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Plenarprotokoll 11/111

Deutscher

Stenographischer Bericht

111. Sitzung

Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Inhalt:

Tagesordnungspunkt XI: terer Abgeordneter und der Fraktion Wahl der Präsidentin/des Präsidenten der SPD: Reform des Gesundheitswesens des Deutschen Bundestages (Drucksachen 11/2500, 11/3320, 11/3480) Vizepräsident Frau Renger 7835 A c) Zweite und dritte Beratung des vom Bun- desrat eingebrachten Entwurfs eines Ge- Dr. Dregger CDU/CSU 7835 A setzes zur Änderung der Reichsversiche- rungsordnung (Drucksachen 11/280, Ergebnis der Wahl 7839 C 11/3320, 11/3480) Amtsübernahme durch die Präsidentin d) Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs ei- Präsidentin Dr. Süssmuth 7839 D nes Gesetzes zur Änderung des Kranken-- hausfinanzierungsgesetzes (Drucksa Tagesordnungspunkt XII: chen 11/1623, 11/3320, 11/3480) Beratung des Antrags der Fraktion DIE e) Zweite und dritte Beratung des von der GRÜNEN: Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs Erhöhung der Anzahl der Stellvertrete- eines Gesetzes zur Beseitigung der Son- rinnen/Stellvertreter der Präsidentin/ derstellung von psychisch Kranken in des Präsidenten der Krankenversicherung (PsychKVG) — Drucksachen 11/3457, 11/3458 — (Drucksache 11/2594) f) Zweite und dritte Beratung des von der Kleinert (Marburg) GRÜNE 7836 A Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Einordnung der Dr. Bötsch CDU/CSU 7837 A Vorschriften über die Meldepflichten Jahn (Marburg) SPD 7837 D des Arbeitgebers in der Kranken- und Rentenversicherung sowie im Arbeits- Wolfgramm (Göttingen) FDP 7838 C förderungsrecht und über den Einzug des Gesamtsozialversicherungsbeitrags Wüppesahl (fraktionslos) 7839 A in das Vierte Buch Sozialgesetzbuch — Gemeinsame Vorschriften für die Sozial- Tagesordnungspunkt XIII: versicherung — (Drucksachen 11/2221, a) Zweite und dritte Beratung des Entwurfs 11/2265, 11/3445) eines Gesetzes zur Strukturreform im Ge-

sundheitswesen (Gesundheits - Reform- Wüppesahl fraktionslos (zur GO) . . . . 7841 D gesetz) (Drucksachen 11/2237, 11/2493, 11/3320, 11/3480, 11/3402) Dr. Becker (Frankfurt) CDU/CSU . . . 7843 A b) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialord- Dreßler SPD 7849 B nung zu dem Antrag der Abgeordneten Dreßler, Frau Fuchs (Köln), Egert, wei- Cronenberg (Arnsberg) FDP . . . 7855D, 7922 A II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. , Freitag, den 25. November 1988

Frau Wilms-Kegel GRÜNE . . . 7860D, 7923 A Anlage 1 Dr. Blüm, Bundesminister BMA . 7865C, 7914 C Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 3929' A Egert SPD 7875 A

Seehofer CDU/CSU 7877 D Anlage 2 Wüppesahl fraktionslos (zur GO) . . . 7882 C Endgültiges Ergebnis der namentlichen Ab- Bohl CDU/CSU (zur GO) 7883 A stimmung über das Haushaltsgesetz 1989 — Frau Unruh GRÜNE 7883 B Drucksachen 11/2700, 11/2966, 11/3119 — 7929* B Dr. Thomae FDP 7884 C Heyenn SPD 7887 D Anlage 3 7890 B Günther CDU/CSU Alphabetisches Namensverzeichnis der Mit- Wüppesahl fraktionslos 7894 C glieder des Deutschen Bundestages, die an der Wahl der Bundestagspräsidentin teilge- Kirschner SPD 7897 B nommen haben 7930*D Frau Limbach CDU/CSU 7899 D

Haack (Extertal) SPD 7901 C Anlage 4 Hoss GRÜNE 7905 B Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Hoffacker CDU/CSU 7906 B Werner (Ulm), Geis, Sauter (Epfendorf), Zie- Frau Weiler SPD 7908 B rer, Dr. Uelhoff, Dr. Laufs, Dr. Friedmann, Frau Beck-Oberdorf GRÜNE 7910A Seesing, Dr. Unland, Kroll-Schlüter, Dr. Fell, Dr. Schroeder (Freiburg), Petersen, Dr. Abe- Urbaniak SPD 7911B lein, Jäger, Dr. Czaja, Dr. Kunz (Weiden), Andres SPD 7912 C Hinsken, Schemken, Dr. Möller, Müller (Wa- dern), Weiß (Kaiserslautern), Freiherr Heere- Heyenn SPD (Erklärung nach § 31 GO) . 7916B man von Zuydtwyck, Dr. Jobst, Carstens Wüppesahl fraktionslos (Erklärung nach § 30 (Emstek), Bayha, Dr. Schwörer, Dörflinger, GO) 7916D Rossmanith, Dr. Götz, Sauer (Stuttgart), Pfef- fermann, Böhm (Melsungen), von Schmude, Dr. Knabe GRÜNE (Erklärung nach § 31 Roth (Gießen), Tillmann, Dr. Pohlmeier, Mül- GO) 7917 C ler (Wesseling), Bühler (Bruchsal), Auster- Zink CDU/CSU 7918 C mann Jaunich SPD 7920 B zur Abstimmung über das Gesundheits-Re- formgesetz — GRG 7932* B Namentliche Abstimmungen') 7916A, 7924D, 7925D 7927C, 7927D, 7928A Anlage 5 Ergebnis und Namensliste der Schlußabstim- mung (namentliche Abstimmung) über das Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Gesundheits-Reformgesetz — GRG . . . 7926 A Lattmann zur Abstimmung über das Gesund- heits-Reformgesetz — GRG 7933*A Nächste Sitzung 7928 D

*)Die Ergebnisse und die Namenslisten der namentlichen Ab- Anlage 6 stimmungen werden in einem Nachtrag zu diesem Stenogra- phischen Bericht abgedruckt. Amtliche Mitteilungen 7933*C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7835

111. Sitzung

Bonn, den 25. November 1988

Beginn: 9.00 Uhr

Vizepräsident Frau Renger: Die Sitzung ist eröff- bine die Stimmkarte in den Umschlag legen. Die net. Schriftführer müssen jeden zurückweisen, der seine (Neben Vizepräsident Frau Renger nehmen Stimmkarte außerhalb der Wahlkabine gekennzeich- zwei Schriftführerinnen Platz — Beifall) net oder in den Umschlag gelegt hat. Die Wahl kann jedoch in diesem Fall vorschriftsmäßig wiederholt werden. Ich rufe Punkt XI der Tagesordnung auf: Gültig sind nur Stimmkarten mit einem Kreuz bei Wahl der Präsidentin/des Präsidenten des „Ja", „Nein" oder „Enthaltung". Ungültig sind Stim- Deutschen Bundestages men auf nichtamtlichen Stimmkarten sowie Stimm- Das Wort hat der Abgeordnete Dr. Dregger. karten, die mehr als ein Kreuz, andere Namen oder Zusätze enthalten. Bevor Sie die Stimmkarte in die Wahlurne geben, müssen Sie Ihren Wahlausweis dem Dr. Dregger (CDU/CSU): Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich habe die Freude und die Ehre, Schriftführer an der Wahlurne übergeben. Ich darf Sie im Namen meiner Fraktion, der CDU/CSU-Bundes- noch darauf hinweisen, daß allein die Abgabe Ihres tagsfraktion, Frau Kollegin Professor Dr. Rita Süss- Wahlausweises als Nachweis der Teilnahme an der muth zur neuen Präsidentin dieses Hauses vorschla- Wahl gilt. gen zu dürfen. Ich bitte jetzt die Schriftführer, die vorgesehenen (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie Plätze einzunehmen. bei Abgeordneten der SPD und der GRÜ Meine Damen und Herren, ich eröffne die Wahl. NEN) Kann ich davon ausgehen, daß alle Stimmkarten- abgegeben sind? — Wir müssen noch etwas warten. Vizepräsident Frau Renger: Meine Damen und Her- Ich frage noch einmal: Sind alle Stimmkarten abge- ren, Sie haben den Vorschlag gehört: Die Fraktion der geben? — Dann schließe ich die Abstimmung und CDU/CSU hat für die Wahl zur Präsidentin des Deut- bitte um Auszählung. schen Bundestages die Abgeordnete Frau Dr. Rita Meine Damen und Herren, wir müssen während der Süssmuth vorgeschlagen. Andere Vorschläge liegen Auszählung die Sitzung für eine Viertelstunde unter- nicht vor. brechen. Wir kommen dann zum Wahlverfahren. Dazu muß (Zurufe: Nein!) ich Ihnen einiges sagen. Die Wahlausweise haben Sie in den Fächern im Vorraum des Ersatzplenarsaals — Dies haben wir ausgemacht. — Einen Augenblick, bitte! Bitte bleiben Sie im Raum. Es wird gerade über- (Heiterkeit) legt, ob wir nicht doch fortfahren können. gefunden. Ich bitte Sie, sich zu vergewissern, daß der Meine Damen und Herren, wir sind zu der Überzeu- Wahlausweis, den Sie jetzt bei sich haben, auch wirk- gung gekommen, daß wir die Zeit nutzen können, um lich Ihren Namen trägt den nächsten Tagesordnungspunkt zu behandeln. (Heiterkeit) (Beifall bei Abgeordneten aller Fraktionen) — es muß sein; Sie glauben nicht, was alles vor- kommt, meine Damen und Herren —, damit es drau- ßen in der Eingangshalle zu keiner Verwechselung Ich rufe den Tagesordnungspunkt XII auf: kommt. Beratung des Antrags der Fraktion DIE Gewählt ist, wer die Stimmen der Mehrheit der Mit- GRÜNEN glieder des Bundestages erhält. Die für die Wahl allein gültigen weißen Stimmkarten werden am Stenogra- Erhöhung der Anzahl der Stellvertreterinnen/ phentisch und im Eingangsbereich ausgegeben. Sie Stellvertreter der Präsidentin/des Präsiden- dürfen Ihre Stimmkarte nur in der Wahlkabine an- ten kreuzen und müssen ebenfalls noch in der Wahlka- — Drucksachen 11/3457, 11/3458 — 7836 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Vizepräsident Frau Renger Interfraktionell sind eine gemeinsame Beratung Unser Antrag, die Anzahl der Stellvertreter des dieses Tagesordnungspunkts und ein Beitrag bis zu Bundestagspräsidenten auf fünf zu erhöhen, ist ei- fünf Minuten für jede Fraktion vereinbart worden. — gentlich eine demokratische Selbstverständlichkeit. Das Haus ist damit einverstanden. (Beifall bei den GRÜNEN) Ich eröffne die Aussprache. Das Wort hat der Abge- ordnete Kleinert (Marburg). Es würde nur einem demokratischen Grundprinzip entsprechen, wenn alle Fraktionen im Bundestag am Präsidium beteiligt wären. Die Arbeitsfähigkeit des Präsidiums würde gewiß nicht zusammenbrechen, Kleinert (Marburg) (GRÜNE): Frau Präsidentin! wenn statt vier nun fünf Stellvertreter des Präsidenten Meine Damen und Herren! gewählt würden. Alle Gegenargumente, sofern solche heute noch vorgetragen werden sollten, sind vorge- (Unruhe) schoben und fadenscheinig. — Wenn es etwas leiser wäre, wäre es einfacher. Ich habe schon darauf hingewiesen, daß es seit (Glocke der Präsidentin) 30 Jahren fester Brauch war, daß alle Fraktionen im Bundestag am Präsidium beteiligt waren, bis wir ka- Der Alterspräsident des 11. Bundestages, Willy men. Die FDP hat seit 1957 immer einen Vizepräsi- Brandt, hat in seiner Rede zu Beginn der ersten Ple- denten gehabt, obwohl sie seither in vier Wahlperio- narsitzung dieser Legislaturperiode folgendes ausge- den weniger stark an Mandaten war, als die GRÜNEN führt — ich zitiere — : es jetzt sind. Abgeordnete höheren und niederen Ranges gibt es nach der Verfassung nicht. Für mich ergibt sich (Hört! Hört! bei den GRÜNEN — Zuruf von hieraus, daß alle Fraktionen über die gleichen der CDU/CSU) Chancen der Mitwirkung verfügen sollten. Die Anzahl der Vizepräsidenten hat sich seit 1949 Das Protokoll dieser Sitzung verzeichnet nach dem mehrfach geändert. Zunächst gab es zwei, dann gab ersten Satz — ich zitiere aus dem Protokoll — : es drei, seit 1961 gibt es vier. Es gibt keinen vernünf- tigen Grund, sich auf die Zahl von vier Stellvertretern Beifall bei der SPD, der CDU/CSU, der FDP und zu versteifen. Es gibt auch überhaupt keinen vernünf- bei Abgeordneten der GRÜNEN tigen Grund für die Auffassung, eine solche Änderung Meine Damen und Herren, Sie haben an dieser könne man nur zu Beginn einer Legislaturpe riode Stelle Beifall geklatscht, obwohl Sie wissen, daß die vornehmen. Praxis in diesem Bundestag seit 1983 eine andere Pra- xis ist. Seit 1957 sind alle Fraktionen des Bundestages (Beifall bei den GRÜNEN) im Präsidium des Bundestages vertreten, nur die GRÜNEN nicht, seitdem es sie hier gibt. Die Berück- Wenn die Neuwahl einer Präsidentin ansteht, dann sichtigung aller Fraktionen im Präsidium entsprach ist dies allemal ein Grund, die Korrektur eines ungu- einem 30 Jahre alten Brauch, bis die GRÜNEN ka- ten und vordemokratischen Zustands hier im Bundes- men. Und das ist ja nicht alles: Die Mehrheit des Hau- tag vorzunehmen. - ses hat uns aus dem G-10-Ausschuß ausgeschlossen, (Beifall bei den GRÜNEN und bei Abgeord sie hat uns von der parlamentarischen Kontrolle der neten der SPD) Geheimdienste und ihrer Finanzen ausgeschlossen, (Beifall bei der CDU/CSU) Deswegen möchte ich zum Schluß sagen: Lassen Sie uns doch gerade nach den Vorgängen der letzten und es gibt hier viele politische Alltagsvorgänge, die Wochen wenigstens in diesem einen Punkt hier den immer wieder zeigen, daß viele hier im Hause, die Anfang einer Normalisierung der Verhältnisse ma- Beifall für die damalige Aussage von zum chen. Lassen Sie uns Schluß machen mit dieser Un- Ausdruck gebracht haben, mit dem Anspruch in der gleichbehandlung. Lassen Sie uns an diesem wichti- Praxis bis heute überfordert sind. Jüngstes Beispiel gen und symbolträchtigen Punkt den Anfang mit der dafür war der Ausschluß der GRÜNEN von den Bera- Beendigung einer diskriminierenden Praxis gegen- tungen der Fraktionsvorsitzenden über die Konse- über einer Fraktion dieses Hauses machen. Deswegen quenzen der Jenninger-Rede. fordere ich Sie auf: Lassen Sie uns die Anzahl der (Zuruf von den GRÜNEN: Unmöglich!) Stellvertreter auf fünf erhöhen. Das Problem ist folgendes. Auf dem Papier gibt es Versuchen Sie jetzt nicht, mit irgendwelchen Aus- keine Abgeordneten zweiter Klasse; in der Praxis gibt flüchten oder formalen Hinweisen oder solchen be- es diese Abgeordneten sehr wohl. Gerade diejenigen, sonders wenig plausiblen Argumenten wie „Das kann die immer so sehr auf Recht und Verfassung pochen, man nicht mittendrin machen" oder so etwas diese sollten wissen, daß das Hauptproblem dabei nicht nur Sache wegzudrücken. die unterschiedliche Behandlung von Abgordneten ist. Sie produzieren damit nicht nur Abgeordnete Wir haben eine vorzügliche Kandidatin, die für die- zweiter Klasse, Sie schaffen auch Wähler zweiter ses Amt bestens geeignet wäre. Das ist Frau Nickels. Klasse. Es geht dabei immerhin um drei Millionen Sie ist vielen von Ihnen seit Jahren bekannt. Wähler. (Beifall bei den GRÜNEN und bei Abgeord (Beifall bei den GRÜNEN) neten der SPD) Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7837

Kleinert (Marburg) Lassen Sie uns also diese notwendige Korrektur vor- Dennoch sind die GRÜNEN nach der Meinung der nehmen. Mehrheit der Bevölkerung noch weit davon entfernt, (Beifall bei den GRÜNEN und bei Abgeord eine Partei wie die übrigen Parteien in diesem Hause neten der SPD) zu werden. (Frau Unruh [GRÜNE]: Frau Nickels ist gut!) Das Wort hat der Abge- Vizepräsident Frau Renger: Gedenktage wie der 17. Juni werden von Ihrer Partei ordnete Dr. Bötsch. nach wie vor boykottiert. Sie nehmen sich auch das Recht heraus, Dr. Bötsch (CDU/CSU): Frau Präsidentin! Meine (Frau Adler [SPD]: Sind Sie der Oberinspek sehr verehrten Damen und Herren! Die CDU/CSU- tor?) Fraktion lehnt den Antrag der GRÜNEN, die Zahl der an Plenartagen, anstatt hier teilzunehmen, auswärts von vier auf fünf zu erhöhen, ab. Vizepräsidenten zu Demonstrationen zu fahren. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) (Beifall bei den GRÜNEN) Aus gutem Grund hat der Deutsche Bundestag die Da sind natürlich schon Fragen nach Ihrem Verständ- Zahl der Stellvertreter des Präsidenten zu Beginn der nis von Parlamentarismus durchaus erlaubt. 11. Legislaturperiode auf vier festgelegt. Es besteht kein Anlaß, von dem damaligen, für die Dauer der Ein Kandidat oder eine Kandidatin dieser politi- gesamten Legislaturperiode vorgesehenen Beschluß schen Gruppierung wäre dann möglicherweise zwar jetzt abzuweichen. als Vizepräsident eingeteilt, könnte den Einsatz aber überhaupt nicht wahrnehmen, weil er bzw. sie viel- (Dr. Knabe [GRÜNE]: Nicht lernfähig!) leicht nach Mutlangen oder Wackersdorf zu einer De- Wie schon damals festgestellt wurde, gibt es keinen monstration unterwegs ist. Gesichtspunkt, nach dem die Fraktion DIE GRÜNEN (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — einen „Anspruch" auf das Amt eines Vizepräsidenten Frau Unruh [GRÜNE]: Aufhören! — Weitere geltend machen könnte. Zurufe von den GRÜNEN) (Frau Unruh [GRÜNE]: Undemokratisch!) Meine Damen und Herren, es war schon ein Fehler, Es gibt auch keine parlamentarische Übung oder Tra- Ihnen diese Plätze in der Mitte des Deutschen Bundes- dition — schauen Sie bitte auch in die Landtage —, tags zu überlassen. wonach jede im Parlament vertretene Fraktion oder (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Dr. Partei nach Gewohnheitsrecht im Präsidium vertreten Vogel [SPD]: Das ist ein Demokrat! Wähler sein müßte. beschimpfung!) Sie haben nichts vorgebracht, was es jetzt aus Anlaß Ich habe damals, Herr Kollege Vogel, in meiner Frak- der Wahl einer neuen Präsidentin zwingend erschei- tion nicht aus Liebe zu den GRÜNEN dafür geworben, nen lassen würde, sondern weil ich es einer traditionellen Partei wie der (Dr. Mechtersheimer [GRÜNE]: Das haben Ihren nicht zumuten wollte, daß man Ihnen mit Mehr- Sie schon vorher aufgeschrieben!) heit Plätze zuweist, die Sie nicht haben wollen.- Meine die Zahl von vier auf fünf zu erhöhen. Rücksicht galt damals den Sozialdemokraten und nicht den GRÜNEN. Das möchte ich auch einmal ganz Wenn die GRÜNEN hier durch den Kollegen Klei- klar gesagt haben. nert vortragen lassen, daß sie in diesem Hause nicht gleichbehandelt würden oder vielleicht die anderen (Kleinert [Marburg] [GRÜNE]: Jeder bla- Fraktionen — zumindest meine Fraktion — ihnen mit miert sich, so gut er kann, Herr Bötsch!) Skepsis gegenüberträten, dann möchte ich Ihnen die Meine Damen und Herren, die Vizepräsidenten des alte Volksweisheit entgegenhalten: „Wie du hinein- Deutschen Bundestags haben eine hohe Verantwor- rufst in den Wald, das Echo dir entgegenschallt" , tung für die Einhaltung der parlamentarischen Regeln meine sehr verehrten Damen und Herren; und für eine überparteiliche Amtsführung. Wir haben (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Zweifel, ob jemand aus den Reihen der GRÜNEN die- sem hohen Anspruch gerecht werden könnte. ein jedenfalls früher gerne gewähltes Thema für Be- sinnungsaufsätze. Diese Besinnung sollten Sie bei Ich bitte Sie deshalb, dem Antrag nicht stattzuge- sich vornehmen. ben. (Zurufe von den GRÜNEN: Aufhören!) Danke schön. Zwar — das möchte ich zugeben — haben die GRÜ- (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) NEN im Laufe der Zeit manche Praktiken ihrer frühen Anfangszeit des Einzugs hier in den Deutschen Bun- Vizepräsident Frau Renger: Das Wort hat der Abge- destag abgelegt, sei es, daß sie sich dem Zwang beug- ordnete Jahn. ten, sei es aber auch, daß die Bequemlichkeit in ihren Reihen etwas überhandnahm, wie etwa ihre Ankün- digung, daß alle immer an allen Plenarsitzungen teil- Jahn (Marburg) (SPD): Frau Präsidentin! Meine Da- nähmen, natürlich der Wirklichkeit überhaupt nicht men und Herren! Ich finde, wenn wir über die eigenen standhält. Angelegenheiten unseres Hauses reden, wären Sach- (Frau Unruh [GRÜNE]: Frau Nickels ist lichkeit und Ruhe ein guter Ratgeber. gut!) (Beifall bei der SPD) 7838 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Jahn (Marburg) Der Deutsche Bundestag bestimmt in freier Ent- mand hat das Recht, dabei einen Unterschied zu ma- scheidung, wieviel Stellvertreter der Präsident oder chen. Wer es dennoch tut, handelt willkürlich. die Präsidentin haben soll. (Beifall bei Abgeordneten der GRÜNEN) (Dr. Langner [CDU/CSU]: Und das mit Mehr Für Willkür darf im Deutschen Bundestag kein Platz heit!) sein. Für diese Wahlperiode haben wir die Entscheidung (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN) darüber in der ersten Sitzung am 18. Februar 1987 Das Recht jedes Abgeordneten im Deutschen Bun- getroffen. Wir als SPD-Fraktion haben damals für un- destag ist gleich, ebenso seine Pflicht. Dem muß die seren Antrag, die Zahl der Stellvertreter auf fünf zu innere Ordnung folgen. Sie, meine Damen und Her- bestimmen und in dem dann sechsköpfigen Präsidium ren der Mehrheitsfraktionen, sollten sich dem nicht dem Präsidenten die entscheidende Stimme zu geben, verschließen. Es wäre für die Glaubwürdigkeit der keine Mehrheit gefunden. Deshalb ist es bei der Arbeit des Deutschen Bundestages gut, wenn Sie sich jetzigen Regelung geblieben. entschließen würden, die Entscheidung vom Februar Die GRÜNEN, um deren Mitwirkung im Präsidium 1987 bei einer Gelegenheit, die das durchaus glaub- es damals ging, stellen ihren damaligen Antrag heute würdig möglich macht, abzuändern und der Zahl der erneut. Der Anlaß dazu ergibt sich daraus, daß wir Erhöhung der Stellvertreter zuzustimmen. mitten in der Wahlperiode, fast auf den Tag genau, (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN) sozusagen zur Halbzeit, die Person des Präsidenten neu zu wählen haben. Da bietet es sich schon an, auch die Größe und die Zusammensetzung des Präsidiums, also die Zahl der Stellvertreter, neu zu bedenken. Vizepräsident Frau Renger: Das Wort hat der Abge- ordnete Wolfgramm. Wir sind dazu bereit. Die SPD-Fraktion unterstützt deshalb den Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN, die Zahl der Stellvertreter um einen zu erweitern. Wolfgramm (Göttingen) (FDP): Sehr verehrte Frau (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN — Dr. Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Her- Bötsch [CDU/CSU]: Na bravo!) ren! Es ist richtig: Ein förmlicher Anspruch auf Mitwir- Wir haben zu Beginn dieser 11. Legislaturperiode kung im Präsidium besteht für keine Fraktion. Richtig einen Beschluß über die Institutionen dieses Hauses ist auch, daß nicht in jedem Bundestag ausnahmslos zu fassen gehabt. Dazu gehören natürlich auch die alle Fraktionen einen Vizepräsidenten gestellt haben. Vizepräsidenten. Das Hohe Haus hat damals be- Aber richtig ist auch, das mit Ausnahme der GRÜ- schlossen, daß die Zahl der Vizepräsidenten gegen- NEN über dem bisherigen Brauch seit der 2. Legislaturpe- riode, vier Vizepräsidenten zu haben, nicht erweitert (Marschewski [CDU/CSU]: Und Herrn Wüp werden soll. pesahl!) Im übrigen ist die Wahl der Vizepräsidenten keine einer Fraktion von 43 Mitgliedern immer ein Stellver- Anteilswahl. Es ist nicht wie bei den Vorsitzenden- treter gegeben worden ist und sogar — darauf ist mit (Kleinert [Marburg] [GRÜNE]: Deswegen Recht hingewiesen worden — einer Fraktion, wenn sind sie auch immer dabei!) sie noch weniger Abgeordnete hier im Hause hatte. der Ausschüsse, wo das System Hare/Niemeyer, (Frau Unruh [GRÜNE]: Sehr richtig!) durch Schepers verbessert gilt, sondern hier geht es um eine geheime Wahl, wie wir sie bei der Wahl der Meine Damen und Herren, parlamentarische De- Frau Bundestagspräsidentin im Augenblick vorneh- mokratie lebt von und durch geordneten Streit, auch men. und gerade mit denen, die uns in der Auseinanderset- zung unbequem sind. Streit läßt sich aber nur ordnen, (Beifall bei der FDP) wenn alle, die miteinander zu streiten haben, an des- Es ist eine geheime Wahl. Deswegen braucht derje- sen Ordnung mitwirken, gerade auch diejenigen, mit nige, der kandidiert, das Vertrauen der Mehrheit des denen der Streit schwieriger zu führen ist. Hauses. Wenn die GRÜNEN einen Sitz für einen Vizepräsi- Übrigens hat die FDP, Herr Kollege Kleinert, seit denten erhalten und an der Leitung und Ordnung 1949 einen Vizepräsidenten gestellt, weil sie seit die- unserer Arbeit durch das Präsidium beteiligt werden, ser Zeit durch die Mehrheit des Hauses das Vertrauen dann wäre das möglich, ja, es wäre besser möglich. bekommen hat. Das ist nicht nur eine Frage des Stils. Das ist auch eine (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU — Frage der politischen Klugheit und des redlichen par- Kleinert [Marburg] [GRÜNE]: Wolfgramm, lamentarischen Umgangs miteinander. glauben Sie das?) (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN) Frau Kollegin Nickels von den GRÜNEN hat vor Ich muß nach einigem, was hier gesagt worden ist, einem Jahr hier in geheimer Wahl kandidiert. Sie hat wohl daran erinnern: Wir, die frei gewählten Abge- mit 119 Stimmen nicht die Mehrheit des Hauses erhal- ordneten des Deutschen Bundestages, haben alle die ten gleiche Grundlage für unsere Arbeit, den nach freier (Jahn [Marburg] [SPD]: Also darauf würde Entscheidung begründeten Auftrag der Wähler. Nie ich mich nicht berufen, Herr Wolfgramm!) Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7839

Wolfgramm (Göttingen) Die Fraktion der FDP bestätigt deswegen den Be- dieser Kandidatin bereits im Vorfeld ihres Amtsantrit- schluß, den wir zu Beginn der Legislaturperiode für tes — und zwar unmittelbar, ganz zeitnah im Vorfeld diese Legislaturpe riode getroffen haben. des Amtsantrittes — anzeigen, daß Sie mit ihr wieder (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU) so verfahren wollen wie in ihrer Eigenschaft als Bun- desministerin für Jugend, Familie, Frauen und Ge- sundheit, ist das eine wirklich bodenlose Torheit, die Vizepräsident Frau Renger: Das Wort hat der frak- Sie begehen. tionslose Abgeordnete Herr Wüppesahl. Die Essenz meiner Ausführungen: Es ist eine Wer- (Heiterkeit bei der CDU/CSU und der FDP) bung dafür, dem Änderungsantrag der GRÜNEN zu- zustimmen. Wüppesahl (fraktionslos): Meine Damen und Her- ren! Auch an dieser Stelle freue ich mich über Ihre Vizepräsident Frau Renger: Meine Damen und Her- Vorfreude. Aber ich möchte folgendes sagen. ren, ich schließe die Aussprache. Herr Wolfgramm, Ihre Begründung sieht doch un- Wir kommen nun zur Abstimmung. Wer für den gefähr so aus: Weil Sie es zu Beginn der Legislaturpe- Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN zur Erhöhung der riode so bestätigt haben, wie es zur Zeit geregelt ist, Zahl der Stellvertreter des Präsidenten stimmt, den wollen Sie davon nicht abweichen. Das würde bedeu- bitte ich um ein Handzeichen. — Gegenprobe! — Ent- ten, daß Sie z. B. auch dafür votieren müßten, daß Herr haltungen? — Meine Damen und Herren, die Mehr- Jenninger nach wie vor Bundestagspräsident ist. Es ist heit war eindeutig für Ablehnung dieses Antrags. Der völlig absurd, was Sie an Argumentation anführen. Antrag ist abgelehnt. Ein weiterer Vorsatz zu Herrn Jahn! — Ich denke, (Zuruf von den GRÜNEN: Auszählen!) die anspruchsvollen Äußerungen, die Sie über die — Das Präsidium ist sich in der Beurteilung der angeblich gleichen Grundlagen aller Abgeordneten Stimmabgabe einig. im Deutschen Bundestag gemacht haben, werden Meine Damen und Herren, ich darf jetzt das Abstim- sehr genüßlich noch in das Organstreitverfahren in mungsergebnis für die Wahl der Präsidentin des Deut- Karlsruhe eingeführt werden, das geführt wird, um schen Bundestages bekanntgeben: meine Rechte so herzustellen, wie sie tatsächlich not- wendig sind. Abgegebene Stimmen: 475 Mitglieder des Hau- ses. (Zuruf von der CDU/CSU: Nun sechs!) Davon gültig: 473 Stimmen. Mit Ja stimmten Zur Sache! Dieser Antrag der GRÜNEN ist für sich 380 Mitglieder des Hauses. nicht nur demokratisch, er ist nach dem gesunden Menschenverständnis schlicht und einfach vernünf- (Beifall bei der CDU/CSU, der FDP, der SPD tig. So etwas abzulehnen ist nicht nur eine Torheit, und bei Abgeordneten der GRÜNEN) sondern drückt vor allen Dingen aus, mit welcher Mit Nein stimmten 72 Mitglieder des Hauses. Ent- Brust Sie hier Ihre Mehrheit ausspielen. Mich wundert halten haben sich 21 Mitglieder des Hauses. in der Tat, wie sich bestimmte Personen, im besonde- Die Abgeordnete Frau Professor Dr. Rita Süssmuth - ren in der FDP-Fraktion — Sie wissen genau, wen ich hat die Stimmen der Mehrheit der Mitglieder des meine, auch ohne daß ich den Namen erwähne —, Hauses erhalten. Sie ist damit zur Präsidentin des verhalten wollen. Deutschen Bundestages gewählt. Der Anspruch, den Herr Jahn formuliert hat, ist der Ich frage Sie, Frau Kollegin Süssmuth: Nehmen Sie Anspruch, den z. B. auch die Initiative Parlamentsre- die Wahl an? form für sich formuliert. In dieser Initiative sind in der Tat auch sehr viele Kollegen und Kolleginnen aus den Koalitionsfraktionen vertreten. Frau Dr. Süssmuth (CDU/CSU): Ja, ich nehme die Wahl an. (Beifall bei den GRÜNEN (Anhaltender lebhafter Beifall bei der CDU/ Ein anderer Gesichtspunkt — der letzte bei der kur- CSU, der FDP und der SPD sowie Beifall bei zen Redezeit, die mir zu diesem Punkt zugestanden Abgeordneten der GRÜNEN) wurde — : Im Interesse der Koalitionsfraktionen müßte es liegen, so eine Stellvertreterposition aus einem noch ganz anderen Gesichtspunkt zu befürworten, Vizepräsident Frau Renger: Frau Präsidentin, ich und zwar aus folgendem: Die Kandidatin, die wahr- darf Ihnen von dieser Stelle des Hauses aus für das scheinlich bereits zur neuen Bundestagspräsidentin ganze Haus meinen herzlichen Glückwunsch aus- gewählt ist, hatte in ihrer vorherigen Funktion über- sprechen, Ihnen Glück und Erfolg in diesem Amt wün- haupt nicht die Chance, etwas zu bewegen. Sie wird schen und Sie bitten, hier Platz zu nehmen. zwar von allen Seiten mit Beifall bedacht, aber gleich- (Beifall bei der CDU/CSU, der FDP, der SPD zeitig weiß auch jeder, daß sie tatsächlich kaum etwas und Abgeordneten der GRÜNEN) bis gar nichts bewegt hat. (Dr. Bötsch [CDU/CSU]: Das ist dummes Präsidentin Dr. Süssmuth (mit Beifall der CDU/ Zeug!) CSU, der FDP, der SPD und von Abgeordneten der Diese Kandidatin hat im Vorfeld gesagt, daß sie es GRÜNEN begrüßt): Meine Damen und Herren! Liebe begrüßen würde, wenn eine Person aus den Reihen Kolleginnen und Kollegen! Ich danke Ihnen für das der GRÜNEN auf dem Podium des Bundestagspräsi- Vertrauen, das Sie mir mit Ihrer Stimmabgabe ausge- denten sitzen könnte. Wenn Sie in dieser Situation sprochen haben. 7840 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Präsidentin Dr. Süssmuth Zunächst möchte ich meinem Amtsvorgänger, die Schwachen und Hilfesuchenden in unserer Ge- Herrn Dr. , im Namen der Abgeord- sellschaft eintreten. neten für sein großes persönliches Engagement dan- (Beifall bei allen Fraktionen) ken, das er in den vergangenen vier Jahren für den Deutschen Bundestag bewiesen hat. Wenn ich dem Vorschlag meiner Fraktion gefolgt bin, so beruht das auf der Überzeugung, daß dem (Lebhafter Beifall bei der CDU/CSU, der „Herzen unserer Demokratie" — wie der Verfas- FDP, der SPD sowie Beifall bei Abgeordne sungsrechtler Maunz das Parlament genannt hat — ten der GRÜNEN) unser ganzes Engagement gehört und daß sich jeder Er hat in seiner Amtsführung Sachbezogenheit und Abgeordnete fragen muß, welchen Beitrag er hierzu Toleranz in der politischen und gesellschaftlichen zu leisten hat. Auseinandersetzung vor alles andere gestellt und ent- Demokratie ist für mich ein Wert, der höchste Ein- scheidende Impulse für eine lebendige Weiterent- satzbereitschaft erfordert, auch unter Zurückstellung wicklung der parlamentarischen Arbeit gegeben. persönlicher Präferenzen und Planungen. In diesem Seine Entscheidung, das ihm übertragene Amt dem Sinne verspreche ich Ihnen allen mein ganzes Enga- Parlament zurückzugeben, verdient unseren Re- gement für diese Aufgabe. spekt. Die gefüllte Tagesordnung läßt es heute nicht zu, grundsätzliche Fragen der Aufgaben des Parlaments (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD und der GRÜ an dieser Stelle ausführlicher zu behandeln. Dies möchte ich gern in der nächsten Woche tun. NEN) Ich danke Ihnen und grüße namens des Deutschen Danken möchte ich ihm auch für die vielen Initiati- Bundestages von diesem Platz aus alle Bürgerinnen ven, die er gerade in bezug auf Israel und für den und Bürger in Deutschland. deutsch-israelischen Jugendaustausch immer wieder gesetzt und auch durchgeführt hat. (Beifall bei allen Fraktionen) (Beifall bei der CDU/CSU, der FDP und bei Abgeordneten der SPD) Vizepräsident Frau Renger: Wir müssen nun die Sie haben heute zum zweitenmal eine Frau an die Wahlkabinen wieder abräumen, damit die Vertreter Spitze des Parlaments gewählt. Ich freue mich dar- des Bundesrates wieder Platz nehmen können. über, daß sich damit eine Tradition auszubilden be- ginnt, (Heiterkeit bei allen Fraktionen) — Für den Fall, daß jemand anwesend ist. Es ist unsere (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU, der Pflicht, ihnen den Platz einzuräumen. — Deswegen FDP und der SPD) einige Minuten Pause, bitte. von der ich hoffe, daß sie auch anderen Frauen Mut (Unterbrechung von 10.02 bis 10.10 Uhr) macht, politische Verantwortung zu übernehmen. Schließlich gilt, wenn wir auf unser Parlament - schauen, immer noch der Satz, den Annemarie Renger bei ihrer Wahl 1972 sprach, daß die Frauen im Parla- Vizepräsident Frau Renger: Wir fahren in den Bera- ment — ich zitiere — „zahlenmäßig nicht so stark ver- tungen fort. treten sind, wie es ihre Rolle in Staat und Gesellschaft erfordern würde". (Beifall bei allen Fraktionen) Ich rufe Tagesordnungspunkt XIII a bis f auf: Hier liegt eine Herausforderung für alle politischen a) Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Parteien. Gesetzes zur Strukturreform im Gesundheits- wesen (Gesundheits-Reformgesetz — GRG) (Frau Unruh [GRÜNE]: Besonders für die — Drucksachen 11/2237, 11/2493 — CDU/CSU!) aa) Beschlußempfehlung und Bericht des Aus- Ihnen allen versichere ich, daß ich das mir anver- schusses für Arbeit und Sozialordnung traute Amt unparteiisch, gerecht und mit der notwen- (11. Ausschuß) digen Offenheit nach allen Seiten führen werde. Ich — Drucksachen 11/3320, 11/3480 — will die Präsidentin aller Mitglieder des Deutschen Bundestages sein, so wie es alle meine Vorgänger Berichterstatter: waren. Ich bitte dabei um Unterstützung und kolle- Abgeordnete Dr. Becker (Frankfurt) giale Zusammenarbeit. Kirschner Dr. Thomae (Beifall bei allen Fraktionen) Frau Wilms-Kegel Weil ich die hohen Maßstäbe achte, die die Amts- bb) Bericht des Haushaltsausschusses (8. Aus führung des Präsidenten des Deutschen Bundestages schuß) gem. § 96 der Geschäftsordnung stets bestimmt haben, bedeutet auch dieses Amt für mich in erster Linie politisches Engagement und vor- — Drucksache 11/3402 — bildliche Arbeit im Dienst aller Bürger unseres Lan- Berichterstatter: des. Daher werde ich auch weiterhin aktiv für Gleich- Abgeordnete Sieler (Amberg) berechtigung , soziale Gerechtigkeit, Engagement für Strube Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7841

Vizepräsident Frau Renger Zywietz Beschlußempfehlung und Bericht des Aus- Frau Rust schusses für Arbeit und Sozialordnung (11. Ausschuß) (Erste Beratung 78. und 85. Sitzung) — Drucksache 11/3411 — b) Beschlußempfehlung und Bericht des Aus- Berichterstatter: schusses für Arbeit und Sozialordnung Abgeordneter Dr. Becker (Frankfurt) (11. Ausschuß) zu dem Antrag der Abgeordne- ten Dreßler, Fuchs (Köln), Egert, Haack (Exter- (Erste Beratung 100. Sitzung) tal), Heyenn, Jaunich, Andres, Becker-Inglau, f) Zweite und dritte Beratung des von der Bun- Dr. Dobberthien, Dr. Hauchler, Gilges, Hasen- desregierung eingebrachten Entwurfs eines fratz, Ibrügger, Schanz, Kirschner, Peter (Kas- Gesetzes zur Einordnung der Vorschriften sel), Reimann, Schmidt (Salzgitter), Schreiner, über die Meldepflichten des Arbeitgebers in Seuster, Steinhauer, Urbaniak, Weiler, von der der Kranken- und Rentenversicherung sowie Wiesche, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD im Arbeitsförderungsrecht und über den Ein- zug des Gesamtsozialversicherungsbeitrags in Reform des Gesundheitswesens das Vierte Buch Sozialgesetzbuch — Gemein- — Drucksachen 11/2500, 11/3320, 11/3480 — same Vorschriften für die Sozialversiche- rung — Berichterstatter: Abgeordnete Dr. Becker (Frankfurt) — Drucksachen 11/2221, 11/2265 — Kirschner Beschlußempfehlung und Bericht des Aus- Dr. Thomae schusses für Arbeit und Sozialordnung Frau Wilms-Kegel (11. Ausschuß) c) Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat — Drucksache 11/3445 — eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur An- Berichterstatter: derung der Reichsversicherungsordnung Abgeordneter Hoss — Drucksache 11/280 — (Erste Beratung 78. Sitzung) Beschlußempfehlung und Bericht des Aus- Zum Gesundheits-Reformgesetz liegen zahlreiche schusses für Arbeit und Sozialordnung Änderungs- und Entschließungsanträge auf den (11. Ausschuß) Drucksachen, wie ausgedruckt, vor. Zu vielen dieser Änderungsanträge und Entschließungsanträge ist na- — Drucksachen 11/3320, 11/3480 — mentliche Abstimmung verlangt worden. Auch die Berichterstatter: Schlußabstimmung findet namentlich statt. Abgeordnete Dr. Becker (Frankfurt) Meine Damen und Herren, für die gemeinsame Be- Kirschner ratung dieser Tagesordnungspunkte sind für die Dr. Thomae zweite Beratung sechs Stunden vorgesehen. Inner- Frau Wilms-Kegel halb dieser sechs Stunden werden auch die verschie- denen Änderungsanträge begründet. Hierzu gibt es (Erste Beratung 78. Sitzung) erst eine Bemerkung des Herrn Berichterstatters. d) Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat Vorher muß ich noch zur Geschäftsordnung wieder eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ä n- wegen der Redezeit dem Herrn Abgeordneten Wüp- derung des Krankenhausfinanzierungsgeset- pesahl das Wort geben. zes — Drucksache 11/1623 — Wüppesahl (fraktionslos): Meine sehr verehrten Da- Beschlußempfehlung und Bericht des Aus- men und Herren! Hier stehen zwar 35 Minuten Rede- schusses für Arbeit und Sozialordnung zeit, Sie dürfen aber sicher sein, das wird kürzer wer- (11. Ausschuß) den. — Drucksachen 11/3320, 11/3480 — Es geht um folgendes. Ich habe gestern nachmittag 74 Änderungsanträge für die zweite Lesung einge- Berichterstatter: bracht. Von diesen 74 Änderungsanträgen haben un- Abgeordnete Dr. Becker (Frankfurt) gefähr 55 bis 60 substantiellen Gehalt, die anderen 15 Kirschner bis 20 beinhalten mehr redaktionelle Änderungen. Sie Dr. Thomae wissen, daß ich nicht in erster und auch nicht in dritter Frau Wilms-Kegel Lesung Änderungsanträge einbringen kann. (Erste Beratung 78. Sitzung) Ich kann auch in die Ausschußberatung keine Än- derungsanträge einbringen, weil Sie es so wollen, e) Zweite und dritte Beratung des von der Frak- weil Sie die Geschäftsordnung so ausgeformt haben, tion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Ge- wie sie jetzt ausgeformt ist. Ich halte dies, wie Sie wis- setzes zur Beseitigung der Sonderstellung von sen, für verfassungswidrig. — Wie dem auch sei, in psychisch Kranken in der Krankenversiche- diesem Sachzwang befinde ich mich: wenn ich also rung (PsychKVG) Einfluß auf die Entscheidungsfindung zu dieser soge- — Drucksache 11/2594 — nannten Gesundheitsstrukturreform nehmen möchte, 7842 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Wüppesahl dann kann ich das nur in dieser zweiten Lesung ma- 518 Abgeordneten hier im Hause zumessen. Dieses chen. muß man natürlich dabei berücksichtigen. Nun kann es aber auch nicht angehen, daß ich in (Beifall bei der CDU/CSU) dem mir üblicherweise zur Verfügung gestellten Kon- Wir können auch den Weg gehen, daß wir, wie Herr tingent von 15 Minuten, das sowieso für eine sechs- Wüppesahl gewünscht hat, ihm je eine Minute Rede- stündige Debatte viel zuwenig ist, in denen man le- zeit für die Begründung jedes seiner Anträge geben. diglich Grundsatzpositionen zu dem gesamten Ge- Auch das wäre eine Möglichkeit, um ihm konkret zu setzeswerk äußern kann, diese Änderungsanträge helfen. vorstellen kann. (Kleinert [Marburg] [GRÜNE]: Das wäre ja (Zuruf von der SPD: Unsinn!) eine Stunde!) — Das ist genau richtig! — Das tut mir leid. Das Haus muß es entscheiden. In Ich habe gestern einen B rief an den Ältestenrat ge- der Geschäftsordnung ist das nicht so vorgesehen. schrieben, in dem ich darum gebeten habe, daß mir zu Deswegen ist das Haus also souverän, darüber zu ent- den Änderungsanträgen mit substantiellem Gehalt scheiden. auch ein gesondertes Rederecht eingeräumt wird, (Dr. Vogel [SPD]: Die Geschäftsführer sollen weil ich nur auf diese Art und Weise überhaupt in der sich einigen!) Lage sein könnte, Sie zu überzeugen, daß an be- stimmten Stellen der Vorlage aus dem Ausschuß, wie Ich schlage Ihnen vor — Herr Kleinert hat mir das sie uns jetzt vorliegt, die ich, wie Sie wissen, in den zugerufen —, daß wir Herrn Wüppesahl eine Redezeit meisten Punkten als katastrophal empfinde — ich von insgesamt 30 Minuten innerhalb dieser sechs weiß mich da mit der gesamten übrigen Opposition in Stunden geben. — diesem Hause einig —, Veränderungen bewirkt wer- (Zuruf von der CDU/CSU: Aber nicht heute! den sollten. — Dr. Vogel [SPD]: Frau Präsidentin, da (Lachen bei der SPD — Zurufe von der kommt ein Vorschlag! — Die Geschäftsfüh SPD) rer der Fraktionen beraten neben dem Red nerpult) — Sie müssen zur Kenntnis nehmen, daß ich mich sprachlich genauso verhalten kann wie Sie, wenn Sie — Ich frage ja. Sie können anders entscheiden. — von der übrigen Opposition sprechen. Einen Moment. Wie das bei uns üblich ist, müssen sich erst die Parlamentarischen Geschäftsführer beraten. Das ist also der Sinn dieses Geschäftsordnungsbei- Dafür bitte ich um Geduld. Es ist immer gut, wenn trages. Ich möchte darum bitten, daß mir zu jedem man sich einigt. — Ich frage mich langsam, was der Änderungsantrag mit substantiellem Gehalt ein ge- Parlamentspräsident hier eigentlich noch machen sondertes Rederecht eingeräumt wird, und zwar über soll. das Rederecht hinaus, das mir zu dem gesamten Ge- setzeswerk sowieso zusteht. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Dr. Becker [Frankfurt] [CDU/CSU]: Die Zeit Ich denke, daß dieser Antrag für sich sehr plausibel nach § 35! — Dr. Vogel [SPD]: 15 Minuten,- ist und aus der Sachzwanglogik, die Sie mir mit der und dann ist es gut!) Ausformung der Geschäftsordnung aufgedrückt ha- ben, von mir gar nicht anders eingebracht werden —Meine Damen und Herren, ich habe nicht den Ein- kann, als ich es jetzt getan habe. Ansonsten könnte ich druck, daß man sich hier einigt. — Ich darf noch ein- gleich darauf verzichten, überhaupt Änderungsan- mal zu meinem Vorschlag zurückkommen. Ich hatte träge zu stellen. Wenn das also einen Sinn haben soll, insgesamt 30 Minuten vorgeschlagen. Aber nach un- muß ich auch dazu reden dürfen. serer Geschäftsordnung ist nur eine Zeit von bis zu 15 Minuten für den einzelnen Abgeordneten vorgese- Ich weiß nicht, wie wir da verfahren wollen, Frau hen. Präsidentin. Vielleicht könnte in einer generellen Ab- stimmung beschlossen werden, daß ich beispielsweise (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) zu zunächst 20 Änderungsanträgen 30 Minuten Re- Auch die Geschäftsführer sind der Meinung, die Re- dezeit bekomme oder wie auch immer oder dann für dezeit, wie in der Geschäftsordnung vorgesehen, auf die nächsten 20 Änderungsanträge weitere 30 Minu- 15 Minuten festzulegen. Ist das Haus damit einver- ten Redezeit. Das ist das einzige, was man in verein- standen? — Gegen den Widerspruch von Herrn Wüp- fachender Form vornehmen könnte. pesahl so beschlossen. Ich bitte jedenfalls, darüber eine Abstimmung her- (Abg. Wüppesahl [fraktionslos] meldet sich beizuführen. zur Geschäftsordnung) — Sie können nicht in derselben Sache noch einmal das Wort zur Geschäftsordnung bekommen. Vizepräsident Frau Renger: Meine Damen und Her- Meine Damen und Herren, Dr. Becker hat jetzt das ren, wird weiterhin das Wort zur Geschäftsordnung Wort als Berichterstatter. gewünscht? — Das ist nicht der Fall. Dann müssen wir uns darüber einig werden, wie wir verfahren. Wir können Herrn Wüppesahl eine Ge- Dr. Becker (Frankfurt) (CDU/CSU): Frau Präsiden- samtredezeit für alle seine Anträge bewilligen — das tin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Als stelle ich anheim — , und dann kommen wir dazu, wie Berichterstatter habe ich Ihnen folgendes mitzuteilen: viele Minuten wir ihm im Verhältnis zu den anderen Bei der Beschlußempfehlung auf der Drucksache Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7843

Dr. Becker (Frankfurt) 11/3320 ist eine Korrektur anzubringen. Auf Seite 216 maindustrie, Apothekern und den vielen Gesund- der Beschlußempfehlung muß bei Art. 8 Nr. 10 an heitsberufen holen. Auch das führt zu nichts, denn Stelle der dort aufgeführten Texte entsprechend dem dann sinkt gewiß die Qualität der Versorgung, bei- Beschluß des Ausschusses das Wort „unverändert" spielsweise bei Fall- oder Kopfpauschalen. Die gesetzt werden. Der hier aufgeführte Text ist durch Dummen sind die Patienten, und der Schritt in die ein Büroversehen in die Beschlüsse aufgenommen Zweiklassenmedizin ist vorgezeichnet. worden. Die Koalitionsparteien CDU/CSU und FDP haben sich bei der Neuordnung der gesetzlichen Kranken- Vizepräsident Frau Renger: Ich eröffne die Debatte. versicherung für einen Weg der Mitte entschieden. Herr Kollege, ich darf Ihnen sofort das Wort ertei- Sie soll sich an folgenden Zielvorstellungen orientie- len. ren. (Urbaniak [SPD]: Mit Abkassierung!) Dr. Becker (Frankfurt) (CDU/CSU): Sehr verehrte Erstens. Die Solidarität der sozialen Krankenversi- Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Kolleginnen cherung wird neu bestimmt. und Kollegen! Heute treten wir hier in die Schlußbe- ratungen des Gesundheits-Reformgesetzes ein, der (Heyenn [SPD]: Was immer das heißt!) ersten Stufe der Reform im Gesundheitswesen. Dieses Die Leistungen werden auf das medizinisch Notwen- Gesetz zählt sicher zu den umfangreichsten, aber dige beschränkt. Versorgungsdefizite werden ausge- auch zu den schwierigsten Gesetzen in dieser Legis- glichen. Zur häuslichen Pflege leistet die Krankenver- laturperiode. Es betrifft nahezu jeden Bürger in unse- sicherung einen Beitrag. rem Land. (Dreßler [SPD]: Das ist wohl wahr!) Zweitens. Die Eigenverantwortung der Versicher- ten für ihre Gesundheit wird gestärkt. Gesundheits- Es hat so viele Details, daß nur noch die Experten der vorsorge und Krankheitsfrüherkennung werden auf- Sozialpolitik einen Durchblick haben. gewertet. (Frau Unruh [GRÜNE]: Vielleicht! — Frau Drittens. Die Weyel [SPD]: Daran gibt es Zweifel!) Wirtschaftlichkeit der Leistungser- bringung wird erhöht. Daher war es für die Kritiker auch leicht, die Men- schen, vor allem die Kranken und Rentner, zu verun- Viertens. Die Strukturen der Krankenversicherung sichern. werden modernisiert. Unser Gesundheitsversorgungssystem ist im allge- Fünftens. Das Recht der gesetzlichen Krankenver- meinen gut. Aber es hat Schwachstellen und droht sicherung wird neu kodifiziert, um es dem Bürger ver- unfinanzierbar zu werden. Kostenentwicklung und ständlicher zu machen. Lohnentwicklung klaffen auseinander. Vier Kosten- dämpfungsgesetze von 1977 bis 1983 hatten nur Kurz- (Lachen des Abg. Andres [SPD]) zeitwirkung. Die Defizite stellten sich umgehend bei Meine Damen und Herren, die Reform war ein har- den Krankenkassen wieder ein. Die geringen Steue- tes Stück Arbeit, das Norbert Blüm und seine- Mitar- rungsmechanismen versagen. Die Folge sind seit Jah- beiterinnen und Mitarbeiter im Arbeits- und Sozialmi- ren steigende Beitragssätze. Hinzu kommen in der nisterium geleistet haben. Das Handeln geschah in Sozialpolitik noch die Finanzprobleme in der Renten- dem Bewußtsein, daß die Krankenversicherung nur versicherung. Sie machen die Beitragssatzstabilität in gerettet werden kann, wenn sie reformiert wird. Wenn den nächsten Jahrzehnten in der Krankenversiche- sie nur fortgeschrieben würde, wäre sie schnell un- rung dringend notwendig. finanzierbar. Deshalb fordert diese Reform zwangs- Heute wird von allen Parteien und allen großen läufig Opfer von allen. Gruppen und Verbänden in der Gesellschaft — bis Es herrscht allgemeine Übereinstimmung, daß in auf wenige Kurzdenker bei Ärztegruppen und dem System der gesetzlichen Krankenversicherung Egoisten — hohe Wirtschaftlichkeitsreserven stecken. Alle stim- (Dreßler [SPD]: Oh!) men zu, daß hier gespart und noch einmal gespart die Reform des Gesundheitswesens als vordringliche werden muß, sollen die Krankenkassenbeiträge nicht Aufgabe angesehen. ins Unermeßliche steigen. Es weiß aber auch jeder, wo gespart werden kann, nämlich beim anderen. Das ei- (Beifall bei der CDU/CSU und bei Abgeord gene Sparopfer soll nur ein kleiner, am bester aber gar neten der FDP) kein Beitrag sein. Gemeinwohl scheint in unserer Über das „Ob" sind sich alle einig, nur bei dem Wohlstandsgesellschaft eine fremde Vokabel gewor- „Wie" gehen die Auffassungen auseinander. Die ei- den zu sein, nen Extremgruppen neigen zu mehr Selbstbeteili- gung bei der Inanspruchnahme von Leistungen. Das (Frau Unruh [GRÜNE]: Bei der CDU, ja!) schröpft und belastet jedoch besonders die Schwa- und Anspruchsdenken fördert Verschwendung. chen, die Alten und chronisch Kranken. Dann müssen aber verstärkt soziale Abfederungen eingebaut wer- (Beifall bei der CDU/CSU und bei Abgeord den, und unter dem Strich kommt nicht mehr viel her- neten der FDP) aus. Weil aber sehr viele vom Sparen betroffen werden, Das andere Extrem will das Geld vornehmlich bei haben wir den politischen Lärm und die maßlose Kri- den Leistungserbringern, Ärzten, Zahnärzten, Phar- tik um diese Reform. Meine Damen und Herren, diese 7844 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Dr. Becker (Frankfurt) Reform in der Krankenversicherung ist seit hundert sprach, noch viel stärker sein wird und von allen dann Jahren die erste Reform mit Aussicht auf Erfolg. noch viel mehr Opfer verlangt werden müssen. (Sellin [GRÜNE]: Desaster!) Das Gesundheitsreformgesetz ist der erste Schritt Es gab schon zweimal unter Arbeitsminister Theo der Reform. Die Kritiker monieren, weil nicht alles auf Blank und Bundeskanzler Anfang einmal gemacht werde, wie etwa die Reform der Or- der 60er Jahre Versuche, das Gesundheitswesen zu ganisationsstruktur der Krankenkassen, die Überprü- reformieren. Beide Versuche scheiterten. fung der Krankenhausstruktur und die Begrenzung der Überkapazitäten im Gesundheitswesen, insbe- (Kirschner [SPD]: Kläglich!) sondere bei den Arztzahlen. Schon damals trafen sich die seltsamsten Verbünde- Die Zweistufigkeit hat Gründe. Sie liegen zum ei- ten: nen einmal in den unterschiedlichen Zuständigkeiten (Opel [SPD]: Aller guten Dinge sind drei!) und damit im höheren Beratungsbedarf. Zum anderen hingen sie mit dem riesigen Berg von Problemen zu- Ärzte und Gewerkschaften saßen mit der Opposition sammen, die nicht von heute auf morgen lösbar sind. in einem Boot und lehnten das damalige Reformkon- Aber die Kritiker sollen zur Kenntnis nehmen, daß zept in Bausch und Bogen ab. Die Reform ging zu auch diese Probleme von der Bundesregierung und Bruch, weil es den vielen Interessengruppen gelang, den Koalitionsfraktionen gelöst werden, wie sie schon die Regierungsfraktionen auseinanderzudividieren. erklärt haben. Die Koalition wird daran zügig weiter- Blank stand allein. arbeiten. Jetzt, nach 25 Jahren, wollen wir die dringend not- Im Ausschuß hatten wir viel Arbeit und eine hohe wendige Reform abermals auf den Weg bringen. Wie- Belastung. Sie traf aber alle in gleicher Weise, die Mit- der ist der Widerstand gewaltig, wieder sitzen die glieder der Koalition wie die der Opposition. Die Op- gleichen Partner von damals in einem Boot: SPD und positionsredner werden hier gewiß das Lied von der Ärzte, Gewerkschaften und Pharmaindustrie und die unzumutbaren Belastung singen. Alles sei bis an den GRÜNEN dazu, wahrlich seltsame Koalitionen. Rand der psychophysischen Erschöpfung gegan- (Louven [CDU/CSU]: Karl Becker aber gen. nicht!) (Frau Unruh [GRÜNE]: Natürlich!) Da wird mit allen Mitteln gefochten, Kranke und Nun, Politiker sind im allgemeinen keine Neuroti- Rentner werden vor den eigenen Karren gespannt, ker, verängstigt, verunsichert, verdummt. (Sellin [GRÜNE]: Aber sie haben auch eine (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Gesundheit!) Die Eigennutzbrigaden rollen zuhauf durch die bun- sollten es wenigstens nicht sein. Sie sind auch schon desdeutsche Landschaft. an einiges gewöhnt, auch in alter Zeit, als die SPD an (Zuruf von der SPD: Mit der Dampfwalze!) der Regierung war. Die alten Parolen wurden wieder aus dem Keller (Zuruf von der CDU/CSU: In uralter Zeit!) geholt und entstaubt. Neue Parolen kamen hinzu: „Weil Du arm bist, mußt Du früher sterben", „Betrug Nur eines will ich hervorheben. Zu später Stunde, am Patient" , „Preisdiktat" , „Todesstoß für viele Ge- um 22 Uhr, waren im Ausschuß immer noch 30 oder 32 sundheits-Betriebe", „Ermächtigungsgesetz", „Fest- der Mitglieder bei der Arbeit und nicht am Trinken. betrag — ein genial-teuflisches Monstrum", „Überbü- (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) rokratismus", „Gläserner Patient", „ Mammutbe- hörde " und viele andere mehr. Ich sage dies auch vor den Bürgern in unserem Land, weil eine Fernsehsendung in dieser Woche glauben Bei polemischen Parolen waren die Reformverhin- machen konnte, im Parlament wimmele es von alko- derer groß. Aber bei der Frage nach tragbaren und holisierten Abgeordneten. machbaren Alternativen herrschte Funkstille. (Dr. Friedmann [CDU/CSU]: Das war eine (Sehr wahr! bei der CDU/CSU — Scharren- Unverschämtheit!) broich [CDU/CSU]: Da kam gar nichts!) Als Arzt, dem dies noch am ehesten auffiele, fühle ich Die Opposition redet vom „Abkassiermodell", die mich verpflichtet, das hier klarzustellen. Leistungserbringer im gleichen Boot fürchten vor al- lem das Abkassieren bei sich selbst. (Beifall bei der CDU/CSU, der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD) Alles geschieht, wie vor 25 Jahren gehabt. Nur ei- nes ist heute anders: Die Fraktionen der CDU/CSU Die Überstunden und die Sondersitzungen stehen und FDP sind sich heute einig. Sie stehen zur Reform, uns durchaus gut an. Wir wollen doch kein „faules" sie stehen zu Norbert Blüm. Parlament sein. Die Opposition wird davon reden, sie habe zuwenig Beratungszeit gehabt, die Koalition (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) hätte schon früher beraten können und anderes mehr. Sie wissen, daß der ausgewogene Weg der Mitte der Das Klagelied ist nicht neu — die Platte läuft wie richtige ist. Sie wissen, daß es höchste Zeit für die immer — und wird durch Wiederholungen nicht wah- Reform ist, weil sonst — nun hören Sie gut zu! — das rer. Vor vier Wochen habe ich Ihnen hier erklärt, „Hineinschneiden in das soziale Fleisch", von dessen daß wir 1977 acht Wochen hatten, um das Kranken- Notwendigkeit 1982 der SPD-Kanzler Schmidt schon versicherungskosten-Dämpfungsgesetz, 1977 unter Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7845

Dr. Becker (Frankfurt) Ihrer Führung, unter Ihrer Regierung damals über die Meine Damen und Herren, 25 Voll-Ausschußberatun- Runden zu bringen. gen — einschließlich der Anhörungen — hat es für ein Die Fakten des Gesundheitsreformgesetzes kamen Gesetz meines Wissens bisher nicht gegeben. bereits im Herbst 1987 auf den Tisch. (Egert [SPD]: Doch!) (Abg. Egert [SPD] meldet sich zu einer Zwi Was soll also das Feldgeschrei über die mangelnden schenfrage) Beratungsmöglichkeiten? (Dreßler [SPD]: Wenn Sie Zwischenfragen zulassen würden, könnten wir Ihnen das al les erklären! — Günther [CDU/CSU]: Sie re Vizepräsident Frau Renger: Keine Zusatzfragen. den doch gleich, Herr Dreßler!) Gewiß war es keine einfache Beratungsmaterie. Aber über weite Strecken wurde im Ausschuß Nachhilfe- Dr. Becker (Frankfurt) (CDU/CSU): Sie haben nach- unterricht im Sozial- und Krankenversicherungsrecht her genügend Zeit, wenn Sie reden. — erteilt und damit wertvolle Beratungszeit ver- (Günther [CDU/CSU]: Wir haben sechs Stun braucht. den Beratungszeit!) (Heyenn [SPD]: Eine Frechheit ist das!) Der Vorentwurf vom Dezember 1987, der Referenten- Meine Damen und Herren, trotz aller gegensätzli- entwurf vom 21. Januar 1988 lag auch der Opposition chen Auffassungen danke ich dem Vorsitzenden, den vor. Die erste Lesung im Parlament fand vor einem Obleuten und allen Mitgliedern im Ausschuß, aber halben Jahr statt. insbesondere auch dem Ausschußsekretariat für die Wir hatten eine überaus gründliche Einführung, geleistete Arbeit und ebenso für die faire und kolle- über neun Ausschußtage hinweg, so wie ich es jeden- giale Zusammenarbeit. falls in meinen zwölf Parlamentsjahren noch nie erlebt (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) habe. Das Sperrfeuer der Opposition und auch der ver- (Heyenn [SPD]: So ein Gesetz hat es auch einigten Protestierer aus den Reihen der Ärzte, Zahn- noch nie gegeben!) ärzte, Zahntechniker, Optiker, Apotheker, Pharmain- Zu jeder Einzelvorschrift wurde seitens der Regierung dustrie, Heilbäder, Taxifahrer, Masseure, Bademei- ausführlich informiert und von der Opposition intensiv ster und Bestattungsunternehmer sollte nun endlich nachgefragt. verstummen. (Günther [CDU/CSU]: Das muß einmal fest (Zuruf von der SPD: Und Patienten?! — gehalten werden!) Heyenn [SPD]: Gibt es jemanden, der für die- ses Gesetz ist?) Die Regierung hat mehr als 80 zusätzliche Anfragen ausführlichst und detailliert schriftlich beantwortet. Es hat ohnehin nur zur allgemeinen Verunsicherung beigetragen, Sieben Anhörungen fanden schon vor der Sommer- - pause statt, bei denen 75 Verbände und 40 Einzel- (Zuruf der Abg. Frau Unruh [GRÜNE] — Ge sachverständige gehört wurden. Sie gaben 179 genruf von der CDU/CSU: Ja, er hat die schriftliche Stellungnahmen ab; bis zum Ende der Be- Grauen Panther vergessen!) ratungen waren es 320 Stellungnahmen. Die Wortpro- aber die Reform nicht gefährdet. tokolle über die Anhörungen und auch über die Ein- führung standen jedem Ausschußmitglied seit Som- Eine Folge hatte das Geschrei allerdings: Es hat zu mer zur Verfügung. einem Run auf neue Zähne, Brillen und Hörgeräte geführt. Die Koalitionsfraktionen CDU/CSU und FDP und die Bundesregierung werteten die Anhörungen und (Zuruf von der CDU/CSU: Völlig unnötig!) Stellungnahmen aus und legten 80 substantielle Än- Eine rätselhafte Seuche scheint die Deutschen in die- derungsanträge vor. Diese bringen vor allem Verbes- sem Jahr befallen zu haben, die auf einmal schlechter serungen und finanzielle Entlastungen für die Kran- kauen, schlechter sehen und hören können, wie dies ken, aber auch erhebliche Verminderungen der bü- in der „Welt" stand. Hier möchten sich die Versicher- rokratischen Verfahren für die Selbstverwaltung und ten noch schadlos halten, ehe sie im nächsten Jahr sichern den Datenschutz. Die weiteren 120 Anträge selbst höhere Eigenleistungen erbringen müssen. betrafen überwiegend rechtstechnische und redaktio- nelle Änderungen; sie lösten keinen Beratungsbedarf (Zuruf von der SPD: Das ist eine Abstimmung aus. mit den Füßen! — Weitere Zurufe von der SPD) Über die Änderungsanträge der Koalition, aber auch die recht stattliche Anzahl der Anträge der Op- An diesen Auswüchsen, meine Damen und Herren, position, die übrigens erst am 26. Oktober und teils zeigt sich, wie sich unser System fast zu einer Art noch später, zuletzt am 9. November, eingereicht wor- Selbstbedienungsladen verändert hat. den sind, wurde in neun weiteren Ausschußsitzungen (Beifall bei der CDU/CSU — Widerspruch bei beraten und abgestimmt. der SPD und den GRÜNEN) (Urbaniak [SPD]: Das sind doch Ungeheuer Dies gilt für Leistungserbringer wie auch für Lei- lichkeiten!) stungsnehmer. 7846 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Dr. Becker (Frankfurt) Es hat mit Solidarität gewiß nichts mehr zu tun, können. Bei der Durchführung von Maßnahmen zur wenn Optiker aus ihrer Kundenkartei Kunden an- Gesundheitsförderung und Krankheitsverhütung soll schreiben, daß ihre Brille jetzt drei Jahre alt sei und sie in Rahmenrichtlinien die enge Zusammenarbeit der dann wieder Anspruch auf eine neue Brille hätten. Krankenkassen mit Kassenärzten, Gesundheitsäm- tern und mit der Bundeszentrale für gesundheitliche (Louven [CDU/CSU]: Hört! Hört!) Aufklärung gefördert werden. Auch die Neujahrsgrüße der Kurheime an die Kurlau Zu den wichtigen Reformschritten in diesem Be- ber der vergangenen Jahre haben viel Erinnerungs- reich der Prävention gehören auch Prophylaxemaß- wert, in zweierlei Hinsicht. Hier wären noch viele Bei- nahmen bei der Verhütung von Zahnkrankheiten spiele zu bringen. vom Kindesalter an. Die Teilnahme an solchen Maß- Meine Damen und Herren, die Sparabsichten wur- nahmen zahlt sich auch für den Patienten aus, wenn er den breit ausgewalzt, die Verbesserungen und die einmal Zahnersatz benötigt, weil er dann einen Bonus Reformschritte aber kaum erwähnt oder völlig totge- zum Zuschuß erhält. schwiegen. Gesundheitsuntersuchungen zur Früherkennung (Zuruf von der SPD: Weil es sie nicht gibt!) und frühzeitigen Behandlung der häufigsten Volks- krankheiten wie Herz-, Kreislauf-, Zucker- und Nie- Dies hat die Diskussion nur auf die Kostendämpfung renkrankheiten sollen den Patienten bei seiner Eigen- abgedrängt. Die Reformschritte wurden kaum wahr- verantwortung für die eigene Gesundheit unterstüt- genommen und wenn überhaupt, nur mit negativen zen. Schlagzeilen besetzt wie: „Das kostet mehr Geld" oder „Entsolidarisiert die Krankenversicherung! ". Die ambulanten und stationären medizinischen Vorsorgeleistungen werden neu geregelt und erwei- (Zuruf von der SPD: Zu Recht! — Gegenruf tert. Gerade die frühe Rehabilitation kann chroni- des Abg. Günther [CDU/CSU]: Völlig zu Un schen Krankheiten vorbeugen und Siechtum verhin- recht!) dern. Deshalb gehört auch die Verbesserung der Re- In unserem Krankenversicherungssystem kommen habilitation zu unseren Reformzielen. die Gesundheitsförderung, die Vorbeugung und die Einer der wichtigsten Reformschritte ist die Verbes- Verhinderung von Krankheiten bisher entschieden zu serung der Leistungen bei der häuslichen Pflege. Dies kurz. Daher ist es ein vorrangiges Ziel unserer Reform, ist ein Anliegen, das seit mehr als zehn Jahren verfolgt jetzt die Prävention zu stärken. wird. Wir packen es endlich an. Gewiß ist dieser (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Schritt nur ein Teilaspekt bei der Gesamtlösung der großen Probleme der Pflegebedürftigkeit. Die häusli- Die Aufklärung über Gesundheitsgefährdungen, die che Pflegehilfe wird aber die einzige Aufgabe blei- Beratung über die Vermeidung von Gefährdungen ben, die die Krankenversicherung hier zu überneh- einschließlich der Mitwirkung bei der Verhütung ar- men hat. Ein umfassendes Gesamtkonzept unter Ein- beitsbedingter Gesundheitsgefahren gehören jetzt beziehung anderer Träger und anderer Finanzmittel mit zu den Aufgaben der Krankenkasse. wird erarbeitet. Bisher wurde zuwenig dafür getan, neue Erkennt- Auch für die Versorgung der psychisch- Kranken nisse in der Medizin so rasch wie möglich in die Brei- werden in diesem Gesetz die Grundlagen verbes- tenversorgung umzusetzen. sert. Überdiagnostik und Übertherapie nützen dem Pa- (Zuruf von der SPD: Wo denn?) tienten nicht. Nicht die Gesundheit bedarf der Reform, — Nachlesen. sondern der Umgang der Menschen mit ihr. (Beifall bei der CDU/CSU — Lachen bei der (Louven [CDU/CSU]: Fragen Sie einmal, wer SPD — Kirschner [SPD]: Auf welcher sie bezahlt!) Seite?) Unendlich viel wäre gewonnen, wenn es gelänge, Der vor wenigen Tagen übergebene Expertenbericht durch gezielte Beratung die schädlichen Wirkungen über die Ergebnisse der Modellversuche nach der von Nikotin, Alkohol, Medikamentenmißbrauch, Be- Psychiatrie-Enquete wird nun in Bund, Ländern und wegungsmangel und Übergewichtigkeit in aktives Gemeinden ausgewertet. Verhalten umzusetzen. Der Gesundheit wäre in ho- (Abg. Urbaniak [SPD] meldet sich zu einer hem Maße gedient, den einzelnen koste es kein Geld, Zwischenfrage) und den Krankenkassen würden enorme Summen er- spart. Hier werden später weitere Verbesserungen notwen- dig sein. (Kirschner [SPD]: Ja, schafft einmal die Wer bung ab!) Vizepräsident Frau Renger: Gestatten Sie eine Zwi- Dies gehört zur Eigenverantwortung. Gesundheitsre- schenfrage, Herr Kollege? form beginnt mit vernünftigem Leben. Umdenken der Versicherten ist nötig; wir helfen dabei. (Beifall bei der CDU/CSU — Frau Unruh Dr. Becker (Frankfurt) (CDU/CSU): Nein. [GRÜNE]: Helfen Sie den Ärzten!)

Zu den Aufgaben der Krankenkasse gehören auch Vizepräsident Frau Renger: Tut mir leid. — Generell in Zukunft Unterstützung und Zuschüsse an Selbsthil- nein? Dann brauchen wir nicht immer wieder zu fra- fegruppen, die im Satzungsrecht geregelt werden gen. Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7847

Dr. Becker (Frankfurt) (CDU/CSU): Generell, das Auch nach den Vorstellungen der SPD bleibt es bei hatte ich schon vorhin gesagt. den alten Regeln der Zuzahlungen und damit bei hö- heren Belastungen für die chronisch Kranken. Vizepräsident Frau Renger: Das hört man hier so (Zuruf von der SPD) schlecht. — Völlig d'accord, Herr Dreßler; Sie können es noch (Scharrenbroich [CDU/CSU]: Das ist eine verbessern. aufklärende Rede, die muß im Zusammen hang vorgetragen werden!) (Dreßler [SPD]: Keinen Rufmord hier!) In unserem System gibt es große Wirtschaftlich- Dr. Becker (Frankfurt) (CDU/CSU): Dies ist eine keitsreserven, die durch kostenbewußtes Verhalten Aufklärung, meine Damen und Herren, deshalb trage bei Ärzten, Zahnärzten und Krankenhäusern und son- ich sie im Zusammenhang vor. An der Aufklärung hat stigen Leistungserbringern zu mobilisieren sind. Dies es bisher am meisten gemangelt. soll durchgesetzt werden, auch durch mehr Wettbe- (Beifall bei der CDU/CSU und Abgeordneten werb, Im Vertragswege werden von der Selbstverwal- der FDP) tung Ärzte — Krankenkassen für verordnete Leistun- Ein besonders wichtiger Reformschritt ist die Ein- gen globale Vorschläge festgelegt. Bei ihrer Über- führung von Festbeträgen für Arznei-, Verband- und schreitung folgen Wirtschaftlichkeitsprüfungen, bei Hilfsmittel. Wir sehen darin eine Steuerungsmöglich- nachgewiesener Unwirtschaftlichkeit Beratung und keit für mehr Wettbewerb und für die Senkung der gegebenenfalls auch Regresse. Preise. Dabei haben wir Vorkehrungen getroffen, daß Um diese Wirtschaftlichkeitsprüfungen wirksam die Innovationsfähigkeit unserer pharmazeutischen durchführen zu können, war eine größere Transpa- Industrie erhalten bleibt, denn niemand will das Ende renz in dem System erforderlich. Hier wurden die ur- der Pharmaforschung in Deutschland. Aber niemand sprünglich vorgesehenen umfangreichen Daten- kann auch überhöhte Preise zu Lasten der Kranken- sammlungen in den Beratungen ganz erheblich be- kassen verlangen. Wo Festbeträge gebildet sind, ent- schnitten. Auf Versicherte bezogene Daten werden fallen für die Patienten in Zukunft die Zuzahlungen. nur noch für die Stichprobenprüfung benötigt. Die (Günther [CDU/CSU]: Das wird immer ver Selbstverwaltung kann darüber hinaus Vereinbarun- schwiegen!) gen für eine Reduzierung der Überprüfungszahlen Die verbleibenden Zuzahlungen werden durch Härte- und der Datensammlung treffen, wenn das ange- fall- und Überforderungsklauseln erheblich ge- strebte Ziel auf einfacherem Weg erreicht wird. Das dämpft. Eine Witwe mit 600 DM Renteneinkommen sollten die Leistungserbringer einmal zur Kenntnis braucht bei Arzneimitteln, bei Massagen, bei Heilmit- nehmen. teln, bei Zahnersatz oder bei Fahrten nichts zuzuzah- (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) len. Im Gesetz sind jetzt neue Regelungen über das (Frau Unruh [GRÜNE]: Wie soll die von Sammeln von Daten, das Verarbeiten und die Lö- 600 DM etwas bezahlen?) schung der Daten getroffen worden. Leistungskonten- — Nur weiter zuhören! — sind damit nicht möglich, und das Gerede vom „glä- Auch die Witwe mit 1 000 DM Renteneinkommen sernen Patienten" ist zerplatzt. bleibt zuzahlungsfrei, und auch bei 1 200 DM Renten- einkommen im Monat entfallen die Zuzahlungen in (Frau Unruh [GRÜNE]: Haben wir Gott sei Zukunft. Dank abwenden können!) (Scharrenbroich [CDU/CSU]: Das muß hier Auch die Kosten werden dadurch erheblich reduziert. einmal ganz deutlich gesagt werden!) Sie werden bei allen, d. h. bei Krankenkassen, Ärzten, Ich spreche dies hier so deutlich an, weil in der Apotheken und den anderen Leistungserbringern, Bevölkerung, vor allem bei den Rentnern und auch insgesamt bei ca. 200 Millionen DM liegen und nicht, bei den Geringverdienern, eine große Verunsiche- wie behauptet, bei 2 Milliarden DM. rung durch die Desinformationskampagne entstan- Auch der neue medizinische Dienst wurde von den den ist. Leistungserbringern oft als ein Monstrum aufge- (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) bauscht. Er ist jetzt zu einem eigenständigen Bera- Auch bei Beziehern mittlerer Einkommen werden, vor tungsdienst der Krankenkassen mit begrenzten Auf- allem bei chronisch Kranken, die Belastungen durch trägen unter Vorrang von Honorarkräften umgestal- die neue Überforderungsklausel gemindert. Sie legt tet. Er wird kaum mehr kosten, als die Krankenkassen fest, daß bei Arznei- und Heilmitteln sowie bei Fahr- bisher schon dafür aufwenden mußten. kosten alle Zuzahlungen, die über 2 % des Einkom- Meine Kolleginnen und Kollegen der Koalitions- mens bis zu 4 575 DM liegen, von der Krankenkasse fraktionen werden in ihren Reden auf weitere Einzel- übernommen werden. Dadurch werden sich vor allem heiten des Gesundheitsreformgesetzes eingehen. Ich chronisch Kranke besserstehen als nach geltendem will jetzt auf die Alternativen der Opposition zu spre- Recht und geringere Zuzahlungen haben; denn bisher chen kommen. gibt es keine Obergrenzen bei den Zuzahlungen für Arzneimittel, Heilmittel und Fahrkosten. Es lohnt sich kaum, bei den Vorschlägen der GRÜ- NEN länger zu verweilen. (Zuruf von der SPD: Sie mit Ihren getürkten Beispielen!) (Beifall bei der CDU/CSU) 7848 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Dr. Becker (Frankfurt) Außer einem Streichungskonzert betreffend wickelt. Die medizinische Versorgungsstruktur wird 135 Paragraphen und acht Artikel hatten ihre Vor- dann durch die Interessenkonstellation der in der Ge- schläge nur das Wegstreichen jeglicher Selbstbeteili- sundheitskonferenz vertretenen Gruppierungen be- gung, die besondere Förderung von Naturheilmitteln stimmt. Innerhalb dieser Gruppen bestehen aber un- sowie die Streichung der Transparenzkapitel und des terschiedliche Interessenlagen. Der Entscheidungs- medizinischen Dienstes zum Inhalt. prozeß würde in diesen Gremien durch vielfältige Sonderinteressen und taktische Koalitionen geprägt (Zuruf von den GRÜNEN: Das ist doch sein. Die Krankenkassen wären in den Gremien in klar!) einer Minderheitenposition, hätten jedoch die Kosten Sie sprachen im Ausschuß davon, Sie hätten sich der medizinischen Versorgung in vollem Umfang zu nicht in der Lage gesehen, bessere Anträge vorzube- tragen. reiten. (Zuruf von der SPD: Heute haben sie gar (Widerspruch bei den GRÜNEN) nichts zu sagen!) Die Anträge der GRÜNEN verfehlen das notwen- Es ist absehbar, daß die Interessen der Leistungser- dige Stabilisierungsziel völlig. bringer und der Ländervertreter gemeinsam auf eine (Frau Unruh [GRÜNE]: Überhaupt nicht!) Ausweitung des Leistungsangebotes gerichtet sein werden. Dann ist es nicht mehr weit, bis die Kranken- Einsparungen gibt es keine. Die Abschaffung sämtli- kassen in die Rolle von Melkkühen geraten. Die Aus- cher heute bereits geltender Selbstbeteiligungen wirkungen auf die Ausgabenentwicklung wären un- führt zu Mehrausgaben für die Krankenkassen von kalkulierbar. rund 4 Milliarden DM. (Zuruf von der CDU/CSU: Der Bankrott ist (Hört! Hört! bei der CDU/CSU) vorhersehbar!) Die Einführung neuer und die Anhebung bestehender Auch bei der Zulassung der Krankenhäuser nach Leistungen bringen weitere 6 Milliarden DM Mehr- den Vorschlägen der SPD bestehen auf Grund der ausgaben, drittelparitätischen Zusammensetzung im Zulas- (Zuruf von den GRÜNEN: Das stimmt doch sungsgremium erhebliche Zweifel hinsichtlich der Er- gar nicht!) reichbarkeit einer notwendigen Begrenzung. Viel von den 12 Milliarden DM für ein neues Pflegegesetz eher werden die Krankenkassen auch hier dem Diktat erst gar nicht zu reden. Beitragszahler und Steuer- einer Mehrheit von Ländern und Leistungserbringern zahler werden damit enorm belastet. ausgeliefert. Bei Arzneimitteln sollen nach den Vorstellungen (Beifall bei der CDU/CSU) der SPD die Krankenkassen-Spitzenverbände mit den Die GRÜNEN können anscheinend sowieso nicht mit Arzneimittelherstellern auf der Grundlage einer Posi- den eigenen Finanzen umgehen. tivliste die Preise der Arzneimittel vereinbaren. (Frau Unruh [GRÜNE]: Besser rechnen als (Beifall bei der SPD) die CDU; da haben Sie recht!) Dies bedeutet aber die Abschaffung eines- Preiswett- Man kann da nur rufen: Wehe dem Staat, der einmal bewerbs auf der Ebene der Hersteller. in solche Hände fällt! (Lachen bei der SPD — Zuruf von der SPD: (Frau Unruh [GRÜNE]: Mein Gott, Sie sind ja Wieso denn?) total schwach! Das hätte ich nicht von dem Mann gedacht!) Dies ist aus ordnungspolitischen Gründen, aber auch wegen mangelnder Effektivität und Praktikabilität Nach den Vorschlägen der SPD-Fraktion sollen zur abzulehnen. Denn die Krankenkassen werden kaum Durchführung der Versorgung mit medizinischen Lei- über eine ausreichende Verhandlungsmacht verfü- stungen drittelparitätisch besetzte regionale Gesund- gen, um Preissenkungen durchzusetzen. Hier werden heitskonferenzen gebildet werden, die je zu einem die Instrumente der Koalitionsparteien, nämlich Fest- Drittel mit Vertretern der Krankenkassen, der Lei- beträge und wirksamere Wirtschaftlichkeitsprüfun- stungserbringer und der Länder besetzt sein sollen. gen, viel eher zum Erfolg führen. (Beifall bei der SPD) (Zuruf von der SPD: Vor allem bei den Kran Diese Gesundheitskonferenz stellt den Bedarf an Ge- ken!) sundheitsleistungen fest. Sie erstellt — wie könnte es Wer sich die finanziellen Auswirkungen der SPD bei Genossen anders sein? — einen Gesundheitsbe- Anträge einmal ansieht, stellt fest, daß durch die Ab- darf splan lehnung von Leistungseinschränkungen und Zuzah- (Dr. Stark [Nürtingen] [CDU/CSU]: Saubere lungen außer bei Bagatellarznei- und -hilfsmitteln Planung! — Louven [CDU/CSU]: Mehr mögliche Einsparungen von 4,5 Milliarden DM entfal- Staat!) len. Da die Festbeträge von der SPD abgelehnt wer- den, entfallen weitere 3 Milliarden DM. und legt die Zahl der Praxen, der Krankenhäuser und Krankenhausbetten sowie der weiteren Leistungser- Rechnet man die zusätzlichen Ausgaben für Pflege- bringer bzw. Versorgungseinrichtungen bis hin zum leistungen, für den Pauschbetrag bei Entbindungen letzten Gesundheitshandwerker fest. Hier werden ge- und für die Gleichstellung psychisch Kranker in einer sundheitspolitische Entscheidungen einer Proporz- Größenordnung von 2 Milliarden DM hinzu, so ergibt bürokratie überantwortet und nachher über sie abge- sich gegenüber den Vorschlägen der Koalition durch Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7849

Dr. Becker (Frankfurt) die SPD-Anträge eine zusätzliche Gesamtbelastung Mit Ihrem sogenannten Gesundheitsreformgesetz von über 9,5 Milliarden DM. wollen Sie die Antworten auf die Probleme und Her- Neue Geldquellen sind also erforderlich. Daher will ausforderungen unseres Gesundheitswesens geben. die SPD die Beitragsbemessungsgrenze und die Sozi- Für die SPD-Bundestagsfraktion stelle ich erstens alversicherungspflichtgrenze aufheben. fest: Ihr sogenanntes Gesundheitsreformgesetz geht Meine Damen und Herren, mit solchen Vorschlägen an den eigentlichen Problemen des Gesundheitswe- läßt sich aber die gesetzliche Krankenversicherung sens vorbei. nicht reformieren. (Beifall bei der SPD) Wir sind überzeugt, daß unser Konzept besser ist, Ich stelle zweitens fest: Ihr Gesundheitsreformgesetz daß es der richtige Weg ist, um unser freiheitlich ist gesundheitspolitisch schädlich. orientiertes und gegliedertes gesundheitliches Ver- sorgungssystem zu verbessern und auf Dauer finan- (Beifall bei der SPD) zierbar zu halten. Schon sprechen die Fachleute da- Ich stelle drittens fest: Ihr sogenanntes Gesundheits- von: Diese Reform ist besser als ihr Ruf. reformgesetz ist sozialpolitisch ein schwerwiegender (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Rückschritt. Lachen bei der SPD) (Beifall bei der SPD) Das wird noch deutlicher werden, wenn die vielen Meine Damen und Herren, Sie lösen mit Ihrem Ge- Strukturveränderungen des GRG erst einmal bekannt setz keines der wirklichen Probleme des Gesundheits- sind und die Bürger am 2. Januar 1989 merken, daß wesens, Sie weichen diesen Problemen aus; denn wo sie bei Krankheit wie bisher eine gute, ausreichende sind Ihre Vorschläge, mit denen Sie die gravierenden und zweckmäßige Versorgung erhalten, ohne daß sie und sozial ungerechten Beitragssatzunterschiede überfordert werden. zwischen den Krankenkassen von bis zu 8 % beseiti- (Andres [SPD]: Ein böses Erwachen wird es gen? Wo sind sie? geben!) (Kolb [CDU/CSU]: Woher kommen die? — Meine Damen und Herren, zum Abschluß lassen Sie Dr. Becker [Frankfurt] [CDU/CSU]: Finanz- mich noch einiges hervorheben. Ohne einen Mann ausgleich!) mit dem Mut, der Tatkraft und Aktivität, mit dem Wo sind Ihre Vorschläge zur Gleichstellung aller Beharrungs- und Durchsetzungsvermögen, wie es un- Versicherten, insbesondere zur Gleichstellung von ser Arbeitsminister Norbert Blüm immer wieder ge- Arbeitern und Angestellten? zeigt hat, wäre diese Reform nicht durchzusetzen ge- wesen. (Seehofer [CDU/CSU]: Wo waren Sie im Ausschuß?) (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Daher gilt ihm unser besonderer Dank. Wo, Herr Seehofer, sind Ihre Vorschläge zur Neuord- nung des unübersichtlichen Krankenversicherungs- Ein gleicher Dank gebührt auch den Beamtinnen systems mit fast 1 200 Krankenkassen? und Beamten und Angestellten seines Ministeriums, allen voran dem Leiter der Abteilung Krankenversi- (Seehofer [CDU/CSU]: Wo waren Sie- die cherung, Karl Jung. ganzen Wochen?) (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Wo sind Ihre Vorschläge zur Stärkung der Selbst- verwaltung, damit die Krankenkassen die Interessen Einen besonderen Dank will ich aber auch noch der der Versicherten besser gegenüber Ärzten, Zahnärz- Arbeitsgruppe „Arbeit und Soziales" der CDU/CSU ten und der Pharmaindustrie durchsetzen können? Bundestagsfraktion wie auch der Arbeitsgruppe „So- Wo sind Ihre Vorschläge zur Beseitigung von Überka- zialpolitik" der FDP-Fraktion aussprechen, die in un- pazitäten im Gesundheitswesen, zur Neuordnung des ermüdlichem Einsatz und hervorragender Zusam- Krankenhauswesens, zur Neuordnung des Arzneimit- menarbeit das Reformwerk mit getragen haben. telmarkts und der Arzneimittelpreisbildung? Besten Dank für das Zuhören. (Kolb [CDU/CSU]: Fangen wir in Nordrhein (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Westfalen an!) Wo sind Ihre Vorschläge zur Neuordnung der Kran- kenhauspflegesätze, der ärztlichen und zahnärztli- Vizepräsident Frau Renger: Das Wort hat der Abge- chen Honorierung? ordnete Dreßler. Nichts, überall Fehlanzeige auf der ganzen Linie. Das ist das Faktum.

Dreßler (SPD): Frau Präsidentin! Meine Damen und (Beifall bei der SPD) Herren! Wir beraten heute in zweiter und dritter Le- Genau dies sind die eigentlichen Probleme des Ge- sung ein Gesetzesvorhaben, das Bundesregierung sundheitswesens. Dies sind die Fragen, die beantwor- und Koalitionsfraktionen zu den zentralen Aufgaben tet werden müßten, um deren Beantwortung sich der der Sozial- und Gesundheitspolitik dieser Wahlpe- Bundesarbeitsminister und die gesamte CDU/CSU riode des Deutschen Bundestages erklärt haben. FDP-Koalition drücken. (Zurufe von der CDU/CSU: Das ist richtig! — Was machen Sie statt dessen, meine Damen und Genauso ist es!) Herren? Sie unterlassen nicht nur die Beseitigung der 7850 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Dreßler sozialen Ungerechtigkeiten, die durch die vielen Feh- gabe ausrichten — was hat dies mit rationaler, zielge- ler und Mängel des Gesundheitswesens hervorgeru- richteter oder gar gestaltender Gesundheitspolitik zu fen werden; nein, Sie fügen den bestehenden Unge- tun? — Gar nichts hat das damit zu tun! rechtigkeiten durch Ihr Gesetz neue Ungerechtigkei- Dies alles wissen die Damen und Herren der Koali- ten hinzu. tion, und das weiß natürlich auch der Arbeitsminister. (Beifall bei der SPD) Wenn Sie sich trotzdem nicht danach richten, wenn Das, was Sie heute verabschieden wollen, ist keine Sie bei Ihrer völlig willkürlichen Sparoperation blei- Gesundheitsreform, sondern dies ist ein Gesetz zur ben, zeigt dies Ihr wahres Ziel: Sie wollen keine Struk- Zerstörung der sozialen Krankenversicherung, turreform, Sie wollen abkassieren, den Patienten in meine Damen und Herren. die Tasche greifen. Das ist alles. (Günther [CDU/CSU]: Das ist weit übertrie (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN — ben!) Kolb [CDU/CSU]: Und diejenigen, die Bei träge zahlen, interessieren Sie gar nicht?) Sie werden den Rentnern und Alten die Krankenkas- senbeiträge erhöhen und gleichzeitig den Gesunden Weil Einsparungen das Ergebnis einer Reform sein Beiträge zurückerstatten. Sie wissen: Dies zerstört die können, aber nicht zu deren Voraussetzungen gehö- Solidarität. ren, wird jede Zahlenangabe über Sparvolumina zum jetzigen Zeitpunkt blanke Spekulation. (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN) (Dr. Thomae [FDP]: Bei Ihnen hört man keine Sie werden für Zahnersatz und Kieferorthopädie die Zahlen!) Kostenerstattung einführen, und Sie wissen: Dies zer- stört das Sachleistungsprinzip. Sie kann bestenfalls Hoffnung sein. Reden Sie also (Beifall bei der SPD) den Bürgerinnen und Bürgern nicht ein, Sie würden 14 Milliarden DM einsparen. Sagen Sie ihnen die Nein, Sie wollen unser Gesundheitswesen und un- Wahrheit: Sie hoffen, daß Sie 14 Milliarden DM ein- sere Krankenversicherung nicht reformieren. Sie wol- sparen werden. Ich sage Ihnen: Ihre Hoffnung wird len ein ganz anderes Gesundheitswesen, eine andere Sie trügen. Ihre Rechnereien über vermeintliche Ein- Krankenversicherung. In der Krankenversicherung, sparungen sind abgrundtief unseriös. die Sie wollen, werden Worte wie „sozial" und „soli- darisch" zu Fremdwörtern. Sie wollen die Funda- (Louven [CDU/CSU]: Dann ist das Gesetz mente unserer sozialen Krankenversicherung unter- also nicht so schlimm, wie Sie es hinstel graben. len!) (Louven [CDU/CSU]: Wem wollen Sie das — Ruhig, meine Damen und Herren, jetzt kommen wir einreden?) zu Ihren Fakten. Sie wollen eine Krankenversicherung, in der nicht Lassen Sie mich das beispielhaft erläutern. In Ihrer mehr die Gesunden für die Kranken, sondern die Einsparrechnung gibt es eine Position „Strukturef- Kranken zuallererst für sich selbst einstehen. Ihr fekte", was immer das auch sein mag. Sie beziffern sie Motto heißt für viele Kranke: Hilf dir selbst! — Das mit 3,6 Milliarden DM. Wie kommen Sie- eigentlich sind die Tatsachen. auf diese Zahl? Wenn Sie behaupten, daß durch ver- schiedene Effekte, die sich aus dem Zusammenwir- (Beifall bei der SPD und der Abg. Frau Unruh ken der von Ihnen vorgesehenen Maßnahmen erge- [GRÜNE] — Louven [CDU/CSU]: Wer soll ben würden, Einsparungen von 3,6 Milliarden DM Ihnen das denn glauben?) entstehen, was ist denn das anderes als Spekulation? Dies, meine Damen und Herren, ist zutiefst un- Das sind doch Taschenspielertricks. Ihre 3,6 Milliar- christlich, ja steht in krassem Widerspruch zu den den DM sind nicht belegbar. Sie sind Luftbuchungen, Geboten der Mitmenschlichkeit und des Füreinander meine Damen und Herren. Einstehens. (Beifall bei der SPD und der Abg. Frau Unruh (Beifall bei der SPD) [GRÜNE] — Günther [CDU/CSU]: Fragen Ihre sogenannte Gesundheitsreform schließt sich Sie einmal die Leistungsanbieter!) nahtlos an Ihre unsoziale Steuerreform an: Den Klei- Nun hat der Bundeskanzler am Dienstag in der nen wird genommen, und den Großen wird gegeben. Haushaltsdebatte gesagt, die SPD würde sich mit ihrer Das ist das Ergebnis. Kritik am sogenannten Gesundheits-Reformgesetz (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN) hinter den Interessenverbänden verstecken. Sie wollen im Gesundheitswesen sparen; 14 Milli- (Günther [CDU/CSU]: Arm in Arm!) arden DM, so sagen Sie. Wieso eigentlich 14 Milliar- In welcher Welt lebt Herr Kohl eigentlich? Erkennen den DM? Warum nicht 20 Milliarden DM oder 7 Mil- Sie nicht, daß der Widerstand gegen dieses Gesetzes- liarden DM oder 15 Milliarden DM oder 9 Milliarden machwerk einhellig ist, von den Arbeitgeberverbän- DM? Ist Ihnen eigentlich bewußt, daß Ihre 14 Milliar- den, den Handwerksverbänden bis zu den Gewerk- den DM eine völlig willkürlich gegriffene Zahl sind, schaften, von den Sozialverbänden über Städte und die Sie mit der gleichen Berechtigung durch irgend- Gemeinden bis zu Patienten und Versicherten? eine andere Zahl ersetzen können? Willkürlich ein Einsparvolumen vorgeben, dann die politischen Maß- (Zuruf von der FDP: Das beweist die Ausge nahmen auf die Erfüllung dieser willkürlichen Vor- glichenheit!) Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7851

Dreßler Mit anderen Worten: Wir verstecken uns nicht. Wir Nun, meine Damen und Herren, wenden wir uns dem haben ein eigenes Konzept vorgelegt, mit dem Sie Kapitel Wahrheit zu: Der Bundeskanzler hat vor drei sich überhaupt nicht sachlich auseinandersetzen wol- Tagen von diesem Pult aus erklärt, len. (Zuruf von der CDU/CSU: Endlich Wahr (Widerspruch bei der CDU/CSU) heit!) Wir Sozialdemokraten fühlen uns nämlich den brei- wir würden von A bis Z die Unwahrheit sagen. Beifall? ten Schichten der Bevölkerung eng verbunden. Und — Kein Beifall, gut. — Nun schließen sich die Damen genau gegen diesen großen Teil der Bevölkerung, und Herren der Koalition dem an. gegen Versicherte und Patienten, richtet sich Ihr Ge- Nun kommen wir einmal zur angeblichen SPD-Un- setz zuallererst. wahrheit. Ich frage: Ist es unwahr, daß den Patienten für die Erhöhung der Zuzahlung bei Zahnersatz (Beifall bei der SPD — Kolb [CDU/CSU]: 2,3 Milliarden DM abgenommen werden sollen? Ist Sprechen Sie einmal vom Beitragszahler!) das unwahr? Wir verstecken uns nicht, meine Damen und Herren, (Andres [SPD]: Nein!) wir tun unsere Pflicht, wenn wir den Stimmen dieser Bürgerinnen und Bürger hier im Deutschen Bundes- Ist es unwahr, daß für die Einschränkungen bei der tag Ausdruck verleihen und Ihr unsoziales Gesetzes- Kieferorthopädie 200 Millionen DM abkassiert wer- vorhaben bekämpfen. Was fällt Ihnen eigentlich ein, den? eine solche bürgernahe Position zu diffamieren? Was (Zurufe von der SPD: Nein!) fällt Ihnen eigentlich ein? Ist es unwahr, daß bei den Einschränkungen bei (Beifall bei der SPD) Fahrtkosten 580 Millionen DM abkassiert werden? Wie kommen Sie eigentlich dazu, den Protest der (Zurufe von der SPD: Nein! — Dr. F riedmann Bevölkerung, den Protest der Versicherten und Pa- [CDU/CSU]: Alles für die alten Menschen!) tienten als Lobbyismus zu verunglimpfen? Was hat es Ist es unwahr, daß für die Kürzung des Sterbegeldes eigentlich mit Lobbyismus zu tun, meine Damen und Herren, wenn sich eine Rentnerin mit 1 500 DM Rente 910 Millionen DM abkassiert werden? im Monat dagegen wehrt, daß sie für ihre Zahnpro- (Zuruf von der SPD: Nein!) these statt 400 DM dank Ihres famosen Gesetzes zu- künftig 1 000 DM zu zahlen hat? Sie kassieren ab für die Erhöhung der Zuzahlungen im Krankenhaus 270 Millionen DM. Ist das unwahr? (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN — (Zurufe von der SPD und den GRÜNEN: Günther [CDU/CSU]: Schon falsch! — Kolb Nein!) [CDU/CSU]: Rechnen lernen! — Weiterer Zuruf von der CDU/CSU: Stimmt nicht!) Ist es unwahr, daß für die Kürzung des Kurzuschusses 165 Millionen DM abkassiert werden? Ich will Ihnen sagen: Diese Frau wehrt sich dagegen, - weil sie das nicht bezahlen kann, und sie wehrt sich zu (Zurufe von der SPD und den GRÜNEN: Recht, meine Damen und Herren. Nein!)

(Beifall bei der SPD und den GRÜNEN) Für den Leistungsausschluß bei sogenannten Baga- tellarzneimitteln 300 Millionen DM! Für die Erhöhung Wir werden auch deshalb weiter am Thema blei- der Verordnungsgebühr bei Heilmitteln 100 Millio- ben. nen DM!

(Feilcke [CDU/CSU]: Sagen Sie doch einmal (Dr. Vogel [SPD]: Alles wahr!) die Wahrheit! Er sagt nicht die Wahrheit! — Für Leistungskürzungen bei Brillen und Kontaktlin- Frau Unruh [GRÜNE]: Das ist die Wahr- sen 1,05 Milliarden DM! heit!) (Zuruf von der SPD: Abkassieren!) Wir werden weiter mit Ihnen über eine Gesundheits- reform streiten. Glauben Sie nicht, Verbalinjurien Für Leistungsbegrenzung bei Hörgeräten 170 Millio- nen DM! könnten vom Thema ablenken! Glauben Sie nicht, wir würden Ihnen auf den Leim kriechen, damit in dieser (Dr. Vogel [SPD]: Schlimm genug!) Republik nur noch über Ihre Vokabeln, aber nicht mehr über die Unanständigkeiten in Ihrem Gesetz dis- Für Leistungsausschluß von Bagatellhilfsmitteln kutiert wird! Das werden wir nicht zulassen. 230 Millionen DM! (Zuruf von der SPD: Abkassieren!) (Beifall bei der SPD und der Abg. Frau Unruh [GRÜNE]) Für Leistungsbegrenzung auf Festbeträge bei Arznei- mitteln 1,95 Milliarden DM! Für Erhöhung der Re- Nun rufen die Damen und Herren laufend, ich sollte zeptgebühr bei Arzneimitteln zunächst 100 Millionen die Wahrheit sagen. DM und ab 1992 mindestens das Zehnfache! (Zurufe von der CDU/CSU: Nur einmal die (Louven [CDU/CSU]: So kommt man auf Wahrheit!) 14 Milliarden DM!) 7852 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Dreßler Es wird eingesammelt, besser: abkassiert. Das sind Dreßler (SPD): Herr Kollege Cronenberg, ich hatte die Tatsachen. Sie wollten die Wahrheit hören; ich bereits in der ersten Lesung zu diesem Gesetzentwurf habe Sie Ihnen serviert, meine Damen und Herren. darauf hingewiesen — das ist nachzulesen im Proto- (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN) koll — , daß zum erstenmal in der zweiten deutschen Republik, soweit ich sozialpolitisch zurückdenken Nun bin ich mir ja darüber im klaren, daß die CDU/ kann, ein Arbeitsminister mit Unterstützung dieser CSU-Abgeordneten bei den 24-Stunden-Schichten, beiden Fraktionen — der FDP gehören Sie selbst an — die der Ausschuß hat fahren müssen, nicht mehr alle eine Sozialpolitik macht, die Drucksachen lesen konnten. Ich darf Sie darauf hin- Benachteiligten der Ge- nämlich Kranken, Geld abnimmt und es weisen, daß die Zahlen, die ich gerade vorgetragen sellschaft, anderen Benachteiligten gibt, daß es noch keinen Ar- habe, in Ihren eigenen Drucksachen stehen — nur, beitsminister in der Bundesrepublik gegeben hat, damit Klarheit darüber besteht. egal, ob er CDU- oder SPD-Mitglied war, der mit die- (Zuruf von der SPD: So ist es!) sem Mechanismus — den bestätige ich Ihnen jetzt Auch auf unseren Flugblättern, die Sie so heftig kriti- ausdrücklich — mit einer solchen Unverfrorenheit das sieren, stehen doch Ihre Zahlen. Was regen Sie sich Geld diesen Benachteiligten aus der Tasche gezogen also auf? hat. Das bestätige ich ausdrücklich. Herr Kollege Cronenberg, Sie möchten sicherlich (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN — eine Zwischenfrage stellen. Nachdem der Kollege Zuruf von der CDU/CSU: Antworten!) Becker — ich nehme an, aus Hemmungen — keine Damit kein Mißverständnis besteht — ich will das zugelassen hat — durch eine Zwischenfrage könnte ja eben gern ausführen — : Wir werden Ihnen nicht die Wahrheit bekanntwerden — , wollen wir beide uns durchgehen lassen, daß das Thema hier heute nach- jetzt der Wahrheit widmen. — Bitte. mittag sozusagen abgehakt wird. Hier in diesem Hause Leistungskürzungen und zusätzliche Selbstbe- Cronenberg (Arnsberg) (FDP): Ich glaube nicht, teiligungen von rund 9 Milliarden DM zu beschließen Herr Kollege Dreßler, daß die Unterstellung, die Sie und den Patienten und Versicherten im Land weisma- gerade vornahmen, der Sachlichkeit der Debatte chen zu wollen, es bleibe alles beim alten, das geht dient. Aber würden Sie die Güte haben, zuzugeste- nicht, meine Damen und Herren, das geht wirklich hen, die von Ihnen eben aufgelisteten Einsparungen, nicht. — Bitte. die im wesentlichen, was die Positionen anbelangt, ja nicht falsch sind, niemandem anderen als dem Bei- Herr Urbaniak. tragszahler und dem Patienten in Form von weniger Vizepräsident Frau Renger: Beitrag, stabilisiertem Beitrag und neuen Leistungen zur Verfügung gestellt werden? Urbaniak (SPD): Herr Kollege Dreßler, da es um die (Beifall bei Abgeordneten der FDP und der Wahrheit geht: Können Sie mir bestätigen, daß die CDU/CSU — Frau Nickels [GRÜNE]: Das Zahlen, die Sie genannt haben, im Bericht auf stimmt nicht, Herr Cronenberg! — Zuruf von Seite 138, 139 und 140 aufgeführt sind, und müssen der SPD: Das ist die Unwahrheit!) wir nicht davon ausgehen, daß die Berichterstatter und der Vorsitzende des Ausschusses, der diesen Be- richt unterzeichnet, Zahlen, die die Bundesregierung- (SPD): Herr Kollege Cronenberg, ich Dreßler selber vorgelegt hat, wahrheitsgemäß wiedergeben? stimme Ihnen ausdrücklich zu, (Louven [CDU/CSU]: Das ist doch schon be (Zuruf von der SPD: Das war die Unwahr stätigt worden!) heit!) daß diese ganzen Summen, die ich hier genannt habe, und von denen Sie gerade gesagt haben, Sie seien Dreßler (SPD): Herr Kollege Urbaniak, ich gestehe zutreffend — es kann ja auch nicht anders sein, Sie Ihnen alles zu bis auf einen kleinen Punkt: Bei diesem stehen ja in Ihren Drucksachen — , den Patienten, den Stapel von 1,78 m Unterlagen hatte ich die Seitenzah- Versicherten und den Kranken ab dem 1. Januar 1989 len nicht mehr im Kopf. Ansonsten ist alles korrekt. abgenommen werden sollen. (Beifall bei der SPD) (Zuruf von der CDU/CSU: Die kriegen sie Nun brüsten Sie sich mit Ihrer unsäglichen Spar- wieder! — Louven [CDU/CSU]: Jetzt beant operation. Also stehen Sie auch dafür gerade, und worten Sie doch bitte die Frage! — Cronen hören Sie auf, bei den Bürgerinnen und Bürgern so zu berg [Arnsberg] [FDP]: Herr Kollege Dreß tun, als wäre gar nichts geschehen und als würde sich ler — —) gar nichts ändern! — Jetzt möchten Sie eine weitere Frage stellen? Da wird gesagt: Stimmungsmache gegen die Regie- rung. Wenn ich das schon höre! Sie ernten mit den Cronenberg (Arnsberg) (FDP) : Lieber Herr Kollege heftigen Protesten der Bürgerinnen und Bürger nur Dreßler, ich habe es nicht nötig, eine weitere Frage zu das, was Sie mit Ihrer Liste von Boshaftigkeiten in stellen. Ich bitte eigentlich nur um die Beantwortung Ihrem Gesetz gesät haben. der ersten, die da lautete — um es in Ihre Erinnerung Aber da wir gerade beim Thema „zutreffend oder zurückzurufen — , ob die eingesparten Mittel außer „unzutreffend" sind, noch ein Wort. Der Kollege Gün- den Beitragszahlern und Versicherten in Form von ther, sozialpolitischer Sprecher seiner Fraktion, hat in Beitragssenkungen oder in Form von neuen Leistun- der vorigen Woche in einem Pressegespräch die Bot- gen jemandem anderen zur Verfügung gestellt wer- schaft verkündet, im Ausschuß für Arbeit und Sozial- den! ordnung sei beschlossen worden, in Sachen Zahner- Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7853

Dreßler satz von der Vorleistungspflicht des Patienten Ab- Ende der 70er und zu Beginn der 80er Jahre gegen stand zu nehmen. Ihren erbitterten Widerstand durchsetzen müssen. (Zurufe von der SPD: Das ist die Unwahr Und was ist seit 1984? Von 1984 bis heute sind die heit!) Krankenversicherungsbeiträge von 11,4 % auf 13 % Der Patient brauche nun doch nicht, wie ursprünglich gestiegen. Das sind 1,6 % zu Ihrer Regierungszeit. geplant, die gesamte Zahnarztrechnung vorzulegen. Was ist daran eigentlich Erblast? Wenn es eine Erblast Ich stelle fest: Ein solcher Beschluß ist im Ausschuß für in der Krankenversicherung gibt, dann werden die Arbeit und Sozialordnung nie gefaßt worden. Sozialdemokraten sie nach dem Regierungswechsel 1990 abzutragen haben. Diese Erblast werden näm- (Zuruf von der SPD: Leider wahr! — Dr. Bek lich Sie hinterlassen haben. ker [Frankfurt] [CDU/CSU]: Das brauchen wir auch nicht! Das kann die Selbstverwal (Beifall bei der SPD — Kolb [CDU/CSU]: Ein tung selbst bestimmen!) Glück, daß Sie heute so reden! Dann wissen Das Gesetz enthält keine — ich betone: keine — sol- die Leute, was kommt! — Feilcke [CDU/ che Bestimmung. Herr Kollege Günther, wie ist das CSU]: Es ist ja Karneval!) denn nun mit der Unwahrheit? Nun hat der Arbeitsminister wiederholt beredt (Günther [CDU/CSU]: Die Antwort kriegen Klage geführt, die in den letzten Monaten sprunghaft Sie!) gestiegenen Ausgaben für Zahnersatz, für B rillen, Warum verschweigen Sie, daß im Sinne einer ech- Hörgeräte seien ein Akt der Plünderung der Kranken- ten Rollenverteilung Ihr Koalitionspartner ausdrück- versicherung durch die Patienten. Ich nenne diese lich darauf bestanden hat, daß im Ausschußbericht Äußerung, Herr Blüm, eine schnöde Verunglimpfung festgehalten wird, bei Zahnersatz werde die Kostener- und weise sie auf das entschiedenste zurück. stattung eingeführt? Also das genaue Gegenteil Ihrer Verlautbarung. (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der GRÜNEN) (Dr. Becker [Frankfurt] [CDU/CSU]: Das wi derspricht sich doch nicht!) Hier werden nämlich Ursache und Wirkung auf den Kopf gestellt. Richtig ist doch, daß erst der Arbeitsmi- Jetzt versuchen Sie, den Bürgern einzureden, die nister selbst mit seinem unsozialen Machwerk diesen Kostenerstattung, die Sie beschlossen haben, sei ei- Ausgabenschub verursacht hat. Die Patienten haben gentlich gar keine. Wer sagt denn hier wohl die Un- erkannt, was da an Belastungen auf sie zukommt, und wahrheit? Wer streut denn hier den Bürgern Sand in wollen die Leistungen, die sie ohnehin benötigen, zu die Augen? sozial erträglichen Bedingungen. Tun Sie also nicht (Dr. Becker [Frankfurt] [CDU/CSU]: Herr so, als würden hier Zahnprothesen, als würden hier Dreßler, zu kurz gedacht!) Hörgeräte, Rollstühle oder Massagen auf Vorrat ver- ordnet! Wenn Sie, Herr Blüm, ein vernünftiges Gesetz Wenn Sie nicht wollen, meine Damen und Herren von vorgelegt hätten, gäbe es keinen Ausgabenschub. der CDU, daß der Patient beim Zahnarzt den gesam- - ten Rechnungsbetrag vorlegt, dann schreiben Sie es Im übrigen: Das, was jetzt an Mehrausgaben ent- doch in Ihr Gesetz. Sie haben es aber nicht hineinge- steht, sind doch die Minderausgaben im nächsten schrieben, weil Sie es nämlich nicht wollen. Sie wol- Jahr. Der Versicherte, der seinen Zahnersatz jetzt er- len, daß der Patient zahlen muß. So ist das nämlich. hält, benötigt ihn nicht im nächsten Jahr. Wenn Sie (Beifall bei der SPD — Günther [CDU/CSU]: also im nächsten Jahr Ihr unsoziales Gesetz feiern So ist es genau falsch!) wollen, weil es angeblich Kosten begrenzt, werden wir Sie an die Ursachen erinnern; dies kündige ich Ihre neueste Masche ist jetzt die Wiederbelebung Ihnen schon heute an. des Gespenstes von der Erblast. Sie müßten das jetzt alles machen, so behaupten Sie, weil die sozialliberale Nun, meine Damen und Herren, ganz ohne Zweifel Koalition, weil also die SPD und die Kolleginnen und gehört das Thema Entbürokratisierung zu den Lieb- Kollegen von der FDP, lingsthemen dieser Koalition. Das allerdings, was Sie (Louven [CDU/CSU]: Das ist das erste Rich unserem Land mit Ihrem sogenannten Gesundheits tige, was Sie jetzt sagen!) Reformgesetz an Bürokratisierung zumuten, ist wirk- lich ein Alptraum. Die Versicherten werden sich zu mit denen Sie ja jetzt in einer Regierung sitzen, das Fachleuten im Krankenversicherungsrecht weiterbil- während Ihrer Regierungszeit nicht gemacht habe. den müssen, wenn sie alles das verstehen oder gar Welch ein Unsinn! Dank der erfolgreichen gesetzli- nachvollziehen wollen, was Sie ihnen mit Ihren Be- chen Bemühungen der sozialliberalen Koalition in den schlüssen abverlangen. Jahren 1977 und 1981 (Zurufe von der CDU/CSU) (Jung [Lörrach] [CDU/CSU]: Das ist eine Be leidigung der Selbstverwaltung!) — nun hören Sie genau zu — haben sich die Kranken- versicherungsbeiträge in dieser Republik bis in das — Nun paß mal auf, Kollege! — Nehmen wir einmal Jahr 1984, also bis weit in Ihre Regierungszeit hinein, das Beispiel der Arzneimittelversorgung — wir kom- bei 11,4 % stabilisiert. Die Gesetze, die das bewirkt men ja immer direkt den Wünschen der Herren nach haben, haben Sie samt und sonders abgelehnt. Wir und machen das an konkreten Beispielen fest — : Zu- haben die Stabilisierung der Krankenversicherung künftig wird es erstens Arzneimittel geben, die die 7854 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Dreßler Krankenversicherung nicht bezahlt, die also der Pa- gen, die auf die 4 % angerechnet werden, und Zuzah- tient voll selber tragen muß, lungen, die nicht auf die 4 % angerechnet werden, wie etwa Zahnersatz oder Krankenhaus, und das müssen (Zuruf von der CDU/CSU: Das gibt es schon alle anderen Krankenkassen für Millionen freiwillig jetzt!) Versicherter auch. zweitens Arzneimittel, die unter einen Festbetrag fal- Viertes Problem: Die Krankenkasse muß für den len, die also der Patient ohne Zuzahlung voll von der Versicherten vergleichen, welche Zuzahlungen er Krankenkasse erhält, nach der 4 %-Klausel hätte leisten müssen und wieviel (Zuruf von der CDU/CSU: Das ist eine Ver Zuzahlungen er tatsächlich geleistet hat, und das besserung für ihn!) müssen alle anderen Krankenkassen für Millionen von freiwillig Versicherten auch. drittens Arzneimittel, die mit einem Festbetragsprä- parat konkurrieren, bei denen also der Patient den Fünftes Problem: Stellt die Krankenkasse beim Ver- Unterschiedsbetrag zwischen dem Festbetrag und sicherten fest, daß er zuviel an Zuzahlungen geleistet dem Arzneimittelpreis selber tragen muß, viertens hat, muß sie ihm den überschießenden Betrag zurück- Arzneimittel, die nicht festbetragsfähig sind, bei de- erstatten, und das müssen alle anderen Krankenkas- nen also der Patient die Rezeptgebühr von 3 DM und sen für die Millionen freiwillig Versicherten auch. später dann 15 % des Preises, höchstens 15 DM, zu (Dr. Vogel [SPD]: Zuzahlungsrückerstat tragen hat — vier verschiedene Erstattungsstufen nur tungsamt!) bei Arzneimitteln! — Sind Sie mitgekommen, meine Damen und Her- (Louven [CDU/CSU]: Und damit soll die ren? — Selbstverwaltung nicht fertig werden?) (Heiterkeit und Beifall bei der SPD) Selbst wir hier, die wir uns mit der Materie befaßt Das, meine Damen und Herren, ist die Entbürokrati- haben, tun uns doch schwer, die Unterschiede zwi- sierung, wie sie sich Konservative und diejenigen, die schen diesen vier Erstattungsstufen bei Arzneimitteln von sich behaupten, liberal zu sein, vorstellen. zu erkennen. (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten (Kolb [CDU/CSU]: Ja, Sie!) der GRÜNEN) Welcher Patient soll dies eigentlich später noch nach- Mit anderen Worten, meine Damen und Herren: Wir vollziehen können? Können Sie sich eigentlich vor- begrüßen die Christlich-Bürokratische Union im Ver- stellen, was nach Inkrafttreten Ihres Gesetzes in den bund mit der Freien Bürokratischen Partei. Apotheken los sein wird? Hat das alles nach Ihrer Auf- (Heiterkeit und Beifall bei der SPD und bei fassung etwas mit Entbürokratisierung zu tun? Haben Abgeordneten der GRÜNEN) Sie sich eigentlich einmal überlegt, wie Ihre Härtefall- klausel, insbesondere Ihre Überforderungsklausel bei der Festlegung der Höhe der Selbstbeteiligung des Vizepräsident Frau Renger: Gestatten Sie eine Zwi- einzelnen Patienten im Verwaltungsverfahren schenfrage von Frau Matthäus-Maier? — Bitte. wirkt? - Ich will einmal ein Beispiel eines freiwillig Versi- Frau Matthäus-Maier (SPD) : Herr Dreßler, kann ich cherten nennen, dessen Verdienst über der Beitrags- Sie nach all dem, was Sie ausgeführt haben, so verste- bemessungsgrenze von derzeit 4 500 DM liegt. Für hen, daß wir in Zukunft neben dem Stoltenbergschen ihn gilt nämlich die Überforderungsklausel: Er muß Quellensteueramt ein Blümsches Zuzahlungsrücker- 4 % seines Einkommens im Jahr an Selbstbeteili- stattungsamt brauchen? gungsleistungen aufbringen. (Heiterkeit bei der SPD — Louven [CDU/ (Cronenberg [Arnsberg] [FDP]: Bis zu 4 %!) CSU]: Ich sehe ihn zum erstenmal in seinem Leben lachen!) — Achtung! Erstes Problem: Die Krankenkasse kennt das Jah- Dreßler (SPD): Ja, das ist eine besonders gute Wort- reseinkommen des Versicherten nicht. Sie weiß nur, schöpfung. Wir sollten sie weiterempfehlen, damit daß er monatlich über 4 500 DM verdient. Sie muß auch jeder weiß, woran er ist. also in einem ersten Schritt durch einen Fragebogen beim Versicherten das Jahreseinkommen feststellen, Meine Damen und Herren, das, was ich Ihnen hier und dies müssen alle anderen Krankenkasse bei Mil- für einen freiwillig Krankenversicherten vorexerziert lionen von freiwillig Versicherten, die über der Bei- habe, gilt so oder etwas abgewandelt für alle anderen tragsbemessungsgrenze liegen, auch. Versicherten, und das sind immerhin 39 Millionen in dieser Republik. Ich weiß nicht, ob die Krankenkassen Zweites Problem: Die Krankenkasse muß die Lei- in dem Zeitraum von Anfang Januar bis Ende März stungen des Versicherten im ablaufenden Jahr fest- überhaupt noch zu etwas anderem kommen, als aus- stellen und die von ihm gezahlten Zuzahlungen aus- zurechnen und Ihren bürokratischen Unfug nachzu- rechnen, und das müssen alle anderen Krankenkas- vollziehen. sen bei Millionen von Versicherten auch. (Kolb [CDU/CSU]: Kennen Sie neue Techni (Feilcke [CDU/CSU]: Wenn Sie im Ausschuß ken?) gewesen wären, wüßten Sie es besser!) Aber eines weiß ich mit Gewißheit: Das, was Sie den Drittes Problem: Die Krankenkasse muß die Zuzah- Krankenkassen hier an zusätzlicher Bürokratie abver lungen auseinanderrechnen, und zwar in Zuzahlun- langen, hat mit ihren originären Aufgaben, nämlich Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7855

Dreßler für ihre Versicherten da zu sein und ihnen bei Krank- dem von Ihnen geplanten zweiten Schritt ihr Angebot heit zur Seite zu stehen, nichts, aber überhaupt nichts wiederholt! Dieses Angebot kommt nicht wieder. Sie zu tun. haben den Weg alleine begonnen, obwohl es möglich war, ihn gemeinsam zu gehen. Jetzt müssen Sie ihn (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten alleine zu Ende gehen. der GRÜNEN) (Louven [CDU/CSU]: Das werden wir tun!) Ich weiß noch eines: Wenn es Ihnen darum geht, die kleinen Leute zu piesacken, dann ist Ihnen keine bü- Die politische Verantwortlichkeit muß klar bleiben im rokratische Hürde hoch genug. Wenn es Ihnen aber Deutschen Bundestag. darum geht, den Großen zu mehr Geld zu verhelfen, Im übrigen, wie haben Ihnen unsere Vorschläge zur dann kann es Ihnen nicht unbürokratisch genug zuge- Organisations- und Krankenhausreform als Ände- hen. — Aber so sind die eben. rungsanträge zu Ihrem Gesetz vorgelegt. Sie haben sie abgelehnt. Sie liegen Ihnen heute wieder vor. Sie (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten werden sie wieder ablehnen. der GRÜNEN) Zudem: Die Vorschläge, die Sie heute hier zum Nun lassen Sie sich ja gerne als Erfinder und Ver- zweitenmal abschmettern, sind auch die Vorschläge teidiger der Marktwirtschaft feiern. Das, was Sie auf der SPD-geführten Bundesländer. Ich sage dies nur dem Arzneimittelmarkt mit Ihrem sogenannten Fest- für den Fall, daß Sie vergessen haben sollten, wo die betragskonzept derzeit anrichten, hat mit Marktwirt- Zuständigkeit im Krankenhausbereich liegt. Die Zahl schaft nichts, aber überhaupt nichts zu tun. Was Sie der SPD-geführten Bundesländer wird sich weiter dort praktizieren wollen, ist blanker Interventionis- vermehren. Da können Sie so sicher sein, wie wir es mus; Herr Kolb, zum Mitschreiben: ein ungeeigneter schon sind. staatlicher Eingriff in den Wirtschaftsablauf. (Beifall bei der SPD) (Heiterkeit und Beifall bei der SPD) Wenn die Koalition ihr schlimmes Gesetz — ich Lassen Sie mich das an einem Beispiel deutlich ma- nenne es nach wie vor „Abkassierungsmodell" — chen. Sie haben in Ihrem Gesetz vorgesehen, daß die heute mit ihrer Mehrheit durchgesetzt haben wird, Festbeträge für wirkstoffgleiche Arzneimittel bis zum sollte sie nicht darauf spekulieren, daß dann alles ver- 30. Juni des nächsten Jahres von der Selbstverwal- gessen sein wird. Bedenken Sie, Ihre Liste der Ge- tung festgelegt werden müssen. Die Betroffenen ha- meinheiten mögen Sie heute verabschieden, beden- ben also ganze sechs Monate Zeit. Alle Betroffenen ken Sie aber auch, ab dem 1. Januar 1989 tritt sie in sagen Ihnen, das sei in sechs Monaten nicht zu schaf- Kraft! Jeder Patient wird ab 1. Januar 1989 am eige- fen. nen Leib spüren, was Sie an sozialer Ungerechtigkeit (Zuruf von der CDU/CSU: Die sind ja schon angerichtet haben. Ab 1. Januar 1989 wird nicht mehr fertig!) über soziale Ungerechtigkeit theoretisch geredet und gestritten, dann wird sie Tag für Tag ganz hautnah Wenn diese Sechsmonatsfrist von der Selbstverwal- von vielen Bürgerinnen und Bürgern erlitten. Dies, tung nicht eingehalten wird, dann legt der Bundesmi- meine Damen und Herren von der CDU/CSU und nister für Arbeit und Sozialordnung die Festpreise FDP, ist der Grund, warum wir Sozialdemokraten, die fest. Das heißt, wir haben eine staatliche Preisfestset- seit 125 Jahren für soziale Gerechtigkeit kämpfen, zung, genauer gesagt: eine staatliche Festpreisfestset- keine Ruhe geben werden. zung. (Langanhaltender Beifall bei der SPD und bei Man stelle sich vor, liebe Kolleginnen und Kollegen Abgeordneten der GRÜNEN) von der FDP: Diejenigen, die — wie Sie — das Wort Marktwirtschaft in ihre Sofakissen eingestickt ha- ben, Vizepräsident Frau Renger: Jetzt hat der Herr Ab- geordnete Cronenberg das Wort. (Heiterkeit und Beifall bei der SPD — Beifall bei der FDP) (Arnsberg) (FDP): Frau Präsidentin! landen in der Arzneimittelversorgung letztendlich bei Cronenberg Verehrte Kolleginnen und Kollegen! Kollege Dreßler einer staatlichen Preisfestsetzung. Das ist ja toll. Das hat einiges Neue und einiges Richtige hier heute mor- Eindrucksvollste dabei ist: Sie werden dabei noch gen gesagt. Bedauerlicherweise war das Neue nicht nicht einmal rot, Herr Cronenberg, sondern bezeich- richtig und das Richtige nicht neu. nen diese Art von Preisfestsetzung als marktwirt- schaftliches Element. Das muß man sich einmal auf Wir legen Ihnen einen Katalog notwendiger Maß- der Zunge zergehen lassen. nahmen zu einem späten, aber, wie ich meine, nicht zu späten Zeitpunkt vor. Kollege Dreßler, unser Vor- Sie haben nun in einem zweiten Schritt zur Gesund- schlag ist meiner festen Überzeugung nach kein heitsreform angekündigt, die Fragen der Organisati- Rückschritt, sondern Fortschritt, der auf veränderte onsreform der Krankenkassen und die Fragen des gesellschaftliche Strukturen, auf veränderte Bedürf- Krankenhauses lösen zu wollen. Wir Sozialdemokra- nisse und veränderte Heilmöglichkeiten Rücksicht ten haben Ihnen — ich möchte Sie daran erinnern — nimmt. zu Beginn Ihrer Überlegungen zu dieser sogenannten Gesundheitsreform unsere Mitarbeit angeboten. Die- (Heyenn [SPD]: Das können wir doch am ses Angebot bezog sich auf die gesamte Gesundheits- Zahnersatz beispielhaft zeigen!) reform. Sie haben unser Angebot brüsk zurückgewie- — Herr Kollege Heyenn, ich wäre Ihnen dankbar, sen. Spekulieren Sie also nicht darauf, daß die SPD bei wenn Sie wenigstens den Versuch unternehmen wür- 7856 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Cronenberg (Arnsberg) den, einem Teil zunächst mal zuzuhören, ehe Sie mit die faire Verhandlungsführung des Ausschußvorsit- Ihren Zwischenrufen mich zu verunsichern versu- zenden. chen. (Beifall bei der FDP, der CDU/CSU und der (Beifall bei der FDP) SPD) Meine Damen und Herren, worum geht es in diesem Deswegen mache ich kein Hehl daraus, daß ich froh bin, daß die Gesundheitsreform allen Unkenrufen und Gesundheits-Reformgesetz? Wir haben es mit konti- nuierlich steigenden Protesten zum Trotz heute hier voraussichtlich verab- Abgabenlasten zu tun, wobei schiedet wird. man feststellen muß, daß die Steuerlastquote konstant zwischen 23 und 25 % des Bruttosozialprodukts pen- Zunächst gilt mein Dank den Mitarbeitern des Mini- delt. Die Summe aller Sozialausgaben allerdings ist steriums und Ausschusses und mein Respekt den Kol- kontinuierlich auf 32 % des Bruttosozialprodukts ge- legen, die sich an der kontroversen Diskussion enga- stiegen, wobei die beitragsfinanzierten vier Säulen giert beteiligt haben. Ich möchte auch insbesondere unserer sozialen Sicherheit, Renten-, Arbeitslosenver- meinem Kollegen Dr. Thomae und dem Mitarbeiter sicherung, Berufsgenossenschaft und eben die ge- Baum, der sich in dieser Sache sehr engagiert betätigt setzliche Krankenversicherung in ganz erheblichem hat, von hier aus meinen herzlichen Dank ausspre- Umfang zu diesem überproportionalen Anstieg beige- chen. tragen haben. Meine Damen und Herren, vom Brutto- verdienst des Arbeitnehmers bleibt nach Abzug von (Beifall bei der FDP und bei Abgeordneten Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen netto er- der CDU/CSU) schreckend wenig übrig. Ich empfehle auch den Kol- legen der SPD, sich mal in die Lohnbuchhaltung der Mein Dank gilt auch denjenigen Verbandsvertre- Betriebe zu begeben, um zu sehen, was die Leute ver- tern und unzähligen Bürgern, die mit sachlichen Bei- dient haben — dafür haben sie gearbeitet — und was trägen das Gesetz begleitet haben. sie ausgezahlt kriegen. (Kolb [CDU/CSU]: Aber bewußt ,,sachli- (Zuruf von der SPD: Wer hat gestern die chen" !) Steuern erhöht?) Ich verhehle aber nicht, daß es unzulässige Beeinflus- Und die steigenden Krankenversicherungsbeiträge sungsversuche gegeben hat, und stelle mit großem haben zu dieser Entwicklung beachtlich beigetra- Bedauern und großer Besorgnis fest, daß einige Inter- gen. essentenproteste nicht nur geschmacklos waren, son- Unsere Aufgabe war es und ist es, Veränderungen dern die Grenze des Erträglichen nach meiner Bewer- in der gesetzlichen Krankenversicherung vorzuneh- tung bei weitem überschritten haben. men, um einen überproportionalen Anstieg der Bei- (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU) träge zu verhindern und die notwendigen Leistungen — und das war ebenso wichtig — für die Versicherten Mit AIDS Stimmung gegen die Reform zu machen, das sicherzustellen. Es ist mit Recht vom Kollegen Dreßler finde ich nicht nur geschmacklos, dafür habe ich null darauf hingewiesen worden: Das sind 90 % unserer Verständnis. Bevölkerung. Mir, meine Damen und Herren, war von Anfang an klar, daß der Beifall der Beitragszahler (Frau Steinhauer [SPD]: Aber die Akquisi- spärlich, die Proteste derjenigen, ob Leistungserbrin- teure der Privatversicherungen haben Sie ger oder Versicherte, die Opfer zu bringen haben wür- vergessen!) den, aber um so lauter sein würden. Wer also Beifall Interessenvertretung ist legitim. Anregungen, Kritik erwartet hat, meine Kolleginnen und Kollegen aus der wie auch Wünsche der Betroffenen und von Verbän- Koalition, der hat sich gründlich geirrt, mit Verlaub zu den können hilfreich sein. Sie sind für uns Abgeord- sagen, dem möchte ich bescheinigen, daß er die Pro- nete — mit Verlaub gesagt, auch für mich — notwen- blematik überhaupt nicht beg riffen hat. diges Gegengewicht zur übermächtigen Ministe rial- (Günther [CDU/CSU]: So ist es!) bürokratie. Wenn aber Rat in Diffamierung, wenn An- Die hohen Sozialabgaben: Immerhin werden regung in Beschimpfung umschlagen, wenn mit sach- — machen Sie sich das bewußt — bei einem Jahres- licher Kritik Emotionen geschürt werden, wenn mit einkommen von 54 000 DM brutto 20 000 DM an So- Unwahrheiten und Überziehungen Ängste geweckt zialversicherungsbeiträgen abgeführt. Diese hohen werden, dann halte ich dies für nicht akzeptabel. Sozialabgaben sind beschäftigungsfeindlich, verteu- Meine Damen und Herren, lassen Sie mich in der ern den Faktor Arbeit, sind Gift für eine exportorien- Sache auch feststellen, daß das Gesetz nach meiner tierte Wirtschaft. Und außerdem: Zu hohe Abgaben Überzeugung gründlich vorbereitet worden ist und führen zu einer Taschengeldgesellschaft. Den Leuten sich alle Beteiligten — hier schließe ich ausdrücklich wird ja weniger ausgezahlt, als ihnen weggenommen die Oppostion ein — intensiv mit der Problematik be- wird. Da ist nach unserem Verständnis unerträglich. schäftigt haben. Dabei verhehle ich nicht, daß dies für (Beifall bei der FDP) die in dem Bereich aktiv Tätigen eine fast unzumut- bare Überbelastung gewesen ist. Aber ausdrücklich Auch deswegen war und ist die Reform erforderlich. möchte ich den Kolleginnen und Kollegen aus der Es gibt einen müßigen Streit. Die einen sagen: reine SPD-Fraktion für die letztlich gezeigte Kooperation in Kostendämpfung — haben wir eben wieder gehört —, den Ausschußberatungen hier von dieser Stelle mei- die anderen sagen: echte Strukturreform. Natürlich ist nen Dank aussprechen. Dies gilt ganz besonders für das Ziel möglichst große Beitragsstabilität bei Wah- Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7857

