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Abschlussbericht

Artenschutzrechtliche Analyse und Bewertung von Vögeln, Fledermäusen und weiteren streng geschützten Arten im Rahmen des Verfahrens zur 10. Änderung des Flächennutzungsplans 2020 Windkraft der Stadt Freiburg

INULA – Institut für Naturschutz und Landschaftsanalyse Dr. Holger Hunger & Franz-Josef Schiel Diplom-Biologen Egonstraße 51-53 79106 Freiburg Tel. 0761 – 5577517 [email protected]

Bearbeitung: Dipl.-Biol. Dr. Holger Hunger (INULA, Projektleitung) Dipl.-LÖk. Ingmar Harry (ABL, Federführung Avifaunistik) Dipl.-LÖk.Carsten Brinckmeier (ABL), Edmund Hensle (AGF – Arbeitsgemeinschaft Fleder- mausschutz Baden-Württemberg e.V.), Dipl.-Biol. Kerstin Geigenbauer (INULA), Dipl.-Biol. Dr. Frank Hohlfeld (Avifaunistik Tuniberg), Dipl.-Biol. Hans Ondraczek, M. Sc. Forstwissenschaft Steffen Wolf (INULA), Dipl.-Biol. Frank Wichmann (ABL)

im Auftrag des Stadtplanungsamts Freiburg

15.08.2014 Windkraft FR – Änderung FNP 2020 Inhalt

1 Vorgezogene Zusammenfassung ...... 1

1.1 Vögel ...... 1

1.2 Fledermäuse und weitere streng geschützte Arten ...... 2

1.3 Gesamtbewertung ...... 3

2 Aufgabenstellung ...... 4

3 Rechtliche Grundlagen...... 6

3.1 Artenschutzrecht...... 6

3.2 Weitere arten- und naturschutzrechtliche Aspekte ...... 6

3.2.1 Natura 2000 ...... 7

3.2.2 Biotope nach § 30 BNatSchG und § 32 NatSchG bzw. § 30a LWaldG ... 7

3.2.3 Landschaftsschutzgebiete (LSG) ...... 7

4 Vögel ...... 9

4.1 Einleitung ...... 9

4.1.1 Aufgabenstellung ...... 9

4.1.2 Bearbeitung angrenzender Gebiete ...... 10

4.1.3 Vorbemerkungen zu den Untersuchungen ...... 13

4.2 Methoden ...... 16

4.2.1 Wirkungsweisen ...... 16

4.2.2 Abstimmung mit den Behörden ...... 17

4.2.3 Erfassung windkraftsensibler Vogelarten (Brutplätze und Überflüge) ... 17

4.2.4 Rast- und Überwinterungsgebiete von Zugvögeln ...... 21

4.2.5 Vogelzug ...... 22

4.2.6 Bewertungsmethodik ...... 23

4.2.7 Bewertungsstufen ...... 25

4.2.8 Brutplätze windkraftsensibler Arten ...... 26 Windkraft FR – Änderung FNP 2020

4.2.9 Überflüge windkraftsensibler Arten ...... 28

4.2.10 Auerhuhn ...... 31

4.2.11 Rast ...... 32

4.2.12 Vogelzug ...... 32

4.2.13 Landschaftsanalyse ...... 33

4.2.14 Nicht windkraftsensible Vogelarten ...... 34

4.3 Ergebnisse ...... 35

4.3.1 Brutplätze windkraftsensibler Arten ...... 35

4.3.2 Überflüge windkraftsensibler Arten ...... 35

4.3.3 Rast ...... 36

4.3.4 Vogelzug ...... 37

4.3.5 Nicht windkraftsensible Vogelarten ...... 43

4.3.6 Übersicht der Ergebnisse für alle Eignungsflächen ...... 44

4.3.7 Steckbriefe der Eignungsflächen aus avifaunistischer Sicht ...... 45

4.4 Schlussfolgerungen ...... 70

5 Fledermäuse ...... 71

5.1 Einleitung ...... 71

5.1.1 Beeinträchtigungen von Fledermäusen durch Windenergieanlagen ..... 71

5.2 Methoden ...... 72

5.2.1 Auswertung vorhandener Fledermausdaten ...... 72

5.2.2 Geländebegehungen, Luftbildanalyse und GIS-Auswertungen ...... 72

5.2.3 GIS-Auswertungen zu Höhenlage und Exposition ...... 75

5.2.4 Auswahl der im Untersuchungsgebiet zu berücksichtigenden Fledermaus-Arten und Beurteilung ihrer Windkraft-Sensibilität ...... 77

5.2.5 Charakterisierung und Bewertung der Eignungsflächen im Hinblick auf das Fledermaus-Konfliktpotenzial ...... 85

5.2.6 Vorkommenswahrscheinlichkeit der Arten nach Experteneinschätzung 86

5.2.7 Konfliktpotenzial bzgl. Kollisionsrisiko bei der Jagd bzw. auf dem Zug . 87 Windkraft FR – Änderung FNP 2020

5.2.8 Konfliktpotenzial bzgl. Quartierverlust ...... 87

5.2.9 Berechnung der Eignungsflächen-bezogenen Bewertungen ohne Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen ...... 88

5.2.10 Berechnung der Gesamtbewertung mit Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen ...... 88

5.3 Ergebnisse ...... 90

5.4 Schlussfolgerungen ...... 93

6 Weitere streng geschützte Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie ...... 95

6.1 Einleitung ...... 95

6.1.1 Nachtkerzenschwärmer ...... 95

6.1.2 Reptilien ...... 96

6.1.3 Säugetiere (außer Fledermäuse) ...... 98

6.2 Methoden ...... 99

6.2.1 Datenrecherche und Auswertung vorhandener Daten ...... 99

6.2.1 Generalwildwegeplan ...... 99

6.2.2 „Kerngebiete des Biotopverbunds“ im Landschaftsrahmenplan ...... 100

6.2.3 Geländebegehungen, Luftbildanalyse und GIS-Auswertungen ...... 101

6.2.4 Bewertungsmatrix ...... 101

6.2.5 Weiterverarbeitung der Ergebnisse der Geländebegehungen ...... 102

6.3 Ergebnisse ...... 103

6.3.1 Nachtkerzenschwärmer ...... 105

6.3.2 Reptilien ...... 105

6.3.3 Säugetiere (außer Fledermäuse) ...... 107

6.4 Schlussfolgerungen ...... 108

6.4.1 Nachtkerzenschwärmer ...... 108

6.4.2 Reptilien ...... 109

6.4.3 Säugetiere (außer Fledermäuse) ...... 109

7 Synoptische Gesamtbewertung mit Steckbriefen ...... 111 Windkraft FR – Änderung FNP 2020

8 Literatur ...... 179

9 Anhang...... 184

Windkraft FR – Änderung FNP 2020 Vorgezogene Zusammenfassung

1 Vorgezogene Zusammenfassung

Der Bericht liefert die Ergebnisse der artenschutzrechtlichen Analyse und Bewertung von Vögeln, Fledermäusen und weiteren streng geschützten Arten für die Teil- fortschreibung „Konzentrationsflächen Windenergie“ des Flächennutzungsplans zur planerischen Steuerung der Errichtung und des Betriebs von Windenergieanlagen (WEA) im Stadtkreis Freiburg. Die Geländearbeiten und die Ausarbeitung des Be- richts wurden zwischen September 2012 und August 2014 durchgeführt.

1.1 Vögel

Insgesamt wurden zunächst 26 Teilflächen mit sehr unterschiedlicher Ausdehnung betrachtet. Diese wurden nach fachlichen Kriterien teilweise zusammengefasst, wäh- rend sehr große Eignungsflächen unterteilt wurden. Insgesamt entstanden auf diese Weise 23 avifaunistische Bewertungseinheiten.

Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen in Bezug auf das Kollisionsrisiko wind- kraftempfindlicher Vogelarten sind in der Regel nicht umsetzbar. Aufgrund der Länge der Brutzeit und Aktivität der Arten sind Abschaltalgorithmen im Gegensatz zur Be- trachtungsebene der Fledermäuse unwirtschaftlich.

Bei folgenden fünf Flächen liegt eine geringe Konfliktintensität vor: 13; 14 - Kappler Wald Nord und 22; 23; 25.4 - Hornbühl.

Auf elf Flächen wurde eine mittlere Konfliktintensität festgestellt:

01 - Gießhübel, 02 - Schauinslandstraße I, 04 - Weißenfelsen, 05 - Holzschlägermat- te, 08; 09; 10 - Kommenturwald, 11 - Rappeneckwald, 12; 15 - Untergsand, 16 - Mol- zenwald, 20.2 - Kybfelsen, 20.4 - Taubenkopf und 25.3 - Rosskopfturm.

Bei den vier Flächen 18; 19 - Lorettoberg/Illenberg, 21.1 - Tuniberg Nord, 24; 25.1; 25.2 - Fuchsköpfle/Sommerbuck/St. Otilienstein und 26 - Wildtalwald wird aufgrund hoher Konfliktintensität aus artenschutzrechtlichen Gründen von der weiteren WEA- Planung abgeraten. Hier ist im Rahmen von Genehmigungsverfahren mit deutlich höherem Aufwand und mit erheblichen Einschränkungen oder Verlusten von Flächen zu rechnen.

Auf sechs Flächen wurden artenschutzrechtliche Verbotstatbestände und damit eine sehr hohe Konfliktintensität bei den Untersuchungen festgestellt. Dies sind die Flä- chen 03 - Schauinslandstraße II, 07 - Pflugfelsen, 17 - Laubisköpfle, 20.1 - Brom- bergkopf/Bleichentobelkopf/Rehagelkopf, 20.3 - Eichkopf/Horber Felsen/Brangenkopf sowie 21.2 - Tuniberg Süd.

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Die Untersuchungen ergaben, dass innerhalb der Gemeinde bei ausschließlicher Betrachtung der Avifauna Windenergienutzung möglich ist. Aufgrund des relativ ho- hen Anteils an Flächen mit geringer bis mittlerer Konfliktintensität wird der Stadt Frei- burg geraten, nicht auf Flächen mit hoher Konfliktintensität zurückzugreifen. Die Un- tersuchungen ergeben, dass innerhalb der Gemeinde bei ausschließlicher Betrach- tung der Avifauna mehrere Eignungsflächen aus der Suchkulisse für die Nutzung von Windenergie zur Verfügung stehen, auf denen keine artenschutzrechtlichen Verbots- tatbestände bestehen.

1.2 Fledermäuse und weitere streng geschützte Arten

Alle einheimischen Fledermausarten sind nach Anhang IV der Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Richtlinie europarechtlich und zudem nach der Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) streng geschützt. Aufgrund des unterschiedlichen Verhaltens der einzel- nen Arten sind die Konfliktrisiken, insbesondere durch Kollisionen mit sich drehenden Rotoren bzw. durch die Zerstörung von Habitaten, jedoch je nach Art sehr unter- schiedlich, wie in tabellarischer Form dargelegt wird.

