Nr. 52A Rede Hans Ehards in Der Sitzung Des

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Nr. 52A Rede Hans Ehards in Der Sitzung Des 24. Mai 1952 351 Nr. 52a Rede Hans Ehards in der Sitzung des Landesvorstands der Christlich-Sozialen Union am 24. Mai 1952 in München BayHStA, NL Ehard 12011 Das Ansehen der CSU in und außerhalb Bayerns ist derzeit schwer angeschlagen. Lesen Sie die Zeitungen und hören Sie die Bevölkerung! [Geld zu erhalten ist häu- fig schwer. Haltung der Industrie. Finanzierung] der BP]2 Es kommt dazu: Wenn in Bayern etwas passiert, was gar nicht schicklich, dann ist die Menge überglück- lich: In Bayern selbst wird es wirklich aufgebläht und außerhalb maßlos übertrie- ben. Gegensatz anderswo: z. B. Stuttgart - Frankfurt! Uber allen Gipfeln ist Ruh3! [•] Und wir haben diesmal selbst dafür gesorgt, den Wirbel möglichst zu verstär- ken. Wenn wir aber CSU bleiben und uns erhalten und durchsetzen wollen, müs- sen wir4 den Mut haben, das zu erkennen und Abhilfe zu suchen. Eines ist sicher: Wir können die Krise nicht überwinden, wenn wir gar nichts tun und warten, bis wir nicht mehr Herr unserer freien Entschlüsse sind. Bevor man sich entschließt, muß man versuchen, die Situation klar zu erkennen. [•] Heutige Situation auf Regierungsebene: Sie werden mir zugeben müssen: Ich habe mich bis zur äußerst möglichen Grenze vor ein Kabinettsmitglied und vor einen Parteifreund gestellt. Als die Sache mit den Vorwürfen des Juda Weißmann5 bekannt wurde, habe ich mich sofort bemüht, den Sachverhalt aufzuklären, aber gleichzeitig zu verhüten, daß die Sache entstellt und politisch propa- [•] gandi- stisch in der Öffentlichkeit herumgezogen wurde. Damals vor den Gemeinde- wahlen, aber auch zum Nachteil der CSU und Bayerns. Auch heute noch meine Überzeugung: Die Sache Ohrenstein hätte man ge- räuschloser und besser liquidieren können. Es waren aber Kräfte am Werk, die das Gegenteil wollten. Die Verteidigung erfuhr davon, Besold erfuhr davon und da- mit kam die Lawine ins Rollen, noch kurz vor den Wahlen6. [•] Da keiner meinen Standpunkt im Fraktionsvorstand, in den Sitzungen der Fraktionen des Landtags und des Bundestags, in der Landesvorstandschaft: Ich habe mich stets bemüht, den Tatbestand nüchtern und sachlich zu beurteilen, und habe mich bemüht und andere darum gebeten, den Sachverhalt weiter aufzuklä- ren. Ich wurde dafür angegriffen und die Dinge kamen doch: Zunächst an den Untersuchungsausschuß und dann an die Öffentlichkeit, [•] diesmal durch Par- teifreunde7! ' Das Manuskript besteht aus 48 handschriftlichen, nicht paginierten, losen Blättern. Die ursprüng- liche Reihenfolge ist daher nicht mit Sicherheit zu rekonstruieren. Wegen dieser Unsicherheit wurde hier der Wechsel der handschriftlichen Seiten mit dem Symbol • angezeigt. Nachträglich von Ehard gestrichen. 3 Anspielung auf das Gedicht „Wanderers Nachtlied" von Johann Wolfgang Goethe. 4 Nachträglich von Ehard gestrichen: „uns". 5 Vgl. Nr. 51a. 6 Vgl. Nr. 51a mit Anm. 17. 7 Vgl. Nr. 51a mit Anm. 72. 