2 6796 G BONN • 13. APR I L 1 961 NR.15 . 15. JAHRGANG UNIONirtJ^^utschlaripL INFORMATIONSDIENST der Christlich-Demokratischen und Christlich-Sozialen Union Wohnraum für alle Zukunftsaufgabe der nächsten Jahre: Vom Wohnungsbau zum Städtebau -«.Obgleich die außerordentlichen Erfolge der Wohnungsbaupolitik der Bun- jähriger Wohnungsbaupolitik nichts Bes- desregierung für sich selbst sprechen, versucht die SPD mit allen Mitteln diese seres wisse, als die Wohnungsnot der Leistungen herabzuwürdigen. Einen Höhepunkt der unsachlichen Angriffe breiten Volksschichten zu verniedlichen. brachte die Bundestagsdebatte zum Haushalt des Wohnungsbauministeriums Warum haben Sie nicht die Frage an mich gerichtet, weshalb nicht noch mehr am 16. März 1961. Minister Lücke hielt der Opposition vor, in welch gefähr- Wohnungen gebaut werden? Sie haben liche Nachbarschaft sie sich mit ihrer Kritik begibt. doch seit Jahren behauptet, der Woh- nungsbau breche zusammen. Warum Die Rede des Bundeswohnungsbaumini- stelle — rechthaberischer Minister — Ver- haben Sie mir nicht gesagt, daß wir mit sters vor dem Parlament, in der für jeden niedlicher der echten Wohnungsnot, ver- den Baupreisen fertig werden müßten, augenfällig die Erfolge der Bundesregie- raten einen Stil, den Sie sicherlich in daß wir Bauarbeiter beschaffen müßten, rung im Wohnungsbau aufgezeigt wur- Ihrem privaten Beruf gebrauchen können, daß wir mit diesen Dingen fertig werden den, hat über den Tag der Debatte hinaus der aber dieses Hauses unwürdig ist. müßten? Wo sind die Fragen? Wo ist Bedeutung. Aus diesem Grund folgen Wie weit Sie gekommen sind, darf ich Ihre Bemerkung, daß ich mehr Wohnun- Ihnen vielleicht mit dem Verlesen einer gen des sozialen Wohnungsbaus bauen CDU/CSU-Bundestagsabgeordneter Rundfunkmeldung dartun: müßte? Das wären echte, das wären sach- Dr. Hesberg zu Angriffen des SPD- liche Fragen gewesen. Jedermann weiß, daß an dem noch vor- Abgeordneten Dr. Brecht am Herr Dr. Brecht, Sie haben den Zug 16. 3. 1961 im Bundestag: handenen Wohnungselend die CDU ein gerüttelt Maß Schuld trägt. Ihre Aul- versäumt — entschuldigen Sie — der „Herr Kollege Brecht, Sie haben rüstungspolitik hat dazu geführt, daß die Zug der Wohnungsbaupolitik fährt seit die Wohnungsbaupolitik und ge- Mittel für den sozialen Wohnungsbau Jahren, und er hat eine Fracht geladen, rade die Maßnahmen des vergan- erheblich gekürzt wurden. Der Lücke-Plan die jährlich die Wohnungskapazität bis genen Jahres wiederholt in der mit seinen Mieterhöhungen hat die Lage an die Grenze ausschöpft. Der Bauüber- Presse derart herabgesetzt, daß es auf dem Wohnungsmarkt weiter ver- hang dieses Jahres beträgt 666 000 Woh- Ihnen eigentlich hätte auffallen schärft. Der Spekulation ist Tür und Tor nungen. Ihnen müßte mit uns die Sorge ^^ müssen, welche Resonanz Ihre Aus- geöffnet worden. Die Wähler von Nord- gemeinsam sein, wie wir es anfangen, führungen in der Zonenpresse und rhein-Westfalen sollen am 19. März die daß der Wohnungsbau nicht unter die bei den Zonensendern gefunden richtige Antwort geben. Die Wohnungs- Räder kommt, daß nicht mehr soviel Be- haben. Damit haben Sie uns hier in not kann man nur beseitigen, wenn man hördenpaläste, Verwaltungspaläste mit der