Es ist davon auszugehen, dass ohne Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen in den untersuchten Eignungsflächen insbesondere zu Schwärm- und Zugzeiten sehr hohe Kollisionsrisiken bestehen. Zum Teil gilt dies auch für das Kollisionsrisiko bei jagenden Tieren, also während der gesamten Flugaktivitätszeiten der einzelnen Ar- ten. In gut mit potenziellen Quartieren ausgestatten Eignungsflächen kann auch das Risiko der Zerstörung von Lebensstätten der Fledermäuse sehr hoch sein. Die Reali- sierung von WEA ist jedoch prinzipiell durch geeignete Vermeidungs- und Minde- rungsmaßnahmen während der Bauphase sowie beim späteren Betrieb der Anlagen (Durchführung entsprechender Untersuchungen und Entwicklung und Anwendung von Abschaltalgorithmen) möglich. Die erarbeiteten Ergebnisse lassen eine Progno- se des in den jeweiligen Eignungsflächen zu erwartenden Konfliktpotenzials zu. Es ergibt sich ein differenziertes Bild. Am Schauinsland einschließlich Lorettoberg ist das Konfliktpotenzial in fünf Eignungsflächen gering, in 13 mittel, in vieren hoch und in einer sehr hoch. Am Rosskopf hat eine Eignungsfläche ein mittleres Konfliktpoten- zial, vier besitzen ein hohes und drei ein sehr hohes Konfliktpotenzial. Am Tuniberg ist das Konfliktpotenzial in beiden Eignungsflächen hoch.

Die in den Eignungsflächen zu erwartenden streng geschützten Reptilienarten wer- den bei der Bewertung zusammengefasst. Am Schauinsland einschließlich Loretto- berg ist das Konfliktpotenzial in sechs Eignungsflächen sehr gering, in einer gering und in einer hoch. In elf Eignungsflächen ist kein Konfliktpotenzial vorhanden. Am Rosskopf ist das Konfliktpotenzial in vier Eignungsflächen sehr gering, in dreien ge- ring und in einer hoch. Am Tuniberg, der für seine bedeutsamen Reptilienvorkommen bekannt ist, besteht auf beiden Eignungsflächen ein sehr hohes Konfliktpotenzial.

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Das Konfliktpotenzial für die streng geschützte Haselmaus ist am Schauinsland in acht Eignungsflächen sehr gering und in zweien gering. In 13 Eignungsflächen kann ein Konfliktpotenzial als nahezu ausgeschlossen gelten. Am Rosskopf haben sechs Flächen ein geringes und zwei ein mittleres Konfliktpotenzial.

Der Nachtkerzenschwärmer als europarechtlich (FFH-Anhang-IV-Art) und zudem nach der Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) streng geschützte Art kommt am Schauinsland in 17 Eignungsflächen voraussichtlich nicht vor. In dreien besteht ein sehr geringes, in jeweils einer ein geringes bzw. mittleres Konfliktpotenzial. Am Rosskopf kommt er in vier Eignungsflächen voraussichtlich nicht vor, in dreien be- steht ein mittleres und in einer ein hohes Konfliktpotenzial. Am Tuniberg ist das Kon- fliktpotenzial als sehr gering einzuschätzen.

Luchs und Wildkatze kommen im Untersuchungsgebiet nicht vor. Die Generalwild- wegeplan (GWWPl)-Korridore sind im artenschutzrechtlichen Kontext nicht zu be- trachten. Da sie laut Ziff. 4.2.8 des Windenergieerlasses Baden-Württemberg zu be- rücksichtigen, allerdings rechtlich nicht als Ausschlussgründe einzuordnen sind, wird bei vier Eignungsflächen am Schauinsland ein entsprechender Hinweis in den Ge- bietssteckbriefen gegeben.

Das für Fledermäuse ermittelte Konfliktpotenzial ist in allen Eignungsflächen das höchste aller streng geschützten Artengruppen. Einzige Ausnahme sind die beiden Eignungsflächen am Tuniberg, wo die Reptilienvorkommen zur Einstufung eines sehr hohen artenschutzrechtlichen Konfliktpotenzials führen.

1.3 Gesamtbewertung

Zentrales Ergebnis der Untersuchungen ist, dass innerhalb der Gemeinde bei aus- schließlicher Betrachtung der Avifauna mehrere Eignungsflächen aus der Suchkulis- se für die Nutzung von Windenergie zur Verfügung stehen, auf denen keine arten- schutzrechtlichen Verbotstatbestände bestehen.

Sechs Eignungsflächen, auf denen artenschutzrechtliche Verbotstatbestände vorlie- gen (sehr hohes Konfliktpotenzial) empfehlen wir dringend aus der WEA-Kulisse auszuschließen.

Darüber hinaus lautet die Empfehlung, sieben Eignungsflächen (als vier avifaunisti- sche Bewertungseinheiten zusammengefasst) mit hoher Konfliktintensität ebenfalls von der weiteren WEA-Planung auszuschließen.

Die Konfliktpotenzialanalysen zu den Fledermäusen und anderen streng geschützten Arten verfeinern das Bild und liefern wertvolle Hinweise für die Fortführung der Pla- nungen.

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2 Aufgabenstellung

Die Stadt Freiburg beabsichtigt die Teilfortschreibung „Konzentrationsflächen Wind- energie“ des Flächennutzungsplans zur planerischen Steuerung der Errichtung und des Betriebs von Windenergieanlagen (WEA) im Stadtgebiet.

Übergeordnetes Ziel bzw. erster Schritt im Rahmen der Teilfortschreibung des Flä- chennutzungsplanes ist die Alternativenprüfung, d.h. die vergleichende Bewertung von Raumeinheiten (Eignungsflächen für WEA) im Hinblick auf verschiedene Schutzgüter (z.B. Landschaftsbild, Arten, Biotope und Schutzgebiete, Lärmwirkung auf Menschen). Konzentrationszonen sind im Rahmen der Änderung des Flächen- nutzungsplans Windkraft der Stadt Freiburg solche Flächen, die nach Gemeinderats- beschluss durchschnittliche Windgeschwindigkeiten von 5,5 m/s in 100 m über dem Grund nach dem Windenergieatlas aufweisen.

Im Rahmen der Alternativenprüfung stellt der Artenschutz ein wichtiges Kriterium dar. Dabei ist insbesondere die Untersuchung der Vogelwelt notwendig, was mit Erfas- sungsarbeiten im Freiland verbunden ist. Aus den Untersuchungsergebnissen erfolgt eine Beurteilung der Konfliktintensität in den Eignungsflächen.

Als windkraftsensible Artengruppe spielen außerdem die Fledermäuse eine wichtige Rolle. Alle Fledermäuse sind als Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie europa- rechtlich und gleichzeitig nach der Bundesartenschutzverordnung streng geschützt.

Um die artenschutzrechtlichen Belange komplett zu berücksichtigen, werden auch alle weiteren im Gebiet sicher oder potenziell vorkommenden als Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie europarechtlich und gleichzeitig nach der Bundesartenschutz- verordnung streng geschützten Arten gutachterlich bearbeitet. Konkret handelt es sich um mehrere Reptilienarten (Zauneidechse, Mauereidechse, Smaragdeidechse und Schlingnatter), um Nachtkerzenschwärmer, Haselmaus, Luchs und Wildkatze.

Im Gegensatz zu den Vögeln fanden jedoch für alle weiteren genannten Arten keine Erhebungen der Vorkommen statt, sondern es wird aufgrund von Geländebegehun- gen und weiteren Auswertungen eine Abschätzung des Konfliktpotenzials getroffen. Es ist wichtig, mit Nachdruck auf diesen grundlegenden Unterschied zwischen den avifaunistischen Untersuchungen und dem Bericht zu den Fledermäusen und weite- ren streng geschützten Arten hinzuweisen: Bei den Vögeln sind konkrete Geländeer- hebungen durchgeführt worden, die bereits auf dieser Planungsebene Aussagen zu unterschiedlichen Konfliktintensitäten und insbesondere zu artenschutzrechtlichen Verbotstatbeständen ermöglichen. Die Ergebnisse des Vogelgutachtens sind daher von besonders hoher Relevanz, wenn es um die Entscheidung darüber geht, welche Eignungsflächen als potenzielle WEA-Standorte weiter geprüft werden sollen. Bei den Fledermäusen und anderen streng geschützten Arten hingegen fußen die Ein- schätzungen der Vorhabensauswirkungen auf kursorischen Geländebegehungen, Luftbildanalysen, GIS-Auswertungen zur Topografie und Exposition sowie auf Exper-

INULA • Institut für Naturschutz und Landschaftsanalyse • Egonstraße 51-53 • 79106 Freiburg • www.inula.de 4 Windkraft FR – Änderung FNP 2020 Aufgabenstellung teneinschätzungen zur Windkraftsensibilität der Arten und zur Vorkommenswahr- scheinlichkeit in den unterschiedlichen Eignungsflächen. Es wird daher, im Kontrast zu den Vögeln, der Begriff Konfliktpotenzial verwendet. Bei den Fledermäusen gibt es außerdem im Gegensatz zu den Vögeln bisher keine Hinweise auf Meidungsver- halten, und es ist prinzipiell möglich, einen Verstoß gegen das Tötungsverbot zu vermeiden, indem durch Abschaltalgorithmen Kollisionen unter die Erheblichkeits- schwelle gesenkt werden. Bei den Fledermäusen, aber auch bei den weiteren be- trachteten streng geschützten Arten, die in der Eignungsflächenkulisse sicher vor- kommen oder vorkommen könnten, sollten bau- und anlagebedingte Auswirkungen in der Regel vermeidbar, minderbar oder im Notfall ausgleichbar sein. Die weiteren streng geschützten Arten – mehrere Reptilienarten, der Nachtkerzenschwärmer und die Haselmaus – sind durch betriebsbedingte Auswirkungen ohnehin aller Voraus- sicht nach nicht in erheblichem Maße betroffen.

Die Erfassungs- und Auswertungsmethoden wurden durch regelmäßigen Austausch sowie im Rahmen mehrere Besprechungstermine mit den Naturschutzbehörden (Umweltschutzamt der Stadt Freiburg, Naturschutzbeauftragte, Regierungspräsidium Freiburg) abgestimmt. Die hierzu angefertigten Protokolle finden sich im Anhang.

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3 Rechtliche Grundlagen 3.1 Artenschutzrecht

Artenschutzprüfungen folgen den Vorgaben des Kapitels 5 (Schutz der wild lebenden Tier- und Pflanzenarten, ihrer Lebensstätten und Biotope) des Bundesnaturschutz- gesetzes (BNatSchG).

Von besonderer Relevanz sind § 44 (Vorschriften für besonders geschützte und be- stimmte andere Tier- und Pflanzenarten) und § 45 (Ausnahmen).

Nach § 44 Abs. 1 Nr. 1-3 BNatSchG ist es verboten:

1. wild lebenden Tieren der besonders geschützten Arten nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen oder zu töten oder ihre Entwicklungsformen aus der Na- tur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören (Verletzungs- und Tö- tungsverbot), 2. wild lebende Tiere der streng geschützten Arten und der europäischen Vogel- arten während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten erheblich zu stören; eine erhebliche Störung liegt vor, wenn sich durch die Störung der Erhaltungszustand der lokalen Population ei- ner Art verschlechtert (Störungsverbot), 3. Fortpflanzungs- oder Ruhestätten der wild lebenden Tiere der besonders ge- schützten Arten aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstö- ren (Schädigungsverbot).

