POSTVERLAGSORT BONN NR. 35 11. JAHRGANG BONN 29. AUG. 1957 UNIONin L>^utschlanpL INFORMATIONSDIENST der Christlich-Demokratischen und Christlich-Sozialen Union Sie widersprechen sich Der Zick-Zack-Kurs der SPD-Politik — Dokumente der Unklarheit

Der Wähler, der am 15. September zur Entscheidung über den Kurs der Ja: „Die einzige Lösung des deutschen -^.nftigen Regierungspolitik aufgerufen wird, will genau wissen, für welche Verteidigungsproblems biete eine auf .de sich die Parteien einsetzen. Die CDU kann auf die Leistungen der Grund allgemeiner Wehrpflicht aufge- stellte Armee, da Deutschland nicht mehr bisherigen Regierungsarbeit in den vergangenen acht Jahren hinweisen. Sie als drei Divisionen Freiwillige aufbrin- bürgt für die Fortsetzung dieser klaren, erfolgreichen Politik. Im Gegensatz gen könnte." dazu ist die Haltung der Opposition, insbesondere der SPD, in den grund- Ollenhauer gegenüber einem Ver- legenden politischen Fragen unklar und widerspruchsvoll. treter der amerikanischen Zeit- schrift „Colliers", AP-Meldung im Hier einige Beispiele nur, herausge- General-Anzeiger vom „ . . . Nichts Schlimmeres könnte der 17. März 1951 griffen aus der Fülle des Materials: Bundesiepublik im Augenblick geschehen, als daß die Westalliierten ihre Besat- Das NATO-Bündnis zungstruppen aus Deutschland zurück- Vertrauen des Auslands zögen . . . /Es käme einem Abenteuer Ja: „Tatsächlich hat. die Sozialdemokratie „ .. . Die Wahrheit ist, daß kein ob- gleich, bei einer östlichen Bedrohung jektiver Beobachter der deutschen Politik niemals die Forderung vertreten, ohne eigene Verteidigungskräfte die Bun- daß die Bundesrepublik ohne aussichts- Zweifel hat an der zuverlässigen Part- desrepublik wehrlos preiszugeben. Schon nerschaft der deutschen Sozialdemokratie volle Verhandlungen über die Wieder- die nächste Nacht wäre für uns schlaflos." vereinigung die Mitgliedschaft in der im Verhältnis zur freien Welt." NATO aufgeben sollte." Max Brauer (SPD) auf einer Wahl- „ ... Die Wahrheit ist, daß heute das auf der Presse- versammlung in Lauenburg, laut Verständnis für die außen- und innen- konferenz in Washington am dpa vom 30. August 1954 politischen Forderungen der Sozialde- 19. Februar 1957 mokratie in der Welt größer ist. als vor Wehrbeitrag vier Jahren." Nein: Der Hersfelder Wahlkreiskandidat Ollenhauer auf dem SPD-Wahl- • der Sozialdemokraten, Botschaf- Ja: „Ich sage auch als Sozialdemokrat kongreß in Dortmund laut. „Vor- ter a. D. Wilhelm Meyer, nannte die "" daß die Verteidigung Europas nicht wärts" vom 21. Juni 1957 fOU-Forderung, daß die Bundesrepublik möglich ist ohne amerikanische Truppen ^.er allen Umständen in der NATO und einen deutschen Wehrbeitrag." „Die belgischen und holländisch en •lieiben muß, die größte außenpolitische Sozialisten finden, daß der Atlantikpakt Gefahr für Deutschland. Die deutsche Prof. , Regierender eine so lebenswichtige Sicherung ihrer Diplomatie müsse dem Westen klar- Berliner Bürgermeister am Länder bildet, daß sie nicht ohne wei- machen, daß Deutschlands Ausscheiden 18. Mai 1955 tere Klarstellung dem Gedanken zu- aus der NATO den größten überhaupt stimmen können, er könnte über kurz denkbaren Beitrag zur Entspannung in Nein: „Sobald wir in Bonn an die Re- oder lang durch das Ausscheiden gierung kommen, werden wir den der Welt liefern würde. Deutschlands aufgelöst werden. Andere Barras bis zum letzten Ziegelstein dpa, 18. August 1957 Parteien fanden, daß der in diesen Vor- wieder abbauen." schlägen steckende Gedanke einer Art Ja: „ . . . daß die SPD die von einer Arno Behrisch MdB (SPD) in einer Neutralisierung eines Teils von Europa •••" freigewählten Regierung und von Wehrdienstverweigererversamm- noch zu wenig durchdacht sei — so ein- einem freigewählten Parlament verab- lung in Kassel, Sommer 1956 fach ist ja Neutralität auf einen Groß- schiedeten Abkommen stets respektieren staat wie Deutschland nicht anzuwenden werde." „ . . . Keine Partei kann versprechen, —, daß nicht darin eine Gefahr des Neu- wenn sie 1957 an die Regierung kom- tralismus verborgen sein könnte." MdB (SPD) in Brüssel men sollte, werde die Bundeswehr abge- laut dpa vom 18. Dezember 1956 Dr. Pollak, Chefredakteur der schafft." sozialistischen „Arbeiterzeitung", Nein: „Wenn wir nach den Wahlen zur Fritz Erler MdB (SPD) laut dpa Wien, über die Ergebnisse des ^""~ Regierung kommen, werden wir vom 7. Juli 1956 Kongresses der Sozialistischen sofort die Initiative . . . ergreifen, d. h. Internationale in Wien (zitiert aus wir werden ein Zusammentreffen der Nein: „Die SPD wird die Wehrpflicht dem SPD-Pressedienst, vier Großmächte fordern, und wir werden wieder abschaffen, wenn sie an die 13. Juli 1957) einfach die NATO verlassen." Regierung kommt. Dieser Beschluß ist Prof. Carlo Schmid in einem Inter- unumstößlich." Sozialisierung view mit der linksgerichteten MdB (SPD) in Ja „ . . . Mit dem Parteitag in Mü+idieu Zeitung „Combat", Paris, am Winsen (Niedersachsen) laut dpa " in diesen Tagen sollte endgültig die 3. Mai 1957 vom 17. April 1957 Gefahr gebannt sein, daß die Partei sich von der demokratischen Plan- und Ge- Ja: „Die Schwerindustrie soll sozialisiert . . . verließen die Zone meinwirtschaft abwendet . . ." "•"" werden, um den öffentlichen Sektor Delegierter Werner Stein auf dem der Wirtschaft zwecks Einflußnahme auf Seit 1950 bis Ende 1956 sind aus der SPD-Parteitag in München, 10. bis die Investitionen zu vergrößern und die sowjetischen Besatzungszone Deutsch- 14. Juli 1956 Gefahren politischen Mißbrauchs der lands und aus Berlin rd. 2 132 000 Per- wirtschaftlichen Machtzusammenballung sonen in die Bundesrepublik zugezogen. Ja: Die Sozialdemokraten werden zu vermindern." Davon entfallen allein 1 019 000 auf die für den Fall, daß sie in der nächsten MdB (SPD) in der letzten drei Jahre. Mit fast 378 000 Zu- Bundesregierung über einen entschei- Broschüre „Lebendige Demokra- denden Einfluß verfügen, an ihrem zügen wurde, wie aus einer Übersicht tie", herausgegeben vom SPD- des Statistischen Bundesamtes hervor- Standpunkt festhalten, daß die Schlüssel- Parteivorstand, April 1957 industrien einer öffentlichen Kontrolle geht, im Jahre 1956 erneut ein Höchst- unterworfen werden . . ." Nein: Ollenhauer sagte, maßgeblich und stand erreicht. Ollenhauer vor der Auslandspresse verbindlich für die SPD sei ihr Dortmunder Wahlprogramm, das zugleich Diese Zahlen beziehen sich jedoch nur in Bonn, laut „Die Welt", auf die behördlichen Anmeldungen. Das 4. April 1957 auch das Arbeitsprogramm einer kom- menden SPD-Bundesregierung sei. In Statistische Bundesamt kommt zu der Ja: „Die Sozialisierung des Kohlen- dem Dortmunder Wahlprogramm stehe Feststellung, daß die Zuzüge aus der • bergbaues und der Eisen- und Stahl- keine Wort von Sozialisierung. Das sei sowjetischen Besatzungszone und Ost- industrie ist nach wie vor ein Bestand- genau so entschieden gemeint, wie es Berlin in die Bundesrepublik und nach teil des wirtschaftspolitischen Programms formuliert worden sei. West-Berlin von 1950 bis Ende 1956 sogar der SPD." dpa vom 25. 8. 1957 2 338 900 Personen betrugen. Dr. Deist MdB (SPD) Mitte Januar 1957 vor der Presse in Bonn

