UID Jg. 11 1957 Nr. 35, Union in Deutschland
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
POSTVERLAGSORT BONN NR. 35 11. JAHRGANG BONN 29. AUG. 1957 UNIONin L>^utschlanpL INFORMATIONSDIENST der Christlich-Demokratischen und Christlich-Sozialen Union Sie widersprechen sich Der Zick-Zack-Kurs der SPD-Politik — Dokumente der Unklarheit Der Wähler, der am 15. September zur Entscheidung über den Kurs der Ja: „Die einzige Lösung des deutschen -^.nftigen Regierungspolitik aufgerufen wird, will genau wissen, für welche Verteidigungsproblems biete eine auf .de sich die Parteien einsetzen. Die CDU kann auf die Leistungen der Grund allgemeiner Wehrpflicht aufge- stellte Armee, da Deutschland nicht mehr bisherigen Regierungsarbeit in den vergangenen acht Jahren hinweisen. Sie als drei Divisionen Freiwillige aufbrin- bürgt für die Fortsetzung dieser klaren, erfolgreichen Politik. Im Gegensatz gen könnte." dazu ist die Haltung der Opposition, insbesondere der SPD, in den grund- Ollenhauer gegenüber einem Ver- legenden politischen Fragen unklar und widerspruchsvoll. treter der amerikanischen Zeit- schrift „Colliers", AP-Meldung im Hier einige Beispiele nur, herausge- General-Anzeiger vom „ . Nichts Schlimmeres könnte der 17. März 1951 griffen aus der Fülle des Materials: Bundesiepublik im Augenblick geschehen, als daß die Westalliierten ihre Besat- Das NATO-Bündnis zungstruppen aus Deutschland zurück- Vertrauen des Auslands zögen . /Es käme einem Abenteuer Ja: „Tatsächlich hat. die Sozialdemokratie „ .. Die Wahrheit ist, daß kein ob- gleich, bei einer östlichen Bedrohung jektiver Beobachter der deutschen Politik niemals die Forderung vertreten, ohne eigene Verteidigungskräfte die Bun- daß die Bundesrepublik ohne aussichts- Zweifel hat an der zuverlässigen Part- desrepublik wehrlos preiszugeben. Schon nerschaft der deutschen Sozialdemokratie volle Verhandlungen über die Wieder- die nächste Nacht wäre für uns schlaflos." vereinigung die Mitgliedschaft in der im Verhältnis zur freien Welt." NATO aufgeben sollte." Max Brauer (SPD) auf einer Wahl- „ ... Die Wahrheit ist, daß heute das Erich Ollenhauer auf der Presse- versammlung in Lauenburg, laut Verständnis für die außen- und innen- konferenz in Washington am dpa vom 30. August 1954 politischen Forderungen der Sozialde- 19. Februar 1957 mokratie in der Welt größer ist. als vor Wehrbeitrag vier Jahren." Nein: Der Hersfelder Wahlkreiskandidat Ollenhauer auf dem SPD-Wahl- • der Sozialdemokraten, Botschaf- Ja: „Ich sage auch als Sozialdemokrat kongreß in Dortmund laut. „Vor- ter a. D. Wilhelm Meyer, nannte die "" daß die Verteidigung Europas nicht wärts" vom 21. Juni 1957 fOU-Forderung, daß die Bundesrepublik möglich ist ohne amerikanische Truppen ^.er allen Umständen in der NATO und einen deutschen Wehrbeitrag." „Die belgischen und holländisch en •lieiben muß, die größte außenpolitische Sozialisten finden, daß der Atlantikpakt Gefahr für Deutschland. Die deutsche Prof. Otto Suhr, Regierender eine so lebenswichtige Sicherung ihrer Diplomatie müsse dem Westen klar- Berliner Bürgermeister am Länder bildet, daß sie nicht ohne wei- machen, daß Deutschlands Ausscheiden 18. Mai 1955 tere Klarstellung dem Gedanken zu- aus der NATO den größten