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Rastower, Kraaker und Fahrbinder

BilderbogenInformationsblatt der Gemeinde - IG Kultur 6. Jahrgang - Nr.1 - April 2008 - - Nr.1 6. Jahrgang Die Kirche in Teil III: Goldenstädt Die Goldenstädter Kirche gehört seit langem zur Kirchgemeinde . Dass auch zwischen Rastow und Goldenstädt eine enge Verbindung bestand, werden die wenigsten noch wissen. Obwohl sie heute in einem anderen Landkreis liegt und durch die Bundesstraße 106 auch von der Uelitzer Mutterkirche getrennt ist, sind die Verhältnisse alter und besonderer Art. Zunächst war im Mittelalter Golden- städt für Uelitz zuständig. Das Verhältnis drehte sich später um und seit dem 17. Jahrhundert werden die Goldenstädter von Uelitz aus geistlich betreut. So nimmt es nicht Wunder, dass die Rastower bis ins 19. Jahrhundert nach Goldenstädt zur Kirche gegangen sind und dort auch ihre Toten beerdigt haben. Erst als dann die Die Kirche in Goldenstädt von Kirche in Goldenstädt von Südosten. Goldenstädter Kirche die Gläubigen nicht mehr zu fassen vermochte, wechselten die Ungeachtet der hochgelegenen, schieß- hängt in einem hölzernen Stuhl vor dem Rastower nach Uelitz. Eine Entscheidung schartenartigen Fenster machen der feh- Westgiebel. Sie stammt aus dem Jahr gegen die Tradition, die sich aber auch lende Verteidigungsturm und die großen 1681. Die Einfädelung des Glocken- durch einen kürzeren Kirchweg empfahl. spitzbogigen Chorfenster allerdings das stricks mittels eines Haselnussstocks ist Obwohl die Goldenstädter Kirche als zu letztere wahrscheinlich. Immerhin unter- für den ungeübten Küster jedes Mal eine klein galt, wurde sie nie erweitert und um- streicht die malerische, aber geschlossene Herausforderung. gebaut. Sie behielt ihren mittelalterlichen Erscheinung der Kirche, dass sie im Mit- Dr. René Wiese Charakter, dem auch ihre Sanierung in telalter immer auch ein „Sanctarium“, ein Tafelmalerei Jüngstes Gericht... jüngster Zeit Rechnung trug. Wer am Re- besonders geschützter Rechtsraum war. formationsabend über knirschenden Kies Das gilt auch dann, wenn die Gläubigen zur traditionellen Andacht in den erleuch- in den Kirchen bisweilen ihre Geschäfte teten Feldsteinbau hineingeht, der fühlt verhandelten, Korn lagerten oder Holz sich in seinen Mauern froh gestimmt und hackten. gut behütet. Die leider noch nicht restaurierte und Ob die Kirche aber tatsächlich eine so ge- deshalb ein wenig düster wirkende inne- nannte Wehrkirche aus der Siedlungszeit re Ausstattung stammt aus der Zeit des des 13. Jahrhunderts ist oder ob sie nicht Barock. Sie bietet dem Betrachter neben doch später errichtet wurde, bleibt strittig. einer schön gearbeiteten Kanzel einen Altar, dessen Tafelbild das Jüngste Ge- Blick in das Kirchenschiff nach Westen richt mit Christus als Weltenrichter veran- schaulicht. Auf der einen Seite sieht man ... mit Ausschnitt „Höllenschlund“ die Seelen der Gläubigen zum Genuss des ewigen Lebens aus ihren Gräbern auferstehen. Auf der anderen Seite er- warten Teufel die Sünder; die Schrecken der Hölle tun ganz bildlich ihren mons- trösen Rachen auf. In dieser einfachen, aber eindrucksvollen Arbeit aus der Zeit nach dem 30jährigen Krieg konnte sicher so mancher seine Nöte und Ängste wieder entdecken. Die Kirche hat keine Orgel. Ihre Glocke Leben auf dem Lande Fünf Jahre Rastower, Kraaker und Fahrbinder Bilderbogen Dies ist die 11. Ausgabe

2003/1 2003/2 2004/1 2004/2 2005/1

Das Jahr 2002 bescherte den Orten Ra- nach dem Jubiläum "Was soll damit ge- sen. Bürger der Orte Rastow, Kraak und stow und Kraak das 775. Jubiläum ihres schehen?". Fahrbinde betätigten sich an seiner Ge- Bestehens. Viele Helfer aus den Orten staltung und steuerten historische Fotos Rastow und Kraak waren dabei, dieses In der Abschlusssitzung der Redaktion zur und Geschichten bei. Einen großen An- Jubiläum für die Gemeinde Rastow zu ge- 775-Jahrfeier kam dann der Gedanke auf, teil hat auch die Tochter von Hans Hartz, stalten und ihm einen würdigen Rahmen daraus einen halbjährlich erscheinenden einem Fotografen aus Hamburg, der in zu geben. Neben den Hauptorganisatoren "Rastower und Kraaker Bilderbogen" zu den letzten Kriegsjahren mit seiner Fami- des Festes bildete sich eine Gruppe von machen. Das war seine Geburtsstunde. lie in Rastow wohnte und diese Zeit mit Bürgern zu einer kleinen Redaktion, die Nach der Fusion der Gemeinden Rastow Fotos