2 6796 G BONN • 13. APR I L 1 961 NR.15 . 15. JAHRGANG UNIONirtJ^^utschlaripL INFORMATIONSDIENST der Christlich-Demokratischen und Christlich-Sozialen Union

Wohnraum für alle Zukunftsaufgabe der nächsten Jahre: Vom Wohnungsbau zum Städtebau

-«.Obgleich die außerordentlichen Erfolge der Wohnungsbaupolitik der Bun- jähriger Wohnungsbaupolitik nichts Bes- desregierung für sich selbst sprechen, versucht die SPD mit allen Mitteln diese seres wisse, als die Wohnungsnot der Leistungen herabzuwürdigen. Einen Höhepunkt der unsachlichen Angriffe breiten Volksschichten zu verniedlichen. brachte die Bundestagsdebatte zum Haushalt des Wohnungsbauministeriums Warum haben Sie nicht die Frage an mich gerichtet, weshalb nicht noch mehr am 16. März 1961. Minister Lücke hielt der Opposition vor, in welch gefähr- Wohnungen gebaut werden? Sie haben liche Nachbarschaft sie sich mit ihrer Kritik begibt. doch seit Jahren behauptet, der Woh- nungsbau breche zusammen. Warum Die Rede des Bundeswohnungsbaumini- stelle — rechthaberischer Minister — Ver- haben Sie mir nicht gesagt, daß wir mit sters vor dem Parlament, in der für jeden niedlicher der echten Wohnungsnot, ver- den Baupreisen fertig werden müßten, augenfällig die Erfolge der Bundesregie- raten einen Stil, den Sie sicherlich in daß wir Bauarbeiter beschaffen müßten, rung im Wohnungsbau aufgezeigt wur- Ihrem privaten Beruf gebrauchen können, daß wir mit diesen Dingen fertig werden den, hat über den Tag der Debatte hinaus der aber dieses Hauses unwürdig ist. müßten? Wo sind die Fragen? Wo ist Bedeutung. Aus diesem Grund folgen Wie weit Sie gekommen sind, darf ich Ihre Bemerkung, daß ich mehr Wohnun- Ihnen vielleicht mit dem Verlesen einer gen des sozialen Wohnungsbaus bauen CDU/CSU-Bundestagsabgeordneter Rundfunkmeldung dartun: müßte? Das wären echte, das wären sach- Dr. Hesberg zu Angriffen des SPD- liche Fragen gewesen. Jedermann weiß, daß an dem noch vor- Abgeordneten Dr. Brecht am Herr Dr. Brecht, Sie haben den Zug 16. 3. 1961 im : handenen Wohnungselend die CDU ein gerüttelt Maß Schuld trägt. Ihre Aul- versäumt — entschuldigen Sie — der „Herr Kollege Brecht, Sie haben rüstungspolitik hat dazu geführt, daß die Zug der Wohnungsbaupolitik fährt seit die Wohnungsbaupolitik und ge- Mittel für den sozialen Wohnungsbau Jahren, und er hat eine Fracht geladen, rade die Maßnahmen des vergan- erheblich gekürzt wurden. Der Lücke-Plan die jährlich die Wohnungskapazität bis genen Jahres wiederholt in der mit seinen Mieterhöhungen hat die Lage an die Grenze ausschöpft. Der Bauüber- Presse derart herabgesetzt, daß es auf dem Wohnungsmarkt weiter ver- hang dieses Jahres beträgt 666 000 Woh- Ihnen eigentlich hätte auffallen schärft. Der Spekulation ist Tür und Tor nungen. Ihnen müßte mit uns die Sorge ^^ müssen, welche Resonanz Ihre Aus- geöffnet worden. Die Wähler von Nord- gemeinsam sein, wie wir es anfangen, führungen in der Zonenpresse und rhein-Westfalen sollen am 19. März die daß der Wohnungsbau nicht unter die bei den Zonensendern gefunden richtige Antwort geben. Die Wohnungs- Räder kommt, daß nicht mehr soviel Be- haben. Damit haben Sie uns hier in not kann man nur beseitigen, wenn man hördenpaläste, Verwaltungspaläste mit der Bundesrepublik keinen guten bereit ist, die Aufrüstung zu stoppen und Vorrang gebaut werden. Dienst erwiesen. Deshalb habe ich die dadurch frei gewordenen Gelder dem Herr Dr. Brecht, so einfach können Sie hier zu sagen, daß wir uns in vol- Wohnungsbau zuzuführen. es sich nicht machen, daß Sie mir in Arti- lem Umfange hinter den Minister keln Kommunalfeindlichkeit vorwerfen — stellen und daß wir ihm für alle Keine sachlichen Fragen Sie haben auf diesem Gebiet Artikel ge- die Leistungen dankbar sind, die Diese Meldung ist nicht von der deut- schrieben, Herr Dr. Brecht. Ich brauche er in den letzten Jahren und wäh- schen Sozialdemokratie veröffentlicht Ihnen darauf keine Erwiderung zu geben; rend seiner ganzen Amtszeit sowie worden. Mit dieser Meldung will ich ich komme aus der Kommunalpolitik, als Abgeordneter in diesem Hause Ihnen, Herr Dr. Brecht, nur einmal zei- fühle mich der Kommunalpolitik ver- vollbracht hat. Gerade die Leistun- gen, daß sie haarscharf in den Stil und pflichtet und bin mit allen sachkundigen gen des vergangenen Jahres sind die Form Ihrer Rede hineinpaßt. Seit Mo- Kommunalpolitikern einer Meinung, daß bewundernswert. Es ist bewun- naten werden vom ostzonalen Freiheits- wir gemeinsam an die Lösung dieser gro- dernswert, daß angesichts der sender diese Meldungen gebracht, worin ßen Fragen herangehen müssen, daß wir Schwierigkeiten, die sich im ver- man mir vorwirft, daß ich ein unsozialer in den nächsten Monaten in Ergänzung gangenen Jahr auftürmten, der Minister sei, daß ich ein Minister sei, zu den währungspolitischen Maßnahmen Wohnungsbau in dieser Weise sicherstellen müssen — ich werde Ihnen durchgeführt werden konnte." der verniedliche. Als ich in Permanenz seit Monaten vom Vorschläge machen, und ich hoffe, daß ostzonalen Rundfunk wegen des Abbau- auch die Opposition zustimmt —, daß für nachstehend Auszüge aus der Rede von gesetzes bis zur persönlichen Verunglimp- den Wohnungsbau die notwendigen Ar- Minister Lücke: fung angegriffen wurde, fand ich Formu- beitskräfte bereitstehen. Das ist eine lierungen, Herr Dr. Brecht, die in Ihrer Sache, die wir gemeinsam machen müs- „Ihre Formulierungen, Herr Dr. Brecht: Rede heute wiedergekehrt sind. Es ist sen, weil wir seit zwölf Jahren mit dem abgrundtiefer Haß des Wohnungsbau- einfach unglaublich, zu unterstellen, hier Bundesrat gemeinsam gesetzgeberische ministers gegen die SPD — überheb- stehe ein Mann, der kein soziales Ver- Maßnahmen getroffen, mit den Gemein- licher Minister — liebedienerische Presse- ständnis habe und nach elf-, zwölf- Fortsetzung Seite 2 Wohnraum für alle Die Arbeit des Bundestages Fortsetzung von Seite 1 der Aufbringung der Prämienzahlungen beteiligen, wird damit ausschließlich zu den gemeinsam gebaut haben. Ich einem sehr ernsten und schwierigen Pro- Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat möchte nicht, daß nach zwölf Jahren ge- blem des Finanzausgleichs zwischen Bund im vergangenen Jahr einen Diskussions- meinsamer Arbeit in dieser Form disku- und Ländern. kreis gebildet, der sich unter Vorsitz des tiert wird, sondern möchte, daß wir sach- Abgeordneten Dr. Fritz, Ludwigshafen, lich diskutieren. Ein schiefes Licht mit Problemen der Entwicklungsländer zu Der Baumarkt ist eine gegebene Größe. befassen hat. Der Diskussionskreis ist Die Bauarbeiter werden mir von den Hinsichtlich der Anbietungspflicht all seit seiner Gründung bereits mehrere Arbeitsstellen des sozialen Wohnungs- der Wohnungen, die mit öffentlichen Mit- Male zusammengetreten, um mit betei- baus abgeworben. So wächst der Über- teln gebaut worden sind, hat die Diskus- ligten und interessierten Persönlichkeiten hang an unfertigen Wohnungen. Hätte sion durch Herrn Dr. Brecht ein schiefes über Probleme der Entwicklungshilfe zu ich auf den Baustellen des sozialen Woh- Licht bekommen. Herr Dr. Brecht, Sie diskutieren. So fand u. a. eine Aussprache nungsbaus 200 000 Bauarbeiter mehr, wissen genau, was ich mit dieser Forde- mit dem schleswig-holsteinischen Mini- würden wir in diesem Jahr über 600 000 rung seit 12 Jahren will. Das habe ich sterpräsident von Hassel, mit Vertretern Wohnungen fertigstellen können. Denn Ihnen, das habe ich allen, die in dieser der beiden Kirchen und mit einzelnen zu