Nein: „Die Verstaatlichung irgendeines Wirtschaftszweiges steht nicht auf Am 25. August dem sozialdemokratischen Programm." Dr. Deist MdB (SPD), im „Parla- Ein Tag - Drei Meldungen über den GB/BHE mentarisch-politischen Presse- dienst" (SPD), 10. April 1957 Austritt: „Auf einem außerordentlichen bänder mit Reden des stellvertretenden Ja: »In Wirklichkeit will die SPD allein Parteitag hat der Berliner Ländesverband Bundesvorsitzenden Seiboth Redakteuren " die Grundstoffwirtschaft und die des Gesamtdeutschen Blocks/BHE am des sowjetzonalen Deutschlandsenders Energieerzeugung sozialisieren, d. h. in 25. August beschlossen, aus dem Bundes- vorgespielt. Hofmann verfolge eine poli- Gemeineigentum überführt wissen. Nur verband der Partei auszutreten und sich tische Linie, die mit der der Bundespartei so kann der diktatorische Einfluß der .Unabhängiger Gesamtdeutscher Block, nicht übereinstimmt. Besitzer der Grundsloffwirtschaft be- Landeshauptstadt Berlin' zu nennen. Die dpa, 25. August 1957 seitigt werden." Berliner Parteiorganisation will sich dem Bundesverband wieder anschließen, so- Spitzenkandidat: „Der frühere persön- SPD-Landtagsabgeordneter Fritz bald dieser eine .eindeutige Opposition liche Adjutant des ehemaligen Reichs- Stephan auf einer Mitgliederver- gegen eine Regierung Adenauer' be- propagandaministers Goebbels, Friedrich sammlung in Freiburg laut „Süd- treibt." Christian Prinz zu Schaumburg-Lippe, westdeutsche Rundschau" dpa, 25. August 1957 meinte am Wochenende auf einer Wahl- 7. August 1957 versammlung des Gesamtdeutschen Blocks Zonenkontakt: „Der Bundesvorsitzende in Fulda, ,die Jugend von heute' müsse des Gesamtdeutschen Blocks/BHE, Minister ,nur einen Kerl haben', dann werde von von Kessel, und sein Stellvertreter, ihr die Erneuerung ausgehen. Er wolle Herr Kühn muß zahlen Bundestagsabgeordneter Seiboth, haben keine .alten Töne' anschlagen, aber schul- Der SPD-Bundestagsabgeordnete nach den Satzungen der Partei den früh- dig am .Halbstarkenproblem' seien jene, Heinz Kühn hat in einer SPD-Ver- heren Kreisvorsitzenden von Düsseldorf- die .unserer Jugend die Vorbilder ver- sammlung am 10. Juli in Köln- Mettmann, Nedetzka, den früheren Amts- boten haben'. Der Prinz sagte, er habe träger im Kreisverband Lippstadt, Schar- sich .hineingesteigert in die Liebe zu Mülheim Ausführungen über ein tel, und den Vorsitzenden des Landes- diesem Volk der Deutschen, das immer angebliches „Nachtgebet" von Bun- verbandes Berlin, Hofmann, mit sofor- eine große politisch-historische Sendung deskanzler Dr. Adenauer gemacht. tiger Wirkung aus der Partei ausge- zu erfüllen hatte. Denn welches Volk Dr Adenauer hatte sich in öffent- schlossen. Außerdem wurden alle Vor- Welt hat solche Vorbilder aufzuweis«... lichen Versammlungen energisch standsmitglieder des Landesverbandes wie das deutsche?' " gegen die Unterstellung zur Wehr Berlin ihrer Ämter enthoben. ap-Meldung laut „Die Welt", gesetzt, er bete: „Lieber Gott, hilf, Der Bundesvorstand des GB/BHE teilte 26. August 1957 daß ich die Wahl gewinne, ich am 25. August in Bonn mit, daß Nedetz- Anmerkung: Christian Friedrich Prinz werde Dir auch 15 000 Soldaten ka seit längerem die Zeitschrift ,Der Ruf von Schaumburg-Lippe kandidiert im opfern." Der SPD-Bundestagsabge- verbreite. Diese Zeitschrift verleumde Kreis Wiesbaden für den GB/BHE. Er ordnete Kühn hat darauf bestrit- unter erkennbaren sowjetzonalen Ten- steht auf der Landesliste Hessen des ten, eine solche Äußerung getan zu denzen den GB/BHE. Schartel habe Ton- GB/BHE an dritter Stelle. haben, und auf Grund einer eides- stattlichen Erklärung am 21. August eine einstweilige Verfügung gegen Bundeskanzler Dr. Adenauer er- wirkt. In der Verhandlung am 27. Au- Wer bedroht den Frieden? gust hat das Landgericht Bonn nach eingehender Prüfung des Bundesrepublik Sowjetzone Sachverhalts die einstweilige Ver- Bundeswehr 100 000 Mann fügung gegen Bundeskanzler Dr. Nationale Volksarmee . 110 000 Mann Bereitschaftspolizei . . . 11 000 Mann Bereitschaftspolizei . . . 20 000 Mann Adenauer in vollem Umfang auf- Bundesgrenzschutz . , . 10 000 Mann Grenzpolizei 40 000 Mann gehoben. Die Kosten des Verfah- Transportpolizei .... 8 000 Mann rens hat der Bundestagsabgeord- Betriebskampfgruppen . 215 000 Mann nete Kühn zu tragen. 121 000 Mann 393 000 Mann Einwohnerzahl 50 Millionen Einwohnerzahl 17,8 Millionen Neun Milliarden weniger /nf uf ein ^2AJott Die Steuern wurden kräftig gesenkt Liebe Freunde! Während der Wahlperiode des zweiten Bundestages wurde das Steuerrecht durch 24 Gesetze, vier Verordnungen und verschiedene Änderungen des Erinnern Sie sich nocli an die Zeil Zolltarifs gewandelt. Das Endergebnis dieser Arbeit ist eine Steuersenkung vor einem Jahr? Damals hat die Op- von 9,406 Milliarden DM im Jahr. position den Wahlkampl begonnen. Sie war nicht zimperlich in der Wahl ihrer Mittel, wenn es gegen die CDU Um es noch deutlicher zu sagen: Die Verbesserungen der Leistungen festge- Last, die auf dem Steuerzahler ruht, hat ging. Von Monat zu Monat hat sich setzt wurden, die mit einer Laufzeit bis das bis zu der Gleichstellung von sich durch diese Steuersenkungsmaßnah- 1979 insgesamt rund 11,5 Milliarden DM men ständiq so erniedrigt, daß die Min- betragen. Adenauer und Ulbricht, zu den Ver- derung dieser Last im Jahre 1957 die gleichen des Kanzlers mit Hitler und Höhe von 9,406 Milliarden DM erreicht Dieses Nebeneinander von Senkung dem infamen Wort, daß unsere Regie- hat. der Steuerlast und Steigerung der sozia- rung den Atomtod bedeute, gesteigert. len Leistungen war nur möglich, weil An den hierdurch bedingten Minder- Das Register dieser