UID 1977 Nr. 8, Union in Deutschland

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UID 1977 Nr. 8, Union in Deutschland Z 8398 CX Informationsdienst der Christlich Demokratischen Union Deutschlands Union in. Deutschland Bonn, den 24. Februar 1977 • DEUTSCHLAND Klares Nein zum Mit einer Großen Anfrage zur Deutschlandpolitik hat die CDU/CSU-Bundestagsfraktion Steuerpaket eine Reihe von Initiativen auf dem Feld der Deutschland-, Die CDU hat ein klares Nein zu dem von der Außen-, Verteidigungs- und Entwicklungspolitik eröffnet. Bundesregierung vorgelegten Steuerpaket Seite 4 9esagt, weil es keinen Beitrag zu dem vorrangigen Ziel deutscher Politik leistet, • SICHERHEIT unsere Wirtschaft wiederzubeleben. Alfred Dregger hat in der Helmut Kohl faßt die Haltung der CDU in Debatte über die Regierungs- folgenden drei Punkten zusammen: erklärung den Bundesinnen- minister aufgefordert, in der * Es geht nicht darum, ob die CDU/CSU den wichtigen Frage der Zivil- Entlastungen zustimmt. Die Bundesregierung verteidigung endlich die W'H die Steuerlast um 12,4 Mrd. DM erhöhen, Initiative zu ergreifen. Interview. Seite 5 das sind 200 DM pro Kopf der Bevölkerung Dro Jahr vom Kleinkind bis zum Rentner. Sie • BILDUNG W 'H aber nur etwas mehr als 6 Mrd. DM ent- Das Dilemma „ein Abitur und asten, das sind 100 DM pro Kopf der Bevöl- kein Studienplatz" darf sich kerung. Zu diesen massiven Steuererhöhun- nicht zu dem Dilemma „Studium und kein Arbeitsplatz- 9en, die die sozial Schwächeren am stärksten ausweiten. Konsequenzen aus tfeffen, sagt die CDU/CSU ihr klares Nein. dem Urteil des Bundes- ® Sie sagt Ja zu einem Umbau des Steuer- verfassungsgerichtes zum systems — weg von der Leistungsfeindlich- Numerus clausus. Seite 7 keit, Inflationsanfälligkeit und Substanzbe- steuerung, hin zu einem leistungs- und inve- • BUNDESTAG stitionsfördernden Steuersystem ohne Mehr- Namen und Funktionen — die belastung. CDU/CSU-Fraktion im 8. Deutschen Bundestag. ® Der bei der Steuerreform praktizierte Trick, Seiten von Entlastungen in Teilbereichen hin zu ei- ner allgemeinen, inflationär schneller steigen- • DOKUMENTATION den Besteuerung, muß rückgängig gemacht öffentliche Finanzen: SPD/FDP Werden. Dazu wird die CDU/CSU Vorschläge auf dem falschen Weg. dachen. grüner Teil UiD 8/77 • Seite 2 komplett. Vorsitzender des „Gemeinsa- • INFORMATIONEN men Ausschusses", der von der Bun- desregierung über die Planung in einem Verteidigungsfall unterrichtet Helmut Kohl unterstützt werden muß, ist Bundestagspräsident Professor Karl Carstens. Dem Gremium Prager Bürgerrechtler gehören 22 Bundestagsabgeordnete Helmut Kohl hat sich mit seiner Unter- und elf Mitglieder des Bundesrates an- schrift unter einen Aufruf der Münchner Zu ihnen zählen u. a. Helmut Kohl „Freien Gesellschaft zur Förderung der (CDU/CSU), Franz Josef Strauß (CDU/ Freundschaft mit den Völkern der CSU), Alfred Dregger (CDU/CSU), Rai- Tschechoslowakei" hinter die Sache ner Barzel (CDU/CSU), Wolfgang der Prager Bürgerrechtler gestellt. Wie Mischnick (FDP), Annemarie Renger (SPD), Hermann Schmitt-Vockenhausen der CSU-MdB Hans Graf Huyn als Mit- vorsitzender dieser Gesellschaft mitteil- und Herbert Wehner (SPD). te, haben unter anderen auch die CDU- Abgeordneten Kai-Uwe von Hassel, Gefahr durch