Widerstand Und Internationale Solidarität. Die Internationale Transportarbeiter-Föderation
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Veröffentlichungen des Instituts für soziale Bewegungen Schriftenreihe A: Darstellungen Band 18 Redaktion dieses Bandes: Benjamin Ziemann Dieter Nelles Widerstand und internationale Solidarität Die Internationale Transportarbeiter-Föderation (ITF) im Widerstand gegen den Nationalsozialismus Für Barbara und Toni Das Titelbild zeigt die Titelabbildung aus der illegalen ITF-Zeitung für deutsche Seeleute, Hafenarbeiter und Binnenschiffer, Nr. 12 (1937) (Archiv der sozialen Demokratie, Friedrich-Ebert-Stiftung) Die Drucklegung des vorliegenden Bandes wurde gefördert durch die Gewerkschaft ÖTV, Wupppertal-Niederberg, und ver.di, Fachgruppe Schiffahrt, sowie durch die Philosophisch-Politische Akademie e.V., Bonn Die Deutsche Bibliothek – CIP-Einheitsaufnahme Nelles, Dieter : Widerstand und internationale Solidarität : Die Internationale Transportarbeiter- Föderation (ITF) im Widerstand gegen den Nationalsozialismus / Dieter Nelles. 1. Aufl. – Essen : Klartext-Verl., 2001 (Veröffentlichungen des Instituts für soziale Bewegungen : Schriftenreihe A: Darstellungen ; Bd. 18) Zugl.: Universität / Gesamthochschule Kassel, Diss., 2000 ISBN 3-88474-956-0 1. Auflage, August 2001 Gesamtausstattung: Klartext Verlag, Essen © Klartext Verlag, Essen ISBN 3-88474-956-0 Alle Rechte vorbehalten Inhalt Vorwort . 7 I. Einleitung 1. Forschungsstand, Fragestellungen und Zielsetzung . 9 2. Konzeption und Aufbau der Untersuchung . 29 3. Quellen . 34 4. Begriffe . 35 II. Rahmenbedingungen und Milieu des Widerstands: Seeleute im Nationalsozialismus 1. Die deutsche Seeschiffahrt im Herrschaftssystem des „Dritten Reiches“ . 39 2. Arbeitsmarkt und Arbeitsvermittlung . 45 2.1. Arbeitsmarkt. 45 2.2. Seemännische Berufsgruppen . 49 2.3. Arbeitsvermittlung . 52 3. Arbeitsverfassung und Arbeitsbedingungen. 54 3.1. Arbeitsverfassung und Arbeitsbeziehungen . 54 3.2. Arbeits- und Lebensbedingungen der Seeleute im „Dritten Reich“ . 57 4. Soziale Zusammensetzung, Identität und Milieu der Seeleute . 62 5. Die nationalsozialistische Organisierung der Seeleute . 74 6. Formen der Opposition . 87 III. Die Traditionen des Widerstands 1. Seeleute und Gewerkschaften 1890-1933 aus internationaler Perspektive . 101 2. Seeleute und Politik in Deutschland 1917-1935 . 111 2.1. Der Aufstand der Matrosen in der Kriegsmarine . 111 2.2. Seeleute und Politik in der Weimarer Republik . 116 2.3. Widerstand von Seeleuten von 1933 bis 1935. 131 3. Die antifaschistische Tradition der ITF . 140 3.1. Die ITF in der Zwischenkriegszeit . 140 3.2. Der Widerstand der ITF 1933-1935. 145 IV. Die ITF-Gruppe deutscher Seeleute in Antwerpen 1936-1939 1. Konstitution und personelle Zusammensetzung der Antwerpener ITF-Gruppe. 153 2. Die Struktur des Widerstands . 167 2.1. Arbeitsbedingungen in Antwerpen . 167 2.2. Arbeitsweise und Organisation . 172 2.3. Sozialprofil der Vertrauensleute. 183 3. Aktions- und Politikfelder. 185 3.1. Gegenöffentlichkeit, Solidarität und gewerkschaftlicher Kampf . 185 3.2. Der Spanische Bürgerkrieg . 192 3.3. Sabotage . 203 4. Politisches Selbstverständnis und Zielvorstellungen der ITF-Gruppe . 