Arbeitskreis Alternative Energien 08.06.13 Eckhard Raabe Dorfstr. 110 64720 Email: [email protected]

Rundbrief vom 08. Juni 2013

Inhaltsverzeichnis:

Windräder am Geisberg: Mossautal () ist ausgebootet worden und erwägt Klage Seite 1 US-Delegation besucht die Energiegenossenschaft Odenwald Seite 2 Grüne Ideologie hat viele Facetten Seite 3 Birkenau (Kreis Bergstraße): Birkenauer Gemeindevertreter verwerfen Widerspruch des Bürger- Seite 4 meisters – Flächennutzungsplan soll her Allianz „Gegenwind Unterfranken“ beim bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer Seite 5 Wetterkapriolen: Weniger Strom aus Wind- und Solaranlagen als im Vorjahr Seite 6 Strom kostet im Mai am Großhandels-Spotmarkt nur noch 32 €/MWh – Problem der Fi- Seite 6 nanzierung über EEG-Umlage verschärft sich. FAZ 01.06.2013 Deutschland entkam nur knapp dem Strom-Blackout Seite 7 Lesenswert: Stromversorgung mit Wind und Sonne: Herr Altmaier, auch so geht es nicht! Seite 7

Windräder am Geisberg: Mossautal (Odenwaldkreis) ist ausgebootet worden und erwägt Klage Von einer kommunalen Betreibergesellschaft für zwei Windräder auf dem Geisberg sieht sich Mossautal über- gangen und vor vollendete Tatsachen gestellt. Zur Not soll geklagt werden. Da sich die künftigen Betreiber von zwei Windrädern auf dem Geisberg bei Mossautal möglicherweise nicht an die bislang als Geschäftsgrundlage erachteten Vereinbarungen halten möchten, erwägt die Gemeinde Mossautal, zur Not auf Unterlassung zu klagen – wegen Verletzung ihrer Selbstverwaltungsrechte.

Wie berichtet, möchten die Städte Viernheim und Bad Vilbel über eine gemeinsame Eigengesellschaft auf Mossautaler Gemarkung zwei und auf Erbacher Gebiet drei Windräder errichten und betreiben. Der Entwickler der Anlage hatte 2010, als das Projekt Windkraft auf dem Geisberg neue Fahrt aufnahm, mehrfach betont, dass er Wert darauf lege, Mossautal als Standortkommune wirtschaftlich zu beteiligen. Doch ließen die Bestimmun- gen in der Hessischen Gemeindeordnung (HGO) damals noch keine Beteiligung der Kommunen zu. 2012 wur- de die HGO überarbeitet, sodass interkommunale Zusammenarbeit erforderlich und die Beteiligung Privater im Energiebereich möglich wurden.

Ende 2012 erfuhren die Mossautaler jedoch, dass die Stadtwerke Viernheim und Bad Vilbel eine „Windpark Geisberg GmbH & Co. KG“ gegründet hatten und somit Betreiber der auf Mossautaler Gelände zu erstellenden beiden Windräder sein werden. Die Gemeinde wurde vor vollendete Tatsachen gestellt – von einer interkommu- nalen Zusammenarbeit war keine Rede mehr.

„Auch Mossautaler sollen am Nutzen teilhaben“ Gemeindevertreter und Beigeordnete der Kommune sind sich jedoch einig, dass die Bürger – wenn Windräder schon nicht verhindert werden könnten – ebenfalls wirtschaftlichen Nutzen aus diesen Anlagen ziehen sollen. Deshalb folgte das Parlament einstimmig einem Beschlussvorschlag des Gemeindevorstandes und beauftragte diesen gleichzeitig, die Städte Viernheim und Bad Vilbel nun aufzufordern, das Selbstverwaltungsrecht von Mossautal innerhalb der kommunalen Familie zu beachten und den Bürgern vor Ort die Chance einer Beteili- gung an den geplanten zwei kommunalen Windkraftanlagen in Mossautal zu gewähren. Sollte eine solche Eini- gung unter den drei Kommunen nicht möglich sein, will Mossautal gegen die beiden Städte wegen Verletzung seiner Selbstverwaltungsrechte auf Unterlassung klagen.

