UID Jg. 8 1954 Nr. 6, Union in Deutschland
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Union in Deutschland Informations-Dienst der Christlich-Demokratischen und Christlich-Sozialen Union Deutschlands Verlag und Vextrleb: Bonn, Argelanderstraßs 173. Redaktion. Bonn, Pressehaus IV, Zimmer 48 (Tel. 2i40e), Görresstraße Nr. 6 Bonn, den 20. Januar 1954 VIII. Jahrg. Ministerpräsidest Dr. Hans Ehard: . man etwa.» tiefer in die gi rer Nach- bar-Völker die den Un- Die CSU zur politischen Lage ;rund ihrer äußeren, vielfach -timmenden politischen Er- Auf der Tagung des CSU-Landesausschusses in Rothenburg o. T. gab der Vor- sitzende der CSU in umfassenden Darlegungen ein Bild der Lage und kennzeichnete Wi lie Ent- die Stellung der CSU zu allen wesentlichen Fragen der Innen- und Außenpolitik. :: der Verhältnisse in Italien Wir heben aus seiner Rede drei besonders wichtige Fragengebiete heraus: mit füllt, Wir müssen uns zusammenfinden können? Gewiß ist in unserem iiuße- so : cht damit abtun, haben genug daß sich die mit uns zu tun. Ähnliches gilt auch Welt ist der Meinung, es ginge Geister, die Wil- für I sind, ni uns sehr gut, ja zu gut! Ich mö\ irnendes Wor All diese Dinge berühren uns S< rieren. sondern zusammenfind« 1 und es eich- zu > Kompromissen, sage: gültig für i dem zu i bewußten weh g im Inneren die d e m o k i Es -: nicht so gut, wie wir a r b c i I manchmal meinen. Deutsehland, und ;ati- m Wort ja im lieh macl Europa Len Co ken, hen Be- daß wir in I) [er N o 1 idteil ein e Exi- und Dinj; in der Stun- ition de der bill ersten Not keinen Str< :. den glücklichen und gu. Wert mehr b .mal so, daß die Not beten lehrt und den Men S ern der hun- nehr zum rielli den Gefi müs sind wir Und blii . daß • Die schwachen Stellen der anti- Ehrlicher Verhandlungswille des Westens kommunistischen Welt „1 > Die niG h : ..die der ren lie- .wurde, hat in für di< t. Die Völker hä Mit V e r h andl u n s nnt enz selbsl und d i die man Zeit und die nüt- auch im ien Volk Vier« Lim gegen die euro; ausgelöst. Frage des das po- Wenn bisher noch jemand an ernsten Willen drv W. ge- USA und gegen ner mit unendli- iblik ! So- wjetunion an den Verhandlu und Man spekuliert auf zu setzen, (hum ist dieser Zweifel spä- schließlich eine Einigung den. sich in d< [errn D a vergangenen Soni dier repräsentiert hat und hofft, daß geringeren P :er ange- und deren Ans« hen in aller Welt i !•' rank reich von Gestern und hatten alliierten zunächsl den I et. estern da eich, von Morgen Termin ihrer Einladung nach Lugano Weit ei Lender noch als die und Übermor . möge! Wir verschoben, sodann Lugano als Ta- erneut bewiesene Einigkeil der West- n die Hoffnung nicht auf, daß gungsort fallen lassen, dm auf Berlin mächte in der Behandlung konferena- tkreich trotz vieler innerer Hem- lautenden .sowjetischen Vorschlag ak- taktischer Schritte ist die oft bekun- mungen seine Stunde und die Stunde zeptiert und schließlich dem Begehren d( te Einigkeil über die g Europas erkennt und gefeit bleibt ge- Moskaus nach Verlegung des Konfe- lerne, die leider i'üv das deutsche Volk renzbeginns vom 4. auf dt n 25. Januar die Sireneng« loskaus. zu Schicksalsfrage geworden sind. In- Moskau spek iuf die schwachen zugestimmt. Während der Berliner Vor- dem die Westmächte durch ihre Kon- n der antikommunistischen Welt. konferenz haben die alliierten Vertre- zilianz in den Vorfragen der Konferenz So lange solche Schwächen vorhanden ter dann mit