dokumentierte. für dieses Jubiläum eine umfangreiche und Fahrbinde wurde der Bilderbogen um Wir danken der Gemeinde Rastow, die Festschrift, einen Flyer, eine Internetsei- Beiträge aus Fahrbinde erweitert. Mit der uns die Realisierung des Bilderbogens er- te, verschiedene Postkarten und gestaltete jetzt erscheinenden 11. Ausgabe des Bil- möglichte und ihren Bürgern diese kultu- Briefkuverts herausbrachte. derbogens blicken wir auf sein fünfjäh- relle Information zur Historie an die Hand Viel historisches Material hatte sich an- riges Bestehen zurück. gibt. gesammelt. Alles konnte nicht in die Viele historische Geschichten und Bilder Für die Redaktion Festschrift einfließen und so rätselte man aber auch Aktuelles sind bisher eingeflos- Hans-Hubertus Koritzki 2005/2 2006/1 2006/2 2007/1 2007/2

Richtigstellung zum Artikel der letzten Ausgabe: Rastow im Internet „Die bewegte Geschichte der Hufe 8, Kraak - Ausbau“ www.gemeinde-rastow.de Statt: Den Zug der Zeit und den ökonomischen Zwängen folgend, trat Walter Behrens 1958 der LPG „Grüne Heide“ Kraak bei. Mit einer Anzeige unterstützen Sie den Dafür: Den Zug der Zeit und den ökonomischen Zwängen folgend, traten sei- Fortbestand des Bilderbogens. ne Mutter Emma Behrens und sein Bruder Heinz Behrens 1958 der LPG „Grüne Er erscheint zweimal im Jahr (Frühling und Herbst) Heide“ Kraak bei. Seit 1954 arbeitete Walter Behrens teilweise in der Forst als in einer Auflage von 700 Stück Harzer und auf dem Hof, um den Lebensunterhalt seiner Familie zu sichern. Ab und wird in den Dörfern 1960 leitete er die Harzerbrigade in der Jasnitzer Forst bis 1991, als in Folge der Fahrbinde, Kraak und Rastow ausgegeben. politischen Wende in der DDR das Harzen eingestellt wurde. Seit dem genießt er Anfragen unter: Bernhard Nürnberg 03868 - 258311 den wohlverdienten Ruhestand. [email protected] Leben auf dem Lande Die Schulgeschichte von Fahrbinde

Das erste Schulhaus wurde im Jahre 1767 von der Dorfschaft erbaut. Es war der heutige Kindergarten, davor als Schul- scheune bekannt. Die Schule wurde bis 1945 als Einklassenschule betrieben. Albrecht Georg Weinrebe (Küstersohn aus Barnim), der bereits zwei Jahre in Ja- mel Unterricht erteilt hatte, wurde durch ein Bittgesuch von Pastor Klotz aus Ue- litz und Superintendent Karl Heinrich Zacharia als Schulmeister in Fahrbinde eingesetzt. Eine Specifikation von 1766 dokumentiert, was die Dorfschaft dem Schulmeiser zum Unterhalt zugestehen sollte. Soweit wir diese lesen konnten, wa- ren dies: 1. ein neu erbautes Wohnhaus, 2. einen Garten mit einem Scheffel Aussaat mit einem Zaun, 3. das notwendige Heu für eine Kuh, 4. …, 5. das gewöhnliche 1. Reihe von unten links 2. Reihe von unten links 3. Reihe von unten links 4. Reihe von unten links Schulgeld, wöchentlich…., 6. die Repa- 1. 1. Lehrer, Gustav Knaudt 1. 2. 2. 1. ... Güßner 2. ... Waldschläger ration des Wohnhauses und der Zäune, 7. 3. Johanna Rohde 3. 2. Emma Evermann 3. ... Schult ein Fuder Holz von … Hauswirt, 8. …, 9. 4. 4. Anna Evermann (Brüning) 4. ... Stier das gewöhnliche Schulbrot. Leider hielt 5. Luise Rohde 5. 3. 5. ... Buchmann sich die Dorfschaft selten daran, was die 6. 6. 4. 6. zahlreichen Beschwerdebriefe in den fol- 7. Frieda Möller 7. 5. Erna Kluth 7. Richard Boldt 8. 8. 6. Metha Güßner (Dahl) genden Jahren beweisen. 9. 9. .... Lohse 7. Else Güßner Am 15. Januar 1773 stellte Pastor Klotz 10. Meta Blum 8. Liesbeth Havemann bei einer Schulinspektion fest, dass die 9. Schulstube zu eng ist. Obwohl nicht ge- Bitte ergänzen Sie dieses Namensverzeichnis - 10. heizt war, lief den Kindern der Schweiß Informationen an die Redaktion 11. 1910 und sie wurden von starkem Husten ge- chen“ erhielt dieser am 25. November plagt. Am 20. Februar 1773 machte Schul- April 1849 die Kirchgemeinde betreute. 