überhaupt stimmen können, er könnte über kurz denkbaren Beitrag zur Entspannung in Nein: „Sobald wir in Bonn an die Re- oder lang durch das Ausscheiden gierung kommen, werden wir den der Welt liefern würde. Deutschlands aufgelöst werden. Andere Barras bis zum letzten Ziegelstein dpa, 18. August 1957 Parteien fanden, daß der in diesen Vor- wieder abbauen." schlägen steckende Gedanke einer Art Ja: „ . daß die SPD die von einer Arno Behrisch MdB (SPD) in einer Neutralisierung eines Teils von Europa •••" freigewählten Regierung und von Wehrdienstverweigererversamm- noch zu wenig durchdacht sei — so ein- einem freigewählten Parlament verab- lung in Kassel, Sommer 1956 fach ist ja Neutralität auf einen Groß- schiedeten Abkommen stets respektieren staat wie Deutschland nicht anzuwenden werde." „ . Keine Partei kann versprechen, —, daß nicht darin eine Gefahr des Neu- wenn sie 1957 an die Regierung kom- tralismus verborgen sein könnte." Fritz Erler MdB (SPD) in Brüssel men sollte, werde die Bundeswehr abge- laut dpa vom 18. Dezember 1956 Dr. Pollak, Chefredakteur der schafft." sozialistischen „Arbeiterzeitung", Nein: „Wenn wir nach den Wahlen zur Fritz Erler MdB (SPD) laut dpa Wien, über die Ergebnisse des ^""~ Regierung kommen, werden wir vom 7. Juli 1956 Kongresses der Sozialistischen sofort die Initiative . ergreifen, d. h. Internationale in Wien (zitiert aus wir werden ein Zusammentreffen der Nein: „Die SPD wird die Wehrpflicht dem SPD-Pressedienst, vier Großmächte fordern, und wir werden wieder abschaffen, wenn sie an die 13. Juli 1957) einfach die NATO verlassen." Regierung kommt. Dieser Beschluß ist Prof. Carlo Schmid in einem Inter- unumstößlich." Sozialisierung view mit der linksgerichteten Herbert Wehner MdB (SPD) in Ja „ . Mit dem Parteitag in Mü+idieu Zeitung „Combat", Paris, am Winsen (Niedersachsen) laut dpa " in diesen Tagen sollte endgültig die 3. Mai 1957 vom 17. April 1957 Gefahr gebannt sein, daß die Partei sich von der demokratischen Plan- und Ge- Ja: „Die Schwerindustrie soll sozialisiert . verließen die Zone meinwirtschaft abwendet . ." "•"" werden, um den öffentlichen Sektor Delegierter Werner Stein auf dem der Wirtschaft zwecks Einflußnahme auf Seit 1950 bis Ende 1956 sind aus der SPD-Parteitag in München, 10. bis die Investitionen zu vergrößern und die sowjetischen Besatzungszone Deutsch- 14. Juli 1956 Gefahren politischen Mißbrauchs der lands und aus Berlin rd. 2 132 000 Per- wirtschaftlichen Machtzusammenballung sonen in die Bundesrepublik zugezogen. Ja: Die Sozialdemokraten werden zu vermindern." Davon entfallen allein 1 019 000 auf die für den Fall, daß sie in der nächsten Willi Eichler MdB (SPD) in der letzten drei Jahre. Mit fast 378 000 Zu- Bundesregierung über einen entschei- Broschüre „Lebendige Demokra- denden Einfluß verfügen, an ihrem zügen wurde, wie aus einer Übersicht tie", herausgegeben vom SPD- des Statistischen Bundesamtes hervor- Standpunkt festhalten, daß die Schlüssel- Parteivorstand, April 1957 industrien einer öffentlichen Kontrolle geht, im Jahre 1956 erneut ein Höchst- unterworfen werden . ." Nein: Ollenhauer sagte, maßgeblich und stand erreicht. Ollenhauer vor der Auslandspresse verbindlich für die SPD sei ihr Dortmunder Wahlprogramm, das