352 Nr. 52a Nun habe ich mich hingestellt und die Interpellation8 über mich ergehen lassen und wurde angegriffen und heruntergerissen. Schließlich ging die Sache im Grunde gar nicht mehr gegen Müller, sondern gegen den Ministerpräsidenten und ich mußte beinahe mit einem Mißtrauensvotum gegen mich rechnen. Sogar einige von unseren Freunden haben sich nur schweren Her- [•] zens dazu entschlossen, den Antrag der Opposition abzulehnen9. Ich danke ihnen dafür und darf das wohl als einen Vertrauensbeweis für mich auslegen. Müller wurde gebeten in Urlaub zu gehen, er sagte zu, tat es nicht und hielt dann die unglückliche Rede vom 8. Mai10. Ich hatte ihm wirklich mit äußerster Mühe eine politische Plattform geschaffen, er hätte das Haus für sich gewinnen können, er hat aber alles verdorben. Dann die Geschichte mit dem Landesverratu. Eine immerhin [•] recht empfindliche Sache. Es gelang mir, auch das noch einmal zurecht zu biegen12, obwohl ja schließlich ich weder für die viel zu weit ausge- dehnten und viel zu häufigen Erzählungen Müllers überhaupt13 noch für seine intimen Mitteilungen an Baumgartner etwas konnte. Trotz allem: Es wäre vielleicht sogar in der Folge noch gelungen, folgendes zu erreichen: Man läßt den Auerbach-Ausschuß und -Prozeß ab- [•] laufen, Müller bleibt unterdessen in Urlaub und tritt dann von seinem Posten als Justizminister selber zurück: Das wäre ein guter Abgang gewesen. Und nun kamen die Vorgänge 8 Beilage 2566 (Interpellation der Bayernpartei und der FDP betr. Amtsenthebung des Justizmini- sters) zu den Stenographischen Berichten des bayerischen Landtags für die Wahlperiode 1950- 1954. Die Plenardebatte am 7. und 8. 5. 1952, die sich an diese Interpellation anschloß, bezeichnete Ottmar Katz in seinem Kommentar für den Bayerischen Rundfunk am 10. 5. 1952 als „eine der peinlichsten Debatten [...], die im Maximilianeum zu hören waren und zu hören sein werden". Eine Abschrift des Manuskripts findet sich in: BayHStA, NL Ehard 1108. 9 Otto Bezold hatte im Rahmen der Plenardebatte am 7. 5. 1952 nach Paragraph 43, Abs. 4 der Ge- schäftsordnung beantragt, der Landtag möge beschließen, daß die Antwort des Ministerpräsiden- ten auf die Interpellation von Bayernpartei und FDP nicht der Auffassung des Landtags entspre- che. Der Landtag lehnte diesen Antrag am 8. 5. 1952 jedoch ab. Vgl. Stenographischer Bericht über die 84. und 85. Sitzung des bayerischen Landtags am 7. und 8.5. 1952, S. 2026 und S. 2030. 10 In der Landtagsdebatte am 7./8. 5. 1952 hatte Müller lange geschwiegen. Als er ganz zum Schluß doch noch das Wort ergriff, bedankte er sich zunächst beim Ministerpräsidenten für dessen Rück- halt und beim Landtag für das ihm indirekt ausgesprochene Vertrauen. Danach ging er auf Äuße- rungen von Everhard Bungartz (FDP) ein, der den Justizminister zuvor wegen der Führung des Auerbach-Prozesses kritisiert hatte; dies sei aufgrund des negativen Presseechos schädlich für den Außenhandel der Bundesrepublik. Müller bestritt diese negativen Folgen und warf Bungartz vor, vor und nach 1945 gute Geschäfte gemacht zu haben, während andere - wie er - vom NS-Regime verfolgt worden seien. Der Zwischenruf Joseph Baumgartners, ein Regimegegner wäre nicht Ab- wehroffizier geworden, mit dem der BP-Chef auf die engen Verbindungen Müllers zu Admiral Canaris anspielte, ließ die Situation eskalieren: Begleitet von tumultartigen Szenen versuchte Mül- ler nun seinerseits, Baumgartner durch die Bekanntgabe vertraulicher Telephonate zu diskreditie- ren. Vgl. Stenographischer Bericht über die 85. Sitzung des bayerischen Landtags am 8. 