Politische RUNDE Programm 1/2018
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
Politische RUNDE Programm 1/2018 Moderation: Michaela Heiser Stefan Seitz Detlef Vonde 05.02. Politiker, Patrioten, Profiteure. Wer führt die Europäer an den Abgrund? mit Dr. Wolfgang Hetzer (Autor) Moderation: Michaela Heiser Die EU steht vor einer historisch großen Belastungsprobe: Wachsender Nationalismus, globale Finanzkrise, Turbulenzen innerhalb der Europäischen Währungsunion, hohe Arbeitslosenquoten und anhaltende Zuwanderung, das sind die zentralen Herausforderungen, die den Gemeinsinn in Europa auf die bislang größte und schwierigste Probe stellen. Welche wirtschaftlichen und friedensbedrohenden Folgen drohen dem Kontinent und damit allen Europäern? Wolfgang Hetzer hat sich in seiner Zeit als Beauftragter des Bundeskanzler amtes für den BND u.a. mit den Bereichen organisierte Kriminalität und Geldwäsche beschäftigt. Jetzt ist der Buchautor zu Gast in der Politischen Runde. Wolfgang Hetzer, Rechts und Staatswissenschaftler, war von 2002 bis 2013 Abteilungs leiter im Europäischen Amt für Betrugsbekämpfung und fungierte als Berater des Generaldirektors des OLAF im Bereich Korruption in Brüssel. Zuvor war er Referatsleiter im Bundeskanzleramt und zuständig für die Aufsicht über den BND. Er ist Autor zahlreicher Bücher. © privat © privat 2 19.02. Welt aus den Fugen? Perspektiven globaler Sicherheitspolitik mit Andreas Zumach (Journalist) Moderation: Dr. Detlef Vonde Die sogenannte NordkoreaKrise hat mit einem Schlag Debatten über Szenarien wie die Möglichkeit eines Dritten Weltkriegs in den Medien ausgelöst. Das wirft in der Tat friedens und sicherheitspolitische Fragen auf. Mindestens – so wird befürchtet – könnte die Zukunft der der nuklearen Nichtverbreitung bedroht sein. Das Vorgehen Kim Jong Uns könnte das Verlangen auch in anderen Weltgegenden steigern, sich ein eigenständiges Nuklear potential zuzulegen. Weitere Nuklearwaffenstaaten aber würden das globale Macht gleichgewicht tiefgreifend verändern. Das Risiko des tatsächlichen Einsatzes solcher Waffen würde sich erheblich erhöhen. Die Welt steht vor einer Herausforderung, die starken Einfluss auf die globalen Macht und Sicherheitsstrukturen haben wird. Andreas Zumach (Journalist und UNBerichterstatter) ist erneut in der Politischen Runde zu Gast und analysiert die Zukunft globaler Friedens und Sicherheitspolitik. Andreas Zumach studierte Volkswirtschaft und Journalismus und war von 1981 bis 1987 Friedenspolitischer Mitarbeiter der "Aktion Sühnezeichen/Friedens dienst" (ASF), verantwortlich für die Organisation der ersten groß en Bonner Friedensdemonstration vom 10.10.1981. Seit 1988 freier Journalist am UNOSitz in Genf und Korres pondent für die "tageszei tung" (taz) sowie verschiedene Rundfunkanstalten und weitere deutschsprachige Zeitungen. 2009 Verleihung des "Göttinger Friedens preises". © VHS 3 26.02. 1918. Die vertane Chance zur Demokratie? mit Joachim Käppner (Autor, Journalist) Moderation: Stefan Seitz Die Revolution der Arbeiter und Soldaten von 1918 war eine historische Chance – dafür, ein demokratisches Deutschland zu schaffen, das stärker gewesen wäre als die Weimarer Republik. In wenigen Tagen erreichen sie, was der Sozialdemokratie in Jahrzehnten nicht gelungen war: die überlebte, autoritäre Ordnung des Kaiserreichs zu stürzen. Es ist die Tragödie der Revolution, dass ihre eigenen Führer sie fürchteten – zu Unrecht. Denn das Ziel der meisten Revolutionäre war nicht, wie es in der Rückschau oft erschien, ein kommunistisches Regime wie in Russland zu errichten. Das Aufbegehren in Deutschland hatte vor allem die Absicht, die alten Eliten der Kaiserzeit zu entmachten, besonders das Militär und die Kriegstreiber von 1914. Für einige wenige Wochen hat die Revolutionsregie rung, geführt von der SPD, die Gelegenheit dazu – und nutzt sie nur halb herzig. So bleiben die Todfeinde der deutschen Demokratie mächtig, mit fatalen Folgen für die junge Republik. Joachim Käppner wertet Quellen und neueste Forschungsergebnisse aus und zeichnet ein gerechteres Bild der Arbeiter und Matrosen, die eine Welt aus den Angeln hoben. Joachim Käppner ist Redakteur und Autor bei der Süd deutschen Zeitung. Er schreibt unter anderem Leitartikel und hat darüber hinaus Bücher über historische, militärische und politische Themen verfasst. © Peter von Felbert von © Peter 4 05.03. „Menschenrechte im digitalen Zeitalter“ mit Mike Karst (Amnesty International) Moderation: Michaela Heiser Die Digitalisierung erfasst nicht nur private oder wirtschaftliche, sondern natürlich auch politische und rechtliche Prozesse. Chancen und Risiken sind dabei oftmals eng miteinander verbunden. Eine Transparenz privater und öffentlicher Prozesse ist beispielsweise gleichzeitig Schutz für Menschen rechtsaktivist*innen aber auch