Cronenberg (Arnsberg) rung aller notwendigen Leistungen. Dabei bedienen chen auf Halbwahrheiten. Wir haben für die Zuzah- wir uns selbstverständlich auch reiner Kostendämp- lung bei Arzneimitteln, Heilmitteln und Fahrtkosten fungsmaßnahmen. Ich will gar nicht darum herumre- eine vom Einkommen abhängige Zuzahlungsober- den. Wer wollte denn bestreiten, daß die Beschrän- grenze festgelegt. Das heißt konkret, daß bei einem kungen auf das Notwendige beim Zahnersatz, beim Monatsverdienst von 2 200 DM brutto im äußersten Sterbegeld, bei der Bagatellmedizin, bei den Fahrtko- Fall zu Arzneimitteln, Heilmitteln und Fahrtkosten sten klassische Kostendämpfungsmaßnahmen sind? 40 DM zugezahlt werden. Selbstverständlich sind So- Niemand bestreitet, daß die Zuzahlungen z. B. im zialhilfempfänger, Arbeitslosenhilfeempfänger, Per- Krankenhaus die Ausgaben der Krankenkassen ent- sonen mit Einkommen unter 1 260 DM wie auch Kin- lasten sollen. Alles andere ist dummes Gerede. der von den Zuzahlungen ausgenommen worden. Aber, meine Damen und Herren, kann denn eigent- Wir wollen 13 bis 14 Milliarden DM, 10 % der ge- lich mit Anspruch auf Seriosität irgend jemand be- samten GKV-Ausgaben, für Beitragssenkungen, Kol- streiten, daß die Einführung der Prävention, der Vor- lege Dreßler, und für neue Leistungen, also aus- sorgeuntersuchungen, die Bonusregelung und Ko- schließlich im Interesse der Versicherten und für nie- stenerstattung bei Zahnersatz und Kieferorthopädie, manden anders, zusammenholen. die steuernden prozentualen Zuzahlungen, die viel- diskutierten Festbeträge und Festzuschüsse, die ich (von der Wiesche [SPD]: Für die neuen Lei gleich, Herr Kollege Dreßler, da Sie das im Gegensatz stungen ist die gesamte Gesellschaft zustän zu anderen nicht begriffen haben, noch erläutern dig!) werde, die Teilarbeitsfähigkeit, die Rückvergütungs- möglichkeiten, die zusätzliche Transparenz, die För- Ausschließlich die Versicherten haben Vorteile von derung der häuslichen Pflege zur Entlastung des - diesen neuen Leistungen und von den niedrigeren Krankenhauses, die Einführung der Versicherungs- Beiträgen. Niemand anders profitiert davon. Proteste pflichtgrenze für Arbeiter strukturelle Veränderun- der Leistungserbringer dürften auch für Sie ein hinrei- gen sind? chender Beweis für die Richtigkeit dieser These (Beifall bei der FDP) sein. Man mag das ja ablehnen oder begrüßen, aber man (von der Wiesche [SPD]: Nein!) kann doch nicht bestreiten, daß das strukturelle Ver- änderungen sind. Ob die Rechnung letztlich aufgeht, hängt davon ab, ob die Selbstverwaltung mit den neuen Instrumenten, Es wird wohl niemanden überraschen, so hoffe ich, insbesondere mit den Festbeträgen und Festzuschüs- daß ich die Realisierung oder Teilrealisierung von li- sen, fertig wird. Der Vorrang der Selbstverwaltung beralen Forderungen wie Kostenerstattung, wie mehr war, ist und bleibt für uns eine Selbstverständlich- Wettbewerb, wie mehr Selbstbeteiligung als beachtli- keit. chen Erfolg unserer Politik bewerte. (Beifall bei der FDP) (Beifall bei der' FDP und bei Abgeordneten der CDU/CSU) Meine Damen und Herren, die Neubestimmung der Aufgaben der gesetzlichen Krankenversicherung ist Bei allem Respekt vor der Phantasie intelligenter, ein Kernpunkt dieser Reform. Das Eintreten der Soli- aber gelegentlich regelwütiger Beamter: Mein Ver- dargemeinschaft wird in Zukunft dort beginnen, wo trauen in die Selbstverwaltung ist weitaus größer als der einzelne überfordert wäre. Diese Grenze ist heute ins ganze BMA. anders als vor fünfzig Jahren. Selbstverständlich müs- sen dabei soziale Härten ausgeschlossen werden. (Beifall bei der FDP — Dreßler [SPD]: Das (V o r s i t z : Vizepräsident Westphal) haben wir jetzt im Protokoll stehen! Das war eine wichtige Aussage!) Dafür sind ja auch Härtefallregelungen vorgesehen, übrigens bessere als bisher. Kollege Becker hat mit Deswegen hat die FDP so großen Wert darauf ge- Recht darauf hingewiesen. Meine Damen und Herren, legt, daß dort, wo die Selbstverwaltung die Angele- wer dies verschweigt, sagt nur die halbe Wahrheit. genheiten besser regeln kann, auf die ursprünglich vorgesehenen Rechtsverordnungen verzichtet wurde, (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU) z. B.: Bewertung zahnärztlicher und zahntechnischer Und wer die halbe Wahrheit sagt, sagt auch manch- Leistungen, Arzneimittelverträge, Wirtschaftlich- mal die Unwahrheit. keitsprüfung, Datenerfassung. Konsequenterweise Lassen Sie mich in diesem Zusammenhang eine haben wir eine gesetzliche Deckelung der Beiträge, Feststellung treffen. Mit Genugtuung haben wir ver- Norbert Blüm, weil systemfremd und ordnungspoli- merkt, daß in diesem Zusammenhang ein bestimmter tisch bedenklich, abgelehnt. Ganz nebenbei, lieber Ausdruck des Bundeskanzlers mit Bedauern zurück- Norbert Blüm: Mein Vertrauen in die Wirksamkeit der genommen wurde. Entsprechend dem Wunsch mei- vorgesehenen Maßnahmen ist so groß, daß ich noch nes Kollegen, des Herrn Vizepräsidenten Westphal, nicht einmal eine Notwendigkeit dafür gesehen von gestern möchte ich hier im Bundestag diesen Aus- habe. druck auch nicht verwenden und auch nicht mehr ver- Meine sehr verehrten Damen und Herren, unver- wendet sehen. antwortlich wäre, alles beim alten zu belassen und in Meine Damen und Herren, die Verunsicherung der der Bevölkerung die Illusion zu nähren, daß Totalver- chronisch Kranken zum Beispiel beruht im wesentli- sorgung vom Heftpflaster über Augenklappen bis zur 7858 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Cronenberg (Arnsberg) Herzoperation weiterhin uneingeschränkt von den der derzeitigen Opposition. Deswegen nehme ich bei- Kassen bezahlt werden kann. des nicht so fürchterlich ernst. (Kolb [CDU/CSU]: Vollkaskomentalität! — (Dr. Weng [Gerlingen] [FDP]: Mit Recht!) Egert [SPD]: Sie laufen mit zwei Augenklap- Wir vertrauen auf marktwirtschaftliche Steue- pen rum!) rungselemente, auf ökonomische Anreize und auf Ich habe nichts gegen Heftp flaster oder Augenklap- das Verantwortungsbewußtsein aller Beteiligten. Uns pen. Allerdings sind die Abrechnungskosten dafür sind freiberuflich niedergelassene, eigenverantwort- manchmal höher als die Produkte selber. lich tätige Ärzte, Zahnärzte, Apotheker, Masseure, Krankengymnastinnen und eigenverantwortlich ar- Das führt letztendlich zum Kollaps eines Systems. beitende Optiker, Zahntechniker und Orthopäden Und der Kollaps, meine Damen und Herren, ist der dreimal lieber als eingesetzte Vollzieher eines wie Beginn der bürokratisch gesteuerten Zuteilungsmedi- auch immer ausgestalteten Bedarfsplans. Ich bin da- zin mit zentralen Planungsinstanzen. von überzeugt, daß ein im SPD-Bedarfsplan vorgese- (Fuchtel [CDU/CSU]: Sehr richtig!) hener quasi beamteter, einkommens- und leistungs- gedeckelter, in seiner Therapiefreiheit eingeschränk- Die Opposition nennt das vornehm „Gesundheitskon- ter Arzt ein uneffektiver, ein teurer und ein demoti- ferenz", was aber nichts anderes als die totale Verpla- vierter Arzt ist. nung unseres Gesundheitswesens ist, lieber Rudolf Dreßler, (Dr. Weng [Gerlingen] [FDP]: Genau!) Wer unseren engagierten Einsatz für freiheitliche (Zuruf von der SPD — Dr. Weng [Gerlingen] Strukturen als Lobbyismus für bestimmte Berufsgrup- [FDP]: Nicht mit uns!) pen diffamiert, tut uns bitter, bitter unrecht. indem der Staat sogar vorgibt, welche Medikamente (Beifall bei der FDP) verschrieben werden dürfen. Auch das umschreibt man dann vornehm als Positivliste. Das heißt mit an- Wir sind überzeugt, daß möglichst freiheitliche Struk- deren Worten: Ein Großteil der Medikamente kann turen effektiver, preiswerter und humaner sind als ein von der Kasse nicht mehr bezahlt werden, kann nicht mehr oder weniger verstaatlichtes Gesundheitssy- mehr verordnet werden. Das ist eine Einschränkung stem. An Negativvorbildern in dieser Welt fehlt es der Therapiefreiheit. nicht. Ich empfehle allen, den nächsten Osterurlaub — Weihnachten ist dafür zu schade — zu opfern, um (Dr. Weng [Gerlingen] [FDP]: Nicht mit sich die Lage in England anzusehen. Sie kommen uns!) kuriert wieder. Das ist kein Horrorgemälde. Sie können das alles im (Reimann [SPD]: Das macht es bei uns nicht Ausschußbericht im Detail nachlesen. Und das ist besser!) nachlesenswert. Lassen Sie mich nun zu einzelnen besonders um- Dabei, Frau Wilms-Kegel, muß ich Ihnen sagen, in- strittenen Maßnahmen Stellung nehmen. teressiert mich relativ wenig, wer der Urheber der ganzen Geschichte ist. Da gibt es ja offensichtlich Es ist, wie gesagt, das Ziel unserer Bemühungen, einen Streit zwischen den GRÜNEN und der SPD. notwendige Leistungen sicherzustellen und die Bei- Aber ich empfehle mit allem Nachdruck jenen Ver- tragszahler zu entlasten. Dagegen kann ja niemand etwas haben. bandsvertretern, die gemeinsam mit GRÜNEN und SPD diese Gesetzesvorlage bekämpfen, sich die Alter- In diesem Zusammenhang, Herr Kollege Dreßler, nativen ihrer neuen Bündnispartner in aller Ruhe an- sind Medikamente, Hilfsmittel, Brillen und Hörgeräte zusehen. von großer Bedeutung. Es versteht sich für einen Libe- ralen von selbst, daß dabei ein vielfältiges Angebot (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU — wichtig ist, und es ist ganz selbstverständlich, daß Kolb [CDU/CSU]: Da gibt es viele Pferde- auch hier möglichst viel Preiswettbewerb herrschen füße!) sollte. Wir haben versucht, eine Methode zu finden, Wir Liberalen haben Angriffe auf die freiheitliche wo die mit Pflichtbeiträgen finanzierten Ausgaben für Ordnung unseres Gesundheitssystems auch zu sozial- Medikamente, Hilfsmittel, Hörgeräte und Brillen so liberalen Zeiten, seinerzeit unter Führung meines organisiert werden, daß nicht mehr bezahlt werden Lehrmeisters Hannsheinrich Schmidt (Kempten) mit muß, als notwendig ist. Deswegen halte ich persönlich Erfolg abgewehrt. In konsequenter Verfolgung dieser Festbeträge und Festzuschüsse für ordnungspolitisch Linie haben wir selbstverständlich auch bei den Bera- vernünftig, weil wettbewerbsfördernd, und für effek- tungen dieses Gesetzes darauf geachtet, daß freiheit- tiv, weil Überzahlungen ausgeschlossen werden. liche Strukturen nicht beeinträchtigt, sondern wo im- Insoweit nehme ich den Spruch von dem Sofakissen mer möglich ausgebaut werden. nicht übel, sondern werde dies zur Veranlassung neh- (Beifall bei der FDP) men, mir ein solches machen zu lassen. Lassen Sie mich an dieser Stelle, mein lieber Rudolf (Kolb [CDU/CSU]: Als Markenzeichen!) Dreßler, in aller Ruhe und Zurückhaltung folgendes Bei vergleichbaren Medikamenten wird die Zah- feststellen. Die Verhaltensweisen der damaligen Op- lungsverpflichtung der Kassen auf das qualitativ position gegen unsere Maßnahmen unterscheiden Gleichwertige und Preisgünstige begrenzt. Kollege sich bestenfalls graduell von den Verhaltensweisen Dreßler, das ist vernünftig. Das ist marktwirtschaft- Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7859

Cronenberg (Arnsberg) lieh. Die Preisbildungsautonomie der Hersteller Meine Damen und Herren, noch etwas: Wer be- — Kollege Dreßler, ich bitte, zuzuhören — wird da- hauptet, die Pharmaindustrie wird geschont, irrt ge- durch überhaupt nicht berührt. waltig. Das marktwirtschaftliche Instrument der Fest- beträge wird einen ganz erheblichen Beitrag zur Sta- (Frau Wilms-Kegel [GRÜNE]: Leider nein!) bilisierung unseres Gesundheitssystems leisten. Da- Wenn jemand mehr als sein Konkurrent verlangt, hat bei stimmt manches Horrorgemälde, das die Indust rie der Käufer das Mehr zu bezahlen. Für mich ist es uns vorlegt, nicht. Aber der von uns eingeschlagene, selbstverständlich, daß Festbeträge nur bei vergleich- ordnungspolitisch saubere — weil wettbewerbsför- baren Therapiemöglichkeiten gebildet werden kön- dernde — Weg ist sicher bedeutsamer, wichtiger und nen. Es war nicht einfach, das genau zu definieren. aus meiner Bewertung auch richtiger als Preisstopp Aber ich hoffe und meine, wir sind zu einer vernünf- mit Zwangspreissenkungen, die vornehm mit Solidar- tigen Lösung gekommen. beitrag umschrieben werden. Dabei war es für die FDP selbstverständlich, daß bei Durch die Festbeträge — auch das wird nicht ge- wirkstoffgleichen Medikamenten die Bioverfügbar- leugnet — werden die Apotheker ebenfalls betroffen. keit berücksichtigt werden muß, wenn dies für die Deshalb habe ich Rabatterhöhungen, Veränderungen Therapie von Bedeutung ist. des Kalkulationssystems und andere Spitzfindigkei- ten abgelehnt, (Beifall bei der FDP) (Dr. Weng [Gerlingen] [FDP]: Gott sei Es war und ist für uns selbstverständlich, daß die Dank!) Arzneimittelforschung angemessen berücksichtigt werden muß. Wir wünschen uns eine innovative, for- weil das ein die flächendeckende Arzneimittelversor- schungsintensive und erfolgreiche Arzneimittelin- gung- gefährdendes Sonderopfer eines Berufsstandes dustrie. gewesen wäre. (Beifall bei der FDP und des Abg. Zink Meine Damen und Herren, in unserem Gesund- [CDU/CSU]) heitssystem weiß im Grunde genommen niemand so richtig, was Heilen kostet. Wir wissen, daß die effektiven Patentnutzungszei- ten durch lange Erprobungszeiten, aber auch durch (Kolb [CDU/CSU]: Ja!) allzu lange Zulassungszeiten stark verkürzt werden. Unter dem Motto „Die anonyme Kasse zahlt" geht das Deswegen war es für uns selbstverständlich und not- Gefühl für den sparsamen Umgang verständlicher- wendig, daß die Festbeträge bei wirkstoffgleichen weise verloren. Ich verkenne nicht gewisse Vorteile Arzneimitteln erst drei Jahre nach Ablauf des Patents des Sachleistungssystems, aber es hat auch entschei- gebildet werden können — ein Zeitraum, in dem sich dende Nachteile. Die Liberalen setzen sich deswegen Wettbewerb auch bilden kann. schon lange für Kostenerstattung ein. Und es war für uns selbstverständlich, patentge- (Heyenn [SPD]: Dabei kann man besser kas schützte Arzneimittel aus der Festbetragsregelung sieren!) bei Gruppe 2 und 3 herauszunehmen, aber auch nur dann, wenn sie neue Wirkungsweisen haben oder Deswegen wird mir wohl niemand verübeln, Herr Kol- wenn sie neue therapeutische Möglichkeiten eröff- lege Heyenn, daß die Einführung des Kostenerstat- nen, also Indikationspatente sind, oder aber auch, tungssystems bei Zahnersatz und Kieferorthopädie wenn sie weniger Nebenwirkungen haben. Solche von mir begrüßt, ja, als Erfolg unserer jahrelangen Arzneimittel sind, weil sie nicht vergleichbar sind, für Bemühungen bewertet wird. Festbeträge eben nicht geeignet. (Beifall bei der FDP) Meine Damen und Herren, nun gibt es unter den Wir hoffen, verehrte Kollegen von der SPD, daß dieser Fachleuten einen großen Streit, ob 40, 50, 60 oder erste, aber entscheidende Schritt die Kritiker so über- 70 % der Medikamente festzuschußfähig sind. Ich zeugen wird, daß die Erweiterung auf andere Berei- kann das mit letzter Sicherheit, ehrlich gesagt, auch che in Zukunft keine allzu großen Schwierigkeiten nicht beurteilen. auslösen wird. (Zurufe von der SPD: Aha!) (Beifall bei der FDP) Aber eines weiß ich: Je geringer der Anteil der Medi- Meine Damen und Herren, auch auf die Gefahr hin, kamente ist, für die Festbeträge gebildet werden kön- erneut als Lobbyist für Zahnärzte beschimpft zu wer- nen, um so notwendiger ist es, die Selbstbeteiligung den: Ich rechne es den Zahnärzten hoch an, daß sie in einzuführen. dieser Frage ihre Haltung, obwohl ihren Interessen (Dr. Thomae [FDP]: Sehr richtig!) widersprechend, nicht aufgegeben haben. Deswegen war es für uns unverzichtbar, ab 1992 eine Es war nicht leicht, die Grenzen zwischen notwen- sozial verträgliche Selbstbeteiligung von 15 % mit ei- diger Transparenz und unzulässiger Datenschnüffelei ner Obergrenze von 15 DM einzuführen. Eine prozen- zu ziehen. Nach langen und ausführlichen Diskussio- tuale Zuzahlung fördert den sparsamen Umgang und nen auch mit dem Datenschutzbeauftragten ist jetzt wird ebenfalls Wettbewerbsdruck auf die Arzneimit- ein akzeptabler Kompromiß gefunden worden. Der telhersteller ausüben. Das ist, wie die Kollegen von Bundesdatenschutzbeauftragte hat den überarbeite- der SPD wissen, ja ein Uraltanliegen von mir, das wir ten Vorschriften zugestimmt. nun endlich — wenn auch in zu bescheidenem Maß — Für alle diejenigen, die es noch immer nicht glau- durchsetzen können. ben oder bewußt nicht wahrhaben wollen, sei es noch 7860 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Cronenberg (Arnsberg) einmal klar und deutlich gesagt: Es wird keine Zu- Es geht um die Anpassung eines wichtigen sozialen sammenführung aller ärztlichen Leistungsdaten mit Sicherungssystems, Frau Kollegin Fuchs, an die ver- allen veranlaßten Leistungen auf den Versicherten- änderten Bedingungen unserer Gesellschaft. konten geben. Die ärztliche Schweigepflicht bleibt (Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Falsche Rich uneingeschränkt gewahrt. Nur im Falle des Stichpro--tung!) benprüfverfahrens, also nur für 2 % der Ärzte, werden Heute werden in der gesetzlichen Krankenversiche- ärztliche Leistungen und veranlaßte Leistungen über- haupt zusammengebracht. Selbst dabei wird die Dia- rung Risiken von der Solidargemeinschaft abgedeckt, die in einer Wohlstandsgesellschaft ohne weiteres gnose den Kassen selbstverständlich nicht übermit- dem einzelnen übertragen werden können. telt, und das Ganze wird sofort nach der Prüfung ge- löscht. (Widerspruch bei der SPD) Vieles, allzu Vieles ist zum bequemen Besitzstand Mit diesem Ergebnis sind wesentliche Forderun- geworden. gen, die wir Freien Demokraten von Anfang an in die Diskussion eingebracht haben, erfüllt worden. Wir be- Kein Solidarsystem, meine Damen und Herren, danken uns dafür beim Koalitionspartner. Wir hätten kann funktionieren, wenn Eigennutz und Gemeinnutz uns aber die ganze Diskussion ersparen können, auseinanderlaufen, wenn nur Solidarität gefordert wenn wir alle Leistungen auf Kostenerstattung umge- wird, Selbsthilfe, Eigenverantwortlichkeit und Subsi- stellt hätten. Das wäre wirkliche Transparenz, und diarität aber überhaupt nicht stattfinden. Das ist ge- Datenschutzprobleme hätten wir auch nicht. fährlich; das ist falsch. Sozialpolitik, die den einzelnen aus seiner persönlichen Verantwortung entläßt, geht Meine sehr verehrten Damen und Herren, wegen zu Lasten der Freiheit, sowohl zu Lasten der Freiheit der Kürze der Zeit kann ich auf die Probleme- des einzelnen wie der Gesellschaft. Mit dieser Ge- ambulante Versorgung, Wirtschaftlichkeitsprüfun- sundheitsreform wird dieser Entwicklung entgegen- gen, Zahnersatz, Organisationsreform, Pflege und gewirkt. Krankenhaus nicht eingehen. Das wird mein Kollege Dieses Reformgesetz wird unseren liberalen Grund- Dr. Thomae gleich im zweiten Durchgang machen. sätzen in wesentlichen Teilen gerecht — bei allem Verständnis für die Kritik in diesem oder jenem Detail, Wir legen Ihnen heute ein Reformkonzept vor, mit die auch ich habe. Meine Damen und Herren, wer sich dem nicht alle Probleme des Gesundheitswesens ge- den Blick für das Wesentliche erhalten hat, wer Not- löst werden. Mit dem, was wir Ihnen heute vorlegen, wendiges von Nichtnotwendigem zu trennen weiß, kommen wir aber beachtliche Schritte in die richtige wer mehr Vertrauen in die Selbstverwaltung als in Richtung weiter, und zwar mit ordnungspolitisch sau- staatliche Bürokratie hat, wer eine hervorragende me- beren Instrumenten. Die Grundlagen unseres frei- dizinische Versorgung sicherstellen will, wer ein frei- heitlichen Gesundheitssystems werden uneinge- heitliches Gesundheitssystem erhalten will, der wird schränkt erhalten. Die freie Arztwahl ist und bleibt die zu diesem Gesetz ja sagen können. einzige vernünftige, nicht der Staat bestimmt, zu wel- Meine Damen und Herren, wer ja sagt — davon bin chem Arzt ich gehe. Der Arzt bleibt Freiberufler. Die ich überzeugt — wird seiner Verantwortung gegen- Therapiefreiheit bleibt erhalten. Es wird niemandem über der Gesellschaft, gegenüber den Patienten und vorgeschrieben, zu welchem Optiker, zu welchem den Versicherten und gegenüber den Beitragszah- Masseur oder zu welchem Akustiker er zu gehen hat lern, aber auch gegenüber den Heilberufen gerecht. oder gehen soll. Sie können, meine Damen und Herren, dieses Gesetz Meine Damen und Herren, zum Schluß möchte ich ruhigen Gewissens annehmen, ihm zustimmen. mit dem Unsinn aufräumen, der immer erzählt wird (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU — und offensichtlich in der politischen Auseinanderset- Zurufe von der SPD: Nein! — Kolb [CDU/ zung eine gewisse Resonanz findet: Hier die Lei- CSU]: Die besten Vorschläge nützen stungserbringer, dort die Beitragszahler. Hier wird so nichts!) viel gebracht, dort wird so viel gebracht. Der wird so Dies empfehle ich der Opposition auch. Ich bin sogar viel in Anspruch genommen etc. überzeugt, Herr Dr. Vogel, sollten Sie einmal wieder Regierungsverantwortung übernehmen, werden Sie Meine Damen und Herren, ich wiederhole es; fol- den größten Teil der in diesem Gesetz vorgenomme- gendes ist richtig: Die Auswirkungen erstrecken sich nen Maßnahmen ebenso pfleglich behandeln wie die quer durch die Bank auf alle. Kollegen von der Union heute unsere gemeinsame (Beifall bei der CDU/CSU) Ostpolitik. (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU — Die Einbußen der Leistungserbringer und das, was wir Zurufe von der SPD) den Versicherten unbestritten zumuten, kommt, Herr Kollege Dreßler, nur einem zugute: dem Beitragszah- ler und dem Patienten; niemandem anders. Vizepräsident Westphal: Das Wort hat die Abgeord- nete Frau Wilms-Kegel. (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

Es geht bei dieser Reform auch um eine gesell- Frau Wilms-Kegel (GRÜNE): Herr Präsident! Meine schaftspolitische Weichenstellung. Damen und Herren! Zunächst möchte ich Sie, Herr Blüm, auch im Namen vieler Bürgerinnen und Bürger (Frau Fuchs [Köln] [SPD]: Aha!) darum bitten, die Debatte um Ihr Gesundheitsruinge- Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7861

Frau Wilms-Kegel setz und die damit verbundene Diskussion heute ein- Vizepräsident Westphal: Frau Kollegin, im Zusam- mal nicht in eine Karnevalsbüttenrede umzumün- menhang mit dem, was Sie gesagt haben, war es nur zen. so verständlich, daß es auf eine bestimmte Person (Beifall bei den GRÜNEN und der SPD) gezielt war. Es würde Ihre Achtung vor den Bürgerinnen und Bür- (Frau Wilms-Kegel [GRÜNE]: Okay! — Kolb gern zeigen, wenn Sie heute der Bevölkerung endlich [CDU/CSU]: So ist es!) einmal die Wahrheit sagen würden, warum Sie dieses Deswegen rüge ich. Gesundheitsruingesetz wollen. Der Gesetzentwurf zu einer angeblichen Reform des Gesundheitswesens ist (Kolb [CDU/CSU]: Haben Sie Schwierigkei nicht dazu angetan, in der Maske eines biederen ten mit der deutschen Sprache?) Clowns billige Sprüche und abfällige Bemerkungen über die Versicherten und Verharmlosungen über die Zwei-Klassen-Medizin der Zukunft vorzutragen. (Beifall bei den GRÜNEN und der SPD — Frau Wilms-Kegel (GRÜNE): Das war ein Satz, der Widerspruch bei der CDU/CSU — Bundes-sich auf jeden anderen hätte beziehen können, denke minister Dr. Blüm: Haben Sie noch mehr sol-ich, che Beleidigungen?) (Feilcke [CDU/CSU]: Auf Sie selbst?) Für die Bundestagsfraktion DIE GRÜNEN kann ich aber ich akzeptiere die Entscheidung des Präsiden- Ihren Gesetzentwurf nur als einen diagnostischen und ten. finanziellen Overkill bewerten. Sie haben unserem Gesundheitswesen die falsche Diagnose gestellt und - Sie begründen Ihren Gesetzentwurf mit der Be- damit die völlig falsche Therapie verordnet. hauptung, die versicherten Bürgerinnen und Bürger seien nichts anderes als Hamsterer und Plünderer der Krankenkassen, und deshalb seien Sie geradezu ge- Vizepräsident Westphal: Frau Kollegin, ich muß Sie zwungen gewesen, dieses unsoziale Reformwerk ins unterbrechen. Ich habe das eben verbal nicht verstan- Parlament einzubringen, also gewissermaßen als den, aber meine Kollegen haben mich eben unterrich- Strafe für die Versicherten. tet, daß Sie eine Bezeichnung für den Arbeitsminister Sie, Herr Blüm, und Ihre politischen Freunde sind oder einen unserer Kollegen verwendet haben, die ich der Meinung, das Gesundheitswesen sei unbezahlbar hier nicht dulden kann. geworden und sei daher reformbedürftig. Wahr ist (Zustimmung bei der CDU/CSU — Wider-doch vielmehr, daß Sie den Unternehmern und der spruch bei den GRÜNEN und der SPD) Industrie entgegenkommen wollten, daß Sie, einge- kesselt von Lobbyisten, denen etwas Gutes tun woll- ten, die am Gesundheitswesen verdienen. Die Bilan- Frau Wilms-Kegel (GRÜNE): Ich habe damit nie- zen der pharmazeutischen Industrie bersten weiter, manden persönlich angegriffen. auch die Hersteller von medizinischen Großgeräten haben eine rosige Zukunftsperspektive, und kranke und schwerstkranke Menschen müssen das mit Son- Wir müssen uns alle daran Vizepräsident Westphal: dersteuern bezahlen. Zugleich fahren Sie einen Fron- halten, daß wir parlamentarich durchhaltbares Voka- talangriff auf die Solidargemeinschaft, die sowieso bular verwenden, gegenüber jedem von uns. nur bruchstückhaft vorhanden war, wenn ich daran (Zurufe von den GRÜNEN und der SPD) erinnere, daß Besserverdienende, Selbständige und Beamte und Beamtinnen mit ihren guten Risiken nie gezwungen waren, der Solidargemeinschaft der Frau Wilms-Kegel (GRÜNE): Ich denke, ich habe Krankenversicherten beizutreten. Jetzt wollen Sie ge- diese Bezeichnung auf niemanden persönlich ge- rade denen den Zutritt zur gesetzlichen Krankenver- münzt, sondern eine ganz allgemeine Aussage getrof- sicherung völlig verbieten. Auch Studenten über fen. 30 Jahre und über dem 14. Fachsemester dürfen nicht (Louven [CDU/CSU]: Ganz persönlich ange-mehr pflichtversichert sein. Wie diese Regierung mit sprochen! — Dr. Becker [Frankfurt] [CDU/-Studenten umgeht, ist in dieser Woche ja schon aus- CSU]: Eine Akademikerin sollte das wis-führlich diskutiert worden. sen!) Herr Blüm, Sie werden nicht müde, zu behaupten, — Nein. — Das werden Sie dem Protokoll entnehmen auch in Zukunft werde jeder das bekommen, was er können. brauche. Diese Unwahrheit werden Sie auch heute (Beifall bei den GRÜNEN) dem Deutschen Bundestag wieder kundtun. Da lohnt es sich, Sie wirklich beim Wort zu nehmen. Denn das, Ich habe gesagt, ganz allgemein, daß dieser Gesetz- was die 10 Millionen Brillenträger, die 5,7 Millionen entwurf nicht dazu angetan ist, „in der Maske eines Schwerhörigen, die 1 Million Prothesenträger und die biederen Clowns billige Sprüche und abfällige Be- 300 000 Rollstuhlfahrer brauchen, dürfen die Betroffe- merkungen über die Versicherten nen nicht selbst festlegen, sondern ein Minister Blüm (Kolb [CDU/CSU] : Exakt!) schwingt sich auf und maßt sich an, bürokratisch fest- und Verharmlosungen über die Zwei-Klassen-Medi- zulegen, was für den einzelnen ausreichend ist. zin der Zukunft vorzutragen". (Beifall bei den GRÜNEN — Bundesminister (Kolb [CDU/CSU]: Wird doch nicht besser!) Dr. Blüm: Ich?) 7862 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Frau Wilms-Kegel Das zeigt ganz allein die Einführung einer Festbe- kenhausaufenthalt im nächsten Jahr von 5 DM auf tragsregelung, die individuelle Bedürfnisse nicht 10 DM erhöhen werden? mehr berücksichtigt. (Beifall bei den GRÜNEN — Frau Limbach (Louven [CDU/CSU]: Haben Sie nie was von [CDU/CSU]: Irrtum!) Kassen gehört?) — Herr Blüm, die Bürgerinnen und Bürger sind keine Der Standard und die medizinische Versorgung, die Masochisten, aber sie haben Angst, Sie für die einzelnen Bürgerinnen und Bürger vorge- (Beifall bei den GRÜNEN) sehen haben, sind, wie ich finde, eine Verletzung der Angst vor Ihnen, vor Ihrer Bürokratie, vor Ihrem Ge- Menschenwürde, eine Bevormundung der Betroffe- setzentwurf zu einer Strukturreform des Gesundheits- nen wesens. Ich denke, sie haben zu Recht Angst. (Beifall bei den GRÜNEN) (Beifall bei den GRÜNEN) und eigentlich nur von Ihnen selbst, Herr Blüm, noch Die Zeit reicht nicht aus, um alle Scheußlichkeiten zu übertreffen. Denn genau das tun Sie, wenn Sie jetzt im Bereich der sogenannten Selbstbeteiligung auf zu- landauf, landab, behaupten, die Bürgerinnen und zählen. Ich habe auf Veranstaltungen oft geschlagene Bürger hätten gerade in den letzten Wochen eine wei- drei Stunden gebraucht, um diese zu erläutern. Lieber tere niederträchtige Eigenschaft an den Tag gelegt, möchte ich darauf eingehen, daß Sie gleich hier am nämlich ihre Mitnahmementalität. Pult sagen werden, Ihre Härtefallregelung und Ihre Überforderungsklausel garantierten angeblich eine (Beifall bei den GRÜNEN) optimale gesundheitliche Versorgung. Herr Blüm, sind Sie tatsächlich der Meinung, daß (Zuruf von der CDU/CSU: So ist es!) Menschen ohne medizinische Notwendigkeit Hörge- räte haben wollen, etwa als Schmuckstück oder Sta- Dies, Herr Blüm, ist falsch und zynisch. Es zeigt deut- tussymbol? Gerade den Mehrbedarf an Hörgeräten lich, wie weit Sie sich schon von den Lebensbedingun- prangern Sie in letzter Zeit ständig an. Hörgeräte wer- gen der Bürgerinnen und Bürger entfernt haben. Sie den aber verschrieben, sicherlich nicht als Kapitalan- gestehen die Härtefallregelung einem Alleinstehen- lage. den bis zu einem Bruttomonatseinkommen von 1 232 DM zu. (Beifall bei den GRÜNEN und bei Abgeord- (Zuruf von der SPD) neten der SPD) Das heißt, er wird von einigen Zuzahlungen ver- Wer eine solche sucht, wird vielleicht Aktien der Phar- schont, andere muß er selbst tragen. Verdient er aber maindustrie kaufen, aber bestimmt kein Hörgerät. nur eine Mark mehr, dann ist er kein Härtefall mehr, Überhaupt, Herr Blüm, ich verstehe Ihre Aufregung sondern muß sich von Ihnen zu den Wohlhabenden zählen lassen. Das bedeutet dann für diesen Bürger, über den sogenannten Blüm-Bauch nicht. Sie werden nicht müde, von Patientinnen und Patienten Wirt- daß er von seinem Jahresbruttoverdienst zusätzlich zu schaftlichkeit und Sparsamkeit zu fordern. Genau das, seinen Krankenversicherungsbeiträgen 2 % zahlen Herr Blüm, setzen die Versicherten zur Zeit um. Sie muß, tun nichts anderes, als Ihren Reden zu folgen. Die Bür- (Feilcke [CDU/CSU]: Aber nur, wenn er gerinnen und Bürger denken doch sparsam, wenn sie krank ist!) sich in den letzten Wochen des Jahres noch unter den wenn er nicht das unverdiente Glück hat, gesund zu für sie günstigeren Bedingungen mit lebensnotwendi- sein und zu bleiben. Die Krankheiten sind ja üblicher- gen Dingen — ich betone: lebensnotwendigen Din- weise von uns nicht beeinflußbar. gen — versorgen lassen, (Seehofer [CDU/CSU]: Wie ist es heute? (Beifall bei den GRÜNEN und bei der SPD) Heute gibt es keine Überforderungsklausel! die sie nach dem Willen der Bundesregierung im Da muß er auch zahlen!) nächsten Jahr nur zu viel höheren Preisen und bei Dieses Gesetz wird in jedem Fall den Einstieg in die einem niedrigeren Standard erhalten dürfen. Totalverdatung aller Krankenversicherten bringen. Ich bestehe darauf; denn eben hat Herr Cronenberg Sie vergleichen die angebliche Mitnahmementali- deutlich ausgeführt, was alles erfaßt werden muß; tät mit der Haltung, die durch das Schlagwort „Frei- Herr Dreßler hat das ebenfalls herausgestellt. Sie kön- bier macht durstig" gekennzeichnet ist. Herr Blüm, nen mir nicht erzählen, daß das alles handsch riftlich welches Menschenbild haben Sie eigentlich, wenn und mit kleinen Zettelchen passiert. Sie den Versicherten mit solchen platten Sprüchen unterstellen, sie gingen völlig überflüssig und aus (Beifall bei den GRÜNEN) Lustgewinn zum Zahnarzt, der dann ebenso völlig Damit werden sicherlich nicht der Ausbau und die überflüssig und ohne jeglichen medizinischen Grund Verbesserung unseres Sicherungssystems erreicht Zahnersatz verschreibt. werden. Neben zahlreichen Verzeichnissen bei den (Zuruf von der CDU/CSU) Krankenkassen, den maschinenlesbaren Krankenver- sicherungskarten und der kompletten Datenerfassung Glauben Sie wirklich, irgend jemand ließe sich nur aller Versicherten und Leistungserbringer, schon um deswegen noch in diesem Jahr die Gallenblase her- sie den Stichproben zuzuführen, gibt es über den le- ausoperieren, weil Sie die Zuzahlung für den Kran- galen Umweg über Forschungsvorhaben schließlich Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7863

Frau Wilms-Kegel auch Dateien über Krankheiten, z. B. auch eine AIDS- Arzt geradezu schriftstellerische Fähigkeiten besitzen Datei. Dazu kommt die Erfassung aller Arbeitnehmer muß, damit der medizinische Dienst in der Lage ist, und Arbeitnehmerinnen und vieler Menschen mehr ein angemessenes Gutachten zu erstellen, das die Pa- durch die neue personenbezogene Zentraldatei bei tienten nicht schon im voraus benachteiligt, weil der den Berufsgenossenschaften, also den gesetzlichen behandelnde Arzt eben nur ein guter Arzt und kein Unfallversicherungen. guter Schriftsteller war. (Bundesminister Dr. Blüm: Stimmt nicht! — Ein weiterer Höhepunkt dieses sogenannten Re- Cronenberg [Arnsberg] [FDP]: Das ist formwerkes ist die Absicht, den medizinischen Dienst schlicht falsch!) zu beauftragen, Teilarbeitsfähigkeit festzustellen. Ich Nach Art. 1 § 20 dieses Gesundheits-Reformgeset- halte das für einen wirklichen Skandal. Teilarbeitsfä- zes sollen die noch fehlenden Angaben unverzüglich higkeit im Sinne des Arbeitsministers Blüm bedeutet, von den Krankenkassen übermittelt werden. Das ist daß erkrankte Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen etwas, was Sie ganz eindeutig in der Ausschußbera- während ihrer Krankheit dem Arbeitgeber stunden- tung selber gesagt haben und was uns genau in dieser weise zur Verfügung stehen müssen. Das wird aber Weise von der Bundesregierung erläutert worden nicht der behandelnde Hausarzt oder die behan- ist. delnde Hausärztin entscheiden, sondern eben der Medizinische Dienst, der im Interesse des Arbeitge- Ich kann allen Versicherten nur raten, ab dem 1. Ja- bers in die Wohnung kommt und die Kranken dann nuar 1989 alle Belege sorgfältig zu sammeln. Denn zur Teilarbeit verdonnert. nur wenn sie diese vorlegen, haben sie die Möglich- keit, die eben angesprochene Überforderungsklausel (Louven [CDU/CSU]: Und worin liegt der überhaupt in Anspruch zu nehmen, und auch das nur, - Skandal, Frau Kollegin?) wenn es ihnen gelingt, auch die Verdienst- und Ren- Das, Herr Blüm, ist menschenunwürdig und unso- tenbescheide der Familienangehörigen zusammenzu- zial. bekommen; denn diese müssen sie mit vorlegen. Das alles ist sehr verwirrend und sehr schwer nachvoll- (Beifall bei den GRÜNEN) ziehbar, aber wohl so gewollt. Das ist aber auch ein Eingriff in die Therapiefreiheit (Dr. Thomae [FDP]: Das haben Sie auch beim der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte. Finanzamt!) Wenn hier schon von Therapiefreiheit die Rede ist, — Das machen sie beim Finanzamt ebenfalls. Aber ich so möchte ich an dieser Stelle darauf hinweisen, daß glaube nicht, daß die gesetzliche Krankenversiche- Herr Blüm und seine Beamten es nicht unterlassen rung vor hat, ein zweites Finanzamt zu werden. Das haben, nach wachsweichen Formulierungen zu su- wäre sicherlich auch nicht angemessen. chen, um der Naturheilkunde und den besonderen (Beifall bei den GRÜNEN und bei der SPD) Therapierichtungen in diesem Gesetz keine sichere Zukunft zu gewährleisten. Diesen Dschungel zu durchblicken, wird in Zu- kunft, wie ich denke, ein sehr enges Verhältnis der (Beifall bei den GRÜNEN — Dr. Becker Versicherten zu ihren Ärtzen und Ärztinnen und zu [Frankfurt] [CDU/CSU]: Ihre Behauptung!) ihren Krankenkassen voraussetzen, damit die Versi- cherten keinen finanziellen Nachteil erleiden. Für — Ihre Regelungen, Herr Becker, besagen nichts an- mich steht jedenfalls fest: Die Reformer, die Herren deres, als daß die entsprechenden Stellungnahmen Blüm und Kohl, plündern ihre Opfer aus. entgegengenommen und abgeheftet werden müssen. Einen Rechtsanspruch für die besonderen Therapie- (Beifall bei den GRÜNEN) richtungen bauen Sie nicht ein. Ein weiteres Druckmittel in Ihrem sogenannten Re- Millionen Menschen wenden sich Jahr für Jahr an formwerk wird in Zukunft der neue medizinische Naturheilärzte und -ärztinnen und an Heilpraktiker Dienst sein. Der medizinische Dienst wird als Nachfol- und Heilpraktikerinnen, weil sie der Ruckizucki-Be- georganisation des vertrauensärztlichen Dienstes, der handlung von Schulmedizinern kein Vertrauen mehr ja jetzt schon in breiten Kreisen der Bevölkerung auf entgegenbringen. Ablehnung stößt, perfektioniert. Überwachung, Be- vormundung und Anweisungen werden das Hauptbe- (Beifall bei den GRÜNEN) tätigungsfeld des medizinischen Dienstes sein. Gerade ich als Ärztin bin der festen Überzeugung, daß (Zuruf von der SPD: Schlimmer als in alten wir beides brauchen: Schulmedizin und Naturmedi- Zeiten!) zin, und zwar gleichberechtigt. Nicht nur, daß der medizinische Dienst die Kranken (Beifall bei den GRÜNEN) jederzeit ohne Vorankündigung — so ist uns aus- drücklich erläutert worden — im Krankenhaus aufsu- Weil wir beide Therapierichtungen brauchen, ist es chen kann, um sie dort zu begutachten, und ihnen wichtig, daß die Therapiefreiheit für beide Bereiche damit, wie ich denke, auch die Möglichkeit nimmt, in gleichberechtigt gesetzlich geregelt ist. Ruhe und ohne Sorgen alle Kraft auf das Gesundwer- (Seehofer [CDU/CSU]: Das steht jetzt im Ge den zu konzentrieren; der medizinische Dienst hat setz!) auch das Recht, allein nach Aktenlage, also ohne den Patienten überhaupt zu sehen, Gutachten zu erstellen. — Nein, Herr Seehofer, das steht nicht im Gesetz. Im Das wird dann voraussetzen, daß der behandelnde Gesetz steht, daß sie „berücksichtigt" werden müs- 7864 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Frau Wilms-Kegel sen. „Berücksichtigung" ist überhaupt keine verbind- am Kranken soll z. B. von Sozialstationen wahrge- liche Regelung. Das wissen Sie auch. nommen werden, die für diesen Einsatz monatlich 750 DM erhalten. Entscheidet sich aber ein Pflegebe- (Beifall bei den GRÜNEN) dürftiger bzw. eine Pflegebedürftige dafür, von einem Wenn Sie darüber hinaus noch solche Regelungen Familienangehörigen gepflegt zu werden, erhält er treffen wie die, daß die Leute gehalten sind, das näch- bzw. sie nicht etwa auch 750 DM wie eine fremde ste preisgünstigste Krankenhaus aufzusuchen, und Pflegeperson, sondern nur 400 DM. ihren Arzt nicht wechseln sollen, dann wissen Sie ganz genau, daß diejenigen, die gern einen naturheil- (Louven [CDU/CSU]: Das sind 400 DM mehr kundigen Arzt oder eine naturheilkundige Klinik oder als bisher!) eine Rehabilitationseinrichtung in Anspruch nehmen Das bedeutet, daß der Angehörige bzw. die Ange- wollen, durch die Vorschrift daran gehindert wer- hörige — meistens sind es ja Frauen — einen Stun- den. denlohn von 1,80 DM erhält, während der Stunden- Sie haben uns vorgeworfen, daß dies möglicher- lohn für die fremde Pflegeperson 25 DM beträgt. weise mehr kosten würde. Wir haben gesagt: Ja; es ist uns auch wichtig, daß die Menschen diese Therapie (Kolb [CDU/CSU]: Bei 25 Stunden!) weiter in Anspruch nehmen können. Sicher werden Sie gleich wieder ausführen, daß (Beifall bei den GRÜNEN — Kolb [CDU/- immerhin zum erstenmal in der Geschichte der Bun- CSU]: Was die anderen bezahlen, ist Ihnen desrepublik Deutschland eine Regierung überhaupt alles recht!) etwas für Schwerpflegebedürftige tut. Richtig; aber daß niemand in den letzten 40 Jahren das Interesse Die Bundesregierung und Sie, meine Damen und Her- - und den politischen Willen hatte, den Schwerkranken ren von den Koalitionsfraktionen, wollten das nicht, in unserer Gesellschaft ein menschenwürdiges und wie Ihre unverbindlichen Formulierungen klar bewei- selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, entschuldigt sen. Nichts davon ist als Rechtsanspruch geregelt. die jetzt geplante Hungerlohnregelung nicht. Wir GRÜNEN haben deshalb heute 15 Änderungs- anträge und einen Entschließungsantrag dazu einge- (Beifall bei den GRÜNEN — Louven [CDU/ bracht, die wir hier zur namentlichen Abstimmung CSU]: Was gab es dann bisher, Frau Kolle stellen, damit jede Bürgerin und jeder Bürger feststel- gin?) len kann, welche Abgeordneten sich für den sicheren Die GRÜNEN im Bundestag haben bereits im Jahre Bestand der Naturheilkunde ausgesprochen haben 1983 festgestellt, daß die Pflege von Pflegebedürfti- und welche nicht. gen in unserer Gesellschaft eine staatliche Aufgabe ist Ich sage ganz deutlich an die Damen und Herren und daß daher eine steuerfinanzierte Pflegeabsiche- der Koalitionsfraktionen gerichtet: Sie müssen nicht rung geschaffen werden muß. wieder wie beim Flugbenzin der Fraktionsdisziplin folgen. Sie können Ihrer freien Entscheidung folgen Doch Sie, Herr Blüm, sehen für die Zukunft nicht und unseren Anträgen zustimmen. einmal eine Möglichkeit, diesen Hungerlohn von 400 DM zu erhöhen. Sie sehen auch keine Veranlassung, (Beifall bei den GRÜNEN) die Voraussetzungen zu schaffen, daß Schwerpflege- Ein weiteres trauriges Kapitel dieses sogenannten bedürftige 24 Stunden am Tag eine optimale und Reformwerks stellen die Paragraphen dar, die sich mit selbstbestimmte Versorgung haben. Nein, diese einer angeblichen Pflegeabsicherung befassen. Sie, Schwerkranken werden von Ihnen gleich zweimal be- Herr Blüm, werden dies auch heute wieder als tolle straft: Zum einen werden sie zusätzlich kräftig zur Leistung hochjubeln Kasse gebeten. Zum anderen entledigen Sie sich Ihrer Verantwortung mit 25 Pflegestunden im Monat für (Louven [CDU/CSU]: Zu Recht!) 750 DM oder aber 720 Stunden im Monat für und dabei bewußt verschweigen, daß Schwerkranke 400 DM. und Pflegebedürftige zuerst zwei Jahre erhöhte Selbstbeteiligungen zu zahlen haben, bis dann ein (Louven [CDU/CSU]: Wie ist es denn bis kleiner Teil von ihnen von dieser fragwürdigen Rege- lang, Frau Kollegin!) lung eingeholt wird. Dann, Herr Blüm, haben Sie sich noch eine wehr- (Louven [CDU/CSU]: Das ist auch falsch, was lose Gruppe der Bevölkerung ausgesucht, denen Sie Sie da sagen! — Gegenruf der Abg. Frau eiskalt die Krankenversicherungsbeiträge erhöhen Unruh [GRÜNE]: Lesen Sie doch!) und die damit kräftig zur Kasse gebeten werden: Ich spreche von den Rentnerinnen und Rentnern. Das ist — Wird es noch länger als zwei Jahre dauern, bis sie in eine Gruppe, die sich im Laufe dieses Jahres nicht den Genuß dieser Regelung kommen sollen? über Lobbyisten bei Ihnen hat Gehör verschaffen kön- Diese angebliche soziale Wohltat ist geradezu eine nen. Nicht nur, daß Rentnerinnen und Rentner mit 2 Beleidigung für den Pflegebedürftigen wie auch für Selbstbeteiligung zusätzlich zur Kasse gebeten wer- den Pflegenden. den, nein, darüber hinaus erhöhen Sie den Kranken- versicherungsbeitrag um 0,4 %. Das bedeutet für die (Frau Unruh [GRÜNE]: Richtig!) Rentnerinnen und Rentner, daß sie im nächsten Jahr Ihr Gesetzentwurf sieht vor, daß der Pflegebedürftige anstatt mit einer wenigstens kleinen Rentenerhöhung eine Stunde pro Tag gepflegt wird und 23 Stunden mit einer deutlichen Rentenminderung zu rechnen offenbar sich selbst überlassen bleibt. Dieser Dienst haben. Deutscher Bundestag — 11. Wahlpe riode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7865

Frau Wilms-Kegel Ein besonders trauriges Kapitel im doppelten Sinne Sogar Neue werden verdienen, wie private Kranken- wird in dem sogenannten Gesundheits-Reformgesetz versicherungen, Sterbegeldversicherungen, Aus- unter dem Stichwort „Sterbegeld" abgehandelt. landskrankenversicherungen und auch Hauskredit- (Frau Garbe [GRÜNE]: Ja!) banken für Zahnarztpraxen. Und heute abend werden Sie stolz sagen können: Operation ,,Gesundheitsre- Sie besitzen die Gefühllosigkeit und Verachtung ge- form" gelungen, Patient tot. genüber Hinterbliebenen, daß Sie ganz brutal das seit Ich bedanke mich. Jahrzehnten gezahlte Sterbegeld drastisch zusam- menstreichen. Das, Herr Blüm, macht Ihre Zweiklas- (Beifall bei den GRÜNEN und der SPD) senmentalität deutlich. Nun wird man auch auf dem Friedhof sehen können, wer zu den Sozialschwachen und zu den Sozialstarken in unserer Gesellschaft ge- Vizepräsident Westphal: Das Wort hat der Bundes- zählt hat. Für mitversicherte Familienangehörige gibt minister für Arbeit und Sozialordnung. es gar nur die Hälfte.

(Louven [CDU/CSU]: Das ist ja makaber, was Dr. Blüm, Bundesminister für Arbeit und Sozialord- Sie sagen! Schämen Sie sich nicht?) nung: Herr Präsident! Den Großen geben und den — Schämen Sie sich nicht, daß Sie eine solche Rege- Kleinen nehmen — damit läßt sich der ganze Einwand lung geschaffen haben? von SPD und GRÜNEN zusammenfassen. (Louven [CDU/CSU]: Sie sollten sich was (Zuruf von der SPD: So ist es!) schämen! Das spricht für Sie, was Sie sa-Ich frage Sie, meine Damen und Herren, ich frage die gen!) deutsche Öffentlichkeit: Sind die Pflegebedürftigen, Für 2 100 DM oder gar der Hälfte wird man ein die für 5 Milliarden DM Pflege bekommen, die Gro- ordentliches christliches Begräbnis mit Pfarrer, Glok- ßen? Sind das die Großen? Ist der Protest der Phar- kengeläut und Orgel sicher nicht bezahlen können. maindustrie, der Zahnärzte, Ärzte und Apotheker der Wenn Sie das so planen, wäre es also auch ange- Protest der Kleinen? bracht, daß Sie jetzt das Wort „christlich" aus Ihrer (Frau Unruh [GRÜNE]: Es sind ja keine Parteizugehörigkeit streichen. 5 Milliarden!) (Beifall bei den GRÜNEN) Meine Damen und Herren, verkehrte Welt! Das Sterbegeld für Abgeordnete wollen Sie allerdings (Beifall bei der CDU/CSU) in voller Höhe beibehalten, Lassen wir uns von dieser Art Polemik nicht irritie- (Günther [CDU/CSU]: Das ist ja dummes ren. Das ist in vier Jahrzehnten der dritte Anlauf zur Zeug, was Sie da reden! — Zuruf von der Gesundheitsreform und der erste, der ins Ziel kommt. CDU/CSU: Unverschämtheit!) Deshalb bin ich stolz auf alle, CDU, CSU und FDP, die dem Sturmlauf der Lobbyisten, dem Dauerbeschuß, und das beträgt auch ein Vielfaches von dem, was Sie den Verdrehungen, den Unwahrheiten, die auch den gesetzlich Krankenversicherten gönnen. heute morgen vorgeführt wurden, Allerdings werden wir einen Antrag einbringen, (Sehr gut! bei der CDU/CSU) damit alle, auch die Abgeordneten, ein einheitliches und den Geschmacklosigkeiten, den zynischen Ge- Sterbegeld von 3 500 DM erhalten. schmacklosigkeiten, standgehalten und durchgehal- (Beifall bei den GRÜNEN) ten haben. Aus alledem wird nur zu klar, wie unsozial Ihre (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — sogenannte Gesundheitsreform ist. Nach dem Motto Zuruf von der CDU/CSU: Siehe GRÜNE! — „Wer nichts zu beißen hat, der braucht auch keine Abg. Frau Unruh [GRÜNE] meldet sich zu Zähne" — so hat der schleswig-holsteinische Sozial- einer Zwischenfrage) minister kürzlich diese Reform zusammengefaßt — — Frau Kollegin, ich möchte zunächst im Zusammen- wollen Sie die Kranken und Schwachen zur Kasse bit- hang meine Gedanken vortragen. ten: Die Behinderten werden die Bettlägerigen finan- zieren. Für kranke, behinderte und chronisch kranke Wir kommen heute im Deutschen Bundestag zum Menschen werden Sondersteuern eingeführt. Es ist Ziel. Das Reformgesetz zeigt seine ersten Wirkungen. zynisch, wenn Sie durch diesen Reformentwurf diesen Trotz einer beispiellosen Kampagne — ich wiederhole Menschen einen Anreiz zum Gesundleben vorgau- jetzt den Vorwurf: eine Kampagne, mitzunehmen, keln. Das ist doch ironisch gemeint, Herr Blüm? Sonst auszunutzen, was immer mitzunehmen und auszunut- ist es eine Beleidigung für alle die Menschen, die nie zen ist — kommt es nicht zur Beitragssteigerung, weil mehr den Zustand des Gesundseins erreichen kön- offenbar die Krankenkassen die Reformfolgen für das nen. Ich denke an alle chronisch Kranken und Behin- nächste Jahr schon heute kalkulieren. Die haben die- derten. ser Reform mit ihrer Kalkulation offenbar mehr ver- traut, als alle Einreden heute morgen vermuten las- (Beifall bei den GRÜNEN) sen. Aber es ist Ihnen gelungen, die heiligen Kühe des Lassen Sie mich zu meinem Vorwurf — „Mitneh- Gesundheitswesens — Pharmaindustrie, Medizinge- men", „Ausnutzen" —, den ich in ganzer Härte beste- rätehersteller, Einzelleistungsvergütungen im ärztli- hen lasse, folgendes zeigen. Wenn Optiker schreiben chen Bereich — weiter auf der Gesundheitswiese der „Noch alles schnell mitnehmen — zu VK Optik", Bundesrepublik Deutschland ruhig grasen zu lassen. wenn Optiker schreiben „Noch alles mitnehmen — 7866 Deutscher Bundestag — 11. Wahlpe riode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Bundesminister Dr. Blüm schnell zu Optik Bobkop", wenn Anzeigen aufgege- zum erstenmal eine handfeste Unterstützung von ih- ben werden „Noch ist es nicht zu spät für eine neue rer Krankenversicherung. Ist das den Großen geben modische B rille zum Nulltarif, ohne müde Mark Zu- und den Kleinen nehmen, und das bei Beitragsstabili- zahlung", dann ist das eine Einladung zum Mitneh- tät? Halten Sie die Mutter, die ihr schwer pflegebe- men und Ausnutzen. Meine Damen und Herren, es dürftiges Kind rund um die Uhr pflegt, für eine Große? wird doch wohl niemand hier im Saal sein, der be- Ich halte sie für eine Kleine, die gestützt werden hauptet, daß, wenn die Ausgaben für Hörgeräte im muß. letzten Jahr um 26 % gestiegen sind, das einem le- (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) bensnotwendigen Bedarf entspreche. Glaubt jemand, der Hörschaden habe im Jahr 1988 um ein Viertel Ist denn die Optik der Sozialdemokratischen Partei zugenommen? Glaubt das wohl jemand? schon so durcheinandergekommen, daß sie das Ein- kommen der Zahnärzte mit einer pflegenden Mutter (Frau Wilms-Kegel [GRÜNE]: Daran sind die verwechselt? Seid ihr schon so durcheinandergekom- Ärzte schuld und nicht die Patienten!) men in eurer Polemik, daß ihr schon die Größen ver- Im übrigen, Frau Wilms-Kegel, die Gallenoperation, wechselt? die Sie anführen, die niemand gern in Anspruch nimmt — da sind auch die Ausgaben nicht gestiegen. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Darüber habe ich mich nie beklagt. Ich habe mich Abg. Reimann [SPD] meldet sich zu einer darüber beklagt, daß Anbieter zum Mitnehmen des- Zwischenfrage) sen einladen — ist das Solidarität? — , was schließlich — Nein, ich stelle jetzt den Zusammenhang dar. von den Malochern bezahlt werden muß, nicht von Hilfe für Hilfsbedürftige und Entlastung für die Bei- den Leistungsanbietern. tragszahler — das ist der Sinn unserer Reform. Hilf s- (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — bedürftig ist nicht der Hartmannbund, Verband der Zuruf von der CDU/CSU: So ist das! — Sellin deutschen Ärzte. Hilfsbedürftig ist nicht der Freie [GRÜNE]: Alles Quatsch!) Verband der Zahnärzte. Hilfsbedürftig ist nicht der Pharmaverband, der vom Kollegen Rappe unterstützt Nachdem es jahrelang, in den letzten Jahren Jahr für wird. Hilfsbedürftig ist nicht der Apothekerverband. Jahr, in schöner Regelmäßigkeit zu Beitragserhöhun- Hilfe brauchen die Kranken und die Pflegebedürfti- gen kam, den Versicherten rund 4 Milliarden DM Jahr gen. Denen helfen wir. für Jahr aus der Tasche gezogen wurden, wird zum erstenmal an dieser Jahreswende aller Voraussicht (Beifall bei der CDU/CSU) nach der durchschnittliche Beitragssatz nicht steigen. Hilfe brauchen die stillen Samariter des Sozialstaa- Das ist ein Erfolg unserer Reform, schon bevor sie tes. Das sind die Helfer der Schwer- und Schwerstpfle- beschlossen wurde. Also, schneller geht es überhaupt gebedürftigen. Entlastungen brauchen Millionen von nicht. Arbeitnehmern, denen immer weniger vom Lohn üb- Die ersten Profiteure werden die Rentner sein, denn rigbleibt und die derzeit zusammen mit den Betrieben der Rentenkrankenversicherungsbeitrag steigt nicht weit über 100 Milliarden DM an Beiträgen zahlen. so, wie wir es selber geschätzt haben. Von Rentenkür- Der durchschnittliche Höchstbeitrag der gesetzli- zungen haben Sie gesprochen. Welche Mathematik chen Krankenversicherung stieg von 98 DM im Jahre haben Sie eigentlich? Im nächsten Jahr wird die Ren- 1970 auf 585 DM in diesem Jahr. In 18 Jahren! Übri- tenanpassung weit über der Preissteigerungsrate lie- gens sind darin die dicken Beitragssteigerungen aus gen. Renten werden steigen, und reale Einkommen der Zeit enthalten, in der Sie regiert haben, meine der Rentner werden steigen — so, wie das in den letz- Damen und Herren von der SPD. 1970 8,4 % Beiträge, ten Jahren der Fall war. 1982 12 %. Und da stellt sich der Kollege Dreßler (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — — ich denke, er muß doch rot werden; oder hat er Frau Unruh [GRÜNE]: Da ist null d rin! Null Gedächtnisschwund — als Wächter, als Muster der ist drin!) Beitragsstabilität hin. Nein. Wenn hier von Abkassieren gesprochen wird, muß Sollten diese Steigerungen weitergehen? Wenn wir ich sagen: Es ist bei den Beitragszahlern abkassiert nicht eingreifen würden, müßte derjenige, der im worden, und damit machen wir jetzt Schluß. Jahre 1970 98 DM Beitrag gezahlt hat, im Jahre 2000 1 142 DM Beitrag zahlen. So kann es doch gar nicht (Zuruf von der CDU/CSU: So ist es!) weitergehen. Wir sind die Retter des Sozialsystems. Wir sind die Vertreter der Versicherten. Wir sind die Wir sind mit dieser Reform die Retter der Solidari- Vertreter, die darunter leiden, daß die Krankenversi- tät. cherungsbeiträge immer mehr steigen. Die Lobbyi- Immer höhere Beiträge führen in die Sozialisierung sten toben, meine Damen und Herren, die SPD klebt des Lohnes. Die Ausgaben der Krankenversicherung Plakate und verteilt Flugblätter mit Halb- und Un- sind seit 1960 dreimal schneller gestiegen als die wahrheiten, Löhne. Jeder, der rechnen kann, kann den Zeitpunkt (Louven [CDU/CSU]: Und sie betreibt ausrechnen, wann eine ungehemmte Fortsetzung die- Hetze!) ser Entwicklung die verfügbaren Einkommen der Ar- beitnehmer auf Null gebracht hätte. und wir setzen das Vernünftige durch. Während die SPD noch das Scheitern der Reform voraussagt, ist der Gewerkschaften können doch mit einer solchen Erfolg schon da. Die Beiträge steigen nicht, und ab Entwicklung nicht einverstanden sein. Ich frage, 1. Januar 1989 erhalten die Schwerpflegebedürftigen warum sie uns nicht stärker unterstützen. Die werden Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7867

Bundesminister Dr. Blüm doch auch um den Erfolg ihrer Tarifverhandlungen Fraktionsvorsitzenden, ich frage Hans-Jochen Vogel, gebracht. Was haben Arbeitnehmer von einer Lohner- welchen Ausdruck er vorschlägt, mit dem diese Ge- höhung, die anschließend durch höhere Beiträge wie- schmacklosigkeit qualifiziert werden soll. Ich nehme der abkassiert wird? Vorschläge entgegen. Beitragsstabilität ist möglich und nötig. Selbst ohne (Beifall bei der CDU/CSU und bei Abgeord Beitragserhöhungen fließen rund 3 Milliarden DM neten der FDP — Zurufe von der CDU/CSU: mehr in die Kassen der Krankenversicherung; denn Hetze! — Volksverhetzung! — Kolb [CDU/ die Krankenversicherung partizipiert ja an jeder CSU]: Verdummung!) Lohnerhöhung. Insofern kann daraus auch der medi- zinische Fortschritt finanziert werden. Wir machen ja Laßt uns nicht über die Qualifizierung streiten, laßt gar keinen Einnahmestopp. Medizinischer Fortschritt uns über den Anlaß streiten. Wer in diesem Saal hat muß im übrigen ja auch bedeuten, daß Menschen län- den Mut, eine solche Behauptung: „Ab 1. Januar dür- ger gesund bleiben und, wenn sie krank werden, auch fen Sie nicht mehr krank werden" aufrechtzuerhalten schneller wieder gesund werden. angesichts vieler Mitmenschen, die die Krankenkasse brauchen und die sie auch am 1. Januar noch haben Was ist nicht alles gegen diese Reform aufgefahren werden, die zu ihrem Arzt gehen können wie bisher, worden? Ich will das gar nicht mit Vollständigkeit vor- die versorgt werden wie bisher? Wer diese Behaup- tragen. Die deutschen Arzneimittelhersteller schämen tung aufrechterhalten will, soll den Mut haben und sich nicht, in einer bundesweiten Anzeige zu behaup- hier herkommen. Wie wollen Sie das bezeichnen? — ten: „Keine neuen Medikamente mehr gegen Krebs Als fair? Wollen Sie das als fair bezeichnen? Wollen und AIDS aus Deutschland." Überlegen Sie einmal, Sie das als sachlich, wollen Sie das als korrekt be- wie das auf Krebspatienten wirkt. zeichnen? Dem obersten Fairneßwächter der Bundes- (Zurufe von der CDU/CSU: Unerhört! — Un--republik Deutschland, Hans-Jochen Vogel, antworte verantwortlich!) ich mit Lessing: Von den Tugenden, von denen man am meisten spricht, hat man am wenigsten. Der Freie Verband Deutscher Zahnärzte verglich unseren Gesetzentwurf mit dem Ermächtigungsge- (Beifall bei der CDU/CSU und Abgeordneten setz. Erinnern Sie sich daran, was durch das Ermäch- der FDP) tigungsgesetz ausgelöst wurde. Der Interessenver- Bleiben wir beim Flugblatt: Die SPD verbreitet mit band der Dialysepatienten sagt: „Englische Verhält- ihrem Flugblatt sechs ganze oder halbe Unwahrhei- nisse. Nämlich, wer unter 12 oder über 55 Jahren ist, ten. — Es gibt ja Leute, die sagen: Halbe Unwahrhei- muß sterben. " ten sind so schlimm wie ganze Lügen. — Lassen Sie Hören Sie das einmal mit den Ohren einer Mut- mich in Kurzfassung, ohne Vollständigkeit, auf die ter, sechs Behauptungen eingehen — ich hoffe, daß uns viele Mitbürger zuhören und zusehen — : (Zuruf von der CDU/CSU: Unglaublich!) Erstens: „Sie müssen mehr für Arzneimittel zah- die ein Kind unter zwölf Jahren hat. Unverschämt! len. " Das ist die halbe Wahrheit. Zynisch! Mir fehlen die Worte! (Lachen bei der SPD) Apothekervereine mobilisieren Patienten mit der Parole: „Wer jetzt krank wird, kann sich gleich er- Zwar wird die bisherige Zuzahlung von 2 auf 3 DM schießen. " Und in einem anderen Flugblatt heißt es: erhöht, aber Zuzahlungen entfallen völlig — völlig, „Weil Du arm bist, mußt Du früher sterben." auch da, wo sie bisher gezahlt werden mußten! —, Den Vogel schießt die Sozialdemokratische Partei (Dr. Friedmann [CDU/CSU]: Also eine Ver ab, besserung!) (Feilcke [CDU/CSU]: Und Dreßler lacht!) wo auf Festbeträge umgestellt wird. Die Entlastungs- und zwar mit einem Flugblatt mit dem Titel: „Ab wirkung durch den Wegfall der bisherigen Zuzahlun- 1. Januar dürfen Sie nicht mehr krank werden. " gen ist insgesamt sechsmal höher als die Anhebung der Zuzahlungen für die Arzneimittel, für die es noch (Zuruf von der CDU/CSU: Pfui!) keinen Festbetrag gibt. — Das ist die erste halbe Un- Noch einmal: Die SPD behauptet in einem Flugblatt: wahrheit, im übrigen auch unter Unterschlagung der „Ab 1. Januar dürfen Sie nicht mehr krank werden." Härteklausel, die es im Gesetz bisher für Arzneimittel — Lesen Sie das mit den Augen einer Rentnerin, die nicht gab. Angst hat und die das möglicherweise glaubt, was (Zurufe von der SPD) Vogel und Genossen behaupten. Bodenloser Zynis- mus! — Das ist die Wahrheit: Bei Arzneimitteln mit Festbe- trag wird nichts mehr zugezahlt. Auch dort, wo bisher (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — zugezahlt wurde, fallen Zuzahlungen weg. 600 Mil- Zurufe von der SPD) lionen DM an Zuzahlungen fallen weg. Wer das Medi- Nein, meine Damen und Herren, ich streite nicht. Ich kament nimmt, das unter Festbetrag steht, der hat frage hier im Deutschen Bundestag vor der deutschen überhaupt keinen Verlust. Öffentlichkeit (Frau Unruh [GRÜNE]: Ab wann gibt es denn (Zuruf des Abg. Dreßler [SPD]) Festbeträge?) — lassen Sie mich doch in aller Ruhe fragen; wenn Sie Zweitens: „Brillen und Hörgeräte werden für Sie die Frage beantworten, ist es ja gut — den Partei- und richtig teuer." Wieder Originalton SPD! — Das ist 7868 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Bundesminister Dr. Blüm völlig falsch: Der Zuschuß für Brillengestelle beträgt lung von 5 DM beim Aufenthalt im Krankenhaus vor- künftig 20 DM, und Brillengestelle zu diesem Preis geschlagen wurde. wird es zukünftig geben. (Andres [SPD]: Falsch! — Frau Unruh (Lachen bei der SPD) [GRÜNE]: Das hätten Sie doch abschaffen können! — Lachen bei der CDU/CSU und Schon vor Jahren hat ein Händler Brillengestelle für der FDP) 10 DM angeboten; in den Vereinigten Staaten gibt es Brillengestelle für umgerechnet 7 DM. — Hier wird gesagt: „Falsch!". Kollege Andres be- hauptet, das sei falsch. Ich lese vor: Drucksache (Zuruf von der SPD: Das ist unglaublich!) 9/1958, Entwurf eines Gesetzes zur Änderung sozial- — Ja, ich behaupte in der Tat: Brillengestelle in dieser rechtlicher Vorschriften, Gesetzentwurf der Fraktion Preisklasse wird es geben. der SPD und der FDP. — Ziehen Sie auch die Behaup- tung, das sei falsch, zurück. Es ist fast alles falsch, was (Kleinert [Marburg] [GRÜNE]: Was kostete ich heute morgen von Ihnen gehört habe. denn Ihre Brille?) (Becker [Nienberge] [SPD]: Wurde das Ge Wer sich besonders modische Brillengestelle wünscht, setz? — Dreßler [SPD]: Ist das Gesetz gewor der mag sie sich kaufen. Nur, mit Gesundheit hat das den?) nichts zu tun; das Geld brauchen wir. — Ich halte mich ganz genau an das — — (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) (Dreßler [SPD]: Dann sagen Sie es klipp und Ich habe doch gar nichts gegen modischen Schnick- klar: Es ist nie Gesetz geworden! Immer kor schnack; er ist sogar schön, er erhellt unser Leben, - rekt bleiben! — Urbaniak [SPD]: Immer ehr aber doch bitte nicht auf Krankenschein. Das Geld lich bleiben!) brauchen wir für die Kranken, nicht für die Mode. Sie wollten damals sogar die Kinder in die Zuzahlung (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) einbeziehen. Bei uns bleiben die Kinder draußen. Die Dritte Behauptung. — Herr Kollege Dreßler, viel- Zuzahlung gilt für höchstens 14 Tage. leicht haben Sie die Güte, gerade bei der dritten Be- Verschwiegen wird auch, daß diese Erhöhung erst hauptung zuzuhören. Sie steht nämlich auch im Wi- ab 1991 in Kraft treten soll, derspruch zu dem, was Sie selber hier heute morgen vorgetragen haben. — Sie lautet: „Die dritten Zähne (Günther [CDU/CSU]: So ist es!) zahlen Sie zur Hälfte selber." — Das ist nicht richtig. also dann, wenn die neuen Leistungen für die häusli- Die Selbstverwaltung der Krankenkassen und der che Pflege schwerpunktmäßig in Kraft treten. Zahnärzte legt in Zukunft differenzierte Zuschüsse fest. Die Krankenkassen zahlen künftig allen, die re- Fünfte Behauptung gelmäßige Zahnvorsorge betreiben, für zahntech- (Zurufe von der SPD) nisch einfachen Zahnersatz einen Zuschuß von 70 %, für Zahnersatz mittlerer Güte einen Zuschuß von 60 —ich mache es ja kurz —: „Fahrten zum Arzt werden und für aufwendigen Zahnersatz einen Zuschuß von nicht mehr bezahlt." Fünfte Unwahrheit! Mehr 50 %. Bei längerer regelmäßiger Vorsorge steigt der Sammlungen von Unwahrheiten auf einem Flugblatt Zuschuß um weitere 5 %, so daß die Erstattungsbe- habe ich noch nie erlebt. träge dann 75 %, 65 % und 55 % betragen. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) (Dr. Becker [Frankfurt] [CDU/CSU]: Das muß Originalton SPD — ich lese noch einmal vor, ganz man immer wieder sagen!) langsam; das wollen wir richtig auskosten — : „Fahr- Erinnern Sie sich: In dem Flugblatt, das Sie verteilen, ten zum Arzt werden nicht mehr bezahlt." wird behauptet, es werde nur die Hälfte bezahlt. (Zuruf von der CDU/CSU: Lüge!) (Kolb [CDU/CSU]: Rechnen konnten die — Das ist falsch, denn medizinisch notwendige Fahr- nie!) ten für einkommensschwache Versicherte werden im Rahmen der Härteklausel übernommen. Wenn die SPD schon 75 % für die Hälfte ausgibt, dann kann ich nur sagen: Ihre drei Viertel Unwahrheiten (Widerspruch bei der SPD) sind eine halbe Lüge. Außerdem stehen alle Versicherten unter dem Schutz- (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU und schirm der Überforderungsklausel. Sie können doch der FDP) nicht Ihre Behauptung aufrechterhalten, es würden keine Fahrten mehr bezahlt. Derjenige, der gehbehin- Vierte Behauptung — ich gehe nur einmal das Flug- dert ist, der ein niedriges Einkommen hat, wird wei- blatt durch; jeder kann das, was im Gesetz steht, mit terhin transportiert. Aber ich frage mich: Sollen wir dem vergleichen, was die SPD behauptet — : „ 10 DM denn alle Taxifahrten zum Arzt finanzieren? pro Tag statt bisher 5 DM zahlen Sie zusätzlich im Krankenhaus. " (Dreßler [SPD]: Reden Sie doch nicht so ei nen Quatsch!) (Frau Wilms-Kegel [GRÜNE]: Ja!) 1970 betrugen die Aufwendungen für Fahrtkosten Die SPD verschweigt, daß in einem von den damali- 180 Millionen DM; heute sind es 1,6 gen Regierungsfraktionen der SPD und der FDP 1982 eingebrachten Gesetzentwurf erstmalig die Zuzah (Zurufe von der CDU/CSU): Milliarden!) Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7869

Bundesminister Dr. Blüm — Ja, Milliarden! Das ist eine Steigerung um 800 %. Luftbuchung sei? Würden Sie mir das zugestehen und Will jemand behaupten, daß die Zahl der Bewegungs- damit das, was Sie hier behauptet haben, selbst als behinderten in 18 Jahren um 800 % zugenommen hat? unrichtig bezeichnen? Nein, auch das war eine Ausnutzung der Kranken- kasse. Wir brauchen das Geld für die Pflegebedürfti- gen, für die Kranken, für die Hilfsbedürftigen, für die Bundesminister für Arbeit und Sozialord- Herzoperationen, für die Gallenoperationen, von de- Dr. Blüm, nung: Ich kann die Verwirrung noch weiter treiben. nen Frau Wilms-Kegel gesprochen hat. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) (Dreßler [SPD]: Beantworten Sie mir die Frage! — Zurufe von der SPD: Antworten!) Meine Damen und Herren, will denn jemand den Krankenschein zum Fahrschein für den öffentlichen Sie haben mich heute morgen attackiert und im Zu- Nahverkehr zum Nulltarif umfunktionieren? Das wäre sammenhang mit diesen 14 Milliarden DM von Luft- doch eine Zweckentfremdung. buchungen gesprochen. Sechste Behauptung — dann lasse ich es auch schon (Beifall bei der CDU/CSU — Zurufe von der sein — : „Selbst das Sterben wird teurer: Das Sterbe- SPD: Nein!) geld wird auf 2 100 DM zusammengestrichen. " — Das — Wenn Sie es anders darstellen, dann kommen wir ist auch nicht die ganze Wahrheit, auch das ist nur die zu den Zahlen zurück. Ich führe die Diskussion gern in halbe Wahrheit. Bei Versicherten mit niedrigem Ein- jedem Detail. kommen erhöht sich das Sterbegeld, denn bei ihnen liegen die Leistungen heute zum Teil unter (Dreßler [SPD]: Sie sollen die Frage beant 2 100 DM. worten!) Das Flugblatt der SPD endet mit dem Satz: „Jetzt -— Sie haben doch so viele Verdrehungen gebracht; da reicht's, Herr Blüm! ". Mir reicht's schon lange, Herr kommt es auf eine mehr oder weniger nicht an. Mein Vogel, antworte ich darauf. Gott, da bin ich großzügig. Ich bleibe dabei: Sie haben (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Festbeträge, die die Versicherten überhaupt nichts Kleinert [Marburg] [GRÜNE]: Herr Blüm, kosten, dann gehen Sie doch, wenn es Ihnen (Frau Matthäus-Maier [SPD]: Sie haben sich reicht!) verhört!) Jeder, der seinen Verstand nicht abgeschaltet hat, als Versichertenlast in Ihrer merkwürdigen Rechnung konnte heute morgen Musterbeispiele von Verlegen- gebucht. Die werden doch bei der Pharmaindustrie zu heit, Verdrehungen, Unwahrheiten feststellen. Stel- Buche schlagen. len Sie sich vor: Da stellt sich der Herr Dreßler etwa vor einer Stunde hier hin und sagt: 14 Milliarden DM (Zustimmung des Abg. Cronenberg [Arns sind absolute Luftbuchungen. berg] [FDP]) (Dreßler [SPD]: Das ist die Unwahrheit!) Sonst könnte sich der Kollege Rappe, Ihr Mitglied, Anschließend rechnet er das als Belastungen für die doch nicht darüber beschweren, daß durch unsere Versicherten zusammen. Das ist ungefähr so, wie Reform Arbeitsplätze bei der Pharmaindustrie ruiniert wenn ich sage: Der See ist eine Fata Morgana, aber werden. Sie müssen Ihre Vorwürfe doch einmal sortie- alle Menschen ertrinken in diesem See. ren. Sie können doch nicht erst die 2 Milliarden DM den Versicherten zurechnen und dann durch Ihren (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU) Kollegen Rappe sagen: Das ist die Erschwernis der Pharmaindustrie. Irgendwo muß man sich schon ent- Vizepräsident Westphal: Herr Minister, gestatten scheiden. Sie eine Zwischenfrage? (Abg. Urbaniak [SPD] meldet sich zu einer Zwischenfrage) Dr. Blüm, Bundesminister für Arbeit und Sozialord- nung: Nein. Ich möchte das jetzt im Zusammenhang — Nein. Ich möchte das jetzt im Zusammenhang dar- vortragen. stellen. Ich bin noch lange nicht fertig. (Dreßler [SPD]: Wenn Sie Unwahrheiten ver- (Beifall bei der CDU/CSU) breiten, müssen Sie eine Zwischenfrage zu- Jeder kann sich doch seine eigene Meinung bilden. lassen!) Wenn ich mir eine Strafe für Herrn Vogel auszuden- ken hätte, wenn ich mir eine Strafe für Herrn Dreßler Vizepräsident Westphal: Herr Minister, gestatten auszudenken hätte, dann würde ich mir die Strafe Sie eine Zwischenfrage des Abgeordneten Dreßler? wünschen, daß sie hier nach einem Jahr dieselbe Rede (Zurufe von der CDU/CSU: Nein!) halten müssen wie heute morgen. (Heiterkeit bei der CDU/CSU — Dreßler Dr. Blüm, Bundesminister für Arbeit und Sozialord- [SPD]: Ich komme darauf zurück!) nung: Ja. Er hat gesagt, ich würde die Unwahrheit sagen. Bitte, dann wollen wir das gleich klären. Ich würde die SPD verurteilen, in einem Jahr diesel- ben Plakate, dieselben Flugblätter zu veröffentlichen, die sie jetzt veröffentlicht hat. Nichts Schlimmeres Dreßler (SPD): Herr Arbeitsminister, würden Sie bitte im Protokoll nachlesen, daß ich gesagt habe, daß kann ihr passieren, als mit der Wirklichkeit des näch- von den 3,5 Milliarden DM an sogenannten Struktur- sten Jahres konfrontiert zu werden. verbesserungen nichts präzisiert sei und daß das eine (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) 7870 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Bundesminister Dr. Blüm Aber wen wundert's? Ich bin überhaupt nicht ver- Diese Art von bürokratischem Zutrauen kann nur auf wundert, und ich verstehe die Ängste, wenn ich solche dem Boden der SPD wachsen. zynischen Reden höre, wie Sie sie heute morgen ge- Aber bleiben wir einemal dabei: Es gab eine merk- halten haben, Frau Wilms, Herr Dreßler. Da habe ich würdige Koalition. SPD und Bundesärztekammer ver- Verständnis, wenn ältere Leute, wenn Kranke in Un- sammelten sich vor acht Tagen hier in Bonn und lie- ruhe kommen. Was da alles behauptet wurde! Wenn ßen nach einem Gespräch die staunende deutsche das alles stimmen würde, wie herzlos wären wir! Öffentlichkeit wissen, daß sie die Gesundheitsreform (Zuruf von der SPD: Ja!) gemeinsam ablehnen — SPD und Ärzte! Ich bin ganz sicher, ab 1. Januar 1989 ist unsere Kran- (Dr. Becker [Frankfurt] [CDU/CSU]: In einem kenversicherung so gut wie bisher; sie hat einen Spit- Boot!) zenplatz in der Welt. Ich habe den Präsidenten der Bundesärztekammer (Günther [CDU/CSU]: Richtig!) gefragt, was er denn gemeinsam mit der SPD vor- Wir werden auf manche Zusätze, die nicht unmittelbar schlage. Da hatte er die klassische Antwort: Nichts; der Heilung dienen, verzichten müssen, damit wir das (Lachen bei der CDU/CSU und der FDP) Geld zusammenhalten, um den Hilfsbedürftigen zu helfen. Das ist mein Verständnis von Solidarität. denn mit den Vorstellungen der SPD könne er sich Ich fasse zusammen: Kein Kranker wird im Stich nicht einverstanden erklären. gelassen, der medizinische Fortschritt wird ungehin- (Erneutes Lachen bei der CDU/CSU und der dert weitergehen, Einkommensschwache werden von FDP — Dreßler [SPD]: Das kann er auch Zuzahlungen befreit, jedermann wird vor Überforde- nicht!) rung geschützt, keine Intimdaten werden gespeichert,- die Vorsorge wird ausgebaut, Pflegebedürftigen wird So einfach ist das offenbar in der Reform-Diskus- geholfen, und ich verspreche Ihnen, kein Pharmaun- sion. Meine Damen und Herren, draußen in der Öf- ternehmen wird wegen der Reform Konkurs anmel- fentlichkeit wird nie gefragt, was die, die ablehnen, den. Der Schaum der Polemik wird verfliegen, und die eigentlich wollen. Ich kann nur sagen: Reformen, die Realität wird die Angstmacher Lügen strafen. nicht gemacht werden, sind die leichtesten Reformen, die es überhaupt gibt. Wir sparen für die Beteiligten. Julius Cronenberg hat es schon gesagt. Keine Mark, die da gespart wird, (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) geht den Beteiligten an der Krankenversicherung ver- Es reicht offenbar in dieser Republik, Einwände und loren. Jede Mark bleibt erhalten, entweder als Bei- Einsprüche vorzubringen. Sie sind in unserer Gesell- tragssenkung oder als neue Leistung. Nirgendwo ver- schaft gefragt. Nein ist „in". Veto ist chic. Es kommt schwinden auch nur 10 Pfennige in den Händen der- überhaupt niemand mehr auf die Idee, zu fragen, was jenigen, die an der Krankenversicherung gar nicht denn die Ablehner wollen. So kann doch kein Staat beteiligt sind. Diese Reform ist eine Reform für die regiert werden! Die Demokratie verkommt auf diesem Sie ist Rettung unseres solidarischen Versicherten. Wege Systems. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — (Zuruf von der SPD: Das ist wahr!)

Zuruf von der SPD: Es ist unglaublich!) zur Veto - Gesellschaft, die zu nichts anderem mehr Die neuen Leistungen wie z. B. Pflege und Verbes- fähig ist als zur gemeinsamen Unbeweglichkeit. serung der Vorsorge sowie die Entlastung der Versi- (Lachen bei den GRÜNEN — Kolb [CDU/ cherten — zusammen macht das 10 Milliarden DM CSU]: Und zur Mitnahme!) aus — übersteigen die Einsparungen auf der Seite der Versicherten. Die Versicherten profitieren in der Bi- Sie pflegt ihre Verweigerung, und sie hätschelt ihre lanz von der Reform mit rund 4,5 Milliarden DM. Bei Unfähigkeit zur aktiven Bewältigung von Proble- den Leistungserbringern werden demgegenüber fast men. 8 Milliarden DM eingespart. Das einzige, worauf sich Interessenverbände ver- Und sehen Sie sich einmal die Gegner an. Ich bitte ständigen können, ist: Wir wollen mehr. jeden, auch dies zu verfolgen: Worin waren sich denn die Gegner der Reform einig? Die waren sich einig im (Zuruf von der CDU/CSU: Ja!) Neinsagen. Aber wo sind denn die Alternativen? Sie Mehr Geld von den Versicherten, werden doch nicht Ihren Gesundheitssowjet als Alter- native anbieten wollen, diese Gesundheitskonferen- (Weiterer Zuruf von der CDU/CSU: Und zen bis in jeden Bezirk? zwar sofort!) (Urbaniak [SPD]: Warum fahrt ihr denn da mehr Geld vom Staat, das ist die Kurzformel der Vor- immer hin?) schläge der deutschen Ärzteschaft; denn sie wollen mehr Geld aus der Alkoholsteuer, mehr Geld aus der Das muß man sich einmal vorstellen: Da soll in jedem Tabaksteuer, mehr Geld durch Senkung des Mehr- Bezirk festgestellt werden, welcher Gesundheitsbe- wertsteuersatzes, mehr Geld von den unf allgefährde- darf dort besteht. Da reden Sie von uns als von Büro- ten Sportlern, den Skifahrern und mehr Geld von der kraten. Selbst mit auswuchernder Phantasie kann ich Rentenversicherung. mir nicht vorstellen, wie da Ärzte und Krankenkassen zusammensitzen und entscheiden, wie viele Medika- (Zuruf von der CDU/CSU: Und mehr Geld mente, wie viele Krankenhäuser gebraucht werden. von den Patienten!) Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7871

Bundesminister Dr. Blüm Das ist die Kurzfassung: mehr Geld, damit mehr ver- Die kleinen Leute haben in ihrem Leben gelernt, daß teilt werden kann. Mehr als „Mehr! Mehr! Mehr! " man eine Mark zweimal umdrehen muß, bevor man „mehr" fällt denen nicht mehr ein — in der Tat —, sie einmal ausgibt.

(Heiterkeit bei der CDU/CSU) (Dreßler [SPD]: Haben Sie nur drei Briefe bestenfalls noch: Die anderen sollen zahlen. bekommen, Herr Blüm?) Im übrigen ist das einzige, was im Vorschlag der — Sie vertreten offenbar schon lange nicht mehr die SPD Finanzmassen bewegen würde, die vorgesehene kleinen Leute. Sie schreien hier nur herum! Das ist das Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze. Mehr Bei- Problem. trag! Mehr Beitragszahler durch Wegfall der Versi- cherungspflichtgrenze, das ist der finanzielle Beitrag (Beifall bei der CDU/CSU und bei Abgeord der SPD. Mehr Geld! neten der FDP)

(Kolb [CDU/CSU]: Das ist Abkassieren! — „Es kann doch nicht angehen" — das schreibt mir Dreßler [SPD]: Als zuständiger Minister so ein Rentnerehepaar — , „daß die Krankenversiche- wenig Ahnung! Das ist allerdings traurig, rung weiterhin ein Selbstbedienungsladen bleibt. Wir sehr traurig!) sind Rentner und glauben, daß uns die Solidarge- Ich sage, wo der Unterschied liegt. Unser Reform- meinschaft Krankenkasse wie bisher alle notwendige konzept ist: Weniger an der einen Stelle, um an der Hilfe gewähren wird. Bleiben Sie weiterhin tapfer! " anderen mehr helfen zu können. Nicht Abbau des Sozialstaates, sondern Umbau des Sozialstaates. Ich versichere Ihnen: Diese Koalition wird tapfer -bleiben. Wir haben allem widerstanden. Wir werden Dreßler [SPD]: Das Niveau des zuständigen dieses Gesetz heute auch in die dritte Lesung brin- Arbeitsministers und sein Kenntnisreichtum gen. sind ungenügend!) Sparen und Gestalten, das ist das Motto der heutigen (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Reform. Dreßler [SPD]: Juhu! Gute Besserung! — Weitere Zurufe von der SPD) Aber, meine Damen und Herren, lassen wir nicht die Hoffnung fahren: Es gibt viele Bürger, die ver- — Könnten Sie bitte einen Augenblick ein bißchen nünftiger sind als alle ihre Funktionäre. stiller sein. Sonst brauche ich wirklich bald ein Hörge- rät. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Dreßler [SPD]: Immer nach dem Kohl-Motto: (Andres [SPD]: Aber vor dem 1. Januar! — Entscheidend ist, was hinten rauskommt!) Kolb [CDU/CSU]: Nein, nach der neuen Re Ich hätte — um es im Vertrauen zu sagen — den gan- gelung!) zen Rummel, die ganze Ballerei, nicht ertragen, wenn ich nicht wüßte, daß es auch viele Ärzte und Zahn- Die Reform versucht, die großen Prinzipien unseres ärzte gibt, die keineswegs das meinen, was ihre Funk- Sozialstaates, Solidarität und Eigenverantwortung, tionäre schreiben und schreien. in ein neues Gleichgewicht zu bringen. Ohne Solida- rität würde unsere Gesellschaft in einen gnadenlosen (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Egoismus versinken. Die Kranken und Behinderten Sonst könnten wir wirklich die Hoffnung aufgeben. brauchen Solidarität, denn sie sind auf andere ange- wiesen. Aber andererseits: Ohne Eigenverantwor- Ein Arzt aus Dortmund schrieb mir: „Die Diskus- tung hätten wir weder Kraft noch Geld, anderen zu sionsbeiträge vieler meiner Kollegen sind polemisch helfen. Wenn alle Probleme in dieser Gesellschaft von und vordergründig, außerdem zeugen sie von Igno- anderen gelöst werden sollen, versinkt die Gesell- ranz. Das GRG muß bald verabschiedet werden." schaft in die Unzufriedenheit. Die Sehnsucht nach all- Eine Apothekenhelferin schreibt mir: „Trotz der gemeiner, allumfassender Betreuung beraubt die Kündigung meines Arbeitsplatzes, die u. a. auch Menschen auch der Erfahrung, für sich selber zustän- mit der bevorstehenden Strukturreform begründet dig zu sein und mit eigenen Problemen fertigzuwer- wurde, komme ich nicht umhin, Ihnen zu schreiben. den. Entgegen aller Opposition muß ich wie im Volksmund sagen: Sie sprechen mir aus der Seele. Es wurde schon (Dr. Weng [Gerlingen] [FDP]: Sehr richtig!) lange Zeit, das Gesundheitswesen einmal ordentlich zu entstauben." Die Eigenverantwortung ist nicht weniger Stütze un- serer Humanität als die Solidarität. Eine Rentnerin, übrigens aus meiner Heimatstadt, schreibt: „Sehr geehrter Herr Minister, ich stehe auf Die Unfähigkeit, Niederlagen und Schmerz Ihren Plan, das schreibt Ihnen eine Rentnerin mit mo- selbständig zu verwinden, alles das sind Symp- natlichem Einkommen von etwas über 1 000 DM." tome ein und derselben Erscheinung: des Verlu- stes unserer Fähigkeit, dem Leben die Stirn zu Die kleinen Leute haben oft mehr Verständnis als bieten, des Verlustes von Werkzeugen, mit deren die großen Schreier, die es überhaupt nicht nötig ha- ben. Hilfe der einzelne kraft seiner eigenen geistigen Bestände sich das Gleichgewicht angesichts von (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Niederlagen und Leiden wieder herstellen Kolb [CDU/CSU]: Als die Funktionäre!) konnte. 7872 Deutscher Bundestag — 11. Wahlpe riode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Bundesminister Dr. Blüm Das sagt der große marxistische Humanist Leszek Ko- Bedeutet das wiederum „den Großen geben" ? Noch- lakowski. mals frage ich: Heißt das „den Kleinen nehmen"? (Kleinert [Marburg] [GRÜNE]: Der kannte Ab 1. Januar besteht ein Anspruch auf die Über- die Gesundheitsreform noch nicht, Herr nahme der Kosten bis zu vier Wochen je Kalenderjahr, Blüm!) wenn eine Pflegeperson Urlaub machen will. Das liest — Seien Sie nicht so banal. sich so kalt im Gesetzestext. Aber die Mutter oder der Vater, der Sohn oder die Tochter, die 24 Stunden am (Lachen bei der SPD und den GRÜNEN — Tag, 7 Tage in der Woche, 52 Wochen im Jahr immer Kleinert [Marburg] [GRÜNE]: Das ist über- für das Kind, für die Mutter, für den Vater oder für die haupt nicht banal!) Schwiegermutter zuständig sind, wollen auch einmal Ich frage mich, ob wir in Gefahr sind, ein perfekt aufatmen und Urlaub machen. Das ist ganz handfeste funktionierendes Gesundheitssystem anzustreben, Sozialpolitik. Deshalb halten wir den Protest aus. Wir das Tod und Leiden verdrängt. Meine Damen und verwenden das Geld für diejenigen, die gar nicht pro- Herren, ich bin ganz sicher: Wenn wir den Tod aus testieren können, weil sie zu Hause ans Bett gefesselt dem Leben verdrängen, wenn wir, vom Gesundheits- sind. Für die machen wir Politik! system unterstützt, den Versuch unternehmen, einen heillosen Wettbewerb mit dem Tod aufzunehmen, (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) (Frau Fuchs [Verl] [SPD]: Das ist unglaub- Zwei Jahre später soll mit Geld- und Sachleistungen lich!) eine weitere Hilfe hinzukommen. Ab 1. Januar 1991 wird die Pflegekraft den schwer Pflegebedürftigen nehmen wir den Menschen die Chance zur Solidari- monatlich mit bis zu 25 Pflegeeinsätzen versorgen. tät, Die Kosten übernimmt die Krankenkasse. (Frau Unruh [GRÜNE]: Ich dachte schon: Wie zynisch war es, Frau Wilms-Kegel, daß Sie vor- zum Sterben!) hin sagten: Eine Stunde; und die 23 übrigen Stunden? die auch aus der Todesdrohung entsteht, und auch die — Ist Ihnen denn eigentlich nicht aufgefallen, daß bis- Chance zum Glück. her 24 Stunden nichts war? Mit 5 Milliarden lösen wir Nochmals Leszek Kolakowski: jetzt keineswegs alle Probleme. Das sage ich doch gar nicht. Aber 5 Milliarden, für die Hilfsbedürftigen auf- Wer das eigene Leid verdrängt, kann das Leid der gebracht, sind mir lieber als 50 Jahre Expertendiskus- anderen besser ertragen. sion darüber, wie es gemacht werden soll. Experten Insofern, meine Damen und Herren, geht es in die- haben jetzt lange genug darüber diskutiert, wer zu- ser Gesundheitsreform, wie ich glaube, nicht nur um ständig ist. Die würden noch 20 Jahre über Zuständig- Mark und Pfennig, sondern auch darum, daß wir uns keiten diskutieren — und die Pflegebedürftigen wür- kein neues Gehäuse von Fremdbestimmung schaffen. den allein gelassen. Diese subtilen Trennungslinien Sind wir nicht schon in der Versuchung, zwischen langfristig Kranken, die die Krankenkasse versorgt, und Pflegebedürftigen habe ich überhaupt (Dreßler [SPD]: O Gott!) noch nie ziehen wollen. Da mögen die Scholastiker mit Tabletten und Tröpfchen alles Denkbare zu be- weiter diskutieren. Bevor die weiter diskutieren, han- handeln? Wir neutralisieren unseren Lebensrhyth- deln wir. Wir helfen heute und jetzt. Das ist ein uraltes mus christliches Prinzip. So, wie der Samariter nicht erst (Lachen bei der SPD) große Werke gelesen, sondern den Hilfsbedürftigen aufgesucht hat, und so, wie der heilige Martin nicht durch einen wechselnden Rhythmus von Weck- und erst Verteilungstheorie studiert, Beruhigungsmitteln. Die wohltemperierte Gesell- schaft mit immer gleich gesteuerter Stimmungslage! (Kolb [CDU/CSU]: Und vor allem nicht 16 Ich bin ganz sicher: Sie produziert nichts anderes als Semester!) Angst und Langeweile. sondern den Mantel geteilt hat, machen wir es Insofern geht es in dieser Reform auch um die auch! Selbsterhaltung des Menschen, seine Rettung vor ei- (Lebhafter Beifall bei der CDU/CSU und der nem allseits totalitär betreuenden Staat, einem Staat, FDP) der ihn überall mit seinen Versprechungen trifft, er werde ihm alle Probleme und damit auch alle Ent- Ich sage: Liebe Pflegebedürftigen, kauft euch ein- scheidungen abnehmen. mal etwas von den ganzen Papieren und Program- Der Sozialstaat muß umgebaut werden. Bäume men, die die SPD über 20 Jahre zur Pflege beschlossen wachsen nicht in den Himmel. Wir bauen Überversor- hat! Weniger Papier! Wir schaffen soziale Praxis. Das gung, Verschwendung und Vergeudung in unserem ist der Unterschied. Krankenversicherungssystem ab. Mit den Mitteln, die (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) wir beispielsweise durch die Festbeträge von der Pharmaindustrie sparen — rund 2 Milliarden DM —, Fragen Sie sie einmal, ob sie sich von den Papieren haben wir schon mehr als ein Drittel des Geldes er- auch nur eine einzige Mark beschaffen können! wirtschaftet, das wir anschließend, besser angewen- Ich komme zu weiteren Punkten, zunächst zum det, für die Pflegebedürftigen einsetzen. Unser Sozial- Ausbau der Vorsorge. Während die Pflege die Solida- system hat für vieles Geld, für manches zuviel. Ver- rität stärkt, wird die Vorsorge die Eigenverantwortung nachlässigt werden noch immer die Pflegebedürfti- stützen. Gesundheit darf ja nicht erst dann zur Sorge gen. Wir wollen sie unterstützen. Ich frage auch hier: werden, wenn die Krankheit da ist. Man soll das Kind Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7873

Bundesminister Dr. Blüm nicht erst aus dem Brunnen holen; jedenfalls ist es Solidarität für die Pflegebedürftigen, Eigenverant- besser, vorher den Brunnen abzudecken. Das ist ur- wortung durch Vorsorge, mehr Wettbewerb durch alt. Festbeträge! (Lachen bei der SPD) Der Festbetrag ist, finde ich, der originellste Einfall dieser Gesundheitsreform; es ist wirklich ein originel- — Wenn es im Brunnen liegt, wird es herausgeholt. ler Einfall. Offenbar wird er noch immer mißverstan- Aber Vorbeugen ist besser als Heilen. den: Es ist kein Festpreis, wir setzen keine Preise fest. Wir sind ein Land mit einem großen Ausgabenvor- Wenn bei mehreren Bleichguten Medikamenten un- sprung im Zahnersatz und gleichzeitig mit einer gro- terschiedliche Preise vorhanden sind, warum soll die ßen Verspätung in der Zahnprophylaxe. Dieses Miß- Krankenkasse dann das teuerste Medikament bezah- verhältnis wollen wir beseitigen. len? Warum soll die Krankenkasse, wenn der gleiche Wir wollen einen neuen Impuls für Zahnvorsorge. Wirkstoff gegeben ist — manchmal ist nur die Farbe Die Krankenkassen beteiligen sich künftig aktiv an der Tablette ein bißchen anders; das eine Medika- der Organisation und Finanzierung der Zahnvorsorge ment kostet 30, das andere 90 DM — , das teuerste in Schulen und Kindergärten. Die Krankenkassen Medikament bezahlen? Ich frage Sie: Wieso soll die übernehmen Kosten für individuelle Vorsorgeunter- Solidarkasse jeden Preis bezahlen, den die Pharmain- suchungen. Wer regelmäßig für seine Zahngesund- dustrie verlangt? Wo kommen wir da eigentlich hin? heit sorgt, wird dies später von der Solidarkasse durch (Zuruf von der CDU/CSU: So ist es!) einen höheren Zuschuß beim Zahnersatz belohnt be- kommen. Mit diesem Festbetrag kommt es endlich zum Wett- bewerb. Ich bin ganz sicher, daß sich die Höchstpreis- Die bisher ausschließlich zur Früherkennung von - anbieter ganz schnell — das ist der Sinn der Markt- Krebsgefahren durchgeführten Gesundheitsuntersu- wirtschaft, das ist die ganze Intelligenz der Marktwirt- chungen werden auf die großen Zivilisationskran- schaft — in der Nähe der preiswerteren Konkurrenz kenheiten Herz- und Kreislauferkrankungen, Diabe- ansiedeln werden. Und damit zerstören wir in der Tat tes, Nierenerkrankungen ausgedehnt. Vielleicht ver- eine Arbeitsteilung, nämlich die Arbeitsteilung: Der schwindet mit diesem Gesundheits-Check-up auch Arzt verschreibt, die Apotheke gibt aus, der Patient etwas die Berührungs-, die Schwellenangst, unter der erhält's und die Krankenkasse bezahlt's. Das war bis- die Krebsvorsorge noch immer leidet. her die Kette. Kinderuntersuchungen zur Früherkennung von (Günther [CDU/CSU]: Und die Pharma Krankheiten, die die Entwicklung der Kinder gefähr- industrie verdient!) den, werden ausgebaut. Der Anspruch besteht jetzt zwei Jahre länger, bis zum sechsten Lebensjahr. — Und die Pharmaindustrie verdient, gut. Bei der Verhütung von arbeitsbedingten Gesund- Ich glaube, daß der Wettbewerb die Forschung heitsgefahren werden die Kassen in Zukunft mehr nicht behindert. Wettbewerb ist immer innovativ. Im mitwirken können und ihre Erkenntnisse in den übrigen: Die forschende Indust rie wird durch Patent- Dienst der Prävention stellen. schutz, Verwertungsschutz und Schutzfristen bei der Festbetragsregelung geschützt. Und bevor die Phar- (Kirschner [SPD]: Wie? Konkret!) maindustrie, lieber Kollege Rappe, Dazu gehört eine enge Zusammenarbeit mit den Un- (Zuruf von der CDU/CSU: Ist er denn da? — fallversicherungsträgern und den für den Arbeits- Becker [Nienberge] [SPD]: Ja, er sitzt da hin schutz zuständigen Stellen. ten!) Meine Damen und Herren, auch wieder Kontrast- programm: Heute morgen habe ich auf der Fahrt hier- um auch Ihnen die Sorge zu nehmen, eine D-Mark für Forschung einspart, hat sie noch mehr als genug Spar- her das Plakat der SPD gelesen. möglichkeiten im Marketingbereich. (Zuruf von der SPD: Zitat!) Unmengen von Zeitschriften werden kostenlos aus- — Zitat —: „Wir sagen: vorbeugen statt abkassieren." gegeben. So schrieb mir — ich verlasse mich immer Ja, das sagt ihr, wir machen's. auf die Praxis — ein Arzt — Zitat aus einem B rief — : (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU und Mindestens ein halber Mülleimer pro Woche geht der FDP — Widerspruch bei der SPD) nur auf das Konto ungelesen weggeworfener — Nein, wir machen's. Ihr sagt: vorbeugen statt ab- Pharma-Werbezuschriften incl. der nicht bestell- kassieren; wir machen es: vorbeugen statt abkassie- ten Zeitschriften. ren. (Kolb [CDU/CSU]: Ein Beschäftigungspro (Erneuter Widerspruch bei der SPD) gramm besonderer Art!) — Seid doch nicht so neidisch, daß eure ganzen Akti- Multipliziert mit der Anzahl Kassenärzte in vitäten rein theoretischer Natur sind. In den 13 Jah- Deutschland wahrhaftig ein gigantischer Müll- ren, in denen ihr es gekonnt hättet, habt ihr es nicht berg ... Ich hoffe sehr, daß es Ihnen mit Ihrem gemacht. Und jetzt lauft ihr hechelnd hinter uns her Gesundheits-Reformgesetz gelingen möge, diese und bringt nichts Anständiges, außer neidischer Kri- auch umweltpolitisch skandalösen Werbemetho- tik, zustande. den einzuschränken. (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU und Im übrigen lebt die Pharmaindustrie nicht nur von der der FDP) Krankenversicherung, sondern auch vom Export und 7874 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Bundesminister Dr. Blüm von vielen Arzneimitteln, die gar nicht unter dem sowie bei Fahrtkosten auf 2 % des Einkommens, ober- Dach der Krankenversicherung bezahlt werden. halb der Beitragsbemessungsgrenze auf 4 %. Ich appelliere in dem Zusammenhang auch an die Nur ein Beispiel: Jemand, der 3 200 DM im Monat Ärzte, ihrer Verantwortung bei der Arzneimittelver- verdient — mit den Freibeträgen für drei Kinder —, schreibung gerecht zu werden — eine hohe Verant- muß bestenfalls, wenn alles zusammenkommt, wortung! Tonnenweise landen Medikamente auf der 35,65 DM zahlen, mit einem Kind 48,25 DM. Kinder Müllhalde. Im Müllcontainer einer Sondermüllsamm- und Jugendliche stehen sich besser als vorher: Sie lung von fünf baden-württembergischen Landkreisen sind bis zum 18. Lebensjahr befreit von der Zuzahlung sammeln sich alle sechs Wochen 35 Kubikmeter un- bei Arzneimitteln, Heilmitteln, Kuren und Kranken- benutzter Arzneimittel — das sind rund 100 000 Arz- hausauf enthalten. neimittelpackungen —, Ich will das Wort „Transparenz" wegen der fortge- (Kirschner [SPD]: Was tun Sie konkret dage- schrittenen Zeit nur kurz erwähnen. Warum soll denn gen?) eigentlich die Krankenversicherung eine Dunkelkam- wie mir ein Geschäftsführer einer AOK schrieb. Er mer bleiben? Warum sollen wir in der Krankenversi- legte mir auch gleich das Photo eines gefüllten Müll- cherung denn nicht das machen, was die p rivate Kran- containers bei. kenversicherung seit eh und je macht? Warum soll die Krankenversicherung, die gute alte Krankenkasse, Eine Schulklasse in Euskirchen hat Sondermüllde- nicht wissen, für was sie bezahlt? Jeder anständige ponien untersucht: 37 % der Medikamentenpackun- Kunde muß von einem anständigen Verkäufer erfah- gen, die dort gelagert waren, waren gar nicht ange- ren, für was die Leistung erbracht wurde. Das kann ja brochen. 60 % der Packungen enthielten noch über auch nicht schaden. die Hälfte des ursprünglichen Inhalts, ungenutzt. Man kann sich des Verdachtes nicht erwehren, daß es für (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) die Gesundheit gar nicht gut wäre, wenn alle Medi- kamente verbraucht würden, die verschrieben wor- Zu den bescheidenen Stichproben. Von 70 000 nie- den sind. dergelassenen Ärzten werden bei 1 400 — bei 2 % — im Quartal Stichproben genommen. Ein anständiger (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Arzt — ich gehe davon aus, daß die überwiegende Ich kann nur wünschen, daß nicht all das, was ver- Zahl der Ärzte anständig ist — braucht die Stichprobe schrieben wird, auch verbraucht wird. Aber ganz si- nicht zu fürchten. Die schwarzen Schafe, die es über- cher bin ich, daß es nicht gut ist, daß die Krankenkas- all gibt, ja, die sollen die Stichprobe fürchten; das ist sen dies alles bezahlen. Fachleute schätzen, daß der Sinn der Übung. 5 Milliarden DM zum Fenster herausgeworfen wer- (Heiterkeit bei der CDU/CSU und der FDP) den, weil die Medikamente gar nicht genutzt werden. Diese 5 Milliarden DM nehmen wir besser für die Meine Damen und Herren, wir wollen eine Reform, Kranken. in der der Staat nicht alles tut. Deshalb sind wir sehr Daß es im Bereich der Massagen, Kuren und Heil- darauf angewiesen, daß wir, wenn wir heute beschlie- mittel Mißbrauch und Verschwendung gibt, das hat ßen, allen Streit vergessen und zusammenarbeiten. der „Blüm-Bauch" bewiesen. Da ist das System offen- Laßt uns zusammenkommen: Ärzte, Zahnärzte, Kas- bar ganz widerstandslos; sonst käme es ja nicht zu sen, Pharmaindustrie, Apotheker. Wir müssen jetzt diesen Steigerungen. alle an einem Strang ziehen; denn jetzt ist der Beweis fällig, ob die Selbstverwaltung ihre Chance nutzt. Noch kurz zu den sozialen Rücksichten. Kein sozial Schwacher braucht diese Reform zu fürchten. Es gibt (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) keine Zweiklassenmedizin. Wer für Selbstverwaltung ist — ich bin dafür — , der Erstens. Wir haben die Härteklausel. Ich sage noch muß den Erfolg wünschen. einmal: Alleinstehende mit einem Einkommen unter 1 232 DM Ich füge allerdings folgendes hinzu, ohne mit mei- ner Philosophie in Widerspruch zu geraten: Ich be- (Frau Unruh [GRÜNE]: Brutto!) trachte das Selbstverwaltungsrecht als ein Vorfahrts- brauchen für Zahnersatz, stationäre Vorsorge, Arznei- recht. Vorfahrt für parkende Autos gibt es auch im und Heilmittel sowie für Fahrtkosten nicht zu zahlen, Straßenverkehr bekanntlich nicht. Notfalls muß der Verheiratete mit einem Einkommen unter 1 694 DM, Staat als Ersatzmann eingreifen. Ich wünsche es mir mit drei Kindern: 2 618 DM. Nicht angerechnet wer- nicht. Ich möchte das System der Subsidiarität erhal- den Kindergeld, Erziehungsgeld, BAföG und Wohn- ten, wo wir zusammen mit den Partnern, mit Arbeit- geld. gebern und Arbeitnehmern, die gemeinsame Verant- wortung für unsere gute alte Krankenkasse erhalten, Zweitens. Ganz familienfreundlich ist die Überfor- in der jeder, der hilfsbedürftig ist, auch weiterhin Hilfe derungsklausel — das ist etwas ganz Neues — , damit erhalten wird, in der Pflegebedürftige zum erstenmal niemand überfordert wird. Was ist daran Bürokratie, angenommen, unterstützt werden, mehr als je zu- wenn auch der Versicherte ein bißchen mitrechnet? vor. Ich finde es ganz im Sinne von Kostenbewußtsein, daß er sich endlich einmal dafür interessiert, was die Auf diese Reform können wir stolz sein. Sie ist eine ganze Sache kostet. Die Überforderungsklausel be- große Anstrengung. Vor uns hat sie niemand zustande schränkt die Zuzahlung bei Arzneimitteln, Heilmitteln gebracht. Deshalb war diese Reform nötig. Ich danke Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7875

Bundesminister Dr. Blüm allen, und hier sitzen sie, die sie möglich gemacht Übrigens verweise ich zu der Beratungssituation im haben. Ausschuß, Herr Minister, auf die Passagen über die (Langanhaltender lebhafter Beifall bei der Umstände der Beratung, einfach deshalb, weil Sie sich CDU/CSU und der FDP) heute darüber gesorgt haben, wo und wann Demokra- tie zu was verkommt. Ich empfehle Ihnen die Lektüre dieses Berichts mit dem Hinweis, sich darüber zu sor- gen, wohin der deutsche Parlamentarismus ver- Vizepräsident Westphal: Das Wort hat der Abgeord- nete Egert. kommt, wenn dieses Verfahren üblich wird und sich wiederholt. (Unruhe bei der CDU/CSU) (Beifall bei der SPD, der Abg. Frau Unruh [GRÜNE] und des Abg. Wüppesahl [frak tionslos]) Egert (SPD): Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Vorfreude auf dieser Seite muß sich ja Ich kann Ihnen, Herr Minister, diese Lektüre nur als noch in Grenzen halten, weil Sie ja nicht wissen kön- Bettlektüre empfehlen. nen, meine Damen und Herren, was ich Ihnen heute (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN) sagen werde. Meine Fraktion war so gütig, mir 15 Minuten Zeit zu Ich will auf einen zweiten Punkt eingehen. Herr schenken. Ich habe während dieser fast einstündigen Minister, ich hatte wirklich gehofft — ich gebe zu, es Rede des Ministers darüber nachgedacht: Was machst war eigentlich eine vergebliche Hoffnung — , daß Sie du mit diesem sorgsam zu behandelnden Geschenk der Bitte meiner Kollegin Wilms-Kegel, die der Präsi- deiner Fraktion? -dent gerügt hat, entsprechen und das Parlament ent- sprechend der Würde dieses Hauses behandeln. Sie (Dr.-Ing. Kansy [CDU/CSU]: Eine Minute ist haben es geschafft, heute eine Vorstellung mit einer schon weg!) Mischung mit Karneval zu geben. Frau Kollegin, das — Was sind Sie für ein Dummkopf, wirklich, Herr Kol- war nicht nur Karneval. Wenn Kolakowski bemüht lege. Was sind Sie für ein Dummkopf! wird, sage ich: Wenn diese Alltagsphilosophie in die Ich werde drei Dinge versuchen. Die erste Bemer- Debatte eingeführt wird, kriege ich feuchte Augen. kung ist eine, die mit der Arbeit im Ausschuß zu tun Wenn noch eine Reihe von Kalendersprüchen hinzu- hat. Hier war man so freundlich, zu sagen: Der Vorsit- kommt, ist es der übliche Blüm, der hier heute abge- zende war fair und hat das alles noch gemacht. liefert worden ist. (Beifall des Abg. Scharrenbroich [CDU/- (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten CSU]) der GRÜNEN) — Danke für den Beifall. — Da will ich sagen: Man Das hätte ich angesichts des ernsten Ereignisses, über mag, Herr Dr. Becker, mit dem Lebensrhythmus der das wir hier miteinander zu verhandeln haben, wirk- Abgeordneten, der Männlein und Weiblein, die da lich nicht erwartet. Er hat es geschafft, ich weiß nicht, arbeiten, Schindluder treiben, obwohl ich selbst da- wieviel Minuten — man müßte das eigentlich aus dem hinter ein dickes Fragezeichen setze, aber was man Protokoll heraussuchen lassen — , über ein Flugblatt nicht darf, ist, mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbei- der SPD zu sprechen. tern des Ausschußsekretariats und deren Gesundheit (Feilcke [CDU/CSU]: Solch eine Beachtung Schindluder zu treiben. habt ihr gar nicht verdient!) (Beifall bei der SPD, den GRÜNEN und bei Herr Kollege Feilcke, Ihr Minister, der uns einen Ge- Abgeordneten der CDU/CSU) setzentwurf vorgelegt hat, zu dem uns jetzt eine Ab- Deshalb hier einmal ein herzliches Dankeschön an die stimmungsunterlage mit insgesamt 529 Seiten vor- Adresse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Aus- liegt, regt sich über eine Stunde lang über eine Seite schußsekretariat. eines Flugblatts der SPD auf, und dann noch, wie ich (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) finde, in unzutreffender und ungeschickter Art und Weise. Wenn es in der Sache noch etwas genützt Ich will das unterstreichen: Der Bericht, der Ihnen vor- hätte, würde ich sagen: Na gut, jeder nimmt sich den liegt, und dessen sorgfältige Lektüre ich vielen der Gegenstand der Erörterung, den er meint, finden zu Kolleginnen und Kollegen empfehle, auch denen, die können. an diesem Terrorprozeß nicht teilnehmen mußten, hat 428 268 Anschläge; ich sage bewußt: 428 268 An- Herr Minister Blüm, Sie haben gesagt, das sei eine schläge. Es ist die fünfte Fassung. Da hat eine Sekre- Summe von Halbwahrheiten, Lügen usw. Ich will das tärin im Ausschuß immer wieder erneut arbeiten müs- nicht wiederholen. sen. Das war die Arbeit nach Abschluß am 14. Novem- Ich will an das erinnern, was mein Kollege Dreßler ber. Die Sekretärin verdient ein herzliches Danke- gesagt hat. Er hat gesagt, von der Erhöhung der Zu- schön für diese Mühe, ebenso die Berichterstatter und zahlung bei Zahnersatz erwarten Sie Einsparungen alle anderen Beteiligten. Dies gilt außerhalb des Mini- von 2,35 Milliarden DM, von den Einschränkungen sters und seiner politischen Beamten auch den Mitar- bei der Kieferorthopädie 200 Millionen DM, von den beiterinnen und Mitarbeitern des Bundesministeri- Einschränkungen bei Fahrtkosten 580 Millionen DM, ums für Arbeit und Sozialordnung. Die waren mit uns von der Kürzung des Sterbegeldes 910 Millionen DM, in dem gleichen Streß, häufiger in einem größeren von der Erhöhung der Zuzahlung beim Krankenhaus- Streß als die Kolleginnen und Kollegen im Aus- aufenthalt 270 Millionen DM, von der Kürzung des schuß. Kurzuschusses 165 Millionen DM, von dem Lei- 7876 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Egert stungsausschluß bei sogenannten Arzneimitteln Herr Kollege Glombig, hat für die SPD-Fraktion hier 300 Millionen DM, von der Erhöhung der Verord- deutlich gemacht, daß die Zuzahlung von 5 DM im nungsgebühr bei Heilmitteln 100 Millionen DM, von Falle eines Krankenhausaufenthalts nicht mit der Leistungskürzungen bei Brillen und Kontaktlinsen SPD-Bundestagsfraktion zu machen ist. 1,05 Milliarden DM, vom Leistungsausschluß von Ba- (Beifall bei der SPD) gatellhilfsmitteln 230 Millionen DM und von der Er- höhung der Rezeptgebühr bei Arzneimitteln 100 Mil- Das hat der damalige Fraktionsvorsitzende, Herr Her- lionen DM. Hier ist gesagt worden, die Zahlen stimm- bert Wehner, ausdrücklich bestätigt. Dann ist es im ten. Sie müssen ja auch stimmen, weil sie im Aus- übrigen auch bei diesem Vorschlag geblieben, weil schußbericht stehen. Herr Minister, wenn diese Er- irgendwelche Umstände, die ich jetzt nicht historisch wartung stimmt und das alles Belastungen der Versi- beleuchten will, im Herbst des Jahres dazu geführt cherten sind, was ist dann falsch an dem Vorwurf, daß haben, daß eine neue Regierung gekommen ist. Sie zu Lasten der Versicherten abkassieren? Herr Minister, es ist auch deshalb unredlich, dies (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN) hier so darzustellen, weil Sie selbst und andere gesagt haben, das sei kein Steuerungsinstrument und tauge Das ist der Gehalt dieses Flugblatts. Darüber, ob das in nichts. Da wir aufgefordert sind, die Geschichte von der 125jährigen Geschichte meiner Partei die ge- Anfang an zur Kenntnis zu nehmen, stelle ich fest: Es schickteste und intelligenteste Va riante eines Flug- ist gesagt worden, das werde abgeschafft. Dann hat blattes ist, könnten wir in eine ästhetische Betrach- das Geld wegen des — so sage ich — nicht vorhande- tung eintreten. In der Sache hilft das aber nicht weiter. nen Solidaropfers der Pharmaindustrie nicht gereicht. Da würde ich raten, daß Sie sich den Sachen selber Dann hat man gesagt: Machen wir es mit 5 DM oder zuwenden. mit 10 DM; das rechnet sich. Das ist in der Belastungs- Herr Minister, nun will ich zu einer zweiten Wahr- situation der Versicherten eine Belastung von 140 DM heit kommen. Sie haben hier vor dem Bundestag ge- für den Krankenhausaufenthalt, Herr Minister. sagt: Es braucht ein Solidaropfer der Pharmaindust- Also sollte man Geschichte nur dann schreiben, rie von 1,7 Milliarden DM. Ich meine, da stand ir- wenn man es kann. Wenn man es nicht kann, muß es gendwo im Protokoll „Beifall im ganzen Hause". nach dem Motto „Schuster bleibe bei deinen Leisten" (Zuruf von der SPD: Er wurde größer!) in den Zettelkästen bleiben, Norbert Blüm. Dieser Beitrag der Pharmaindustrie ist nicht gekom- (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN) men. Nun zu dem von ihm bemühten — er hat ja gesagt, (Zuruf von der CDU/CSU: Doch!) er bekomme Tränen in den Augen — Kolakowski. Was hat Ihnen der arme polnische marxistische Philo- Herr Minister, Ihr Wortbruch kostet die Versicherten soph getan, daß Sie ihn in die Debatte des Deutschen genau eine Milliarde DM mehr, die Sie darüber hin- Bundestages einführen? aus abkassieren mußten. Das ist die Wahrheit Ihres Umgangs mit den Versicherten. (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN) (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN) Haben Sie denn zur Sache nichts zu sagen, Herr Mini- ster, daß Sie auf ein Kolloquium ausweichen müssen? Herr Minister, wenn Sie sich schon der Gefahr aus- Wir sind hier der Deutsche Bundestag; wir sind nicht setzen, Geschichte schreiben zu wollen, und wenn Sie ein Symposium in Davos oder wo sonst man eine An- als Historiker auch noch prominent werden wollen — leihe machen will. ob berühmt, weiß ich nicht —, müssen Sie die ganze Wahrheit einer Geschichte schreiben. Ich komme auf (Zuruf von der SPD: Dem Kolakowski kämen das Jahr 1982 zurück. Das Problem ist nämlich, daß die Tränen, wenn er den Gesetzentwurf le- der von mir verehrte Präsident, damals mein unmittel- sen würde!) barer Vorgesetzter, und der Kollege Dreßler, heute Nun hat mir meine Fraktion aufgetragen — dafür Vorsitzender des Arbeitskreises Sozialpolitik der habe ich nur noch fünf Minuten Zeit; ich bitte um SPD-Bundestagsfraktion, und ich die politisch Verant- Nachsicht; der Minister hat mich mit anderen Dingen wortlichen im Bundesministerium für Arbeit und So- abgelenkt — , zu dem Thema Pflege etwas zu sagen. zialordnung waren. Denn da sagt der Minister ja: Dies ist es; dies lohnt alle (Zuruf von der CDU/CSU: Jetzt wissen wir Opfer, weil wir den Schwerpflegebedürftigen helfen es!) können. Ich habe etwas dagegen, Herr Minister, daß Sie mit dem Bild der Mutter mit dem schwerpflegebe- Erste Feststellung: Als es um die Frage der Zuzah- dürftigen Kind hier hausieren gehen. Das ist eine ganz lung beim Krankenhausaufenthalt ging, hat damals schwierige Sache. Sie wird noch schwieriger, wenn der von mir geschätzte Minister Westphal öffentlich Sie die soziale Notlage der Mutter mit dem schwer- erklärt, daß er für die Sinnhaftigkeit dieser Maß- pflegebedürftigen Kind gegen die soziale Notlage nahme nicht in Anspruch genommen wird. kranker Menschen aufrechnen. Dies ist doch zynisch, Zweite Feststellung: Der Gesetzentwurf, der vor Herr Minister. Dies ist der falsche Weg der Finanzie- dem Hintergrund einer ernsthaften Koalitionskrise — rung, Herr Minister. dieser Versuch hat nur drei Monate gehalten — im (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN) Juni auch diese Frage mit eingeschlossen hat, ist hier im Bundestag gelesen worden. Der damalige sozial- Deswegen sind wir gegen diese Regelung. Wir sind es politische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, nicht deswegen, weil wir diesen Tatbestand nicht re- mein von mir sehr geschätzter Vorgänger im Amt, geln wollten. Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7877

