Fusion Leuk - Erschmatt
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Fusion Leuk - Erschmatt Infoblatt Fusion Leuk-Erschmatt Ausgabe November 2011 Abstimmung zum Gemeindezusammenschluss vom 10./11. Dezember 2011 Brücken bauen. Vorwort von Maurice Tornay, Staatsrat Kanton Wallis Sie, verehrte Damen und Herren, haben am 11. Dezember 2011 einen wichtigen Entscheid über die Zukunft ihrer Gemeinden zu fällen. Es bietet Euch die ein- zigartige Gelegenheit, die Zukunft der Region zu gestalten. Die Einwohner- und Burgerräte haben sich aus freien Stücken für dieses Fusionsprojekt ausgespro- chen. Sie haben die Zeichen der Zeit erkannt und wollen nun die Kräfte in Ihrer Region bündeln. Denn gemeinsam können in Zukunft die bestehenden Proble- me einfacher gelöst und die Herausforderungen der heutigen Zeit besser ge- meistert werden. Die Fusion ist eine Chance für die Zukunft! In den Medien wurde in der Vergangenheit die Gemeinde Leuk oftmals als Ret- terin der Gemeinde Erschmatt dargestellt. Dieses Bild entspricht keineswegs der Realität! Mit der Fusion wird die Gemeinde Leuk nicht etwa eine kränkelnde Gemeinde übernehmen, sondern eine attraktive Braut heiraten. Weder die Gemeinde Leuk noch die Gemeinde Erschmatt fusionieren aus der Maurice Tornay Staatsrat Kanton Wallis Not heraus. Vielmehr hat man erkannt, dass durch den Zusammenschluss eine Win-Win-Situation entsteht und alle Beteiligten davon profitieren können. Geschätzte Bürgerinnen und Bürger. Die Einwohner- und Burgerräte von Leuk und Erschmatt sind heute bereit, sich den Herausforderungen zu stellen; ganz nach dem Motto: «Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg». Der Ball liegt bei Ihnen. Sie haben es in der Hand, mit einem Ja am 11. Dezember 2011 den ersten Schritt zu einer gemeinsamen Zukunft zu gehen und so eine Aufbruchstimmung nicht nur in den beiden Gemeinden, sondern im ganzen Bezirk Leuk zu bewirken. Ja, dass das symbolische Bindeglied zwischen Ihren Gemeinden – die geschichts- trächtige «Hohe Brücke» – welche bereits zu zahlreichen Kleinstfusionen auf dem Heiratsweg geführt hat, nun dem grossen Zusammenschluss der Gemein- den verhilft. Maurice Tornay | Staatsrat Kanton Wallis 1 Die Identität behalten. Vorwort von Roberto Schmidt, Gemeindepräsident Leuk Strukturveränderungen sind immer ein heikler Prozess. Besonders für uns Wal- liserinnen und Walliser, die noch stark mit Traditionen und Bräuchen verwurzelt sind. Darum sind bei Fusionen auch viele Emotionen im Spiel. Wichtig ist es da- rum, Klarheit zu schaffen und Ängste abzubauen. Vor- und Nachteile objektiv abwägen. Die Gemeinderäte haben das getan und sind überzeugt, dass die Fu- sion für alle eine gute Sache ist und für beide Gemeinden Vorteile bringt. Eine Win-Win-Situation. Fusionen zwischen Berggemeinden und grösseren Talgemeinden haben sich in den letzten Jahren als positiv erwiesen. Ich denke an Gampel-Bratsch, Steg-Hoh- tenn, Turtmann-Unterems, Naters-Mund-Birgisch und andere mehr. Ein Zusam- mengehen von Erschmatt und Leuk wird dadurch erleichtert, dass wir bereits in verschiedenen Bereichen eine Zusammenarbeit pflegen, so bei der Orientie- rungsschule, beim Sozialmedizinischen Zentrum, beim Vormundschaftsamt, beim Zivilschutz, bei der