1/7 Wir haben in den beiden letzten Rundbriefen ausführlich über die Anlagen am Geisberg berichtet. Die beiden Anlagen auf der Mossautaler Gemarkung sind WKA Nr. 4 und WKA Nr. 5 (Die „Hohe Straße“ ist die Gemarkungs- grenze zu Erbach.) Für den „Windpark Geisberg“ hatte seinerzeit die im Kreisbesitz befindliche OREG mit folgendem Beteiligungsschema Propagan- da gemacht: Nicht nur die Mossautaler wären gut beraten, die Versprechungen des Kreises nicht für bare Münze zu nehmen. Unabhängig davon, werden die Mossautaler eines Tages froh sein, mit der Beteiligungsge- sellschaft nichts zu tun zu haben.

US-Delegation besucht die Energiegenossenschaft Odenwald Energiewende – Eine US-Delegation besucht in Erbach das künftige EGO-Zentrum und zeigt sich beein- druckt ERBACH. Eine Delegation aus Amerika hat jetzt im Rahmen ihrer Deutschlandreise auch den Odenwald- kreis besucht und sich in Erbach mit der Energiegenossenschaft Odenwald getroffen.

Odenwälder Echo. 03.06.2013 Wie wird die Energiewende in Deutschland umgesetzt? Diese Frage begleitete eine achtköpfige Delegati- on, bestehend aus Mitarbeitern von Senatoren aus Washington sowie politische Berater, auf ihrer dreitägi- gen Reise durch die Bundesrepublik. Begleitet und organisiert wurde das Unternehmen von den Mitarbei- tern des Climate and Energy Programm der Heinrich-Böll-Stiftung European Union (Brüssel), Roric Mc- Corristin und Silvia Brugger. Am Mittwoch nun war die Besuchergruppe Gast bei der Energiegenossenschaft Odenwald (EGO) in Er- bach. EGO-Vorstand Christian Breunig spannte in seiner Präsentation den Bogen von den ersten Aktivitä- ten der EGO vor drei Jahren bis zu der aktuell größten Baustelle im Kreisgebiet, „das Haus der Energie, in die die EGO allein 17 Millionen Euro investiert“. 33 Firmen und Organisationen seien entweder bereits an- gesiedelt oder würden mit der zum Jahresende anvisierten Fertigstellung im „Zentrum rund um das Thema Energie“ ankommen.

„Wichtig bei der Energiewende ist neben der umweltfreundlichen Energieerzeugung auch die Energieein- sparung“, führte Breunig weiter aus. Näher ging er auf die wichtigsten Aktivitäten der Genossenschaft ein: 74 Fotovoltaikanlagen, zwei Großsolarkraftwerke, die Beteiligung an zwei Windkraftanlagen und die Opti- on auf 15 potenzielle Windkraftstandorte in Südhessen. … Die Gäste neugierig machten gerade die letzten Ausführungen, die die Diskussion auch auf die Rechts- form der Genossenschaft lenkte. Ohne die Übersetzungshilfe in Anspruch nehmen zu müssen, brachte Auf- sichtsratsmitglied Reinhold Ruhr die Besonderheit auf den Punkt: „One man, one vote.“ Für die Gäste un- gewöhnlich stellte sich auch die ausführlich vorgestellte gemeinsame Flächennutzungsplanung für Wind- kraftanlagen und die Zusammenarbeit mit den kommunalen Gebietskörperschaften im Sinne der regionalen Wertschöpfung dar.

2/7 Anmerkungen: • Die Heinrich-Böll-Stiftung der Grünen wird wie alle anderen Partei-Stiftungen zu 100 Prozent aus Steuermitteln finanziert. Da stellt sich zwanglos die Frage: Wer hat die Reise- und Aufenthaltskos- ten der Delegation bezahlt? Leider ist Steuerverschwendung keine strafbare Handlung. • Das Aufsichtsratmitglied Ruhr ist gleichzeitig Vorsitzender der ÜWG-Kreistagsfraktion, die zusam- men mit der SPD die Mehrheit im Kreistag bildet. • In seiner Funktion als Kreistagsmitglied beschließt er über Windrad-Flächen,, die die EGO kom- merziell nutzen will – und zwar in der Form, dass sich die Kommunen und der Odenwaldkreis an den Anlagen (schuldenfinanziert unter Tragung des Risikos) beteiligen sollen. Als Aufsichtsratmit- glied ist Ruhr (ÜWG) verpflichtet, die wirtschaftlichen Interesse seiner Genossenschaft zu fördern Als Kreistagsmitglied ist er verpflichtet, die Belange der Odenwälder Bürgerinnen und Bürger zu schützen. Liegt da nicht eine Pflichtenkollision vor.