oppositionellen einnahmen ist der Bund mit etwa 4,7 Mil- das Sozialprodukt ständig gestiegen ist. Demagogie liegt schwarz aul weiß liarden DM im Jahre beteiligt. Aber auch das kam nicht von ungefähr, vor. Wir haben unlängst eine kenn- sondern ging darauf zurück, daß die zeichnende Zusammenstellung im 0 Neben die Steuersenkung von 9,4 Mil- UiD veröffentlicht. liarden DM im Jahre muß man die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung der Initiative der Unternehmer und dem weitere Tatsache stellen, daß gleichzeitig Ich verweise heute nicht darauf, um durch die Sozialgesetzgebung des zwei- Fleiß der Arbeitnehmer die Möglichkeit Ihnen Bekanntes zu wiederholen. Ich ten Bundestages für die Berechtigten eine zu reicher Entfaltung gab und daß die möchte das Thema Anstand im Wahl- jährliche Mehrleistung von rund 11,9 Mil- Bundesregierung durch eine kluge, unbe- kampl unter einem anderen Gesichts- jiarden DM bewirkt wurde. irrbare Außenpolitik die Erfolge der punkt mit Ihnen besprechen. Sie wer- ^Es kommt hinzu, daß durch die Achte Wirtschaftspolitik ermöglichte und ab- den vielleicht festgestellt haben, daß Novelle zum Lastenausgleichsgesetz schirmte. die Öffentlichkeit auch von den schweren Entgleisungen der opposi- tionellen Agitation, die bis zu poli- tisch-ehrenrührigen Unsterstellungen und üblen Beschimpiungen ging, ver- „Der Kanzler hat Recht" hältnismäßig wenig Notiz nahm. Es ist, als ob sie diesen Stil des Wahl- Schweizer Stimmen Kritik an der Sozialdemokratie kampfes von den Leitern der sozial- demokratischen Agitation gar nicht anders erwartet habe. Der Wahlkampf in der Bundesrepublik oder gegen das Privateigentum sind) wird im Ausland aufmerksam verfolgt. haben ihrer eigenen Partei schlecht ge- An unser Verhalten legt sie einen Die schweizerische Zeitung „Gazette de dient, die logischerweise zahlreiche anderen Maßstab an. Wir hätten uns Lausanne" schreibt am 27. August 1957: Stimmen gewinnen müßte." auch nicht einen Bruchteil von dem „Bundeskanzler Adenauer hat redit leisten dürlen. was wir Ihnen wö- gehabt, als er mit ganzer Kraft und Die Zeitschrift „Schweizerischer Beob- chentlich im UiD unter dem Stichwort gegen alle Kritik dafür eintrat, daß achter" schreibt am 15. Juli 1957: „Dreckschleuder" mitaeteilt haben, Deutschland dem westlichen Bündnis- „Vor allem hätte man erwarten dür- ohne daß sich entrüsteter Wider- system treu bleiben müsse, daß es keine fen, daß in Anbetradit der in Ungarn spruch erhoben hätte. Das ist gewiß Hoffnungen für Wirklichkeit nehmen so grausig erlebten Gefahr aus dem ein Messen mit zweierlei Maß, aber dürfe und daß es sich vor allen Dingen Osten sich die nächstbedrohten West- wir sollten stolz darauf sein, daß man davor hüten müsse, den Schiedsrichter deutschen hinter dem Kanzler zusammen- von uns mehr erwartet. zwischen Ost und West spielen zu geschlossen hätten, um die außenpoli- wollen. Erhard hat ebenfalls recht ge- tische Kontinuität der jungen westdeut- Ich richte daher an alle unsere habt, als er für das Privateigentum und schen Bundesrepublik und diejenige ganz Freunde und gerade auch die jünae- wirtschaftlichen Liberalismus ein- Westeuropas zu wahren. Einigkeit, frei- ren, die sich so selbstlos und von der '*.., die beiden Kraftguellen des deut- willige Einigkeit in außenpolitischen Wichtigkeit unserer Aulgabe erfüllt schen Volkes. Die unschlüssigen Auf- Fragen? Das scheint es in Deutschland in diesen Wochen für die CDU einge- fassungen der Sozialdemokraten dagegen nicht geben zu sollen . . . setzt haben, die herzliche Bitte, in (heute weiß noch niemand genau, ob sie Wort und Tat lür einen fairen Wahl- für oder gegen die NATO, ob sie für Die Bundesrepublik, der vorgescho- kampl zu sorgen. Wo einmal in der bene Posten des Westens, politisch er- Hitze des Gefechts dagegen verstoßen starkt durch den europäischen Sinn des wird, wollen wir es nicht beschöni- Schon vergessen? Kanzlers und durch sein eisernes Fest- gen. Selbst wenn — wir haben ein halten am Bündnis mit den Atlantik- Beispiel dafür — die Opposition ein Vor zehn Jahren stand es in der Zeitung: Mächten, wirtschaftlich erstarkt durch offenes Wort der Mißbilliguna in „Der Arbeitsminisler und die Präsiden die Initialhilfe der Amerikaner, welche einem solchen Fall nur entaegen- ten der Landesarbeilsämler der vereinig- der eigenen deutschen Kraft das Feld niinml,um es agitatorisch zu mißbrau- ten Zonen haben beschlossen, daß aui je frei machte, die Bundesrepublik leistet chen, sollte es uns nicht davon abhal- eine Million Einwohner \ 10 Baulacharbei- es sich, daß seit Wochen, nein: seit Mo- ten, das Wort „fait" mehr als eine ter und 40 Aushillsarbeiter für die Bau- naten wirtschaftliche, politische, militä- Phrase sein zu lassen. Es sind noch vorhaben in Frankfurt, die insgesamt rische Entscheidungen durch das Schreck- zwei heiße Wochen, die unseren gan- rund 8000 Arbeiter eriordern, gestellt gespenst der Septemberwahlen aufge- zen Einsatz eriordern, denn bis zum werden müssen." halten oder beschleunigt, abgelenkt oder letzten Taa des Wahlkamoies werden „Stuttgarter Zeitung", bestimmt werden. Und die Sozialdemo- wir um jede einzelne Stimme zu rin- 26. Juli 1947 kratie (war sie nicht einst die Partei der gen haben. Unsere Argumente sind Internationale?) leistet es sich, mit dem gut und aul Tatsachen gebaut. Wir „Den in den Getreidefeldern aulgestell- abgestandenen Nationalismus des 19. wollen sie deutlich, hart und klar ein- ten Vogelscheuchen wurden von Felddie- Jahrhunderts in den Wahlkampf zu setzen. Wir brauchen nicht auf Un- ben die Kleider ausgezogen, wird aus ziehen, ungefähr so, als stünde man noch faires zurückgreifen. dem rheinisch-bergischen und dem be- vor der 48er Revolution und als hätte nachbarten Siegkreis gemeldet." man die Folgen der nationalistischen Ihr „Westtälische Nachrichten", Aufspaltung Europas nicht bereits zur 6. August 1947 Genüge erlebt." Teil der Deutschen Forschungsgemein- schaft zur Verfügung. Sie ist heute die Tatsachen gegen Propaganda zentrale Forschungsorganisation der Bun- desrepublik. Sie hat u. a. die Aufgabe, 1956: 1,9 Milliarden DM für Wissenschaft und Forschung Forschungsvorhaben der Wissenschalt durch Beihilfen aller Art (Stipendien, Die Ausgaben für die deutsche Wissenschaft und Forschung lagen 1956 bei Reisebeihilfen, Druckbeihilfen usw.) zu 1,9 Milliarden DM. Die Propaganda mit den angeblich so erbärmlich