Mossautal (Odenwaldkreis)

Mossautal (Odenwaldkreis)

Arbeitskreis Alternative Energien Odenwald 08.06.13 Eckhard Raabe Dorfstr. 110 64720 Michelstadt Email: [email protected] Rundbrief vom 08. Juni 2013 Inhaltsverzeichnis: Windräder am Geisberg: Mossautal (Odenwaldkreis) ist ausgebootet worden und erwägt Klage Seite 1 US-Delegation besucht die Energiegenossenschaft Odenwald Seite 2 Grüne Ideologie hat viele Facetten Seite 3 Birkenau (Kreis Bergstraße): Birkenauer Gemeindevertreter verwerfen Widerspruch des Bürger- Seite 4 meisters – Flächennutzungsplan soll her Allianz „Gegenwind Unterfranken“ beim bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer Seite 5 Wetterkapriolen: Weniger Strom aus Wind- und Solaranlagen als im Vorjahr Seite 6 Strom kostet im Mai am Großhandels-Spotmarkt nur noch 32 €/MWh – Problem der Fi- Seite 6 nanzierung über EEG-Umlage verschärft sich. FAZ 01.06.2013 Deutschland entkam nur knapp dem Strom-Blackout Seite 7 Lesenswert: Stromversorgung mit Wind und Sonne: Herr Altmaier, auch so geht es nicht! Seite 7 Windräder am Geisberg: Mossautal (Odenwaldkreis) ist ausgebootet worden und erwägt Klage Von einer kommunalen Betreibergesellschaft für zwei Windräder auf dem Geisberg sieht sich Mossautal über- gangen und vor vollendete Tatsachen gestellt. Zur Not soll geklagt werden. Da sich die künftigen Betreiber von zwei Windrädern auf dem Geisberg bei Mossautal möglicherweise nicht an die bislang als Geschäftsgrundlage erachteten Vereinbarungen halten möchten, erwägt die Gemeinde Mossautal, zur Not auf Unterlassung zu klagen – wegen Verletzung ihrer Selbstverwaltungsrechte. Wie berichtet, möchten die Städte Viernheim und Bad Vilbel über eine gemeinsame Eigengesellschaft auf Mossautaler Gemarkung zwei und auf Erbacher Gebiet drei Windräder errichten und betreiben. Der Entwickler der Anlage hatte 2010, als das Projekt Windkraft auf dem Geisberg neue Fahrt aufnahm, mehrfach betont, dass er Wert darauf lege, Mossautal als Standortkommune wirtschaftlich zu beteiligen. Doch ließen die Bestimmun- gen in der Hessischen Gemeindeordnung (HGO) damals noch keine Beteiligung der Kommunen zu. 2012 wur- de die HGO überarbeitet, sodass interkommunale Zusammenarbeit erforderlich und die Beteiligung Privater im Energiebereich möglich wurden. Ende 2012 erfuhren die Mossautaler jedoch, dass die Stadtwerke Viernheim und Bad Vilbel eine „Windpark Geisberg GmbH & Co. KG“ gegründet hatten und somit Betreiber der auf Mossautaler Gelände zu erstellenden beiden Windräder sein werden. Die Gemeinde wurde vor vollendete Tatsachen gestellt – von einer interkommu- nalen Zusammenarbeit war keine Rede mehr. „Auch Mossautaler sollen am Nutzen teilhaben“ Gemeindevertreter und Beigeordnete der Kommune sind sich jedoch einig, dass die Bürger – wenn Windräder schon nicht verhindert werden könnten – ebenfalls wirtschaftlichen Nutzen aus diesen Anlagen ziehen sollen. Deshalb folgte das Parlament einstimmig einem Beschlussvorschlag des Gemeindevorstandes und beauftragte diesen gleichzeitig, die Städte Viernheim und Bad Vilbel nun aufzufordern, das Selbstverwaltungsrecht von Mossautal innerhalb der kommunalen Familie zu beachten und den Bürgern vor Ort die Chance einer Beteili- gung an den geplanten zwei kommunalen Windkraftanlagen in Mossautal zu gewähren. Sollte eine solche Eini- gung unter den drei Kommunen nicht möglich sein, will Mossautal gegen die beiden Städte wegen Verletzung seiner Selbstverwaltungsrechte auf Unterlassung klagen. 