207 5. Gestapo und Widerstand in Antwerpen . 219 V. Der ITF-Widerstand unter Seeleuten in Europa und den USA 1. Zur Bündnispolitik der ITF im Seeleutewiderstand . 231 2. Niederlande . 234 3. Skandinavien . 238 3.1. Dänemark. 238 3.2. Schweden . 240 3.3. Norwegen . 249 4. Frankreich und Schweiz . 251 5. Erich Krewet in den USA . 256 VI. ITF-Widerstand und -Exil 1936-1939 1. Die illegale Eisenbahnerorganisation der ITF . 273 2. Die ITF und das deutsche Exil . 279 3. Die Zusammenarbeit der ITF mit dem britischen und französischen Geheimdienst. 301 4. Die Rolle Fimmens im Widerstand. 308 VII. Der ITF-Widerstand im Zweiten Weltkrieg 1. Der ITF-Widerstand in der ersten Phase des Krieges 1939/40 . 315 1.1. „Die ITF nimmt am Krieg teil…“ . 315 1.2. Knüfken in Schweden . 320 1.3. Jahn und der Eisenbahnerwiderstand . 327 2. Der Gewerkschaftliche Freiheitsbund gegen das Hakenkreuz und die britische Rundfunkpropaganda . 331 3. Die ITF, die SOE und der Sender der europäischen Revolution . 339 4. Fluchthilfe und Widerstand in Frankreich und der Schweiz 1941-1945 . 344 4.1. Fluchthilfe . 344 Exkurs: Repression gegen die ITF-Kader in Deutschland. 349 4.2. Widerstand . 352 5. Die ITF-Aktivitäten in Schweden 1941-1945. 357 6. Die Zusammenarbeit zwischen der ITF und dem OSS . 367 7. Die Pläne der ITF zum Neuaufbau der deutschen Gewerkschaften. 375 VIII. Fazit und Ausblick . 383 Anhang Abkürzungsverzeichnis . 401 Tabellenverzeichnis. 405 Quellen- und Literaturverzeichnis . 407 Abbildungsnachweis . 445 Namensregister . 447 Firmen-, Organisations- und Institutionenregister . 454 Vorwort Die vorliegende Arbeit wurde im Wintersemester 1999/2000 vom Fachbereich Ge- sellschaftswissenschaft der Universität-Gesamthochschule Kassel als Dissertation angenommen. Für die Druckfassung wurde der Text überarbeitet und gekürzt. Die Arbeit hat eine lange Vorgeschichte. Sie ist ein Resultat meiner fast 20jähri- gen Beschäftigung mit der Geschichte der radikalen Linken und des Widerstands gegen den Nationalsozialismus in Deutschland. Ohne die Unterstützung von einer Vielzahl von Institutionen und Personen hätte die Arbeit nicht geschrieben werden können. Mein besonderer Dank geht an Helga Grebing, die ehemalige Leiterin des Instituts zur Erforschung der europäischen Arbeiterbewegung (jetzt Institut für so- ziale Bewegungen) der Ruhr Universität Bochum, die das Projekt von 1992 bis 1994 wissenschaftlich betreut hat. Und an die Volkswagen Stiftung, die das Projekt finanziert hat. Daß ich in der letzten Phase der Arbeit ungestört arbeiten konnte, verdanke ich auch der Großzügigkeit von Heinz Sünker, Bergische Universität-Ge- samthochschule Wuppertal, bei dem ich 1999 als wissenschaftlicher Mitarbeiter beschäftigt war. Mein Dank gilt Hans Manfred Bock, der die zunächst nicht als Dissertation an- gelegte Arbeit seit 1995 betreut hat, sowie Eike Hennig als Zweitgutachter. Von de- ren wissenschaftlichen Gutachten habe ich ebenso profitiert wie von der kritischen Lektüre des Manuskripts durch Klaus Tenfelde, den Leiter des Instituts für soziale Bewegungen, und dessen Mitarbeiter Benjamin Ziemann, die hilfreiche Anregun- gen und Hinweise für die Druckfassung gegeben haben. Darüber hinaus danke ich Klaus Tenfelde für die Aufnahme der Arbeit in die