Egert Nun ein Zweites, Herr Minister, in bezug auf die nächste Problem — , sondern wir beziehen Betroffene Frage der Pflegebedürftigkeit. Sie fragen: Was tun die in stationärer Pflege von Beginn an in unser Gesamt- alle? Sie machen Papier, und es kommt nichts heraus. konzept ein. — Ich darf Sie darauf aufmerksam machen, daß die Auch den begünstigten Personenkreis wollen wir sozialdemokratisch regierten Länder Bremen und weiter fassen. Unser Konzept sieht bereits bei erheb- letzteres zu der Zeit, als wir dort noch die poli- licher Pflegebedürftigkeit Leistungen vor. Dies er- tische Mehrheit hatten, bereits Pflegegeldsätze ge- leichtert die Rehabilitation, beugt Verschlechterun- macht haben. Damals waren Sie noch nicht dabei, gen des Gesundheitszustands vor und erhöht die Pfle- Papiere zu bedrucken. Das will ich einfach einmal gebereitschaft der Familien. wegen der Geschichte feststellen. Wir wollen auch keine Bevormundung der Pflege- (Beifall bei der SPD) bedürftigen durch die Krankenkassen, sondern mehr Es ist also nicht so, als ob diese beiden Oppositions- Selbstbestimmung für die Betroffenen. Niemand soll fraktionen nicht wüßten, wie es denn mit einem Pfle- mehr langfristig wegen Pflegebedürftigkeit auf So- gegeldleistungsgesetz gehen soll. Das wissen sie zialhilfe angewiesen sein. Deshalb schlagen wir für schon. Die Frage ist nur: Schaffen wir innerhalb des die Einstiegsphase einer Neuregelung keine Sachlei- Bundeshaushalts die Voraussetzungen dafür, ein sol- stung vor, sondern ein gestaffeltes Pflegegeld als ches Leistungsgesetz mit Steuern zu finanzieren? Geldleistung. Es soll ausschließlich an den Grad der Denn es kann doch nicht so sein, daß die Beitragzahler Pflegebedürftigkeit anknüpfen. in der Krankenversicherung für das aufkommen müs- Wir wollen alle Pflegebedürftigen gleichbehandeln. sen, was der Staat und was die Gesellschaft allen Deshalb schlagen wir vor, das Pflegegeld auch an sta- schulden und was da bezahlt werden muß, Herr Mini- tionär Pflegebedürftige zu zahlen. Für uns ist der Vor- ster. rang der häuslichen Pflege kein Lippenbekenntnis. (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN) Deshalb wollen wir die Pflegekraft der Familie stär- ken. Wir wollen einen Einstieg mit Perspektive, keine Dies ist der konzeptionelle Unterschied, den wir ha- Minimallösung innerhalb der gesetzlichen Kranken- ben und der uns sofort handlungsfähig macht, wenn versicherung, die zwingend in die Sackgasse führen Minister Stoltenberg Minister Blüm erlaubt, mehrere muß. Milliarden DM dafür zu verwenden. In bezug auf das Volumen ist das, was Minister Blüm sagt, ja richtig. Deshalb ist unser Vorschlag zunächst auf sechs Darüber streiten wir gar nicht. Nur muß die Finanzie- Jahre befristet. Wir wollen anschließend über weitere rung aus dem Steuersäckel kommen. Hier erwarten Verbesserungen entscheiden. Wir sehen von Beginn wir allerdings, daß Sie sich bewegen. an flankierende Maßnahmen wie eine verstärkte Be- ratung, Wohnungshilfe und die Öffnung der Kranken- Wenn Sie schon versuchen, die Oppositionsfraktio- versicherung für Rehabilitationsleistungen vor. nen hier madig zu machen, dann frage ich Sie: Wo war eigentlich die heute von uns zur Bundestagspräsiden- Finanzieren wollen wir dies sowohl zu Lasten der tin gewählte — dazu meinen Glückwunsch und meine Steuermehreinnahmen als auch durch die Korrektur Unterstützung — Ministerin, die für diese Frage ei- der aus unserer Sicht unsozialen Elemente der Steu- gentlich zuständig ist? Wo ist denn das Pflegekonzept erreform. Deswegen ist die Abschaffung des Pflege- dieser Bundesregierung? notstands anstelle der Steuergeschenke an Reiche un- sere sozialdemokratische Alternative. (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN) (Beifall bei der SPD) Hier wird durch die Krankenversicherung in einer fal- Ich bitte Sie deshalb, dem Änderungsantrag der schen Art und Weise vorgeleistet. Dies ist der Punkt, sozialdemokratischen Bundestagsfraktion zuzustim- mit dem wir uns auseinandersetzen müssen. men. (Dr.-Ing. Kansy [CDU/CSU]: Brüllen Sie Vielen Dank. doch nicht so! Wir sind nicht schwerhörig!) (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN) Nun will ich Ihnen, aufbauend auf ein paar Grund- sätzen, sagen, was wir als Einstiegslösung vorschla- gen, damit der Minister nicht wieder sagt: Der Egert Vizepräsident Westphal: Das Wort hat der Abgeord- hat ja gar nicht ausgeführt, wie wir es denn machen nete Seehofer. sollen. (Zuruf von der SPD: Er kann es ja nachle- sen!) Seehofer (CDU/CSU): Herr Präsident! Meine Da- Wir Sozialdemokraten und Sozialdemokratinnen wol- men und Herren! In der Politik ist nicht entscheidend, len niemanden ausgrenzen. Die Leistungen unseres was man sagt, sondern was man tut. Herr Kollege Pflegekonzeptes werden unabhängig von Alter oder Egert, auch Ihre Ausführungen können nicht darüber Ursache der Pflegebedürftigkeit gezahlt. Daß wir dies hinwegtäuschen, daß Sie 1982 als Gesetzentwurf der so wollen, ist übrigens ebenfalls ein Erfolg sozialde- Fraktionen von SPD und FDP vorgeschlagen haben: mokratischer Rehabilitationspolitik. eine Erhöhung der Rezeptblattgebühr, eine Erhöhung der Zuzahlung für die Kuren — 10 DM — und eine (Beifall bei der SPD) Zuzahlung in Höhe von 5 DM für die Krankenhaus- Wir wollen die Finanzierung nicht auf Versicherte aufenthalte. in der Krankenversicherung beschränken. Wir diskri- Sie sagen heute, Sie wollten es gar nicht. Es handelt minieren die Heimpflege nicht — das ist nämlich das sich aber um einen Gesetzentwurf der Fraktion der 7878 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Seehofer SPD. Entscheidend ist, daß Sie es damals so beschlos- dieser Gesundheitsreform sollen 13,8 Milliarden DM sen haben. eingespart werden. (Beifall bei der CDU/CSU) Herr Kollege Dreßler, es ist ja eigenartig: Wenn es darum geht, draußen die Versicherten zu verunsi- Wir reden jetzt seit drei Jahrzehnten über die Not- chern, dann reden Sie immer von 13,8 Milliarden DM wendigkeit einer Gesundheitsreform. Herr Kollege oder 14 Milliarden DM. Auf der anderen Seite haben Egert, Sie haben 13 Jahre von diesen drei Jahrzehn- Sie aber heute wieder hier gesagt: Diese Gesundheits- ten regiert. Wenn Sie in diesen 13 Jahren so schnell reform ist gescheitert, weil sie nicht einmal 5 Milliar- gehandelt hätten, wie Sie heute Ihr Mundwerk haben den DM einspart. laufen lassen, dann wäre die Geschichte längst erle- digt. (Dreßler [SPD]: Das habe ich nicht gesagt! Das ist die Unwahrheit, Herr Kollege!) (Beifall bei der CDU/CSU) Jetzt müssen Sie sich eigentlich einmal klar werden: Ich bestreite ja gar nicht, daß dieses Reformwerk Was stimmt jetzt eigentlich? Ich fordere Sie auf, jetzt schwierig ist. Ich kenne kein Sozialgesetz, das einen endlich einmal redlich zu diskutieren. Sie können ja so großen Bevölkerungskreis und so unterschiedliche nicht auf der einen Seite die Versicherten verunsi- Interessen anspricht wie dieses Gesundheits-Reform- chern, und auf der anderen Seite davon reden, daß gesetz. Deshalb gehört zu einem derart schwierigen diese Gesundheitsreform gescheitert ist. Reformvorhaben der Mut, Interessen zu berücksichti- (Dreßler [SPD]: Das habe ich nicht gesagt!) gen, sie auszugleichen und dann zu einer Lösung zu führen, die dem Gemeinwohl dient. Die jetzige Koali- tion hat die Kraft zu diesem Interessenausgleich ge-- Vizepräsident Westphal: Herr Abgeordneter, ge- funden, meine Damen und Herren. statten Sie eine Zwischenfrage des Abgeordneten Dreßler? (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Die Krankenversicherung ist mehr als 100 Jahre alt. Seehofer (CDU/CSU): Ich gestatte keine Zwischen- Es liegt auf der Hand, daß es Diskussionen auslöst, frage. wenn man so eingefahrene, gefestigte Strukturen ver- ändert. Mich überrascht diese Diskussion auch nicht. (Dreßler [SPD]: Das habe ich mir gedacht: Was mich bedrückt, das ist der maßlose Egoismus, der Unwahrheiten aufstellen und keine Zwi bei vielen in der Argumentation verwandt wird. Nie- schenfragen zulassen!) mand bestreitet die Notwendigkeit der Reform, aber Herr Kollege Dreßler, Sie sollten nicht fragen, Sie keiner will seinen Teil dazu beitragen. sollten sich informieren; denn ich habe den Eindruck, daß Ihre Einlassungen auch heute in der Hauptsache Es lohnt sich in der Tat, einmal mit denen zu reden, darauf zurückzuführen sind, daß Sie nicht wissen, was die draußen an der Front, in der Praxis, tätig sind, eigentlich im Gesetz steht. nicht mit denen, die irgendwo in Funktionärszirkeln sitzen. Ich möchte Ihnen einen Brief vorlesen, den ich (Dreßler [SPD]: Sie sollten sich an die Wahr kürzlich von einem Arzt aus meinem Wahlkreis erhal- heit halten!) ten habe. Er schreibt mir: „Ihre Äußerung anläßlich Meine Damen und Herren, diese 13,8 Milliarden des Interviews mit dem ,Donau-Kurier' über den gren- DM werden auf der einen Seite durch Leistungser- zenlosen Egoismus aller Gruppierungen war mir aus bringer mit 6,7 Milliarden DM erbracht: Das sind die dem Herzen gesprochen. Ich finde es erschütternd, Festbeträge, das ist die Transparenz bezüglich der wie sachliche Argumente vor der Profitgier aller Be- Leistungen und der Kosten, das ist die Verbesserung rufsschichten weichen müssen." der Wirtschaftlichkeitsprüfungen, und das ist der ef- (Zuruf von der CDU/CSU: Sehr gut!) fektivere Medizinische Dienst. Noch einmal: 6,7 Mil- liarden DM durch die Leistungserbringer. Die Versi- Ich würde manchem Verbandsfunktionär empfehlen, cherten erbringen 7,1 Milliarden DM durch die be- daß er sich einmal mit denen unterhält, die draußen an reits hinreichend erwähnten Erhöhungen von Zuzah- der Front in der Praxis tätig sind, meine Damen und lungen, durch die Begrenzung des Sterbegelds und Herren. durch die Anpassung des Krankenversicherungsbei- (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) trags der Rentner — 6,7 Milliarden DM die Leistungs- erbringer, 7,1 Milliarden DM die Versicherten. Die Ich habe Verständnis dafür, daß die Vertretung der Lasten dieses Gesundheitsreformgesetzes sind ange- eigenen Interessen durchgeführt wird. Diese Vertre- messen auf alle Schultern verteilt. tung gehört zu einer freien Demokratie. Aber so sehr Herr Kollege Dreßler, auf der einen Seite die Interessenvertretung dazuge- hört, so muß auf der anderen Seite der Gesetzgeber (Dreßler [SPD]: Hier! Immer noch bei der Ar den Anspruch erfüllen, daß die Ordnung des Ganzen beit; aber bei der Wahrheit bin ich, nicht bei über dem Interesse des einzelnen oder einer Gruppe der Unwahrheit wie Sie!) steht. Deshalb ist für uns in der Koalition das Gemein- Sie können diese Zahlen unterschiedlich bewerten, wohl die oberste Richtschnur dieser Gesundheitsre- aber Sie dürfen in einer redlichen Diskussion eines form. nicht machen: Sie dürfen hier vor der Öffentlichkeit nicht immer nur die 7,1 Milliarden DM für die Versi- (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) cherten vorlesen — so wie der Kollege Egert —, aber Zu diesem Gemeinwohl gehört, daß alle Beteiligten zu die 6,7 Milliarden DM, die auf der Seite der Leistungs- diesem Reformkonzept ihren Beitrag leisten. Nach erbringer gespart werden, verschweigen. Ich fordere Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7879

Seehof er Sie auf, auch hier zur Wahrheit zurückzukehren, zu Wir haben auch Vorsorge getroffen, daß in dem der Wahrheit, von der Sie heute so viel gesprochen Bereich, zu dem die Versicherten beitragen, Überfor- haben. derungen insbesondere für Familien, für chronisch Kranke und für Rentner nicht entstehen können. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Zuruf von der SPD: Was hat das denn mit Wahrheit zu tun!) Vizepräsident Westphal: Herr Abgeordneter, ge- Zu den Festbeträgen. Wissen Sie, Sie ordnen ja die statten Sie eine Zwischenfrage des Abgeordneten Festbeträge und ihre Wirkungen so gerne den Versi- Egert? cherten zu. In der Realität: Es kann überhaupt kein Zweifel in der Realität darüber bestehen, daß der Fest- Seehofer (CDU/CSU): Nein. Ich habe schon be- betrag bei den Arzneimitteln, bei den Brillen, bei den gründet, warum. Hörgeräten einen intensiveren Preiswettbewerb aus- löst und damit zu Einsparungen auf der Leistungser- Warum verschweigen Sie, Herr Kollege Dreßler, ei- bringerseite führt. Von diesen 6,7 Milliarden DM ent- gentlich, stehen allein 3,3 Milliarden DM Einsparvolumen (Dreßler [SPD]: Hören Sie auf! — Zuruf von durch die Festbeträge. Das ist ein sehr sicheres Poten- der SPD: Mit was haben Sie das begründet? tial. Wenn Sie mit den Betroffenen draußen reden, — Dreßler [SPD]: Er hat Angst! Ihm schlot nennen die Ihnen ganz andere Beträge: 5, 6 und 7 Mil- tern doch die Knie!) liarden DM Einsparvolumen. Wir haben realistisch daß wir die Zuzahlungen bei Kindern und Jugendli- gerechnet. Wir kalkulieren mit 3,3 Milliarden DM. chen bis zum 18. Lebensjahr bei Arznei- und Ver- Jetzt lese ich Ihnen heute auch noch einmal vor, was bandsmitteln, bei Heilmitteln, bei Krankenhausauf- mir der stellvertretende Vorsitzende des Deutschen -enthalten, bei stationären Vorsorge- und Rehabilita- Gewerkschaftsbunds, Herr Muhr, zu den Festbeträ- tionsmaßnahmen nicht vorsehen? gen mitgeteilt hat. Er schreibt hier wörtlich: (Dreßler [SPD]: Ihnen schlottern die Knie vor (Jaunich [SPD]: Wann? Sagen Sie das Da- jeder Zwischenfrage!) tum! — Dreßler [SPD]: Das Datum!) Das ist eine Verbesserung gegenüber dem geltenden „Da wir auf Grund der bisherigen Mechanismen in Recht, weil das bisher nur bis zum 15. Lebensjahr verschiedenen Bereichen in eine Art Überversorgung möglich war. hineingeschlittert sind, halten wir den Ansatzpunkt" , (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) — wir, der DGB — „mit Festbeträgen die medizinisch Warum verschweigen Sie, daß wir die Familienhilfe notwendigen und wirtschaftlichen Leistungen nicht nur beibehalten, sondern stärken? Bei gleichem (Dreßler [SPD]: Das Datum, bitte!) Einkommen zahlen die Ledigen und Kinderreichen den gleichen Krankenversicherungsbeitrag. Bei Kin- voll in den Leistungsrahmen der sozialen Krankenver- derreichen ist es aber so, daß mit diesem Beitrag alle sicherung zu übernehmen, für richtig und geeignet, Familienangehörigen mitversichert sind. zur Kostendämpfung beizutragen." (Zuruf von der SPD: Ist das was Neues?) (Dreßler [SPD]: Sind Sie bereit, das Datum zu Im Gegensatz zum bisherigen Recht gibt es für diesen nennen, oder nicht? Das Datum, bitte! — Zu- mitversicherten Familienangehörigen ein eigenes ruf von der SPD: Wann hat er das geschrie- Versicherungsrecht, das ihn unabhängig vom Ernäh- ben? Das Datum bitte!) rer der Familie macht. Das ist die Meinung des Deutschen Gewerkschafts- (Dr. Blüm [CDU/CSU]: Sehr richtig! — Zu bundes. An der sollten auch Sie sich orientieren. rufe von der SPD: Können Sie die materiellen Jetzt sagen Sie, Herr Egert: Wo bleibt eigentlich der Auswirkungen schildern? — Was sagt uns Solidarbeitrag der Pharmaindustrie? das?) (Zuruf von der SPD: Halbwahrheiten! — Meine Damen und Herren, die gesetzliche Kran- Dreßler [SPD]: Nennen Sie das Datum des kenversicherung begünstigt die Familien wie kein an- Briefs!) deres soziales System in der Bundesrepublik Deutsch- land. Sie sagen, bei Leistungserbringern werde nicht einge- spart. Ich zeige Ihnen einmal die neueste Schlagzeile (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) des Deutschen Gewerkschaftsbundes — wenn Sie Warum sagen Sie der Öffentlichkeit nicht, Herr Kol- nach dem Datum gefragt haben: 15. Juni 1988 —, lege Dreßler, (Dreßler [SPD]: Von diesem Brief, bitte!) (Dreßler [SPD]: Immer noch bei der Arbeit! Bei der wahrhaftigen Arbeit!) die Schlagzeile: Pharmafirmen droht Umsatzminus. daß die Festbeträge bei Arzneimitteln und Brillen (Dreßler [SPD]: Von dem Brief, bitte!) dazu führen werden, daß die Zuzahlungspflichten, die Das ist der Solidarbeitrag. Die IG-Chemie macht Front heute im Gesetz bestehen und die Sie 1982 erhöhen gegen den Festbetrag, gegen den Solidarbeitrag der wollten, Pharmaindustrie, den die Gewerkschaftszeitung des (Zuruf von der SPD: Und die Sie jetzt erhö DGB, die „Welt der Arbeit", kritisiert. Das ist die un- hen!) redliche Diskussion. wegfallen mit der Folge, daß die Versicherten künftig (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) nichts mehr hinzuzahlen müssen? Das macht eine 7880 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Seehofer Größenordnung von 690 Millionen DM aus — gemeinsam. Diese Überforderungsklausel ist völlig 690 Millionen DM wegfallende Zuzahlungen auf neu im deutschen Krankenversicherungsrecht. Sie ist Grund der Festbeträge! ein echter Fortschritt in der sozialpolitischen Entwick- lung. (Zuruf von der SPD: Dafür führen Sie Dut- zende anderer ein!) (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Zuruf von der SPD: Ich frage Sie: Warum sagen Sie den Patienten, den Eine Zumutung für die Versicherten nicht, daß die Zuzahlungen zu stationä- Krankenkassen!) ren Maßnahmen im Bereich der Vorsorge und Reha- Wenn Sie jetzt Bürokratie sagen: Die Politik steht ja bilitation, zu Arznei-, Verband- und Heilmitteln, zu immer vor der Frage, ob sie es allgemein und global Fahrtkosten und zu Zahnersatz vollständig entfallen, regeln will mit der Folge, daß dann Ungerechtigkeiten wenn man eine bestimmte Einkommenshöhe nicht in den Einzelfällen auftreten, oder ob sie es auf den überschreitet oder bestimmte Sozialleistungen be- Einzelfall bezogen gerecht lösen will durch Einkom- zieht? mensgrenzen und Überforderungsklauseln mit der Folge, daß damit ein gewisser Verwaltungsaufwand (Dr. Blüm [CDU/CSU]: Sehr richtig!) verbunden ist. Gerade hinsichtlich des Gesundheits- Weil es Ihnen offensichtlich an Aufklärung fehlt, will wesens muß ich sagen: Wenn ich die Wahl zwischen ich Ihnen auch hier einmal folgendes sagen. einfach oder gerecht habe, dann entscheide ich mich Vollständig befreit sind die Bezieher von Hilfe zum für die Gerechtigkeit. Deshalb ist die Überforderungs- Lebensunterhalt nach dem Bundessozialhilfegesetz klausel ein Stück Fortschritt. und nach der Kriegsopferfürsorge. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Vollständig befreit sind Bezieher von Arbeitslosen-- Das ist die eine Seite: Wer bringt das Einsparvolu- hilfe. men auf? (Dr. Blüm [CDU/CSU]: Sehr richtig!) Die andere Seite ist: Wer profitiert von dem Einspar- Vollständig befreit sind die Bezieher von Ausbil- volumen? Ich kann nur noch einmal unterstreichen: dungsförderung nach dem Bundesausbildungsförde- Jede gesparte Mark kommt den Beitragszahlern und rungsgesetz. den Versicherten zugute. Wir sparen nicht für den Finanzminister. (Dr. Blüm [CDU/CSU]: Sehr richtig!) (Zuruf von der SPD: Aber für die Arbeitge Vollständig befreit sind die Personen, deren Unter- ber!) bringungskosten die Sozialhilfe oder Kriegsopferfür- Für die häusliche Pflegehilfe, für die verbesserte sorge übernimmt. Vorsorge und für den Wegfall von Zuzahlungen wer- (Dr. Blüm [CDU/CSU]: Sehr richtig!) den 7 460 000 000 DM aufgewandt und für die Bei- Vollständig befreit sind ferner Alleinstehende mit tragssatzstabilität 6 340 000 000 DM. Das Sozialsy- einem monatlichen Bruttoeinkommen im Jahr 1989 stem wird nicht abgebaut — ich wiederhole das —, es — ich betone: 1989; das ist etwas mehr, als der Bun- wird umgebaut. desarbeitsminister genannt hat; ich stelle bereits die Die Solidarität wird neu definiert. Einerseits ist es Zahlen des nächsten Jahres in das Gesetz ein, denn es erforderlich, die Leistungen auf das Notwendige zu gilt ja erst ab dem nächsten Jahr — bis 1 260 DM. Die- beschränken, andererseits ist es ebenso notwendig, ser Freibetrag erhöht sich für den Ehegatten um neue Aufgaben zu lösen und Versorgungsdefizite zu 472 DM und für jedes Kind um 315 DM. beseitigen. Auch hier: Warum sagen Sie von der SPD der Bevölkerung nicht, daß das Krankenversiche- (Zuruf von der SPD: Bruttoeinkommen!) rungssystem heute deutliche Mängel aufweist, Herr Kollege Dreßler, warum sagen Sie nicht, daß diejenigen, die über dieser Einkommensgrenze lie- (Frau Weiler [SPD]: Das sagen wir doch!) gen, teilweise von der Zuzahlung befreit werden? Das weil es eben zu stark auf kurative Medizin ausgerich- ist die sogenannte Überforderungsklausel. tet ist und zuwenig auf die Gesundheitsvorsorge? Es ist doch ein sozialer Fortschritt, wenn durch diese (Dreßler [SPD]: Das habe ich vorhin gesagt! Gesundheitsreform Krankheiten verhindert werden; Da haben Sie wieder geschlafen, was?) denn es ist billiger und menschlicher, Krankheiten zu Die zumutbare Eigenleistung wird auf 2 % des Brut- verhindern, als sie zu heilen. toeinkommens begrenzt, bei höher Verdienenden, die Es ist doch ungerecht, wenn heute im Krankenver- über der Beitragsbemessungsgrenze liegen, auf 4 %. sicherungssystem auch die geringfügigste Krankheit Alles, was darüber liegt, wird von der Krankenkasse rundum abgesichert wird, aber das schwere Pflegeri- voll übernommen. siko jeder solidarischen Absicherung entbehrt. Des- (Dr. Becker [Frankfurt] [CDU/CSU]: Das hat halb führen wir die Pflegehilfe für die Schwerpflege- die SPD vergessen!) bedürftigen ein. Was auch wichtig ist: Dieser Selbstbehalt oder Ei- In diesem Zusammenhang möchte ich Sie mit einer genanteil, den der Versicherte nach der Überforde- Zahl konfrontieren, die der Wahrheit entspricht. Wer rungsklausel zu tragen hat, wird für die Familie ins- sich für die 25 Pflegeeinsätze und für die Urlaubsver- gesamt nur einmal berechnet. Diese 2 % werden also tretung entscheidet, bekommt über die gesetzliche nicht für den Ehegatten und für jedes Kind angesetzt, Krankenversicherung künftig eine Jahresleistung in sondern für alle Familienangehörigen nur einmal und Höhe von 10 000 DM. Um in der gesetzlichen Renten- Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7881

Seehofer versicherung eine Jahresrente von 10 000 DM zu be- nen, sondern in dem man aufgefordert wird, die Ände- kommen, müssen Sie als Durchschnittsverdiener rungsanträge der Opposition abzulehnen. 25 Jahre lang in die gesetzliche Rentenversicherung (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Beiträge einzahlen. Da kann man doch nicht davon reden, daß das sozialer Abbau ist. Das ist in der Fami- Der AOK-Bundesverband, der Geschäftsführer lienpolitik der gewaltigste Fortschritt nach dem Herr Dr. Oldiges, schreibt den Mitgliedern des Aus- Krieg. schusses für Arbeit und Sozialordnung am 2. Novem- ber: (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Die Änderungsanträge der SPD-Fraktion zu den Ich verstehe auch überhaupt nicht die Diskussio- organisationsrechtlichen Dingen sind in sich nen, wer das jetzt bezahlt: ob der Staat oder die Kran- nicht schlüssig. kenversicherung. Für die Hilfebedürftigen draußen ist Der Brief schließt dann mit dem ausdrücklichen Ap- nicht wichtig, aus welcher Kasse diese Pflegehilfe pell: fließt. Für sie ist entscheidend, daß nach jahrelanger Diskussion endlich eine Pflegehilfe gewährt wird. Wir möchten Sie deshalb mit Nachdruck darum bitten, den oben genannten Änderungsanträgen (Zuruf von der SPD: So kann man es auch der SPD-Fraktion nicht zu folgen. formulieren!) (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Auch die Beitragssatzstabilität — das ist der dritte Bereich, für den wir das Einsparvolumen einsetzen — Ich bin als Bayer von unserer Opposition im Bayeri- muß man unter sozialen Gesichtspunkten sehen. Die schen Landtag einiges, viel gewohnt. Aber ein solches Kunststück hat auch die dortige Opposition, hat der Qualität eines Sozialstaats beurteilt sich ja nicht nur - danach, was der Staat an Sozialleistungen verteilt, Kollege Hirsemann in München noch nicht fertigge- sondern sie beurteilt sich auch danach, ob die Beiträge bracht. Man lernt also in der Politik immer wieder dafür angemessen sind. Die Beitragserhöhungen seit dazu. 1970 bis heute kosten den Beitragszahler, wenn er (Egert [SPD]: Und jetzt lesen Sie noch die Durchschnittsverdiener ist, im Jahr 2 500 DM. Die anderen B riefe vor!) eine Hälfte zahlt er über den Arbeitnehmeranteil. Der Arbeitgeberanteil fließt natürlich als Lohnzusatzko- Man kann darüber noch schmunzeln. Ich bin aber sten in die Preise ein. Höhere Preise treffen kinderrei- darüber betroffen, daß Sie in all den letzten Monaten che Familien am stärksten. Deshalb beurteile ich das und Wochen und auch heute wieder im Grunde völlig Gebot der Beitragssatzstabilität nicht nur unter wirt- skrupellos mit Verdrehungen, Halbwahrheiten und schaftspolitischen Gesichtspunkten. Beitragssatzer- einem gehörigen Hetzpotential chronisch Kranke, höhungen sind nach meiner festen Überzeugung die Rentner und ältere Mitbürger verunsichert haben und unsozialste Form der Selbstbeteiligung, weil sie ge- daß Sie Angst bei diesen Menschen geschürt haben, rade die kinderreichen Familien besonders stark bela- Angst mit Argumenten, die den Fakten in diesem sten. Gesetz nicht standhalten. (Frau Steinhauer [SPD]: Sie haben sie verun (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) sichert!) Dieses Gesundheits-Reformgesetz ist in seinen Be- Ihnen ist für Ihre parteipolitischen Zwecke jedes Mit- und Entlastungswirkungen gerecht und vernünftig tel recht. gestaltet. Von einem Abkassierungsmodell, von sozia- ler Demontage oder gar von einer Zerstörung der so- (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) zialen Fundamente kann überhaupt keine Rede sein. Aber ich bin der vollen Überzeugung — deshalb Die gesetzliche Krankenversicherung bleibt auch in bestreite ich die Diskussionen draußen vor Ort auch Zukunft im besten Sinne des Wortes eine soziale sehr gelassen —, daß diese Kampagne genauso wie Krankenversicherung. jede Kampagne seit 1982 ihr Ziel verfehlen wird. Seit Jahren fällt der SPD bei jeder sozialpolitischen Dis- Sie haben bis heute ein schlüssiges Konzept nicht kussion nichts anderes ein als die sattsam bekannten vorgelegt. Sie können doch nicht sagen, wenn wir es Parolen von der sozialen Demontage, vom sozialen in der gesetzlichen Krankenversicherung mit einem Abbau, von der Umverteilung von unten nach oben. Volumen von 125 Milliarden DM zu tun haben, daß Sie über eine Alternative verfügen: Sie haben es sorg- (Reimann [SPD]: Aber das stimmt doch al sam vermieden, der Bevölkerung zu sagen, wo Sie les!) auch nur eine DM einsparen wollen. — Mittlerweile haben Sie die Beg riffe ausgewechselt: (Zuruf von der SPD: Das stimmt doch nicht! An Stelle von „Demontage" heißt es jetzt „Abkassie- — Dreßler [SPD]: Sie haben keine Ah-rungsmodell". — Ich bin deshalb bei diesen Kampa- nung!) gnen so gelassen, weil sie scheitern müssen. Sie schei- tern deshalb, weil das Geschwätz vom sozialpoliti- Sie haben ein großes Kunststück vollbracht: Ich schen Rückschritt mit der Realität nichts zu tun hat. habe noch nie in meiner politischen Laufbahn erlebt, daß man kurz vor einer wichtigen Abstimmung von (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — einem wesentlichen Verband, nämlich vom Bundes- Reimann [SPD]: Warten wir einmal ab!) verband der Ortskrankenkassen, ein Schreiben be- Wenn ich einmal die Sozialpolitik seit 1982 bis kommt, in dem man nicht aufgefordert wird, die Maß- heute verfolge, kann ich mit Fug und Recht feststel- nahmen der Koalition oder der Regierung abzuleh- len: Niemals in der Geschichte der Bundesrepublik 7882 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Seehofer Deutschland wurde mehr für die soziale Sicherheit Vizepräsident Westphal: Der Abgeordnete Wüppe- ausgegeben als heute. 1982 waren es 524 Milliarden sahl wünscht das Wort zur Geschäftsordnung. Ich er- DM, heute sind es 658 Milliarden DM. Wenn man das teile Ihnen das Wort. umrechnet auf pro Kopf der Wohnbevölkerung, kommt man zu dem Ergebnis: Damals 8 500 DM pro Kopf der Wohnbevölkerung für soziale Sicherheit, Wüppesahl (fraktionslos): Meine lieben Kollegin- heute 10 753 DM. Ich nenne nur die markantesten nen und Kollegen! Ich stelle einen Antrag zur Ge- Punkte: 18 Milliarden DM für die Familien. Dazu schäftsordnung. kommen strukturelle Verbesserungen in der Kriegs- Diesem Antrag liegt folgender Sachverhalt zu- opferfürsorge. Die Bezugsdauer des Arbeitslosengel- grunde: Auf Grund einer Vorsprache bei der vor des ist von damals zwölf Monate auf heute 32 Monate Herrn Westphal präsidierenden Kollegin Frau Anne- für ältere Arbeitslose verlängert worden. Jetzt setzen marie Renger war mein Redebeitrag nach der ersten wir die Pflegehilfe durch, die nicht nur in der Bundes- Runde angesetzt. Es folgten dann noch zwei andere republik Deutschland, sondern auch in Europa, ja, Redner von CDU und SPD, was ich auf Grund der weltweit ihresgleichen sucht. Fraktionsstärken auch für vernünftig halte. Daraufhin Meine Damen und Herren, all dies unterstreicht ist mein Redebeitrag noch einmal weiter nach hinten unsere sozialpolitische Kompetenz. Ich bin ganz si- verschoben worden. Zum viertenmal sind weitere vier cher, daß Ihre Kampagnen ins Leere gehen werden Rednerinnen dazwischen gesetzt worden. und daß sie, bezogen auf das Jahr 1990, ihr Ziel ver- (Dr.-Ing. Kansy [CDU/CSU]: Sie reden hier fehlen werden. doch von früh bis spät!) (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Ich stelle deshalb den Antrag, daß mir die Möglich- Meine Damen und Herren, die Gesundheitsreform keit gegeben wird, nach der Kollegin Frau Unruh, die ist sozial ausgewogen. Sie wird dazu beitragen, daß sogleich das Wort zur Sache ergreifen kann, auch end- unser Gesundheitswesen, das zu den besten in der lich zur Sache reden zu können. Welt gehört, auch künftig leistungsfähig und finan- Ich möchte Sie darüber informieren, daß ich mit zierbar bleibt. Nicht Besitzstandsdenken, sondern dem in bezug auf meine Person praktizierten Verfah- rechtzeitige Reformen sichern die Zukunft unserer ren nicht einverstanden bin. Mir wird auch nicht mit- Sozialversicherung. Sie sichert aber nicht nur die Fi- geteilt, daß mein Redebeitrag weiter nach hinten ver- nanzierbarkeit des Systems, sondern sie gewährleistet schoben wird. auch eine Versorgung auf einem sehr, sehr hohen (Carstensen [Nordstrand] [CDU/CSU]: Sie Niveau. wissen es doch!) Wenn man die Frage stellt, worin eigentlich der — Ich erfahre das durch Zufall oder wenn ich über wichtigste Erfolg dieser Gesundheitsreform besteht, mein Büro nach draußen ans Telefon gerufen dann möchte ich antworten, daß wir mit dieser Reform werde. einen ganz entscheidenden Schritt zur sozialen Zu- Dieses Verfahren ist in der Tat unseriös und einfach unseres Landes tun. Jeder kann sich kunftssicherung auch unkollegial. Das muß nicht sein. darauf verlassen: Wenn er krank wird, wird er auch künftig jede erforderliche Hilfe erhalten. Jedermann, Ich habe auch Verständnis dafür, wenn Sie — oder ganz gleich, welches Einkommen er bezieht, welchem wer auch immer das zu verantworten hat — grund- sozialen Stand er angehört, wird auch in der Zukunft sätzlich etwas dagegen haben, daß ich meine Zielset- Zugang zu den modernsten medizinischen Einrich- zungen in der Sache hier darlege. Aber es kann nicht tungen unseres Landes haben. angehen, daß meine Konkurrenzsituation Ihnen ge- genüber durch solche schikanösen Vorgehensweisen (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) noch weiter verschlechtert wird. Bezugnehmend auf die Kampagnen, die wir ja bei Ich bitte Sie daher, mir die Möglichkeit zu geben, allen Reformen in dieser Legislaturpe riode erlebt ha- die 15 Minuten Redezeit, die mir zustehen, nach der ben und noch erleben werden — übrigens in einem Rede von Frau Unruh in Anspruch nehmen zu dür- Reformstau, den uns die Opposition hinterlassen fen. hat —, (Zuruf von der SPD: Wer war denn an der Regierung beteiligt?) Vizepräsident Westphal: Meine Damen und Herren, die Auskunft, die Herr Kollege Wüppesahl hier gege- schließe ich mit der Bemerkung, daß die Menschen ben hat, stimmt nicht ganz. Es ist so, daß Frau Präsi- — übrigens genauso wie bei der Steuerreform, bei der dentin Renger eine Zusage gegeben hat, ihn dranzu- die Menschen merken werden, daß sie in Wirklichkeit nehmen, aber nicht nach der ersten Runde. Eine Ein- mehr erhalten, als immer behauptet wird — in der ordnung muß schon erfolgen. Nur, ich bin hier in der Realität erleben werden, daß die Gesundheitsreform Verantwortung, Einordnungen unter Berücksichti- wesentlich weniger Beeinträchtigungen und Bela- gung der Tatsache vorzunehmen, daß es — außer stungen für die Bevölkerung mit sich bringt, als Sie Herrn Wüppesahl — 517 Abgeordnete gibt, ihnen immer glauben machen wollen. (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der Ich bedanke mich. FDP) (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — die gleiche Rechte haben. Ich bin noch nicht einmal so Reimann [SPD]: Die Zeit arbeitet für uns! Da weit gewesen, für die GRÜNEN, die kleinste Fraktion haben wir gar keine Sorge!) des Hauses, bis jetzt mehr als einem Redner das Wort Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7883

Vizepräsident Westphal erteilen zu können. Er ist nun wirklich kleiner als die fen, Herr Dr. Becker oder Herr Minister? Das mit den kleinste Fraktion. Festbeträgen hört sich auch toll an, nur es fragt sich, (Dr.-Ing. Kansy [CDU/CSU]: Er ist viel klei-wie das beim Arzt in der Praxis aussieht. ner, als er glaubt!) (Dr. Becker [Frankfurt] [CDU/CSU]: Die Er ist ein einzelner Abgeordneter. Er wird ordentlich Selbstverwaltung macht das doch!) eingeordnet, davon können Sie ausgehen. Erstmal kommt das in zwei Jahren, wenn wir Glück Er hat einen Geschäftsordnungsantrag gestellt, ihn haben. Bis dahin ist erstmal Rezeptgebühr besonderer nach der nächsten Rednerin einzuordnen. Gibt es Art zu bezahlen. noch Wortmeldungen zur Geschäftsordnung? — Herr Bohl, bitte schön. (Louven [CDU/CSU]: Die Rezeptgebühr ha ben wir doch jetzt auch!) Bohl (CDU/CSU): Herr Präsident, wir sind der Auf- In der Praxis sieht es so aus: Ich bin nun wieder beim fassung, daß die von Ihnen vorgesehene Reihenfolge Beispiel der berühmten Rentnerin. Die meisten alten im Einklang mit § 28 der Geschäftsordnung steht und Menschen sind nun mal alleinstehend, und diese sitzt keineswegs schikanös ist. Wir sind deshalb der Mei- voller Vertrauen beim Arzt in der Praxis, und der sagt: nung, daß der Geschäftsordnungsantrag abgelehnt Oh Gott, Sie sind schon 20 Jahre in meiner Behand- werden muß. lung. Jetzt haben wir da so eine Festpreisregelung usw. Holen Sie mal dieses Medikament. Ich kann das Vizepräsident Westphal: Gibt es weitere Wortmel- an und für sich nicht ohne Hinweis verschreiben. Aber dungen? — Das ist nicht der Fall. sehen Sie mal, das ist außerhalb der Festpreisrege- Dann stelle ich den Antrag des Abgeordneten Wüp- -lung. Das kostet zwar ein bißchen mehr, aber ich pesahl, als Redner nach der nächsten Rednerin einge- meine, das ist das Neueste auf dem Markt, und das ordnet zu werden, zur Abstimmung. Wer dafür stim- könnte doch für Sie gut sein. Selbst das unterbinden men will, den bitte ich um das Handzeichen. — Wer Sie nicht, Herr Minister. Sie müßten dann verbieten, stimmt dagegen? — Der Antrag ist abgelehnt wor- daß überhaupt noch Pharma-Vertreter zu den Kassen- den. ärzten hin dürften, um sie zu belabern, und daß der Kassenarzt den alten Menschen dann vielleicht noch Ich fahre daher in der Reihenfolge fort. Das Wort hat solche Medikamente nahelegt. Überlegen Sie mal, Sie die Abgeordnete Frau Unruh. wären 70 oder Sie wären 80. Da haben Sie andere Todesahnungen als dann, wenn Sie 40 oder 50 sind. Frau Unruh (GRÜNE): Herr Präsident! Liebe Volks- Da gehen Sie und nehmen das Letzte vom Sparkas- vertreter und Volksvertreterinnen! Herr Minister senbuch, um vielleicht doch noch ein paar Jahre leben Blüm! Es steht außer Frage, daß eine Kostenexplosion zu können. — So geht es wirklich nicht. im sogenannten Gesundheitswesen stattgefunden Was noch schlimmer ist: Es ist doch bekannt, daß hat. Nur: Haltet den Dieb! Wer ist es denn? Ich glaube, gerade unsere Ärzte Leute tablettensüchtig gemacht das, was sich die Koalition ausgedacht hat, fängt nicht Es heißt im- die Menschen, die die Verursacher dieser Kostenex- haben, und zwar gerade alte Menschen. mer, daß man im Haushalt verstorbener alter Men- plosion sind. Wenn Sie, Kollege Seehofer der CDU, schen einen Sack Tabletten finden könne. Ja, woher vorhin ein Beispiel einer sozialen Gerechtigkeit ange- ist denn der Sack Tabletten? Schaffen Sie mal ein ganz führt haben, z. B. daß ein Mensch, Arbeitnehmer, in besonderes Seminarprogramm für Ärzte, für Kassen- der Arbeiter- oder Angestelltenversicherung 25 Jahre ärzte, damit sie endlich wissen, daß sie mit Tabletten- Rentenbeiträge einzahlen muß, um dann 10 000 DM verordnungen vorsichtig sein müssen. Rente im Jahr bekommen zu können, dann ist das genau so ein Punkt der sozialen Ungerechtigkeit wie (Beifall bei den GRÜNEN und der SPD) die Tatsache, daß dieses Thema bei den Beamten usw. anders läuft. Darauf komme ich gleich noch. Davon lese ich nirgendwo etwas. Herr Minister Blüm entdeckt immer wieder die klei- Sie treiben das böse Spiel so weit, daß Sie sogar nen Leute. Das finde ich auch gut. Langsam kommt sagen: Halt, Patient, du stehst in der Verantwortung; bei ihm vielleicht das Bewußtsein, wofür er in erster sei vorsichtig und überlege, ob du überhaupt zum Arzt Linie dazusein hat. Davon ist aber diese Gesundheits- gehst oder nicht. reform meilenweit entfernt. Herr Dr. Becker, daß Sie sich wirklich erdreisten, die Fraktion DIE GRÜNEN Eines fehlt vollkommen. Wo sind die Rechte der dermaßen teuflisch einzustufen, das habe ich bis vor- Patienten? Wo sind die Schutzrechte? Sie wollten alle hin, als ich es vor Stunden gehört habe, nicht erwar- möglichen Kammern einsetzen. Aber Sie haben nicht tet. im Traum daran gedacht, wie viele Hunderttausende Gerade die GRÜNEN haben ein Konzept vorgelegt. Kunstfehler-Patienten es überhaupt in dieser unserer Alle müssen in diese Gesundheitsreform reinzahlen. Bundesrepublik gibt, die von Ärzten versaut worden Alle können daraus profitieren oder eben nicht. Fest- sind, die letztlich von einem Facharzt zum anderen beträge werden hier genannt. Das hört sich im ersten Facharzt geschoben werden. Nicht eine Schutzklausel Moment auch toll an. Wir müssen der Pharmaindustrie ist in dem Entwurf. nämlich ein Pari besonderer Art bieten, die gerade Ich würde mich auch schämen, hier von Solidarität von der FDP usw. auch gefördert wird. zu sprechen. Was ist denn das Beamtenbeihilfewerk? Nun, lassen wir das alles! Lassen Sie uns mit klaren Ist das Solidarität besonderer Güte? Ich habe diesen Worten hier sprechen: Wie wollen Sie das denn schaf- Herrn Soundso aus dem Innenministerium hören müs- 7884 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Frau Unruh sen. Das war ja entsetzlich. Das hat ja selbst Sie ent- wie Clowns uns in irgendeine Phantasiewelt hinein- setzt. versetzen. Sie aber machen Gespenstergeschichten. (Louven [CDU/CSU]: Herr Soundso?) (Beifall bei den GRÜNEN und der SPD — — Ich komme auf den Namen nicht. Zuruf von der CDU/CSU: Da klatschen sogar Ich wollte einen noch viel Höheren da haben, weil Leute von der SPD! Man kommt aus dem Staunen nicht heraus!) der Mann so einen Blödsinn erzählte, (Carstensen [Nordstrand] [CDU/CSU]: So wie Sie! Könnte ein Verwandter von Ihnen Vizepräsident Westphal: Das Wort hat der Abgeord- sein!) nete Dr. Thomae. daß sogar Sie ganz erstaunt waren, warum das Beam- tenbeihilfewerk überhaupt nicht angepackt werden Dr. Thomae (FDP) : Herr Präsident! Meine sehr ge- darf. ehrten Damen und Herren! Eigentlich hätte ich mir für diesen Tag auch einen Gesetzentwurf der SPD vorge- (Kuhlwein [SPD]: War das der Staatssekre- stellt. Dann hätten wir wirklich Möglichkeiten, Ver- tär? — Carstensen [Nordstrand] [CDU/CSU]: gleiche zu ziehen Zeigen Sie nicht immer mit dem Finger auf mich!) (Dreßler [SPD]: Liegt doch auf dem Tisch!) Sie sagen — das können Sie im Bericht nach- und vernünftige Diskussionen führen zu können. lesen — : Auch wir, CDU/CSU und FDP, empfinden Sie haben uns kein geschlossenes Konzept vorge- das als bösartig. — Für Sie sieht Politik aber so aus: Ich legt. Sie haben uns nicht gesagt, wie wir die Beiträge empfinde das, aber hier hebe ich nicht die Hand hoch, stabilisieren können. damit nichts passiert. (Dreßler [SPD]: Es ist unglaublich!) (Carstensen [Nordstrand] [CDU/CSU]: Mit Ihrem Plädoyer für ein zentralistisches Gesund- Trude, du redest Unsinn!) heitswesen und Positivlisten haben Sie entlarvend Es ist immer so: Draußen tönen Sie herum, und hier im festgelegt, daß es Ihr Ziel ist, das freiheitliche Gesund- Bundestag entscheiden Sie das ganz anders. heitswesen, die freiheitlichen Strukturen durch ein (Dr.-Ing. Kansy [CDU/CSU]: Manche tönen gigantisches bürokratisches System zu ersetzen. drinnen und draußen! — Weiterer Zuruf von (Beifall bei der FDP — Jaunich [SPD]: Druck- der CDU/CSU: Könnten Sie das eventuell sache 11/3439, Herr Kollege!) zurücknehmen?) Wir wollen jedoch diese alte Struktur, diese verkru- stete Struktur durch marktwirtschaftliche Steuerungs- Vizepräsident Westphal: Frau Kollegin, Ihre Rede- elemente ersetzen. Wir haben im Laufe des Verfah- zeit ist abgelaufen. rens unseren Gesetzentwurf modifiziert. Wir haben die Bedenken aufgenommen, die vom VdK kamen. Frau Unruh (GRÜNE): Nein, davon nehme ich über- Wir haben die Bedenken aufgenommen, die von sei- haupt nichts zurück. Das glauben Sie mal. ten der Rentner und der chronisch Kranken kamen. Wir haben die Sterbehilfe geändert. Wir haben die Überforderungsklauseln verbessert. Alle diese Punkte Vizepräsident Westphal: Frau Kollegin, das war tragen zu diesem Konzept bei. doch ein schöner Schlußsatz, den Sie gesprochen ha- ben. (Vorsitz : Vizepräsident Frau Renger) Daher, meine ich, ist es an der Zeit, nicht länger einen Gegensatz zwischen Versicherten und Lei- Frau Unruh (GRÜNE) : Ich möchte Kollegin Wilms- Kegel für ihre viele Arbeit danken. Aber ich sehe es stungserbringern, wie Sie es tun, zu konstruieren. nicht als Beleidigung für den Minister an — das hat (Frau Steinhauer [SPD]: Ach du Schreck!) irgend jemand gesagt — — Wir haben von Anfang an nicht verschwiegen, daß alle Beteiligten Opfer bringen müssen. Wir haben die Vizepräsident Westphal: Frau Kollegin, bevor Sie in Finanzierung offengelegt. Ehe Sie den politischen die Definition dessen eintreten, zu dem ich als Präsi- Mut hätten, den Bürgern Unpopuläres zu sagen, ver- dent von hier oben etwas zu sagen hätte: Machen Sie sprechen Sie lieber Unfinanzierbares. Sanierungslast lieber Schluß. Sie sind über eine Minute über die und Sparzwang werden nicht nur den Patienten auf- Zeit. gebürdet, sondern auch die Anbieter von Leistungen werden stärker den Regeln des Marktes unterwor- fen. Frau Unruh (GRÜNE): Ja, Sie haben ja recht. Aber ich habe von meiner Fraktion ein Recht eingeräumt Wir verkennen nicht, daß gerade im ambulanten bekommen. Die geben mir jetzt noch Zeit für einen Bereich ernstzunehmende Überkapazitäten vorhan- Schlußsatz. den sind, ernstzunehmend, weil nachweisbar ist, daß mit der Zunahme der Zahl von Leistungserbringern (Carstensen [Nordstrand] [CDU/CSU]: Das die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung können die ja nicht!) steigen. Nach unserer Auffassung wäre es aber eine Ich finde, „Clown" ist keine Beleidigung. Überle- falsche Politik, hier Closed Shop zu machen. Ich weiß, gen Sie wirklich einmal, Herr Minister, wie Clowns daß diese Closed-Shop-Politik teilweise von der Ärz- unsere Welt schöner machen, teschaft gefordert wird. Ich frage mich aber: Was wäre (Zuruf von der SPD: Aber nur große!) dann mit der Freiberuflichkeit? Statt auf eine Abschir- Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7885

Dr. Thomae mung hinzuwirken, muß dafür gesorgt werden, daß lich nicht mit den gängigen wissenschaftlichen Me der unheilvolle Automatismus von Kapazitätsent- thoden führbar ist, dabei nicht diskriminiert werden. wicklung und Ausgabenentwicklung unterbrochen (Beifall bei Abgeordneten der FDP) wird. Insgesamt wird den Naturheilmitteln — anders als (Abg. Kuhlwein [SPD] meldet sich zu einer in der jetzigen RVO — im Gesundheitsreformgesetz Zwischenfrage) ein besonderer Stellenwert zugeschrieben. Dies liegt fest. Vizepräsident Frau Renger: Herr Abgeordne- (Beifall bei Abgeordneten der FDP und der ter — — CDU/CSU) Das war für uns ein wichtiges Anliegen. Daher finde ich es etwas scheinheilig, wenn sich die Dr. Thomae (FDP): Sofort. SPD beispielsweise zur Verfechterin der Naturheil- Das ist einer der wesentlichen Gründe, weshalb wir mittel aufschwingt, gerade in diesem Bereich Wirtschaftlichkeitsprüfun- gen einführen. (Jaunich [SPD]: Ach!) Bitte schön, wenn mir die Zeit nicht angerechnet aber gleichzeitig Positivlisten fordert. wird. (Beifall bei Abgeordneten der FDP und der CDU/CSU — Jaunich [SPD]: Das ist doch kein Widerspruch!) Nein, auf keinen Fall. Vizepräsident Frau Renger: — Moment! Die meisten mir bekannten Positivlisten Bitte schön, Herr Kollege Kuhlwein. -enthalten aber weniger als 2 000 bis 3 000 Arzneimit- tel. Wir haben gegenwärtig 50 000 Naturheilmittel. Kuhlwein (SPD): Herr Kollege Thomae, wollen wir Ich frage Sie: Wie wollen Sie sie in einem vernünftigen das Geheimnis der doppelten rechten Hand in Zu- Umfang im Rahmen einer Positivliste berücksichti- kunft so deuten, daß von den Versicherten jetzt zwei- gen? mal kassiert wird? (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

Dr. Thomae (FDP): Herr Kuhlwein, Sie waren zu Vizepräsident Frau Renger: Herr Kollege, gestatten Anfang der Diskussion vielleicht nicht anwesend. Es Sie eine Zwischenfrage des Abgeordneten Jaunich? wurde eindeutig gesagt: Es werden Gelder einge- spart, und diese Gelder werden unter den Beteiligten Dr. Thomae (FDP): Ja. verteilt. Sie fließen zum einen in die Beitragssenkung und zum anderen in die Pflege. Vizepräsident Frau Renger: Bitte. (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU — Zuruf von der SPD: Und in die Verwaltungs- Jaunich (SPD): Herr Kollege Thomae, ist Ihnen ent- kosten!) gangen, daß in unserem Vorschlag ausdrücklich die Berücksichtigung der besonderen Therapierichtun- Wir werden die Wirtschaftlichkeitsprüfung gerade gen enthalten ist, und ist Ihnen außerdem entgangen, im ambulanten Bereich einführen, damit hier die daß diese Gleichstellung von Chemotherapie und Na- Mängel beseitigt werden können. Wir haben aber be- turheilkunde durch Sozialdemokraten und Freie De- sondere Vorkehrungen getroffen, daß die Wirtschaft- mokraten im AMG 1976 festgeschrieben worden ist? lichkeitsprüfungen nicht zum Selbstzweck und zur Dauerbeschäftigung von Prüfern werden. Aus diesem Grunde haben wir im Laufe des Gesetzgebungsver- Dr. Thomae (FDP) : Herr Jaunich, wenn Sie die Arz- fahrens die Quote gesenkt. neimittel in der Positivliste auf 2 000 bis 3 000 redu- zieren und dem 50 000 Naturheilmittel gegenüberste- Wir Freien Demokraten sind dafür bekannt, daß wir hen, so muß automatisch in Ihrer Lösung den Natur- Mißtrauen gegen Bürokratie und gigantische Organi- heilmitteln weniger Bedeutung eingeräumt werden. sationsstrukturen haben. Deshab wurden auch die ur- sprünglichen Pläne im medizinischen Dienst nicht (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU — verfolgt, sondern es wurden vernünftige Reduzierun- Abg. Egert [SPD] meldet sich zu einer Zwi gen durchgeführt, schenfrage) (Jaunich [SPD]: Das hatten Sie doch einge- Gestatten Sie noch eine bracht, in dieser Form!) Vizepräsident Frau Renger: Zwischenfrage, Herr Kollege? so daß der medizinische Dienst auch heute noch ver- nünftige Aufgaben übernehmen kann. Dr. Thomae (FDP): Nein. Ich möchte jetzt gern wei- (Jaunich [SPD]: Das war doch von Ihrer Frak- tersprechen. Vielleicht am Ende, wenn noch eine Mi- tion so eingebracht!) nute Zeit ist. — Das war schon vorher geregelt, Herr Jaunich. (Egert [SPD]: Dann tue ich's am Ende!) Wir haben sehr lange über die Ausgrenzung un- Lassen Sie mich bitte noch mit einem Wort zu den wirtschaftlicher Arzneimittel diskutiert. Wir haben Festbeträgen kommen, die für mich im Lauf des Ge- uns für 300 Millionen entschieden. Wir haben aber setzgebungsverfahrens eine sehr wichtige Rolle ge- sichergestellt, Frau Wilms-Kegel, daß die Naturarz- spielt haben. Ich meine, die Ergänzungen, die wir vor- neimittel, bei denen der Wirkungsnachweis bekannt- genommen haben, insbesondere bei der Regelung der 7886 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Dr. Thomae patentgeschützten Arzneimittel, tragen den for- Das, was wir in diesem Gesetzentwurf jetzt vorse- schungs- und innovationspolitischen Erfordernissen hen, ist für uns der maximale Beitrag der Krankenver- wirklich Rechnung. sicherung. Eine Ausweitung der Leistungen auf die Ich habe trotzdem Verständnis für die Unsicherheit, stationäre Pflege, für die die Krankenkassen nicht zu- die bei den Herstellern, den Kassen, den Versicherten ständig sind, wäre unverantwortlich. Unverantwort- über die Festbeträge herrscht. Es ist ein neues Instru- lich — weil nicht finanzierbar — wäre auch die Über- ment, das sich erst bewähren muß. Daher haben wir in tragung der Zuständigkeit des Pflegerisikos auf den diese Entschließung einen Erfahrungsbericht einge- Staat. Durch die eigenverantwortliche Fürsorge und baut, der 1992 vorgelegt werden muß. Dann werden Vorsorge für den Fall der Pflegebedürftigkeit muß wir Bilanz ziehen. grundsätzlich und vorrangig der einzelne verantwort- lich sein. Eim Bereich, der überproportional zu den Einspa- rungen beitragen muß, ist die Versorgung mit Zahn- Meine sehr verehrten Damen und Herren, die sta- ersatz. Zahnersatz ist wie kaum eine andere Lei- tionäre Versorgung und die Organisation des Kran- stungsart vermeidbar, wenn entsprechende Vorsorge kenversicherungswesens sind nicht in dem Maße in betrieben wird. die Reform mit einbezogen worden, wie es eigentlich notwendig wäre. Beide Bereiche werden Gegenstand Aber das geschieht nur dann, wenn wir wirkliche der nächsten Reformschritte sein. Anreize schaffen. Deshalb die Regelung der erhöhten Zuzahlung und deshalb — das war eine besondere (Zustimmung bei der FDP) Forderung — das Belohnungsprinzip im Rahmen der Das ist im Kabinett vereinbart, und dies wurde auch Prophylaxe. Gerade am Beispiel des Belohnungsprin- durch die Verlängerung der Frist für die Enquete- zips können Sie erkennen, daß wir neue Elemente in Kommission noch einmal deutlich gemacht. dieses System eingebaut haben. Der behutsame Um- gang mit der Gesundheit wird also belohnt werden. (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU) Auch das Zahntechnikerhandwerk wird bei der Die Krankenhausversorgung ist Hochleistungsme- Festlegung der Vergütung der zahntechnischen Lei- dizin. Die in unseren Krankenhäusern tätigen Ärzte stungen und bei den Qualitätskriterien besser berück- und das Pflegepersonal leisten großartige und inter- sichtigt. national anerkannte Arbeit. Das hat natürlich seinen (Jaunich [SPD]: Besser gegenüber wem?) Preis. Um so wichtiger ist es aber, daß ambulant soviel wie möglich und stationär nur soweit wie unbedingt — Gegenüber der RVO. Das wissen Sie ganz ge- notwendig versorgt wird. Die knappen Mittel müssen nau. wirklich auf die notwendigen Fälle begrenzt werden. Wir verkennen an dieser Stelle nicht, daß das Zahn- Dazu ist eine personelle Verzahnung zwischen den technikerhandwerk infolge der angekündigten Zu- niedergelassenen Ärzten und dem Krankenhaus not- zahlungen bei Zahnersatz zur Zeit fast Übermenschli- wendig. Die gemeinsame Selbstverwaltung von Kas- ches leistet. Eine andere Übergangsregelung hätten sen, Kassenärzten und Krankenhäusern wird in der wir uns sehr gewünscht. Sie wissen — und viele sagen vorstationären Diagnostik und nachstationären Be- es — : Die FDP hat schon fast zu viel durchgesetzt. In handlung das Nähere festlegen und regeln. Dies ist diesem Rahmen konnten wir mit den Koalitionspart- auch ein Beweis dafür, wo wir die Selbstverwaltung in nern nicht weiterkommen. die Pflicht nehmen wollen. (Beifall bei Abgeordneten der FDP — Egert Im nächsten Jahr wird der Erfahrungsbericht zum [SPD]: Aber mit uns! Das wäre doch gegan- neuen Krankenhausrecht vorliegen. Kernproblem ist gen! — Peter [Kassel] [SPD]: Mehr Mut!) hier das Selbstkostendeckungsprinzip. Auch in seiner modifizierten Form fördert es nicht die Wirtschaftlich- Meine Damen und Herren, mit den Pflegeleistun- keit. Es ist keine Kunst, Kosten zu produzieren, diese gen wird der gesetzlichen Krankenversicherung eine nachzuweisen und sich diese dann erstatten zu lassen. ganz neue Aufgabe übertragen. Ich brauche Ihnen Zu mehr Wirtschaftlichkeit in der stationären Versor- nicht zu sagen, daß dieser Bereich für die FDP kein gung werden wir deshalb erst dann gelangen, wenn einfacher Bereich war und die Entscheidung sehr wir von diesem Selbstkostendeckungsprinzip weg- schwierig war. Die gesetzliche Krankenversicherung kommen. Erst dann, wenn die Verantwortung für die kann im Rahmen ihrer Zuständigkeit nur einen be- Kapazitäten, für die Investitionen und für die Nutzung grenzten Bereich abdecken und einen begrenzten in einer Hand liegt, wenn wir also von dieser dualen Beitrag leisten. Krankenhausfinanzierung weg und hin zur monisti- Wir verkennen nicht, daß die Abgrenzung zwischen schen Krankenhausfinanzierung kommen, werden Pflegefall und Krankheitsfall sehr problematisch ist. wir vernünftige Kostengrößen haben. Es gibt eine Zuständigkeit der Kassen dort, wo Kran- (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU) kenhausaufenthalte durch die verbesserten Leistun- gen für die häusliche Pflege verkürzt oder ganz und Auch das Organisationsrecht ist in der Gesetzes- gar vermieden werden. Mit der gesetzlichen Begren- vorlage nicht völlig ausgeklammert worden. Wettbe- zung der im einzelnen vorgesehenen Leistungen und werbsverzerrungen im Beitragsrecht werden besei- mit der Abgrenzung des anspruchsberechtigten Per- tigt. Arbeitgeber und Arbeitnehmer werden in Zu- sonenkreises sind für die FDP zwei wichtige Vorkeh- kunft grundsätzlich bei jeder Kasse den halben Bei- rungen getroffen worden, damit diese Pflegefallabsi- tragssatz zahlen. Für Arbeiter wird die Versicherungs- cherung nicht zu einem unkalkulierbaren Risiko pflichtgrenze eingeführt. Die Rückkehr in die Solidar- wird. gemeinschaft wird erschwert. Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7887

Dr. Thomae Meine Damen und Herren, ich meine, es ist ein Fort- — Das sind unsere Wünsche. schritt, daß wir Erprobungsregeln eingebaut haben. (Jaunich [SPD]: Luftballons!) Hier haben die Kassen Möglichkeiten, besondere Lei- stungen anzubieten. Dabei wird sich zeigen, ob die Ich bin zuversichtlich, daß uns die Arbeit der Enquete- einzelnen Möglichkeiten sinnvoll sind oder nicht. Wir Kommission hier unterstützen wird. sind beispielsweise davon überzeugt, daß sich die Ko- Das, was die Enquete - Kommission allerdings jetzt stenerstattung bewähren wird. mit dem Zwischenbericht vorgelegt hat, konnte für diesen heute zur Diskussion stehenden Gesetzent- Unter Wahrung der Wirtschaftlichkeitsgrundsätze wurf nicht hilfreich sein. können die Kassen jetzt unabhängiger und freier Ge- sundheitsleistungen anbieten, und sie schaffen z. B. (Zuruf von der SPD: Weil Sie es nicht woll ebenfalls Voraussetzungen dafür, daß die Selbsthil- ten!) fegruppen weiterhin unterstützt werden können. Die Enquete-Kommission hat in den entscheidenden Soweit die Kassen bisher psychotherapeutische hier zur Diskussion stehenden Fragen kein konsens- Leistungen über Kostenerstattung abgerechnet ha- fähiges Konzept vorgelegt. ben, werden sie dies auch in Zukunft tun. Eine andere (Jaunich [SPD]: Na, na! Das stimmt doch Entscheidung in diesem Bereich sollte erst fallen, nicht! Weil Sie nicht den Mut dazu hatten!) wenn ein Psychotherapeutengesetz geschaffen wor- Meine Damen und Herren, mit dieser Reform wird den ist. die hochwertige medizinische Versorgung sicherge- (Heyenn [SPD]: Wann kommt das?) stellt, die Beitragssätze stabilisiert und der Beitrags- zahler entlastet. Ohne eine Reform aber steigen Aus- — Recht bald. -gaben und Beitragssätze. Je länger wir dieses Problem (Jaunich [SPD]: Wer bereitet das denn vor uns herschieben, um so größer wird die Neigung vor?) zu dirigistischen Eingriffen. Dies zeigen uns deutlich die Alternativen der Opposition. Ich habe in der ersten Lesung angekündigt, daß wir den Gesetzentwurf hinsichtlich der Prüfung der Kas- (Widerspruch bei der SPD) sen nachbessern werden. Wir haben Wort gehalten: Mehr Bürokratie und totale Planung stehen unseren Es ist nachgebessert worden. marktwirtschaftlichen Steuerungselementen dia- (Schreiner [SPD]: Das ist etwas Neues!) metral entgegen. (Beifall des Abg. Louven [CDU/CSU]) Die Wirtschaftlichkeitsprüfungen bei den Kassen werden intensiviert. Eines wollen wir dabei jedoch Wir haben dieses Reformgesetz geschaffen. Das ist nicht, nämlich daß der Bundesrechnungshof oder die in dieser Lage der erste vernünftige Schritt zu einer Landesrechnungshöfe den Aufsichtsbehörden diese Reform. Wir wollen dieses freiheitliche Gesundheits- Arbeit abnehmen. Die gesetzlichen Krankenkassen wesen auf Dauer erhalten. Wir wollen die Finanzen sind keine staatsfinanzierten Institutionen; sie werden auf ein solides Fundament stellen, und wir wollen im aus Beiträgen finanziert. Hier hat der Rechnungshof Gegensatz zu Ihnen vor allem die Therapiefreiheit, nichts verloren. die freie Arztwahl, die Freiberuflichkeit und die Selbstverwaltung sichern. Das sind die Kernpunkte Bei der Organisationsform wird der Wettbewerb einer vernünftigen Reform. zwischen den Kassen im Mittelpunkt stehen. Bei der Öffnung der Kassen wird die Einführung des Kassen- Vielen Dank. wahlrechts für alle Versicherten der Kern der Orga- (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU) nisationsform sein. Das ist unser Lösungsansatz für die zweifelsohne im System der gesetzlichen Kranken- versicherung vorhandenen Verwerfungsprobleme. Vizepräsident Frau Renger: Das Wort hat Herr Ab- geordneter Heyenn. Wir wollen Wettbewerb; deshalb soll keine Kassen- art diskriminiert werden. Deshalb müssen wir ver- nünftige Übergangsphasen schaffen. Ich weiß, daß Heyenn (SPD): Frau Präsident! Meine Damen und dies nicht einfach sein wird. Ich erinnere an die Dis- Herren! Es grenzt schon an Unverfrorenheit, wenn bei kussion im Bundesrat. all den neuen bürokratischen Strukturen, die die Das Nebeneinander von Vertragsrecht und Kassen- Koalition schaffen will, den Sozialdemokraten, die arztrecht hat sich als innovativ und wettbewerbsför- vernünftige Grundlagen für die Gesundheitsversor- dernd erwiesen. Es hat für uns keinen Grund gege- gung erarbeiten wollen, Bürokratie vorgeworfen wird. ben, Bestrebungen zur Vereinheitlichung nachzuge- Ich glaube, Herr Dr. Thomae, Sie sind hier mit der ben. Auf Verwerfungsprobleme und zu große Bei- Wahrheit sehr liederlich umgegangen. tragsunterschiede kann es nur eine Antwort geben, (Beifall bei der SPD und der Abg. Frau Unruh nämlich die Öffnung der Kassen, die Abkehr von der [GRÜNE]) gesetzlichen Pflichtzuweisung. Statt Versicherungs- Eine zweite Vorbemerkung. Warum hat denn die pflicht bei bestimmten Kassen wollen wir die Pflicht Enquete - Kommission kein konsensfähiges Ergebnis zur Versicherung im gegliederten System. vorgelegt? Warum haben Sie denn nicht das Zwi- (Heyenn [SPD]: Wo steht das?) schenergebnis der Enquete-Kommission zum Gegen- stand der Beratungen im Ausschuß gemacht? Das will — Wir wollen das. ich Ihnen sagen: Weil die fachkundigen Wissenschaft- (Jaunich [SPD]: Das sind Wünsche!) ler in der Republik, die dort mitgearbeitet haben, ihre 7888 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Heyenn Hand nicht zu Ihrer Kürzungsarie, zu Ihrem Abkassie- rungsfreiheit für besser- und hoch verdienende Ar- rungsmodell zu Lasten der Versicherten reichen woll- beiter sollen diese zum Austritt, zur Flucht aus der ten. Sie haben dieses vernünftige Ergebnis der En- Solidargemeinschaft überredet werden. Das ist für quete doch verhindert. uns der konsequente Weg in die Ellenbogengesell- (Beifall bei der SPD und der Abg. Frau Unruh schaft, das ist für uns — wie soll ich das formulie- [GRÜNE]) ren? — eine Gesundheitsreform nach Yuppie-Ma- nier. (Beifall bei der SPD — Louven [CDU/CSU]: Vizepräsident Frau Renger: Gestatten Sie eine Zwi- Welcher Manier?) schenfrage des Abgeordneten Thomae? Das ist ein Skandal in einer Gesellschaft, die eine immer größere Belastung durch alte Menschen, Be- Heyenn (SPD): Herr Dr. Thomae, ich befinde mich hinderte, chronisch Kranke und durch Umwelt- und gerade in der Anfangsphase; hinterher gerne. Zivilisationskrankheiten Geschädigte zu tragen hat. Sie haben, meine Damen und Herren, Ihre Reform Es ist ein Skandal, wenn Sie die Jungen, Gesunden unter das Motto gestellt: die Solidarität neu bestim- und die Erfolgreichen immer mehr von der sozialen men. Ich muß Ihnen sagen, das klingt auf den ersten Pflicht, von der Solidarität entbinden. Für uns ist das Blick interessant, weil das beim Leser doch den Ein- eine Spaltung der Gesellschaft. Das ist eine Klassen- druck erweckt, Sie wüßten, was Solidarität ist. Wenn gesellschaft, der Sie hier das Wort reden und den Weg der Leser das dann schluckt, dann tut er den nächsten bereiten. Schritt und will nachschauen: Was heißt „neu bestim- (Beifall bei der SPD) men"? Wenn man aber in den Gesetzentwurf hinein- sieht, kommt man sehr bald zu der Feststellung, daß Die konkrete Konsequenz Ihrer Reform ist die wei- bei Ihnen „Solidarität neu bestimmen" mit „Entsoli- tere Verzerrung der Beitragssätze. Wenn wir heute darisierung" übersetzt werden muß, denn die gute einen durchschnittlichen Beitragssatz von 13 % ha- alte soziale Krankenversicherung schlagen Sie mit ben, dann sorgen Sie dafür, daß die Gesunden in Zu- diesem Entwurf kaputt. kunft nur noch 12 % zahlen und daß chronisch Kranke fast immer mit 15 To ihres Einkommens belastet wer- (Beifall bei der SPD und der Abg. Frau Unruh den. Beitragsrückerstattung und Selbstbeteiligung [GRÜNE] — Bohl [CDU/CSU]: Ist ja lächer- sorgen also dafür, daß der Kostenaufwand der Kran- lich!) ken um fast ein Viertel höher liegt als der Kostenauf- Wir Sozialdemokraten wissen im Gegensatz zu Ihnen, wand der Gesunden. Das ist Ihre neu bestimmte Soli- was Solidarität ist. darität. Für mich ist das auf den Kopf gestellte Solida- (Bohl [CDU/CSU]: Jetzt weiß ich auch, was rität. Für mich ist das pervertierte Solidarität. liederlich ist!) (Beifall bei der SPD) Wir haben in unserer 125jährigen Geschichte, Herr Gehen wir ins einzelne und betrachten wir den Ver- Bohl, gelernt, was Zusammenstehen und gegenseitige sichertenkreis. Schon heute ist das Prinzip der Solida- Hilfe bedeuten. Solidarität in diesem Sinne bedeutet rität nicht so verwirklicht, wie es eigentlich sein sollte. nicht nur, daß sich die Schwachen zusammenschlie- Denn durch die Versicherungspflichtgrenze bei den ßen, um ihre Lage zu verbessern, sondern nach unse- Angestellten wird den besserverdienenden Ange- rem Verständnis gehört auch dazu, daß die Stärkeren stellten die Möglichkeit eröffnet, aus der Solidarge- eine Verpflichtung gegenüber den Schwächeren ha- meinschaft auszusteigen. Nun eröffnen Sie diese ben Möglichkeit auch für besserverdienende Arbeiter. Die (Beifall bei der SPD — Frau Limbach [CDU/- wichtigste Forderung der Gleichstellung von Arbei- CSU]: Steht aber im Godesberger Programm tern und Angestellten, nämlich auch für Arbeiter die ganz anders!) Wahlmöglichkeit zu schaffen, verweigern Sie konse- und sich mit ihren Möglichkeiten und Fähigkeiten für quent. Daß heute noch Arbeiter zwangsweise be- die Benachteiligten einsetzen. Aus diesen Grund- stimmten Kassen zugewiesen werden, während An- überlegungen ist in Ihren Entwurf nichts eingeflossen. gestellte schon immer mehrere Wahlmöglichkeiten Für die soziale Krankenversicherung wurden diese hatten, ist ein Anachronismus, der jetzt beseitigt wer- Überlegungen zur Solidarität bisher in zwei Grund- den müßte. Diese fortgesetzte Diskriminierung der sätzen konkretisiert: erstens in dem Grundsatz, daß Arbeiter paßt nicht in unser System der sozialen Kran- die Gesunden für die Behandlungskosten der Kran- kenversicherung. ken einstehen, und zweitens in dem Prinzip der Bei- Aber bleiben wir bei der Frage nach dem Versicher- tragsbelastung nach Leistungsfähigkeit, das sich in tenkreis. Nach geltendem Recht sind bestimmte einkommensproportionaler Beitragsleistung nieder- Selbständige aus gutem Grunde pflichtversichert. geschlagen hat. Beide Prinzipien werden nun mit die- Diese entlassen Sie aus der Pflichtversicherung, weil ser Reform bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. — so schreiben Sie — diese in eigener Verantwortung Durch Selbstbeteiligung und Leistungsausgrenzun- entsprechende Vorsorge treffen sollen. Das eigen- gen zahlen die Kranken für ihre Behandlung immer ständige Recht von Selbständigen mit unterem und mehr selbst, und je schlimmer sie dran sind, je kränker mittlerem Einkommen, freiwillig in die Versicherung sie sind, um so mehr müssen sie selbst bezahlen. einzutreten, streichen Sie. Hier wird so getan, als gebe Auf der anderen Seite, meine Damen und Herren, es keine schutzbedürftigen Selbständigen. Als Selb- sollen die Gesunden durch Beitragserstattungen be- ständiger wird hier offenkundig nur der erfolgreiche lohnt werden. Durch die Einführung der Versiche- Unternehmensberater betrachtet, nicht aber der Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7889

Heyenn kleine Kaufmann, der kleine Gastwirt an der Ecke vatversicherungen haben die Zeichen der Zeit er- oder der Inhaber einer Würstchenbude. Diese Rege- kannt. Es gibt schon sieben Firmen, die sich bemühen, lungen sind nicht nur formalistisch und unsolidarisch, neu in diesen Markt hineinzukommen. Der enorme meine Damen und Herren, sie sind auch zutiefst mit- Aderlaß für die gesetzliche Krankenversicherung ist telstandsfeindlich. offenkundig programmiert. (Beifall bei der SPD) Wenn aber gute Risiken abwandern, dann wird das Ich will zu einer dritten Personengruppe kommen, Finanzierungspotential der gesetzlichen Krankenkas- sen weiter geschwächt. Dann steigen die Beitrags- zu den Studenten. Wenn die Studenten über 30 Jahre alt sind und das 14. Semester überschritten haben, sätze, und dann wandern weitere Mitglieder ab. So sollen sie nicht mehr versicherungspflichtig sein. geht die Spirale immer schneller und immer tiefer in den Keller. Den sozialen Ausgleich, die Grundidee der (Kolb [CDU/CSU]: Sollen die sofort in die gesetzlichen Krankenversicherung, wirtschaften Sie Rente? — Frau Limbach [CDU/CSU]: Das ist so kaputt. doch im Ausschuß widerlegt worden! — Lou- ven [CDU/CSU]: Da gibt es doch Ausnah- Meine Damen und Herren, aber auch die schlech- men!) ten Risiken werden in der p rivaten Krankenversiche- rung noch zum Geschäft gemacht. Allerdings gibt es Fast 400 000 Studenten sind davon betroffen. Diskri- dort dann Leistungsinhalte, die mit einem Ausweis für miniert durch Ihre Regelung werden z. B. Frauen, die Billigmedizin gekennzeichnet sind. Diese Regierung ihr Studium wegen der Kindererziehung unterbro- schafft es also auch, selbst in der p rivaten Kranken- chen haben, und werden Studenten, die auf Grund versicherung eine Zwei-Klassen-Medizin einzufüh- der in vielen Fächern miserablen Arbeitsmarktchan- ren. cen eine Zusatzausbildung absolvieren. Wenn die Bundesregierung dann in die Begründung dieses Ge- Nun eine kurze Betrachtung, wie es denn mit den setzentwurfs hineinschreibt, sie wolle auch der Ten- tragenden Prinzipien der gesetzlichen Krankenversi- denz, das Hochschulstudium zu verlängern, entge- cherung aussieht.Vollversorgung, Beitragsfinanzie- genwirken, ist das der reine Hohn. Was hat das mit rung nach Leistungsfähigkeit und Sachleistungsprin- Gesundheitsreform zu tun? zip — die Worte kommen in Ihrem Entwurf noch vor; aber ihr Inhalt wird jeweils im zweiten Teil des Satzes (Kuhlwein [SPD]: Das ist Zynismus!) zurückgenommen. Da heißt es in § 2: Hier hat blanke Ideologie Pate gestanden; denn Be- Die Krankenkassen stellen den Versicherten die dürfnisse der Krankenversicherung, diese 400 000 im Dritten Kapitel genannten Leistungen ... zur Studenten aus der gesetzlichen Krankenversicherung Verfügung, und ihrem Schutz zu entlassen, haben in keiner Weise vorgelegen. und dann kommt die Einschränkung: (Beifall bei der SPD — Kolb [CDU/CSU]: soweit diese Leistungen nicht der Eigenverant- Sind 14 Semester nicht genug?) wortung der Versicherten zugerechnet werden. Wir haben viele B riefe bekommen. Es ist Herrn Diese Eigenverantwortung, meine Damen und Her- Blüm ja auch gelungen, insgesamt drei positive B riefe ren, heißt dann: Negativliste bei Arzneimitteln, Strei- in seinem Stapel von Zuschriften zu finden. Uns hat chung oder Absenkung des Sterbegeldes, bei den das Deutsche Studentenwerk geschrieben und diese Arzneimitteln nur noch Zuschüsse in Form von Fest- Forderung abgelehnt. beträgen, Selbstbeteiligung bei Heilmitteln. Das heißt (Zuruf von der CDU/CSU) auch, daß wir im Straßenbild bald Bürger wieder an der typischen Kassenbrille erkennen können. Uns hat die Westdeutsche Rektorenkonferenz ge- schrieben. Uns haben die Studentenvertretungen vie- (Beifall bei der SPD) ler Hochschulen geschrieben. Uns hat auch der Stu- Vollversorgung? Das ist wohl Fehlanzeige. dentenverband Ihrer eigenen Partei geschrieben, Herr Blüm, uns, den Sozialdemokraten. Dieser RCDS Wie geht es mit dem Sachleistungsprinzip? Dazu hat uns, die Sozialdemokraten, gebeten, alles zu un- heißt es im Gesetz: ternehmen, damit dieser Teil der Gesundheitsreform abgelehnt wird. Mir scheint, es ist der Regierungspar- Die Versicherten erhalten die Leistungen als tei noch nicht gelungen, ihrem eigenen Nachwuchs zu Sach- und Dienstleistungen, erklären, was die CDU und diese Regierung unter und dann wird verschämt hinzugefügt: Solidarität verstehen. soweit dieses Buch nichts Abweichendes vor- (Beifall bei der SPD) sieht. Die gesamten Änderungen im Mitgliedschaftsrecht Das Abweichende heißt dann: Fahrtkosten selber zah- der Krankenversicherung sind, meine Damen und len, Brillenreparatur selber zahlen, zum Zahnersatz Herren, ein einziges Förderprogramm für die private nur noch einen geringen Kostenzuschuß bekommen. Krankenversicherung. Das ist dann die Aufgabe des Sachleistungsprinzips. (Frau Steinhauer [SPD]: So ist es! Ganz ge- Über das dritte Prinzip, die Beitragsfinanzierung, nau!) habe ich schon gesprochen. Chronisch Kranke zahlen Hier tut sich ein wachsender Markt durch Privatisie- 2 % über dem Durchschnittsbeitrag, und Gesunde be- rung bisher sozial abgesicherter Risiken auf. Die Pri-kommen 1 % zurück. 7890 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Heyenn Die Brechstange ist an alle Grundsätze der bisheri- Statt dessen haben wir die stereotype Wiederholung gen Krankenversicherung angesetzt. Die gesetzliche „abkassieren" gehört, ohne daß sich Herr Kollege Krankenversicherung wird auf das Blümsche Maß zu- Heyenn — das gilt auch für die Redner, die nach ihm rechtgestutzt. Das Versorgungsniveau wird herunter- kommen — , mit den Ursachen der Situation in der gefahren, und bei den Versicherten wird kassiert. Krankenversicherung auseinandergesetzt hat. Lachender Dritter bei diesem Entsolidarisierungs- (Carstensen [Nordstrand] [CDU/CSU]: Die programm sind die privaten Versicherungen. Sie ha- hatten noch Zeit dazu!) ben schon die richtigen Zusatzversicherungsmodelle bereit: die Krankenhaustagegeldtarife, die Sterbe- Ich denke, es ist sinnvoll, daß darüber hier noch ein- geldversicherungen und die Auslandskrankenversi- mal gesprochen wird. cherungen. Hier öffnet sich ein weites Feld für p rivate Es geht in der Tat um die Erhaltung unserer sozia- Unternehmer, vom Leistungsabbau der gesetzlichen len Krankenversicherung, die ohne eine Reform, wie Krankenversicherung zu profitieren. Auf der Strecke wir sie vorsehen, unbezahlbar würde, oder die Bei- bleiben dann diejenigen — das verstehen Sie offen- träge stiegen ins Unermeßliche. Aber wir brauchen kundig unter neuer Solidarität — , die keine p rivate diese hervorragende Krankenversicherung; deshalb Krankenversicherung mehr aufnimmt, weil sie krank dürfen wir sie nicht länger gefährden. Das gilt um so sind. Auf der Strecke bleiben ferner diejenigen, die mehr angesichts des stetig wachsenden Anteils älterer sich den Luxus dieser Finanzierung nicht mehr leisten Menschen an der Bevölkerung. Das ist mit großen können. Herausforderungen an die sozialen Sicherungssy- Wenn Sie im übrigen von Solidarität reden, dann steme verbunden. Kollege Dreßler, es ist wirklich ab- gibt es machmal gute Ansätze. Da gibt es einen Be- surd, hier erneut von einer Zerstörung der Kranken- schluß dieser Bundesregierung vom 27. Ap ril dieses- versicherung durch unsere Reform zu sprechen. Jahres. Darin heißt es: Der Bundesinnenminister wird Meine Kolleginnen und Kollegen, leider dient die beauftragt, die sich aus diesem Gesetz ergebenden heutige abschließende Beratung der Reformgesetzge- Verschlechterungen auf die Beihilfevorschriften zu bung im Gesundheitswesen den Kritikern wiederum übertragen. Der Bundesinnenminister hat bis heute zu stereotypen Wiederholungen ihrer Ablehnung. das Blatt mit diesem Beschluß des Kabinetts nicht ein- Tatsache ist aber, daß sich die Koalition mit kritischen mal in die Hand genommen. Es gibt keine Überlegun- Einwänden aufgeschlossen auseinandergesetzt hat. gen, dies auf die Beihilfevorschriften zu übertra- Die Koalition hat im federführenden Ausschuß rund gen. 200 Änderungsanträge zu diesem Gesetzentwurf be- (Kuhlwein [SPD]: Deswegen ist der Innenmi- schlossen. Darunter befinden sich weitgehende in- nister heute auch nicht da!) haltliche Änderungen. Leider verschweigt die Oppo- Nun wünsche ich den Beamten diese Verschlechte- sition auch dieses. Wir folgen hiermit den Ergebnissen rungen nicht; aber hier zeigt sich ganz deutlich, daß aus vielen Gesprächen, die wir geführt haben, und aus Sie auch in diesem Bereich mit einem Zweiklassen- den Anhörungen, und wir folgen den Änderungsvor- recht arbeiten wollen. schlägen sachkundiger Personen. Meine Damen und Herren, dieses Gesetz ist eine (Beifall bei der CDU/CSU — Kolb [CDU/ einzige Entsolidarisierung. Dieses Gesetz macht das CSU]: Herr Dreßler war nicht dabei!) Sachleistungssystem kaputt. Es zerstört die Solidarität Die SPD hat einerseits gerügt, der Gesetzentwurf zwischen Kranken und Gesunden durch Selbstbeteili- schaffe zuwenig Transparenz im Gesundheitswesen gung und Leistungskürzungen. Dieses Gesetz eröff- und in der Krankenversicherung; andererseits hatte net den Weg, die Epoche der sozialen Krankenversi- sie vorher behauptet, das Gesetz schaffe den gläser- cherung in der Bundesrepublik zu beenden. Deswe- nen Patienten. gen können wir diesen Vorschriften nicht zustim- men. (Dreßler [SPD]: Das war doch wohl zu Recht Vielen Dank für die Aufmerksamkeit. behauptet!) (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN) Dies geschah, Kollege Dreßler, übrigens unisono mit den diesbezüglichen Diffamierungen durch den Hartmannbund und ähnliche ehrenwerte Vereinigun- Vizepräsident Frau Renger: Das Wort hat der Herr gen, denen es darauf ankommt, das Behandlungs- Abgeordnete Günther. und Abrechnungsgeschehen möglichst undurchsich- tig zu halten. (Peter [Kassel] [SPD]: Jetzt kommt der Weiß- wascher!) (Beifall bei der CDU/CSU — Zuruf von der CDU/CSU: Deswegen laufen denen die Mit glieder weg! — Abg. Dreßler [SPD] meldet Günther (CDU/CSU): Frau Präsidentin! Meine sehr sich zu einer Zwischenfrage) verehrten Kolleginnen und Kollegen! Es war zwar — Nein, ich möchte jetzt im Kontext fortfahren. wohltuend, daß der Kollege Heyenn hier sehr sachlich gesprochen hat. Trotzdem bin ich enttäuscht worden, (Dreßler [SPD]: Das habe ich mir gedacht!) denn er hat kein Konzept der SPD zur Gesundheitsre- Die ganze Kampagne des Hartmannbundes, also form vorgestellt, obwohl er schon der dritte Redner des Verbands der niedergelassenen Ärzte, ist eine dieser Fraktion war. einzige Diffamierung. Den Patienten wird durch Aus- (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) hänge in den Wartezimmern Angst gemacht. In Wahr- Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7891

Günther heit steht dahinter, daß der eigene Geldbeutel ge- gerungen stattfinden. Nur für den Fall, in dem wir meint ist und nicht das Geld der Versicherten. merken, daß beabsichtigte Verzögerungen eintreten, haben wir dieses Instrument der Ersatzvornahme ins (Beifall bei der CDU/CSU) Gesetz eingebaut. Das ist wohlkalkuliert und auch Es ist verdächtig, meine Damen und Herren, wenn richtig. man sich dagegen mit dieser Kampagne wehrt. Hier (Beifall bei der CDU/CSU — Louven [CDU/ befindet sich die SPD übrigens in einer feinen Koali- CSU]: Logische Konsequenz!) tion, denn sie macht ebenfalls nicht an sachlichen Inhalten orientiert Stimmung, sondern eher auf Teufel Dort, wo wir nicht mit Festbeträgen arbeiten können, komm raus. werden wir ab 1992 eine prozentuale Selbstbeteili- gung einführen, bei der eine soziale Obergrenze Meine Damen und Herren, wer das Konzept der gilt. Koalition sachgerecht beurteilen will, der muß die wirklichen Ursachen des Reformbedarfs beachten. Außerdem besteht eine Sozialklausel, nach der, wie Dabei muß man sich über die grundlegende Konstruk- bisher schon, sozial bedürftige Personen von Zuzah- tion und das Wesensmerkmal der sozialen Kranken- lungen befreit sind. versicherung im klaren sein. Sie hatten genügend Neu und ebenfalls zur Schonung der Versicherten Zeit, dies zu überdenken. Deshalb setzen wir die Maß- bestimmt ist eine soziale Überforderungsklausel. Sie nahmen schwergewichtig und zielgerichtet auf der wird von den Kritikern bewußt stets verschwiegen. Seite der Erbringer der Leistungen an. Wir wollen das Behandlungsgeschehen durchsichtiger, rationaler (Dr. Thomae [FDP]: Oder falsch verstan und auch überprüfbarer gestalten. Es geht um Menge den!) und Umfang der Leistungen, deren unnötiger Auswei- -Deshalb muß ich sie noch einmal hier wiederholen. tung wir wirksam begegnen wollen. Dabei stehen im Diese Überforderungsklausel bewirkt, daß bei anhal- Vordergrund die Leistungserbringer; denn sie ge- tender oder mehrfacher Erkrankung für den Fall wie- währen und veranlassen die Leistungen. Sie müssen derholter Zuzahlungen eine Obergrenze gezogen deshalb verantwortlich entscheiden, was erforderlich wird. Diese Obergrenze ist flexibel und richtet sich ist und was nicht. Eine besondere Aufgabe kommt nach den Einkommensverhältnissen des Versicherten auch hier der Selbstverwaltung zu. und seiner Familienangehörigen. Es hat keinen Sinn, demgegenüber den Vorwurf der (Dr. Becker [Frankfurt] [CDU/CSU]: Das ist bürokratischen Kontrolle zu erheben; denn die ent- wichtig! — Zuruf von der SPD: 2 % oder sprechenden Aufgaben werden den Selbstverwal- 4 %?) tungseinrichtungen und nicht der staatlichen Kon- Die soziale Überforderungsklausel führt bei chronisch trollbehörde übertragen. Also: Stärkung der Eigen- Kranken oder bei Behinderten in vielen Fällen zu verantwortung. Eigenständige und freie Gesund- einer Entlastung gegenüber den heute noch be- heits- und Heilberufe sind in besonderem Maße zur stehenden Regelungen. Auch dies hat der Kollege Eigenverantwortung verpflichtet. Sie nehmen das ja Dr. Becker heute morgen schon eindrucksvoll nach- erklärtermaßen auch für sich in Anspruch. gewiesen. (Zuruf von der SPD: Reine Sprechblasen!) (Beifall bei der CDU/CSU) Also: Transparenz verwirklichen, Wirtschaftlichkeit Die Opposition verschweigt bewußt diese Tatsache. und Eigenverantwortung stärken. Dies ist eines der Gerade chronisch Kranke sind oft auf die laufende Grundkonzepte unserer Reform. Anwendung von Arzneimitteln und von Heilmitteln Ein weiteres Instrument, das sich bei den Leistungs- angewiesen und müssen zudem in vielen Fällen regel- erbringern nachhaltig auswirkt, sind die Festbeträge. mäßig und mehrmals wöchentlich zu Behandlungen Wenn zuvor von Menge und Umfang der Leistungen bei Ärzten oder anderen Heilpersonen fahren. Da- die Rede war, so geht es hier um deren Preis. Die durch entstehen jährliche Kosten, die leicht auf Be- Festbeträge werden den Preiswettbewerb verbessern, träge von weit über 1 000 DM anwachsen. Heute müs- der im System der gesetzlichen Krankenversicherung sen Sie diese Belastungen vollständig selbst tragen. bisher weit unterentwickelt war. Festbeträge wird es Nach unserem Gesetzentwurf greift in Zukunft die nur dort geben, wo der Versicherte die erforderliche Überforderungsklausel wirksam ein und schützt sie Leistung zu einem günstigen Preis und ohne jede Zu- vor Überforderungen. zahlung erhalten kann. Deshalb sind dies auch keine (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Zuschüsse, sondern es ist die gesamte Leistung, die der Festbetrag erbringt. So wird beispielsweise ein Alleinstehender mit einem Durchschnittseinkommen von 36 000 DM im Jahr mit (Bohl [CDU/CSU]: So ist es! — Beifall bei der höchstens 720 DM im Jahr belastet. Das entspricht [CDU/CSU]) einer maximalen Zuzahlung von 60 DM im Monat. Kollege Dreßler, Sie haben heute morgen in süffisan- (Jaunich [SPD]: Mit links macht er das!) ter Weise die Ersatzvornahme hier gerügt, die wir ins Gesetz hineingeschrieben haben, wenn die Beteilig- Für Ehepaare vermindert sich dieser Betrag auf ten ihre Schularbeiten nicht machen. Sie sollten uns 50 DM, bei einem Ehepaar mit drei Kindern beträgt er zustimmen, daß wir in bezug auf die Preisabsenkung noch 31 DM. Auch dies hat der Arbeitsminister hier in Wert darauf legen müssen, daß die Festbeträge, die in einem anderen Beispiel schon vorgetragen. großem Umfang auch möglich sind, auch wirklich Meine sehr verehrten Damen und Herren, dazu schnellstmöglich eingeführt werden und keine Verzö- paßt auch die Polemik, die bei der Kostenerstattung 7892 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Günther beim Zahnersatz auch heute wieder von der Opposi- über gefaßt hat. Das ist richtig. Das habe ich auch tion hier vorgetragen wurde. nicht gesagt. (Louven [CDU/CSU]: „Polemik" ist noch un- (Dreßler [SPD]: Es steht auch nicht im Ge tertrieben!) setz, Herr Kollege! — Zuruf von der SPD: Das Ich will deshalb, Kollege Dreßler — wäre einfacher gewesen!) (Dreßler [SPD]: Hier! Immer noch bei der Ar- Das konnte der Ausschuß auch gar nicht beschließen. beit!) Um es noch einmal deutlich werden zu lassen: Der Versicherte braucht zur Zuzahlung nicht vorher antre- Sie haben das ja heute morgen auch wieder vorgetra- ten, sondern er bekommt sein Geld vorher. gen — , einmal eindeutig sagen — ich komme dann auch auf Ihren Vorwurf zu sprechen, den Sie mir ge- (Dreßler [SPD]: Wir schicken alle, die das genüber deutlich gemacht haben — — Geld nicht bekommen, zu Herrn Günther! Der macht dann eine Bank auf!) (Dreßler [SPD]: Das will ich aber hoffen!) Weil wir gerade beim Aufräumen sind, will ich mich — Die Hoffnung wird sich für Sie als trügerisch erwei- auch noch einmal mit dem Flugblatt beschäftigen, sen. Aber ich werde Sie über das aufklären, was rich- meine Damen und Herren, welches die SPD in jüng- tig ist. ster Zeit verteilt. Für alle diejenigen, die es noch nicht (Dreßler [SPD]: Na, na, na!) gehört haben, muß ich wiederholen: „Ab 1. Januar Was also die Kostenerstattung beim Zahnersatz an- 1989" — schreibt die SPD — „dürfen Sie nicht mehr geht, will ich deshalb eine deutliche Klarstellung krank werden." vornehmen. Immer wieder wird den Bürgern einzure-- (Zuruf von der CDU/CSU: Unerhört!) den versucht, sie müßten demnächst einen Kredit auf- nehmen, weil sie beim Zahnarzt mit dem Teil in Vor- Dies steht für sich, meine Damen und Herren. Die lage treten müßten, den die Krankenkasse zu tragen Bürger draußen werden selber beurteilen können, hat. was das für ein Unfug ist. (Jaunich [SPD]: Das haben Sie doch selbst (Beifall bei der CDU/CSU) reingeschrieben! Ratenzahlungen!) Genauso ein Unfug ist es, wenn Sie dahinter die Fest- Schon ganz früh, meine Damen und Herren — das stellung treffen: „Bisher waren Sie gesetzlich ausrei- können Sie selber nachlesen, aber Sie tun ja so etwas chend krankenversichert. " Damit erwecken Sie den nicht, Sie polemisieren ja nur — , nach den Aussagen Eindruck, daß das in Zukunft nicht der Fall ist. im Hearing am 20. Juni 1988, (Dr. Vogel [SPD]: Sie setzen doch alles her (Dreßler [SPD]: Steht das drin mit den Raten- unter!) zahlungen oder nicht?) — Herr Vogel, es ist auch in Zukunft der Fall, daß der ist von allen Krankenkassen auf meine Frage hin klar- Bürger ausreichend gesetzlich krankenversichert ist. geworden, daß die Kassen bereit sind, (Beifall bei der CDU/CSU — Dr. Vogel (Dreßler [SPD]: Ratenzahlungen!) [SPD]: Sind die Leute heute überversi hier Regelungen zu treffen — keine Ratenzahlungen, chert?) sondern: Regelungen zu treffen, Kollege Dreßler, so Dann kommen die Sozialdemokraten zu bemerkens- daß der Versicherte mit dem Kassenanteil nicht in werten Erkenntnissen und Eingeständnissen. Sie rü- Vorlage zu treten hat. gen heute laufend, daß beim Patienten abkassiert (Zuruf von der SPD: Warum macht ihr das werde. dann im Gesetz?) (Zuruf von der SPD: Nicht nur heute!) Ich verbürge mich an dieser Stelle dafür. Sie schreiben in Ihrem eigenen Flugblatt: „Jeder (Beifall bei CDU/CSU und der FDP) weiß: " — also selbst die SPD weiß es — „Es muß ge- n. „Aber richtig!" Ich stelle deshalb noch einmal deutlich fest, daß so- spart werden." Das steht hier d ri wohl die Krankenkassen als auch die Kassenzahnärzt- heißt es weiter, und dann kommt es: „Und alle" müs- liche Bundesvereinigung bereit sind, sen sparen. Als erstes werden die „Patienten" ge- nannt, bei denen wir angeblich abkassieren — die (Zuruf von der SPD: Warum schreibt ihr das müssen also sparen — , dann: „Ärzte, Pharmaindustrie dann nicht ins Gesetz?) usw. sollten dabei sein. " — Meine Damen und Herren, Regelungen zu vereinbaren, die eine Vorleistung des sie sind in der Tat alle dabei, Versicherten ausschließen und zu entsprechenden (Zuruf von der SPD: Die sind nicht d rin!) Regelungen bei Ratenzahlungen für den Anteil des Versicherten kommen werden. Das haben Sie ja ge- insofern könnten sie unserem Gesetzentwurf zustim- rade noch einmal kritisiert. men. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU) (Dreßler [SPD]: Da klatschen die noch nicht einmal Beifall bei so einem Stuß!) Sie haben mich heute morgen aus der Zeitung inso- weit falsch zitiert, als ich dies in der Tat gesagt habe. Der zweite Punkt ist, daß Sie eine Reihe von Forde- Richtig ist, wenn es irgendwo gestanden hat, daß Sie rungen aufstellen, nach denen angeblich Ihr Konzept kritisierten, daß der Ausschuß keinen Beschluß dar- richtiger ist. Sie schreiben: Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7893

Günther Wir wollen, daß Gesundheitsvorsorge und Krank- ten, vor allen Dingen aber der Öffentlichkeit zu sor- heitsfrüherkennung ausgebaut werden. gen. (Zuruf von der SPD: Wir werden gleich über (Wüppesahl [fraktionslos]: Lassen Sie die das Flugblatt abstimmen!) Peinlichkeit!) Genau das geschieht im Gesetz. Sie schreiben wei- Zu diesem Thema ist in der Öffentlichkeit viel Unfug, ter: Unrichtiges, auch Neiderzeugendes und auch Polemi- Wir wollen die Position der Krankenkassen und sches gesagt worden. ihrer Verbände so stärken, daß sie die Interessen (Frau Unruh [GRÜNE]: Nein! — Dr. Thomae der Versicherten wirksam wahrnehmen kön- [FDP]: Doch!) nen. Ich will deshalb feststellen: Erstens. Wer als Abge- Genau das geschieht im Gesetz. ordneter einer Krankenkasse angehört, fällt genauso (Jaunich [SPD]: Namentliche Abstimmung unter die Kürzung des Sterbegeldes wie jeder andere über das Flugblatt!) Versicherte. Sie schreiben weiter: (Zuruf von der CDU/CSU: So ist es! — Dr. Vogel [SPD]: Das ist doch wohl selbstver Wir wollen, daß sich die Kassen besser als bisher ständlich! Das wäre ja noch schöner!) gegen die Anbieter von Gesundheitsleistungen, Zweitens. Die darüber hinaus in § 24 des Abgeord- (Dreßler [SPD]: Gestatten Sie eine Zwischen- netengesetzes enthaltenen Leistungen sind Über- frage?) gangsgelder für die Hinterbliebenen eines verstorbe- - zum Beispiel die Pharmaindustrie, behaupten nen Abgeordneten. Diese Leistungen sind in 90 % al- können. ler Tarifverträge — meistens noch mit wesentlich bes- seren Leistungen — enthalten. Ich selbst habe eine Genau das geschieht mit den Festbeträgen im Gesetz. bessere Leistung gehabt, bevor ich in den Bundestag — Nein, die gestatte ich jetzt nicht. Sie wollen nur kam, um das deutlich zu sagen. meinen Fluß kaputtmachen und beweisen, was Ihr Flugblatt alles bringt. Ich räume ein, daß die Überschrift des § 24, die „Sterbegeld" lautet, zu Mißverständnissen führen kann. Aber wenn sich Abgeordnete daran beteiligen, diese Mißverständnisse noch zu schüren, ist das auch Vizepräsident Frau Renger: Gestatten Sie eine Zwi- ein Verrat an ihren eigenen Familien. schenfrage, Herr Abgeordneter? (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Widerspruch bei den GRÜNEN — Jaunich [SPD]: Ihr habt doch einen Entschließungs- Günther (CDU/CSU): Nein, ich fahre fort. Ich ge- antrag eingebracht! — Gegenruf des Abg. statte keine Zwischenfragen, Sie haben noch genug Louven [CDU/CSU]: Ihr doch auch! — Redner, Herr Dreßler, um das zu korrigieren, wenn es Dr. Vogel [SPD]: Sollen wir den ablehnen?) nicht stimmt. Ich zitiere aus Ihrem eigenen Flug- Ich wollte das noch einmal ganz deutlich gesagt ha- blatt: ben. Deshalb werden wir unserem Entschließungsan- (Dreßler [SPD]: Herr Günther, hätten Sie die trag zustimmen, der vorsieht — um Sie zu beruhigen Freundlichkeit, das SPD-Flugblatt zur na- — , noch einmal eine Überprüfung vorzunehmen. Sie mentlichen Abstimmung zu stellen?) wird zum selben Ergebnis kommen, wie ich das hier und heute vorgetragen habe. Wir wollen, daß die Krankenversicherung finan- zierbar bleibt und daß jeder — unabhängig von (Jaunich [SPD]: Sie haben also schon das Er seinem Geldbeutel — gebnis dieser Überprüfung vorweggenom men!?) — so heißt es hier — Wo sind nun eigentlich die Vorschläge der Opposi- auf eine vernünftige gesundheitliche Versorgung tion zur Verbesserung von Wirtschaftlichkeit und vertrauen kann. Sparsamkeit sowie zum Stoppen der Kostenexplosion Das ist alles in unserem Gesetz enthalten. Sie könnten im Gesundheitswesen? ihm vorbehaltlos zustimmen. (Dreßler [SPD]: Die liegen auf dem Tisch!) (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Die Änderungsanträge, die die SPD in den Ausschuß- Weil das so schön paßt, will ich auch noch auf einen beratungen vorgelegt hat, führen zu einer Verminde- anderen Punkt eingehen. rung der im Gesetzentwurf vorgesehenen Einsparun- gen in Höhe von 7,6 Milliarden DM und darüber hin- (Jaunich [SPD]: Noch ein Flugblatt?) aus zu zusätzlichen Ausgaben von über 2 Milliarden — Nein, es ist kein Flugblatt, DM. Diese Rezepte der SPD sind daher zur Konsoli- (Jaunich [SPD]: Vom Hartmannbund?) dierung und zur Reformierung der Krankenversiche- rung kontraproduktiv. sondern es handelt sich darum, daß zwei Entschlie- ßungsanträge zum sogenannten Sterbegeld für Abge- (Zustimmung bei der CDU/CSU) ordnete vorliegen. Ich denke, daß ich es übernehmen Zum Beispiel wird versucht, den Eindruck zu er- muß, für die richtige Aufklärung für die Abgeordne-wecken, als gälte es nur, die Einkommen der Lei- 7894 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Günther stungserbringer zu vermindern, und als könnten die Wir verabschieden, meine Damen und Herren — Versicherten auf diese Weise von Sparsamkeitserfor- dies sage ich der Bevölkerung; sie wird es prüfen, und dernissen verschont bleiben. Aber durch simple Ein- sie wird es feststellen — , ein sehr gutes Gesetz. kommensabschöpfungen läßt sich dieses Problem (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) nicht lösen.

Jeder Ansatz, den wir zur Lösung des Problems Vizepräsident Frau Renger: Das Wort hat der Herr bringen, wird von der Opposition mit dem Vorwurf Abgeordnete Wüppesahl. des Sozialabbaus belegt. Ich weise das zurück, vor (Carstensen [Nordstrand] [CDU/CSU]: Ich allen Dingen vor dem Hintergrund Ihrer Scheinalter- finde, er hat viel mehr Rechte als andere!) nativen, die Sie aufgebaut haben.

Die Opposition orientiert sich nicht an den Sachfra- Wüppesahl (fraktionslos): Meine Damen und Her- gen — das kann nicht oft genug gesagt werden —, die ren! Daß es Probleme im Gesundheitswesen gibt, ist unbedingt im Sinne einer Lösung beantwortet werden sicherlich unstrittig. Die Frage ist bloß, wie man diese müssen, sondern an ideologischen Ausgangspunkten. Probleme anfaßt, um sie zu lösen. Danach ist alles im Gesundheitswesen und in der Krankenversicherung gut, was der Kollektivierung Der Ansatz, der bei Herrn Blüm und allen Blüm dient. Freunden im Vordergrund steht, ist natürlich der fatal- ste, denn er fragt: Was kostet das? und versucht von Wenn wir den Versicherten, wie vorgesehen, ent- daher, irgendwelche Kostendämpfungen umzuset- sprechend den geplanten Belastungen der Versicher- zen, anstatt zu sagen: Wir haben Probleme; wie lösen ten in vollem Umfang auch wieder neue Leistungen- wir diese Probleme? und dann bei den Problemlö- zukommen lassen, kann man nicht von Abkassieren sungswegen irgendwann auch in den politischen Lö- sprechen. Das muß ich noch einmal verdeutlichen. sungsbereich der Kostenfrage zu gelangen. — So wäre eine sinnvolle Herangehensweise an eine Ge- Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich sundheitsreform denkbar, die ihren Namen ver- möchte abschließend besonders hervorheben: Wir diente. werden heute ein Gesetz verabschieden, das eine Nichtsdestotrotz — wie Sie inzwischen ja erfahren wirkliche und wirksame Reform in der Krankenversi- haben — habe ich mich darangemacht — soweit das cherung und im Gesundheitswesen in Gang bringt. in der verbliebenen kurzen Zeitspanne möglich Das ist ein bedeutender Erfolg der Regierung und die- war — , etwas Vernünftiges aus diesem desolaten Ge- ser Koalition. Nach gescheiterten Bemühungen schon setzesentwurf zu machen. Dazu steige ich jetzt in die Ende der 50er, Anfang der 60er Jahre — damals unter Darstellung von wenigen Änderungsanträgen ein: dem Bundesarbeitsminister Blank — und Mitte der 70er Jahre zu Zeiten der SPD-Regierung kann das Was Artikel 1 § 81 Abs. 5 angeht, so wünsche ich Ingangsetzen der Reform im Interesse eines leistungs- mir, daß folgende Fassung aufgenommen wird: fähigen Gesundheitswesens überhaupt nicht hoch ge- Der an der kassenärztlichen Versorgung teilneh- nug eingeschätzt werden. Wir werden das alle erle- mende Arzt und die ermächtigte ärztlich geleitete ben. Einrichtung sollen bei der Verordnung von Arz- neimitteln die zu schaffende Positivliste für Medi- (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) kamente beachten. Die Begründung ist denkbar einfach, u. a. auch mit Es wird mit dieser Reform auch bewiesen, daß die- Ihren Kostengesichtspunkten verknüpfbar: Die Nega- ses Land noch reformfähig ist, wenn man den Mut hat, tivliste und die Preisvergleichsliste sind abzulehnen; den wir aufgebracht haben, und wenn man bereit ist, denn sie führen dazu, daß immer weniger Medika- alles zu ertragen, was uns begegnet ist. mente von der Krankenkasse bezahlt werden, z. B. Wir haben dies getan, weil wir der Sache verpflich- Medikamente gegen grippale Infekte. Halten Sie sich tet sind. Die geballte Kraft vieler ist eingesetzt wor- bitte vor Augen, daß wir 100 000 Medikamente auf den, um auch diese Reform kaputtzumachen. Aber dem Markt haben, von denen höchstens 1 000 echt dies ist nicht gelungen; dies werden wir am Ende die- gebraucht werden und sich höchstens 8 000 medizi- ses Tages feststellen. nisch irgendwie in ihrer Wirkstoffweise unterscheiden lassen. All die schlimmen Voraussagen zu den angeblichen (Frau Garbe [GRÜNE]: In anderen Ländern Auswirkungen des Gesetzes werden nach dem In- kommt man mit sehr viel weniger aus!) krafttreten alsbald in Vergessenheit geraten, weil sie — Ganz recht. Wir wissen, daß andere Länder, z. B. einfach nicht zutreffen. Es wird von den düsteren Pro- Norwegen, mit 600 Medikamenten in der Positivliste phezeiungen, meine Damen und Herren von der Op- auskommen. — Dieser Beitrag ist keine Lösung. Die position, genauso viel übrig bleiben, wie schon in den Preisvergleichsliste im geplanten Umfang bringt auch vergangenen Jahren mit anderen Reformvorhaben, nicht den gewünschten Einspareffekt. Zudem ist im- die wir durchgeführt haben, nämlich nichts. mer noch ungeklärt, nach welchen Kriterien die Ein- Dieses Gesetz findet unsere Zustimmung. Ich danke teilung der Festbeträge und der Medikamente von- allen, die daran mitgearbeitet haben, insbesondere statten gehen soll. Erforderlich ist vielmehr die von auch den Mitarbeitern des Ausschußbüros, aber auch mir bereits erwähnte Positivliste. den Mitarbeitern des Bundesarbeitsministeriums. Ein zweiter Änderungsantrag lautet: Im Art. 1 sol- Herzlichen Dank. len die §§ 35 und 35a gestrichen werden, und zwar Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7895

Wüppesahl I aus folgenden Gesichtspunkten: Die geplante Einfüh- derttausende von geschädigten Menschen auf Grund rung einer Festbetragsregelung sowohl für Arznei-von Kunstfehlern gibt. Kein Mensch kommt da heran, als auch Verbandmittel — das haben Sie, Herr Blüm, auch nicht die Justiz, weil die augenblicklichen recht- vorhin vollblumig versucht als Positivum darzustel- lichen Rahmenbedingungen so abgefaßt sind, daß len — ist gesundheitspolitisch verfehlt. Durch die Ein- man eben nicht herankommen kann, daß der Patient führung von Festbeträgen werden keine Kosten ge- solchen Fehlern ungeschützt ausgesetzt ist. senkt. Auch wird es unüberwindliche Schwierigkei- ten in der praktischen Anwendung der Festbetragsre- Viele von Ihnen wissen, daß ich gerade bei diesen gelung für Heil- und Hilfsmittel sowie für Arznei- und fürchterlichen Zuständen am Geesthachter Johanni- Verbandmittel geben. Die geplanten Festbeträge für ter-Krankenhaus gravierende Einzelfälle herausge- Arzneimittel und Hilfsmittel führen nur zum Wettbe- schält habe. Mir liegt dieses Problem auf Grund der werb oberhalb der Festbetragsgrenze, bieten aber persönlichen Betroffenheit mir sehr nahestehender keinen Anreiz, die Festbetragsgrenze sogar noch zu Personen wirklich sehr am Herzen. unterschreiten. Der vierte Änderungswunsch, den ich Ihnen vortra- gen möchte, zu § 203: (Dr. Thomae [FDP]: Nicht verstanden!) Abs. 1 wird folgende Nr. 12 angefügt: Im Gegenteil, alle werden sagen: Mindestens diesen Preis nehmen wir. 12. Einrichtung von Patientenvertretungen. Das ist ein Auftrag für die Krankenkassen. Das geht in Die Festbetragsregelung führt daher nur zu einem die gleiche Richtung wie der vorherige Änderungsan- Scheinwettbewerb. Außerdem führt die Festbetrags- trag. Die Patienten sind in den Satzungen und Selbst- regelung dazu, daß der Industrie sogar noch eine verwaltungsorganen gar nicht oder zu wenig erwähnt Preisgarantie geboten wird, zumal nur 30 % der Medi- und haben keinerlei Möglichkeit, bei den Kranken- kamente von dieser Festbetragsregelung erfaßt wer- den. kassen, die doch besonders im Dienst der Versicher- ten stehen sollten, irgendwie mitzuentscheiden und Mit den Festbeträgen soll das „medizinisch Not- an Planungen der gesundheitlichen Versorgung teil- wendige " — das ist ein Zitat aus der Begründung des zuhaben. Lediglich in den Selbstverwaltungsorganen Gesetzentwurfs — finanziert werden. Die Frage ist sollen Vertreter der Versicherten beteiligt sein. Deren aber, was medizinisch notwendig ist und welche Kri- Einflußmöglichkeiten sind durch die paritätische Be- terien zur Zusammenfassung der Arzneien zu Grup- setzung neben Arbeitgebervertretern aber sehr ge- pen etc. angewandt werden. Außerdem existiert keine ring und entsprechen nicht der Bedeutung der Patien- Regelung darüber, wie Verwaltungshandeln bei ten in der gesetzlichen Krankenversicherung. Preis- und Gruppenfestsetzungen rechtlich überhaupt Daneben sind noch angefochten werden kann. Festbeträge sind außer- Patientenvertreter einzusetzen, die nicht in die Selbstverwaltungsorgane eingebun- dem ausgesprochen unsozial und benachteiligen wie- der die chronisch Kranken und Behinderten. den sind, sondern neben diesen stehen. Dadurch könnte die Mitbestimmungsmöglichkeit von Patien- Mein dritter Änderungswunsch bezieht sich auf ten in der Tat erheblich verbessert werden, aber ge- § 312. nau dies, meine Damen und Herren von den Koali- Aus der Begründung ergibt sich auch die Zielrich- tionsfraktionen, wollen Sie überhaupt nicht. tung der genauen Änderungsformulierungen. Mein fünfter Änderungswunsch betrifft Artikel 1 Jeder Patient und jeder Versicherte haben ein ekla- § 74. Ich wünsche mir an dieser Stelle folgende Fas- tantes Interesse daran, Auskunft darüber zu erhalten, sung: welche Daten über ihn gespeichert sind. Es gehört zu Die Krankenkassen müssen die Versicherten bei den besonders schützenswerten Rechten der Patien- der Verfolgung von Schadensersatzansprüchen, ten, daß diese Auskunft und auch Kopien aus ihren die bei der Inanspruchnahme von Versicherungs- Krankenakten erhalten. Dies ist nicht nur zur Über- leistungen aus Behandlungsfehlern entstanden prüfung der ärztlichen Leistungen, sondern auch zur sind und nicht nach § 116 des Zehnten Buches auf Durchsetzung von eventuellen Schadensersatzan- die Krankenkassen übergehen, unterstützen. sprüchen u. ä. zwingend erforderlich. Jeder Patient hat ein Recht darauf zu erfahren, welche Daten in wel- Die Unterstützung der Patienten soll nicht irgendwie chen Datenerfassungsstellen über ihn gespeichert allgemein formuliert sein; sie soll insbesondere unter sind. Besonderes Gewicht ist dabei darauf zu legen, juristischen, finanziellen, medizinischen bzw. fach- daß die Versicherten auch einen Anspruch darauf ha- medizinischen Aspekten erfolgen. Dazu gehört die ben, die Akten selber zur Verfügung gestellt zu be- Übernahme eventueller Gutachterkosten durch die kommen. Nur so ist die Transparenz in der Kranken- Krankenkasse — Sie hören richtig — ebenso wie die versicherung, nur so ist Kontrolle möglich. Übernahme von Gerichtskosten und Anwaltskosten. Der persönlichen Beratung der Patienten durch die (Dr. Thomae [FDP]: Den hat er doch!) Krankenkasse wird besonderer Rang eingeräumt. So — Nein, das steht eben nicht so darin. Würden Sie in müßte die Fassung an der Stelle lauten, wenn man Buchstabe b in § 312 formulieren: „Dabei haben die Patienten mit der sogenannten Strukturreform schüt- Versicherten den Anspruch, die Akten zur Verfügung zen wollte. Die Begründung liegt auf der Hand. Ich gestellt zu bekommen und bei Bedarf auch eine Kopie habe in meinen Bemerkungen zu dem vorherigen An- des Akteninhaltes", dann hätten Sie es erfaßt. Wir trag im Grunde schon das Wesentliche ausgeführt. haben doch da ein supersensibles Problem zu erfas- Ein weiterer Gesichtspunkt: die Sicherstellung der sen. Frau Unruh sagte, daß es in dieser Republik Hun- Datenübersicht. Nach Ihrem Gesetzentwurf sollen 7896 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Wüppesahl Übersichten erstellt werden, die der Öffentlichkeit in Nächster Änderungsantrag: Art. 1 § 11 Abs. 1 Nr. 5 geeigneter Weise zugänglich gemacht werden sollen, wird gestrichen. Die Begründung ist klar. Übersichten über die Datenbestände, die bei den Kas- Die Pflegefallversicherung und die Absicherung sen geführt werden. Es ist eine Notwendigkeit, daß von pflegenden Familienangehörigen ist eine grund- die Sicherstellung über die Datenübersichten und sätzlich zu begrüßende Einrichtung, die aber nicht zu über die gespeicherten personenbezogenen Daten den Aufgabenbereichen der gesetzlichen Kranken- auf Anfrage interessierten Einzelpersonen und Insti- versicherung gehört. Dazu wäre es notwendig, daß tutionen zu übermitteln sind. Dies ist zum Schutz des —mehrere Fraktionen haben das inzwischen einge- informationellen Selbstbestimmungsrechts des Pa- bracht, mir ist so etwas wegen der Rechtsstellung, die tienten zwingend erforderlich. Nur durch die Mög- Sie mir zugedenken, nicht möglich — ein eigenes Ge- lichkeit der Übermittlung dieser Datenübersichten auf setz geschaffen wird. Anfrage an interessierte Einzelpersonen ist einiger- maßen sichergestellt, daß nicht hochsensible Daten Nächster Änderungsantrag: In Art. 1 § 20 Abs. 3 gespeichert werden, da durch die Möglichkeit der werden die Worte „mit den Kassenärztlichen Vereini- Anforderung durch Einzelpersonen und Institutionen gungen" gestrichen. Diese Begründung wird Sie jetzt die Kontrollmöglichkeit darüber geschaffen wird, sicherlich sehr interessieren. welche Daten wirklich gespeichert sind. Auch hier (Zurufe von der SPD: Nein!) kann man genau ablesen, mit welcher Ernsthaftigkeit Sie Datenschutz im Sinne der Patienten, der Versiche- — Daß Sie bei der SPD solche dummen Zwischenrufe rungsleistungserbringer betreiben oder eben auch machen, wo Sie genauso gegen dieses Gesetzeswerk nicht. Das letztere ist der Fall. anrennen wie ich, ist in der Tat nur noch peinlich. Wenn das von den Regierungsfraktionen gekommen Weiterer Änderungswunsch zu Art. 1 § 11: Abs. 1 wäre, hätte man Verständnis dafür aufbringen kön- Nr. 5 Buchstabe d Ziffer 8 wird neu angefügt: nen. Aber das offenbart, was Sie in diesem Gesetzes- werk tatsächlich an Kontrast zur Regierung haben Die Kosten für die wollen, nämlich gar nichts. Ihnen geht es offensicht- — dies betrifft ein zentrales Problem zur Zeit in unse- lich um Effekthascherei. rer Gesellschaft — Die Kassenärztlichen Vereinigungen müssen abge- schafft werden, da ihre Existenzberechtigung mehr kleine und große Grundpflege der Sozialstatio- als zweifelhaft ist. Die Zuständigkeiten für die Ab- nen müssen von den Krankenkassen übernom- rechnungen sollten sich auf die Krankenkassen und men werden. die Ärzte bzw. die Krankenhäuser selbst beschrän- ken. Durch die Kassenärztlichen Vereinigungen wer- So müßte die Formulierung an der Stelle lauten. Über- den zur Zeit die Abrechnungen gemacht, ohne daß all wird auch von Ihren Sprechern und Spreche rinnen wirklich herumgedröhnt, wie wichtig die Sozialstatio- den Ärzten selbst die quartalsmäßige Abrechnungsar- nen sind. Aber wenn es dann darum geht, sie ange- beit wirklich abgenommen wird. Vielmehr erhalten die Vertreter der Kassenärztlichen Vereinigungen messen zu finanzieren und in diese Gesundheitsstruk- enorme Aufwandsentschädigungen und Gelder, die turreform einzubetten, dann fehlt die Ernsthaftig- von den Ärzten eingezogen werden. Auf diese Weise keit. wird auch nicht gerade zur viel propagierten Kosten- Warum das so ist, liegt auch auf der Hand. Soll die senkung beigetragen. Diese Kassenärztlichen Verei- häusliche Krankenpflege gestärkt werden, so ist es nigungen sind nichts anderes als Geldumverteilungs- dringend erforderlich, daß auch die Kosten für die stationen, die gleichzeitig durch ihre zusätzliche Ver- sogenannte kleine und große Grundpflege, die die waltungsarbeit weitere Mittel fressen, weil sie die Per- Sozialstationen übernehmen, von den Krankenkassen sonen, die in den Gremien sitzen, zusätzlich mit jähr- erstattet werden. Es kann nicht angehen, daß die lich Zehntausenden von Mark pro Einzelperson füt- Kommunen oder andere Träger allein für die Kosten tern. der Sozialstationen herangezogen werden. Außerdem Weiterer Änderungsantrag: Art. 1 § 38: Die Abs. 2 fehlen den Kommunen und den anderen örtlichen und 4 werden gestrichen, Abs. 5 Satz 2 wird gestri- Trägern die dringend erforderlichen finanziellen Mit- chen, und zwar aus folgendem Grund. tel, weil Sie hier in Bonn eine Rahmengesetzgebung —vor allem für die Großindustrie — mit Steuerer- Der Patient darf nicht gezwungen werden, für den leichterungen, mit Subventionen beschließen, die ge- Fall, daß er ein anderes Krankenhaus als das vom Arzt nau die Austrocknung der Landes- und der Kommu- angegebene aufsuchen möchte, die Mehrkosten für nalebene bewirken. dieses Krankenhaus selbst zu übernehmen. Sie schränken mit Ihrem Gesetzentwurf die freie Kran- Dringend erforderlich ist daher eine finanzielle Un- kenhauswahl erheblich ein, und das angesichts der terstützung durch die Krankenversicherung. Dadurch Zustände, die wir in einzelnen Krankenhäusern in- werden Kosten auf anderen Gebieten eingespart. Au- zwischen konstatieren müssen. Das ist ein ungeheuer- ßerdem ist diese kleine und große Grundpflege der licher Vorgang. Der Patient muß sich das Kranken- Sozialstationen erheblich sozialer als eine Einweisung haus nach eigenen Vorstellungen und Wünschen und z. B. in große Krankenhäuser. Wir wissen doch, wie den medizinischen Notwendigkeiten selber aussu- viele Pflegefälle auf den internistischen Stationen lan- chen können, ohne mit eventuellen Mehrkosten bela- den, die dort gar nicht hingehören und zu einem Ta- stet zu werden. Die freie Wahl des Krankenhauses gessatz von 230 oder bis zu 350 und 400 DM der Kran- gehört zu den essentiellen Grundrechten des Patien- kenkasse auf den Geldbeutel fallen. ten. Eine Zuzahlung für einen Krankenhausaufenthalt Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7897

Wüppesahl ist aus sozialen Gesichtspunkten nicht gerechtfertigt. zeswerk als „Hochstapelei". Er sagt voraus: Gleich Die Selbstbeteiligungen von Patienten sollten soweit nach der Reform wird eine neue Reform notwendig wie möglich abgeschafft werden. werden. — Meine Damen und Herren, Herr Blüm, das Zum § 276 a — Regionaler Finanzausgleich — ist ein öffentliches Armutszeugnis für Ihren Gesetz- möchte ich folgende Formulierung in der Gesetzes- entwurf , ausgestellt vom Sachverständigenratsvorsit- endfassung sehen: zenden, der von der Bundesregierung berufen wurde. Es ist ein regionaler, kassenartenübergreifender Finanzausgleich durchzuführen und die kassen- (Beifall bei der SPD und der Abg. Frau Unruh artenübergreifende Zusammenarbeit zu för- [GRÜNE]) dern. Meine Damen und Herren, Ihr Gesetzentwurf be- Diese Regelung liegt im Interesse gerade der vom hebt keines der entscheidenden Probleme des Ge- Ausbluten bedrohten Allgemeinen Ortskrankenkas- sundheitswesens. Ich nenne die wichtigsten: erstens sen. Nur eine effektive Zusammenarbeit und ein funk- die falschen Leistungsanreize im Honorierungssy- tionierendes Ausgleichssystem auf regionaler Ebene stem bei den Ärzten und im Krankenhaus, die zur können mittel- und langfristig die unterschiedlichen Mengen- und Kostenausweitung führen, zweitens die Beitragssätze bei gleichen Leistungen, die ungleichen Überkapazitäten in nahezu allen Leistungsbereichen Handlungs- und Verantwortungsebenen überwin- und drittens die Verwerfungen in der Kassenstruktur, den. Es darf nicht einseitig zu Lasten einer oder weni- die Beitragssatzunterschiede, die einen Teil der Ver- ger Krankenkassen gehen, wenn die ganze Region sicherten in geradezu verfassungswidriger Weise be- wirtschaftlich und strukturell benachteilig ist. Ein kas- nachteiligen. senartenübergreifender Finanzausgleich ist vor al- lem deshalb erforderlich, weil die Allgemeinen Orts- Schon in der allgemeinen Begründung machen Sie krankenkassen z. B. einen hohen Anteil von Patienten klar, daß es Ihnen gar nicht um eine Gesundheitsre- versichern, die zu den sogenannten Risikogruppen form geht. Ihr Gesetzentwurf belastet die Kranken. gehören. Gesunde erhalten Beiträge zurück. Besserverdie- nende werden zur p rivaten Krankenversicherung ver- Vizepräsident Frau Renger: Herr Kollege, Ihre Re- abschiedet. Das, Herr Blüm, ist die von Ihnen be- dezeit ist jetzt endgültig zu Ende. Sie haben schon schworene neu bestimmte Solidarität. wieder etwas überzogen. (Beifall bei der SPD) Wir Sozialdemokraten dagegen sehen die entschei- (fraktionslos): Jetzt haben wir das Pro- Wüppesahl dende Aufgabe einer Reform des Gesundheitswesens blem. in der Orientierung des Krankenversicherungssy- (Kolb [CDU/CSU]: Wir haben kein Pro-stems an den gesundheitlichen Problemen, die in der blem!) Bevölkerung vorhanden sind. Wir stehen dabei nicht Ich habe gerade zehn Änderungsanträge vorstellen allein. Dies fordert auch der Sachverständigenrat, dies können, weil Sie mir nur 15 Minuten zugestehen, und fordert auch die Enquete-Kommission „Strukturre- habe noch nicht einmal die notwendigen grundsätzli- form der gesetzlichen Krankenversicherung", die ja chen Äußerungen gemacht. vom Bundestag eingesetzt wurde. Sie finden dies in Ich bedanke mich dennoch für die Aufmerksam- den Vorschlägen der Gesundheitspolitischen Kom- keit. mission des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Ich habe den Eindruck, Herr Blüm: Wenig gilt bei Ihnen (Kolb [CDU/CSU]: Die Frechheit, die Sie sich Sachverstand im Gegensatz zur Sprücheklopferei. Ich herausnehmen, ist unerträglich! Das ist uner-sagte schon: Im Mittelpunkt einer Gesundheitsreform träglich, was Sie uns zumuten! — Wüppesahl müßte stehen die Orientierung an den gesundheitli- [fraktionslos]: Es ist unerträglich, was Sie mir chen Problemen, die in unserer Bevölkerung vorhan- zumuten! — Weiterer Zuruf von der CDU/- den sind. CSU: Was glauben Sie, wie viele hier heute nicht reden dürfen!) Unser Wissen über Krankheitsursachen, -häufigkeit und -verlauf sowie über gruppen- und schichtenspe- zifische Lebenserwartung Vizepräsident Frau Renger: Meine Damen und Her- ist äußerst gering. Solche ren, das läßt sich nun mal nicht ändern. Sie wissen, es Daten, im Ausland vorhanden, sind sehr aufschluß- gibt hier Probleme, über deren Lösung wir uns alle reich. So belegen entsprechende Untersuchungser- noch nicht ganz im klaren sind, auch nicht über die gebnisse aus England, daß Angehörige oberer sozia- Auswirkungen. Deswegen müssen wir hier leider so ler Schichten eine deutlich höhere Lebenserwartung verfahren. haben als beispielsweise Hilfsarbeiter. Während des Berufslebens ist das Sterblichkeitsrisiko in den unte- Jetzt hat der Herr Abgeordnete Kirschner das ren sozialen Schichten um nahezu 50 % höher als bei Wort. Angehörigen der oberen sozialen Schichten. Franzö- sische Zahlen kommen zu noch krasseren Ergebnis- Kirschner (SPD): Frau Präsidentin! Meine Damen sen. Danach ist die Sterblichkeit ungelernter Arbeiter und Herren! Ich möchte mit einer Bemerkung des während der Erwerbsphase rund dreimal so hoch und Vorsitzenden des Sachverständigenrats für die Kon- die Lebenserwartung gegenüber den Angehörigen zertierte Aktion im Gesundheitswesen, Herrn Profes- der sogenannten oberen sozialen Schicht um fast acht sor Arnold, beginnen. Er bezeichnet, zu Recht, meine Jahre geringer. Warum sollte es in der Bundesrepu- ich, den Namen „Gesundheitsreform" für Ihr Geset- blik Deutschland anders sein?