zugleich Diese Zahlen beziehen sich jedoch nur in Bonn, laut „Die Welt", auf die behördlichen Anmeldungen. Das 4. April 1957 auch das Arbeitsprogramm einer kom- menden SPD-Bundesregierung sei. In Statistische Bundesamt kommt zu der Ja: „Die Sozialisierung des Kohlen- dem Dortmunder Wahlprogramm stehe Feststellung, daß die Zuzüge aus der • bergbaues und der Eisen- und Stahl- keine Wort von Sozialisierung. Das sei sowjetischen Besatzungszone und Ost- industrie ist nach wie vor ein Bestand- genau so entschieden gemeint, wie es Berlin in die Bundesrepublik und nach teil des wirtschaftspolitischen Programms formuliert worden sei. West-Berlin von 1950 bis Ende 1956 sogar der SPD." dpa vom 25. 8. 1957 2 338 900 Personen betrugen. Dr. Deist MdB (SPD) Mitte Januar 1957 vor der Presse in Bonn Nein: „Die Verstaatlichung irgendeines Wirtschaftszweiges steht nicht auf Am 25. August dem sozialdemokratischen Programm." Dr. Deist MdB (SPD), im „Parla- Ein Tag - Drei Meldungen über den GB/BHE mentarisch-politischen Presse- dienst" (SPD), 10. April 1957 Austritt: „Auf einem außerordentlichen bänder mit Reden des stellvertretenden Ja: »In Wirklichkeit will die SPD allein Parteitag hat der Berliner Ländesverband Bundesvorsitzenden Seiboth Redakteuren " die Grundstoffwirtschaft und die des Gesamtdeutschen Blocks/BHE am des sowjetzonalen Deutschlandsenders Energieerzeugung sozialisieren, d. h. in 25. August beschlossen, aus dem Bundes- vorgespielt. Hofmann verfolge eine poli- Gemeineigentum überführt wissen. Nur verband der Partei auszutreten und sich tische Linie, die mit der der Bundespartei so kann der diktatorische Einfluß der .Unabhängiger Gesamtdeutscher Block, nicht übereinstimmt. Besitzer der Grundsloffwirtschaft be- Landeshauptstadt Berlin' zu nennen. Die dpa, 25. August 1957 seitigt werden." Berliner Parteiorganisation will sich dem Bundesverband wieder anschließen, so- Spitzenkandidat: „Der frühere persön- SPD-Landtagsabgeordneter Fritz bald dieser eine .eindeutige Opposition liche Adjutant des ehemaligen Reichs- Stephan auf einer Mitgliederver- gegen eine Regierung Adenauer' be- propagandaministers Goebbels, Friedrich sammlung in Freiburg laut „Süd- treibt." Christian Prinz zu Schaumburg-Lippe, westdeutsche Rundschau" dpa, 25. August 1957 meinte am Wochenende auf einer Wahl- 7. August 1957 versammlung des Gesamtdeutschen Blocks Zonenkontakt: „Der Bundesvorsitzende in Fulda, ,die Jugend von heute' müsse des Gesamtdeutschen Blocks/BHE, Minister ,nur einen Kerl haben', dann werde von von Kessel, und sein Stellvertreter, ihr die Erneuerung ausgehen. Er wolle Herr Kühn muß zahlen Bundestagsabgeordneter Seiboth, haben keine .alten Töne' anschlagen, aber schul- Der SPD-Bundestagsabgeordnete nach den Satzungen der Partei den früh- dig am .Halbstarkenproblem' seien jene, Heinz Kühn hat in einer SPD-Ver- heren Kreisvorsitzenden von Düsseldorf- die .unserer Jugend die Vorbilder ver- sammlung am 10. Juli in Köln- Mettmann, Nedetzka, den früheren Amts- boten haben'. Der Prinz sagte, er habe träger im Kreisverband Lippstadt, Schar- sich .hineingesteigert in die Liebe zu Mülheim Ausführungen über ein tel, und den Vorsitzenden des Landes- diesem Volk der Deutschen, das immer angebliches „Nachtgebet"