Grenzen Der Integration. Die CSU Und Der

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Grenzen Der Integration. Die CSU Und Der Dokumentation THOMAS SCHLEMMER GRENZEN DER INTEGRATION Die CSU und der Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit - der Fall Dr. Max Frauendorfer I. In der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland hat der Umgang mit der natio­ nalsozialistischen Vergangenheit einen zentralen Platz. Für die Ära Adenauer werden zumeist - nicht selten etwas vorschnell - die „Unfähigkeit zu trauern"1 und die aus­ gebliebene Vergangenheitsbewältigung beklagt, das Scheitern der politischen Säube­ rung und „das Versickern der Entnazifizierung in der Restaurationswüste der Adenauer-Zeit"2 konstatiert oder auf „den fast unbegrenzten Willen zur Amnestie" und die „vergangenheitspolitische Obsession"3 verwiesen, von der vor allem die fünfziger Jahre geprägt gewesen seien. Auf besonders heftige Kritik stieß die Konti­ nuität der Eliten in Ministerialbürokratie, Justiz und Wirtschaft, die schon dem NS- Staat wertvolle Dienste geleistet hatten und ihre Karriere nach 1945 - wenn auch zu­ meist nach einer gewissen Schamfrist - fortsetzen konnten. Ulrich Herbert hat erst vor kurzem „die Totalität der Reintegration" alter Eliten und ehemaliger nationalso­ zialistischer Führungsgruppen in die Gesellschaft der Bundesrepublik als „politische und moralische Katastrophe" bezeichnet und - fast schon theologisch überhöht - als „bis heute nicht überwundene Erbsünde der zweiten deutschen Demokratie" ge­ brandmarkt4. Allerdings wissen wir noch vergleichweise wenig über die Mechanismen dieser In­ tegration, über die sozialen Netzwerke und erfahrungsgeschichtlichen Dispositionen, die sie möglich machten, und über die Grenzen, an die belastete Personen bei ihren Versuchen stießen, an ihre berufliche oder politische Laufbahn in den Jahren der 1 Alexander und Margarete Mitscherlich, Die Unfähigkeit zu trauern. Grundlagen kollektiven Ver­ haltens, München/Zürich 1967. Meinen Kollegen Dieter Pohl, Dietmar Süß und Hans Woller danke ich herzlich für ihren Rat und ihre Unterstützung. 2 So ironisch Hans Günter Hockerts, Schwamm drüber?, in: Die politische Meinung 40 (1995), S. 35-40, hier S. 38. 3 Norbert Frei, Vergangenheitspolitik. Die Anfänge der Bundesrepublik und die NS-Vergangen­ heit, München 1996, S. 399 bzw. S. 133. 4 Ulrich Herbert, Deutsche Eliten nach Hitler, in: Mittelweg 36 8 (1999) H. 3, S. 66-82, hier S. 74. VfZ 48 (2000) © Oldenbourg 2000 676 Thomas Schlemmer NS-Diktatur anzuknüpfen5. Gerade die Frage nach den Grenzen der Integration ist bisher kaum gestellt worden6, obwohl Antworten darauf auch helfen können, einem zentralen Problem der deutschen Nachkriegsgeschichte auf die Spur zu kommen: Wie konnte die Demokratie in einer stark vom Nationalsozialismus geprägten Ge­ sellschaft Wurzeln schlagen? Solche Fragen stehen im Mittelpunkt dieser Dokumentation und sollen an einem Fallbeispiel erörtert werden, wobei es die These zu untermauern gilt, daß die Integra­ tionsbereitschaft des demokratischen Staates und der ihn tragenden Kräfte vor allem dann zu Ende war, wenn Vertreter der nationalsozialistischen Elite7 politische Ambi­ tionen zeigten und sich ins Rampenlicht öffentlicher Wahlämter wagten. War