niedri- unterstützen. Zugleich sichert die For- gen Zahlen über die deutsche Wissenschafts- und Forschungsförderung nährt schungsgemeinschaft die Zusammenarbeit sich aus einem sehr einfachen Sachverhalt: wir haben keinen zentral kom- der Forscher. Sie erhält einen Teil ihrer Gelder auch vom Stifterverband für die mandierten Staat, der die zusammenaddierten Zahlen über irgendwelche Deutsche Wissenschaft. Leistungen vorlegt. Vielmehr haben wir einen Staat, in dem jeder Körper- Die hier wieder gegebenen Zahlen des schaft weitestgehende Entwicklungs- und Handlungsfreiheit gelassen ist. Statistischen Bundesamts sind selbstver- ständlich auch der SPD ohne jede Schwie- hnuigedessen gibt es bei uns keine nen Forschungsaufgaben, die auf 600 Mil- rigkeit zugänglich. Sie hat es vorgezogen, Zentralstelle für Wissenschaftsförderung. lionen DM je Jahr geschätzt werden. die Zahlen zu verschweigen. Denn es ist Vielmehr liegt die Hauptlast dieser Auf- Damit ergeben sich für 1956 Ausgaben in jetzt deutlich, daß zwar für Wissenschaft gabe bei den neun Bundesländern und einer Gesamthöhe von 1,9 Milliarden DM. und Forschung noch nicht genug, aber dem Bund. Die Gemeinden gaben 1955 Die Gelder der Länder, des Bundes viel mehr getan wird, als die SPD den und 1956 alles in allem 36 bezw. 38 Mil- und der Gemeinden stehen zum größten Wählern vormachen will. lionen DM für für Wissenschaft und For- schung aus. Industrie und Wirtschaft ha- ben ihre Anstrengungen zur Förderung wissenschaftlicher Forschung, Lehre und Ausbildung im „Stifterverband für die Anstößiger Name? „Deutsche Wissenschaft" zusammengefaßt. Nach einer Untersuchung des Statisti- Geschichte einer Gegendarstellung schen Bundesamts haben sich die Aus- gaben des Bundes und der Länder (ein- „Union in Deutschland" veröffentlichte in der Nr. 31 (1. August 195 ^ schließlich der Stadtstaaten Bremen, einen Artikel mit der Überschrift „Der Name bleibt". Der SPD-Pressechei und von 1952 an West-Berlin) für wissenschaftliche Institute (Univer- Fritz Heine, Mitglied des geschäftsführenden Vorstandes der SPD, hat dem sitäten, Universitätskliniken, andere wis- Pressedienst der CDU/CSU „Deutschland-Union-Dienst", der diesen Artikel senschaftliche Institute, Bibliotheken und unter der Überschrift „Anstößiger Name?" veröffentlicht hat, eine Gegen- Archive) wie folgt entwickelt: darstellung übersandt. 1950 = 421,5 Millionen DM 1953 = 743,3 Millionen DM 1955 = 917,2 Millionen DM „Union in Deutschland" wurde von 3. Nach „Amtliches Handbuch des 1956 = 991,0 Millionen DM. Herrn Heine nicht mit dieser Erklärung Deutschen Bundestages, 2. Wahlperiode 1953" (Stand: Juli 1954) haben von den Das bedeutet, daß in der Bundesrepu- bedacht. Wir halten den Vorgang je- damaligen 250 Abgeordneten der CDU blik im Rechnungsjahr . 1956 etwa 18,75 doch für so interessant und informativ, daß wir nachstehend Herrn Heines CSU-Bundestagsfraktion alle 250 ihre DM je Einwohner für Wissenschaft und Zugehörigkeit zu einem der beiden Forschung ausgegeben wurden. 1955 wa- Gegendarstellung und die Stellungnahme christlichen Bekenntnisse angegeben. Für ren es erst 17,57 DM, 1928 waren es im des „Deutschland-Union-Dienstes (DUD)" vom 26 August 1957 veröffentlichen. die SPD lauten die Zahlen: Bekenntnis- ehemaligen Reichsgebiet — also dem angabe 28, konfessionslos 3, ohne An- ganzen deutschen Gebiet einschließlich Hier zunächst Herr Heine: gabe 131. FDP: Bekenntnisangabe 18' der heutigen Sowjetzone — 4,61 RM. Es ist unwahr, daß „alle Fraktionen ohne Angabe 34. GB/BHE: Bekenntnis: Daneben hat das Statistische Bundes- des Bundestages selbstverständlich über angäbe 4, ohne Angabe 24. DP: Bekennt- amt für 1955 und 56 noch eine erweiterte die Religionszugehörigkeit ihrer Mit- nisangabe 8, konfessionslos 1, ohne An- Untersuchung veröffentlicht. Hierbei sind glieder Auskunft geben" und „nur die gabe 6. Fraktionslose: Bekenntnisan- die Ausgaben für die staatlichen Ingeni- SPD-Fraktion diese Auskunft verwei- gabe 2. eursschulen, Museen, wissenschaftliche gere" 4. Das von Herrn Heine gleichfalls er- Sammlungen und „sonstige Ausgaben für Wahr ist vielmehr, daß laut „Amt- Wissenschaft und Forschung" hinzuge- wähnte „Handbuch des Deutschen Bun- liches Handbuch des Deutschen Bundes- destages" — eine Privatarbeit sein/- rechnet worden Bund und Länder gaben tages" allein von ehemals 52 FDP- Bun- danach insgesamt aus: Parteifreundes Fritz Sänger — ist destagsabgeordneten 32, und von ins- diesem Zusammenhang uninteressant. 1955 = 1,037 Milliarden DM gesamt 28 BHE-Abgeordneten 25 keine 1956 = 1,302 Milliarden DM. Angaben über ihre Religionszugehörig- 5. Herr Heine scheint die Nichtangabe Zu diesen Summen kommen die Auf- keit gemacht haben. Gemäß dem „Hand- des Bekenntnisses durch Abgeordnete für wendungen der Wirtschaft für ihre eige- buch des Deutschen Bundestages" her- nicht richtig zu halten. Sonst sähe er ausgegeben von Fritz Sänger, Cotta'sche keinen Anlaß, zur Entlastung der eige- Buchhandlung, Nachfolger, haben selbst nen Fraktion auf andere Fraktionen hin- von der CDUICSU-Fraktion 70 Bundes- zuweisen und sogar der CDU/CSU unter Aus Ulbrichts Reich tagsabgeordnete keine Angaben gemacht Verwendung nichtamtlicher Angaben un- und unter ihnen der Verfasser des Ar- zutreffende Vorwürfe zu machen. LIPPENSTIFT, über die vormilitärische tikels, Bundesminister Dr. Schröder. 6. Die SPD war einmal mitteilsamer. Ausbildung von Mädchen in der Sowjet- Nur ein Beispiel aus der Weimarer Zeit zone schreibt das FDJ-Organ „Junge Fr. Heine Mitglied des geschäftsführenden — Deutscher Reichstag, V. Wahlperiode, Welt", daß man die „Wortführer eines 1930. Die SPD-Fraktion zählte 143 Mit- Vorstandes der SPD neuen Völkermordens" nicht mit Lippen- glieder. Von ihnen erklärten sich 20 als stift und Bratpfanne bändige. Ein Ge- Dazu möchten wir folgendes bemerken: Angehörige eines religiösen Bekennt- wehr in der Hand eines Mädchens sei nisses, 96 bezeichneten sich als Dissi- durchaus mit seiner Würde als künftige 1. Herrn Heines „Gegendarstellung" denten, als konfessions- oder religions- Mutter zu vereinbaren, entspricht nicht den gesetzlichen Voraus- los, als freireligiös. Nur 27 unterließen FORDERUNG. Auf dem „Internationa- setzungen. Trotzdem tragen wir keine jede Angabe. („Reichstags-Handbuch, len Kindertag" in Magdeburg forderten Bedenken, ihr Raum zu geben. V. Wahlperiode, 1930", Herausgegeben die „Jungen