Bergsträßer Anzeiger 03.06..2013 Grüne Ideologie hat viele Facetten

Ursula Hammann ist hessische Landtagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen und Fraktionssprecherin für Natur- und Tierschutz. Von ihr würde man als unvoreingenommener Leser erwarten, dass für sie die unversehrte Erhaltung des NATURA-2000-Gebietes und des UNESCO- Geoparks Bergstraße/Odenwald, in dem Haurod und Teufelsberg liegen, ein Herzensanliegen ist. Der Bericht zeigt exemplarisch, dass die grüne Ideologie viele Facetten - darunter leider auch naturfeindliche - haben kann.

Wir Stromverbraucher sollen die Konsequenzen der "grünen" Stromerzeugung tragen, weitere Strompreiserhöhungen hinnehmen sowie die durch die neu eingerichteten Industriegebiete mit 240 Meter hohen und 120 Meter breiten Windrädern verschandelten Naturräume im Odenwald tolerieren und sogar attraktiv und schön finden. Der Strom muss ökologisch sein und aus heimischen Regionen kommen. Andere Meinungen werden nicht akzeptiert.

Das Regierungspräsidium als Planungs- und Genehmigungsbehörde soll wohl keine fundierte Abwägung des Für und Wider von Haurod und Teufelsberg betreiben, sondern Druck von der Politik aus Wiesbaden, d. h. "von oben", bekommen. Der Hintergrund für die selektive Lobby-Aktion von Frau Hammann könnte sein, dass sich die finanzielle Situation durch Gesetzesänderungen ab Ende 2014 für Windrad-Investoren verschlechtert. Es gilt eventuell die Devise, unter dem Schutzschirm des heutigen EEG noch fette Profite zu realisieren.

Ein Schelm, der Böses bei dem Auskunftsersuchen an die Landesregierung denkt. Botanische Vereinigung für Naturschutz in Hessen - Kreisgruppen Bergstraße und Odenwald Dr. Hans-P. Becker, Heppenheim Fritz Richter, Bensheim Eberhard F. Erb, Bensheim.

3/7 Odenwälder Echo 06.06.2013 Birkenau (Kreis Bergstraße): Birkenauer Gemeindevertreter verwerfen Widerspruch des Bürgermeisters – Flächennutzungsplan soll her BIRKENAU. Die Birkenauer Gemeindevertretung hat erneut mit knapper Mehrheit beschlossen, einen Flä- chennutzungsplan für Windkraft aufzustellen. Auslöser der erneuten Abstimmung war ein Widerspruch von Bür- germeister Helmut Morr (parteilos) gegen den ersten Beschluss am 7. Mai.

Idyllisch ist der Blick von der Mehr- zweckhalle im Birkenauer Ortsteil Hornbach auf die sanften Hügelketten des Odenwalds. Dort liegt das Gebiet „Im Stenges“, wo nach den Plänen der Stadtwerke Viernheim ein Windpark mit drei bis vier Anlagen entstehen könnte.

Mehr als zwei Stunden diskutierten am Dienstag die Birkenauer Gemeindevertreter, um am Ende zum gleichen Ergebnis zu kommen wie bei der Sitzung am 7. Mai: 13 Vertreter von CDU, FWV sowie Bernd Brockenauer (SPD), Ortsvorsteher der Kerngemeinde, stimmten erneut dafür, einen teilbereichsbezogenen Flächennutzungs- plan für Windkraft aufzustellen. Zehn Vertreter von SPD, Grünen und FDP stimmten dagegen; je ein Mitglied von SPD und Grünen enthielten sich. Auf Antrag der SPD-Fraktion wurde namentlich abgestimmt. Im Kern geht es um Pläne der Stadtwerke Viernheim, in einem 19,5 Hektar großen Gebiet auf dem Höhen- rücken „Im Stenges“ oberhalb von Kallstadt, drei bis vier Windräder zu planen. Die Gemeindevertretung hat zudem vergangenes Jahr beschlossen, für den Windpark ein eigenes Grundstück zu verpachten. Bürgermeister Helmut Morr (parteilos) erläuterte ausführlich, warum er, „um Schaden von der Gemeinde abzu- wenden“, Widerspruch gegen den Beschluss eingelegt hatte. Morr betonte, dass sich der Widerspruch nicht ge- gen die Bürgerinitiative gegen Windkraft „Im Stenges“ richte. Ihm gehe es alleine um sachliche Abwägungen, für die er auch juristischen Rat einholte.