1/7 Wir haben in den beiden letzten Rundbriefen ausführlich über die Anlagen am Geisberg berichtet. Die beiden Anlagen auf der Mossautaler Gemarkung sind WKA Nr. 4 und WKA Nr. 5 (Die „Hohe Straße“ ist die Gemarkungs- grenze zu Erbach.) Für den „Windpark Geisberg“ hatte seinerzeit die im Kreisbesitz befindliche OREG mit folgendem Beteiligungsschema Propagan- da gemacht: Nicht nur die Mossautaler wären gut beraten, die Versprechungen des Kreises nicht für bare Münze zu nehmen. Unabhängig davon, werden die Mossautaler eines Tages froh sein, mit der Beteiligungsge- sellschaft nichts zu tun zu haben. US-Delegation besucht die Energiegenossenschaft Odenwald Energiewende – Eine US-Delegation besucht in Erbach das künftige EGO-Zentrum und zeigt sich beein- druckt ERBACH. Eine Delegation aus Amerika hat jetzt im Rahmen ihrer Deutschlandreise auch den Odenwald- kreis besucht und sich in Erbach mit der Energiegenossenschaft Odenwald getroffen. Odenwälder Echo. 03.06.2013 Wie wird die Energiewende in Deutschland umgesetzt? Diese Frage begleitete eine achtköpfige Delegati- on, bestehend aus Mitarbeitern von Senatoren aus Washington sowie politische Berater, auf ihrer dreitägi- gen Reise durch die Bundesrepublik. Begleitet und organisiert wurde das Unternehmen von den Mitarbei- tern des Climate and Energy Programm der Heinrich-Böll-Stiftung European Union (Brüssel), Roric Mc- Corristin und Silvia Brugger. Am Mittwoch nun war die Besuchergruppe Gast bei der Energiegenossenschaft Odenwald (EGO) in Er- bach. EGO-Vorstand Christian Breunig spannte in seiner Präsentation den Bogen von den ersten Aktivitä- ten der EGO vor drei Jahren bis zu der aktuell größten Baustelle im Kreisgebiet, „das Haus der Energie, in die die EGO allein 17 Millionen Euro investiert“. 33 Firmen und Organisationen seien entweder bereits an- gesiedelt oder würden mit der zum Jahresende anvisierten Fertigstellung im „Zentrum rund um das Thema Energie“ ankommen. „Wichtig bei der Energiewende ist neben der umweltfreundlichen Energieerzeugung auch die Energieein- sparung“, führte Breunig weiter aus. Näher ging er auf die wichtigsten Aktivitäten der Genossenschaft ein: 74 Fotovoltaikanlagen, zwei Großsolarkraftwerke, die Beteiligung an zwei Windkraftanlagen und die Opti- on auf 15 potenzielle Windkraftstandorte in Südhessen. … Die Gäste neugierig machten gerade die letzten Ausführungen, die die Diskussion auch auf die Rechts- form der Genossenschaft lenkte. Ohne die Übersetzungshilfe in Anspruch nehmen zu müssen, brachte Auf- sichtsratsmitglied Reinhold Ruhr die Besonderheit auf den Punkt: „One man, one vote.