Die Geschichte Der FDP 1945
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Udo Leuschner Die Geschichte der FDP Von den Anfängen 1945 bis zur Verbannung aus dem Bundestag 2013 Udo Leuschner, „Die Geschichte der FDP – Von den Anfängen 1945 bis zur Verbannung aus dem Bundestag 2013“ © 2015 der vorliegenden Ausgabe: Verlagshaus Monsenstein und Vannerdat OHG Münster. www.mv-wissenschaft.com © 2015 Udo Leuschner Alle Rechte vorbehalten Druck und Einband: MV-Verlag ISBN 978-3-95645-646-6 Vorbemerkung Im Jahre 2001 begann ich damit, eine „Geschichte der FDP“ zu schreiben und sukzessive auf meinen Internet-Seiten zu veröffent- lichen, um ein Stück selbst erlebter Zeitgeschichte sowie meine persönliche, sehr ambivalente Beziehung zur FDP aufzuarbeiten. Den eigentlichen Anstoß aber gab, wie der Begriff „liberal“ zuneh- mend im Sinne von „neoliberal“ gebraucht wurde, was ich persön- lich nicht nur als Verengung, sondern als Verfälschung und Negie- rung des Liberalismus empfinde. Da es sich um eine recht kritische Darstellung handelte, war ich überrascht, gerade aus FDP-Kreisen viel Zustimmung zu erhalten (mit Ausnahme des Möllemann-Helfers Fritz Goergen, der sich über „viel Falsches“ zu seiner Person beschwerte). Die Partei ist offen- bar immer noch wesentlich liberaler, als der tumbe Neoliberalis- mus eines Guido Westerwelle vermuten lassen könnte. Ich hoffe, daß das so bleibt und nach der Veröffentlichung dieser Fortsetzung nicht sämtliche Links gekappt werden, die bisher von FDP-Gliede- rungen auf Orts-, Bezirks- und Landesebene zu meiner Internet- Seite gelegt wurden... Meine Geschichte der FDP endete bisher mit dem 14. Bundestag. Aufgrund etlicher Anfragen sah ich mich zu der Ankündigung veranlasst, sie nach der 15. Legislaturperiode fortzusetzen. Dieses Versprechen wird hiermit eingelöst. Die aktualisierte Fassung fügt den bisher 38 Kapiteln elf weitere hinzu, die ausführlich auf die jüngste Entwicklung der FDP bis zu den vorgezogenen Bundes- tagswahlen im September 2005 eingehen. Wie die Bundestagswah- len selber ausgehen würden, war bei Abschluß des Textes noch nicht bekannt. Es war auch noch offen, wie das Bundesverfassungsge- richt über die Klagen gegen den Mißbrauch der Vertrauensfrage nach Artikel 68 des Grundgesetzes entscheiden würde. Für eine Absage der Wahlen hätte es gute verfassungsrechtliche Gründe gehabt, wie auch schon 1983, als Kohl denselben Trick wie Schröder anwendete (siehe dazu Seite 158/159). Die Darstellung schließt deshalb mit der spannenden Frage, ob eine erneute Regierungsbeteiligung der FDP, die zunächst so gut wie sicher schien, von der neuen „Links- partei“ durchkreuzt werden könnte. Schon bisher hatte ich die „Geschichte der FDP“ auch als PDF- Datei zum Ausdrucken angeboten, da es wesentlich angenehmer ist, einen Text dieses Umfangs auf Papier statt am Bildschirm zu I lesen. Diese Möglichkeit besteht auch bei der neuen, erweiterten Fassung. Allerdings ist der Ausdruck von über 400 Seiten umständ- lich, kostspielig und zeitraubend, wie ich bei der Herstellung mei- nes eigenen Handexemplars feststellen konnte. Deshalb wird der Text erstmals auch als komplettes Buch angeboten. Die Herstel- lung erfolgt im digitalen Schnelldruck entsprechend der