In § 44 Abs. 5 wird allerdings dargelegt, dass für nach § 15 zulässige Eingriffe sowie für Eingriffe, die im Sinne des § 18 Abs. 2 Nr. 1 BNatSchG nach den Vorschriften des Baugesetzbuches zulässig sind, kein Verstoß gegen das Schädigungsverbot nach § 44 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG vorliegt, wenn die ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- und Ruhestätte im räumlichen Zusammenhang weiterhin erfüllt wird. Soweit erforderlich können dazu auch vorgezogene Ausgleichsmaßnah- men (continuous ecological functionality measures; CEF-Maßnahmen) festgesetzt werden. Werden Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 in Verbindung mit Abs. 5 BNatSchG mit Bezug auf die streng geschützten Arten erfüllt, müssen für eine Pro- jektzulassung die Ausnahmevoraussetzungen des § 45 Abs. 7 BNatSchG erfüllt sein.

3.2 Weitere arten- und naturschutzrechtliche Aspekte

Die im Folgenden genannten Aspekte gehören nicht ins Bearbeitungsprogramm der vorliegenden artenschutzrechtlichen Analyse und Bewertung. Sie werden lediglich als Ergänzung in den Steckbriefen der synoptischen Bewertung (Kap. 7) genannt und sind in mehreren Übersichtstabellen nachrichtlich enthalten.

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3.2.1 Natura 2000

Die zu prüfende Eignungsflächen-Kulisse liegt vollständig außerhalb von Natura 2000-Gebieten, also Vogelschutzgebieten (VSG) und Fauna-Flora-Habitat-Gebieten (FFH-Gebieten). Allerdings liegen die FFH-Gebiete 8013-3341 „Schauinsland“ (für dieses Gebiet liegt bereits ein Managementplan vor; INULA 2008), 8013-3342 „Kan- delwald, Rosskopf und Zartener Becken“ sowie 8012-3342 „Schönberg mit Schwarzwaldhängen“ teilweise in unmittelbarer Nähe. In den Gebietssteckbriefen wird hierauf nachrichtlich hingewiesen. Im Fall konkreter WEA- Genehmigungsverfahren ist in den betreffenden Eignungsbereichen mit einem er- höhten Prüfaufwand zu rechnen.

3.2.2 Biotope nach § 30 BNatSchG und § 32 NatSchG bzw. § 30a LWaldG

In nach § 32 Absatz 1 des baden-württembergischen Landesnaturschutzgesetzes geschützten Bereichen sind gemäß Absatz 2 „alle Handlungen, die zu einer Zerstö- rung oder erheblichen oder nachhaltigen Beeinträchtigung der besonders geschütz- ten Biotope führen können, […] verboten. Weitergehende Verbote in Rechtsverord- nungen und Satzungen über geschützte Gebiete und Gegenstände bleiben unbe- rührt.“

Die Naturschutzbehörde kann gemäß § 30 Absatz 4 BNatSchG bzw. § 32 Abs. 4 NatSchG Ausnahmen von den Verboten des Absatzes 2 Satz 1 zulassen oder Be- freiungen nach § 67 BNatSchG zulassen aus Gründen überwiegenden öffentlichen Interesses oder einer unzumutbaren Belastung im Einzelfall, wenn keine erheblichen oder nachhaltigen Beeinträchtigungen des Biotops und der Lebensstätten gefährde- ter Tier- und Pflanzenarten zu erwarten sind oder wenn durch Ausgleichsmaßnah- men in angemessener Zeit ein gleichartiger Biotop geschaffen wird. Im Waldbereich gelten die entsprechenden Regelungen des § 30a des Landeswaldgesetzes (LWaldG).

Im Sinne einer möglichst umfassenden Betrachtung wird in den Gebietssteckbriefen nachrichtlich darauf hingewiesen, wenn in Eignungsflächen § 30-Biotope BNatSchG, § 32-Biotope bzw. Waldbiotope liegen.

3.2.3 Landschaftsschutzgebiete (LSG)

Viele der Eignungsflächen liegen innerhalb von Landschaftsschutzgebieten. Am 22.08.2013 fand zu diesem Thema eine Besprechung beim Umweltschutzamt Frei- burg statt, auf dem seitens der Vertreter des Stadtplanungsamts deutlich gemacht wurde, dass das vorliegende artenschutzrechtliche Gutachten hierzu keine Aussagen zu treffen hat. Im Sinne einer möglichst umfassenden Betrachtungsweise wird in den

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Gebietssteckbriefen nachrichtlich darauf hingewiesen, wenn Eignungsflächen ganz oder teilweise innerhalb von LSG liegen. Im Falle einer geplanten Darstellung von Eignungsflächen im Flächennutzungsplan ist ein Landschaftsschutzgebietsände- rungsverfahren erforderlich.

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4 Vögel 4.1 Einleitung 4.1.1 Aufgabenstellung

Ziel des avifaunistischen Fachbeitrags ist es, die einzelnen Eignungsflächen bezüg- lich artenschutzfachlicher und -rechtlicher Eignung zur Nutzung für die Windkraft aus Sicht des Vogelschutzes zu bewerten.

Im Gegensatz zu einigen anderen Schutzgütern können beim Artenschutz Verbots- tatbestände ermittelt werden, welche keine weitere Abwägung ermöglichen (Ministe- rien Baden-Württemberg 2012). Im Abschnitt 4.2.5 des Erlasses wird dargelegt, dass eine Planung nicht unwirksam sein darf, weil ihr die Verbote aus § 44 BNatSchG entgegenstehen. Somit findet auf FNP-Ebene ähnlich wie auf der Ebene eines Be- bauungsplanes bereits eine Prüfung des speziellen Artenschutzes statt. In Bezug auf die Eignungsflächen für die Windenergienutzung betrifft diese Prüfung in erster Linie die windkraftsensiblen Arten, welche eine Vorkommenswahrscheinlichkeit in der Pla- nungskulisse aufweisen. Auch wenn etwaige Verbotstatbestände erst durch das Vor- haben und den Betrieb einer Windenergieanlage ausgelöst würden, müssen Flächen bereits in der Bauleitplanung ausgeschlossen werden, wenn ein Verbotstatbestand gemäß der fachlichen Prognose sicher oder nahezu sicher eintreten würde. Die Prognosesicherheit ist allerdings hinsichtlich der verschiedenen windkraftsensiblen Arten und auch hinsichtlich der verschiedenen berührten Verbotstatbestände sehr unterschiedlich (vergleiche hierzu auch Kapitel 4.1.3 und 4.2.8).

Daher ist es möglich, die Abwägung im Planungsprozess zu verbessern, indem für die Eignungsflächen eine detaillierte Bewertung der Konfliktintensität durchgeführt wird. Damit der Abwägungsspielraum in der Zusammenschau mit anderen Kriterien erhalten bleibt, ist es sinnvoll, diejenigen Standorte gestuft zu bewerten, in denen kein Ausschlusskriterium vorliegt, das zu einem Wegfall einer Eignungsfläche aus der weiteren Planungskulisse geführt hat.

Mit den ornithologischen Erhebungen wurde im September 2012 begonnen. Ziel der Erhebungen ist es, artenschutzrechtliche Konflikte für die Vogelwelt herauszuarbei- ten, um diese in die Alternativenprüfung einbeziehen zu können. Die Bearbeitung basiert im Wesentlichen auf den Hinweisen für den Untersuchungsumfang zur Erfas- sung von Vogelarten bei Bauleitplanung und Genehmigung für Windenergieanlagen, zunächst in der Version aus dem Jahre 2012 und in der Erfassungszeit 2013 auf der Version vom 1. März 2013 (LUBW 2012, 2013). Diese im Rahmen einer Fachar- beitsgruppe beim Land abgestimmte Methodik wurde in einigen Punkten in Rück- sprache mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises - Hochschwarzwald und dem Regierungspräsidium Freiburg (Referat 56) angepasst (vgl. Kapitel 4.2). Es fanden außerdem Abstimmungsgespräche unter Beteiligung

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Die Kulisse der zu bewertenden Flächen wurde vom Stadtplanungsamt vorgegeben. Die insgesamt 26 Einzelflächen der Kulisse waren aufgrund der sehr unterschiedli- chen Größe und Ausdehnung nicht für eine fachlich einheitliche Bewertung geeignet. Daher wurden in Rücksprache mit dem Stadtplanungsamt einerseits einige sehr gro- ße Flächen in mehrere Bewertungseinheiten unterteilt, andererseits in mehreren Fäl- len kleine Einzelflächen zu einer Bewertungseinheit zusammengefasst. Insgesamt entstanden auf diese Weise 23 avifaunistische Bewertungseinheiten. Wenn im Kapi- tel Vögel von Eignungsflächen die Rede ist, so sind in der Regel diese 23 Bewer- tungseinheiten gemeint.

Die Untersuchungsschwerpunkte stellen Vogelzug, Rastplätze und Brutvögel im Ge- biet dar, wobei letztere in vielen Fällen besonders relevant sind. Bei den Brutvögeln sind auf FNP-Ebene die windkraftsensiblen Arten zu betrachten (vgl. Kapitel 4.2.3), eine eingehende Betrachtung aller Arten inklusive der nicht als windkraftsensibel gel- tenden Arten ist erst bei der konkreten Standortplanung notwendig. Ergänzend wur- de zudem eine Analyse der Landschaftsstruktur erstellt, welche zusätzliche Erkennt- nisse für die Bewertung der Eignungsflächen ergibt.

4.1.2 Bearbeitung angrenzender Gebiete

Das Büro ABL war mit den ornithologischen Untersuchungen zur Teilfortschreibung der Flächennutzungspläne in den Gemeinden und Gemeindeverbänden Zell, Müll- heim-Badenweiler, Staufen-Münstertal, Ballrechten-Dottingen, Hexental und Freiburg betraut. Die Bewertung der Avifauna erfolgte für die genannten Kommunen weitest- gehend gleich. Dadurch wird eine kommunenübergreifende einheitliche Bewertung für die bearbeiteten Teile des Hochschwarzwalds garantiert. Für die Beantwortung der zentralen Frage nach der Überschreitung der Signifikanzschwelle beim Tötungs- risiko ist eine gute, kommunenübergreifende Kenntnis zur Verbreitung und Aktivität der betrachteten Arten entscheidend. Dies gilt insbesondere für den Bewertungspa- rameter „Überflüge windkraftsensibler Arten“, für den es mit der neuen Methode der LUBW bisher wenig Daten gibt. Aufgrund der vorhandenen Vergleichsdaten konnte die Bewertung in einen gemeindeübergreifenden Kontext gebracht werden. Die bei allen Verfahren insgesamt mehr als 1.600 erfassten Flüge ermöglichen eine detail- liertere Bewertung der Situation in den einzelnen Kommunen.

Um die Methodik insgesamt verständlich zu machen, wird sie in Kapitel 4.2 vollstän- dig wiedergegeben. In einigen Kommunen sind einzelne der genannten Fälle nicht aufgetreten, sie werden dennoch hier aufgeführt.

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Zur Illustration ist in Abb. 1 bis 5 der Blick von einigen der Fixpunkte, von denen aus Vogelbeobachtungen gemacht wurden, abgebildet.

Abb. 1: Fixpunkt Halde mit Blick Richtung Stübenwasen / bei den Zugvogelbeobachtungen. Im Vordergrund das für Zugplanbeobachtungen notwendige Spektiv. Foto: C. Brinckmeier, 29.9.2012.

Abb. 2: Fixpunkt Nr.8 - 180° Blick von der Oberen Rütte – Überblick auf verschiedene Windzonen und Nahrungsgebiete mehrerer windkraftsensibler Arten: beide Milan-Arten, Wespenbus- sard, Wanderfalke und Alpensegler (dieser allerdings selten so weit in den Hochlagen). Foto: C. Brinckmeier, 11. 07.2013.

