder dauerhaft präsent delt sich vermutlich um Flugzeuge, die zu sein. In Grenchen 2006 war es noch früher bei der bundesdeutschen Luft- der Auftritt eines Duos mit farbenpräch- waffe gedient haben. tigen Alphajets. In Fairford 2008 hatte Werner Baier man nicht den Eindruck, dass zwei der vier Maschinen nur als Reserve vorgese- Quellen

© Werner Baier © Werner hen waren. Nebenbei bemerkt, es han- Bild- und Textarchive des Autors

3/2009 47 HB-Register Schweizerisches Luftfahrzeugregister 31. Dezember 2008 – 31. Januar 2009

Löschung: Der Piper PA-34-220T Seneca III HB-LRD wurde vor mehr als 17 Jahren von der Genfer Aeroleasing fabrikneu importiert und am 30. De- zember 1991 im Schweizerischen Luft- fahrzeugregister eingetragen. Seit 1992 stand der Sechsplätzer im Dienste der Horizon Flight Academy Ltd und wurde nun nach Ungarn verkauft.

Eintragungen

Datum Immatrikul. Typ Werk-Nr. Bauj. Eigentümer/Halter Standort 08.01.2009 HB-2447 ASW 27-18 E 29570 2008 Zulliger Alfred/Haltergemeinschaft 69, Liestal Fricktal-Schupfart 08.01.2009 HB-3423 DG-1000S 10-131S84 2008 Air-Club d’Yverdon-les-Bains, Yverdon-les-Bains Yverdon-les-Bains 14.01.2009 HB-3427 Duo Discus 178 1998 Vol à voile Club Valais, Sion Sion 19.01.2009 HB-FQA10 PC-12/47E 1101 2009 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 19.01.2009 HB-FQB10 PC-12/47E 1102 2009 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 19.01.2009 HB-FQC10 PC-12/47E 1103 2009 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 19.01.2009 HB-FQD10 PC-12/47E 1104 2009 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 19.01.2009 HB-FQE10 PC-12/47E 1105 2009 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 19.01.2009 HB-FQF10 PC-12/47E 1106 2009 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 05.01.2009 HB-LUV CE T303 T30300058 1982 303 Flyers AG, Fehraltorf Zürich 20.01.2009 HB-QJY M-130 130/67 2008 Swiss Aviation Services AG/ Take-Off Balloon AG, Sutz Studen BE 21.01.2009 HB-QTB XP M56 DUV003 2009 Duvoisin Pierrick, Fontainemelon Fontainemelon 20.01.2009 HB-QTC M-56 56/40 2008 Swiss Aviation Services AG/Take-Off Balloon AG, Sutz Studen BE 23.01.2009 HB-ZLZ A109E 11106 2001 Zogbi Luciano, St-Sulpice Sion 30.01.2009 HB-ZMB EC 130 B4 4643 2009 Solerine Aviation Sàrl / Heli Alpes SA, Sion Sion

Löschungen

Datum Immatrikul. Typ Werk-Nr. Bauj. Eigentümer/Halter Standort 31.12.2008 HB-3106 SZD-55-1 551192043 1992 Angelini Paolo. Vedano Olona VA Ausland 31.12.2008 HB-QLI M-42 42/12 2006 Senn Ballonfahrten, Diegten Diegten