das der Fall, so verloren die Mechanismen, die bisher ihren gesellschaftlichen und berufli­ chen Wiederaufstieg ermöglicht hatten, oft ihre Schutzfunktion. Bisherige Verbünde­ te entzogen allzu wagemutigen Repräsentanten des NS-Staates rasch ihre Unterstüt­ zung, nicht zuletzt, weil sie um ihre eigene Reputation fürchteten; kollektives Nicht-Wissen-Wollen wich bisweilen sogar einer öffentlichen Stigmatisierung, für die namentlich die überregionale Presse verantwortlich zeichnete. Wie dieser komplexe Prozeß im einzelnen ablief, soll an einem besonders prominen­ ten, wenn auch heute weitgehend vergessenen Fall gezeigt werden: am Beispiel der ver­ hinderten politischen Karriere des Dr. Max Frauendorfer, der im Dritten Reich als Reichshauptamtsleiter der NSDAP, Präsident der Hauptabteilung Arbeit im sogenann­ ten Generalgouvernement und als Obersturmbannführer der SS eine zweifelhafte Kar­ riere gemacht hatte und zwischen 1957 und 1963 wiederholt versuchte, über die CSU ein Mandat für den Bundestag bzw. für den bayerischen Landtag zu erlangen. Um den Rahmen für die hier veröffentlichten Dokumente abzustecken, die sich vor allem mit Frauendorfers Rechtfertigungsstrategie und der Reaktion der bayerischen Unionspar­ tei auf dessen Bewerbung um ein Abgeordnetenmandat befassen, folgt zunächst eine Skizze seiner politischen Biographie bis 1945, dann werden seine letztlich gescheiterten Bemühungen nachgezeichnet, in den fünfziger und frühen sechziger Jahren in der Poli­ tik zu reüssieren. Abschließend gilt es, bekannte Thesen im Lichte dieses Fallbeispiels zu hinterfragen und Schlußfolgerungen für die Forschung daraus zu ziehen. 5 Vgl. etwa Volker Berghahn, Unternehmer und Politik in der Bundesrepublik, Frankfurt a. M. 1985, S. 40-83, und Wilfried Loth/Bernd-A. Rusinek (Hrsg.), Verwandlungspolitik. NS-Eliten in der westdeutschen Nachkriegsgesellschaft, Frankfurt a. M. 1998, oder Klaus-Detlev Godau- Schüttke, Die Heyde/Sawade-Affäre. Wie Juristen und Mediziner den NS-Euthanasieprofessor Heyde nach 1945 deckten und straflos blieben, Baden-Baden 1998. 6 Grundlegende Überlegungen bei Ulrich Herbert, Rückkehr in die „Bürgerlichkeit"? NS-Eliten in der Bundesrepublik, in: Bernd Weisbrod (Hrsg.), Rechtsradikalismus in der politischen Kultur der Nachkriegszeit. Die verzögerte Normalisierung in Niedersachsen, Hannover 1995, S. 157-173. 7 Dazu zählen die Spitzen „des Staats- und Parteiapparates", also die Angehörigen „der Führungs­ ebenen in den Sonderbehörden, Gauleitungen und der Parteiorganisation", und die „Männer, die in der SS [...], bei Sicherheitspolizei und Einsatzgruppen sowie bei den deutschen Besatzungsbe­ hörden in den besetzten Ländern vor allem des Ostens führende Positionen eingenommen hat­ ten". Ebenda, S. 159. Nach dieser Definition muß Max Frauendorfer, der im Mittelpunkt dieses Beitrags steht, zweifellos zur NS-Elite gerechnet werden. Grenzen der Integration 677 II. Max Frauendorfer wurde am 14. Juni 1909 in München geboren8. Er entstammte ei­ ner angesehenen Familie: Sein Vater hatte sich als Rechtsanwalt einen Namen ge­ macht, ein Verwandter war noch von Prinzregent Luitpold zum Minister ernannt und in den Adelsstand erhoben worden9. Frauendorfer schien zunächst in die Fuß­ stapfen seines Vaters zu treten. Nachdem