Pioniere" des Bezirks Mag- 2. Der beanstandete Artikel erschien vom Bureau des Reichstages, Druck und deburg in „reger Diskussion" eine im DUD am 25 Juli. Herrn Heines Verlag der Reichsdruckerei Berlin 1930.) „strenge Erziehung" aller Jungen Pio- Schreiben trägt das Datum vom 21. Au- — Gewiß ein interessanter Vergleich: niere vor Aufnahme in diese kommu- gust. Zwischen diesen beiden Terminen 1930 von 143 SPD-Abgeordneten 27 olv.v- nistische Kinderorganisation. liegen immerhin vier WochenI Angabe; 1954 von 162 hingegen 131. oder andere Partei, folgende Nachricht der „Rheinischen Post" vom 18. August „Wahlhilfe für die SPD" über Herrn Wönner: Dr. Adenauer weist Brief des DGB-Vorsitzenden zurück „Erst jetzt wird bekannt, daß der Vor- sitzende des Deutschen Gewerkschafts- Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Richter, hat am bundes, Landesbezirk Bayern, Max Wön- ner, in einer öffentlichen Gewerkschafts- 23. August 1957 einen offenen Brief an den Bundeskanzler gerichtet, in dem versammlung am vergangenen Samstag er behauptet, nach den Wahlen sei mit erheblichen Preissteigerungen zu in Penzberg (Obb.) Bundeskanzler Ade- rechnen. Er fordert von der Bundesregierung Maßnahmen gegen angeblich nauer beleidigt hat. Nach übereinstim- beabsichtigte Preiserhöhungen. SPD-Vorsitzender Ollenhauer erklärte dazu, menden Aussagen von mehreren Zeugen hat Wönner wörtlich gesagt: „Adenauer die Vorschläge des DGB deckten sich mit denen der Sozialdemokratie. ist ein charakterloser Lump". Nach einer Mitteilung des Ehrenvorsitzenden des Bundeskanzler Dr. Adenauer hat zu regierung. Wir werden uns in der Bun- CSU-Kreisverbandes Weilheim (Obb.) hat diesem Brief in drei Reden Stellung ge- desregierung, weder als Beauftragte der Wönner in der gleichen Rede im Zu- nommen, und zwar in Mannheim, in Arbeitnehmer noch als Beauftragte der sammenhang mit dem Bundeskanzler von Pforzheim und in Stuttgart. Der Bundes- Arbeitgeber fühlen. Das deutsche Volk einem .weltbekannten Lügner' ge- kanzler führte u. a. aus: besteht nicht nur aus Arbeitnehmern und sprochen .. „Der Zeitpunkt für diesen Brief war Arbeitgebern, sondern auch aus Kon- Auf Befragen dementierte Wönner, daß sehr merkwürdig gewählt. Er (der DGB- sumenten. er gegen Adenauer diffamierende Aus- Vorsitzende Richter, d. Red.) hatte gerade Ich möchte sehr nachdrücklich betonen, drücke gebraucht habe." vorher der deutschen Öffentlichkeit einen daß wir die soziale Marktwirtschaft Brief übergeben, in dem er den Mitglie- wollen und daß wir deswegen sowohl dern der Gewerkschaften in maßvollen von den Vertretern der Arbeitnehmer, Worten empfahl, Bundestagsabgeordnete den Gewerkschaften, wie von den Ver- Nicht vergessen: Briefwahl zu wählen, die auch ihren Interessen ge- tretern der Unternehmer verlangen, daß recht würden. Ganz offensichtlich hat dies sie sozial denken, daß sie auch an die -4er SPD nicht genügt; sie wollte weitere Konsumenten denken. Damit würden sie Wer am 15. September nicht an sei- Vahlhilfe haben. Tch kann es verstehen, nur klug handeln." nem Wohnort zur Wahl gehen kann, uenn sie hat diese Wahlhilfe außeror- Dr. Adenauer in Mannheim, z. B. weil er sich auf Urlaubsreise, dentlich nötig. 23. August 1957 auch im Ausland, befindet, hat nach . Ich kann aber nicht verstehen, daß der dem neuen Wahlgesetz die Möglich- DGB der SPD so prompt diese Wahl- „Es gibt viele Völker, die am eigenen Leibe bitter erfahren haben, wie schwer keit, seine Stimme durch die Brief- hilfe gewährt. Das ist nach meiner Auf- wahl abzugeben (siehe „Union in fassung nicht die Aufgabe der Gewerk- die gesamte Volkswirtschaft und der schaften. Es verstößt gegen ihre partei- Arbeitnehmer selbst getroffen werden, Deutschland", Nr. 34). Hier nochmals politische Neutralität" wenn man die Lohn- und Preisspirale in einige der Hauptpunkte. Dr. Adenauer in Stuttgart, Bewegung setzt. Das deutsche Volk kann 25. August 1957 sich jedenfalls darauf verlassen, daß die Bundesregierung, wenn wir nach dem Wer seine Stimme mittels Briefwahl abgeben will, setze sich möglichst um- „Die Preisentwicklung hängt in hohem 15. September wieder im Amt sind, da- für sorgen wird, daß die Kirche im Dorf gehend mündlich oder schriftlich mit der Maße ab von der Politik der Gewerk- für seinen gesetzlichen Wohnsitz zustän- schaften. Sie hängt naturgemäß auch in bleibt. Dr. Adenauer in Pforzheim, digen Gemeindebehörde in Verbindung, hohem Maße ab von der Politik der um die Briefwahl zu beantragen. Späte- Unternehmer und der Politik der Bundes- • 24. August 1957 ster Termin für den Antrag: 13. Septem- ber, 18 Uhr, in Orten mit mehr als 10 000 Einwohnern, 14. September, 12Uhr, in-kleineren Orten (Schriftlich entspre- Kleine Fische? chend früher). Der Antrag muß begründet werden Herr Wönner, das Kabarett und ein Bericht (Abwesenheit vom Wahlbezirk wegen Urlaub, Geschäftsreise, Umzug nach dem Zu den Wahlkabaretts, die die SPD seit Monaten für ihre Propaganda 1. September). Außerdem können Kranke ansetzt, gehören „Die kleinen Fische". In ihrem Programm wird nach über- und Gebrechliche Brief wähl beantragen, auch wenn sie im Wahlbezirk am Wahl- einstimmenden Pressekritiken mit eindeutigen Angriffen gegen die Bundes- tag anwesend sind. regierung nicht gespart. Die Briefwahldokumente werden erst nach dem 1. September ausgegeben, da „ ,Die kleinen Fische' sind ein poli- erwecken, als ob die gesamte Veranstal- vorher die gedruckten Stimmzettel nicht tisches Kabarett mit klar vorgezeichneter tung der „Kleinen Fische" in Rosenheim vorliegen. Linie, die ihr Programm vorwiegend auf auf Kosten des DGB durchgeführt wor- Der Wähler muß den Stimmzettel per- die bevorstehende Bundestagswahl abge- den sei. Die Wahrheit aber liegt so, daß sönlich kennzeichnen. Auf dem beigefüg- stimmt hatten", lobte die der SPD nahe- nahezu die Gesamtkosten über Eintritts- ten Wahlschein muß er eine vorge- stehende Zeitung „Darmstädter Echo" am gebühren eingebracht wurden, von denen druckte eidesstattliche Erklärung unter- 26. Juni 1957 das Kabarett. die Stadt Rosenheim allein 146 DM er- zeichnen und Ort und Datum eintragen. Dieses Kabarett tritt in Versamm- hielt. Ein aus Sondermitteln zu deckendes Dann wird der Wahlumschlag mit der lungen des Deutschen Gewerkschafts- Defizit in Höhe von 22,94 DM war der Siegelmarke verschlossen und mit dem bundes auf. Daß Organisationen des DGB einzige „Schaden", den der Kreisausschuß