21.01.2009 HB-893 Diamant 16,5 17 1967 Holenweg Claude, Payerne Ausland 14.01.2009 HB-1705 LS4 4332 1983 Moser Anton/Segelfl uggruppe Randen, Rüdlingen Schaffhausen 21.01.2009 HB-1746 Standard Astir II 5044S 1980 Groupe vaudois de vol à voile de Montricher, Montricher Montricher 06.01.2009 HB-BOD BFS K-630/1-STU 0129 1963 Stoll Christian/Ballonclub Roche d’Or, Basel Oberwil BL 22.01.2009 HB-BUW N-180 180/13 1996 Zeberli Stefan/Ballonverein Sittertal, Heldswil Heldswil 20.01.2009 HB-FSL9 PC-12/47E 1083 2008 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 26.01.2009 HB-FSR9 PC-12/47E 1088 2008 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 14.01.2009 HB-FSS9 PC-12/47E 1089 2008 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 26.01.2009 HB-FST9 PC-12/47E 1090 2008 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 27.01.2009 HB-FSX9 PC-12/47E 1095 2008 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 20.01.2009 HB-IPP A318-112 2910 2006 Air Luther AG/Comlux Aviation AG, Zürich Basel-Mulhouse 21.01.2009 HB-LRD PA-34-220T 3448015 1991 Horizon Swiss Flight Academy Ltd., Bülach Zürich 15.01.2009 HB-LTJ PA-34-220T 3449226 2001 Mayr Roland, Bäch SZ Lommis 08.01.2009 HB-OMX PA-28-180 (B) 28-7305575 1973 Aeromeccanica SA, Gordola Locarno 29.01.2009 HB-OZX PA-28R-200 28R-35319 1969 Bisgaard Claus, Krauchthal Grenchen 29.01.2009 HB-PIN PA-28RT-201 28R-8018057 1980 Steiner Fritz/PraxisDesign Steiner, Tübach St. Gallen-Altenrhein 20.01.2009 HB-QEW Cam A-120 CN-4413 1998 Kradolfer Walter/Ballongruppe Zugersee, Buchrain Wängi 14.01.2009 HB-SCV DA 20-A1 10101 1996 Horizon Swiss Flight Academy Ltd., Bülach Grenchen 20.01.2009 HB-YIY Cirrus VK-30 UV-1 2005 Villiger Urs, Hünenberg Buochs

48 3/2009 HB-Register Schweizerisches Luftfahrzeugregister 31. Dezember 2008 – 31. Januar 2009

Löschung: Der Piper PA-28RT-201 Arrow IV HB-PIN kam 1985 in die Schweiz und wurde jahrelang vom Thurgauer Flugplatz Lommis aus eingesetzt. Seit dem Eigentümerwechsel im Mai 2004 war St. Gallen-Altenrhein der neue Heimatfl uglatz (oben links). Handänderung: Ein neuer Betreiber für den Business Jet Cessna Ce 525 (CJ1+) Citation HB-VWF: Das 2007 gebaute Flugzeug war bisher von der Swiss Eagle AG vom Flughafen Bern-Belp aus eingesetzt worden und ist neu in St. Gallen- Altenrhein zu Hause (oben rechts). Löschung: Der Cirrus VK-30 HB-YIY wurde aus dem Verkehr ge- zogen und ist aus dem Luftfahrzeugregister gelöscht worden. Er war das erste Eigenbaufl ugzeug in der Schweiz mit einem Propel- lerturbinen-Triebwerk. Bei der Allison 250-B17C Turbine handelt es sich um das gleiche Triebwerk, das in zwei Exemplaren auch im Britten-Norman BN-2T Turbo Islander eingebaut ist (rechts).

Handänderungen

Datum Immatrikul. Typ Werk-Nr. Bauj. Neuer Eigentümer/Halter Standort 31.12.2008 HB-BNO Cam N-105 2143 1989 Wälchli Heinz/Wälchli Stefan, Riken AG Riken AG 31.12.2008 HB-PPJ PA-18 “150” 18-5342 1957 Degen Max/Cub-Freunde Zürcher Oberland, Bäretswil Speck-Fehraltorf 31.12.2008 HB-QDD V-90 90/22 1997 A à Z Emplois SA/Aubry Christian, Eschert Porrentruy 31.12.2008 HB-QLJ M-90 90/86 2006 Wälchli Stefan, Riken AG Riken AG 31.12.2008 HB-QSN M-130 130/44 2005 Wälchli Stefan, Riken AG Glashütten 31.12.2008 HB-ZFO R 44 II 10216 2003 Galasso Claudio/Valair AG, Sitterdorf Buttwil