Bundesrepublik keinen guten bereit ist, die Aufrüstung zu stoppen und Vorrang gebaut werden. Dienst erwiesen. Deshalb habe ich die dadurch frei gewordenen Gelder dem Herr Dr. Brecht, so einfach können Sie hier zu sagen, daß wir uns in vol- Wohnungsbau zuzuführen. es sich nicht machen, daß Sie mir in Arti- lem Umfange hinter den Minister keln Kommunalfeindlichkeit vorwerfen — stellen und daß wir ihm für alle Keine sachlichen Fragen Sie haben auf diesem Gebiet Artikel ge- die Leistungen dankbar sind, die Diese Meldung ist nicht von der deut- schrieben, Herr Dr. Brecht. Ich brauche er in den letzten Jahren und wäh- schen Sozialdemokratie veröffentlicht Ihnen darauf keine Erwiderung zu geben; rend seiner ganzen Amtszeit sowie worden. Mit dieser Meldung will ich ich komme aus der Kommunalpolitik, als Abgeordneter in diesem Hause Ihnen, Herr Dr. Brecht, nur einmal zei- fühle mich der Kommunalpolitik ver- vollbracht hat. Gerade die Leistun- gen, daß sie haarscharf in den Stil und pflichtet und bin mit allen sachkundigen gen des vergangenen Jahres sind die Form Ihrer Rede hineinpaßt. Seit Mo- Kommunalpolitikern einer Meinung, daß bewundernswert. Es ist bewun- naten werden vom ostzonalen Freiheits- wir gemeinsam an die Lösung dieser gro- dernswert, daß angesichts der sender diese Meldungen gebracht, worin ßen Fragen herangehen müssen, daß wir Schwierigkeiten, die sich im ver- man mir vorwirft, daß ich ein unsozialer in den nächsten Monaten in Ergänzung gangenen Jahr auftürmten, der Minister sei, daß ich ein Minister sei, zu den währungspolitischen Maßnahmen Wohnungsbau in dieser Weise sicherstellen müssen — ich werde Ihnen durchgeführt werden konnte." der verniedliche. Als ich in Permanenz seit Monaten vom Vorschläge machen, und ich hoffe, daß ostzonalen Rundfunk wegen des Abbau- auch die Opposition zustimmt —, daß für nachstehend Auszüge aus der Rede von gesetzes bis zur persönlichen Verunglimp- den Wohnungsbau die notwendigen Ar- Minister Lücke: fung angegriffen wurde, fand ich Formu- beitskräfte bereitstehen. Das ist eine lierungen, Herr Dr. Brecht, die in Ihrer Sache, die wir gemeinsam machen müs- „Ihre Formulierungen, Herr Dr. Brecht: Rede heute wiedergekehrt sind. Es ist sen, weil wir seit zwölf Jahren mit dem abgrundtiefer Haß des Wohnungsbau- einfach unglaublich, zu unterstellen, hier Bundesrat gemeinsam gesetzgeberische ministers gegen die SPD — überheb- stehe ein Mann, der kein soziales Ver- Maßnahmen getroffen, mit den Gemein- licher Minister — liebedienerische Presse- ständnis habe und nach elf-, zwölf- Fortsetzung Seite 2 Wohnraum für alle Die Arbeit des Bundestages Fortsetzung von Seite 1 der Aufbringung der Prämienzahlungen beteiligen, wird damit ausschließlich zu den gemeinsam gebaut haben. Ich einem sehr ernsten und schwierigen Pro- Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat möchte nicht, daß nach zwölf Jahren ge- blem des Finanzausgleichs zwischen Bund im vergangenen Jahr einen Diskussions- meinsamer Arbeit in dieser Form disku- und Ländern. kreis gebildet, der sich unter Vorsitz des tiert wird, sondern möchte, daß wir sach- Abgeordneten Dr. Fritz, Ludwigshafen, lich diskutieren. Ein schiefes Licht mit Problemen der Entwicklungsländer zu Der Baumarkt