Norbert Blüm und Alfred Dregger mit Euro-Kommunisten ihrer Unterschrift die Aktion für die Un- terzeichnung der „Charta 77" unter- Der Präsident der Europäischen Union stützt. Christlicher Demokraten, der CDU-Bun- destagsabgeordnete Kai-Uwe von Has- Kommunaiwahl geändert sel, hat vor der Annahme gewarnt, es gebe einen von Moskau unabhängigen, Bei der voraussichtlich im Oktober die- friedlichen und demokratischen Euro- ses Jahres stattfindenden nächsten Kommunismus. Vor der Konferenz der Kommunalwahl in Niedersachsen wird katholischen Generalvikare meinte der ein neues Wahlrecht gelten. Die Regie- Oppositionspolitiker in Bonn, das Ziel rungsparteien CDU und FDP verstän- der Kommunisten habe sich nicht geän- digten sich im Landtag auf eine Neure- dert und der Frieden sei nicht sicherer gelung, wonach jeder Wähler künftig geworden. Die „schwere Krise", in der drei Stimmen hat, die er für Bewerber Europa sich befinde, könne nur durch verschiedener Wahlvorschläge abgeben „mutige Entscheidungen der Politiker' ( .panaschieren") kann. Außerdem er- überwunden werden. Der erste Schritt hält der Wähler die Möglichkeit, zwei dazu seien eine rasche Ratifizierung oder alle drei Stimmen auf einen einzi- des Abkommens der neun EG-Partner gen Bewerber zu konzentrieren („kumu- über die europäischen Direktwahlen lieren"). Eine andere Bestimmung sieht und die Verabschiedung eines Wahlge- vor, daß künftig schon zwei Mitglieder setzes. eines Gemeinderates oder Kreistags eine Fraktion bilden können. CDU/CSU fordert Herausgabe von CIA-Akten Notparlament mit Strauß und Wehner Die CDU/CSU^Fraktion wird die Bun- desregierung im Bundestag auffordern, Das sogenannte „Notparlament" des die Vereinigten Staaten um die Heraus- neuen deutschen Bundestages ist jetzt gabe angeblicher CIA-Akten über Zah- UiD 8/77 • Seile 3 'üngen an deutsche Politiker — darun- ter an den SPD-Vorsitzenden Brandt — ACHTUNG ! 2 u ersuchen. Neue CDU-Wandzeitung: Unsere Verantwortung für Rechtsdenken im Volk Deutschland mißachtet Anläßlich des 25. CDU-Bundespartei- Heftige Kritik an der Sicherheits- und tages, mit Hinweis auf die Sende- Justizpolitik der Bundesregierung hat zeiten im Fernsehen. Bayerns Justizminister Hillermeier ge- übt. Die Bonner Regierung versuche Mindestabnahme: 25 Exemplare seit 1969, „zentrale Rechtsfragen ohne Preis: 6,— DM pro 25 Exemplare Rücksicht auf die abweichenden Über- Bestell-Nr. 7743 z eugungen großer Teile der Bevölke- Bestellungen an das: rung" neu zu regeln. Der Justizminister IS-Versandzentrum bedauerte, daß SPD und FDP nicht be- r Postfach 66 66 eit gewesen seien, „wirksame Vor- 4830 Gütersloh 1 schriften gegen die Befürwortung von Gewalt und gegen die Teilnahme an gewalttätigen Menschenansammlungen u sens seine Stimme geben, wenn er nd zum Schütze des ordnungsgemä- nicht darauf vertrauen kann, daß dieser ßen Ablaufs von Versammlungen zu be- Kandidat sein Mandat auch wahr- schließen". „Ähnlich verkehrt" sei auch nimmt?" d'e SPD/FDP-Haltung zum Problem der Radikalen im öffentlichen Dienst. Hiller- Gesamtkonzept vorlegen meier: „Falsch verstandene Toleranz 9egenüber Intoleranten ist der erste Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion be- Schritt zur Untergrabung der freiheitli- grüßt und unterstützt grundsätzlich die chen