Wahlschein in den (größeren) Wahlbrief- sogar die Sorge für die Finanzierung Rosenheim des DGB davongetragen hat. umschlag gesteckt und — im Inland un- übernehmen und das Defizit bezahlen, Daß Ihnen der Inhalt der Darbietungen frankiert — zur Post gegeben. Wahl- geht aus einem Brief hervor, den der nicht gefiel, nun, darüber läßt sich strei- briefsendungen aus dem Ausland sind Vorsitzende des Landesverbandes Bayern ten. Wir haben das gute Gefühl, daß die portopflichtig. des DGB, Max Wönner, an die Redaktion „Kleinen Fische" immer „ins Schwarze" Dies muß so rechtzeitig geschehen, daß des „Bayern-Kurier" richtete. Der Brief treffen." der Brief bis spätestens 15. September, lautet: Ebenso schlecht wie dieser Tatbestand 18 Uhr, beim Postamt des Kreiswahllei- „In Ihrer Nummer vom 15. Juni haben verträgt sich mit dem DGB-Aufruf, die ters eingetroffen ist. Sie u. a. auch eine Notiz unter der DGB-Funktionäre sollten keine Erklä- Also: rechtzeitig die Briefwahldoku- Überschrift „DGB-Gelder für SPD-Propa- rungen abgeben, die den Anschein er- mente beantragen, sie korrekt ausfüllen ganda" gebracht. Diese Notiz mußte not- wecken, es handele sich um Stellung- und möglichst frühzeitig der Post zur Be- wendig bei Ihren Lesern den Eindruck nahmen der Geweikschaften für die eine förderung übergeben. 8. September 1957 Wer spricht wann und wo? Bundeskanzler Dr. Adenauer Bad Godesberg Die Wahlkundgebungen der CDU/CSU Minister Prof. Erhard Ehingen Tübingen 3. September 1957 Ministerpräsident Minister Strauß Viernheiiu von Hassel Rendsburg Mannheim Minister Prof Erhard Heilbronn Minister Strauß Allach Minister Lemmer Lohberg, Ludwigsburg Minister a. D. Kraft Bergisch- Menden, Ministerpräsident, a. D. Gladbach Köln Arnold Leverkusen Minister Dr. WuermelingAlzey Dr. Hellwig, MdB Merzig, Saarlouis Köln Minisler Lemmer Bieberach, Ministerpräsident Saulgau

v. Hassel Dülmen Dr. Hellwig, MdB Saarbrücken 9. September 1957 Gronau Bundeskanzler K. G. Kiesinger, MdB Lüdenscheid Dr. Adenauer Bonn Olpe 7. September 1957 Minister Minister Strauß Kochel Bundeskanzler Dr. von Brentano Erbach Minister a. D. Kraft Geilenkirchen Dr. Adenauer Köln Minister Prof. Erhard Neu-Ulm Minister Dr. Osterloh Wuppertal Minister Prof. Erhard Flensburg, Memmingen Minister Lemmer Grevenbroich Itzehoe Ministerpräsident a. D. Rheydt Ministerpräsident a. D. Arnold Essen Minister Dr. Lübke Oberhausen- Arnold Siegen Minister Strauß Nürnberg Sterkrade Minister Strauß Pensberg Minister Storch Braunschweig Minister Dr. Wuermelinglngelheim Minister a. D. Kraft Crailsheim 4. September 1957 St. Goar Minister Lemmer Oberwesel, Minister Lemmer Meschede Höhr- Bundeskanzler Minister Dr. Lübke Moers Grenzhausen Dr. Adenauer Bielefeld Minister Dr. von Brentano Emmerich Bocholt Minister Prof. Erhard Backnang Mit Beilen zerstört Göppingen Bundestagspräsident Der Wahlkampf und die „unwürdigen Formen" Dr. Gerstenmaier Pforzheim Ministerpräsident Westfalen: In Lünen sind in der Nacht bei kam es auch zu Angriffen gegen Mit- von Hassel Oberhausen vom 20. bis 21. August 1957 an drei ver- glieder der Jungen Union. schiedenen Plakattafeln, die von der Bottrop So las man es vorher: Gladbeck CDU geklebten Plakate beschädigt wor- den. Der Vorstand der Jungsozialislen in Minister Dr. Schröder Worms der SPD teilte am Freitag mit, die Jung- Minister Strauß Murnau Hessen: In der Nacht zum 24. August sozialisten hätten mit großer Sorge be- Minister a. D. Kraft Mülheim/Ruhr wurden in Jügesheim, Kreis Offenbach, obachtet, daß der Wahlkampl Formen an- Minister Dr. WuermelingHerksheim 12 Dreieckständer mit CDU-Plakaten von genommen habe, die einer politischen einer Gruppe Jungsozialisten mit Beilen Auseinandersetzung demokratischer Par- Minister Prof.OberländerTauber- zerstört. 6 Ständer wurden entfernt. Da- teien unwürdig seien. bischofsheim' Wertheim dpa, 9. August 1957 Rheinland: In Leverkusen hat am 5. September 1957 25. August, abends, der 2. Vorsitzende An unsere Bezieher der SPD des Kreises Leverkusen zw^- Minister Transparente der CDU abgeschnitten. DK In der letzten Ausgabe von „Union Kreispartei Leverkusen der CDU hat» Dr. von Brentano Nordhorn in Deutschland" haben wir unsere Be- Minister Prof. Erhard Stuttgart Strafantrag gestellt. zieher gebeten, im Rahmen ihrer Mög- In Köln wurden CDU-Plakate über- Bundestagspräsident lichkeiten einen Unkoslenheitrag iür den Dr. Gerstenmaier Calw klebt. Die Zettel tragen den Text: Wer künitigen Bezug von „Union in Deutsch- Adenauer wählt, wählt den Atomkrieg. Freudenstadt land" aulzubringen. Ein lebhaiter Mei- Minister Dr. Schröder Detmold nungsaustausch mit unsem Beziehern hat Minister Strauß Landsberg uns die Gewißheit gegeben, daß sie auch In der Zone gedruckt Minister a. D. Kraft Juli ch künitig als aktive Mitarbeiter und Ver- Minister Dr. Wuermel ingGrünstadt, trauensleute an dem Material interessiert 50 000 kommunistische Betriebszeitun- Kaiserslautern gen konnten in den letzten Tagen in sind, das wir ihnen zur Verfügung stel- Lünen in Westfalen sichergestellt wer- Minisler Lemmer Aalen, len. Denn in der kommenden Zeit wird den. Die politische Abteilung der Dort- Blaubeuren es die Aulgabe sein, das Erreichte zu munder Staatsanwaltschaft gab am sichern und weiteren Boden zu ge- 24. August bekannt, daß mit den Zeitun- 6. September 1957 winnen. gen in Lünen ein Vervielfältigungsappa- rat sichergestellt werden konnte, dessen Bitte überweisen Sie den Unkosten- Walzen noch naß waren. Bundeskanzler beitrag von 3,— DM für das letzte Quar- Dr. Adenauer Hamburg Die Zeitungen erschienen als Be- tal 1957 spätestens bis zum 3. September triebszeitung der verbotenen KP-Be- Minister aui das Postscheckkonto Köln 36 531 Dr. v. Brentano Osnabrück triebsgruppe dreier Lünener Zechen. Die (Bundesgeschältsstelle der CDU, Bonn), Zeitungen selber wurden in der Sowjet- Minister Prof. Erhard Rendsburq damit in der Postzustellung keine Unter- zone gedruckt und mit Hilfe des Abzieh- Hamburg brechung eintritt. apparates in Lünen mit einem „Lokalen Ministerpräsident Teil" versehen. Bei der Sicherstellung a. D. Arnold Gelsenkirchen Verlag „Union in Deutschland" war noch die eine Seite unbedruckt. VERTRIEBENE 200000 Aussiedler warten noch Der Bund betreut die Rückwanderer aus den Ostgebieten