5. 1952, S. 2039-2042. 11 Als Reaktion auf Müllers Versuch, ihn durch Informationen über vertrauliche Telephongespräche bloßzustellen, berichtete Baumgartner dem Landtagsplenum Details über die Widerstandstätigkeit des Ochsensepp: Mit dem Vorwurf konfrontiert, er habe das Datum der deutschen Westoffensive vom 10. 5. 1940 an die Alliierten verraten, habe Müller ihm mitgeteilt, er habe das Datum nicht weitergegeben, die Westmächte jedoch von dem unmittelbar bevorstehenden Einmarsch unter- richtet. Vgl. ebenda, S. 2042. 12 In der Vorlage: „bringen". 15 Nachträglich von Ehard durchgestrichen: „u. seine". 24. Mai 1952 353 in den AusschußH. So geht es nicht, namentlich dann nicht, wenn die politische Atmosphäre ohnehin so außerordentlich gespannt ist! Wenn ich nun einigermaßen sicher sein könnte, daß demnächst neue Schwierig- keiten kommen! [•] Und nun versetzen Sie sich in meine Lage! Ich kann mich nicht noch einmal im Landtag einer Interpellation aussetzen und werde es nicht tun. Man kann mir in dieser Sache vielleicht den einen Vorwurf machen, daß ich zu lange mit einer Ent- scheidung gewartet habe. Ich halte das für richtig, daß ich gewartet habe. Jetzt aber geht die Sache gegen den Ministerpräsidenten mit all den möglichen politi- schen Folgen. [•] Augenblicklich haben wir noch freie Hand, demnächst nicht mehr! Wenn es aber zu spät ist: Entweder wir geben im letzten Augenblick dem politischen Druck nach oder wir haben eine Regierungskrise, eine Koalitionskrise und stehen womöglich in einigen Wochen vor Landtagsneuwahlen. Deren Ergeb- nis ist klar! Geld bekommen wir [als] CSU für diese Wahlen sicher nicht. Von dem Ansehen Bayerns will ich dabei nicht reden. [•] Frage: kann man wegen einer Person unter diesen Umständen so etwas verant- worten? Ich bin der Auffassung: nein! Einzige Lösungsmöglichkeit: Müller tritt aus eigenem Entschluß zurück noch vor dem nächsten Zusammentritt des Land- tags, und zwar weil eine politische Lage entstanden ist, die eine notwendige ver- trauensvolle Zusammenarbeit zwischen Parlament und Justizminister unmöglich macht. Ich habe um den Rücktritt gebeten15. [•] Damit nur die Lösung auf der Regierungsebene! Was tut die Partei? Hier hat die Sache leider zwei Seiten! Ich wäre der Meinung - wie schon beschlossen - Landes- schiedsgericht soll klären16 und dann erst sollte man sich über diesen Teil wieder unterhalten. Das können wir wirklich unter uns ausmachen! Und zwar sachlich und ohne jede Gehässigkeit! [•] Lage der CSU: ernste Krisel Wenn Krise nicht zu überwinden, würde sie sich zu einer Regierungs- und Koalitionskrise und darüber hinaus zu einer bayerischen Krise überhaupt auswachsen. Wir reden viel von der Notwendigkeit einer „bür- gerlichen" Front gegen eine „sozialistische" Front (schlechte Unterscheidung!), einer Sammlung aller christlichen Kräfte gegen die materialistische Richtung unse- rer Zeit und gegen den Massenwahn ebenso wie gegen Diktatur und Terror. [•] Dabei scheinen sich die christlichen und „bürgerlichen" Kräfte in voller Auflö- sung zu befinden: Hier einige Gründe: a) Fortschreitende Zersplitterung-, Gründe: besondere Eigenschaft der Deutschen
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