DER SPIEGEL Jahrgang 1994 Heft 47
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Werbeseite Werbeseite . MNO DAS DEUTSCHE NACHRICHTEN-MAGAZIN Hausmitteilung Betr.: Frauen, Zeit a Der Feminismus, so heißt es, sei in die Jahre ge- kommen, aber was kommt eigentlich danach? Die SPIEGEL-Redakteure Thomas Hüetlin und Marianne Wel- lershoff haben “Emmas Töchter“ gesucht – und dabei eine neue Art Frau gefunden, die sich “Babe“ oder “Girlie“ nennt, ihre eigenen Zeitschriften und Vi- deos hat sowie mit kurzen Röcken und klobigen Kampfstiefeln in New York oder Berlin herumläuft. Popkünstlerinnen wie Courtney Love oder Liz Phair verbreiten die Inhalte dieser neuen Weiblichkeit: viel Sex, viel Spaß und keinesfalls ein verbisse- ner Männerhaß. Was wohl, so lautete die Girlie- Frage im Gespräch mit den SPIEGEL-Leuten, Alice Schwarzer von ihnen halte, und Hüetlin und Wel- lershoff wollten es dann ebenfalls wissen. “Wir arbeiten an diesem Thema“, entgegnete eine Assi- stentin der deutschen Spitzenfeministin, “können Sie uns vielleicht weiterhelfen?“ Der SPIEGEL half, aber es half nichts: Chefin Schwarzer war zu keinem Kommentar bereit (Seite 104). a In einer Zeit der Verkehrsturbulenzen, der verspä- teten Flüge und der Hochgeschwindigkeitszüge ist Reiseplanung zu einem schwierigen Fach geworden, und der Stadtplaner Rem Koolhaas beherrscht das aus dem Effeff. Der Niederländer hat ein riesiges neues Bahnhofs- viertel im nord- französischen Lille entworfen, Schnittpunkt für die TGV-Expreßzü- ge, die nach der Eröffnung des Är- melkanal-Tunnels die Fahrzeiten J. SCHWARTZ zwischen London, Koolhaas, Mönninger Brüssel und Paris um viele Stunden verkürzen werden (Seite 182). Mit “ihren Türmen, Brücken und Schluchten“ wirkte die- se Anlage auf SPIEGEL-Redakteur Michael Mönninger “wie eine abgestürzte Weltraumstation – ein Alp- traum“, aber wie rückständig er doch ist, erfuhr Mönninger auf der Stelle. Architekt Koolhaas lach- te laut los, als der SPIEGEL-Mann ihm seine An- fahrtroute erzählte – geplant mit dem Finger auf der Landkarte und daher mit dem Flugzeug von Ham- burg nach Amsterdam, mit der Bahn nach Rotterdam und per Auto nach Lille. Völlig falsch! Nur halb so lang, empfahl nachsichtig der Meisterplaner, dauere ein Weg, der doppelt soweit ist: “Das nächste Mal nehmen Sie einen Flieger nach Paris oder London und sind mit dem TGV in Stundenfrist zurück in Lille.“ DER SPIEGEL 47/1994 3 . TITEL INHALT Chipkarten revolutionieren das menschliche Zusammenleben .....................62 Kompromisse und ein Coup Seiten 18, 26 KOMMENTAR Rudolf Augstein: Bescheiden geht Helmut Der „Schnupperstaat“ ...................................22 Kohl in seine letzten Kanzler-Jahre. Er übt Für- sorge für die moribunde DEUTSCHLAND FDP, Klaus Kinkel dankt Panorama ...................................................16 es ihm mit Loyalität. Die Regierung: Übungen in Rücksicht Regierungserklärung und Großmut ...............................................18 diese Woche wimmelt SPIEGEL-Gespräch mit Wolfgang Schäuble von Kompromissen auf über den Start der neuen Regierung niedrigem Niveau. Einzi- und schwarz-grüne Zusammenarbeit .................20 ger Überraschungscoup Minister: Kohls Fachmann für die Zukunft ........24 des Kanzlers: Sein Kabi- Jung, hoch konservativ, unkonventionell: Kohls Coup mit Claudia Nolte ........................26 nett ziert die für Bonner SPD: Das Ende der Troika? ...........................27 Verhältnisse blutjunge F. DARCHINGER Europa: Interview mit EU-Kontrolleur Claudia Nolte. Kohl, Nolte Bernhard Friedmann über Gaunereien in Brüssel ...................................29 FDP: Hans-Joachim Noack über den künftigen Generalsekretär Guido Westerwelle .................30 Autotelefon: Gespräche auf Staatskosten? .........31 „Wie die Kugel im Kasino“ Seite 97 Polizei: Interview mit dem brandenburgischen Innenminister Alwin Ziel über Der Fall Metallgesellschaft trug der Deutschen Bank und ihrem ausländerfeindliche Beamte ............................32 Vorstand Ronaldo Schmitz viel Kritik ein. „Wenn man weiß, wie Werbung: Reklame in der Uni-Vorlesung ..........34 die Kugel im Kasino gelaufen ist“, so Schmitz im SPIEGEL-Ge- Justiz: Darf Richter Orlet spräch, „läßt sich leicht über die richtige Strategie reden.