Gefahr für die Privatsphäre. Die Möglich keiten des Netzes erleichtern es, Aufmerksamkeit für Missstände zu wecken, gefährden aber auch die Menschenwürde. Ein einfacher Ausgleich ist dabei meist schwer zu finden. Worüber müssen wir also in Bezug auf den Schutz der Menschenrechte im digitalen Zeitalter zukünftig nachdenken, und was können wir tun? Mike Karst, Sozialwissenschaftler und Aktivist bei Amnesty International, benennt in der Politischen Runde „digitale“ Herausforderungen der Zukunft und die Chancen für den Schutz der Menschenrechte. Mike Karst studierte Politik, Philosophie und Ökonomie. Er ist unter anderem aktives Mitglied bei Amnesty International ( Mitglied der Themen koordinationsgruppe „Menschenrechte im digitalen Zeitalter“). © privat 5 12.03. Diktatoren als Türsteher Europas mit Christian Jakob (Autor, Journalist) Moderation: Stefan Seitz „Die EU arbeitet mit Regimen zusammen, die schwere Menschenrechts verletzungen begehen, und bildet deren Polizei und Armeen aus.“ Das schreibt der Journalist und Autor Christian Jakob in seiner neuen Publikation. Das alles geschieht im Dienste der „Migrationskontrolle“, die zu einer Frage von höchster innenpolitischer Bedeutung geworden ist. Mit Hochdruck baue man daher die Beziehungen zu den Regierungen insbesondere auf dem afrikanischen Kontinent aus. „Diese sollen ihre Bürger daran hindern, nach Europa zu gelangen. Die EU bietet dafür milliardenschwere Militär und Wirt schaftshilfe.“ Afrikas Grenzen werden aufgerüstet, um potenzielle Flüchtlinge im Land zu halten. Dafür gebe es Geld, so der Autor, der seine Thesen in der Politischen Runde zur Diskussion stellt. Christian Jakob studierte Soziologie und Volkswirt schaft in Bremen und Mailand und Global Studies in Berlin, Buenos Aires und Delhi. Seit 2006 ist er Redakteur der tageszeitung (taz). Im Jahr 2016 erschien von ihm "Die Bleibenden", eine Geschichte der Flüchtlingsbewegung. © privat © privat 6 19.03. „Lügenpresse. Anatomie eines politischen Kampfbegriffs“ mit Prof. Volker Lilienthal (Universität Hamburg) Moderation: Michaela Heiser Der Begriff „Lügenpresse“ ist ein Kampfbegriff. Er drückt in extremer Zu spitzung einen massiven Vertrauensverlust gegenüber den Medien aus. Was wird ihnen nicht alles vorgeworfen: Unterdrückung von Nachrichten, Sprach rohrfunktion „der Mächtigen“, Manipulation. Die Liste ist lang. Wie ist diese Glaubwürdigkeitskrise entstanden? Was sind die politischen Hintergründe? Nach Antworten auf diese Fragen sucht Volker Lilienthal, Inhaber der RudolfAugsteinStiftungsprofessur für „Praxis des Qualitätsjournalismus“ der Universität Hamburg in der Politischen Runde. Zur Diskussion steht dabei sein neues Buch zum Thema. Volker Lilienthal ist Inhaber der RudolfAugstein Stiftungsprofessur für »Praxis des Qualitätsjournalismus« an der Uni versität Hamburg. Seine Forschungs interessen gelten dem digitalen Journalismus, der Recherche und dem InvestigativJournalismus. © privat 7 09.04. Reichsbürger. Die unterschätzte Gefahr mit Andreas Speit (Autor) Moderation: Stefan Seitz Oktober 2016: Im fränkischen Georgensgmünd eröffnet ein Mann das euerF auf ein Sondereinsatzkommando der Polizei und verletzt vier Beamte. Einer von ihnen stirbt. Der Schütze ist ein sogenannter „Reichsbürger“, Mitglied ei ner Bewegung, die sich nicht an die Gesetze der Bundesrepublik Deutschland hält, weil diese für sie nicht existiert. Wer und wie viele sind diese „Reichs bürger“? Welche Gefahren gehen von ihnen aus? Andreas Speit ist Experte für Erscheinungsformen des Rechtsextremismus. Er geht in seiner Publikation zusammen mit zahlreichen Fachleuten diesen und anderen Fragen nach, hat die „Szene“ untersucht und spricht in der Politischen Runde über deren merkwürdiges Weltbild und die potenziellen Gefahren. Andreas Speit ist freier Journalist für die "taz" und Autor mehrerer Bücher zu Rechts extremismus in Deutschland und Europa. © privat 8 16.04. Propaganda 4.0. Rechte Populisten Machen Politik mit Johannes Hillje (Autor) Moderation: Dr. Detlef Vonde Die Wahlniederlagen der europäischen Rechtspopulisten wie Wilders, Le Pen oder Petry lenken von einer Tatsache ab: Die Ideen der Rechtspo pulisten haben sich längst in den Programmen anderer Parteien und in den öffentlichen Debatten eingenistet. „AfD & Co sind die Spitzenverdiener der Aufmerksamkeitsökonomie. Ihr Machtfaktor ist die Sprache.“ Das sagt der Buchautor Johannes Hillje. „Selbst maßlos anmutende Äußerungen entpuppen sich als durch und durch strategisch.“ Er analysiert diese Kommunikations strategie der AfD und zieht Vergleiche zu ihren Partnern aus dem neuen rechtspopulistischen Netzwerk in Europa. Er nennt dies „Propaganda 4.0“: Sie instrumentalisiere traditionelle und digitale Öffentlichkeitsstrukturen für ihre Zwecke. In der Politischen Runde spricht der Autor über „Framing“ oder „Fake