Stützpunktfeuerwehr, bei der Polizei, bei der ARA und Roberto Schmidt anderswo. Gemeindepräsident Leuk Eine Gemeindefusion ist in erster Linie eine administrative und politische Fusi- on. Nur die Verwaltungen werden zusammen gelegt. Eigentlich nicht mehr. Die Identität der beiden Dorfschaften bleibt erhalten. Das Dorfleben, das Vereinsle- ben, das Pfarreileben und der tägliche Alltag sollen durch die Fusion keine – oder nur positive – Veränderungen erfahren. Die Erschmatter bleiben Erschmatter. Und nicht anders wird es in Leuk sein. Staatsrat Maurice Tornay brachte es auf den Punkt: «So wie der Leuker eine «Schnäggu» und der Sustner eine «Schlan- gu» bleiben, so wird der Erschmatter ein «Gnoogi» bleiben!» Erschmatt liegt mir – der ich ja selbst Burger von Erschmatt bin – persönlich am Herzen. Darum habe ich auch die Idee eines Förderprogramms für Erschmatt eingebracht. Das unverkennbar schöne Dorf auf der Sonnenseite soll mit neu- en – insbesondere touristischen – Projekten aufgewertet werden. Aufwertung statt Abwanderung – das ist unser Ziel und unser Versprechen zugleich. Ich hoffe, dass Erschmatt die Chance packt. Die Fusionsabstimmung wird auch für die Gemeinde Leuk ein entscheidender Schritt sein. Wir erhalten mit dieser Fusion die Chance, uns zu erweitern und uns zwischen den Agglomerationen Brig/Visp und Siders/Sitten besser zu be- haupten. Unsere Solidarität gegenüber Erschmatt soll darum gepaart sein von einem gesunden Selbstbewusstsein der Leukerinnen und Leuker. Sagen wir «Nein», so vertun wir eine Chance, die so schnell nicht wieder kommen wird. Sagen wir jedoch selbstbewusst «Ja», so stärken wir Leuk als Gemeinde und als regionales Zentrum und ebnen gleichzeitig den Weg für künftige Fusionen in unserem Bezirk. Roberto Schmidt | Gemeindepräsident Leuk 2 Die Chance packen. Vorwort von Rafael Locher, Gemeinde- und Burgergemeinde Erschmatt Eine Fusion ist immer eine Herzenssache. Ängste machen sich breit. Man glaubt, die Heimat zu verlieren und entwurzelt zu werden. Werte wie Eigenständigkeit, Stolz und Selbstbewusstsein treten nun stark zu Tage. Man klammert sich am Alten, am Vergangenen. Man sieht rückwärts und möch- te vorwärts gehen. Doch, erst wenn wir das Alte loslassen, können wir Neues anfangen. Um sich zu entwickeln und um sich den neuen Verhältnissen anzu- passen, brauchen wir neue Ideen. Eine Fusion ist keineswegs ein Untergehen, sondern eher ein Zusammenge- hen – ein Aufgehen. Gemeinsam wollen die beiden Gemeinden Leuk und Er- schmatt ihre Zukunft gestalten. Gemeinsam wollen sie einander stärken. Dabei geht die Heimat nicht verloren, das Leben in Erschmatt wird weiterhin von den Erschmattern geprägt. Eine Fusion ist eine Heirat. Braut und Bräutigam geben sich auch nicht auf, wenn sie heiraten. Raphael Locher Gemeindepräsident Erschmatt Erschmatt steht vor grossen Herausforderungen in finanzieller und personeller Hinsicht. Dank der Synergien einer Fusion können diese Probleme gelöst wer- den. Erschmatt hat aber auch etwas zu bieten – Erschmatt ist eine attraktive Braut. Erschmatt besitzt rund 200 voll erschlossene Bauplätze zu sehr günsti- gen Preisen – in einer sonnigen Lage, auf angenehmer Höhe während des Som- mers und des Winters. Erschmatt hat eine