“ Für die Gäste un- gewöhnlich stellte sich auch die ausführlich vorgestellte gemeinsame Flächennutzungsplanung für Wind- kraftanlagen und die Zusammenarbeit mit den kommunalen Gebietskörperschaften im Sinne der regionalen Wertschöpfung dar. 2/7 Anmerkungen: • Die Heinrich-Böll-Stiftung der Grünen wird wie alle anderen Partei-Stiftungen zu 100 Prozent aus Steuermitteln finanziert. Da stellt sich zwanglos die Frage: Wer hat die Reise- und Aufenthaltskos- ten der Delegation bezahlt? Leider ist Steuerverschwendung keine strafbare Handlung. • Das Aufsichtsratmitglied Ruhr ist gleichzeitig Vorsitzender der ÜWG-Kreistagsfraktion, die zusam- men mit der SPD die Mehrheit im Kreistag bildet. • In seiner Funktion als Kreistagsmitglied beschließt er über Windrad-Flächen,, die die EGO kom- merziell nutzen will – und zwar in der Form, dass sich die Kommunen und der Odenwaldkreis an den Anlagen (schuldenfinanziert unter Tragung des Risikos) beteiligen sollen. Als Aufsichtsratmit- glied ist Ruhr (ÜWG) verpflichtet, die wirtschaftlichen Interesse seiner Genossenschaft zu fördern Als Kreistagsmitglied ist er verpflichtet, die Belange der Odenwälder Bürgerinnen und Bürger zu schützen. Liegt da nicht eine Pflichtenkollision vor. Bergsträßer Anzeiger 03.06..2013 Grüne Ideologie hat viele Facetten Ursula Hammann ist hessische Landtagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen und Fraktionssprecherin für Natur- und Tierschutz. Von ihr würde man als unvoreingenommener Leser erwarten, dass für sie die unversehrte Erhaltung des NATURA-2000-Gebietes und des UNESCO- Geoparks Bergstraße/Odenwald, in dem Haurod und Teufelsberg liegen, ein Herzensanliegen ist. Der Bericht zeigt exemplarisch, dass die grüne Ideologie viele Facetten - darunter leider auch naturfeindliche - haben kann. Wir Stromverbraucher sollen die Konsequenzen der "grünen" Stromerzeugung tragen, weitere Strompreiserhöhungen hinnehmen sowie die durch die neu eingerichteten Industriegebiete mit 240 Meter hohen und 120 Meter breiten Windrädern verschandelten Naturräume im Odenwald tolerieren und sogar attraktiv und schön finden. Der Strom muss ökologisch sein und aus heimischen Regionen kommen. Andere Meinungen werden nicht akzeptiert. Das Regierungspräsidium Darmstadt als Planungs- und Genehmigungsbehörde soll wohl keine fundierte Abwägung des Für und Wider von Haurod und Teufelsberg betreiben, sondern Druck von der Politik aus Wiesbaden, d. h. "von oben", bekommen. Der Hintergrund für die selektive Lobby-Aktion von Frau Hammann könnte sein, dass sich die finanzielle Situation durch Gesetzesänderungen ab Ende 2014 für Windrad-Investoren verschlechtert. Es gilt eventuell die Devise, unter dem Schutzschirm des heutigen EEG noch fette Profite zu realisieren. Ein Schelm, der Böses bei dem Auskunftsersuchen an die Landesregierung denkt. Botanische Vereinigung für Naturschutz in Hessen - Kreisgruppen Bergstraße und Odenwald Dr. Hans-P. Becker, Heppenheim Fritz Richter, Bensheim Eberhard F. Erb, Bensheim. 3/7 Odenwälder Echo 06.06.2013 Birkenau (Kreis Bergstraße): Birkenauer Gemeindevertreter verwerfen Widerspruch des Bürgermeisters – Flächennutzungsplan soll her BIRKENAU. Die Birkenauer Gemeindevertretung hat erneut mit knapper Mehrheit beschlossen, einen Flä- chennutzungsplan für Windkraft aufzustellen. Auslöser der erneuten Abstimmung war ein Widerspruch von Bür- germeister Helmut Morr (parteilos) gegen den ersten Beschluss am 7. Mai. Idyllisch ist der Blick von der Mehr- zweckhalle im Birkenauer Ortsteil Hornbach auf die sanften Hügelketten des Odenwalds. Dort liegt das Gebiet „Im Stenges“,

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