unendlicher Geduld mit sind und so lange irgendwelche Chan- dem .sowjetischen Vertreter über des- die Bahn freigemachl haben, sind selbst in die Lage versetzt worden, Ihr cen gegeben sind, in diese schwa- sen Forderungen diskutiert, Alles das chen Stellen einzubrechen, wird beweist klar, daß sie das Ziel — das großes Programm, das sich mit den Auffassungen des deutschen Volkes sich an dem Ziele der russischen Po- Zustandekommen der Viererkonferenz litik nichts ändern, so biegsam und — weit über jede prestigemäßige Er- deckt, in gleicher Geschlossenheit ent- wägung stellten. veränderlich auch die Taktik des schieden zu vertreten. Kremls sein mag! So lange aber keine echte Änderung der russischen Politik kommenen Kräfte aus dem evangeli- zeitig der beste Beweis und eine Ga- eintritt, besteht keine Aussicht, daß schen Lager zuzuführen. Wir stehen rantie dafür, daß auch im Konfessio- man sich mit Erfolg mit Rußland über ohne Unterschied der Konfession in nellen der Bogen weit, sehr weit bei die Sicherung der Freiheit in einem einer politischen Reihe und in einem uns gespannt wird! Man soll sich doch wiedervereinigten Deutschland und politischen Glied! Es wider- einmal von der Vorstellung frei ma- auch in der übrigen freien Welt un- spricht aber dem Unionsgeist, das Ver chen, daß Konfession nicht Abgrenzung terhalten kann. Diese Freiheit ist und hältnis der beiden Konfessionen mit und Abkapselung und Herabsetzung bleibt für uns die unabdingbare Voi - den Mitteln der Konfessions- des Anderen heißt, sondern Bekennt- aussetzung einer Lösung der deut- Arithmetik und Konfessions-Sta- nis! schen Frage! tistik zu bestimmen! Der wirklich bekennende Mensch Es wird in der letzten Zeit oft mit findet aber zum anderen viel leichte, Aus dieser Situation ergibt sich auch dem Wort „Konfessionalisie- und hat eine viel stärkere Fähigkeil unsere Haltung zur Frage sogenann- zur Gemeinschaftsbildung als der be- ter gesamtdeutscher Wahlen! run g" gearbeitet, um damit die Ge- müter zu schrecken und eine gewisse kenntnis-scheue und bekenntnislaue Es genügt nicht, daß die Freiheit des Mensch, der sich leicht als Individuum Wahlakts in der sowjetisch besetzten Stimmung zu erzeugen. Wenn Bayern auf einen eng begrenzten, integralen isoliert. Das Vorhandensein großer ak- Zone garantiert wird. Ebenso wichtig tionsfähiger politischer Einheiten von ist es, daß schon vor der Wahl si- Konfessionalismus auf dem politischen chere Garantien dafür gegeben Felde zusteuern wollte, dann müßten der Art der Union ist für die weil wir zunächst die Union aufgeben und deutsche Entwicklung von allergrößte.- werden, daß nach der Wahl die Deut- Bedeutung, ganz besonders dann, wenn schen in der Sowjetzone sich der Frei- die • Unions-Idee begraben! Wer kann heits-Rechte genau so sicher erfreuen so etwas von der Christlich-Sozialen die Dinge eines Tages über den Kreis können, wie die Deutschen in der Bun- Union erwarten? der heutigen Bundesrepublik hinaus- de srepublik. Nur wenn das gesichert So ist die Existenz der Union gleich- wachsen sollen." ist sind auch die Wahlen selbst wirk- lich frei; denn andernfalls lähmt die Sorge, wie sich die Exekutivgewalten Vertrauenserklärung von Gewicht der sowjetisch besetzten Zone nach den Wahlen verhalten werden, bereits die Wie schon so oft hat der ehema- er aber Franzose, auch das ist erwie- freie Vorbereitung, aber auch noch die lige französische Außenminister Ro- sen. Um so bemerkenswerter