den 666 000 Wohnungen im Überhang Frage tätig sind, seit Jahren gesagt. Mir Berufsorganisationen statt. Einem größe- kommen schätzungsweise weitere 500 000 liegt daran, daß dort, wo es gewünscht ren Kreis von interessierten Abgeordne- neu genehmigte Wohnungen für das Jahr wird und Wohnungen, die zur Übertra- ten wurde u. a. eine Dokumentation über 1961 hinzu. gung als Wohnungseigentum geeignet Probleme der Entwicklungsländer zur Ver- sind, vorhanden sind, die Mieter die Ent- fügung gestellt, die auch in der Öffent- scheidung darüber fällen können, ob das lichkeit großes Interesse gefunden hat. Bundeshilfe läuft an möglich ist, daß also die öffentlichen Gel- Der Diskussionskreis ergänzt den vom der zur Eigentumsbildung verwandt wer- Bundestag gebildeten Unterausschuß Ent- Vom Rechnungsjahr 1962 an ist eine den, politisch formuliert: daß der Bürger wicklungshilfe, der unter dem Vorsitz des Änderung der gesetzlichen Bestimmun- X und Lieschen Müller entscheiden kön- CDU-Abgeordneten Majonica, Abgeord- gen über die Abdeckung der Wohnungs- nen, ob sie Wohnungseigentum kaufen nete aus dem Auswärtigen Ausschuß, d> . bauprämien beabsichtigt. Ziel der Geset- wollen anstatt Miete zu zahlen. Nicht die Wirtschaftsausschuß, dem Kulturpol I zesänderung ist die völlige Lösung der Wohnungswirtschaft, sondern der Mieter sehen Ausschuß, dem Außenhandelsaus- Zwischenprämienmittel und der allgemei- soll entscheiden. Die Wohnungswirtschaft schuß und dem Haushaltsausschuß zusam- nen Wohnungsbauförderungsmittel; nach — Sie wissen, ich unterscheide nicht zwi- menfaßt. Sowohl dieser Diskussionskreis der derzeitigen Rechtslage besteht noch schen gemeinnütziger und anderer Woh- der CDU/CSU-Fraktion als auch der Un- Kopplung. Meine in dieser Richtung lau- nungswirtschaft — hat wie die gesamte terausschuß des Bundestages für Ent- fenden Verhandlungen haben zum Erfolg Wirtschaft eine dienende Funktion und wicklungsprobleme stehen in engstem geführt. Mit dem Herrn Bundesfinanz- wird vom Wohl der Familie her bestimmt. Kontakt mit Vertretern der Bundesregie- minister, dem ich bei dieser Gelegenheit Ich möchte jedoch hier darauf verweisen, rung. dafür besonders danke, ist abgesprochen, daß bereits im Altenberger Programm Am 21. April wird sich der Eundestag daß ab 1962 die Bundeswohnungsbau- von 1951 diese Forderung von uns erho- mittel uneingeschränkt für die unmittel- voraussichtlich mit dem Thema der Ent- ben worden ist. Der Herr Bundeskanzler wicklungshilfe-Poliktik der Bundesregie- bare Finanzierung des sozialen Wohn- hat in der öffentlichen Kundgebung da- nungsbaus zur Verfügung stehen. Die rung befassen, zu dem die SPD eine mals in diesem Saal am 22. September große Anfrage eingebracht hat. Für die Frage des Verhältnisses, nach dem Bund 1951 die Schaffung von Eigenheimen als und Länder sich künftig auf Grund der Bundesregierung und die CDU/CSU wird notwendigen Grundgesetzänderung an Fortsetzung Seite 6 sich bei dieser Aussprache Gelegenheit bieten, umfassend zum Problem der Ent- wicklungshilfe Stellung zu nehmen. Dabei dürften neben allgemeinen Gesichtspunk- Bilanz in Tatsachen ten auch eine Reihe von Vorschlägen dis- kutiert werden, die mit dem Problem Ent- 1945: Die erschreckende Bilanz des letz- aller bezugsfertigen Wohnungen auf wicklungshilfe zusammenhängen. So wird ten Weltkrieges war: 2 300 000 zerstörte kleine Wohnungen mit nur einem bis drei z. B. auch die Frage erörtert werden, wie Wohnungen! Diese Zahl entspricht genau Wohnräumen entfielen, sind es heute Ansprüche von Angehörigen des öffent- dem gesamten Wohnungsbestand der elf weniger als ein Drittel. Die Zahl der mitt- lichen Dienstes gesichert werden können, größten westdeutschen Städte. leren und großen Wohnungen hat sich wenn sie für längere Zeit in EntwiH' - fast verdoppelt. Im vergangenen Jahr lungsländern tätig werden. Ferner du Mit dem Jahre 1945 setzte zugleich der wurden 575 000 Wohnungen fertiggestellt. ten Fragen der Ausbildung von Spezia^ Strom der Flüchtlinge und Vertriebenen Zu Beginn dieses Jahres konnten über kräften für Entwicklungsgebiete eine ein. 13 Millionen Menschen suchten bis 660 000 im Bau befindliche und zum Bau Rolle spielen. heute in der Bundesrepublik Zuflucht, auf genehmigte Wohnungen gemeldet wer- einem Gebiet, das noch nicht einmal halb den, so daß auch für dieses Jahr wieder Durch die Arbeit des Diskussionskrei- so groß wie Spanien ist. Diese 13 Mil- mit einer Bauleistung von weit über ses Entwicklungsländer der CDU/CSU- lionen Vertriebene und Flüchtlinge — das einer halben Million Wohnungen gerech- Fraktion wird wertvolle Vorarbeit für sind mehr Menschen als in Norwegen, net werden darf. Damit wird die Sechs- konkrete Projekte der Entwicklungshilfe Dänemark und Finnland zusammen woh- Millionengrenze überschritten. Bei gleich- geleistet, die in den kommenden Jahren nen — brauchten eine Wohnung. bleibender Wohnungsbauleistung wird in Angriff genommen werden. die Wohnungsnot — mit Ausnahme eini- 1949: Als die Bundesregierung ihre ger örtlicher Brennpunkte — in den Jah- schwere und verantwortungsvolle Auf- ren 1963/65 im großen und ganzen be- gabe übernahm, hatte die Wohnungsnot hoben sein. ihren Höhepunkt erreicht. Fünf Millionen Kulturhilfe für Randgebiete Wohnungen fehlten! Damals zweifelte Die Zukunft: Am 17. Februar 1961 fiel niemand daran, daß man bei Aufbietung im Palais Schaumburg eine Entscheidung Als Ergänzung in der wirtschaftlichen aller Kräfte kaum mehr als 250 000 Woh- von mehr als tagespolitischer Bedeutung. Strukturverbesserung, die die Regierung nungen im Jahr bauen könnte. Seit 1953, An diesem Tage billigte der Bundeskanz- Meyers für Nordrhein-Westfalen plant, also jetzt acht Jahre lang, werden Jahr ler Dr. Adenauer die Absicht des Bundes- ist auch eine kulturelle Angleichung zwi- für Jahr über eine halbe Million Woh- wohnungsbauministers, Paul Lücke, die schen den dicht besiedelten Industriege- nungen gebaut, mit anderen Worten: Seit erfolgreiche Wohnungsbaupolitik der bieten und den dünn besiedelten Rand- 1953 wird Tag und Nacht in jeder Mi- Bundesregierung im Rahmen einer wirk- gebieten (Eifel, Sauerland, Niederrhein, nute eine Wohnung errichtet! samen Raumordnung zu einer umfassen- nördliches Münsterland und Ost-Westfa- den Städtebaupolitik zu erweitern. Der len) beabsichtigt. Außer den Kredithilfen 1961: In den vergangenen Jahren wur- Bundeskanzler stimmte mit Lücke über- für die wirtschaftliche Entfaltung dieser den die Wohnungen von Jahr zu Jahr ein, daß Wohnungs- und Städtebaupolitik Gebiete kündigte Ministerpräsident Dr. größer, besser, sie wurden familien- staatspolitische Aufgaben ersten Ranges Meyers einen kulturellen Förderungs- gerecht. Während 1952 fast zwei Drittel sind. plan an. Erwartung weit übertroffen | y4Luf einSÜ Ott Aktion zur Vermögensbildung findet immer mehr Interesse Liebe Freunde, Nach den amtlichen Ergebnissen haben 1 547 503 Personen VW-Aktien wir alle haben schon häufig von Bei- gezeichnet. Die Gesamtzahl der Volksaktionäre hat sich damit auf etwa spielen sowjetzonaler Justizwillkür 1,7 Millionen erhöht. Die Bundesregierung und die sie tragende CDU/CSU gehört oder gelesen. Wie Sie wissen, haben mit ihrem Programm zur Vermögensbildung damit einen überzeugen- sind auch in „Union in Deutschland" verschiedentlich solche Terrorurteile den Erfolg errungen. erwähnt worden. Am vergangenen Montag wurden in Bonn der Öffent- Bevor die Bundesregierung gegen den her keinerlei Konten oder Sparbücher