1841 eine außerordentliche Zulage von meister Weinrebe auf die Gefährlichkeit Am 22. November 1850 übernahm der 10 Talern. Am 16. Februar 1842 verstarb seiner Wohnung aufmerksam. Die Decke Lehrer Johann Friedrich Martin Brandt, Lehrer Schwarz. Seine Witwe erhielt bis über seinem Herd sei viel zu niedrig. Sie der bisher in Groß Laasch unterrichtet Michaelis (September) Wohnrecht und entspräche nicht den Vorschriften und es hatte, die Schulstelle in Fahrbinde. Wegen zog dann nach . bestünde Feuergefahr. Am 10. Juli 1773 des Schulneubaus konnte er erst am 18. Ab September 1842 übernahm der Leh- wurde ein Antrag zum Anbau der Schule November zuziehen. Die Witwe des Leh- rer Friedrich Ludwig Johann Bernhard gestellt. Die Kosten für den Anbau von rers Fischer bat um weitere Anstellung als Fischer aus Qualitz (Amt Rühn) die Fa- zwei Fuß wurden mit 82,24 Talern ver- Leiterin der Industrie-Schule Fahrbinde. milienschule in Fahrbinde. Ab Septem- anschlagt. Das Geld hierfür wurde in den Sie hatte kleine Kinder und war in einer ber 1844 wurde seine Ehefrau, Helene Kirchen Mecklenburgs gesammelt. „dürftigen Lage“. Die Ehefrau des Lehrer Auguste Marie Fischer, geb. Behrens, Am 17. April 1792 schreibt Pastor Klotz Brandt möge zu ihren Gunsten verzich- als Handarbeitslehrerin eingestellt. Dazu ein Bittgesuch für Frau Schmidt. Sie bat ten. musste sie eine Prüfung am „Großherzog- darum „Schulmeister Zorn und Ernst nicht Dem Antrag wird stattgegeben. Sie erhält lichen Schullehrerseminar“ in Ludwigs- mehr beköstigen zu müssen, der Schulze den Schullohn und eine jährliche Abfin- lust ablegen. Stricken, Nähen, Zeichnen, möge sie doch im kommenden Schuljahr dung von 30 RT. Am 26. September 1851 Spinnen, Plätten und Rollen sowie Zu- in der nächsten Hauswirtschaft abladen.“ wurde dem Lehrerehepaar ein Sohn gebo- schneiden wurden mit sehr gut, Stopfen Am 5. September 1795 bat Schulmeister ren, dem sie den Namen Adolf Ferdinand und Mitteilungsgabe mit gut benotet. Christmann um 800 Mauersteine zum Rudolf August gaben. Dieser Junge wur- Am 12. Juli 1849 brannte das Schulhaus Auslegen des Fußbodens der Schulstube. de später unter seinem Pseudonym „Felix ab. Lehrerfamilie Fischer wurde beim Ab dem 20. Oktober 1798 bis zum 30. Stillfried“ als Heimatdichter bekannt. Das Häusler Walter notdürftig untergebracht. August 1800 unterrichtete Schulmeister ehemalige Schulgebäude trägt seit 1997 Unterricht fand im Winter 1849/1850 Deppner aus Mueß. Er wurde dann nach ihm zu Ehren eine Gedenktafel. beim Hofwirt Lünz (heute Maibaum) Karft versetzt. Ihn löste am 13. Oktober Im Jahre 1860 wechselte Lehrer Brandt im großen Schlafzimmer statt. Am 28. 1800 Schulmeister Walter aus Ludwigs- die Schulstelle und ging mit seiner Fa- Oktober 1848 meldete Pastor Friedrichs lust ab. Dieser verstarb am 18. Oktober milie nach . Ab Dezember (Uelitz) die Kränklichkeit des Lehrers Fi- 1838. 1860 übernahm Lehrer Köster aus Süls- scher. Er verstarb am 30. März 1850, so Ab Januar 1839 unterrichtete Lehrer torf die Familienschulstelle. Im Mai 1869 meldete Pastor Berner (Uelitz), der seit Schwarz. Wegen “körperlicher Gebre- wurde er auf Drängen der Dorfschaft vom Die Region

Ab 1945 begann die große Wende zur fortschrittlichen Entwicklung. Durch den Zuzug der vielen Umsiedler machte sich die Teilung der Schulklassen erforderlich. Es wurden zwei Klassen gebildet, 1. – 4. Klasse und 5. – 8. Klasse. Die demokra- tische Schulreform beseitigte das Bil- dungsprivileg der bis dahin herrschenden Klasse. Das wichtigste Ereignis war die Wiederaufnahme des Unterrichts am 01.10.1945 nach monatelangen Zwangs- ferien. Es wurden neue einheitliche Lehr- pläne für Stadt und Land herausgegeben und nach und nach neue Lehrbücher ein- geführt. Ab dem Frühjahr 1949 unterrichtete der Lehrer Willi Hacker in der Schule in Fahr- binde. In den ersten Jahren kam er täglich mit dem Fahrrad von nach Fahrbin- de. Dann zog er ins Schulhaus. Dort, wo es die örtlichen Gegebenheiten ermögli- chten, wurden Zentralschulen aufgebaut, denn Zielstellung war, dass mit der demo- 1. Reihe von oben links 1. Reihe von oben rechts 2. Reihe von oben links 2. Reihe von oben rechts kratischen Schulreform die bis dahin für 1. Hermann Nehls 1. Johannes Nehls 1. 1. Werner Streuber das Land Mecklenburg typischen einklas- 2. Ernst Kluth 2. Fritz Havemann 2. 2. ... Boldt 3. Albert Stier 3. Fritz Güßmar 3. 3. Willi Lohse sigen Dorfschulen .beseitigt wurden. Die 4. Rudolf Schwampe 4. 4. 4. Zentralschule entstand in Wöbbelin. Zu- 5. 5. Johannes Lach 5. 5. Paul Kaiser nächst wurden die Schüler ab der fünften 6. Otto Blöcker 6. 