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Abb. 3: Fixpunkt Nr. 11 auf dem Kybfelsen – Blick auf Brombergkopf und Bleichentobel- kopf (im Hintergrund Freiburg) zur Erfassung von Flugwegen und zum Auffinden von Horststandorten. Foto: C. Brinckmeier, 07.05.2013.

Abb. 4: Fixpunkt Nr.11 auf dem Kybfelsen – Überblick auf Eichkopf, Horber Fels und Brangenkopf (im Hintergrund der Schauinsland und die Windräder an der Holzschlägermatte). Zur Erfassung in zwei Richtungen wurde dieser Fixpunkt häufig doppelt besetzt. Foto: C. Brinckmeier, 11. 08.2013.

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Abb. 5: Fixpunkt Nr.24 bei der Molzhofsiedlung– Blick nach Süden auf Laubisköpfle, Kappler Wald und in das Große Kappler Tal. Da in diesem Bereich eine erhöhte Rotmilan-Aktivität zu verzeichnen war, wurde der Fixpunkt verschoben und es erfolgten zusätzlich Begehungen zur Horst- suche. Hierbei ist auch das Foto entstanden. Auf den Hügel links im Bild wurde der Fixpunkt 24 ver- legt, der Rotmilan-Horst wurde im Wald bei der Molzhofsiedlung gefunden. Foto: K. Geigenbauer, 25.04.2013.

4.1.3 Vorbemerkungen zu den Untersuchungen

Sämtliche Untersuchungen wurden sorgfältig von erfahrenen Ornithologen mit ent- sprechender optischer Ausrüstung (Fernglas, Spektiv) durchgeführt, um eine best- mögliche Datenqualität zu garantieren.

Zeitliche Variabilität der Vorkommen von windkraftsensiblen Arten

An dieser Stelle wird auf unterschiedliche Schwierigkeiten und Aspekte hingewiesen, die bei der Erfassung und bei der Ermittlung der Faktenlage in Bezug auf Vogelarten und insbesondere der hier betrachteten windkraftsensiblen Arten mit großen Raum- ansprüchen auftreten. Insbesondere wird darauf hingewiesen, dass Untersuchungs- ergebnisse aus einem bis zwei Erfassungsjahren jeweils nur einen zeitlichen Aus- schnitt aus dem avifaunistischen Geschehen darstellen.

Brutplatztreue

Der Aspekt der Brutplatztreue ist insofern relevant, als es bei den Untersuchungen auch um eine fachliche Prognose zu Verbotstatbeständen geht. Die Konstanz der Brutplatzwahl ist zur Einschätzung der Prognosesicherheit wichtig.

Bei vielen der windkraftsensiblen Vogelarten ist zwar generell eine gewisse Brut- platztreue festzustellen, dennoch kommt es immer wieder zum Wechsel des Brut- platzes. Bei einigen Greifvogelarten kennen die Reviervögel neben ihrem aktuell ge- nutzten Horst jeweils mehrere mögliche Wechselhorste, was als eine Risikominimie- rung im Laufe der Evolution aufgefasst wird. Während die überwiegend felsbrüten- den Arten Wanderfalke und Uhu (DALBECK et al. 1998), aber auch Weißstörche oder der in Kolonien brütende Graureiher eine hohe Brutplatztreue besitzen, wechseln insbesondere die baumbrütenden Greifvögel (Milane, Wespenbussard, Baumfalke)

INULA • Institut für Naturschutz und Landschaftsanalyse • Egonstraße 51-53 • 79106 Freiburg • www.inula.de 13 Windkraft FR – Änderung FNP 2020 Vögel ihre Brutplätze. Häufig werden die Horste aber auch von diesen Arten über mehrere Jahre genutzt. Von einer gewissen Treue zu günstigen Habitaten und damit zu ihrem Revier ist bei den meisten Arten auszugehen (BAUER ET AL 2005).

Anthropogene Einflüsse interagieren mit den Reproduktionsstätten von Groß- und Greifvögeln sehr stark (LANGGEMACH 2008). So kann die forstliche Nutzung, wenn nicht genügend Rücksicht auf Horste und Horstschutzzonen genommen wird, dazu beitragen, dass die Wechselhorstproblematik zunimmt und die Prognosesicherheit hinsichtlich zukünftiger Brutstandorte darunter leidet.

Insbesondere nach erfolglosen Bruten oder bei Störungen wie Fällarbeiten um den Horst werden von baumbrütenden Arten häufig neue Brutplätze bezogen (BIERBAU- MER & EDELBACHER 2009). Kommt es durch eine langanhaltende Entnahme essentiel- ler Strukturen (z.B. besonders geeignete Horstbäume) und durch eine generelle Entwertung von Brutwäldern zu einer Verarmung an Horstrequisiten, kann zusätzlich die Nistplatzkonkurrenz zwischen den verschiedenen Arten zu „Unruhe“ und zeitli- cher Instabilität führen.

Arealbewegungen und Populationstrends

Die überwiegende Zahl der windkraftsensiblen Arten hat in der Vergangenheit Be- stands- und Arealeinbußen hinnehmen müssen. So hat das Auerhuhn rapide Rück- gänge seit über 100 Jahren hinter sich (HÖLZINGER & BOSCHERT 2001). Teilweise hal- ten diese negativen Bestands-trends an und führen dazu, dass Arten neu in die Ro- ten Listen der bestandsbedrohten Arten aufgenommen oder dort in höheren Katego- rien eingestuft werden. Einige Arten sind z.T. durch Schutzmaßnahmen wieder im Aufwind. So befindet sich insbesondere der Uhu im Südschwarzwald aktuell in Aus- breitung, so dass neue Brutplätze erschlossen werden können. Die Wiesenweihe hat in anderen Gebieten des Landes einen neuen Lebensraum erobert und damit an Areal hinzugewonnen. Arealveränderungen und Populationstrends führen dazu, dass Untersuchungsergebnisse generell nur für wenige Jahre aktuell sind.

Einfluss des Wetters und von Extremereignissen auf Untersuchungsergebnisse

Das Jahr 2013 war in Südbaden ein schlechtes Brutjahr für mehrere windkraftsensib- le Arten. Insbesondere für die normalerweise hauptsächlich von Kleinsäugern leben- de Brutvogelart Rotmilan war der Bruterfolg wetterbedingt sehr schlecht. Zunächst gab es den seit Jahrzehnten kältesten März, anschließend im April erneut späten Schnee und mehrere Starkregenereignisse. Die als Nahrungsgrundlage dienenden Kleinsäugerpopulationen in den Wiesengebieten des Schwarzwalds sind regelrecht ertrunken. Es liegen Daten aus gut untersuchten Gebieten in Süddeutschland vor, die eine Belegungsrate der Horste von ca. 60% beim Rotmilan im Vergleich zum Vor- jahr aufweisen (F. Zinke, K. P. Harry mündlich). Auch Arten mit später Rückkehr aus dem Winterquartier und einem anderen Nahrungsspektrum sind i.d.R. von unstetem Wetter betroffen (GENSBOL & THIEDE 1997). Beim Wespenbussard fluktuieren in Ab-

INULA • Institut für Naturschutz und Landschaftsanalyse • Egonstraße 51-53 • 79106 Freiburg • www.inula.de 14 Windkraft FR – Änderung FNP 2020 Vögel hängigkeit vom Nahrungsangebot die erfolgreichen Bruten zwischen den Jahren um teilweise 80% in einem Gebiet (BAUER et al. 2005). Nach eigener Einschätzung war 2013 bezüglich der Bruten des Wespenbussards ein mäßig gutes Jahr.

Die gut geeigneten Habitate werden allerdings von den Reviervögeln auch in un- günstigen Jahren bezogen und es kommt zu Brut anzeigendem Verhalten, über das im Allgemeinen auf das Vorhandensein von Revieren geschlossen wird, selbst wenn es nicht zu erfolgreichen Bruten kommt. Allerdings ist die Dateninterpretation bei Re- vierpaaren, die nicht zur Brut schreiten oder diese frühzeitig aufgeben, deutlich schwieriger als bei erfolgreichen Brutpaaren, da die Vögel das Gebiet schneller ver- lassen und ein Horst oftmals nicht gefunden werden kann. Genauere Angaben zum Umgang mit Revieren sind in Kapitel 4.2.8 wiedergegeben.

Trotz dieser Einschränkungen sind die Ergebnisse aus einem Jahr als Planungs- grundlage ausreichend. Zusätzlich kann das Potenzial von Landschaftsausschnitten für die betrachteten Arten über die Landschaftsanalyse bewertet werden. Es wurde durch die Analyse einiger grundlegender Parameter auch eine langfristige Perspekti- ve in die Bewertungen eingebaut (vgl. Kapitel 4.2.13).

Die Ergebnisse des vorliegenden Berichts können selbstverständlich keine Garantie geben, dass bei Untersuchungen in den folgenden Jahren keine artenschutzrechtli- chen Verbotstatbestände aufgrund neu bezogener Reviere vorliegen. Entsprechend ersetzen die durchgeführten Untersuchungen nicht notwendige Untersuchungen im Genehmigungsverfahren.

Angaben zu Brutplatztreue, Populationstrends und zu Besonderheiten des Jahres 2013 finden sich auch in den „Artensteckbriefen Avifauna“ (Tab. 3, S. 24).

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4.2 Methoden 4.2.1 Wirkungsweisen

Windenergieanlagen können auf verschiedene Weise auf im Gebiet vorkommende Vogelarten einwirken. Folgende Wirkungen sind zu betrachten:

1. Unfalltod durch Kollision bei Brutvögeln, Nahrungs- und Wintergästen und Durchzüglern, die in Höhe der sich drehenden Rotoren fliegen (Wirkung mechanisch, barotraumatisch).

2. Meide- oder Ausweichverhalten, Vertreibung aus Brut- und Rasthabitaten (Wirkung optisch, akustisch).

3. Barrierewirkung bei WEA / Windparks in Sattel- oder Kuppenlage mit Zugkonzentrationen und bekannten Zugkorridoren mit regionaler bzw. nationaler Bedeutung oder Habitatverbund montaner Lebensbereiche von Auerhuhn und Haselhuhn mit angenommenen Nahrungsflügen und Strichzug (Wirkung überwiegend optisch).

4. Habitatverluste / Flächenzerschneidung durch direkte Flächeninanspruch- nahme und Zufahrtswege (Wirkung räumlich und qualitativ, Minimumareal / Minimalpopulation, artspezifische Toleranzen, ressourcenabhängige Wirkung, z.B. Verlust einer Altholzinsel mit Höhlenbäumen für Schwarzspecht und Raufußkauz, primäre und sekundäre Wirkungsketten, z.B. Sturmwurf an offenen Waldkanten, Veränderung spezieller Nahrungsvegetation wie Beerensträucher).

5. Störpotenziale beim Bau- und Betrieb der Anlagen mit Zufahrtswegen und Baustellenbetrieb und Wartung (Wirkung optisch, akustisch, mechanisch).

Insbesondere bau- sowie anlagebedingte Störungen, z.B. durch Zufahrtswege, kön- nen detailliert erst bei einer konkreten Anlagen- und Zuwegungsplanung bewertet werden. Auf Ebene des Flächennutzungsplans sind insbesondere betriebsbedingte Störungen zu betrachten.