un- lichkeit wiederum zwei ehemalige Widerstand der SPD mit der Verwirk- terhielten. Häftlinge aus der sowjetischen Besat- lichung ihres sozialpolitischen Programms zungszone vorgestellt. Ihre „Verbre- „Eigentum für alle" begann, gab es in über die soziale Schichtung der künf- chen" hatten darin bestanden, daß der der Bundesrepublik nur ca. 500 000 Ak- tigen Volkswagenaktionäre liegen noch eine im sogenannten ,Deutschlandsen- tionäre. Mit der Überführung der bundes- keine amtlichen Angaben vor. In Dort- der' einen Vortrag über Jean Paul eigenen Preussag unternahm die Bundes- mund hat die Stadtsparkasse die 7000 Sartre hielt, sich damit der „Ein- regierung den ersten Schritt, breiten Be- VW-Zeichnei nach ihrem sozialen Stand schleppung imperialistischer Existen- völkerungskreise durch Aktien einen An- befragt. Das Ergebnis überraschte: mehr zialphilosophie" schuldig machte und reiz zu vermehrter Vermögensbildung zu als 28,6 v. H der Antragsteller sind An- zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt schaffen. Starkes Kaufinteresse besonders gestellte, 20,6 v. H. Pensionäre und Rent- wurde, während der zweite im Rah- der sozialschwachen Schichten bewies, daß ner. Wenn diese Befragung auch keines- men seiner beruflichen Tätigkeit der das Eigentumsprogramm der CDU von wegs repräsentativ bewertet werden darf, „New York Herald Tribune" über die der Bevölkerung begrüßt wurde. Rund so läßt sich doch erkennen, daß der Verhältnisse in der sowjetischen Be- ^6 000 Personen, zum überwiegenden größte Teil der künftigen VW-Aktionäre satzungszone berichtete; er erhielt 25 ,^.il Angestellte, Rentner und Arbeiter sich aus wirtschaftlich schwachen Kreisen Jahre Zuchthaus und wurde 1955 zu zeichneten Preussag-Aktien. zusammensetzen wird, den Kreisen also, elf Jahren Zuchthaus „begnadigt". Für denen die CDU/CSU zur Vermögensbil- die menschenunwürdige Behandlung Durch die Umwandlung des Volkswa- dung verhelfen will. der politischen Häftlinge unter der genwerks in eine Aktiengesellschaft ge- Die Bundesregierung plant noch in die- Hilde-Benjamin-Justiz ist bezeichnend, lang es der Bundesregierung mehr als ser Legislaturperiode ein weiteres bun- daß er in der Untersuchungshaft einen 1,5 Millionen Bundesbürger am größten deseigenes Unternehmen, die Vereinigte Schädelbruch erlitt. Automobilwerk Europas zu beteiligen. Tanklager- und Transportgesellschaft, Es wäre zu wünschen gewesen, daß Bundesschatzminister Dr. Wilhelmi VTG mit einem Kapital von 100 Millio- alle diejenigen den Bericht der beiden äußerte sich außerordentlich befriedigt nen DM in Privateigentum zu überfüh- Häftlinge gehört hätten, die hier in über das Endergebnis der VW-Zeich- ren. der Bundesrepublik immer noch glau- nungsaktion, die bewiesen hat, daß Auch die westdeutsche Industrie hat ben, mit dem in der Zone herrschen- breite Bevölkerungskreise mit kleinerem durch Ausgabe von Belegschaftsaktien den Regime könne man zu irgendeiner Einkommen bereit sind, den die Kauf- bisher weit über 100 000 Arbeitnehmer Partnerschaft kommen. Die Diskus- summe von 2,1 Milliarden DM für VW- zu Miteigentümern an den Produktions- sion, die dieser Tage in Hamburg Aktien aufzubringen. Welche neuen stätten gemacht. Nach dem guten Ergeb- zwischen Intellektuellen aus der so- Schichten durch die VW-Privatisierung nis der VW-Aktion überlegt die Bundes- wjetischen Besatzungszone und Publi- an den Weltpapiermarkt herangeführt regierung, nach Angaben des Bundes- zisten und Autoren aus der Bundes- worden sind, zeigt die Tatsache, daß schatzministers, wie man der Wirtschaft republik stattfand, hat dazu weiteres bei einzelnen Kreditinstituten bis zu 40 Anreize bieten könne, um die Ausgabe Anschauungsmaterial geliefert. Wenn v. H. neue Kunden vorsprachen, die bis- von Belegschaftsaktien zu verstärken. es um konkrete Fragen nach den Le- bensverhältnissen unter Ulbricht und Hilde Benjamin ging, wichen die Gäste von der anderen Seite der Zonen- grenze in dialektische Finten aus. SPD-Mehrheiten dahin Wurden sie durch hartnäckige Fragen lach in die Enge getrieben, verstummte ihr *DU als stärkste Fraktion in den Landschaftsversammlungen Redefluß oder mündete in eine Erge- benheitserklärung zum „Arbeiter- und Der CDU-Stimmengewinn bei den nordrhein-westfälischen Gemeinde wählen Bauernstaat" ein. wird sich auch bei der Zusammensetzung der Landschaftsversammlungen Man sollte meinen, daß es derarti- auswirken. In den Landschaftsversammlungen Rheinland und Westfalen-Lippe ger Hinweise in unserem Lande wahr- wird die CDU die stärksten Fraktionen stellen. haftig nicht mehr bedürfte. Aber ist nicht der „Deutschlandplan" der SPD, Nach den vorläufigen Berechnungen Rheinland gehörten 68 der SPD, 53 der der eine paritätische Besetzung ge- des Landschaftsverbandes Rheinland CDU und 12 der FDP an. samtdeutscher Gremien vorsah, noch werden von den 130 Mitgliedern 63 von Auch in der neuen Landschaftsver- keine zwei Jahre alt? Hat nicht der der CDU, 53 von der SPD und 14 von der sammlung Westfalen-Lippe wird sich die letzte Kongreß der IG Metall, der FDP gestellt. Von den 123 Mandatsträ- CDU-Mehrheit, die sich bei den Kommu- gern der letzten Landschaftsversammlung durch einige seiner erschreckenden — nalwahlen ergeben hat, bei der Neuver- und offiziellen! — Äußerungen eine teilung der Sitze auswirken. Nach dem Ergebnis der Gemeindewahlen in West- so traurige Berühmtheit erlangte, erst Erwerbslosenquote 0,8 v. H. falen-Lippe hat die CDU 1,72 Millionen vor wenigen Monaten stattgefunden? Stimmen, das sind 41,97 v. H., erhalten. Gibt es nicht fast täglich erschütternde Die Zahl der Arbeitslosen sank im Die SPD konnte 1,698 Millionen Stimmen Beispiele für die Anfälligkeit linker März um 129 247 auf 163211. Ein Rück- oder einen Anteil von 41,27 v. H. für Kreise gegen östliche Parolen? gang in diesem Ausmaß wurde im März sich verbuchen. Bei den Gemeindewahlen bisher noch in keinem Jahr verzeichnet. von 1956 hatte die SPD 44,9 v. H. aller Man kann darum nicht oft genug Die Erwerbslosenquote beträgt zur Zeit Stimmen erhalten, die CDU nur 36,12 über die wahren Verhältnisse in der 0,8 v. H. Die Zahl der Arbeitslosen war v. H. Nach den vorläufigen Berechnungen Zone sprechen; über das, was uns be- um rund 93 400 niedriger als in der glei- wird die CDU in der neuen Landschafts- droht, und über das, was allein un- chen Vorjahreszeit und lag nur um 51 000 versammlung Westfalen-Lippe mit 50 sere Sicherheit verbürgt! über dem im Herbst vergangenen Jahres Mandaten vertreten sein, die SPD mit 49 erreichten Tiefstand. und die FDP mit 11. Ihr Konrad Kraske Beispiel der Notstandsgesetzgebung." Un- ter dem Eindruck solcher Reden verzieh- SPD-Verwirrung in Hof teten die Delegierten darauf, einen Ge- genkandidaten aufzustellen und wollten Behrischs Austritt läßt SPD um Wählerstimmen bangen nur ihren Arno Behrisch wieder im Bun- destag sehen. Die Meinung vieler maß- geblicher fränkischer Sozialdemokraten in Der Bundestagsabgeordnete Arno Behrisch hat nach seinem Übertritt zur der anschließenden Diskussion faßte Deutschen Friedensunion im SPD-Kreis- und Ortsverband Hof verwirrte und Oberbürgermeister und Landtagsvizeprä- enttäuschte Genossen zurückgelassen, die es nicht fassen können, daß der sident Högn (nach der „Oberfränkischen bisherige Vorsitzende des Unterbezirks Hof der SPD plötzlich den Rücken Volkszeitung" vom 6. 12. 