6. Fritz Lach 6. Friedrich Zander Klasse hier aufgenommen. Lehrer Hacker Bitte ergänzen Sie dieses Namensverzeichnis - 7. Gustav Nehls Informationen an die Redaktion Mitte: Lehrer Johann Lehmnitz unterrichtete in Fahrbinde noch bis zum 1920 Jahre 1967, dann wurde die Schule ge- Dienst suspendiert. Wegen Erregung öf- Mai 1892 unterrichtet der Lehrer Gustav schlossen. Alle Kinder besuchten von nun fentlichen Ärgernisses – er hatte die am Knaudt an der Familienschule. Er war an die Schule in Wöbbelin. Mit dem Bus 13.02.1854 geborene Dorothea Schult, die seit längerer Zeit schwerhörig und ging wurden sie jeden Tag abgeholt. Wer auf bei ihm als Haushaltshilfe angestellt war, am 01. April 1918 in den Ruhestand. Bei die erweiterte Oberschule wollte, musste geschwängert - hatte er sich als Schulleh- einer Schulinspektion 1908 wurden 49 nach . Da die Busabfahrten rer moralisch unmöglich gemacht. Doro- Schüler gezählt. nicht zu den Schulzeiten passten, wohnten thea Schult wurde am 18. Mai 1869 von Von Oktober 1918 bis Mai 1924 unter- diese Kinder ab der neunten Klasse in einer Tochter entbunden. richtete der Lehrer Johann Lehmitz die Ludwigslust im Internat. Von 1869 bis 1891 unterrichtete Lehrer Schulstelle in Fahrbinde. Am 10. Juni Heute werden die Fahrbinder Kinder an Allwardt in Fahrbinde. Er hatte es sehr 1919 hatte er wieder geheiratet. Die Fa- der Grundschule in Wöbbelin und Ra- schwer, da die Schule durch seinen Vor- milie hatte fünf Kinder. Die Ehefrau er- stow, an der Realschule Rastow und den gänger sehr heruntergewirtschaftet war. teilte den Handarbeitsunterricht. Im Jahre Gymnasien in Neustadt-Glewe und Lud- Am 22. Februar 1871 wurden 58 Schüler 1924 zog die Familie nach Dütschow. wigslust unterrichtet. in der Schule unterrichtet. Ab 16. Janu- Ab Mai 1924 bis zum Frühjahr 1949 un- ar 1892 wird der Industrieunterricht von terrichtete der Lehrer Fischer die Famili- Nachgelesen in der Chronik des Ortsteils der Schneiderin Frau Bruhn erteilt. Ab enschulstelle. Fahrbinde und ergänzt von Andrea Dietrich

In Fahrbinde wird gern gefeiert Soweit ich zurückdenken kann, ist es in Dahl, Maibaum, Schult und Holzhausen, Fahrbinde Tradition, jährlich ein Dorffest die sich als Wiedereinrichter selbständig zu feiern. Traditionell gewachsen ist das gemacht haben. Von dort wird sie im Rah- Erntefest. Da nach der Wende das Dorf men des Festumzuges am Samstag wieder nicht mehr überwiegend von der Arbeit abgeholt und seinerzeit auf den Saal der in den landwirtschaftlichen Betrieben ge- Gaststätte Nehls gebracht. prägt war, wurde es zum Dorf- und Ern- Die Gaststätte und den Saal gibt es nun tefest umbenannt. Jeweils am Freitag vor schon einige Jahre nicht mehr, was Anlass dem Fest wird eine Erntekrone gebunden. war, die Festlichkeiten in ein Festzelt zu Festumzug in Fahrbinde 1983 Vor der Wende wurde diese nach Fertig- verlegen. Mit Sport, Spiel und Blasmusik, stellung für eine Nacht zur Aufbewah- dazu eine Kaffeetafel mit leckerem Ku- der Erntekrone wieder. Den Abschluss rung einem der landwirtschaftlichen Be- chen – gebacken von vielen Hobbybäcke- dieser Feste bildet der Frühschoppen am triebe des VEG gebracht, seit der rinnen- wird der Nachmittag verbracht. Sonntag. Wende geht sie reihum zu den Familien Abends treffen sich alle zum Tanz unter In den letzten Jahren gab es aber auch Die Region

Feste, die diesen Rahmen sprengten. So zu einer kleinen Ausstellung zusammen, feierten die Fahrbinder 1983 das 650jäh- für die es ein reges Interesse gab. Und wie rige Bestehen ihres Dorfes eine ganze Wo- es sich zu einem Fest gehört, macht man che lang. Es begann mit einer Festsitzung sich schön. So pflegten zu diesem Anlass der Gemeindevertretung. Es folgten Ver- alle ihre Grundstücke ganz besonders und anstaltungen, wie der Rentnernachmittag, gestalteten ihre Vorgärten mit alten Gerät- Tanzveranstaltungen oder zum Abschluss schaften. der Frühschoppen. Zur feierlichen Um- Das Fest begann mit der Festsitzung am rahmung wurde eine Kindertanzgruppe Donnerstag. Hier hatten u.a. die Kinder gegründet, die alte mecklenburgische und die lustigen Tanzfrauen ihren ersten Tänze einstudierte. Leider hat sich diese Auftritt und ernteten einen riesigen Bei- nach dem Dorffest wieder aufgelöst. fall. Am Freitag ging es dann weiter mit Festumzug in Fahrbinde 1983 Höhepunkt war der historische Festum- dem Rentnernachmittag und dem Auftritt Heimatverein organisierte die Feuerwehr zug, bei dem die Fahrbinder und ihre der Theatergruppe mit dem Stück „De Fahrbinde ein Fest bei dem natürlich al- zahlreichen Gäste in Bildern aus der Ver- kranke Putzbüddel“. Letzterer wurde ein les auf das Thema „Feuerwehr“ ausgelegt gangenheit, wie dem Kuhgespann, Frauen riesiger Erfolg. Bei der Disco am Abend war. Für den Umzug wurde alte und neue in alten Trachten, die mit Harke und Kin- wurde die Rosenkönigin gekürt, für