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Kirschner Aufschlußreich ist ein Blick in die Rentenstatistik. Verhalten ansetzen. In Ihrem sogenannten Gesund- Danach liegt in der Arbeiterrentenversicherung bei heitsreformgesetz: Fehlanzeige. Statt dessen gibt es den Männern der Anteil der Frühinvaliden, also der Durchschnittsprüfungen, auf die ein cleverer Kassen- Bezieher von Erwerbs- und Berufsunfähigkeitsrenten, arzt längst mit seinem Praxiscomputer und entspre- erheblich über dem entsprechenden Anteil in der An- chender Software reagiert hat. gestelltenversicherung. So waren bei den Rentenzu- gängen des Jahres 1986 bei den Männern in der Ar- (Huonker [SPD]: Sehr wahr!) beiterrentenversicherung über 44 % Frühinvalide, in Die Probleme der ambulanten ärztlichen Versor- der Angestelltenversicherung lediglich 25 %. gung sind hinreichend bekannt. Es wird zu wenig auf Die Ungleichheit vor Krankheit und Tod ist also die Bedürfnisse der Patienten eingegangen. Fünf -Mi- offensichtlich. Das ist unser Vorwurf: Dieses Gesetz nuten-Medizin mit standardisierter Labordiagnostik, blendet die Suche nach Krankheitsursachen und technische Apparate und Medikamentenverordnun- Krankheitsschwerpunkten völlig aus. gen bestimmen den Praxisalltag. Das Gespräch mit dem Patienten wird noch immer nicht genügend ge- (Beifall bei der SPD) fördert. Gerade das, so meinen wir, müßte Ausgangspunkt Aber genau hier wäre der Hebel für mehr Präven- einer Gesundheitsreform sein. Ihr Gesetzentwurf tion anzusetzen. Wir fordern mehr Gesundheitsbera- stellt aber die Weichen weder für eine umfassende tung durch die Ärzte und mehr Zuwendungsmedizin. Gesundheitsberichterstattung noch für eine Umorien- Denn bei Prävention kommt es auf Information, Ver- tierung in Richtung Prävention. ständnis und Einsicht an und nicht auf noch mehr Zah- (Dr. Thomae [FDP]: Für Prävention schon!) len aus dem Laborautomaten. Für eine zuwendungs- orientierte Medizin tun Sie nichts. Angesichts des stei- Es gilt, die Ursachen von Krankheit, die in den Ar- genden Anteils pychosozialer Probleme haben Sie nur beits-, Lebens- und Umweltbedingungen liegen, zu ein paar folgenlose Floskeln zu bieten. erkennen und zu bekämpfen. Dieser Aufgabe, Herr Dr. Thomae, stellt sich Ihr Gesetzentwurf nicht. Den Grund der ganzen Fehlorientierung: das Sy- stem der Einzelleistungsvergütung, gehen Sie nicht Ausgangspunkt ist bei Ihnen keine Analyse; statt an. Warum ist die Gebührenordnung eigentlich kein dessen: Kostenverlagerung auf die Kranken. Den Gegenstand Ihrer Strukturreform, obwohl Sie doch Herausforderungen, daß veränderte Gesundheits- von finanziellen Steuerungsanreizen so überzeugt probleme geänderte Versorgungsstrukturen erfor- sind? Hier sind die Voraussetzungen zu schaffen für dern, stellen Sie sich nicht. Eine Orientierung des Ver- mehr Qualität und für die Kostendämpfung bei medi- sorgungssystems am veränderten Krankheitsspek- zinisch-technischen Leistungen oder für den notwen- trum findet nicht statt. Ungleiche Betroffenheit von digen Ersatz von Medikamenten durch Gesundheits- Gesundheitsproblemen, schichtenspezifische Krank- beratung. Aber hier haben Sie offenbar vor den Ein- heitsbelastung und Versorgungsdefizite werden nicht kommensinteressen bestimmter Ärztegruppen und angegangen. Eine Orientierung der Aktivitäten und vor dem Widerstand der Ärzteorganisationen, die in Ausgaben im Gesundheitswesen an diesen Prioritäten der Therapie alles beim alten belassen wollen, kapi- findet nicht statt. tuliert. Schon gar nicht angegangen werden strukturelle Defizite wie die psychosoziale Versorgung im Rah- (Beifall bei der SPD) men der gesetzlichen Krankenversicherung. Damit Die starken Worte des Herrn Bundeskanzlers gegen wollen Sie sich offenbar überhaupt nicht befassen. Sie den Hartmannbund waren offensichtlich nur heiße haben das mit der Ablehnung unseres Gesetzentwurfs Luft. zur überfälligen Gleichstellung der psychisch Kran- ken in der gesetzlichen Krankenversicherung deut- In der ambulanten ärztlichen Versorgung gibt es mit lich gezeigt. dem Gesundheits-Reform-Gesetz weder eine sachli- che Verbesserung noch einen echten Ansatz zur Ko- Sie reden zwar viel von Wettbewerb, wollen davon stensteuerung. Die Fehlversorgung im stationären Be- aber nichts mehr hören, wenn es um die Leistungser- reich ist bekannt. Dabei wird die demographische bringer geht. Entwicklung vor allem im Pflegebereich die gegen- (Beifall bei der SPD) wärtigen Probleme noch verschärfen. Eine steigende Zahl junger Ärzte drängt auf den Die Bundesregierung unternimmt nichts, um die fal- Markt, d. h.: in die niedergelassene Praxis. Aber das schen Anreize zu beseitigen, die einer wirtschaftli- ist noch nicht einmal das Hauptproblem. Nein, das chen Krankenhausbehandlung im Weg stehen. Sie gravierende Problem unseres Gesundheitswesens ist hat hier vor den Partikularinteressen von Bundeslän- das ärztliche Verordnungsverhalten. Nicht der Pa- dern und Krankenhausträgern kapituliert. Dabei ist tient, wie Sie uns vormachen, sondern der Arzt hält doch als Ergebnis vieler Analysen bekannt, daß wir den Schlüssel zu den Ausgaben der Krankenversiche- ein doppeltes Problem haben, um unsere Kranken- rung in der Hand. häuser leistungsfähiger und wirtschaftlicher zu ma- chen. Einerseits geht es darum, das Krankenhaus von (Beifall bei Abgeordneten der SPD) Pflegefällen zu entlasten und dafür im Interesse der Der Arzt weist ins Krankenhaus ein. Der Arzt verord- Patienten angemessenere Versorgungsformen zu fin- net Arzneimittel, Heilmittel, Hilfsmittel, Kuren. Der den. Auch in bestimmten Krankheitsbereichen der Arzt stellt die Arbeitsunfähigkeit fest. Eine Steuerung Akutversorgung ist die Verweildauer immer noch viel des Gesundheitswesens muß daher beim ärztlichen zu lang und der Einsatz der Krankenhausleistungen Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7899

Kirschner nicht effizient. Auf der anderen Seite muß das Kran- heitswesen hat zwei Jahresgutachten mit detaillierten kenhaus unterstützt werden, die durch die verkürzte Empfehlungen vorgelegt. Warum haben Sie diese Verweildauer erhöhte Leistungsintensität auch perso- nicht übernommen? nell zu bewältigen. Dann stellt sich gleichzeitig das Meine Damen und Herren, eine Strukturreform der wachsende Problem des Pflegenotstands. gesetzlichen Krankenversicherung, die sich in der (Huonker [SPD]: Sehr wahr!) uferlosen Ausdehnung der Selbstbeteiligung er- schöpft und den Einstieg in die Pflege durch die zu- Hier kommen wir nur weiter, indem wir ein lei- sätzliche Belastung von alten, chronisch kranken und stungsbezogeneres Finanzierungs - und Abrech- behinderten Menschen erkauft, verdient den Namen nungssystem für das Krankenhaus entwickeln, das ,,Gesundheits-Reformgesetz" nicht. Denn: „Das mehr Transparenz und eine bessere Planungsgrund- ganze System beruht auf Selbstbeteiligung. Wer sonst lage schafft. Mit dem tagesgleichen vollpauschalier- — wenn nicht die Versicherten — zahlt es? Das ist die ten Pflegesatz können wir diese Probleme nicht lösen. Selbstbeteiligung. " Hierzu gibt es keinen Ansatz in Ihrem angeblichen Reformwerk. Sie verschieben es auf später. (Kolb [CDU/CSU]: Aber eine sehr unter schiedliche!) Finanzprobleme werden statt dessen auf die Patien- ten abgewälzt, indem die unselige Zuzahlung bei — Hören Sie nur einmal zu, was ich vorlese: „Wenn Krankenhausaufenthalt sogar verdoppelt wird. Statt die Selbstbeteiligung einen zusätzlichen Sinn haben differenzierte Instrumente der Finanzierung und Be- soll, dann nicht den, einfach nur Geld zu beschaf- darfsplanung zu entwickeln, gibt es dagegen nur pau- fen. schale Drohungen. (Beifall bei der SPD — Zuruf von der SPD: Geldschneiderei! — Weitere Zurufe von der Sie behaupten, im Krankenhausbereich 1,6 Milliar- - den DM einzusparen. Das sind 4 % der Gesamtausga- SPD) ben. Aber wie, das sagen Sie nicht, und dies ange- Das muß man ehrlicherweise über die Beiträge tun. sichts einer Situation, wo in vielen Krankenhäusern Selbstbeteiligung im Krankenhaus, 5 DM pro Tag — die Personaldecke reißt. Teilweise kann heute schon ich habe noch nie jemanden gesehen, der sich selbst ein aufgabengerechter oder gar patientenfreundli- ins Krankenhaus eingewiesen hat. Wo ist da der cher Betrieb nicht mehr in jedem Fall aufrechterhalten Steuerungseffekt? Weg damit! " werden. Auch vor der wichtigen Frage einer besseren (Widerspruch bei der CDU/CSU) Verzahnung des ambulanten und stationären Be- Nun, meine Damen und Herren, was ich hier zitiert reichs haben Sie kapituliert. Bei der Frage der vor- habe, sind die Worte von Herrn Minister Blüm, ge- und nachstationären Betreuung durch das Kranken- sprochen vor einem Jahr als damaliger Vorsitzender haus haben Sie klein beigegeben. der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft Das gilt in noch viel größerem Maß für den Arznei- auf deren Bundestagung am 16. Oktober letzten Jah- mittelsektor. Minister Blüm hat in diesem Haus er- res in Hamburg. klärt: Ohne einen spürbaren Solidarbeitrag — von (Hört! Hört! bei der SPD) 1,7 Milliarden DM hat er geredet — wird es kein Re- formwerk geben. Heute nun sollen die Festbeträge Ich kann nur sagen, Herr Minister Blüm: Recht hatten diesen Solidarbeitrag darstellen, und sie werden als Sie. Weg damit, weg mit diesem Gesetzentwurf! Dann Kernstück der Reform gefeiert. Dabei gehen die Fest- werden Sie Ihren eigenen Ansprüchen gerecht. beträge an den wirklichen Problemen der Arzneimit- Herzlichen Dank. telversorgung völlig vorbei. (Beifall bei der SPD und der Abg. Frau Unruh Die Probleme liegen nämlich im qualitativen Be- [GRÜNE]) reich. Um Fragen der Qualität der Arzneimittelthera- pie kümmert sich der Bundesarbeitsminister aber nicht. Dabei verordneten die Ärzte 1987 zu Lasten der Vizepräsident Frau Renger: Das Wort hat Frau Ab- Krankenkassen, wie der jüngste Arzneiverordnungs- geordnete Limbach. report feststellt, allein für 5 Milliarden DM Arzneimit- tel mit umstrittener Wirksamkeit, und das in einem einzigen Jahr. Frau Limbach (CDU/CSU): Frau Präsidentin! Meine Kollegen und Kolleginnen! Der Abgeordnete Heyenn (Hört! Hört! bei der SPD) hat sich hier vorhin Sorge darüber gemacht, daß die

Fachleute sprechen davon, daß wir in der Bundes- Regierung die Ergebnisse der Enquete - Kommission republik Deutschland 500 000 bis 800 000 Medika- nicht in ihren Gesetzentwurf einbeziehen wolle und mentenabhängige haben. Ein Fünftel der 15 000 Dia- daß auch die Koalitionsfraktionen nicht darauf gewar- lysepatienten hat die Nierenschäden infolge des Miß- tet hätten. Darauf gibt's zwei einfache Antworten. brauchs von Arzneimitteln davongetragen. Wo finden Die erste Antwort liegt in der Zeit begründet. Die sich die Antworten, Herr Bundesarbeitsminister, auf Gesundheitsreform hatte und hat keine Zeit, darauf zu diese Steuerungs- und Qualitätsprobleme im Gesund- warten, bis langwierige, schwierige und umfängliche heits-Reformgesetz? Untersuchungen und Abwägungen zu Ende sind. Es (Zuruf von der SPD: Da findet sich keine Ant muß gehandelt werden, und zwar jetzt. wort!) (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Ich finde in Ihrem Gesetzentwurf keine. Der Sachver- Zuruf von der SPD: Dummes Zeug, Sie woll ständigenrat für die Konzertierte Aktion im Gesund- ten nicht! — Weitere Zurufe von der SPD) 7900 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Frau Limbach Was den zweiten Punkt angeht, so lese ich Ihnen — — Ach, wissen Sie, es ist keine Schande, ein Problem damit Sie ganz beruhigt sind — jetzt einmal vor, was zu diskutieren, einen Lösungsversuch aufzugreifen, die Sachverständigen selber dazu gesagt haben. Die um darüber nachzudenken, ob er richtig ist. Eine Sachverständigen selber haben nämlich hervorgeho- Schande ist es allerdings, wenn man erkennt, daß er ben, daß ihre Arbeit keinen direkten Bezug zu dem nicht richtig ist, ihn trotzdem weiterzuverfolgen und gegenwärtigen Gesetzgebungsvorhaben habe und daran festzuhalten. über es hinausreiche. Sie haben nämlich selbst er- kannt, daß es gar nicht ihre Aufgabe ist, uns sozusa- (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) gen einen Vorentwurf für einen Gesetzentwurf zu Ein ganz wichtiger Baustein in diesem Gesund- machen, sondern daß ihre Aufgabe wissenschaftliche heits-Reformgesetz ist — gerade für viele, viele Men- Beratung ist. Und die kann nicht während eines lau- schen in unserem Land ganz bedeutsam, weil es die fenden Gesetzgebungsverfahrens erfolgen, sondern Antwort auf eine der neuen Herausforderungen ist — muß längerfristig angelegt sein. Im übrigen — das hat die Hilfe für die Personen, die Schwerstpflegebedürf- sich ja auch gezeigt — waren die meisten der Vorla- tige in der Familie zu Hause pflegen — das sind ja gen, die für die Enquete-Kommission verarbeitet wur- meistens Frauen. den, in anderen Veröffentlichungen, Studien und Un- tersuchungen auf dem Markt. Ich jedenfalls habe bei Herr Kollege Dreßler, ich habe mir ja oft überlegt, sehr vielen Papieren erkannt, daß ich es schon in Ver- was unter dem Begriff „soziale Kälte", den Sie so öffentlichungen der Bosch-Stiftung oder anderer Stif- gerne benutzen, zu verstehen sei. tungen oder in sonstigen wissenschaftlichen Veröf- fentlichungen der Herren Professoren habe lesen kön- (Hasenfratz [SPD]: Ihre Politik!) nen. Als ich die Rede des Kollegen Dreßler gehört habe und - er mit keinem Wort, nicht mit einer Silbe, erwähnt hat, (Zustimmung bei der CDU/CSU) daß wir im System der Krankenversicherung um- Das ist ja keine Kritik an diesen Herren, sondern das schichten müssen, um eine Hilfe für die Schwerstpfle- ist nur die Feststellung, daß das meiste davon jeden- gebedürftigen bzw. für die Pflegepersonen zu haben, falls schon auf dem Markt war. da habe ich gewußt, was soziale Kälte ist, nämlich das, was Sie hier vorgetragen haben. (Seehofer [CDU/CSU]: Aber sie wurden für das Abschreiben noch einmal bezahlt!) (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Und zu vielem von dem anderen kann man wahr- Es ist ja auch gar nicht wahr, was Sie behaupten, scheinlich das sagen, was einer der Sachverständigen daß dies hier an dieser Stelle eine Aufgabe der Gesell- gesagt hat, daß nämlich Teile des Berichtes zwar gut schaft wäre, die nun den Armen, den Kranken und formuliert seien, andere Beiträge aber erhebliche Schwachen in der Krankenversicherung aufgehalst Schwächen zeigten, ganz abgesehen davon, daß die würde. Sprechen Sie doch mit den Geschäftsführern Formulierungen teilweise nicht sachlich-berichtend, der AOKs, reden Sie doch mit den Verantwortlichen in sondern eher ideologisch orientiert seien und daß es den Krankenhäusern, Sie werden es doch genauso einen erheblichen Arbeitsaufwand kosten würde, die- erfahren wie ich. Was ist denn heute der Fall? Heute sen Bericht so zu bearbeiten, daß man sich damit iden- ist der Fall, daß vielfach — ich habe das schon einmal tifizieren könne. Ich erspare Ihnen weitere Verlesun- in der Aktuellen Stunde gesagt — , nicht aus Jux und gen aus diesen Papieren. Ich könnte das zwar sehr Dollerei, sondern weil man sich den Aufgaben anders leicht tun, will aber Ihre Zeit und auch die meine dafür nicht mehr gewachsen fühlt, der zu Pflegende gele- nicht in Anspruch nehmen. gentlich ins Krankenhaus eingewiesen wird, dort die teuren Akutkrankenhausbetten — 300 DM oder sonst Es ist hier vorhin auch gefragt worden, wie denn etwas am Tag — in Anspruch nehmen muß, weil näm- wohl die Meinung der jetzigen Bundestagspräsiden- lich sonst die Pflegenden selber zusammenbrechen. tin und vorherigen Bundesministerin für Jugend, Fa- milie, Frauen und Gesundheit sei. Dazu kann ich nur Es gibt ja eine Untersuchung von Sozialdata. Sie ist sagen: Frau Süssmuth hat zu Recht in einer Presse- sehr interessant; Sie sollten sich einmal mit Zahlen erklärung darauf hingewiesen, daß erstmals in der beschäftigen, das wäre überhaupt manchmal gut. Geschichte der deutschen Sozialversicherung an eini- (Andres [SPD]: Das müssen Sie gerade sa gen Stellen die Leistungen der gesetzlichen Kranken- gen!) versicherung auch für Naturheilverfahren und be- sonders für Naturheilmittel ausdrücklich festgestellt Sie wissen ja selber, daß es etwa 2 Millionen Pflege- worden sind. bedürftige, von denen die meisten — 80 % bis 90 % — zu Hause gepflegt werden, gibt. Ich denke, daß Sie (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) auch wissen, daß davon etwa 420 000 schwerpflege- Sie haben vorhin auf den Kollegen Thomae ja nicht bedürftig und 210 000 schwerstpflegebedürftig sind. hören wollen, als er Ihnen vorgerechnet hat, was bei (Rixe [SPD]: Die Zahlen stimmen doch nicht Ihrer Positivliste herauskäme. Im übrigen muß man mehr!) sagen, dort, wo es Positivlisten gibt — das ist ja so ein Lieblingskind von Ihnen — , beispielsweise in Öster- — Natürlich. Ich weiß, sie sind etwas verändert. Das reich, haben sie sich ja überhaupt nicht bewährt. sind hochgerechnete Daten. (Jaunich [SPD]: Haben Sie überhaupt keine (Peter [Kassel] [SPD]: Sie wissen doch nicht Scham? — Andres [SPD]: CDA-Papier!) einmal, wie Sie es definieren sollen!) Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7901

Frau Limbach Ich sage einmal: Ob das jetzt wirklich 100 oder 1 000 — Lieber Herr Jaunich, ich bin der Auffassung, daß mehr oder weniger sind, spielt doch keine Rolle. die Menschen, daß die Arbeitnehmerinnen und Ar- beitnehmer heute erfreulicherweise ganz andere (Rixe [SPD]: Doch, das spielt eine erhebliche Chancen als vor 100 Jahren haben, als diese Kranken- Rolle!) versicherung gegründet wurde. Richtig ist, daß von den über 80jährigen — von denen (Jaunich [SPD]: Das ist doch nicht der Punkt haben wir ja erfreulicherweise viele Mitbürgerinnen dér Auseinandersetzung!) und Mitbürger — schon 30 % auf gelegentliche oder dauernde Hilfe angewiesen sind. Glücklicherweise kann sich heute jeder Arbeitnehmer und jede Arbeitnehmerin vieles aus eigener Kraft lei- Was sagen die Pflegepersonen dazu? 33 % der Pfle- sten, was früher nicht möglich war. genden brauchen mehr als sechs Stunden am Tag für die Pflege. 50 % von denen erklären offen, daß dies (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) negative Auswirkungen auf ihre Freizeit hat. 45 Aber andere Aufgaben können sie heute nicht mehr erklären offen, daß sie sich keinen Urlaub leisten kön- selber leisten. Deshalb brauchen sie dieses Gesetz, nen. 37 % sagen, daß sie befürchten, daß die eigene das zukunftsorientiert, sozial gerecht Gesundheit beeinträchtigt wird. Das stimmt, wie ich (Jaunich [SPD]: Ihr habt Vorstellungen vom glaube. Jeder, der Personen kennt, die solche Pflege- Sozialen!) aufgaben übernehmen, wird auch leicht erkennen, und notwendig ist. daß unsere Leistungen für die Pflege zu Hause sowohl eine menschliche Leistung für Schwerstpflegebedürf- (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) tige ist, als auch krankheitsverhütende und damit die Krankenversicherung entlastende Leistung für die Vizepräsident Frau Renger: Das Wort hat Herr Ab- Pflegepersonen ist. geordneter Haack (Extertal). (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Ich glaube, daß man hier auch einmal folgendes Haack (Extertal) (SPD): Frau Präsidentin! Meine sagen muß: Der Bundeskanzler hat in seiner Regie- sehr verehrten Damen und Herren! Ich möchte zu- rungserklärung am 19. März 1987 darauf hingewie- nächst zwei Vorbemerkungen machen; eine zu Mini- sen, daß angesichts der vielfältigen Probleme und der ster Blüm, eine zweite zu Herrn Cronenberg. großen finanziellen Dimensionen beim Problem der Herr Minister Blüm, ich möchte hier doch einmal sozialen Sicherung bei Pflegebedürftigkeit eine Lö- etwas vor der Öffentlichkeit klarstellen. Neben dem sung nur schrittweise gefunden werden kann. Dann Herzstück der Festbeträge reden Sie immer von dem hat er gesagt: Herzstück des Einstiegs in die Pflege. Sie gehen dazu Wir wollen die häusliche Pflege so unterstützen, immer auf § 54 Abs. 1 GRG zurück, in dem der Lei- daß Pflegebedürftige so lange wie möglich in ih- stungskatalog der demnächst in Anspruch genommen rer vertrauten Umgebung bleiben können. werden kann, beschrieben wird. D'accord. Eine zutiefst menschliche Lösung, eine sozial ge- (Seehofer [CDU/CSU]: In Ordnung!) rechte Lösung, — Bitte sehr. — Jetzt kommt Absatz 2, und der (Frau Unruh [GRÜNE]: Aber der falsche An- heißt: satz!) Leistungen nach Absatz 1 in diesem Punkt eine in der Krankenversicherung —mit dem Sie hier Reklame für Ihre neue Humanität richtig angesetzte Lösung. Erstmals wird hier ein wei- machen — ßer Fleck in dem Atlas der Sozialpolitik in unserem werden vom 1. Januar 1991 an erbracht. Land gefüllt. Was bedeutet das? Dieser Satz bedeutet, es gibt einen (Beifall bei der CDU/CSU) politischen Vorbehalt in Ihren Hinterköpfen. Hier ist vorhin in Ausführungen der Opposition von (Seehofer [CDU/CSU]: Richtig!) Ellenbogengesellschaft die Rede gewesen. Da muß — „Richtig" sagt der Kollege Seehofer. — Ich will den ich Sie fragen: Ist es Ellenbogengesellschaft, wenn Vorbehalt hier öffentlich sagen. Sie wollen erst einmal man Schwerpflegebedürftigen hilft, ist es Ellenbogen- sehen, wieviel Sie von den 14 Milliarden DM bis 1991 gesellschaft, wenn man durch Prophylaxe bei der abkassiert haben — genauso ist es doch diskutiert Zahnpflege für Kinder dafür sorgt, daß sie — ich sage worden — , und erst dann, so Sie in die Regierung das jetzt einmal so, wie man das als Mutter sagt — kommen, sollen diese Leistungen erbracht werden. möglichst lange vor Zahnschmerzen und deshalb un- (Abg. Cronenberg [Arnsberg] [FDP] meldet angenehmen Gang zum Zahnarzt bewahrt werden, sich zu einer Zwischenfrage) weil sie nämlich ihre Zähne beim Zahnarzt möglichst lange gesund erhalten bekommen? Ist es Ellenbogen- — Herr Cronenberg! gesellschaft, wenn wir durch Überforderungsklauseln und durch die Härteklausel dafür sorgen, daß nie- Vizepräsident Frau Renger: Bitte, Herr Abgeordne- mand über Gebühr strapaziert wird, ter Cronenberg. (Zuruf des Abg. Jaunich [SPD]) und ist es Ellenbogengesellschaft, wenn wir erwarten, Cronenberg (Arnsberg) (FDP) : Herr Kollege, darf daß der mündige Bürger, den wir in unserem Land ich denn davon ausgehen, daß es kein Vorbehalt ist, haben, auch Eigenverantwortung übernehmen kann? wenn Sie das nach der nächsten Wahl gestalten könn- 7902 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Cronenberg (Arnsberg) ten, es also so bleibt, oder ist das auch ein Vorbehalt, sind die Kritiker — „sind aus meiner Sicht die neuen das wieder abzuschaffen? Opportunisten in dieser Gesellschaft." (Zurufe von der SPD: Billig!) (Zuruf von der CDU/CSU: Genau!) Nun frage ich Sie, Herr Minister: Sind Behinderte, bei denen abkassiert werden soll und die aufstehen und sich dagegen wehren, schamlose Opportunisten? Sind Haack (Extertal) (SPD): Nein, Herr Cronenberg, Rentner, chronisch Kranke, Allergiker, bei denen ab- überhaupt nicht; wir haben ja unser Pflegegesetz. Ich kassiert werden soll denke, Sie machen hier folgenden Trick, insbeson- (Cronenberg [Arnsberg] [FDP]: Stimmt doch dere unser Norbert Blüm. Sie ziehen durch die Land- gar nicht!) schaft, durch die Seniorenstuben, die Seniorenveran- staltungen und behaupten, sie bringen Pflege. Ich und die sich dagegen wehren, Opportunisten? sage hier einmal vor der Öffentlichkeit, daß dies unter (Zuruf von der CDU/CSU: Was verstehen Sie einem Finanzierungsvorbehalt steht, und ab 1. Januar unter Abkassieren?) 1991 besteht dann die Frage, ob dies rechtswirksam Sind die Sachverständigen, die Ihr Kostendämpfungs- wird oder nicht. Herr Cronenberg, es ist so. konzept verwerfen, Opportunisten? (Beifall bei der SPD — Seehofer [CDU/CSU]: (Dr. Blüm [CDU/CSU]: Sachkenntnis macht Nein, nein! Das stimmt aber nicht, Herr Kol- nur unsicher!) lege!) — Nein. — Finden Sie es eigentlich richtig, Herr Mini- Jetzt will ich mich mit Ihnen in einem zweiten Punkt ster, daß bei den Versicherten und Kranken rund auseinandersetzen, der mich persönlich auch nervt. 3,8 Milliarden DM im Arznei-, Heil- und Hilfsmittel- Ich zähle auch zu den freien Berufen. Sie gebrauchen bereich abkassiert werden sollen, und zwar über die dann immer einen Beg riff von Freiheit. Ich will einmal Festbeträge, über Selbstbeteiligung und Leistungs- feststellen, daß ich mich aus meinem Verständnis als ausgrenzungen? Die davon betroffen sind werden fra- Sozialdemokrat heraus in meinem Freiheitsbegriff in- gen: Warum wird nur bei uns abkassiert; wo bleiben haltlich an dem definiere, was im Grundgesetz steht. eigentlich die Leistungsanbieter? Dann fügen die Sozialdemokraten noch hinzu, daß dieser Freiheitsbegriff durch das Sozialstaatsprinzip (Dr. Blüm [CDU/CSU]: Fragen Sie mal den unterfüttert sein muß. Wenn man Ihre Diskussion hört, Herrn Rappe!) sprechen Sie in diesem Sozialleistungssystem immer Wir haben heute morgen von dem Kollegen Dreßler, die freien Berufe an und tun so, als ob deren grund- der jetzt leider nicht mehr hier ist, dazu ein schönes rechtliche Freiheiten durch irgendwelche Eingriffs- Beispiel gehört. Das ist der Original-Blüm-Ton zum maßnahmen, wie wir sie z. B. vorschlagen, gefährdet Solidarbeitrag der Pharmaindustrie. Ich will Ihnen wären. Ich sage Ihnen: Wir haben jetzt ein Beispiel Ihre Einlassungen hier im Parlament vorlesen. Am von Ihnen erlebt, unter dem die CDU leidet, nämlich 4. Dezember 1987 sagten Sie: die Einführung des Kostenerstattungsprinzips beim Wir erwarten einen Solidarbeitrag der Pharma- Zahnersatz und bei der kieferorthopädischen Be- industrie. Ohne diesen Solidarbeitrag ist diese handlung. Das ist exakt das, was der Freie Verband Krankenversicherungsreform nicht zu machen. der Zahnärzte uns immer geschrieben hat. (Zuruf von der CDU/CSU: Die wollen das!) Vizepräsident Frau Renger: Gestatten Sie eine Zwi- — Ja, die wollen das. Das haben Sie aber übernom- schenfrage, Herr Kollege? men. Dazu sage ich ganz deutlich: Deren Freiheit in- teressiert mich in dem Punkt nicht. Mich interessiert die Freiheit derer, unterfüttert mit dem Sozialstaats- Haack (Extertal) (SPD): Wenn ich die Kurve ge- prinzip, die in der gesetzlichen Krankenversicherung kratzt habe. — Herr Blüm am 2. April dieses Jahres: versichert sind. Den Gedanken des Solidarbeitrages habe ich kei- (Zuruf von der CDU/CSU: Das versteht kein nesfalls aufgegeben. Jubeln Sie noch nicht zu Mensch, was Sie da sagen!) früh. Das wollte ich Ihnen gesagt haben, damit einmal deut- Blüm am 6. Mai dieses Jahres: lich wird, daß wir mit Ihnen da nicht in einem Boot sitzen. Zur zeitlichen Überbrückung bis zum Sparziel verlangen wir einen Solidarbeitrag. (Beifall bei der SPD) Heute müssen wir feststellen: Vollmundig hat der In der Haushaltsdebatte beklagten der Kanzler und Bundesarbeitsminister — wie immer — begonnen, der Arbeitsminister übereinstimmend die weitge- schlapp wurde er in der Mitte, und kleinlaut wurde er hende Ablehnung des Gesetzentwurfs zur Gesund- zum Schluß. heitsreform. „Uneinsichtige Verleumder" wurde ge- (Beifall bei der SPD) sagt. Auch wurde gesagt, Lügner seien am Werk. Wir haben es heute morgen wieder erlebt: Die Regierung Bildlich gesprochen: Als Jung Siegfried zog unser Ar- behauptet, all die guten Taten würden in einer Fäl- beitsminister aus, um bei der Pharmaindustrie einen scherwerkstatt umgebogen. Der Minister hat am Solidarbeitrag einzufordern, und als Laufbursche mit 27. Oktober 1987 im Bundestag in bezug auf seine leeren Händen steht er heute vor seinen Opfern. Kritiker folgendes festgestellt: „Die Neinsager" — das (Heiterkeit und Beifall bei der SPD) Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7903

Vizepräsident Frau Renger: Gestatten Sie jetzt die Seehofer (CDU/CSU): Sie sagen, die Pharmaindu- Zwischenfrage? strie leiste keinen Solidarbeitrag, und der Deutsche Gewerkschaftsbund beklagt den Solidarbeitrag, den Haack (Extertal) (SPD): Ja, jetzt sind Sie dran. die Pharmaindustrie durch dieses Gesetz erbringen muß. Vizepräsident Frau Renger: Herr Cronenberg, bitte! Haack (Extertal) (SPD): Nein, dieser kommt doch Cronenberg (Arnsberg) (FDP): Herr Apothekerkol- gar nicht. lege Haack, würden Sie mir zugestehen, daß die Min- (Kolb [CDU/CSU]: Doch, durch den Festbe derung der Preise für Medikamente, die laut „Gelber trag!) Dienst" die Pharmaindustrie heute selber schon mit etwa 20 % ansetzt, — Ach so, jetzt weiß ich, was Sie wollen. Das erzähle ich Ihnen noch. Ihre Frage wird beantwortet. Ich lege (Zuruf von der SPD: Das ist doch eine dar, warum das nicht wirken kann. Das wollen Sie ja Ente!) wissen. Das mache ich gerne. bei Ihnen in der Apotheke 20 % Umsatzeinbuße be- (Beifall bei der SPD) dingt und daß diese Umsatzeinbuße mit Sicherheit ein Beitrag der Apotheker und der Pharmaindustrie zur Jetzt geht es weiter. Das Herzstück dieser soge- Stabilisierung der Beiträge ist? nannten Reform soll das Festbetragsmodell sein. Als am Abend des 3. Dezember der Herr Bundesarbeits- Haack (Extertal) (SPD): Herr Kollege Cronenberg, minister der Öffentlichkeit erstmalig das Koalitions- das, was heute im „Gelben Dienst" zu lesen ist, halte -programm zum Gesundheitsreformgesetz präsen- ich schlicht und einfach für eine Ente, und zwar aus tierte, hat er diesen Punkt geradezu euphorisch gefei- einem einfachen Grunde: Ich habe meinen Eindruck ert. Es würden für Heil- und Hilfsmittel, aber auch vor vom Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie. allen Dingen für Arzneimittel Festbeträge eingeführt. Innerhalb der Verbandsstruktur liegt eine Entschluß- Ein festbetragsfähiges Mittel würde eine Vollversor- unfähigkeit für irgendwelche Maßnahmen vor. Das ist gung garantieren und darüber hinaus die Selbstbetei- eine Negativkoalition. Insofern ist der Pharmaver- ligung überflüssig machen. „Geradezu genial" band für mich ein Papiertiger. Daß die jetzt dieses nannte der Arbeitsminister dieses Festbetragskonzept Angebot mit 20 % machen, hängt damit zusammen, — genial offensichtlich deswegen, weil er glaubte, daß sie ein Störmanöver zur Festlegung der Festbe- damit den Selbstbeteiligungsfetischisten in der eige- träge fahren wollen, über die derzeitig beraten nen Partei, vor allem aber in der FDP ein Bein gestellt wird. zu haben. Mit den Festbeträgen würden die Selbstbe- (Cronenberg [Arnsberg] [FDP]: Meine Frage teiligungen abgeschafft und nicht, wie viele in der lautete: Sind Ihre Umsatzeinbußen ein Bei- Koalition es wollten, ausgebaut. trag zur Stabilisierung?) Wir Sozialdemokraten haben damals festgestellt: Das Festbetragskonzept ist im Grunde ein Einstieg in Haack (Extertal) (SPD): Nein, die Armut bricht bei die Selbstbeteiligung auf breiter Front. Das Festbe- mir nicht aus. Der Minister hat angeboten, er würde tragskonzept ist der Anfang vom Ende des Sachlei- mir auch Sozialhilfeanträge zuschicken. Die brauche stungsprinzips in der Krankenversicherung. ich nicht. Insofern ist die Frage damit beantwortet. (Ibrügger [SPD]: Leider wahr!) (Zuruf des Abg. Cronenberg [Arnsberg] Heute, am Ende der Beratungen, stehen Sie mit [FDP]) einem Festbetragssystem da, das bis zur Unkenntlich- — Jetzt aber Schluß hier, Herr Cronenberg! keit verstümmelt worden ist, und mit einer Selbstbe- teiligungsquote von 15 %, die ab 1992 bei Arzneimit- Vizepräsident Frau Renger: Verzeihung, kein teln noch obendrauf kommen. Dialog hier, meine Damen und Herren! Gestatten Sie noch eine Zwischenfrage des Abgeordneten See- Sie haben die Selbstbeteiligung nicht, wie verspro- hofer? chen, in weiten Teilen des Leistungsspektrums der Krankenkassen abgeschafft. Nein, Sie haben sie in Haack (Extertal) (SPD): Ja. einem beispiellosen Maße verstärkt. Das sagen wir Ihnen: verstärkt deswegen, weil Sie die Strukturpro- Vizepräsident Frau Renger: Bitte. bleme nicht gelöst haben. Insofern ist die Selbstbetei- ligung, die Sie einführen, das Inflationsgeld der Sozi- Seehofer (CDU/CSU): Herr Kollege Haack, Sie alpolitik. Sie werden also mehr oder weniger als De- mahnen hier den Solidarbeitrag der Pharmaindustrie monteur des Solidarprinzips der Krankenversiche- an. Wie erklären Sie sich dann, daß der Deutsche rung in die Geschichte dieser Republik eingehen. Gewerkschaftsbund in seiner Zeitung vom 15. Juni Besonders abenteuerlich ist Ihr Festbetragskonzept 1988 genau die Belastung der Pharmaindustrie durch im Arzneimittelbereich. Sie wollen Festbeträge bei dieses Gesundheitsreformgesetz moniert? drei verschiedenen Typen von Medikamenten: bei (Jaunich [SPD]: Nun werfen Sie doch keine solchen mit gleichen Wirkstoffen — Stufe 1 — , bei sol- Nebelkerzen!) chen mit pharmakologisch-therapeutisch vergleich- baren Wirkstoffen — Stufe 2 — und bei solchen mit Haack (Extertal) (SPD): Was soll das bedeuten, was pharmakologisch-therapeutisch vergleichbaren Wirk- Sie mir da zeigen? prinzipien — Stufe 3. Als Sie dieses Konzept vor (Lachen bei der CDU/CSU) einem Jahr präsentierten, haben Ihnen beinahe alle 7904 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Haack (Extertal) Fachleute prophezeit, dieses Konzept sei undurch- belt hat. Ich sage Ihnen: Es waren der Wirtschaftsflü- führbar; Sie würden damit scheitern. Und Sie werden gel der CDU und die FDP, und Sie als Sozialaus- damit scheitern. schüssler sind hinten heruntergefallen — wie im- Ich will ein Beispiel liefern, Herr Kollege. Wir haben mer. im Ausschuß ein Schreiben vom Bundesminister für (Beifall bei der SPD) Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit mit Datum vom 7. November bekommen. Schreiben Sie sich auf: Generell läßt sich zu Ihrem Festbetragskonzept, das das ist das Aktenstück 864, damit Sie das nachlesen eine drastische Erhöhung der Selbstbeteiligung für können. Es ging um die Beantwortung meiner Frage: die Versicherten sozusagen als Reservelösung parat Wieviel patentgeschützte Arzneimittel werden An- hat, feststellen, daß von ihm vor allen Dingen die fang der 90er Jahre dadurch frei werden, daß ihre schwerkranken Patienten nachhaltig getroffen wer- Patente auslaufen, und werden diese dann eventuell den, die auf ein Medikament angewiesen sind, bei- in eine Festbetragsregelung einzubeziehen sein? spielsweise Krebspatienten. Denen muten Sie zu, weil Wir erhielten ein Schreiben, in dem steht: keine speziellen Festbeträge in dem speziellen Seg- ment festgelegt werden können, ab 1992 eine 15 %ige Die folgende Liste erhebt keinen Anspruch auf Selbstbeteiligung zu tragen. Vollständigkeit. Sie enthält umsatzstarke „große" Produkte. Die Liste beruht auf einer Aus- Sie haben gesagt: Die Selbstverwaltung hat sechs kunft des Bundesverbandes der Pharmazeuti- Monate Zeit. Hat sie in sechs Monaten nichts zu Pa- schen Industrie. Weitergehende Angaben waren pier gebracht, dann wird der Bundesarbeitsminister weder beim Deutschen Patentamt noch beim eine eigene Festbetragsliste der Stufe 1 vorlegen. Das Wissenschaftlichen Institut der Ortskrankenkas- heißt, die Selbstverwaltung ist im Prinzip gar nicht sen zu erhalten. gefragt. Sie kann das in sechs Monaten gar nicht lei- sten. Sie werden das mit Sicherheit schon alles fix und Meine Damen und Herren, das ist die Auskunft des fertig haben. Bundesministers für Jugend, Familie, Frauen und Ge- sundheit, der für die Arzneimittelgesetzgebung feder- Wir Sozialdemokraten stehen ja im Gegensatz etwa führend ist. Das heißt, die sind nicht einmal in der zu unseren Kollegen von der CDU und Teilen der FDP Lage, fachlich das zu liefern, was ab 1. Januar 1989 in kaum im Verdacht, daß die pharmazeutische Indust rie Kraft treten soll, nämlich die Stufe 1 des Festbetrags- zu unseren besonderen politischen Schutzbefohlenen systems innerhalb von sechs Monaten. gehört. — Nun müssen Sie „Rappe!" rufen. (Seehofer [CDU/CSU]: Die wollten bloß Ein Beleg dafür ist unser zur namentlichen Abstim- nicht! Sie sind schon in der Lage!) mung vorgelegter Antrag zum Solidarbeitrag der Dann müssen Sie sich noch von den Leuten die Unter- Pharmaindustrie. Wir sind gespannt, wie Sie zu die- lagen geben lassen, nämlich vom Bundesverband der sem Antrag abstimmen werden. Pharmazeutischen Industrie, bei denen Sie abkassie- ren wollen. Schlimmer kann es doch gar nicht wer- Wenn Ihnen die pharmazeutische Indust rie vorhält, den. Ihr Festbetragskonzept sei innovationspolitisch ver- heerend, so können wir dazu ganz unbefangen unsere (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN — Meinung sagen: Die pharmazeutische Indust rie hat in Zuruf von der CDU/CSU: Das sind Funktio- diesem Punkt recht. Sie belasten nämlich genau jenen näre! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU) Teil der pharmazeutischen Indust rie, der zukunfts- — Das wollen sie ja. trächtig und innovativ ist. Sie belohnen durch das Festbetragssystem im Grunde die Nachahmer. Bestenfalls 20 bis 30 % der am Markt vorhandenen Präparate sind festbetragsfähig, können also durch Natürlich sind auch wir Sozialdemokraten der Auf- einen Festbetrag erfaßt werden.Für die restlichen 70 fassung, daß es am Arzneimittelmarkt nicht so weiter- bis 80 % der Präparate gilt ab 1992 eine 15prozentige gehen kann wie bisher. Natürlich sind auch wir der Selbstbeteiligung der Versicherten mit einer Ober- Auffassung, daß die pharmazeutische Indust rie finan- grenze von 15 DM pro Medikament. Sie führen weni- zielle Speckpolster angesammelt hat, die die Beitrags- ger Festbeträge ein, sondern Sie führen ab 1992, also zahler angefüttert haben. Natürlich wollen auch wir in zweieinhalb Jahren — wieder nach der Bundes- diese Speckpolster herausschneiden. Aber darüber, tagswahl — , für die weit überwiegende Zahl von Me- wie in den Speck hineingeschnitten wird, bestehen dikamenten, nämlich 70 bis 80 % , eine Selbstbeteili- unterschiedliche Vorstellungen. Sie verstümmeln gung von 15 % ein. hier. (Günther [CDU/CSU]: Das ist doch ein Mär- Wir haben in der Bundesrepublik derzeit etwa chen!) 40 000 einzelne Präparate. Das ist ein Aberwitz, den — Jetzt sind Sie dran, Herr Günther. Als ich Ihnen in wir uns leisten. Dies führt zu einer völligen Unüber- der ersten Lesung zu diesem Gesetz das mit der sichtlichkeit am Markt, und diese Unübersichtlichkeit 15 %igen Selbstbeteiligung prophezeite, haben Sie wird ausgenutzt zu überhöhten Preisen. mich verhöhnt. Das können Sie im Protokoll nachle- Wer daran etwas ändern will, muß Marktübersicht sen; ich habe es hier. Sie haben mich damals für blöd herstellen, muß die aberwitzige Zahl von 40 000 Prä- erklärt. paraten begrenzen. Dies ist eine wesentliche Voraus- Jetzt steht es in diesem Gesetz. Sie sollten ernsthaft setzung für eine erfolgreiche Neuordnung des Arznei- darüber nachdenken, wer Ihnen das dort hineingeju- mittelmarkts. Aber dazu bieten Sie, Herr Bundesar- Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7905

Haack (Extertal) beitsminister, mit Ihrem Gesundheits-Reformgesetz Sozialdemokraten an Änderungsvorschlägen vorge- nichts. legt haben, und das, was wir vorgelegt haben, so viel (Kolb [CDU/CSU]: Also: Positivliste!) Ähnlichkeit hat, daß es nach den nächsten Bundes- tagswahlen möglich ist, ein anderes Gesetz zu verab- Wir Sozialdemokraten haben zur Marktbereinigung schieden. ein Konzept vorgelegt. Uns schwebt ein gemeinsames Arzneimittelinstitut von Ärzten, Krankenkassen und (Beifall bei den GRÜNEN) Apothekern vor, das die benötigten Arzneimittel aus Das ist deshalb notwendig, weil diese Reform auf dem der Zahl von ungefähr 40 000 aussucht und somit Rücken derjenigen in unserer Gesellschaft ausgetra- Marktübersicht schafft. Sie aber — ich wiederhole gen wird, die ohnehin schon gebeutelt sind. dies — versagen vor diesem Problem der Ordnung des Arzneimittelmarktes. Das Schwergewicht bei diesem vorgelegten Gesetz besteht, wie man weiß, da rin, daß es Kostendämpfun- Die zweite Aufgabe, die eine Neuordnung am Arz- gen enthält, die in einer Höhe von 14 Milliarden DM neimittelmarkt angehen muß, ist die Preisgestaltung. aufgebracht werden sollen. Man weiß sicher, daß ein Sie bestreiten doch ebensowenig wie wir, daß es in der großer Teil dieser aufgebrachten Mittel zur Pflege Bundesrepublik Deutschland überhöhte Arzneimittel- verwendet werden soll, was eigentlich nichts im Ge- preise gibt. Mit dem Festbetragskonzept ändern Sie sundheitswesen zu suchen hat. Die Pflege muß, wie daran allerdings nichts. Wir sind dafür, daß Hersteller die GRÜNEN es vorgeschlagen haben, durch ein Bun- und Krankenkassen auf der Basis der Positivliste di- despflegegesetz geregelt werden. Man muß diese rekt miteinander verhandeln. Dinge auseinanderhalten. Warum weigern Sie sich eigentlich, den primitiv- sten Grundsätzen der Marktwirtschaft zu folgen? (Beifall bei den GRÜNEN und bei Abgeord Warum weigern Sie sich eigentlich, am Arzneimittel- neten der SPD) markt das einzuführen, was auf den übrigen Märkten Insofern stimmt es nicht, Herr Blüm, wenn Sie sa- gang und gäbe ist? Warum weigern Sie sich, vorzu- - gen, daß Sie auf der einen Seite das Geld, das Sie schreiben, daß die pharmazeutischen Unternehmen hereinholen, auf der anderen Seite wieder für die mit den Krankenkassen über die Preise verhandeln? Leute ausgeben. Sie lügen damit den Leuten in die Herr Minister, ein einfaches Beispiel. Jeder Bei- Tasche, weil Sie nämlich dieses Geld gar nicht dafür tragszahler erwartet, daß ein beabsichtigter Verwal- verwenden dürfen. Statt dessen muß ein Pflegegesetz tungsbau seiner Krankenkasse nach der Verdin- aus Bundesmitteln finanziert werden. Sie aber kratzen gungsordnung ausgeschrieben und dann über den hier bei den Leuten das Geld zusammen, um dieses Preis mit dem Leistungsanbieter verhandelt wird. Will Problem zu lösen. aber die Krankenkasse über Arzneimittel verhandeln, (Beifall bei den GRÜNEN) dann verweigern Sie genau dies. Das ist den Beitrags- zahlern nicht klarzumachen. Fest steht auch, daß Sie versuchen, über die Festbe- Herr Minister, ich komme zum Schluß. Die 3,8 Mil- träge eine kleine strukturelle Änderung im bestehen- liarden DM, die Sie durch das Festbetragskonzept, den Gesundheitswesen herbeizuführen. Aber es steht durch die Selbstbeteiligung und durch die Leistungs- nicht fest, wie sich diese Festbeträge auswirken wer- ausgrenzung im Arznei-, Heil- und Hilfsmittelbereich den. Am allerwenigsten steht fest, ob die Pharma- abkassieren wollen, retten die Krankenversicherun- industrie über die Festbeträge zu ihrem Solidarbeitrag gen nicht. gezwungen werden kann. Das bezweifeln wir und die Sozialdemokraten in jeder Weise! Es bleibt dabei: Dem Schwachen in dieser Gesell- schaft faßt man in die Tasche, den Starken läßt man (Frau Unruh [GRÜNE]: Sehr richtig!) laufen. Herr Blüm, Sie haben hier gesagt: „Wir sind die Vielen Dank. Retter der Solidarität. " Ich glaube, das sollten wir uns (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN) einmal auf der Zunge zergehen lassen, (Kleinert [Marburg] [GRÜNE]: Allerdings!) Vizepräsident Frau Renger: Das Wort hat der Abge- und wir sollten hinterfragen, ob das, was Herr Blüm ordnete Hoss. macht, die Rettung der Solidarität ist. Das, was er (V o r sitz : Vizepräsident Westphal) macht, liegt genau im Trend des Prozesses der Ent- solidarisierung in unserer Gesellschaft, (Beifall bei den GRÜNEN) Hoss (GRÜNE): Frau Präsidentin! Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte zu der Art, in der die Beratungen die darauf hinausläuft, das Risiko, das in unserer Ge- durchgeführt worden sind, sagen, daß sie sich auf die- sellschaft besteht, auf die abzuwälzen, die am unteren ses vorgelegte Reformwerk in der Weise auswirken, Ende der Gesellschaft stehen. Das finden wir sowohl daß es systemimmanent Fehler enthält. Es ist keines- bei der Massenarbeitslosigkeit, bei der wir feststellen, wegs, wie Herr Blüm behauptet, ein Jahrhundert- daß trotz des Wachstums von 3 %, trotz einer ausge- werk. Es wird auch keine 50 Jahre, es wird keine 20 zeichneten wirtschaftlichen Lage, wie Sie ja sagen, Jahre halten, sondern wir wissen, daß wir uns anstren- die Zahl der Arbeitslosen nicht abgesenkt worden ist gen müssen, dieses Gesetz, das sicherlich heute dieses und daß in dieser Hinsicht nichts gemacht worden ist, Haus passieren wird, zu ändern, und zwar, so denke als auch bei dem Risiko, behindert zu sein, das auf den ich, spätestens in zwei Jahren. Bei den Beratungen im einzelnen abgewälzt wird, bei dem Risiko, wegen Kin- Ausschuß hat sich nämlich gezeigt, daß das, was die dererziehungszeiten aus dem Arbeitsleben herausge- 7906 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Hoss Bangen zu sein, das auf den einzelnen abgewälzt Familie, Frauen und Gesundheit die besonders rele- wird, und bei dem Risiko, das mit der verfehlten Re- vanten Tatbestände hervorheben. gionalpolitik und dem Nord-Süd-Gefälle auf den ein- Es steht fest, daß die Opposition im Ausschuß alle zelnen abgewälzt wird. Das Gesundheits-Reformge- Anträge abgelehnt hat, die sich begünstigend auf die setz setzt genau diese Abwälzung und Privatisierung Familie, auf die Jugend und auf die Kinder auswir- von Risiken fort. Das ist das Problem, mit dem wir uns ken. auseinanderzusetzen haben, das den einzelnen trifft, das aber, gesellschaftlich gesehen, ungeheuer (Zuruf von der SPD: Es gab überhaupt keine Anträge, die sich begünstigend ausgewirkt schlimm ist. hätten!) (Beifall bei den GRÜNEN und der SPD) — Von der Opposition ohne Widerspruch abgelehnt Mit den Selbstkostenbeteiligungen in Millionen- worden sind z. B. — Herr Gilges, Sie können das im höhe, die schon von anderen im einzelnen dargestellt Protokoll nachlesen — die Gruppenprophylaxe wie worden sind, werden genau diejenigen getroffen, die auch die individuelle Prophylaxe bei Zahnerkrankun- krank sind, die öfter zum Arzt müssen — die müssen gen. Die Vorsorgekuren für Mütter verdienen nach einen größeren Anteil zahlen — , oder diejenigen, die Ihrer Meinung überhaupt keine Beachtung. Kinder- ein größeres berufliches Risiko tragen; die müssen die untersuchungen bis zur Vollendung des 6. Lebensjah- Kosten tragen und selber das Risiko übernehmen. Ich res und Untersuchungen derjenigen, die Anspruch denke zum Beispiel daran, daß die Gebäudereinige- auf Untersuchung zur Früherkennung von Krankhei- rinnen hier im Bundestag, die morgens um 3 Uhr auf- ten haben, wurden von Ihnen ausgegrenzt. Man muß stehen müssen, um von Aachen hierher zu fahren, die ebenfalls feststellen, daß Sie sich nicht haben bewe- ein größeres gesundheitliches Risiko eingehen als an- gen lassen, mit dafür zu stimmen, die Gleichbehand- dere, auch noch damit belastet werden, daß sie höhere lung von körperlich und seelisch Kranken als eine Selbstkosten zu zahlen haben. Das wollen wir än- durchgängige Perspektive in der Gesundheitsreform dern! zu betrachten. Die Fragen, die mit der Rehabilitation (Beifall bei den GRÜNEN) zusammenhängen, wurden von Ihnen ebenfalls nicht angenommen. Sie sagen immer, wir hätten keine Vorschläge. Las- sen Sie uns einmal ein Gesundheits-Reformgesetz (Zuruf von der CDU/CSU: Versuchen Sie es Vizepräsident Westphal: Herr Abgeordneter, ge- einmal!) statten Sie eine Zwischenfrage des Abgeordneten nach solidarischen Grundsätzen machen. Dann wer- Jaunich? den Sie sehen, daß wir genau diese Leute nicht bela- sten werden, Dr. Hoffacker (CDU/CSU): Ich habe zuwenig Zeit; (Kolb [CDU/CSU]: Das wird schlimm wer- ich bitte um Nachsicht. den!) Die ergänzenden Leistungen im Rahmen der Reha- sondern diejenigen belasten werden, die in dieser bilitation, die durch die Arbeitstherapie vorgesehen Gesellschaft ein geringeres gesundheitliches Risiko waren, wurden von Ihnen ebenfalls zurückgewie- haben, sen. (Beifall bei den GRÜNEN und bei Abgeord- Nun ist es ja ein besonderes Anliegen namentlich neten der SPD) der Kollegin Wilms-Kegel, daß die psychosomati- bei den Erkrankungen immer die sich aber auf Grund des Krankenkassenwesens, schen Zusammenhänge besonders hervorgehoben werden. Den Redebeitrag das Sie aufgebaut haben, mit der Hälfte der Beiträge von Frau Wilms-Kegel heute morgen in der Art des derjenigen, die Erwerbstätige sind, die höhere Bei- Zynismus und der Menschenverachtung träge zahlen müssen, in Privatkassen organisieren können, in Kassen also, die aus den gesetzlichen (Feilcke [CDU/CSU]: Schlimm war das!) Krankenkassen auch noch Leute abwerben und da- möchte ich hier ausdrücklich zurückweisen. durch deren Situation verschlimmern. Auch das wer- (Beifall bei der CDU/CSU) den wir ändern, wenn wir zusammen mit anderen die Möglichkeit dazu haben. Wir suchen Bündnispartner Dies muß genauso zurückgewiesen werden wie ihre dafür, ein Gesundheits-Reformgesetz zu machen, das Einlassung in der „Panorama"-Sendung dieser Wo- diesen Namen auch verdient. che, in der der Eindruck erweckt und von ihr verstärkt wurde, als habe der gesamte Bundestag Alkohol- (Beifall bei den GRÜNEN und bei Abgeord- kranke bis zu einem Prozentsatz — wie vom Redak- neten der SPD) teur angegeben — von 20 %. (Zurufe von den GRÜNEN: Wo gibt's denn Vizepräsident Westphal: Das Wort hat der Abgeord- sowas? — Was hat das mit der Rede von Frau nete Dr. Hoffacker. Wilms-Kegel zu tun?) — Ich weise dies ausdrücklich und aufs schärfste zu- rück, weil dies etwas mit Gesundheit und mit dieser Dr. Hoffacker (CDU/CSU): Herr Präsident! Meine Reform zu tun hat. Damen und Herren! Nachdem von Herrn Haack ge- rade der Vogel-Verhaltensstil vorgeführt worden ist, (Zuruf des Abg. Urbaniak [SPD]) möchte ich gern wieder zum Ernst der Sache zurück- —Da haben Sie völlig recht. Solange Sie in Ihrer Frak- kehren und aus der Sicht des Ausschusses für Jugend, tion keinen Suchtberater nötig haben, haben wir auch Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7907

Dr. Hoffacker keinen Parlaments-Suchtberater nötig. Ich bin da Die SPD-Fraktion hat deutlich gemacht, daß sie ei- ganz der Meinung, die auch Herr Kollege Jaunich nen zusätzlichen Sachverstand tatsächlich organisie- geäußert hat. Wir unterscheiden uns allerdings sehr ren muß. Ich bin der Meinung, sie sollte Anleihen voneinander, wenn es im Zusammenhang mit diesem beim Gesundheits-Reformgesetz, bei unserer Frak- Punkt um die Gesundheit geht. tion und der Koalition machen. Damit ist sie gut bera- ten. Sie kann diese Anleihen sogar kostenlos bekom- Eben ist von Herrn Kirschner noch einmal beson- men. ders hervorgehoben worden, daß der Krankenhaus- bereich bei der Reform zu kurz gekommen sei. Herr (Beifall bei der CDU/CSU — Lachen bei der Kirschner ist der Vorsitzende der Enquete-Kommis- SPD) sion. Er müßte eigentlich genau wissen, daß diese Fra- gen in der Enquete-Kommission behandelt werden. Man muß natürlich wissen, wie diese zentrale Ver- Aber so widersprüchlich die Einlassungen der SPD- sorgung der Arzneimittel vor sich gehen soll. Fraktion im Ausschuß waren, so widersprüchlich sind (Feilcke [CDU/CSU]: Auf Befehl!) sie auch heute hier. Da heißt es: Zu diesem Zwecke gründen Krankenkas- So muß man feststellen, daß die SPD eine Verlänge- sen, Apotheker und Kassenärzte gemeinsam ein Arz- rung der Arbeit der Enquete-Kommission nicht mit- neimittelinstitut für die kassenärztliche Versorgung. getragen hat. Einerseits beklagt sie sich über man- Es erhält die Aufgabe, den gesamten Markt vom Bun- gelnde Beratungszeit im Ausschuß für Arbeit und So- desgesundheitsamt zugelassener Arzneimittel zu zialordnung, andererseits stimmt sie aber nicht zu sichten und die einzelnen Präparate auf ihre Eignung —nach eigenem Bekunden sei das unbedingt not- für die kassenärztliche Verordnung hin zu untersu- wendig — , wenn es darum geht, den Sachverständi- chen und zu bewerten. gen in der Enquete-Kommission mehr Zeit für ihre Arbeit zu verschaffen. Das ist ein Widerspruch. Das In diesem Stil geht das weiter. Meine Damen und muß hier gesagt werden. Damit wird die Glaubwür- Herren, wer selbst im Glashaus sitzt, sollte nicht mit digkeit all der Einlassungen die Sie heute gemacht Steinen werfen. haben, in Frage gestellt. (Zuruf von der CDU/CSU: So ist es!) (Jaunich [SPD]: Was Sie da sagen, ist doch falsch!) Wer uns Bürokratie vorwirft, sollte mit der Überprü- fung bei sich selbst beginnen und die Vorstellungen, —Herr Jaunich, das wissen Sie doch. Sie haben doch die er für die Zukunft entwickelt hat, schnell wieder Herrn Kollegen Kirschner im Regen stehen gelassen, revidieren. Wenn von Bürokratisierung die Rede ist, als es darum ging, eine solche Verlängerung gemein- möchte ich sagen: Es genügt ein Blick in diese soge- sam zu beantragen. nannten Eckdaten der sozialdemokratischen Frak- (Dr. Vogel [SPD]: Die Minderheit in der En- tion, um festzustellen, was später in Wirklichkeit ge- quete-Kommission seid ihr!) schehen soll. — Nein, Herr Vogel. Sie haben auf das Minderheiten- . Herr Dreßler und auch Herr Kirschner haben von recht abgestellt. Als es aber darum ging, eine solche „Alptraum" gesprochen. Sie haben wiederholt her- Verlängerung zu beantragen, war Ihre Fraktion nicht vorgehoben, es sei ein besonders frevelhaftes Verge- dazu zu bewegen. Im Gegenteil: Als wir die Verlän- hen — so möchte ich es einmal mit meinen Worten gerung bis zum 30. September 1989 beantragt haben, sagen — , daß die Pharmaindustrie nicht den soge- haben Sie sich der Stimme enthalten und dadurch nannten Solidarbeitrag beibringe. Ich darf wegen der klargemacht, daß Sie die Arbeit dieser Kommission Kürze der Zeit auf das verweisen, was Herr Seehofer nicht mehr für notwendig halten. bereits zu den Berechnungen gesagt hat. Aber festge- stellt werden muß, daß durch die Verneinungs- und (Dr. Vogel [SPD]: So fair sind wir: nur enthal- Ablehnungspolitik der SPD-Fraktion eine Beihilfe zu ten!) dem von Ihnen doch immer bekämpften „Kapitalis- Da sind wir ganz anderer Meinung. mus der Pharmaindustrie" geleistet wird. Sie sitzen mit der Pharmaindustrie in einem Boot, wenn Sie sich Heute ist wiederholt zur Bürokratie Stellung ge- nicht entschließen können, wenigstens die Festbe- nommen worden, die durch diese Gesundheitsreform tragsregelung mitzutragen, die ein wesentliches verursacht werde. Herr Haack kann das als Apotheker Stück der Kostendämpfung und auch der Steuerung ja besonders gut beobachten; er ist auch darauf ein- darstellt. gegangen. Ich darf Ihnen kurz vortragen, wie denn die Bürokratie bei der Sozialdemokratie aussieht. Ein Meine Damen und Herren, daß Sie aus Ihrem ideo- Blick in die Eckdaten eines sozialdemokratischen logischen Garten dabei nicht herauskommen, wissen Konzepts zur Strukturreform des Gesundheitswesens wir. ist da sehr aufschlußreich. Da heißt es beispielsweise: (Zuruf von der SPD) Die Arzneimittelversorgung muß zentral auf Bundes- ebene erfolgen, — Nein, wir haben da eigentlich keine großen Berüh- rungsängste. Mich amüsiert eigentlich dieses Pam- (Feilcke [CDU/CSU]: Jeden Tag antreten zur phlet — so möchte ich fast sagen — der Eckdaten; Medikamentenausgabe!) denn da kann man feststellen, was Sie sich beispiels- auch hier ist ein Einkaufsmodell zu realisieren, erfor- weise selber eingestehen. Bei der Kassenorganisation derlich ist hier zunächst die Organisierung zusätzli- gestehen Sie sich beispielsweise ein — ich will nicht chen Sachverstandes. alles vorlesen — : 7908 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Dr. Hoffacker Eine Verwirklichung solcher Grundsätze wurde Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Lasten in un- in der Vergangenheit mit der Forderung nach serer Gesellschaft gerecht zu verteilen, dies versprach einer einheitlich regional gegliederten Kranken- der Bundeskanzler vor fünf Jahren. Welche Form der versicherung verbunden. Diese sozialdemokrati- Gerechtigkeit er damit meint, wird in diesem Reform- sche werk wieder einmal deutlich. — man höre gut zu! — (Frau Traupe [SPD]: Richtig!) und gewerkschaftliche Idealvorstellung ist poli- Wieder einmal ist das Motto Ihrer Form von Gerech- tisch nicht zu realisieren. Für sie gibt es weder bei tigkeit: Einsparung zu Lasten der finanziell Schwäch- den Bürgerinnen und Bürgern selbst, aber auch sten. Die wichtigsten Prinzipien unserer Krankenver- innerhalb von SPD und Gewerkschaften keine sicherung — Solidarität, soziale Gerechtigkeit, das Mehrheit. Sachleistungsprinzip — werden durch dieses Gesetz Eine schlimmere Blamage und eine größere Bank- ausgehöhlt. rotterklärung kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Wie sehen nun die Maßnahmen aus, die die zu- Wir sind gut beraten, wenn wir der Öffentlichkeit kunftsträchtige Rettung unseres Krankenversiche- kundtun, was denn nun die SPD mit den Krankenkas- rungssystems bewirken sollen? Betrachten wir das sen vorhat, was sie mit den Apothekern vorhat. Kernstück, betrachten wir die Leistungskürzungen: (Dr. Thomae [FDP]: Was denn? Das weiß Bei den Arzneimitteln werden die berühmt-berüchtig- doch kein Mensch!) ten Festbeträge eingeführt, von denen schon heute — Was denn? Das weiß er gar nicht? Es könnte sein, jeder weiß, daß sie nur für den geringeren Teil der daß er, Herr Thomae, wenn er vielleicht wieder einmal Arzneimittel realisierbar sind. bei uns zur Organisierung des Sachverstandes hinein- (Dr. Becker [Frankfurt] [CDU/CSU]: Für schaut, sich einige wesentliche Punkte ve rinnerlicht, 70 %!) so daß das Ganze dann etwas einfacher wird. Für den größten Teil wird es eine Selbstbeteiligung Meine Damen und Herren, die Zeit geht leider zu von 15 % geben. Ende, sonst würde ich gerne noch ein paar schöne Beispiele des Widerspruchs anfügen, beispielsweise, (Kolb [CDU/CSU]: Bis maximal 15 DM!) was Sie so mit den Ärzten vorhaben — das haben wir Auch bei Heilmitteln wie Massagen und kranken- ja gerade gehört — , daß es keine Einzelabrechnungen gymnastischer Behandlung müssen Versicherte dem- mehr gibt, daß es nur noch Fallpauschalen gibt. Ich nächst 10 % Selbstbeteiligung bezahlen. Das bedeutet kann allen Ärzten, bei denen Sie sich anbiedern, de- bei sechs Massagen à 12,55 DM konkret, daß der Ei- nen Sie aber das Hungertuch versprechen, nur gut genanteil der Patienten 7,53 DM betragen wird, im- empfehlen, daß sie einmal in diese Eckdaten hinein- merhin eine Mehrbelastung von 3,53 DM schauen. Ich weiß, daß Sie auf mich nicht hören, Herr Vo- (Kolb [CDU/CSU]: Ein Pils! — Dr. Becker gel, [Frankfurt] [CDU/CSU]: Noch nicht eine Schachtel Zigaretten!) (Dr. Vogel [SPD]: Nicht immer!) Dann stellen Sie sich einmal diejenigen vor, die chro- aber vielleicht hören Sie auf die WAZ, die Ihnen doch nisch krank sind, die durch ihre heutigen Arbeitsbe- sicher nicht ganz unbekannt ist. Da sagt heute der lastungen häufiger Massagen brauchen. Bei Familien Chefredakteur Ralf Lehmann: „Regierungsbereit- mit einem durchschnittlichen Einkommen kann auf schaft und Regierungsfähigkeit" — auf die SPD-Frak- diese Weise schnell eine Belastung von bis zu 2 % ent- tion bezogen, Herr Fraktionsvorsitzender — „setzen stehen, also bis an die Grenze ihrer sogenannten auch konstruktives Denken und Handeln voraus". Überforderungsklausel. Vielleicht merken wir dies alsbald. Ebenfalls ein tiefer Einschnitt in die Familienein- Herzlichen Dank. kommen wird bei der Versorgung mit Brillen vorge- (Beifall bei der CDU/CSU) nommen. Nicht nur, daß pro Brillengestell nur noch ein Zuschuß von lächerlichen 20 % gezahlt wird und dieser Zuschuß nur noch bei wesentlichen Änderun- Vizepräsident Westphal: Das Wort hat die Abgeord- gen der Sehfähigkeit gewährt wird; bei Ersatzbe- nete Frau Weiler. schaffung und Reparatur zahlt die Kasse überhaupt nichts mehr. Man kann sich also ausmalen, was das in Frau Weiler (SPD): Herr Präsident! Liebe Kollegin- Familien mit mehreren Brillenträgern bedeutet. nen und Kollegen! Herr Hoffacker, Ihr Beitrag hat uns Beim Zahnersatz und bei den kieferorthopädischen eigentlich gezeigt, daß Sie sich mit unserem Gesetz- Leistungen werden — das ist der Gipfel, unsozialer entwurf, mit unseren Vorschlägen überhaupt nicht geht es nicht mehr — die Leistungskürzungen mit der auseinandergesetzt haben. Abkehr vom Sachleistungsprinzip verbunden. Die (Beifall bei der SPD — Kolb [CDU/CSU]: Hat Versicherten müssen in Zukunft 50 % der Kosten er falsch zitiert? — Dr. Thomae [FDP]: Wo ist selbst übernehmen und darüber hinaus die gesamte das Konzept?) Leistung vorfinanzieren. Ich frage Sie, Herr Blüm: Wollen Sie damit bewirken, daß man die Finanzstärke Ich habe sogar den Eindruck, daß Sie noch nicht ein- eines Menschen in Zukunft am Zustand seiner Zähne mal ernsthaft bereit gewesen sind, unsere Änderungs- ablesen kann? anträge zur Kenntnis zu nehmen und sich mit ihnen inhaltlich auseinanderzusetzen. (Zustimmung bei der SPD) Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7909

Frau Weiler Herr Günther, Sie haben davon gesprochen, daß Dr. Becker, es geht ja nicht nur um Tabletten gegen sich die Allgemeinen Ortskrankenkassen bereits dar- Reisekrankheiten. Wie ist es z. B. um die ältere Frau auf vorbereiten, Regelungen zu treffen. mit offenen Beinen bestellt, die dauernd Binden und Stützstrümpfe braucht? Wie ist es bei Stoma-Trägern, (Günther [CDU/CSU]: Ja, so ist es!) also bei Menschen mit künstlichem Darmausgang, mit Ich frage mich natürlich: Warum haben Sie das nicht Reinigungs- und Pflegemitteln? Was ist mit Windeln bereits ins Gesetz geschrieben, und warum sollen die und Gummiunterlagen für Menschen mit Inkonti- Krankenkassen die von Ihnen vorgeschlagenen nenz? Sie wissen, das alles sind keine leichten Fälle. schlechten Regelungen umsetzen? Warum müssen sie Das sind Menschen, die dieser Gegenstände leider die Suppe auslöffeln, die Sie ihnen eingebrockt ha- täglich bedürfen. Ist es wirklich verantwortlich, daß ben? Sie diese Menschen, die genug an ihren Leiden zu (Beifall bei der SPD — Günther [CDU/CSU]: tragen haben, auch noch mit Kosten belasten? Weil das eine Sache der Selbstverwaltung Eine weitere Ungereimtheit Ihres Gesetzes ist die ist! Das geht nicht im Gesetz!) Zuzahlung von 10 DM für die ersten 14 Krankenhaus- Bei der kieferorthopädischen Behandlung, die ja vor tage. allen Dingen bei Kindern erfolgt, werden erst einmal (Dr. Vogel [SPD]: Das ist wohl wahr!) nur 80 % der Kosten erstattet. Das übrige Fünftel er- halten die Eltern nach Abschluß der Behandlung zu- Bereits während der Anhörung wurde die schon gel- rück. tende Zuzahlung von 5 DM als unsinnig und bürokra- tisch kritisiert, aber Sie setzen noch eins drauf und (Kolb [CDU/CSU]: Halten Sie das nicht für verdoppeln die Zuzahlung, und das in einem Bereich, richtig?) der mit Eigenverantwortung nun überhaupt nichts zu — Das müßten Sie wissen, wenn Sie kleine Kinder tun hat. haben. (Beifall bei der SPD) (Kolb [CDU/CSU]: Habe ich gehabt!) - Zum Schluß komme ich zu einem weiteren sehr Das kann je nach Behandlungsart mehrere Monate dubiosen Punkt in Ihrem Gesetzentwurf, der charak- oder sogar Jahre dauern. Man kann sich die finan- teristisch für das gesamte Verfahren ist. Mitte Septem- zielle Belastung von Familien mit mehreren Kindern ber erklärte eine Gruppe von Kollegen aus der CDU/ plastisch vorstellen. CSU, sie könne dem Gesetz nicht zustimmen, wenn in (Kolb [CDU/CSU]: Und wenn sie die Be-der Neufassung des Leistungsrechts auch die Finan- handlung nicht beenden?) zierung von Schwangerschaftsabbrüchen durch die Krankenkassen geregelt werde. Abgesehen davon Auch das Thema Fahrtkosten ist ein bitteres Kapi- spricht dieses plötzliche Erwachen nicht gerade für tel. Hier werden die Leistungen der Kassen faktisch die intensive Beratung in Ihrer Fraktion. Außerdem auf Null gebracht. Nur wenn die einzelne Fahrt mehr müßte Ihnen bekannt sein, daß immerhin zwei höchst- als 20 DM kostet, zahlt die Kasse noch etwas. Für Hin- richterliche Entscheidungen Schwangerschaftsabbrü- und Rückfahrt zusammen sind das bis zu 40 DM Ei- che auf Krankenschein als nicht rechtswidrig beschie- genbeteiligung. Angesichts der Mängel des öffentli- den haben, 1986 das Bundessozialgericht und 1988 chen Personennahverkehrs — insbesondere im ländli- das Bundesverfassungsgericht. Aber die Diskussion chen Raum — ist diese Regelung zynisch und rück- zeigt die Zerrissenheit der Koalition in dieser Frage. sichtslos gegenüber denjenigen, die keinen Privatwa- Die Gesetzesklarheit wird einer wirren Koalitionsstra- gen zur Verfügung haben, tegie geopfert, (Zustimmung bei der SPD) (Beifall bei der SPD) also gegenüber Kindern, Schülern, Alten, Kranken und für die Betroffenen werden die Rechtsunsicher- und vielen Frauen. heit und die Angst vor staatlichen Sanktionen weiter- Wer alle diese Leistungskürzungen, Zuzahlungen hin zunehmen. Dieser Einstieg, den Sie hier vorneh- und Selbstbeteiligungen schafft, wer für diese Bela- men, liegt genau auf der Linie mit den Memminger stungen verantwortlich ist, braucht natürlich ein Fei- Prozessen und vielen anderen Anzeichen. Da verwei- genblatt. Wer Härtefälle produziert, muß Härtefallre- gert z. B. das Sozialamt Fulda, was der Kollege Dreg- gelungen nachschieben. ger mit Sicherheit gern bestätigen wird, die Finanzie- (Günther [CDU/CSU]: Härtefallregelungen rung eines legalen Schwangerschaftsabbruchs. gibt es doch auch heute schon! Das ist doch (Kolb [CDU/CSU]: Was verstehen Sie unter nichts Neues!) einer legalen Abtreibung?) Abgesehen davon, daß dieser Sonderanspruch für fi- Da verweigern private Krankenversicherungen sowie nanziell Schwache einen diskriminierenden Charak- die Landwirtschaftliche Krankenkasse Unterfranken ter hat, hilft er denen nicht weiter, die knapp über der die Zahlung des Abbruchs. Da wird von Gerichten Einkommensgrenze von 1 232 DM liegen. Diese Men- dem Arbeitgeber Recht gegeben, wenn er die Lohn- schen trifft Ihr sogenanntes Reformgesetz mit voller fortzahlung bei Schwangerschaftsabbruch mit sozia- Härte. ler Indikation verweigert, und schließlich müssen Be- Meine Damen und Herren, es würde noch viel Zeit amtinnen in Bayern die Schwangerschaftsabbrüche erfordern, alle Leistungskürzungen hier vorzustellen. bei sozialer Indikation selbst bezahlen. In diesem Kon- Denken wir nur an die zusätzlichen Ausschlüsse von text betrachtet, ist die scheinbar nur formale Belas- Heil- und Hilfsmitteln, die vorgesehen sind. Herr sung der Finanzierung von Schwangerschaftsabbrü- 7910 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Frau Weiler chen in der RVO ein weiterer Angriff auf den § 218 Aber bisher fühlten Sie sich in diesem Flügel der CDU StGB. noch nicht stark genug, um offen das Kippen des (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten § 218a anzugehen. Also suchten Sie einen Weg hin- der GRÜNEN — Kolb [CDU/CSU]: Nein, tenherum, neben dem sogenannten Beratungsgesetz. eine Richtigstellung, Frau Kollegin!) So gab es denn diesen Versuch von 40 Abgeordneten, nun über den Weg der Krankenkassenfinanzierung Liebe Kolleginnen und Kollegen, da das Licht auf- von Schwangerschaftsabbrüchen der Abbruchmög- leuchtet, möchte ich jetzt schließen. Ich habe versucht, lichkeit insgesamt den Garaus zu machen. Der Deal die Sorgen und Ängste der Menschen auszudrük- war klar: Ihr bekommt unsere Zustimmung zum Ge- ken, setz nur, wenn endlich die Finanzierung der Schwan- (Dr. Becker [Frankfurt] [CDU/CSU]: Die gerschaftsabbrüche aus den Kassenleistungen her- Ängste habt ihr doch gemacht!) ausgenommen wird. die sich mit ihren Problemen an uns gewandt haben, (Kolb [CDU/CSU]: Nein, wenn es nicht zur aber auch, wie ich weiß, mit vielen Briefen an Sie. Pflicht wird!) Diese Menschen — da können Sie sicher sein — ha- ben keinerlei Verständnis für Ihre Art der Lastenver- Einer kurzen Phase der Aufregung folgte eine ab- teilung. surde, aber sehr vielsagende Lösung. Die Finanzie- rung von Abbrüchen ist in dem neuen Gesetz nicht (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten mehr geregelt, sondern bleibt als einsame Bestim- der GRÜNEN) mung in der Reichsversicherungsordnung stehen, so wie der letzte Baum, der noch steht, bevor er den Vizepräsident Westphal: Das Wort hat die Abgeord- Kreissägen zum Opfer fällt. nete Frau Beck-Oberdorf. Man mache sich klar, was das bedeutet: Wenn schon nicht durchgesetzt werden kann, daß jede Frau - zur Austragung auch eines von ihr nicht gewünschten Frau Beck-Oberdorf (GRÜNE) : Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Das Fürchterliche an die- Kindes gezwungen wird, so sollen wenigstens über sem parlamentarischen Betrieb — daher rührt auch die Finanzierung die Daumenschrauben angelegt das begründete Desinteresse großer Bevölkerungs- werden. teile an unseren Debatten — ist die Tatsache, daß Ent- In diesen Kontext gehört, daß von Ihrer Seite ein scheidungen der Regierung im wesentlichen bereits Gesetzentwurf abgelehnt worden ist, den wir in dieser festgelegt sind, bevor sie in die parlamentarische Be- Legislaturperiode eingebracht haben, in dem es ratung kommen. darum ging, wenigstens die Verhütungsmittel über (Kolb [CDU/CSU]: Was habt ihr denn im die Krankenkassen zu finanzieren. Ausschuß geschafft? — Weitere Zurufe von (Kolb [CDU/CSU]: Sie sind doch sonst so für der CDU/CSU) das Verursacherprinzip!) So war das auch mit dem sogenannten Gesundheits- Reformgesetz. Eine Regierung, die sich immer und Das zeigt, von welcher Seite her Sie wirklich operie- immer wieder auf ihre Abgeordneten, nämlich die der ren. ihr zugehörigen Koalitionsfraktion, verlassen kann, (Beifall bei den GRÜNEN) die zur Mehrheitsbeschaffung bereitstehen, Wieder einmal trifft dies selbstverständlich nicht die (Günther [CDU/CSU]: Ja, wir sind verläß- wohlhabenden Frauen; denn ihr Gatte oder Liebhaber lich! Ist doch ganz klar! Im Gegensatz zu kann nach wie vor, wenn es sein muß, auch auf Ge- Ihnen!) schäftskosten, einen Flug nach London plus den dor- hat damit auch jede parlamentarische Herausforde- tigen Abbruch finanzieren. Das, was so ärgerlich und rung im Griff, zumindest bis zu den nächsten auch so gemein ist — wir wissen es alle — , ist, daß Wahlen. auch auf diesen Bänken der Koalition Männer sitzen, (Dr. Bötsch [CDU/CSU]: Und das ist gut deren Frauen oder Liebhaberinnen ungewollt so!) schwanger geworden sind. Nur einmal schien es deshalb im Verlauf der Bera- (Hört! Hört! bei den GRÜNEN) tungen dieses Gesetzentwurfs so, als ob er tatsächlich scheitern könnte, und zwar als 40 Unionsabgeordnete Sie haben alle erdenklichen Möglichkeiten, diesen wieder einmal ein neues Stückchen in Sachen Frauen Abbrüche im Ausland, wo das diskret gelöst werden kann, zu ermöglichen. Schwangerschaftsabbruch aufführten. Der Sachver- halt ist einfach. Noch gibt es neben dem § 218, der (Kolb [CDU/CSU]: Sie stellen hier aber Be Schwangerschaftsabbrüche zu einer Straftat erklärt, hauptungen auf! Das ist eine ungeheuerliche den § 218a, der den Frauen unter bestimmten Bedin- Bemerkung! — Dr. Bötsch [CDU/CSU]: Sie gungen den Abbruch einer Schwangerschaft erlaubt. sind wohl nicht ganz bei Trost!) Diese eingeschränkte Möglichkeit, die allerdings weit von der Möglichkeit der Selbstbestimmung der Den Frauen, die hier im Lande bleiben müssen, ma- Frauen entfernt ist, ist bekanntermaßen einem guten chen sie finanzielle Schwierigkeiten. Teil der Herren vom rechten Rand dieses Hauses ein (Beifall bei den GRÜNEN — Freiherr von Dorn im Auge. Schorlemer [CDU/CSU]: Wo ist die Ditfurth (Beifall bei den GRÜNEN) denn hingeflogen?) Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7911

Frau Beck-Oberdorf Das, meine Damen und Herren, finde ich niederträch- den Sie wirklich etwas für eine Strukturreform in der tig. Ich sage es ganz bewußt: Ich finde es niederträch- Krankenversicherung tun. tig. (Beifall bei der SPD) (Kolb [CDU/CSU]: In der Diffamierung ken- nen Sie keine Grenzen!) Das gilt vor allem für die Gliederung des Krankenver- Sie alle sind weit davon entfernt, auch nur eine Spur sicherungssystems, das verschiedene Mitgliedergrup- davon zu begreifen, in welchen Nöten sich Frauen pen benachteiligt, einige unberechtigt privilegiert befinden, die schwanger werden, ohne diese Schwan- und insgesamt die Krankenkassen gegenüber den gerschaft austragen zu wollen oder zu können. Leistungsanbietern schwächt. Es ist einfach unerträg- lich — da werden Sie uns als Sozialdemokraten doch (Beifall bei den GRÜNEN) zustimmen — , daß wir in der sozialen Krankenversi- Daran ändert sich auch nichts, wenn Sie einige we- cherung Beitragsunterschiede bis zu 8 Prozentpunk- nige weibliche Kronzeuginnen wie die bayerische Ju- ten haben, in der einen Kasse ein Beitrag von 15 % stizministerin auftun, die Sie in diesem Vorhaben geleistet werden muß, während der Nachbar, der in quasi decken. einer anderen Kasse ist, viel weniger, nämlich 9 %, zu Die Prozesse in Memmingen bezahlen braucht. Das bedeutet doch: Es existieren am gleichen Ort in der sozialen Krankenversicherung (Dr. Becker [Frankfurt] [CDU/CSU]: Haben ganz erhebliche Beitragsunterschiede. Dieses Pro- alle mit dem GRG zu tun?) blem haben Sie nicht aufgegriffen, weil Sie keinen haben in erschütternder Weise zum Vorschein ge- Mut haben. Wir sagen aber: Das ist unsozial, und das bracht, wie sehr Frauen in diesem Land immer noch wollten wir mit unseren Vorschlägen ändern. gequält werden, wenn sie sich nicht unterwerfen. (Beifall bei der SPD — Dr. Becker [Frankfurt] (Beifall bei den GRÜNEN) [CDU/CSU]: Vom Finanzausgleich hat er Unterwerfen heißt: Männer wollen Frauen zwingen, noch nichts gelesen!) auch gegen ihren Willen Kinder zu gebären, - Wenn also der eine Arbeitnehmer das Pech hat, (Kolb [CDU/CSU]: Sie machen jede Illegali-einer teuren Kasse anzugehören, oder ihr sogar tät mit, wenn es Ihnen paßt!) zwangsweise zugewiesen wird, während sich der An- Richter, Staatsanwälte, Ärzte, Beamte der Beihilfestel- gestelltenkollege die Kasse mit den günstigen Bei- len und eben auch Parlamentarier. tragssätzen aussuchen kann, kann das doch sozial Noch ist dieser Vorstoß durch die jetzt vorliegende nicht gerechtfertigt sein. Regelung abgewehrt. Aber wir wissen, daß Sie nicht (Sehr richtig! bei der SPD) aufgeben. (Günther [CDU/CSU]: Sie wissen überhaupt Hier hätte eine Strukturreform ansetzen können, um gar nichts! — Kolb [CDU/CSU]: Sie verste-mit diesen skandalösen Problemen fertigzuwerden. hen nicht einmal etwas!) Es ist also keine Modernisierung der Strukturen er- Ich befürchte leider, daß Sie in einer neuen Familien- folgt, sondern Sie betreiben sozialen Rückschritt. Das, ministerin, wenn sie denn Verhülsdonk heißt, eine meinen wir, tun Sie aus einem Dogma heraus, das wir, gute Bündnispartnerin haben werden. weil man mit Ihnen darüber nicht mehr sachlich de- Bleibt nur weiter zu hoffen, daß die Frauen Ihnen battieren kann, ablehnen. davonlaufen, wo sie nur können. Beim Zahnersatz — das ist hier schon gesagt wor- (Beifall bei den GRÜNEN — Kolb [CDU/-den; ich betone es noch einmal — sollen nun die CSU]: Hoffentlich nicht zu Ihnen! Da sind sie Selbstbeteiligung und das Kostenerstattungsprinzip noch schlimmer dran!) eingeführt werden. Sie werden das sehr bald spüren, auch bei arbeitslosen Menschen, die dann möglicher- weise — das wäre schlimm genug — an ihren Zahn- Vizepräsident Westphal: Das Wort hat der Abgeord- lücken erkennbar sind. nete Urbaniak. (Widerspruch bei der CDU/CSU) — Werfen Sie die Dinge nicht so weit weg! Urbaniak (SPD): Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Bundesregierung verfolgt mit diesem Ge- (Kolb [CDU/CSU]: Ein Glück, daß Sie glau setzentwurf einmal mehr ein bekanntes Muster. Kol- ben, was Sie sagen!) lege Becker, die Probleme, die eigentlich mit der Wir haben das alle erlebt, bis die Sozialdemokraten Strukturreform gelöst werden sollten, werden ver- die richtigen Leistungen in der sozialen Krankenver- schoben, wie wir meinen, ausgeklammert und tat- sicherung eingeführt haben. Dann waren diese Dinge sächlich auf unbestimmte Zeit vertagt. weg. Nehmen Sie sich daran ein Beispiel! (Dr. Becker [Frankfurt] [CDU/CSU]: Das habe ich doch vorhin erklärt! — Weiterer Zu- (Beifall bei Abgeordneten der SPD) ruf des Abg. Kolb [CDU/CSU]) Kostendämpfung ist, wie wir meinen, bei Ihnen — Kollege Kolb, es ist sinnlos. Tragen Sie an anderer Selbstzweck. Abkassieren ist Ihre Methode. Darum Stelle zur Findung der sachlich richtigen Entschei-sage ich: Über das, was Sie hier vorstellen und als dung bei, und halten Sie sich hier zurück. Dann wür Erfolg darlegen wollen, müssen wir Sozialdemokraten 7912 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Urbaniak weiter aufklären, damit klipp und klar für alle erkenn- Mir kam es darauf an, Ihnen vorzutragen, daß bei bar wird: Blüm ist der Abkassierer, der Beurteilung, die wir Sozialdemokraten Ihnen poli- tisch sowieso dargelegt haben, selbst zwei Fachleute, (Kolb [CDU/CSU]: Nein! — Zuruf von der die Ihnen nahestehen, klipp und klar sagen: Luftbu- CDU/CSU: „Herr Blüm" bitte!) chungen bei Ihren Darstellungen. Für die Zukunft ist ändert keine Strukturen. mit weiteren Beitragserhöhungen zu rechnen. Dies ist Es kommen von uns weiter sachgerecht bezogene ein unsoziales Reformwerk — wenn es die Bezeich- nung Reformwerk überhaupt verdient. Flugblätter und Aufklärungsmaterial Wieder einmal hat der Herr Bundesminister für Ar- (Kolb [CDU/CSU]: Aber hoffentlich richtige beit und Sozialordnung seine Aufgabe verfehlt. Er hat und ehrliche!) nicht sozial gehandelt. Er hat unsozial gehandelt. in der nächsten Woche für Hunderttausende von Be- (Beifall bei der SPD) triebsräten, für Vertrauensleute. Das sind alles Frauen und Männer in den Betrieben, die sehr genau rechnen können Vizepräsident Westphal: Das Wort hat der Abgeord- (Kolb [CDU/CSU]: Finanziert das die Phar- nete Andres. maindustrie?) und die bisher schon, Kollege Kolb, von der Politik der Andres (SPD) : Herr Präsident! Meine sehr verehrten Demontage der sozialen Rechte und der sozialen Be- Damen und Herren! Eines der Kernprobleme einer sitzstände überzogen worden sind; denn da haben Sie Gesundheitsreform, die ihren Namen wirklich ver- zuungunsten der breiten Schichten der Bevölkerung dient, ist die Organisierung einer bürgernahen und Ihre Politik betrieben. wohnortnahen gesundheitlichen Versorgung. Ich darf in diesem Zusammenhang, weil der Kollege (Kolb [CDU/CSU]: Und die Finanzierbar- Blüm mir heute zu den „zahlreichen Luftbuchungen"- keit!) keine Frage gestattet hat, etwas sagen. Sie haben den Wer das sogenannte Gesundheits-Reformgesetz Kollegen Dreßler darauf angesprochen. durchsieht und prüft, ob und wie dort versucht wird, (Günther [CDU/CSU]: Der hat hier ja auch dieses Problem zu lösen, wird dazu nichts finden. falsch erzählt!) Nichts, aber auch gar nichts bieten Sie von der Koali- tion zur Lösung dieser Probleme an. Nun habe ich hier den „Gelben Dienst" vom 24. No- vember 1988 — taufrisch —, Seite 5; dort können Sie Sind Ihnen eigentlich die Klagen der Bürgerinnen das wegen der Wahrheit, die damit verbunden ist, und Bürger verborgen geblieben, nachlesen. Dort wird festgestellt: (Zuruf von der CDU/CSU: Öfter mal was Sechs Wochen vor Inkrafttreten des Gesundheits Neues!) Reformgesetzes ... herrscht bei den Ortskran- sie fühlten sich in unserem Medizin- und Gesund- kenkassen immer noch Ratlosigkeit darüber, wie heitsbetrieb zu Objekten herabgewürdigt, die neuen Aufgaben bewältigt werden können. (Kolb [CDU/CSU]: Oho!) Willi Heitzer, sie könnten nicht mitwirken, die Entscheidungen fie- — CSU — len fern vom tatsächlichen Geschehen? Haben Sie das Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverban- alles nur überhört, weil Sie keinen Lösungsvorschlag des, haben, oder wollen Sie allen Ernstes behaupten, diese Probleme bestünden nicht? (Kolb [CDU/CSU]: IG-Metall-Mitglied!) (Dr. Vogel [SPD]: Sehr wahr!) sieht in dem Gesetzentwurf Sind Ihnen die Äußerungen der Versicherten unbe- — Kollege Blüm — kannt, nach denen sie sich beim Gang zu manch einer Krankenkasse vorkommen, als wären sie bei einer zahlreiche „Luftbuchungen" . Behörde? Das stellt er zunächst fest. Ich zitiere weiter: Ich wiederhole: Ihr sogenanntes Gesundheits-Re- Der Gesetzgeber mache Versprechungen, wel- formgesetz verleugnet die Probleme, hat keine Ant- che die Krankenkassen nicht erfüllen könnten. worten. Heitzer wirft dem Bundesarbeitsminister vor, daß (Beifall bei Abgeordneten der SPD) die für Beitragssenkungen vorgesehenen Einspa- Aber nicht nur das. Es macht alles noch schlimmer, rungen in Höhe von 6,2 Milliarden Mark gar nicht noch bürgerferner. realisiert werden könnten. Die geradezu abenteuerliche bürokratische Aufblä- Damit hat ein Mann aus der Praxis gesprochen, und hung, die Sie mit Ihrem Gesetz erreichen werden, ent- Ihr Zahlenwerk ist Makulatur. fernt die Krankenkassen immer weiter von ihren ei- Heitzer führt weiter an, schon ab 1991 werde es gentlichen Aufgaben. wieder steigende Beiträge geben. Heitzer und Hans Statt den Versicherten mit Rat und Tat bei Fragen Sitzmann, der Geschäftsführer des AOK-Landesver- von Gesundheit und Krankheit beistehen zu können, bands Bayern, sagen, die geplante Pflegeversiche- werden die Krankenkassen dank Ihres Gesetzesmon- rung werde das herausfordern. strums gezwungen sein, den Versicherten mit Rat und Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7913

Andres Tat bei der Ausfüllung neuer Formulare zu helfen. So wortung für die Finanzierung der Gesundheitsversor- wird das kommen. gung in der Region haben, die Gebietskörperschaften, Sie denaturieren unsere Krankenkassen zu Voll- also Gemeinden, Kreise, Städte und das Land, die die zugsorganen Ihrer Bürokratie-Orgie: Alles wird noch politische Verantwortung für das Funktionieren der komplizierter; denken Sie nur an die vier verschiede- Gesundheitsversorgung haben, die Vertreter der Lei- nen Erstattungsstufen bei Arzneimitteln. Alles wird stungserbringer, also Ärzte, Zahnärzte, Apotheker, noch bürokratischer; denken Sie nur an Ihre Härtefall- Krankenhäuser und andere Gesundheitsberufe, die regelung. die Verantwortung für eine ordnungsgemäße Lei- stungserbringung haben, in dieser Gesundheitskon- Die einzelnen Versicherten werden nicht mehr ferenz zusammenwirken. Was gibt es eigentlich an durchsehen, sie werden, weil sie sich nicht mehr zu- diesem vernünftigen Vorschlag auszusetzen? rechtfinden, auf Leistungen, die sie benötigen, zu gu- ter Letzt verzichten. Und genau das wollen Sie! Mehr (Günther [CDU/CSU]: Planwirtschaft!) Bürokratie provoziert mehr soziale Ungerechtigkeit. Außer Polemik haben wir von der Koalition dazu bis- Das nehmen Sie bewußt in Kauf. her nichts gehört. (Beifall bei der SPD — Kolb [CDU/CSU]: Das (Beifall bei der SPD) schreiben Sie mal groß ins Stammbuch!) Wissen Sie, wer zur Herstellung von mehr Bürgernähe Wir Sozialdemokraten wissen: Ohne eine bürgernä- selbst nichts, aber auch gar nichts anzubieten hat, here Gesundheitsversorgung wird eine Gesundheits- sollte sich mit der Kritik an den Vorstellungen anderer reform ein Torso bleiben. Wir haben daher in unseren sehr zurückhalten. Vorschlägen, die Sie alle abgelehnt haben, diesem Herr Arbeitsminister Blüm, Sie haben unsere regio- Gedanken einer bürgernahen Versorgung Rechnung nale Gesundheitskonferenz in der Vergangenheit getragen. Wir Sozialdemokraten wissen auch: Wer — und heute hier wieder — als Gesundheits-Sowjet bürgernah versorgen will, muß zuvor bürgernah ent- diffamiert. Ihre diesbezügliche üble Nachrede scheiden. Wir wollen daher, daß alle Entscheidungen —- darin sind Sie ja konkurrenzlos — steht in der Tra- über die Einzelheiten der Gesundheitsversorgung dition Ihrer Partei, die schon häufig versucht hat, deut- dort getroffen werden, wo diese Versorgung auch lich zu machen, daß alle Wege der Sozialdemokratie wirklich stattfindet: vor Ort, in der Region. Da gehören nach Moskau führen. sie hin. Denn das Gesundheitswesen berührt die Bür- gerinnen und Bürger hautnah. (Kolb [CDU/CSU]: Bei euch gibt's jetzt Pe restroika! — Weitere Zurufe von der CDU/ Stellen Sie sich von der Koalition eigentlich nicht CSU) die Frage, ob es sinnvoll ist, daß über die chirurgische Krankenhausversorgung in Würzburg nicht dort, son- Herr Blüm, wie muß man eigentlich einen Vorgang dern im weit entfernten München, über die internisti- nennen, wenn der Minister hier eine halbe Stunde sche Krankenversorgung in Bielefeld nicht dort, son- moralisch jammert, er werde übel verleumdet, dern in Düsseldorf, über die urologische Kranken- (Günther [CDU/CSU]: Das ist ja auch so, das hausversorgung in Emden nicht dort, sondern in Han- stimmt!) nover entschieden wird? So ist es nämlich derzeit, und an diesem Zustand ändern Sie nichts. aber dann in seiner eigenen Rede bei der Zuzahlung zum Krankenhausaufenthalt hier nur die halbe Wahr- In der ambulanten Versorgung sind die Entschei- heit sagt dungsstrukturen ähnlich. Auch dort wird auf Landes- ebene entschieden und nicht vor Ort. (Dreßler [SPD]: Sehr richtig! — Seehofer [CDU/CSU]: Nein!) Wenn Sie von der Koalition auch die Frage nach dem Sinn und nach der Qualität von Entscheidungen und in seiner eigenen Rede und an anderer Stelle den stellen, die weit weg vom tatsächlichen Geschehen politischen Gegner ständig und wiederholt diffamiert? getroffen werden, wo sind dann Ihre Antworten dazu? Herr Minister, ich nenne ein solches Verhalten phari- In Ihrem sogenannten Reformgesetz gibt es zu diesen säerhaft. grundlegenden Problemen keine Antworten. Dort (Beifall bei der SPD — Kolb [CDU/CSU]: Na, geht es Ihnen nicht um eine vernünftige Gestaltung na!) der Versorgung der Patienten, nein, dort geht es Ihnen Wenn die Ärzte und Zahnärzte derzeit allein be- nur darum, wie Sie an das Geld der Patienten am stimmen können, wie die Versorgung der Bürger aus- schnellsten herankommen. sieht, dann sind Sie glücklich. Wenn aber die Kran- (Beifall bei der SPD) kenkassen und Kommunen als Vertreter der Bürger- Wir Sozialdemokraten haben uns in unserem Kon- und Versicherteninteressen mitreden sollen, wie wir zept für eine durchgängige Regionalisierung des Ge- dies wollen, dann fällt Ihnen nur noch „Kommunis- sundheitswesens entschieden. mus", „Sowjet" und „Moskau" ein. Aber so sind Sie eben! Bürgernähe, Bürgerinteressen sind für Sie Tarn- (Kolb [CDU/CSU]: Denken Sie an Ihren Aus-kappen, hinter denen Sie die eigensüchtigen Interes- spruch von der Bürokratie!) sen mächtiger Gruppen verstecken. Wir wollen die Bürgernähe. Wir wollen die Entschei- (Beifall bei der SPD und der Abg. Frau Unruh dungen vor Ort, also da, wo sie hingehören. [GRÜNE]) Wir wollen, daß die Krankenkassen als Sachwal- In Zusammenhang mit unseren Vorstellungen zur ter der Versicherteninteressen, die die Hauptverant- regionalen Gesundheitskonferenz und ihren Aufga- 7914 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Andres ben werfen Sie uns vor, wir würden das Gesundheits- Gruppen des Gesundheitswesens in einem fruchtba- wesen unserer Republik mit einer alles erstickenden ren Dialog. Fülle von Plänen überziehen. Herr Thomae, Herr Cro- (Kolb [CDU/CSU]: In einem furchtbaren!) nenberg und andere haben das gesagt. Was für ein Quatsch! Das läßt sich in die Unterabteilung jener Daran ändert sich auch nichts, wenn Herr Blüm hier in Polemiken einordnen, die deshalb entstehen, weil Sie seiner Rede sagt, führende Ärzterepräsentanten hät- selbst zu denjenigen, die Sie anrempeln, keine Alter- ten unsere Vorschläge abgelehnt. Wir werden weiter native haben. Und es ist ja in der Tat so: Wenn es um über diese Konzeption diskutieren. Wir werden weiter Lösungsvorschläge zu den wirklichen Strukturproble- mit den Gruppen des Gesundheitswesens reden; men unseres Gesundheitswesens geht, enthält Ihr so- denn diese Gespräche sind notwendig, genanntes Gesundheits-Reformgesetz lauter weiße (Kolb [CDU/CSU]: Das rote Licht leuchtet!) Blätter. und die Strukturreform des Gesundheitswesens, Ich muß sagen, ich fand es in einem Punkt sehr meine Damen und Herren, liegt noch vor uns. Sie erhebend, den Bundeskanzler hier in der Etatdebatte drücken sich mit diesem Gesetzentwurf um jene Ent- zu hören. Er selber sprach nämlich immer vom „Ge- scheidungen, die die Probleme des Gesundheitswe- sundheitskosten-Reformgesetz". Damit hat er eigent- sens lösen könnten. lich den Nagel auf den Kopf getroffen. Sie sollten sich Herzlichen Dank. von ihm in dieser Frage belehren lassen. (Beifall bei der SPD) (Beifall bei der SPD) Meine Damen und Herren, solange es nach dem Motto „Die Krankenversicherten bringen das Geld Vizepräsident Westphal: Das Wort hat der Bundes- auf, und die Ärzte bestimmen, was damit gemacht minister für Arbeit und Sozialordnung. wird" — das ist der tatsächliche Zustand im heutigen (Jahn [Marburg] [SPD]: Der hat hier schon Gesundheitswesen — geht, ist für Sie alles in Ord- viel zu lange geredet!) nung, dann herrscht Demokratie. - (Urbaniak [SPD]: Jawohl!) Dr. Blüm, Bundesminister für Arbeit und Sozialord- Wenn aber diejenigen, die das Geld aufbringen, auch nung: Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich darüber mitbestimmen sollen, wo und wie es verwen- möchte mit zehn Punkten det wird, dann herrscht Entmündigung. (Dreßler [SPD]: Oh Gott!) Ein anderes Beispiel: Wir wollten eine Großgerä- aus meiner Sicht die Diskussion zusammenfassen. teplanung. Wir wollten, daß vorher festgelegt wird, wohin die teuren medizinischen Großgeräte kommen, Erstens. Wir stehen mit dem Gesundheits-Reform- damit die sinnlosen Doppelinvestitionen vermieden gesetz vor dem Ziel. werden. Was ist denn daran eigentlich unvernünf- (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — tig? Zuruf von der SPD: Am Ende!) Auch heute schon gibt es Großgeräteplanungen; Es war ein schwerer Weg. Manche haben befürchtet, CDU/CSU und FDP haben sie selber eingeführt. Auch andere haben gehofft, daß wir im Dickicht von Grup- hier stört Sie an unserem Vorschlag doch nur wieder, penegoismen und Besitzständen hängen bleiben. Wir daß die Krankenkassen als diejenigen, die alles be- stehen heute im Deutschen Bundestag vor dem Ziel. zahlen sollen, künftig auch mitreden sollen. Auch hier (Frau Traupe [SPD]: Tolles Ziel!) soll doch Ihre Polemik nur wieder verdecken, daß Sie sich zu Anwälten eigensüchtiger Sonderinteressen Zweitens. Ab 1. Januar 1989 schlägt die Stunde der machen. Wahrheit für die Opposition. Nein, alles das, was wir an Bedarfsplanung verlan- (Kleinert [Marburg] [GRÜNE]: Am 15. No gen, ist prinzipiell nicht neu. Neu ist lediglich, daß die vember 1990!) Krankenkassen und die Kommunen bei der Bedarfs- Die Angstkampagne wird dann mit der Realität zu- planung zukünftig mitentscheiden, daß die vielen ein- sammenstoßen und daran zerschellen. zelnen bestehenden Planbruchstücke zu einem ge- Drittens. Ab 1. Januar 1989 hat die Selbstverwal- meinsamen Ganzen zusammengefaßt werden, daß tung das Wort. Neue Aufgaben in bisher nicht ge- die einzelnen Festlegungen nicht mehr ortsfern auf wohnter Größe kommen auf die Selbstverwaltung zu: Landesebene, sondern vor Ort und in der Region ge- neue Aufgaben, große Verantwortung. Ich wünsche troffen werden und daß sich die Betroffenen dann der Selbstverwaltung Erfolg im Dienste der Kranken, auch daran zu halten haben. im Dienste der Pflegebedürftigen, im Dienste der Bei- Sie werden uns von unseren Überlegungen nicht tragszahler. abbringen. Das können Sie auch gar nicht. Sie sind (Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Sie schieben Ihre doch noch nicht einmal in der Lage, zu formulieren, Verantwortung ab!) wie Sie sich die Organisation der Gesundheitsversor- gung vor Ort anders vorstellen. Viertens. Reform oder Ruin? — das war die Alterna- tive. Wir, die Koalition, haben uns für Reform ent- (Beifall bei der SPD) schieden. Wir verstehen unsere Vorschläge als Lösungsange- (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — bote und sind mit allen — ich wiederhole: mit allen — Heyenn [SPD]: Mit diesem Gesetz?) Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7915

Bundesminister Dr. Blüm Fünftens. Für die Felder Krankenhaus, Kassenorga- alle sind eingeladen, unsere gute Krankenversiche- nisation und Arztzahl sind weitere Schritte nötig. rung im Dienst der kranken Mitbürger, im Dienst der Sechstens. Kein Kranker wird im Stich gelassen. Pflegebedürftigen, im Dienst der Beitragszahler lei- Neue Regelungen der Sozialrücksichtnahme schüt- stungsfähig zu halten. zen ihn vor Überforderungen. Ich denke, der Bundestag hat ein schwieriges Stück Siebtens. Die Pflege stärkt den Solidaritätscharak- Arbeit erfolgreich hinter sich gebracht. Unsere gute ter der Krankenversicherung. alte Krankenversicherung (Beifall bei der CDU/CSU) (Zurufe von der SPD) Zum erstenmal erhalten die Pflegebedürftigen von bleibt die beste weit und breit. Wir haben dazu die der Krankenversicherung eine handfeste Unterstüt- Voraussetzungen geschaffen. zung. Das ist der Beitrag der Krankenversicherung. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Andere werden ihren Beitrag zum großen Pflegepro- blem geben müssen: Gemeinden, Länder. Das Pro- blem ist damit noch nicht gelöst. Wir haben einen wichtigen Beitrag geleistet. Vizepräsident Westphal: Meine Damen und Herren, ich schließe die Aussprache. Achtens. Ausbau der Vorsorge stärkt die Eigenver- antwortung. Es bedarf nun Ihrer Mithilfe. Das ist am besten durch große Ruhe und Zuhören zu meistern. Neuntens. Meine Damen und Herren, ich möchte am Ende allen Dank sagen, die mitgewirkt haben, Wir kommen zuerst zur Einzelberatung und Ab- diese schwierige Reform zustande zu bringen. Ich stimmung in der zweiten Beratung über das Gesund- nenne an erster Stelle für die Koalitionsarbeitsgruppe: heits-Reformgesetz. Hierzu liegen Änderungsanträge unsere Kollegen Günther und Becker von der CDU, der Fraktion der SPD sowie der Fraktion DIE GRÜ- -NEN auf den Drucksachen 11/3437 und 11/3438 so- (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) wie 11/3464 (neu) und 11/3473 vor, zu denen nament- unseren Kollegen Seehofer und Frau Kollegin Stamm liche Abstimmung in der zweiten Lesung verlangt für die CSU; wird. In einfacher Abstimmung wird über den Ände- rungsantrag der Fraktion der SPD auf Drucksache 11/ (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) 3439 entschieden. Das gleiche gilt nachher für die ich nenne für die FDP den Kollegen Cronenberg und Abstimmung über die Änderungsanträge des Abge- den Kollegen Dr. Thomae. ordneten Wüppesahl. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Meine Damen und Herren, interfraktionell ist ver- Diese Koalitionsarbeitsgruppe hat schwierige Fra- einbart worden, daß wir über die Änderungsanträge gen intensiv, sachkundig und kooperativ behandelt vor Aufruf der Einzelvorschriften der zweiten Lesung und damit geradezu ein Modell für kollegiale Zusam- abstimmen. — Ich sehe keinen Widerspruch. Dann menarbeit in schwierigen Fragen geschaffen. wird so verfahren. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Wir kommen zunächst zur Abstimmung über den Änderungsantrag der Fraktion der SPD auf Drucksa- Ich danke dem gesamten Ausschuß für Arbeit und che 11/3439. Wer stimmt für diesen Änderungsan- Sozialordnung. Ich weiß, daß alle Kollegen — von der trag? — Wer stimmt dagegen? — Enthaltungen? — Opposition wie von den Regierungsfraktionen — sehr Dann ist dieser Änderungsantrag mit der Mehrheit beansprucht waren. Ich danke allen, auch dem Vorsit- der Koalitionsfraktionen bei Enthaltung der Fraktion zenden des Ausschusses für Arbeit und Sozialord- DIE GRÜNEN abgelehnt worden. nung, unserem Kollegen Egert. Wir kommen jetzt zu den Änderungsanträgen, zu (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP und denen namentliche Abstimmung verlangt wird. Inter- bei Abgeordneten der SPD) fraktionell ist ein Abstimmungsverfahren entwickelt Ich will in diesen Dank die Mitarbeiter des Ausschus- worden, das uns die Arbeit erleichtern soll. Es stellt ses miteinbeziehen, die über die Maßen beansprucht zugleich sicher, daß jeder Abgeordnete zu jedem Än- waren. derungsantrag sein Votum abgeben kann. Dabei wer- den nicht die üblichen Stimmkarten, sondern wird ein Ich will auch den Beamten des Bundesarbeitsmini- Stimmzettel verwendet, der Ihnen bereits ausgehän- steriums, an ihrer Spitze Herrn Jung, meinen Dank für digt worden ist. Weitere Stimmzettel können beim Sit- die schwierige und sehr intensive Arbeit sagen, die sie zungsdienst in Empfang genommen werden. zu leisten hatten. Ich darf hier einfügen: Wenn es einem Kollegen (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) passieren sollte, daß er beim erstenmal Ausfüllen Ich danke dem Bundestag für die Arbeit, ich danke nicht zurechtkommt, empfehle ich ihm, sich den dem Bundestag für seine Unterstützung. Stimmzettel erneuern zu lassen, dabei den alten Zehntens. Ich möchte alle unter dem Dach der Kran- Stimmzettel mitzunehmen und diesen vor demjenigen kenversicherung Versammelten aufrufen, den Streit zu zerreißen, von dem er sich einen neuen Stimmzet- nach Inkrafttreten des Gesetzes hinter uns zu lassen, tel holt. eine neue Gemeinsamkeit in der Selbstverwaltung, Auf dem Stimmzettel sind die Änderungsanträge bei Arbeitgebern und Arbeitnehmern, zu suchen. durchnumeriert. Bei jedem Änderungsantrag ist au- Ärzte, Zahnärzte, Apotheker, Schwestern, Pfleger — ßerdem vermerkt, auf welche Vorschrift er sich be- 7916 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Vizepräsident Westphal zieht. Hinzugefügt ist ein Stichwort, das den Inhalt Deswegen möchte ich für die Bundestagsfraktion erklärt. der SPD hier erklären, daß wir uns an der Abstim- Meine Damen und Herren, ich bitte Sie, Ihren Na- mung über die Anträge Wüppesahl nicht beteiligen. men, gegebenenfalls mit dem Ortszusatz, und ihre (Beifall bei der SPD) Fraktion deutlich in Druckbuchstaben auf dem Stimmzettel einzutragen. Noch lieber wäre mir der Namenszug des Abgeordneten; denn wir müssen ver- Vizepräsident Westphal: Meine Damen und Herren, hindern — darüber sind wir uns wohl einig — , daß wir kommen jetzt zur Abstimmung über die Ände- irgend jemand zwei Zettel mit unterschiedlicher rungsanträge des Abgeordneten Wüppesahl auf den Druckschrift ausfüllt. Berliner Abgeordnete bitte ich, Drucksachen 11/3485 bis 11/3554. Auch hierzu wird in dem vorgesehenen Kästchen auf dem Stimmzettel ein Stimmzettel verteilt. Es handelt sich allerdings ein Kreuz anzubringen. nicht um namentliche Abstimmungen über die insge- Die Abstimmung geschieht wie folgt: Auf der samt 70 Änderungsanträge des Abgeordneten Wüp- durchnumerierten Liste können Sie für jeden Ände- pesahl. Sie brauchen deshalb auf dem Stimmzettel rungsantrag bei der entsprechenden Nummer ein nicht Ihren Namen zu vermerken. Auf dem Stimmzet- Kreuz für Ja, Nein oder Enthaltung anbringen. Falls tel ist vorgesehen, daß Sie Ihr Votum entweder für alle Stimmzettel ohne jede Kennzeichnung abgegeben 70 Änderungsanträge gemeinsam oder aber für jeden werden, gelten die Stimmen als ungültig. Die gekenn- einzelnen Änderungsantrag abgeben können. zeichneten Abstimmungslisten legen Sie dann bitte in Ich bitte Sie, den Stimmzettel auszufüllen. Die eine der hier vorne und im Eingangsbereich aufge- Stimmzettel werden anschließend von den Plenarse- stellten Urnen. Vergessen Sie nicht, Ihren Namen kretären eingesammelt. Das Ergebnis der Abstim- deutlich auf dem Stimmzettel einzutragen. mungen gebe ich später bekannt. Diese Abstimmung Ich eröffne diese namentliche Abstimmung. Ich ist eröffnet. weise darauf hin, daß viele weitere Abstimmungen Die Mitarbeiter des Hauses werden gebeten, die folgen werden. - Stimmzettel einzusammeln. Ich darf noch einmal darauf aufmerksam machen, (Kleinert [Marburg] [GRÜNE]: Nicht so daß es wenig Sinn hat, auch aus der Sicht des Eigen- schnell! Wer das ernsthaft ausfüllen will, verhaltens des Abgeordneten, jetzt den Saal oder die braucht länger!) Umgebung zu verlassen. Es kommt noch eine ganze — Ich habe die Abstimmung ja auch noch nicht ge- Reihe von namentlichen Abstimmungen. schlossen. Ich darf noch einmal fragen, ob es noch ein Mitglied Darf ich noch einmal fragen, ob die Stimmzettel alle des Hauses gibt, das anwesend ist und das seine eingesammelt werden konnten? Stimme nicht abgegeben hat, aber dies zu tun wünscht. (Zurufe: Nein!) Meine Damen und Herren, ich kann feststellen, daß Mir wird das Zeichen gegeben, daß alle Kollegen kein Abgeordneter mehr an der Abstimmung teilzu- die Möglichkeit gehabt haben, ihren Stimmzettel aus- nehmen wünscht. Alle haben von ihrem Stimmrecht zufüllen und abzugeben. Dann schließe ich diese Ab- Gebrauch gemacht. Dann schließe ich jetzt die Ab- stimmung. stimmung und bitte Sie, in den Saal zu kommen und Wir müssen einen Moment warten, bis das Auszäh- bei den weiteren Abstimmungen mitzuwirken, aber lungsergebnis der namentlichen Abstimmung vor- sich vorher auf Ihre Plätze zu setzen. Ich darf um Auf- liegt, bevor wir fortfahren können. merksamkeit bitten und die Abgeordneten bitten, sich Auch hierzu muß ich das Zwischenergebnis wis- auf ihre Plätze zu setzen. sen. Meine Damen und Herren, wir kommen jetzt zu- Herr Abgeordneter Wüppesahl, würden Sie bitte nächst zu den Änderungsanträgen des fraktionslosen einmal zu uns nach vorn kommen. — Meine Damen Abgeordneten Wüppesahl. Dazu hat der Abgeordnete und Herren, der Herr Abgeordnete Wüppesahl hat Heyenn nach § 31 der Geschäftsordnung um eine Er- sich zu einer Erklärung zur Aussprache gemäß § 30 klärung zur Abstimmung gebeten. unserer Geschäftsordnung gemeldet. Er hat mir die (Unruhe) Gründe erklärt, warum er sprechen will. Ich glaube, ich sollte diese Gelegenheit nutzen, ihm zwischen- — Ich wäre dankbar für Aufmerksamkeit. durch das Wort zu geben. — Ich gebe ihm das Wort. (Zurufe: Schon wieder?) Heyenn (SPD): Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wir haben heute morgen zu Beginn der Bera- tungen zum Gesundheitsreformgesetz rund 70 An- träge des Abgeordneten Wüppesahl auf den Tisch Wüppesahl (fraktionslos): Meine Damen und Her- gelegt bekommen. Wir waren nicht in der Lage, diese ren! Ich stelle fest, daß zumindest meine verfassungs- Anträge durchzusehen, geschweige denn gegebe- rechtlich verankerten Mitwirkungsmöglichkeiten bei nenfalls darüber in interne Beratungen einzutreten. der Entscheidungsfindung zu diesem Gesetzeswerk Wir können diesen Anträgen nicht gerecht werden. nach Art. 38 unseres Grundgesetzes nicht gewahrt Wir sind nicht in der Lage, uns dazu eine Meinung zu worden sind. bilden, und wir verzichten auch darauf, eine Meinung (Zuruf von der SPD: Wie kommen Sie dar zu bilden durch Handauflegen auf diese Anträge. auf?) Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7917

Wüppesahl Ich habe dazu bereits Ausführungen gemacht und sagt: Sie konnte die Änderungsanträge nicht durch- ergänze wie folgt: denken. (Becker [Nienberge] [SPD]: Sie sind in viel zu (Bohl [CDU/CSU]: Fortsetzung der De großem Maße gewahrt worden!) batte!) Herr Präsident, ich bin auch am Schluß. — Können Sie jetzt bitte ruhig sein in der ersten Reihe! Vizepräsident Westphal: Bitte keine Wiederholung (Zurufe von der SPD: Er verteilt Ordnungs Ihrer Rede von vorhin! Ich bitte Sie, sich auf ihre rufe! Oberlehrer! — Weitere Zurufe) Erklärung nach § 30, zu der ich Ihnen das Wort erteilt Meinem Büro und mir stand die abschließende Sy- habe, weil Sie meinten, Sie seien in Ihren Rechten nopse des Sozialausschusses erst seit letztem Montag beschränkt, zu konzentrieren und fortzufahren. zur Verfügung. Wir haben bis gestern nachmittag daran arbeiten müssen, Änderungsanträge zu produ- Wüppesahl (fraktionslos): Ich bin auch am Schluß zieren. Diese Änderungsanträge sind von ihrer Quali- meiner Ausführungen zu dieser Erklärung. tät und ihrer Anzahl her noch weit unter dem, was wir (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU) eigentlich als erforderlich erachten. Mehr zu schaffen Diese Erklärung wird, denke ich, wie gemacht, nicht war einfach nicht möglich. allein im Raum stehenbleiben, sondern ich werde sehr (Zuruf von der SPD: Was heißt „wir"?) sorgfältig prüfen, ob ich darüber hinausgehende Schritte einleiten kann. — Meinen Mitarbeiterinnen und mir, denen ich von dieser Stelle aus ein besonderes Dankeschön ausspre- (Lachen bei der CDU/CSU) che, vor allem Frau Sabina Bombien. Vizepräsident Westphal: Meine Damen und Herren, (Beifall bei den GRÜNEN — Zuruf von der der Abgeordnete Knabe hat sich zu dieser Abstim- SPD: Hat die auch verfassungsmäßige -mung gemeldet und möchte ein Wort dazu sagen. — Rechte?) Bitte schön, Herr Knabe. Diese Darstellung verstärkt das, was die SPD-Fraktion eben auch durch einen ihrer Sprecher erklärt hat. Es Dr. Knabe (GRÜNE): Meine Damen und Herren! ist natürlich nachvollziehbar, wenn eine Fraktion Herr Präsident! Ich möchte zur jetzigen Abstimmung Schwierigkeiten hatte bei der Kürze der Zeit, die sie erklären, daß ich mich, obwohl meine Fraktion eine meine Änderungsvorschläge zur Prüfung vorliegen entsprechende Empfehlung ausgearbeitet hat, nicht hatte, ein wirklich profundes Urteil zu jedem einzel- in der Lage gesehen habe, abzustimmen, weil ich kei- nen Änderungsantrag zu finden, wenngleich die nen einzigen dieser Anträge zumindest einmal in der Fraktion DIE GRÜNEN offensichtlich in der Lage ge- Hand gehabt habe, um ihn selbst zu prüfen. Ein Abge- wesen ist, ihr unterschiedliches Abstimmungsverhal- ordneter, der nach seinem Gewissen entscheiden ten zu durchdenken. muß, braucht einfach die Möglichkeit, diese Dinge (Dr. Bötsch [CDU/CSU]: Das ist die geistige anzusehen. Wenn sie so spät kommen, wie sie jetzt Nähe! Deshalb wissen die, was Sie wollen!) gekommen sind, sind die Vorwürfe von meinem frü- heren Kollegen Thomas Wüppesahl gerechtfertigt, Meine Damen und Herren, Sie haben den An- daß die Fraktionen das nicht beurteilen, prüfen und spruch, daß dieses Gesetzeswerk ein sogenanntes bewerten können. Ich glaube, man sollte das in ande- Jahrhundertwerk ist, und peitschen das in einer Art ren Fällen hinsichtlich der Zahl beschränken oder und Weise durch den Bundestag, daß nicht nur andere zeitlich vorziehen. Eine solche Beratung ist einem Ab- Fraktionen den Vorschlag einer Verschiebung der Be- geordneten nicht zumutbar. ratung um zwei Wochen produzieren konnten, son- (Beifall bei Abgeordneten der GRÜNEN und dern daß ich mit der Eingangsthese im Raume der SPD) stehe:

(Zuruf von der CDU/CSU: Selbstdarstel Vizepräsident Westphal: Die Schriftführer sind zu lung!) mir gekommen, um mir das mitzuteilen, was bis jetzt Ich konnte in dem Maße, wie es mir die Verfassung zu dem Ergebnis der Abstimmungen — die Auszäh- eigentlich zubilligt, an der Beratung dieses Gesetzes- lung ist schwierig — gesagt werden kann. Bei Zu- werkes nicht teilnehmen. grundelegung dieser Mitteilung werden wir in die Lage versetzt, in dem schwierigen Abstimmungsver- (Zuruf von der SPD: Quatsch!) fahren fortzufahren. Das, was ich eben gesagt habe, wird verstärkt da- Die Schriftführer haben mir mitgeteilt, daß bei allen durch, daß Sie mir bei der Beratung zur zweiten Le- namentlichen Abstimmungen über die Anträge, die sung lediglich 15 Minuten eingeräumt haben. uns zur Abstimmung vorlagen, eine Mehrheit des Nein erkennbar ist, so daß sie als abgelehnt betrachtet (Becker [Nienberge] [SPD]: Viel zuviel! — werden müssen. Dasselbe Ergebnis zeichnet sich bei Bohl [CDU/CSU]: Mehr als genug!) den Berliner Abgeordneten ab. Ich konnte meine Änderungsanträge hier im Raum Diese Tendenz zeichnet sich nach der bisherigen überhaupt nicht werbend — wie es die Aufgabe für Auszählung auch hinsichtlich der Anträge ab, die der einen Abgeordneten, der eine solche Zielsetzung hat, Abgeordnete Wüppesahl in der zweiten Lesung ge- ist — präsentieren. Die SPD hat es sehr treffend ge stellt hat. 7918 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Vizepräsident Westphal Insgesamt wird sich also mehrheitlich ein Nein er- Ich rufe die Art. 1 bis 19, Einleitung und Überschrift geben. Das genaue Ergebnis geben wir später be- in der Ausschußfassung auf. Wer den aufgerufenen kannt, wenn es vorliegt. Ich verlasse mich auf die Vorschriften zuzustimmen wünscht, den bitte ich um Schriftführer der Fraktionen und frage Sie, ob Sie mit ein Handzeichen. — Wer stimmt dagegen? — Enthal- der Feststellung einverstanden sind, daß alle Anträge, tungen? — Dann sind die aufgerufenen Vorschriften die in der Liste aufgeführt sind, sowie die Anträge des mit der Mehrheit der Koalitionsfraktionen und der Abgeordneten Wüppesahl abgelehnt sind. Sie sind SPD bei Gegenstimmen der Fraktion DIE GRÜNEN einverstanden, daß ich fortfahre? angenommen. (Zustimmung) Meine Damen und Herren, wir kommen jetzt zur dritten Beratung — Ich stelle das Einverständnis fest. der noch nicht erledigten Vorlagen zur Gesundheits- Wir kommen jetzt zur Einzelberatung und Abstim- reform. mung in zweiter Beratung über das Gesundheits-Re- formgesetz. Ich rufe Art. 1 bis 70, Einleitung und Interfraktionell ist für die Beratung ein Beitrag bis Überschrift in der Ausschußfassung mit der vom Be- zu zehn Minuten — ich betone: bis zu — für jede Frak- richterstatter vorgetragenen Änderung auf. Wer den tion vereinbart worden. — Ich sehe dazu keinen Wi- aufgerufenen Vorschriften zuzustimmen wünscht, derspruch. Dann ist das so beschlossen. den bitte ich um das Handzeichen. — Wer stimmt Das Wort hat der Abgeordnete Zink. dagegen? — Enthaltungen? — Die aufgerufenen Vor- schriften sind mit der Mehrheit der Koalitionsfraktio- nen angenommen. Zink (CDU/CSU): Herr Präsident! Meine sehr ver- ehrten Damen und Herren! Bevor ich meine Erklä- Wir kommen nunmehr zur Abstimmung über die rung für die Fraktion hier abgebe, darf ich für die Beschlußempfehlung des Ausschusses für Arbeit und Bundestagsfraktion der CDU/CSU feststellen, daß der Sozialordnung zu dem Antrag der Fraktion der SPD Herr Abgeordnete Wüppesahl in seinem Recht, hier zur Reform des Gesundheitswesens. Der Ausschuß zu reden, nicht eingeschränkt gewesen ist. Er hatte empfiehlt auf Drucksache 11/3320 unter Nr. 2, den mehr Redezeit als jeder einzelne Abgeordnete unse- Antrag der Fraktion der SPD auf Drucksache 11/2500 rer Fraktion. für erledigt zu erklären. Wer stimmt für diese Be- schlußempfehlung? — Wer stimmt dagegen? — Ent- (Beifall bei allen Fraktionen) haltungen? — Die Beschlußempfehlung ist mit der Meine sehr verehrten Damen und Herren, mit der Mehrheit der Koalitionsfraktionen bei Stimmenthal- heutigen Verabschiedung des Gesundheits-Reform- tung der Fraktion DIE GRÜNEN angenommen. gesetzes löst die Bundesregierung ihre Ankündigung aus der Regierungserklärung des Bundeskanzlers Wir kommen jetzt zu den Gesetzentwürfen des Bun- vom 18. März 1987 ein, eine umfassende Strukturre- desrates zur Änderung der Reichsversicherungsord- form im Gesundheitswesen unverzüglich durchzu- nung und des Krankenhausfinanzierungsgesetzes. führen. Der Ausschuß für Arbeit und Sozialordnung empfiehlt auf Drucksache 11/3320, die Gesetzentwürfe des Bun- Die Reform des Gesundheitswesens ist eines der desrates — Drucksachen 11/280 und 11/1623 — für bedeutendsten Gesetzgebungsvorhaben dieser Le- erledigt zu erkären. Wer stimmt für diese Beschluß- gislaturperiode. Sie ist eine der vordringlichsten Auf- empfehlung? — Wer stimmt dagegen? — Enthaltun- gaben der Sozialpolitik. gen? — Diese Beschlußempfehlungen sind mit der Ungeachtet der Meinungsverschiedenheiten zwi- Mehrheit der Koalitionsfraktionen angenommen. schen den Fraktionen im Deutschen Bundestag be- steht weitgehende Übereinstimmung darin, daß eine Wir kommen jetzt zur Einzelberatung und Abstim- weitere Steigerung der Beitragssätze in der Kranken- mung über den Gesetzentwurf der Fraktion der SPD versicherung, die heute im Durchschnitt bei 13 % lie- zur Beseitigung der Sonderstellung von psychisch gen, nicht vertretbar wäre. Deshalb ist eine Neuord- Kranken in der Krankenversorgung. Das ist die nung der gesetzlichen Krankenversicherung unaus- Drucksache 11/2594. Ich rufe Art. 1 bis 11, Einleitung weichlich geworden. und Überschrift auf. Wer den aufgerufenen Vorschrif- ten zuzustimmen wünscht, den bitte ich um das Hand- Meine Damen und Herren, es gibt keine Alternative zeichen. — Wer stimmt dagegen? — Enthaltungen? — zur Reform des Gesundheitswesens. Nichts führt Der Gesetzentwurf ist in zweiter Beratung mit der daran vorbei: Die Leistungen der Krankenversiche- Mehrheit der Koalitionsfraktionen bei Stimmenthal- rungen müssen auf das medizinisch Notwendige be- tung der GRÜNEN — außer Frau Unruh, die dafür schränkt werden. Die solidarische Krankenversiche- gestimmt hat — abgelehnt. rung muß weder Luxus noch Bagatellen bezahlen. Wir brauchen die Konzentration auf das Notwendige, um Damit unterbleibt nach § 83 Abs. 3 unserer Ge- den wirklich Kranken zu helfen. schäftsordnung die weitere Beratung. Nichts führt daran vorbei: Wir müssen denjenigen Wir kommen zur Einzelberatung und Abstimmung helfen, die zu Hause Schwerkranke oder Behinderte über den Gesetzentwurf der Bundesregierung zur pflegen. Die Pflege im häuslichen Bereich gehörte zu Einordnung der Vorschriften über die Meldepflichten den bisher vernachlässigten Leistungen in unserem des Arbeitgebers in der Kranken- und Rentenversi- Gemeinwesen. Um die Bereitschaft zur Pflege in der cherung sowie im Arbeitsförderungsrecht und über Familie zu erhalten und zu stärken, müssen die Ange- den Einzug des Gesamtsozialversicherungsbeitrags in hörigen, die die Hauptlast der Pflege tragen, entlastet das Vierte Buch des Sozialgesetzbuches. werden. Deutscher Bundestag — 11. Wahlpe riode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7919