1960) mit den Worten zusammen: „Wir lassen uns von kehrte, weil er nicht bereit war, zeitweilig radikalen Äußerungen zu entsagen. keinem Außenstehenden vorschreiben, welchen Kandidaten wir nominieren. Un- Die sozialdemokratischen Parteifunktio- gang nominierte die Wahlkreiskonferenz ser Mann heißt Arno Behrisch." näre im fränkischen Raum fürchten, daß Hof, Behrisch noch im Dezember 1960 Behrisch hat sich durdi seine linksra- dem Überläufer Behrisch eine beträcht- mit überwältigender Mehrheit zum Bun- dikale Haltung in der SPD bei seinen liche Zahl von SPD-Genossen, besonders destagskandidaten. neuen Parteifreunden in der DFU so be- aus dem Wahlkreis Hof, zur DFU fol- Behrisch wußte, wie er das Vertrauen liebt gemacht, daß sie ihn sofort zum gen werden und damit die Einheit der seiner Genossen erhalten konnte. Unter Vorsitzenden des neugegründeten Lan- SPD Hof gefährden. Der erste Vorsitzende brausendem Beifall erklärte er den Dele- desverbandes Nordrhein machten. der SPD Hof, Oberbürgermeister Högn gierten der Wahlkreiskonferenz: „Die Ge- Vor dem Bundestag hat Bundesinnen- (nun als Chefredakteur der „Oberfränki- samttendenz der Entwicklung in unserem minister Schröder die DFU eine Vereini- schen Volkszeitung" Nachfolger Behrischs) Lande zeigt, daß die Bundesregierung gung genannt, „mit deren Hilfe sich der antwortete auf die Frage, ob er glaube, keine Konsequenzen aus der Vergangen- Kommunismus eine Plattform verschaffen daß Behrisch mit seinen radikalen An- heit gezogen hat. Wie stark die Aufwer- möchte, um in den Parlamenten des Bun- sichten allein dastehe, sehr vorsichtig und tung der braunen Ideologie bereits fort- des, der Länder und der Gemeinden wie- zurückhaltend: „Das wird sich im Laufe geschritten ist, zeigt sich am besten am der Fuß zu fassen." der Zeit zeigen. Ich bin der Überzeugung, daß mehr als 90 v. H. unserer Parteimit- V'. glieder und unserer Funktionäre hinter dem Parteivorstand in Bonn und den Be- schlüssen von Hannover stehen." Gefährliche Kontakte Freilich scheint die Schätzung von 90 SED-Funktionäre finden Verbündete im Westen v. H. liniengetreuer Genossen etwas zu hoch gegriffen zu sein, wenn man be- Von Kontakterfolgen der SED-Funktionäre innerhalb des Deutschen Ge- denkt, daß noch im Dezember vergange- nen Jahres die überwältigende Mehrheit werkschaftsbundes und der westdeutschen Intellektuellen berichtete am 6. 4. der Hofer Sozialdemokraten sich für Beh- 1961 in Oberwesel ein ehemaliger Mitarbeiter im Zentralkomitee der SED. risch und damit gegen die Beschlüsse von Hannover ausgesprochen haben. In einer Tagung des Instituts für staats- bürgerliche Bildung, Werner Sticken bürgerliche Bildung Rheinland-Pfalz sagte (Köln). Diese Verbindungen reichten bis Wenn jetzt die Hofer Sozialdemokra- der ehemalige SED-Mitarbeiter Michael in manche Kultusministerien und auch zu ten um die Einheit ihrer Partei bangen Miller (laut dpa-Meldung vom 6.4.1961) etwa 800 Professoren. Diese hätten sich und mit einem für sie ungünstigen Wahl- vor Lehrern, etwa 300 Funktionäre des in den letzten Jahren an kommunisti- ergebnis rechnen, wundert das: Jahre- Deutschen Gewerkschaftsbundes stünden schen Tarnorganisationen in irgendeiner lang hat Behrisch ungestört als Partei- ständig in einem Kontakt mit der sowje- Form beteiligt. Der SED gehe es nicht funktionär und Chefredakteur der zum tisch besetzten Zone Deutschlands. mehr darum, die Intellektuellen für den Teil der SPD gehörenden „Oberfränki- Kommunismus zu gewinnen, sondern so schen Volkszeitung" härtesten Linkskurs Nach Angaben Millers versuchen SED viele wie möglich für ihre Ziele in Bewe- gesteuert. Behrisch fand stets die Zustim- und FDGB alljährlich, einige tausend gung zu setzen. Eines dieser Ziele sei mung seiner Genossen, wenn er links- deutsche Gewerkschaftler zur sogenann- die Verhinderung der Vereinigung Euro- radikale Ansichten vertrat, wenn er die ten „Gesamtdeutschen Arbeiterkonferenz" pas. Unter Ausnützung der Kontakte zu Bundesrepublik mit dem NS-Staat ver- während der Leipziger Messe nach Mit- Intellektuellen und der Rolle, die Wis- glich und in diesem Zusammenhang u. a. teldeutschland einzuladen. In dieser senschaftler und Künstler bei der Mei- schrieb, „daß die Bonner Politik nur ein Masse ließen sich die 300 Kontaktleute nungsbildung der Massen spielten, wo', \i neuer Aufguß der braunen Suppe ist," „leicht verstecken". Die Zahl der west- ten die Kommunisten den praktische^* oder, „bald wird der Idealzustand (in der deutschen Teilnehmer an den Konferen- Nachweis führen, daß man „mit denen Bundesrepublik) erreicht sein, den ein ge- zen sei jedoch nach dem „Abspringen" drüben doch reden kann". wisser Heydrich so umschrieb: Wenn in des westdeutschen Leiters dieser Begeg- Deutschland drei Leute zusammenstehen, nungen, Harry Roth (Bremen), von 6000 Werner Sticken war bis zum Ungarn- ist bestimmt einer von ihnen ein Agent." im Jahre 1960 auf 1500 im März dieses Aufstand verantwortlicher Funktionär der Jahres zurückgegangen. Für die Werbung kurz zuvor verbotenen KPD für die „kul- Auch als seine radikale Haltung ihn zur Teilnahme an der Gesamtdeutschen turelle Infiltration der Bundesrepublik". in Konflikt mit dem neuen Kurs der SPD Arbeiterkonferenz gebe die Zone in der brachte, brauchte Behrisch keine Kritik Bundesrepublik jeweils etwa eine Million seiner Genossen in Franken oder Hof zu befürchten. In dem von Behrisch be- Mark aus. tf< URZ - ABER WICHTIG herrschten Parteibezirk gab es keine tak- Miller bezeichnete die deutsche Frie- Im Jahre 1960 wurden im Bundesgebiet tische Kehrtwendung ä la Hannover. densunion (DFU) als „übergeordnete 22 v. H. der fabrikneuen zugelassenen Spitze" aller westdeutschen kommunisti- Kraftfahrzeuge von Angestellten und Behrischs Stellung als SPD-Vorsitzen- schen Tarnorganisationen. Die Machthaber 20,9 v. H. von Arbeitern erworben. Die der im Unterbezirk Hof und als Mit- der Zone wendeten für Organisation und Arbeiter entschieden sich in zunehmen- glied des Bezirksvorstandes Franken war Werbemaßnahmen der DFU monatlich dem Maße für Fahrzeuge mit Motoren selbst dann noch unerschüttert, als gegen etwa 700 000 Mark auf. ihn ein Parteiermittlungsverfahren eröff- über einen Liter Hubraum. net wurde, weil er nicht auf die „neue Besondere Aufmerksamkeit verdient in Bei der Bundestagswahl am 17. Sep- Linie" einschwenken wollte. Von dem diesem Zusammenhang eine weitere Mel- tember 1961 werden rund 37,1 Millionen guten Ausgang des Verfahrens waren in dung der Deutschen Presse-Agentur vom gleichen Tag, in der auf die Kontakt- Bundesbürger stimmberechtigt sein (ge- Hof alle Sozialdemokraten fest überzeugt, genüber 35,4 Millionen im September wie einer Äußerung des ersten Vorsitzen- erfolge mit westdeutschen Intellektuellen 1957). den der SPD Hof, Oberbürgermeister hingewiesen wird: Högn, zu entnehmen ist: „Wir können Politische Stellen in der Sowjetzone Der Handelsaustausch zwischen den mit Ruhe das Ergebnis des gegen Arno unterhielten zu „mehreren zehntausend Niederlanden und der Bundesrepublik Behrisch eingeleiteten Verfahrens abwar- Intellektuellen" in der Bundesrepublik erreichte 1960 die Rekordhöhe von 7,81 ten." Vertrauend auf einen guten Aus- Kontakte, erklärte der Dozent für staats- Milliarden DM. vorgesehene Volumen des außerordent- Wenn sie die Mehrheit haben lichen Haushalts rigoros beschränken. Die CDU/FDP-Fraktion wendet sich Verantwortungslose Finanzpolitik in Kiel - CDU/FDP warnten nicht gegen die Notwendigkeit der ein- zelnen geplanten Bauvorhaben an sich, sie verlangt aber die Aufstellung einer Die ungehemmte Ausgabenpolitik