Aufgrund der Wirkungsweisen sind im Rahmen des laufenden Verfahrens gemäß den LUBW-Hinweisen windkraftsensible Vogelarten, Zugvögel und Rastvögel ge- nauer zu betrachten. Zu den nicht windkraftsensiblen Brutvögeln sind auf Ebene des Flächennutzungsplans keine Geländeerhebungen notwendig, eine Einschätzung zur Betroffenheit ist fachgutachterlich zu geben.

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4.2.2 Abstimmung mit den Behörden

Als Vorlage zur Untersuchungsmethodik dienten in erster Linie die Hinweise der LUBW, welche einen Orientierungsrahmen für die Untersuchungen zur Avifauna be- züglich Windkraft vorgeben. Am 23.10.2012, 02.07.2013 und 22.08.2013 fanden Ab- stimmungstermine statt, an denen je nach Thema neben Vertretern des Stadtpla- nungsamts auch solche des Umweltschutzamts Freiburg, des Regierungspräsidiums Freiburg sowie die zuständigen Naturschutzbeauftragten teilnahmen. Hierbei wurden die genauen Untersuchungs- und Bewertungsmethoden abgestimmt. Die Protokolle der genannten Termine befinden sich im Anhang.

Begründungen der Abweichungen von den LUBW-Hinweisen wurden schriftlich vor- gelegt (siehe Anhang). Die Behörden stimmten den vorgeschlagenen Methoden zu. Im Folgenden wird eine Übersicht über die vereinbarte Methodik der Vogel- untersuchungen in dem Verfahren gegeben.

4.2.3 Erfassung windkraftsensibler Vogelarten (Brutplätze und Überflüge)

Die Erfassungen zu den Vorkommen von windkraftsensiblen Brutvogelarten ermögli- chen die Beurteilung folgender artenschutzrechtlich relevanter Konflikte: Die Tötung von Individuen (kollisionsgefährdete Arten), die erhebliche Störung der Arten (Meide- verhalten) sowie den direkten Verlust von Fortpflanzungsstätten (in der Regel Meide- verhalten). Durch eine Klärung der Sachlage kann schon der Flächennutzungsplan zur Vermeidung von Verbotstatbeständen gemäß BNatSchG § 44 beitragen. Damit werden die Gemeinden in Bezug auf die europäischen Arten und ihre Planung in die Lage versetzt, eine Konformität mit dem entsprechenden EU-Recht herstellen zu können. Die Vermeidung eines signifikant erhöhten Tötungsrisikos ist durch die Wahl ausreichender Abstände zwischen Aktivitätsschwerpunkten und Windkraftanlagen- standorten möglich. Hierzu wurde die Liste der nach Empfehlungen der LAG-VSW (2007) und von der LUBW (2013) übernommenen Abstandsempfehlungen herange- zogen. Die für Baden-Württemberg ergänzte Liste der windkraftsensiblen Arten findet sich in Tab. 1.

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Tab. 1: Windkraftsensible Arten gemäß den Hinweisen der LUBW (2013). Ange- geben ist die Art der Empfindlichkeit (K = Kollision, M = Meideverhalten), der Bereich, in dem Fortpflanzungsstätten zu ermitteln sind, sowie der Bereich der Datenrecher- che.

Art / Artgruppe Art Empfind- Untersuchungs- Untersuchungsradius lichkeit radius Fortpflan- Recherche [m] zungsstätten [m] Alpensegler K 3.000 3.000 Auerhuhn M 1.000 1.000 Baumfalke K 1.000 4.000 Haselhuhn M 1.000 1.000 Kormoran K 1.000 4.000 Kornweihe K 1.000 6.000 Möwen K 1.000 4.000 Raubwürger K,M 500 500 Reiher K 1.000 4.000 Rohrweihe K 1.000 6.000 Rotmilan K 1.000 6.000 Schwarzmilan K 1.000 4.000 Schwarzstorch K,M 3.000 10.000 Seeschwalben K 1.000 4.000 Sumpfohreule K 1.000 6.000 Uhu K 1.000 6.000 Wachtelkönig M 1.000 1.000 Wanderfalke K 1.000 1.000 Weißstorch K 1.000 6.000 Wespenbussard K 1.000 4.000 "Wiesenlimikolen" K,M 1.000 1.000 Wiesenweihe K 1.000 6.000 Ziegenmelker K,M 500 500 Zwergdommel M 1.000 4.000

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Die Fortpflanzungsstätten windkraftsensibler Arten wurden in der Regel durch die im Folgenden genauer beschriebenen Fixpunktbeobachtungen ermittelt. Im Rahmen der Fixpunktbeobachtungen konnten anhand von Verhaltensbeobachtungen (Balz, Nist- material tragende Vögel, Nahrungsanflüge) Hinweise auf Revierzentren der Arten ausgemacht werden (siehe u.a. BATTEN 2001). Kam es im Rahmen der regulären Fixpunktbeobachtungen zu Hinweisen, ohne dass die Fortpflanzungsstätte ermittelt werden konnte, so wurden zusätzliche Begehungen durchgeführt (z.B. morgendliche oder abendliche Begehungen für Rotmilan, der dann meist exponiert in Horstnähe sitzt, oder gezielte Horstsuche). Mit diesen zusätzlichen Begängen konnte meist eine Klärung und genauere räumliche Einordnung des Brutvorkommens erfolgen. Wenn kein Horstfund gelang, wurde gemäß LUBW-Methodik statt eines Punktes der Be- reich eingetragen, in dem der Horst bzw. das Revierzentrum nach den eigenen Be- obachtungen liegt (Horstwald).

Mehrere windkraftsensible Arten konnten aufgrund der Phänologie und des Verhal- tens nicht mit den Fixpunktbeobachtungen erfasst werden. Im Plangebiet ist der Al- pensegler zu nennen, der systematisch im Stadtgebiet erfasst wird und von dem aus- reichende Daten vorliegen, so dass keine gesonderte Erfassung der Brutstätten not- wendig war. Hinzu kommt das Auerhuhn, welches im Rahmen von FNP-Verfahren nicht vertiefend zu untersuchen ist, da hier die Daten der FVA auszuwerten sind (Bewertungshilfe „Auerhuhn und Windenergie im Schwarzwald“, FVA 2013). Als drit- te Art ist der Uhu zu nennen, für den an geeigneten Standorten an drei Terminen im zeitigen Frühjahr eine gezielte Nachsuche unter Einsatz von Klangattrappen durch- geführt wurde.

Neben der Erfassung der Fortpflanzungsstätten ist im FNP-Verfahren unter gewissen Umständen die Erhebung regelmäßig frequentierter Nahrungshabitate und Flugkorri- dore durch mehrfach wiederholte Fixpunktbeobachtungen durchzuführen.

Die Hinweise der LUBW (2012) teilen in Ihren Empfehlungen die Untersuchungsme- thodik je nach bestehender Datenlage in zwei Stufen auf: - Gibt es keine Daten von Bruten windkraftsensibler Arten aus dem für den „Untersuchungsbereich Recherche“ angegebenen Radius, so sind in der Untersuchung für den FNP Brutstätten der windkraftsensiblen Arten im „Untersuchungsradius Fortpflanzungsstätten“ zu ermitteln. Auf die Beobachtung von Fixpunkten kann verzichtet werden, wenn fachgutachterlich keine regelmäßigen Nahrungshabitate und Flugkorridore erwartet werden. - Gibt es Daten von Bruten windkraftsensibler Arten aus dem für den „Untersuchungsbereich Recherche“ angegebenen Radius oder werden aufgrund fachgutachterlicher Einschätzung regelmäßige Nahrungshabitate und Flugkorridore erwartet, so wird empfohlen, zusätzlich zur Ermittlung der Brutstätten eine Beobachtung von Flugrouten windkraftsensibler Arten über Fixpunkte durchzuführen. Dabei werden 18 Begehungen empfohlen.

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Die Datenlage ist im Untersuchungsgebiet (wie aktuell in den meisten Gebieten) sehr lückenhaft, Brutplätze windkraftsensibler Greifvogelarten sind nur ausnahmsweise bekannt. Es wird davon ausgegangen, dass sich aktuell unbekannte Brutplätze wind- kraftsensibler Arten im Untersuchungsgebiet befinden können. Ein zweistufiges Vor- gehen ist damit allerdings schwierig, da erst während der Untersuchungen Hinweise zur jeweils notwendigen Untersuchungsintensität gewonnen werden.

Daher wird eine einheitliche Methode angewandt, welche eine differenzierte Bewer- tung der unterschiedlichen Eignungsflächen ermöglicht, um für das FNP-Verfahren ausreichend begründete Aussagen über die einzelnen Eignungsflächen treffen zu können. An allen Eignungsflächen wurden bei insgesamt sechs Begehungen zwi- schen Ende März und Mitte August Fixpunktbeobachtungen durchgeführt. Dazu wur- de jede Konzentrationszone von mehreren Fixpunkten (mindestens zwei, je nach topografischer Übersichtlichkeit auch mehr) über einen Zeitraum von drei Stunden mit Fernglas und Spektiv nach windkraftsensiblen Arten abgesucht. Diese Fixpunkte wurden sorgfältig hinsichtlich ihrer Eignung ausgewählt. Beobachtungen wurden ge- trennt nach Arten als Fluglinien mit Zusatzinformationen (Uhrzeit, Beobachtungsdau- er, Verhalten, Flughöhe und Bemerkungen) in Feldkarten eingetragen.

Durch die gewählte Methodik ist gewährleistet, dass alle Eignungsflächen miteinan- der verglichen werden können, da einheitliche Daten aller planungsrelevanten Flä- chen erhoben wurden.

Einige Eignungsflächen liegen im 700-m-Radius um das SPA „Südschwarzwald“ (die Eignungsfläche 10 vollständig, die Eignungsfläche 11 etwa zur Hälfte und die Eig- nungsfläche 14 zu etwa einem Fünftel). Da eine Auswirkung auf das VSG gesondert zu prüfen ist und hier nach Angaben des Windenergieerlasses Baden-Württemberg auch eine höhere Prüfsicherheit gefordert ist, wurde in den betroffenen Eignungsflä- chen die Beobachtungsfrequenz der Fixpunkte in Absprache mit den Genehmi- gungsbehörden (Dr. F. Kretzschmar, RP Freiburg, Ref. 56) von 6 auf 10 erhöht.

Bei den Fixpunktbeobachtungen wurde festgestellt, dass der Alpensegler aufgrund seiner relativ geringen Größe aus größerer Entfernung nicht komplett erfasst werden konnte. Da die Art bezüglich des Flugverhaltens und auch aufgrund der Seltenheit in Deutschland (Vorkommen nur in Baden-Württemberg, größte Population in Freiburg) deutlich schlechter untersucht ist als die anderen windkraftsensiblen Arten, wurden an drei Tagen an mehreren Stellen zwischen Brombergkopf und Schauinsland zu- sätzliche Begehungen mit Punkt-Stopp-Zählungen auf dem Höhenrücken durchge- führt (SÜDBECK et al. 2005). Diese verbessern die Einschätzungssicherheit des Kolli- sionsrisikos. Trotz dieser Erhebungen bleiben artspezifische Probleme zur Einschät- zung des Kollisionsrisikos bestehen, welche im Rahmen des Flächennutzungsplans nicht abschließend bewertet werden können. Hier wird auf die Ebene des BImSchG- Verfahrens verwiesen. Sämtliche Begehungen fanden 2013 statt.