Zink Meine sehr verehrten Damen und Herren, nichts Versuch der großen Schar der Interessenverbände, führt daran vorbei: Die Eigenverantwortung der Ver- mit allen Mitteln Einfluß nehmen zu wollen. sicherten für ihre Gesundheit muß gestärkt werden. Meine Damen und Herren, Angst vor Krankheit zu Deshalb sind die Gesundheitsvorsorge und die Krank- erzeugen ist genauso verantwortungslos, wie die heitsfrüherkennung aufzuwerten. Angst vor dem Alter herbeizureden. Dem, der krank Nichts führt daran vorbei: Wir brauchen bessere ist, wird geholfen. Wer dies in Frage stellt, handelt Anreize für mehr Wirtschaftlichkeit durch größere verantwortungslos. Niemand muß Angst haben, daß Transparenz und Kostenkenntnis der erbrachten Lei- ihm nicht geholfen wird, weil er kein Geld hat. Er stungen. bekommt die beste Medizin. Aber wenn die Arznei- mittelhersteller beispielsweise ein Medikament für Meine Damen und Herren, nach den heutigen ab- 85 DM und ein gleich gutes für 25 DM anbieten, dann schließenden Beratungen im Deutschen Bundestag frage ich: Warum soll die solidarische Krankenversi- können wir als Bundestagsfraktion der CDU/CSU cherung das teurere Medikament bezahlen? feststellen: Ziele, Termine und das Gesamtvolumen der Reform sind unverändert geblieben. Auf eine generelle Eigenbeteiligung haben wir ver- zichtet. Dort, wo Zuzahlungen der Versicherten vor- (Beifall bei der CDU/CSU) gesehen sind, werden Geringverdienende davon aus- Die Gesamteinsparungen von rund 14 Milliarden genommen. DM fließen etwa je zur Hälfte in Entlastungen der Auch bei den Fahrtkosten sorgt eine Härtefallrege- Beitragszahler und in neue Leistungen. Etwa 1,5 Mil- lung dafür, daß niemand überfordert wird. Entschei- liarden DM wenden wir für die Verbesserung der Vor- dend ist, inwieweit aus medizinischen Gründen ein sorge auf. Das ist eine bedeutende Weichenstellung in bestimmtes Transportmittel unbedingt erforderlich der Gesundheitspolitik. Über 5 Milliarden DM stellen ist. Bequemlichkeit kann kein Maßstab für die Be- wir für neue Leistungen bei der häuslichen Pflege rechtigung von Ansprüchen an die Solidargemein- bereit. schaft sein. Die Bundesregierung und die sie tragenden Par- Meine sehr verehrten Damen und Herren, die Bun- teien haben Handlungsfähigkeit bewiesen. Der Ge- desregierung unternimmt notwendige Schritte, um setzentwurf wird heute verabschiedet. Das erzielte den dramatischen Anstieg der Gesundheitskosten zu Ergebnis ist auch ein persönlicher Erfolg für Bundes- dämpfen. Sie schafft die Grundlage, um auch für die arbeitsminister Dr. Norbert Blüm. Zukunft unser modernes Gesundheitssystem zu si- (Beifall bei der CDU/CSU) chern. Ohne Vertrauen in die Funktionsfähigkeit der sozialen Sicherungssysteme sind die vor uns liegen- Wir danken Norbert Blüm für seine Standfestigkeit den Aufgaben nicht zu meistern. gegenüber allen Interessengruppen. Richtig ist: Es muß gespart werden. wer aber dem Aus meiner Fraktion möchte ich die Kollegen Gesetz unvoreingenommen gegenübersteht, kann Dr. Becker, Horst Günther und beson- nicht leugnen, daß sich durch die Gesundheitsreform ders hervorheben. für Arbeitnehmer und Versicherte folgende Plus- (Beifall bei der CDU/CSU) punkte ergeben: Ihnen, aber auch den Kollegen der FDP in der Korn- Erstens. Die Versicherten erhalten Hilfe bei der mission sowie allen anderen Mitgliedern der Arbeits- häuslichen Pflege. Mehraufwendungen: 5,1 Milliar- gruppe gebührt Dank für die geleistete Arbeit. den DM. Meine sehr verehrten Damen und Herren, ungeach- Zweitens. Die Versicherten brauchen dort, wo für tet der Meinungsverschiedenheiten möchte ich mich Arzneimittel Festbeträge festgelegt werden, nichts im Namen meiner Fraktion auch bei dem Kollegen mehr zuzuzahlen. Aufwand: 600 Millionen DM. Egert, dem Vorsitzenden des Ausschusses für Arbeit Drittens. Die Härtefallregelungen der Kassen wer- und Sozialordnung, bedanken. Ihm gebührt großer den auf eine gesetzliche Grundlage gestellt und ver- Respekt für die Bewältigung der ihm abverlangten bessert, und eine Überforderungsklausel ergänzt die Arbeitsbelastung. Durch die Art seiner Verhand- ganze Angelegenheit. Aufwand: 150 Millionen DM. lungsführung hat er oft zu einer Auflockerung der Atmosphäre beigetragen und über schwierige Situa- Viertens. Die Versicherten erhalten künftig kosten- tionen hinweggeholfen. los Gesundheitsuntersuchungen. Aufwand: 200 Mil- lionen DM. Besonderer Dank gilt auch den Mitarbeitern des Ausschusses und den Beamten und Mitarbeitern des Fünftens. Die zahnärztliche Gruppenprophylaxe Arbeitsministeriums. wird verbessert. Aufwand: 200 Millionen DM. Meine Damen und Herren, das Beispiel der Ge- Sechstens. Die zahnärztliche Individualprophylaxe sundheitsreform hat wie kein anderes die Gefährdung wird gefördert. Aufwand: 320 Millionen DM. des Parlamentarismus durch die Interessenvertre- Siebtens. Ein Bonus für gute Zahnpflege wird ein- tungen deutlich werden lassen. Bei dem zugegebe- geführt. Aufwand: 800 Millionen DM. nermaßen mit großer Belastung verbundenen Gesetz- Achtens. Die Rezeptblattgebühr bei Brillen wird gebungsverfahren ging es mitnichten um die Be- entfallen. Aufwand: 90 Millionen DM. schneidung der Rechte des Parlaments, namentlich der Rechte der Opposition. Wenn etwas beschnitten Neuntens. Die Versicherten werden bei den Beiträ- werden mußte, so war es der völlig unangemessene gen entlastet. Aufwand: 3,17 Milliarden DM. 7920 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Zink Meine Damen und Herren, diese neun Punkte sind Länder hatten Widerstand angekündigt, und Sie der Beweis: Was gespart wird, kommt den Versicher- fürchteten um die Mehrheit im Bundesrat bei der Ver- ten zugute. abschiedung dieses Gesetzes. Was scherte Sie also Ihr (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Geschwätz von gestern? Sie nahmen exakt die gegen- teilige Position ein und vertreten sie nunmehr mit glei- Insgesamt sind dies mehr als 6,6 Milliarden DM für cher Überzeugungskraft wie vorher die andere. Das eine neue Leistung und 6,3 Milliarden DM an Bei- nennen Sie dann möglicherweise noch Prinzipien- tragsentlastungen, die sowohl den Arbeitnehmern als treue. auch den Arbeitgebern zugute kommen. Inwieweit die angestrebten Einsparungen tatsächlich verwirk- Ein in der Geschichte des Parlaments beispielloser licht werden und der Erfolg der Gesundheitsreform Vorgang, der beleuchtet, wie Sie dieses Gesetz am gesichert wird, hängt selbstverständlich auch davon liebsten beraten hätten, ist auch der Ausschußantrag ab, ob alle, die im Gesundheitswesen Verantwortung 185, mit dem Sie dem Arbeitsminister die Vollmacht tragen, sich in den Dienst der Reform stellen. Alle geben wollten, die in der Hektik des Verfahrens ent- Beteiligten müssen ihren Beitrag zur Reform der ge- standenen Beratungsfehler nachträglich auf kaltem setzlichen Krankenversicherung leisten, die Versi- Wege auszubügeln. Sie haben diesen Antrag nach cherten, die Rentner und die Leistungserbringer. heftigen Protesten Gott sei Dank zurückgezogen. Meine Damen und Herren, aus zeitökonomischen Aber dieses Zurückziehen hat ja an der tatsächlichen Gründen will ich damit zum Abschluß kommen. Ab- Beratungslage, am Beratungsverfahren nichts geän- schließend stelle ich nochmals für unsere Fraktion dert. Man muß ja kein Prophet sein, um Ihnen voraus- fest: Auch bei dem wohl schwierigsten Gesetzge- sagen zu können, daß die Reparaturen zu Beginn des bungswerk dieser Legislaturpe riode hat sich der Ar- nächsten Jahres von Ihnen werden vorgenommen beitsminister als standhaft und die Koalition erneut als werden müssen. Es ist doch heute bereits erkennbar, handlungsfähig erwiesen. daß es aus Ihrer Sicht und Ihrer Diktion heraus nur ein Fehler sein kann, daß, wenn jemand regelmäßig zum Schönen Dank. Zahnarzt geht, um Prophylaxe zu betreiben, er hinter- (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) her die von Ihnen gewollte, satzungsmäßig zu veran- kernde Beitragsrückgewährung nicht in Anspruch nehmen kann. Das ist doch sicherlich nur eine Panne, Vizepräsident Westphal: Das Wort hat der Herr Ab- die Ihnen passiert ist. Aber diese Hektik des Bera- geordnete Jaunich. tungsverfahrens hat eben dazu geführt, daß Sie solche Fehler überhaupt nicht entdecken, geschweige denn Jaunich (SPD): Herr Präsident! Meine Damen und ausmerzen konnten. Von geordneten Parlamentsbe- Herren! Mit der dritten Lesung des von den Koali- ratungen kann man also wirklich nicht reden. tionsfraktionen und der Bundesregierung einge- All das zeigt, mit welchem Geist Sie an das Gesetz- brachten sogenannten Gesundheits-Reformgesetzes gebungsvorhaben herangegangen sind und wie Sie es findet ein Gesetzgebungsvorhaben seinen Abschluß, am liebsten hätten. Sie hätten es nämlich am liebsten, das sowohl vom Beratungsverfahren her als auch vom wenn sich die Mitglieder des Deutschen Bundestages Inhalt zu den bisher traurigsten Kapiteln der bundes- als Notare von Regierungs- oder Koalitionsbeschlüs- republikanischen Parlamentsgeschichte gehört. sen verstehen würden. (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN) (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN — Zu kaum einem anderen Gesetz hat es so viele Einga- Günther [CDU/CSU]: Ganz schwach!) ben der Bürgerinnen und Bürger, aber auch der Ver- bände gegeben. Bei nur wenigen Gesetzen kann ich — Das ist eine Tatsache. Das ist die von Ihnen hier mich an ähnlich heftige Proteste in der Öffentlichkeit praktizierte Art und Weise. Daß Sie das nicht gern erinnern. Aber all diese Proteste, all diese Eingaben hören, kann ich durchaus verstehen. Dieses Gesetz ist mit den vielen, auch guten Vorschlägen haben Sie unter unsäglichen Beratungsumständen zustande ge- nicht beeindruckt. Ihr Motto war von Anfang an: kommen. Aber nicht nur das, auch der Inhalt ist eine Augen zu und durch! Aneinanderreihung von sozialpolitischen Ungeheuer- lichkeiten. (Beifall bei der SPD) Sie meinten, hier Handlungsfähigkeit demonstrieren Für uns Sozialdemokraten besteht kein Zweifel: zu müssen. Sie verwechseln Handlungsfähigkeit mit Dieses Gesetz kann man nur ablehnen, und wir wer- den das gleich bei der anstehenden Abstimmung Aktionismus. tun. (Beifall bei der SPD) (Beifall bei der SPD) Daß es bei der Behandlung dieses Gesetzentwurfs wirklich nur noch um das Durchziehen ging und Sach- Wenn man sich die Instrumente Ihres Gesetzent- positionen überhaupt keine Rolle mehr gespielt ha- wurfs anschaut, stößt man auf Selbstbeteiligung, auf ben, beleuchtet schlaglichtartig Ihre Haltung in der Festbeträge, auf Kostenerstattung, kurzum: Der ge- Frage der Kostenübernahme für den schulischen Teil meinsame Nenner all dieser Instrumente ist ein Zu- der Krankenpflegerausbildung. Da waren wir uns schussystem, bei dem die Krankenkassen nur noch alle einig in diesem Haus, alle Fraktionen in allen einen mehr oder weniger großen Kostenanteil über- Ausschüssen, daß dies für die Zukunft nicht mehr gel- nehmen und bei dem der Rest dem Patienten aufge- ten kann. Kaum waren die Beschlüsse gefaßt, wurden bürdet wird. Der Effekt, der damit erzielt wird und den sie von Ihnen korrigiert, wurden sie zurückgenom- Sie sicherlich wollen, ist, daß der Versicherte abge- men, ins Gegenteil verkehrt. Was ist der Grund? Die schreckt wird, Leistungen in Anspruch zu nehmen. Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7921

Jaunich Mit Selbstbeteiligungen und Leistungskürzungen — Nein. wollen Sie finanzielle Folterinstrumente einführen. Wie war es denn? Festbetrag und Barscheck über Aber ich sage Ihnen: So wie im Mittelalter Folter we- 1,7 Milliarden DM — so war doch die öffentliche Dar- nig zur Wahrheitsfindung beigetragen hat, so wenig legung. wird heute diese Art von Folter zur Verbesserung der medizinischen Versorgung beitragen. (Beifall bei der SPD) Besonders eindrucksvoll hat Ihnen dies ja die En- Nein, der Scheck ist nicht eingekommen, zumindest quete-Kommission „Strukturreform der gesetzlichen nicht bei den Kassen, die das Geld schließlich kriegen Krankenversicherung" des Deutschen Bundestages müßten. ins Stammbuch geschrieben. Sie hat überhaupt eine (Heyenn [SPD]: Ist auch nicht angekün Reihe von interessanten und erwägenswerten Vor- digt!) schlägen erarbeitet. Ihre Angst, diese Ergebnisse rechtzeitig der Öffentlichkeit zu präsentieren, gründet — Er ist nicht angekündigt. sich doch darauf, daß dies sachgerechte Vorschläge Alles, was Sie hierzu sagen, ist Ablenkung, sind sind, die Sie nicht um alles in der Welt in dieses Ge- Nebelkerzen. Sie, Herr Blüm, aber auch der Bundes- setzgebungsverfahren einbezogen haben wollten. kanzler, sind mit Ihrem Vorhaben, bei der Pharmain- Sicherlich ist es richtig, daß die Voten der Enquete- dustrie diesen Solidarbeitrag einzufordern, kläglich Kommission zur Krankenversicherungsreform gegen gescheitert. Sie werden heute in dritter Lesung Gele- Ihre Stimmen zustande gekommen sind. Aber Sie ha- genheit haben, auch hierzu in namentlicher Abstim- ben doch die Mehrheit in diesem Hause. Sie hatten mung Stellung zu nehmen. zusammen mit den von Ihnen benannten Sachver- In einem dritten Entschließungsantrag, den wir ständigen auch die Mehrheit in dieser Enquete-Kom- heute zur Abstimmung stellen, behandeln wir noch mission. Gibt es nicht zu denken, wenn Sie als Mehr- einmal das Kapitel Sterbegeld für Abgeordnete und heitsfraktion zu den Arbeitsergebnissen der Enquete- Mitglieder der Bundesregierung. Wir als Sozialdemo- Kommission nun ein Minderheitsvotum vorlegen wol- -kraten haben mit allen Kräften versucht, Sie von Ih- len? Wann wird das eigentlich kommen, wann werden rem unsozialen Vorhaben abzubringen, den Bürgerin- wir das zu lesen bekommen? nen und Bürgern eine der ältesten Leistungen der Krankenkassen aus dem Leistungskatalog herauszu- Wir haben heute hier einen Entschließungsantrag streichen. Sie aber haben sich von Ihrem Vorhaben vorgelegt, in dem wir eine besonders widersinnige nicht abbringen lassen. Wenn Sie jedoch schon den und besonders unsoziale Va riante der Selbstbeteili- Versicherten das Sterbegeld streichen, werden wir es gung zur Sprache bringen. Ich meine die Kostenbetei- nicht zulassen, daß die Leistungen im Sterbefall für ligung von 10 DM bei Krankenhausunterbringung. Mitglieder des Bundestages und der Bundesregierung Sie sind zu Beginn des Gesetzgebungsverfahrens mit auf ihrer alten Höhe bleiben. dem Versprechen angetreten, diese besonders unsin- nige Form von Selbstbeteiligung zu streichen. Heute, (Zustimmung bei der SPD und der Abg. Frau zur dritten Lesung, stellen wir fest: Sie haben nicht Unruh [GRÜNE]) gestrichen, Sie haben verdoppelt, Nein, dann müssen Sie sich so behandeln, wie Sie die (Andres [SPD]: Richtig!) Bürger draußen behandeln. Auch dafür müssen Sie heute bei der Abstimmung über unseren Antrag mit und zwar darum, weil Sie, wie Sie in der Begründung Ihrem Namen einstehen. Ihres Verdoppelungsantrages schreiben, Ihr Einspar- volumen sonst nicht erzielen würden. Ihnen geht es Ihr Gesetzentwurf ist ein schändlicher Anschlag auf also gar nicht um gestaltende Gesundheitspolitik. die soziale Gerechtigkeit in dieser Republik. Nein, es geht um das Abkassieren. (Beifall bei der SPD) (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN) Er zerstört die Solidarität. Eines der gravierendsten Sie werden heute in einer namentlichen Abstimmung Beispiele hierfür ist Ihr Vorhaben, zunächst versuchs- zur Verdoppelung der Selbstbeteiligung bei Kranken- weise die Beitragsrückgewähr einzuführen. Das ist hausunterbringung, deren Sinn Sie ja selbst bestritten eine besonders schlimme Form der Selbstbeteiligung. haben, Stellung nehmen müssen. Stellen Sie sich bitte vor: Der Versicherte, der krank ist, zahlt zwölf Beiträge im Jahr, der Gesunde nur Aber nicht nur Ihr Versprechen, die Selbstbeteili- zehn; ihm geben Sie ja nicht nur seinen Beitragsanteil gung bei Krankenhausunterbringung abzuschaffen, zurück, sondern auch den des Arbeitgebers. haben Sie gebrochen, nein, auch das vollmundige Versprechen des Arbeitsministers hinsichtlich der 1,7 Meine Damen, meine Herren, ich komme zum Ab- Milliarden DM Solidarbeitrag der Pharmaindustrie schluß. Robin Hood, ein englischer Volksheld, der ist nicht erfüllt worden. Kurzum: Sie haben auch hier auch bei uns sehr bekannt ist, raubte der Überliefe- Wortbruch begangen. Indirekt geben Sie Ihren Wort- rung nach reiche Adlige und Kleriker aus und be- bruch ja selbst zu. Sie drehen und winden sich und schenkte damit Arme. Er ist in die Geschichte einge- ziehen an den Haaren Argumente herbei, mit denen gangen. Norbert Blüm geht genau den umgekehrten Sie beweisen wollen, das Versprechen hinsichtlich Weg. des Solidarbeitrags der Pharmaindustrie sei doch ein- (Beifall bei den GRÜNEN) gelöst. Er nennt es in nicht zu überbietendem Zynismus auch (Vogel [Ennepetal] [CDU/CSU]: Eine lang-noch: die Solidarität neu bestimmen. Wir werden ihm weilige Rede!) auf diesem Weg nicht folgen. Wir werden das Gesetz 7922 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Jaunich zur Zerstörung der sozialen Krankenversicherung, Ich möchte an dieser Stelle kurz ein offenes Wort an das Gesetz, das als Übergangsgesetz zur privaten die Verbandsvertreter richten. Sie haben sich in vie- Krankenversicherung bezeichnet werden muß, ableh- len Gesprächen mit uns bemüht, die Interessen Ihrer nen. Mitglieder wahrzunehmen. Im allgemeinen kann ich (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Frau Un- nicht leugnen, daß Sie sich dabei die Interessen der Allgemeinheit zu berücksichtigen bemüht haben. Da- ruh [GRÜNE]) für sei Dank gesagt. Zu denen, die diesen richtigen Ton nicht gefunden haben, habe ich mich heute mor- gen geäußert. Dem möchte ich nichts hinzufügen. Vizepräsident Westphal: Das Wort hat der Abgeord- nete Cronenberg. Manche der Anregungen waren vernünftig und sind auch in den Gesetzentwurf eingeflossen. Andere wollten oder konnten wir nicht übernehmen. Cronenberg (Arnsberg) (FDP): Herr Präsident! Ver- Meine dringliche Bitte an diejenigen, die jetzt mit ehrte Kolleginnen und Kollegen! Die Kritik in der Sa- der Umsetzung beschäftigt sind, ist, im Sinne des Ge- che in der heutigen Debatte war so, wie wir sie auf setzes mitzuarbeiten. Das wäre ein wichtiger und ent- Grund der Ankündigungen erwartet haben. Die Kritik scheidender Beitrag zur Sicherung des eben ange- in der Form, so meine ich, war besser, als ich es be- sprochenen freiheitlichen Gesundheitssystems. Nach fürchtet habe. Ich nehme an, daß das darauf zurück- meiner festen Überzeugung gibt es in der Welt kein zuführen ist, daß die Opposition durch nicht wenige besseres als das unsere: mit freier Arztwahl, mit The- vorgetragene Argumente rapiefreiheit und, so hoffe ich, mit erschwinglichen (Amling [SPD]: Die Kritik war vor allen Din- Beiträgen. gen qualifiziert!) Für ein solches freiheitliches Gesundheitssystem durchaus beeindruckt war. Ich nehme auch an, daß habe ich mich in den letzten Monaten und Wochen der eine oder andere Koalitionsabgeordnete durch eingesetzt. Viele unserer liberalen Positionen sind in das, was von der Opposition vorgetragen worden ist, das Gesetz eingeflossen. Aber in einigen Bereichen zum Nachdenken angeregt worden ist. mußten auch Kompromisse eingegangen werden, wie (Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Außer Herr das in Koalitionen nun einmal üblich ist. Blüm, nehme ich an!) Nicht alle von uns haben sich mit jedem Detail be- Meine Damen und Herren, im Interesse aller Pa- schäftigen können. Das ist bei einem so großen Ge- tienten, Versicherten und Heilberufe müssen doch setzesvorhaben normal. Aber wir bedanken uns — ich auch diejenigen, die gleich in der dritten Lesung nein glaube, da spreche ich auch für die Oppositionsabge- sagen, uns bei unseren Bemühungen Erfolg wün- ordneten — , daß diejenigen, die sich aktiv mit der Pro- schen. Denn wer hier im Hause kann gegen stabile, blematik beschäftigt haben, das Vertrauen ihrer Kol- möglichst niedrige Beiträge sein? Denn wer hofft legen gefunden haben; denn sie verhalten sich in ih- nicht, daß möglichst viele Patienten mit möglichst vie- rer Abstimmung ja so, wie es von den Kollegen vor- len festbetragsfinanzierten Medikamenten optimal bereitet worden ist. versorgt werden? Wer hofft nicht, daß möglichst viel Daß die Rechte des einzelnen nicht beeinträchtigt Vorsorge und Individualprophylaxe bet rieben und werden, wie es vorhin von dieser Stelle behauptet damit die Gesundheit gefördert wird? Wer hofft nicht, worden ist, wird durch den Fleiß des Kollegen Wüp- daß eine humane Versorgung durch dieses Gesetz pesahl bewiesen, der immerhin 70 Anträge vorgelegt gefördert wird? Wer kann denn etwas gegen die För- hat. Das setzt ja offensichtlich voraus, daß man sich, derung und Unterstützung freiberuflicher Tätigkeit wenn man es will, mit der Materie intensiv beschäfti- im Gesundheitssektor haben? Das Wichtigste: All das gen kann. dient dem Bemühen, ein freiheitliches Gesundheitssy- stem mit hohem Niveau aufrechtzuerhalten, es zu för- Ich habe schon heute morgen zum Ausdruck ge- dern. bracht: Dieses Gesetz ist ein bedeutsamer Beitrag zur (Beifall bei der FDP und bei Abgeordneten Erhaltung eines freiheitlichen und humanen effizien- der CDU/CSU) ten Gesundheitssystems zu bezahlbaren Kosten. Kollege Jaunich, das erreichen wir nicht, wie Sie Ich glaube zwar nicht, verehrte Kollegen von der meinen, mit Folterinstrumenten, SPD, daß Sie nach den nächsten Wahlen in der Regie- rung sitzen. (Zuruf von der SPD: Doch!) sondern mit sinnvollen materiellen Anreizen, (Janunich [SPD]: Das glauben aber wir!) (Jaunich [SPD]: Marterinstrumenten!) Sollte ich mich aber irren, so bin ich überzeugt, Herr Kollege Jaunich, daß Sie viele, vor allem die wesent- die die Menschen dazu motivieren, sich in ihrem eige- lichen, Teile dieses Gesetzes genauso pfleglich be- nen Interesse und im Interesse der Solidargemein- handeln werden, wie die Koalition heute manches schaft vernünftig, sparsam und gesundheitsbewußt zu Gesetz aus der alten Koalition pfleglich behandelt. Ich benehmen. Ich meine, das müßten Sie unterstützen. meine, das sollte uns allen eigentlich eine beruhi- (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU) gende Gewißheit geben. Deswegen meine ich auch, Sie bräuchten dieses Ich bedanke mich. Gesetz nicht mit dieser Sorge zu kommentieren, wie Sie es getan haben, Kollege Jaunich. (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU) Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7923

Vizepräsident Westphal: Das Wort hat die Abgeord- Im Vergleich zu dem Gesetzentwurf vom Mai ist das nete Frau Wilms-Kegel. Gesetz, das heute zur Abstimmung steht, dennoch als Fortschritt zu betrachten. Immerhin ist Ihr Versuch, über das Gesundheitsreformgesetz ein allgemeines Frau Wilms-Kegel (GRÜNE): Herr Präsident! Meine Personenkennzeichen einzuführen, gescheitert. Damen und Herren! (Beifall bei den GRÜNEN) (Dr. Bötsch [CDU/CSU]: Hier ist nicht „Pano-Auch Ihr Versuch, die Kosten für Rettungsfahrten von rama" !) den Kranken und Verletzten zu kassieren, ist geschei- Nach der Verabschiedung der sogenannten Gesund- tert. heitsreform werden sich die strukturellen Fehler und Ihr Versuch, zur Entbürokratisierung und zu mehr Lücken in unserem Gesundheitswesen nicht in Luft Transparenz im Gesundheitswesen beizutragen, ist auflösen. Im Gegenteil: Sie werden krasser und deut- übrigens ebenfalls mißlungen. Statt Transparenz be- licher als je zuvor zutage treten. schert uns das GRG ein Kontroll- und Nachweissy- Es ist ein Skandal, daß nach diesem monatelangen stem, das bisher ohne Beispiel ist. Mit Ausnahme der Gezocke um das GRG schon nach der nächsten Re- Hersteller und Betreiber von Fotokopierapparaten form geschrien wird. Der Apparat, mit dem die beste- wird davon keiner einen Nutzen haben. Eine Flut von henden Mängel verwaltet werden, wird erneut aufge- Nachweispapieren, Einkommensbescheinigungen, bläht und mit weiteren Kompetenzen versehen. Meldezetteln, Auslagequittungen und anderen Un- Die Mängel selbst, die tagtäglich viele Menschen terlagen, wird demnächst über die Mitarbeiter der das Leben kosten, ihnen Schmerzen bereiten oder sie Krankenversicherungen kommen. krank machen, existieren weiter. Härtefallregelung und Überforderungsklausel werden von vielen Bürgerinnen und Bürgern allein Um deutlich zu machen, worüber heute geredet und deshalb nicht in Anspruch genommen werden, weil abgestimmt wird, nenne ich ein paar Zahlen: sie den im Gesundheits-Reformgesetz angelegten Unser Gesundheitswesen ist mit 251 Milliarden pro Formularwust nicht bewältigen können. Jahr das umsatzstärkste „Unternehmen" in der Bun- desrepublik. Zum Vergleich: Daimler-Benz kommt (Beifall bei den GRÜNEN) nur auf rund ein Viertel dieses Jahresumsatzes. Ob die dadurch entstehenden Einsparungen ebenfalls in Ihre Rechnung eingeflossen sind? Der Anteil, der dafür ausgegeben wird, daß die Menschen gar nicht erst krank werden, also der Anteil Sie haben in Ihrem Reformgesetz nicht eine einzige der vorbeugenden Gesundheitspolitik im engeren Maßnahme vorgesehen, die dazu führen könnte, das Sinn, liegt bei 2 %. Dagegen werden 98 % des Ge- Krankheiten verhindert werden. Nicht ein einziger samtumsatzes darauf verwendet, vorhandene Erkran- Paragraph dieses umfangreichen Gesetzes wird der kungen zu behandeln, zu lindern oder zu heilen. Tatsache gerecht, daß Gesundsein und Gesundblei- ben in einer Welt, die immer mehr Lärm, immer mehr Anders ausgedrückt: Mit 2 % dieses Geldes sollen Schmutz und immer mehr Gift produziert, nicht mehr 100 % der Bevölkerung vor Erkrankungen bewahrt selbstverständlich sind. werden. 98 % dieses Geldes müssen für den „Repara- turbetrieb" ausgegeben werden. (Beifall bei den GRÜNEN) Die Erhaltung dieser Schieflage verdanken wir der Scheuklappen-Politik unserer Regierung. Es ist eine Vizepräsident Westphal: Frau Kollegin, darf ich Sie Binsenweisheit, daß das Leben voller Gefahren ist und einen Moment unterbrechen. Ich will mal versuchen, daß diese Gefahren nicht allein vom einzelnen Men- ob ich es schaffe, die Kollegen dazu zu bringen, sich schen gesucht oder gar selbst hergestellt werden. hinzusetzen. Das gilt übrigens sogar für Kollegen Ih- Sieht man sich aber die Gesundheits- und Sozialpoli- rer Fraktion, daß sie sich besser hinsetzen und ein biß- tik der Regierung an, so scheint es so zu sein, als sei chen zuhören, statt hinten Unterhaltungen zu führen. diese Binsenweisheit nicht bis in die Hirne der zustän- Es ist die letzte Rednerin unseres Abends. digen Politiker/-innen und Ministerialbeamten/- (Beifall) -innen gedrungen. Dafür haben sich ganz andere Gedanken dort breitge- macht. Selbstverschuldungstheorien, Belohnung und Frau Wilms-Kegel (GRÜNE): Danke. — Wir GRÜ- Bestrafung werden ab 1. Januar fester Bestandteil un- NEN haben uns unter einer Strukturreform im Ge- serer Gesundheitspolitik sein. sundheitswesen etwas anderes vorgestellt, als den Kranken Daumenschrauben anzulegen nach dem Mit der Verabschiedung des GRG werden von den Motto: gesund bleiben oder zahlen. Konten der chronisch Kranken und Behinderten quasi per Dauerauftrags-Überweisungen auf die Konten der (Beifall bei den GRÜNEN) Pharmaindustrie und auf die Konten der Gesunden Wir haben uns vorgestellt, daß durch die Struktur- vorgenommen. Laufzeit: Lebenslänglich. Höhe: je reform im Gesundheitswesen eine echte Solidarge- nach individuellem Gesundheits- und Kontostand meinschaft geschaffen wird, eine Solidargemein- etwa zwischen 50 und 200 DM monatlich. Verwen- schaft, in die z. B. auch Beamte und Beamtinnen sowie dungszweck: Kostendämpfung im Gesundheitswe- Selbständige mit einbezogen sind und die dann, wenn sen. Das ist das Ergebnis Ihrer Reform — ein beschä- die Besserverdienenden nicht mehr in die privaten mendes Ergebnis, wie ich finde, vor allem, wenn ich Versicherungen gehen, auch für alle Leistungen auf- an die Schaumschlägereien aus dem vergangenen kommen kann — ohne sogenannte Selbstbeteiligun- Jahr denke. gen. 7924 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Frau Wilms-Kegel Wir wünschen uns ein Krankenversicherungssy- schmerzen über die Zahl der Medikamente, sondern stem, das ohne die Selbstbeteiligungslüge auskommt. nur über ihren Preis. Denn was sind Ihre Selbstbeteiligungen denn ande- (Beifall bei den GRÜNEN — Günther [CDU/ res als Sonderbeitragserhöhungen für Kranke? CSU]: Quatsch ist das!) (Beifall bei den GRÜNEN — Zustimmnung — Das ist richtig. Sie haben keine einzige Regelung bei der SPD) dafür vorgesehen. — Wir GRÜNEN haben uns vorgestellt, daß nach einer (Günther [CDU/CSU]: Sie wissen genau, daß Strukturreform im Gesundheitswesen alle Menschen das nicht stimmt, was Sie da sagen!) wählen können, ob sie sich im Falle einer Erkrankung lieber schulmedizinisch, naturheilkundlich oder gar Er hat dafür gesorgt, daß sich Kranke in unserer Ge- mit Methoden beider Richtungen kurieren wollen. sellschaft nicht angenommen fühlen können, er hat die Bedingungen zur Bewältigung der Krankheit er- (Beifall bei den GRÜNEN und bei Abgeord- heblich verschlechtert. neten der SPD) Nach Verabschiedung dieses Gesetzes werden wir In unseren gesundheitspolitischen Vorstellungen GRÜNEN erst recht und in noch viel größerem Maße spielen die freie Wahl der Behandlungsmethoden als bisher für die Interessen und für die Belange der und die Selbstbestimmung der Patientinnen und Pa- Patientinnen und Patienten eintreten. tienten die entscheidende Rolle. (Beifall bei den GRÜNEN) (Beifall bei den GRÜNEN) Das gesundheitspolitische Klima in der Bundesre- Die Grund- und Menschenrechte müssen im Ge- publik Deutschland ist heute erneut rauher geworden. sundheitswesen endlich zur Geltung kommen. Dazu Um so wichtiger ist es, daß wir endlich eine öffentliche gehört für uns eine umfassende Aufklärung über alle Debatte über Gesundheit, Krankheit, Lebensbedin- Behandlungs- und Versorgungsmöglichkeiten und gungen und Selbstbestimmung in unserem Land füh- dazu gehört das Recht auf freie Entscheidung und auf- ren. Ablehnung einer Untersuchung oder Behandlung, (Beifall bei den GRÜNEN) beispielsweise auch das Recht auf Ablehnung eines AIDS-Tests. Die Verabschiedung des Gesundheits-Reformge- setzes setzt für mich den Anfangspunkt und nicht das (Beifall bei den GRÜNEN und bei Abgeord- Ende dieser öffentlichen Debatte fest. Ich fordere Sie neten der SPD) alle auf, sich daran zu beteiligen. Wir fordern eine st rikte Kontrolle der pharmazeuti- (Beifall bei den GRÜNEN) schen Indust rie und eine deutliche Anhebung des Si- cherheitsstandards bei Arzneimitteln.

(Zustimmung bei den GRÜNEN) Vizepräsident Westphal: Meine Damen und Herren, Die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung ich schließe die Aussprache. muß endlich Vorrang vor den Interessen der Anbieter Wir kommen zuerst zur Schlußabstimmung über erhalten. Mit der Verabschiedung des GRG wird er- das Gesundheits-Reformgesetz. Es ist namentliche neut ein Schritt in die entgegengesetzte Richtung ge- Abstimmung vorgesehen. Ich eröffne die namentliche tan. Abstimmung. Die Versorgung wird durch diese Kostendämp- Ich mache Sie darauf aufmerksam, daß es noch eine fungsstrategien in Zukunft verschlechtert und gefähr- ganze Reihe weiterer namentlicher Abstimmungen, det. Die Technokraten haben weiterhin das Sagen. aber auch anderer Abstimmungen gibt, die anschlie- Wir GRÜNEN plädieren für einen anderen Umgang ßend in einem möglichst schnellen Verfahren abge- mit Krankheit in unserer Gesellschaft und für bessere wickelt werden. Chancen für Gesundheit. Beides muß zusammen ge- Darf ich fragen, ob es noch Abgeordnete gibt, die ihr sehen werden, und dies erfordert eine ganzheitlich Stimmrecht noch nicht ausgeübt haben, aber es noch humane und keine technokratische Denkweise. tun wollen? (Beifall bei den GRÜNEN) Ich frage noch einmal, ob alle Kollegen von ihrem Recht Gebrauch gemacht haben, ihre Stimme abzuge- Ich möchte hierzu einen großen französischen Phi- ben. Ich frage insbesondere nach draußen. — Ich sehe losophen der Aufklärungszeit zitieren, nämlich Vol- keinen Kollegen mehr, der von seinem Stimmrecht taire. Er sagte, lange bevor das Zeitalter der Kosten- dämpfer anbrach, das hoffentlich bald zu Ende geht — noch Gebrauch machen muß. Ich schließe die Abstim- vielleicht haben wir ja demnächst Glück —: mung und bitte, mit der Auszählung zu beginnen. Ich stelle Ihr Einverständnis fest, daß wir mit den Ärzte verschreiben Medikamente, von denen sie anderen Abstimmungen fortfahren. Das Ergebnis der wenig wissen, gegen Krankheiten, von denen sie namentlichen Abstimmung gebe ich dann später be- noch weniger wissen, für Menschen, von denen kannt. ) sie überhaupt nichts wissen. Wir haben zunächst über eine Entschließung abzu- (Beifall bei den GRÜNEN) stimmen. Der Ausschuß für Arbeit und Sozialordnung An dieser traurigen Wahrheit hat sich bis heute nichts empfiehlt auf Drucksache 11/3320 unter Nr. 4 die An- geändert. Daran wird sich auch durch dieses Gesetz nichts ändern. Herr Blüm macht sich keine Kopf- *) Ergebnis Seite 7926A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7925

Vizepräsident Westphal nahme einer Entschließung. Kann mir ein Kollege hel- — Meine Damen und Herren, regen Sie sich nicht auf! fen, das Stichwort dazu zu sagen, damit jeder weiß, Wir schaffen es noch, das in Ruhe zu Ende zu bringen. worüber wir abstimmen? Es gibt natürlich die Möglichkeit, das auszählen zu lassen. Ich möchte es uns aber gerne ersparen. (Bindig [SPD]: Bericht über Festbeträge!) (Beifall bei der CDU/CSU) Es ist ein Bericht über Festbeträge bei Arzneimitteln. Der Ausschuß empfiehlt die Annahme dieser Ent- Von hier oben aus war festzustellen — ich glaube, da schließung. Ist das korrekt, Herr Berichterstatter? — stimmen wir überein — , daß dem Antrag, dem zwei- Dann bitte ich diejenigen, die für die Empfehlung des ten Spiegelstrich dieser Entschließung zuzustimmen, Ausschusses sind, um ihr Handzeichen. — Wer stimmt die SPD-Fraktion insgesamt zugestimmt, die Fraktion dagegen? — Enthaltungen? — Dann ist die mit der der GRÜNEN insgesamt zugestimmt und die FDP Mehrheit der Koalitionsfraktionen angenommen. Fraktion zum Teil zugestimmt hat. Das kann, wenn alle Kollegen da sind, zu einer Mehrheit führen. Ist das Ich komme nunmehr zur Abstimmung über die Ent- richtig? — Sie bestreiten, daß das eine Mehrheit für schließungsanträge, die ich in der Reihenfolge der den Antrag war? — Wenn hier oben keine Einigkeit Drucksachennummern aufrufe. besteht, müssen wir auszählen lassen. Wer stimmt für den Entschließungsantrag der Frak- (Beifall bei den GRÜNEN) tionen der CDU/CSU und FDP auf Drucksache 11/3422, Stichwort Sterbegeld für Hinterbliebene von Das ist unser allgemeines Verfahren. Ich darf die Da- Abgeordneten? Wer stimmt dafür? — Wer stimmt da- men und Herren bitten, daß wir diese Abstimmung gegen? — Enthaltungen? — Ich stelle fest, daß dieser wiederholen. Ich erkläre noch einmal, um welche es Antrag mit der Mehrheit der Stimmen der Koalitions- sich handelt. fraktionen und der SPD bei Gegenstimmen der GRÜ- (Unruhe — Glocke des Präsidenten) NEN angenommen worden ist. Meine Damen und Herren, wir haben festgestellt, daß Wir kommen zum Entschließungsantrag der Frak- -das Präsidium in der Feststellung des Ergebnisses tion der SPD auf Drucksache 11/3441. In dem Antrag nicht einmütig ist. Dann ist unser Verfahren der Ham- geht es darum, Naturheilmittel einzubeziehen und die melsprung. verschiedenen Therapierichtungen gleichberechtigt zu behandeln. Es ist der Vorschlag gemacht worden, (Zuruf von der SPD: Namentliche Abstim über die beiden Spiegelstriche getrennt abzustim- mung!) men. Ich erkläre Ihnen noch einmal, worüber wir abstim- Ich rufe den ersten Spiegelstrich auf. Wer dem zuzu- men, und bitte Sie dann, den Saal zu verlassen. stimmen wünscht, den bitte ich um das Handzeichen. (Frau Pack [CDU/CSU]: Eine namentliche — Wer stimmt dagegen? — Enthaltungen? — Dann ist Abstimmung geht doch schneller!) der erste Spiegelstrich mit der Mehrheit der Koali- — Es wird hier ein anderer, einfacherer Vorschlag tionsfraktionen bei Enthaltung der Fraktion DIE GRÜ- gemacht, nämlich daß wir über diesen Punkt nament- NEN abgelehnt. lich abstimmen. Dadurch würden wir das Verfahren Jetzt kommt der zweite Spiegelstrich. Wer diesem vereinachen. zuzustimmen wünscht, den bitte ich um das Handzei- (Zustimmung) chen. — Wer stimmt dagegen? — Enthaltungen? — Wenn man SPD und FDP zusammenrechnet, ist das Gibt es darüber Einverständnis? — Dann erkläre ich die Mehrheit. noch einmal, worüber wir abstimmen. (Beifall bei der SPD) Zur Abstimmung steht der Entschließungsantrag der SPD in der Drucksache 11/3441 betreffend die Kann ich das übereinstimmend feststellen? — Naturheilmittel und die Gleichberechtigung aller (Kleinert [Marburg] [GRÜNE]: Abstimmung Therapierichtungen. Es geht um den zweiten Spiegel- wiederholen!) strich. Wer dafür stimmen will, der wird gebeten, mit Ja zu stimmen. Wer dagegen ist, stimmt mit Nein. Ich werde das Abstimmungsverfahren wiederholen, da das Ergebnis unklar war und hier oben bis jetzt Die Abstimmung ist eröffnet. keine Einigkeit besteht. Es hat keinen Sinn, durch Gibt es noch Abgeordnete, die von ihrem Stimm- Aufstehen abzustimmen, weil ein Teil der Kollegen recht nicht Gebrauch gemacht haben, aber dies noch hinten steht. Wer dem zweiten Spiegelstrich auf tun wollen? Dann bitte ich, das jetzt zu tun. — Drucksache 11/3441 zustimmt, den bitte ich um das Ich stelle fest, daß ich die Abstimmung schließen Handzeichen. — Wer stimmt dagegen? — kann. Sie ist demnach geschlossen. (Zurufe: Minderheit! — Mehrheit!) Meine Damen und Herren, ich bitte, wieder Platz zu Die Feststellung von hier oben ist, daß eine Mehrheit nehmen, weil die Schriftführer weiter an den Urnen für die Ablehnung plädiert hat, die aus der CDU/CSU- stehen und wir gleich zu weiteren Abstimmungen Fraktion und einem Teil der FDP-Fraktion zusammen- kommen. gesetzt ist. Ich teile Ihnen zunächst einmal das von den Schrift- (Zuruf: Das reicht nicht!) führern ermittelte Ergebnis der Schlußabstimmung über das Gesundheits-Reformgesetz auf den Druck- Wer etwas anderes will, muß Anträge stellen. sachen 11/2237 und 11/2493 mit. Von den vollstimm- (Unruhe) berechtigten Mitgliedern des Hauses haben 450 ihre 7926 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Vizepräsident Westphal Stimme abgegeben. Es gab keine ungültigen Stim- Pesch Berliner Abgeordnete men. 240 Abgeordnete haben mit Ja gestimmt, 208 mit Petersen Pfeffermann Buschbom Nein. Es hat zwei Enthaltungen gegeben. 19 Berliner Pfeifer Feilcke Abgeordnete haben ihre Stimme abgegeben. Keine Dr. Pinger Kalisch Stimme war ungültig. Elf haben mit Ja und acht mit Dr. Pohlmeier Kittelmann Nein gestimmt. Es hat keine Enthaltungen gegeben, Dr. Probst Lummer Rauen Dr. Mahlo Rawe Dr. Neuling Reddemann Endgültiges Ergebnis Dr. Pfennig Regenspurger Schulze (Berlin) Repnik Abgegebene Stimmen 449 und 19 Berliner Abgeordnete; da- Straßmeir Dr. Riedl (München) von Dr. Riesenhuber Frau Rönsch (Wiesbaden) ja: 240 und 11 Berliner Abgeordnete FDP Frau Roitzsch (Quickborn nein: 207 und 8 Berliner Abgeordnete Rossmanith Frau Dr. Adam-Schwaetzer Roth (Gießen) Baum enthalten: 2 Rühe Beckmann Dr. Rüttgers Bredehorn Ja Frau Dr. Hellwig Ruf Cronenberg (Arnsberg) Helmrich Sauer (Salzgitter) Eimer (Fürth) CDU/CSU Dr. Hennig Sauer (Stuttgart) Engelhard Herkenrath Sauter (Epfendorf) Dr. Feldmann Dr. Abelein Hinrichs Dr. Schäuble Frau Folz-Steinacker Austermann Hinsken Scharrenbroich Funke Bauer Höffkes Schemken Gallus Bayha Höpfinger Scheu Gattermann Dr. Becker (Frankfurt) Hörster Schmidbauer Gries Biehle Dr. Hoffacker Schmitz (Baesweiler) Grüner Dr. Blens Frau Hoffmann (Soltau) von Schmude Frau Dr. Hamm-Brücher Dr. Blüm Dr. Hornhues Freiherr von Schorlemer Dr. Haussmann Böhm (Melsungen) Frau Hürland-Büning Schreiber Heinrich Börnsen (Bönstrup) Dr. Hüsch Dr. Schroeder (Freiburg) Dr. Hirsch Dr. Bötsch Graf Huyn Schulhoff Dr. Hoyer Bohl Jäger Dr. Schulte Irmer Bohlsen Dr. Jahn (Münster) (Schwäbisch Gmünd) Kleinert (Hannover) Borchert Dr. Jobst Schwarz Dr.-Ing. Laermann Breuer Jung (Limburg) Dr. Schwarz-Schilling Dr. Graf Lambsdorff Bühler (Bruchsal) Jung (Lörrach) Dr. Schwörer Mischnick Carstens (Emstek) Kalb Seehofer Neuhausen Carstensen (Nordstrand) Dr.-Ing. Kansy Seesing Nolting Clemens Dr. Kappes Seiters Richter Dr. Czaja Frau Karwatzki Spilker Rind Dr. Daniels (Bonn) Kiechle Spranger Schäfer (Mainz) Daweke Klein (München) Dr. Sprung Frau Seiler-Albring Frau Dempwolf Dr. Köhler (Wolfsburg) Dr. Stark (Nürtingen) Dr. Solms Deres Kolb Dr. Stavenhagen Dr. Thomae Dörflinger Kossendey Dr. Stercken Timm Doss Kraus Dr. Stoltenberg Dr. Weng (Gerlingen) Dr. Dregger Krey Strube Wolfgramm (Göttingen) Echternach Kroll-Schlüter Susset Frau Würfel Eigen Dr. Kronenberg Tillmann Zywietz Engelsberger Dr. Kunz (Weiden) Dr. Uelhoff Eylmann Lamers Uldall Dr. Faltlhauser Dr. Lammert Dr. Unland Berliner Abgeordneter Dr. Fell Dr. Langner Vogel (Ennepetal) Fellner Lattmann Vogt (Duren) Hoppe Frau Fischer Dr. Laufs Dr. Voigt (Northeim) Fischer (Hamburg) Lenzer Dr. Vondran Francke (Hamburg) Frau Limbach Dr. Voss Dr. Friedmann Link (Diepholz) Dr. Waffenschmidt Nein Dr. Friedrich Link (Frankfurt) Dr. Waigel Fuchtel Linsmeier Graf von Waldburg-Zeil SPD Funk (Gutenzell) Lintner Dr. Warnke Ganz (St. Wendel) Dr. Lippold (Offenbach) Dr. Warrikoff Frau Adler Frau Geiger Louven Dr. von Wartenberg Dr. Ahrens Geis Lowack Weiß (Kaiserslautern) Amling Dr. von Geldern Maaß Werner (Ulm) Andres Gerstein Frau Männle Frau Will-Feld Antretter Gerster (Mainz) Marschewski Frau Dr. Wilms Dr. Apel Dr. Götz Dr. Meyer zu Bentrup Wilz Bachmaier Gröbl Michels Wimmer (Neuss) Bahr Dr. Grünewald Dr. Möller Windelen Bamberg Günther Dr. Müller Frau Dr. Wisniewski Becker (Nienberge) Dr. Häfele Müller (Wadern) Wissmann Frau Becker-Inglau Harries Müller (Wesseling) Dr. Wittmann Bernrath Frau Hasselfeldt Nelle Würzbach Bindig Hauser (Esslingen) Neumann (Bremen) Dr. Wulff Frau Blunck Hauser (Krefeld) Niegel Zeitlmann Dr. Böhme (Unna) Hedrich Dr. Olderog Zierer Börnsen (Ritterhude) Freiherr Heereman von Oswald Dr. Zimmermann Brück Zuydtwyck Frau Pack Zink Büchler (Hof) Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7927

Vizepräsident Westphal Dr. von Bülow Dr. Osswald DIE GRÜNEN Frau Schoppe Frau Bulmahn Paterna Frau Teubner Buschfort Pauli Frau Beck-Oberdorf Frau Unruh Catenhusen Dr. Penner Frau Beer Frau Vennegerts Frau Conrad Peter (Kassel) Brauer Volmer Frau Dr. Däubler-Gmelin Pfuhl Dr. Daniels (Regensburg) Weiss (München) Daubertshäuser Dr. Pick Ebermann Wetzel Diller Porzner Frau Eid Frau Wilms-Kegel Dreßler Purps Frau Flinner Frau Wollny Duve Rappe (Hildesheim) Frau Garbe Dr. Ehmke (Bonn) Reimann Häfner Dr. Ehrenberg Frau Renger Frau Hensel Berliner Abgeordnete Dr. Emmerlich Reschke Frau Hillerich Erler Reuschenbach Hoss Frau Olms Esters Reuter Hüser Sellin Ewen Rixe Kleinert (Marburg) Frau Faße Roth Dr. Knabe Fischer (Homburg) Schanz Kreuzeder Fraktionslos Frau Fuchs (Köln) Dr. Scheer Frau Krieger Frau Fuchs (Verl) Scherrer Dr. Lippelt (Hannover) Wüppesahl Frau Ganseforth Schluckebier Dr. Mechtersheimer Gansel Schmidt (München) Frau Nickels Dr. Gautier Frau Schmidt (Nürnberg) Frau Oesterle-Schwerin Enthalten Gerster (Worms) Schmidt (Salzgitter) Frau Rust Dr. Schmude Gilges Frau Saibold FDP Dr. Glotz Schreiner Frau Schilling Frau Dr. Götte Schröer (Mülheim) Schily Paintner Graf Schütz Frau Schmidt-Bott Frau Dr. Segall Großmann Seidenthal Grunenberg Frau Seuster Dr. Haack Sieler (Amberg) Haack (Extertal) Singer Das Gesetz ist damit angenommen. Frau Hämmerle Frau Dr. Skarpelis-Sperk Frau Dr. Hartenstein Dr. Soell Wir stimmen jetzt über den Entschließungsantrag Hasenfratz Frau Dr. Sonntag-Wolgast der Fraktion der SPD auf Drucksache 11/3440 — das Dr. Hauchler Dr. Sperling Heistermann Stahl (Kempen) ist das Stichwort „Solidarbeitrag Pharmaindustrie" — Heyenn Steiner namentlich ab. Kann ich die Abstimmung eröffnen? — Hiller (Lübeck) Frau Steinhauer Die Abstimmung ist eröffnet. Dr. Holtz Stiegler Horn Dr. Struck Kann ich die Abstimmung schließen? — Ich sehe Huonker Frau Terborg Ibrügger Tietjen keinen Widerspruch. Ich schließe diese Abstimmung. Jahn (Marburg) Frau Dr. Timm Das Ergebnis dieser namentlichen Abstimmung Jaunich Frau Traupe werde ich später bekanntgeben. Dr. Jens Urbaniak Jung (Düsseldorf) Vahlberg Ich rufe jetzt zur Abstimmung über den Entschlie- Jungmann Verheugen Kastning Voigt (Frankfurt) ßungsantrag der Fraktion der SPD auf Drucksache Kiehm Frau Dr. Wegner 11/3442 auf. Das ist ein Entschließungsantrag, der die Kirschner Weiermann Beitragsrückgewähr und die damit zusammenhän- Weiler Kißlinger Frau gende Solidarität bet rifft. Wer zuzustimmen beabsich- Klein (Dieburg) Weisskirchen (Wiesloch) Klose Dr. Wernitz tigt, den bitte ich um das Handzeichen. — Wer stimmt Kolbow Westphal dagegen? — Enthaltungen? — Das ist mit der Mehr- Koltzsch Frau Weyel heit der Koalitionsfraktionen abgelehnt worden. Koschnick Dr. Wieczorek Wieczorek (Duisburg) Kretkowski Wir haben nunmehr die nächste namentliche Ab- Kühbacher Frau Wieczorek-Zeul Kuhlwein Wiefelspütz stimmung vorzunehmen. Sind die Schriftführer dazu Lambinus von der Wiesche bereit? — Dann rufe ich den Entschließungsantrag Leidinger Wimmer (Neuötting) auf Drucksache 11/3443 auf. Er Dr. de With der Fraktion der SPD Leonhart betrifft das Sterbegeld an Hinterbliebene von Abge- Lohmann (Witten) Wittich Lutz Würtz ordneten. Ich eröffne die namentliche Abstimmung. Frau Dr. Martiny-Glotz Zander Frau Matthäus-Maier Zeitler Gibt es noch Kollegen, die an der Abstimmung teil- Menzel Zumkley zunehmen wünschen? Dr. Mertens (Bottrop) Müller (Düsseldorf) Berliner Abgeordnete Müller (Pleisweiler) Ich kann diese Abstimmung über den Entschlie- Müller (Schweinfurt) Egert ßungsantrag auf Drucksache 11/3443 nun schließen. Müntefering Heimann Das Ergebnis wird auch hier später bekanntgegeben. Nagel Frau Luuk Wir haben noch drei weitere namentliche Abstim- Nehm Dr. Mitzscherling mungen. Frau Dr. Niehuis Stobbe Dr. Niese Wartenberg (Berlin) Niggemeier Wir stimmen jetzt über den Entschließungsantrag Dr. Nöbel der Fraktion DIE GRÜNEN auf Drucksache 11/3474 Frau Odendahl FDP namentlich ab. Es geht um die Forderung nach einer Oesinghaus Oostergetelo Dr. Hitschler umfassenden Strukturregelung im Gesundheitswe- Opel Kohn sen. Ich eröffne die Abstimmung. 7928 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Vizepräsident Westphal Ich stelle fest, daß jeder die Gelegenheit gehabt hat, im Arbeitsförderungsrecht und über den Einzug des auch an dieser Abstimmung teilzunehmen. Gesamtsozialversicherungsbeitrags in das Vierte Buch des Sozialgesetzbuches. Wer diesem Gesetzent- Meine Damen und Herren, ich schließe diese Ab- wurf zuzustimmen wünscht, den bitte ich, sich zu er- stimmung über den Entschließungsantrag auf Druck- heben. — Wer stimmt dagegen? — Enthaltungen? — sache 11/3474. Auch hier wird das Ergebnis der na- Ich stelle fest, daß dieser Gesetzentwurf mit den Stim- mentlichen Abstimmung später bekanntgegeben. men der Koalitionsfraktionen und der SPD gegen die Sind die Schriftführer bereit für die nächste Abstim- Stimmen der Fraktion DIE GRÜNEN und bei einer mung? — Kein Widerspruch. Wir kommen zur na- Gegenstimme aus der Fraktion der SPD angenommen mentlichen Abstimmung über den Entschließungsan- worden ist. trag der Fraktion DIE GRÜNEN auf Drucksache 11/3475. Es handelt sich um die Rechte der Patientin- (Zuruf von der SPD: Frau Steinhauer!) nen und Patienten. Meine Damen und Herren, wir sind damit am Ich eröffne die namentliche Abstimmung. Schluß unserer heutigen Tagesordnung. Kann ich ein Zeichen der Schriftführer haben, wie es ausschaut? — Keine weiteren Abstimmungswün- Ich möchte die Gelegenheit nutzen, allen Mitarbei- tern, die uns vor und hinter den Kulissen, innerhalb sche? — Dann schließe ich die Abstimmung. Auch hier und außerhalb des Saales geholfen haben, herzlich zu wird das Ergebnis später bekanntgegeben. danken. Meine Damen und Herren, wir kommen zu einer weiteren namentlichen Abstimmung, und zwar über (Beifall) den Entschließungsantrag der Fraktion DIE GRÜNEN auf Drucksache 11/3476. Es handelt sich um das Dieser Dank geht insbesondere an die Ausschußmit- Thema Gleichbehandlung besonderer Therapierich- arbeiter, aber er geht heute in besonderer Weise auch tungen. an die Schriftführer, die bei den Abstimmungen viel Arbeit leisten mußten. Ich eröffne die namentliche Abstimmung und teile in diesem Zusammenhang mit: Danach kommt noch eine offene Abstimmung über ein Gesetz, und dann (Beifall) darf ich den Mitarbeitern noch ein Dankeschön sa- gen. Die Schriftführer wollen sich bitte darauf einrichten, daß sie am Dienstag nächster Woche — voraussicht- Kann ich die Abstimmung schließen? — Ich höre lich um 10 Uhr — tätig werden müssen. Eine schriftli- keinen Widerspruch. Dann schließe ich diese Abstim- che Mitteilung folgt. mung. Auch das Ergebnis dieser Abstimmung wird später bekanntgegeben. Ich berufe die nächste Sitzung des Deutschen Bun- destages auf Mittwoch, den 30. November 1988, Wir fahren in den Beratungen fort. Ich bitte Sie, sich 13 Uhr ein. auf Ihre Plätze zu begeben. Wir haben noch eine Ab- stimmung durchzuführen. Die Sitzung ist geschlossen. Wir kommen zur Schlußabstimmung über den Ge- setzentwurf der Bundesregierung zur Einordnung der Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend. Vorschriften über die Meldepflichten des Arbeitge- bers in der Kranken- und Rentenversicherung sowie (Schluß der Sitzung: 18.44 Uhr) Deutscher Bundestag - 11. Wahlperiode - 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7929*

Anlagen zum Stenographischen Bericht

Anlage 1 Günther Dr. Riedl (München) Dr. Häfele Dr. Riesenhuber Liste der entschuldigten Abgeordneten Hames Frau Rönsch (Wiesbaden) Frau Hasselfeldt Frau Roitzsch (Quickborn) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Haungs Dr. Rose Hauser (Esslingen) Rossmanith Dr. Bangemann 25. 11. Hauser (Krefeld) Roth (Gießen) Frau Berger (Berlin) 25. 11. Hedrich Rühe Freiherr Heereman von Dr. Rüttgers Dr. Blank 25. 11. Zuydtwyck Ruf Dr. Dollinger 25. 11. Frau Dr. Hellwig Sauer (Salzgitter) Dr. Hauff 25. 11. Helmrich Sauer (Stuttgart) Dr. Jenninger 25. 11. Dr. Hennig Sauter (Epfendorf) Höffkes Dr. Schäuble Frau Kelly 25. 11. Höpfinger Scharrenbroich Kolb 25. 11. Hörster Schemken Kreile 25. 11. Dr. Hoffacker Scheu Lüder 25. 11. Frau Hoffmann (Soltau) Schmidbauer Dr. Hornhues Schmitz (Baesweiler) Meyer 25. 11. Dr. Hüsch von Schmude Dr. Müller 25. 11. Graf Huyn Freiherr von Schorlemer Frau Pack 25. 11. Jäger Schreiber Dr. Pick 25. 11. Dr. Jahn (Münster) Dr. Schroeder (Freiburg) Dr. Jobst Schulhoff Poß 25. 11. Jung (Limburg) Dr. Schulte Frau Rock 25. 11. Jung (Lörrach) (Schwäbisch Gmünd) Schmidt (München) 25. 11. Kalb Schwarz Todenhöfer 25. 11. Dr.-Ing. Kansy Dr. Schwarz-Schilling Dr. Kappes Dr. Schwörer Toetemeyer 25. 11. Frau Karwatzki Seehofer Frau Trenz 25. 11. Kiechle Seesing Vosen 25. 11. Klein (München) Seiters Wischnewski 25. 11. Dr. Köhler (Wolfsburg) Spilker Dr. Kohl Spranger Kolb Dr. Sprung Kraus Dr. Stark (Nürtingen) Krey Dr. Stavenhagen Anlage 2 Kroll-Schlüter Dr. Stercken Dr. Kronenberg Dr. Stoltenberg Endgültiges Ergebnis der namentlichen Abstimmung über Dr. Kunz (Weiden) Strube das Haushaltsgesetz 1989 - Drucksachen 11/2700, 11/2966, Lamers Frau Dr. Süssmuth 11/3119 -*) Dr. Lammert Susset Dr. Langner Tillmann Abgegebene Stimmen 436 und 20 Berliner Abgeordnete; da- Lattmann Dr. Uelhoff von Dr. Laufs Uldall Lenzer Dr. Unland ja: 248 und 12 Berliner Abgeordnete Frau Limbach Frau Verhülsdonk nein: 188 und 8 Berliner Abgeordnete Link (Diepholz) Vogel (Ennepetal) Link (Frankfurt) Vogt (Duren) Linsmeier Dr. Voigt (Northeim) Ja Doss Lintner Dr. Vondran Dr. Dregger Dr. Lippold (Offenbach) Dr. Voss CDU/CSU Echternach Louven Dr. Waffenschmidt Ehrbar Lowack Dr. Waigel Dr. Abelein Eigen Maaß Graf von Waldburg-Zeil Austermann Engelsberger Frau Männle Dr. Warnke Bauer Eylmann Magin Dr. Warrikoff Bayha Dr. Faltlhauser Marschewski Dr. von Wartenberg Dr. Becker (Frankfurt) Dr. Fell Dr. Meyer zu Bentrup Weirich Dr. Biedenkopf Fellner Michels Weiß (Kaiserslautern) Biehle Frau Fischer Dr. Müller Werner (Ulm) Dr. Blens Fischer (Hamburg) Müller (Wadern) Frau Will-Feld Böhm (Melsungen) Francke (Hamburg) Müller (Wesseling) Frau Dr. Wilms Börnsen (Bönstrup) Dr. Friedmann Nelle Wilz Dr. Bötsch Dr. Friedrich Niegel Wimmer (Neuss) Bohl Fuchtel Dr. Olderog Windelen Bohlsen Funk (Gutenzell) Oswald Frau Dr. Wisniewski Borchert Ganz (St. Wendel) Frau Pack Wissmann Breuer Frau Geiger Pesch Dr. Wittmann Bühler (Bruchsal) Geis Petersen Würzbach Carstens (Emstek) Dr. von Geldern Pfeffermann Dr. Wulff Carstensen (Nordstrand) Gerstein Pfeifer Zeitlmann Clemens Gerster (Mainz) Dr. Pinger Zierer Dr. Czaja Glos Dr. Pohlmeier Zink Daweke Dr. Göhner Dr. Probst Frau Dempwolf Dr. Götz Rauen Deres Gröbl Rawe Berliner Abgeordnete Dörflinger Dr. Grünewald Reddemann Regenspurger Buschbom *) Vgl. 110. Sitzung, Seite 7831 D Repnik Feilcke 7930* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Kalisch Büchler (Hof) Reuter Berliner Abgeordnete Kittelman n Büchner (Speyer) Rixe Lummer Frau Bulmahn Roth Heimann Dr. Mahlo Buschfort Schäfer (Offenburg) Frau Luuk Dr. Neuling Catenhusen Schanz Dr. Mitzscherling Dr. Pfennig Frau Conrad Dr. Scheer Stobbe Schulze (Berlin) Conradi Schluckebier Dr. Vogel Straßmeir Frau Dr. Däubler-Gmelin Schmidt (München) Wartenberg (Berlin) Diller Frau Schmidt (Nürnberg) Dreßler Schmidt (Salzgitter) FDP Dr. Ehmke (Bonn) Dr. Schmude DIE GRÜNEN Dr. Emmerlich Dr. Schöfberger Frau Dr. Adam-Schwaetzer Erler Schreiner Frau Beck-Oberdorf Baum Esters Schütz Frau Beer Beckmann Ewen Seidenthal Brauer Bredehorn Frau Faße Frau Seuster Dr. Daniels (Regensburg) Cronenberg (Arnsberg) Fischer (Homburg) Sielaff Ebermann Eimer (Fürth) Frau Fuchs (Verl) Sieler (Amberg) Frau Eid Engelhard Frau Ganseforth Singer Frau Flinner Dr. Feldmann Gansel Frau Dr. Skarpelis-Sperk Frau Garbe Frau Folz-Steinacker Dr. Gautier Dr. Soell Häfner Funke Gerster (Worms) Frau Dr. Sonntag-Wolgast Frau Hensel Gallus Gilges Dr. Sperling Frau Hillerich Genscher Dr. Glotz Stahl (Kempen) Hoss Gries Graf Steiner Hüser Grünbeck Großmann Frau Steinhauer Kleinert (Marburg) Grüner Haack (Extertal) Stiegler Dr. Knabe Frau Dr. Hamm-Brücher Frau Dr. Hartenstein Dr. Struck Kreuzeder Dr. Haussmann Hasenfratz Frau Terborg Dr. Lippelt (Hannover) Heinrich Dr. Hauchler Tietjen Dr. Mechtersheimer Dr. Hirsch Heistermann Frau Dr. Timm Frau Nickels Dr. Hitschler Hiller (Lübeck) Frau Traupe Frau Rock Dr. Hoyer Dr. Holtz Urbaniak Frau Rust Irmer Horn Voigt (Frankfurt) Frau Saibold Kleinert (Hannover) Huonker Waltemathe Frau Schilling Kohn Ibrügger Walther Schily Dr.-Ing. Laermann Jahn (Marburg) Frau Dr. Wegner Frau Schoppe Dr. Graf Lambsdorff Jaunich Weiermann Frau Teubner Mischnick Dr. Jens Frau Weiler Frau Unruh Möllemann Jungmann Weisskirchen (Wiesloch) Frau Vennegerts Neuhausen Kastning Dr. Wernitz Frau Dr. Vollmer Nolting Kiehm Westphal Volmer Paintner Kirschner Frau Weyel Weiss (München) Richter Kißlinger Dr. Wieczorek Wetzel Rind Klein (Dieburg) Wieczorek (Duisburg) Frau Wilms-Kegel Ronneburger Dr. Klejdzinski Frau Wieczorek-Zeul Frau Wollny Schäfer (Mainz) Klose Wiefelspütz Frau Dr. Segall Kolbow von der Wiesche Berliner Abgeordnete Frau Seiler-Albring Koltzsch Wimmer (Neuötting) Dr. Solms Koschnick Dr. de With Frau Olms Dr. Thomae Kretkowski Wittich Sellin Timm Kühbacher Würtz Dr. Weng (Gerlingen) Lambinus Zander Fraktionslos Wolfgramm (Göttingen) Leidinger Zeitler Frau Würfel Leonhart Zumkley Wüppesahl Zywietz Lohmann (Witten) Lutz Frau Dr. Martiny-Glotz Berliner Abgeordnete Frau Matthäus-Maier Dr. Mertens (Bottrop) Anlage 3 Hoppe Müller (Düsseldorf) Lüder Müller (Schweinfurt) Müntefering Alphabetisches Namensverzeichnis Nagel der Mitglieder des Deutschen Bundestages, Nein Nehm die an der Wahl der Bundestagspräsidentin Frau Dr. Niehuis teilgenommen haben SPD Dr. Niese Niggemeier Frau Adler Frau Odendahl Dr. Abelein Frau Beck-Oberdorf Dr. Ahrens Oesinghaus Frau Dr. Adam-Schwaetzer Dr. Becker (Frankfurt) Amling Oostergetelo Frau Adler Becker (Nienberge) Andres Opel Dr. Ahrens Frau Becker-Inglau Antretter Dr. Osswald Amling Frau Beer Bachmaier Paterna Andres Bernrath Bahr Pauli Antretter Dr. Biedenkopf Bamberg Dr. Penner Dr. Apel Biehle Becker (Nienberge) Peter (Kassel) Austermann Bindig Frau Becker-Inglau Pfuhl Bachmaier Dr. Blens Bindig Porzner Bahr Dr. Blüm Dr. Böhme (Unna) Purps Bamberg Böhm (Melsungen) Börnsen (Ritterhude) Reimann Bauer Dr. Böhme (Unna) Brandt Frau Renger Baum Börnsen (Bönstrup) Brück Reschke Bayha Börnsen (Ritterhude) Deutscher Bundestag — 11. Wahlpe riode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7931'

Dr. Bötsch Gilges Kittelmann Nolting Bohl Glos Klein (München) Frau Odendahl Bohlsen Dr. Glotz Kleinert (Hannover) Oesinghaus Borchert Dr. Göhner Kleinert (Marburg) Dr. Olderog Brandt Frau Dr. Götte Dr. Klejdzinski Frau Olms Bredehorn Dr. Götz Klose Oostergetelo Breuer Graf Dr. Knabe Opel Brück Gries Dr. Köhler (Wolfsburg) Dr. Osswald Büchler (Hof) Gröbl Dr. Kohl Oswald Büchner (Speyer) Großmann Kohn Frau Pack Bühler (Bruchsal) Grünbeck Kolb Paintner Dr. von Büllow Grüner Kolbow Paterna Frau Bulmahn Dr. Grünewald Koltzsch Pauli Buschbom Grunenberg Koschnick Dr. Penner Buschfort Günther Kossendey Pesch Carstens (Emstek) Dr. Haack Kraus Peter (Kassel) Carstensen (Nordstrand) Haack (Extertal) Kreuzeder Petersen Catenhusen Dr. Häfele Krey Pfeffermann Clemens Häfner Frau Krieger Pfeifer Frau Conrad Frau Hämmerle Kroll-Schlüter Dr. Pfennig Conradi Frau Dr. Hamm-Brücher Dr. Kronenberg Pfuhl Cronenberg (Arnsberg) Harries Kühbacher Dr. Pinger Dr. Czaja Frau Dr. Hartenstein Kuhlwein Dr. Pohlmeier Frau Dr. Däubler-Gmelin Hasenfratz Dr. Kunz (Weiden) Porzner Dr. Daniels (Bonn) Frau Hasselfeldt Dr.-Ing. Laermann Dr. Probst Dr. Daniels (Regensburg) Dr. Hauchler Lambinus Purps Daubertshäuser Haungs Lamers Rappe (Hildesheim) Daweke Hauser (Esslingen) Dr. Lammert Rauen Frau Dempwolf Hauser (Krefeld) Dr. Langner Rawe Deres Dr. Haussmann Lattmann Reddemann Diller Hedrich Dr. Laufs Regenspurger Dörflinger Freiherr Heereman Leidinger Reimann Doss von Zuydtwyck Lennartz Frau Renger Dr. Dregger Heimann Lenzer Repnik Dreßler Heinrich Leonhart Reschke Ebermann Heistermann Frau Limbach Reuschenbach Echternach Frau Dr. Hellwig Link (Diepholz) Reuter Egert Helmrich Link (Frankfurt) Richter Dr. Ehmke (Bonn) Dr. Hennig Linsmeier Dr. Riedl (München) Ehrbar Frau Hensel Lintner Dr. Riesenhuber Dr. Ehrenberg Herkenrath Dr. Lippelt (Hannover) Rind Frau Eid Heyenn Dr. Lippold (Offenbach) Rixe Eigen Hiller (Lübeck) Lohmann (Witten) Frau Rönsch (Wiesbaden) Eimer (Fürth) Frau Hillerich Louven Frau Roitzsch (Quickborn) Dr. Emmerlich Hinrichs Lowack Ronneburger Engelhard Hinsken Lüder Dr. Rose Engelsberger Dr. Hirsch Lummer Rossmanith Erler Dr. Hitschler Lutz Roth Esters Höffkes Frau Luuk Roth (Gießen) Ewen Höpfinger Maaß Rühe Dr. Faltlhauser Hörster Frau Männle Dr. Rüttgers Frau Faße Dr. Hoffacker Magin Ruf Feilcke Frau Hoffmann (Soltau) Dr. Mahlo Frau Rust Dr. Feldmann Dr. Holtz Marschewski Frau Saibold Dr. Fell Hoppe Frau Dr. Martiny-Glotz Sauer (Stuttgart) Fellner Dr. Hornhues Frau Matthäus-Maier Sauter (Epfendorf) Frau Fischer Hoss Dr. Mechtersheimer Schäfer (Mainz) Fischer (Hamburg) Dr. Hoyer Menzel Schäfer (Offenburg) Fischer (Homburg) Frau Hürland-Büning Dr. Mertens (Bottrop) Dr. Schäuble Frau Flinner Dr. Hüsch Dr. Meyer zu Bentrup Schanz Frau Folz-Steinacker Hüser Michels Scharrenbroich Francke (Hamburg) Huonker Mischnick Schartz (Trier) Dr. Friedmann Graf Huyn Dr. Mitzscherling Dr. Scheer Dr. Friedrich Ibrügger Möllemann Schemken Frau Fuchs (Köln) Irmer Dr. Möller Scherrer Frau Fuchs (Verl) Jäger Dr. Müller Scheu Fuchtel Jahn (Marburg) Müller (Düsseldorf) Frau Schilling Funk (Gutenzell) Dr. Jahn (Münster) Müller (Schweinfurt) Schluckebier Funke Jaunich Müller (Wadern) Schmidbauer Gallus Dr. Jens Müller (Wesseling) Schmidt (München) Frau Ganseforth Dr. Jobst Müntefering Frau Schmidt (Nürnberg) Gansel Jung (Limburg) Nagel Schmidt (Salzgitter) Ganz (St. Wendel) Jung (Lörrach) Nehm Frau Schmidt-Bott Frau Garbe Kalb Nelle Schmitz (Baesweiler) Gattermann Kalisch Neuhausen Dr. Schmude Dr. Gautier Dr.-Ing. Kansy Dr. Neuling von Schmude Frau Geiger Dr. Kappes Neumann (Bremen) Dr. Schneider (Nürnberg) Geis Frau Karwatzki Frau Nickels Frau Schoppe Dr. Geißler Kastning Niegel Freiherr von Schorlemer Dr. von Geldern Kiechle Frau Dr. Niehuis Schreiber Genscher Kiehm Dr. Niese Schreiner Gerstein Kirschner Niggemeier Dr. Schroeder (Freiburg) Gerster (Mainz) Kißlinger Dr. Nöbel Schütz 7932* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Schulhoff Vogt (Duren) Auf Veranlassung der CDU/CSU-Fraktion wurde Dr. Schulte Voigt (Frankfurt) die in den §§ 200 f/g RVO geregelte Abtreibungsfi- (Schwäbisch Gmünd) Dr. Voigt (Northeim) Schulze (Berlin) Frau Dr. Vollmer nanzierung nicht in das GRG übernommen. Daher Schwarz Volmer stimmen wir dem GRG zu. Nach wie vor aber besteht Dr. Schwarz-Schilling Dr. Vondran gemäß den §§ 200 f/g RVO der Anspruch auf eine Dr. Schwörer Dr. Voss Sachleistung, in der die Tötung eines ungeborenen Seehofer Dr. Waffenschmidt Seesing Dr. Waigel Kindes vorgesehen ist. Frau Dr. Segall Graf von Waldburg-Zeil Seidenthal Waltemathe Frau Seiler-Albring Walther Wir halten die Praxis der Krankenkassen, die sich Seiters Dr. Warnke auf diese gesetzliche Regelung berufen und alle Indi- Sellin Dr. Warrikoff kationsfälle des § 218a Abs. 2 StGB unter §§ 200 f/g Frau Seuster Dr. von Wartenberg Sielaff Wartenberg (Berlin) RVO subsumieren, u. a. aus folgenden Gründen für Sieler (Amberg) Frau Dr. Wegner verfassungswidrig: Singer Weiermann Frau Dr. Skarpelis-Sperk Frau Weiler Dr. Soell Weirich — Nach unserer Verfassung ist das Leben das höch- Dr. Solms Weiß (Kaiserslautern) ste Rechtsgut, dem alle anderen Rechtsgüter nach- Frau Dr. Sonntag-Wolgast Weiss (München) geordnet sind. Das Bundesverfassungsgericht hat Dr. Sperling Weisskirchen (Wiesloch) Spilker Dr. Weng (Gerlingen) mit seinem Urteil vom 25. Februar 1975 bestätigt, Dr. Sprung Werner (Ulm) daß das Leben der ungeborenen Kinder ebenso Stahl (Kempen) Dr. Wernitz unter dem Schutz der Verfassung steht wie das Dr. Stark (Nürtingen) Westphal Leben der geborenen Menschen. Deshalb verstößt Dr. Stavenhagen Frau Weyel Steiner Dr. Wieczorek die Tötung ungeborener Kinder immer gegen un- Frau Steinhauer Wieczorek (Duisburg) sere Rechtsordnung, wenn nicht das Leben der Dr. Stercken Wiefelspütz Mutter selbst durch die Schwangerschaft gefähr- Stiegler von der Wiesche det ist. Mit Ausnahme dieses auf Grund der Mög- Dr. Stoltenberg Frau Will-Feld Straßmeir Frau Dr. Wilms lichkeiten der modernen Medizin äußerst seltenen Strube Frau Wilms-Kegel Falles ist die Sachleistung der Abtreibung, wie sie Dr. Struck Wilz in den §§ 200f/g RVO vorgesehen ist, immer Stücklen Wimmer (Neuötting) rechtswidrig. Frau Dr. Süssmuth Wimmer (Neuss) Susset Windelen Frau Terborg Frau Dr. Wisniewski — Hinzu kommt, daß nach dem Maßstab unserer Ver- Frau Teubner Wissmann Dr. Thomae Dr. de With fassung die Formulierung der §§ 200 f/g RVO einer Tietjen Wittich kritischen Prüfung nicht standhält. Wenn nämlich Tillmann Dr. Wittmann schon in unserem Rechtsstaat in das Menschen- Frau Dr. Timm Wolfgramm (Göttingen) recht des ungeborenen Kindes auf Leben von Ge- Timm Wüppesahl Frau Traupe Frau Würfel setzes wegen eingegriffen werden kann, wie dies Dr. Uelhoff Würtz durch die Regelung der §§ 200 f/g RVO möglich ist, Uldall Würzbach dann müßte im Einzelfall auch nachprüfbar sein, Dr. Unland Dr. Wulff wann ein solcher Schwangerschaftsabbruch als Frau Unruh Zander Urbaniak Zeitler Sachleistung der Krankenkassen „nicht rechtswid- Vahlberg Zeitlmann rig" ist. Frau Vennegerts Zierer Verheugen Zink Frau Verhülsdonk Zumkley — Unsere Verfassung fordert weiter, daß, wenn in ein Dr. Vogel Zywietz elementares Grundrecht durch ein Gesetz einge- Vogel (Ennepetal) griffen wird, eine grundrechtsschützende Verfah- rensregelung vorzusehen ist und daß das betrof- fene Grundrecht unter Angabe des Artikels aus- Anlage 4 drücklich benannt wird. Diese vom Grundgesetz Erklärung geforderte Voraussetzung erfüllen die §§ 200 f/g nach § 31 GO der Abgeordneten RVO ebenfalls nicht. Werner (Ulm), Geis, Sauter (Epfendorf), Zierer, Dr. Uelhoff, Dr. Laufs, Dr. Friedmann, Seesing, — Zu dem Ärgernis der jetzigen Gesetzeslage kommt Dr. Unland, Kroll-Schlüter, Dr. Fell, Dr. Schroeder noch hinzu, daß die gesetzlichen Krankenkassen (Freiburg), Petersen, Dr. Abelein, Jäger, Dr. Czaja, nicht einmal nachprüfen, ob die Voraussetzungen Dr. Kunz (Weiden), Hinsken, Schemken, Dr. Möller, einer strafbefreiten Abtreibung im Sinne des Müller (Wadern), Weiß (Kaiserslautern), Freiherr § 218 a StGB überhaupt vorliegen. Auf diese Weise Heereman von Zuydtwyck, Dr. Jobst, Carstens (Em- werden jährlich über 200 000 ungeborene Kinder stek), Bayha, Dr. Schwörer, Dörflinger, Rossmanith, in voller öffentlicher Verantwortung getötet. Dr. Götz, Sauer (Stuttgart), Pfeffermann, Böhm (Mel- sungen), von Schmude, Roth (Gießen), Tillmann, Aus diesen schwerwiegenden verfassungsrechtli- Dr. Pohlmeier, Müller (Wesseling), Bühler (Bruch- chen Bedenken ist es geboten, auch in Zukunft alle sal), Austermann Anstrengungen zu unternehmen, diesen andauern- zur Abstimmung über das Gesundheits-Reformge- den, durch die §§ 200f/g hervorgerufenen Verstoß ge- setz — GRG gen unsere Verfassung zu beenden. Dies gilt um so Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7933 mehr, als die bedenkenlose Abtreibungsfinanzierung, Anlage 6 wie sie sich auf Grund der §.§. 200 f/g RVO herausge- Amtliche Mitteilungen bildet hat, einem tiefgreifenden Wandel des Rechts- bewußtseins Vorschub leistet. Nochmals: Dem GRG Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der stimmen wir zu! Ausschuß gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Auswärtiger Ausschuß Drucksache 10/5438 Drucksache 10/6787 Anlage 5 Drucksache 11/2752 Drucksache 11/2689 Erklärung Haushaltsausschuß nach § 31 GO des Abgeordneten Lattmann Drucksache 11/2672 zur Abstimmung über das Gesundheits Ausschuß für Wirtschaft Reformgesetz — GRG Drucksache 11/1712 Drucksache 11/2448 Dem Entwurf des Gesundheits-Reformgesetzes Ausschuß für wirtschaftliche Zusammenarbeit (GRG) werde ich trotz meiner Bedenken gegen ein- Drucksache 11/2071 zelne Punkte zustimmen, da nach meiner Überzeu- gung ohne grundlegende Reform das Gesundheits- Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der wesen in seiner Gesamtheit in Gefahr gerät. Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen bzw. von einer Beratung abgesehen hat: Meine Bedenken richten sich insbesondere gegen Auswärtiger Ausschuß die Bestimmungen über die häusliche Pflege. Wäh- Drucksachen 10/4184 Nr. 4, 10/4400 (Berichtigung) rend ich diese Leistung grundsätzlich für dringend Ausschuß für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit erforderlich halte, erscheint es mir zumindest fraglich, Drucksache 11/779 Nr. 2.53 ob sie Bestandteil des Systems der gesetzlichen Kran- Drucksache 11/2841 Nr. 9 Drucksache 11/2899 Nr. 3.27 kenversicherung sein muß und ob ihre Einführung an - dieser Stelle und zu diesem Zeitpunkt nicht geeignet Ausschuß für Forschung und Technologie Drucksache 11/1895 Nr. 2.38 ist, das Ziel der Gesundheitsreform teilweise zu ge- Drucksache 11/2266 Nr. 2.22 fährden. Drucksache 11/2580 Nr. 44

Nachtrag zum Plenarprotokoll 11/111

Deutscher Bundesta g

Stenographischer Bericht

111. Sitzung

Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Inhalt:

Endgültige Ergebnisse der namentlichen Abstimmungen über in der zweiten Beratung gestellte Änderungs- anträge (Nr. 1 bis 41) und gestellte Entschließungsanträge (Nr. 42 bis 47) zum Gesundheits-Reformgesetz — GRG Erklärungen zur Schlußabstimmung über das Gesundheits-Reformgesetz (Nr. 48 und 49) Erklärungen zu Abstimmungen bei den Haushaltsberatungen (Nr. 50 bis 54) Berichtigungen (Nr. 55)

Drucks.-Nr. des Art., §§, Abs., Satz Nr. Antragsteller Seiten Änderungs-Antrags Stichwort

1 11/3437 Art. 1, § 38, Abs. 4, — Zuzahlung bei Krankenhausaufent- halt — SPD 7940

2 11/3438 Art. 1, Drittes Kapitel, — Leistungen bei Schwangerschaft und Mutterschaft — SPD 7942

3 11/3464 (neu) Art. 1, § 2, Abs. 1, Satz 2, — Leistungen — Therapierichtungen DIE GRÜNEN 7944

4 11/3464 (neu) Art. 1, § 5, Abs. 1, Nr. 9, — Krankenversicherung der Studentinnen — DIE GRÜNEN 7946

5 11/3464 (neu) Art. 1, § 18, Abs. 1, — Leistungen — Therapierichtungen DIE GRÜNEN 7948

6 11/3464 (neu) Art. 1, § 21, — Verhütung von Zahnerkrankungen (Gruppenprophylaxe) — DIE GRÜNEN 7950

7 11/3464 (neu) Art. 1, § 22, — Verhütung von Zahnerkrankungen (Individualprophylaxe) — DIE GRÜNEN 7952 7936 Deutscher Bundestag - 11. Wahlperiode - 112. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 30. November 1988

Drucks.-Nr. des Art., §§, Abs., Satz Nr. Antragsteller Seiten Änderungs-Antrags Stichwort

8 11/3464 (neu) Art. 1, § 23, Abs. 2, - Zuzahlung der Kassen bei offenen Badekuren - DIE GRÜNEN 7954 9 11/3464 (neu) Art. 1, § 23, Abs. 7, - Zuzahlung bei Kuren - DIE GRÜNEN 7956 10 11/3464 (neu) Art. 1, § 25, - Gesundheitsuntersuchung - DIE GRÜNEN 7958 11 11/3464 (neu) Art. 1, § 29, Abs. 1 und 2, - Kostenerstattung bei Kiefer- orthopädie - DIE GRÜNEN 7960 12 11/3464 (neu) Art. 1, § 30, - Kostenerstattung bei Zahnersatz - DIE GRÜNEN 7962

13 11/3464 (neu) Art. 1, § 31, - Zuzahlung bei Festbetrag von Arznei- mitteln - DIE GRÜNEN 7964 14 11/3464 (neu) Art. 1, § 31, Abs. 3, - Rezeptblattgebühr von Arznei- mitteln - DIE GRÜNEN 7966

15 11/3464 (neu) Art. 1, § 32, Abs. 1, - Zuzahlung bei Festbetrag bei Heil- mitteln - DIE GRÜNEN 7968 16 11/3464 (neu) Art. 1, § 32, Abs. 3, - Rezeptblattgebühr bei Arznei- mitteln - DIE GRÜNEN 7970 17 11/3464 (neu) Art. 1, § 33, Abs. 1, - Ausschluß bei Hilfsmitteln - DIE GRÜNEN 7972

18 11/3464 (neu) Art. 1, § 33, Abs. 3, - Zuzahlung bei Festbetrag bei Hilfs- mitteln - DIE GRÜNEN 7974

19 11/3464 (neu) Art. 1, § 33, Abs. 4, - Zuzahlung bei Kontaktlinsen, Pflege- mittel - DIE GRÜNEN 7976

20 11/3464 (neu) Art. 1, § 33, Abs. 5, - Neue Brillen - DIE GRÜNEN 7978 21 11/3464 (neu) Art. 1, § 35, - Festbeträge für Arznei-, Verband-, Heil- und Hilfsmittel - DIE GRÜNEN 7980

22 11/3464 (neu) Art. 1, § 38, Abs. 2-4, - Krankenhäuser, Einschränkung der Wahlfreiheit und Selbstbeteiligung - DIE GRÜNEN 7982

23 11/3464 (neu) Art. 1, § 39, - Zuzahlung bei Rehabilitationsmaß- nahmen - DIE GRÜNEN 7984 Deutscher Bundestag - 11. Wahlperiode - 112. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 30. November 1988 7937

Drucks.-Nr. des Art., §§, Abs., Satz Nr. Antragsteller Seiten Änderungs-Antrags Stichwort

24 11/3464 (neu) Art. 1, § 51, - Leistungsbeschränkung bei Selbstver- schulden - DIE GRÜNEN 7986

25 11/3464 (neu) Art. 1, § 52-56, - Leistungen bei Schwerpflegebedürf- tigkeit - DIE GRÜNEN 7988

26 11/3464 (neu) Art. 1, § 57 und 58, - Sterbegeld - DIE GRÜNEN 7990

27 11/3464 (neu) Art. 1, § 68, Abs. 2, - Zuzahlung bei Fahrtkosten - DIE GRÜNEN 7992

28 11/3464 (neu) Art. 1, § 78, Abs. 1, - Berücksichtigung der Naturheil- kunde - Therapierichtungen DIE GRÜNEN 7994

29 11/3464 (neu) Art. 1, § 80, Abs. 2, - Berücksichtigung der Naturheil- kunde - Therapierichtungen DIE GRÜNEN 7996

30 11/3464 (neu) Art. 1, § 89, Abs. 3, Nr. 2, - Berücksichtigung der Naturheilkunde kassenärztlicher Vereinigungen - DIE GRÜNEN 7998

31 11/3464 (neu) Art. 1, § 99 a (neu), - Ausschüsse der besonderen Therapie- richtungen - DIE GRÜNEN 8000

32 11/3464 (neu) Art. 1, § 100, Abs. 1 u. 2, Berücksichtigung der Naturheil- kunde - DIE GRÜNEN 8002

33 11/3464 (neu) Art. 1, § 100, Abs. 3, - Maßnahmen zur Früherkennung von Krankheiten - DIE GRÜNEN 8004

34 11/3464 (neu) Art. 1, § 115, - Beziehung zu Krankenhäusern und anderen Einrichtungen - DIE GRÜNEN 8006

35 11/3464 (neu) Art. 1, § 147, - Neue Heilmittel - DIE GRÜNEN 8008

36 11/3464 (neu) Art. 1, § 256, - Bemessung der Beiträge aus Renten der Gesetzlichen Rentenversiche- rung ... - DIE GRÜNEN 8010

37 11/3464 (neu) Art. 1, §§ 283-291, - Medizinischer Dienst der Krankenver- sicherung - DIE GRÜNEN 8012

38 11/3464 (neu) Art. 1, §§ 292-312, - Informationsgrundlagen der Kranken- versicherung - DIE GRÜNEN 8014 7938 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 112. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 30. November 1988

Drucks.-Nr. des Art., §§, Abs., Satz Nr. Antragsteller Änderungs-Antrags Stichwort Seiten

39 11/3464 (neu) Art. 4, Abs. 2, Nr. 1, — Zentrale Datei bei den Berufsgenos- senschaften — DIE GRÜNEN 8016 40 11/3464 (neu) Art. 7, § 54, — Medizinischer Dienst, Versicherungs- und Leistungsdaten, Datenschutz — DIE GRÜNEN 8018 41 11/3473 Art. 1, § 34, — Ausgeschlossene Arznei-, Heil- und Hilfsmittel — DIE GRÜNEN 8020

Drucks.-Nr. der Art., §§, Abs., Satz Nr. Antragsteller Seiten Entschließungsanträge Stichwort

42 11/3441 Naturheilmittel, Arzneimittel — thera- peutischer Pluralismus SPD 8022

43 11/3440 Solidarbeitrag der Pharmaindustrie SPD 8024 44 11/3443 Leistungen an Hinterbliebene verstorbe- ner Abgeordneter, Bundesminister und Parl. Staatssekretäre SPD 8026

45 11/3474 Strukturreform des Gesundheitswesens DIE GRÜNEN 8028 46 11/3475 Schutz und Rechte der Patientinnen und Patienten DIE GRÜNEN 8030 47 11/3476 Gleichbehandlung der besonderen The- rapierichtungen DIE GRÜNEN 8032

Nr. Seiten

48 Erklärung des Abgeordneten Clemens (CDU/CSU) 8034 A

49 Erklärung des Abgeordneten Dr. Göhner (CDU/CSU) 8034 B 50 Erklärung der Abgeordneten Frau Dr. Martiny-Glotz (SPD) 8034 B

51 Erklärung der Abgeordneten Frau Verhülsdonk (CDU/CSU) 8034 C

52 Erklärung der Abgeordneten Frau Pack (CDU/CSU) 8034 D

53 Erklärung der Abgeordneten Frau Folz-Steinacker (FDP) 8034 D

54 Erklärung des Abgeordneten Bohl (CDU/CSU) 8035 A

55 Berichtigungen 8035 C

'7940 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Endgültiges Ergebnis Nr. 1

Abgegebene Stimmen: 459 und 20 Berliner Abgeordnete; davon ja: 210 und 9 Berliner Abgeordnete nein: 249 und 11 Berliner Abgeordnete

Ja Horn Schmidt (München) Brauer Huonker Frau Schmidt (Nürnberg) Dr. Daniels (Regensburg) SPD Ibrügger Schmidt (Salzgitter) Ebermann Jahn (Marburg) Dr. Schmude Frau Eid Frau Adler Jaunich Schreiner Frau Flinner Dr. Ahrens Dr. Jens Schröer (Mülheim) Frau Garbe Amling Jung (Düsseldorf) Schütz Häfner Andres Jungmann Seidenthal Frau Hensel Antretter Kastning Frau Seuster Frau Hillerich Dr. Apel Kiehm Sielaff Hoss Bachmaier Kirschner Sieler (Amberg) Hüser Bahr Kißlinger Singer Kleinert (Marburg) Bamberg Klein (Dieburg) Frau Dr. Skarpelis-Sperk Dr. Knabe Becker (Nienberge) Klose Dr. Soell Kreuzeder Frau Becker-Inglau Kolbow Frau Dr. Sonntag-Wolgast Frau Krieger Bernrath Koltzsch Dr. Sperling Dr. Lippelt (Hannover) Bindig Koschnick Stahl (Kempen) Dr. Mechtersheimer Frau Blunck Kretkowski Steiner Frau Nickels Dr. Böhme (Unna) Kühbacher Frau Steinhauer Frau Oesterle-Schwerin Börnsen (Ritterhude) Kuhlwein Stiegler Frau Rust Brück Lambinus Dr. Struck Frau Saibold Büchler (Hof) Leidinger Frau Terborg Frau Schilling Büchner (Speyer) Lennartz Tietjen Schily Dr. von Bülow Leonhart Frau Dr. Timm Frau Schmidt-Bott Frau Bulmahn Lohmann (Witten) Frau Traupe Frau Schoppe Buschfort Lutz Urbaniak Frau Teubner Catenhusen Frau Dr. Martiny-Glotz Vahlberg Frau Unruh Frau Conrad Frau Matthäus-Maier Verheugen Frau Vennegerts Conradi Menzel Voigt (Frankfurt) Volmer Frau Dr. Däubler-Gmelin Dr. Mertens (Bottrop) Frau Dr. Wegner Weiss (München) Daubertshäuser Müller (Pleisweiler) Weiermann Wetzel Diller Müller (Schweinfurt) Frau Weiler Frau Wilms-Kegel Dreßler Müntefering Weisskirchen (Wiesloch) Frau Wollny Duve Nagel Dr. Wernitz Dr. Ehmke (Bonn) Nehm Westphal Dr. Ehrenberg Frau Dr. Niehuis Frau Weyel Berliner Abgeordnete Dr. Emmerlich Dr. Niese Dr. Wieczorek Erler Niggemeier Wieczorek (Duisburg) Frau Olms Esters Dr. Nöbel Frau Wieczorek-Zeul Sellin Ewen Frau Odendahl Wiefelspütz Frau Faße Oesinghaus von der Wiesche Fischer (Homburg) Oostergetelo Wimmer (Neuötting) Fraktionslos Frau Fuchs (Köln) Opel Dr. de With Frau Fuchs (Verl) Dr. Osswald Wittich Wüppesahl Frau Ganseforth Paterna Würtz Gansel Pauli Zander Dr. Gautier Dr. Penner Zeitler Gerster (Worms) Peter (Kassel) Zumkley Gilges Pfuhl Dr. Glotz Dr. Pick Nein Frau Dr. Götte Porzner Berliner Abgeordnete Graf Purps CDU/CSU Großmann Rappe (Hildesheim) Egert Grunenberg Reimann Heimann Dr. Abelein Dr. Haack Frau Renger Frau Luuk Austermann Haack (Extertal) Reschke Dr. Mitzscherling Bauer Frau Hämmerle Reuschenbach Stobbe Bayha Frau Dr. Hartenstein Reuter Dr. Vogel Dr. Becker (Frankfurt) Hasenfratz Rixe Wartenberg (Berlin) Biehle Dr. Hauchler Roth Dr. Blens Dr. Hauff Schäfer (Offenburg) Dr. Blüm Heistermann Schanz DIE GRÜNEN Böhm (Melsungen) Heyenn Dr. Scheer Börnsen (Bönstrup) Hiller (Lübeck) Scherrer Frau Beck-Oberdorf Dr. Bötsch Dr. Holtz Schluckebier Frau Beer Bohl Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7941

Bohlsen Dr. Jobst Dr. Rüttgers Berliner Abgeordnete Borchert Jung (Limburg) Ruf Breuer Jung (Lörrach) Sauer (Salzgitter) Buschbom Bühler (Bruchsal) Kalb Sauer (Stuttgart) Feilcke Carstens (Emstek) Dr.-Ing. Kansy Sauter (Epfendorf) Kalisch Carstensen (Nordstrand) Dr. Kappes Dr. Schäuble Kittelmann Clemens Frau Karwatzki Scharrenbroich Lummer Dr. Czaja Kiechle Schemken Dr. Mahlo Dr. Daniels (Bonn) Klein (München) Scheu Dr. Neuling Daweke Dr. Köhler (Wolfsburg) Schmidbauer Dr. Pfennig Frau Dempwolf Kolb Schmitz (Baesweiler) Schulze (Berlin) Deres Kossendey von Schmude Straßmeir Dörflinger Kraus Freiherr von Schorlemer Doss Krey Schreiber Dr. Dregger Kroll-Schlüter Dr. Schroeder (Freiburg) FDP Echternach Dr. Kronenberg Schulhoff Eigen Dr. Kunz (Weiden) Dr. Schulte Frau Dr. Adam-Schwaetzer Engelsberger Lamers (Schwäbisch Gmünd) Eylmann Dr. Lammert Baum Schwarz Beckmann Dr. Faltlhauser Dr. Langner Dr. Schwarz-Schilling Bredehorn Dr. Fell Lattmann Dr. Schwörer Cronenberg (Arnsberg) Fellner Dr. Laufs Seehofer Frau Fischer Lenzer Seesing Eimer (Fürth) Fischer (Hamburg) Frau Limbach Seiters Engelhard Francke (Hamburg) Link (Diepholz) Spilker Dr. Feldmann Dr. Friedmann Link (Frankfurt) Spranger Frau Folz-Steinacker Dr. Friedrich Linsmeier Dr. Sprung Funke Fuchtel Lintner Dr. Stark (Nürtingen) Gallus Funk (Gutenzell) Dr. Lippold (Offenbach) Dr. Stavenhagen Gattermann Ganz (St. Wendel) Louven Dr. Stercken Gries Frau Geiger Lowack Dr. Stoltenberg Grüner Geis Maaß Strube Frau Dr. Hamm-Brücher Dr. von Geldern Frau Männle Susset Dr. Haussmann Gerstein Magin Tillmann Heinrich Gerster (Mainz) Marschewski Dr. Uelhoff Dr. Hirsch Glos Dr. Meyer zu Bentrup Uldall Dr. Hitschler Dr. Göhner Michels Dr. Unland Dr. Hoyer Dr. Götz Dr. ller Mö Frau Verhülsdonk Irmer Dr. Müller Gröbl Vogel (Ennepetal) Dr. Grünewald Müller (Wadern) Kleinert (Hannover) Vogt (Duren) Nelle Kohn Günther Dr. Voigt (Northeim) Dr. Häfele Neumann (Bremen) Dr.-Ing. Laermann Dr. Vondran Harries Niegel Dr. Graf Lambsdorff Frau Hasselfeldt Dr. Olderog Dr. Voss Mischnick Hauser (Esslingen) Oswald Dr. Waffenschmidt Neuhausen Hauser (Krefeld) Frau Pack Dr. Waigel Nolting Hedrich Pesch Graf von Waldburg-Zeil Paintner Freiherr Heereman von Petersen Dr. Warnke Richter Zuydtwyck Pfeffermann Dr. Warrikoff Rind Frau Dr. Hellwig Pfeifer Dr. von Wartenberg Ronneburger Helmrich Dr. Pinger Weiß (Kaiserslautern) Schäfer (Mainz) Dr. Hennig Dr. Pohlmeier Werner (Ulm) Frau Dr. Segall Herkenrath Dr. Probst Frau Will-Feld Frau Seiler-Albring Hinrichs Rauen Frau Dr. Wilms Dr. Solms Wilz Hinsken Rawe Dr. Thomae Wimmer (Neuss) Höffkes Reddemann Timm Höpfinger Regenspurger Windelen Frau Dr. Wisniewski Dr. Weng (Gerlingen) Hörster Repnik Wolfgramm (Göttingen) Dr. Hoffacker Dr. Riedl (München) Wissmann Frau Würfel Frau Hoffmann (Soltau) Dr. Riesenhuber Dr. Wittmann Zywietz Dr. Hornhues Frau Rönsch (Wiesbaden) Würzbach Frau Hürland-Büning Frau Roitzsch (Quickborn) Dr. Wulff Dr. Hüsch Dr. Rose Zeitlmann Graf Huyn Rossmanith Zierer Berliner Abgeordneter Jäger Roth (Gießen) Dr. Zimmermann Dr. Jahn (Münster) Rühe Zink Hoppe 7942 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Endgültiges Ergebnis Nr. 2

Abgegebene Stimmen: 459 und 20 Berliner Abgeordnete; davon ja: 209 und 9 Berliner Abgeordnete nein: 249 und 11 Berliner Abgeordnete enthalten: 1

Ja Horn Schmidt (München) Brauer Huonker Frau Schmidt (Nürnberg) Dr. Daniels (Regensburg) SPD Ibrügger Schmidt (Salzgitter) Ebermann Jahn (Marburg) Dr. Schmude Frau Eid Frau Adler Jaunich Schreiner Frau Garbe Dr. Ahrens Dr. Jens Schröer (Mülheim) Häfner Amling Jung (Düsseldorf) Schütz Frau Hensel Andres Jungmann Seidenthal Frau Hillerich Antretter Kastning Frau Seuster Hoss Dr. Apel Kiehm Sielaff Hüser Bachmaier Kirschner Sieler (Amberg) Kleinert (Marburg) Bahr Kißlinger Singer Dr. Knabe Bamberg Klein (Dieburg) Frau Dr. Skarpelis-Sperk Kreuzeder Becker (Nienberge) Klose Dr. Soell Frau Krieger Frau Becker-Inglau Kolbow Frau Dr. Sonntag-Wolgast Dr. Lippelt (Hannover) Bernrath Koltzsch Dr. Sperling Dr. Mechtersheimer Bindig Koschnick Stahl (Kempen) Frau Nickels Frau Blunck Kretkowski Steiner Frau Oesterle-Schwerin Dr. Böhme (Unna) Kühbacher Frau Steinhauer Frau Rust Börnsen (Ritterhude) Kuhlwein Stiegler Frail Saibold Brück Lambinus Dr. Struck Frau Schilling Büchler (Hof) Leidinger Frau Terborg Schily Büchner (Speyer) Lennartz Tietjen Frau Schmidt-Bott Dr. von Billow Leonhart Frau Dr. Timm Frau Schoppe Frau Bulmahn Lohmann (Witten) Frau Traupe Frau Teubner Buschfort Lutz Urbaniak Frau Unruh Catenhusen Frau Dr. Martiny-Glotz Vahlberg Frau Vennegerts Frau Conrad Frau Matthäus-Maier Verheugen Volmer Conradi Menzel Voigt (Frankfurt) Weiss (München) Frau Dr. Däubler-Gmelin Dr. Mertens (Bottrop) Frau Dr. Wegner Wetzel Daubertshäuser Müller (Pleisweiler) Weiermann Frau Wilms-Kegel Diller Müller (Schweinfurt) Frau Weiler Frau Wollny Dreßler Müntefering Weisskirchen (Wiesloch) Duve Nagel Dr. Wernitz Dr. Ehmke (Bonn) Nehm Westphal Berliner Abgeordnete Dr. Ehrenberg Frau Dr. Niehuis Frau Weyel Dr. Emmerlich Dr. Niese Dr. Wieczorek Frau Olms Erler Niggemeier Wieczorek (Duisburg) Sellin Esters Dr. Nöbel Frau Wieczorek-Zeul Ewen Frau Odendahl Wiefelspütz Frau Faße Oesinghaus von der Wiesche Fraktionslos Fischer (Homburg) Oostergetelo Wimmer (Neuötting) Frau Fuchs (Köln) Opel Dr. de With Wüppesahl Frau Fuchs (Verl) Dr. Osswald Wittich Frau Ganseforth Paterna Würtz Gansel Pauli Zander Nein Dr. Gautier Dr. Penner Zeitler Gerster (Worms) Peter (Kassel) Zumkley CDU/CSU Gilges Pfuhl Dr. Glotz Dr. Pick Dr. Abelein Frau Dr. Götte Porzner Berliner Abgeordnete Austermann Graf Purps Bauer Großmann Rappe (Hildesheim) Egert Bayha Grunenberg Reimann Heimann Dr. Becker (Frankfurt) Dr. Haack Frau Renger Frau Luuk Biehle Haack (Extertal) Reschke Dr. Mitzscherling Dr. Blens Frau Hämmerle Reuschenbach Stobbe Dr. Blüm Frau Dr. Hartenstein Reuter Dr. Vogel Böhm (Melsungen) Hasenfratz Rixe Wartenberg (Berlin) Börnsen (Bönstrup) Dr. Hauchler Roth Dr. Bötsch Dr. Hauff Schäfer (Offenburg) Bohl Heistermann Schanz DIE GRÜNEN Bohlsen Heyenn Dr. Scheer Borchert Hiller (Lübeck) Scherrer Frau Beck-Oberdorf Breuer Dr. Holtz Schluckebier Frau Beer Bühler (Bruchsal) Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7943

Carstens (Emstek) Dr. Kappes Scharrenbroich Lummer Carstensen (Nordstrand) Frau Karwatzki Schemken Dr. Mahlo Clemens Kiechle Scheu Dr. Neuling Dr. Czaja Klein (München) Schmidbauer Dr. Pfennig Dr. Daniels (Bonn) Dr. Köhler (Wolfsburg) Schmitz (Baesweiler) Schulze (Berlin) Daweke Kolb von Schmude Straßmeir Frau Dempwolf Kossendey Freiherr von Schorlemer Deres Kraus Schreiber Dörflinger Krey Dr. Schroeder (Freiburg) FDP Doss Kroll-Schlüter Schulhoff Dr. Dregger Dr. Kronenberg Dr. Schulte Frau Dr. Adam-Schwaetzer Echternach Dr. Kunz (Weiden) (Schwäbisch Gmünd) Baum Eigen Lamers Schwarz Beckmann Engelsberger Dr. Lammert Dr. Schwarz-Schilling Bredehorn Eylmann Dr. Langner Dr. Schwörer Dr. Faltlhauser Lattmann Seehofer Cronenberg (Arnsberg) Dr. Fell Dr. Laufs Seesing Eimer (Fürth) Fellner Lenzer Seiters Engelhard Frau Fischer Frau Limbach Spilker Dr. Feldmann Fischer (Hamburg) Link (Diepholz) Spranger Frau Folz-Steinacker Francke (Hamburg) Link (Frankfurt) Dr. Sprung Funke Dr. Friedmann Linsmeier Dr. Stark (Nürtingen) Gallus Dr. Friedrich Lintner Dr. Stavenhagen Gattermann Fuchtel Dr. Lippold (Offenbach) Dr. Stercken Gries Funk (Gutenzell) Louven Dr. Stoltenberg Grüner Ganz (St. Wendel) Lowack Strube Frau Dr. Hamm-Brücher Frau Geiger Maaß Susset Dr. Haussmann Geis Frau Männle Tillmann Heinrich Dr. von Geldern Magin Dr. Uelhoff Dr. Hirsch Gerstein Marschewski Uldall Dr. Hitschler Gerster (Mainz) Dr. Meyer zu Bentrup Dr. Unland Dr. Hoyer Glos Michels Frau Verhülsdonk Irmer Dr. Göhner Dr. Möller Vogel (Ennepetal) Kleinert (Hannover) Dr. Götz Dr. Müller Vogt (Duren) Kohn Gröbl Müller (Wadern) Dr. Voigt (Northeim) Dr.-Ing. Laermann Dr. Grünewald Nelle Dr. Vondran Dr. Graf Lambsdorff Günther Neumann (Bremen) Dr. Voss Mischnick Dr. Häfele Niegel Dr. Waffenschmidt Harries Dr. Olderog Dr. Waigel Neuhausen Frau Hasselfeldt Oswald Graf von Waldburg-Zeil Nolting Hauser (Esslingen) Frau Pack Dr. Warnke Paintner Hauser (Krefeld) Pesch Dr. Warrikoff Richter Hedrich Petersen Dr. von Wartenberg Rind Freiherr Heereman von Pfeffermann Weiß (Kaiserslautern) Ronneburger Zuydtwyck Pfeifer Werner (Ulm) Schäfer (Mainz) Frau Dr. Hellwig Dr. Pinger Frau Will-Feld Frau Dr. Segall Helmrich Dr. Pohlmeier Frau Dr. Wilms Frau Seiler-Albring Dr. Hennig Dr. Probst Wilz Dr. Solms Herkenrath Rauen Wimmer (Neuss) Dr. Thomae Hinrichs Rawe Windelen Timm Hinsken Reddemann Frau Dr. Wisniewski Dr. Weng (Gerlingen) Höffkes Regenspurger Wissmann Wolfgramm (Göttingen) Höpfinger Repnik Dr. Wittmann Frau Würfel Hörster Dr. Riedl (München) Würzbach Zywietz Dr. Hoffacker Dr. Riesenhuber Dr. Wulff Frau Hoffmann (Soltau) Frau Rönsch (Wiesbaden) Zeitlmann Dr. Hornhues Frau Roitzsch (Quickborn) Zierer Berliner Abgeordneter Frau Hürland-Büning Dr. Rose Dr. Zimmermann Dr. Hüsch Rossmanith Zink Graf Huyn Roth (Gießen) Hoppe Jäger Rühe Dr. Jahn (Münster) Dr. Rüttgers Berliner Abgeordnete Dr. Jobst Ruf Enthalten Jung (Limburg) Sauer (Salzgitter) Buschbom Jung (Lörrach) Sauer (Stuttgart) Feilcke DIE GRÜNEN Kalb Sauter (Epfendorf) Kalisch Dr.-Ing. Kansy Dr. Schäuble Kittelmann Frau Flinner 7944 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Endgültiges Ergebnis Nr. 3

Abgegebene Stimmen: 459 und 20 Berliner Abgeordnete; davon ja: 199 und 9 Berliner Abgeordnete nein: 252 und 11 Berliner Abgeordnete enthalten: 8

Ja Jahn (Marburg) Frau Seuster Kleinert (Marburg) Jaunich Sielaff Dr. Knabe SPD Dr. Jens Sieler (Amberg) Kreuzeder Jung (Düsseldorf) Singer Frau Krieger Frau Adler Jungmann Frau Dr. Skarpelis-Sperk Dr. Lippelt (Hannover) Dr. Ahrens Kastning Dr. Soell Dr. Mechtersheimer Amling Kiehm Frau Dr. Sonntag-Wolgast Frau Nickels Andres Kirschner Dr. Sperling Frau Oesterle-Schwerin Antretter Kißlinger Steiner Frau Rust Bachmaier Klein (Dieburg) Frau Steinhauer Frau Saibold Bahr Klose Stiegler Frau Schilling Bamberg Kolbow Dr. Struck Schily Becker (Nienberge) Koltzsch Frau Terborg Frau Schmidt-Bott Frau Becker-Inglau Koschnick Tietjen Frau Schoppe Bernrath Kretkowski Frau Dr. Timm Frau Teubner Bindig Kühbacher Frau Traupe Frau Unruh Frau Blunck Kuhlwein Urbaniak Frau Vennegerts Dr. Böhme (Unna) Lambinus Vahlberg Volmer Börnsen (Ritterhude) Leidinger Verheugen Weiss (München) Brück Lennartz Voigt (Frankfurt) Wetzel Büchler (Hof) Leonhart Frau Dr. Wegner Frau Wilms-Kegel Büchner (Speyer) Lohmann (Witten) Weiermann Frau Wollny Dr. von Billow Lutz Frau Weiler Frau Bulmahn Frau Dr. Martiny-Glotz Weisskirchen (Wiesloch) Buschfort Frau Matthäus-Maier Westphal Berliner Abgeordnete Catenhusen Menzel Frau Weyel Frau Conrad Dr. Mertens (Bottrop) Dr. Wieczorek Frau Olms Conradi Müller (Pleisweiler) Wieczorek (Duisburg) Sellin Frau Dr. Däubler-Gmelin Müller (Schweinfurt) Frau Wieczorek-Zeul Daubertshäuser Müntefering Wiefelspütz Diller Nehm von der Wiesche Fraktionslos Dreßler Frau Dr. Niehuis Wimmer (Neuötting) Duve Dr. Niese Dr. de With Wüppesahl Dr. Ehmke (Bonn) Dr. Nöbel Wittich Dr. Emmerlich Frau Odendahl Zander Erler Oesinghaus Zeitler Nein Esters Oostergetelo Zumkley Ewen Opel CDU/CSU Frau FaBe Dr. Osswald Fischer (Homburg) Paterna Berliner Abgeordnete Dr. Abelein Frau Fuchs (Köln) Pauli Austermann Frau Fuchs (Verl) Dr. Penner Egert Bauer Frau Ganseforth Peter (Kassel) Heimann Bayha Gansel Dr. Pick Frau Luuk Dr. Becker (Frankfurt) Dr. Gautier Porzner Dr. Mitzscherling Biehle Gerster (Worms) Purps Stobbe Dr. Blens Gilges Reimann Dr. Vogel Dr. Blüm Dr. Glotz Frau Renger Wartenberg (Berlin) Böhm (Melsungen) Frau Dr. Götte Reschke Börnsen (Bönstrup) Graf Reuter Dr. Bötsch Großmann Rixe DIE GRÜNEN Bohl Dr. Haack Roth Bohlsen Haack (Extertal) Schäfer (Offenburg) Frau Beck-Oberdorf Borchert Frau Hämmerle Schanz Frau Beer Breuer Frau Dr. Hartenstein Dr. Scheer Brauer Bühler (Bruchsal) Hasenfratz Scherrer Dr. Daniels (Regensburg) Carstens (Emstek) Dr. Hauchler Schluckebier Ebermann Carstensen (Nordstrand) Dr. Hauff Schmidt (München) Frau Eid Clemens Heistermann Frau Schmidt (Nürnberg) Frau Flinner Dr. Czaja Heyenn Schmidt (Salzgitter) Frau Garbe Dr. Daniels (Bonn) Hiller (Lübeck) Dr. Schmude Häfner Daweke Dr. Holtz Schreiner Frau Hensel Frau Dempwolf Horn Schröer (Mülheim) Frau Hillerich Deres Huonker Schütz Hoss Dörflinger Ibrügger Seidenthal Hüser Doss Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7945

Dr. Dregger Dr. Kunz (Weiden) Schwarz FDP Echternach Lamers Dr. Schwarz-Schilling Eigen Dr. Lammert Dr. Schwörer Frau Dr. Adam-Schwaetzer Engelsberger Dr. Langner Seehofer Baum Eylmann Lattmann Seesing Beckmann Dr. Faltlhauser Dr. Laufs Seiters Bredehorn Dr. Fell Lenzer Spilker Cronenberg (Arnsberg) Fellner Frau Limbach Spranger Eimer (Fürth) Frau Fischer Link (Diepholz) Dr. Sprung Fischer (Hamburg) Link (Frankfurt) Dr. Stark (Nürtingen) Engelhard Francke (Hamburg) Linsmeier Dr. Stavenhagen Dr. Feldmann Dr. Friedmann Lintner Dr. Stercken Frau Folz-Steinacker Dr. Friedrich Dr. Lippold (Offenbach) Dr. Stoltenberg Funke Fuchtel Louven Strube Gallus Funk (Gutenzell) Lowack Susset Gattermann Ganz (St. Wendel) Maaß Tillmann Gries Frau Geiger Frau Männle Dr. Uelhoff Grüner Geis Magin Uldall Frau Dr. Hamm-Brücher Dr. von Geldern Marschewski Dr. Unland Dr. Haussmann Dr. Meyer zu Bentrup Frau Verhülsdonk Gerstein Heinrich Gerster (Mainz) Michels Vogel (Ennepetal) Glos Dr. Möller Vogt (Düren) Dr. Hirsch Dr. Göhner Dr. Müller Dr. Voigt (Northeim) Dr. Hitschler Dr. Götz Müller (Wadern) Dr. Vondran Dr. Hoyer Gröbl Nelle Dr. Voss Irmer Dr. Grünewald Neumann (Bremen) Dr. Waffenschmidt Kleinert (Hannover) Günther Niegel Dr. Waigel Kohn Dr. Häfele Dr. Olderog Graf von Waldburg-Zeil Dr.-Ing. Laermann Hames Oswald Dr. Warnke Dr. Graf Lambsdorff Frau Hasselfeldt Frau Pack Dr. Warrikoff Mischnick Hauser (Esslingen) Pesch Dr. von Wartenberg Neuhausen Petersen Weiß (Kaiserslautern) Hauser (Krefeld) Nolting Hedrich Pfeffermann Werner (Ulm) Freiherr Heereman von Pfeifer Frau Will-Feld Paintner Zuydtwyck Dr. Pinger Frau Dr. Wilms Richter Frau Dr. Hellwig Dr. Pohlmeier Wilz Rind Helmrich Dr. Probst Wimmer (Neuss) Ronneburger Dr. Hennig Rauen Windelen Schäfer (Mainz) Herkenrath Rawe Frau Dr. Wisniewski Frau Dr. Segall Hinrichs Reddemann Wissmann Frau Seiler-Albring Hinsken Regenspurger Dr. Wittmann Dr. Solms Höffkes Repnik Würzbach Dr. Thomae Höpfinger Dr. Riedl (München) Dr. Wulff Timm Hörster Dr. Riesenhuber Zeitlmann Dr. Hoffacker Frau Rönsch (Wiesbaden) Zierer Dr. Weng (Gerlingen) Frau Hoffmann (Soltau) Frau Roitzsch (Quickborn) Dr. Zimmermann Wollgramm (Göttingen) Dr. Hornhues Dr. Rose Zink Frau Würfel Frau Hürland-Büning Rossmanith Zywietz Dr. Hüsch Roth (Gießen) Graf Huyn Rühe Berliner Abgeordnete Jäger Dr. Rüttgers Berliner Abgeordneter Dr. Jahn (Münster) Ruf Buschbom Dr. Jobst Sauer (Salzgitter) Feilcke Hoppe Jung (Limburg) Sauer (Stuttgart) Kalisch Jung (Lörrach) Sauter (Epfendorf) Kittelmann Kalb Dr. Schäuble Lummer Dr.-Ing. Kansy Scharrenbroich Dr. Mahlo Enthalten Dr. Kappes Schemken Dr. Neuling Frau Karwatzki Scheu Dr. Pfennig SPD Kiechle Schmidbauer Schulze (Berlin) Klein (München) Schmitz (Baesweiler) Straßmeir Dr. Apel Dr. Köhler (Wolfsburg) von Schmude Dr. Ehrenberg Kolb Freiherr von Schorlemer Grunenberg Kossendey Schreiber SPD Niggemeier Kraus Dr. Schroeder (Freiburg) Rappe (Hildesheim) Krey Schulhoff Nagel Reuschenbach Kroll-Schlüter Dr. Schulte Pfuhl Stahl (Kempen) Dr. Kronenberg (Schwäbisch Gmünd) Würtz Dr. Wernitz 7946 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Endgültiges Ergebnis Nr. 4

Abgegebene Stimmen: 459 und 20 Berliner Abgeordnete; davon ja: 198 und 9 Berliner Abgeordnete nein: 253 und 11 Berliner Abgeordnete enthalten: 8

Ja Jahn (Marburg) Sielaff Dr. Knabe Jaunich Sieler (Amberg) Kreuzeder SPD Dr. Jens Singer Frau Krieger Jung (Düsseldorf) Frau Dr. Skarpelis-Sperk Dr. Lippelt (Hannover) Frau Adler Jungmann Dr. Soell Dr. Mechtersheimer Dr. Ahrens Kastning Frau Dr. Sonntag-Wolgast Frau Nickels Amling Kiehm Dr. Sperling Frau Oesterle-Schwerin Andres Kirschner Steiner Frau Rust Antretter Kißlinger Frau Steinhauer Frau Saibold Bachmaier Klein (Dieburg) Stiegler Frau Schilling Bahr Klose Dr. Struck Schily Bamberg Kolbow Frau Terborg Frau Schmidt-Bott Becker (Nienberge) Koschnick Tietjen Frau Schoppe Frau Becker-Inglau Kretkowski Frau Dr. Timm Frau Teubner Bernrath Kühbacher Frau Traupe Frau Unruh Bindig Kuhlwein Urbaniak Frau Vennegerts Frau Blunck Lambinus Vahlberg Volmer Dr. Böhme (Unna) Leidinger Verheugen Weiss (München) Börnsen (Ritterhude) Lennartz Voigt (Frankfurt) Wetzel Brück Leonhart Frau Dr. Wegner Frau Wilms-Kegel Büchler (Hof) Lohmann (Witten) Weiermann Frau Wollny Büchner (Speyer) Lutz Frau Weiler Dr. von Bülow Frau Dr. Martiny-Glotz Weisskirchen (Wiesloch) Frau Bulmahn Frau Matthäus-Maier Westphal Berliner Abgeordnete Buschfort Menzel Frau Weyel Catenhusen Dr. Mertens (Bottrop) Dr. Wieczorek Frau Olms Frau Conrad Müller (Pleisweiler) Wieczorek (Duisburg) Sellin Conradi Müller (Schweinfurt) Frau Wieczorek-Zeul Frau Dr. Däubler-Gmelin Müntefering Wiefelspütz Daubertshäuser Nehm von der Wiesche Fraktionslos Diller Frau Dr. Niehuis Wimmer (Neuötting) Dreßler Dr. Niese Dr. de With Wüppesahl Duve Dr. Nöbel Wittich Dr. Ehmke (Bonn) Frau Odendahl Zander Dr. Emmerlich Oesinghaus Zeitler Nein Erler Oostergetelo Zumkley Esters Opel CDU/CSU Ewen Dr. Osswald Frau Faße Paterna Berliner Abgeordnete Dr. Abelein Fischer (Homburg) Pauli Austermann Frau Fuchs (Köln) Dr. Penner Egert Bauer Frau Fuchs (Verl) Peter (Kassel) Heimann Bayha Frau Ganseforth Dr. Pick Frau Luuk Dr. Becker (Frankfurt) Gansel Porzner Dr. Mitzscherling Biehle Dr. Gautier Purps Stobbe Dr. Blens Gerster (Worms) Reimann Dr. Vogel Dr. Blüm Gilges Frau Renger Wartenberg (Berlin) Böhm (Melsungen) Dr. Glotz Reschke Börnsen (Bönstrup) Frau Dr. Götte Reuter Dr. Bötsch Graf Rixe DIE GRÜNEN Bohl Großmann Roth Bohlsen Dr. Haack Schäfer (Offenburg) Frau Beck-Oberdorf Borchert Haack (Extertal) Schanz Frau Beer Breuer Frau Hämmerle Dr. Scheer Brauer Bühler (Bruchsal) Frau Dr. Hartenstein Scherrer Dr. Daniels (Regensburg) Carstens (Emstek) Hasenfratz Schluckebier Ebermann Carstensen (Nordstrand) Dr. Hauchler Schmidt (München) Frau Eid Clemens Dr. Hauff Frau Schmidt (Nürnberg) Frau Flinner Dr. Czaja Heistermann Schmidt (Salzgitter) Frau Garbe Dr. Daniels (Bonn) Heyenn Dr. Schmude Häfner Daweke Hiller (Lübeck) Schreiner Frau Hensel Frau Dempwolf Dr. Holtz Schröer (Mülheim) Frau Hillerich Deres Horn Schütz Hoss Dörflinger Huonker Seidenthal Hüser Doss Ibrügger Frau Seuster Kleinert (Marburg) Dr. Dregger Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7947

Echternach Lamers Dr. Schwarz-Schilling FDP Eigen Dr. Lammert Dr. Schwörer Engelsberger Dr. Langner Seehofer Frau Dr. Adam-Schwaetzer Eylmann Lattmann Seesing Baum Dr. Faltlhauser Dr. Laufs Seiters Beckmann Dr. Fell Lenzer Spilker Bredehorn Fellner Frau Limbach Spranger Cronenberg (Arnsberg) Dr. Sprung Frau Fischer Link (Diepholz) Eimer (Fürth) Fischer (Hamburg) Link (Frankfurt) Dr. Stark (Nürtingen) Engelhard Francke (Hamburg) Linsmeier Dr. Stavenhagen Dr. Friedmann Lintner Dr. Stercken Dr. Feldmann Dr. Friedrich Dr. Lippold (Offenbach) Dr. Stoltenberg Frau Folz-Steinacker Fuchtel Louven Strube Funke Funk (Gutenzell) Lowack Susset Gallus Ganz (St. Wendel) Maaß Tillmann Gattermann Frau Geiger Frau Männle Dr. Uelhoff Gries Geis Magin Uldall Grüner Dr. von Geldern Marschewski Dr. Unland Frau Dr. Hamm-Brücher Gerstein Dr. Meyer zu Bentrup Frau Verhülsdonk Dr. Haussmann Gerster (Mainz) Michels Vogel (Ennepetal) Heinrich Glos Dr. Möller Vogt (Düren) Dr. Hirsch Dr. Göhner Dr. Müller Dr. Voigt (Northeim) Dr. Hitschler Dr. Götz Müller (Wadern) Dr. Vondran Gröbl Nelle Dr. Voss Dr. Hoyer Dr. Grünewald Neumann (Bremen) Dr. Waffenschmidt Irmer Günther Niegel Dr. Waigel Kleinert (Hannover) Dr. Häfele Dr. Olderog Graf von Waldburg-Zeil Kohn Hames Oswald Dr. Warnke Dr.-Ing. Laermann Frau Hasselfeldt Frau Pack Dr. Warrikoff Dr. Graf Lambsdorff Hauser (Esslingen) Pesch Dr. von Wartenberg Mischnick Hauser (Krefeld) Petersen Weiß (Kaiserslautern) Neuhausen Hedrich Pfeffermann Werner (Ulm) Nolting Freiherr Heereman von Pfeifer Frau Will-Feld Paintner Zuydtwyck Dr. Pinger Frau Dr. Wilms Richter Dr. Pohlmeier Wilz Frau Dr. Hellwig Rind Helmrich Dr. Probst Wimmer (Neuss) Dr. Hennig Rauen Windelen Ronneburger Herkenrath Rawe Frau Dr. Wisniewski Schäfer (Mainz) Hinrichs Reddemann Wissmann Frau Dr. Segall Hinsken Regenspurger Dr. Wittmann Frau Seiler-Albring Höffkes Repnik Würzbach Dr. Sohns Höpfinger Dr. Riedl (München) Dr. Wulff Dr. Thomae Hörster Dr. Riesenhuber Zeitlmann Timm Dr. Hoffacker Frau Rönsch (Wiesbaden) Zierer Dr. Weng (Gerlingen) Frau Hoffmann (Soltau) Frau Roitzsch (Quickborn) Dr. Zimmermann Wolfgramm (Göttingen) Dr. Hornhues Dr. Rose Zink Frau Würfel Frau Hürland-Büning Rossmanith Zywietz Dr. Hüsch Roth (Gießen) Graf Huyn Rühe Berliner Abgeordnete Dr. Rüttgers Jäger Berliner Abgeordneter Dr. Jahn (Münster) Ruf Buschbom Dr. Jobst Sauer (Salzgitter) Feilcke Jung (Limburg) Sauer (Stuttgart) Kalisch Hoppe Jung (Lörrach) Sauter (Epfendorf) Kittelmann Kalb Dr. Schäuble Lummer Dr.-Ing. Kansy Scharrenbroich Dr. Mahlo Enthalten Dr. Kappes Schemken Dr. Neuling Frau Karwatzki Scheu Dr. Pfennig SPD Kiechle Schmidbauer Schulze (Berlin) Klein (München) Schmitz (Baesweiler) Straßmeir Dr. Apel Dr. Köhler (Wolfsburg) von Schmude Dr. Ehrenberg Kolb Freiherr von Schorlemer Grunenberg Kossendey Schreiber SPD Kraus Dr. Schroeder (Freiburg) Niggemeier Krey Schulhoff Koltzsch Rappe (Hildesheim) Kroll-Schlüter Dr. Schulte Nagel Reuschenbach Dr. Kronenberg (Schwäbisch Gmünd) Pfuhl Stahl (Kempen) Dr. Kunz (Weiden) Schwarz Würtz Dr. Wernitz 7948 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Endgültiges Ergebnis Nr. 5

Abgegebene Stimmen: 459 und 20 Berliner Abgeordnete; davon ja: 38 und 2 Berliner Abgeordnete nein: 409 und 18 Berliner Abgeordnete enthalten: 11 ungültig: 1

Ja Bauer Höffkes Rawe Bayha Höpfinger Reddemann SPD Dr. Becker (Frankfurt) Hörster Regenspurger Biehle Dr. Hoffacker Repnik Frau Dr. Hartenstein Dr. Blens Frau Hoffmann (Soltau) Dr. Riedl (München) Tietjen Dr. Blüm Dr. Hornhues Dr. Riesenhuber Böhm (Melsungen) Frau Hürland-Büning Frau Rönsch (Wiesbaden) Börnsen (Bönstrup) Dr. Hüsch Frau Roitzsch (Quickborn) DIE GRÜNEN Dr. Bötsch Graf Huyn Dr. Rose Bohl Jäger Rossmanith Frau Beck-Oberdorf Bohlsen Dr. Jahn (Münster) Roth (Gießen) Frau Beer Borchert Dr. Jobst Rühe Brauer Breuer Jung (Limburg) Dr. Rüttgers Dr. Daniels (Regensburg) Bühler (Bruchsal) Jung (Lörrach) Ruf Ebermann Carstens (Emstek) Kalb Sauer (Salzgitter) Frau Eid Carstensen (Nordstrand) Dr.-Ing. Kansy Sauer (Stuttgart) Frau Flinner Clemens Dr. Kappes Sauter (Epfendorf) Frau Garbe Dr. Czaja Frau Karwatzki Dr. Schäuble Häfner Dr. Daniels (Bonn) Kiechle Scharrenbroich Frau Hensel Daweke Klein (München) Schemken Frau Hillerich Frau Dempwolf Dr. Köhler (Wolfsburg) Scheu Hoss Deres Kolb Schmidbauer Hüser Dörflinger Kossendey Schmitz (Baesweiler) Kleinert (Marburg) Doss Kraus von Schmude Dr. Knabe Dr. Dregger Krey Freiherr von Schorlemer Kreuzeder Echternach Kroll-Schlüter Schreiber Frau Krieger Eigen Dr. Kronenberg Dr. Schroeder (Freiburg) Dr. Lippelt (Hannover) Engelsberger Dr. Kunz (Weiden) Schulhoff Dr. Mechtersheimer Eylmann Lamers Dr. Schulte Frau Nickels Dr. Faltlhauser Dr. Lammert (Schwäbisch Gmünd) Frau Oesterle-Schwerin Dr. Fell Dr. Langner Schwarz Frau Rust Fellner Lattmann Dr. Schwarz-Schilling Frau Saibold Frau Fischer Dr. Laufs Dr. Schwörer Frau Schilling Fischer (Hamburg) Lenzer Seehofer Schily Francke (Hamburg) Frau Limbach Seesing Frau Schmidt-Bott Dr. Friedmann Link (Diepholz) Seiters Frau Schoppe Dr. Friedrich Link (Frankfurt) Spilker Frau Teubner Fuchtel Linsmeier Spranger Frau Unruh Funk (Gutenzell) Lintner Dr. Sprung Frau Vennegerts Ganz (St. Wendel) Dr. Lippold (Offenbach) Dr. Stark (Nürtingen) Volmer Frau Geiger Louven Dr. Stavenhagen Weiss (München) Geis Lowack Dr. Stercken Wetzel Dr. von Geldern Maaß Dr. Stoltenberg Frau Wilms-Kegel Gerstein Frau Männle Strube Frau Wollny Gerster (Mainz) Magin Susset Glos Marschewski Tillmann Dr. Göhner Dr. Meyer zu Bentrup Dr. Uelhoff Berliner Abgeordnete Dr. Götz Michels Uldall Gröbl Dr. Möller Dr. Unland Frau Olms Dr. Grünewald Dr. Müller Frau Verhülsdonk Sellin Günther Müller (Wadern) Vogel (Ennepetal) Dr. Häfele Nelle Vogt (Duren) Harries Neumann (Bremen) Dr. Voigt (Northeim) Fraktionslos Frau Hasselfeldt Niegel Dr. Vondran Hauser (Esslingen) Dr. Olderog Dr. Voss Wüppesahl Hauser (Krefeld) Oswald Dr. Waffenschmidt Hedrich Frau Pack Dr. Waigel Freiherr Heereman von Pesch Graf von Waldburg-Zeil Zuydtwyck Petersen Dr. Warnke Nein Frau Dr. Hellwig Pfeffermann Dr. Warrikoff Helmrich Pfeifer Dr. von Wartenberg CDU/CSU Dr. Hennig Dr. Pinger Weiß (Kaiserslaute rn) Herkenrath Dr. Pohlmeier Werner (Ulm) Dr. Abelein Hinrichs Dr. Probst Frau Will-Feld Austermann Hinsken Rauen Frau Dr. Wilms Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7949