22.01.2009 HB-1934 DG-300 Elan 3E262 1987 Verein DG 300. Stettlen Bern-Belp 30.01.2009 HB-2176 DG-400 4-271 1990 Ehrensperger René, Wil Schänis 13.01.2009 HB-2289 Ventus-2 CT 11 1996 Gemperle Markus, Wallisellen Schänis 27.01.2009 HB-CYJ CE P210R P21000836 1985 Bommeli Walter, Bremgarten b. Bern Bern-Belp 27.01.2009 HB-CZB CE P210N P210-0780 1982 Schneeberger Simon, Langenthal Grenchen 20.01.2009 HB-DFF M20J 24-0545 1978 Verein delta-fox-fox, Wald AR Saanen 22.01.2009 HB-FVD PC-12/47E 1072 2008 Air Engiadina AG, Samedan Buochs 30.01.2009 HB-JED EMB-135BJ 145644 2003 Diamair SA, Fribourg Bern-Belp 14.01.2009 HB-KAC R2160D 134 1978 Flightec GmbH, Schupfart Fricktal-Schupfart 06.01.2009 HB-LUG DHC-6 Series 300 659 1979 Zimex Business Aviation AG/ Ltd., Glattbrugg Zürich 30.01.2009 HB-QJX N-180 180/27 2001 Take-Off Balloon AG/Skytec-Aeroteam GmbH, Burgdorf Burgdorf 22.01.2009 HB-QLB CAM Z-160 10809 2005 Parmigiani Fleurier SA/Sky Event SA, Château-d’Oex Château-d’Oex 16.01.2009 HB-QMM BB37 478 2007 Killer Franz, Turgi Turgi 20.01.2009 HB-SOA GY201 A-213 1960 Steiner Rolf, Nottwil Bern-Belp 30.01.2009 HB-VWF CE 525 (CJ1+) 525-0650 2007 Waltair AG/Verein JET Circle, Rorschacherberg St. Gallen-Altenrhein 05.01.2009 HB-YDB Long Ez 1665 1987 Interessengemeinschaft Pro Canard, Dietlikon Zürich 05.01.2009 HB-YDE Vari Eze 1991 1988 Delay Jean-Samuel, Yverdon-les-Bains Yverdon-les-Bains 27.01.2009 HB-ZGQ EC 120B (JAA) 1229 2001 Fortis Lease Suisse SA/Airport Helicopter Basel, Basel Grenchen 13.01.2009 HB-ZHC AS 350 B 2079 1988 Verein Helibiz, Altenrhein St. Gallen-Altenrhein 12.01.2009 HB-ZJN A109E 11118 2001 Helier Establishment/Eliticino SA, Gordola Locarno

3/2009 49 Gallery

Zürich (oben): Wenn der Premierminister anreist – Staatsver- treter werden im bewachten Konvoi verschoben, wie hier vor die BAe 146 CC2 der Royal Air Force. Foto: Aeromedia A. E. Wettstein

Zürich (oben): Rechtzeitig zur WEF-Eröffnung setzte die Ilju- schin Il-96-300 RA-96012 der russischen Staatsfl otte in Zürich auf – an Bord Ministerpräsident Wladimir Putin. Foto: Aeromedia A. E. Wettstein

Bern (links oben): Beauty aus den USA – die Boeing 737-79U N88WR im Besitz der amerikanischen Wells Fargo Bank be- reicherte das grosse WEF-Aufkommen in Bern. Foto: Max Ungricht

Zürich (links Mitte): Der Airbus A319-132CJ EK-RA01 der ar- menischen Regierung wurde im Dezember 2007 von National Air Services in Saudiarabien gekauft. Der erste Besitzer (1999) war Mohamed Al Kharafi von Twinjet Aircraft. Foto: Jean-Luc Altherr

Zürich (links unten): Die Boeing 737-7AU VP-BIZ der ACM Avi- ation aus San Jose in Kalifornien wird von der indischen JetLite operiert. Foto: Jean-Luc Altherr

50 3/2009 Gallery

Zürich (oben): Frank Bucher rief, und die Spotter kamen. Die Möglichkeit, auf den Spotter-Tours so nahe am Objekt zu foto- grafi eren ist in Zürich einmalig. Eine sehr internationale Schar von Fotografen liess sich diese Chance nicht entgehen. Foto: Jean-Luc Altherr

Basel (links oben): Die philippinische Präsidentin Gloria Maca- pagal Arroyo reiste im A330-301 RP-C3340 der Philippine Air- lines zum WEF an. Die Maschine wurde in Basel geparkt, hier bei der Ankunft am EAP am 31. Januar. Foto: Dennis Thomsen