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Zusätzlich zur eigenen Datenaufnahme wurden Daten aus dem Gebiet recherchiert. Dies beinhaltet unter anderem Daten der AG Wanderfalkenschutz (AGW), Daten der Naturschutzbehörden, der Fachschaft für Ornithologie am südlichen Oberrhein (FO- SOR), Privatdaten von Ornithologen und Nachfragen bei den zuständigen Revier- förstern. Mit den Bearbeitern von Flächennutzungsplänen angrenzender Gemeinden wurde Kontakt aufgenommen. Eine Recherche von Mailinglisten und der Internetsei- te www.ornitho.de erbrachte keine zusätzlichen Erkenntnisse. Die Datenrecherche wurde auch für die Rast- und Zugvogeluntersuchung durchgeführt.

4.2.4 Rast- und Überwinterungsgebiete von Zugvögeln

Laut Windenergieerlass Baden-Württemberg sind Rast- und Überwinterungsgebiete von Zugvögeln mit internationaler und nationaler Bedeutung als Tabubereiche für Windkraftnutzung einzustufen. Im Rahmen der Rastvogelerfassungen sind nach Hinweisen der LUBW (2013) alle Arten zu ermitteln, die sich im Untersuchungsraum vorübergehend aufhalten, nicht aber dort brüten. Neben den auf dem Durchzug ras- tenden Arten umfasst dies auch überwinternde Vögel. Eine Betroffenheit durch Windenergieanlagen kann zum einen durch ein erhöhtes Kollisionsrisiko und zum anderen durch Meideverhalten gegeben sein. Zu erfassen sind dabei alle Greifvogel- arten, Raubwürger, Schwäne und Gänse, Kiebitz und Goldregenpfeifer. Zudem sind regelmäßige Ansammlungen anderer Wasser- und Watvogelarten sowie Massen- schlafplätze von Singvogelarten zu ermitteln.

Für die Aufstellung von Flächennutzungsplänen ist eine fachgutachterliche Einschät- zung der Rastvogelbestände anhand von Datenrecherche und GIS-Auswertung not- wendig. Wenn die fachgutachterliche Einschätzung ergibt, dass im Bereich des Vor- habens mit bedeutsamen Vorkommen rastender Vögel zu rechnen ist, wird empfoh- len, eine genauere Erhebung der Rastvögel im Gelände bereits im Rahmen der Flä- chennutzungsplanung durchzuführen.

Da die fachgutachterliche Einschätzung für die einzelnen Eignungsflächen im Schwarzwald anhand der Datenrecherche, einer GIS-Analyse sowie einer kursori- schen Begehung keine Hinweise auf überregional bedeutsame Rastgebiete erbrach- te, wurden außer der kursorischen Begehung keine weiteren Geländeuntersuchun- gen durchgeführt. Rastende Vögel, die bei der kursorischen Begehung oder im Rahmen der Fixpunktbeobachtungen festgestellt wurden, wurden separat aufge- schrieben.

Am Tuniberg wurden aufgrund von Hinweisen auf Rastvögel an 18 Terminen Erhe- bungen durchgeführt. Diese fokussierten sich auf die Ermittlung und Zählung von Schlafplätzen (Stare, Saatkrähen) und Wasservögeln (Niederrimsinger See und Golfplatz). Zusätzlich wurde bei den Terminen auf weitere Rastvögel geachtet.

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4.2.5 Vogelzug

Die Erfassung des Vogelzuggeschehens ist nach den Hinweisen der LUBW (2013) in der Regel nicht erforderlich. Erfassungen können demnach aber sinnvoll sein, wenn im Bereich des Planungsvorhabens über mehrere Jahre bestätigte Verdichtungs- räume des Vogelzuges bestehen oder ein begründeter Verdacht auf einen Verdich- tungsraum besteht.

Gemäß dem Windenergieerlass Baden-Württemberg sind Zugkonzentrationskorrido- re von Vögeln, bei denen Windenergieanlagen zu einer „signifikanten Erhöhung des Tötungs- oder Verletzungsrisikos oder zu einer erheblichen Scheuchwirkung führen können“, als Tabubereiche geführt.

An das Untersuchungsgebiet anschließend befindet sich der Beobachtungspunkt Halde südlich des Schauinslands, von dem nach Angaben der FOSOR deutliche Hinweise einer Zugkonzentration vorliegen (K. Westermann, pers. Mitteilung). Die Oberrheinebene inkl. Tuniberg ist als Leitlinie des Vogelzuges bekannt, über die Stärke und den Verlauf von Konzentrationskorridoren besteht aber aktuell keine de- taillierte Kenntnis. Da der Windenergieerlass Baden-Württemberg bzgl. Zugkonzent- ration sehr klare Restriktionen enthält, wurden für das Untersuchungsgebiet Zug- planbeobachtungen durchgeführt.

Es wurden Beobachtungspunkte festgelegt, an denen der morgendliche Vogelzug erfasst wurde. Die Erhebungen wurden an fünf Terminen im Herbst 2012 an den vier Punkten Halde, Ochsenberg, Langackern und Tuniberg sowie an vier Terminen im Frühjahr 2013 an allen fünf Beobachtungspunkten aus Tab. 2 durchgeführt. Erfas- sungszeitraum waren pro Beobachtungstag vier Stunden, Beginn der Erfassung war 30 Minuten vor Sonnenaufgang. Die Vögel wurden möglichst auf Artniveau bestimmt, die Zahlen in halbstündlichen Intervallen aufaddiert.

Tab. 2: Beobachtungspunkte der Zugplanbeobachtung mit Angabe der Gauß- Krüger-Koordinaten.

Bezeichnung X-Wert Y-Wert

Halde 3416840 5306811

Ochsenberg 3417148 5309972

Langackern 3414576 5312573

Rosskopf 3418102 5319668

Tuniberg 3416265 5316266

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Da das Vogelzuggeschehen sehr stark von der Tageswitterung abhängig ist, wurden die Beobachtungen möglichst synchron durchgeführt (an den Standorten am Schwarzwald immer synchron, am Tuniberg an drei der fünf Herbsttermine sowie im Frühjahr). Die Beobachter wechselten an den Standorten im Schwarzwald durch, um den Einfluss des Beobachters auf die Ergebnisse zu minimieren. Diese beiden Maß- nahmen garantieren einen bestmöglichen Vergleich der Standorte untereinander.

4.2.6 Bewertungsmethodik

Die Bewertung wird in Steckbriefen wiedergegeben und nachvollziehbar gemacht (Kap. 4.3.7). Dabei werden unterschiedliche Parameter zunächst einzeln bewertet und abschließend wird eine Gesamtbewertung vorgenommen. In einigen Fällen wer- den zusätzliche Hinweise gegeben, was bei einer Verfolgung der Eignungsfläche im Rahmen eines Genehmigungsverfahrens zusätzlich zu berücksichtigen ist.

Die Bewertung der unterschiedlichen Parameter ist zudem von der Ökologie der ein- zelnen Arten abhängig. Zu den im Gebiet vorkommenden windkraftsensiblen Brutvo- gelarten wurde eine Zusammenfassung der relevanten autökologischen Aspekte er- stellt (Tab. 3, „Artensteckbriefe Avifauna“).

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Tab. 3: Artensteckbriefe Avifauna.

Art Raumnutzungsverhalten Untersuchungs- Brutplatztreue Bestands- Anmerkungen Zug Rast radius entwicklung der zum Brutjahr Fortpflanzungs- letzten 25 Jahre 2013 stätten nach LUBW, ggf. mit Kommentar Alpensegler vor allem Jagdflüge, zusätzlich 3 km hoch Zunahme k.A. Breitfrontzug Nachbrutzeitliche Ansammlungen in Transferflüge, große Jagdgebieten u.U. signifikant Flugstrecken werden zurückgelegt, deshalb großes homerange einzige Art dieser Aufzählung, bei der von LUBW 3km Regelmindestabstand WEAs zu Brutstätten angegeben wird (andere Arten 1km, falls keine zusätzlichen Angaben erfolgen) Baumfalke Jagd- und Transferflüge 1 km mittelhohe leichte Abnahme k.A. Breitfrontzug nicht signifikant Brutwaldtreue Graureiher Transferflüge, keine Jagd im 1 km hoch stabil k.A. wenig signifikant Rastansammlungen gewöhnlich in Flug Tieflagen, im Gebiet nicht signifikant meist überwiegend in Tallagen Rotmilan Jagd- und Transferflüge, 1 km hohe bis leichte Zunahme, sehr schlechtes Breitfront mit Nachbrutzeitliche Ansammlungen u.U. Raumnutzung bei der Jagd von mittelhohe Ausbreitung in Jahr für die Art, Verdichtung an signifikant insbesondere von Landnutzung Vogelschutzwarten Brutwaldtreue höheren Lagen erheblicher wenigen Orten in abhängig empfohlener Nichtbrüterantei Mitteleuropa Regelmindestabstand WEAs zu Mindestabstand l und relativ Horsten 1km nach LUBW, 1,5km viele Reviere Empfehlung der unbesetzt Vogelschutzwarten 1,5km Schwarzmilan Jagd- und Transferflüge, 1 km hohe bis Zunahme, eher Breitfront mit Nachbrutzeitliche Ansammlungen u.U. Raumnutzung bei der Jagd mittelhohe Ausbreitung in schwaches Jahr Verdichtung an signifikant insbesondere von Landnutzung Brutwaldtreue, höheren Lagen wenigen Orten in abhängig teilweise Mitteleuropa kolonieartig Uhu Jagd und Transferflüge, 1 km hoch Zunahme k.A. nicht signifikant nicht signifikant Raumnutzung bei der Jagd insbesondere von Landnutzung abhängig Detaillierte Analyse individueller Raumnutzung aufgrund nächtlicher Aktivität schwierig Wanderfalke Jagd-, Balz- und Transferflüge 1 km hoch Zunahme k.A. wenig signifikant nicht signifikant Raumnutzung aufgrund Jagdverhalten (Jagd fliegender Vögel) kaum von Landnutzung und Topografie abhängig Weißstorch Transferflüge, keine Jagd im 1 km hoch Zunahme k.A. Breitfront mit Rastansammlungen gewöhnlich in Flug Verdichtung an Tieflagen, im Gebiet nicht signifikant meist überwiegend in Tallagen wenigen Orten in Mitteleuropa Wespenbussard Jagd- und Transferflüge, 1 km mittelhohe Bestand stabil, in eher Breitfront mit u.U. signifikant, wenig bekannt Raumnutzung bei der Jagd von Brutwaldtreue, den Höhenlagen schwaches Jahr Verdichtung an Landnutzung abhängig hoher evtl. leichte wenigen Orten in Nichtbrüter- Ausbreitung Mitteleuropa anteil möglich

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4.2.7 Bewertungsstufen

Für die Bewertung wurde eine fünfstufige Skala zur Konfliktintensität angewandt. Diese stufige Bewertung wurde für die Teilparameter Brutplätze und Überflüge wind- kraftsensibler Arten sowie für die Gesamtbewertung angewandt. Die Kriterien Vogel- zug, Rast und Landschaftsanalyse, bei denen im Plangebiet keine Verbotstatbestän- de vorgefunden wurden, flossen in die Gesamtbewertung in Form von Höher- und Geringerbewertungen ein, erhielten aber keine separate Bewertung.

Eine Zusammenfassung zu den Bewertungsstufen gibt Tab. 4.