alle Feuerwehrtechnik aus der ganzen Um- derwagen in die Ernte zogen, sehen konn- Beteiligten und das Publikum ein großer gebung zusammengestellt und später auf ten, wie schwer das Leben und die Arbeit Spaß. dem Festplatz zur Besichtigung aufge- früher waren. Es gehörten aber auch Bil- Mit viel Geschick wurde auch zu diesem reiht. der von der alten Feuerwehr oder „Uns Anlass am Sonnabend wieder ein farben- Ja, und in diesem Jahr stehen die Fahrbin- oll Schaul“ dazu. Etwa 100 Mitwirkende prächtiger Umzug gestaltet, bei dem die der vor der Aufgabe, den 675. Geburts- gestalteten diesen Festumzug. Darstellung der ländlichen Tradition do- tag ihres Dorfes feierlich zu begehen. 16 Jahre später nahmen Fahrbinder eine minierte. Zum Tanz am Abend zeigten die Die Vorbereitungen laufen bereits auf Schnapszahl zum Anlass für ein Dorffest Frauen noch einmal den Can Can, der ein Hochtouren, genaueres wird aber noch und gestalteten 1999 die 666-Jahr-Feier absoluter Höhepunkt wurde und die Stim- nicht verraten. Mit kleineren und größe- des Dorfes.Dieses Fest sollte ein abso- mung noch einmal so richtig anheizte. ren Überraschungen ist aber in Fahrbin- luter Höhepunkt werden und so wurde Zum Frühschoppen am Sonntag wurden de immer zu rechnen. Und so freuen wir schon sehr zeitig und mit viel Aufwand aufgrund der regen Nachfrage alle Pro- uns schon auf einen neuen Höhepunkt im mit den Vorbereitungen begonnen. Ei- gramme noch einmal gezeigt. Leben unseres Dorfes. Denn Eines wusste nige Frauen hatten sich unter Anleitung Es war erstaunlich, wie viele Initiativen schon der griechische Philosoph Demo- von Corinna Richter zusammengetan, um der Einzelnen es gab, um hier eine tolles krit ca. 400 Jahre vor unserer Zeitrech- den Can Can einzustudieren, 18 Kinder Fest zu gestalten. Auch wenn es im Vorfeld nung: „Ein Leben ohne Feste ist wie eine hatten sich bereits ein Jahr vor dem Fest viel Zeit investiert wurde und es neben weite Reise ohne Gasthaus.“ unter Anleitung von Dagmar Puls zusam- Spaß auch mal kleinere Reibereien gab, Andrea Dietrich mengefunden, um alte und neue Tänze wenn etwas nicht gleich funktionierte, so reif für einen Auftritt zu machen. Andrea waren die Stunden, die man schon bei der Festumzug in Fahrbinde 1983 Dietrich setzte ihr Geschick als Hobby- Vorbereitung gemeinsam verbrachte, für schneiderin ein, und nähte die Kostüme die Förderung der Gemeinschaft von un- für die Tanzgruppen. Unter der Regie von schätzbarem Wert. Henry Richter übte eine Laienspielgruppe Den nächsten größeren Anlass zum Fei- ein Theaterstück ein. Theater hatte man ern gab es im Juni 2006, wo die Fahrbin- auch früher schon in Fahrbinde gespielt. der den 125. Geburtstag ihrer Feuerwehr Um vor allem den Jüngeren die Vergan- und gleichzeitig den 15. Geburtstag der genheit nahe zu bringen, trugen die Ein- Jugendfeuerwehr feierten. wohner alte Gerätschaften, Kleidung, In Zusammenarbeit mit der Ortsteilver- Geschirr, Dokumente, Fotos und anderes tretung und dem örtlichen Dorf- und

neben den regelmäßig stattfindenden Digitalfotografie, Bild- Ausstellungen in der Galerie veran- bearbeitung, Mar- K stalten wir verstärkt Workshops zu keting, Werbetexte, K Messepräsentation, Hofladen künstlerischen Techniken, Kurse und Farbwirkung und -Ge- mit Veranstaltungsservice sowie Seminare für das Gestalten aussagefä- staltung, Typografie, kunsthandwerklichen Erzeugnissen higer Dokumentationen, Festzeitungen Kalligrafie, Layout, Mit Kunst (auf)wachsen, für besondere Anlässe, Präsentationen Textbearbeitung, Text- und sowie Detlef Rese, Broschüren Bewerbungs- erstellung, Buchgestal- Feldweg 6, unterlagen auf der Basis der auf Ih- tun, Selbstmarketing, rem PC-üblichen Programme und wir alte Deutsche Hand- 19077 Uelitz schriften Lesen und entwickeln mit unserem know-how vom extern und on-the-job Schreiben (Sütterlin), Telefon 03868 300210 Konzept bis zur Fertigstellung Ihr Holzschnitt, Linolschnitt, Funk 0174 1938254 gesamtes werbliches Erscheinungsbild Eitemperamalerei, Mail [email protected] wird Institut A u s Gwww.institut-k.de a l e r i e Festlichkeiten brauchen Köstlichkeiten Profile - Personen - Gedanken Auf den Spuren der Johanniter - eine schöne Tradition Das Team Wandern der Interessengemeinschaft Kultur der Gemeinde Rastow lädt herzlich ein zur nächsten Wanderung „Auf den Spuren der Johanniter “ mit kulturhistorischen Erklärungen am Samstag, 17.05.2008