ist d freie Entschließung in der Wahl bert Schuman, dessen Stimme Äußerung, die im Gesmatbild der poli- selbst!" auch heute noch ein starkes politi- tischen Beurteilung, wie sie der doiit-* Dr. Ehard beschäftigte sich dann sches Echo besitzt, die Beseitigung sehen Haltung von Frankreich hei- x.u-* mit der Notwendigkeit, auf Grund dr< Mißtrauens zwischen Deutsch- teil wird, ehrlich und realistisch zu- der freien Wahlen die neue Ver- land und Frankreich gefordert. gleich den Kern des Problems trifft. Im Vorfeld der Berliner Viererkon- fassung für das größere Staatswe- In einem Interwiev mit der fran- ferenz kann diese Erklärung eines der sen zu schaffen und betonte nach- zösischen Zeitschrift „Realites" erklär- Maßgeblichen in der Eranzösichen drücklich: „Heute schon erheben te er, die Furcht mancher Franzosen Außenpolitik nicht als Zufall geweit, | wir die Forderung, daß eine neue vor einem Zusammengehen Deutsch- werden. Wenn von deutscher Seite — deutsche Verfassung auf keinen lands mit der Sowjetunion sei im Au- der Bundeskanzler persönlich hat (i-,s Fall weniger föderativ aufgebaut genblick völlig unbegründet. Auf die wiederholt getan — betont worden i t, sein kann als das Grundgesetz." Präge, ob Deutschland im Geiste der s daß Deutschland nicht gewillt ist, nul Zusammenarbeit vielleicht auch auf den Mitteln des Krieges seine territo- CSU-Gemeinschaft der Christen seine Ostgebiete verzichten werde, ant- rial berechtigten Wünsche zu verfolgen, wortete Schuman, auch Frankreich „Das höchste Streben der CSU ist es, so mag das vom Blickmarkt unserer habe 1871 nicht formell auf Elsaß- Nachbarn aus, vielleicht nicht überaU unser soziales, geistiges und kulturell.- Lothringen verzichtet. „Trotzdem be- Leben nach Kräften mit einem christ- gleich überzeugend wirken. Wenn aber deutete das nicht, daß es darum einen ein Mann wie Robert Schuman in so lichen Geist zu durchdringen. Das Krieg beginnen wollte. Die Deutschen Kraftfeld der CSU wird nicht zuletzt geschickter und dennoch klarer Inter- handeln heute nicht anders als wir da- pretation diese deutsche Erklärung sich davon gespeist, daß es dieser Partei mals." Man könne und solle aber von gelungen ist, die den beiden großen zu eigen macht, so bedeutet das eine ihnen fordern, daß sie jeden Gedanken neue politisch wichtige Bekundung des christlichen Konfessionen aufgehen, die Ostgebiete mit Waffen- angehörenden Staatsbürger im politi- gewalt wiederzuholen. Vertrauens, das die verantwortlichen schen Raum zu einer politischen Kreise der westlichen Welt in ,iu Einheit zu verbinden. Man kann es Robert Schuman ist Europäer. Das Aufrchtigkeit der gegenwärtigen deut- nicht oft genug sagen, daß die Union hat er wiederholt bewiesen. Ebenso ist schen Politik setzen. mit der praktischen Wirksamkeit die- ser Idee steht und fällt! Wer in die- sen Wesensbereich der CSU aus welch Vor einem Ladenzeitgesetz immer gearteten Motiven störend und schädigend eingreifen wollte, müßte als Der Bundestag wird sich aller Vor- Wochenendfreizeit von 1% Tagen. jn Verderber der Union gebrandmarkt aussicht nach in Kürze mit einem La- den Kreisen des Einzelhandels ge] werden! denzeitgesetz befassen. Ein entspre- die Meinungen darüber auseinander, .Es ist mir eine große Freude, fest- chender Entwurf wird zur Zeit vom an welchem 'l'anc die Geschäfte nach- stellen zu können, daß gerade in die- Bundesarbeitsministerium ausgearbei- mittags geschlossen bleiben sollen.