Morr verwies darauf, dass die Gemeindeverwaltung gehalten sei, eine wirtschaftliche Haushaltsführung zu be- treiben. Unnötige Kosten seien zu vermeiden. Als solche stuft der Bürgermeister die geschätzten Planungskos- ten von 50 000 Euro für einen teilbereichsbezogenen Flächennutzungsplan für Windkraft ein. Dass diese Kos- ten realistisch seien, belegten Erfahrungen anderer Weschnitztalgemeinden: Rimbach veranschlage alleine für Vogel- und Fledermausgutachten 40 000 Euro; Fürth rechne mit 100 000 Euro Kosten für die Gesamtplanung.

Von dem Flächennutzungsplan seien keine neuen Erkenntnisse zu erwarten, so Morr: Entweder es gebe keine weiteren Potenzialflächen für Windkraft in Birkenau. Dann bleibe es beim Stenges. Oder es gebe überhaupt kei- ne geeigneten Flächen, dann gebe es keinen Flächennutzungsplan. „Es spricht alles dafür, dass am Ende des kostenaufwendigen Prozesses nur diese Fläche (Stenges) ausgewiesen werden kann“, so Morr.

Planung muss Windkraft „Raum verschaffen“ Laut Bundesverwaltungsgericht und Hessischem Verwaltungsgerichtshof müsse eine solche Planung der Wind- energienutzung im Gemeindegebiet „substanziell Raum verschaffen“. Sei das nicht der Fall, müsse auf die Pla- nung verzichtet werden. Die Begründung zum CDU-Antrag sei demnach falsch. Sie suggeriere, dass ein Flä- chennutzungsplan die Windenergienutzung für das gesamte Gemeindegebiet ausschließen könne.

„Die CDU-Fraktion steht zum Beschluss der Gemeindevertretung vom 7.Mai 2013“, betonte Bernhard Klein. Die CDU stehe weiter zur Windkraft. Durch die Aufstellung eines „sachlichen Teilflächennutzungsplans wolle man sicherstellen, „dass die Bürger mitgenommen werden“. Die Investoren hätten bisher durch mangelnde In- formationen nicht zur Beruhigung beigetragen. Klein bezweifelte erneut die vom Bürgermeister genannten

4/7 Kosten. 50 000 Euro veranschlage Weinheim für die Planung in seinem viel größeren Gebiet.

„Ein Flächennutzungsplan ist kein Bürgerforum“, widersprach Jochen Kruse (SPD). Am Ende seien die Bürger enttäuscht, wenn sie feststellten, dass sich ihre Mitwirkung auf schriftliche Stellungnahmen beschränkten. Wald-Michelbach, Rimbach und Weinheim hätten viele Potenzialflächen für Windkraft. In Birkenau sei dies nicht der Fall. Der CDU warf er vor, „aus populistischen Motiven“, sich und die Bürger zu täuschen. Das richti- ge Vorgehen der Bürgerinitiative wäre gewesen, Unterschriften für ein Bürgerbegehren zu sammeln und einen Bürgerentscheid einzuleiten.

Sabine Neumann (FWV) beklagte, es fehle dem Projekt an Transparenz. Die Verwaltung habe zu Beginn des Verfahrens ihre Einflussmöglichkeit nicht genügend genutzt. Die Aufstellung eines Flächennutzungsplans sei ein geeignetes Instrument, um Gremien und Bürger weitgehend an dem Verfahren zu beteiligen. …

Allianz „Gegenwind Unterfranken“ beim bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seeho- fer

Treffen mit Horst Seehofer am Dienstag, den 04.06.2013 vom 15.45 bis 17.30 Uhr: Die Allianz der Bürgerinitiativen "Gegenwind Unterfranken" hatte zu Beginn der Diskussion die Möglichkeit, ihre Ausarbeitung zur höhenabhängigen Abstandsregelung vorzustellen. Die 10 H -Regelung sagt aus, dass der Abstand zwischen Windkraftanlage und Wohnbebauung mindestens die zehnfache Anlagenhöhe betragen muss.

Am bayerischen Energiekonzept bezüglich der Ausbauziele hält Herr Ministerpräsident Seehofer auch weiterhin fest. Anhand von Flächenanalysen hat jedoch die Bürgerinitiative beweisen können, dass mit dieser Abstandsregelung 10 H noch genügend Windkraftanlagen realisierbar sind.