Zürich (links Mitte): Die Embraer VC-99B – das VIP-Modell der Luftwaffe Brasiliens. Foto: Aeromedia A. E. Wettstein

Zürich (oben): Wladimir Putin setzt auf staatseigene Fahr- zeuge, für deren Verschiebung Russlands Luftwaffe die Ilju- schin Il-76MD einsetzt. Foto: Aeromedia A. E. Wettstein

Basel (links): Der kasachische Präsident Nursultan Nasarbajew kam mit der B767-2DX(ER) UP-B6701 Regierungsmaschine. Das Flugzeug wurde für drei Tage in Basel geparkt. Die ur- sprünglich als UN-B6701 registrierte Maschine bekam nun den neuen Prefi x UP und wurde gleichzeitig auf «Berkut» getauft. Foto: Dennis Thomsen

3/2009 51 Report Klein und fein Die Minicab Fotos: Felix Kälin

Bis zum Ende der Serienproduktion 1958 wurden rund 65 GY20 und Persönliche Eindrücke GY201 gebaut. Durch Selbstbauer entstanden rund 55 weitere Ma- eines Piloten schinen. Noch heute werden Minicabs gepfl egt und gehegt, so auch Interview mit Rolf Steiner, Pilot der sechs in der Schweiz. HB-SUI Rolf Steiner, Sie sind Besitzer der HB-SUI. Wie sind Sie auf die Minicab onstruiert wurde die Minicab trieben, die auf die Minicab zurück- GY-20 aufmerksam geworden? von Yves Gardan, nachdem geht. Aus der GY201 entwickelte Yves Im Herbst 2005 kam bei mir der Wunsch dieser 1948 sein eigenes Un- Gardan die GY30 Supercab. Die Super- nach einem eigenen Flugzeug auf, und K ternehmen, die «Construc- cab erhielt ein Einziehfahrwerk, Flügel- tions Aéronautiques du Béarn» (CAB) endtanks und wurde soweit verstärkt, gegründet hatte. Damals verliess Yves dass Kunstfl ug möglich war (die Minicab Gardan die SIPA, um sein eigenes Unter- hatte ein negatives Lastvielfaches von nur nehmen zu gründen, eben die CAB. Die -0,5 G!). Zusammen mit einem 95 PS Conti erste Konstruktion basierte auf einem C90-14F-Motor ergab sich eine Reisege- mitgebrachten Prototypen einer leich- schwindigkeit von über 210 km/h. Trotz- teren, vereinfachten Version der S90, dem war der Maschine kein kommerzi- diese bekam die Bezeichnung GY20 eller Erfolg beschieden, nur gerade fünf Minicab. Der Erstfl ug fand im Februar Exemplare wurden gebaut. 1949 statt. Die Serienproduktion wurde von CAB 1952 aufgenommen. Die Wei- terentwicklung der GY20 durch Ver- Im HB-Register eingetragene Minicab GY20 oder GY201 kürzung der Spannweite, Einbau von Reg. Typ Nr. Jahrg. Standort Bemerkungen Spreiz-Landeklappen und Vergrösse- HB-SPH GY201 Nr.05 1950 Speck rung der Tankkapazität um 20 Liter auf HB-SAG GY20 V11 1951 Grenchen 61 Liter führten zur GY201. HB-SUI GY20 A126 1957 Langenthal Zirka sieben Minicabs sollen in Frank- HB-SUK GY201 210 1957 Deutschland reich und neun weitere in England noch HB-SUG GY201 1958 Im HB-Register vor fl iegen. Lizenzen wurden nach dem kurzem gelöscht HB-SUT GY201 PS-1 1958 Langenthal Ende der Serienproduktion nach USA, HB-SUM GY201 A211 1959 Altenrhein nicht fl ugfähig Kanada und England verkauft. Unter HB-SOA GY201 A123 1960 zerlegt nicht fl ugfähig der Bezeichnung «Cavalier» werden von HB-SUX GY201 1 1962 zerlegt nicht fl ugfähig der amerikanischen Firma Mac Fam in HB-SAC GY201 RHR1 1971 Triengen Montana Pläne einer Konstruktion ver-

52 3/2009 Report

Linke Seite oben: Minicab GY201 von Matthias Glutz über dem Berner See- land. Linke Seite unten: Die HB-SAG von Ueli Siegenthaler ist die zweitälteste der in der Schweiz immatrikulierten Minicab. Rechts: Formationsfl ug mit vier Minicab im Herbst 2008. Unten: Minicab GY201 HB-SPH auf dem Flugplatz Schupfart LSZI. Im Kasten: HB-SUI Minicab GY20 beim Taxi auf seinem Heimatfl ugplatz in Bleienbach-Langenthal.