Nachfrage („Buchdruck auf Bestellung“). Das Buch kostet etwas mehr als ein Ausdruck, bietet aber wesentlich höheren Gebrauchswert und Lese- komfort. Zum Beispiel eignet es sich vorzüglich als Geschenk, um Linksliberale zu beglücken oder Westerwelle-Anhänger zu ärgern... Heidelberg, im August 2005, Udo Leuschner Vorbemerkung (2) Es reichte 2005 tatsächlich nicht zur Regierungsbeteiligung. Dafür erlebte die FDP während der 16. Legislaturperiode einen rasanten Aufstieg in der Wählergunst. Seit 2007 ging es bei den Landtags- wahlen nur noch aufwärts, und bei der Bundestagswahl im Septem- ber 2009 erzielte die Partei mit 14,6 Prozent der Stimmen ihr bestes Wahlergebnis seit Bestehen der Bundesrepublik. Politische Beobachter machte das ziemlich ratlos, weil zugleich der Neokonservativismus namens „Neoliberalismus“, den die FDP von allen Parteien am offensivsten vertrat, so diskreditiert war wie nie zuvor. Dafür sorgte schon die weltweite Wirtschaftskrise, die eine neoliberal entfesselte Finanzwirtschaft ausgelöst hatte. Wie ließ sich dieser Widerspruch erklären? Wie dauerhaft würden die Wahlerfol- ge der FDP sein? – Die Fortsetzung meiner „Geschichte der FDP“ geht auch solchen Fragen nach. Sie knüpft nahtlos an den bisheri- gen Text an, der bis Seite 329 dem größeren Buchformat angepaßt wurde, aber sonst unverändert geblieben ist. Das Ergebnis der Bun- destagswahl 2009 wurde dabei miteinbezogen, obwohl es thema- tisch bereits zur 17. Legislaturperiode überleitet, die ich zu einem späteren Zeitpunkt behandeln werde. Heidelberg, im Februar 2010 Udo Leuschner II Vorbemerkung (3) Es hat ein bißchen länger gedauert, ehe ich dazu kam, die Entwick- lung der Partei während der 17. Legislaturperiode nachzuzeichnen. Den Schlußpunkt setzt wiederum die letzte Bundestagswahl, bei der die FDP sowohl aus der Regierung als auch aus dem Bundestag flog. Dazwischen liegen vier Jahre der Agonie, in denen die Partei ihren dramatisch sinkenden Wahlergebnissen mit eher kosmetischen Korrekturen zu begegnen versuchte. Auch der Wechsel von Wester- welle zu Rösler brachte nicht die erhoffte Wende. Generalsekretär Lindner zog die Konsequenzen aus der ausweglosen Lage, indem er seinen Job hinwarf und erst einmal Meriten in Nordrhein-West- falen sammelte. Daß er sich dann zwei Jahre später auf den rau- chenden Trümmern des Bundestagswahlergebnisses von 4,8 Pro- zent zum neuen Parteivorsitzenden wählen ließ, wird hier noch nicht erwähnt, sondern Gegenstand der nächsten Fortsetzung sein. Wie schon bei den beiden vorherigen Ausgaben, die 2005 und 2010 erschienen sind, ist auch dieses Mal der komplette Text sowohl im Internet als auch in Buchform verfügbar. Heidelberg, im August 2015 Udo Leuschner III IV Durch Anklicken der Überschriften gelangen Sie direkt zu den jeweiligen Seiten Inhaltsverzeichnis Die Entstehung der FDP1 Die Neugründung liberaler Parteien in den vier Besatzungszonen Deutschlands Schwarz-weiß-rot mit braunen Flecken 6 Die FDP muß erkennen, daß es rechts von der CDU/CSU nicht viel zu holen gibt Die FDP unter Thomas Dehler 16 Der neue Vorsitzende wird wegen der Preisgabe der Saar und des Abschreibens der Wiedervereinigung zum schärfsten Gegner Adenauers Der Coup der „Jungtürken“ 24 Adenauer