Für ihn überraschend und unerwartet er- Heute umfasst das Forstamt Jasnitz mit hielt er im Frühjahr 1896 vom Kammer seinen sechs Revieren (Eickhof, Jasnitz, - und Forstkollegium in Schwerin den , Kraaker Mühle, Lüblow und Auftrag, ab 01.07.1896 die Forstinspekti- Picher) eine Waldfläche von 13.536 Hek- on Jasnitz zu leiten. tar. Damit ergaben sich zusätzliche Anforde- rungen, insbesondere in Bezug auf Re- Die Tour führt dann in Richtung Wald- präsentation und Umgang mit den „aller- kante, wo wir schon bald die ersten Häu- höchsten und höchsten Herrschaften“, die ser von Lüblow sehen. sich regelmäßig in Jasnitz aufhielten. In der dortigen Heimatstube erfahren wir Zur damaligen Forstinspektion Jasnitz von Karl-Friedrich Groth etwas über die Kitaspielplatz „Spatzennest“ in Lüblow gehörten die Revierförstereien Kraaker Geschichte des Dorfes und der Region. (Rastow) Für die diesjährige Wanderung ist der Treffpunkt um 9.00 Uhr vor der Kita „Spatzennest“, Dorfplatz 9, in 19288 Lüblow, gleich neben der Kirche. Von hieraus fahren wir mit den Autos zur Jagdhütte bei der Revierförsterei Lüb- low. Dort beginnt dann die Wanderung in Richtung Jasnitz und später in Richtung Neu Lüblow. Damit bewegen wir uns in einer Waldre- gion, die ehemals zum Großherzoglich - Mecklenburgischen Hofjagdrevier Jasnitz gehörte. Wie dem Buch „Forstliche Biographien aus Mecklenburg – Vorpommern; Leben und Wirken für das Forstwesen (1566- 1999)“, herausgegeben 1999 vom Forst- verein Mecklenburg-Vorpommern e.V. zu entnehmen ist, verwaltete Louis von Bas- sewitz von 1896 bis 1925 fast 30 Jahre das mecklenburgische Forstamt Jasnitz. Eine Tätigkeit, die in erster Linie die Ver- waltung und Betreuung dieses Reviers, den Aufbau, die Hege und Pflege eines gesunden Rotwildbestandes mit guten Die ehemalige Revierförsterei Neu Lüblow Hirschen im Interesse des heimatlichen Fürstenhauses zum Ziel hatte. Mühle, Picher, Pulverhof, Eickhof, Tod- Zurück geht es dann wieder durch die Zuvor, seit 1892 war ihm die kommissa- din, Radelübbe und Zachun mit rund Lüblower Bäckerstrasse zur Jagdhütte, rische Verwaltung der Forstinspektion Ka- 11 000 ha Wald. wo wir gegen 14.00 Uhr mit einem Erb- liß übertragen. Bei dem dort vorhandenen 1897 wurde dann die Forstinspektion seneintopf (auf eigene Rechnung) die hohen Rotwildbestand hatte er optimale Jasnitz aufgelöst und die Oberförsterei Wanderung beenden. Möglichkeiten, das Rotwild, seine Jagd Jasnitz neu eingerichtet. Hierzu gehörten Entsprechende Kleidung und festes und Bewirtschaftung kennenzulernen. die Reviere Kraaker Mühle, Lüblow, Neu Schuhwerk sind erforderlich! Lüblow und Jasnitz. Sie bildeten dann Text und Fotos Jürgen Booß Die Kita „Spatzennest“ in Lüblow den Wildpark Jasnitz mit einer Größe von Die Kirche in Lüblow 3500 ha. Hinzu kamen die Reviere Picher und . Die Jasnitz war schon von alters her Großherzogliches Jagdrevier, denn in al- ten Karten um1650 ist schon der Hirsch- garten Jasnitz verzeichnet. Mit der Revolution 1918 und der Been- digung der Regentschaft des Großherzogs wurde dem ein Ende gesetzt. Außengatter und Doppeltore des Wild- parks blieben aber erhalten, auch die ehe- maligen Parkwärterhäuser. Profile - Personen - Gedanken

werkschaftsbundes einen Bezugschein Damals - in Rastow für ein Kleidungsstück beziehen, was Bereits in den ersten Kriegsjahren ( ab blieb uns anderes übrig, als beizutreten? 1940) gab es kaum noch Kleidung zu Die erhältlichen Stoffe hatten offensicht- kaufen. Aber man war größtenteils mit lich viel Holzanteil, sie waren hart und Anzügen, Kleidern usw. eingedeckt, noch nicht sehr stabil, aber immerhin gab es wurde nichts vermisst. Doch bald schon mal ein neues Kleid oder sogar einen neu- änderte sich die Nachfrage, denn Men- en Mantel. Mäntel wurden übrigens auch schen, die „ausgebombt“ waren, also de- häufig aus alten Wehrmachts- Wolldecken ren Wohnungen und Häuser von Bomben angefertigt, sie wärmten ganz hervorra- zerstört wurden, hatten meist nur retten gend. Man achtete strengstens darauf, das können, was sie auf der Flucht vor den Schuhmacher Linzmeier richtete seine Mäander- Muster vom Rand nicht mit zu Werkstatt ab etwa 1946/47 im Wohnzimmer Bomben auf dem Leib trugen. der Familie Richard Breuel in der Hufe 7 ein. verarbeiten, damit die Herkunft nicht zu Hier und da konnten sie mit speziellen erkennen war. Bezugscheinen das Nötigste erwerben, Röcken verarbeitet werden. Puh, was wa- Die Mode! 