Technische Daten der HB-SUI Rumpf Holzkonstruktion mit Tuch bespannt. Im vorderen Bereich ist der Rumpf mit Sperrholz beplankt. Haube serienmässig aus Plexiglasteilen, aufgebaut mit Streben. Der Tank ist im vorderen, oberen Rumpfbereich eingebaut, zwischen Motorspant und Instrumentenbrett. Flügel Einholmiger, in einem Stück gebauter Flügel in konventioneller Holz-Rippenbauweise. Von ich suchte eine Maschine per Anzeige der Nasenleiste bis etwa Höhe Holm vollbeplankt mit Sperrholz. Der ganze Flügel, inklusive in der Fachpresse. Mir wurde die Mi- Querruder, ist mit Stoff bespannt. nicab GY20 HB-SUI angeboten, wel- Leitwerk che gemäss Auskunft von Freunden Holz-Rippenkonstruktion mit Stoff bespannt. Nicht abgestrebt. ein gutmütiges, direktes aber eigensta- biles Flugverhalten zeigen würde und Kenndaten ideal für den fortgeschrittenen Piloten Hersteller Eigenbau von G. Jeanbourquin und E. Jornot nach Plänen des von Yves sei. Zusätzlich lässt sich das Flugzeug Gardan entworfenen Flugzeuges. auch kostengünstig und mit beschei- Baumuster GY20 Baujahr 1957 denen Mitteln betreiben. So entschloss Erstfl ug Erstfl ug Minicab 1949 ich mich zum Kauf und bin seither be- Bauart Zweisitziger Tiefdecker mit Heckradfahrwerk ohne Landeklappen in reits über 100 Stunden mit «meiner» Holz-Fachwerkbauweise HB-SUI gefl ogen. Abmessungen Spannweite 8,13 m Was gefällt Ihnen an diesem Flugzeug Länge 5,47 m speziell? Flügelfl äche 9,57 m² Man fl iegt mit kleinen Steuerkräften, Gewichte Rüstgewicht 290 kg auch bei grösseren Geschwindigkeiten. Zuladung 195 Kg Start und Landung gestalten sich unpro- Max. Fluggewicht 485 kg. blematisch, es rollt sehr spurtreu und mich Triebwerk 4 Zylinder Boxermotor Teledyne Continental Motors TCM A-65 fasziniert die einfache, robuste Technik. (Nennleistung 65 PS) ohne Anlasser Kein «Schnickschnack», sondern ur- Propeller Merville Tankkapazität 65 l sprüngliche Technik. Auch ein Heck- rad-Flugzeug ist ein richtiges Flugzeug! Leistungen Haben Sie Kontakt zu anderen Mini- Reisefl uggeschwindigkeit 90–105 mph cab-Piloten? Höchstgeschwindigkeit 125 mph In der Schweiz gibt es noch fünf fl ug- Minimalgeschwindigkeit 43 mph fähige Maschinen, und wir versuchen Dienstgipfelhöhe 4000 m ü.M. uns regelmässig zu sehen und gemein- Max. Steigleistung in Bodennähe 2,9 m/sec. sam zu fl iegen. Auch gibt es bereits Kon- Treibstoffverbrauch 17 l/Std. takte zu ausländischen Minicab-Piloten, Max. Flugdauer mit Reisegeschwindigkeit 3 Std. 30 min. Reichweite 535 km vielleicht fi ndet man sich einmal mit Startstrecke über 15 m 420 m zehn fl ugtüchtigen Minicab auf einem Landstrecke über 15 m 400 m Flugplatz! Lastvielfache Positiv 4 G; negativ -1,5 G Felix Kälin

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