Schriftenreihe des Instituts. Für die Förderung der Drucklegung des vorliegenden Bandes möchte ich der Gewerk- schaft ÖTV, Wupppertal-Niederberg, der Gewerkschaft ver.di, Fachgruppe Schiffahrt, sowie der Philosophisch-Politischen Akademie e.V., Bonn, danken. Danken möchte ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der von mir be- suchten Archive und Bibliotheken. Besonders danken möchte ich Martin Grass vom Arbetarrörelsens Arkiv och Bibliotek in Stockholm und Hans Landauer vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands in Wien. Für Quellen- und Literaturhinweise oder für das kritische Lesen einzelner Kapi- tel des Textes danke ich Bert Altena, Knut Bergbauer, Stefan Berger, Hubert van den Berg, Jan Foitzik, Gerd Rainer Horn, Andreas Hansen, Marianne Kröger, Staf- fan Lamm, Sigrid Koch-Baumgarten, Peter Kuckuk, Einhart Lorenz, Christof Mauch, Marta Mierendorff, Tobias Mulot, Thomas Pusch, Bob Reinalda, Karl Heinz Roth, Stephen Schwartz, Reiner Tosstorff, Ernst von Waldenfels, Ruth Wei- he und Peter Weiß. Zu ganz besonderem Dank bin ich meinen Freunden Andreas Graf, Gunter Krü- schet, Hartmut Rübner und Klaus Weinhauer verpflichtet. Sie haben die Arbeit in allen Phasen kritisch begleitet und mir immer das Gefühl gegeben, daß jemand auf meine Ergebnisse wartet. Leider ist Gunter Krüschet kurz vor Fertigstellung der Ar- beit 1999 verstorben. Ich werde ihn als einen außergewöhnlich solidarischen Men- schen in Erinnerung behalten. 7 Es ist mir nicht mehr gelungen, Überlebende des engeren ITF-Widerstands zu interviewen. Dies wurde in gewisser Hinsicht kompensiert durch die vielen Ge- spräche und den freundschaftlichen Verkehr mit Karl Brauner (1914-1992), Anne- marie Dagermann und Helmut Kirschey, die mit den ITF-Kadern bekannt bzw. befreundet waren und denen ich zu besonderem Dank verpflichtet bin. Sie haben durch ihre Erzählungen über das Verfolgtsein im Nationalsozialismus und das Le- ben im Exil meine Arbeit in einer Weise beeinflußt, wie dies durch schriftliche Quellen nicht möglich ist. Ich verdanke auch viel der Diskussion mit meinen Freunden und Freundinnen, die keine Historiker oder Sozialwissenschaftler sind und vielleicht gerade deshalb interessante Fragen stellten. Mein ganz besonderer Dank gilt Barbara Lammertz. Ihre Geduld, ihr Verständ- nis und vor allem ihre Zuversicht haben zur Fertigstellung der Arbeit beigetragen. Ihr und unserer Tochter Toni ist dieses Buch gewidmet. Wuppertal, im Juli 2001 Dieter Nelles 8 I. Einleitung 1. Forschungsstand und Fragestellungen „Wer hilft den illegalen Kämpfern, die sich sammeln, nachdem sie sich vom ersten Schlag der ungeheuren Niederlage erholt haben? Es ist Edo Fimmen und seine ITF. Unermüdlich ist er im Gange – Treffen zu arrangieren; Genossen zu retten; Aufent- haltserlaubnisse zu erwirken und viele andere Dinge, die heute noch nicht erzählt werden können. (…) Und wenn einst die Geschichte der Abwehrkämpfe der Arbei- terschaft gegen den Faschismus geschrieben werden wird, dann wird Fimmens Name an der Spitze stehen.“1 Diese Zeilen schrieb Willi Eichler im Dezember 1942 in einem Nachruf auf Edo Fimmen. Eichlers Prognose war falsch. Außerhalb der ITF ist Fimmen heute nur noch für wenige ein Begriff.2 Dies zeigt auch ein Blick