Den Forderungen der Bürgerinitiativen hat sich Herr Ministerpräsident Seehofer angeschlossen und eine politische Lösung zugesagt. Zitat: "Ich bin nicht bereit, als bayerischer Ministerpräsident in die Geschichte einzugehen, der für die Landschaftszerstörung unserer schönen Heimat verantwortlich war." Weiterhin äußerte er "Es kann doch nicht sein, wenn Politik erkennt, dass sich etwas weiterentwickelt, dass man darauf nicht mit einer gesetzgeberischen Maßnahme reagieren kann." meinte Herr Seehofer bezüglich der immer höher werdenden Windkraftanlagen.

Er hat in 40 Jahren Politik gelernt: "Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg." Die Teilnehmer der unterfränkischen BI's Matthias Seifert, Manfred Röhner, Thomas Steinschauer, Harald Klopf, Wolfgang Röder und Claudia Scheuring konnten mit folgenden Vorteilen der 10-H-Regelung überzeugen: • verbesserter Schutz der Menschen • bayernweit einheitliche Lösung • schnell umsetzbar • weniger Proteste • Selbstregulierung der Überplanung • keine Verhinderungsplanung.

(Quelle: Pressemitteilung der Allianz „Gegenwind Unterfranken“)

Informationen über die Bürgerinitiativen – Allianz „Gegenwind Unterfranken“: http://www.gegenwind-unterfranken.de/

5/7 Wetterkapriolen: Weniger Strom aus Wind- und Solaranlagen als im Vorjahr 04.06.2013 Die Wetterkapriolen haben auch im Mai dazu geführt, dass die Stromproduktion aus Wind- und Solarener- gie das Niveau des Vorjahrs trotz weiteren Kapazitätsausbaus nicht erreicht hat. Nach den aktuellen Daten der Übertragungsnetzbetreiber wurden im Mai 3,53 TWh Solarstrom und 2,86 TWh Windstrom in die Netze eingespeist. Gegenüber der Stromproduktion des Vorjahresmonats entspricht das einem Rückgang von 12,3 Prozent im Solarbereich und 1,6 Prozent bei der Windenergie. Insgesamt hinkt die Stromproduktion aus den beiden fluktuierenden erneuerbaren Erzeugungsbereichen nach fünf Monaten deutlich hinter dem Vorjahresniveau her. 2012 belief sich die gesamte Stromerzeugung aus Solar- und Windenergie nach fünf Monaten auf 32,5 TWh. Im Jahr 2013 liegt die Stromproduktion im gleichen Zeitraum bei 29,1 TWh. Das entspricht einem Rückgang um 10,4 Prozent. http://www.euwid-energie.de/news/neue-energien/einzelansicht/Artikel/wetterkapriolen-weniger-strom-aus-wind-und-solaranlagen- als-im-vorjahr.html

Strom kostet im Mai am Großhandels-Spotmarkt nur noch 32 €/MWh – Problem der Finanzierung über EEG-Umlage verschärft sich. Quelle: Tennet 04.06.2013 Der Abwärtstrend bei den Strompreisen im Großhandel hält an. Wie die EPEX Spot mitteilt, sind Grundlastlieferungen am deutschen Markt im Mai zu einem mittleren Preis von 32,06 € pro MWh abge- wickelt worden. Das sind 17,5 Prozent weniger als im Mai des vergangenen Jahres und 15,5 Prozent weniger als im April 2013.

Mit anhaltend sinkenden Preisen im Großhandel verschärft sich das Problem der Finanzierung des Ausbaus erneuerbarer Energien über die EEG-Umlage. Da über den Umlagebetrag die Differenz zwischen der Ver- gütung und den an den Börsen erzielten Preisen für den erzeugten Strom gedeckt werden muss, führen sin- kende Großhandelspreise zu einem Anstieg des Umlagevolumens für den produzierten Strom. Die Übertragungsnetzbetreiber haben bei ihren Berechnungen zur Prognose des Umlagesatzes im Jahr 2014 einen Börsenpreis von 51,37 €/MWh zugrunde gelegt, der dem durchschnittlichen Terminpreis „Phe- lix Base Future 2014“ in der Handelsperiode Oktober 2011 bis September 2012 entspricht. Auf dieser Grundlage ermittelten die Netzbetreiber einen EEG-Umlagesatz in einer Bandbreite zwischen 4,89 ct/kWh und 5,74 ct/kWh im Jahr 2014.

Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) hat wiederholt die Konstruktion des Umlagesystems kriti- siert. "Durch diese mangelhafte Berechnungsmethode werden erneuerbare Energien Opfer ihres eigenen Erfolges. Sie senken die Preise und werden dafür bestraft, indem sie teurer erscheinen als sie sind", teilte der BEE jüngst mit. Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) hat vor dem Hintergrund der schrumpfenden Börsenerlöse vor einem weiteren Anstieg der Umlage auf bis zu sieben Cent pro kWh gewarnt. Entlastend wirkt sich bis- lang das schlechte Wetter aus, das zu einem Rückgang der Stromproduktion aus Wind- und Solaranlagen im bisherigen Jahresverlauf geführt hat. In den kommenden Tagen geben die Übertragungsnetzbetreiber den Kontostand nach Ablauf der ersten fünf Monate bekannt. Ende April lag das EEG-Umlagekonto mit 385 Mio. € im Minus. http://www.euwid-energie.de/news/neue-energien/einzelansicht/Artikel/strom-kostet-im-mai-am-grosshandels-spotmarkt-nur-noch- 32-EURmwh.html

6/7 FAZ 01.06.2013 Deutschland entkam nur knapp dem Strom-Blackout Ein Bericht der Bundesnetzagentur an ihren politischen Beirat enthüllt, wie wackelig es mittlerweile um die Energiesicherheit bestellt ist. Ende März sei es nur mit starken Eingriffen in den Kraftwerksbetrieb gelungen, einen Blackout abzuwenden. Der Winter war eigentlich schon vorüber, als es im Stromnetz Ende März noch einmal kräftig knirschte. Nur mit weitreichenden Eingriffen in den Kraftwerksbetrieb sei es gelungen, „einen sicheren Systembetrieb zu ge- währleisten“, schreibt die Bundesnetzagentur in einem Bericht an ihren politischen Beirat. Windräder und Pho- tovoltaikanlagen arbeiteten auf Hochtouren, gleichzeitig floss überreichlich Strom aus ostdeutschen Braunkoh- lekraftwerken. Im süd- und ostdeutschen Netzgebiet von Tennet und 50Hertz waren die Leitungen am An- schlag, auch auf der polnischen Seite drohte eine Überlastung.

Am 25. März spitzte sich die Lage zu. Für die Hochspannungsleitungen vom bayerischen Redwitz ins thüringi- sche Remptendorf und für die grenzüberschreitende Verbindung ins polnische Krajnik riefen die beiden deut- schen Netzgesellschaften und der polnische Betreiber PSE die Warnstufe aus. Windräder wurden in den Leer- lauf geschaltet, konventionelle Kraftwerke umgesteuert, um Leitungen stabil zu halten. In Richtung Polen re- gelte 50Hertz den Lastfluss um insgesamt 12800 Megawattstunden herunter, um das Netz auf der anderen Seite der Grenze nicht in Gefahr zu bringen. Drei Tage, bis zum 27. März, blieb die Lage angespannt. ...

Der vollständige Bericht unter folgendem Link: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/energiesicherheit-deutschland-entkam-nur-knapp-dem-strom-blackout- 12203493.html

Lesenswert Stromversorgung mit Wind und Sonne: Herr Altmaier, auch so geht es nicht! von Dipl.-Ing. Eberhard Wagner, Bensheim und Dipl.-Phys. Horst Wetzel, Guben

„Es gibt viele Studien und Berichte über die Möglichkeiten, zukünftig die Strom-/Energie-Versorgung aus- schließlich mit regenerativen Energien durchzuführen. Die Zeitschrift Photon hat dazu ebenfalls einen Bericht veröffentlicht, Oktober 2012. Eine Versorgung, die ausschließlich auf Wind- und Photovoltaik-Anlagen (PV) basiert, wird vorgestellt. Es sollen Leistungen von 330.000 MW Wind und 170.000 MW PV in Deutschland ge- baut werden. Die Unvertretbarkeiten dieser Vorstellungen im Hinblick auf die Folgen für die Strompreise und die katastrophalen Auswirkungen auf Natur, Landschaften und letztlich den Menschen werden dargestellt.“

Der vollständige Artikel unter folgendem Link: http://klauseberhardwagner.wordpress.com/2013/05/29/stromversorgung-mit-wind-und-sonne-herr-altmaier-auch-so-geht-es-nicht/

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