“ vor Gericht gestellt werden? ...........................35 Linke: SPIEGEL-Streitgespräch zwischen Erhard Eppler und Lothar Bisky über die Konkurrenz von SPD und PDS ............36 Stasi: Warum Gregor Gysis Ex-Mandanten Zoff bei Volkswagen Seite 92 den Anwalt verfolgen ....................................45 Terroristen: Trickreiche Jagd auf den Volkswagen-Chef Carlos-Vertrauten Johannes Weinrich ...............49 Ferdinand Pie¨ch ge- Rauschgift: Hamburg plädiert für rät unter Druck. VW- Fixerstuben .................................................50 Manager haben sich Gastarbeiter: Heimliche Helfer beim Aufsichtsrat aus Osteuropa ..............................................54 beschwert, der dik- Forum ........................................................61 Prozesse: Mainzer Gericht verhandelt den tatorische Pie¨ch fü- bislang schwersten Fall von Kindesmißbrauch .....81 ge dem Konzern Bildung: Erste Hochschule für Senioren ............83 schweren Schaden Schule: Manager sollen Schulräte ablösen .........87 zu. Bei den Kontrol- leuren wachsen die WIRTSCHAFT Zweifel, ob mit Pie¨ch der richtige Trends .......................................................91 H. SCHWARZBACH / ARGUS Mann an der Spitze Manager: Aufbegehren bei VW gegen Pie¨ch .....92 VW-Produktion (in Mosel) des Konzerns steht. Arbeitnehmer: Unmut in Eisenhüttenstadt ........95 Briefmarken: Falsche Ware aus dem Osten .........................................................96 Konzerne: SPIEGEL-Gespräch mit dem Uni für Alte Seite 83 Aufsichtsratsvorsitzenden Ronaldo Schmitz über das Debakel der Metallgesellschaft ............97 Immer mehr Rentner Kommunikation: Wettlauf auf der Infobahn ..... 100 entwickeln einen späten Bildungsdrang: Die Zahl GESELLSCHAFT der Senioren an den Hochschulen wächst, Spectrum .................................................. 103 bevorzugte Fächer sind Frauen: Der „Mädchen“-Kult propagiert Kunst, Literatur und einen neuen Feminismus .............................. 104 Philosophie. In Baden- Interview mit drei jungen Frauen Württemberg entsteht über das Erbe der Emanzipation .................... 111 die erste Uni für Alte. Im Exzentriker: Raucherpartys in den USA .......... 117 Herbst nächsten Jahres sollen die Vorlesungen R. JANKE / ARGUS SERIE beginnen. Senioren-Studenten in Hamburg Mandela-Memoiren (II): Apartheid und Guerillakrieger ...................... 120 4 DER SPIEGEL 47/1994 . AUSLAND Panorama Ausland ..................................... 138 Bosnien: Zerreißprobe für den Westen ........... 140 Interview mit Ministerpräsident Haris Silajdzˇic´ über den Kampf der Moslems ....................... 142 Seite 144 Clintons Chancen Palästina: Arafats Kriegserklärung an die Fundamentalisten .............................. 142 Der US-Präsident – ein USA: SPIEGEL-Gespräch mit dem Historiker Jammerlappen, der Arthur Schlesinger über Amerikas Wählerzorn nicht kämpfen kann? und das Scheitern der Demokraten ................ 144 Trotz der Wahlnieder- Norwegen: Erich Wiedemann über lage sieht der Histori- den Widerstand gegen den Beitritt zur EU ...... 147 ker Arthur Schlesinger Sanktionen: Carlos Widmann über Chancen für Clinton, den Widersinn der amerikanischen wenn er die versproche- Embargo-Politik ......................................... 150 nen Reformen endlich Schweiz: Zwangsmaßnahmen gegen Ausländer 158 mutig anpackt. In ei- Afrika: Der Überlebenskampf der Tuareg ....... 160 SABA nem SPIEGEL-Gespräch Großbritannien: Die Maxwell-Witwe analysiert der einsti- rechnet ab ................................................. 163 ge Kennedy-Berater den GIORDANO / Ukraine: Ein Partisanenführer wird Frust der Amerikaner. Schlesinger zum Nationalhelden .................................... 164 SPORT Boxen: Prügelknaben für die deutschen Tagelöhner aus dem Osten Seite 54 Sieger ...................................................... 168 Interview mit dem Schriftsteller Sie ackern auf Kohl- Wolf Wondratschek über die feldern, schuften Box-Inszenierungen .................................... 171 auf Baustellen oder Fußball: Chinas Talente trainieren in Privatgärten: Ein in Brasilien ................................................ 175 Heer von Tagelöh- nern aus Osteuropa KULTUR ist in Deutschland Szene ...................................................... 180 unterwegs, immer Architektur: Der holländische Städtebauer auf der Suche nach Rem Koolhaas und das futuristische Gelegenheitsjobs. Bahnhofsviertel von Lille ............................. 182 In vielen Branchen Oper: Georg Tabori inszeniert in Leipzig sind die Billigkräfte Schönbergs „Moses und Aron“ ...................... 189 R. STRIPPELMANN längst unentbehr- Film: „Die Maske“ von Charles Russell ........... 193 Polnische Wanderarbeiter bei der Kohlernte lich. Stars: Hans Meiser, das Massenidol des deutschen Fernsehens ............................ 194 Unterhaltung: Adolf Winkelmanns TV-Thriller „Gefährliche Spiele“ ................... 198 Friesisches Atlantis Seite 214 Fernsehen: Wie ARD und ZDF den kleinen Kulturkanal Arte ausbeuten ......................... 201 Ist die im Jahr 1362 nach einer Sturmflut versunkene Friesen-Metro- Biographien: Säufer, Sexualprotz, Chauvinist: pole Rungholt wiederaufgetaucht? Ein Bremer Wissenschaftler fand der Heidedichter Hermann Löns ................... 204 im Wattenmeer Tonkrüge, Tierknochen und steinerne Fundamente. Bestseller ................................................