der SPD-Mehrheit im Rathaus der Dringlichkeitsfolge, damit die „Haushalts- schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt Kiel hat die Kommunalaufsicht des wahrheit" zu ihrem Recht komme, über- dies dürfte die Kieler Bauwirtschaft die Innenministeriums veranlaßt, an den Magistrat einige peinliche Fragen zu Vielzahl der beabsichtigten Vorhaben gar stellen. Der am 2. Dezember 1960 von der SPD-Mehrheit der Rats Versammlung nicht bewältigen können. Das Verhalten beschlossene Etat 1961 liegt noch immer ungenehmigt im Ministerium. der SPD-Mehrheit im Kieler Rathaus steht also auch in schroffem Widerspruch zu den berechtigten Forderungen der Bun- Wenn die Kieler SPD-Rathausfraktion Desgleichen hatte die Industrie- und Han- desregierung, daß alle Stellen der öffent- (26 SPD gegen 20 CDU und 3 FDP) die delskammer als Sprecherin der gewerb- lichen Hand bei der Vergabe von Bau- Schuld für diese Verzögerung auf die lichen Wirtschaft eindringlich an die Rats- aufträgen tunlichst Rücksicht auf die Lage „Ministerialbürokratie" schieben will, so versammlung appelliert, sie möge das des Baumarktes nehmen sollten. ist dies sachlich unrichtig. Denn die SPD- Mehrheit hat den Investitionshaushalt der Stadt um nicht weniger als 42 v. H. gegenüber dem Vorjahr und um 110 v. H. gegenüber 1959 erhöht. Hinzu kommt, daß der vorgesehene Gesamtbetrag der Darlehen für Maßnahmen der Kämmerei- Radikales aus Kassel verwaltung 30,6 Millionen DM und somit 175 v. H. der im Vorjahr genehmigten ÖTV-Chef lehnt Bundesinnenminister als Partner ab Summe erreicht. Würden diese Vor- anschläge durchgeführt, dann würde der ^.chuldendienst von 11,1 v. H. der ge- Entschieden wurde vor wenigen Tagen vom Bundesinnenministerium der samten Steuereinnahmen auf 13,8 v. H. Eingriff in die Entscheidungsfreiheit der Bundesregierung durch die Gewerk- steigen, während 10 v. H. im allgemeinen schaft öffentliche Dienste, Transport und Verkehr zurückgewiesen. die Höchstgrenze des zulässigen Schul- dendienstes darstellen. Die Kommunal- aufsicht ist also in vollem Recht, wenn Der Vorsitzende dieser Gewerkschaft einer Meldung der „Deutschen Presse- sie diesen allein von der SPD beschlos- Kummernuss, hatte den Bundesinnen- Agentur" vom 6. 4. 1961 in Kassel erklärt. senen und zu verantwortenden Haus- minister vor der hessischen ÖTV-Landes- haltsplan sehr genau unter die Lupe konferenz in Kassel als Gesprächspartner Der Bundesinnenminister erwiderte auf nimmt. in Tarifverhandlungen für den öffent- die Kummernuss-Forderungen: lichen Dienst abgelehnt. Dr. Schröder sei „Sollte sich Herr Kummernuss in der Ebenso recht hatten die Vertreter der „in der Sache und in der Person" nicht berichteten Weise geäußert haben, so Opposition (CDU und FDP), die zwar der richtige Mann für Verhandlungen handelt es sich um eine große Ungehörig- leidenschaftlich, aber ohne Erfolg, um über Lohn- und Gehaltsfragen des öffent- keit. Soweit die Bundesregierung an den einen maßvolleren Etat gerungen hatten. lichen Dienstes, hatte Kummernuss nach Tarifverhandlungen beteiligt ist, be- stimmt ausschließlich sie selbst, wer sie zu vertreten hat. Jeden Versuch eines Eingriffs in ihre Entscheidungsfreiheit weist die Bundesregierung entschieden „Bremer Plan" abgelehnt zurück. Sie ist bei den bisherigen Ver- handlungen durch die zuständigen Mini- Kirchen gegen sozialistische Einheitsschule sterialbeamten vertreten gewesen. Daran wird sich auch für die weiteren Verhand- lungen nichts ändern. Die Bundesregie- Auch die evangelische Kirche hat den „Bremer Plan" abgelehnt. Mit dem rung schreibt auch den Gewerkschaften sogenannten Bremer Plan hatte die im DGB organisierte Arbeitsgemeinschaft nicht vor, durch wen sie sich vertreten iadeutscher LehrerverDände Vorschläge zur Neugestaltung des Schulwesens lassen sollen. unterbreitet, die in der Öffentlichkeit auf starke Kritik stießen. Den Standpunkt der Bundesregierung zu der wirtschafts- und sozialpolitischen Der Schulreferent der evangelischen werden. Unter den Kritikern des Plans Bedeutung der Tarifverhandlungen hat Kirche in Deutschland, Oberkirchenrat befinden sich u. a. der Bischof von der Bundesminister für Wirtschaft, Prof Dr. Dr. Gottfried Niemeier hat in der Aachen, der den Plan eine Kampfansage Erhard, an Ort und Stelle eingehend er- letzten Ausgabe des lutherischen „Infor- an das Gewissen christlicher Eltern örtert. Der Bundeminister des Innern mationsblattes" erklärt, der „Bremer Plan" nannte. Auch der Kultusminister von unterstützt diesen Standpunkt vollauf. gerate mit seinem Wahrheitsbegriff und Schleswig-Holstein wandte sich gegen Die Tarifverhandlungen im öffentlichen seiner Wissenschaftsideologie in die fa- den Plan. Dienst sind eine zu ernste Sache, als daß tale Nähe des dialektischen Materialis- sie durch unsachliche Angriffe wie die mus. Obwohl der „Bremer Plan" keines- Nur die SED hat sich fast rückhaltlos Ausfälle von Herr Kummernuss gegen wegs die Entchristlichung der Schule im lobend zu den Reformplänen der DGB- den Bundesminister des Innern belastet Visier habe, lasse er doch kaum freien Lehrerverbände geäußert. Das Zentralorgan werden dürften." Raum für die christliche Schule, sei es als „Neues Deutschland" schrieb u.a.: „Stu- ÖTV-Vorsitzender Kummernuss hatte christliche Gemeinschaftsschule, sei es als diert man aufmerksam den Plan, dann nach der gleichen dpa-Meldung auch ge- Bekenntnisschule. Auch räume der „Bre- läßt sich unschwer erkennen, daß das sagt, die Aufwertung der D-Mark sei für mer Plan" nicht den Verdacht aus, daß er Schulwesen der sozialistischen Länder, die Gewerkschaft kein Anlaß, auf Tarif- einer durchgängigen Verstaatlichung des vor allem der DDR, unsichtbar Pate ge- forderungen zu verzichten. gesamten Schulwesens das Wort rede standen hat. Der Bremer Plan ist ein Ver- Dazu stellte das Bundeswirtschafts- und für Privatschulen keinen Raum habe. such, unser Bildungssystem auf West- ministerium fest, Professor Erhard habe Was schließlich über die christliche Un- deutschland zu übertragen. Er läßt einige niemals die Gewerkschaften aufgefordert, terweisung unter dem Stichwort „religiöse Züge der Einheitsschule erkennen." auf Tarifverhandlungen zu verzichten. Bildung" oder „Erziehung" gesagt werde, Der Vizekanzler habe nur den Wunsch sei dürftig und unzureichend. Der parteiamtliche SPD-Pressedienst geäußert, die Gewerkschaften sollten erklärte, dieser umfassende und ge- bei der Höhe ihrer Forderungen den Der „Bremer Plan" wurde zu Pfingsten schickt gegliederte Plan sei zweifellos ein volkswirtschaftlichen Notwendigkeiten vergangenen Jahres während des Kon- beachtlicher Beitrag zur allgemeinen Dis- Rechnung tragen. Damit werde auch den gresses der Gewerkschaft „Erziehung und kussion über die Schulreform. Die SPD Interessen der ÖTV-Mitglieder mehr ent- Wissenschaft" vorläufig angenommen, begrüße den Plan, mit dem ein weiterer sprochen als bei übersteigerten Forde- endgültig soll über ihn 1962 abgestimmt Schritt nach vorn getan worden sei. rungen. Wohnung oder ihr eigenes Haus besitzt. Das ist bei unserer derzeitigen Bau- Wohnraum für alle leistung sehr, sehr bald der Fall. Diese Forderung gilt auch für alleinstehende Fortsetzung von Seite 2 weist, daß es möglich ist, in unserer par- Personen. lamentarischen Demokratie schwierigste den sozial wertvollsten und am meisten Reformwerke zu verabschieden. Diese Politik im Sinne unserer Gesell- förderungswürdigen Zweck der staatli- schaftsordnung fortzuführen und für