Seit einem Jahr kommen Aussiedler in größeren Transporten in das Bundesgebiet. Im wesentlichen stammen sie aus den polnisch besetzten FLÜCHTLINGE deutschen Ostgebieten und aus Polen. Jeder Aussiedler erhält vom Bund wird in der Regel nach örtlichen Ge- beim Eintreffen im Durchgangslager sichtspunkten erteilt. Hier ist vor allem 20 DM je Haushaltungsvorstand und der sich in einigen Branchen bemerkbar 10 DM je Haushaltungsmitglied. Mit der machende Facharbeitermangel in Polen Das müssen Sie wissen Überreichung der Begrüßungskarte durch zu nennen, der oft dazu führt, daß den die Bundesregierung ist die Ausgabe ausreisewilligen Deutschen immer wieder DEUTSCH IN 126 SCHULEN eines Geldbetrages verbunden, der für die Ausreise verweigert wird. In anderen In Polen und in den polnisch verwal- Personen über 21 Jahren 100 DM und Fällen ist die Beschleunigung bei der teten deutschen Ostgebieten gibt es zur für Personen unter 21 Jahren 50 DM be- Erteilung des Visums auf rückkehrende Zeit für „Jugendliche deutscher Abstam- trägt. Rußland-Polen zurückzuführen, die von mung" 126 Schulen mit deutschsprachi- Die Unterbringung der Aussiedler in den polnischen Behörden untergebracht gem Unterricht. Davon sind 123 Volks- den einzelnen Bundesländern wird von werden müssen. Diese polnischen Ost- schulen, in denen 4800 Schüler unterrich- diesen verantwortlich durchgeführt, doch flüchtlinge werden häufig in die eben tet werden, zwei Mittelschulen mit 130 unterstützt der Bund diese Unterbringung von Deutschen verlassene Wohnung ein- Schülern und ein pädagogisches Lyzeum mit erheblichen Geldmitteln zur Finan- gewiesen. in Schweidnitz, das die zukünftigen Leh- zierung des Wohnungsbaus. Insgesamt sind auf Grund der Zuzug s- rer ausbildet. Dies geht aus einer Mit- In den ersten drei Monaten dieses genehmigungen im Bundesgebiet und der teilung des polnischen Bildungsministe- Familienzusammenführung seit 1950 .^ums hervor, die die deutschsprachige Jahres sind aus Polen und den deutschen Ostgebieten 26 896 Aussiedler einge- 104 082 Menschen aufgenommen und in ,;Arbeiterstimme" in Breslau veröffent- die einzelnen Bundesländer weiter- licht. Darüber hinaus erhielten nach dem troffen. Im zweiten Vierteljahr waren es 21 945 und im Juli dieses Jahres zählte geleitet worden. Sie teilen sich auf die Bericht 400 deutsche Kinder in acht pol- einzelnen Länder wie folgt auf: nischen Volksschulen Unterricht in ihrer man 8343 Aussiedler. Muttersprache. Nach Angaben aus Warschau liegen Schleswig-Holstein 6244 Aussiedler bei den polnischen Behörden weitere Hamburg 2194 Aussiedlei UM ZIEGELSTEINE ZU GEWINNEN 200 000 Anträge auf Aussiedlung in das Niedersachsen 23 020 Aussiedler Bremen 1074 Aussiedler Etwa 100 kulturhistorische Gebäude Bundesgebiet vor. Für das laufende Jahr

sind seit Kriegsende in Neiße zerstört rechnen deutsche Stellen mit dem Ein- Nordhein-Westfalen 30 485 Aussiedler worden. Sie wurden abgerissen, um Zie- treffen von insgesamt rund 100 000 Aus- Hessen 7171 Aussiedler gelsteine zu gewinnen. Dies geht aus siedlern. Rheinland-Pfalz 3116 Aussiedler einem Bericht des oberschlesischen Lan- Bei der Aussiedlung, bzw. bei der von Baden-Württemberg 11 935 Aussiedler deskonservators hervor. Man habe sich polnischer Seite bewilligten Ausgabe des Bayern 18 843 Aussiedler nicht damit begnügt, das Baumaterial be- Reisevisums nach Deutschland ist kein reits zerstörter Häuser fortzuschaffen, System erkennbar. Eine angeblich plan- sondern es seien auch häufig gut erhal- mäßige Entvölkerung bestimmter, ehe- tene Häuser mit großem Altertumswert mals deutsch besiedelter Gebiete liegt Aus dem Ufi-Vermögen zerstört worden. nicht vor. Die Genehmigung zur Ausreise Seit einem Jahr wird über eine ange- messene Entschädigung der vertriebenen Filmtheaterbesitzer verhandelt. In Zu- sammenarbeit der Bundesministerien für Wirtschaft, Vertriebene und Finanzen ist Stetige Aufwärtsentwicklung es jetzt gelungen, eine tragbare Aus- gangsbasis für die individuelle Hilfe zu Vertriebenenanteil an größeren Betrieben stieg schaffen. Man geht davon aus, daß der Liguidationserlös des Ufi-Vermögens, . t Eine im September vergangenen Jahres abgeschlossene Untersuchung hat aus dem die Entschädigung erfolgen soll, ergeben, daß die laufende Aufwärtsentwicklung bei industriellen Vertriebe- mindestens 20 Millionen DM betragen nenbetrieben mit mehr als 10 Beschäftigten im vergangenen Jahr angehal- wird. Bei einem Anteil von 10 v. H. wür- den auf die vertriebenen und geflüchte- ten hat. Die allgemeine Zunahme der industriellen Tätigkeit ist auch den ten Filmtheaterbesitzer zunächst 2 Mil- Vertriebenen und Sowjetzonenflüchtlingen zugute gekommen. lionen entfallen. Die Zusicherung des Finanzministeriums liegt vor, als Min- Eine Gegenüberstellung, bezogen auf Beschäftigten und diejenigen mit 10 und destbetrag diese Summe zur Verfügung die Industriebetriebe im Bundesgebiet mehr Beschäftigten zusammengerechnet — zu stellen und sie bei höherem Liquida- mit mehr als 10 Beschäftigten, zeigt: beschäftigten im Jahre 1956 452 675 Per- tionserlös entsprechend zu erhöhen 1952 1936 sonen. Im Jahre 1952 betrug diese Zahl Bei allen Verhandlungen wird aner- Betriebe insgesamt 49 969 52 901 317 404. kannt, daß eine schnelle Bereitstellung davon in der Hand von der Mittel nötig ist, damit die Vertrie- Vertriebenen 2 420 3 232 Eine Aufschlüsselung in Vertriebenen- in der Hand von und Zugewandertenbetriebe ergibt Fol- benen unter den Filmtheaterbesitzern Zugewanderten gendes:'Die 231 033 Beschäftigten, die in bei Filmtheaterverkäufen mit einheimi- Beschäftigte allen Vertriebenenbetrieben tätig sind, schen Bewerbern in Konkurrenz treten in Vertriebenenbetriebcn 127 617 214 901 in Zugewanderten- machen einen Anteil von 3,2 v. H. der können. betrieben 160 896 213 908 Gesamtzahl der ca. 7 300 000 industriell Ein Rückgang in der Zahl der Betriebe beschäftigten Personen des Bundesgebie- mit weniger als 10 Beschäftigten ist im tes aus. Bei den Zugewandertenbetrieben Herauseeber: Bundeseesi-haftsstelle der CDU beträgt der Anteil 'mit insgesamt 221 642 Deutschlands, verantwm tuch für die Redak- Zeitraum von 1952 bis 1956 festzustellen, tion Dr Heinz l jttenherg Bonn Nassestr 2, wobei unverkennbar ist, daß ein großer Beschäftigten 3 v. H. Tel 5 19 1RM9 — Verlag: Presse- und Infor- mationsdienste der CDU Deutschlands Bonn. Teil dieser früheren Klein- und Kleinst- Von den in Vertriebenenbetrieben Be- Areelanrierstr 173 Tel 2 31 40 - Bezugspreis: betriebe sich in der Zwischenzeit zu schäftigten sind allein 144 445 in der Ver- monatlich 1.