er die Volksschule absolviert hatte, besuch­ te er das humanistische Ludwigs-Gymnasium, an dem er 1928 das Abitur ablegte. Anschließend studierte er in München, Berlin und Erlangen Jura, Nationalökonomie und Zeitungswissenschaften; im Oktober 1931 legte er in München das Referendar­ examen ab, 14 Monate später wurde er an der Universität Erlangen mit einer Arbeit über „Notwehr gegen Vollstreckungsbeamte" zum Doktor der Rechte promoviert. Allerdings suchte sich Max Frauendorfer neben der Jurisprudenz schnell ein anderes Betätigungsfeld: die Politik. Nur wenige Wochen nach dem Abitur trat er am 1. Mai 1928 mit 18 Jahren der NSDAP bei (Mitglied Nr. 85 562), zugleich schloß er sich dem Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund an; im Oktober 1928 wurde er auch Mitglied der SS (Nr. 1281)10. Über die Motive Frauendorfers, sich so früh den Nationalsozialisten anzuschlie­ ßen, sagen die Quellen nur wenig. In seinem für die Spruchkammer bestimmten Le­ benslauf vom November 1950 schrieb er nur, er sei wie so viele andere „in jungen Jahren aus Idealismus den Versprechungen Hitlers gefolgt" und vor allem aus „Inter­ esse für soziale Fragen und Reformen, insbesondere für soziale Organisationen und Gewerkschaften", der NSDAP beigetreten11. Jedenfalls legte der intelligente und elo­ quente Student ein außergewöhnliches Engagement an den Tag, so daß es nicht lange dauerte, bis führende Männer der Partei auf ihn aufmerksam wurden. Schon 1929 fungierte er als ehrenamtlicher Referent in der wirtschaftspolitischen Abteilung der Reichsleitung der NSDAP; im November 1931 wechselte er als Referent für ständi­ schen Aufbau in die innenpolitische Abteilung der Reichsleitung12. Zugleich entfalte- 8 Bundesarchiv Berlin (künftig: BAB), R 3901 - PA/2977-A 1, Bl. 9 f., Lebenslauf Max Frauendorf­ ers vom 5. 5. 1939; Amtsgericht München (künftig: AGM), Spruchkammerakt Dr. Max Frauen­ dorfer, Lebenslauf Max Frauendorfers vom 1. 11. 1950; Bundesarchiv Koblenz (künftig: BAK), R 41/350, Bl. 4ff., Lebenslauf Max Frauendorfers vom 27. 9. 1951. 9 Archiv des Instituts für Zeitgeschichte (künftig: IfZ-Archiv), MA 309, Max Frauendorfer an Heinrich Himmler vom 31. 10. 1942. 10 BAB, R 3901 - PA/2977-A 1, Bl. 9f., Lebenslauf Max Frauendorfers vom 5. 5. 1939; AGM, Spruchkammerakt Dr. Max Frauendorfer, Meldebogen vom 7. 11. 1950; BAK, R 41/350, Bl. 40ff., Auskunft des Berlin Document Center über Max Frauendorfer vom 30. 12. 1954. 11 AGM, Spruchkammerakt Dr. Max Frauendorfer, Lebenslauf Max Frauendorfers vom 1. 11. 1950. 12 Munzinger-Archiv: Blatt „Dr. jur. Max Frauendorfer" vom 20. 5. 1937; BAK, R 41/350, Bl. 40ff., Auskunft des Berlin Document Center über Max Frauendorfer vom 30. 12. 1954. In einem unda­ tierten Lebenslauf gab Frauendorfer an, seine Tätigkeit in der Reichsleitung erst 1930 aufgenom­ men zu haben; Bundesarchiv, ehemaliges Berlin Document Center (künftig: BA-BDC), RS Max Frauendorfer. 678 Thomas Schlemmer te er eine rege propagandistische und publizistische Tätigkeit. Er gehörte zu den Gaurednern im Gau München-Oberbayern und 1929/30 zu den ehrenamtlichen Schriftleitern des „Illustrierten Beobachters"13. Wenig später trat Frauendorfer mit einer Schrift über den ständischen
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