die chen Wohnungsbaupolitik hervorgehoben. Audi diese Gesetze wurden gegen den große Zukunftsaufgabe vorzuarbeiten, ist Er hat hinzugefügt, daß außerdem mit heftigen Kampf der Opposition — ich Aufgabe der nächsten Jahre. dem Wohnungseigentum, dessen Jubi- muß hier einschränkend sagen, der läum wir in diesen Tagen feiern, ein Weg SPD — verabschiedet. Die FDP hat ihre Zu ungewiß beschritten werden könne, die große Zahl durch den unvergessenen Kollegen Mi- der Besitzlosen zu mindern und zugleich nister Wildermuth eingeleitete Tradition Vor Jahren habe ich in Kiel vor dem zahlreichen Familien eine feste Fundie- fortgesetzt und den Vorlagen bis auf Haus- und Grundbesitzerverein zu dem rung zu geben. einige Einschränkungen bei der Bauland- Thema „Vom Wohnungsbau zum Städte- steuer und dem sozialen Miet- und bau" gesprochen. Ich bin etwas über- Ich habe am 14. Januar 1954 vor die- Wohnrecht zugestimmt. rascht, daß Sie ein wenig voreilig davon sem Hohen Hause eine Große Anfrage sprachen, daß der Kanzler Brandt diese meiner Fraktion begründet und dazu ge- Verwirrung blieb erfolglos Aufgabe auch lösen würde. Herr Kollege sagt — das war damals meine Forde- Brecht, ich kann Ihnen sagen: Wir wer- rung, das ist sie heute und wird sie blei- Alle Behauptungen, die Mieter würden den alles dafür tun, daß der Kollege ben, und ich hoffe, daß sie Allgemeingut vogelfrei, und ähnliche unsachliche An- wird —, daß die Wohnungsunternehmen Brandt nicht Kanzler wird. Darauf können griffe, selbst die Fernsehsendung „Ver- Sie sich verlassen. Es ist uns nämlich zu nicht mehr nur bauen sollten, um zu ver- wirrung im Quadrat" vermochten es nicht, ungewiß, ob er diese Politik im Rahmen walten, sondern daß sie echte Träger- unser Volk an einer sachlichen Stellung- einer wirksamen Raumordnung und eines funktionen übernehmen und die fertigen nahme zu diesen Gesetzeswerken zu hin- Häuser nach und nach, soweit das ge- zukunftweisenden Städtebaues so sicher wünscht wird, in das Eigentum von eigen- und mit so tiefem Verständnis betreiben CDU/CSU-Bundestagsabgeordne- wird wie der Bundeskanzler, den ich von tumswilligen Familien überführen sollten. ter Mick sagte am 16. März 1961 dieser Stelle aus als den wahrhaft große ^ Das habe ich also im Jahre 1954 an der vor dem Bundestag an die Adresse deutschen Städtebauer bezeichne. Er h gleichen Stelle gesagt. der SPD gerichtet u. a.: in seiner Oberbürgermeisterzeit in Köln gezeigt, wie man Städte der Zukunft baut. Dafür oder dagegen? „Wir haben oft die Ehre, von ihnen auf das Ahlener-Programm Darum ist der Wohnungsbauminister ganz Herr Dr. Brecht, sind Sie eigentlich für angesprochen zu werden. Wenn besonders daran interessiert, daß Bundes- die soziale Marktwirtschaft im Rahmen wir von ihnen auf das Ahlener-Pro- kanzler Dr. Adenauer die nächste Regie- des Wohnungsbaus? Oder sind Sie für gramm angesprochen werden, dann rung bildet, damit aus der Raumordnung die Fortführung der Zwangswirtschaft? wissen wir, daß wir auf die So- und dem Städtebau etwas Vernünftiges Sie sprachen von einer kostendeckenden zialisierung angesprochen werden, wird. Miete. Das hat mit sozialer Marktwirt- obwohl das bei ihnen — Hannover schaft nichts zu tun. Das ist allerdings hat es bestätigt — ein Ladenhüter Die kommende Aufgabe Gemeinwirtschaft. Auf diesen Gedanken geworden ist, der gegen den Wil- Die Zukunftsaufgabe der nächsten hat Herr Dr. Czaja (von der CDU/CSU len derjenigen, die ihn noch in das Jahre: Vom Wohnungsbau zum Städte- d. Red.) verwiesen. Was Sie hierzu sag- Schaufenster legen wollten, unter bau! Bund, Länder und Gemeinden kön- ten, ist nicht Fisch und nicht Fleisch. Was der Theke verschwunden ist. Wenn nen und werden die in zwölf Jahren im Sie zu dem Gebiet vorgetragen haben, wir .Ahlen' sagen, dann meinen Wohnungsbau bewährte Zusammenarbeit ist Nebel. Der muß beseitigt werden. Sind wir machtverteilendes Prinzip, und jetzt für die uns alle gemeinsam berüh- das machtverteilende Prinzip, Herr Sie für die soziale Marktwirtschaft? Sind renden viel größeren Aufgaben einsetzen. Sie für Ihr Godesberger Programm, das Kollege Brecht, gilt für uns auch im Wohnungsbau. Das machtver- Es gilt, die erfolgreiche Wohnungsbau- diese Ideen zum Parteiprogramm erhoben politik der Bundesregierung rechtzeitig hat? Sind Sie auch dafür innerhalb des teilende Prinzip gilt auch da, wo — ich hätte dafür an sich ein Lob ver- Wohnungsbaus, sind Sie also für eine Gesellschaften mit Hilfe öffentlicher dient — im Rahmen einer wirksamen soziale Wohnungswirtschaft? Mittel Tausende von Wohnungen Raumordnung zu einer umfassenden irgendwie in ihr Eigentum gebracht Ist das soziale Marktwirtschaft oder haben. Damit ist nichts gegen For- Städtebaupolitik zu erweitern. Das ist der nicht? Wenn das gewollt wird — ich er- Beschluß, den wir gefaßt haben. men der Gemeinwirtschaft im Woh- kläre, es ist keine —, dann sollte man nungsbau, etwa gegen Genossen- Moderner, zukunftweisender Stadt , auch den Namen nicht dafür gebrauchen. schaften, die nach einem genossen- bau ist eine staatspolitische Aufgabe er»** Wir gehen den Weg der sozialen Markt- schaftlichen Prinzip Wohnungen er- sten Ranges. Es gilt, in Dorf, Gemeinde wirtschaft und haben die soziale Kom- stellen, gesagt. Ich möchte aber und Stadt an die Erneuerung überalter- ponente in das soziale Miet- und Woh- nicht, Herr Kollege Dr. Brecht, daß ter Wohngebiete ebenso wie an die Mo- nungsrecht verwiesen. Die Fortsetzung Sie der Vorkämpfer für Machtzu- dernisierung des Hausbesitzes heranzu- dieser Politik würde durch Ihre Über- sammenballung in der Wohnungs- gehen. Die Auflockerung und Gliederung legungen natürlich völlig verzerrt. wirtschaft sind, weil Sie sich jeder sowie die Durchführung unserer vielfach Die von der Bundesregierung seit lan- Erwägung des Problems der Macht- zu dicht bebauten und besonders im letz- gem nachdrücklich und mit steigendem verteilung von vornherein ver- ten Jahrhundert unorganisch gewachse- Erfolg geförderte Bildung von Einzel- schließen." nen Wohngebiete sind vordringlich. eigentum in Form des Familienheims ist das beste Mittel, einer weiteren Zusam- Diese vorbereitende Arbeit dient nicht menballung von Wohnungsbesitz in den dem. Auch die bis zur Stunde mit Lei- zuletzt dem Ziel, unserer hochentwickel- Händen anonymer Kapitalgesellschaften denschaft von Pankow gesteuerte Pro- ten Bauindustrie, Herr Dr. Will, dem Bau- entgegenzuwirken. In harter und entsa- paganda gegen dieses Abbaugesetz, ge- gewerbe und schließlich den Millionen gungsvoller Arbeit lösten Regierung, Par- gen den Minister Lücke, kann keine Arbeitern und Handwerkern, die direkt lament und Bundesrat in ausgezeichneter dauerhafte Unruhe stiften. Unsere Fa- und indirekt — ein Bauarbeiter zieht drei Zusammenarbeit mit unseren Gemeinden malien wissen, daß diese Gesetze zum bis vier andere Arbeiter nach sich -— die schwierige Aufgabe — ich glaube, Wohl aller erlassen wurden, und glauben beim Wohnungsbau tätig sind, auch dann es war die schwierigste der 3. Legislatur- der Regierung, daß auf diesem Gebiet in angemessenem Umfang eine kontinu- periode —, das Abbaugesetz, das soziale keine Experimente gemacht werden. Ich ierliche Beschäftigung zu sichern, wenn Miet- und Wohnrecht und das Bundes- erkläre hier noch einmal: Keine Familie die öffentliche Förderung in der bisheri- baugesetz zu verabschieden. Diese innen- darf und wird durch das Abbaugesetz gen Form überflüssig wird. unter die Räder kommen. politische Leistung wird in die Geschichte Ich schließe: Es wird weiter gebaut. des 3. Bundestages eingehen. Eine An dieser Stelle muß ich nochmals die Gleichzeitig werden die großen Zukunfts- 40 Jahre währende Zwangswirtschaft ab- oft ausgeführte Feststellung wiederholen, aufgaben vorbereitet. Ich glaube, daß die zubauen, ein Boden- und Baurecht zu die immer wieder in Zweifel gezogen Bundesregierung mit diesen Programmen schaffen, das in die Zukunft weist, ist wird: Es wird weiter gebaut, und zwar und der bisherigen Leistung eine gute eine staatspolitische Leistung, die be- solange, bis die letzte Familie eine eigene Ordnungsnummer verdient hat." Gezielte Verleumdung VERTRIEBENE „Material" kommt aus östlichen Quellen