1948 tauchte er auf, der NEW ein Problem blieben jedoch die Schuhe! ren die eng! Ja! Modefragen gab es schon LOOK. Die Kleider mussten nun länger 1945, die Nachkriegsjahre begannen und wieder, das Enge gehörte dazu. werden. Jetzt wurden Stoffreste zusam- mit ihnen weitere Schwierigkeiten, Klei- Probleme blieben die Schuhe. In Rastow mengesucht, zugeschnitten und damit die dung zu beschaffen. liefen wir natürlich nur in Holzpanti- Röcke verändert. Sah gar nicht mal so Meine Familie war in der glücklichen nen herum, aber zum Schulbesuch in übel aus! Damals war viel Fantasie ge- Lage, den Hausrat vor dem Bomben ge- Schwerin waren „richtige“ Schuhe erfor- fragt, und meist mit Erfolg! rettet zu haben, unter ihm sämtliche Gar- derlich. dinen und Vorhänge aus der großen Woh- Da ergab sich eine Möglichkeit, zu neu- nung. en Schuhen zu kommen. Im Dorf war Im Dorf hatte eine Flüchtlingsfrau— eines Tages der Schuhmacher (bitte nicht Frau Nowatzki—eine kleine Schneide- „Schuster“) Linzmeier aufgetaucht. Er rei eröffnet. Wenn man ihr Nähgarn und bekam im Haus von Richard Breuel, Hufe Stoff brachte, dann fertigte sie daraus die 7, zwei Räume zugewiesen und konnte schönsten Kleider und Röcke! dort seine Werkstatt einrichten. So bekam meine Schwester Inge etwas Man brauchte ihm „nur“ Material zu brin- gen, dann fertigte er daraus Schuhe nach Maß! Aber woher nun den erforderlichen Werk- stoff beschaffen? Für „Klapperlatschen“, also Sandalen aus Holz, brauchte er nur ein bisschen weiches Leder für die Rie- men. Das fand sich meist in Form von al- ten ledernen Aktentaschen. Aber richtige Halbschuhe? Man könnte ihm auch einen alten Autoreifen bringen, erklärte er und so geschah es zu Weihnachten 1946, dass unser Vater zur Bescherung eine große 1948, alle drei Kleider haben jetzt die von Holzkiste herein holte. Staunende und der Mode „vorgeschriebene“ Länge. fragende Gesichter seiner Familie! Übrigens gab es hier und da - ganz heim- Dann packten wir aus: einen alten und lich! - Seidenstoff von Fallschirmen! langen dicken Gartenschlauch, eine uralte strengstens verboten! Aber Jahre Aktenmappe, einen mittelgroßen Papp- später ließen sich daraus wunderschöne karton (!!!man bedenke, es gab damals Brautkleider fertigen! kaum Papier geschweige denn Pappe!) und ein großes Stück festen Werkstoff. So ist es, je mehr ich mich mit diesem Kurze fragende Blicke, dann die große Thema befasse, desto mehr fällt mir dazu Überraschung: es war Material für neue ein. Ich denke, daß bei vielen älteren Die Kirche in Lüblow Schuhe! Gleich nach Weihnachten stell- Menschen plötzlich Erinnerungen wach ten wir uns bei Herrn Linzmeier ein, er werden und sie beipflichten „so war es nahm Maß und eines Tages waren unsere bei uns auch!“ Zwei Kleider aus Vorhangstoff gefertigt. Die neuen Schuhe fertig! Welch ein Luxus! Text und Fotos: Ursel Hartz Knöpfe konnten noch bei Voss gekauft werden. Keine nassen Füße mehr! Keine kalten ganz Besonderes: die Stores aus unserem Füße im Winter! Was haben Sie erlebt? Hamburger Esszimmer wurden schwarz Ein kleines oder großes ABER blieb: Wer weiß noch, wie in Rastow Möbel gefärbt (womit weiß ich nicht mehr) und wir bekamen beim Tragen dieser Wun- produziert wurden - wer sie gebaut hat oder mit einer alten rosa Bluse unserer Mut- derschuhe schreckliche Blasen an den wer vielleicht noch ti entstand daraus ein ganz toll schickes Füßen, denn der Gartenschlauch drückte einen Schrank oder ähnliches Kleid zum Ausgehen und Tanzen. Für das natürlich überall. aus heimischer Produktion besitzt? Tägliche konnten Vorhänge aus unserem Wir suchen Ihre Geschichte! Kinderzimmer zerschnitten und zu zwei Schon 1947 konnten Mitglieder des Ge- Profile - Personen - Gedanken

zu auch mal ein Karussell. Kleiner Teich in Rastow Der Winter lockte, sofern der Teich zu- gefroren war, zum Schlittschuhlaufen, Tauchen in der Heimatstube des Gemein- regelmäßig von den Gehöften zum Was- zum Pikeschlitten fahren, zum Eisho- dehauses Rastow Fotos der Region aus ser. Und so manches Mal war es abends ckey spielen. Beliebt war, wenn der Frost vergangenen Jahrzehnten auf, wie jüngst recht schwierig, das Wassergeflügel vom nachließ das Schollenfahren, das Düh- die Präsentationen von Fahrbinde und Wasser in den Stall zu bekommen. nern auf mürbem Eis. Der kleine Hügel Kraak, ist das Interesse groß. von der Straße hinab zur Eisfläche diente Ähnlich ist es bei diesem Gruppen-Foto, kleineren