Wilz Dr. Gautier Roth Bredehorn Wimmer (Neuss) Gilges Schäfer (Offenburg) Cronenberg (Arnsberg) Windelen Dr. Glotz Schanz Eimer (Fürth) Frau Dr. Wisniewski Frau Dr. Götte Dr. Scheer Engelhard Wissmann Graf Scherrer Dr. Feldmann Dr. Wittmann Großmann Schluckebier Frau Folz-Steinacker Würzbach Dr. Haack Schmidt (München) Funke Dr. Wulff Haack (Extertal) Frau Schmidt (Nürnberg) Gallus Zeitlmann Frau Hämmerle Schmidt (Salzgitter) Gattermann Zierer Hasenfratz Dr. Schmude Gries Dr. Zimmermann Dr. Hauchler Schreiner Zink Dr. Hauff Schröer (Mülheim) Grüner Heistermann Schütz Dr. Haussmann Heyenn Seidenthal Heinrich Berliner Abgeordnete Hiller (Lübeck) Frau Seuster Dr. Hirsch Dr. Holtz Sielaff Dr. Hitschler Buschbom Horn Sieler (Amberg) Dr. Hoyer Feilcke Huonker Singer Irmer Kalisch Ibrügger Dr. Soell Kleinert (Hannover) Kittelmann Jahn (Marburg) Frau Dr. Sonntag-Wolgast Kohn Lummer Jaunich Dr. Sperling Dr.-Ing. Laermann Dr. Mahlo Jungmann Stahl (Kempen) Dr. Graf Lambsdorff Dr. Neuling Kastning Steiner Mischnick Dr. Pfennig Kiehm Frau Steinhauer Neuhausen Schulze (Berlin) Kirschner Stiegler Nolting Straßmeir Kißlinger Dr. Struck Paintner Klein (Dieburg) Frau Terborg Klose Richter Frau Dr. Timm Rind SPD Kolbow Frau Traupe Ronneburger Koschnick Urbaniak Frau Adler Kretkowski Vahlberg Schäfer (Mainz) Dr. Ahrens Kühbacher Verheugen Frau Dr. Segall Amling Kuhlwein Voigt (Frankfurt) Frau Seiler-Albring Andres Lambinus Frau Dr. Wegner Dr. Solms Antretter Leidinger Weiermann Dr. Thomae Bachmaier Lennartz Frau Weiler Timm Bahr Leonhart Weisskirchen (Wiesloch) Dr. Weng (Gerlingen) Bamberg Lohmann (Witten) Dr. Wernitz Wolfgramm (Göttingen) Becker (Nienberge) Lutz Westphal Frau Würfel Frau Becker-Inglau Frau Dr. Martiny-Glotz Dr. Wieczorek Zywietz Bernrath Frau Matthäus-Maier Wieczorek (Duisburg) Bindig Menzel Frau Wieczorek-Zeul Frau Blunck Dr. Mertens (Bottrop) Wiefelspütz Berliner Abgeordneter Dr. Böhme (Unna) Müller (Schweinfurt) von der Wiesche Börnsen (Ritterhude) Müntefering Wimmer (Neuötting) Hoppe Bruck Nagel Dr. de With Büchler (Hof) Nehm Wittich Büchner (Speyer) Frau Dr. Niehuis Würtz Dr. von Büllow Dr. Niese Zander Frau Bulmahn Dr. Nöbel Zeitler Buschfort Frau Odendahl Zumkley Enthalten Catenhusen Oesinghaus Frau Conrad Oostergetelo SPD Conradi Opel Berliner Abgeordnete Frau Dr. Däubler-Gmelin Dr. Osswald Dr. Apel Daubertshäuser Paterna Dr. Ehrenberg Egert Diller Pauli Gerster (Worms) Heimann Dreßler Dr. Penner Grunenberg Peter (Kassel) Frau Luuk Duve Dr. Jens Dr. Ehmke (Bonn) Pfuhl Dr. Mitzscherling Dr. Emmerlich Dr. Pick Stobbe Jung (Düsseldorf) Erler Porzner Dr. Vogel Müller (Pleisweiler) Esters Purps Wartenberg (Berlin) Niggemeier Ewen Rappe (Hildesheim) Frau Dr. Skarpelis-Sperk Frau Faße Reimann Frau Weyel Fischer (Homburg) Frau Renger FDP Frau Fuchs (Köln) Reschke Frau Fuchs (Verl) Reuschenbach Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP Frau Ganseforth Reuter Baum Gansel Rixe Beckmann Frau Dr. Hamm-Brücher 7950 Deutscher Bundestag — 11. Wahlpe riode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Endgültiges Ergebnis Nr. 6

Abgegebene Stimmen: 458 und 20 Berliner Abgeordnete; davon ja: 196 und 9 Berliner Abgeordnete nein: 252 und 11 Berliner Abgeordnete enthalten: 9 ungültig: 1

Ja Jahn (Marburg) Sieler (Amberg) Frau Krieger Jaunich Singer Dr. Lippelt (Hannover) Dr. Mechtersheimer SPD Dr. Jens Frau Dr. Skarpelis-Sperk Jung (Düsseldorf) Dr. Soell Frau Nickels Frau Adler Jungmann Frau Dr. Sonntag-Wolgast Frau Oesterle-Schwerin Dr. Ahrens Kastning Dr. Sperling Frau Rust Amling Kiehm Steiner Frau Saibold Schilling Andres Kirschner Frau Steinhauer Frau Antretter Kißlinger Stiegler Schily Bachmaier Klein (Dieburg) Dr. Struck Frau Schmidt-Bott Bahr Klose Frau Terborg Frau Schoppe Bamberg Kolbow Frau Dr. Timm Frau Teubner Becker (Nienberge) Koschnick Frau Traupe Frau Unruh Vennegerts Frau Becker-Inglau Kretkowski Urbaniak Frau Bernrath Kühbacher Vahlberg Volmer Bindig Kuhlwein Verheugen Weiss (München) Frau Blunck Lambinus Voigt (Frankfurt) Wetzel Wilms-Kegel Dr. Böhme (Unna) Leidinger Frau Dr. Wegner Frau Börnsen (Ritterhude) Lennartz Weiermann Frau Wollny Brück Leonhart Frau Weiler Büchler (Hof) Lohmann (Witten) Weisskirchen (Wiesloch) Abgeordnete Büchner (Speyer) Lutz Westphal Berliner Dr. von Büllow Frau Dr. Martiny-Glotz Frau Weyel Frau Olms Frau Bulmahn Frau Matthäus-Maier Dr. Wieczorek Buschfort Menzel Wieczorek (Duisburg) Sellin Catenhusen Dr. Mertens (Bottrop) Frau Wieczorek-Zeul Frau Conrad Müller (Pleisweiler) Wiefelspütz Conradi Müller (Schweinfurt) von der Wiesche Fraktionslos Frau Dr. Däubler-Gmelin Müntefering Wimmer (Neuötting) Daubertshäuser Frau Dr. Niehuis Dr. de With Wüppesahl Diller Dr. Niese Wittich Dreßler Dr. Nöbel Zander Duve Frau Odendahl Zeitler Dr. Ehmke (Bonn) Oesinghaus Zumkley Nein Dr. Emmerlich Oostergetelo Erler Opel CDU/CSU Esters Dr. Osswald Berliner Abgeordnete Ewen Paterna Dr. Abelein Frau Faße Pauli Egert Austermann Fischer (Homburg) Dr. Penner Heimann Bauer Frau Fuchs (Köln) Peter (Kassel) Frau Luuk Bayha Frau Fuchs (Verl) Dr. Pick Dr. Mitzscherling Dr. Becker (Frankfurt) Frau Ganseforth Porzner Stobbe Biehle Gansel Purps Dr. Vogel Dr. Blens Dr. Gautier Reimann Wartenberg (Berlin) Dr. Blüm Gerster (Worms) Frau Renger Böhm (Melsungen) Gilges Reschke Börnsen (Bönstrup) Dr. Glotz Reuter DIE GRÜNEN Dr. Bötsch Frau Dr. Götte Rixe Bohl Graf Roth Frau Beck-Oberdorf Bohlsen Großmann Schäfer (Offenburg) Frau Beer Borchert Dr. Haack Schanz Brauer Breuer Haack (Extertal) Dr. Scheer Dr. Daniels (Regensburg) Bühler (Bruchsal) Frau Hämmerle Scherrer Ebermann Carstens (Emstek) Frau Dr. Hartenstein Schluckebier Frau Eid Carstensen (Nordstrand) Hasenfratz Schmidt (München) Frau Flinner Clemens Dr. Hauchler Frau Schmidt (Nürnberg) Frau Garbe Dr. Czaja Dr. Hauff Schmidt (Salzgitter) Häfner Dr. Daniels (Bonn) Heistermann Dr. Schmude Frau Hensel Daweke Heyenn Schreiner Frau Hillerich Frau Dempwolf Hiller (Lübeck) Schröer (Mülheim) Hoss Deres Dr. Holtz Schütz Hüser Dörflinger Horn Seidenthal Kleinert (Marburg) Doss Huonker Frau Seuster Dr. Knabe Dr. Dregger Ibrügger Sielaff Kreuzeder Echternach Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7951

Eigen Dr. Langner Seesing FDP Engelsberger Lattmann Seiters Eylmann Dr. Laufs Spilker Frau Dr. Adam-Schwaetzer Dr. Faltlhauser Lenzer Spranger Baum Dr. Fell Frau Limbach Dr. Sprung Beckmann Fellner Link (Diepholz) Dr. Stark (Nürtingen) Bredehorn Frau Fischer Link (Frankfurt) Dr. Stavenhagen Cronenberg (Arnsberg) Fischer (Hamburg) Linsmeier Dr. Stercken Eimer (Fürth) Francke (Hamburg) Lintner Dr. Stoltenberg Engelhard Dr. Friedmann Dr. Lippold (Offenbach) Strube Dr. Feldmann Dr. Friedrich Louven Susset Frau Folz-Steinacker Fuchtel Lowack Tillmann Funke Funk (Gutenzell) Maaß Dr. Uelhoff Gallus Ganz (St. Wendel) Frau Männle Uldall Gattermann Frau Geiger Magin Dr. Unland Gries Geis Marschewski Frau Verhülsdonk Grüner Dr. von Geldern Dr. Meyer zu Bentrup Vogel (Ennepetal) Dr. Haussmann Gerstein Michels Vogt (Duren) Heinrich Gerster (Mainz) Dr. Möller Dr. Voigt (Northeim) Dr. Hirsch Glos Dr. Müller Dr. Vondran Dr. Hitschler Müller (Wadern) Dr. Göhner Dr. Voss Dr. Hoyer Nelle Dr. Götz Dr. Waffenschmidt Irmer Gröbl Neumann (Bremen) Dr. Waigel Kleinert (Hannover) Dr. Grünewald Niegel Graf von Waldburg-Zei Kohn Günther Dr. Olderog Dr. Warnke Dr.-Ing. Laermann Dr. Häfele Oswald Dr. Warrikoff Dr. Graf Lambsdorff Hames Frau Pack Dr. von Wartenberg Mischnick Frau Hasselfeldt Pesch Weiß (Kaiserslautern) Neuhausen Hauser (Esslingen) Petersen Nolting Hauser (Krefeld) Pfeffermann Werner (Ulm) Frau Will-Feld Paintner Hedrich Pfeifer Richter Dr. Pinger Frau Dr. Wilms Freiherr Heereman von Rind Zuydtwyck Dr. Pohlmeier Wilz Ronneburger Frau Dr. Hellwig Dr. Probst Wimmer (Neuss) Schäfer (Mainz) Helmrich Rauen Windelen Frau Dr. Segall Dr. Hennig Rawe Frau Dr. Wisniewski Herkenrath Reddemann Wissmann Frau Seiler-Albring Hinrichs Regenspurger Dr. Wittmann Dr. Solms Hinsken Repnik Würzbach Dr. Thomae Höffkes Dr. Riedl (München) Dr. Wulff Timm Höpfinger Dr. Riesenhuber Zeitlmann Dr. Weng (Gerlingen) Hörster Frau Rönsch (Wiesbaden) Zierer Wolfgramm (Göttingen) Dr. Hoffacker Frau Roitzsch (Quickborn) Dr. Zimmermann Frau Würfel Frau Hoffmann (Soltau) Dr. Rose Zink Zywietz Dr. Hornhues Rossmanith Frau Hürland-Büning Roth (Gießen) Dr. Hüsch Rühe Berliner Abgeordneter Graf Huyn Dr. Rüttgers Berliner Abgeordnete Jäger Ruf Hoppe Dr. Jahn (Münster) Sauer (Salzgitter) Buschbom Dr. Jobst Sauer (Stuttgart) Feilcke Jung (Limburg) Sauter (Epfendorf) Kalisch Jung (Lörrach) Dr. Schäuble Kittelmann Enthalten Kalb Scharrenbroich Lummer Dr.-Ing. Kansy Schemken Dr. Mahlo SPD Dr. Kappes Scheu Dr. Neuling Frau Karwatzki Schmidbauer Dr. Pfennig Dr. Apel Kiechle Schmitz (Baesweiler) Schulze (Berlin) Dr. Ehrenberg Klein (München) von Schmude Straßmeir Grunenberg Dr. Köhler (Wolfsburg) Freiherr von Schorlemer Rappe (Hildesheim) Kolb Schreiber Reuschenbach Kossendey Dr. Schroeder (Freiburg) Stahl (Kempen) Kraus Schulhoff Tietjen Krey Dr. Schulte SPD Dr. Wernitz Kroll-Schlüter (Schwäbisch Gmünd) Dr. Kronenberg Schwarz Nagel Dr. Kunz (Weiden) Dr. Schwarz-Schilling Niggemeier FDP Lamers Dr. Schwörer Pfuhl Dr. Lammert Seehofer Würtz Frau Dr. Hamm-Brücher 7952 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Endgültiges Ergebnis Nr. 7

Abgegebene Stimmen: 459 und 20 Berliner Abgeordnete; davon ja: 38 und 2 Berliner Abgeordnete nein: 408 und 18 Berliner Abgeordnete enthalten: 13

Ja Nein Frau Dr. Hellwig Pfeffermann Helmrich Pfeifer SPD CDU/CSU Dr. Hennig Dr. Pinger Herkenrath Dr. Pohlmeier Tietjen Dr. Abelein Hinrichs Dr. Probst Austermann Hinsken Rauen Bauer Höffkes Rawe Bayha Höpfinger Reddemann FDP Dr. Becker (Frankfurt) Hörster Regenspurger Biehle Dr. Hoffacker Repnik Frau Dr. Hamm-Brücher Dr. Blens Frau Hoffmann (Soltau) Dr. Riedl (München) Dr. Blüm Dr. Hornhues Dr. Riesenhuber Böhm (Melsungen) Frau Hürland-Büning Frau Rönsch (Wiesbaden) Börnsen (Bönstrup) Dr. Hüsch Frau Roitzsch (Quickborn) DIE GRÜNEN Dr. Bötsch Graf Huyn Dr. Rose Bohl Jäger Rossmanith Frau Beck-Oberdorf Bohlsen Dr. Jahn (Münster) Roth (Gießen) Frau Beer Borchert Dr. Jobst Rühe Brauer Breuer Jung (Limburg) Dr. Rüttgers Dr. Daniels (Regensburg) Bühler (Bruchsal) Jung (Lörrach) Ruf Ebermann Carstens (Emstek) Kalb Sauer (Salzgitter) Frau Eid Carstensen (Nordstrand) Dr.-Ing. Kansy Sauer (Stuttgart) Frau Flinner Clemens Dr. Kappes Sauter (Epfendorf) Karwatzki Frau Garbe Dr. Czaja Frau Dr. Schäuble Kiechle Scharrenbroich Häfner Dr. Daniels (Bonn) Klein (München) Schemken Frau Hensel Daweke Dr. Köhler (Wolfsburg) Scheu Frau Hillerich Frau Dempwolf Kolb Schmidbauer Hoss Deres Dörflinger Kossendey Schmitz (Baesweiler) Hüser Kraus von Schmude Kleinert (Marburg) Doss Dr. Dregger Krey Freiherr von Schorlemer Dr. Knabe Kroll-Schlüter Schreiber Kreuzeder Echternach Eigen Dr. Kronenberg Dr. Schroeder (Freiburg) Frau Krieger Engelsberger Dr. Kunz (Weiden) Schulhoff Dr. Lippelt (Hannover) Eylmann Lamers Dr. Schulte Dr. Mechtersheimer Dr. Faltlhauser Dr. Lammert (Schwäbisch Gmünd) Frau Nickels Dr. Fell Dr. Langner Schwarz Frau Oesterle-Schwerin Fellner Lattmann Dr. Schwarz-Schilling Frau Rust Frau Fischer Dr. Laufs Dr. Schwörer Frau Saibold Fischer (Hamburg) Lenzer Seehofer Frau Schilling Francke (Hamburg) Frau Limbach Seesing Schily Dr. Friedmann Link (Diepholz) Seiters Frau Schmidt-Bott Dr. Friedrich Link (Frankfurt) Spilker Frau Schoppe Fuchtel Linsmeier Spranger Frau Teubner Funk (Gutenzell) Lintner Dr. Sprung Frau Unruh Ganz (St. Wendel) Dr. Lippold (Offenbach) Dr. Stark (Nürtingen) Frau Vennegerts Frau Geiger Louven Dr. Stavenhagen Volmer Geis Lowack Dr. Stercken Weiss (München) Dr. von Geldern Maaß Dr. Stoltenberg Wetzel Gerstein Frau Männle Strube Frau Wilms-Kegel Gerster (Mainz) Magin Susset Frau Wollny Glos Marschewski Tillmann Dr. Göhner Dr. Meyer zu Bentrup Dr. Uelhoff Dr. Götz Michels Uldall Gröbl Dr. Möller Dr. Unland Berliner Abgeordnete Dr. Grünewald Dr. Müller Frau Verhülsdonk Günther Müller (Wadern) Vogel (Ennepetal) Frau Olms Dr. Häfele Nelle Vogt (Duren) Sellin Hames Neumann (Bremen) Dr. Voigt (Northeim) Frau Hasselfeldt Niegel Dr. Vondran Hauser (Esslingen) Dr. Olderog Dr. Voss Hauser (Krefeld) Oswald Dr. Waffenschmidt Fraktionslos Hedrich Frau Pack Dr. Waigel Freiherr Heereman von Pesch Graf von Waldburg-Zeil Wüppesahl Zuydtwyck Petersen Dr. Warnke Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7953

Dr. Warrikoff Fischer (Homburg) Reimann FDP Dr. von Wartenberg Frau Fuchs (Köln) Frau Renger Weiß (Kaiserslaute rn) Frau Fuchs (Verl) Reschke Frau Dr. Adam-Schwaetzer Werner (Ulm) Frau Ganseforth Reuschenbach Baum Frau Will-Feld Gansel Reuter Beckmann Frau Dr. Wilms Dr. Gautier Rixe Bredehorn Wilz Gilges Schäfer (Offenburg) Cronenberg (Arnsberg) Wimmer (Neuss) Dr. Glotz Schanz Eimer (Fürth) Windelen Frau Dr. Götte Dr. Scheer Engelhard Frau Dr. Wisniewski Graf Scherrer Dr. Feldmann Wissmann Großmann Schluckebier Frau Folz-Steinacker Dr. Wittmann Dr. Haack Schmidt (München) Funke Würzbach Haack (Extertal) Frau Schmidt (Nürnberg) Gallus Frau Hämmerle Dr. Wulff Schmidt (Salzgitter) Gattermann Zeitlmann Frau Dr. Hartenstein Dr. Schmude Gries Zierer Hasenfratz Grüner Dr. Zimmermann Dr. Hauchler Schreiner Zink Dr. Hauff Schröer (Mülheim) Dr. Haussmann Heistermann Schütz Heinrich Heyenn Seidenthal Dr. Hirsch Berliner Abgeordnete Hiller (Lübeck) Frau Seuster Dr. Hitschler Dr. Holtz Sielaff Dr. Hoyer Buschbom Horn Sieler (Amberg) Irmer Feilcke Huonker Singer Kleinert (Hannover) Kalisch Ibrügger Dr. Soell Kohn Kittelmann Jahn (Marburg) Frau Dr. Sonntag-Wolgast Dr.-Ing. Laermann Lummer Jaunich Dr. Sperling Dr. Graf Lambsdorff Dr. Mahlo Jungmann Stahl (Kempen) Mischnick Dr. Neuling Kastning Steiner Neuhausen Dr. Pfennig Kiehm Frau Steinhauer Nolting Schulze (Berlin) Kirschner Stiegler Paintner Straßmeir Kißlinger Dr. Struck Richter Klein (Dieburg) Frau Terborg Rind Klose Frau Dr. Timm Ronneburger SPD Kolbow Frau Traupe Schäfer (Mainz) Koltzsch Urbaniak Frau Dr. Segall Frau Adler Kretkowski Vahlberg Frau Seiler-Albring Dr. Ahrens Kühbacher Verheugen Dr. Solms Amling Kuhlwein Voigt (Frankfurt) Dr. Thomae Andres Lambinus Frau Dr. Wegner Timm Antretter Leidinger Weiermann Dr. Weng (Gerlingen) Bachmaier Lennartz Wolfgramm (Göttingen) Bahr Leonhart Frau Weiler Bamberg Lohmann (Witten) Weisskirchen (Wiesloch) Frau Würfel Becker (Nienberge) Lutz Dr. Wernitz Zywietz Frau Becker-Inglau Frau Dr. Martiny-Glotz Westphal Bernrath Frau Matthäus-Maier Dr. Wieczorek Bindig Menzel Wieczorek (Duisburg) Berliner Abgeordneter Frau Blunck Dr. Mertens (Bottrop) Frau Wieczorek-Zeul Dr. Böhme (Unna) Müller (Schweinfurt) Wiefelspütz Hoppe Börnsen (Ritterhude) Müntefering von der Wiesche Brück Nagel Wimmer (Neuötting) Büchner (Speyer) Nehm Dr. de With Enthalten Dr. von Billow Frau Dr. Niehuis Wittich Frau Bulmahn Dr. Niese Würtz SPD Buschfort Dr. Nöbel Zander Catenhusen Frau Odendahl Zeitler Dr. Apel Frau Conrad Oesinghaus Zumkley Büchler (Hof) Oostergetelo Conradi Dr. Ehrenberg Frau Dr. Däubler-Gmelin Opel Gerster (Worms) Daubertshäuser Dr. Osswald Berliner Abgeordnete Diller Paterna Grunenberg Dreßler Pauli Dr. Jens Duve Dr. Penner Egert Jung (Düsseldorf) Dr. Ehmke (Bonn) Peter (Kassel) Heimann Koschnick Dr. Emmerlich Pfuhl Frau Luuk Müller (Pleisweiler) Erler Dr. Pick Dr. Mitzscherling Niggemeier Esters Porzner Stobbe Roth Ewen Purps Dr. Vogel Frau Dr. Skarpelis-Sperk Frau Faße Rappe (Hildesheim) Wartenberg (Berlin) Frau Weyel 7954 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Endgültiges Ergebnis Nr. 8

Abgegebene Stimmen: 459 und 20 Berliner Abgeordnete; davon ja: 36 und 2 Berliner Abgeordnete nein: 408 und 18 Berliner Abgeordnete enthalten: 15

Ja Böhm (Melsungen) Frau Hürland-Büning Frau Rönsch (Wiesbaden) Börnsen (Bönstrup) Dr. Hüsch Frau Roitzsch (Quickborn) DIE GRÜNEN Dr. Bötsch Graf Huyn Dr. Rose Bohl Jäger Rossmanith Frau Beck-Oberdorf Bohlsen Dr. Jahn (Münster) Roth (Gießen) Frau Beer Borchert Dr. Jobst Rühe Brauer Breuer Jung (Limburg) Dr. Rüttgers Dr. Daniels (Regensburg) Bühler (Bruchsal) Jung (Lörrach) Ruf Ebermann Carstens (Emstek) Kalb Sauer (Salzgitter) Frau Eid Carstensen (Nordstrand) Dr.-Ing. Kansy Sauer (Stuttgart) Frau Flinner Clemens Dr. Kappes Sauter (Epfendorf) Frau Garbe Dr. Czaja Frau Karwatzki Dr. Schäuble Häfner Dr. Daniels (Bonn) Kiechle Scharrenbroich Frau Hensel Daweke Klein (München) Schemken Frau Hillerich Frau Dempwolf Dr. Köhler (Wolfsburg) Scheu Hoss Deres Kolb Schmidbauer Hüser Dörflinger Kossendey Schmitz (Baesweiler) Kleinert (Marburg) Doss Kraus von Schmude Dr. Knabe Dr. Dregger Krey Freiherr von Schorlemer Kreuzeder Echternach Kroll-Schlüter Schreiber Frau Krieger Eigen Dr. Kronenberg Dr. Schroeder (Freiburg) Dr. Lippelt (Hannover) Engelsberger Dr. Kunz (Weiden) Schulhoff Dr. Mechtersheimer Eylmann Lamers Dr. Schulte Frau Nickels Dr. Faltlhauser Dr. Lammert (Schwäbisch Gmünd) Frau Oesterle-Schwerin Dr. Fell Dr. Langner Schwarz Frau Rust Fellner Lattmann Dr. Schwarz-Schilling Frau Saibold Frau Fischer Dr. Laufs Dr. Schwörer Frau Schilling Fischer (Hamburg) Lenzer Seehofer Schily Francke (Hamburg) Frau Limbach Seesing Frau Schmidt-Bott Dr. Friedmann Link (Diepholz) Seiters Frau Schoppe Dr. Friedrich Link (Frankfurt) Spilker Frau Teubner Fuchtel Linsmeier Spranger Frau Unruh Funk (Gutenzell) Lintner Dr. Sprung Frau Vennegerts Ganz (St. Wendel) Dr. Lippold (Offenbach) Dr. Stark (Nürtingen) Volmer Frau Geiger Louven Dr. Stavenhagen Weiss (München) Geis Lowack Dr. Stercken Wetzel Dr. von Geldern Maaß Dr. Stoltenberg Frau Wilms-Kegel Gerstein Frau Männle Strube Frau Wollny Gerster (Mainz) Magin Susset Glos Marschewski Tillmann Dr. Göhner Dr. Meyer zu Bentrup Dr. Uelhoff Berliner Abgeordnete Dr. Götz Michels Uldall Gröbl Dr. Möller Dr. Unland Frau Olms Dr. Grünewald Dr. Müller Frau Verhülsdonk Sellin Günther Müller (Wadern) Vogel (Ennepetal) Dr. Häfele Nelle Vogt (Duren) Hames Neumann (Bremen) Dr. Voigt (Northeim) Fraktionslos Frau Hasselfeldt Niegel Dr. Vondran Hauser (Esslingen) Dr. Olderog Dr. Voss Wüppesahl Hauser (Krefeld) Oswald Dr. Waffenschmidt Hedrich Frau Pack Dr. Waigel Freiherr Heereman von Pesch Graf von Waldburg-Zeil Zuydtwyck Petersen Dr. Warnke Nein Frau Dr. Hellwig Pfeffermann Dr. Warrikoff Helmrich Pfeifer Dr. von Wartenberg CDU/CSU Dr. Hennig Dr. Pinger Weiß (Kaiserslautern) Herkenrath Dr. Pohlmeier Werner (Ulm) Dr. Abelein Hinrichs Dr. Probst Frau Will-Feld Austermann Hinsken Rauen Frau Dr. Wilms Bauer Höffkes Rawe Wilz Bayha Höpfinger Reddemann Wimmer (Neuss) Dr. Becker (Frankfu rt) Hörster Regenspurger Windelen Biehle Dr. Hoffacker Repnik Frau Dr. Wisniewski Dr. Blens Frau Hoffmann (Soltau) Dr. Riedl (München) Wissmann Dr. Blüm Dr. Hornhues Dr. Riesenhuber Dr. Wittmann Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7955

Würzbach Großmann Scherrer Eimer (Fürth) Dr. Wulff Dr. Haack Schluckebier Engelhard Zeitlmann Haack (Extertal) Schmidt (München) Dr. Feldmann Zierer Frau Hämmerle Frau Schmidt (Nürnberg) Frau Folz-Steinacker Dr. Zimmermann Frau Dr. Hartenstein Schmidt (Salzgitter) Funke Zink Hasenfratz Dr. Schmude Gallus Dr. Hauchler Schreiner Gattermann Dr. Hauff Schröer (Mülheim) Gries Berliner Abgeordnete Heistermann Schütz Grüner Heyenn Seidenthal Frau Dr. Hamm-Brücher Buschbom Hiller (Lübeck) Frau Seuster Dr. Haussmann Feilcke Dr. Holtz Sielaff Kalisch Horn Sieler (Amberg) Heinrich Kittelmann Huonker Singer Dr. Hirsch Lummer Ibrügger Dr. Soell Dr. Hitschler Dr. Mahlo Jahn (Marburg) Frau Dr. Sonntag-Wolgast Dr. Hoyer Dr. Neuling Jaunich Dr. Sperling Inner Dr. Pfennig Jungmann Stahl (Kempen) Kleinert (Hannover) Schulze (Berlin) Kastning Steiner Kohn Straßmeir Kiehm Frau Steinhauer Dr.-Ing. Laermann Kirschner Stiegler Dr. Graf Lambsdorff Kißlinger Dr. Struck Mischnick SPD Klein (Dieburg) Frau Terborg Neuhausen Klose Frau Dr. Timm Nolting Frau Adler Kolbow Frau Traupe Paintner Dr. Ahrens Kretkowski Urbaniak Richter Amling Kühbacher Vahlberg Rind Kuhlwein Andres Verheugen Ronneburger Antretter Lambinus Voigt (Frankfurt) Schäfer (Mainz) Bachmaier Leidinger Frau Dr. Wegner Bahr Lennartz Frau Dr. Segall Weiermann Frau Seiler-Albring Bamberg Leonhart Frau Weiler Dr. Solms Becker (Nienberge) Lohmann (Witten) Weisskirchen (Wiesloch) Frau Becker-Inglau Lutz Dr. Wernitz Dr. Thomae Bernrath Frau Dr. Martiny-Glotz Westphal Timm Bindig Frau Matthäus-Maier Dr. Wieczorek Dr. Weng (Gerlingen) Frau Blunck Menzel Wieczorek (Duisburg) Wolfgramm (Göttingen) Dr. Böhme (Unna) Dr. Mertens (Bot trop) Frau Wieczorek-Zeul Frau Würfel Börnsen (Ritterhude) Müller (Schweinfurt) Wiefelspütz Zywietz Brück Müntefering von der Wiesche Büchner (Speyer) Nagel Wimmer (Neuötting) Dr. von Billow Nehm Dr. de With Berliner Abgeordneter Frau Bulmahn Frau Dr. Niehuis Wittich Buschfort Dr. Niese Würtz Hoppe Catenhusen Dr. Nöbel Zander Frau Conrad Frau Odendahl Zeitler Conradi Oesinghaus Zumkley Frau Dr. Däubler-Gmelin Oostergetelo Daubertshäuser Opel Enthalten Diller Dr. Osswald Berliner Abgeordnete Dreßler Paterna SPD Duve Pauli Dr. Ehmke (Bonn) Dr. Penner Egert Dr. Apel Dr. Emmerlich Peter (Kassel) Heimann Büchler (Hof) Erler Pfuhl Frau Luuk Dr. Ehrenberg Esters Dr. Pick Dr. Mitzscherling Gerster (Worms) Ewen Porzner Stobbe Grunenberg Dr. Vogel Frau Faße Purps Dr. Jens Wartenberg (Berlin) Fischer (Homburg) Rappe (Hildesheim) Jung (Düsseldorf) Frau Fuchs (Köln) Reimann Koltzsch Frau Fuchs (Verl) Frau Renger Koschnick Frau Ganseforth Reschke FDP Gansel Reuschenbach Müller (Pleisweiler) Dr. Gautier Reuter Frau Dr. Adam-Schwaetzer Niggemeier Gilges Rixe Baum Roth Dr. Glotz Schäfer (Offenburg) Beckmann Frau Dr. Skarpelis-Sperk Frau Dr. Götte Schanz Bredehorn Tietjen Graf Dr. Scheer Cronenberg (Arnsberg) Frau Weyel 7956 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Endgültiges Ergebnis Nr. 9

Abgegebene Stimmen: 459 und 20 Berliner Abgeordnete; davon ja: 195 und 8 Berliner Abgeordnete nein: 254 und 12 Berliner Abgeordnete enthalten: 10

Ja Dr. Jens Frau Dr. Skarpelis-Sperk Dr. Mechtersheimer Jung (Düsseldorf) Dr. Soell Frau Nickels SPD Jungmann Frau Dr. Sonntag-Wolgast Frau Oesterle-Schwerin Kastning Dr. Sperling Frau Rust Frau Adler Kiehm Steiner Frau Saibold Dr. Ahrens Kirschner Frau Steinhauer Frau Schilling Amling Kißlinger Stiegler Schily Andres Klein (Dieburg) Dr. Struck Frau Schmidt-Bott Antretter Klose Frau Terborg Frau Schoppe Bachmaier Kolbow Tietjen Frau Teubner Bahr Koltzsch Frau Dr. Timm Frau Unruh Becker (Nienberge) Koschnick Frau Traupe Frau Vennegerts Frau Becker-Inglau Kretkowski Urbaniak Volmer Bernrath Kühbacher Vahlberg Weiss (München) Bindig Kuhlwein Verheugen Wetzel Frau Blunck Lambinus Voigt (Frankfurt) Frau Wilms-Kegel Dr. Böhme (Unna) Leidinger Frau Dr. Wegner Frau Wollny Börnsen (Ritterhude) Lennartz Weiermann Brück Leonhart Frau Weiler Büchler (Hof) Lohmann (Witten) Weisskirchen (Wiesloch) Berliner Abgeordnete Büchner (Speyer) Lutz Westphal Dr. von Billow Frau Dr. Martiny-Glotz Frau Weyel Frau Olms Frau Bulmahn Frau Matthäus-Maier Dr. Wieczorek Sellin Buschfort Menzel Wieczorek (Duisburg) Catenhusen Dr. Mertens (Bottrop) Frau Wieczorek-Zeul Frau Conrad Müller (Pleisweiler) Wiefelspütz Fraktionslos Conradi Müller (Schweinfurt) von der Wiesche Frau Dr. Däubler-Gmelin Müntefering Wimmer (Neuötting) Wüppesahl Daubertshäuser Nehm Dr. de With Diller Frau Dr. Niehuis Wittich Dreßler Dr. Niese Zander Nein Duve Dr. Nöbel Zeitler Dr. Ehmke (Bonn) Frau Odendahl Zumkley CDU/CSU Dr. Emmerlich Oesinghaus Erler Oostergetelo Dr. Abelein Esters Opel Berliner Abgeordnete Austermann Ewen Dr. Osswald Bauer Frau Faße Paterna Egert Bayha Fischer (Homburg) Pauli Frau Luuk Dr. Becker (Frankfurt) Frau Fuchs (Köln) Dr. Penner Dr. Mitzscherling Biehle Frau Fuchs (Verl) Peter (Kassel) Stobbe Dr. Blens Frau Ganseforth Dr. Pick Dr. Vogel Dr. Blüm Gansel Porzner Wartenberg (Berlin) Böhm (Melsungen) Dr. Gautier Purps Börnsen (Bönstrup) Gerster (Worms) Frau Renger Dr. Bötsch Gilges Reschke DIE GRÜNEN Bohl Dr. Glotz Reuter Bohlsen Frau Dr. Götte Rixe Frau Beck-Oberdorf Borchert Graf Roth Frau Beer Breuer Großmann Schäfer (Offenburg) Brauer Bühler (Bruchsal) Dr. Haack Schanz Dr. Daniels (Regensburg) Carstens (Emstek) Haack (Extertal) Dr. Scheer Ebermann Carstensen (Nordstrand) Frau Hämmerle Schluckebier Frau Eid Clemens Hasenfratz Schmidt (München) Frau Flinner Dr. Czaja Dr. Hauchler Frau Schmidt (Nürnberg) Frau Garbe Dr. Daniels (Bonn) Dr. Hauff Schmidt (Salzgitter) Häfner Daweke Heistermann Dr. Schmude Frau Hensel Frau Dempwolf Heyenn Schreiner Frau Hillerich Deres Hiller (Lübeck) Schröer (Mülheim) Hoss Dörflinger Dr. Holtz Schütz Hüser Doss Horn Seidenthal Kleinert (Marburg) Dr. Dregger Huonker Frau Seuster Dr. Knabe Echternach Ibrügger Sielaff Kreuzeder Eigen Jahn (Marburg) Sieler (Amberg) Frau Krieger Engelsberger Jaunich Singer Dr. Lippelt (Hannover) Eylmann Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7957

Dr. Faltlhauser Lenzer Spranger FDP Dr. Fell Frau Limbach Dr. Sprung Fellner Link (Diepholz) Dr. Stark (Nürtingen) Frau Dr. Adam-Schwaetzer Frau Fischer Link (Frankfurt) Dr. Stavenhagen Baum Fischer (Hamburg) Linsmeier Dr. Stercken Beckmann Francke (Hamburg) Lintner Dr. Stoltenberg Bredehorn Dr. Friedmann Dr. Lippold (Offenbach) Strube Cronenberg (Arnsberg) Dr. Friedrich Louven Susset Eimer (Fürth) Fuchtel Lowack Tillmann Engelhard Funk (Gutenzell) Maaß Dr. Uelhoff Dr. Feldmann Ganz (St. Wendel) Frau Männle Uldall Frau Folz-Steinacker Frau Geiger Magin Dr. Unland Funke Verhülsdonk Geis Marschewski Frau Gallus Dr. Meyer zu Bentrup Vogel (Ennepetal) Dr. von Geldern Gattermann Gerstein Michels Vogt (Dünen) Gerster (Mainz) Dr. Möller Dr. Voigt (Northeim) Gries Glos Dr. Müller Dr. Vondran Grüner Dr. Göhner Müller (Wadern) Dr. Voss Frau Dr. Hamm-Brücher Dr. Götz Nelle Dr. Waffenschmidt Dr. Haussmann Gröbl Neumann (Bremen) Dr. Waigel Heinrich Dr. Grünewald Niegel Graf von Waldburg-Zeil Dr. Hirsch Günther Dr. Olderog Dr. Warnke Dr. Hitschler Dr. Häfele Oswald Dr. Warrikoff Dr. Hoyer Harries Frau Pack Dr. von Wartenberg Irmer Frau Hasselfeldt Pesch Weiß (Kaiserslautern) Kleinert (Hannover) Hauser (Esslingen) Petersen Werner (Ulm) Kohn Hauser (Krefeld) Pfeffermann Frau Will-Feld Dr.-Ing. Laermann Hedrich Pfeifer Frau Dr. Wilms Dr. Graf Lambsdorff Freiherr Heereman von Dr. Pinger Wilz Mischnick Zuydtwyck Dr. Pohlmeier Wimmer (Neuss) Neuhausen Frau Dr. Hellwig Dr. Probst Windelen Rauen Nolting Helmrich Frau Dr. Wisniewski Paintner Dr. Hennig Rawe Wissmann Herkenrath Reddemann Richter Dr. Wittmann Rind Hinrichs Regenspurger Würzbach Ronneburger Hinsken Repnik Dr. Wulff Höffkes Dr. Riedl (München) Zeitlmann Schäfer (Mainz) Höpfinger Dr. Riesenhuber Zierer Frau Dr. Segall Hörster Frau Rönsch (Wiesbaden) Dr. Zimmermann Frau Seiler-Albring Dr. Hoffacker Frau Roitzsch (Quickborn) Zink Dr. Solms Frau Hoffmann (Soltau) Dr. Rose Dr. Thomae Dr. Hornhues Rossmanith Timm Frau Hürland-Büning Roth (Gießen) Berliner Abgeordnete Dr. Weng (Gerlingen) Dr. Hüsch Rühe Wolfgramm (Göttingen) Graf Huyn Dr. Rüttgers Buschbom Frau Würfel Jäger Ruf Feilcke Zywietz Dr. Jahn (Münster) Sauer (Salzgitter) Kalisch Dr. Jobst Sauer (Stuttgart) Kittelmann Jung (Limburg) Sauter (Epfendorf) Lummer Berliner Abgeordneter Jung (Lörrach) Dr. Schäuble Dr. Mahlo Kalb Scharrenbroich Dr. Neuling Hoppe Dr.-Ing. Kansy Schemken Dr. Pfennig Dr. Kappes Scheu Schulze (Berlin) Frau Karwatzki Schmidbauer Straßmeir Kiechle Schmitz (Baesweiler) Enthalten Klein (München) von Schmude Freiherr von Schorlemer Dr. Köhler (Wolfsburg) SPD SPD Kolb Schreiber Dr. Schroeder (Freiburg) Kossendey Nagel Dr. Apel Schulhoff Kraus Pfuhl Bamberg Dr. Schulte Krey Reimann Dr. Ehrenberg Kroll-Schlüter (Schwäbisch Gmünd) Grunenberg Schwarz Scherrer Dr. Kronenberg Würtz Frau Dr. Hartenstein (Weiden) Dr. Schwarz-Schilling Dr. Kunz Niggemeier Lamers Dr. Schwörer Seehofer Rappe (Hildesheim) Dr. Lammert Berliner Abgeordneter Dr. Langner Seesing Reuschenbach Lattmann Seiters Stahl (Kempen) Dr. Laufs Spilker Heimann Dr. Wernitz 7958 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Endgültiges Ergebnis Nr. 10

Abgegebene Stimmen: 460 und 20 Berliner Abgeordnete; davon ja: 201 und 9 Berliner Abgeordnete nein: 251 und 11 Berliner Abgeordnete enthalten: 8

Ja Jahn (Marburg) Seidenthal Hoss Jaunich Frau Seuster Hüser SPD Dr. Jens Sielaff Kleinert (Marburg) Jung (Düsseldorf) Sieler (Amberg) Dr. Knabe Frau Adler Jungmann Singer Kreuzeder Dr. Ahrens Kastning Frau Dr. Skarpelis-Sperk Frau Krieger Amling Kiehm Dr. Soell Dr. Lippelt (Hannover) Andres Kirschner Frau Dr. Sonntag-Wolgast Dr. Mechtersheimer Antretter Kißlinger Dr. Sperling Frau Nickels Bachmaier Klein (Dieburg) Steiner Frau Oesterle-Schwerin Bahr Klose Frau Steinhauer Frau Rust Bamberg Kolbow Stiegler Frau Saibold Becker (Nienberge) Koltzsch Dr. Struck Frau Schilling Frau Becker-Inglau Koschnick Frau Terborg Schily Bernrath Kretkowski Tietjen Frau Schmidt-Bott Bindig Kühbacher Frau Dr. Timm Frau Schoppe Frau Blunck Kuhlwein Frau Traupe Frau Teubner Dr. Böhme (Unna) Lambinus Urbaniak Frau Unruh Börnsen (Ritterhude) Leidinger Vahlberg Frau Vennegerts Brück Lennartz Verheugen Volmer Büchler (Hof) Leonhart Voigt (Frankfurt) Weiss (München) Büchner (Speyer) Lohmann (Witten) Frau Dr. Wegner Wetzel Dr. von Bülow Lutz Weiermann Frau Wilms-Kegel Frau Bulmahn Frau Dr. Martiny-Glotz Frau Weiler Frau Wollny Buschfort Frau Matthäus-Maier Weisskirchen (Wiesloch) Catenhusen Menzel Dr. Wernitz Frau Conrad Dr. Mertens (Bottrop) Westphal Berliner Abgeordnete Conradi Müller (Düsseldorf) Frau Weyel Frau Dr. Däubler-Gmelin Müller (Pleisweiler) Dr. Wieczorek Frau Olms Daubertshäuser Müller (Schweinfurt) Wieczorek (Duisburg) Sellin Diller Müntefering Frau Wieczorek-Zeul Dreßler Nehm Wiefelspütz Duve Frau Dr. Niehuis von der Wiesche Fraktionslos Dr. Ehmke (Bonn) Dr. Niese Wimmer (Neuötting) Dr. Emmerlich Dr. Nöbel Dr. de With Wüppesahl Erler Frau Odendahl Wittich Esters Oesinghaus Zander Ewen Oostergetelo Zeitler Frau Faße Opel Zumkley Fischer (Homburg) Dr. Osswald Frau Fuchs (Köln) Paterna Nein Frau Fuchs (Verl) Pauli Berliner Abgeordnete Frau Ganseforth Dr. Penner CDU/CSU Gansel Peter (Kassel) Egert Dr. Gautier Dr. Pick Heimann Dr. Abelein Gerster (Worms) Porzner Frau Luuk Austermann Gilges Purps Dr. Mitzscherling Bauer Dr. Glotz Reimann Stobbe Bayha Frau Dr. Götte Frau Renger Dr. Vogel Dr. Becker (Frankfurt) Graf Reschke Wartenberg (Berlin) Biehle Großmann Reuter Dr. Blens Dr. Haack Rixe Dr. Blüm Haack (Extertal) Roth DIE GRÜNEN Böhm (Melsungen) Frau Hämmerle Schäfer (Offenburg) Börnsen (Bönstrup) Frau Dr. Hartenstein Schanz Frau Beck-Oberdorf Dr. Bötsch Hasenfratz Dr. Scheer Frau Beer Bohl Dr. Hauchler Scherrer Brauer Bohlsen Dr. Hauff Schluckebier Dr. Daniels (Regensburg) Borchert Heistermann Schmidt (München) Ebermann Breuer Heyenn Frau Schmidt (Nürnberg) Frau Eid Bühler (Bruchsal) Hiller (Lübeck) Schmidt (Salzgitter) Frau Flinner Carstens (Emstek) Dr. Holtz Dr. Schmude Frau Garbe Carstensen (Nordstrand) Horn Schreiner Häfner Clemens Huonker Schröer (Mülheim) Frau Hensel Dr. Czaja Ibrügger Schütz Frau Hillerich Dr. Daniels (Bonn) Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7959

Daweke Krey Dr. Schulte FDP Frau Dempwolf Kroll-Schlüter (Schwäbisch Gmünd) Deres Dr. Kronenberg Schwarz Frau Dr. Adam-Schwaetzer Dörflinger Dr. Kunz (Weiden) Dr. Schwarz-Schilling Baum Doss Lamers Dr. Schwörer Beckmann Dr. Dregger Dr. Lammert Seehofer Bredehorn Echternach Dr. Langner Seesing Cronenberg (Arnsberg) Eigen Lattmann Seiters Eimer (Fürth) Engelsberger Spilker Dr. Laufs Engelhard Eylmann Spranger Lenzer Dr. Feldmann Dr. Faltlhauser Frau Limbach Dr. Sprung Frau Folz-Steinacker Dr. Fell Link (Diepholz) Dr. Stark (Nürtingen) Fellner Link (Frankfurt) Dr. Stavenhagen Funke Frau Fischer Linsmeier Dr. Stercken Gallus Fischer (Hamburg) Lintner Dr. Stoltenberg Gattermann Francke (Hamburg) Dr. Lippold (Offenbach) Strube Gries Dr. Friedmann Louven Susset Grüner Dr. Friedrich Lowack Tillmann Dr. Haussmann Fuchtel Maaß Dr. Uelhoff Heinrich Funk (Gutenzell) Frau Männle Uldall Dr. Hirsch Ganz (St. Wendel) Magin Dr. Unland Dr. Hitschler Frau Geiger Marschewski Frau Verhülsdonk Dr. Hoyer Geis Dr. Meyer zu Bentrup Vogel (Ennepetal) Irmer Dr. von Geldern Michels Vogt (Duren) Kleinert (Hannover) Gerstein Dr. Möller Dr. Voigt (Northeim) Kohn Gerster (Mainz) Dr. Vondran Dr. Müller Dr.-Ing. Laermann Glos Müller (Wadern) Dr. Voss Dr. Göhner Dr. Waffenschmidt Dr. Graf Lambsdorff Nelle Mischnick Dr. Götz Neumann (Bremen) Dr. Waigel Gröbl Graf von Waldburg-Zeil Neuhausen Niegel Nolting Dr. Grünewald Dr. Olderog Dr. Warnke Paintner Günther Oswald Dr. Warrikoff Dr. Häfele Frau Pack Dr. von Wartenberg Richter Harries Pesch Weiß (Kaiserslautern) Rind Frau Hasselfeldt Petersen Werner (Ulm) Ronneburger Hauser (Esslingen) Pfeffermann Frau Will-Feld Schäfer (Mainz) Hauser (Krefeld) Pfeifer Frau Dr. Wilms Frau Dr. Segall Hedrich Dr. Pinger Wilz Frau Seiler-Albring Freiherr Heereman von Dr. Pohlmeier Wimmer (Neuss) Dr. Solms Zuydtwyck Windelen Dr. Probst Dr. Thomae Frau Dr. Hellwig Frau Dr. Wisniewski Rauen Timm Helmrich Wissmann Rawe Dr. Hennig Dr. Wittmann Dr. Weng (Gerlingen) Herkenrath Reddemann Würzbach Wolfgramm (Göttingen) Hinrichs Regenspurger Dr. Wulff Frau Würfel Hinsken Repnik Zeitlmann Zywietz Höffkes Dr. Riedl (München) Zierer Höpfinger Dr. Riesenhuber Dr. Zimmermann Hörster Frau Rönsch (Wiesbaden) Zink Berliner Abgeordneter Dr. Hoffacker Frau Roitzsch (Quickborn) Dr. Rose Frau Hoffmann (Soltau) Hoppe Dr. Hornhues Rossmanith Berliner Abgeordnete Frau Hürland-Büning Roth (Gießen) Dr. Hüsch Rühe Buschbom Graf Huyn Dr. Rüttgers Feilcke Enthalten Jäger Ruf Kalisch SPD Dr. Jahn (Münster) Sauer (Salzgitter) Kittelmann Dr. Jobst Sauer (Stuttgart) Lummer Dr. Apel Jung (Limburg) Sauter (Epfendorf) Dr. Mahlo Jung (Lörrach) Dr. Schäuble Dr. Neuling Dr. Ehrenberg Kalb Scharrenbroich Dr. Pfennig Grunenberg Dr.-Ing. Kansy Schemken Schulze (Berlin) Niggemeier Dr. Kappes Scheu Straßmeir Rappe (Hildesheim) Frau Karwatzki Schmidbauer Reuschenbach Kiechle Schmitz (Baesweiler) Stahl (Kempen) Klein (München) von Schmude SPD Dr. Köhler (Wolfsburg) Freiherr von Schorlemer Kolb Schreiber Nagel FDP Kossendey Dr. Schroeder (Freiburg) Pfuhl Kraus Schulhoff Würtz Frau Dr. Hamm-Brücher 7960 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Endgültiges Ergebnis Nr. 11

Abgegebene Stimmen: 460 und 20 Berliner Abgeordnete; davon ja: 200 und 9 Berliner Abgeordnete nein: 252 und 11 Berliner Abgeordnete enthalten: 8

Ja Jahn (Marburg) Seidenthal Hüser Jaunich Frau Seuster Kleinert (Marburg) SPD Dr. Jens Sielaff Dr. Knabe Jung (Düsseldorf) Sieler (Amberg) Kreuzeder Frau Adler Jungmann Singer Frau Krieger Dr. Ahrens Kastning Frau Dr. Skarpelis-Sperk Dr. Lippelt (Hannover) Amling Kiehm Dr. Soell Dr. Mechtersheimer Andres Kirschner Frau Dr. Sonntag-Wolgast Frau Nickels Antretter Kißlinger Dr. Sperling Frau Oesterle-Schwerin Bachmaier Klein (Dieburg) Steiner Frau Rust Bahr Klose Frau Steinhauer Frau Saibold Bamberg Kolbow Stiegler Frau Schilling Becker (Nienberge) Koltzsch Dr. Struck Schily Frau Becker-Inglau Koschnick Frau Terborg Frau Schmidt-Bott Bernrath Kretkowski Tietjen Frau Schoppe Bindig Kühbacher Frau Dr. Timm Frau Teubner Frau Blunck Kuhlwein Frau Traupe Frau Unruh Dr. Böhme (Unna) Lambinus Urbaniak Frau Vennegerts Börnsen (Ritterhude) Leidinger Vahlberg Volmer Brück Lennartz Verheugen Weiss (München) Büchler (Hof) Leonhart Voigt (Frankfurt) Wetzel Büchner (Speyer) Lohmann (Witten) Frau Dr. Wegner Frau Wilms-Kegel Dr. von Bülow Lutz Weiermann Frau Wollny Frau Bulmahn Frau Dr. Martiny-Glotz Frau Weiler Buschfort Frau Matthäus-Maier Weisskirchen (Wiesloch) Catenhusen Menzel Westphal Berliner Abgeordnete Frau Conrad Dr. Mertens (Bottrop) Frau Weyel Conradi Müller (Düsseldorf) Dr. Wieczorek Frau Olms Frau Dr. Däubler-Gmelin Müller (Pleisweiler) Wieczorek (Duisburg) Sellin Daubertshäuser Müller (Schweinfurt) Frau Wieczorek-Zeul Diller Müntefering Wiefelspütz Dreßler Nehm von der Wiesche Fraktionslos Duve Frau Dr. Niehuis Wimmer (Neuötting) Dr. Ehmke (Bonn) Dr. Niese Dr. de With Wüppesahl Dr. Emmerlich Dr. Nöbel Wittich Erler Frau Odendahl Zander Esters Oesinghaus Zeitler Ewen Oostergetelo Zumkley Frau Faße Opel Fischer (Homburg) Dr. Osswald Nein Frau Fuchs (Köln) Paterna Berliner Abgeordnete Frau Fuchs (Verl) Pauli CDU/CSU Frau Ganseforth Dr. Penner Egert Gansel Peter (Kassel) Heimann Dr. Abelein Dr. Gautier Dr. Pick Frau Luuk Austermann Gerster (Worms) Porzner Dr. Mitzscherling Bauer Gilges Purps Stobbe Bayha Dr. Glotz Reimann Dr. Vogel Dr. Becker (Frankfurt) Frau Dr. Götte Frau Renger Wartenberg (Berlin) Biehle Graf Reschke Dr. Blens Großmann Reuter Dr. Blüm Dr. Haack Rixe DIE GRÜNEN Böhm (Melsungen) Haack (Extertal) Roth Börnsen (Bönstrup) Frau Hämmerle Schäfer (Offenburg) Frau Beck-Oberdorf Dr. Bötsch Frau Dr. Hartenstein Schanz Frau Beer Bohl Hasenfratz Dr. Scheer Brauer Bohlsen Dr. Hauchler Scherrer Dr. Daniels (Regensburg) Borchert Dr. Hauff Schluckebier Ebermann Breuer Heistermann Schmidt (München) Frau Eid Bühler (Bruchsal) Heyenn Frau Schmidt (Nürnberg) Frau Flinner Carstens (Emstek) Hiller (Lübeck) Schmidt (Salzgitter) Frau Garbe Carstensen (Nordstrand) Dr. Holtz Dr. Schmude Häfner Clemens Horn Schreiner Frau Hensel Dr. Czaja Huonker Schröer (Mülheim) Frau Hillerich Dr. Daniels (Bonn) Ibrügger Schütz Hoss Daweke Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7961

Frau Dempwolf Krey Dr. Schulte FDP Deres Kroll-Schlüter (Schwäbisch Gmünd) Dörflinger Dr. Kronenberg Schwarz Frau Dr. Adam-Schwaetzer Doss Dr. Kunz (Weiden) Dr. Schwarz-Schilling Baum Dr. Dregger Lamers Dr. Schwörer Beckmann Echternach Dr. Lammert Seehofer Bredehorn Eigen Dr. Langner Seesing Engelsberger Lattmann Seiters Cronenberg (Arnsberg) Eylmann Dr. Laufs Spilker Eimer (Fürth) Dr. Faltlhauser Lenzer Spranger Engelhard Dr. Fell Frau Limbach Dr. Sprung Dr. Feldmann Fellner Link (Diepholz) Dr. Stark (Nürtingen) Frau Folz-Steinacker Frau Fischer Link (Frankfurt) Dr. Stavenhagen Funke Fischer (Hamburg) Linsmeier Dr. Stercken Gallus Francke (Hamburg) Lintner Dr. Stoltenberg Gattermann Dr. Friedmann Dr. Lippold (Offenbach) Strube Gries Dr. Friedrich Louven Susset Grüner Fuchtel Lowack Tillmann Funk (Gutenzell) Maaß Dr. Uelhoff Frau Dr. Hamm-Brücher Ganz (St. Wendel) Frau Männle Uldall Dr. Haussmann Frau Geiger Magin Dr. Unland Heinrich Geis Marschewski Frau Verhülsdonk Dr. Hirsch Dr. von Geldern Dr. Meyer zu Bentrup Vogel (Ennepetal) Dr. Hitschler Gerstein Michels Vogt (Duren) Dr. Hoyer Gerster (Mainz) Dr. Möller Dr. Voigt (Northeim) Irmer Glos Dr. Müller Dr. Vondran Kleinert (Hannover) Dr. Göhner Müller (Wadern) Dr. Voss Kohn Dr. Götz Nelle Dr. Waffenschmidt Dr.-Ing. Laermann Gröbl Neumann (Bremen) Dr. Waigel Dr. Grünewald Niegel Graf von Waldburg-Zeil Dr. Graf Lambsdorff Günther Dr. Olderog Dr. Warnke Mischnick Dr. Häfele Oswald Dr. Warrikoff Neuhausen Harries Frau Pack Dr. von Wartenberg Nolting Frau Hasselfeldt Pesch Weiß (Kaiserslautern) Paintner Hauser (Esslingen) Petersen Werner (Ulm) Richter Hauser (Krefeld) Pfeffermann Frau Will-Feld Rind Hedrich Pfeifer Frau Dr. Wilms Ronneburger Freiherr Heereman von Dr. Pinger Wilz Schäfer (Mainz) Zuydtwyck Dr. Pohlmeier Wimmer (Neuss) Frau Dr. Hellwig Dr. Probst Windelen Frau Dr. Segall Helmrich Rauen Frau Dr. Wisniewski Frau Seiler-Albring Dr. Hennig Rawe Wissmann Dr. So1ms Herkenrath Reddemann Dr. Wittmann Dr. Thomae Hinrichs Regenspurger Würzbach Timm Hinsken Repnik Dr. Wulff Dr. Weng (Gerlingen) Höffkes Dr. Riedl (München) Zeitlmann Wolfgramm (Göttingen) Höpfinger Dr. Riesenhuber Zierer Frau Würfel Hörster Frau Rönsch (Wiesbaden) Dr. Zimmermann Zywietz Dr. Hoff acker Frau Roitzsch (Quickborn) Zink Frau Hoffmann (Soltau) Dr. Rose Dr. Hornhues Rossmanith Frau Hürland-Büning Roth (Gießen) Berliner Abgeordnete Berliner Abgeordneter Dr. Hüsch Rühe Graf Huyn Dr. Rüttgers Buschbom Hoppe Jäger Ruf Feilcke Dr. Jahn (Münster) Sauer (Salzgitter) Kalisch Kittelmann Dr. Jobst Sauer (Stuttgart) Enthalten Jung (Limburg) Sauter (Epfendorf) Lummer Dr. Mahlo Jung (Lörrach) Dr. Schäuble SPD Kalb Scharrenbroich Dr. Neuling Dr. Pfennig Dr.-Ing. Kansy Schemken Dr. Apel Dr. Kappes Scheu Schulze (Berlin) Dr. Ehrenberg Frau Karwatzki Schmidbauer Straßmeir Kiechle Schmitz (Baesweiler) Grunenberg Niggemeier Klein (München) von Schmude SPD Dr. Köhler (Wolfsburg) Freiherr von Schorlemer Rappe (Hildesheim) Kolb Schreiber Nagel Reuschenbach Kossendey Dr. Schroeder (Freiburg) Pfuhl Stahl (Kempen) Kraus Schulhoff Würtz Dr. Wernitz 7962 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Endgültiges Ergebnis Nr. 12

Abgegebene Stimmen: 460 und 20 Berliner Abgeordnete; davon ja: 37 und 2 Berliner Abgeordnete nein: 408 und 18 Berliner Abgeordnete enthalten: 15

Ja Bayha Höpfinger Reddemann Dr. Becker (Frankfurt) Hörster Regenspurger Repnik SPD Biehle Dr. Hoffacker Dr. Blens Frau Hoffmann (Soltau) Dr. Riedl (München) Frau Bulmahn Dr. Blüm Dr. Hornhues Dr. Riesenhuber Böhm (Melsungen) Frau Hürland-Büning Frau Rönsch (Wiesbaden) Börnsen (Bönstrup) Dr. Hüsch Frau Roitzsch (Quickborn) Dr. Rose DIE GRÜNEN Dr. Bötsch Graf Huyn Bohl Jäger Rossmanith Frau Beck-Oberdorf Bohlsen Dr. Jahn (Münster) Roth (Gießen) Frau Beer Borchert Dr. Jobst Rühe Brauer Breuer Jung (Limburg) Dr. Rüttgers Dr. Daniels (Regensburg) Bühler (Bruchsal) Jung (Lörrach) Ruf Ebermann Carstens (Emstek) Kalb Sauer (Salzgitter) Frau Eid Carstensen (Nordstrand) Dr.-Ing. Kansy Sauer (Stuttgart) Frau Flinner Clemens Dr. Kappes Sauter (Epfendorf) Frau Garbe Dr. Czaja Frau Karwatzki Dr. Schäuble Häfner Dr. Daniels (Bonn) Kiechle Scharrenbroich Frau Hensel Daweke Klein (München) Schemken Frau Hillerich Frau Dempwolf Dr. Köhler (Wolfsburg) Scheu Hoss Deres Kolb Schmidbauer Hüser Dörflinger Kossendey Schmitz (Baesweiler) Kleinert (Marburg) Doss Kraus von Schmude Dr. Knabe Dr. Dregger Krey Freiherr von Schorlemer Kreuzeder Echternach Kroll-Schlüter Schreiber Frau Krieger Eigen Dr. Kronenberg Dr. Schroeder (Freiburg) Dr. Lippelt (Hannover) Engelsberger Dr. Kunz (Weiden) Schulhoff Dr. Mechtersheimer Eylmann Lamers Dr. Schulte Frau Nickels Dr. Faltlhauser Dr. Lammert (Schwäbisch Gmünd) Frau Oesterle-Schwerin Dr. Fell Dr. Langner Schwarz Frau Rust Fellner Lattmann Dr. Schwarz-Schilling Frau Saibold Frau Fischer Dr. Laufs Dr. Schwörer Frau Schilling Fischer (Hamburg) Lenzer Seehofer Schily Francke (Hamburg) Frau Limbach Seesing Frau Schmidt-Bott Dr. Friedmann Link (Diepholz) Seiters Frau Schoppe Dr. Friedrich Link (Frankfurt) Spilker Frau Teubner Fuchtel Linsmeier Spranger Frau Unruh Funk (Gutenzell) Lintner Dr. Sprung Frau Vennegerts Ganz (St. Wendel) Dr. Lippold (Offenbach) Dr. Stark (Nürtingen) Volmer Frau Geiger Louven Dr. Stavenhagen Weiss (München) Geis Lowack Dr. Stercken Wetzel Dr. von Geldern Maaß Dr. Stoltenberg Frau Wilms-Kegel Gerstein Frau Männle Strube Frau Wollny Gerster (Mainz) Magin Susset Glos Marschewski Tillmann Dr. Göhner Dr. Meyer zu Bentrup Dr. Uelhoff Berliner Abgeordnete Dr. Götz Michels Uldall Gröbl Dr. Möller Dr. Unland Frau Olms Dr. Grünewald Dr. Müller Frau Verhülsdonk Sellin Günther Müller (Wadern) Vogel (Ennepetal) Dr. Häfele Nelle Vogt (Duren) Harries Neumann (Bremen) Dr. Voigt (Northeim) Fraktionslos Frau Hasselfeldt Niegel Dr. Vondran Hauser (Esslingen) Dr. Olderog Dr. Voss Wüppesahl Hauser (Krefeld) Oswald Dr. Waffenschmidt Hedrich Frau Pack Dr. Waigel Freiherr Heereman von Pesch Graf von Waldburg-Zeil Zuydtwyck Petersen Dr. Warnke Nein Frau Dr. Hellwig Pfeffermann Dr. Warrikoff Helmrich Pfeifer Dr. von Wartenberg CDU/CSU Dr. Hennig Dr. Pinger Weiß (Kaiserslautern) Herkenrath Dr. Pohlmeier Werner (Ulm) Dr. Abelein Hinrichs Dr. Probst Frau Will-Feld Austermann Hinsken Rauen Frau Dr. Wilms Bauer Höffkes Rawe Wilz Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7963

Wimmer (Neuss) Frau Dr. Götte Schanz Bredehorn Windelen Graf Dr. Scheer Cronenberg (Arnsberg) Frau Dr. Wisniewski Großmann Scherrer Eimer (Fürth) Wissmann Dr. Haack Schluckebier Engelhard Dr. Wittmann Haack (Extertal) Schmidt (München) Dr. Feldmann Würzbach Frau Hämmerle Frau Schmidt (Nürnberg) Frau Folz-Steinacker Dr. Wulff Frau Dr. Hartenstein Schmidt (Salzgitter) Funke Zeitlmann Hasenfratz Dr. Schmude Gallus Zierer Dr. Hauchler Schreiner Gattermann Dr. Zimmermann Dr. Hauff Schröer (Mülheim) Gries Zink Heistermann Schütz Grüner Heyenn Seidenthal Frau Dr. Hamm-Brücher Hiller (Lübeck) Frau Seuster Dr. Haussmann Abgeordnete Dr. Holtz Berliner Sielaff Heinrich Horn Sieler (Amberg) Dr. Hirsch Buschbom Huonker Singer Dr. Hitschler Feilcke Ibrügger Dr. Soell Kalisch Jahn (Marburg) Frau Dr. Sonntag-Wolgast Dr. Hoyer Kittelmann Jaunich Dr. Sperling Irmer Lummer Jungmann Stahl (Kempen) Kleinert (Hannover) Dr. Mahlo Kastning Steiner Kohn Dr. Neuling Kiehm Frau Steinhauer Dr.-Ing. Laermann Dr. Pfennig Kirschner Stiegler Dr. Graf Lambsdorff Schulze (Berlin) Kißlinger Dr. Struck Mischnick Straßmeir Klein (Dieburg) Frau Terborg Neuhausen Klose Tietjen Nolting Kolbow Frau Dr. Timm Paintner SPD Koschnick Frau Traupe Richter Kretkowski Urbaniak Rind Frau Adler Kühbacher Vahlberg Ronneburger Dr. Ahrens Kuhlwein Verheugen Schäfer (Mainz) Amling Lambinus Voigt (Frankfurt) Frau Dr. Segall Andres Leidinger Frau Dr. Wegner Frau Seiler-Albring Antretter Lennartz Weiermann Dr. Solms Bachmaier Leonhart Frau Weiler Dr. Thomae Bahr Lohmann (Witten) Weisskirchen (Wiesloch) Timm Bamberg Lutz Dr. Wernitz Dr. Weng (Gerlingen) Becker (Nienberge) Frau Dr. Martiny-Glotz Westphal Wolfgramm (Göttingen) Frau Becker-Inglau Frau Matthäus-Maier Dr. Wieczorek Frau Würfel Bernrath Menzel Wieczorek (Duisburg) Zywietz Bindig Dr. Mertens (Bottrop) Frau Wieczorek-Zeul Frau Blunck Müller (Düsseldorf) Wiefelspütz Dr. Böhme (Unna) Müller (Pleisweiler) von der Wiesche Berliner Abgeordneter Börnsen (Ritterhude) Müller (Schweinfurt) Wimmer (Neuötting) Brück Müntefering Dr. de With Büchler (Hof) Nagel Wittich Hoppe Büchner (Speyer) Nehm Würtz Dr. von Billow Frau Dr. Niehuis Zander Buschfort Dr. Niese Zeitler Catenhusen Dr. Nöbel Zumkley Enthalten Frau Conrad Frau Odendahl Conradi Oesinghaus SPD Oostergetelo Frau Dr. Däubler-Gmelin Berliner Abgeordnete Daubertshäuser Opel Dr. Apel Diller Dr. Osswald Egert Dr. Ehmke (Bonn) Dreßler Paterna Dr. Ehrenberg Pauli Heimann Duve Gerster (Worms) Dr. Emmerlich Dr. Penner Frau Luuk Erler Peter (Kassel) Dr. Mitzscherling Dr. Glotz Esters Pfuhl Stobbe Grunenberg Ewen Dr. Pick Dr. Vogel Dr. Jens Frau FaBe Porzner Wartenberg (Berlin) Jung (Düsseldorf) Fischer (Homburg) Purps Koltzsch Frau Fuchs (Köln) Rappe (Hildesheim) Niggemeier Frau Fuchs (Verl) Reimann FDP Reschke Frau Ganseforth Frau Renger Reuschenbach Gansel Reuter Frau Dr. Adam-Schwaetzer Roth Dr. Gautier Rixe Baum Frau Dr. Skarpelis-Sperk Gilges Schäfer (Offenburg) Beckmann Frau Weyel 7964 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Endgültiges Ergebnis Nr. 13

Abgegebene Stimmen: 460 und 20 Berliner Abgeordnete; davon ja: 36 und 2 Berliner Abgeordnete nein: 408 und 18 Berliner Abgeordnete enthalten: 16

Ja Böhm (Melsungen) Frau Hürland-Büning Frau Rönsch (Wiesbaden) Börnsen (Bönstrup) Dr. Hüsch Frau Roitzsch (Quickborn) DIE GRÜNEN Dr. Bötsch Graf Huyn Dr. Rose Bohl Jäger Rossmanith Frau Beck-Oberdorf Bohlsen Dr. Jahn (Münster) Roth (Gießen) Frau Beer Borchert Dr. Jobst Rühe Brauer Breuer Jung (Limburg) Dr. Rüttgers Dr. Daniels (Regensburg) Bühler (Bruchsal) Jung (Lörrach) Ruf Ebermann Carstens (Emstek) Kalb Sauer (Salzgitter) Frau Eid Carstensen (Nordstrand) Dr.-Ing. Kansy Sauer (Stuttgart) Frau Flinner Clemens Dr. Kappes Sauter (Epfendorf) Frau Garbe Dr. Czaja Frau Karwatzki Dr. Schäuble Häfner Dr. Daniels (Bonn) Kiechle Scharrenbroich Frau Hensel Daweke Klein (München) Schemken Frau Hillerich Frau Dempwolf Dr. Köhler (Wolfsburg) Scheu Hoss Deres Kolb Schmidbauer Hüser Dörflinger Kossendey Schmitz (Baesweiler) Kleinert (Marburg) Doss Kraus von Schmude Dr. Knabe Dr. Dregger Krey Freiherr von Schorlemer Kreuzeder Echternach Kroll-Schlüter Schreiber Frau Krieger Eigen Dr. Kronenberg Dr. Schroeder (Freiburg) Dr. Lippelt (Hannover) Engelsberger Dr. Kunz (Weiden) Schulhoff Dr. Mechtersheimer Eylmann Lamers Dr. Schulte Frau Nickels Dr. Faltlhauser Dr. Lammert (Schwäbisch Gmünd) Frau Oesterle-Schwerin Dr. Fell Dr. Langner Schwarz Frau Rust Fellner Lattmann Dr. Schwarz-Schilling Frau Saibold Frau Fischer Dr. Laufs Dr. Schwörer Frau Schilling Fischer (Hamburg) Lenzer Seehofer Schily Francke (Hamburg) Frau Limbach Seesing Frau Schmidt-Bott Dr. Friedmann Link (Diepholz) Seiters Frau Schoppe Dr. Friedrich Link (Frankfurt) Spilker Frau Teubner Fuchtel Linsmeier Spranger Frau Unruh Funk (Gutenzell) Lintner Dr. Sprung Frau Vennegerts Ganz (St. Wendel) Dr. Lippold (Offenbach) Dr. Stark (Nürtingen) Volmer Frau Geiger Louven Dr. Stavenhagen Weiss (München) Geis Lowack Dr. Stercken Wetzel Dr. von Geldern Maaß Dr. Stoltenberg Frau Wilms-Kegel Gerstein Frau Männle Strube Frau Wollny Gerster (Mainz) Magin Susset Glos Marschewski Tillmann Dr. Göhner Dr. Meyer zu Bentrup Dr. Uelhoff Berliner Abgeordnete Dr. Götz Michels Uldall Gröbl Dr. Möller Dr. Unland Frau Olms Dr. Grünewald Dr. Müller Frau Verhülsdonk Sellin Günther Müller (Wadern) Vogel (Ennepetal) Dr. Häfele Nelle Vogt (Düren) Harries Neumann (Bremen) Dr. Voigt (Northeim) Fraktionslos Frau Hasselfeldt Niegel Dr. Vondran Hauser (Esslingen) Dr. Olderog Dr. Voss Wüppesahl Hauser (Krefeld) Oswald Dr. Waffenschmidt Hedrich Frau Pack Dr. Waigel Freiherr Heereman von Pesch Graf von Waldburg-Zeil Zuydtwyck Petersen Dr. Warnke Nein Frau Dr. Hellwig Pfeffermann Dr. Warrikoff Helmrich Pfeifer Dr. von Wartenberg CDU/CSU Dr. Hennig Dr. Pinger Weiß (Kaiserslautern) Herkenrath Dr. Pohlmeier Werner (Ulm) Dr. Abelein Hinrichs Dr. Probst Frau Will-Feld Austermann Hinsken Rauen Frau Dr. Wilms Bauer Höffkes Rawe Wilz Bayha Höpfinger Reddemann Wimmer (Neuss) Dr. Becker (Frankfu rt) Hörster Regenspurger Windelen Biehle Dr. Hoffacker Repnik Frau Dr. Wisniewski Dr. Blens Frau Hoffmann (Soltau) Dr. Riedl (München) Wissmann Dr. Blüm Dr. Hornhues Dr. Riesenhuber Dr. Wittmann Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7965

Würzbach Dr. Haack Schluckebier Eimer (Fürth) Dr. Wulff Haack (Extertal) Schmidt (München) Engelhard Zeitlmann Frau Hämmerle Frau Schmidt (Nürnberg) Dr. Feldmann Zierer Frau Dr. Hartenstein Schmidt (Salzgitter) Frau Folz-Steinacker Dr. Zimmermann Hasenfratz Dr. Schmude Funke Zink Dr. Hauchler Schreiner Gallus Dr. Hauff Schröer (Mülheim) Gattermann Heistermann Schütz Gries Berliner Abgeordnete Heyenn Seidenthal Grüner Hiller (Lübeck) Frau Seuster Frau Dr. Hamm-Brücher Buschbom Dr. Holtz Sielaff Dr. Haussmann Feilcke Horn Sieler (Amberg) Heinrich Kalisch Huonker Singer Dr. Hirsch Ibrügger Kittelmann Dr. Soell Dr. Hitschler Lummer Jahn (Marburg) Frau Dr. Sonntag-Wolgast Dr. Hoyer Dr. Mahlo Jaunich Dr. Sperling Irmer Dr. Neuling Jungmann Stahl (Kempen) Kleinert (Hannover) Dr. Pfennig Kastning Steiner Schulze (Berlin) Kiehm Frau Steinhauer Kohn Straßmeir Kirschner Stiegler Dr.-Ing. Laermann Kißlinger Dr. Struck Dr. Graf Lambsdorff Klein (Dieburg) Frau Terborg Mischnick SPD Klose Tietjen Neuhausen Kolbow Frau Dr. Timm Nolting Frau Adler Koschnick Frau Traupe Paintner Dr. Ahrens Kretkowski Urbaniak Richter Amling Kühbacher Vahlberg Rind Andres Kuhlwein Verheugen Ronneburger Antretter Lambinus Voigt (Frankfurt) Schäfer (Mainz) Bachmaier Leidinger Frau Dr. Wegner Frau Dr. Segall Bahr Lennartz Weiermann Frau Seiler-Albring Bamberg Leonhart Frau Weiler Dr. Solms Becker (Nienberge) Lohmann (Witten) Weisskirchen (Wiesloch) Dr. Thomae Frau Becker-Inglau Lutz Dr. Wernitz Timm Bernrath Frau Dr. Martiny-Glotz Westphal Dr. Weng (Gerlingen) Bindig Frau Matthäus-Maier Dr. Wieczorek Wolfgramm (Göttingen) Frau Blunck Menzel Wieczorek (Duisburg) Frau Würfel Dr. Mertens (Bottrop) Dr. Böhme (Unna) Frau Wieczorek-Zeul Zywietz Börnsen (Ritterhude) Müller (Düsseldorf) Wiefelspütz Brück Müller (Schweinfurt) von der Wiesche Büchler (Hof) Müntefering Wimmer (Neuötting) Berliner Abgeordneter Büchner (Speyer) Nagel Dr. de With Dr. von Büllow Nehm Wittich Frau Bulmahn Frau Dr. Niehuis Würtz Hoppe Buschfort Dr. Niese Zander Catenhusen Dr. Nöbel Zeitler Frau Conrad Frau Odendahl Zumkley Conradi Oesinghaus Enthalten Frau Dr. Däubler-Gmelin Oostergetelo Daubertshäuser Opel Berliner Abgeordnete SPD Diller Dr. Osswald Dreßler Paterna Dr. Apel Egert Duve Pauli Dr. Ehmke (Bonn) Dr. Emmerlich Dr. Penner Heimann Frau Luuk Dr. Ehrenberg Erler Peter (Kassel) Gerster (Worms) Pfuhl Dr. Mitzscherling Esters Dr. Glotz Dr. Pick Stobbe Ewen Grunenberg Frau Faße Porzner Dr. Vogel Fischer (Homburg) Purps Wartenberg (Berlin) Dr. Jens Frau Fuchs (Köln) Rappe (Hildesheim) Jung (Düsseldorf) Frau Fuchs (Verl) Reimann Koltzsch Frau Ganseforth Frau Renger FDP Müller (Pleisweiler) Gansel Reuter Niggemeier Dr. Gautier Rixe Frau Dr. Adam-Schwaetzer Reschke Gilges Schäfer (Offenburg) Baum Reuschenbach Frau Dr. Götte Schanz Beckmann Roth Graf Dr. Scheer Bredehorn Frau Dr. Skarpelis-Sperk Großmann Scherrer Cronenberg (Arnsberg) Frau Weyel 7966 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Endgültiges Ergebnis Nr. 14

Abgegebene Stimmen: 460 und 20 Berliner Abgeordnete; davon ja: 36 und 2 Berliner Abgeordnete nein: 409 und 18 Berliner Abgeordnete enthalten: 15

Ja Börnsen (Bönstrup) Dr. Hüsch Frau Roitzsch (Quickborn) Dr. Bötsch Graf Huyn Dr. Rose DIE GRÜNEN Bohl Jäger Rossmanith Bohlsen Dr. Jahn (Münster) Roth (Gießen) Frau Beck-Oberdorf Borchert Dr. Jobst Rühe Frau Beer Breuer Jung (Limburg) Dr. Rüttgers Brauer Bühler (Bruchsal) Jung (Lörrach) Ruf Dr. Daniels (Regensburg) Carstens (Emstek) Kalb Sauer (Salzgitter) Ebermann Carstensen (Nordstrand) Dr.-Ing. Kansy Sauer (Stuttgart) Frau Eid Clemens Dr. Kappes Sauter (Epfendorf) Frau Flinner Dr. Czaja Frau Karwatzki Dr. Schäuble Frau Garbe Dr. Daniels (Bonn) Kiechle Scharrenbroich Häfner Daweke Klein (München) Schemken Frau Hensel Frau Dempwolf Dr. Köhler (Wolfsburg) Scheu Frau Hillerich Deres Kolb Schmidbauer Hoss Dörflinger Kossendey Schmitz (Baesweiler) Hüser Doss Kraus von Schmude Kleinert (Marburg) Dr. Dregger Krey Freiherr von Schorlemer Dr. Knabe Echternach Kroll-Schlüter Schreiber Kreuzeder Eigen Dr. Kronenberg Dr. Schroeder (Freiburg) Frau Krieger Engelsberger Dr. Kunz (Weiden) Schulhoff Dr. Lippelt (Hannover) Eylmann Lamers Dr. Schulte Dr. Mechtersheimer Dr. Faltlhauser Dr. Lammert (Schwäbisch Gmünd) Frau Nickels Dr. Fell Dr. Langner Schwarz Frau Oesterle-Schwerin Fellner Lattmann Dr. Schwarz-Schil ling Frau Rust Frau Fischer Dr. Laufs Dr. Schwörer Frau Saibold Fischer (Hamburg) Lenzer Seehofer Frau Schilling Francke (Hamburg) Frau Limbach Seesing Schily Dr. Friedmann Link (Diepholz) Seiters Frau Schmidt-Bott Dr. Friedrich Link (Frankfurt) Spilker Frau Schoppe Fuchtel Linsmeier Spranger Frau Teubner Funk (Gutenzell) Lintner Dr. Sprung Frau Unruh Ganz (St. Wendel) Dr. Lippold (Offenbach) Dr. Stark (Nürtingen) Frau Vennegerts Frau Geiger Louven Dr. Stavenhagen Volmer Geis Lowack Dr. Stercken Weiss (München) Dr. von Geldern Maaß Dr. Stoltenberg Wetzel Gerstein Frau Männle Strube Frau Wilms-Kegel Gerster (Mainz) Magin Susset Frau Wollny Glos Marschewski Tillmann Dr. Göhner Dr. Meyer zu Bentrup Dr. Uelhoff Dr. Götz Michels Uldall Berliner Abgeordnete Gröbl Dr. Möller Dr. Unland Dr. Grünewald Dr. Müller Frau Verhülsdonk Frau Olms Günther Müller (Wadern) Vogel (Ennepetal) Sellin Dr. Häfele Nelle Vogt (Duren) Harries Neumann (Bremen) Dr. Voigt (Northeim) Frau Hasselfeldt Niegel Dr. Vondran Fraktionslos Hauser (Esslingen) Dr. Olderog Dr. Voss Hauser (Krefeld) Oswald Dr. Waffenschmidt Wüppesahl Hedrich Frau Pack Dr. Waigel Freiherr Heereman von Pesch Graf von Waldburg-Zeil Zuydtwyck Petersen Dr. Warnke Nein Frau Dr. Hellwig Pfeffermann Dr. Warrikoff Helmrich Pfeifer Dr. von Wartenberg CDU/CSU Dr. Hennig Dr. Pinger Weiß (Kaiserslautern) Herkenrath Dr. Pohlmeier Werner (Ulm) Dr. Abelein Hinrichs Dr. Probst Frau Will-Feld Austermann Hinsken Rauen Frau Dr. Wilms Bauer Höffkes Rawe Wilz Bayha Höpfinger Reddemann Wimmer (Neuss) Dr. Becker (Frankfurt) Hörster Regenspurger Windelen Biehle Dr. Hoffacker Repnik Frau Dr. Wisniewski Dr. Blens Frau Hoffmann (Soltau) Dr. Riedl (München) Wissmann Dr. Blüm Dr. Hornhues Dr. Riesenhuber Dr. Wittmann Böhm (Melsungen) Frau Hürland-Büning Frau Rönsch (Wiesbaden) Würzbach Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7967

Dr. Wulff Dr. Haack Dr. Scheer Beckmann Zeitlmann Haack (Extertal) Scherrer Bredehorn Zierer Frau Hämmerle Schluckebier Cronenberg (Arnsberg) Dr. Zimmermann Frau Dr. Hartenstein Schmidt (München) Eimer (Fürth) Zink Hasenfratz Frau Schmidt (Nürnberg) Engelhard Dr. Hauchler Schmidt (Salzgitter) Dr. Feldmann Dr. Hauff Dr. Schmude Frau Folz-Steinacker Berliner Abgeordnete Heistermann Schreiner Funke Heyenn Schröer (Mülheim) Gallus Buschbom Hiller (Lübeck) Schütz Gattermann Feilcke Dr. Holtz Seidenthal Gries Kalisch Horn Frau Seuster Grüner Kittelmann Huonker Sielaff Frau Dr. Hamm-Brücher Lummer Ibrügger Sieler (Amberg) Dr. Haussmann Dr. Mahlo Jahn (Marburg) Singer Heinrich Dr. Neuling Jaunich Dr. Soell Dr. Hirsch Dr. Pfennig Jungmann Frau Dr. Sonntag-Wolgast Dr. Hitschler Schulze (Berlin) Kastning Dr. Sperling Dr. Hoyer Straßmeir Kiehm Stahl (Kempen) Irmer Kirschner Steiner Kleinert (Hannover) Kißlinger Frau Steinhauer Kohn SPD Klein (Dieburg) Stiegler Dr.-Ing. Laermann Klose Dr. Struck Dr. Graf Lambsdorff Frau Adler Kolbow Frau Terborg Mischnick Dr. Ahrens Koltzsch Tietjen Neuhausen Amling Koschnick Frau Dr. Timm Nolting Andres Kretkowski Frau Traupe Paintner Antretter Kühbacher Urbaniak Richter Bachmaier Kuhlwein Vahlberg Rind Bahr Lambinus Verheugen Ronneburger Bamberg Leidinger Voigt (Frankfurt) Schäfer (Mainz) Becker (Nienberge) Lennartz Frau Dr. Wegner Frau Dr. Segall Frau Becker-Inglau Leonhart Weiermann Frau Seiler-Albring Bernrath Lohmann (Witten) Frau Weiler Dr. Solms Bindig Lutz Weisskirchen (Wiesloch) Dr. Thomae Frau Blunck Frau Dr. Martiny-Glotz Dr. Wernitz Timm Dr. Böhme (Unna) Frau Matthäus-Maier Westphal Dr. Weng (Gerlingen) Börnsen (Ritterhude) Menzel Dr. Wieczorek Wolfgramm (Göttingen) Brück Dr. Mertens (Bottrop) Wieczorek (Duisburg) Frau Würfel Büchler (Hof) Müller (Düsseldorf) Frau Wieczorek-Zeul Zywietz Büchner (Speyer) Müller (Schweinfurt) Wiefelspütz Dr. von Bülow Müntefering von der Wiesche Frau Bulmahn Nagel Wimmer (Neuötting) Berliner Abgeordneter Buschfort Nehm Dr. de With Catenhusen Frau Dr. Niehuis Wittich Hoppe Frau Conrad Dr. Niese Würtz Conradi Dr. Nöbel Zander Frau Dr. Däubler-Gmelin Frau Odendahl Zeitler Enthalten Daubertshäuser Oesinghaus Zumkley Diller Oostergetelo Dreßler Opel SPD Duve Dr. Osswald Berliner Abgeordnete Dr. Emmerlich Paterna Dr. Apel Erler Pauli Dr. Ehmke (Bonn) Esters Dr. Penner Egert Dr. Ehrenberg Ewen Peter (Kassel) Heimann Gerster (Worms) Frau Faße Pfuhl Frau Luuk Dr. Glotz Fischer (Homburg) Dr. Pick Dr. Mitzscherling Grunenberg Frau Fuchs (Köln) Porzner Stobbe Dr. Jens Frau Fuchs (Verl) Purps Dr. Vogel Jung (Düsseldorf) Frau Ganseforth Rappe (Hildesheim) Wartenberg (Berlin) Müller (Pleisweiler) Gansel Reimann Niggemeier Dr. Gautier Frau Renger Reschke Gilges Reuter FDP Reuschenbach Frau Dr. Götte Rixe Roth Graf Schäfer (Offenburg) Frau Dr. Adam-Schwaetzer Frau Dr. Skarpelis-Sperk Großmann Schanz Baum Frau Weyel 7968 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Endgültiges Ergebnis Nr. 15

Abgegebene Stimmen: 460 und 20 Berliner Abgeordnete; davon ja: 36 und 2 Berliner Abgeordnete nein: 410 und 18 Berliner Abgeordnete enthalten: 14

Ja Böhm (Melsungen) Frau Hürland-Büning Frau Rönsch (Wiesbaden) Börnsen (Bönstrup) Dr. Hüsch Frau Roitzsch (Quickborn) DIE GRÜNEN Dr. Bötsch Graf Huyn Dr. Rose Bohl Jäger Rossmanith Frau Beck-Oberdorf Bohlsen Dr. Jahn (Münster) Roth (Gießen) Frau Beer Borchert Dr. Jobst Rühe Brauer Breuer Jung (Limburg) Dr. Rüttgers Dr. Daniels (Regensburg) Bühler (Bruchsal) Jung (Lörrach) Ruf Ebermann Carstens (Emstek) Kalb Sauer (Salzgitter) Frau Eid Carstensen (Nordstrand) Dr.-Ing. Kansy Sauer (Stuttgart) Frau Flinner Clemens Dr. Kappes Sauter (Epfendorf) Frau Garbe Dr. Czaja Frau Karwatzki Dr. Schäuble Häfner Dr. Daniels (Bonn) Kiechle Scharrenbroich Frau Hensel Daweke Klein (München) Schemken Frau Hillerich Frau Dempwolf Dr. Köhler (Wolfsburg) Scheu Hoss Deres Kolb Schmidbauer Hüser Dörflinger Kossendey Schmitz (Baesweiler) Kleinert (Marburg) Doss Kraus von Schmude Dr. Knabe Dr. Dregger Krey Freiherr von Schorlemer Kreuzeder Echternach Kroll-Schlüter Schreiber Frau Krieger Eigen Dr. Kronenberg Dr. Schroeder (Freiburg) Dr. Lippelt (Hannover) Engelsberger Dr. Kunz (Weiden) Schulhoff Dr. Mechtersheimer Eylmann Lamers Dr. Schulte Frau Nickels Dr. Faltlhauser Dr. Lammert (Schwäbisch Gmünd) Frau Oesterle-Schwerin Dr. Fell Dr. Langner Schwarz Frau Rust Fellner Lattmann Dr. Schwarz-Schilling Frau Saibold Frau Fischer Dr. Laufs Dr. Schwörer Frau Schilling Fischer (Hamburg) Lenzer Seehofer Schily Francke (Hamburg) Frau Limbach Seesing Frau Schmidt-Bott Dr. Friedmann Link (Diepholz) Seiters Frau Schoppe Dr. Friedrich Link (Frankfurt) Spilker Frau Teubner Fuchtel Linsmeier Spranger Frau Unruh Funk (Gutenzell) Lintner Dr. Sprung Frau Vennegerts Ganz (St. Wendel) Dr. Lippold (Offenbach) Dr. Stark (Nürtingen) Volmer Frau Geiger Louven Dr. Stavenhagen Weiss (München) Geis Lowack Dr. Stercken Wetzel Dr. von Geldern Maaß Dr. Stoltenberg Frau Wilms-Kegel Gerstein Frau Männle Strube Frau Wollny Gerster (Mainz) Magin Susset Glos Marschewski Tillmann Dr. Göhner Dr. Meyer zu Bentrup Dr. Uelhoff Berliner Abgeordnete Dr. Götz Michels Uldall Gröbl Dr. Möller Dr. Unland Frau Olms Dr. Grünewald Dr. Müller Frau Verhülsdonk Sellin Günther Müller (Wadern) Vogel (Ennepetal) Dr. Häfele Nelle Vogt (Duren) Harries Neumann (Bremen) Dr. Voigt (Northeim) Fraktionslos Frau Hasselfeldt Niegel Dr. Vondran Hauser (Esslingen) Dr. Olderog Dr. Voss Wüppesahl Hauser (Krefeld) Oswald Dr. Waffenschmidt Hedrich Frau Pack Dr. Waigel Freiherr Heereman von Pesch Graf von Waldburg-Zeil Zuydtwyck Petersen Dr. Warnke Nein Frau Dr. Hellwig Pfeffermann Dr. Warrikoff Helmrich Pfeifer Dr. von Wartenberg CDU/CSU Dr. Hennig Dr. Pinger Weiß (Kaiserslautern) Herkenrath Dr. Pohlmeier Werner (Ulm) Dr. Abelein Hinrichs Dr. Probst Frau Will-Feld Austermann Hinsken Rauen Frau Dr. Wilms Bauer Höffkes Rawe Wilz Bayha Höpfinger Reddemann Wimmer (Neuss) Dr. Becker (Frankfurt) Hörster Regenspurger Windelen Biehle Dr. Hoffacker Repnik Frau Dr. Wisniewski Dr. Blens Frau Hoffmann (Soltau) Dr. Riedl (München) Wissmann Dr. Blüm Dr. Hornhues Dr. Riesenhuber Dr. Wittmann Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7969

Würzbach Dr. Haack Dr. Scheer Bredehorn Dr. Wulff Haack (Extertal) Scherrer Cronenberg (Arnsberg) Zeitlmann Frau Hämmerle Schluckebier Eimer (Fürth) Zierer Frau Dr. Hartenstein Schmidt (München) Engelhard Dr. Zimmermann Hasenfratz Frau Schmidt (Nürnberg) Dr. Feldmann Zink Dr. Hauchler Schmidt (Salzgitter) Frau Folz-Steinacker Dr. Hauff Dr. Schmude Funke Heistermann Schreiner Gallus Berliner Abgeordnete Heyenn Schröer (Mülheim) Gattermann Hiller (Lübeck) Schütz Gries Buschbom Dr. Holtz Seidenthal Grüner Feilcke Horn Frau Seuster Frau Dr. Hamm-Brücher Kalisch Huonker Sielaff Dr. Haussmann Kittelmann Ibrügger Sieler (Amberg) Heinrich Jahn (Marburg) Lummer Singer Dr. Hirsch Dr. Mahlo Jaunich Dr. Soell Dr. Hitschler Dr. Neuling Jungmann Frau Dr. Sonntag-Wolgast Dr. Hoyer Dr. Pfennig Kastning Dr. Sperling Schulze (Berlin) Kiehm Stahl (Kempen) Irmer Straßmeir Kirschner Steiner Kleinert (Hannover) Kißlinger Frau Steinhauer Kohn Klein (Dieburg) Stiegler Dr.-Ing. Laermann SPD Klose Dr. Struck Dr. Graf Lambsdorff Kolbow Frau Terborg Mischnick Frau Adler Koltzsch Tietjen Neuhausen Dr. Ahrens Koschnick Frau Dr. Timm Nolting Amling Kretkowski Frau Traupe Paintner Andres Kühbacher Urbaniak Richter Antretter Kuhlwein Vahlberg Rind Bachmaier Lambinus Verheugen Ronneburger Bahr Leidinger Voigt (Frankfurt) Schäfer (Mainz) Bamberg Lennartz Frau Dr. Wegner Frau Dr. Segall Becker (Nienberge) Leonhart Weiermann Frau Seiler-Albring Frau Becker-Inglau Lohmann (Witten) Frau Weiler Dr. Solms Bernrath Lutz Weisskirchen (Wiesloch) Dr. Thomae Bindig Frau Dr. Martiny-Glotz Dr. Wernitz Timm Frau Blunck Frau Matthäus-Maier Westphal Dr. Weng (Gerlingen) Dr. Böhme (Unna) Menzel Dr. Wieczorek Wolfgramm (Göttingen) Dr. Mertens (Bottrop) Börnsen (Ritterhude) Wieczorek (Duisburg) Frau Würfel Brück Müller (Düsseldorf) Frau Wieczorek-Zeul Zywietz Büchler (Hof) Müller (Schweinfurt) Wiefelspütz Büchner (Speyer) Müntefering von der Wiesche Dr. von Büllow Nagel Wimmer (Neuötting) Berliner Abgeordneter Frau Bulmahn Nehm Dr. de With Buschfort Frau Dr. Niehuis Wittich Catenhusen Dr. Niese Würtz Hoppe Frau Conrad Dr. Nöbel Zander Conradi Frau Odendahl Zeitler Frau Dr. Däubler-Gmelin Oesinghaus Zumkley Daubertshäuser Oostergetelo Enthalten Diller Opel Dreßler Dr. Osswald Berliner Abgeordnete SPD Duve Paterna Dr. Emmerlich Pauli Dr. Apel Egert Erler Dr. Penner Dr. Ehmke (Bonn) Esters Peter (Kassel) Heimann Frau Luuk Dr. Ehrenberg Ewen Pfuhl Gerster (Worms) Frau Dr. Pick Dr. Mitzscherling Faße Dr. Glotz Fischer (Homburg) Porzner Stobbe Frau Fuchs (Köln) Purps Dr. Vogel Grunenberg Frau Fuchs (Verl) Rappe (Hildesheim) Wartenberg (Berlin) Dr. Jens Frau Ganseforth Reimann Jung (Düsseldorf) Gansel Frau Renger Müller (Pleisweiler) Dr. Gautier Reuschenbach FDP Niggemeier Gilges Reuter Reschke Frau Dr. Götte Rixe Frau Dr. Adam-Schwaetzer Roth Graf Schäfer (Offenburg) Baum Frau Dr. Skarpelis-Sperk Großmann Schanz Beckmann Frau Weyel '7970 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Endgültiges Ergebnis Nr. 16

Abgegebene Stimmen: 460 und 20 Berliner Abgeordnete; davon ja: 36 und 2 Berliner Abgeordnete nein: 409 und 18 Berliner Abgeordnete enthalten: 15

Ja Böhm (Melsungen) Frau Hürland-Büning Frau Rönsch (Wiesbaden) Börnsen (Bönstrup) Dr. Hüsch Frau Roitzsch (Quickborn) DIE GRÜNEN Dr. Bötsch Graf Huyn Dr. Rose Bohl Jäger Rossmanith Frau Beck-Oberdorf Bohlsen Dr. Jahn (Münster) Roth (Gießen) Frau Beer Borchert Dr. Jobst Rühe Brauer Breuer Jung (Limburg) Dr. Rüttgers Dr. Daniels (Regensburg) Bühler (Bruchsal) Jung (Lörrach) Ruf Ebermann Carstens (Emstek) Kalb Sauer (Salzgitter) Frau Eid Carstensen (Nordstrand) Dr.-Ing. Kansy Sauer (Stuttgart) Frau Flinner Clemens Dr. Kappes Sauter (Epfendorf) Frau Garbe Dr. Czaja Frau Karwatzki Dr. Schäuble Häfner Dr. Daniels (Bonn) Kiechle Scharrenbroich Frau Hensel Daweke Klein (München) Schemken Frau Hillerich Frau Dempwolf Dr. Köhler (Wolfsburg) Scheu Hoss Deres Kolb Schmidbauer Hüser Dörflinger Kossendey Schmitz (Baesweiler) Kleinert (Marburg) Doss Kraus von Schmude Dr. Knabe Dr. Dregger Krey Freiherr von Schorlemer Kreuzeder Echternach Kroll-Schlüter Schreiber Frau Krieger Eigen Dr. Kronenberg Dr. Schroeder (Freiburg) Dr. Lippelt (Hannover) Engelsberger Dr. Kunz (Weiden) Schulhoff Dr. Mechtersheimer Eylmann Lamers Dr. Schulte Frau Nickels Dr. Faltlhauser Dr. Lammert (Schwäbisch Gmünd) Frau Oesterle-Schwerin Dr. Fell Dr. Langner Schwarz Frau Rust Fellner Lattmann Dr. Schwarz-Schilling Frau Saibold Frau Fischer Dr. Laufs Dr. Schwörer Frau Schilling Fischer (Hamburg) Lenzer Seehofer Schily Francke (Hamburg) Frau Limbach Seesing Frau Schmidt-Bott Dr. Friedmann Link (Diepholz) Seiters Frau Schoppe Dr. Friedrich Link (Frankfurt) Spilker Frau Teubner Fuchtel Linsmeier Spranger Frau Unruh Funk (Gutenzell) Lintner Dr. Sprung Frau Vennegerts Ganz (St. Wendel) Dr. Lippold (Offenbach) Dr. Stark (Nürtingen) Volmer Frau Geiger Louven Dr. Stavenhagen Weiss (München) Geis Lowack Dr. Stercken Wetzel Dr. von Geldern Maaß Dr. Stoltenberg Frau Wilms-Kegel Gerstein Frau Männle Strube Frau Wollny Gerster (Mainz) Magin Susset Glos Marschewski Tillmann Dr. Göhner Dr. Meyer zu Bentrup Dr. Uelhoff Berliner Abgeordnete Dr. Götz Michels Uldall Gröbl Dr. Möller Dr. Unland Frau Olms Dr. Grünewald Dr. Müller Frau Verhülsdonk Sellin Günther Müller (Wadern) Vogel (Ennepetal) Dr. Häfele Nelle Vogt (Duren) Harries Neumann (Bremen) Dr. Voigt (Northeim) Fraktionslos Frau Hasselfeldt Niegel Dr. Vondran Hauser (Esslingen) Dr. Olderog Dr. Voss Wüppesahl Hauser (Krefeld) Oswald Dr. Waffenschmidt Hedrich Frau Pack Dr. Waigel Freiherr Heereman von Pesch Graf von Waldburg-Zeil Zuydtwyck Petersen Dr. Warnke Nein Frau Dr. Hellwig Pfeffermann Dr. Warrikoff Helmrich Pfeifer Dr. von Wartenberg CDU/CSU Dr. Hennig Dr. Pinger Weiß (Kaiserslautern) Herkenrath Dr. Pohlmeier Werner (Ulm) Dr. Abelein Hinrichs Dr. Probst Frau Will-Feld Austermann Hinsken Rauen Frau Dr. Wilms Bauer Höffkes Rawe Wilz Bayha Höpfinger Reddemann Wimmer (Neuss) Dr. Becker (Frankfu rt) Hörster Regenspurger Windelen Biehle Dr. Hoffacker Repnik Frau Dr. Wisniewski Dr. Blens Frau Hoffmann (Soltau) Dr. Riedl (München) Wissmann Dr. Blüm Dr. Homhues Dr. Riesenhuber Dr. Wittmann Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7971

Würzbach Haack (Extertal) Schluckebier Engelhard Dr. Wulff Frau Hämmerle Schmidt (München) Dr. Feldmann Zeitlmann Frau Dr. Hartenstein Frau Schmidt (Nürnberg) Frau Folz-Steinacker Zierer Hasenfratz Schmidt (Salzgitter) Funke Dr. Zimmermann Dr. Hauchler Dr. Schmude Gallus Zink Dr. Hauff Schreiner Gattermann Heistermann Schröer (Mülheim) Gries Heyenn Schütz Grüner Berliner Abgeordnete Hiller (Lübeck) Seidenthal Dr. Haussmann Dr. Holtz Frau Seuster Heinrich Horn Sielaff Buschbom Dr. Hirsch Feilcke Huonker Sieler (Amberg) Dr. Hitschler Kalisch Ibrügger Singer Kittelmann Jahn (Marburg) Dr. Soell Dr. Hoyer Lummer Jaunich Frau Dr. Sonntag-Wolgast Irmer Dr. Mahlo Jungmann Dr. Sperling Kleinert (Hannover) Dr. Neuling Kastning Stahl (Kempen) Kohn Dr. Pfennig Kiehm Steiner Dr.-Ing. Laermann Schulze (Berlin) Kirschner Frau Steinhauer Dr. Graf Lambsdorff Straßmeir Kißlinger Stiegler Mischnick Klein (Dieburg) Dr. Struck Neuhausen Klose Frau Terborg Nolting SPD Kolbow Tietjen Paintner Koltzsch Frau Dr. Timm Richter Frau Adler Koschnick Frau Traupe Rind Dr. Ahrens Kretkowski Urbaniak Ronneburger Amling Kühbacher Vahlberg Schäfer (Mainz) Kuhlwein Andres Verheugen Frau Dr. Segall Antretter Lambinus Voigt (Frankfurt) Frau Seiler-Albring Bachmaier Leidinger Frau Dr. Wegner Dr. Solms Bahr Lennartz Weiermann Dr. Thomae Bamberg Leonhart Frau Weiler Becker (Nienberge) Lohmann (Witten) Weisskirchen (Wiesloch) Timm Frau Becker-Inglau Lutz Dr. Wernitz Dr. Weng (Gerlingen) Bernrath Frau Dr. Martiny-Glotz Westphal Wolfgramm (Göttingen) Bindig Frau Matthäus-Maier Dr. Wieczorek Frau Würfel Frau Blunck Menzel Wieczorek (Duisburg) Zywietz Dr. Böhme (Unna) Dr. Mertens (Bottrop) Frau Wieczorek-Zeul Börnsen (Ritterhude) Müller (Düsseldorf) Wiefelspütz Brück Müller (Schweinfurt) von der Wiesche Berliner Abgeordneter Büchler (Hof) Müntefering Wimmer (Neuötting) Nagel Büchner (Speyer) Dr. de With Hoppe Dr. von Bülow Nehm Wittich Frau Bulmahn Frau Dr. Niehuis Würtz Buschfort Dr. Niese Zander Enthalten Catenhusen Dr. Nöbel Zeitler Frau Conrad Frau Odendahl Zumkley Conradi Oesinghaus SPD Frau Dr. Däubler-Gmelin Oostergetelo Dr. Apel Daubertshäuser Opel Berliner Abgeordnete Diller Dr. Osswald Dr. Ehmke (Bonn) Dreßler Paterna Dr. Ehrenberg Duve Pauli Egert Gerster (Worms) Dr. Emmerlich Dr. Penner Heimann Dr. Glotz Erler Peter (Kassel) Frau Luuk Grunenberg Dr. Mitzscherling Esters Pfuhl Dr. Jens Ewen Dr. Pick Stobbe Dr. Vogel Jung (Düsseldorf) Frau Faße Porzner Müller (Pleisweiler) Purps Wartenberg (Berlin) Fischer (Homburg) Niggemeier Frau Fuchs (Köln) Rappe (Hildesheim) Reschke Frau Fuchs (Verl) Reimann Frau Ganseforth Frau Renger FDP Roth Gansel Reuschenbach Frau Dr. Skarpelis-Sperk Dr. Gautier Reuter Frau Dr. Adam-Schwaetzer Frau Weyel Gilges Rixe Baum Frau Dr. Götte Schäfer (Offenburg) Beckmann Graf Schanz Bredehorn FDP Großmann Dr. Scheer Cronenberg (Arnsberg) Dr. Haack Scherrer Eimer (Fürth) Frau Dr. Hamm-Brücher 7972 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Endgültiges Ergebnis Nr. 17

Abgegebene Stimmen: 460 und 20 Berliner Abgeordnete; davon ja: 38 und 2 Berliner Abgeordnete nein: 407 und 18 Berliner Abgeordnete enthalten: 15

Ja Bauer Höffkes Rawe Bayha Höpfinger Reddemann SPD Dr. Becker (Frankfurt) Hörster Regenspurger Biehle Dr. Hoffacker Repnik Büchler (Hof) Dr. Blens Frau Hoffmann (Soltau) Dr. Riedl (München) Haack (Extertal) Dr. Blüm Dr. Hornhues Dr. Riesenhuber Böhm (Melsungen) Frau Hürland-Büning Frau Rönsch (Wiesbaden) Börnsen (Bönstrup) Dr. Hüsch Frau Roitzsch (Quickborn] DIE GRÜNEN Dr. Bötsch Graf Huyn Dr. Rose Bohl Jäger Rossmanith Frau Beck-Oberdorf Bohlsen Dr. Jahn (Münster) Roth (Gießen) Frau Beer Borchert Dr. Jobst Rühe Brauer Breuer Jung (Limburg) Dr. Rüttgers Dr. Daniels (Regensburg) Bühler (Bruchsal) Jung (Lörrach) Ruf Ebermann Carstens (Emstek) Kalb Sauer (Salzgitter) Frau Eid Carstensen (Nordstrand) Dr.-Ing. Kansy Sauer (Stuttgart) Frau Flinner Clemens Dr. Kappes Sauter (Epfendorf) Frau Garbe Dr. Czaja Frau Karwatzki Dr. Schäuble Häfner Dr. Daniels (Bonn) Kiechle Scharrenbroich Frau Hensel Daweke Klein (München) Schemken Frau Hillerich Frau Dempwolf Dr. Köhler (Wolfsburg) Scheu Hoss Deres Kolb Schmidbauer Hüser Dörflinger Kossendey Schmitz (Baesweiler) Kleinert (Marburg) Doss Kraus von Schmude Dr. Knabe Dr. Dregger Krey Freiherr von Schorlemer Kreuzeder Echternach Kroll-Schlüter Schreiber Frau Krieger Eigen Dr. Kronenberg Dr. Schroeder (Freiburg) Dr. Lippelt (Hannover) Engelsberger Dr. Kunz (Weiden) Schulhoff Dr. Mechtersheimer Eylmann Lamers Dr. Schulte Frau Nickels Dr. Faltlhauser Dr. Lammert (Schwäbisch Gmünd) Frau Oesterle-Schwerin Dr. Fell Dr. Langner Schwarz Frau Rust Fellner Lattmann Dr. Schwarz-Schilling Frau Saibold Frau Fischer Dr. Laufs Dr. Schwörer Frau Schilling Fischer (Hamburg) Lenzer Seehofer Schily Francke (Hamburg) Frau Limbach Seesing Frau Schmidt-Bott Dr. Friedmann Link (Diepholz) Seiters Frau Schoppe Dr. Friedrich Link (Frankfurt) Spilker Frau Teubner Fuchtel Linsmeier Spranger Frau Unruh Funk (Gutenzell) Lintner Dr. Sprung Frau Vennegerts Ganz (St. Wendel) Dr. Lippold (Offenbach) Dr. Stark (Nürtingen) Volmer Frau Geiger Louven Dr. Stavenhagen Weiss (München) Geis Lowack Dr. Stercken Wetzel Dr. von Geldern Maaß Dr. Stoltenberg Frau Wilms-Kegel Gerstein Frau Männle Strube Frau Wollny Gerster (Mainz) Magin Susset Glos Marschewski Tillmann Dr. Göhner Dr. Meyer zu Bentrup Dr. Uelhoff Dr. Götz Michels Uldall Berliner Abgeordnete Gröbl Dr. Möller Dr. Unland Dr. Grünewald Dr. Müller Frau Verhülsdonk Frau Olms Günther Müller (Wadern) Vogel (Ennepetal) Sellin Dr. Häfele Nelle Vogt (Duren) Hames Neumann (Bremen) Dr. Voigt (Northeim) Frau Hasselfeldt Niegel Dr. Vondran Fraktionslos Hauser (Esslingen) Dr. Olderog Dr. Voss Hauser (Krefeld) Oswald Dr. Waffenschmidt Wüppesahl Hedrich Frau Pack Dr. Waigel Freiherr Heereman von Pesch Graf von Waldburg-Zeil Zuydtwyck Petersen Dr. Warnke Nein Frau Dr. Hellwig Pfeffermann Dr. Warrikoff Helmrich Pfeifer Dr. von Wartenberg CDU/CSU Dr. Hennig Dr. Pinger Weiß (Kaiserslautern) Herkenrath Dr. Pohlmeier Werner (Ulm) Dr. Abelein Hinrichs Dr. Probst Frau Will-Feld Austermann Hinsken Rauen Frau Dr. Wilms Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7973

Wilz Gilges Schanz Bredehorn Wimmer (Neuss) Frau Dr. Götte Dr. Scheer Cronenberg (Arnsberg) Windelen Graf Scherrer Eimer (Fürth) Frau Dr. Wisniewski Großmann Schluckebier Engelhard Wissmann Dr. Haack Schmidt (München) Dr. Feldmann Dr. Wittmann Frau Hämmerle Frau Schmidt (Nürnberg) Frau Folz-Steinacker Würzbach Frau Dr. Hartenstein Schmidt (Salzgitter) Funke Dr. Wulff Hasenfratz Dr. Schmude Gallus Zeitlmann Dr. Hauchler Schreiner Gattermann Dr. Hauff Zierer Schröer (Mülheim) Gries Dr. Zimmermann Heistermann Schütz Grüner Zink Heyenn Seidenthal Hiller (Lübeck) Frau Seuster Frau Dr. Hamm-Brücher Dr. Holtz Sielaff Dr. Haussmann Berliner Abgeordnete Horn Sieler (Amberg) Heinrich Huonker Singer Dr. Hirsch Buschbom Ibrügger Dr. Soell Dr. Hitschler Feilcke Jahn (Marburg) Frau Dr. Sonntag-Wolgast Dr. Hoyer Kalisch Jaunich Dr. Sperling Irmer Kittelmann Jungmann Stahl (Kempen) Kleinert (Hannover) Lummer Kastning Steiner Kohn Dr. Mahlo Kiehm Frau Steinhauer Dr.-Ing. Laermann Dr. Neuling Kirschner Stiegler Dr. Graf Lambsdorff Dr. Pfennig Kißlinger Dr. Struck Mischnick Schulze (Berlin) Klein (Dieburg) Frau Terborg Neuhausen Straßmeir Klose Tietjen Nolting Kolbow Frau Dr. Timm Paintner Koltzsch Frau Traupe Richter SPD Koschnick Urbaniak Kretkowski Rind Vahlberg Ronneburger Frau Adler Kühbacher Verheugen Schäfer (Mainz) Dr. Ahrens Kuhlwein Voigt (Frankfurt) Amling Lambinus Frau Dr. Wegner Frau Dr. Segall Andres Leidinger Weiermann Frau Seiler-Albring Antretter Lennartz Frau Weiler Dr. Solms Bachmaier Leonhart Weisskirchen (Wiesloch) Dr. Thomae Bahr Lohmann (Witten) Dr. Wernitz Timm Bamberg Lutz Westphal Dr. Weng (Gerlingen) Becker (Nienberge) Frau Dr. Martiny-Glotz Dr. Wieczorek Wolfgramm (Göttingen) Frau Becker-Inglau Frau Matthäus-Maier Wieczorek (Duisburg) Frau Würfel Bernrath Menzel Frau Wieczorek-Zeul Zywietz Bindig Dr. Mertens (Bottrop) Wiefelspütz Frau Blunck Müller (Düsseldorf) von der Wiesche Dr. Böhme (Unna) Müller (Schweinfurt) Wimmer (Neuötting) Berliner Abgeordneter Börnsen (Ritterhude) Müntefering Dr. de With Brück Nagel Wittich Hoppe Büchner (Speyer) Nehm Würtz Dr. von Bülow Frau Dr. Niehuis Zander Frau Bulmahn Dr. Niese Zeitler Buschfort Dr. Nöbel Zumkley Enthalten Catenhusen Frau Odendahl Frau Conrad Oesinghaus SPD Conradi Oostergetelo Berliner Abgeordnete Frau Dr. Däubler-Gmelin Opel Dr. Apel Daubertshäuser Dr. Osswald Dr. Ehmke (Bonn) Diller Paterna Egert Dr. Ehrenberg Dreßler Pauli Heimann Gerster (Worms) Duve Dr. Penner Frau Luuk Dr. Glotz Dr. Mitzscherling Dr. Emmerlich Peter (Kassel) Grunenberg Stobbe Erler Pfuhl Dr. Jens Dr. Pick Dr. Vogel Esters Jung (Düsseldorf) Ewen Porzner Wartenberg (Berlin) (Pleisweiler) Frau Faße Purps Müller Fischer (Homburg) Rappe (Hildesheim) Niggemeier Frau Fuchs (Köln) Reimann FDP Reschke Frau Fuchs (Verl) Frau Renger Reuschenbach Frau Ganseforth Reuter Frau Dr. Adam-Schwaetzer Roth Gansel Rixe Baum Frau Dr. Skarpelis-Sperk Dr. Gautier Schäfer (Offenburg) Beckmann Frau Weyel 7974 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Endgültiges Ergebnis Nr. 18

Abgegebene Stimmen: 460 und 20 Berliner Abgeordnete; davon ja: 196 und 9 Berliner Abgeordnete nein: 257 und 11 Berliner Abgeordnete enthalten: 7

Ja Dr. Jens Singer Frau Krieger Jung (Düsseldorf) Frau Dr. Skarpelis-Sperk Dr. Lippelt (Hannover) SPD Jungmann Dr. Soell Dr. Mechtersheimer Kastning Frau Dr. Sonntag-Wolgast Frau Nickels Frau Adler Kiehm Dr. Sperling Frau Oesterle-Schwerin Dr. Ahrens Kirschner Steiner Frau Rust Amling Kißlinger Frau Steinhauer Frau Saibold Andres Klein (Dieburg) Stiegler Frau Schilling Antretter Klose Dr. Struck Schily Bachmaier Kolbow Frau Terborg Frau Schmidt-Bott Bahr Koltzsch Tietjen Frau Schoppe Bamberg Koschnick Frau Dr. Timm Frau Teubner Becker (Nienberge) Kretkowski Frau Traupe Frau Unruh Frau Becker-Inglau Kühbacher Urbaniak Frau Vennegerts Bernrath Kuhlwein Vahlberg Volmer Bindig Lambinus Verheugen Weiss (München) Frau Blunck Leidinger Voigt (Frankfurt) Wetzel Dr. Böhme (Unna) Lennartz Frau Dr. Wegner Frau Wilms-Kegel Börnsen (Ritterhude) Leonhart Weiermann Frau Wollny Brück Lohmann (Witten) Frau Weiler Büchner (Speyer) Lutz Weisskirchen (Wiesloch) Dr. von Bülow Frau Dr. Martiny-Glotz Westphal Berliner Abgeordnete Frau Bulmahn Frau Matthäus-Maier Frau Weyel Buschfort Menzel Dr. Wieczorek Frau Olms Catenhusen Dr. Mertens (Bottrop) Wieczorek (Duisburg) Sellin Frau Conrad Müller (Düsseldorf) Frau Wieczorek-Zeul Conradi Müller (Pleisweiler) Wiefelspütz Frau Dr. Däubler-Gmelin Müller (Schweinfurt) von der Wiesche Fraktionslos Daubertshäuser Müntefering Wimmer (Neuötting) Diller Nehm Dr. de With Wüppesahl Dreßler Frau Dr. Niehuis Wittich Duve Dr. Niese Zander Dr. Ehmke (Bonn) Dr. Nöbel Zeitler Nein Dr. Emmerlich Frau Odendahl Zumkley Erler Oesinghaus CDU/CSU Esters Oostergetelo Ewen Opel Berliner Abgeordnete Dr. Abelein Frau Faße Dr. Osswald Austermann Fischer (Homburg) Paterna Egert Bauer Frau Fuchs (Köln) Pauli Heimann Bayha Frau Fuchs (Verl) Dr. Penner Frau Luuk Dr. Becker (Frankfurt) Frau Ganseforth Peter (Kassel) Dr. Mitzscherling Biehle Gansel Dr. Pick Stobbe Dr. Blens Dr. Gautier Porzner Dr. Vogel Dr. Blüm Gerster (Worms) Purps Wartenberg (Berlin) Böhm (Melsungen) Gilges Frau Renger Börnsen (Bönstrup) Dr. Glotz Reschke Dr. Bötsch Frau Dr. Götte Reuter DIE GRÜNEN Bohl Graf Rixe Bohlsen Großmann Roth Frau Beck-Oberdorf Borchert Dr. Haack Schäfer (Offenburg) Frau Beer Breuer Frau Hämmerle Schanz Brauer Bühler (Bruchsal) Frau Dr. Hartenstein Dr. Scheer Dr. Daniels (Regensburg) Carstens (Emstek) Hasenfratz Schluckebier Ebermann Carstensen (Nordstrand) Dr. Hauchler Schmidt (München) Frau Eid Clemens Dr. Hauff Frau Schmidt (Nürnberg) Frau Flinner Dr. Czaja Heistermann Schmidt (Salzgitter) Frau Garbe Dr. Daniels (Bonn) Heyenn Dr. Schmude Häfner Daweke Hiller (Lübeck) Schreiner Frau Hensel Frau Dempwolf Dr. Holtz Schröer (Mülheim) Frau Hillerich Deres Horn Schütz Hoss Dörflinger Huonker Seidenthal Hüser Doss Ibrügger Frau Seuster Kleinert (Marburg) Dr. Dregger Jahn (Marburg) Sielaff Dr. Knabe Echternach Jaunich Sieler (Amberg) Kreuzeder Eigen Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7975

Engelsberger Dr. Langner Seehofer Scherrer Eylmann Lattmann Seesing Würtz Dr. Faltlhauser Dr. Laufs Seiters Dr. Fell Lenzer Spilker Fellner Frau Limbach Spranger FDP Frau Fischer Link (Diepholz) Dr. Sprung Fischer (Hamburg) Link (Frankfurt) Dr. Stark (Nürtingen) Frau Dr. Adam-Schwaetzer Francke (Hamburg) Linsmeier Dr. Stavenhagen Baum Dr. Friedmann Lintner Dr. Stercken Beckmann Dr. Friedrich Dr. Lippold (Offenbach) Dr. Stoltenberg Bredehorn Fuchtel Louven Strube Cronenberg (Arnsberg) Funk (Gutenzell) Lowack Susset Eimer (Fürth) Ganz (St. Wendel) Maaß Tillmann Engelhard Frau Geiger Frau Männle Dr. Uelhoff Dr. Feldmann Geis Magin Uldall Frau Folz-Steinacker Dr. von Geldern Marschewski Dr. Unland Funke Gerstein Dr. Meyer zu Bentrup Frau Verhülsdonk Gallus Gerster (Mainz) Michels Vogel (Ennepetal) Gattermann Glos Dr. Möller Vogt (Duren) Gries Dr. Göhner Dr. Müller Dr. Voigt (Northeim) Grüner Dr. Götz Müller (Wadern) Dr. Vondran Frau Dr. Hamm-Brücher Gröbl Nelle Dr. Voss Dr. Haussmann Dr. Grünewald Neumann (Bremen) Dr. Waffenschmidt Heinrich Dr. Waigel Günther Niegel Dr. Hirsch Graf von Waldburg-Zeil Dr. Häfele Dr. Olderog Dr. Hitschler Oswald Dr. Warnke Harries Dr. Hoyer Frau Hasselfeldt Frau Pack Dr. Warrikoff Irmer Hauser (Esslingen) Pesch Dr. von Wartenberg Hauser (Krefeld) Petersen Weiß (Kaiserslautern) Kleinert (Hannover) Hedrich Pfeffermann Werner (Ulm) Kohn Freiherr Heereman von Pfeifer Frau Will-Feld Dr.-Ing. Laermann Zuydtwyck Dr. Pinger Frau Dr. Wilms Dr. Graf Lambsdorff Frau Dr. Hellwig Dr. Pohlmeier Wilz Mischnick Helmrich Dr. Probst Wimmer (Neuss) Neuhausen Dr. Hennig Rauen Windelen Nolting Herkenrath Rawe Frau Dr. Wisniewski Paintner Hinrichs Reddemann Wissmann Richter Hinsken Regenspurger Dr. Wittmann Rind Höffkes Repnik Würzbach Ronneburger Höpfinger Dr. Riedl (München) Dr. Wulff Schäfer (Mainz) Hörster Dr. Riesenhuber Zeitlmann Frau Dr. Segall Dr. Hoffacker Frau Rönsch (Wiesbaden) Zierer Frau Seiler-Albring Frau Hoffmann (Soltau) Frau Roitzsch (Quickborn) Dr. Zimmermann Dr. Solms Dr. Hornhues Dr. Rose Zink Dr. Thomae Frau Hürland-Büning Rossmanith Timm Dr. Hüsch Roth (Gießen) Dr. Weng (Gerlingen) Graf Huyn Rühe Berliner Abgeordnete Wolfgramm (Göttingen) Jäger Dr. Rüttgers Frau Würfel Dr. Jahn (Münster) Ruf Buschbom Zywietz Dr. Jobst Sauer (Salzgitter) Feilcke Jung (Limburg) Sauer (Stuttga rt) Kalisch Jung (Lörrach) Sauter (Epfendorf) Kittelmann Berliner Abgeordneter Kalb Dr. Schäuble Lummer Dr.-Ing. Kansy Scharrenbroich Dr. Mahlo Hoppe Dr. Kappes Schemken Dr. Neuling Frau Karwatzki Scheu Dr. Pfennig Kiechle Schmidbauer Schulze (Berlin) Klein (München) Schmitz (Baesweiler) Straßmeir Enthalten Dr. Köhler (Wolfsburg) von Schmude Kolb Freiherr von Schorlemer SPD Kossendey Schreiber SPD Kraus Dr. Schroeder (Freiburg) Dr. Apel Krey Schulhoff Büchler (Hof) Dr. Ehrenberg Kroll-Schlüter Dr. Schulte Haack (Extertal) Grunenberg Dr. Kronenberg (Schwäbisch Gmünd) Nagel Niggemeier Dr. Kunz (Weiden) Schwarz Pfuhl Rappe (Hildesheim) Lamers Dr. Schwarz-Schilling Reimann Stahl (Kempen) Dr. Lammert Dr. Schwörer Reuschenbach Dr. Wernitz 7976 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Endgültiges Ergebnis Nr. 19

Abgegebene Stimmen: 460 und 20 Berliner Abgeordnete; davon ja: 36 und 2 Berliner Abgeordnete nein: 408 und 18 Berliner Abgeordnete enthalten: 16

Ja Börnsen (Bönstrup) Dr. Hüsch Frau Roitzsch (Quickborn) Dr. Bötsch Graf Huyn Dr. Rose DIE GRÜNEN Bohl Jäger Rossmanith Bohlsen Dr. Jahn (Münster) Roth (Gießen) Frau Beck-Oberdorf Borchert Dr. Jobst Rühe Frau Beer Breuer Jung (Limburg) Dr. Rüttgers Brauer Bühler (Bruchsal) Jung (Lörrach) Ruf Dr. Daniels (Regensburg) Carstens (Emstek) Kalb Sauer (Salzgitter) Ebermann Carstensen (Nordstrand) Dr.-Ing. Kansy Sauer (Stuttga rt) Frau Eid Clemens Dr. Kappes Sauter (Epfendorf) Frau Flinner Dr. Czaja Frau Karwatzki Dr. Schäuble Frau Garbe Dr. Daniels (Bonn) Kiechle Scharrenbroich Häfner Daweke Klein (München) Schemken Frau Hensel Frau Dempwolf Dr. Köhler (Wolfsburg) Scheu Frau Hillerich Deres Kolb Schmidbauer Hoss Dörflinger Kossendey Schmitz (Baesweiler) Hüser Doss Kraus von Schmude Kleinert (Marburg) Dr. Dregger Krey Freiherr von Schorlemer Dr. Knabe Echternach Kroll-Schlüter Schreiber Kreuzeder Eigen Dr. Kronenberg Dr. Schroeder (Freiburg) Frau Krieger Engelsberger Dr. Kunz (Weiden) Schulhoff Dr. Lippelt (Hannover) Eylmann Lamers Dr. Schulte Dr. Mechtersheimer Dr. Faltlhauser Dr. Lammert (Schwäbisch Gmünd) Frau Nickels Dr. Fell Dr. Langner Schwarz Frau Oesterle-Schwerin Feiner Lattmann Dr. Schwarz-Schilling Frau Rust Frau Fischer Dr. Laufs Dr. Schwörer Frau Saibold Fischer (Hamburg) Lenzer Seehofer Frau Schilling Francke (Hamburg) Frau Limbach Seesing Schily Dr. Friedmann Link (Diepholz) Seiters Frau Schmidt-Bott Dr. Friedrich Link (Frankfurt) Spilker Frau Schoppe Fuchtel Linsmeier Spranger Frau Teubner Funk (Gutenzell) Lintner Dr. Sprung Frau Unruh Ganz (St. Wendel) Dr. Lippold (Offenbach) Dr. Stark (Nürtingen) Frau Vennegerts Frau Geiger Louven Dr. Stavenhagen Volmer Geis Lowack Dr. Stercken Weiss (München) Dr. von Geldern Maaß Dr. Stoltenberg Wetzel Gerstein Frau Männle Strube Frau Wilms-Kegel Gerster (Mainz) Magin Susset Frau Wollny Glos Marschewski Tillmann Dr. Göhner Dr. Meyer zu Bentrup Dr. Uelhoff Dr. Götz Michels Uldall Berliner Abgeordnete Gröbl Dr. Möller Dr. Unland Dr. Grünewald Dr. Müller Frau Verhülsdonk Frau Olms Günther Müller (Wadern) Vogel (Ennepetal) Sellin Dr. Häfele Nelle Vogt (Düren) Harries Neumann (Bremen) Dr. Voigt (Northeim) Frau Hasselfeldt Niegel Dr. Vondran Fraktionslos Hauser (Esslingen) Dr. Olderog Dr. Voss Hauser (Krefeld) Oswald Dr. Waffenschmidt Wüppesahl Hedrich Frau Pack Dr. Waigel Freiherr Heereman von Pesch Graf von Waldburg-Zeil Zuydtwyck Petersen Dr. Warnke Nein Frau Dr. Hellwig Pfeffermann Dr. Warrikoff Helmrich Pfeifer Dr. von Wartenberg CDU/CSU Dr. Hennig Dr. Pinger Weiß (Kaiserslautern) Herkenrath Dr. Pohlmeier Werner (Ulm) Dr. Abelein Hinrichs Dr. Probst Frau Will-Feld Austermann Hinsken Rauen Frau Dr. Wilms Bauer Höffkes Rawe Wilz Bayha Höpfinger Reddemann Wimmer (Neuss) Dr. Becker (Frankfu rt) Hörster Regenspurger Windelen Biehle Dr. Hoffacker Repnik Frau Dr. Wisniewski Dr. Blens Frau Hoffmann (Soltau) Dr. Riedl (München) Wissmann Dr. Blüm Dr. Hornhues Dr. Riesenhuber Dr. Wittmann Böhm (Melsungen) Frau Hürland - Büning Frau Rönsch (Wiesbaden) Würzbach Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7977

Dr. Wulff Haack (Extertal) Scherrer Bredehorn Zeitlmann Frau Hämmerle Schluckebier Cronenberg (Arnsberg) Zierer Hasenfratz Schmidt (München) Eimer (Fürth) Dr. Zimmermann Dr. Hauchler Frau Schmidt (Nürnberg) Engelhard Zink Dr. Hauff Schmidt (Salzgitter) Dr. Feldmann Heistermann Dr. Schmude Frau Folz-Steinacker Heyenn Schreiner Funke Berliner Abgeordnete Hiller (Lübeck) Schröer (Mülheim) Gallus Dr. Holtz Schütz Gattermann Buschbom Horn Seidenthal Gries Feilcke Huonker Frau Seuster Grüner Kalisch Ibrügger Sielaff Frau Dr. Hamm-Brücher Kittelmann Jahn (Marburg) Sieler (Amberg) Dr. Haussmann Lummer Jaunich Singer Heinrich Dr. Mahlo Jungmann Dr. Soell Dr. Hirsch Dr. Neuling Kastning Frau Dr. Sonntag-Wolgast Dr. Hitschler Dr. Pfennig Kiehm Dr. Sperling Dr. Hoyer Schulze (Berlin) Kirschner Stahl (Kempen) Irmer Straßmeir Kißlinger Steiner Kleinert (Hannover) Klein (Dieburg) Frau Steinhauer Kohn Klose Stiegler Dr.-Ing. Laermann SPD Kolbow Dr. Struck Dr. Graf Lambsdorff Koltzsch Frau Terborg Mischnick Frau Adler Koschnick Tietjen Neuhausen Dr. Ahrens Kretkowski Frau Dr. Timm Nolting Amling Kühbacher Frau Traupe Paintner Andres Kuhlwein Urbaniak Richter Antretter Lambinus Vahlberg Rind Bachmaier Leidinger Verheugen Ronneburger Bahr Lennartz Voigt (Frankfurt) Schäfer (Mainz) Bamberg Leonhart Frau Dr. Wegner Frau Dr. Segall Becker (Nienberge) Lohmann (Witten) Weiermann Frau Seiler-Albring Frau Becker-Inglau Lutz Frau Weiler Dr. Sohns Bernrath Frau Dr. Martiny-Glotz Weisskirchen (Wiesloch) Dr. Thomae Bindig Frau Matthäus-Maier Dr. Wernitz Timm Frau Blunck Menzel Westphal Dr. Weng (Gerlingen) Dr. Böhme (Unna) Dr. Mertens (Bottrop) Dr. Wieczorek Wolfgramm (Göttingen) Börnsen (Ritterhude) Müller (Düsseldorf) Wieczorek (Duisburg) Frau Würfel Brück Müller (Schweinfurt) Frau Wieczorek-Zeul Zywietz Büchler (Hof) Müntefering Wiefelspütz Büchner (Speyer) Nagel von der Wiesche Dr. von Billow Nehm Wimmer (Neuötting) Berliner Abgeordneter Buschfort Frau Dr. Niehuis Dr. de With Catenhusen Dr. Niese Wittich Hoppe Frau Conrad Dr. Nöbel Würtz Conradi Frau Odendahl Zander Frau Dr. Däubler-Gmelin Oesinghaus Zeitler Oostergetelo Enthalten Daubertshäuser Zumkley Diller Opel Dreßler Dr. Osswald SPD Duve Paterna Berliner Abgeordnete Dr. Emmerlich Pauli Dr. Apel Erler Dr. Penner Frau Bulmahn Esters Peter (Kassel) Egert Dr. Ehmke (Bonn) Ewen Pfuhl Heimann Dr. Ehrenberg Frau Faße Dr. Pick Frau Luuk Gerster (Worms) Fischer (Homburg) Porzner Dr. Mitzscherling Dr. Glotz Frau Fuchs (Köln) Purps Stobbe Grunenberg Frau Fuchs (Verl) Rappe (Hildesheim) Dr. Vogel Frau Dr. Hartenstein Frau Ganseforth Reimann Wartenberg (Berlin) Dr. Jens Gansel Frau Renger Jung (Düsseldorf) Dr. Gautier Reuschenbach Müller (Pleisweiler) Gilges Reuter FDP Niggemeier Frau Dr. Götte Rixe Reschke Graf Schäfer (Offenburg) Frau Dr. Adam-Schwaetzer Roth Großmann Schanz Baum Frau Dr. Skarpelis-Sperk Dr. Haack Dr. Scheer Beckmann Frau Weyel 7978 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Endgültiges Ergebnis Nr. 20