Gegen Herausgeber und Chefredakteure von Vertriebenenzeitungen sowie gegen heimatvertriebene Bundes- und Landstagsabgeordnete aller Parteien wird seit rund zwei Jahren eine Verleumdungskampagne betrieben, die in der Mehrzahl der Fälle mit Material von dem SED-Propaganda-„Ausschuß für FLÜCHTLINGE Deutsche Einheit" betrieben wird. Zur Möbelhilfe 1961 Für die Verbreitung dieses Materials, KPD-Landtagsfraktion in Düsseldorf, Karl das zum Teil auch aus Prag und War- Schabrod, und die der „VVN" nahe- Zur Durchführung der Möbelhilfe für schau stammt, sorgte, wie die Zeitschrift stehende Wochenzeitschrift „Die Tat", Sowjetzonenflüchtlinge, die nicht im Sinne „Zeitungs-Verlag und Zeitschriften-Ver- Frankfurt a./M. Die „Freie Meinung" des Bundesvertriebenengesetzes als solche lag" mit Einzelheiten belegt, in den mei- wurde inzwischen durch den nordrhein- anerkannt sind, wurden im Bundeshaus- sten Fällen die Halbmonats-Korrespon- westfälischen Innenminister Dufhues ver- halt des Jahres 1961 insgesamt 18 Mil- denz „Neue Kommentare" aus Frankfurt boten. lionen DM eingesetzt und inzwischen be- a./M. Eigentümer und Herausgeber dieses willigt. Dienstes ist Georg Herde. Im Impressum steht: „Für Bezieher in der DDR Berliner Stadt-Kontor Bank v. Groß-Berlin Kto.-Nr. 20/1477 47". Eng mit Herde zusammen ar- 4 Milliarden für Wohnungen beitet der Herausgeber der Zeitschrift „Münchener Vertriebenen-Echo", Hans Hamburg liegt weit im Rückstand Maier. Dieses im neunten Jahrgang er- scheinende Organ richtet seine Angriffe . ornehmlich gegen sudetendeutsche Poli- über vier Milliarden DM hat der Bund seit Februar 1953 bereits für den tiker und Publizisten. Bau von Wohnungen für rund 1 560 000 Flüchtlinge und Aussiedler zur Ver- An der Verleumdungskampagne ist fügung gestellt. auch die Zeitschrift „Der Ruf" beteiligt, deren Verleger Johannes Guttenberger Bei der Abwicklung dieser bisherigen etwa 63% des Wohnungsbau-Solls für in Braunschweig und deren verantwort- Wohnungsbauprogramme stehen bezüg- diesen Personenkreis bezugsfertig. Hin- licher Redakteur Gerhard Bednarski in lich der bezugsfertigen Wohnungen im sichtlich des darauf folgenden Wohnungs- Hannover ist. Guttenberger verlegt auch 11. Bauprogramm Hamburg und West- bauprogramms Nr. 12 für das die Mittel im „Elchland-Verlag" die Vertriebenen- Berlin am ungünstigsten da (Stichtag vom Bund am 17. Dezember 1958 und am Zeitschrift „Ostpreußen-Warte". An der 30. September 1960). Für dieses Baupro- 3. August 1959 bereitgestellt wurden, sind offenbar gezielten Aktion beteiligte sich gramm waren die Mittel vom Bund am die Ergebnisse von Hessen und West-Berlin auch die „Freie Meinung", herausgege- 30. Mai 1958 bereitgestellt worden. Nach noch ungenügend. Verwunderlich sind die ben vom ehemaligen Vorsitzenden der zweieinhalb Jahren waren aber erst Rückstände in Hamburg, da Hamburg zu den steuerstärksten Ländern der Bundes- republik gehört und der Hamburger Bausenator Nevermann die Leistungen seiner Stadt im Wohnungsbau immer be- sonders rühmend hervorzuheben pflegt. Bedeutungsvolle Aufgabe Der Anteil der einzelnen Länder für 1961 geht aus folgender Aufstellung her- Sorge für die heimatlosen Ausländer ist dringend vor: Darlehen Zinszuschüsse Schleswig-Holstein 8 817 483 DM 661 315 DM Die Förderung der kulturellen Bestrebungen der heimatlosen Ausländer in Hamburg 17 546 625 DM 1 316 000 DM der Bundesrepublik fand während der Haushaltsdebatte im Bundstag ein- Niedersachsen 34 451 186 DM 2 583 840 DM Bremen 5 685 156 DM 426 390 DM dringliche Fürsprache durch den CDU/CSU-Bundestagsabgeordneten Kraft. Nordrhein-Westfalen 133 952 391 DM 10 046 430 DM Hessen 39 163 220 DM 2 937 245 DM Baden-Württemberg 77 366 888 DM 5 802 520 DM Diesem Thema wandte er sich nun auch schaftliches Zusammenleben mit den Ost- Bayern 58 780 728 DM 4 408 555 DM Saarland 12 295 092 DM 934 350 DM in einer Stellungnahme zu, in der es u. a. Völkern vorstellen: auf der Grundlage Rheinland-Pfalz 23 691 316 DM 1 776 850 DM heißt: der Achtung eines jeden Volkstums und Berlin-West 25 295 092 DM 1 897 135 DM „Im Bundesgebiet besteht ein ungari- der Anerkennung seines Lebensrechtes. sches, ein lettisches und ein litauisches Wenn einmal der Tag kommen sollte, Mittelpunkt in Hannover Gymnasium, die mit großen Schwierig- an dem diese Menschen, die Esten, Let- keiten zu kämpfen haben, da die betref- ten und Litauer, die Polen, Ukrainer, und In Hannover ist mit dem Bau eines fenden Volksgruppen die für Unterhal- Ungarn und wie sie heißen wieder in „Hauses des deutschen Ostens" begon- tung dieser Institute erforderlichen Mit- ihre Heimat zurückkehren können, dann nen worden, das der Mittelpunkt der tel aus eigener Kraft nicht aufzubringen sollen sie es tun, ohne mit der Bitterkeit Vertriebenenarbeit in Niedersachsen vermögen. Deshalb müssen wir Deut- an die Zeit ihres Exils zurückdenken zu werden soll. Neben Vortragsräumen und schen ihnen eine ausreichende finanzielle müssen. Sie sollen als Freunde Deutsch- Sälen für Veranstaltungen wird das Haus Unterstützung zuteil werden lassen. lands und des Deutschen Volkes in ihrer eine ostdeutsche Bücherei, eine Ehren- halle sowie Büroräume enthalten. Wir betonen immer wieder, daß wir Heimat wirken. gegen die Völker Osteuropas, deren An- Aus diesem Grunde sollten wir ihnen Herausgeber: Bundesgeschäftsstelle der CDU gehörige heute noch in ihrer überwälti- eine Art kultureller Autonomie ermög- Deutschlands, verantwortlich für die Redaktion: genden Mehrheit nicht kommunistisch lichen. Natürlich kann man kein für alle Dr. Heinz Pettenberg (z. Z. verreist), i. V. Rene gesonnen sind, keinen Haß hegen und Grupen verbindliches einheitliches Aus- Ahrle, Bonn, Nassestraße 2, Telefon 5 29 31 eine gute Nachbarschaft mit ihnen bildungsschema anwenden. Man wird je Verlag: Presse- und Informationsdienst der CDU anstreben, wenn sie einmal ihre Ge- nach Bedarf Kindergärten, Ferienlager, Deutschlands Verlagsgesellschaft mbH. Bonn, Arge- schicke in die eigene Hand werden neh- Volksschulen, Berufsschulen, Gymnasien landerstraße 173, Telefon 2 31 40 — Bezugspreis: men können. Durch unser Verhalten ge- in Erwägung ziehen müssen. Häufig wird monatlich 1,— DM — Banken: Presse- und Infor- genüber den heimatlosen Ausländern in mationsdienst der CDU Deutschlands Verlags- man solche Anstalten mit Internaten kop- gesellschaft mbH. Bonn, Argelanderstraße 173, der Bundesrepublik können wir uns peln können. Technische und personelle Postscheck-Konto Köln 1937 95, Commerzbank-Bank- glaubwürdig machen. Hier können wir Schwierigkeiten werden überwunden verein, Bonn Nr. 12 493. — Druck: Bonner Univer- zeigen, wir wir uns ein solches freund- werden müssen." sitäts-Buchdruckerei. deutsche Wirklichkeit parteipolitisch ver- zerrt dargestellt