gute Infrastuktur. Eine Fusion zwischen Erschmatt und Leuk stärkt das Zentrum und bündelt Kräf- te. Das Ende der Kirchturmpolitik, welche die Entwicklung der gesamten Region während vielen Jahren verhinderte, wird eingeläutet. Eine Fusion sucht Gemeinsamkeiten statt Gegensätze. Eine Fusion stärkt ein- ander statt sich zu bekämpfen. Die Fusion Erschmatt-Leuk ist eine Chance – ja DIE CHANCE – packen wir sie. Rafael Locher | Gemeinde- und Burgerpräsident Erschmatt 3 Selbstbewusst unabhängig. Vorwort von Stefan Eggo, Burgergemeinde Leuk Es ist ein gutes Jahr her, als ich vom Gemeindepräsidenten von Erschmatt erstmals mit der Idee konfrontiert wurde, die Burgerschaften von Leuk und Erschmatt zusammenzuführen. Als überzeugter Verfechter von selbständigen und souveränen Burgerschaften wollte ich mich zu diesem Anliegen erst nach gründlicher Analyse und nach diesbezüglichen Besprechungen im Burgerrat der Burgerschaft Leuk äussern. Ein Blick in die Vergangenheit hilft auch in dieser Frage, ein besseres Verständnis für die Gestaltung der Zukunft zu erlangen. Im Mittelalter entstanden die Vor- läufer der Walliser Burgerschaften vor allem aus der Not heraus: Das „einfache“ Volk der Landleute und Bauern begann sich zu organisieren, um sich im Feudal- system gegen die Willkür von oben zu wehren. Die Schlacht auf dem Seufzerfeld in Leuk im Jahr 1296 kann als ein Mosaikstein in diesem harten Kampf für mehr Rechte des Volkes bezeichnet werden. Stefan Eggo Immer wieder mussten die Landleute ihre errungenen Rechte und ihre Un- Burgermeister Leuk abhängigkeit verteidigen. So auch 1415, als Gitschard von Raron im Stile eines Raubritters Leuk überfiel. Mit Unterstützung der übrigen Zenden – und damit auch der Erschmatter – gelang es den Leukern, Gitschard in die Flucht zu schla- gen. Schon damals war es wichtig, die Kräfte zu vereinen, um sich behaupten zu können. Die Bundesverfassung von 1848 und die Entstehung der Munizipalgemeinden führten zur Reduktion von Einflussbereich und Zuständigkeiten der Burger- schaften. In einigen Kantonen wurden sie ganz abgeschafft. Im Wallis aber ha- ben sich die Burgerschaften als eigenständige Kooperationen behauptet und sind bis heute ein wichtiger Bestandteil des kantonalen politischen Systems. Als Burgermeister will ich dazu beitragen, dass die Burgerschaft Leuk auch in Zu- kunft ihre Aufgaben selbstbewusst und unabhängig wahrnehmen kann. Über die Jahrhunderte haben sich die Herausforderungen jedoch geändert. Statt im- mer nur Probleme und das Trennende hervorzuheben, sehe ich im Zusammen- gehen der Burgerschaften von Leuk und Erschmatt vor allem die Chancen für beide. Um diese Chancen zu nutzen, braucht es nebst den positiven Analysere- sultaten im Grundlagenbericht aber auch eine positive Einstellung und guten Willen der Burgerinnen und Burger. Heute kann ich mit Überzeugung sagen: Das Zusammengehen der Burgerschaf- ten Leuk und Erschmatt stärkt die Interessen der Walliser Burgerschaften im All- gemeinen und die Interessen unserer zwei Burgerschaften im Besonderen. Darum sage ich klar Ja zur Fusion! Stefan Eggo | Burgermeister Leuk 4 Das Wichtigste in Kürze Die Gemeinderäte von Leuk und Erschmatt haben einstimmig beschlossen der Bevölkerung eine Fusion der