Abgegebene Stimmen: 460 und 20 Berliner Abgeordnete; davon ja: 37 und 2 Berliner Abgeordnete nein: 406 und 18 Berliner Abgeordnete enthalten: 17

Reddemann Ja Bayha Höpfinger Dr. Becker (Frankfurt) Hörster Regenspurger Repnik SPD Biehle Dr. Hoffacker Dr. Blens Frau Hoffmann (Soltau) Dr. Riedl (München) Riesenhuber Haack (Extertal) Dr. Blüm Dr. Hornhues Dr. Böhm (Melsungen) Frau Hürland-Büning Frau Rönsch (Wiesbaden) Börnsen (Bönstrup) Dr. Hüsch Frau Roitzsch (Quickborn) Dr. Rose DIE GRÜNEN Dr. Bötsch Graf Huyn Bohl Jäger Rossmanith Frau Beck-Oberdorf Bohlsen Dr. Jahn (Münster) Roth (Gießen) Frau Beer Borchert Dr. Jobst Rühe Brauer Breuer Jung (Limburg) Dr. Rüttgers Dr. Daniels (Regensburg) Bühler (Bruchsal) Jung (Lörrach) Ruf Ebermann Carstens (Emstek) Kalb Sauer (Salzgitter) Frau Eid Carstensen (Nordstrand) Dr.-Ing. Kansy Sauer (Stuttga rt) Frau Flinner Clemens Dr. Kappes Sauter (Epfendorf) Frau Garbe Dr. Czaja Frau Karwatzki Dr. Schäuble Häfner Dr. Daniels (Bonn) Kiechle Scharrenbroich Frau Hensel Daweke Klein (München) Schemken Frau Hillerich Frau Dempwolf Dr. Köhler (Wolfsburg) Scheu Hoss Deres Kolb Schmidbauer Hüser Dörflinger Kossendey Schmitz (Baesweiler) Kleinert (Marburg) Doss Kraus von Schmude Dr. Knabe Dr. Dregger Krey Freiherr von Schorlemer Kreuzeder Echternach Kroll-Schlüter Schreiber Frau Krieger Eigen Dr. Kronenberg Dr. Schroeder (Freiburg) Dr. Lippelt (Hannover) Engelsberger Dr. Kunz (Weiden) Schulhoff Dr. Mechtersheimer Eylmann Lamers Dr. Schulte Frau Nickels Dr. Faltlhauser Dr. Lammert (Schwäbisch Gmünd) Frau Oesterle-Schwerin Dr. Fell Dr. Langner Schwarz Frau Rust Fellner Lattmann Dr. Schwarz-Schilling Frau Saibold Frau Fischer Dr. Laufs Dr. Schwörer Frau Schilling Fischer (Hamburg) Lenzer Seehofer Schily Francke (Hamburg) Frau Limbach Seesing Frau Schmidt-Bott Dr. Friedmann Link (Diepholz) Seiters Frau Schoppe Dr. Friedrich Link (Frankfurt) Spiker Frau Teubner Fuchtel Linsmeier Spranger Frau Unruh Funk (Gutenzell) Lintner Dr. Sprung Frau Vennegerts Ganz (St. Wendel) Dr. Lippold (Offenbach) Dr. Stark (Nürtingen) Volmer Frau Geiger Louven Dr. Stavenhagen Weiss (München) Geis Lowack Dr. Stercken Wetzel Dr. von Geldern Maaß Dr. Stoltenberg Frau Wilms-Kegel Gerstein Frau Männle Strube Frau Wollny Gerster (Mainz) Magin Susset Glos Marschewski Tillmann Dr. Göhner Dr. Meyer zu Bentrup Dr. Uelhoff Berliner Abgeordnete Dr. Götz Michels Uldall Gröbl Dr. Möller Dr. Unland Frau Olms Dr. Grünewald Dr. Müller Frau Verhülsdonk Sellin Günther Müller (Wadern) Vogel (Ennepetal) Dr. Häfele Nelle Vogt (Duren) Harries Neumann (Bremen) Dr. Voigt (Northeim) Fraktionslos Frau Hasselfeldt Niegel Dr. Vondran Hauser (Esslingen) Dr. Olderog Dr. Voss Wüppesahl Hauser (Krefeld) Oswald Dr. Waffenschmidt Hedrich Frau Pack Dr. Waigel Freiherr Heereman von Pesch Graf von Waldburg-Zeil Zuydtwyck Petersen Dr. Warnke Nein Frau Dr. Hellwig Pfeffermann Dr. Warrikoff Helmrich Pfeifer Dr. von Wartenberg CDU/CSU Dr. Hennig Dr. Pinger Weiß (Kaiserslautern) Herkenrath Dr. Pohlmeier Werner (Ulm) Dr. Abelein Hinrichs Dr. Probst Frau Will-Feld Austermann Hinsken Rauen Frau Dr. Wilms Bauer Höffkes Rawe Wilz Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7979

Wimmer (Neuss) Gilges Scherrer Eimer (Fürth) Windelen Frau Dr. Götte Schluckebier Engelhard Frau Dr. Wisniewski Graf Schmidt (München) Dr. Feldmann Wissmann Großmann Frau Schmidt (Nürnberg) Frau Folz-Steinacker Dr. Wittmann Dr. Haack Schmidt (Salzgitter) Funke Würzbach Frau Hämmerle Dr. Schmude Gallus Dr. Wulff Hasenfratz Schreiner Gattermann Zeitlmann Dr. Hauchler Schröer (Mülheim) Gries Zierer Dr. Hauff Schütz Grüner Dr. Zimmermann Heistermann Seidenthal Frau Dr. Hamm-Brücher Zink Heyenn Frau Seuster Dr. Haussmann Hiller (Lübeck) Sielaff Heinrich Dr. Holtz Sieler (Amberg) Dr. Hirsch Berliner Abgeordnete Horn Singer Dr. Hitschler Huonker Dr. Soell Dr. Hoyer Buschbom Ibrügger Frau Dr. Sonntag-Wolgast Irmer Feilcke Jahn (Marburg) Dr. Sperling Kleinert (Hannover) Kalisch Jaunich Stahl (Kempen) Kohn Kittelmann Jungmann Steiner Dr.-Ing. Laermann Lummer Kastning Frau Steinhauer Dr. Graf Lambsdorff Dr. Mahlo Kiehm Stiegler Mischnick Dr. Neuling Kirschner Dr. Struck Neuhausen Dr. Pfennig Kißlinger Frau Terborg Nolting Schulze (Berlin) Klein (Dieburg) Tietjen Paintner Straßmeir Klose Frau Dr. Timm Richter Kolbow Frau Traupe Koltzsch Rind Urbaniak Ronneburger SPD Koschnick Vahlberg Kretkowski Schäfer (Mainz) Verheugen Frau Dr. Segall Frau Adler Kuhlwein Voigt (Frankfurt) Dr. Ahrens Lambinus Frau Seiler-Albring Frau Dr. Wegner Dr. Solms Amling Leidinger Weiermann Andres Lennartz Dr. Thomae Frau Weiler Timm Antretter Leonhart Weisskirchen (Wiesloch) Dr. Weng (Gerlingen) Bachmaier Lohmann (Witten) Dr. Wernitz Wolfgramm Bahr Lutz Westphal (Göttingen) Frau Würfel Bamberg Frau Dr. Martiny-Glotz Dr. Wieczorek Becker (Nienberge) Frau Matthäus-Maier Wieczorek (Duisburg) Zywietz Frau Becker-Inglau Menzel Frau Wieczorek-Zeul Bernrath Dr. Mertens (Bottrop) Wiefelspütz Berliner Bindig Müller (Düsseldorf) von der Wiesche Abgeordneter Frau Blunck Müller (Schweinfurt) Wimmer (Neuötting) Dr. Böhme (Unna) Müntefering Dr. de With Hoppe Börnsen (Ritterhude) Nagel Wittich Brück Nehm Würtz Büchler (Hof) Frau Dr. Niehuis Zander Büchner (Speyer) Dr. Niese Zeitler Dr. von Büllow Dr. Nöbel Zumkley Frau Bulmahn Frau Odendahl Enthalten Buschfort Oesinghaus SPD Catenhusen Oostergetelo Berliner Abgeordnete Frau Conrad Opel Conradi Dr. Osswald Dr. Apel Frau Dr. Däubler-Gmelin Paterna Egert Dr. Ehmke (Bonn) Daubertshäuser Pauli Heimann Dr. Ehrenberg Diller Dr. Penner Frau Luuk Gerster (Worms) Dreßler Peter (Kassel) Dr. Mitzscherling Dr. Glotz Duve Pfuhl Stobbe Grunenberg Dr. Emmerlich Dr. Pick Dr. Vogel Frau Dr. Hartenstein Erler Porzner Wartenberg (Berlin) Dr. Jens Esters Purps Jung (Düsseldorf) Ewen Rappe (Hildesheim) Kühbacher Frau Faße Reimann FDP Müller (Pleisweiler) Fischer (Homburg) Frau Renger Niggemeier Frau Fuchs (Köln) Reuter Frau Dr. Adam-Schwaetzer Reschke Frau Fuchs (Verl) Rixe Baum Reuschenbach Frau Ganseforth Schäfer (Offenburg) Beckmann Roth Gansel Schanz Bredehorn Frau Dr. Skarpelis-Sperk Dr. Gautier Dr. Scheer Cronenberg (Arnsberg) Frau Weyel 7980 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Endgültiges Ergebnis Nr. 21

Abgegebene Stimmen: 459 und 20 Berliner Abgeordnete; davon ja: 196 und 9 Berliner Abgeordnete nein: 255 und 11 Berliner Abgeordnete enthalten: 8

Frau Krieger Ja Jung (Düsseldorf) Singer Jungmann Frau Dr. Skarpelis-Sperk Dr. Lippelt (Hannover) Dr. Soell Dr. Mechtersheimer SPD Kastning Kiehm Frau Dr. Sonntag-Wolgast Frau Nickels Dr. Sperling Frau Oesterle-Schwerin Frau Adler Kirschner Frau Rust Dr. Ahrens Kißlinger Steiner Frau Steinhauer Frau Saibold Amling Klein (Dieburg) Kolbow Stiegler Frau Schilling Andres Schily Antretter Koltzsch Dr. Struck Koschnick Frau Terborg Frau Schmidt-Bott Bachmaier Frau Schoppe Bahr Kretkowski Tietjen Dr. Timm Frau Teubner Bamberg Kühbacher Frau Kuhlwein Frau Traupe Frau Unruh Becker (Nienberge) Frau Vennegerts Frau Becker-Inglau Lambinus Urbaniak Leidinger Vahlberg Volmer Bernrath Weiss (München) Bindig Lennartz Verheugen Voigt (Frankfurt) Wetzel Frau Blunck Leonhart Lohmann (Witten) Frau Dr. Wegner Frau Wilms-Kegel Dr. Böhme (Unna) Frau Wollny Börnsen (Ritterhude) Lutz Weiermann Weiler Brück Frau Dr. Martiny-Glotz Frau Frau Matthäus-Maier Weisskirchen (Wiesloch) Büchler (Hof) Berliner Abgeordnete Büchner (Speyer) Menzel Westphal Dr. von Büllow Dr. Mertens (Bottrop) Frau Weyel Müller (Düsseldorf) Dr. Wieczorek Frau Olms Frau Bulmahn Sellin Buschfort Müller (Pleisweiler) Wieczorek (Duisburg) Wieczorek-Zeul Catenhusen Müller (Schweinfurt) Frau Müntefering Wiefelspütz Frau Conrad Fraktionslos Conradi Nehm von der Wiesche Frau Dr. Niehuis Wimmer (Neuötting) Frau Dr. Däubler-Gmelin Wüppesahl Daubertshäuser Dr. Niese Dr. de With Wittich Diller Dr. Nöbel Dreßler Frau Odendahl Zander Duve Oesinghaus Zeitler Nein Dr. Emmerlich Oostergetelo Zumkley Erler Opel CDU/CSU Dr. Osswald Esters Abgeordnete Ewen Paterna Berliner Dr. Abelein Frau Faße Pauli Austermann Fischer (Homburg) Dr. Penner Egert Bauer Frau Fuchs (Köln) Peter (Kassel) Heimann Bayha Frau Fuchs (Verl) Dr. Pick Frau Luuk Dr. Becker (Frankfurt) Frau Ganseforth Porzner Dr. Mitzscherling Biehle Gansel Purps Stobbe Dr. Blens Dr. Gautier Reimann Dr. Vogel Dr. Blüm Gilges Frau Renger Wartenberg (Berlin) Böhm (Melsungen) Dr. Glotz Reschke Börnsen (Bönstrup) Frau Dr. Götte Reuter Dr. Bötsch Graf Rixe DIE GRÜNEN Bohl Großmann Roth Bohlsen Dr. Haack Schäfer (Offenburg) Frau Beck-Oberdorf Borchert Frau Hämmerle Schanz Frau Beer Breuer Frau Dr. Hartenstein Dr. Scheer Brauer Bühler (Bruchsal) Hasenfratz Scherrer Dr. Daniels (Regensburg) Carstens (Emstek) Dr. Hauchler Schluckebier Ebermann Carstensen (Nordstrand) Dr. Hauff Schmidt (München) Frau Eid Clemens Heistermann Frau Schmidt (Nürnberg) Frau Flinner Dr. Czaja Heyenn Schmidt (Salzgitter) Frau Garbe Dr. Daniels (Bonn) Hiller (Lübeck) Dr. Schmude Häfner Daweke Dr. Holtz Schreiner Frau Hensel Frau Dempwolf Horn Schröer (Mülheim) Frau Hillerich Deres Huonker Schütz Hoss Dörflinger Ibrügger Seidenthal Hüser Doss Jahn (Marburg) Frau Seuster Kleinert (Marburg) Dr. Dregger Jaunich Sielaff Dr. Knabe Echternach Dr. Jens Sieler (Amberg) Kreuzeder Eigen Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7981

Engelsberger Dr. Langner Seehofer FDP Eylmann Lattmann Seesing Dr. Faltlhauser Dr. Laufs Seiters Frau Dr. Adam-Schwaetzer Dr. Fell Lenzer Spilker Baum Fellner Frau Limbach Spranger Beckmann Frau Fischer Link (Diepholz) Dr. Sprung Bredehorn Fischer (Hamburg) Link (Frankfurt) Dr. Stark (Nürtingen) Cronenberg (Arnsberg) Dr. Stavenhagen Francke (Hamburg) Linsmeier Eimer (Fürth) riedmann Lintner Dr. Stercken Dr. F Engelhard Dr. Friedrich Dr. Lippold (Offenbach) Dr. Stoltenberg Fuchtel Louven Strube Dr. Feldmann Funk (Gutenzell) Lowack Susset Frau Folz-Steinacker Ganz (St. Wendel) Maaß Tillmann Funke Frau Geiger Frau Männle Dr. Uelhoff Gallus Geis Magin Uldall Gattermann Dr. von Geldern Marschewski Dr. Unland Gries Gerstein Dr. Meyer zu Bentrup Frau Verhülsdonk Grüner Gerster (Mainz) Michels Vogel (Ennepetal) Frau Dr. Hamm-Brücher Glos Dr. Möller Vogt (Duren) Dr. Haussmann Dr. Göhner Dr. Müller Dr. Voigt (Northeim) Heinrich Dr. Götz Müller (Wadern) Dr. Vondran Dr. Hirsch Gröbl Nelle Dr. Voss Dr. Hitschler Dr. Grünewald Neumann (Bremen) Dr. Waffenschmidt Günther Niegel Dr. Waigel Dr. Hoyer Dr. Häfele Dr. Olderog Graf von Waldburg-Zeil Irmer Hames Oswald Dr. Warnke Kleinert (Hannover) Frau Hasselfeldt Frau Pack Dr. Warrikoff Kohn Hauser (Esslingen) Pesch Dr. von Wartenberg Dr.-Ing. Laermann Hauser (Krefeld) Petersen Weiß (Kaiserslautern) Dr. Graf Lambsdorff Hedrich Pfeffermann Werner (Ulm) Mischnick Freiherr Heereman von Pfeifer Frau Will-Feld Neuhausen Zuydtwyck Dr. Pinger Frau Dr. Wilms Nolting Frau Dr. Hellwig Dr. Pohlmeier Wilz Paintner Helmrich Dr. Probst Wimmer (Neuss) Richter Windelen Dr. Hennig Rauen Rind Herkenrath Rawe Frau Dr. Wisniewski Ronneburger Hinrichs Reddemann Wissmann Hinsken Regenspurger Dr. Wittmann Schäfer (Mainz) Höffkes Repnik Würzbach Frau Dr. Segall Höpfinger Dr. Riedl (München) Dr. Wulff Frau Seiler-Albring Hörster Dr. Riesenhuber Zeitlmann Dr. So1ms Dr. Hoffacker Frau Rönsch (Wiesbaden) Zierer Dr. Thomae Frau Hoffmann (Soltau) Frau Roitzsch (Quickborn) Dr. Zimmermann Timm Dr. Hornhues Dr. Rose Zink Dr. Weng (Gerlingen) Frau Hürland-Büning Rossmanith Wolfgramm (Göttingen) Dr. Hüsch Roth (Gießen) Frau Würfel Graf Huyn Rühe Berliner Abgeordnete Zywietz Jäger Dr. Rüttgers Dr. Jahn (Münster) Ruf Buschbom Feilcke Dr. Jobst Sauer (Salzgitter) Berliner Abgeordneter Jung (Limburg) Sauer (Stuttgart) Kalisch Jung (Lörrach) Sauter (Epfendorf) Kittelmann Kalb Dr. Schäuble Lummer Hoppe Dr.-Ing. Kansy Scharrenbroich Dr. Mahlo Dr. Kappes Schemken Dr. Neuling Frau Karwatzki Scheu Dr. Pfennig Enthalten Kiechle Schmidbauer Schulze (Berlin) Klein (München) Schmitz (Baesweiler) Straßmeir SPD Dr. Köhler (Wolfsburg) von Schmude Kolb Freiherr von Schorlemer Dr. Apel Kossendey Schreiber SPD Dr. Ehrenberg Kraus Dr. Schroeder (Freiburg) Grunenberg Krey Schulhoff Gerster (Worms) Kroll-Schlüter Dr. Schulte Haack (Extertal) Klose Dr. Kronenberg (Schwäbisch Gmünd) Nagel Niggemeier Dr. Kunz (Weiden) Schwarz Pfuhl Rappe (Hildesheim) Lamers Dr. Schwarz-Schilling Reuschenbach Stahl (Kempen) Dr. Lammert Dr. Schwörer Würtz Dr. Wernitz 7982 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Endgültiges Ergebnis Nr. 22

Abgegebene Stimmen: 460 und 20 Berliner Abgeordnete; davon ja: 36 und 2 Berliner Abgeordnete nein: 407 und 18 Berliner Abgeordnete enthalten: 17

Ja Dr. Blens Frau Hoffmann (Soltau) Dr. Riedl (München) Dr. Blüm Dr. Hornhues Dr. Riesenhuber DIE GRÜNEN Böhm (Melsungen) Frau Hürland-Büning Frau Rönsch (Wiesbaden) Börnsen (Bönstrup) Dr. Hüsch Frau Roitzsch (Quickborn) Frau Beck-Oberdorf Dr. Bötsch Graf Huyn Dr. Rose Frau Beer Bohl Jäger Rossmanith Brauer Bohlsen Dr. Jahn (Münster) Roth (Gießen) Dr. Daniels (Regensburg) Borchert Dr. Jobst Rühe Ebermann Breuer Jung (Limburg) Dr. Rüttgers Frau Eid Bühler (Bruchsal) Jung (Lörrach) Ruf Frau Flinner Carstens (Emstek) Kalb Sauer (Salzgitter) Frau Garbe Carstensen (Nordstrand) Dr.-Ing. Kansy Sauer (Stuttgart) Häfner Clemens Dr. Kappes Sauter (Epfendorf) Frau Hensel Dr. Czaja Frau Karwatzki Dr. Schäuble Frau Hillerich Dr. Daniels (Bonn) Kiechle Scharrenbroich Hoss Daweke Klein (München) Schemken Hüser Frau Dempwolf Dr. Köhler (Wolfsburg) Scheu Kleinert (Marburg) Deres Kolb Schmidbauer Dr. Knabe Dörflinger Kossendey Schmitz (Baesweiler) Kreuzeder Doss Kraus von Schmude Frau Krieger Dr. Dregger Krey Freiherr von Schorlemer Dr. Lippelt (Hannover) Echternach Kroll-Schlüter Schreiber Dr. Mechtersheimer Eigen Dr. Kronenberg Dr. Schroeder (Freiburg) Frau Nickels Engelsberger Dr. Kunz (Weiden) Schulhoff Frau Oesterle-Schwerin Eylmann Lamers Dr. Schulte Frau Rust Dr. Faltlhauser Dr. Lammert (Schwäbisch Gmünd) Frau Saibold Dr. Fell Dr. Langner Schwarz Frau Schilling Fellner Lattmann Dr. Schwarz-Schilling Schily Frau Fischer Dr. Laufs Dr. Schwörer Frau Schmidt-Bott Fischer (Hamburg) Lenzer Seehofer Frau Schoppe Francke (Hamburg) Frau Limbach Seesing Frau Teubner Dr. Friedmann Link (Diepholz) Seiters Frau Unruh Dr. Friedrich Link (Frankfurt) Spilker Frau Vennegerts Fuchtel Linsmeier Spranger Volmer Funk (Gutenzell) Lintner Dr. Sprung Weiss (München) Ganz (St. Wendel) Dr. Lippold (Offenbach) Dr. Stark (Nürtingen) Wetzel Frau Geiger Louven Dr. Stavenhagen Frau Wilms-Kegel Geis Lowack Dr. Stercken Frau Wollny Dr. von Geldern Maaß Dr. Stoltenberg Gerstein Frau Männle Strube Gerster (Mainz) Magin Susset Glos Marschewski Tillmann Berliner Abgeordnete Dr. Göhner Dr. Meyer zu Bentrup Dr. Uelhoff Dr. Götz Michels Uldall Frau Olms Gröbl Dr. Möller Dr. Unland Sellin Dr. Grünewald Dr. Müller Frau Verhülsdonk Günther Müller (Wadern) Vogel (Ennepetal) Dr. Häfele Nelle Vogt (Düren) Harries Neumann (Bremen) Dr. Voigt (Northeim) Fraktionslos Frau Hasselfeldt Niegel Dr. Vondran Hauser (Esslingen) Dr. Olderog Dr. Voss Wüppesahl Hauser (Krefeld) Oswald Dr. Waffenschmidt Hedrich Frau Pack Dr. Waigel Freiherr Heereman von Pesch Graf von Waldburg-Zeil Zuydtwyck Petersen Dr. Warnke Nein Frau Dr. Hellwig Pfeffermann Dr. Warrikoff Helmrich Pfeifer Dr. von Wartenberg CDU/CSU Dr. Hennig Dr. Pinger Weiß (Kaiserslautern) Herkenrath Dr. Pohlmeier Werner (Ulm) Dr. Abelein Hinrichs Dr. Probst Frau Will-Feld Austermann Hinsken Rauen Frau Dr. Wilms Bauer Höffkes Rawe Wilz Bayha Höpfinger Reddemann Wimmer (Neuss) Dr. Becker (Frankfurt) Hörster Regenspurger Windelen Biehle Dr. Hoffacker Repnik Frau Dr. Wisniewski Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7983

Wissmann Graf Scherrer Cronenberg (Arnsberg) Dr. Wittmann Großmann Schluckebier Eimer (Fürth) Würzbach Dr. Haack Schmidt (München) Engelhard Dr. Wulff Haack (Extertal) Frau Schmidt (Nürnberg) Dr. Feldmann Zeitlmann Frau Hämmerle Schmidt (Salzgitter) Frau Folz-Steinacker Zierer Hasenfratz Dr. Schmude Funke Dr. Zimmermann Dr. Hauchler Schreiner Gallus Zink Dr. Hauff Schröer (Mülheim) Gattermann Heistermann Schütz Gries Heyenn Seidenthal Grüner Berliner Abgeordnete Hiller (Lübeck) Frau Seuster Frau Dr. Hamm-Brücher Dr. Holtz Sielaff Dr. Haussmann Buschbom Horn Sieler (Amberg) Heinrich Feilcke Huonker Singer Dr. Hirsch Kalisch Ibrügger Dr. Soell Dr. Hitschler Kittelmann Jahn (Marburg) Frau Dr. Sonntag-Wolgast Dr. Hoyer Lummer Jaunich Dr. Sperling Irmer Dr. Mahlo Jungmann Stahl (Kempen) Kleinert (Hannover) Dr. Neuling Kastning Steiner Kohn Dr. Pfennig Kiehm Frau Steinhauer Dr.-Ing. Laermann Schulze (Berlin) Kirschner Stiegler Dr. Graf Lambsdorff Straßmeir Kißlinger Dr. Struck Mischnick Klein (Dieburg) Frau Terborg Neuhausen Klose Tietjen Nolting SPD Kolbow Frau Dr. Timm Paintner Koltzsch Frau Traupe Richter Frau Adler Koschnick Urbaniak Rind Kretkowski Dr. Ahrens Vahlberg Ronneburger Amling Kuhlwein Verheugen Schäfer (Mainz) Andres Lambinus Voigt (Frankfurt) Frau Dr. Segall Antretter Leidinger Frau Dr. Wegner Frau Seiler-Albring Bachmaier Lennartz Weiermann Bahr Leonhart Dr. Solms Frau Weiler Dr. Thomae Bamberg Lohmann (Witten) Weisskirchen (Wiesloch) Becker (Nienberge) Lutz Timm Dr. Wernitz Dr. Weng (Gerlingen) Frau Becker-Inglau Frau Dr. Martiny-Glotz Westphal Bernrath Frau Matthäus-Maier Wolfgramm (Göttingen) Dr. Wieczorek Frau Würfel Bindig Menzel Wieczorek (Duisburg) Zywietz Frau Blunck Dr. Mertens (Bottrop) Frau Wieczorek-Zeul Dr. Böhme (Unna) Müller (Düsseldorf) Wiefelspütz Börnsen (Ritterhude) Müller (Schweinfurt) von der Wiesche Berliner Abgeordneter Brück Müntefering Wimmer (Neuötting) Büchler (Hof) Nagel Dr. de With Büchner (Speyer) Nehm Wittich Hoppe Dr. von Bülow Frau Dr. Niehuis Würtz Frau Bulmahn Dr. Niese Zander Buschfort Dr. Nöbel Zeitler Enthalten Catenhusen Frau Odendahl Zumkley Oesinghaus Frau Conrad SPD Conradi Oostergetelo Frau Dr. Däubler-Gmelin Opel Berliner Abgeordnete Dr. Apel Dr. Osswald Daubertshäuser Dr. Ehmke (Bonn) Patema Diller Dr. Ehrenberg Dreßler Pauli Egert Gerster (Worms) Duve Peter (Kassel) Heimann Dr. Emmerlich Pfuhl Frau Luuk Dr. Glotz Erler Dr. Pick Dr. Mitzscherling Grunenberg Esters Porzner Stobbe Frau Dr. Hartenstein Ewen Purps Dr. Vogel Dr. Jens Frau Faße Rappe (Hildesheim) Wartenberg (Berlin) Jung (Düsseldorf) Fischer (Homburg) Reimann Kühbacher Frau Fuchs (Köln) Frau Renger Müller (Pleisweiler) Frau Fuchs (Verl) Reuschenbach FDP Niggemeier Frau Ganseforth Reuter Dr. Penner Gansel Rixe Frau Dr. Adam-Schwaetzer Reschke Dr. Gautier Schäfer (Offenburg) Baum Roth Gilges Schanz Beckmann Frau Dr. Skarpelis-Sperk Frau Dr. Götte Dr. Scheer Bredehorn Frau Weyel 7984 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Endgültiges Ergebnis Nr. 23

Abgegebene Stimmen: 460 und 20 Berliner Abgeordnete; davon ja: 36 und 2 Berliner Abgeordnete nein: 407 und 18 Berliner Abgeordnete enthalten: 17

Ja Böhm (Melsungen) Frau Hürland-Büning Frau Rönsch (Wiesbaden) Börnsen (Bönstrup) Dr. Hüsch Frau Roitzsch (Quickborn) DIE GRÜNEN Dr. Bötsch Graf Huyn Dr. Rose Bohl Jäger Rossmanith Frau Beck-Oberdorf Bohlsen Dr. Jahn (Münster) Roth (Gießen) Frau Beer Borchert Dr. Jobst Rühe Brauer Breuer Jung (Limburg) Dr. Rüttgers Dr. Daniels (Regensburg) Bühler (Bruchsal) Jung (Lörrach) Ruf Ebermann Carstens (Emstek) Kalb Sauer (Salzgitter) Frau Eid Carstensen (Nordstrand) Dr.-Ing. Kansy Sauer (Stuttgart) Frau Flinner Clemens Dr. Kappes Sauter (Epfendorf) Frau Garbe Dr. Czaja Frau Karwatzki Dr. Schäuble Häfner Dr. Daniels (Bonn) Kiechle Scharrenbroich Frau Hensel Daweke Klein (München) Schemken Frau Hillerich Frau Dempwolf Dr. Köhler (Wolfsburg) Scheu Hoss Deres Kolb Schmidbauer Hüser Dörflinger Kossendey Schmitz (Baesweiler) Kleinert (Marburg) Doss Kraus von Schmude Dr. Knabe Dr. Dregger Krey Freiherr von Schorlemer Kreuzeder Echternach Kroll-Schlüter Schreiber Frau Krieger Eigen Dr. Kronenberg Dr. Schroeder (Freiburg) Dr. Lippelt (Hannover) Engelsberger Dr. Kunz (Weiden) Schulhoff Dr. Mechtersheimer Eylmann Lamers Dr. Schulte Frau Nickels Dr. Faltlhauser Dr. Lammert (Schwäbisch Gmünd) Frau Oesterle-Schwerin Dr. Fell Dr. Langner Schwarz Frau Rust Fellner Lattmann Dr. Schwarz-Schilling Frau Saibold Frau Fischer Dr. Laufs Dr. Schwörer Frau Schilling Fischer (Hamburg) Lenzer Seehofer Schily Francke (Hamburg) Frau Limbach Seesing Frau Schmidt-Bott Dr. Friedmann Link (Diepholz) Seiters Frau Schoppe Dr. Friedrich Link (Frankfurt) Spilker Frau Teubner Fuchtel Linsmeier Spranger Frau Unruh Funk (Gutenzell) Lintner Dr. Sprung Frau Vennegerts Ganz (St. Wendel) Dr. Lippold (Offenbach) Dr. Stark (Nürtingen) Volmer Frau Geiger Louven Dr. Stavenhagen Weiss (München) Geis Lowack Dr. Stercken Wetzel Dr. von Geldern Maaß Dr. Stoltenberg Frau Wilms-Kegel Gerstein Frau Männle Strube Frau Wollny Gerster (Mainz) Magin Susset Glos Marschewski Tillmann Dr. Göhner Dr. Meyer zu Bentrup Dr. Uelhoff Berliner Abgeordnete Dr. Götz Michels Uldall Gröbl Dr. Möller Dr. Unland Frau Olms Dr. Grünewald Dr. Müller Frau Verhülsdonk Sellin Günther Müller (Wadern) Vogel (Ennepetal) Dr. Häfele Nelle Vogt (Düren) Harries Neumann (Bremen) Dr. Voigt (Northeim) Fraktionslos Frau Hasselfeldt Niegel Dr. Vondran Hauser (Esslingen) Dr. Olderog Dr. Voss Wüppesahl Hauser (Krefeld) Oswald Dr. Waffenschmidt Hedrich Frau Pack Dr. Waigel Freiherr Heereman von Pesch Graf von Waldburg-Zeil Zuydtwyck Petersen Dr. Warnke Nein Frau Dr. Hellwig Pfeffermann Dr. Warrikoff Helmrich Pfeifer Dr. von Wartenberg CDU/CSU Dr. Hennig Dr. Pinger Weiß (Kaiserslautern) Herkenrath Dr. Pohlmeier Werner (Ulm) Dr. Abelein Hinrichs Dr. Probst Frau Will-Feld Austermann Hinsken Rauen Frau Dr. Wilms Bauer Höffkes Rawe Wilz Bayha Höpfinger Reddemann Wimmer (Neuss) Dr. Becker (Frankfurt) Hörster Regenspurger Windelen Biehle Dr. Hoffacker Repnik Frau Dr. Wisniewski Dr. Blens Frau Hoffmann (Soltau) Dr. Riedl (München) Wissmann Dr. Blüm Dr. Hornhues Dr. Riesenhuber Dr. Wittmann Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7985

Würzbach Dr. Haack Schmidt (München) Engelhard Dr. Wulff Haack (Extertal) Frau Schmidt (Nürnberg) Dr. Feldmann Zeitlmann Frau Hämmerle Schmidt (Salzgitter) Frau Folz-Steinacker Zierer Hasenfratz Dr. Schmude Funke Dr. Zimmermann Dr. Hauchler Schreiner Gallus Zink Dr. Hauff Schröer (Mülheim) Gattermann Heistermann Schütz Gries Heyenn Seidenthal Grüner Berliner Abgeordnete Hiller (Lübeck) Frau Seuster Frau Dr. Hamm-Brücher Dr. Holtz Sielaff Dr. Haussmann Buschbom Horn Sieler (Amb erg) Heinrich Feilcke Huonker Singer Dr. Hirsch Kalisch Ibrügger Dr. Soell Dr. Hitschler Kittelmann Jahn (Marburg) Frau Dr. Sonntag-Wolgast Dr. Hoyer Lummer Jaunich Dr. Sperling Irmer Dr. Mahlo Jungmann Stahl (Kempen) Kleinert (Hannover) Dr. Neuling Kastning Steiner Kohn Dr. Pfennig Kiehm Frau Steinhauer Dr.-Ing. Laermann Schulze (Berlin) Kirschner Stiegler Dr. Graf Lambsdorff Straßmeir Kißlinger Dr. Struck Mischnick Klein (Dieburg) Frau Terborg Neuhausen Klose Tietjen Nolting SPD Kolbow Frau Dr. Timm Paintner Koltzsch Frau Traupe Richter Adler Koschnick Frau Urbaniak Rind Dr. Ahrens Kretkowski Vahlberg Amling Kuhlwein Ronneburger Verheugen Schäfer (Mainz) Andres Lambinus Voigt (Frankfurt) Antretter Leidinger Frau Dr. Segall Frau Dr. Wegner Frau Seiler-Albring Bachmaier Lennartz Weiermann Bahr Leonhart Dr. Solms Frau Weiler Dr. Thomae Bamberg Lohmann (Witten) Weisskirchen (Wiesloch) Becker (Nienberge) Lutz Timm Dr. Wernitz Dr. Weng (Gerlingen) Frau Becker-Inglau Frau Dr. Martiny-Glotz Westphal Wolfgramm (Göttingen) Bernrath Frau Matthäus-Maier Dr. Wieczorek Bindig Menzel Wieczorek (Duisburg) Frau Würfel Frau Blunck Dr. Mertens (Bottrop) Frau Wieczorek-Zeul Zywietz Dr. Böhme (Unna) Müller (Düsseldorf) Wiefelspütz Börnsen (Ritterhude) Müller (Schweinfurt) von der Wiesche Bruck Müntefering Wimmer (Neuötting) Berliner Abgeordneter Büchler (Hof) Nagel Dr. de With Büchner (Speyer) Nehm Wittich Hoppe Dr. von Bülow Frau Dr. Niehuis Würtz Frau Bulmahn Dr. Niese Zander Buschfort Dr. Nöbel Zeitler Catenhusen Frau Odendahl Zumkley Frau Conrad Oesinghaus Enthalten Conradi Oostergetelo Frau Dr. Däubler-Gmelin Opel Berliner Abgeordnete SPD Daubertshäuser Dr. Osswald Paterna Diller Dr. Apel Dreßler Pauli Egert Dr. Ehmke (Bonn) Duve Peter (Kassel) Heimann Dr. Emmerlich Pfuhl Frau Luuk Dr. Ehrenberg Erler Dr. Pick Dr. Mitzscherling Gerster (Worms) Esters Porzner Stobbe Dr. Glotz Ewen Purps Dr. Vogel Grunenberg Frau Faße Rappe (Hildesheim) Wartenberg (Berlin) Frau Dr. Hartenstein Fischer (Homburg) Reimann Dr. Jens Frau Fuchs (Köln) Frau Renger Jung (Düsseldorf) Frau Fuchs (Verl) Reuschenbach FDP Kühbacher Frau Ganseforth Reuter Müller (Pleisweiler) Gansel Rixe Frau Dr. Adam-Schwaetzer Niggemeier Dr. Gautier Schäfer (Offenburg) Baum Dr. Penner Gilges Schanz Beckmann Reschke Frau Dr. Götte Dr. Scheer Bredehorn Roth Graf Scherrer Cronenberg (Arnsberg) Frau Dr. Skarpelis-Sperk Großmann Schluckebier Eimer (Fürth) Frau Weyel 7986 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Endgültiges Ergebnis Nr. 24

Abgegebene Stimmen: 460 und 20 Berliner Abgeordnete; davon ja: 36 und 2 Berliner Abgeordnete nein: 405 und 18 Berliner Abgeordnete enthalten: 19

Ja Böhm (Melsungen) Frau Hürland-Büning Frau Rönsch (Wiesbaden) Börnsen (Bönstrup) Dr. Hüsch Frau Roitzsch (Quickborn) DIE GRÜNEN Dr. Bötsch Graf Huyn Dr. Rose Bohl Jäger Rossmanith Frau Beck-Oberdorf Bohlsen Dr. Jahn (Münster) Roth (Gießen) Frau Beer Borchert Dr. Jobst Rühe Brauer Breuer Jung (Limburg) Dr. Rüttgers Dr. Daniels (Regensburg) Bühler (Bruchsal) Jung (Lörrach) Ruf Ebermann Carstens (Emstek) Kalb Sauer (Salzgitter) Frau Eid Carstensen (Nordstrand) Dr.-Ing. Kansy Sauer (Stuttgart) Frau Flinner Clemens Dr. Kappes Sauter (Epfendorf) Frau Garbe Dr. Czaja Frau Karwatzki Dr. Schäuble Häfner Dr. Daniels (Bonn) Kiechle Scharrenbroich Frau Hensel Daweke Klein (München) Schemken Frau Hillerich Frau Dempwolf Dr. Köhler (Wolfsburg) Scheu Hoss Deres Kolb Schmidbauer Hüser Dörflinger Kossendey Schmitz (Baesweiler) Kleinert (Marburg) Doss Kraus von Schmude Dr. Knabe Dr. Dregger Krey Freiherr von Schorlemer Kreuzeder Echternach Kroll-Schlüter Schreiber Frau Krieger Eigen Dr. Kronenberg Dr. Schroeder (Freiburg) Dr. Lippelt (Hannover) Engelsberger Dr. Kunz (Weiden) Schulhoff Dr. Mechtersheimer Eylmann Lamers Dr. Schulte Frau Nickels Dr. Faltlhauser Dr. Lammert (Schwäbisch Gmünd) Frau Oesterle-Schwerin Dr. Fell Dr. Langner Schwarz Frau Rust Fellner Lattmann Dr. Schwarz-Schilling Frau Saibold Frau Fischer Dr. Laufs Dr. Schwörer Frau Schilling Fischer (Hamburg) Lenzer Seehofer Schily Francke (Hamburg) Frau Limbach Seesing Frau Schmidt-Bott Dr. Friedmann Link (Diepholz) Seiters Frau Schoppe Dr. Friedrich Link (Frankfurt) Spilker Frau Teubner Fuchtel Linsmeier Spranger Frau Unruh Funk (Gutenzell) Lintner Dr. Sprung Frau Vennegerts Ganz (St. Wendel) Dr. Lippold (Offenbach) Dr. Stark (Nürtingen) Volmer Frau Geiger Louven Dr. Stavenhagen Weiss (München) Geis Lowack Dr. Stercken Wetzel Dr. von Geldern Maaß Dr. Stoltenberg Frau Wilms-Kegel Gerstein Frau Männle Strube Frau Wollny Gerster (Mainz) Magin Susset Glos Marschewski Tillmann Dr. Göhner Dr. Meyer zu Bentrup Dr. Uelhoff Berliner Abgeordnete Dr. Götz Michels Uldall Gröbl Dr. Möller Dr. Unland Frau Olms Dr. Grünewald Dr. Müller Frau Verhülsdonk Sellin Günther Müller (Wadern) Vogel (Ennepetal) Dr. Häfele Nelle Vogt (Duren) Harries Neumann (Bremen) Dr. Voigt (Northeim) Fraktionslos Frau Hasselfeldt Niegel Dr. Vondran Hauser (Esslingen) Dr. Olderog Dr. Voss Wüppesahl Hauser (Krefeld) Oswald Dr. Waffenschmidt Hedrich Frau Pack Dr. Waigel Freiherr Heereman von Pesch Graf von Waldburg-Zeil Zuydtwyck Petersen Dr. Warnke Nein Frau Dr. Hellwig Pfeffermann Dr. Warrikoff Helmrich Pfeifer Dr. von Wartenberg CDU/CSU Dr. Hennig Dr. Pinger Weiß (Kaiserslautern) Herkenrath Dr. Pohlmeier Werner (Ulm) Dr. Abelein Hinrichs Dr. Probst Frau Will-Feld Austermann Hinsken Rauen Frau Dr. Wilms Bauer Höffkes Rawe Wilz Bayha Höpfinger Reddemann Wimmer (Neuss) Dr. Becker (Frankfurt) Hörster Regenspurger Windelen Biehle Dr. Hoffacker Repnik Frau Dr. Wisniewski Dr. Blens Frau Hoffmann (Soltau) Dr. Riedl (München) Wissmann Dr. Blüm Dr. Hornhues Dr. Riesenhuber Dr. Wittmann Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7987

Würzbach Haack (Extertal) Schmidt (Salzgitter) Frau Folz-Steinacker Dr. Wulff Frau Hämmerle Dr. Schmude Funke Zeitlmann Hasenfratz Schreiner Gallus Zierer Dr. Hauchler Schröer (Mülheim) Gattermann Dr. Zimmermann Dr. Hauff Schütz Gries Zink Heistermann Seidenthal Grüner Heyenn Frau Seuster Frau Dr. Hamm-Brücher Hiller (Lübeck) Sielaff Dr. Haussmann Berliner Abgeordnete Dr. Holtz Sieler (Amberg) Heinrich Horn Singer Dr. Hirsch Buschbom Huonker Dr. Soell Dr. Hitschler Feilcke Ibrügger Frau Dr. Sonntag-Wolgast Dr. Hoyer Kalisch Jahn (Marburg) Dr. Sperling Irmer Kittelmann Jaunich Stahl (Kempen) Kleinert (Hannover) Lummer Jungmann Steiner Kohn Dr. Mahlo Kastning Frau Steinhauer Dr.-Ing. Laermann Dr. Neuling Kiehm Stiegler Dr. Graf Lambsdorff Dr. Pfennig Kirschner Dr. Struck Mischnick Schulze (Berlin) Kißlinger Frau Terborg Neuhausen Straßmeir Klein (Dieburg) Tietjen Nolting Klose Frau Dr. Timm Paintner Kolbow Frau Traupe Richter Koltzsch SPD Urbaniak Rind Koschnick Vahlberg Ronneburger Frau Adler Kretkowski Verheugen Schäfer (Mainz) Dr. Ahrens Kuhlwein Voigt (Frankfurt) Amling Lambinus Frau Dr. Segall Frau Dr. Wegner Frau Seiler-Albring Andres Leidinger Weiermann Antretter Lennartz Dr. Sohns Frau Weiler Dr. Thomae Bachmaier Leonhart Weisskirchen (Wiesloch) Bahr Lohmann (Witten) Timm Dr. Wernitz Dr. Weng (Gerlingen) Bamberg Lutz Westphal Wolfgramm (Göttingen) Becker (Nienberge) Frau Dr. Martiny-Glotz Dr. Wieczorek Frau Würfel Frau Becker-Inglau Frau Matthäus-Maier Wieczorek (Duisburg) Zywietz Bernrath Menzel Frau Wieczorek-Zeul Bindig Dr. Mertens (Bottrop) Wiefelspütz Frau Blunck Müller (Düsseldorf) von der Wiesche Berliner Abgeordneter Dr. Böhme (Unna) Müller (Schweinfurt) Wimmer (Neuötting) Börnsen (Ritterhude) Müntefering Dr. de With Brück Nagel Wittich Hoppe Büchner (Speyer) Nehm Würtz Dr. von Bülow Frau Dr. Niehuis Zander Frau Bulmahn Dr. Niese Zeitler Buschfort Dr. Nöbel Zumkley Catenhusen Frau Odendahl Frau Conrad Oesinghaus Enthalten Conradi Oostergetelo Berliner Abgeordnete SPD Frau Dr. Däubler-Gmelin Opel Dr. Osswald Daubertshäuser Dr. Apel Diller Paterna Egert Büchler (Hof) Dreßler Pauli Heimann Duve Peter (Kassel) Frau Luuk Dr. Ehmke (Bonn) Dr. Emmerlich Pfuhl Dr. Mitzscherling Dr. Ehrenberg Erler Dr. Pick Stobbe Gerster (Worms) Esters Porzner Dr. Vogel Dr. Glotz Ewen Purps Wartenberg (Berlin) Grunenberg Frau Faße Rappe (Hildesheim) Frau Dr. Hartenstein Fischer (Homburg) Reimann Dr. Jens Frau Fuchs (Köln) Frau Renger FDP Jung (Düsseldorf) Frau Fuchs (Verl) Reuter Kühbacher Frau Ganseforth Rixe Frau Dr. Adam-Schwaetzer Müller (Pleisweiler) Gansel Schäfer (Offenburg) Baum Niggemeier Dr. Gautier Schanz Beckmann Dr. Penner Gilges Dr. Scheer Bredehorn Reschke Frau Dr. Götte Scherrer Cronenberg (Arnsberg) Reuschenbach Graf Schluckebier Eimer (Fürth) Roth Großmann Schmidt (München) Engelhard Frau Dr. Skarpelis-Sperk Dr. Haack Frau Schmidt (Nürnberg) Dr. Feldmann Frau Weyel 7988 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Endgültiges Ergebnis Nr. 25

Abgegebene Stimmen: 460 und 20 Berliner Abgeordnete; davon ja: 201 und 9 Berliner Abgeordnete nein: 250 und 11 Berliner Abgeordnete enthalten: 9

Ja Jahn (Marburg) Seidenthal Frau Garbe Jaunich Frau Seuster Häfner SPD Dr. Jens Sielaff Frau Hensel Jung (Düsseldorf) Sieler (Amberg) Frau Hillerich Frau Adler Jungmann Singer Hoss Dr. Ahrens Kastning Frau Dr. Skarpelis-Sperk Hüser Amling Kiehm Dr. Soell Kleinert (Marburg) Andres Kirschner Frau Dr. Sonntag-Wolgast Dr. Knabe Antretter Kißlinger Dr. Sperling Kreuzeder Bachmaier Klein (Dieburg) Steiner Frau Krieger Bahr Klose Frau Steinhauer Dr. Lippelt (Hannover) Bamberg Kolbow Stiegler Dr. Mechtersheimer Becker (Nienberge) Koltzsch Dr. Struck Frau Nickels Frau Becker-Inglau Koschnick Frau Terborg Frau Oesterle-Schwerin Bernrath Kretkowski Tietjen Frau Rust Bindig Kühbacher Frau Dr. Timm Frau Saibold Frau Blunck Kuhlwein Frau Traupe Frau Schilling Dr. Böhme (Unna) Lambinus Urbaniak Schily Börnsen (Ritterhude) Leidinger Vahlberg Frau Schmidt-Bott Brück Lennartz Verheugen Frau Schoppe Büchler (Hof) Leonhart Voigt (Frankfurt) Frau Teubner Büchner (Speyer) Lohmann (Witten) Frau Dr. Wegner Frau Unruh Dr. von Billow Lutz Weiermann Frau Vennegerts Frau Bulmahn Frau Dr. Martiny-Glotz Frau Weiler Volmer Buschfort Frau Matthäus-Maier Weisskirchen (Wiesloch) Weiss (München) Catenhusen Menzel Westphal Wetzel Frau Conrad Dr. Mertens (Bottrop) Frau Weyel Frau Wilms-Kegel Conradi Müller (Düsseldorf) Dr. Wieczorek Frau Wollny Frau Dr. Däubler-Gmelin Müller (Pleisweiler) Wieczorek (Duisburg) Daubertshäuser Müller (Schweinfurt) Frau Wieczorek-Zeul Diller Müntefering Wiefelspütz Berliner Abgeordnete Dreßler Nehm von der Wiesche Duve Frau Dr. Niehuis Wimmer (Neuötting) Frau Olms Dr. Ehmke (Bonn) Dr. Niese Dr. de With Sellin Dr. Emmerlich Dr. Nöbel Wittich Erler Frau Odendahl Zander Esters Oesinghaus Zeitler Fraktionslos Ewen Oostergetelo Zumkley Frau Faße Opel Wüppesahl Fischer (Homburg) Dr. Osswald Frau Fuchs (Köln) Paterna Berliner Abgeordnete Frau Fuchs (Verl) Pauli Frau Ganseforth Dr. Penner Egert Gansel Peter (Kassel) Heimann Dr. Gautier Dr. Pick Frau Luuk Nein Gerster (Worms) Porzner Dr. Mitzscherling Gilges Purps Stobbe CDU/CSU Dr. Glotz Reimann Dr. Vogel Frau Dr. Götte Frau Renger Wartenberg (Berlin) Dr. Abelein Graf Reschke Austermann Großmann Reuter Bauer Dr. Haack Rixe FDP Bayha Haack (Extertal) Roth Dr. Becker (Frankfurt) Frau Hämmerle Schäfer (Offenburg) Dr. Hitschler Biehle Frau Dr. Hartenstein Schanz Dr. Blens Hasenfratz Dr. Scheer Dr. Blüm Dr. Hauchler Scherrer DIE GRÜNEN Böhm (Melsungen) Dr. Hauff Schluckebier Börnsen (Bönstrup) Heistermann Schmidt (München) Frau Beck-Oberdorf Dr. Bötsch Heyenn Frau Schmidt (Nürnberg) Frau Beer Bohl Hiller (Lübeck) Schmidt (Salzgitter) Brauer Bohlsen Dr. Holtz Dr. Schmude Dr. Daniels (Regensburg) Borchert Horn Schreiner Ebermann Breuer Huonker Schröer (Mülheim) Frau Eid Bühler (Bruchsal) Ibrügger Schütz Frau Flinner Carstens (Emstek) Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7989

Carstens (Emstek) Kossendey Dr. Schulte FDP Carstensen (Nordstrand) Kraus (Schwäbisch Gmünd) Clemens Krey Schwarz Frau Dr. Adam-Schwaetzer Dr. Czaja Kroll-Schlüter Dr. Schwarz-Schilling Baum Dr. Daniels (Bonn) Dr. Kronenberg Dr. Schwörer Beckmann Daweke Dr. Kunz (Weiden) Seehofer Bredehorn Frau Dempwolf Lamers Seesing Cronenberg (Arnsberg) Deres Dr. Lammert Seiters Eimer (Fürth) Dörflinger Dr. Langner Spilker Engelhard Doss Lattmann Spranger Dr. Feldmann Dr. Dregger Dr. Laufs Dr. Sprung Frau Folz-Steinacker Echternach Lenzer Dr. Stark (Nürtingen) Funke Eigen Frau Limbach Dr. Stavenhagen Gallus Gattermann Engelsberger Link (Diepholz) Dr. Stercken Eylmann Link (Frankfurt) Gries Dr. Faltlhauser Dr. Stoltenberg Grüner Linsmeier Strube Dr. Fell Lintner Dr. Haussmann Fellner Susset Heinrich Dr. Lippold (Offenbach) Tillmann Frau Fischer Louven Dr. Hirsch Dr. Uelhoff Dr. Hoyer Fischer (Hamburg) Lowack (Hamburg) Uldall Irmer Francke Maaß Dr. Friedmann Dr. Unland Kleinert (Hannover) Frau Männle Dr. Friedrich Frau Verhülsdonk Kohn Fuchtel Magin Vogel (Ennepetal) Dr.-Ing. Laermann Funk (Gutenzell) Marschewski Vogt (Duren) Dr. Graf Lambsdorff Ganz (St. Wendel) Dr. Meyer zu Bentrup Dr. Voigt (Northeim) Mischnick Frau Geiger Michels Dr. Vondran Neuhausen Geis Dr. Möller Dr. Voss Nolting Dr. von Geldern Dr. Müller Dr. Waffenschmidt Paintner Gerstein Müller (Wadern) Dr. Waigel Richter Gerster (Mainz) Nelle Graf von Waldburg-Zeil Rind Neumann (Bremen) Glos Dr. Warnke Ronneburger Niegel Dr. Göhner Dr. Warrikoff Schäfer (Mainz) Dr. Olderog Dr. Götz Dr. von Wartenberg Frau Dr. Segall Oswald Gröbl Weiß (Kaiserslautern) Frau Seiler-Albring Dr. Grünewald Frau Pack Dr. Solms Pesch Werner (Ulm) Günther Frau Will-Feld Dr. Thomae Dr. Häfele Petersen Timm Hames Pfeffermann Frau Dr. Wilms Wilz Dr. Weng (Gerlingen) Frau Hasselfeldt Pfeifer Wolfgramm (Göttingen) Hauser (Esslingen) Dr. Pinger Wimmer (Neuss) Windelen Frau Würfel Hauser (Krefeld) Dr. Pohlmeier Zywietz Hedrich Dr. Probst Frau Dr. Wisniewski Freiherr Heereman von Rauen Wissmann Zuydtwyck Rawe Dr. Wittmann Berliner Abgeordneter Frau Dr. Hellwig Reddemann Würzbach Helmrich Dr. Wulff Regenspurger Hoppe Dr. Hennig Repnik Zeitlmann Herkenrath Dr. Riedl (München) Zierer Hinrichs Dr. Riesenhuber Dr. Zimmermann Hinsken Frau Rönsch (Wiesbaden) Zink Höffkes Frau Roitzsch (Quickborn) Höpfinger Dr. Rose Hörster Rossmanith Berliner Abgeordnete Dr. Hoffacker Roth (Gießen) Frau Hoffmann (Soltau) Rühe Buschbom Dr. Hornhues Enthalten Dr. Rüttgers Feilcke Frau Hürland-Büning Ruf Kalisch SPD Dr. Hüsch Kittelmann Graf Huyn Sauer (Salzgitter) Lummer Jäger Sauer (Stuttgart) Dr. Apel Dr. Mahlo Dr. Jahn (Münster) Sauter (Epfendorf) Dr. Ehrenberg Dr. Jobst Dr. Schäuble Dr. Neuling Grunenberg Jung (Limburg) Scharrenbroich Dr. Pfennig Niggemeier Jung (Lörrach) Schemken Schulze (Berlin) Rappe (Hildesheim) Kalb Scheu Straßmeir Reuschenbach Dr.-Ing. Kansy Schmidbauer Stahl (Kempen) Dr. Kappes Schmitz (Baesweiler) Dr. Wernitz Frau Karwatzki von Schmude SPD Kiechle Freiherr von Schorlemer Klein (München) Schreiber Nagel FDP Dr. Köhler (Wolfsburg) Dr. Schroeder (Freiburg) Pfuhl Kolb Schulhoff Würtz Frau Dr. Hamm-Brücher 7990 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Endgültiges Ergebnis Nr. 26

Abgegebene Stimmen: 460 und 20 Berliner Abgeordnete; davon ja: 191 und 9 Berliner Abgeordnete nein: 255 und 11 Berliner Abgeordnete enthalten: 13 ungültig: 1

Ja Kiehm Steiner Frau Rust Kirschner Frau Steinhauer Frau Saibold SPD Kißlinger Stiegler Frau Schilling Klein (Dieburg) Dr. Struck Schily Frau Adler Klose Frau Terborg Frau Schmidt-Bott Amling Kolbow Tietjen Frau Schoppe Andres Koltzsch Frau Dr. Timm Frau Teubner Antretter Koschnick Frau Traupe Frau Unruh Bachmaier Kretkowski Urbaniak Frau Vennegerts Bahr Kühbacher Vahlberg Volmer Bamberg Kuhlwein Verheugen Weiss (München) Bindig Lambinus Voigt (Frankfurt) Wetzel Frau Blunck Leidinger Frau Dr. Wegner Frau Wilms-Kegel Dr. Böhme (Unna) Lennartz Weiermann Frau Wollny Börnsen (Ritterhude) Leonhart Frau Weiler Brück Lohmann (Witten) Weisskirchen (Wiesloch) Büchler (Hof) Lutz Westphal Berliner Abgeordnete Büchner (Speyer) Frau Dr. Martiny-Glotz Frau Weyel Dr. von Bülow Frau Matthäus-Maier Dr. Wieczorek Frau Olms Frau Bulmahn Menzel Wieczorek (Duisburg) Sellin Buschfort Dr. Mertens (Bottrop) Frau Wieczorek-Zeul Catenhusen Müller (Düsseldorf) Wiefelspütz Frau Conrad Müller (Pleisweiler) von der Wiesche Fraktionslos Conradi Müller (Schweinfurt) Wimmer (Neuötting) Frau Dr. Däubler-Gmelin Müntefering Dr. de With Wüppesahl Daubertshäuser Nehm Wittich Diller Frau Dr. Niehuis Zander Dreßler Dr. Niese Zeitler Dr. Ehmke (Bonn) Dr. Nöbel Zumkley Dr. Emmerlich Oesinghaus Erler Oostergetelo Nein Esters Opel Berliner Abgeordnete Ewen Dr. Osswald CDU/CSU Frau Faße Paterna Egert Fischer (Homburg) Pauli Heimann Dr. Abelein Frau Fuchs (Köln) Peter (Kassel) Frau Luuk Austermann Frau Fuchs (Veil) Dr. Pick Dr. Mitzscherling Bauer Frau Ganseforth Porzner Stobbe Bayha Gansel Purps Dr. Vogel Dr. Becker (Frankfurt) Dr. Gautier Reimann Wartenberg (Berlin) Biehle Gerster (Worms) Reschke Dr. Blens Gilges Reuter Dr. Blüm Dr. Glotz Rixe DIE GRÜNEN Böhm (Melsungen) Frau Dr. Götte Roth Börnsen (Bönstrup) Graf Schäfer (Offenburg) Frau Beck-Oberdorf Dr. Bötsch Großmann Schanz Frau Beer Bohl Dr. Haack Dr. Scheer Brauer Bohlsen Haack (Extertal) Scherrer Dr. Daniels (Regensburg) Borchert Frau Dr. Hartenstein Schluckebier Ebermann Breuer Hasenfratz Schmidt (München) Frau Eid Bühler (Bruchsal) Dr. Hauchler Frau Schmidt (Nürnberg) Frau Flinner Carstens (Emstek) Dr. Hauff Schmidt (Salzgitter) Frau Garbe Carstensen (Nordstrand) Heistermann Dr. Schmude Häfner Clemens Heyenn Schreiner Frau Hensel Dr. Czaja Hiller (Lübeck) Schröer (Mülheim) Frau Hillerich Dr. Daniels (Bonn) Dr. Holtz Schütz Hoss Daweke Horn Seidenthal Hüser Frau Dempwolf Huonker Frau Seuster Kleinert (Marburg) Deres Ibrügger Sielaff Dr. Knabe Dörflinger Jahn (Marburg) Sieler (Amberg) Kreuzeder Doss Jaunich Singer Frau Krieger Dr. Dregger Dr. Jens Frau Dr. Skarpelis-Sperk Dr. Lippelt (Hannover) Echternach Jung (Düsseldorf) Dr. Soell Dr. Mechtersheimer Eigen Jungmann Frau Dr. Sonntag-Wolgast Frau Nickels Engelsberger Kastning Dr. Sperling Frau Oesterle-Schwerin Eylmann Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7991

Dr. Faltlhauser Lenzer Spranger Baum Dr. Fell Frau Limbach Dr. Sprung Beckmann Fellner Link (Diepholz) Dr. Stark (Nürtingen) Bredehorn Frau Fischer Link (Frankfurt) Dr. Stavenhagen Cronenberg (Arnsberg) Fischer (Hamburg) Linsmeier Dr. Stercken Eimer (Fürth) Francke (Hamburg) Lintner Dr. Stoltenberg Engelhard Dr. Friedmann Dr. Lippold (Offenbach) Strube Dr. Feldmann Dr. Friedrich Louven Susset Frau Folz-Steinacker Fuchtel Lowack Tillmann Funke Funk (Gutenzell) Maaß Dr. Uelhoff Gallus Ganz (St. Wendel) Frau Männle Uldall Gattermann Frau Geiger Magin Dr. Unland Gries Geis Marschewski Frau Verhülsdonk Grüner Dr. von Geldern Dr. Meyer zu Bentrup Vogel (Ennepetal) Frau Dr. Hamm-Brücher Gerstein Michels Vogt (Duren) Dr. Haussmann Gerster (Mainz) Dr. Möller Dr. Voigt (Northeim) Heinrich Glos Dr. Müller Dr. Vondran Dr. Hirsch Dr. Göhner Müller (Wadern) Dr. Voss Dr. Hitschler Dr. Götz Nelle Dr. Waffenschmidt Dr. Hoyer Gröbl Neumann (Bremen) Dr. Waigel Irmer Dr. Grünewald Niegel Graf von Waldburg-Zeil Kleinert (Hannover) Günther Dr. Olderog Dr. Warnke Kohn Dr. Häfele Oswald Dr. Warrikoff Dr.-Ing. Laermann Harries Frau Pack Dr. von Wartenberg Dr. Graf Lambsdorff Frau Hasselfeldt Pesch Weiß (Kaiserslautern) Mischnick Hauser (Esslingen) Petersen Werner (Ulm) Neuhausen Hauser (Krefeld) Pfeffermann Frau Will-Feld Nolting Hedrich Pfeifer Frau Dr. Wilms Paintner Freiherr Heereman von Dr. Pinger Wilz Richter Zuydtwyck Dr. Pohlmeier Wimmer (Neuss) Rind Frau Dr. Hellwig Dr. Probst Windelen Ronneburger Helmrich Rauen Frau Dr. Wisniewski Schäfer (Mainz) Dr. Hennig Rawe Wissmann Frau Dr. Segall Herkenrath Reddemann Dr. Wittmann Frau Seiler-Albring Hinrichs Regenspurger Würzbach Dr. Solms Hinsken Repnik Dr. Wulff Dr. Thomae Höffkes Dr. Riedl (München) Zeitlmann Timm Höpfinger Dr. Riesenhuber Zierer Dr. Weng (Gerlingen) Hörster Frau Rönsch (Wiesbaden) Dr. Zimmermann Wolfgramm (Göttingen) Dr. Hoffacker Frau Roitzsch (Quickborn) Zink Frau Würfel Frau Hoffmann (Soltau) Dr. Rose Zywietz Dr. Hornhues Rossmanith Frau Hürland-Büning Roth (Gießen) Berliner Abgeordnete Dr. Hüsch Rühe Berliner Abgeordneter Graf Huyn Dr. Rüttgers Buschbom Jäger Ruf Feilcke Dr. Jahn (Münster) Sauer (Salzgitter) Kalisch Hoppe Dr. Jobst Sauer (Stuttgart) Kittelmann Jung (Limburg) Sauter (Epfendorf) Lummer Jung (Lörrach) Dr. Schäuble Dr. Mahlo Kalb Scharrenbroich Dr. Neuling Dr.-Ing. Kansy Schemken Dr. Pfennig Dr. Kappes Scheu Schulze (Berlin) Enthalten Frau Karwatzki Schmidbauer Straßmeir Kiechle Schmitz (Baesweiler) SPD Klein (München) von Schmude Dr. Köhler (Wolfsburg) Freiherr von Schorlemer SPD Dr. Ahrens Kolb Schreiber Dr. Apel Kossendey Dr. Schroeder (Freiburg) Becker (Nienberge) Bernrath Kraus Schulhoff Frau Becker-Inglau Dr. Ehrenberg Krey Dr. Schulte Nagel Grunenberg Kroll-Schlüter (Schwäbisch Gmünd) Dr. Penner Frau Hämmerle Dr. Kronenberg Schwarz Pfuhl Niggemeier Dr. Kunz (Weiden) Dr. Schwarz-Schilling Würtz Frau Odendahl Lamers Dr. Schwörer Rappe (Hildesheim) Dr. Lammert Seehofer Frau Renger Dr. Langner Seesing FDP Reuschenbach Lattmann Seiters Stahl (Kempen) Dr. Laufs Spilker Frau Dr. Adam-Schwaetzer Dr. Wernitz 7992 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Endgültiges Ergebnis Nr. 27

Abgegebene Stimmen: 458 und 20 Berliner Abgeordnete; davon ja: 36 und 2 Berliner Abgeordnete nein: 412 und 18 Berliner Abgeordnete enthalten: 10

Ja Böhm (Melsungen) Frau Hürland-Büning Frau Rönsch (Wiesbaden) Börnsen (Bönstrup) Dr. Hüsch Frau Roitzsch (Quickborn) DIE GRÜNEN Dr. Bötsch Graf Huyn Dr. Rose Bohl Jäger Rossmanith Frau Beck-Oberdorf Bohlsen Dr. Jahn (Münster) Roth (Gießen) Frau Beer Borchert Dr. Jobst Rühe Brauer Breuer Jung (Limburg) Dr. Rüttgers Dr. Daniels (Regensburg) Bühler (Bruchsal) Jung (Lörrach) Ruf Ebermann Carstens (Emstek) Kalb Sauer (Salzgitter) Frau Eid Carstensen (Nordstrand) Dr.-Ing. Kansy Sauer (Stuttgart) Frau Flinner Clemens Dr. Kappes Sauter (Epfendorf) Frau Garbe Dr. Czaja Frau Karwatzki Dr. Schäuble Häfner Dr. Daniels (Bonn) Kiechle Scharrenbroich Frau Hensel Daweke Klein (München) Schemken Frau Hillerich Frau Dempwolf Dr. Köhler (Wolfsburg) Scheu Hoss Deres Kolb Schmidbauer Hüser Dörflinger Kossendey Schmitz (Baesweiler) Kleinert (Marburg) Doss Kraus von Schmude Dr. Knabe Dr. Dregger Krey Freiherr von Schorlemer Kreuzeder Echternach Kroll-Schlüter Schreiber Frau Krieger Eigen Dr. Kronenberg Dr. Schroeder (Freiburg) Dr. Lippelt (Hannover) Engelsberger Dr. Kunz (Weiden) Schulhoff Dr. Mechtersheimer Eylmann Lamers Dr. Schulte Frau Nickels Dr. Faltlhauser Dr. Lammert (Schwäbisch Gmünd) Frau Oesterle-Schwerin Dr. Fell Dr. Langner Schwarz Frau Rust Fellner Lattmann Dr. Schwarz-Schilling Frau Saibold Frau Fischer Dr. Laufs Dr. Schwörer Frau Schilling Fischer (Hamburg) Lenzer Seehofer Schily Francke (Hamburg) Frau Limbach Seesing Frau Schmidt-Bott Dr. Friedmann Link (Diepholz) Seiters Frau Schoppe Dr. Friedrich Link (Frankfurt) Spilker Frau Teubner Fuchtel Linsmeier Spranger Frau Unruh Funk (Gutenzell) Lintner Dr. Sprung Frau Vennegerts Ganz (St. Wendel) Dr. Lippold (Offenbach) Dr. Stark (Nürtingen) Volmer Frau Geiger Louven Dr. Stavenhagen Weiss (München) Geis Lowack Dr. Stercken Wetzel Dr. von Geldern Maaß Dr. Stoltenberg Frau Wilms-Kegel Gerstein Frau Männle Strube Frau Wollny Gerster (Mainz) Magin Susset Glos Marschewski Tillmann Dr. Göhner Dr. Meyer zu Bentrup Dr. Uelhoff Berliner Abgeordnete Dr. Götz Michels Uldall Gröbl Dr. Möller Dr. Unland Frau Olms Dr. Grünewald Dr. Müller Frau Verhülsdonk Sellin Günther Müller (Wadern) Vogel (Ennepetal) Dr. Häfele Nelle Vogt (Duren) Harries Neumann (Bremen) Dr. Voigt (Northeim) Fraktionslos Frau Hasselfeldt Niegel Dr. Vondran Hauser (Esslingen) Dr. Olderog Dr. Voss Wüppesahl Hauser (Krefeld) Oswald Dr. Waffenschmidt Hedrich Frau Pack Dr. Waigel Freiherr Heereman von Pesch Graf von Waldburg-Zeil Zuydtwyck Petersen Dr. Warnke Nein Frau Dr. Hellwig Pfeffermann Dr. Warrikoff Helmrich Pfeifer Dr. von Wartenberg CDU/CSU Dr. Hennig Dr. Pinger Weiß (Kaiserslautern) Herkenrath Dr. Pohlmeier Werner (Ulm) Dr. Abelein Hinrichs Dr. Probst Frau Will-Feld Austermann Hinsken Rauen Frau Dr. Wilms Bauer Höffkes Rawe Wilz Bayha Höpfinger Reddemann Wimmer (Neuss) Dr. Becker (Frankfurt) Hörster Regenspurger Windelen Biehle Dr. Hoffacker Repnik Frau Dr. Wisniewski Dr. Blens Frau Hoffmann (Soltau) Dr. Riedl (München) Wissmann Dr. Blüm Dr. Hornhues Dr. Riesenhuber Dr. Wittmann Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7993

Würzbach Dr. Haack Schanz FDP Dr. Wulff Haack (Extertal) Dr. Scheer Zeitlmann Frau Hämmerle Scherrer Frau Dr. Adam-Schwaetzer Zierer Frau Dr. Hartenstein Schluckebier Baum Dr. Zimmermann Hasenfratz Schmidt (München) Beckmann Zink Dr. Hauchler Frau Schmidt (Nürnberg) Bredehorn Dr. Hauff Cronenberg (Arnsberg) Heistermann Schmidt (Salzgitter) Eimer (Fürth) Berliner Abgeordnete Heyenn Dr. Schmude Engelhard Hiller (Lübeck) Schreiner Dr. Feldmann Buschbom Dr. Holtz Schröer (Mülheim) Frau Folz-Steinacker Feilcke Horn Schütz Funke Kalisch Huonker Seidenthal Gallus Kittelmann Ibrügger Frau Seuster Gattermann Lummer Jahn (Marburg) Sielaff Gries Dr. Mahlo Jaunich Sieler (Amberg) Grüner Dr. Neuling Jungmann Singer Frau Dr. Hamm-Brücher Dr. Pfennig Kastning Frau Dr. Skarpelis-Sperk Dr. Haussmann Schulze (Berlin) Kiehm Heinrich Dr. Soell Straßmeir Kirschner Dr. Hirsch Kißlinger Frau Dr. Sonntag-Wolgast Dr. Hitschler Klein (Dieburg) Dr. Sperling Dr. Hoyer SPD Klose Stahl (Kempen) Irmer Kolbow Steiner Kleinert (Hannover) Frau Adler Koltzsch Frau Steinhauer Kohn Dr. Ahrens Koschnick Stiegler Dr.-Ing. Laermann Amling Kretkowski Dr. Struck Dr. Graf Lambsdorff Andres Kühbacher Frau Terborg Mischnick Antretter Kuhlwein Tietjen Neuhausen Bachmaier Lambinus Frau Dr. Timm Nolting Bahr Leidinger Frau Traupe Paintner Bamberg Lennartz Richter Frau Becker-Inglau Leonhart Urbaniak Rind Bernrath Lohmann (Witten) Vahlberg Ronneburger Bindig Lutz Verheugen Schäfer (Mainz) Frau Blunck Frau Dr. Martiny-Glotz Voigt (Frankfurt) Frau Dr. Segall Dr. Böhme (Unna) Frau Matthäus-Maier Frau Dr. Wegner Frau Seiler-Albring Börnsen (Ritterhude) Menzel Weiermann Dr. Solms Brück Dr. Mertens (Bottrop) Frau Weiler Dr. Thomae Büchler (Hof) Müller (Düsseldorf) Weisskirchen (Wiesloch) Timm Büchner (Speyer) Müller (Schweinfurt) Dr. Wernitz Dr. Weng (Gerlingen) Dr. von Bülow Müntefering Wolfgramm (Göttingen) Frau Bulmahn Nagel Westphal Dr. Wieczorek Frau Würfel Buschfort Nehm Zywietz Catenhusen Frau Dr. Niehuis Wieczorek (Duisburg) Frau Conrad Dr. Niese Frau Wieczorek-Zeul Conradi Dr. Nöbel Wiefelspütz Berliner Abgeordneter Frau Dr. Däubler-Gmelin Frau Odendahl von der Wiesche Daubertshäuser Oesinghaus Wimmer (Neuötting) Hoppe Diller Oostergetelo Dr. de With Dreßler Opel Wittich Dr. Ehmke (Bonn) Dr. Osswald Würtz Dr. Emmerlich Paterna Erler Pauli Zander Esters Dr. Penner Zeitler Enthalten Ewen Peter (Kassel) Zumkley Frau Faße Pfuhl SPD Fischer (Homburg) Dr. Pick Frau Fuchs (Köln) Porzner Berliner Abgeordnete Dr. Apel Frau Fuchs (Verl) Purps Dr. Ehrenberg Frau Ganseforth Rappe (Hildesheim) Egert Gerster (Worms) Grunenberg Gansel Reimann Heimann Dr. Gautier Frau Renger Dr. Jens Gilges Reschke Frau Luuk Jung (Düsseldorf) Dr. Glotz Reuschenbach Dr. Mitzscherling Müller (Pleisweiler) Frau Dr. Götte Reuter Stobbe Niggemeier Graf Rixe Dr. Vogel Roth Großmann Schäfer (Offenburg) Wartenberg (Berlin) Frau Weyel 7994 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Endgültiges Ergebnis Nr. 28

Abgegebene Stimmen: 460 und 20 Berliner Abgeordnete; davon ja: 202 und 9 Berliner Abgeordnete nein: 250 und 11 Berliner Abgeordnete enthalten: 8

Ja Jahn (Marburg) Seidenthal Frau Flinner Jaunich Frau Seuster Frau Garbe SPD Dr. Jens Sielaff Häfner Jung (Düsseldorf) Sieler (Amberg) Frau Hensel Frau Adler Jungmann Singer Frau Hillerich Dr. Ahrens Kastning Frau Dr. Skarpelis-Sperk Hoss Amling Kiehm Dr. Soell Hüser Andres Kirschner Frau Dr. Sonntag-Wolgast Kleinert (Marburg) Antretter Kißlinger Dr. Sperling Dr. Knabe Bachmaier Klein (Dieburg) Steiner Kreuzeder Bahr Klose Frau Steinhauer Frau Krieger Bamberg Kolbow Stiegler Dr. Lippelt (Hannover) Becker (Nienberge) Koltzsch Dr. Struck Dr. Mechtersheimer Frau Becker-Inglau Koschnick Frau Terborg Frau Nickels Bernrath Kretkowski Tietjen Frau Oesterle-Schwerin Bindig Kühbacher Frau Dr. Timm Frau Rust Frau Blunck Kuhlwein Frau Traupe Frau Saibold Dr. Böhme (Unna) Lambinus Urbaniak Frau Schilling Börnsen (Ritterhude) Leidinger Vahlberg Schily Brück Lennartz Verheugen Frau Schmidt-Bott Büchler (Hof) Leonhart Voigt (Frankfurt) Frau Schoppe Büchner (Speyer) Lohmann (Witten) Frau Dr. Wegner Frau Teubner Dr. von Bülow Lutz Weiermann Frau Unruh Frau Bulmahn Frau Dr. Martiny-Glotz Frau Weiler Frau Vennegerts Buschfort Frau Matthäus-Maier Weisskirchen (Wiesloch) Volmer Catenhusen Menzel Westphal Weiss (München) Frau Conrad Dr. Mertens (Bottrop) Frau Weyel Wetzel Conradi Müller (Düsseldorf) Dr. Wieczorek Frau Wilms-Kegel Frau Dr. Däubler-Gmelin Müller (Pleisweiler) Wieczorek (Duisburg) Frau Wollny Daubertshäuser Müller (Schweinfurt) Frau Wieczorek-Zeul Diller Müntefering Wiefelspütz Dreßler Nehm von der Wiesche Berliner Abgeordnete Duve Frau Dr. Niehuis Wimmer (Neuötting) Dr. Ehmke (Bonn) Dr. Niese Dr. de With Frau Olms Dr. Emmerlich Dr. Nöbel Wittich Sellin Erler Frau Odendahl Zander Esters Oesinghaus Zeitler Ewen Oostergetelo Zumkley Fraktionslos Frau Faße Opel Fischer (Homburg) Dr. Osswald Wüppesahl Frau Fuchs (Köln) Paterna Berliner Abgeordnete Frau Fuchs (Verl) Pauli Frau Ganseforth Dr. Penner Egert Gansel Peter (Kassel) Heimann Dr. Gautier Dr. Pick Frau Luuk Gerster (Worms) Porzner Dr. Mitzscherling Nein Gilges Purps Stobbe Dr. Glotz Reimann Dr. Vogel CDU/CSU Frau Dr. Götte Frau Renger Wartenberg (Berlin) Graf Reschke Dr. Abelein Großmann Reuter Austermann Dr. Haack Rixe FDP Bauer Haack (Extertal) Roth Bayha Frau Hämmerle Schäfer (Offenburg) Dr. Feldmann Dr. Becker (Frankfu rt) Frau Dr. Hartenstein Schanz Frau Dr. Hamm-Brücher Biehle Hasenfratz Dr. Scheer Dr. Blens Dr. Hauchler Scherrer Dr. Blüm Dr. Hauff Schluckebier DIE GRÜNEN Böhm (Melsungen) Heistermann Schmidt (München) Börnsen (Bönstrup) Heyenn Frau Schmidt (Nürnberg) Frau Beck-Oberdorf Dr. Bötsch Hiller (Lübeck) Schmidt (Salzgitter) Frau Beer Bohl Dr. Holtz Dr. Schmude Brauer Bohlsen Horn Schreiner Dr. Daniels (Regensburg) Borchert Huonker Schröer (Mülheim) Ebermann Breuer Ibrügger Schütz Frau Eid Bühler (Bruchsal) Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7995

Carstens (Emstek) Dr. Köhler (Wolfsburg) Dr. Schroeder (Freiburg) FDP Carstensen (Nordstrand) Kolb Schulhoff Clemens Kossendey Dr. Schulte Frau Dr. Adam-Schwaetzer Dr. Czaja Kraus (Schwäbisch Gmünd) Baum Schwarz Dr. Daniels (Bonn) Krey Beckmann Daweke Kroll-Schlüter Dr. Schwarz-Schilling Frau Dempwolf Dr. Kronenberg Dr. Schwörer Bredehorn Deres Dr. Kunz (Weiden) Seehofer Cronenberg (Arnsberg) Dörflinger Lamers Seesing Eimer (Fürth) Doss Dr. Lammert Seiters Engelhard Dr. Dregger Dr. Langner Spilker Frau Folz-Steinacker Echternach Lattmann Spranger Funke Dr. Sprung Eigen Dr. Laufs Gallus Engelsberger Lenzer Dr. Stark (Nürtingen) Gattermann Eylmann Frau Limbach Dr. Stavenhagen Dr. Faltlhauser Link (Diepholz) Dr. Stercken Gries Dr. Fell Link (Frankfurt) Dr. Stoltenberg Grüner Fellner Linsmeier Strube Dr. Haussmann Frau Fischer Lintner Susset Heinrich Fischer (Hamburg) Dr. Lippold (Offenbach) Tillmann Dr. Hirsch Francke (Hamburg) Louven Dr. Uelhoff Uldall Dr. Hitschler Dr. Friedmann Lowack Dr. Hoyer Dr. Friedrich Maaß Dr. Unland Fuchtel Frau Männle Frau Verhülsdonk Irmer Funk (Gutenzell) Magin Vogel (Ennepetal) Kleinert (Hannover) Ganz (St. Wendel) Marschewski Vogt (Düren) Kohn Frau Geiger Dr. Meyer zu Bentrup Dr. Voigt (Northeim) Dr.-Ing. Laermann Geis Michels Dr. Vondran Dr. Graf Lambsdorff Dr. von Geldern Dr. Möller Dr. Voss Dr. Waffenschmidt Mischnick Gerstein Dr. Müller Neuhausen Gerster (Mainz) Müller Dr. Waigel (Wadern) Nolting Glos Nelle Graf von Waldburg-Zeil Dr. Göhner Neumann (Bremen) Dr. Warnke Paintner Dr. Götz Niegel Dr. Warrikoff Richter Gröbl Dr. Olderog Dr. von Wartenberg Rind Dr. Grünewald Oswald Weiß (Kaiserslautern) Ronneburger Günther Frau Pack Werner (Ulm) Frau Will-Feld Schäfer (Mainz) Dr. Häfele Pesch Frau Dr. Segall Harries Petersen Frau Dr. Wilms Wilz Frau Seiler-Albring Frau Hasselfeldt Pfeffermann Wimmer (Neuss) Hauser (Esslingen) Pfeifer Dr. Solms Windelen Hauser (Krefeld) Dr. Pinger Dr. Thomae Frau Dr. Wisniewski Hedrich Dr. Pohlmeier Timm Wissmann Dr. Weng (Gerlingen) Freiherr Heereman von Dr. Probst Dr. Wittmann Zuydtwyck Rauen Würzbach Wolfgramm (Göttingen) Frau Dr. Hellwig Rawe Dr. Wulff Frau Würfel Helmrich Reddemann Zeitlmann Zywietz Dr. Hennig Regenspurger Zierer Herkenrath Repnik Dr. Zimmermann Hinrichs Dr. Riedl (München) Zink Berliner Abgeordneter Hinsken Dr. Riesenhuber Höffkes Frau Rönsch (Wiesbaden) Höpfinger Frau Roitzsch (Quickborn) Berliner Abgeordnete Hoppe Hörster Dr. Rose Dr. Hoffacker Rossmanith Buschbom Frau Hoffmann (Soltau) Roth (Gießen) Feilcke Dr. Hornhues Rühe Kalisch Frau Hürland-Büning Dr. Rüttgers Kittelmann Dr. Hüsch Ruf Lummer Enthalten Graf Huyn Sauer (Salzgitter) Dr. Mahlo Jäger Sauer (Stuttgart) Dr. Neuling SPD Dr. Jahn (Münster) Sauter (Epfendorf) Dr. Pfennig Dr. Jobst Dr. Schäuble Schulze (Berlin) Dr. Apel Jung (Limburg) Scharrenbroich Straßmeir Dr. Ehrenberg Jung (Lörrach) Schemken Grunenberg Kalb Scheu Niggemeier Dr.-Ing. Kansy Schmidbauer SPD Dr. Kappes Schmitz (Baesweiler) Rappe (Hildesheim) Frau Karwatzki von Schmude Nagel Reuschenbach Kiechle Freiherr von Schorlemer Pfuhl Stahl (Kempen) Klein (München) Schreiber Würtz Dr. Wernitz 7996 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Endgültiges Ergebnis Nr. 29

Abgegebene Stimmen: 460 und 20 Berliner Abgeordnete; davon ja: 202 und 9 Berliner Abgeordnete nein: 250 und 11 Berliner Abgeordnete enthalten: 8

Ja Jahn (Marburg) Seidenthal Frau Flinner Jaunich Frau Seuster Frau Garbe Häfner SPD Dr. Jens Sielaff Jung (Düsseldorf) Sieler (Amberg) Frau Hensel Frau Hillerich Frau Adler Jungmann Singer Dr. Ahrens Kastning Frau Dr. Skarpelis-Sperk Hoss Amling Kiehm Dr. Soell Hüser Andres Kirschner Frau Dr. Sonntag-Wolgast Kleinert (Marburg) Antretter Kißlinger Dr. Sperling Dr. Knabe Bachmaier Klein (Dieburg) Steiner Kreuzeder Bahr Klose Frau Steinhauer Frau Krieger Dr. Lippelt (Hannover) Bamberg Kolbow Stiegler Becker (Nienberge) Koltzsch Dr. Struck Dr. Mechtersheimer Frau Becker-Inglau Koschnick Frau Terborg Frau Nickels Frau Oesterle-Schwerin Bernrath Kretkowski Tietjen Bindig Kühbacher Frau Dr. Timm Frau Rust Frau Saibold Frau Blunck Kuhlwein Frau Traupe Frau Schilling Dr. Böhme (Unna) Lambinus Urbaniak Börnsen (Ritterhude) Leidinger Vahlberg Schily Frau Schmidt-Bott Brück Lennartz Verheugen Büchler (Hof) Leonhart Voigt. (Frankfurt) Frau Schoppe Büchner (Speyer) Lohmann (Witten) Frau Dr. Wegner Frau Teubner Dr. von Bülow Lutz Weiermann Frau Unruh Frau Vennegerts Frau Bulmahn Frau Dr. Martiny-Glotz Frau Weiler Buschfort Frau Matthäus-Maier Weisskirchen (Wiesloch) Volmer Weiss (München) Catenhusen Menzel Westphal Wetzel Frau Conrad Dr. Mertens (Bottrop) Frau Weyel Frau Wilms-Kegel Conradi Müller (Düsseldorf) Dr. Wieczorek Frau Wollny Frau Dr. Däubler-Gmelin Müller (Pleisweiler) Wieczorek (Duisburg) Daubertshäuser Müller (Schweinfurt) Frau Wieczorek-Zeul Müntefering Wiefelspütz Diller Berliner Abgeordnete Dreßler Nehm von der Wiesche Duve Frau Dr. Niehuis Wimmer (Neuötting) Dr. Ehmke (Bonn) Dr. Niese Dr. de With Frau Olms Sellin Dr. Emmerlich Dr. Nöbel Wittich Erler Frau Odendahl Zander Esters Oesinghaus Zeitler Fraktionslos Ewen Oostergetelo Zumkley Frau Faße Opel Wüppesahl Fischer (Homburg) Dr. Osswald Frau Fuchs (Köln) Paterna Berliner Abgeordnete Frau Fuchs (Verl) Pauli Frau Ganseforth Dr. Penner Egert Gansel Peter (Kassel) Heimann Dr. Gautier Dr. Pick Frau Luuk Gerster (Worms) Porzner Dr. Mitzscherling Nein Gilges Purps Stobbe Dr. Glotz Reimann Dr. Vogel CDU/CSU Frau Dr. Götte Frau Renger Wartenberg (Berlin) Graf Reschke Dr. Abelein Großmann Reuter Austermann Dr. Haack Rixe FDP Bauer Haack (Extertal) Roth Bayha Frau Hämmerle Schäfer (Offenburg) Dr. Feldmann Dr. Becker (Frankfurt) Frau Dr. Hartenstein Schanz Frau Dr. Hamm-Brücher Biehle Hasenfratz Dr. Scheer Dr. Blens Dr. Hauchler Scherrer Dr. Blüm Dr. Hauff Schluckebier DIE GRÜNEN Böhm (Melsungen) Heistermann Schmidt (München) Börnsen (Bönstrup) Heyenn Frau Schmidt (Nürnberg) Frau Beck-Oberdorf Dr. Bötsch Hiller (Lübeck) Schmidt (Salzgitter) Frau Beer Bohl Dr. Holtz Dr. Schmude Brauer Bohlsen Horn Schreiner Dr. Daniels (Regensburg) Borchert Huonker Schröer (Mülheim) Ebermann Breuer Ibrügger Schütz Frau Eid Bühler (Bruchsal) Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7997

Carstens (Emstek) Klein (München) Freiherr von Schorlemer SPD Carstensen (Nordstrand) Dr. Köhler (Wolfsburg) Schreiber Clemens Kolb Dr. Schroeder (Freiburg) Nagel Dr. Czaja Kossendey Schulhoff Pfuhl Dr. Daniels (Bonn) Kraus Dr. Schulte Würtz Daweke Krey (Schwäbisch Gmünd) Frau Dempwolf Kroll-Schlüter Schwarz Deres Dr. Kronenberg Dr. Schwarz-Schilling FDP Dörflinger Dr. Kunz (Weiden) Dr. Schwörer Doss Lamers Seehofer Frau Dr. Adam-Schwaetzer Dr. Dregger Dr. Lammert Seesing Baum Echternach Dr. Langner Seiters Beckmann Eigen Lattmann Spilker Bredehorn Engelsberger Dr. Laufs Spranger Cronenberg (Arnsberg) Eylmann Lenzer Dr. Sprung Eimer (Fürth) Dr. Faltlhauser Frau Limbach Dr. Stark (Nürtingen) Engelhard Dr. Fell Link (Diepholz) Dr. Stavenhagen Frau Folz-Steinacker Fellner Link (Frankfurt) Dr. Stercken Funke Frau Fischer Linsmeier Dr. Stoltenberg Gallus Fischer (Hamburg) Lintner Strube Gattermann Francke (Hamburg) Dr. Lippold (Offenbach) Susset Gries Dr. Friedmann Louven Tillmann Grüner Dr. Friedrich Lowack Dr. Haussmann Fuchtel Maaß Dr. Uelhoff Uldall Heinrich Funk (Gutenzell) Frau Männle Dr. Hirsch Ganz (St. Wendel) Magin Dr. Unland Frau Verhülsdonk Dr. Hitschler Frau Geiger Marschewski Dr. Hoyer Dr. Meyer Bentrup Vogel (Ennepetal) Geis zu Irmer Geldern Michels Vogt (Duren) Dr. von Kleinert (Hannover) Gerstein Dr. Möller Dr. Voigt (Northeim) Kohn Geister (Mainz) Dr. Müller Dr. Vondran Dr.-Ing. Laermann Glos Müller (Wadern) Dr. Voss Dr. Göhner Nelle Dr. Waffenschmidt Dr. Graf Lambsdorff Dr. Götz Neumann (Bremen) Dr. Waigel Mischnick Gröbl Niegel Graf von Waldburg-Zeil Neuhausen Dr. Grünewald Dr. Olderog Dr. Warnke Nolting Günther Oswald Dr. Warrikoff Paintner Dr. Häfele Frau Pack Dr. von Wartenberg Richter Harries Pesch Weiß (Kaiserslautern) Rind Frau Hasselfeldt Petersen Werner (Ulm) Ronneburger Hauser (Esslingen) Pfeffermann Frau Will-Feld Schäfer (Mainz) Hauser (Krefeld) Pfeifer Frau Dr. Wilms Frau Dr. Segall Hedrich Dr. Pinger Wilz Frau Seiler-Albring Freiherr Heereman von Dr. Pohlmeier Wimmer (Neuss) Dr. Solms Zuydtwyck Dr. Probst Windelen Dr. Thomae Frau Dr. Hellwig Rauen Frau Dr. Wisniewski Timm Helmrich Rawe Wissmann Dr. Weng (Gerlingen) Dr. Hennig Reddemann Dr. Wittmann Wolfgramm (Göttingen) Herkenrath Regenspurger Würzbach Frau Würfel Repnik Hinrichs Dr. Wulff Zywietz Hinsken Dr. Riedl (München) Zeitlmann Höffkes Dr. Riesenhuber Zierer Höpfinger Frau Rönsch (Wiesbaden) Berliner Abgeordneter Hörster Frau Roitzsch (Quickborn) Dr. Zimmermann Zink Dr. Hoffacker Dr. Rose Hoppe Frau Hoffmann (Soltau) Rossmanith Dr. Hornhues Roth (Gießen) Frau Hürland-Büning Rühe Dr. Hüsch Dr. Rüttgers Berliner Abgeordnete Graf Huyn Ruf Enthalten Jäger Sauer (Salzgitter) Buschbom Dr. Jahn (Münster) Sauer (Stuttgart) Feilcke SPD Dr. Jobst Sauter (Epfendorf) Kalisch Dr. Apel Jung (Limburg) Dr. Schäuble Kittelmann Dr. Ehrenberg Jung (Lörrach) Scharrenbroich Lummer Grunenberg Kalb Schemken Dr. Mahlo Niggemeier Dr.-Ing. Kansy Scheu Dr. Neuling Rappe (Hildesheim) Dr. Kappes Schmidbauer Dr. Pfennig Reuschenbach Frau Karwatzki Schmitz (Baesweiler) Schulze (Berlin) Stahl (Kempen) Kiechle von Schmude Straßmeir Dr. Wernitz 7998 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Endgültiges Ergebnis Nr. 30

Abgegebene Stimmen: 460 und 20 Berliner Abgeordnete; davon ja: 38 und 2 Berliner Abgeordnete nein: 404 und 18 Berliner Abgeordnete enthalten: 18

Rawe Ja Bauer Höffkes Bayha Höpfinger Reddemann Regenspurger FDP Dr. Becker (Frankfurt) Hörster Biehle Dr. Hoffacker Repnik Dr. Riedl (München) Dr. Feldmann Dr. Blens Frau Hoffmann (Soltau) Frau Dr. Hamm-Brücher Dr. Blüm Dr. Hornhues Dr. Riesenhuber Böhm (Melsungen) Frau Hürland-Büning Frau Rönsch (Wiesbaden) Börnsen (Bönstrup) Dr. Hüsch Frau Roitzsch (Quickborn) DIE GRÜNEN Dr. Bötsch Graf Huyn Dr. Rose Bohl Jäger Rossmanith Frau Beck-Oberdorf Bohlsen Dr. Jahn (Münster) Roth (Gießen) Frau Beer Borchert Dr. Jobst Rühe Brauer Breuer Jung (Limburg) Dr. Rüttgers Dr. Daniels (Regensburg) Bühler (Bruchsal) Jung (Lörrach) Ruf Ebermann Carstens (Emstek) Kalb Sauer (Salzgitter) Frau Eid Carstensen (Nordstrand) Dr.-Ing. Kansy Sauer (Stuttgart) Frau Flinner Clemens Dr. Kappes Sauter (Epfendorf) Frau Garbe Dr. Czaja Frau Karwatzki Dr. Schäuble Häfner Dr. Daniels (Bonn) Kiechle Scharrenbroich Frau Hensel Daweke Klein (München) Schemken Frau Hillerich Frau Dempwolf Dr. Köhler (Wolfsburg) Scheu Hoss Deres Kolb Schmidbauer Hüser Dörflinger Kossendey Schmitz (Baesweiler) Kleinert (Marburg) Doss Kraus von Schmude Dr. Knabe Dr. Dregger Krey Freiherr von Schorlemer Kreuzeder Echternach Kroll-Schlüter Schreiber Frau Krieger Eigen Dr. Kronenberg Dr. Schroeder (Freiburg) Dr. Lippelt (Hannover) Engelsberger Dr. Kunz (Weiden) Schulhoff Dr. Mechtersheimer Eylmann Lamers Dr. Schulte Frau Nickels Dr. Faltlhauser Dr. Lammert (Schwäbisch Gmünd) Frau Oesterle-Schwerin Dr. Fell Dr. Langner Schwarz Frau Rust Fellner Lattmann Dr. Schwarz-Schilling Frau Saibold Frau Fischer Dr. Laufs Dr. Schwörer Frau Schilling Fischer (Hamburg) Lenzer Seehofer Schily Francke (Hamburg) Frau Limbach Seesing Frau Schmidt-Bott Dr. Friedmann Link (Diepholz) Seiters Frau Schoppe Dr. Friedrich Link (Frankfurt) Spilker Frau Teubner Fuchtel Linsmeier Spranger Frau Unruh Funk (Gutenzell) Lintner Dr. Sprung Frau Vennegerts Ganz (St. Wendel) Dr. Lippold (Offenbach) Dr. Stark (Nürtingen) Volmer Frau Geiger Louven Dr. Stavenhagen Weiss (München) Geis Lowack Dr. Stercken Wetzel Dr. von Geldern Maaß Dr. Stoltenberg Frau Wilms-Kegel Gerstein Frau Männle Strube Frau Wollny Gerster (Mainz) Magin Susset Glos Marschewski Tillmann Dr. Göhner Dr. Meyer zu Bentrup Dr. Uelhoff Berliner Abgeordnete Dr. Götz Michels Uldall Gröbl Dr. Möller Dr. Unland Frau Olms Dr. Grünewald Dr. Müller Frau Verhülsdonk Sellin Günther Müller (Wadern) Vogel (Ennepetal) Dr. Häfele Nelle Vogt (Duren) Harries Neumann (Bremen) Dr. Voigt (Northeim) Fraktionslos Frau Hasselfeldt Niegel Dr. Vondran Hauser (Esslingen) Dr. Olderog Dr. Voss Wüppesahl Hauser (Krefeld) Oswald Dr. Waffenschmidt Hedrich Frau Pack Dr. Waigel Freiherr Heereman von Pesch Graf von Waldburg-Zeil Zuydtwyck Petersen Dr. Warnke Nein Frau Dr. Hellwig Pfeffermann Dr. Warrikoff Helmrich Pfeifer Dr. von Wartenberg CDU/CSU Dr. Hennig Dr. Pinger Weiß (Kaiserslautern) Herkenrath Dr. Pohlmeier Werner (Ulm) Dr. Abelein Hinrichs Dr. Probst Frau Will-Feld Austermann Hinsken Rauen Frau Dr. Wilms Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 7999

Wilz Dr. Gautier Dr. Scheer Cronenberg (Arnsberg) Wimmer (Neuss) Gilges Scherrer Eimer (Fürth) Windelen Graf Schluckebier Engelhard Frau Dr. Wisniewski Großmann Schmidt (München) Frau Folz-Steinacker Wissmann Dr. Haack Frau Schmidt (Nürnberg) Funke Dr. Wittmann Haack (Extertal) Schmidt (Salzgitter) Gallus Würzbach Frau Hämmerle Dr. Schmude Gattermann Dr. Wulff Hasenfratz Schreiner Gries Zeitlmann Dr. Hauchler Schröer (Mülheim) Grüner Zierer Dr. Hauff Schütz Dr. Haussmann Dr. Zimmermann Heistermann Seidenthal Heinrich Zink Heyenn Frau Seuster Dr. Hirsch Hiller (Lübeck) Sielaff Dr. Hitschler Dr. Holtz Sieler (Amberg) Dr. Hoyer Berliner Abgeordnete Horn Singer Irmer Huonker Dr. Soell Kleinert (Hannover) Buschbom Ibrügger Frau Dr. Sonntag-Wolgast Kohn Feilcke Jahn (Marburg) Dr. Sperling Dr.-Ing. Laermann Kalisch Jaunich Stahl (Kempen) Dr. Graf Lambsdorff Kittelmann Jungmann Steiner Mischnick Lummer Kastning Frau Steinhauer Neuhausen Dr. Mahlo Kiehm Stiegler Dr. Neuling Kirschner Nolting Dr. Struck Paintner Dr. Pfennig Kißlinger Frau Terborg Schulze (Berlin) Klein (Dieburg) Richter Tietjen Rind Straßmeir Kolbow Frau Dr. Timm Koltzsch Ronneburger Frau Traupe Schäfer (Mainz) Koschnick Urbaniak SPD Kretkowski Frau Dr. Segall Vahlberg Frau Seiler-Albring Kühbacher Verheugen Dr. Solms Frau Adler Kuhlwein Voigt (Frankfurt) Dr. Thomae Dr. Ahrens Lambinus Frau Dr. Wegner Timm Amling Leidinger Weiermann Dr. Weng (Gerlingen) Andres Lennartz Frau Weiler Wolfgramm (Göttingen) Antretter Leonhart Weisskirchen (Wiesloch) Bachmaier Lohmann (Witten) Dr. Wernitz Frau Würfel Bahr Lutz Westphal Zywietz Bamberg Frau Dr. Martiny-Glotz Dr. Wieczorek Becker (Nienberge) Frau Matthäus-Maier Wieczorek (Duisburg) Frau Becker-Inglau Menzel Frau Wieczorek-Zeul Berliner Abgeordneter Bernrath Dr. Mertens (Bottrop) Wiefelspütz Bindig Müller (Düsseldorf) von der Wiesche Hoppe Frau Blunck Müller (Schweinfurt) Wimmer (Neuötting) Dr. Böhme (Unna) Müntefering Dr. de With Börnsen (Ritterhude) Nagel Wittich Brück Nehm Würtz Büchler (Hof) Frau Dr. Niehuis Zander Büchner (Speyer) Dr. Niese Enthalten Zeitler Dr. von Bülow Dr. Nöbel Zumkley Frau Bulmahn Frau Odendahl SPD Buschfort Oesinghaus Catenhusen Oostergetelo Dr. Apel Frau Conrad Opel Berliner Abgeordnete Dr. Ehmke (Bonn) Conradi Dr. Osswald Dr. Ehrenberg Frau Dr. Däubler-Gmelin Paterna Egert Gerster (Worms) Daubertshäuser Pauli Heimann Dr. Glotz Diller Dr. Penner Frau Luuk Frau Dr. Götte Dreßler Peter (Kassel) Dr. Mitzscherling Grunenberg Duve Pfuhl Stobbe Frau Dr. Hartenstein Dr. Emmerlich Dr. Pick Dr. Vogel Dr. Jens Erler Porzner Wartenberg (Berlin) Jung (Düsseldorf) Esters Purps Klose Ewen Rappe (Hildesheim) Müller (Pleisweiler) Frau Faße Reimann FDP Niggemeier Fischer (Homburg) Frau Renger Reschke Frau Fuchs (Köln) Reuschenbach Frau Dr. Adam-Schwaetzer Roth Frau Fuchs (Verl) Reuter Baum Schäfer (Offenburg) Frau Ganseforth Rixe Beckmann Frau Dr. Skarpelis-Sperk Gansel Schanz Bredehorn Frau Weyel 8000 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Endgültiges Ergebnis Nr. 31

Abgegebene Stimmen: 460 und 20 Berliner Abgeordnete; davon ja: 39 und 2 Berliner Abgeordnete nein: 407 und 18 Berliner Abgeordnete enthalten: 14

Ja Nein Frau Dr. Hellwig Pfeffermann Helmrich Pfeifer Dr. Hennig Dr. Pinger SPD CDU/CSU Herkenrath Dr. Pohlmeier Hinrichs Dr. Probst Frau Dr. Hartenstein Dr. Abelein Austermann Hinsken Rauen Bauer Höffkes Rawe Höpfinger Reddemann FDP Bayha Dr. Becker (Frankfurt) Hörster Regenspurger Biehle Dr. Hoffacker Repnik Dr. Feldmann Frau Hoffmann (Soltau) Dr. Riedl (München) Frau Dr. Hamm-Brücher Dr. Blens Dr. Blüm Dr. Hornhues Dr. Riesenhuber Böhm (Melsungen) Frau Hürland-Büning Frau Rönsch (Wiesbaden) Börnsen (Bönstrup) Dr. Hüsch Frau Roitzsch (Quickborn) DIE GRÜNEN Dr. Bötsch Graf Huyn Dr. Rose Bohl Jäger Rossmanith Frau Beck-Oberdorf Bohlsen Dr. Jahn (Münster) Roth (Gießen) Frau Beer Borchert Dr. Jobst Rühe Brauer Breuer Jung (Limburg) Dr. Rüttgers Dr. Daniels (Regensburg) Bühler (Bruchsal) Jung (Lörrach) Ruf Ebermann Carstens (Emstek) Kalb Sauer (Salzgitter) Frau Eid Carstensen (Nordstrand) Dr.-Ing. Kansy Sauer (Stuttgart) Frau Flinner Clemens Dr. Kappes Sauter (Epfendorf) Frau Karwatzki Dr. Schäuble Frau Garbe Dr. Czaja Dr. Daniels (Bonn) Kiechle Scharrenbroich Häfner Klein (München) Schemken Frau Hensel Daweke Frau Dempwolf Dr. Köhler (Wolfsburg) Scheu Frau Hillerich Deres Kolb Schmidbauer Hoss Dörflinger Kossendey Schmitz (Baesweiler) Hüser Doss Kraus von Schmude Kleinert (Marburg) Dr. Dregger Krey Freiherr von Schorlemer Dr. Knabe Echternach Kroll-Schlüter Schreiber Kreuzeder Eigen Dr. Kronenberg Dr. Schroeder (Freiburg) Frau Krieger Engelsberger Dr. Kunz (Weiden) Schulhoff Dr. Lippelt (Hannover) Eylmann Lamers Dr. Schulte Dr. Mechtersheimer Dr. Faltlhauser Dr. Lammert (Schwäbisch Gmünd) Schwarz Frau Nickels Dr. Fell Dr. Langner Fellner Lattmann Dr. Schwarz-Schilling Frau Oesterle-Schwerin Dr. Laufs Dr. Schwörer Frau Rust Frau Fischer Fischer (Hamburg) Lenzer Seehofer Frau Saibold Francke (Hamburg) Frau Limbach Seesing Frau Schilling Dr. Friedmann Link (Diepholz) Seiters Schily Dr. Friedrich Link (Frankfurt) Spilker Frau Schmidt-Bott Fuchtel Linsmeier Spranger Frau Schoppe Funk (Gutenzell) Lintner Dr. Sprung Frau Teubner Ganz (St. Wendel) Dr. Lippold (Offenbach) Dr. Stark (Nürtingen) Frau Unruh Frau Geiger Louven Dr. Stavenhagen Frau Vennegerts Geis Lowack Dr. Stercken Volmer Dr. von Geldern Maaß Dr. Stoltenberg Strube Weiss (München) Gerstein Frau Männle Magin Susset Wetzel Gerster (Mainz) Glos Marschewski Tillmann Frau Wilms-Kegel Dr. Göhner Dr. Meyer zu Bentrup Dr. Uelhoff Frau Wollny Dr. Götz Michels Uldall Gröbl Dr. Möller Dr. Unland Dr. Grünewald Dr. Müller Frau Verhülsdonk Berliner Abgeordnete Günther Müller (Wadern) Vogel (Ennepetal) Dr. Häfele Nelle Vogt (Duren) Frau Olms Harries Neumann (Bremen) Dr. Voigt (Northeim) Sellin Frau Hasselfeldt Niegel Dr. Vondran Hauser (Esslingen) Dr. Olderog Dr. Voss Hauser (Krefeld) Oswald Dr. Waffenschmidt Fraktionslos Hedrich Frau Pack Dr. Waigel Freiherr Heereman von Pesch Graf von Waldburg-Zeil Wüppesahl Zuydtwyck Petersen Dr. Warnke Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 8001

Dr. Warrikoff Frau Faße Rappe (Hildesheim) FDP Dr. von Wartenberg Fischer (Homburg) Reimann Weiß (Kaiserslautern) Frau Fuchs (Köln) Frau Renger Frau Dr. Adam-Schwaetzer Werner (Ulm) Frau Fuchs (Verl) Reuschenbach Baum Frau Will-Feld Frau Ganseforth Reuter Beckmann Frau Dr. Wilms Gansel Rixe Bredehorn Wilz Dr. Gautier Schanz Cronenberg (Arnsberg) Wimmer (Neuss) Gilges Dr. Scheer Eimer (Fürth) Windelen Dr. Glotz Scherrer Engelhard Frau Dr. Wisniewski Graf Schluckebier Frau Folz-Steinacker Wissmann Großmann Schmidt (München) Funke Dr. Wittmann Dr. Haack Frau Schmidt (Nürnberg) Gallus Würzbach Haack (Extertal) Schmidt (Salzgitter) Gattermann Dr. Wulff Frau Hämmerle Gries Zeitlmann Hasenfratz Dr. Schmude Schreiner Grüner Zierer Dr. Hauchler Dr. Haussmann Schröer (Mülheim) Dr. Zimmermann Dr. Hauff Heinrich Zink Heistermann Schütz Dr. Hirsch Heyenn Seidenthal Dr. Hitschler Hiller (Lübeck) Frau Seuster Dr. Hoyer Berliner Abgeordnete Dr. Holtz Sielaff Irmer Horn Sieler (Amberg) Kleinert (Hannover) Buschbom Huonker Singer Kohn Feilcke Ibrügger Dr. Soell Dr.-Ing. Laermann Kalisch Jahn (Marburg) Frau Dr. Sonntag-Wolgast Dr. Graf Lambsdorff Kittelmann Jaunich Dr. Sperling Mischnick Lummer Jungmann Stahl (Kempen) Neuhausen Dr. Mahlo Kastning Steiner Nolting Dr. Neuling Kiehm Frau Steinhauer Paintner Dr. Pfennig Kirschner Stiegler Richter Schulze (Berlin) Kißlinger Dr. Struck Rind Straßmeir Klein (Dieburg) Frau Terborg Ronneburger Klose Tietjen Schäfer (Mainz) Kolbow Frau Dr. Timm Frau Dr. Segall SPD Koltzsch Frau Traupe Frau Seiler-Albring Koschnick Urbaniak Dr. Solms Frau Adler Kretkowski Vahlberg Dr. Thomae Dr. Ahrens Kühbacher Verheugen Timm Amling Kuhlwein Voigt (Frankfurt) Dr. Weng (Gerlingen) Andres Lambinus Wolfgramm (Göttingen) Antretter Leidinger Frau Dr. Wegner Weiermann Frau Würfel Bachmaier Lennartz Zywietz Bahr Leonhart Frau Weiler Bamberg Lohmann (Witten) Weisskirchen (Wiesloch) Dr. Wernitz Becker (Nienberge) Lutz Berliner Abgeordneter Frau Becker-Inglau Frau Dr. Martiny-Glotz Westphal Bernrath Frau Matthäus-Maier Dr. Wieczorek Bindig Menzel Wieczorek (Duisburg) Hoppe Frau Blunck Dr. Mertens (Bottrop) Frau Wieczorek-Zeul Dr. Böhme (Unna) Müller (Düsseldorf) Wiefelspütz Börnsen (Ritterhude) Müller (Schweinfurt) von der Wiesche Brück Müntefering Wimmer (Neuötting) Büchler (Hof) Nagel Dr. de With Enthalten Büchner (Speyer) Nehm Wittich Dr. von Billow Frau Dr. Niehuis Würtz SPD Frau Bulmahn Dr. Niese Zander Buschfort Dr. Nöbel Zeitler Dr. Apel Catenhusen Frau Odendahl Zumkley Dr. Ehrenberg Frau Conrad Oesinghaus Gerster (Worms) Conradi Oostergetelo Frau Dr. Götte Frau Dr. Däubler-Gmelin Opel Berliner Abgeordnete Grunenberg Daubertshäuser Dr. Osswald Dr. Jens Diller Paterna Jung (Düsseldorf) Dreßler Pauli Egert Müller (Pleisweiler) Duve Dr. Penner Heimann Niggemeier Dr. Ehmke (Bonn) Peter (Kassel) Frau Luuk Reschke Dr. Emmerlich Pfuhl Dr. Mitzscherling Roth Erler Dr. Pick Stobbe Schäfer (Offenburg) Esters Porzner Dr. Vogel Frau Dr. Skarpelis-Sperk Ewen Purps Wartenberg (Berlin) Frau Weyel 8002 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Endgültiges Ergebnis Nr. 32

Abgegebene Stimmen: 460 und 20 Berliner Abgeordnete; davon ja: 199 und 9 Berliner Abgeordnete nein: 253 und 11 Berliner Abgeordnete enthalten: 8

Ja Jaunich Sielaff Frau Hensel Dr. Jens Sieler (Amberg) Frau Hillerich SPD Jung (Düsseldorf) Singer Hoss Jungmann Frau Dr. Skarpelis-Sperk Hüser Frau Adler Kastning Dr. Soell Kleinert (Marburg) Dr. Ahrens Kiehm Frau Dr. Sonntag-Wolgast Dr. Knabe Amling Kirschner Dr. Sperling Kreuzeder Andres Kißlinger Steiner Frau Krieger Antretter Klein (Dieburg) Frau Steinhauer Dr. Lippelt (Hannover) Bachmaier Klose Stiegler Dr. Mechtersheimer Bahr Kolbow Dr. Struck Frau Nickels Bamberg Koltzsch Frau Terborg Frau Oesterle-Schwerin Becker (Nienberge) Koschnick Tietjen Frau Rust Frau Becker-Inglau Kretkowski Frau Dr. Timm Frau Saibold Bernrath Kühbacher Frau Traupe Frau Schilling Bindig Kuhlwein Urbaniak Schily Frau Blunck Lambinus Vahlberg Frau Schmidt-Bott Dr. Böhme (Unna) Leidinger Verheugen Frau Schoppe Börnsen (Ritterhude) Lennartz Voigt (Frankfurt) Frau Teubner Brück Leonhart Frau Dr. Wegner Frau Unruh Büchler (Hof) Lohmann (Witten) Weiermann Frau Vennegerts Büchner (Speyer) Lutz Frau Weiler Volmer Dr. von Billow Frau Dr. Martiny-Glotz Weisskirchen (Wiesloch) Weiss (München) Frau Bulmahn Frau Matthäus-Maier Westphal Wetzel Buschfort Menzel Frau Weyel Frau Wilms-Kegel Catenhusen Dr. Mertens (Bottrop) Dr. Wieczorek Frau Wollny Frau Conrad Müller (Pleisweiler) Wieczorek (Duisburg) Conradi Müller (Schweinfurt) Frau Wieczorek-Zeul Frau Dr. Däubler-Gmelin Müntefering Wiefelspütz Berliner Abgeordnete Daubertshäuser Nehm von der Wiesche Diller Frau Dr. Niehuis Wimmer (Neuötting) Frau Olms Dreßler Dr. Niese Dr. de With Sellin Duve Dr. Nöbel Wittich Dr. Ehmke (Bonn) Frau Odendahl Zander Dr. Emmerlich Oesinghaus Zeitler Fraktionslos Erler Oostergetelo Zumkley Esters Opel Wüppesahl Ewen Dr. Osswald Frau Faße Paterna Berliner Abgeordnete Fischer (Homburg) Pauli Frau Fuchs (Köln) Dr. Penner Egert Frau Fuchs (Verl) Peter (Kassel) Heimann Frau Ganseforth Dr. Pick Frau Luuk Nein Dr. Gautier Porzner Dr. Mitzscherling Gerster (Worms) Purps Stobbe CDU/CSU Gilges Reimann Dr. Vogel Dr. Glotz Frau Renger Wartenberg (Berlin) Dr. Abelein Frau Dr. Götte Reschke Austermann Graf Reuter Bauer Großmann Rixe FDP Bayha Dr. Haack Roth Dr. Becker (Frankfurt) Haack (Extertal) Schäfer (Offenburg) Frau Dr. Hamm-Brücher Biehle Frau Hämmerle Schanz Dr. Blens Frau Dr. Hartenstein Dr. Scheer Dr. Blüm Hasenfratz Scherrer DIE GRÜNEN Böhm (Melsungen) Dr. Hauchler Schluckebier Börnsen (Bönstrup) Dr. Hauff Schmidt (München) Frau Beck-Oberdorf Dr. Bötsch Heistermann Frau Schmidt (Nürnberg) Frau Beer Bohl Heyenn Schmidt (Salzgitter) Brauer Bohlsen Hiller (Lübeck) Dr. Schmude Dr. Daniels (Regensburg) Borchert Dr. Holtz Schreiner Ebermann Breuer Horn Schröer (Mülheim) Frau Eid Bühler (Bruchsal) Huonker Schütz Frau Flinner Carstens (Emstek) Ibrügger Seidenthal Frau Garbe Carstensen (Nordstrand) Jahn (Marburg) Frau Seuster Häfner Clemens Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 8003

Dr. Czaja Kraus Schwarz FDP Dr. Daniels (Bonn) Krey Dr. Schwarz-Schilling Daweke Kroll-Schlüter Dr. Schwörer Frau Dr. Adam-Schwaetzer Frau Dempwolf Dr. Kronenberg Seehofer Baum Deres Dr. Kunz (Weiden) Seesing Beckmann Dörflinger Lamers Seiters Bredehorn Dr. Lammert Doss Spilker Cronenberg (Arnsberg) Dr. Dregger Dr. Langner Spranger Eimer (Fürth) Echternach Lattmann Dr. Sprung Eigen Dr. Laufs Dr. Stark (Nürtingen) Engelhard Engelsberger Lenzer Dr. Stavenhagen Dr. Feldmann Eylmann Frau Limbach Dr. Stercken Frau Folz-Steinacker Dr. Faltlhauser Link (Diepholz) Dr. Stoltenberg Funke Dr. Fell Link (Frankfurt) Strube Gallus Fellner Linsmeier Susset Gattermann Frau Fischer Lintner Tillmann Dr. Lippold (Offenbach) Gries Fischer (Hamburg) Dr. Uelhoff Louven Grüner Francke (Hamburg) Uldall Dr. Friedmann Lowack Dr. Haussmann Maaß Dr. Unland Heinrich Dr. Friedrich Frau Verhülsdonk Fuchtel Frau Männle Dr. Hirsch Magin Vogel (Ennepetal) Funk (Gutenzell) Vogt (Duren) Dr. Hitschler Ganz (St. Wendel) Marschewski Dr. Hoyer Dr. Meyer zu Bentrup Dr. Voigt (Northeim) Frau Geiger Dr. Vondran Irmer Geis Michels Dr. Möller Dr. Voss Kleinert (Hannover) Dr. von Geldern Dr. Waffenschmidt Kohn Gerstein Dr. Müller Müller (Wadern) Dr. Waigel Dr.-Ing. Laermann Gerster (Mainz) Nelle Graf von Waldburg-Zeil Dr. Graf Lambsdorff Glos Neumann (Bremen) Dr. Warnke Dr. Göhner Mischnick Niegel Dr. Warrikoff Dr. Götz Neuhausen Dr. Olderog Dr. von Wartenberg Nolting Gröbl Oswald Weiß (Kaiserslautern) Dr. Grünewald Paintner Frau Pack Werner (Ulm) Günther Richter Pesch Frau Will-Feld Dr. Häfele Petersen Frau Dr. Wilms Rind Harries Pfeffermann Wilz Ronneburger Frau Hasselfeldt Pfeifer Wimmer (Neuss) Schäfer (Mainz) Hauser (Esslingen) Dr. Pinger Frau Dr. Segall Hauser (Krefeld) Windelen Dr. Pohlmeier Frau Dr. Wisniewski Frau Seiler-Albring Hedrich Dr. Probst Freiherr Heereman von Wissmann Dr. Solms Rauen Dr. Wittmann Dr. Thomae Zuydtwyck Rawe Frau Dr. Hellwig Würzbach Timm Reddemann Dr. Wulff Helmrich Regenspurger Dr. Weng (Gerlingen) Dr. Hennig Zeitlmann Wolfgramm (Göttingen) Repnik Zierer Herkenrath (München) Frau Würfel Dr. Riedl Dr. Zimmermann Hinrichs Dr. Riesenhuber Zywietz Zink Hinsken Frau Rönsch (Wiesbaden) Höffkes Frau Roitzsch (Quickborn) Höpfinger Dr. Rose Berliner Berliner Abgeordneter Hörster Rossmanith Abgeordnete Dr. Hoffacker Roth (Gießen) Buschbom Frau Hoffmann (Soltau) Rühe Hoppe Dr. Hornhues Dr. Rüttgers Feilcke Frau Hürland-Büning Ruf Kalisch Dr. Hüsch Sauer (Salzgitter) Kittelmann Graf Huyn Sauer (Stuttgart) Lummer Jäger Sauter (Epfendorf) Dr. Mahlo Dr. Jahn (Münster) Dr. Schäuble Dr. Neuling Enthalten Dr. Jobst Scharrenbroich Dr. Pfennig Jung (Limburg) Schemken Schulze (Berlin) SPD Jung (Lörrach) Scheu Straßmeir Kalb Schmidbauer Dr. Apel Dr.-Ing. Kansy Schmitz (Baesweiler) Dr. Ehrenberg SPD Dr. Kappes von Schmude Grunenberg Frau Karwatzki Freiherr von Schorlemer Niggemeier Kiechle Schreiber Gansel Klein (München) Dr. Schroeder (Freiburg) Müller (Düsseldorf) Rappe (Hildesheim) Dr. Köhler (Wolfsburg) Schulhoff Nagel Reuschenbach Kolb Dr. Schulte Pfuhl Stahl (Kempen) Kossendey (Schwäbisch Gmünd) Würtz Dr. Wernitz 8004 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Endgültiges Ergebnis Nr. 33

Abgegebene Stimmen: 460 und 20 Berliner Abgeordnete; davon ja: 38 und 2 Berliner Abgeordnete nein: 406 und 18 Berliner Abgeordnete enthalten: 16

Ja Bauer Höffkes Rawe Bayha Höpfinger Reddemann SPD Dr. Becker (Frankfurt) Hörster Regenspurger Biehle Dr. Hoffacker Repnik Gansel Dr. Blens Frau Hoffmann (Soltau) Dr. Riedl (München) Müller (Düsseldorf) Dr. Blüm Dr. Hornhues Dr. Riesenhuber Böhm (Melsungen) Frau Hürland-Büning Frau Rönsch (Wiesbaden) Börnsen (Bönstrup) Dr. Hüsch Frau Roitzsch (Quickborn) DIE GRÜNEN Dr. Bötsch Graf Huyn Dr. Rose Bohl Jäger Rossmanith Frau Beck-Oberdorf Bohlsen Dr. Jahn (Münster) Roth (Gießen) Frau Beer Borchert Dr. Jobst Rühe Brauer Breuer Jung (Limburg) Dr. Rüttgers Dr. Daniels (Regensburg) Bühler (Bruchsal) Jung (Lörrach) Ruf Ebermann Carstens (Emstek) Kalb Sauer (Salzgitter) Frau Eid Carstensen (Nordstrand) Dr.-Ing. Kansy Sauer (Stuttgart) Frau Flinner Clemens Dr. Kappes Sauter (Epfendorf) Frau Garbe Dr. Czaja Frau Karwatzki Dr. Schäuble Häfner Dr. Daniels (Bonn) Kiechle Scharrenbroich Frau Hensel Daweke Klein (München) Schemken Frau Hillerich Frau Dempwolf Dr. Köhler (Wolfsburg) Scheu Hoss Deres Kolb Schmidbauer Hüser Dörflinger Kossendey Schmitz (Baesweiler) Kleinert (Marburg) Doss Kraus von Schmude Dr. Knabe Dr. Dregger Krey Freiherr von Schorlemer Kreuzeder Echternach Kroll-Schlüter Schreiber Frau Krieger Eigen Dr. Kronenberg Dr. Schroeder (Freiburg) Dr. Lippelt (Hannover) Engelsberger Dr. Kunz (Weiden) Schulhoff Dr. Mechtersheimer Eylmann Lamers Dr. Schulte Frau Nickels Dr. Faltlhauser Dr. Lammert (Schwäbisch Gmünd) Frau Oesterle-Schwerin Dr. Fell Dr. Langner Schwarz Frau Rust Fellner Lattmann Dr. Schwarz-Schilling Frau Saibold Frau Fischer Dr. Laufs Dr. Schwörer Frau Schilling Fischer (Hamburg) Lenzer Seehofer Schily Francke (Hamburg) Frau Limbach Seesing Frau Schmidt-Bott Dr. Friedmann Link (Diepholz) Seiters Frau Schoppe Dr. Friedrich Link (Frankfurt) Spilker Frau Teubner Fuchtel Linsmeier Spranger Frau Unruh Funk (Gutenzell) Lintner Dr. Sprung Frau Vennegerts Ganz (St. Wendel) Dr. Lippold (Offenbach) Dr. Stark (Nürtingen) Volmer Frau Geiger Louven Dr. Stavenhagen Weiss (München) Geis Lowack Dr. Stercken Wetzel Dr. von Geldern Maaß Dr. Stoltenberg Frau Wilms-Kegel Gerstein Frau Männle Strube Frau Wollny Gerster (Mainz) Magin Susset Glos Marschewski Tillmann Dr. Göhner Dr. Meyer zu Bentrup Dr. Uelhoff Berliner Abgeordnete Dr. Götz Michels Uldall Gröbl Dr. Möller Dr. Unland Frau Olms Dr. Grünewald Dr. Müller Frau Verhülsdonk Sellin Günther Müller (Wadern) Vogel (Ennepetal) Dr. Häfele Nelle Vogt (Düren) Harries Neumann (Bremen) Dr. Voigt (Northeim) Fraktionslos Frau Hasselfeldt Niegel Dr. Vondran Hauser (Esslingen) Dr. Olderog Dr. Voss Wüppesahl Hauser (Krefeld) Oswald Dr. Waffenschmidt Hedrich Frau Pack Dr. Waigel Freiherr Heereman von Pesch Graf von Waldburg-Zeil Zuydtwyck Petersen Dr. Warnke Nein Frau Dr. Hellwig Pfeffermann Dr. Warrikoff Helmrich Pfeifer Dr. von Wartenberg CDU/CSU Dr. Hennig Dr. Pinger Weiß (Kaiserslautern) Herkenrath Dr. Pohlmeier Werner (Ulm) Dr. Abelein Hinrichs Dr. Probst Frau Will-Feld Austermann Hinsken Rauen Frau Dr. Wilms Deutscher Bundestau — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 8005

Wilz Gilges Scherrer Engelhard Wimmer (Neuss) Dr. Glotz Schluckebier Dr. Feldmann Windelen Graf Schmidt (München) Frau Folz-Steinacker Frau Dr. Wisniewski Großmann Frau Schmidt (Nürnberg) Funke Wissmann Dr. Haack Schmidt (Salzgitter) Gallus Dr. Wittmann Haack (Extertal) Dr. Schmude Gattermann Würzbach Frau Hämmerle Schreiner Gries Dr. Wulff Frau Dr. Hartenstein Schröer (Mülheim) Grüner Zeitlmann Hasenfratz Schütz Dr. Haussmann Zierer Dr. Hauchler Seidenthal Heinrich Dr. Zimmermann Dr. Hauff Frau Seuster Dr. Hirsch Zink Heistermann Sielaff Dr. Hitschler Heyenn Sieler (Amberg) Dr. Hoyer Hiller (Lübeck) Singer Irmer Berliner Abgeordnete Dr. Holtz Dr. Soell Kleinert (Hannover) Horn Frau Dr. Sonntag-Wolgast Kohn Buschbom Huonker Dr. Sperling Dr.-Ing. Laermann Feilcke Ibrügger Stahl (Kempen) Dr. Graf Lambsdorff Kalisch Jahn (Marburg) Steiner Mischnick Kittelmann Jaunich Frau Steinhauer Neuhausen Lummer Jungmann Stiegler Nolting Dr. Mahlo Kastning Dr. Struck Paintner Dr. Neuling Kiehm Frau Terborg Richter Kirschner Dr. Pfennig Tietjen Rind Kißlinger Schulze (Berlin) Frau Dr. Timm Ronneburger Straßmeir Klein (Dieburg) Frau Traupe Schäfer (Mainz) Kolbow Urbaniak Koltzsch Frau Dr. Segall Vahlberg Frau Seiler-Albring SPD Koschnick Verheugen Dr. Solms Kretkowski Voigt (Frankfurt) Dr. Thomae Frau Adler Kühbacher Frau Dr. Wegner Timm Dr. Ahrens Kuhlwein Weiermann Dr. Weng (Gerlingen) Amling Lambinus Frau Weiler Wolfgramm (Göttingen) Andres Leidinger Weisskirchen (Wiesloch) Antretter Lennartz Dr. Wernitz Frau Würfel Bachmaier Leonhart Westphal Zywietz Bahr Lohmann (Witten) Dr. Wieczorek Bamberg Lutz Wieczorek (Duisburg) Becker (Nienberge) Frau Dr. Martiny-Glotz Frau Wieczorek-Zeul Berliner Abgeordneter Frau Becker-Inglau Frau Matthäus-Maier Wiefelspütz Bernrath Menzel von der Wiesche Hoppe Bindig Dr. Mertens (Bottrop) Wimmer (Neuötting) Frau Blunck Müller (Schweinfurt) Dr. de With Dr. Böhme (Unna) Müntefering Wittich Börnsen (Ritterhude) Nagel Würtz Brück Nehm Zander Enthalten Büchler (Hof) Frau Dr. Niehuis Zeitler Dr. Niese Büchner (Speyer) Zumkley SPD Dr. von Bülow Dr. Nöbel Frau Odendahl Frau Bulmahn Dr. Apel Oesinghaus Buschfort Berliner Abgeordnete Dr. Ehrenberg Catenhusen Oostergetelo Gerster (Worms) Frau Conrad Opel Frau Dr. Götte Conradi Dr. Osswald Egert Frau Dr. Däubler-Gmelin Paterna Heimann Grunenberg Daubertshäuser Pauli Frau Luuk Dr. Jens Diller Dr. Penner Dr. Mitzscherling Jung (Düsseldorf) Dreßler Peter (Kassel) Stobbe Klose Duve Pfuhl Dr. Vogel Müller (Pleisweiler) Dr. Ehmke (Bonn) Dr. Pick Wartenberg (Berlin) Niggemeier Dr. Emmerlich Porzner Reschke Erler Purps Roth Esters Rappe (Hildesheim) FDP Schäfer (Offenburg) Ewen Reimann Frau Dr. Skarpelis-Sperk Frau Faße Frau Renger Frau Dr. Adam-Schwaetzer Frau Weyel Fischer (Homburg) Reuschenbach Baum Frau Fuchs (Köln) Reuter Beckmann Frau Fuchs (Verl) Rixe Bredehorn FDP Frau Ganseforth Schanz Cronenberg (Arnsberg) Dr. Gautier Dr. Scheer Eimer (Fürth) Frau Dr. Hamm-Brücher 8006 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Endgültiges Ergebnis Nr. 34

Abgegebene Stimmen: 460 und 20 Berliner Abgeordnete; davon ja: 36 und 2 Berliner Abgeordnete nein: 410 und 18 Berliner Abgeordnete enthalten: 14