— DM — Banken Bundes- größeren Betrieben entwickeln konnten. braurhsgüterindustrie tätig. Der Größen- geschaftssttlle der CDU. Bonn Postsoheck- Konto Köln :?6 531 Bankverein Westdeutsch- Alle Vertriebenen- und Zugewanderten- ordnung nach an zweiter Stelle steht die land Bonn Nr 74R7 - Druck: Bonner Unlver- betriebe — also diejenigen mit 1 bis 9 Genuß- und Nahrungsmittelindustrie. sitäts-BuchdruckereL Die Dreckschleuder Dr. Eberhards Kontakte Der Intendant des Süddeutschen Rund- Der „faire" Wahlkampf der SPD funks, Dr, Fritz Eberhard ist seil einiger Zeit damit beschäftigt, nach seiner Vor- stellung „Ostkontakte" anzubahnen. Willen zur deutschen Wiedervereinigung „Der SPD-Vorstand stellte ein- herleitet — neben anderen triftigen Er lud persönlich zwei Angehörige der mütig lest, daß die Sozialdemo- Gründen — wird Erhard böse: Nein, Sowjetbotschaft in Bonn zu einem diese Verleumdung, an des Kanzlers kratie hart aber sachlich die Aus- Abendessen ein, das der Süddeutsche Wiedervereinigungsstreben zu zweifeln! Rundfunk anläßlich einer Konferenz einandersetzung mit den Regie- Aber wirklich, wir zweifeln nicht nur, seinen ausländischen Korrespondenten im rungsparteien lühren und sich nicht sondern sind gewiß, daß sie dem alten Juli 1956 gab und wurde von Botschafter aui das niedrige Niveau begeben Erben des Karolus-Reiches innerlich zu- Smirnow zu einem Essen in kleinstem werde, mit dem Adenauer den wider sein muß." Kreise eingeladen. Botschafter Smirnow Wahlkampi eingeleitet habe." „Westfälische Rundschau", wohnte im Mai 1957 den Schwetzinger Parlamentarisch-Politischer 22. August 1957 Festspielen bei. Dr. Eberhard pries bei Pressedienst (SPD), 14.8 1957 dieser Gelegenheit die schon vor zwei „Ein dritter Adenauer- Sieg mit Aden- Jahren in Auftrag gegebene Oper „Im gegenwärtigen Wahlkampi auer-Methoden und unter den zur Kari- „Revisor" von Werner Egk als „Ergeb- hat die CDU die .Dreckschleuder' katur entstellten demokratischen Bedin- nis deutsch-russischer Zusammenarbeit". bereits in Tätigkeit gesetzt. . ." gungen von heute erfochten, könnte von der SPD nicht einfach hingenommen In Leipzig bezeichnete sich Dr. Eber- Schulrat Quer (SPD) aui der werden. Denn es ist ehrenvoll, in einem hard anläßlich einer Veranstaltung des Jahreshauptversammlung des anständigen Kampf zu unterliegen. Es ist Symphonieorchesters des Süddeutschen SPD-Ortsvereins Bad Sooden- aber nicht ehrenvoll, sich in den Sieg Rundfunks im Jahre 1956 als „Botschafter Allendorf am 17. März 1957 der Unanständigkeit zu schicken." des guten Willens". „Freie Presse" (SPD) Bielefeld, Seit einiger Zeit plant Dr. Ebei 15. August 1957 für das Fernsehen einen Film über • So sieht es in Wirklichkeit aus: „Wir können nur mit Schauern daran Sowjetzone drehen zu lassen. Dazu beriet denken, wenn wir den gleichen Regie- er sich mit dem Chefkommentator des „Nicht mehr und nicht, weniger hat sowjetzonalen Deutschlandsenders, Karl dieser Professor (Bundeswirtschaftsmini- rungschef behalten. Das bedeutet den Tod der geistigen Freiheit. Der Regie- Eduard von Schnitzler, und unternahm ster Professor Erhard d. Red.) in Siegen Reisen durch die Sowjelzüne. getan, darin ein echter Paladin seines rungschef braucht die politische Macht Führers, der sich ebenso kaltschnäuzig für seine persönlichen Eigensüchteleien." Wie die Stuttgarter Nachrichten am zur politischen Lüge bekennt und sich SPD-Bundestagskandidat und Ober- 10. August meldeten, hat Eberhard ver- auch einen Dreck darum kümmert, als bürgermeister der Stadt Dortmund sucht, ein Fernseh-Interview mit Chru- Separatist aus dem Geschichtsbuch nach- Dietz-Keuning, am 22. 8. 1957 auf schtschow für das Deutsche Fernsehen gewiesen zu worden. In dieser Hinsicht einer SPD-Wahlversammlung in der Bundesrepublik zustande zu bringen, allerdings, wenn man daraus Adenauers Dortmund nach dem Bericht eines als Chruschtschow in der Sowjetzone Unglaubwürdiqkeit im Blick auf den Versammlungsteilnehmers. weilte. Wie Eberhard selbst erklärte, hat er deswegen durch das Bonner Büro des Süddeutschen Rundfunks eine Anfrage an die Sowjetbotschaft richten lassen. Es sollte also der Mann zu den Hier spricht die CDU/CSU Hörern und Fernsehern in der Bundes- republik sprechen, der sich massiv in den 3. 9. 20.15 Uhr F Fernsehen (München) Franz-Josef Strauß Wahlkampf in der Bundesrepublik ein- mischte und der bei seinem Besuch in 4. 9. 19.55 Uhr R WDR/UKW Dr. Gerhard Schröder 22.00 Uhr R NDR/WDR Prof. Dr. L. Erhard der Sowjetzone erklärte: „Adenauer ver- (Gespräch) sucht seine Politik auf minderwertige 20.00 Uhr R Bayer. Rdf. MW Methoden aufzubauen"; er wolle seinen Fritz Schäffer sinkenden Einfluß aufrechterhalten. 5. 9. 20.15 Uhr F Fernsehen (Köln) Dr. 19.00 Uhr R Südd. Rundfunk Der Rundfunk ist stolz auf seine l Dr. Konrad Adenauer abhängigkeit. Diese Unabhängigkeit abt- 19.15 Uhr R Radio Bremen Müller-Hermann gerät durch die politischen Ausflüge von 19.20 Uhr R Hess. Rundfunk Dr. Konrad Adenauer Herrn Eberhard in ein schiefes Licht. 19.30 Uhr R SWF/UKW Mainz Oskar Stübinger 19.30 Uhr R SWF/UKW Tübingen/ Josef Schüttler Freiburg 19.40 Uhr R NDR/UKW Hamburg 19.40 Uhr R NDR/UKW Hannover August Wegmann Flucht in die Freiheit 6. 9. 12.55 Uhr R Südwestfunk Gespräch 6409 Menschen verließen in 18.40 Uhr R Hess. Rundfunk Dr. 19.55 Uhr R Südd. Rundfunk Prof. Dr. der Woche vom 17. bis 23. Au- 22.00 Uhr R NDR/WDR Gespräch gust 1957 die Sowjetzone und 20.00 Uhr R Bayer. Rdf. MW Franz-Josef Strauß 21.30 Uhr R Bayer. Rdf./UKW Ingeb. Geisendörfer meldeten sich als Flüchtlinge 7. 9. 17.30 Uhr R Radio Bremen Gespräch der 3 Bremer in der Bundesrepublik und Kandidaten West-Berlin. Unter ihnen be- 19.00 Uhr R Südwestfunk Erhard'Furier (Gespräch) fanden sich 1395 Alleinstehende 19.30 Uhr R NDR/WDR Pressekonferenz mit D. Dr. Gerstenmaier bis zu 24 Jahren. Damit hat 9 9 12.55 Uhr R Südwestfunk D. Dr abermals die Zahl der Flücht- linge den schon in der vorigen Abkürzungen: R = Rundfunksendung, F = Fernsehsendung, NDR = Norddeut- scher Rundfunk, WDR => Westdeutscher Rundfunk, Südd. Rundfunk =- Süddeutscher Woche erreichten Höchststand Rundfunk (Stuttgart), Hess. Rundfunk •= Hessischer Rundfunk (Frankfurt), Bayer. überschritten. Rdf. MW - Bayerischer Rundfunk Mittelwelle, SWF — Südwestfunk, UKW — Ultra- kurzwellenprogramm (2. Programm).

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