Tab. 4: Darstellung der Bewertungsstufen

Stufe Konfliktintensität Begründung

1 sehr gering Es gibt kaum Hinweise auf artenschutzrechtliche Konflikte. Die Fläche ist aus avifaunistischer Sicht sehr gut für Windenergienutzung geeignet, Verbotstatbe- stände sind sehr unwahrscheinlich.

2 gering Es gibt wenig Hinweise auf artenschutzrechtliche Konflikte. Die Fläche ist aus avifaunistischer Sicht für Windenergienutzung geeignet, Verbotstatbestände sind unwahrscheinlich.

3 mittel Es gibt Hinweise auf artenschutzrechtliche Konflikte. Allerdings wird aus avifaunistischer Sicht die Erfüllung von Verbotstatbeständen nicht erwartet.

4 hoch Es liegen hohe artenschutzrechtliche Konflikte vor. Artenschutzrechtliche Ver- botstatbestände können zwar nicht festgestellt werden, allerdings kann auf- grund der avifaunistischen Nutzung der Fläche nicht ausgeschlossen werden, dass im Genehmigungsverfahren artenschutzrechtliche Verbotstatbestände auftreten. Es ist mit einem hohen Untersuchungsaufwand im Rahmen der kon- kreten Anlagenplanung sowie mit erhöhtem Ausgleichsbedarf zu rechnen. In- soweit ist zwar eine Verlagerung der Prüfung und Konfliktbewältigung auf die Genehmigungsebene zulässig, es wird aber gutachterlich empfohlen, die Flä- che nicht auszuweisen und auf weniger konfliktäre Standorte zurückzugreifen.

5 sehr hoch Es liegen sehr hohe artenschutzrechtliche Konflikte vor. Bei der Realisierung von Windkraftanlagen sind artenschutzrechtliche Verbotstatbestände zu erwar- ten. Die Fläche kann daher nur dann in die Planung aufgenommen werden, wenn mit der Erteilung von artenschutzrechtlichen Ausnahmegenehmigungen gerechnet werden kann.

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4.2.8 Brutplätze windkraftsensibler Arten

Die Hinweise der LUBW (2013, Tabelle1) stellen eine tabellarische Übersicht wind- kraftsensibler Vogelarten dar. Diese sind bei der Planung von Vorranggebieten für die Windkraftnutzung zu beachten.

Im Gebiet zu erwarten waren Bruten von Weißstorch, Graureiher, Rotmilan, Schwarzmilan, Wespenbussard, Baumfalke, Wanderfalke, Uhu und Alpensegler. Für alle genannten Arten außer dem Alpensegler (3 km) wird in den Hinweisen der LUBW (2013) ein Radius von 1 km als Untersuchungsradius zur Ermittlung der Fort- pflanzungsstätten angegeben:

„…Werden im Rahmen dieser Untersuchungen Fortpflanzungsstätten [im 1 km Um- griff, Alpensegler 3 km Umgriff] nachgewiesen, so ist in der Regel davon auszuge- hen, dass ein auf der Planung beruhendes Vorhaben gegen artenschutzrechtliche Verbote verstößt. Ein Verstoß liegt jedoch nicht vor, wenn auf Grund der Erhebung der regelmäßig frequentierten Nahrungshabitate und Flugkorridore der windkraftsen- siblen Brutvogelarten nach Kap. 2.2.2.2 die Erfüllung der Verbotstatbestände nach § 44 BNatSchG für die betroffenen Arten ausgeschlossen werden kann…“ (LUBW 2013, Kap. 2.2.1.1, Seite 7).

Demnach ist eine Teilfläche im 1-km-Radius beplanbar, wenn durch genaue Unter- suchungen der Flugwege nachgewiesen werden kann, dass die Art in Teilsegmenten des Kreises um die Fortpflanzungsstätte nicht regelmäßig flugaktiv ist und damit kein Eintritt eines Verbotstatbestands zu erwarten ist.

Die gewonnenen Flugwegdaten ermöglichen es, die Flächen differenziert bzgl. der Raumnutzung zu bewerten. In einigen Fällen konnten Bereiche herausgearbeitet werden, wo eine radiale Schutzzone nicht notwendig ist. Dies ist insbesondere (aber nicht immer) bei Weißstorch und Graureiher der Fall, bei denen meist eine klare Raumnutzungspräferenz entlang von Bach- und Flusstälern zu beobachten war. Die beiden genannten Arten meiden die für Windenergieanlagen günstigen Höhenrücken und fliegen entlang der Tallagen zu Wiesen und Flüssen. In wenigen Fällen führten Brutplätze des Rotmilans ebenfalls nicht zum Ausschluss der Fläche, wenn der Brut- platz knapp innerhalb des 1-km-Radius um die Eignungsfläche lag und keine Über- flüge registriert wurden. In diesen Fällen wurde die Konfliktintensität um eine Stufe heruntergestuft.

Eine schwierig einzustufende Art stellt der Alpensegler dar. Die sehr schnelle und flugaktive Art macht Nahrungsflüge bis über 50 km (M. Schmidt, pers. Mitteilung), regelmäßige Beobachtungen aus einem Umkreis von 20 km um Brutkolonien liegen vor (eigene Beobachtungen). Telemetrische Studien zur Raumnutzung fehlen. Die bisherigen Totfunde liegen beide außerhalb des 3-km-Radius um Brutstätten. Der 3- km-Radius führte hier in Fällen mit regelmäßigen Beobachtungen zum Ausschluss, in einem Fall wurde aufgrund nur weniger festgestellter Überflüge die Konfliktintensität

INULA • Institut für Naturschutz und Landschaftsanalyse • Egonstraße 51-53 • 79106 Freiburg • www.inula.de 26 Windkraft FR – Änderung FNP 2020 Vögel auf hoch zurückgestuft. Zusätzlich wurde in bis zu 6 km vom Brutplatz entfernten Gebieten mit vermehrten Beobachtungen des Alpenseglers diese Art als Restriktion aufgenommen, wenn entsprechende Überflüge registriert wurden. In diesen Fällen wird in den Steckbriefen auf die Beobachtungen hingewiesen und für das Genehmi- gungsverfahren eine vertiefte Untersuchung gefordert.

Im Regelfall konnte bzgl. der Brutplätze windkraftsensibler Arten der Horst gefunden und ein Radius von 1 km um den Horst gezogen werden. In einigen Fällen liegt ein bestätigtes Revier vor (mehrere Balzflüge oder einzelne Balzflüge und Paarflüge oder Balzflüge und regelmäßige Beobachtungen über die Brutperiode), ohne dass der Horst gefunden wurde. In diesen Fällen wurde im Sinne einer Worst-Case- Betrachtung eine Fläche abgegrenzt, in der der Horst mit hoher Wahrscheinlichkeit liegt, und wurde mit einer Pufferzone von 1 km Breite versehen. In der Regel konnte dabei das Revierzentrum auf eine Schätzgenauigkeit von unter 100m eingegrenzt werden, lediglich am Illenberg wurde bei einem Revier des Wespenbussards diese Genauigkeit nicht erreicht.

Es gab auch Fälle mit (z.T. starken) Hinweisen auf Brutreviere von windkraftsensib- len Arten, die aber nicht abgesichert werden konnten. Dies ist zum einen bei Revie- ren von Rotmilanen der Fall, die im Jahr 2013 aufgrund schlechter Nahrungsverfüg- barkeit an vielen Stellen die Brut früh aufgaben und bei denen entsprechend frühe Hinweise auf ein Revier nicht bestätigt werden konnten. Zum anderen war bei meh- reren Wespenbussarden eine genaue Einschätzung schwierig, da auch diese Art einen hohen Nichtbrüteranteil besitzt und zudem sehr heimlich ist. Bei starken Hin- weisen auf ein Revier (eine Balzbeobachtung und mehrere Beobachtungen einzelner Tiere oder mehrere Balzbeobachtungen bzw. Beobachtungen von Paarflügen) wurde eine hohe Konfliktintensität konstatiert, bei Hinweisen (lediglich eine Balzbeobach- tung oder Paarflugbeobachtung, ansonsten wenige Beobachtungen von einzelnen Vögeln der Art) eine mittlere.

Lagen die Fortpflanzungsstätten außerhalb des 1-km-Radius, so wurden sie bei einer Entfernung bis 3 km in der Bewertung dennoch berücksichtigt. Eine starke Häufung von Brutplätzen in der Umgebung kann ebenfalls zu mittlerem Konfliktpotenzial füh- ren. Insbesondere beim Rotmilan wurde dies generell bei einem Radius von bis 1,5 km angenommen - die Länder-Arbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten empfiehlt bei dieser Art aktuell eine Erhöhung des Schutzradius auf 1,5 km.

Tab. 5 gibt die Bewertungskriterien für Brutplätze windkraftsensibler Arten wieder. Gutachterliche Abweichungen, die in Einzelfällen vorgenommen wurden, sind in den Steckbriefen gesondert begründet.

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Tab. 5: Bewertungskriterien für Brutplätze windkraftsensibler Arten

Konflikt- Begründung intensität

sehr gering Keine Brutvorkommen einer windkraftsensiblen Art im 1-km-Radius um die Eig- nungsfläche. Geringe Anzahl von Brutvorkommen windkraftsensibler Arten in einem Bereich von 1-3 km um die Eignungsfläche. gering Keine Brutvorkommen einer windkraftsensiblen Art im 1-km-Radius um die Eig- nungsfläche. Mittlere Anzahl von Brutvorkommen windkraftsensibler Arten in einem Bereich von 1-3 km um die Eignungsfläche. mittel Mindestens ein Brutvorkommen einer windkraftsensiblen Art direkt im Anschluss an einen 1-km-Radius um die Eignungsfläche, beim Rotmilan bis zu einer Entfernung von 1,5 km, vgl. vorige Seite. Hinweis auf mindestens ein Brutvorkommen einer windkraftsensiblen Art innerhalb des 1-km-Radius um die Eignungsfläche. Hohe Anzahl von Brutvorkommen windkraftsensibler Arten in einem Bereich von 1-3 km um die Eignungsfläche. hoch Mindestens ein Brutvorkommen windkraftsensibler Art innerhalb des 1-km-Radius um die Eignungsfläche festgestellt, aber Überflüge wurden nie oder nur sehr selten beobachtet. Starke Hinweise auf mindestens ein Brutvorkommen einer windkraftsensiblen Art innerhalb des 1-km-Radius um die Eignungsfläche. sehr hoch Mindestens ein Brutvorkommen windkraftsensibler Art innerhalb des 1-km-Radius festgestellt und keine Hinweise, dass die Eignungsfläche nicht regelmäßig überflo- gen wird.

4.2.9 Überflüge windkraftsensibler Arten

Eine Raumnutzungsanalyse durch Fixpunktbeobachtungen gibt Hinweise, welche Räume regelmäßig und stärker als andere Bereiche von windkraftsensiblen Arten genutzt werden. In den Jahren 2012 und 2013 wurden in allen Eignungsflächen Fix- punktbeobachtungen durchgeführt, so dass die Häufigkeit beobachteter Überflüge ausgewertet werden konnte.