Kindern auch zum Rodeln, weil das um 1940 am Rastower kleinen Teich der Weg zum Rodelberg in Achterfeld ja entstand. Sind auf den Bildern auch noch doch recht weit war. bekannte Personen abgebildet, wird das von den Betrachtern entwickelte Interes- Heute nun ist dieser Platz mit Rosen be- se immer stärker. In diesem Fall war es pflanzt als Rosengarten bekannt, der re- Käthi Pauls, die die Namen der Abgebil- gelmäßig liebevoll von den Mitgliedern deten erkundete. der Volkssolidarität gepflegt wird. Eine kürzlich geschaffene Sitzgelegen- heit sowie eine Informationstafel über Süßwasserfische und mehr laden zur Rast Rastow ca. 1941 ein. Für Rastow ein großer Gewinn war die da- malige Pflasterung der Strasse vom Bahn- hof bis zum Ende des Grundstückes der ehemaligen Hufe VII von Richard Breuel, heute Bahnhofsstrasse 50, auf dem Foto erkennbar durch den weißen Zaun mit dem damals für Rastow typischen Weg- Von links beginnend in der hinteren Reihe sind das weiser aus Holz. Jochen und Helmut Breuel, mittlere Reihe: Pau- Diese Pflasterstrasse nahm aber nur die la Kluth, Gertrud Kluth, Anni Bumann, Ingeborg Hälfte der Breite in Anspruch, um einen Maaß, Paula Breuel, Sophie Voß, Emil Voß, ….. ortsüblichen Sommerweg zu belassen. Ullmann, Annelies Brandt, Edith England, vordere Reihe: Ida Ide mit Sohn Jochen, Emma Ritter, Richard Breuel Bei Bruder Gerhard Booß, geboren 1941 Der Text ist in Zusammenarbeit mit Käthi und 1948 eingeschult, gibt es da ganz an- Pauls, Heinz und Gerhard Booß entstanden. Da zu dieser Zeit die Fläche am Teich dere Erinnerungen. Da die Einwohnerzahl Die Bilder kamen von Ursel Hartz, aus der zwischen der heutigen Teich-, Bahnhofs- von Rastow mit Ende des 2.Weltkrieges Heimatstube und von Jürgen Booß und Fahrbinder Strasse als Turnplatz der stark anstieg, gab es auch eine wachsen- naheliegenden Schule genutzt und auch de Zahl von Schülern in den einzelnen Impressum: so benannt wurde, fragte ich Heinz Booß, Klassenstufen. Es kam zur Bildung von Der geboren 1928, nach entsprechenden Erin- Parallelklassen und die Klassenräume „Rastower, Kraaker und Fahrbinder nerungen. reichten nicht aus. Deshalb waren Über- Bilderbogen“ gangslösungen nötig, wie u.a. der Unter- wird von der Gemeinde Rastow Bei Lehrer Willi Döscher besuchte er von richt bei Mäusezahl und auf dem Saal der herausgegeben. 1935 bis 1943 diese Schule. Vorne waren Gaststätte. Redaktion: im Klassenzimmer die Klassen 1 bis 4 und Bei der alten Schule wurde ein Klassen- Interessengemeinschaft hinten die Klassen 5 bis 8 untergebracht. raum zusätzlich angebaut, die alte Schul- Kultur, Rastow So war der kleine Teich mit seinem Vor- scheune umgebaut, auf der Wiese zum Ziegeleiweg 25, 19077 Rastow platz auf dem sich einfache Sportgeräte Hof Jakobs ein neues Schulgebäude er- Die Urheberrechte der Texte liegen befanden, besonders im Winter Treff- und richtet. bei den Verfassern, Tummelplatz. Hier wurde, sofern mög- Als neuer Schulleiter wurde Paul Schwarz der Bilder bei den Personen, lich, Eis-Hockey gespielt und man konnte eingesetzt. die sie beigesteuert haben Schlittschuh laufen. Miterleben konnte Gerhard Booß die Ent- - soweit die Rechte nicht an die Gemeinde Im Sommer gab es häufig viel Spaß, wenn wicklung von der Grundschule zur Zen- abgetreten wurden. ein Back- oder Brühtrog als Boot zum tralschule Rastow. Immer mehr Schüler Unverlangt eingesandtes Bild- und Einsatz kam, plötzlich umkippte und alle kamen von Kraak, Uelitz, Lübesse und Textmaterial wird nicht zurückgesandt. Kinder nass waren. Aber auch Völkerball, Hasenhäge dazu. Schulbusse gab es zu Die Redaktion behält sich vor, Hand- und Fußball wurde dort gespielt. der Zeit nicht. eingesandte Texte zu kürzen. Trinkwasser wurden zu dieser Zeit aus Aber auch in dieser Zeit war der Platz am Redaktionsschluß den vorhandenen Brunnen geschöpft. kleinen Teich, gerade in Frei- oder Aus- der nächsten Ausgabe ist: Elektrische Wasserpumpen und Wasser- fallstunden von Schülern gern Aufent- August 2008 leitungen waren nur sehr wenige vorhan- haltsort. den. Im Sommer war u.a. Fußball angesagt, Satz & Gestaltung: Peter Möller Der kleine Teich wurde von den Anlie- häufig auch nur mit ausgestopften Leder- Druck und Verarbeitung: gern als Tränke für die Kühe genutzt, hüllen, weil es keine Fußballblasen gab. Druckerei Digital Design Schwerin auch Gänse, aber zumeist Enten kamen Im Sommer gab es auf der Fläche ab und