Ja Böhm (Melsungen) Frau Hürland-Büning Frau Rönsch (Wiesbaden) Börnsen (Bönstrup) Dr. Hüsch Frau Roitzsch (Quickborn) DIE GRÜNEN Dr. Bötsch Graf Huyn Dr. Rose Bohl Jäger Rossmanith Frau Beck-Oberdorf Bohlsen Dr. Jahn (Münster) Roth (Gießen) Frau Beer Borchert Dr. Jobst Rühe Brauer Breuer Jung (Limburg) Dr. Rüttgers Dr. Daniels (Regensburg) Bühler (Bruchsal) Jung (Lörrach) Ruf Ebermann Carstens (Emstek) Kalb Sauer (Salzgitter) Frau Eid Carstensen (Nordstrand) Dr.-Ing. Kansy Sauer (Stuttgart) Frau Flinner Clemens Dr. Kappes Sauter (Epfendorf) Frau Garbe Dr. Czaja Frau Karwatzki Dr. Schäuble Häfner Dr. Daniels (Bonn) Kiechle Scharrenbroich Frau Hensel Daweke Klein (München) Schemken Frau Hillerich Frau Dempwolf Dr. Köhler (Wolfsburg) Scheu Hoss Deres Kolb Schmidbauer Hüser Dörflinger Kossendey Schmitz (Baesweiler) Kleinert (Marburg) Doss Kraus von Schmude Dr. Knabe Dr. Dregger Krey Freiherr von Schorlemer Kreuzeder Echternach Kroll-Schlüter Schreiber Frau Krieger Eigen Dr. Kronenberg Dr. Schroeder (Freiburg) Dr. Lippelt (Hannover) Engelsberger Dr. Kunz (Weiden) Schulhoff Dr. Mechtersheimer Eylmann Lamers Dr. Schulte Frau Nickels Dr. Faltlhauser Dr. Lammert (Schwäbisch Gmünd) Frau Oesterle-Schwerin Dr. Fell Dr. Langner Schwarz Frau Rust Fellner Lattmann Dr. Schwarz-Schilling Frau Saibold Frau Fischer Dr. Laufs Dr. Schwörer Frau Schilling Fischer (Hamburg) Lenzer Seehofer Schily Francke (Hamburg) Frau Limbach Seesing Frau Schmidt-Bott Dr. Friedmann Link (Diepholz) Seiters Frau Schoppe Dr. Friedrich Link (Frankfurt) Spilker Frau Teubner Fuchtel Linsmeier Spranger Frau Unruh Funk (Gutenzell) Lintner Dr. Sprung Frau Vennegerts Ganz (St. Wendel) Dr. Lippold (Offenbach) Dr. Stark (Nürtingen) Volmer Frau Geiger Louven Dr. Stavenhagen Weiss (München) Geis Lowack Dr. Stercken Wetzel Dr. von Geldern Maaß Dr. Stoltenberg Frau Wilms-Kegel Gerstein Frau Männle Strube Frau Wollny Gerster (Mainz) Magin Susset Glos Marschewski Tillmann Dr. Göhner Dr. Meyer zu Bentrup Dr. Uelhoff Berliner Abgeordnete Dr. Götz Michels Uldall Gröbl Dr. Möller Dr. Unland Frau Olms Dr. Grünewald Dr. Müller Frau Verhülsdonk Sellin Günther Müller (Wadern) Vogel (Ennepetal) Dr. Häfele Nelle Vogt (Düren) Hames Neumann (Bremen) Dr. Voigt (Northeim) Fraktionslos Frau Hasselfeldt Niegel Dr. Vondran Hauser (Esslingen) Dr. Olderog Dr. Voss Wüppesahl Hauser (Krefeld) Oswald Dr. Waffenschmidt Hedrich Frau Pack Dr. Waigel Freiherr Heereman von Pesch Graf von Waldburg-Zeil Zuydtwyck Petersen Dr. Warnke Nein Frau Dr. Hellwig Pfeffermann Dr. Warrikoff Helmrich Pfeifer Dr. von Wartenberg CDU/CSU Dr. Hennig Dr. Pinger Weiß (Kaiserslaute rn) Herkenrath Dr. Pohlmeier Werner (Ulm) Dr. Abelein Hinrichs Dr. Probst Frau Will-Feld Austermann Hinsken Rauen Frau Dr. Wilms Bauer Höffkes Rawe Wilz Bayha Höpfinger Reddemann Wimmer (Neuss) Dr. Becker (Frankfurt) Hörster Regenspurger Windelen Biehle Dr. Hoffacker Repnik Frau Dr. Wisniewski Dr. Blens Frau Hoffmann (Soltau) Dr. Riedl (München) Wissmann Dr. Blüm Dr. Hornhues Dr. Riesenhuber Dr. Wittmann Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 8007

Würzbach Großmann Dr. Scheer Bredehorn Dr. Wulff Dr. Haack Scherrer Cronenberg (Arnsberg) Zeitlmann Haack (Extertal) Schluckebier Eimer (Fürth) Zierer Frau Hämmerle Schmidt (München) Engelhard Dr. Zimmermann Frau Dr. Hartenstein Frau Schmidt (Nürnberg) Dr. Feldmann Zink Hasenfratz Schmidt (Salzgitter) Frau Folz-Steinacker Dr. Hauchler Dr. Schmude Funke Dr. Hauff Schreiner Gallus Berliner Abgeordnete Heistermann Schröer (Mülheim) Gattermann Heyenn Schütz Gries Buschbom Hiller (Lübeck) Seidenthal Grüner Feilcke Dr. Holtz Frau Seuster Frau Dr. Hamm-Brücher Kalisch Horn Sielaff Dr. Haussmann Kittelmann Huonker Sieler (Amberg) Ibrügger Singer Dr. Hirsch Dr. Mahlo Jahn (Marburg) Dr. Soell Dr. Hitschler Dr. Neuling Jaunich Frau Dr. Sonntag-Wolgast Dr. Hoyer Dr. Pfennig Jungmann Dr. Sperling Irmer Schulze (Berlin) Kastning Stahl (Kempen) Kleinert (Hannover) Straßmeir Kiehm Steiner Kohn Kirschner Frau Steinhauer Dr.-Ing. Laermann Kißlinger Stiegler Dr. Graf Lambsdorff SPD Klein (Dieburg) Dr. Struck Mischnick Klose Frau Terborg Neuhausen Frau Adler Kolbow Tietjen Nolting Dr. Ahrens Koltzsch Frau Dr. Timm Paintner Amling Koschnick Frau Traupe Richter Andres Kretkowski Urbaniak Rind Antretter Kühbacher Vahlberg Ronneburger Bachmaier Kuhlwein Verheugen Schäfer (Mainz) Bahr Lambinus Voigt (Frankfurt) Frau Dr. Segall Bamberg Leidinger Frau Dr. Wegner Frau Seiler-Albring Becker (Nienberge) Lennartz Weiermann Dr. Solms Frau Becker-Inglau Leonhart Frau Weiler Dr. Thomae Bernrath Lohmann (Witten) Weisskirchen (Wiesloch) Timm Bindig Lutz Dr. Wernitz Dr. Weng (Gerlingen) Frau Blunck Frau Dr. Martiny-Glotz Westphal Wolfgramm (Göttingen) Dr. Böhme (Unna) Frau Matthäus-Maier Dr. Wieczorek Frau Würfel Börnsen (Ritterhude) Menzel Wieczorek (Duisburg) Zywietz Brück Dr. Mertens (Bottrop) Frau Wieczorek-Zeul Büchler (Hof) Müller (Düsseldorf) Wiefelspütz Büchner (Speyer) Müller (Schweinfurt) von der Wiesche Berliner Abgeordneter Dr. von Bülow Müntefering Wimmer (Neuötting) Frau Bulmahn Nagel Dr. de With Hoppe Buschfort Nehm Wittich Catenhusen Frau Dr. Niehuis Würtz Frau Conrad Dr. Niese Zander Conradi Dr. Nöbel Zeitler Frau Odendahl Frau Dr. Däubler-Gmelin Zumkley Daubertshäuser Oesinghaus Enthalten Diller Oostergetelo Opel SPD Dreßler Berliner Abgeordnete Duve Dr. Osswald Dr. Ehmke (Bonn) Paterna Dr. Apel Dr. Emmerlich Pauli Egert Dr. Ehrenberg Erler Dr. Penner Heimann Gerster (Worms) Esters Peter (Kassel) Frau Luuk Frau Dr. Götte Ewen Pfuhl Dr. Mitzscherling Grunenberg Frau Faße Dr. Pick Stobbe Dr. Jens Fischer (Homburg) Porzner Dr. Vogel Jung (Düsseldorf) Frau Fuchs (Köln) Purps Wartenberg (Berlin) Müller (Pleisweiler-Oberho- Frau Fuchs (Verl) Rappe (Hildesheim) fen) Frau Ganseforth Reimann Niggemeier Gansel Frau Renger FDP Reschke Dr. Gautier Reuschenbach Roth Gilges Reuter Frau Dr. Adam-Schwaetzer Schäfer (Offenburg) Dr. Glotz Rixe Baum Frau Dr. Skarpelis-Sperk Graf Schanz Beckmann Frau Weyel 8008 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Endgültiges Ergebnis Nr. 35

Abgegebene Stimmen: 460 und 20 Berliner Abgeordnete; davon ja: 36 und 2 Berliner Abgeordnete nein: 408 und 18 Berliner Abgeordnete enthalten: 16

Ja Böhm (Melsungen) Frau Hürland-Büning Frau Rönsch (Wiesbaden) Börnsen (Bönstrup) Dr. Hüsch Frau Roitzsch (Quickborn) Dr. Rose DIE GRÜNEN Dr. Bötsch Graf Huyn Bohl Jäger Rossmanith Frau Beck-Oberdorf Bohlsen Dr. Jahn (Münster) Roth (Gießen) Frau Beer Borchert Dr. Jobst Rühe Brauer Breuer Jung (Limburg) Dr. Rüttgers Dr. Daniels (Regensburg) Bühler (Bruchsal) Jung (Lörrach) Ruf Ebermann Carstens (Emstek) Kalb Sauer (Salzgitter) Frau Eid Carstensen (Nordstrand) Dr.-Ing. Kansy Sauer (Stuttgart) Frau Flinner Clemens Dr. Kappes Sauter (Epfendorf) Frau Garbe Dr. Czaja Frau Karwatzki Dr. Schäuble Häfner Dr. Daniels (Bonn) Kiechle Scharrenbroich Frau Hensel Daweke Klein (München) Schemken Frau Hillerich Frau Dempwolf Dr. Köhler (Wolfsburg) Scheu Hoss Deres Kolb Schmidbauer Hüser Dörflinger Kossendey Schmitz (Baesweiler) Kleinert (Marburg) Doss Kraus von Schmude Dr. Knabe Dr. Dregger Krey Freiherr von Schorlemer Kreuzeder Echternach Kroll-Schlüter Schreiber Frau Krieger Eigen Dr. Kronenberg Dr. Schroeder (Freiburg) Dr. Lippelt (Hannover) Engelsberger Dr. Kunz (Weiden) Schulhoff Dr. Mechtersheimer Eylmann Lamers Dr. Schulte Frau Nickels Dr. Faltlhauser Dr. Lammert (Schwäbisch Gmünd) Frau Oesterle-Schwerin Dr. Fell Dr. Langner Schwarz Frau Rust Fellner Lattmann Dr. Schwarz-Schilling Frau Saibold Frau Fischer Dr. Laufs Dr. Schwörer Frau Schilling Fischer (Hamburg) Lenzer Seehofer Schily Francke (Hamburg) Frau Limbach Seesing Frau Schmidt-Bott Dr. Friedmann Link (Diepholz) Seiters Frau Schoppe Dr. Friedrich Link (Frankfurt) Spilker Frau Teubner Fuchtel Linsmeier Spranger Frau Unruh Funk (Gutenzell) Lintner Dr. Sprung Frau Vennegerts Ganz (St. Wendel) Dr. Lippold (Offenbach) Dr. Stark (Nürtingen) Volmer Frau Geiger Louven Dr. Stavenhagen Weiss (München) Geis Lowack Dr. Stercken Wetzel Dr. von Geldern Maaß Dr. Stoltenberg Frau Wilms-Kegel Gerstein Frau Männle Strube Frau Wollny Gerster (Mainz) Magin Susset Glos Marschewski Tillmann Dr. Göhner Dr. Meyer zu Bentrup Dr. Uelhoff Berliner Abgeordnete Dr. Götz Michels Uldall Gröbl Dr. Möller Dr. Unland Frau Olms Dr. Grünewald Dr. Müller Frau Verhülsdonk Sellin Günther Müller (Wadern) Vogel (Ennepetal) Dr. Häfele Nelle Vogt (Düren) Harries Neumann (Bremen) Dr. Voigt (Northeim) Fraktionslos Frau Hasselfeldt Niegel Dr. Vondran Hauser (Esslingen) Dr. Olderog Dr. Voss Wüppesahl Hauser (Krefeld) Oswald Dr. Waffenschmidt Hedrich Frau Pack Dr. Waigel Freiherr Heereman von Pesch Graf von Waldburg-Zeil Zuydtwyck Petersen Dr. Warnke Nein Frau Dr. Hellwig Pfeffermann Dr. Warrikoff Helmrich Pfeifer Dr. von Wartenberg CDU/CSU Dr. Hennig Dr. Pinger Weiß (Kaiserslautern) Herkenrath Dr. Pohlmeier Werner (Ulm) Dr. Abelein Hinrichs Dr. Probst Frau Will-Feld Austermann Hinsken Rauen Frau Dr. Wilms Bauer Höffkes Rawe Wilz Bayha Höpfinger Reddemann Wimmer (Neuss) Dr. Becker (Frankfurt) Hörster Regenspurger Windelen Biehle Dr. Hoffacker Repnik Frau Dr. Wisniewski Dr. Blens Frau Hoffmann (Soltau) Dr. Riedl (München) Wissmann Dr. Blüm Dr. Hornhues Dr. Riesenhuber Dr. Wittmann Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 8009

Würzbach Dr. Haack Schmidt (München) Dr. Feldmann Dr. Wulff Haack (Extertal) Frau Schmidt (Nürnberg) Frau Folz-Steinacker Zeitlmann Frau Hämmerle Schmidt (Salzgitter) Funke Zierer Frau Dr. Hartenstein Dr. Schmude Gallus Dr. Zimmermann Hasenfratz Schreiner Gattermann Zink Dr. Hauchler Schröer (Mülheim) Gries Dr. Hauff Schütz Grüner Heistermann Seidenthal Dr. Haussmann Berliner Abgeordnete Heyenn Frau Seuster Heinrich Hiller (Lübeck) Sielaff Dr. Hirsch Buschbom Dr. Holtz Sieler (Amberg) Dr. Hitschler Feilcke Horn Singer Dr. Hoyer Kalisch Huonker Dr. Soell Irmer Kittelmann Ibrügger Frau Dr. Sonntag-Wolgast Kleinert (Hannover) Lummer Jahn (Marburg) Dr. Sperling Kohn Dr. Mahlo Jaunich Stahl (Kempen) Dr.-Ing. Laermann Dr. Neuling Jungmann Steiner Dr. Graf Lambsdorff Dr. Pfennig Kastning Frau Steinhauer Mischnick Schulze (Berlin) Kiehm Stiegler Neuhausen Straßmeir Kirschner Dr. Struck Nolting Kißlinger Frau Terborg Paintner Klein (Dieburg) Tietjen Richter SPD Kolbow Frau Dr. Timm Rind Koltzsch Frau Traupe Frau Adler Koschnick Ronneburger Urbaniak Schäfer (Mainz) Dr. Ahrens Kretkowski Vahlberg Frau Dr. Segall Amling Kühbacher Verheugen Frau Seiler-Albring Andres Kuhlwein Voigt (Frankfurt) Dr. Sohns Antretter Lambinus Frau Dr. Wegner Dr. Thomae Bachmaier Leidinger Weiermann Bahr Lennartz Frau Weiler Timm Bamberg Leonhart Weisskirchen (Wiesloch) Dr. Weng (Gerlingen) Becker (Nienberge) Lohmann (Witten) Dr. Wernitz Wolfgramm (Göttingen) Frau Becker-Inglau Lutz Westphal Frau Würfel Bernrath Frau Dr. Martiny-Glotz Dr. Wieczorek Zywietz Bindig Frau Matthäus-Maier Wieczorek (Duisburg) Frau Blunck Menzel Frau Wieczorek-Zeul Dr. Böhme (Unna) Dr. Mertens (Bottrop) Wiefelspütz Berliner Abgeordneter Börnsen (Ritterhude) Müller (Düsseldorf) von der Wiesche Brück Müller (Schweinfurt) Wimmer (Neuötting) Hoppe Büchler (Hof) Müntefering Dr. de With Büchner (Speyer) Nagel Wittich Dr. von Billow Nehm Würtz Frau Bulmahn Frau Dr. Niehuis Zander Buschfort Dr. Niese Zeitler Enthalten Catenhusen Dr. Nöbel Zumkley Frau Conrad Frau Odendahl Conradi Oesinghaus SPD Frau Dr. Däubler-Gmelin Oostergetelo Berliner Abgeordnete Daubertshäuser Opel Dr. Apel Diller Dr. Osswald Dr. Ehrenberg Dreßler Paterna Egert Gerster (Worms) Duve Pauli Heimann Frau Dr. Götte Dr. Ehmke (Bonn) Dr. Penner Frau Luuk Grunenberg Dr. Emmerlich Peter (Kassel) Dr. Mitzscherling Dr. Jens Erler Pfuhl Stobbe Jung (Düsseldorf) Esters Dr. Pick Dr. Vogel Klose Ewen Porzner Wartenberg (Berlin) Müller (Pleisweiler) Frau Faße Purps Niggemeier Fischer (Homburg) Rappe (Hildesheim) Reschke Frau Fuchs (Köln) Reimann FDP Roth Frau Fuchs (Verl) Frau Renger Schäfer (Offenburg) Frau Ganseforth Reuschenbach Frau Dr. Adam-Schwaetzer Frau Dr. Skarpelis-Sperk Gansel Reuter Baum Frau Weyel Dr. Gautier Rixe Beckmann Gilges Schanz Bredehorn Dr. Glotz Dr. Scheer Cronenberg (Arnsberg) FDP Graf Scherrer Eimer (Fürth) Großmann Schluckebier Engelhard Frau Dr. Hamm-Brücher 8010 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Endgültiges Ergebnis Nr. 36

Abgegebene Stimmen: 460 und 20 Berliner Abgeordnete; davon ja: 36 und 2 Berliner Abgeordnete nein: 410 und 18 Berliner Abgeordnete enthalten: 14

Ja Böhm (Melsungen) Frau Hürland-Büning Frau Rönsch (Wiesbaden) Börnsen (Bönstrup) Dr. Hüsch Frau Roitzsch (Quickborn) DIE GRÜNEN Dr. Bötsch Graf Huyn Dr. Rose Bohl Jäger Rossmanith Frau Beck-Oberdorf Bohlsen Dr. Jahn (Münster) Roth (Gießen) Frau Beer Borchert Dr. Jobst Rühe Brauer Breuer Jung (Limburg) Dr. Rüttgers Dr. Daniels (Regensburg) Bühler (Bruchsal) Jung (Lörrach) Ruf Ebermann Carstens (Emstek) Kalb Sauer (Salzgitter) Frau Eid Carstensen (Nordstrand) Dr.-Ing. Kansy Sauer (Stuttgart) Frau Flinner Clemens Dr. Kappes Sauter (Epfendorf) Frau Garbe Dr. Czaja Frau Karwatzki Dr. Schäuble Häfner Dr. Daniels (Bonn) Kiechle Scharrenbroich Frau Hensel Daweke Klein (München) Schemken Frau Hillerich Frau Dempwolf Dr. Köhler (Wolfsburg) Scheu Hoss Deres Kolb Schmidbauer Hüser Dörflinger Kossendey Schmitz (Baesweiler) Kleinert (Marburg) Doss Kraus von Schmude Dr. Knabe Dr. Dregger Krey Freiherr von Schorlemer Kreuzeder Echternach Kroll-Schlüter Schreiber Frau Krieger Eigen Dr. Kronenberg Dr. Schroeder (Freiburg) Dr. Lippelt (Hannover) Engelsberger Dr. Kunz (Weiden) Schulhoff Dr. Mechtersheimer Eylmann Lamers Dr. Schulte Frau Nickels Dr. Faltlhauser Dr. Lammert (Schwäbisch Gmünd) Frau Oesterle-Schwerin Dr. Fell Dr. Langner Schwarz Frau Rust Fellner Lattmann Dr. Schwarz-Schilling Frau Saibold Frau Fischer Dr. Laufs Dr. Schwörer Frau Schilling Fischer (Hamburg) Lenzer Seehofer Schily Francke (Hamburg) Frau Limbach Seesing Frau Schmidt-Bott Dr. Friedmann Link (Diepholz) Seiters Frau Schoppe Dr. Friedrich Link (Frankfurt) Spilker Frau Teubner Fuchtel Linsmeier Spranger Frau Unruh Funk (Gutenzell) Lintner Dr. Sprung Frau Vennegerts Ganz (St. Wendel) Dr. Lippold (Offenbach) Dr. Stark (Nürtingen) Volmer Frau Geiger Louven Dr. Stavenhagen Weiss (München) Geis Lowack Dr. Stercken Wetzel Dr. von Geldern Maaß Dr. Stoltenberg Frau Wilms-Kegel Gerstein Frau Männle Strube Frau Wollny Gerster (Mainz) Magin Susset Glos Marschewski Tillmann Dr. Göhner Dr. Meyer zu Bentrup Dr. Uelhoff Berliner Abgeordnete Dr. Götz Michels Uldall Gröbl Dr. Möller Dr. Unland Frau Olms Dr. Grünewald Dr. Müller Frau Verhülsdonk Sellin Günther Müller (Wadern) Vogel (Ennepetal) Dr. Häfele Nelle Vogt (Duren) Harries Neumann (Bremen) Dr. Voigt (Northeim) Fraktionslos Frau Hasselfeldt Niegel Dr. Vondran Hauser (Esslingen) Dr. Olderog Dr. Voss Wüppesahl Hauser (Krefeld) Oswald Dr. Waffenschmidt Hedrich Frau Pack Dr. Waigel Freiherr Heereman von Pesch Graf von Waldburg-Zeil Zuydtwyck Petersen Dr. Warnke Nein Frau Dr. Hellwig Pfeffermann Dr. Warrikoff Helmrich Pfeifer Dr. von Wartenberg CDU/CSU Dr. Hennig Dr. Pinger Weiß (Kaiserslautern) Herkenrath Dr. Pohlmeier Werner (Ulm) Dr. Abelein Hinrichs Dr. Probst Frau Will-Feld Austermann Hinsken Rauen Frau Dr. Wilms Bauer Höffkes Rawe Wilz Bayha Höpfinger Reddemann Wimmer (Neuss) Dr. Becker (Frankfurt) Hörster Regenspurger Windelen Biehle Dr. Hoffacker Repnik Frau Dr. Wisniewski Dr. Blens Frau Hoffmann (Soltau) Dr. Riedl (München) Wissmann Dr. Blüm Dr. Hornhues Dr. Riesenhuber Dr. Wittmann Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 8011

Würzbach Großmann Dr. Scheer Bredehorn Dr. Wulff Dr. Haack Scherrer Cronenberg (Arnsberg) Zeitlmann Haack (Extertal) Schluckebier Eimer (Fürth) Zierer Frau Hämmerle Schmidt (München) Engelhard Dr. Zimmermann Frau Dr. Hartenstein Frau Schmidt (Nürnberg) Dr. Feldmann Zink Hasenfratz Schmidt (Salzgitter) Frau Folz-Steinacker Dr. Hauchler Dr. Schmude Funke Dr. Hauff Schreiner Gallus Berliner Abgeordnete Heistermann Schröer (Mülheim) Gattermann Heyenn Schütz Gries Buschbom Hiller (Lübeck) Seidenthal Grüner Feilcke Dr. Holtz Frau Seuster Frau Dr. Hamm-Brücher Kalisch Horn Sielaff Dr. Haussmann Kittelmann Huonker Sieler (Amberg) Heinrich Lummer Ibrügger Singer Dr. Hirsch Dr. Mahlo Jahn (Marburg) Dr. Soell Dr. Hitschler Dr. Neuling Jaunich Frau Dr. Sonntag-Wolgast Dr. Hoyer Dr. Pfennig Jungmann Dr. Sperling Irmer Schulze (Berlin) Kastning Stahl (Kempen) Kleinert (Hannover) Straßmeir Kiehm Steiner Kohn Kirschner Frau Steinhauer Dr.-Ing. Laermann Kißlinger Stiegler SPD Klein (Dieburg) Dr. Graf Lambsdorff Dr. Struck Mischnick Klose Frau Terborg Frau Adler Kolbow Neuhausen Tietjen Nolting Dr. Ahrens Koltzsch Frau Dr. Timm Amling Koschnick Paintner Frau Traupe Richter Andres Kretkowski Urbaniak Rind Antretter Kühbacher Vahlberg Ronneburger Bachmaier Kuhlwein Verheugen Schäfer (Mainz) Bahr Lambinus Voigt (Frankfurt) Frau Dr. Segall Bamberg Leidinger Frau Dr. Wegner Frau Seiler-Albring Becker (Nienberge) Lennartz Weiermann Frau Becker-Inglau Leonhart Frau Weiler Dr. Solms Dr. Thomae Bernrath Lohmann (Witten) Weisskirchen (Wiesloch) Bindig Lutz Dr. Wernitz Timm Frau Blunck Frau Dr. Martiny-Glotz Westphal Dr. Weng (Gerlingen) Dr. Böhme (Unna) Frau Matthäus-Maier Dr. Wieczorek Wolfgramm (Göttingen) Börnsen (Ritterhude) Menzel Wieczorek (Duisburg) Frau Würfel Brück Dr. Mertens (Bottrop) Frau Wieczorek-Zeul Zywietz Büchler (Hof) Müller (Düsseldorf) Wiefelspütz Büchner (Speyer) Müller (Schweinfurt) von der Wiesche Dr. von Bülow Müntefering Wimmer (Neuötting) Berliner Abgeordneter Frau Bulmahn Nagel Dr. de With Buschfort Nehm Wittich Hoppe Catenhusen Frau Dr. Niehuis Würtz Frau Conrad Dr. Niese Zander Conradi Dr. Nöbel Zeitler Frau Dr. Däubler-Gmelin Frau Odendahl Daubertshäuser Oesinghaus Zumkley Diller Oostergetelo Enthalten Dreßler Opel Berliner Duve Dr. Osswald Abgeordnete SPD Dr. Ehmke (Bonn) Paterna Dr. Emmerlich Pauli Egert Dr. Apel Erler Dr. Penner Heimann Dr. Ehrenberg Esters Peter (Kassel) Frau Luuk Gerster (Worms) Ewen Pfuhl Dr. Mitzscherling Frau Dr. Götte Frau Faße Dr. Pick Stobbe Grunenberg Fischer (Homburg) Porzner Dr. Vogel Dr. Jens Frau Fuchs (Köln) Purps Wartenberg (Berlin) Jung (Düsseldorf) Frau Fuchs (Verl) Rappe (Hildesheim) Müller (Pleisweiler) Frau Ganseforth Reimann Niggemeier Gansel Frau Renger FDP Reschke Dr. Gautier Reuschenbach Roth Gilges Reuter Frau Dr. Adam-Schwaetzer Schäfer (Offenburg) Dr. Glotz Rixe Baum Frau Dr. Skarpelis-Sperk Graf Schanz Beckmann Frau Weyel 8012 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Endgültiges Ergebnis Nr. 37

Abgegebene Stimmen: 460 und 20 Berliner Abgeordnete; davon ja: 199 und 9 Berliner Abgeordnete nein: 251 und 11 Berliner Abgeordnete enthalten: 10

Ja Jaunich Frau Seuster Kleinert (Marburg) Dr. Jens Sielaff Dr. Knabe SPD Jung (Düsseldorf) Sieler (Amberg) Kreuzeder Jungmann Singer Frau Krieger Frau Adler Kastning Frau Dr. Skarpelis-Sperk Dr. Lippelt (Hannover) Dr. Ahrens Kiehm Dr. Soell Dr. Mechtersheimer Amling Kirschner Frau Dr. Sonntag-Wolgast Frau Nickels Andres Kißlinger Dr. Sperling Frau Oesterle-Schwerin Antretter Klein (Dieburg) Steiner Frau Rust Bachmaier Klose Frau Steinhauer Frau Saibold Bahr Kolbow Stiegler Frau Schilling Bamberg Koltzsch Dr. Struck Schily Becker (Nienberge) Koschnick Frau Terborg Frau Schmidt-Bott Frau Becker-Inglau Kretkowski Tietjen Frau Schoppe Bernrath Kühbacher Frau Dr. Timm Frau Teubner Bindig Kuhlwein Frau Traupe Frau Unruh Frau Blunck Lambinus Urbaniak Frau Vennegerts Dr. Böhme (Unna) Leidinger Vahlberg Volmer Börnsen (Ritterhude) Lennartz Verheugen Weiss (München) Brück Leonhart Voigt (Frankfurt) Wetzel Büchler (Hof) Lohmann (Witten) Frau Dr. Wegner Frau Wilms-Kegel Büchner (Speyer) Lutz Weiermann Frau Wollny Dr. von Billow Frau Dr. Martiny-Glotz Frau Weiler Frau Bulmahn Frau Matthäus-Maier Weisskirchen (Wiesloch) Buschfort Menzel Westphal Berliner Abgeordnete Catenhusen Dr. Mertens (Bottrop) Frau Weyel Frau Conrad Müller (Düsseldorf) Dr. Wieczorek Frau Olms Conradi Müller (Pleisweiler) Wieczorek (Duisburg) Sellin Frau Dr. Däubler-Gmelin Müller (Schweinfurt) Frau Wieczorek-Zeul Daubertshäuser Müntefering Wiefelspütz Diller Nehm von der Wiesche Fraktionslos Dreßler Frau Dr. Niehuis Wimmer (Neuötting) Duve Dr. Niese Dr. de With Wüppesahl Dr. Ehmke (Bonn) Dr. Nöbel Wittich Dr. Emmerlich Frau Odendahl Zander Erler Oesinghaus Zeitler Esters Oostergetelo Zumkley Ewen Opel Frau Faße Dr. Osswald Fischer (Homburg) Paterna Berliner Abgeordnete Nein Frau Fuchs (Köln) Pauli Frau Fuchs (Verl) Dr. Penner Egert CDU/CSU Frau Ganseforth Peter (Kassel) Heimann Gansel Dr. Pick Frau Luuk Dr. Abelein Dr. Gautier Porzner Dr. Mitzscherling Austermann Gerster (Worms) Purps Stobbe Bauer Gilges Reimann Dr. Vogel Bayha Dr. Glotz Frau Renger Wartenberg (Berlin) Dr. Becker (Frankfurt) Frau Dr. Götte Reschke Biehle Graf Reuter Dr. Blens Großmann Rixe DIE GRÜNEN Dr. Blüm Dr. Haack Roth Böhm (Melsungen) Haack (Extertal) Schäfer (Offenburg) Frau Beck-Oberdorf Börnsen (Bönstrup) Frau Hämmerle Schanz Frau Beer Dr. Bötsch Hasenfratz Dr. Scheer Brauer Bohl Dr. Hauchler Scherrer Dr. Daniels (Regensburg) Bohlsen Dr. Hauff Schluckebier Ebermann Borchert Heistermann Schmidt (München) Frau Eid Breuer Heyenn Frau Schmidt (Nürnberg) Frau Flinner Bühler (Bruchsal) Hiller (Lübeck) Schmidt (Salzgitter) Frau Garbe Carstens (Emstek) Dr. Holtz Dr. Schmude Häfner Carstensen (Nordstrand) Horn Schreiner Frau Hensel Clemens Huonker Schröer (Mülheim) Frau Hillerich Dr. Czaja Ibrügger Schütz Hoss Dr. Daniels (Bonn) Jahn (Marburg) Seidenthal Hüser Daweke Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 8013

Frau Dempwolf Kroll-Schlüter Schwarz FDP Deres Dr. Kronenberg Dr. Schwarz-Schilling Dörflinger Dr. Kunz (Weiden) Dr. Schwörer Frau Dr. Adam-Schwaetzer Doss Lamers Seehofer Baum Dr. Dregger Dr. Lammert Seesing Beckmann Echternach Dr. Langner Seiters Bredehorn Eigen Lattmann Spilker Cronenberg (Arnsberg) Engelsberger Dr. Laufs Spranger Eimer (Fürth) Eylmann Lenzer Dr. Sprung Engelhard Dr. Faltlhauser Frau Limbach Dr. Stark (Nürtingen) Dr. Feldmann Dr. Fell Link (Diepholz) Dr. Stavenhagen Frau Folz-Steinacker Fellner Link (Frankfurt) Dr. Stercken Funke Frau Fischer Linsmeier Dr. Stoltenberg Gallus Fischer (Hamburg) Lintner Strube Gattermann Dr. (Offenbach) Susset Francke (Hamburg) Lippold Gries Dr. Friedmann Louven Tillmann Grüner Dr. Friedrich Lowack Dr. Uelhoff Fuchtel Maaß Uldall Frau Dr. Hamm-Brücher Funk (Gutenzell) Frau Männle Dr. Unland Dr. Haussmann Ganz (St. Wendel) Magin Frau Verhülsdonk Heinrich Frau Geiger Marschewski Vogel (Ennepetal) Dr. Hirsch Geis Dr. Meyer zu Bentrup Vogt (Duren) Dr. Hitschler Dr. von Geldern Michels Dr. Voigt (Northeim) Dr. Hoyer Gerstein Dr. Möller Dr. Vondran Irmer Gerster (Mainz) Dr. Müller Dr. Voss Kleinert (Hannover) Glos Müller (Wadern) Dr. Waffenschmidt Kohn Dr. Göhner Nelle Dr. Waigel Dr.-Ing. Laermann Dr. Götz Neumann (Bremen) Graf von Waldburg-Zeil Dr. Graf Lambsdorff Gröbl Niegel Dr. Warnke Mischnick Dr. Grünewald Dr. Olderog Dr. Warrikoff Neuhausen Günther Oswald Dr. von Wartenberg Nolting Dr. Häfele Frau Pack Weiß (Kaiserslautern) Paintner Harries Pesch Werner (Ulm) Richter Frau Hasselfeldt Petersen Frau Will-Feld Rind Hauser (Esslingen) Pfeffermann Frau Dr. Wilms Ronneburger Hauser (Krefeld) Pfeifer Wilz Schäfer (Mainz) Hedrich Dr. Pinger Wimmer (Neuss) Frau Dr. Segall Freiherr Heereman von Dr. Pohlmeier Windelen Frau Seiler-Albring Zuydtwyck Dr. Probst Frau Dr. Wisniewski Dr. Solms Rauen Wissmann Frau Dr. Hellwig Dr. Thomae Helmrich Rawe Dr. Wittmann Timm Dr. Hennig Reddemann Würzbach Herkenrath Regenspurger Dr. Wulff Dr. Weng (Gerlingen) Hinrichs Repnik Zeitlmann Wolfgramm (Göttingen) Hinsken Dr. Riedl (München) Zierer Frau Würfel Höffkes Dr. Riesenhuber Dr. Zimmermann Zywietz Höpfinger Frau Rönsch (Wiesbaden) Zink Hörster Frau Roitzsch (Quickborn) Dr. Hoffacker Dr. Rose Berliner Abgeordneter Frau Hoffmann (Soltau) Rossmanith Dr. Hornhues Roth (Gießen) Berliner Abgeordnete Hoppe Frau Hürland-Büning Rühe Dr. Hüsch Dr. Rüttgers Buschbom Graf Huyn Ruf Feilcke Jäger Sauer (Salzgitter) Kalisch Dr. Jahn (Münster) Sauer (Stuttgart) Kittelmann Dr. Jobst Sauter (Epfendorf) Lummer Enthalten Jung (Limburg) Dr. Schäuble Dr. Mahlo SPD Jung (Lörrach) Scharrenbroich Dr. Neuling Kalb Schemken Dr. Pfennig Dr.-Ing. Kansy Scheu Schulze (Berlin) Dr. Apel Dr. Kappes Schmidbauer Straßmeir Dr. Ehrenberg Frau Karwatzki Schmitz (Baesweiler) Grunenberg Kiechle von Schmude Frau Dr. Hartenstein Klein (München) Freiherr von Schorlemer Nagel Dr. Köhler (Wolfsburg) Schreiber Niggemeier Kolb Dr. Schroeder (Freiburg) SPD Rappe (Hildesheim) Kossendey Schulhoff Reuschenbach Kraus Dr. Schulte Pfuhl Stahl (Kempen) Krey (Schwäbisch Gmünd) Würtz Dr. Wernitz 8014 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Endgültiges Ergebnis Nr. 38

Abgegebene Stimmen: 460 und 20 Berliner Abgeordnete; davon ja: 200 und 9 Berliner Abgeordnete nein: 252 und 11 Berliner Abgeordnete enthalten: 8

Ja Jahn (Marburg) Seidenthal Hüser Jaunich Frau Seuster Kleinert (Marburg) SPD Dr. Jens Sielaff Dr. Knabe Jung (Düsseldorf) Sieler (Amberg) Kreuzeder Frau Adler Jungmann Singer Frau Krieger Dr. Ahrens Kastning Frau Dr. Skarpelis-Sperk Dr. Lippelt (Hannover) Amling Kiehm Dr. Soell Dr. Mechtersheimer Andres Kirschner Frau Dr. Sonntag-Wolgast Frau Nickels Antretter Kißlinger Dr. Sperling Frau Oesterle-Schwerin Bachmaier Klein (Dieburg) Steiner Frau Rust Bahr Klose Frau Steinhauer Frau Saibold Bamberg Kolbow Stiegler Frau Schilling Becker (Nienberge) Koltzsch Dr. Struck Schily Frau Becker-Inglau Koschnick Frau Terborg Frau Schmidt-Bott Bernrath Kretkowski Tietjen Frau Schoppe Bindig Kühbacher Frau Dr. Timm Frau Teubner Frau Blunck Kuhlwein Frau Traupe Frau Unruh Dr. Böhme (Unna) Lambinus Urbaniak Frau Vennegerts Börnsen (Ritterhude) Leidinger Vahlberg Volmer Brück Lennartz Verheugen Weiss (München) Büchler (Hof) Leonhart Voigt (Frankfurt) Wetzel Büchner (Speyer) Lohmann (Witten) Frau Dr. Wegner Frau Wilms-Kegel Dr. von Bülow Lutz Weiermann Frau Wollny Frau Bulmahn Frau Dr. Martiny-Glotz Frau Weiler Buschfort Frau Matthäus-Maier Weisskirchen (Wiesloch) Catenhusen Menzel Westphal Berliner Abgeordnete Frau Conrad Dr. Mertens (Bottrop) Frau Weyel Conradi Müller (Düsseldorf) Dr. Wieczorek Frau Olms Frau Dr. Däubler-Gmelin Müller (Pleisweiler) Wieczorek (Duisburg) Sellin Daubertshäuser Müller (Schweinfurt) Frau Wieczorek-Zeul Diller Müntefering Wiefelspütz Dreßler Nehm von der Wiesche Fraktionslos Duve Frau Dr. Niehuis Wimmer (Neuötting) Dr. Ehmke (Bonn) Dr. Niese Dr. de With Wüppesahl Dr. Emmerlich Dr. Nöbel Wittich Erler Frau Odendahl Zander Esters Oesinghaus Zeitler Ewen Oostergetelo Zumkley Frau Faße Opel Fischer (Homburg) Dr. Osswald Nein Frau Fuchs (Köln) Paterna Berliner Abgeordnete Frau Fuchs (Verl) Pauli CDU/CSU Frau Ganseforth Dr. Penner Egert Gansel Peter (Kassel) Heimann Dr. Abelein Dr. Gautier Dr. Pick Frau Luuk Austermann Gerster (Worms) Porzner Dr. Mitzscherling Bauer Gilges Purps Stobbe Bayha Dr. Glotz Reimann Dr. Vogel Dr. Becker (Frankfurt) Frau Dr. Götte Frau Renger Wartenberg (Berlin) Biehle Graf Reschke Dr. Blens Großmann Reuter Dr. Blüm Dr. Haack Rixe DIE GRÜNEN Böhm (Melsungen) Haack (Extertal) Roth Börnsen (Bönstrup) Frau Hämmerle Schäfer (Offenburg) Frau Beck-Oberdorf Dr. Bötsch Frau Dr. Hartenstein Schanz Frau Beer Bohl Hasenfratz Dr. Scheer Brauer Bohlsen Dr. Hauchler Scherrer Dr. Daniels (Regensburg) Borchert Dr. Hauff Schluckebier Ebermann Breuer Heistermann Schmidt (München) Frau Eid Bühler (Bruchsal) Heyenn Frau Schmidt (Nürnberg) Frau Flinner Carstens (Emstek) Hiller (Lübeck) Schmidt (Salzgitter) Frau Garbe Carstensen (Nordstrand) Dr. Holtz Dr. Schmude Häfner Clemens Horn Schreiner Frau Hensel Dr. Czaja Huonker Schröer (Mülheim) Frau Hillerich Dr. Daniels (Bonn) Ibrügger Schütz Hoss Daweke Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 8015

Frau Dempwolf Kroll-Schlüter Schwarz FDP Deres Dr. Kronenberg Dr. Schwarz-Schilling Dörflinger Dr. Kunz (Weiden) Dr. Schwörer Frau Dr. Adam-Schwaetzer Doss Lamers Seehofer Baum Dr. Dregger Dr. Lammert Seesing Beckmann Echternach Dr. Langner Seiters Bredehorn Eigen Lattmann Spilker Cronenberg (Arnsberg) Engelsberger Dr. Laufs Spranger Eimer (Fürth) Eylmann Lenzer Dr. Sprung Engelhard Dr. Faltlhauser Frau Limbach Dr. Stark (Nürtingen) Dr. Feldmann Dr. Fell Link (Diepholz) Dr. Stavenhagen Fellner Link (Frankfurt) Frau Folz-Steinacker Dr. Stercken Funke Frau Fischer Linsmeier Dr. Stoltenberg Fischer (Hamburg) Lintner Gallus Strube Gattermann Francke (Hamburg) Dr. Lippold (Offenbach) Susset Dr. Friedmann Gries Louven Tillmann Dr. Friedrich Lowack Grüner Dr. Uelhoff Fuchtel Maaß Frau Dr. Hamm-Brücher Funk (Gutenzell) Frau Männle Uldall Dr. Haussmann Dr. Unland Ganz (St. Wendel) Magin Heinrich Frau Verhülsdonk Frau Geiger Marschewski Dr. Hirsch Vogel (Ennepetal) Geis Dr. Meyer zu Bentrup Dr. Hitschler Dr. von Geldern Michels Vogt (Duren) Dr. Voigt (Northeim) Dr. Hoyer Gerstein Dr. Möller Irmer Gerster (Mainz) Dr. Müller Dr. Vondran Dr. Voss Kleinert (Hannover) Glos Müller (Wadern) Kohn Dr. Göhner Nelle Dr. Waffenschmidt Dr.-Ing. Laermann Dr. Götz Neumann (Bremen) Dr. Waigel Gröbl Niegel Graf von Waldburg-Zeil Dr. Graf Lambsdorff Dr. Grünewald Dr. Olderog Dr. Warnke Mischnick Günther Oswald Dr. Warrikoff Neuhausen Dr. Häfele Frau Pack Dr. von Wartenberg Nolting Harries Pesch Weiß (Kaiserslautern) Paintner Frau Hasselfeldt Petersen Werner (Ulm) Richter Hauser (Esslingen) Pfeffermann Frau Will-Feld Rind Hauser (Krefeld) Pfeifer Frau Dr. Wilms Ronneburger Hedrich Dr. Pinger Wilz Schäfer (Mainz) Freiherr Heereman von Dr. Pohlmeier Wimmer (Neuss) Frau Dr. Segall Zuydtwyck Dr. Probst Windelen Frau Seiler-Albring Frau Dr. Hellwig Rauen Frau Dr. Wisniewski Dr. Solms Helmrich Rawe Wissmann Dr. Thomae Dr. Hennig Reddemann Dr. Wittmann Timm Herkenrath Regenspurger Würzbach Dr. Weng (Gerlingen) Hinrichs Repnik Dr. Wulff Hinsken Dr. Riedl (München) Wolfgramm (Göttingen) Zeitlmann Frau Würfel Höffkes Dr. Riesenhuber Zierer Höpfinger Zywietz Frau Rönsch (Wiesbaden) Dr. Zimmermann Hörster Frau Roitzsch (Quickborn) Zink Dr. Hoffacker Dr. Rose Frau Hoffmann (Soltau) Rossmanith Berliner Abgeordneter Dr. Hornhues Roth (Gießen) Berliner Abgeordnete Frau Hürland-Büning Rühe Hoppe Dr. Hüsch Dr. Rüttgers Graf Huyn Ruf Buschbom Jäger Sauer (Salzgitter) Feilcke Dr. Jahn (Münster) Sauer (Stuttgart) Kalisch Dr. Jobst Sauter (Epfendorf) Kittelmann Jung (Limburg) Dr. Schäuble Lummer Jung (Lörrach) Scharrenbroich Dr. Mahlo Enthalten Kalb Schemken Dr. Neuling SPD Dr.-Ing. Kansy Scheu Dr. Pfennig Dr. Kappes Schmidbauer Schulze (Berlin) Frau Karwatzki Schmitz (Baesweiler) Straßmeir Dr. Apel Kiechle von Schmude Dr. Ehrenberg Klein (München) Freiherr von Schorlemer Grunenberg Dr. Köhler (Wolfsburg) Schreiber SPD Niggemeier Kolb Dr. Schroeder (Freiburg) Rappe (Hildesheim) Kossendey Schulhoff Nagel Reuschenbach Kraus Dr. Schulte Pfuhl Stahl (Kempen) Krey (Schwäbisch Gmünd) Würtz Dr. Wernitz 8016 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Endgültiges Ergebnis Nr. 39

Abgegebene Stimmen: 460 und 20 Berliner Abgeordnete; davon ja: 200 und 9 Berliner Abgeordnete nein: 252 und 11 Berliner Abgeordnete enthalten: 8

Ja Jahn (Marburg) Seidenthal Hüser Jaunich Frau Seuster Kleinert (Marburg) SPD Dr. Jens Sielaff Dr. Knabe Jung (Düsseldorf) Sieler (Amberg) Kreuzeder Frau Adler Jungmann Singer Frau Krieger Dr. Ahrens Kastning Frau Dr. Skarpelis-Sperk Dr. Lippelt (Hannover) Amling Kiehm Dr. Soell Dr. Mechtersheimer Andres Kirschner Frau Dr. Sonntag-Wolgast Frau Nickels Antretter Kißlinger Dr. Sperling Frau Oesterle-Schwerin Bachmaier Klein (Dieburg) Steiner Frau Rust Bahr Klose Frau Steinhauer Frau Saibold Bamberg Kolbow Stiegler Frau Schilling Becker (Nienberge) Koltzsch Dr. Struck Schily Frau Becker-Inglau Koschnick Frau Terborg Frau Schmidt-Bott Bernrath Kretkowski Tietjen Frau Schoppe Bindig Kühbacher Frau Dr. Timm Frau Teubner Frau Blunck Kuhlwein Frau Traupe Frau Unruh Dr. Böhme (Unna) Lambinus Urbaniak Frau Vennegerts Börnsen (Ritterhude) Leidinger Vahlberg Volmer Brück Lennartz Verheugen Weiss (München) Büchler (Hof) Leonhart Voigt (Frankfurt) Wetzel Büchner (Speyer) Lohmann (Witten) Frau Dr. Wegner Frau Wilms-Kegel Dr. von Billow Lutz Weiermann Frau Wollny Frau Bulmahn Frau Dr. Martiny-Glotz Frau Weiler Buschfort Frau Matthäus-Maier Weisskirchen (Wiesloch) Catenhusen Menzel Westphal Berliner Abgeordnete Frau Conrad Dr. Mertens (Bottrop) Frau Weyel Conradi Müller (Düsseldorf) Dr. Wieczorek Frau Olms Frau Dr. Däubler-Gmelin Müller (Pleisweiler) Wieczorek (Duisburg) Sellin Daubertshäuser Müller (Schweinfurt) Frau Wieczorek-Zeul Diller Müntefering Wiefelspütz Dreßler Nehm von der Wiesche Fraktionslos Duve Frau Dr. Niehuis Wimmer (Neuötting) Dr. Ehmke (Bonn) Dr. Niese Dr. de With Wüppesahl Dr. Emmerlich Dr. Nöbel Wittich Erler Frau Odendahl Zander Esters Oesinghaus Zeitler Ewen Oostergetelo Zumkley Frau Faße Opel Fischer (Homburg) Dr. Osswald Nein Frau Fuchs (Köln) Paterna Berliner Abgeordnete Frau Fuchs (Verl) Pauli CDU/CSU Frau Ganseforth Dr. Penner Egert Gansel Peter (Kassel) Heimann Dr. Abelein Dr. Gautier Dr. Pick Frau Luuk Austermann Gerster (Worms) Porzner Dr. Mitzscherling Bauer Gilges Purps Stobbe Bayha Dr. Glotz Reimann Dr. Vogel Dr. Becker (Frankfurt) Frau Dr. Götte Frau Renger Wartenberg (Berlin) Biehle Graf Reschke Dr. Blens Großmann Reuter Dr. Blüm Dr. Haack Rixe DIE GRÜNEN Böhm (Melsungen) Haack (Extertal) Roth Börnsen (Bönstrup) Frau Hämmerle Schäfer (Offenburg) Frau Beck-Oberdorf Dr. Bötsch Frau Dr. Hartenstein Schanz Frau Beer Bohl Hasenfratz Dr. Scheer Brauer Bohlsen Dr. Hauchler Scherrer Dr. Daniels (Regensburg) Borchert Dr. Hauff Schluckebier Ebermann Breuer Heistermann Schmidt (München) Frau Eid Bühler (Bruchsal) Heyenn Frau Schmidt (Nürnberg) Frau Flinner Carstens (Emstek) Hiller (Lübeck) Schmidt (Salzgitter) Frau Garbe Carstensen (Nordstrand) Dr. Holtz Dr. Schmude Häfner Clemens Horn Schreiner Frau Hensel Dr. Czaja Huonker Schröer (Mülheim) Frau Hillerich Dr. Daniels (Bonn) Ibrügger Schütz Hoss Daweke Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 8017

Frau Dempwolf Krey Dr. Schulte FDP Deres Kroll-Schlüter (Schwäbisch Gmünd) Dörflinger Dr. Kronenberg Schwarz Frau Dr. Adam-Schwaetzer Doss Dr. Kunz (Weiden) Dr. Schwarz-Schilling Baum Dr. Dregger Lamers Dr. Schwörer Beckmann Echternach Dr. Lammert Seehofer Bredehorn Eigen Dr. Langner Seesing Cronenberg (Arnsberg) Engelsberger Lattmann Seiters Eimer (Fürth) Eylmann Dr. Laufs Spilker Engelhard Spranger Dr. Faltlhauser Lenzer Dr. Feldmann Dr. Fell Frau Limbach Dr. Sprung Frau Folz-Steinacker Fellner Link (Diepholz) Dr. Stark (Nürtingen) Frau Fischer Link (Frankfurt) Dr. Stavenhagen Funke Fischer (Hamburg) Linsmeier Dr. Stercken Gallus Francke (Hamburg) Lintner Dr. Stoltenberg Gattermann Dr. Friedmann Dr. Lippold (Offenbach) Strube Gries Dr. Friedrich Louven Susset Grüner Fuchtel Lowack Tillmann Frau Dr. Hamm-Brücher Funk (Gutenzell) Maaß Dr. Uelhoff Dr. Haussmann Ganz (St. Wendel) Frau Männle Uldall Heinrich Frau Geiger Magin Dr. Unland Dr. Hirsch Geis Marschewski Frau Verhülsdonk Dr. Hitschler Dr. von Geldern Dr. Meyer zu Bentrup Vogel (Ennepetal) Dr. Hoyer Gerstein Michels Vogt (Duren) Irmer Gerster (Mainz) Dr. Möller Dr. Voigt (Northeim) Kleinert (Hannover) Dr. Vondran Glos Dr. Müller Kohn Dr. Göhner Müller (Wadern) Dr. Voss Dr.-Ing. Laermann Dr. Götz Nelle Dr. Waffenschmidt Gröbl Neumann (Bremen) Dr. Waigel Dr. Graf Lambsdorff Dr. Grünewald Niegel Graf von Waldburg-Zeil Mischnick Günther Dr. Olderog Dr. Warnke Neuhausen Dr. Häfele Oswald Dr. Warrikoff Nolting Harries Frau Pack Dr. von Wartenberg Paintner Frau Hasselfeldt Pesch Weiß (Kaiserslautern) Richter Hauser (Esslingen) Petersen Werner (Ulm) Rind Hauser (Krefeld) Pfeffermann Frau Will-Feld Ronneburger Hedrich Pfeifer Frau Dr. Wilms Schäfer (Mainz) Freiherr Heereman von Dr. Pinger Wilz Frau Dr. Segall Zuydtwyck Dr. Pohlmeier Wimmer (Neuss) Frau Seiler-Albring Frau Dr. Hellwig Dr. Probst Windelen Dr. Solms Helmrich Rauen Frau Dr. Wisniewski Dr. Thomae Dr. Hennig Rawe Wissmann Timm Herkenrath Reddemann Dr. Wittmann Hinrichs Regenspurger Würzbach Dr. Weng (Gerlingen) Hinsken Repnik Dr. Wulff Wolfgramm (Göttingen) Höffkes Dr. Riedl (München) Zeitlmann Frau Würfel Höpfinger Dr. Riesenhuber Zierer Zywietz Hörster Frau Rönsch (Wiesbaden) Dr. Zimmermann Dr. Hoffacker Frau Roitzsch (Quickborn) Zink Frau Hoffmann (Soltau) Dr. Rose Berliner Abgeordneter Dr. Hornhues Rossmanith Berliner Abgeordnete Frau Hürland-Büning Roth (Gießen) Hoppe Dr. Hüsch Rühe Buschbom Graf Huyn Dr. Rüttgers Feilcke Jäger Ruf Kalisch Dr. Jahn (Münster) Sauer (Salzgitter) Kittelmann Dr. Jobst Sauer (Stuttgart) Lummer Jung (Limburg) Sauter (Epfendorf) Enthalten Jung (Lörrach) Dr. Schäuble Dr. Mahlo Dr. Neuling SPD Kalb Scharrenbroich Dr. Pfennig Dr.-Ing. Kansy Schemken Schulze (Berlin) Dr. Apel Dr. Kappes Scheu Frau Karwatzki Schmidbauer Straßmeir Dr. Ehrenberg Kiechle Schmitz (Baesweiler) Grunenberg Klein (München) von Schmude SPD Niggemeier Dr. Köhler (Wolfsburg) Freiherr von Schorlemer Rappe (Hildesheim) Kolb Schreiber Nagel Reuschenbach Kossendey Dr. Schroeder (Freiburg) Pfuhl Stahl (Kempen) Kraus Schulhoff Würtz Dr. Wernitz 8018 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Endgültiges Ergebnis Nr. 40

Abgegebene Stimmen: 460 und 20 Berliner Abgeordnete; davon ja: 197 und 9 Berliner Abgeordnete nein: 251 und 11 Berliner Abgeordnete enthalten: 12

Ja Dr. Jens Sieler (Amberg) Kreuzeder Jung (Düsseldorf) Singer Frau Krieger Frau Dr. Skarpelis-Sperk Dr. Lippelt (Hannover) SPD Jungmann Kastning Dr. Soell Dr. Mechtersheimer Frau Nickels Frau Adler Kiehm Frau Dr. Sonntag-Wolgast Oesterle-Schwerin Dr. Ahrens Kirschner Dr. Sperling Frau Frau Rust Amling Kißlinger Steiner Frau Saibold Andres Klein (Dieburg) Frau Steinhauer Frau Schilling Antretter Klose Stiegler Schily Bachmaier Kolbow Dr. Struck Frau Schmidt-Bott Bahr Koltzsch Frau Terborg Becker (Nienberge) Kretkowski Tietjen Frau Schoppe Frau Teubner Frau Becker-Inglau Kühbacher Frau Dr. Timm Frau Unruh Bernrath Kuhlwein Frau Traupe Frau Vennegerts Bindig Lambinus Urbaniak Volmer Frau Blunck Leidinger Vahlberg Weiss (München) Dr. Böhme (Unna) Lennartz Verheugen Wetzel Börnsen (Ritterhude) Leonhart Voigt (Frankfurt) Frau Wilms-Kegel Brück Lohmann (Witten) Frau Dr. Wegner Frau Wollny Büchler (Hof) Lutz Weiermann Büchner (Speyer) Frau Dr. Martiny-Glotz Frau Weiler Frau Matthäus-Maier Weisskirchen (Wiesloch) Dr. von Bülow Berliner Abgeordnete Frau Bulmahn Menzel Westphal Buschfort Dr. Mertens (Bottrop) Frau Weyel Frau Olms Catenhusen Müller (Düsseldorf) Dr. Wieczorek Sellin Frau Conrad Müller (Pleisweiler) Wieczorek (Duisburg) Frau Dr. Däubler-Gmelin Müller (Schweinfurt) Frau Wieczorek-Zeul Daubertshäuser Müntefering Wiefelspütz Fraktionslos Diller Nehm von der Wiesche Frau Dr. Niehuis Wimmer (Neuötting) Dreßler Wüppesahl Duve Dr. Niese Dr. de With Dr. Ehmke (Bonn) Dr. Nöbel Wittich Dr. Emmerlich Frau Odendahl Zander Erler Oesinghaus Zeitler Esters Oostergetelo Zumkley Ewen Opel Frau Faße Dr. Osswald Nein Fischer (Homburg) Paterna Berliner Abgeordnete Frau Fuchs (Köln) Pauli CDU/CSU Frau Fuchs (Verl) Dr. Penner Egert Frau Ganseforth Peter (Kassel) Heimann Dr. Abelein Gansel Dr. Pick Frau Luuk Austermann Dr. Gautier Porzner Dr. Mitzscherling Bauer Gerster (Worms) Purps Stobbe Bayha Gilges Reimann Dr. Vogel Dr. Becker (Frankfurt) Dr. Glotz Frau Renger Wartenberg (Berlin) Biehle Frau Dr. Götte Reschke Dr. Blens Graf Reuter Dr. Blüm Großmann Rixe DIE GRÜNEN Böhm (Melsungen) Dr. Haack Roth Börnsen (Bönstrup) Haack (Extertal) Schäfer (Offenburg) Frau Beck-Oberdorf Dr. Bötsch Frau Hämmerle Schanz Frau Beer Bohl Frau Dr. Hartenstein Dr. Scheer Brauer Bohlsen Hasenfratz Scherrer Dr. Daniels (Regensburg) Borchert Dr. Hauchler Schluckebier Ebermann Breuer Dr. Hauff Schmidt (München) Frau Eid Bühler (Bruchsal) Heistermann Frau Schmidt (Nürnberg) Frau Flinner Carstens (Emstek) Heyenn Schmidt (Salzgitter) Frau Garbe Carstensen (Nordstrand) Hiller (Lübeck) Dr. Schmude Häfner Clemens Dr. Holtz Schreiner Frau Hensel Dr. Czaja Horn Schröer (Mülheim) Frau Hillerich Dr. Daniels (Bonn) Huonker Schütz Hoss Daweke Ibrügger Seidenthal Hüser Frau Dempwolf Jahn (Marburg) Frau Seuster Kleinert (Marburg) Deres Jaunich Sielaff Dr. Knabe Dörflinger Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 8019

Doss Dr. Lammert Seiters Bredehorn Dr. Dregger Dr. Langner Spilker Cronenberg (Arnsberg) Echternach Lattmann Spranger Eimer (Fürth) Eigen Dr. Laufs Dr. Sprung Engelhard Engelsberger Lenzer Dr. Stark (Nürtingen) Dr. Feldmann Eylmann Frau Limbach Dr. Stavenhagen Frau Folz-Steinacker Dr. Faltlhauser Link (Diepholz) Dr. Stercken Funke Dr. Fell Link (Frankfurt) Dr. Stoltenberg Gallus Fellner Linsmeier Strube Gattermann Frau Fischer Lintner Susset Gries Fischer (Hamburg) Dr. Lippold (Offenbach) Tillmann Francke (Hamburg) Louven Dr. Uelhoff Grüner Dr. Friedmann Lowack Uldall Dr. Haussmann Dr. Friedrich Maaß Dr. Unland Heinrich Fuchtel Frau Männle Frau Verhülsdonk Dr. Hitschler Funk (Gutenzell) Magin Vogel (Ennepetal) Dr. Hoyer Ganz (St. Wendel) Marschewski Vogt (Duren) Irmer Frau Geiger Dr. Meyer zu Bentrup Dr. Voigt (Northeim) Kleinert (Hannover) Geis Michels Dr. Vondran Kohn Dr. von Geldern Dr. Möller Dr. Voss Dr.-Ing. Laermann Gerstein Dr. Müller Dr. Waffenschmidt Dr. Graf Lambsdorff Gerster (Mainz) Müller (Wadern) Dr. Waigel Mischnick Glos Nelle Graf von Waldburg-Zeil Neuhausen Dr. Göhner Neumann (Bremen) Dr. Warnke Nolting Dr. Götz Niegel Dr. Warrikoff Paintner Gröbl Dr. Olderog Dr. von Wartenberg Richter Dr. Grünewald Oswald Weiß (Kaiserslaute rn) Rind Günther Frau Pack Werner (Ulm) Ronneburger Dr. Häfele Pesch Frau Will-Feld Harries Petersen Frau Dr. Wilms Schäfer (Mainz) Frau Hasselfeldt Pfeffermann Wilz Frau Dr. Segall Hauser (Esslingen) Pfeifer Wimmer (Neuss) Frau Seiler-Albring Hauser (Krefeld) Dr. Pinger Windelen Dr. Solms Hedrich Dr. Pohlmeier Frau Dr. Wisniewski Dr. Thomae Freiherr Heereman von Dr. Probst Wissmann Timm Zuydtwyck Rauen Dr. Wittmann Dr. Weng (Gerlingen) Frau Dr. Hellwig Rawe Würzbach Wolfgramm (Göttingen) Helmrich Reddemann Dr. Wulff Frau Würfel Dr. Hennig Regenspurger Zeitlmann Zywietz Herkenrath Repnik Zierer Hinrichs Dr. Riedl (München) Dr. Zimmermann Hinsken Dr. Riesenhuber Zink Berliner Abgeordneter Höffkes Frau Rönsch (Wiesbaden) Höpfinger Frau Roitzsch (Quickborn) Hörster Dr. Rose Berliner Abgeordnete Hoppe Dr. Hoffacker Rossmanith Frau Hoffmann (Soltau) Roth (Gießen) Buschbom Dr. Hornhues Rühe Feilcke Frau Hürland-Büning Dr. Rüttgers Kalisch Dr. Hüsch Ruf Kittelmann Graf Huyn Sauer (Salzgitter) Lummer Enthalten Jäger Sauer (Stuttgart) Dr. Mahlo Dr. Jahn (Münster) Sauter (Epfendorf) Dr. Neuling SPD Dr. Jobst Dr. Schäuble Dr. Pfennig Jung (Limburg) Scharrenbroich Schulze (Berlin) Dr. Apel Jung (Lörrach) Schemken Straßmeir Bamberg Kalb Scheu Dr. Ehrenberg Dr.-Ing. Kansy Schmidbauer Grunenberg Dr. Kappes Schmitz (Baesweiler) SPD Koschnick Frau Karwatzki von Schmude Niggemeier Kiechle Freiherr von Schorlemer Conradi Klein (München) Schreiber Nagel Rappe (Hildesheim) Dr. Köhler (Wolfsburg) Dr. Schroeder (Freiburg) Pfuhl Reuschenbach Kolb Schulhoff Würtz Stahl (Kempen) Kossendey Dr. Schulte Dr. Wernitz Kraus (Schwäbisch Gmünd) Krey Schwarz FDP Kroll-Schlüter Dr. Schwarz-Schilling FDP Dr. Kronenberg Dr. Schwörer Frau Dr. Adam-Schwaetzer Dr. Kunz (Weiden) Seehofer Baum Frau Dr. Hamm-Brücher Lamers Seesing Beckmann Dr. Hirsch 8020 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Endgültiges Ergebnis Nr. 41

Abgegebene Stimmen: 460 und 20 Berliner Abgeordnete; davon ja: 37 und 2 Berliner Abgeordnete nein: 410 und 18 Berliner Abgeordnete enthalten: 13

Ja Bayha Höpfinger Reddemann Dr. Becker (Frankfurt) Hörster Regenspurger Repnik SPD Biehle Dr. Hoffacker Dr. Blens Frau Hoffmann (Soltau) Dr. Riedl (München) Gilges Dr. Blüm Dr. Hornhues Dr. Riesenhuber Böhm (Melsungen) Frau Hürland-Büning Frau Rönsch (Wiesbaden) Börnsen (Bönstrup) Dr. Hüsch Frau Roitzsch (Quickborn) DIE GRÜNEN Dr. Bötsch Graf Huyn Dr. Rose Bohl Jäger Rossmanith Frau Beck-Oberdorf Bohlsen Dr. Jahn (Münster) Roth (Gießen) Frau Beer Borchert Dr. Jobst Rühe Brauer Breuer Jung (Limburg) Dr. Rüttgers Dr. Daniels (Regensburg) Bühler (Bruchsal) Jung (Lörrach) Ruf Ebermann Carstens (Emstek) Kalb Sauer (Salzgitter) Frau Eid Carstensen (Nordstrand) Dr.-Ing. Kansy Sauer (Stuttgart) Frau Flinner Clemens Dr. Kappes Sauter (Epfendorf) Frau Garbe Dr. Czaja Frau Karwatzki Dr. Schäuble Häfner Dr. Daniels (Bonn) Kiechle Scharrenbroich Frau Hensel Daweke Klein (München) Schemken Frau Hillerich Frau Dempwolf Dr. Köhler (Wolfsburg) Scheu Hoss Deres Kolb Schmidbauer Hüser Dörflinger Kossendey Schmitz (Baesweiler) Kleinert (Marburg) Doss Kraus von Schmude Dr. Knabe Dr. Dregger Krey Freiherr von Schorlemer Kreuzeder Echternach Kroll-Schlüter Schreiber Frau Krieger Eigen Dr. Kronenberg Dr. Schroeder (Freiburg) Dr. Lippelt (Hannover) Engelsberger Dr. Kunz (Weiden) Schulhoff Dr. Mechtersheimer Eylmann Lamers Dr. Schulte Frau Nickels Dr. Faltlhauser Dr. Lammert (Schwäbisch Gmünd) Frau Oesterle-Schwerin Dr. Fell Dr. Langner Schwarz Frau Rust Fellner Lattmann Dr. Schwarz-Schilling Frau Saibold Frau Fischer Dr. Laufs Dr. Schwörer Frau Schilling Fischer (Hamburg) Lenzer Seehofer Schily Francke (Hamburg) Frau Limbach Seesing Frau Schmidt-Bott Dr. Friedmann Link (Diepholz) Seiters Frau Schoppe Dr. Friedrich Link (Frankfurt) Spilker Frau Teubner Fuchtel Linsmeier Spranger Frau Unruh Funk (Gutenzell) Lintner Dr. Sprung Frau Vennegerts Ganz (St. Wendel) Dr. Lippold (Offenbach) Dr. Stark (Nürtingen) Volmer Frau Geiger Louven Dr. Stavenhagen Weiss (München) Geis Lowack Dr. Stercken Wetzel Dr. von Geldern Maaß Dr. Stoltenberg Frau Wilms-Kegel Gerstein Frau Männle Strube Frau Wollny Gerster (Mainz) Magin Susset Glos Marschewski Tillmann Dr. Göhner Dr. Meyer zu Bentrup Dr. Uelhoff Berliner Abgeordnete Dr. Götz Michels Uldall Gröbl Dr. Möller Dr. Unland Frau Olms Dr. Grünewald Dr. Müller Frau Verhülsdonk Sellin Günther Müller (Wadern) Vogel (Ennepetal) Dr. Häfele Nelle Vogt (Duren) Harries Neumann (Bremen) Dr. Voigt (Northeim) Fraktionslos Frau Hasselfeldt Niegel Dr. Vondran Hauser (Esslingen) Dr. Olderog Dr. Voss Wüppesahl Hauser (Krefeld) Oswald Dr. Waffenschmidt Hedrich Frau Pack Dr. Waigel Freiherr Heereman von Pesch Graf von Waldburg-Zeil Zuydtwyck Petersen Dr. Warnke Nein Frau Dr. Hellwig Pfeffermann Dr. Warrikoff Helmrich Pfeifer Dr. von Wartenberg CDU/CSU Dr. Hennig Dr. Pinger Weiß (Kaiserslautern) Herkenrath Dr. Pohlmeier Werner (Ulm) Dr. Abelein Hinrichs Dr. Probst Frau Will-Feld Austermann Hinsken Rauen Frau Dr. Wilms Bauer Höffkes Rawe Wilz Deutscher Bundestag — 11. Wahlpe riode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 8021

Wimmer (Neuss) Graf Schäfer (Offenburg) Bredehorn Windelen Großmann Schanz Cronenberg (Arnsberg) Frau Dr. Wisniewski Dr. Haack Dr. Scheer Eimer (Fürth) Wissmann Haack (Extertal) Scherrer Engelhard Dr. Wittmann Frau Hämmerle Schluckebier Dr. Feldmann Würzbach Frau Dr. Hartenstein Schmidt (München) Frau Folz-Steinacker Dr. Wulff Hasenfratz Frau Schmidt (Nürnberg) Funke Zeitlmann Dr. Hauchler Schmidt (Salzgitter) Gallus Zierer Dr. Hauff Dr. Schmude Gattermann Dr. Zimmermann Heistermann Schreiner Gries Zink Heyenn Schröer (Mülheim) Grüner Hiller (Lübeck) Schütz Frau Dr. Hamm-Brücher Dr. Holtz Seidenthal Heinrich Berliner Abgeordnete Horn Frau Seuster Dr. Hirsch Huonker Sielaff Dr. Hitschler Buschbom Ibrügger Sieler (Amberg) Dr. Hoyer Feilcke Jahn (Marburg) Singer Irmer Kalisch Jaunich Dr. Soell Kleinert (Hannover) Kittelmann Jung (Düsseldorf) Frau Dr. Sonntag-Wolgast Kohn Lummer Jungmann Dr. Sperling Dr.-Ing. Laermann Dr. Mahlo Kastning Stahl (Kempen) Dr. Graf Lambsdorff Dr. Neuling Kiehm Steiner Mischnick Dr. Pfennig Kirschner Frau Steinhauer Neuhausen Schulze (Berlin) Kißlinger Stiegler Nolting Straßmeir Klein (Dieburg) Dr. Struck Paintner Klose Frau Terborg Richter Kolbow Tietjen Rind SPD Koltzsch Frau Dr. Timm Ronneburger Koschnick Frau Traupe Schäfer (Mainz) Frau Adler Kretkowski Urbaniak Frau Dr. Segall Dr. Ahrens Kühbacher Vahlberg Frau Seiler-Albring Amling Kuhlwein Verheugen Dr. Solms Andres Lambinus Voigt (Frankfurt) Dr. Thomae Antretter Leidinger Frau Dr. Wegner Timm Bachmaier Lennartz Weiermann Dr. Weng (Gerlingen) Bahr Leonhart Frau Weiler Wolfgramm (Göttingen) Bamberg Lohmann (Witten) Weisskirchen (Wiesloch) Frau Würfel Becker (Nienberge) Lutz Dr. Wernitz Zywietz Frau Becker-Inglau Frau Dr. Martiny-Glotz Westphal Bernrath Frau Matthäus-Maier Dr. Wieczorek Bindig Menzel Wieczorek (Duisburg) Berliner Abgeordneter Frau Blunck Dr. Mertens (Bottrop) Frau Wieczorek-Zeul Dr. Böhme (Unna) Müller (Düsseldorf) Wiefelspütz Hoppe Börnsen (Ritterhude) Müller (Schweinfurt) von der Wiesche Brück Müntefering Wimmer (Neuötting) Büchler (Hof) Nagel Dr. de With Büchner (Speyer) Nehm Wittich Dr. von Billow Frau Dr. Niehuis Würtz Enthalten Frau Bulmalin Dr. Niese Zander Buschfort Dr. Nöbel Zeitler SPD Catenhusen Frau Odendahl Zumkley Frau Conrad Oesinghaus Frau Dr. Däubler-Gmelin Oostergetelo Dr. Apel Opel Conradi Daubertshäuser Berliner Abgeordnete Diller Dr. Osswald Dr. Ehrenberg Dreßler Paterna Gerster (Worms) Duve Pauli Egert Frau Dr. Götte Dr. Ehmke (Bonn) Dr. Penner Heimann Grunenberg Dr. Emmerlich Peter (Kassel) Frau Luuk Dr. Jens Erler Pfuhl Dr. Mitzscherling Müller (Pleisweiler-Oberho- Esters Dr. Pick Stobbe fen) Ewen Porzner Dr. Vogel Niggemeier Frau Faße Purps Wartenberg (Berlin) Reschke Fischer (Homburg) Rappe (Hildesheim) Frau Dr. Skarpelis-Sperk Frau Fuchs (Köln) Reimann Frau Weyel Frau Fuchs (Verl) Frau Renger FDP Frau Ganseforth Reuschenbach Gansel Reuter Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP Dr. Gautier Rixe Baum Dr. Glotz Roth Beckmann Dr. Haussmann 8022 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Endgültiges Ergebnis Nr. 42

Abgegebene Stimmen: 471; davon ja: 232 nein: 230 enthalten: 9

Ja Dr. Hauchler Reuter Funke Heimann Rixe Gattermann Heistermann Roth Gries CDU/CSU Heyenn Schanz Frau Dr. Hamm-Brücher Hiller (Lübeck) Dr. Scheer Dr. Hirsch Biehle Dr. Holtz Scherrer Dr. Hitschler Horn Schluckebier Irmer Huonker Schmidt (München) Kohn Ibrügger Frau Schmidt (Nürnberg) Rind Schmidt (Salzgitter) SPD Jahn (Marburg) Schäfer (Mainz) Dr. Schmude Jaunich Frau Dr. Segall Dr. Jens Schreiner Frau Adler Timm Dr. Ahrens Jung (Düsseldorf) Schröer (Mülheim) Jungmann Schütz Frau Würfel Amling Wywietz Andres Kastning Seidenthal Antretter Kiehm Frau Seuster Dr. Apel Kirschner Sieler (Amberg) Kißlinger Singer Bachmaier DIE GRÜNEN Bahr Klein (Dieburg) Frau Dr. Skarpelis-Sperk Klose Dr. Soell Bamberg Frau Beck-Oberdorf Becker (Nienberge) Kolbow Frau Dr. Sonntag-Wolgast Frau Beer Frau Becker-Inglau Koltzsch Dr. Sperling Bernrath Koschnick Stahl (Kempen) Brauer Bindig Kretkowski Steiner Dr. Daniels (Regensburg) Frau Blunck Kühbacher Frau Steinhauer Ebermann Dr. Böhme (Unna) Kuhlwein Stiegler Frau Eid Börnsen (Ritterhude) Lambinus Stobbe Frau Flinner Brück Leidinger Dr. Struck Frau Garbe Büchler (Hof) Leonhart Frau Terborg Häfner Dr. von Billow Lohmann (Witten) Tietjen Frau Hensel Frau Bulmahn Lutz Frau Dr. Timm Frau Hillerich Buschfort Frau Luuk Frau Traupe Hoss Catenhusen Frau Dr. Martiny-Glotz Urbaniak Hüser Frau Conrad Frau Matthäus-Maier Vahlberg Kleinert (Marburg) Menzel Verheugen Frau Dr. Däubler-Gmelin Dr. Knabe Dr. Mertens (Bottrop) Voigt (Frankfurt) Daubertshäuser Kreuzeder Diller Dr. Mitzscherling Wartenberg (Berlin) Müller (Düsseldorf) Frau Dr. Wegner Frau Krieger Dreßler Dr. Lippelt (Hannover) Duve Müller (Pleisweiler) Weiermann Dr. Mechtersheimer Egert Müller (Schweinfurt) Frau Weiler Dr. Ehmke (Bonn) Müntefering Weisskirchen (Wiesloch) Frau Nickels Dr. Ehrenberg Nagel Dr. Wernitz Frau Oesterle-Schwerin Dr. Emmerlich Nehm Westphal Frau Olms Erler Frau Dr. Niehuis Frau Weyel Frau Rust Esters Dr. Niese Dr. Wieczorek Frau Saibold Ewen Niggemeier Wieczorek (Duisburg) Frau Schilling Frau Faße Dr. Nöbel Frau Wieczorek-Zeul Schily Fischer (Homburg) Frau Odendahl Wiefelspütz Frau Schmidt-Bott Frau Fuchs (Köln) Oesinghaus von der Wiesche Frau Schoppe Frau Fuchs (Verl) Oostergetelo Wimmer (Neuötting) Sellin Frau Ganseforth Opel Dr. de With Frau Teubner Gansel Dr. Osswald Wittich Frau Unruh Würtz Dr. Gautier Paterna Frau Vennegerts Pauli Zander Gerster (Worms) Volmer Gilges Dr. Penner Zeitler Weiss (München) Dr. Glotz Peter (Kassel) Zumkley Frau Dr. Götte Pfuhl Wetzel Graf Dr. Pick Frau Wilms-Kegel Großmann Porzner Frau Wollny Grunenberg Purps FDP Dr. Haack Rappe (Hildesheim) Haack (Extertal) Reimann Bredehorn Frau Hämmerle Frau Renger Eimer (Fürth) Fraktionslos Frau Dr. Hartenstein Reschke Dr. Feldmann Hasenfratz Reuschenbach Frau Folz-Steinacker Wüppesahl Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 8023

Nein Herkenrath Petersen Werner (Ulm) Hinrichs Pfeffermann Frau Will-Feld CDU/CSU Hinsken Dr. Pfennig Frau Dr. Wilms Höffkes Dr. Pinger Wilz Dr. Abelein Höpfinger Dr. Pohlmeier Wimmer (Neuss) Austermann Hörster Dr. Probst Windelen Bauer Dr. Hoffacker Rauen Frau Dr. Wisniewski Bayha Frau Hoffmann (Soltau) Rawe Wissmann Dr. Becker (Frankfurt) Dr. Hornhues Reddemann Dr. Wittmann Dr. Blens Frau Hürland-Mining Regenspurger Würzbach Dr. Blüm Graf Huyn Repnik Dr. Wulff Böhm (Melsungen) Dr. Hüsch Dr. Riedl (München) Zeitlmann Börnsen (Bönstrup) Jäger Dr. Riesenhuber Zierer Dr. Jahn (Münster) Frau Rönsch (Wiesbaden) Dr. Bötsch Dr. Zimmermann Dr. Jobst Frau Roitzsch (Quickborn) Bohl Zink Bohlsen Jung (Limburg) Rossmanith Borchert Jung (Lörrach) Roth (Gießen) Kalb Rühe Breuer FDP Bühler (Bruchsal) Kalisch Dr. Rüttgers Buschbom Dr.-Ing. Kansy Ruf Dr. Kappes Sauer (Salzgitter) Frau Dr. Adam-Schwaetzer Carstens (Emstek) Baum Carstensen (Nordstrand) Frau Karwatzki Sauer (Stuttgart) Kiechle Sauter (Epfendorf) Beckmann Clemens Cronenberg (Arnsberg) Dr. Czaja Kittelmann Dr. Schäuble Engelhard Dr. Daniels (Bonn) Klein (München) Scheu Daweke Dr. Köhler (Wolfsburg) Schmidbauer Gallus Frau Dempwolf Kolb Schmitz (Baesweiler) Grüner Deres Kraus von Schmude Heinrich Dörflinger Krey Freiherr von Schorlemer Hoppe Doss Kroll-Schlüter Schreiber Dr. Hoyer Dr. Dregger Dr. Kronenberg Dr. Schroeder (Freiburg) Kleinert (Hannover) Echternach Dr. Kunz (Weiden) Schulhoff Dr.-Ing. Laermann Eigen Lamers Dr. Schulte Dr. Graf Lambsdorff Engelsberger Dr. Lammert (Schwäbisch Gmünd) Mischnick Eylmann Dr. Langner Schulze (Berlin) Nolting Dr. Faltlhauser Lattmann Schwarz Paintner Feilcke Dr. Laufs Dr. Schwarz-Schilling Richter Dr. Fell Lenzer Dr. Schwörer Ronneburger Fellner Frau Limbach Seehofer Frau Seiler-Albring Fischer (Hamburg) Link (Diepholz) Seesing Dr. Solms Francke (Hamburg) Link (Frankfurt) Seiters Dr. Thomae Dr. Friedmann Linsmeier Spilker Dr. Weng (Gerlingen) Dr. Friedrich Lintner Spranger Wolfgramm (Göttingen) Fuchtel Dr. Lippold (Offenbach) Dr. Sprung Funk (Gutenzell) Louven Dr. Stark (Nürtingen) Ganz (St. Wendel) Lowack Dr. Stavenhagen Frau Geiger Lummer Dr. Stercken Geis Maaß Straßmeir Dr. von Geldern Frau Männle Strube Gerstein Magin Tillmann Enthalten Gerster (Mainz) Dr. Mahlo Dr. Uelhoff Glos Marschewski Uldall CDU/CSU Dr. Göhner Dr. Meyer zu Bentrup Dr. Unland Dr. Götz Michels Frau Verhülsdonk Frau Fischer Gröbl Dr. Möller Vogel (Ennepetal) Hedrich Dr. Grünewald Dr. Müller Vogt (Duren) Frau Dr. Hellwig Günther Müller (Wadern) Dr. Voigt (Northeim) Kossendey Dr. Häfele Müller (Wesseling) Dr. Vondran Pfeifer Harries Nelle Dr. Voss Scharrenbroich Frau Hasselfeldt Dr. Neuling Dr. Waffenschmidt Schemken Hauser (Esslingen) Neumann (Bremen) Dr. Waigel Dr. Stoltenberg Hauser (Krefeld) Niegel Graf von Waldburg-Zeil Freiherr Heereman von Dr. Olderog Dr. Warnke Zuydtwyck Oswald Dr. Warrikoff FDP Helmrich Frau Pack Dr. von Wartenberg Dr. Hennig Pesch Weiß (Kaiserslautern) Neuhausen 8024 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Endgültiges Ergebnis Nr. 43

Abgegebene Stimmen: 471; davon ja: 211 nein: 258 enthalten: 2

Ja Huonker Schmidt (Salzgitter) Dr. Knabe Ibrügger Dr. Schmude Kreuzeder SPD Jahn (Marburg) Schreiner Frau Krieger Jaunich Schröer (Mülheim) Dr. Lippelt (Hannover) Frau Adler Dr. Jens Schütz Dr. Mechtersheimer Dr. Ahrens Jung (Düsseldorf) Seidenthal Frau Nickels Amling Jungmann Frau Seuster Frau Oesterle-Schwerin Andres Kastning Sieler (Amberg) Frau Olms Antretter Kiehm Singer Frau Rust Dr. Apel Kirschner Frau Dr. Skarpelis-Sperk Frau Saibold Bachmaier Kißlinger Dr. Soell Frau Schilling Bahr Klein (Dieburg) Frau Dr. Sonntag-Wolgast Schily Bamberg Klose Dr. Sperling Frau Schmidt-Bott Becker (Nienberge) Kolbow Stahl (Kempen) Frau Schoppe Frau Becker-Inglau Koltzsch Steiner Sellin Bernrath Koschnick Frau Steinhauer Frau Teubner Bindig Kretkowski Stiegler Frau Unruh Frau Blunck Kühbacher Stobbe Frau Vennegerts Dr. Böhme (Unna) Kuhlwein Dr. Struck Volmer Börnsen (Ritterhude) Lambinus Frau Terborg Weiss (München) Brück Leidinger Tietjen Wetzel Büchler (Hof) Leonhart Frau Dr. Timm Frau Wilms-Kegel Dr. von Bülow Lohmann (Witten) Frau Traupe Frau Wollny Frau Bulmahn Lutz Urbaniak Buschfort Frau Luuk Vahlberg Catenhusen Frau Dr. Martiny-Glotz Verheugen Fraktionslos Frau Conrad Frau Matthäus-Maier Voigt (Frankfurt) Frau Dr. Däubler-Gmelin Menzel Wartenberg (Berlin) Wüppesahl Daubertshäuser Dr. Mertens (Bottrop) Frau Dr. Wegner Diller Dr. Mitzscherling Weiermann Dreßler Müller (Düsseldorf) Frau Weiler Duve Müller (Pleisweiler) Weisskirchen (Wiesloch) Egert Müller (Schweinfurt) Dr. Wernitz Dr. Ehmke (Bonn) Müntefering Westphal Nein Dr. Ehrenberg Nehm Frau Weyel Dr. Emmerlich Frau Dr. Niehuis Dr. Wieczorek CDU/CSU Erler Dr. Niese Wieczorek (Duisburg) Esters Niggemeier Frau Wieczorek-Zeul Dr. Abelein Ewen Dr. Nöbel Wiefelspütz Austermann Frau Faße Frau Odendahl von der Wiesche Bauer Fischer (Homburg) Oesinghaus Wimmer (Neuötting) Bayha Frau Fuchs (Köln) Oostergetelo Dr. de With Dr. Becker (Frankfurt) Frau Fuchs (Verl) Opel Wittich Biehle Frau Ganseforth Dr. Osswald Würtz Dr. Blens Gansel Paterna Zander Dr. Blüm Dr. Gautier Pauli Zeitler Böhm (Melsungen) Gerster (Worms) Dr. Penner Zumkley Börnsen (Bönstrup) Gilges Peter (Kassel) Dr. Bötsch Dr. Glotz Pfuhl Bohl Frau Dr. Götte Dr. Pick DIE GRÜNEN Bohlsen Graf Porzner Borchert Großmann Purps Frau Beck-Oberdorf Breuer Grunenberg Reimann Frau Beer Bühler (Bruchsal) Dr. Haack Frau Renger Brauer Buschbom Haack (Extertal) Reschke Dr. Daniels (Regensburg) Carstens (Emstek) Frau Hämmerle Reuschenbach Ebermann Carstensen (Nordstrand) Frau Dr. Hartenstein Reuter Frau Eid Clemens Hasenfratz Rixe Frau Flinner Dr. Czaja Dr. Hauchler Roth Frau Garbe Dr. Daniels (Bonn) Heimann Schanz Häfner Daweke Heistermann Dr. Scheer Frau Hensel Frau Dempwolf Heyenn Scherrer Frau Hillerich Deres Hiller (Lübeck) Schluckebier Hoss Dörflinger Dr. Holtz Schmidt (München) Hüser Doss Horn Frau Schmidt (Nürnberg) Kleinert (Marburg) Dr. Dregger Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 8025

Echternach Klein (München) Ruf Zeitlmann Eigen Dr. Köhler (Wolfsburg) Sauer (Salzgitter) Zierer Engelsberger Kolb Sauer (Stuttgart) Dr. Zimmermann Eylmann Kossendey Sauter (Epfendorf) Zink Dr. Faltlhauser Kraus Dr. Schäuble Feilcke Krey Scharrenbroich Dr. Fell Kroll-Schlüter Schemken FDP Fellner Dr. Kronenberg Scheu Frau Fischer Dr. Kunz (Weiden) Schmidbauer Frau Dr. Adam-Schwaetzer Fischer (Hamburg) Lamers Schmitz (Baesweiler) Baum Francke (Hamburg) Dr. Lammert von Schmude Beckmann Dr. Friedmann Dr. Langner Freiherr von Schorlemer Bredehorn Dr. Friedrich Lattmann Schreiber Cronenberg (Arnsberg) Fuchtel Dr. Laufs Dr. Schroeder (Freiburg) Eimer (Fürth) Funk (Gutenzell) Lenzer Schulhoff Engelhard Ganz (St. Wendel) Frau Limbach Dr. Schulte Dr. Feldmann Frau Geiger Link (Diepholz) (Schwäbisch Gmünd) Frau Folz-Steinacker Geis Link (Frankfurt) Schulze (Berlin) Funke Dr. von Geldern Linsmeier Schwarz Gallus Gerstein Lintner Dr. Schwarz-Schilling Gattermann Gerster (Mainz) Dr. Lippold (Offenbach) Dr. Schwörer Gries Glos Louven Seehofer Grüner Dr. Göhner Lowack Seesing Frau Dr. Hamm-Brücher Dr. Götz Lummer Seiters Dr. Haussmann Gröbl Maaß Spilker Heinrich Dr. Grünewald Frau Männle Spranger Dr. Hirsch Günther Magin Dr. Sprung Dr. Hitschler Dr. Häfele Dr. Mahlo Dr. Stark (Nürtingen) Hoppe Harries Marschewski Dr. Stavenhagen Dr. Hoyer Frau Hasselfeldt Dr. Meyer zu Bentrup Dr. Stercken Irmer Hauser (Esslingen) Michels Dr. Stoltenberg Kleinert (Hannover) Hauser (Krefeld) Dr. Müller Straßmeir Kohn Hedrich Müller (Wadern) Strube Dr.-Ing. Laermann Freiherr Heereman von Müller (Wesseling) Susset Dr. Graf Lambsdorff Zuydtwyck Nelle Tillmann Neuhausen Frau Dr. Hellwig Dr. Neuling Dr. Uelhoff Nolting Helmrich Neumann (Bremen) Uldall Paintner Dr. Hennig Niegel Dr. Unland Richter Herkenrath Dr. Olderog Frau Verhülsdonk Rind Hinrichs Oswald Vogel (Ennepetal) Ronneburger Hinsken Frau Pack Vogt (Duren) Schäfer (Mainz) Dr. Voigt (Northeim) Höffkes Pesch Frau Dr. Segall Dr. Vondran Höpfinger Petersen Frau Seiler-Albring Pfeffermann Dr. Voss Hörster Dr. Solms Pfeifer Dr. Waffenschmidt Dr. Hoffacker Dr. Thomae Hoffmann (Soltau) Dr. Pfennig Dr. Waigel Frau Timm Dr. Hornhues Dr. Pinger Graf von Waldburg-Zeil Dr. Weng (Gerlingen) Frau Hürland-Büning Dr. Pohlmeier Dr. Warnke (Göttingen) Graf Huyn Dr. Probst Dr. Warrikoff Wolfgramm Dr. Hüsch Rauen Dr. von Wartenberg Frau Würfel Jäger Rawe Weiß (Kaiserslautern) Zywietz Dr. Jahn (Münster) Reddemann Werner (Ulm) Dr. Jobst Regenspurger Frau Will-Feld Jung (Limburg) Repnik Frau Dr. Wilms Jung (Lörrach) Dr. Riedl (München) Wilz Kalb Dr. Riesenhuber Wimmer (Neuss) Kalisch Frau Rönsch (Wiesbaden) Windelen Enthalten Dr.-Ing. Kansy Frau Roitzsch (Quickborn) Frau Dr. Wisniewski Dr. Kappes Rossmanith Wissmann SPD Frau Karwatzki Roth (Gießen) Dr. Wittmann Kiechle Rühe Würzbach Nagel Kittelmann Dr. Rüttgers Dr. Wulff Rappe (Hildesheim) 8026 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Endgültiges Ergebnis Nr. 44

Abgegebene Stimmen: 468; davon ja: 174 nein: 257 enthalten: 37

Ja Ibrügger Frau Schmidt (Nürnberg) Dr. Blüm Jahn (Marburg) Schmidt (Salzgitter) Böhm (Melsungen) SPD Jaunich Dr. Schmude Börnsen (Bönstrup) Dr. Jens Schreiner Dr. Bötsch Frau Adler Jung (Düsseldorf) Schröer (Mülheim) Bohl Dr. Ahrens Jungmann Schütz Bohlsen Amling Kastning Seidenthal Borchert Andres Kiehm Frau Seuster Breuer Antretter Kirschner Sieler (Amberg) Bühler (Bruchsal) Dr. Apel Kißlinger Singer Buschbom Bachmaier Klein (Dieburg) Frau Dr. Skarpelis-Sperk Carstens (Emstek) Bahr Klose Dr. Soell Carstensen (Nordstrand) Bamberg Kolbow Dr. Sperling Clemens Becker (Nienberge) Koltzsch Stahl (Kempen) Dr. Czaja Frau Becker-Inglau Koschnick Steiner Dr. Daniels (Bonn) Bernrath Kretkowski Frau Steinhauer Daweke Bindig Kühbacher Stiegler Frau Dempwolf Frau Blunck Kuhlwein Stobbe Deres Dr. Böhme (Unna) Lambinus Dr. Struck Dörflinger Börnsen (Ritterhude) Leidinger Frau Terborg Doss Brück Leonhart Tietjen Dr. Dregger Dr. von Bülow Lohmann (Witten) Frau Dr. Timm Echternach Frau Bulmahn Lutz Frau Traupe Eigen Buschfort Frau Lunk Urbaniak Engelsberger Catenhusen Frau Dr. Martiny-Glotz Vahlberg Eylmann Frau Conrad Frau Matthäus-Maier Verheugen Dr. Faltlhauser Frau Dr. Däubler-Gmelin Menzel Voigt (Frankfurt) Feilcke Daubertshäuser Dr. Mertens (Bottrop) Wartenberg (Berlin) Dr. Fell Diller Dr. Mitzscherling Frau Dr. Wegner Fellner Dreßler Müller (Düsseldorf) Weiermann Frau Fischer Duve Müller (Pleisweiler) Frau Weiler Fischer (Hamburg) Egert Müller (Schweinfurt) Weisskirchen (Wiesloch) Francke (Hamburg) Dr. Ehmke (Bonn) Müntefering Dr. Wernitz Dr. Friedrich Dr. Ehrenberg Nagel Westphal Fuchtel Dr. Emmerlich Nehm Frau Weyel Funk (Gutenzell) Erler Frau Dr. Niehuis Dr. Wieczorek Ganz (St. Wendel) Esters Dr. Niese Wieczorek (Duisburg) Frau Geiger Ewen Niggemeier Frau Wieczorek-Zeul Geis Frau Faße Dr. Nöbel Wiefelspütz Dr. von Geldern Fischer (Homburg) Frau Odendahl von der Wiesche Gerstein Frau Fuchs (Köln) Oesinghaus Wimmer (Neuötting) Gerster (Mainz) Frau Fuchs (Verl) Oostergetelo Dr. de With Glos Frau Ganseforth Opel Wittich Dr. Göhner Gansel Dr. Osswald Würtz Dr. Götz Dr. Gautier Paterna Zander Gröbl Gerster (Worms) Pauli Zeitler Dr. Grünewald Gilges Dr. Penner Zumkley Günther Dr. Glotz Peter (Kassel) Dr. Häfele Frau Dr. Götte Pfuhl Harries Graf Dr. Pick DIE GRÜNEN Frau Hasselfeldt Großmann Porzner Hauser (Esslingen) Grunenberg Purps Schily Hauser (Krefeld) Dr. Haack Rappe (Hildesheim) Hedrich Haack (Extertal) Reimann Freiherr Heereman von Frau Hämmerle Frau Renger Nein Zuydtwyck Frau Dr. Hartenstein Reschke Frau Dr. Hellwig Hasenfratz Reuschenbach CDU/CSU Helmrich Dr. Hauchler Reuter Dr. Hennig Heimann Rixe Dr. Abelein Herkenrath Heistermann Roth Austermann Hinrichs Heyenn Schanz Bauer Hinsken Hiller (Lübeck) Dr. Scheer Bayha Höffkes Dr. Holtz Scherrer Dr. Becker (Frankfurt) Höpfinger Horn Schluckebier Biehle Hörster Huonker Schmidt (München) Dr. Blens Dr. Hoffacker Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 8027

Frau Hoffmann (Soltau) Dr. Pfennig Dr. Waffenschmidt Frau Seiler-Albring Dr. Hornhues Dr. Pinger Dr. Waigel Dr. Solms Frau Hürland-Büning Dr. Pohlmeier Graf von Waldburg-Zeil Dr. Thomae Dr. Hüsch Dr. Probst Dr. Warnke Timm Graf Huyn Rauen Dr. Warrikoff Dr. Weng (Gerlingen) Jäger Rawe Dr. von Wartenberg Wolfgramm (Göttingen) Dr. Jahn (Münster) Reddemann Weiß (Kaiserslautern) Frau Würfel Dr. Jobst Regenspurger Werner (Ulm) Zywietz Jung (Limburg) Repnik Frau Will-Feld Jung (Lörrach) Dr. Riedl (München) Frau Dr. Wilms Kalb Dr. Riesenhuber Wilz Kalisch Frau Rönsch (Wiesbaden) Wimmer (Neuss) Dr.-Ing. Kansy Frau Roitzsch (Quickborn) Windelen Dr. Kappes Rossmanith Frau Dr. Wisniewski Frau Karwatzki Roth (Gießen) Wissmann Enthalten Kiechle Rühe Dr. Wittmann Kittelmann Dr. Rüttgers Würzbach DIE GRÜNEN Klein (München) Ruf Dr. Wulff Dr. Köhler (Wolfsburg) Sauer (Salzgitter) Zeitlmann Frau Beck-Oberdorf Kolb Sauer (Stuttgart) Zierer Frau Beer Kossendey Sauter (Epfendorf) Dr. Zimmermann Brauer Kraus Dr. Schäuble Zink Dr. Daniels (Regensburg) Krey Scharrenbroich Ebermann Kroll-Schlüter Schemken Frau Eid Dr. Kronenberg Scheu FDP Frau Flinner Dr. Kunz (Weiden) Schmidbauer Frau Garbe Lamers Schmitz (Baesweiler) Frau Dr. Adam-Schwaetzer Häfner Dr. Lammert von Schmude Baum Frau Hensel Dr. Langner Freiherr von Schorlemer Beckmann Frau Hillerich Lattmann Schreiber Bredehorn Hoss Dr. Laufs Dr. Schroeder (Freiburg) Cronenberg (Arnsberg) Lenzer Schulhoff Eimer (Fürth) Hüser Frau Limbach Dr. Schulte Engelhard Kleinert (Marburg) Link (Diepholz) (Schwäbisch Gmünd) Dr. Feldmann Dr. Knabe Link (Frankfurt) Schulze (Berlin) Frau Folz-Steinacker Kreuzeder Linsmeier Schwarz Funke Frau Krieger Lintner Dr. Schwarz-Schilling Gallus Dr. Lippelt (Hannover) Dr. Lippold (Offenbach) Dr. Schwörer Gattermann Dr. Mechtersheimer Louven Seehofer Gries Frau Nickels Lowack Seesing Grüner Frau Oesterle-Schwerin Lummer Seiters Frau Dr. Hamm-Brücher Frau Olms Maaß Spilker Dr. Haussmann Frau Rust Frau Männle Spranger Heinrich Frau Saibold Magin Dr. Sprung Dr. Hirsch Frau Schilling Dr. Mahlo Dr. Stark (Nürtingen) Dr. Hitschler Frau Schmidt-Bott Marschewski Dr. Stavenhagen Hoppe Frau Schoppe Dr. Meyer zu Bentrup Dr. Stercken Dr. Hoyer Sellin Michels Dr. Stoltenberg Irmer Frau Teubner Dr. Möller Straßmeir Kleinert (Hannover) Müller (Wadern) Strube Kohn Frau Unruh Müller (Wesseling) Susset Dr.-Ing. Laermann Frau Vennegerts Nelle Tillmann Dr. Graf Lambsdorff Volmer Dr. Neuling Dr. Uelhoff Mischnick Weiss (München) Neumann (Bremen) Uldall Neuhausen Wetzel Niegel Dr. Unland Nolting Frau Wilms-Kegel Oswald Frau Verhülsdonk Paintner Frau Wollny Frau Pack Vogel (Ennepetal) Richter Pesch Vogt (Düren) Rind Petersen Dr. Voigt (Northeim) Ronneburger Fraktionslos Pfeffermann Dr. Vondran Schäfer (Mainz) Pfeifer Dr. Voss Frau Dr. Segall Wüppesahl 8028 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Endgültiges Ergebnis Nr. 45

Abgegebene Stimmen: 468; davon ja: 36 nein: 432

Ja Breuer Dr. Jahn (Münster) Dr. Riesenhuber Bühler (Bruchsal) Dr. Jobst Frau Rönsch (Wiesbaden) DIE GRÜNEN Buschbom Jung (Limburg) Frau Roitzsch (Quickborn) Carstens (Emstek) Jung (Lörrach) Rossmanith Frau Beck-Oberdorf Carstensen (Nordstrand) Kalb Roth (Gießen) Frau Beer Clemens Kalisch Rühe Brauer Dr. Czaja Dr.-Ing. Kansy Dr. Rüttgers Dr. Daniels (Regensburg) Dr. Daniels (Bonn) Dr. Kappes Ruf Ebermann Daweke Frau Karwatzki Sauer (Salzgitter) Frau Eid Frau Dempwolf Kiechle Sauer (Stuttgart) Frau Flinner Deres Kittelmann Sauter (Epfendorf) Frau Garbe Dörflinger Klein (München) Dr. Schäuble Häfner Doss Dr. Köhler (Wolfsburg) Scharrenbroich Frau Hensel Dr. Dregger Kolb Schemken Frau Hillerich Echternach Kossendey Scheu Hoss Eigen Kraus Schmidbauer Hüser Engelsberger Krey Schmitz (Baesweiler) Kleinert (Marburg) Eylmann Kroll-Schlüter von Schmude Dr. Knabe Dr. Faltlhauser Dr. Kronenberg Freiherr von Schorlemer Kreuzeder Feilcke Dr. Kunz (Weiden) Schreiber Dr. Lippelt (Hannover) Dr. Fell Lamers Dr. Schroeder (Freiburg) Dr. Mechtersheimer Fellner Dr. Lammert Schulhoff Frau Nickels Frau Fischer Dr. Langner Dr. Schulte Frau Olms Fischer (Hamburg) Lattmann (Schwäbisch Gmünd) Frau Rust Francke (Hamburg) Dr. Laufs Schulze (Berlin) Frau Saibold Dr. Friedmann Lenzer Schwarz Frau Schilling Dr. Friedrich Frau Limbach Dr. Schwarz-Schilling Schily Fuchtel Link (Diepholz) Dr. Schwörer Frau Schmidt-Bott Funk (Gutenzell) Link (Frankfurt) Seehofer Frau Schoppe Ganz (St. Wendel) Linsmeier Seesing Sellin Frau Geiger Lintner Seiters Frau Teubner Geis Dr. Lippold (Offenbach) Spilker Frau Unruh Dr. von Geldern Louven Spranger Frau Vennegerts Gerstein Lowack Dr. Sprung Volmer Gerster (Mainz) Lummer Dr. Stark (Nürtingen) Weiss (München) Glos Maaß Dr. Stavenhagen Wetzel Dr. Göhner Frau Männle Dr. Stercken Frau Wilms-Kegel Dr. Götz Magin Dr. Stoltenberg Frau Wollny Gröbl Dr. Mahlo Straßmeir Dr. Grünewald Marschewski Strube Günther Dr. Meyer zu Bentrup Susset Fraktionslos Dr. Häfele Michels Tillmann Harries Dr. Möller Dr. Uelhoff Wüppesahl Frau Hasselfeldt Müller (Wadern) Uldall Hauser (Esslingen) Müller (Wesseling) Dr. Unland Hauser (Krefeld) Nelle Frau Verhülsdonk Hedrich Dr. Neuling Vogel (Ennepetal) Nein Freiherr Heereman von Neumann (Bremen) Vogt (Duren) Zuydtwyck Niegel Dr. Voigt (Northeim) CDU/CSU Frau Dr. Hellwig Oswald Dr. Vondran Helmrich Frau Pack Dr. Voss Dr. Abelein Dr. Hennig Pesch Dr. Waffenschmidt Austermann Herkenrath Petersen Dr. Waigel Bauer Hinrichs Pfeffermann Graf von Waldburg-Zeil Bayha Hinsken Pfeifer Dr. Warnke Dr. Becker (Frankfu rt) Höffkes Dr. Pfennig Dr. Warrikoff Biehle Höpfinger Dr. Pinger Dr. von Wartenberg Dr. Blens Hörster Dr. Pohlmeier Weiß (Kaiserslautern) Dr. Blüm Dr. Hoffacker Dr. Probst Werner (Ulm) Böhm (Melsungen) Frau Hoffmann (Soltau) Rauen Frau Will-Feld Börnsen (Bönstrup) Dr. Hornhues Rawe Frau Dr. Wilms Dr. Bötsch Frau Hürland-Büning Reddemann Wilz Bohl Graf Huyn Regenspurger Wimmer (Neuss) Bohlsen Dr. Hüsch Repnik Windelen Borchert Jäger Dr. Riedl (München) Frau Dr. Wisniewski Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 8029

Wissmann Grunenberg Pauli Wiefelspütz Dr. Wittmann Dr. Haack Dr. Penner von der Wiesche Würzbach Haack (Extertal) Peter (Kassel) Wimmer (Neuötting) Dr. Wulff Frau Hämmerle Pfuhl Dr. de With Zeitlmann Frau Dr. Hartenstein Dr. Pick Wittich Zierer Hasenfratz Porzner Würtz Dr. Zimmermann Dr. Hauchler Purps Zander Zink Heimann Rappe (Hildesheim) Zeitler Heistermann Reimann Zumkley Heyenn Frau Renger SPD Hiller (Lübeck) Reschke Dr. Holtz Reuschenbach FDP Frau Adler Horn Reuter Dr. Ahrens Huonker Rixe Frau Dr. Adam-Schwaetzer Amling Ibrügger Roth Andres Jahn (Marburg) Schanz Baum Antretter Jaunich Dr. Scheer Beckmann Dr. Apel Dr. Jens Scherrer Bredehorn Bachmaier Jung (Düsseldorf) Schluckebier Cronenberg (Arnsberg) Bahr Jungmann Schmidt (München) Eimer (Fürth) Bamberg Kastning Frau Schmidt (Nürnberg) Engelhard Becker (Nienberge) Kiehm Schmidt (Salzgitter) Dr. Feldmann Frau Becker-Inglau Kirschner Dr. Schmude Frau Folz-Steinacker Bernrath Kißlinger Schreiner Funke Bindig Klein (Dieburg) Schröer (Mülheim) Gallus Frau Blunck Klose Schütz Gattermann Dr. Böhme (Unna) Kolbow Seidenthal Gries Börnsen (Ritterhude) Koltzsch Frau Seuster Grüner Brück Koschnick Sieler (Amberg) Frau Dr. Hamm-Brücher Dr. von Bülow Kretkowski Singer Dr. Haussmann Frau Bulmahn Kühbacher Frau Dr. Skarpelis-Sperk Heinrich Buschfort Kuhlwein Dr. Soell Dr. Hirsch Catenhusen Lambinus Frau Dr. Sonntag-Wolgast Dr. Hitschler Frau Conrad Leidinger Dr. Sperling Frau Dr. Däubler-Gmelin Leonhart Stahl (Kempen) Hoppe Daubertshäuser Lohmann (Witten) Steiner Dr. Hoyer Diller Lutz Frau Steinhauer Irmer Dreßler Frau Luuk Stiegler Kleinert (Hannover) Duve Frau Dr. Martiny-Glotz Stobbe Kohn Egert Frau Matthäus-Maier Dr. Struck Dr.-Ing. Laermann Dr. Ehmke (Bonn) Menzel Frau Terborg Dr. Graf Lambsdorff Dr. Ehrenberg Dr. Mertens (Bottrop) Tietjen Mischnick Dr. Emmerlich Dr. Mitzscherling Frau Dr. Timm Neuhausen Erler Müller (Düsseldorf) Frau Traupe Nolting Esters Müller (Pleisweiler) Urbaniak Paintner Ewen Müller (Schweinfurt) Vahlberg Richter Frau Faße Müntefering Verheugen Rind Fischer (Homburg) Nagel Voigt (Frankfurt) Ronneburger Frau Fuchs (Köln) Nehm Wartenberg (Berlin) Schäfer (Mainz) Frau Fuchs (Verl) Frau Dr. Niehuis Frau Dr. Wegner Frau Dr. Segall Frau Ganseforth Dr. Niese Weiermann Gansel Niggemeier Frau Weiler Frau Seiler-Albring Dr. Gautier Dr. Nöbel Weisskirchen (Wiesloch) Dr. Solms Gerster (Worms) Frau Odendahl Dr. Wernitz Dr. Thomae Gilges Oesinghaus Westphal Timm Dr. Glotz Oostergetelo Frau Weyel Dr. Weng (Gerlingen) Frau Dr. Götte Opel Dr. Wieczorek Wolfgramm (Göttingen) Graf Dr. Osswald Wieczorek (Duisburg) Frau Würfel Großmann Paterna Frau Wieczorek-Zeul Zywietz 8030 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Endgültiges Ergebnis Nr. 46

Abgegebene Stimmen: 468; davon ja: 208 nein: 259 enthalten: 1

Ja Ibrügger Schreiner Dr. Lippelt (Hannover) Jahn (Marburg) Schröer (Mülheim) Dr. Mechtersheimer SPD Jaunich Schütz Frau Nickels Dr. Jens Seidenthal Frau Oesterle-Schwerin Frau Adler Jung (Düsseldorf) Frau Seuster Frau Olms Dr. Ahrens Jungmann Sieler (Amberg) Frau Rust Amling Kastning Singer Frau Saibold Andres Kiehm Frau Dr. Skarpelis-Sperk Frau Schilling Antretter Kirschner Dr. Soell Schily Dr. Apel Kißlinger Frau Dr. Sonntag-Wolgast Frau Schmidt-Bott Bachmaier Klein (Dieburg) Dr. Sperling Frau Schoppe Bahr Klose Stahl (Kempen) Sellin Bamberg Kolbow Steiner Frau Teubner Becker (Nienberge) Koltzsch Frau Steinhauer Frau Unruh Frau Becker-Inglau Koschnick Stiegler Frau Vennegerts Bernrath Kretkowski Stobbe Frau Dr. Vollmer Bindig Kühbacher Dr. Struck Weiss (München) Frau Blunck Kuhlwein Frau Terborg Wetzel Dr. Böhme (Unna) Lambinus Tietjen Frau Wilms-Kegel Börnsen (Ritterhude) Leidinger Frau Dr. Timm Frau Wollny Brück Leonhart Frau Traupe Dr. von Bülow Lohmann (Witten) Urbaniak Frau Bulmahn Lutz Vahlberg Fraktionslos Buschfort Frau Luuk Verheugen Catenhusen Frau Dr. Martiny-Glotz Voigt (Frankfurt) Wüppesahl Frau Conrad Frau Matthäus-Maier Wartenberg (Berlin) Frau Dr. Däubler-Gmelin Menzel Frau Dr. Wegner Daubertshäuser Dr. Mertens (Bottrop) Weiermann Diller Dr. Mitzscherling Frau Weiler Dreßler Müller (Düsseldorf) Weisskirchen (Wiesloch) Duve Müller (Pleisweiler) Dr. Wernitz Nein Egert Müller (Schweinfurt) Westphal Dr. Ehmke (Bonn) Müntefering Frau Weyel CDU/CSU Dr. Ehrenberg Nehm Dr. Wieczorek Dr. Emmerlich Frau Dr. Niehuis Wieczorek (Duisburg) Dr. Abelein Erler Dr. Niese Frau Wieczorek-Zeul Austermann Esters Dr. Nöbel Wiefelspütz Bauer Ewen Frau Odendahl von der Wiesche Bayha Frau Faße Oesinghaus Wimmer (Neuötting) Dr. Becker (Frankfurt) Fischer (Homburg) Oostergetelo Dr. de With Biehle Frau Fuchs (Köln) Opel Wittich Dr. Blens Frau Fuchs (Verl) Dr. Osswald Würtz Dr. Blüm Frau Ganseforth Paterna Zander Böhm (Melsungen) Gansel Pauli Zeitler Börnsen (Bönstrup) Dr. Gautier Dr. Penner Zumkley Dr. Bötsch Gerster (Worms) Peter (Kassel) Bohl Gilges Dr. Pick Bohlsen Dr. Glotz Porzner DIE GRÜNEN Borchert Frau Dr. Götte Purps Breuer Graf Rappe (Hildesheim) Frau Beck-Oberdorf Bühler (Bruchsal) Großmann Reimann Brauer Buschbom Grunenberg Frau Renger Dr. Daniels (Regensburg) Carstens (Emstek) Dr. Haack Reschke Ebermann Carstensen (Nordstrand) Haack (Extertal) Reuschenbach Frau Eid Clemens Frau Hämmerle Reuter Frau Flinner Dr. Czaja Frau Dr. Hartenstein Rixe Frau Garbe Dr. Daniels (Bonn) Hasenfratz Roth Häfner Daweke Dr. Hauchler Schanz Frau Hensel Frau Dempwolf Heimann Dr. Scheer Frau Hillerich Deres Heistermann Scherrer Hoss Dörflinger Heyenn Schluckebier Hüser Doss Hiller (Lübeck) Schmidt (München) Kleinert (Marburg) Dr. Dregger Dr. Holtz Frau Schmidt (Nürnberg) Dr. Knabe Echternach Horn Schmidt (Salzgitter) Kreuzeder Eigen Huonker Dr. Schmude Frau Krieger Engelsberger Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 8031

Eylmann Kraus Scheu SPD Dr. Faltlhauser Krey Schmidbauer Feilcke Kroll-Schlüter Schmitz (Baesweiler) Nagel Dr. Fell Dr. Kronenberg von Schmude Pfuhl Fellner Dr. Kunz (Weiden) Freiherr von Schorlemer Frau Fischer Lamers Schreiber FDP Fischer (Hamburg) Dr. Lammert Dr. Schroeder (Freiburg) Francke (Hamburg) Dr. Langner Schulhoff Dr. Friedmann Lattmann Frau Dr. Adam-Schwaetzer Dr. Schulte ri rich Dr. Laufs Baum Dr. F ed (Schwäbisch Gmünd) Fuchtel Lenzer Beckmann Funk (Gutenzell) Frau Limbach Schulze (Berlin) Bredehorn Ganz (St. Wendel) Link (Diepholz) Schwarz Cronenberg (Arnsberg) Dr. Schwarz-Schilling Frau Geiger Link (Frankfurt) Eimer (Fürth) Dr. Schwörer Geis Linsmeier Engelhard Seehofer Dr. von Geldern Lintner Dr. Feldmann Seesing Gerstein Dr. Lippold (Offenbach) Frau Folz-Steinacker Gerster (Mainz) Louven Seiters Funke Glos Lowack Spilker Gallus Dr. Göhner Lummer Spranger Gattermann Dr. Götz Maaß Dr. Sprung Gries Gröbl Frau Männle Dr. Stark (Nürtingen) Grüner Dr. Grünewald Magin Dr. Stavenhagen Dr. Hamm-Brücher Günther Dr. Mahlo Dr. Stercken Frau Dr. Häfele Marschewski Dr. Stoltenberg Dr. Haussmann Harries Dr. Meyer zu Bentrup Straßmeir Heinrich Frau Hasselfeldt Michels Strube Dr. Hirsch Hauser (Esslingen) Dr. Möller Dr. Hitschler Hauser (Krefeld) Müller (Wadern) Susset Tillmann Hoppe Hedrich Müller (Wesseling) Dr. Hoyer Freiherr Heereman von Nelle Dr. Uelhoff Irmer Zuydtwyck Dr. Neuling Uldall Frau Dr. Hellwig Neumann (Bremen) Dr. Unland Kleinert (Hannover) Helmrich Niegel Frau Verhülsdonk Kohn Dr. Hennig Oswald Vogel (Ennepetal) Dr.-Ing. Laermann Herkenrath Frau Pack Vogt (Düren) Dr. Graf Lambsdorff Hinrichs Pesch Dr. Voigt (Northeim) Mischnick Hinsken Pfeffermann Dr. Vondran Neuhausen Höffkes Pfeifer Dr. Voss Nolting Höpfinger Dr. Pfennig Dr. Waffenschmidt Paintner Hörster Dr. Pinger Dr. Waigel Richter Dr. Hoffacker Dr. Pohlmeier Graf von Waldburg-Zeil Rind Frau Hoffmann (Soltau) Dr. Probst Ronneburger Dr. Hornhues Rauen Dr. Warnke Frau Hürland-Büning Rawe Dr. Warrikoff Schäfer (Mainz) Dr. Hüsch Reddemann Dr. von Wartenberg Frau Dr. Segall Graf Huyn Regenspurger Weiß (Kaiserslautern) Frau Seiler-Albring Jäger Repnik Werner (Ulm) Dr. Solms Dr. Jahn (Münster) Dr. Riedl (München) Frau Will-Feld Dr. Thomae Dr. Jobst Dr. Riesenhuber Frau Dr. Wilms Timm Jung (Limburg) Frau Rönsch (Wiesbaden) Wilz Dr. Weng (Gerlingen) Jung (Lörrach) Frau Roitzsch (Quickborn) Wimmer (Neuss) Wolfgramm (Göttingen) Kalb Rossmanith Windelen Frau Würfel Kalisch Roth (Gießen) Frau Dr. Wisniewski Zywietz Dr.-Ing. Kansy Rühe Wissmann Dr. Kappes Dr. Rüttgers Frau Karwatzki Ruf Dr. Wittmann Kiechle Sauer (Salzgitter) Würzbach Kittelmann Sauer (Stuttgart) Dr. Wulff Enthalten Klein (München) Sauter (Epfendorf) Zeitlmann Dr. Köhler (Wolfsburg) Dr. Schäuble Zierer SPD Kolb Scharrenbroich Dr. Zimmermann Kossendey Schemken Zink Niggemeier 8032 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Endgültiges Ergebnis Nr. 47

Abgegebene Stimmen: 468; davon ja: 41 nein: 427

Ja Austermann Hinrichs Pfeffermann Bauer Hinsken Pfeifer SPD Bayha Höffkes Dr. Pfennig Dr. Becker (Frankfurt) Höpfinger Dr. Pinger Frau Dr. Hartenstein Biehle Hörster Dr. Pohlmeier Stobbe Dr. Blens Dr. Hoffacker Dr. Probst Böhm (Melsungen) Frau Hoffmann (Soltau) Rauen Börnsen (Bönstrup) Dr. Hornhues Rawe FDP Dr. Bötsch Frau Hürland-Büning Reddemann Bohl Graf Huyn Regenspurger Dr. Feldmann Bohlsen Dr. Hüsch Repnik Borchert Jäger Dr. Riedl (München) Breuer Dr. Jahn (Münster) Dr. Riesenhuber DIE GRÜNEN Bühler (Bruchsal) Dr. Jobst Frau Rönsch (Wiesbaden) Buschbom Jung (Limburg) Frau Roitzsch (Quickborn) Frau Beck-Oberdorf Carstens (Emstek) Jung (Lörrach) Rossmanith Frau Beer Carstensen (Nordstrand) Kalb Roth (Gießen) Brauer Clemens Kalisch Rühe Dr. Daniels (Regensburg) Dr. Czaja Dr.-Ing. Kansy Dr. Rüttgers Ebermann Dr. Daniels (Bonn) Dr. Kappes Ruf Frau Eid Daweke Frau Karwatzki Sauer (Salzgitter) Frau Flinner Frau Dempwolf Kiechle Sauer (Stuttgart) Frau Garbe Deres Kittelmann Sauter (Epfendorf) Häfner Dörflinger Klein (München) Dr. Schäuble Frau Hensel Doss Dr. Köhler (Wolfsburg) Scharrenbroich Frau Hillerich Dr. Dregger Kolb Schemken Hoss Echternach Kossendey Scheu Hüser Eigen Kraus Schmidbauer Kleinert (Marburg) Engelsberger Krey Schmitz (Baesweiler) Dr. Knabe Eylmann Kroll-Schlüter von Schmude Kreuzeder Dr. Faltlhauser Dr. Kronenberg Freiherr von Schorlemer Frau Krieger Feilcke Dr. Kunz (Weiden) Schreiber Dr. Lippelt (Hannover) Dr. Fell Lamers Dr. Schroeder (Freiburg) Dr. Mechtersheimer Fellner Dr. Lammert Schulhoff Frau Nickels Frau Fischer Dr. Langner Dr. Schulte Frau Oesterle-Schwerin Fischer (Hamburg) Lattmann (Schwäbisch Gmünd) Frau Olms Francke (Hamburg) Dr. Laufs Schwarz Frau Rust Dr. Friedmann Lenzer Dr. Schwarz-Schilling Frau Saibold Dr. Friedrich Frau Limbach Dr. Schwörer Frau Schilling Fuchtel Link (Diepholz) Seehofer Schily Funk (Gutenzell) Link (Frankfurt) Seesing Frau Schmidt-Bott Ganz (St. Wendel) Linsmeier Seiters Frau Schoppe Frau Geiger Lintner Spilker Sellin Geis Dr. Lippold (Offenbach) Spranger Frau Teubner Dr. von Geldern Louven Dr. Sprung Frau Unruh Gerstein Lowack Dr. Stark (Nürtingen) Frau Vennegerts Gerster (Mainz) Lummer Dr. Stavenhagen Frau Dr. Vollmer Glos Maaß Dr. Stercken Weiss (München) Dr. Göhner Frau Männle Dr. Stoltenberg Wetzel Dr. Götz Magin Straßmeir Frau Wilms-Kegel Gröbl Dr. Mahlo Strube Frau Wollny Dr. Grünewald Marschewski Susset Günther Dr. Meyer zu Bentrup Tillmann Dr. Häfele Michels Dr. Uelhoff Fraktionslos Harries Dr. Möller Uldall Frau Hasselfeldt Müller (Wadern) Dr. Unland Wüppesahl Hauser (Esslingen) Müller (Wesseling) Frau Verhülsdonk Hauser (Krefeld) Nelle Vogel (Ennepetal) Hedrich Dr. Neuling Vogt (Duren) Freiherr Heereman von Neumann (Bremen) Dr. Voigt (Northeim) Nein Zuydtwyck Niegel Dr. Vondran Frau Dr. Hellwig Oswald Dr. Voss CDU/CSU Helmrich Frau Pack Dr. Waffenschmidt Dr. Hennig Pesch Dr. Waigel Dr. Abelein Herkenrath Petersen Graf von Waldburg-Zeil Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 8033

Dr. Warnke Frau Ganseforth Frau Odendahl Dr. Wieczorek Dr. Warrikoff Gansel Oesinghaus Wieczorek (Duisburg) Dr. von Wartenberg Dr. Gautier Oostergetelo Frau Wieczorek-Zeul Weiß (Kaiserslautern) Gerster (Worms) Opel Wiefelspütz Werner (Ulm) Gilges Dr. Osswald von der Wiesche Frau Will-Feld Dr. Glotz Paterna Wimmer (Neuötting) Frau Dr. Wilms Frau Dr. Götte Pauli Dr. de With Wilz Graf Dr. Penner Wittich Wimmer (Neuss) Großmann Peter (Kassel) Würtz Pfuhl Windelen Grunenberg Zander Dr. Wisniewski Dr. Haack Dr. Pick Frau Zeitler Wissmann Haack (Extertal) Porzner Dr. Wittmann Frau Hämmerle Purps Zumkley Würzbach Hasenfratz Rappe (Hildesheim) Dr. Wulff Dr. Hauchler Reimann Zeitlmann Heimann Frau Renger FDP Zierer Heistermann Reschke Dr. Zimmermann Heyenn Reuschenbach Frau Dr. Adam-Schwaetzer Zink Hiller (Lübeck) Reuter Baum Dr. Holtz Rixe Beckmann Horn Roth Bredehorn SPD Huonker Schanz Cronenberg (Arnsberg) Ibrügger Dr. Scheer Eimer (Fürth) Frau Adler Jahn (Marburg) Scherrer Engelhard Dr. Ahrens Jaunich Schluckebier Frau Folz-Steinacker Amling Dr. Jens Schmidt (München) Funke Andres Jung (Düsseldorf) Frau Schmidt (Nürnberg) Gallus Antretter Jungmann Schmidt (Salzgitter) Gattermann Dr. Apel Kastning Dr. Schmude Gries Bachmaier Kiehm Schreiner Grüner Bahr Kirschner Schröer (Mülheim) Frau Dr. Hamm-Brücher Bamberg Kißlinger Schütz Dr. Haussmann Klein (Dieburg) Seidenthal Becker (Nienberge) Heinrich Frau Becker-Inglau Klose Frau Seuster Dr. Hirsch Bernrath Kolbow Sieler (Amberg) Bindig Koltzsch Singer Dr. Hitschler Frau Blunck Koschnick Frau Dr. Skarpelis-Sperk Hoppe Dr. Böhme (Unna) Kretkowski Dr. Soell Dr. Hoyer Börnsen (Ritterhude) Kühbacher Frau Dr. Sonntag-Wolgast Irmer Brück Kuhlwein Dr. Sperling Kleinert (Hannover) Dr. von Bülow Lambinus Stahl (Kempen) Kohn Frau Bulmahn Leidinger Steiner Dr.-Ing. Laermann Buschfort Leonhart Frau Steinhauer Dr. Graf Lambsdorff Catenhusen Lohmann (Witten) Stiegler Mischnick Frau Conrad Lutz Dr. Struck Neuhausen Frau Dr. Däubler-Gmelin Frau Luuk Frau Terborg Nolting Daubertshäuser Frau Dr. Martiny-Glotz Tietjen Paintner Diller Frau Matthäus-Maier Frau Dr. Timm Richter Dreßler Menzel Frau Traupe Rind Duve Dr. Mertens (Bottrop) Urbaniak Ronneburger Egert Dr. Mitzscherling Vahlberg Schäfer (Mainz) Dr. Ehmke (Bonn) Müller (Düsseldorf) Verheugen Frau Dr. Segall Dr. Ehrenberg Müller (Pleisweiler) Voigt (Frankfurt) Dr. Emmerlich Müller (Schweinfurt) Wartenberg (Berlin) Frau Seiler-Albring Erler Müntefering Frau Dr. Wegner Dr. Solms Esters Nagel Weiermann Dr. Thomae Ewen Nehm Frau Weiler Timm Frau Faße Frau Dr. Niehuis Weisskirchen (Wiesloch) Dr. Weng (Gerlingen) Fischer (Homburg) Dr. Niese Dr. Wernitz Wolfgramm (Göttingen) Frau Fuchs (Köln) Niggemeier Westphal Frau Würfel Frau Fuchs (Verl) Dr. Nöbel Frau Weyel Zywietz 8034 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988

Nr. 48 Ich erkläre hiermit, daß ich aber an der Abstimmung teilgenommen und mit einer roten „Nein" -Stimm- Erklärung nach § 31 GO karte abgestimmt habe. des Abgeordneten Clemens (CDU/CSU) zur Abstimmung über das Ich kann mir nicht erklären, wieso meine Stimm- Gesundheits-Reformgesetz — GRG — karte bei der Auszählung nicht berücksichtigt worden ist. Allerdings bemerkte ich bei den nachfolgenden Dem Gesetz zur Strukturreform im Gesundheitswe- namentlichen Abstimmungen am Abend eine Stimm- sen kann ich nur mit großen Bedenken zustimmen. karte der Kollegin Matthäus-Meier in meinem Fach, die ich zurückgab. Ich habe eventuell nicht genau Ich sehe die Notwendigkeit ein, daß der Gesetzge- genug am Nachmittag darauf geachtet, daß meine ber auf Grund der Kostenexplosion im Gesundheits- Stimmkarte auch wirklich meinen Namen trägt. wesen unbedingt handeln muß. So enthält die Gesundheitsreform sicherlich richtige Ansätze. Die Selbstbeteiligung mit sozialer Abfede- rung durch Sozial- und Überforderungsklausel ist ein solcher positiver Ansatz, der leider nicht überall gilt. Nr. 51 Positiv ist auch die Kostenerstattung zu bewerten, die aber leider nicht zum Prinzip erhoben, sondern nur als Erklärung der Abgeordneten Frau Verhülsdonk Modellversuch im Gesetz erwähnt wird. (CDU/CSU) Diese positiven Ansätze werden aber durch die un- sinnige Festbetragsregelung wieder konterkariert. Ich versichere, daß ich an der namentlichen Abstim- Diese dirigistische Regelung entspricht in keinster mung über Einzelplan 04 — Geschäftsbereich des Weise marktwirtschaftlichen Grundsätzen. Sie ist un- Bundeskanzlers und des Bundeskanzleramtes — in praktikabel und führt zu mehr Verwaltungsaufwand, der 108. Sitzung am 22. November 1988 teilgenom- wie überhaupt zu befürchten ist, daß das ganze Vor- men und mit Ja gestimmt habe. haben ein erhebliches Mehr an Bürokratie bringen Mir ist nicht erklärlich, aus welchen Gründen meine wird. Abstimmungskarte unauffindbar ist. Mein entscheidendes Bedenken liegt darin, daß durch das Gesundheits-Reformgesetz weder die an- gestrebte Kostendämpfung, noch eine Kostenstabili- sierung erreicht wird. Es ist nicht tragbar, das Sterbe- geld aus der Kostenerstattungspflicht heraus-, dafür Nr. 52 die Schwerstbehindertenpflege hineinzunehmen. Die häusliche Pflege ist eine soziale Wohltat, die aber Erklärung der Abgeordneten Frau Pack nicht von der gesetzlichen Krankenkasse zu leisten (CDU/CSU) ist. Sie wird zu zusätzlichen Ausgaben in Milliarden- höhe führen. Ich versichere, daß ich an der vierten namentlichen Abstimmung (zu Drucks. 11/3417) in der 109. Sitzung am 23. November 1988 teilgenommen und mit Nein gestimmt habe. Nr. 49 Mir ist unerklärlich, warum meine Abstimmungs- karte nicht auffindbar ist. Erklärung des Abgeordneten Dr. Göhner (CDU/CSU)

Ich versichere, daß ich an der Schlußabstimmung zum Gesundheits-Reformgesetz teilgenommen und Nr. 53 mit Ja gestimmt habe. Mir ist nicht erklärlich, warum meine Abstim- Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Frau mungskarte nicht auffindbar ist. Folz-Steinacker (FDP)

Hiermit erkläre ich, daß ich entgegen dem Stimm- verhalten meiner Fraktion gegen das eingebrachte Nr. 50 Verbrauchsteuer-Änderungsgesetz stimme (109. Sit- zung am 23. November 1988). Erklärung der Abgeordneten Frau Dr. Martiny-Glotz Als Vertreterin niedersächsischer Interessen im (SPD) Deutschen Bundestag kann ich bei der geplanten Einführung der Erdgassteuer keine Kompromisse ein- Wie ich erfahren habe, werde ich in der Liste der an gehen. Im gesamten Nordwesten der Bundesrepublik der namentlichen Abstimmung zum Haushalt des ist die Situation für die privaten Haushalte und die Bundeskanzlers und des Bundeskanzleramtes teilge- Betriebe eine gänzlich andere als im übrigen Bundes- nommen habenden Abgeordneten nicht aufgeführt. gebiet. Heizen im Bundesgebiet nur 27 % der Unter- Die Abstimmung war am Dienstag, 22. 11. 1988, ge- nehmen und Gewerbebetriebe und nur 28 % der pri- gen 15.00 Uhr. vaten Haushalte mit Erdgas, so sind es im Versor- Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 111. Sitzung. Bonn, Freitag, den 25. November 1988 8035

gungsbereich der Energieversorgung Weser-Ems DIE GRÜNEN — Drucksache 11/3361 — zum Einzel- (EWE) 61 % der Betriebe bzw. 60 % der Haushalte, die plan 14 in der 110. Sitzung am 24. November 1988 mit dem umweltfreundlichen Brennstoff Erdgas hei- teilgenommen und mit Nein gestimmt habe. zen. Allein in meinem Wahlkreis heizen 70 % der pri- Mir ist nicht erklärlich, warum meine Abstim- vaten Haushalte mit Erdgas. mungskarte nicht auffindbar ist. Auch aus umweltpolitischen Erwägungen kann ich die Einführung der Erdgassteuer nicht befürworten, zumal vor Jahren viele mittelständische Firmen (bun- desweit) umweltbewußt ihre Heiz- und Produktions- Nr. 55 anlagen mit einem beträchtlichen Kostenaufwand auf Erdgas umgestellt haben. Diese Firmen würden jetzt Berichtigungen durch eine Erdgassteuer unverhältnismäßig hart ge- troffen. 111. Sitzung, Seite 7926 A: Im ,Endgültigen Ergebnis' Mir ist es wegen der besonderen Bedeutung, die ist bei den abgegebenen Stimmen statt „449" „450" eine Erdgassteuer für das Land Niedersachsen hätte, und bei „Ja" statt „240" „241" zu lesen. nicht möglich, über ein „Verbrauchsteuerpaket", das In der Namensliste, dritte Spalte, ist der Name „Frau diese Steuer enthielte, positiv abzustimmen. Verhülsdonk" einzufügen.

109. Sitzung, Seite 7639: In der zweiten Spalte ist statt „Singer" „Seuster" zu lesen. Nr. 54 Auf Seite 7656 ist in der vierten Spalte statt „Singer" „Seuster" zu lesen. Erklärung des Abgeordneten Bohl (CDU/CSU) Auf Seite 7673 ist in der vierten Spalte statt „Singer" „Seuster" zu lesen. Ich versichere, daß ich an der namentlichen Abstim- Auf Seite 7674 ist in der dritten Spalte statt „Singer" mung über den Änderungsantrag der Fraktion „Seuster" zu lesen.