mißlingt der Plan, die FDP durch Manipulierung des Wahlrechts in den „Graben“ fallen zu lassen Die FDP in der Opposition 30 Gegen atomare Bewaffnung der Bundeswehr und für Aufgreifen des Rapacki-Plans Der „Umfall“ 36 Die FDP bricht ihr Wahlversprechen und beteiligt sich doch wieder an einer Regierung unter Adenauer Die „Spiegel“-Affäre 43 FDP-Minister erzwingen durch ihren Rücktritt die Ablösung von Franz Josef Strauß Die FDP hilft Erhard stürzen 49 – und bahnt damit den Weg für eine Große Koalition aus CDU/CSU und SPD V Allein gegen die Große Koalition 55 Die FDP modernisiert ihre Deutschlandpolitik und bekundet Verständnis für die Außerparlamentarische Opposition Die sozialliberale Koalition 64 Die Regierung Brandt-Scheel schlägt ein neues Kapitel der Ost- und Deutschlandpolitik auf Patt im Bundestag 71 Die CDU/CSU verhebt sich beim Sturz der Regierung, worauf diese Neuwahlen herbeiführt Scheel wird Bundespräsident 77 Die sozialliberale Koalition geht gestärkt in eine weitere Legislaturperiode Die Situation in den Landtagen 83 Die FDP bleibt stabil und die SPD fällt leicht zurück, während die Union ihre absoluten Mehrheiten ausbauen kann Der Radikalenerlaß 87 Die FDP vergißt liberale Prinzipien und beteiligt sich an der Hatz auf „Verfassungsfeinde“ CDU/CSU in der Zerreißprobe 94 Strauß sieht die „Linkspartei“ FDP fest an der Seite der SPD und setzt auf Konfrontation Der Terrorismus 105 Die sozialliberale Koalition besteht die Herausforderung und sichert damit ihren Wahlsieg Die sozialliberale Koalition vor dem Ende 113 Nach dem Wahlerfolg streben Genscher und Lambsdorff ein neues Bündnis mit der Union an VI Den Dolch im Gewande 118 Wie Genscher und Lambsdorff den Bruch der sozialliberalen Koalition herbeiführten FDP in der Krise 123 „Julis“ ersetzen Jungdemokraten als Nachwuchsorganisation „Liberale Demokraten“ bleiben Splitterpartei Lohn der Angst 128 Bei den Neuwahlen kommt die FDP mit einem blauen Auge davon Strauß muß auf das Außenministerium verzichten Milliarden-Kredite für die DDR 134 Trotz kurzer Trübung wegen eines Grenzzwischenfalls werden die deutsch-deutschen Beziehungen noch enger als zuvor Ende der Talfahrt 140 Nach dem Ausscheiden aus den meisten Landtagen gelingt der FDP ab 1985 die Trendumkehr Die Flick-Affäre 144 Lambsdorff wird wegen Bestechlichkeit angeklagt und Hans-Otto Scholl überfällt ein Juweliergeschäft Auf absteigendem Ast 151 Der erneuerten CDU/FDP-Koalition unter Kohl schwinden die Chancen auf eine Wiederwahl Die Mauer fällt 157 Der Zusammenbruch der DDR rettet Helmut Kohl und gibt auch der FDP neuen Auftrieb Die FDP übernimmt zwei „Blockflöten“ 163 Der gigantische Mitgliederzuwachs durch LDPD und NDPD hält aber nicht lange an VII Agenten-Geschichten 168 Der DDR-Geheimdienst hatte die FDP vierzig Jahre lang im Visier William Borm wird posthum als Einflußagent enttarnt Teure Einheit 177 Nach einem grandiosen Wahlsieg brechen Union und FDP ihre Wahlversprechen und beschließen drastische Steuererhöhungen Es „haidert“ in der FDP 186 Aber Deutschland ist nicht Österreich: Der „Bund freier Bürger“ zieht erfolglos gegen den Vertrag von Maastricht zu Felde Nur noch abwärts 192 Vor allem die ostdeutschen Wähler laufen der „Partei der Besserverdienenden“