demokratischen Grundordnung." vom Kabinett beschlossenen Wohn- geldverbesserungen, die längst überfäl- lig sind. Bereits die letzte Wohngeldan- Arendt und seine Wähler passung zum 1 Januar 1974 blieb weit Das Unbehagen der Wähler an der hinter der tatsächlichen Mieten- und ••Bonner Politik" artikuliert sich u. a. in Einkommensentwicklung zurück. Die einem Kommentar von W. Sonne im CDU/CSU wird die Vorschläge der ^DR/NDR vom 17. Februar: ,,... Es kann Bundesregierung bei den Ausschußbe- njcht angehen, daß eine Partei einen so ratungen sorgfältig auf ihre soziale und Populären Mann wie W. Arendt im Ruhr- wohnungspolitische Vertretbarkeit prü- 9ebiet als Zugpferd Nr. 1, als Garanten fen und für notwendige Verbesserungen der Arbeitnehmer-Interessen schlecht- in der Wohngeldstruktur eintreten. Dies bin im Wahlkampf herausstellt, dieser gilt für die Eckdaten bei den Einkom- ^ann dann aber nach den Wahlen mensgrenzen und den Miet- und Bela- sang- und klanglos von der politischen stungshöchstgrenzen ebenso wie für Bühne verschwindet. Dies reicht an das Verhältnis von Erwerbstätigen zu den Tatbestand des Wählerbetrugs her- Nichterwerbstätigen oder der Abgren- ar»; denn wer kann künftig noch einem zung des Wohngeldes zu anderen So- Kandidaten dieser Partei guten Gewis- zialleistungen. UiD 8/77 • Seite 4 Bei der Vorlage der Anfrage machte • DEUTSCHLAND Helmut Kohl der Öffentlichkeit deutlich, daß es seiner Fraktion hierbei nicht um Konfrontation, sondern darum gehe, Fragen zur Lage daß das politische Bewußtsein für die Problematik des geteilten Deutschland der Nation im geteilten geschärft werde. Dabei stehe die Sorge Vaterland darüber im Vordergrund, daß man in der Bundesrepublik die Vorgänge im Eine Große Anfrage zur Deutsch- anderen Teil Deutschlands, insbeson- land-Politik hat die CDU/CSU- dere die dort praktizierten Verletzungen Fraktion im Bundestag eingebracht. der Menschenrechte, nicht hinreichend Mit ihr eröffnet sie eine Reihe von wahrnehme und daß die SED eben die- Initiativen auf dem Feld der ses Erlahmen des Interesses in ihre Deutschland-, Außen-, Verteidi- Rechnung einbeziehe. gungs- und Entwicklungspolitik Eingehend auf die Frage, ob die kriti- unter besonderer Berücksichtigung sche Beschäftigung mit diesen Proble- des bevorstehenden KSZE-Folge- men nicht geeignet sei, die innere Sta- r treffens in Belgrad und der Fragen bilität in de DDR zu erschüttern, ent- der Weltwirtschaft gegnete Helmut Kohl: „Wir können Un- recht nicht abschaffen, nur indem wir Die Union will mit dieser Anfrage die es anklagen. Aber wir machen uns^mit- Bundesregierung, die sich bisher schuldig, wenn wir schweigen." Aller- nicht zu dem seit 1967 üblichen Bericht dings müßten die Fragen nicht „schrill"- „zur Lage der Nation im gespaltenen sondern „klar" angesprochen werden. Deutschland" im ersten Viertel eines jeden Jahres bereit fand, veranlassen, Helmut Kohl ließ in diesem Zusammen- ausführliche Auskunft zur Lage im ge- hang Verständnis dafür erkennen, daß teilten Deutschland zu geben. Daran eine Regierung in solchen Fragen an- soll sich eine umfassende Debatte im ders agieren müsse, als es die Opposi- Bundestag anschließen. tion könne. In der Einleitung zu der 39 Die umfassend
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