wird. Bereits 1959 war es im Landtag wegen Gutes Geld für schlechte Bücher der Büchergeschenke, mit denen die Be- hörden in Hessen die Jugend beglücken, Stimmungsmache für die „andere Seite" zu heftigen Kontroversen gekommen. Da- mals stand eine Anfrage der CDU-Frak- Im sozialistischen Musterland Hessen wird schon die Schuljugend von der tion auf der Tagesordnung, durch die parteipolitischen Propaganda der SPD erfaßt. Minister und Behörden benutzen eine Verteilung der Broschüre „Europa ruft" geklärt werden sollte. Die CDU ihre Stellung dazu, Schulen und Jugendverbände mit Büchern eindeutiger nannte diese Broschüre eine „Hetzschrift". Linkstendenz zu versorgen. In diesem vom Frankfurter Stadtschulamt an die Schulen verteilten Pamphlet wurde Verteidigungsminister Strauß in gehässi- Im August 1949 hatte die hessische Re- CDU Dr. Fay in einer Anfrage, diesmal ger Weise angegriffen. Kultusminister gierung 2500 Exemplare der „Synchron- an den hessischen Sozialminister gerich- Schütte erklärte dazu, daß für die Vertei- optischen Weltgeschichte" bestellt, die tet, um Auskunft gebeten, wie er die lung derartiger Literatur das Stadtschul- nach ihrem Erscheinen 1952 wegen pro- Verwendung von Steuergeldern für die amt die Verantwortung trage. Allerdings, kommunistischer Tendenzen heftig kriti- parteipolitisch einseitige Unterrichtung fügte er hinzu, könnte der politische Un- siert wurde. Trotz aller Warnungen der hessischen Jugend begründen wolle. terricht in den Schulen seine Bestimmung wurde das Geschichtsbuch an Gymnasien, Der Sozialminister hat an die hessische nicht erfüllen, wenn er die Schüler nicht pädagogischen Bezirksseminaren und In- Jugend den Bildband „Denk ich an mit wichtigen Argumenten der „anderen stituten, Kreislehrerkonferenzen und an Deutschland" verteilen lassen, in dem die Seite" bekannt machen würde. das hessische Lehrerfortbildungswerk ver- teilt. Eine Woche nach der Ausgabe der Bücher bekamen aber auch die zuständi- gen Stellen in Hessen Bedenken. Die weitere Verteilung des Buches wurde ein- gestellt und die ausgegebenen Exemplare zurückgezogen. Zwischen gestern und heute Der Schaden, der dem hessischen Steuerzahler dadurch entstanden ist, Ist die SPD von ihren Experimenten abgerückt? wurde vom Kultusminister Prof. Schütte (SPD) im hessischen Landtag mit 37 500 In einem seiner wöchentlich erscheinenden Beiträge im SPD-amtlichen DM beziffert. Der Minister beantwortete „Vorwärts" äußerte sich der Spitzenkandidat der Partei, , am damit am 7. 4. 1961 eine Kleine Anfrage eines FDP-Abgeordneten, der Auskunft 5. April zum Unterschied zwischen gestern und heute in seiner Partei. aarüber verlangte, in welcher Höhe Steuergelder für den Ankauf der Welt- Der „Deutschland-Union-Dienst" griff gungen verlangt, aber das SPD-Zentral- geschichte verwandt wurden. Ob es dem die dort erschienenen Bemerkungen organ .Vorwärts' im Hinblick auf die US- hessischen Kultusministerium nicht mög- Brandts am 7. April in folgender Form Finanzwünsche .Abstriche am Wehretat' lich war, die prokommunistischen Ten- auf: vorschlägt? denzen der „Synchronoptischen Welt- „Das war eigentlich kein feiner Zug des Was ist es anders als eine Dokumenta- geschichte" vor ihrem Ankauf und vor Bürgermeisters Brandt: Im .Vorwärts' tion der Verworrenheit innerhalb der So- ihrer Verteilung zu erkennen, verschwieg ließ er jetzt ohne Entfaltung besonderen zialdemokratie, wenn der SPD-Wehr- der Minister. Zartgefühls durchblicken, in den trüben experte Schmidt gegebenenfalls auch der Im hessischen Landtag hat, wie bereits Tagen seines langjährigen Vorgängers im Bundeswehr eine atomare Ausrüstung zu- gemeldet, der Vorsitzende der hessischen ,Amt', des sozialdemokratischen .Kanzler- gestehen will, aber Prof. Carlo Schmid kandidaten', , habe bei solches beim Parteitag in Hannover ein- der SPD doch mancherlei im Argen gele- deutig ablehnte. SPD abgewiesen gen. Damals sei, so konnte man aus Das Gespür für diese heillose Verwor- Brandts Beitrag bündig herauslesen, der renheit geht bekanntermaßen bis weit in Gegen das im März vom rhein-pfälzi- Verdacht .glaubhaft' zu machen gewesen, schen Landtag verabschiedete Gesetz zur die SPD-Mitgliedschaft hinein; insofern die SPD wolle experimentieren und ein war zu Erich Ollenhauers Kandidatur- Änderung der pfälzischen Bezirksordnung SPD-Wahlerfolg würde gefährliche Aus- Tagen die SPD sogar noch in wesentlich hatte die SPD-Landtagsfraktion den Erlaß wirkungen haben. Mit solcher Glaubhaft- besseren Heften als heute. Schon auf ck einer einstweiligen Verfügung beantragt. machung sei es nun aber vorbei. Der Antrag wurde jetzt vom Verfassungs- SPD-Parteitag in Bad Godesberg, als die gerichtshof von Rheinland-Pfalz als un- Erich Ollenhauer, der verständlicher- Sozialdemokratie ihr taktisch scheinbar begründet zurückgewiesen. weise nicht beim Namen genannt wurde, so fein ausgeklügeltes Jedermann-Wahl- wird sich auf diese geschmackvollen programm mischte, machten sich mehrere Im Landtag von Rheinland-Pfalz hatte Herbheiten, die ihn sozusagen als ver- namhafte Delegierte zum Dolmetsch für die CDU gemeinsam mit der FDP eine spätete Geburtagsdresse heimsuchten, die Stimmung in der SPD. So sagte z. B. Änderung der pfälzischen Bezirksordnung seinen eigenen Vers machen. Es dürfte der Berliner Delegierte Dr. Stein: ,Mir beschlossen, durch die die Kompetenzen kein guter Vers auf den Bürgermeister scheint es ein Fehler zu sein, daß das des Vorsitzenden des pfälzischen Bezirks- sein. In dieser Sache selbst tut Brandt Komitee, das dieses Grundsatzprogramm tages Bögler beschnitten wurden. CDU im übrigen seinem Vorgänger ein biß- entworfen hat, schon zuviel an die näch- und FDP sahen sich dazu gezwungen, chen unrecht. Die SPD war zwar unter ste Wahl gedacht hat und nicht erst ein- nachdem die SPD nicht bereit war, Bögler Erich Ollenhauers .Kanzlerkandidatur' mal versucht hat, für uns zu klären, was zu veranlassen, sich von dem Bündnis mit ohne Zweifel eine Partei der Unsicherheit wir wollen. Erst muß man selbst einmal der rechtsradikalen DRP zu lösen. und der gefährlichen Verworrenheit. Sie wissen, auf welchem Boden man steht. ist es aber in der Ära Brandt um keinen Dann kann man erst auf seine Mitbürger Deut weniger. Darüber können Brandts einwirken und ihnen klarmachen, warum unverbindliche Zuverlässigkeitsbekun- man das will, was in diesem Programm Flucht in die Freiheit dungen einfach nicht hinwegtäuschen. enthalten ist. Diese Unklarheit zieht sich In der Woche vom 1. bis 7. Was ist es anderes als Ausdruck der durch das ganze Programm.' April sind 4255 Menschen aus Verworrenheit innerhalb der Sozialdemo- Aber Herr Brandt meint in bezug auf kratie, wenn Brandt beredt NATO-Treue das Wollen der SPD, heute sei, im Ge- der Sowjetzone (in der Vor- gelobt, aber die SPD-Bundestagsfraktion gensatz zu früher, alles klar. Er täuscht woche 2507) in die Bundesrepu- die praktische Konsequenz aus solchen sich sehr. Er täuscht sich über die Stim- blik geflohen. Davon waren 599 NATO-Treuegelöbnis, den Verteidigungs- mung in seiner Partei, und er täuscht sich (495) Alleinstehende bis zu 24 haushalt nämlich, strikt ablehnt? Was ist noch mehr über die Stimmung in der Öf- es anderes als ein Zeugnis der Verwor- fentlichkeit im Verhältnis zur SPD, die Jahren. renheit innerhalb der SPD, wenn die SPD weiterhin die Partei der gefährlichen Un- einerseits größere Verteidigungsanstren- klarheit bleibt."

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