ist eine gegebene Größe. befassen hat. Der Diskussionskreis ist Die Bauarbeiter werden mir von den Hinsichtlich der Anbietungspflicht all seit seiner Gründung bereits mehrere Arbeitsstellen des sozialen Wohnungs- der Wohnungen, die mit öffentlichen Mit- Male zusammengetreten, um mit betei- baus abgeworben. So wächst der Über- teln gebaut worden sind, hat die Diskus- ligten und interessierten Persönlichkeiten hang an unfertigen Wohnungen. Hätte sion durch Herrn Dr. Brecht ein schiefes über Probleme der Entwicklungshilfe zu ich auf den Baustellen des sozialen Woh- Licht bekommen. Herr Dr. Brecht, Sie diskutieren. So fand u. a. eine Aussprache nungsbaus 200 000 Bauarbeiter mehr, wissen genau, was ich mit dieser Forde- mit dem schleswig-holsteinischen Mini- würden wir in diesem Jahr über 600 000 rung seit 12 Jahren will. Das habe ich sterpräsident von Hassel, mit Vertretern Wohnungen fertigstellen können. Denn Ihnen, das habe ich allen, die in dieser der beiden Kirchen und mit einzelnen zu den 666 000 Wohnungen im Überhang Frage tätig sind, seit Jahren gesagt. Mir Berufsorganisationen statt. Einem größe- kommen schätzungsweise weitere 500 000 liegt daran, daß dort, wo es gewünscht ren Kreis von interessierten Abgeordne- neu genehmigte Wohnungen für das Jahr wird und Wohnungen, die zur Übertra- ten wurde u. a. eine Dokumentation über 1961 hinzu. gung als Wohnungseigentum geeignet Probleme der Entwicklungsländer zur Ver- sind, vorhanden sind, die Mieter die Ent- fügung gestellt, die auch in der Öffent- scheidung darüber fällen können, ob das lichkeit großes Interesse gefunden hat. Bundeshilfe läuft an möglich ist, daß also die öffentlichen Gel- Der Diskussionskreis ergänzt den vom der zur Eigentumsbildung verwandt wer- Bundestag gebildeten Unterausschuß Ent- Vom Rechnungsjahr 1962 an ist eine den, politisch formuliert: daß der Bürger wicklungshilfe, der unter dem Vorsitz des Änderung der gesetzlichen Bestimmun- X und Lieschen Müller entscheiden kön- CDU-Abgeordneten Majonica, Abgeord- gen über die Abdeckung der Wohnungs- nen, ob sie Wohnungseigentum kaufen nete aus dem Auswärtigen Ausschuß, d> . bauprämien beabsichtigt. Ziel der Geset- wollen anstatt Miete zu zahlen. Nicht die Wirtschaftsausschuß, dem Kulturpol I zesänderung ist die völlige Lösung der Wohnungswirtschaft, sondern der Mieter sehen Ausschuß, dem Außenhandelsaus- Zwischenprämienmittel und der allgemei- soll entscheiden. Die Wohnungswirtschaft schuß und dem Haushaltsausschuß zusam- nen Wohnungsbauförderungsmittel; nach — Sie wissen, ich unterscheide nicht zwi- menfaßt. Sowohl dieser Diskussionskreis der derzeitigen Rechtslage besteht noch schen gemeinnütziger und anderer Woh- der CDU/CSU-Fraktion als auch der Un- Kopplung. Meine in dieser Richtung lau- nungswirtschaft — hat wie die gesamte terausschuß des Bundestages für Ent- fenden Verhandlungen haben zum Erfolg Wirtschaft eine dienende Funktion und wicklungsprobleme stehen in engstem geführt. Mit dem Herrn Bundesfinanz- wird vom Wohl der Familie her bestimmt. Kontakt mit Vertretern der Bundesregie- minister, dem ich bei dieser Gelegenheit Ich möchte jedoch hier darauf verweisen, rung. dafür besonders danke,
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