Sämtliche registrierten Flüge wurden in ein GIS eingetragen. Für die Überflugaus- wertung wurden alle Flüge berücksichtigt, bei denen es sich nicht eindeutig um zie- hende Vögel handelte. Es wurde ein Gitter mit Rasterfeldern von 200 x 200 m Größe über die Eignungsfläche inklusive eines Puffers von 1 km gelegt, in dem für jedes Gitterfeld die Anzahl registrierter Überflüge (Inzidenzen) berechnet wurde. Diese Be- rechnung wurde sowohl für sämtliche Arten zusammen durchgeführt, als auch für diejenigen Arten einzeln, von denen im vorgenannten Gesamtraum mindestens 50

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Flüge verzeichnet wurden (Alpensegler, Graureiher, Rotmilan, Schwarzmilan, Wan- derfalke, Weißstorch, Wespenbussard). Ein Beispiel gibt Abb. 6.

Abb. 6: Darstellung der Auswertung zu den registrierten Überflügen windkraft- sensibler Arten. Blau dargestellt ist die Eignungsfläche, in deren 1-km-Umkreis ein Gitter mit Rasterfeldern von 200 x 200 m Größe gelegt wurde. Die Anzahl der Über- flüge pro Rasterfeld wurde gezählt. In diesem Fall sind mehrere Rasterfelder mit 7-12 Überflügen vorhanden (orange), was eine mittlere Konfliktintensität für die Fläche bedeutet.

Anhand der Anzahl registrierter Überflüge pro Rasterfeld wurde die Fläche gemäß Tabelle 6 bewertet. Entscheidend für die Bewertung der Eignungsfläche sind die Rasterfelder, welche unmittelbar auf den Eignungsflächen liegen. Die Gesamtbewer- tung für die Eignungsfläche ergibt sich gemäß einer Worst-Case-Betrachtung aus der höchsten vorgefundenen Konfliktintensität. Allerdings wurden die Eignungsflächen so kleinflächig gewählt, dass Bereiche mit deutlich unterschiedlichen Flugaktivitäten in getrennte Flächen aufgeteilt wurden.

Aufgrund der vorhandenen, gemeindeübergreifenden Datengrundlage mit über 1.600 registrierten Flügen windkraftempfindlicher Vogelarten konnte ermittelt werden, wo es zu gehäuften Überflügen dieser Arten kam und daher von einer erhöhten Konflik- tintensität auszugehen ist. Die Schwellenwerte wurden dabei fachgutachterlich an-

INULA • Institut für Naturschutz und Landschaftsanalyse • Egonstraße 51-53 • 79106 Freiburg • www.inula.de 29 Windkraft FR – Änderung FNP 2020 Vögel hand der vorliegenden Inzidenzen festgelegt. Vorschläge für landesweite artspezifi- sche quantitative Schwellenwerte gibt es von Seiten der LUBW nicht und sind unse- res Wissens auch nicht geplant, vielmehr sollen die Überflugdaten in einen regiona- len Bezug gebracht werden.

Ein Ausschluss von Flächen (Konfliktstufe sehr hoch) allein auf Grundlage von Über- flugdaten erfolgte nicht. Die gewonnenen Überflugdaten bestätigen überwiegend die durch die ermittelten Brutplätze bereits empfohlenen Ausschlussflächen. Die re- gistrierten Überflüge an anderen Standorten ließen keine Anhaltspunkte dafür erken- nen, dass dort infolge einer regelmäßigen Nutzung ein Verbotstatbestand zu erwar- ten ist.

Eine hohe Konfliktstufe trat bei der angewandten Bewertungsmatrix in der Umge- bung sämtlicher Horststandorte der Arten Rotmilan, Wanderfalke und Wespenbus- sard im Gebiet des Stadtkreises Freiburg auf. Im gemeindeübergreifenden Betrach- tungsraum betraf dies zusätzlich Bereiche, die häufiger durch den Rotmilan als Nah- rungsgebiet genutzt wurden und fernab von Brutplätzen lagen.

Tab. 6: Bewertungskriterien für Überflüge

Die Farben der Stufen entsprechen der Darstellung in den Steckbriefen (Kap. 4.3.7, S. 45 ff) und in den Karten im Anhang.

Konflikt- Begründung intensität sehr gering Pro Rasterfeld insgesamt maximal 2 Überflüge windkraftsensibler Arten (geringe Überflugdichte). gering Pro Rasterfeld insgesamt maximal 6 Überflüge windkraftsensibler Arten oder maximal 5 Überflüge von einer einzelnen Art (mittlere Überflugdichte). mittel Pro Rasterfeld insgesamt maximal 12 Überflüge windkraftsensibler Arten oder maximal 9 Überflüge von einer einzelnen Art (hohe Überflugdichte). hoch Pro Rasterfeld insgesamt mehr als 12 Überflüge windkraftsensibler Arten oder mehr als 9 Überflüge von einer einzelnen Art (sehr hohe Überflugdich- te); es bestehen Hinweise und ein nicht unerhebliches Risiko, dass im Ge- nehmigungsverfahren ein Verbotstatbestand festgestellt wird. sehr hoch Stufe nicht vergeben. Der sichere Nachweis eines regelmäßig genutzten Überflugkorridors sollte nach LUBW-Methode mit 18 Begehungen erbracht werden. Im Stadtgebiet Freiburg ist die Kategorie für die geprüften Eig- nungsflächen außerhalb der Ausschussflächen wegen Brutplätzen wind- kraftempfindlicher Vogelarten nicht erforderlich.

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4.2.10 Auerhuhn

Das Auerhuhn ist ebenfalls eine windkraftsensible Brutvogelart mit Meideverhalten gegenüber Windenergieanlagen. Die Art kommt in Baden-Württemberg ausschließ- lich im Schwarzwald und in den Allgäuer Voralpen vor. Im Schwarzwald besitzt sie nach den Alpen ihr größtes Vorkommen in Mitteleuropa. Der Zustand der Population ist allerdings kritisch, die Bestandsgröße hat in den letzten Jahrzehnten deutlich ab- genommen (SUCHANT & BRAUNISCH 2008). Bei einer fortschreitenden Abnahme ist davon auszugehen, dass die Bestandsgröße zu gering für eine überlebensfähige Population ist (GRIMM & STORCH 2000 geben hierfür mindestens 500 Tiere an).

Die FVA hat daher im Sommer 2012 eine Flächenkulisse zu „Windenergie und Auer- huhn“ erarbeitet. Hier werden vier Kategorien angegeben, welche bei der Standort- wahl zu betrachten sind. 1. Die Flächen der Kategorie 1 / Ausschluss, welche bei der Aufstellung des FNPs grundsätzlich als Ausschlussflächen zu werten sind, enthalten nachgewiesene Balz- oder Gesperrevorkommen von Auerhühnern oder bedeutende Korridore. Diese werden alle 5 Jahre im Zuge einer Fachsitzung (Beteiligung von Ornithologen, Jägern etc.) überprüft bzw. neu ermittelt. 2. Für die Flächen der Kategorie 2 / sehr problematisch konnten keine Balz- oder Gesperreflächen nachgewiesen werden. Andere Nachweise wie beispielsweise Funde von Federn, Losungen oder Spuren lassen allerdings mit hoher Wahrscheinlichkeit darauf schließen, dass das Gebiet häufig von Auerhühnern frequentiert wird. Fortpflanzungsstätten von Auerhühnern können hier nicht ausgeschlossen werden, eine systematische Prüfung ist noch nicht erfolgt. 3. Gleiches gilt für Flächen der Kategorie 3 / problematisch. Hierfür liegen jedoch keine Fundhinweise vor, sondern diese Flächen sind aufgrund einer Modellierung des Lebensraumpotenzials in den „Aktionsplan Auerhuhn“ aufgenommen worden. Auerhühner sind hier aufgrund der Lebensraumausstattung zu erwarten (alle Waldflächen wurden in die Abschätzung aufgenommen), konnten allerdings bisher weder durch Balz- oder Gesperrebeobachtungen noch durch sonstige Funde nachgewiesen werden. Flächen der Kategorie 2 und 3 gelten nicht als Ausschlussflächen und können deshalb mit einem Verweis auf mögliche Auerhuhnvorkommen in den FNP übernommen werden. Diese Flächen sind im Zuge des immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren zu überprüfen. 4. Flächen der Kategorie 4 sind unproblematisch und demzufolge vorbehaltlich anderer Einschränkungen für Windenergieanlagen geeignet.

In der Bewertung sind Flächen der Kategorie 1 generell mit sehr hohen Konflikten behaftet, diese Flächen wurden allerdings bereits im Vorfeld aus der Eignungskulisse entfernt.

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Die verbleibenden Flächen sind alle der Kategorie 4 zugeordnet, so dass keine Re- striktionen in Bezug auf das Auerhuhn vorliegen. Bei unmittelbarem Anschluss von Flächen der Kategorie 4 an Bereiche mit Kategorie 1 ist ggf. im Rahmen eines Ge- nehmigungsverfahrens eine Erfassung durchzuführen.

4.2.11 Rast

Für die Bewertung von Rastgebieten wurden recherchierte Daten verwendet, kurso- rische Begehungen durchgeführt und Geodaten ausgewertet.

Für die meisten in den Hinweisen der LUBW (2013) genannten Artengruppen ist der Hochschwarzwald bezüglich des Rastgeschehens unbedeutend, da Feuchtwiesen- gebiete und Gewässer fehlen. Als Rastgebiete sind vor allem offene Kuppen zu nen- nen (z.B. für Braunkehlchen, Steinschmätzer), die allerdings in den vorliegenden Fäl- len meist nur von einer kleinen Zahl von Individuen genutzt werden und damit ledig- lich eine untergeordnete Bedeutung aufweisen.

An Schlafplätzen wurden zum einen die bekannten Massenschlafplätze des Berg- finks recherchiert, die alle außerhalb der Prüfkulisse liegen. Zudem wurden Schlaf- plätze des Rotmilans recherchiert und teilweise selbst ermittelt. Vom Tuniberg liegen regelmäßige Schlafplatzzählungen von Staren und Saatkrähen vor. Wenn in der Umgebung von Eignungsflächen Schlaf- und Rastplätze festgestellt wurden, wurde deren Bedeutung ermittelt, um das Tabukriterium der internationalen oder nationalen Bedeutung zu überprüfen (gemäß Windenergieerlass Baden-Württemberg). Bei Flä- chen von regionaler oder lokaler Bedeutung floss das Kriterium in die Gesamtbewer- tung ein und führte ggf. zu einer Aufwertung der Zone. In den Steckbriefen wurden Schlaf- und Rastplätze angegeben und in den Hinweisen im Falle einer weiteren Ver- folgung der Eignungsfläche als Restriktion angegeben.

4.2.12 Vogelzug

Die Zugplanbeobachtungen wurden für die vier Beobachtungspunkte im Herbst 2012 und die fünf Punkte im Frühjahr 2013 vergleichend ausgewertet. Es wurden Tages- summen sowie Gesamtsummen pro Art und Erfassungspunkt für jeden Standort er- mittelt. Eine vergleichende Tabelle des Zuggeschehens wurde für die Herbst- und Frühjahrsbeobachtungen erstellt. Bei Arten, die jeweils mit insgesamt mindestens 30 Individuen festgestellt wurden, wurden Standorte hervorgehoben, welche mindestens 50% der ziehenden Individuen aufwiesen. Die Anzahl beobachteter Durchzügler be- züglich Individuen und Artenzahl wurde zwischen den Standpunkten verglichen.

Neben der Anzahl der Durchzügler wurden die Daten auch bezüglich des Verhaltens der Vögel ausgewertet. Da bei den Zugplanbeobachtungen ein größerer Raum ab-

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Die ergänzenden Vogelzugdaten der Fixpunktbeobachtungen (vgl. Kap. 4.2.9) wur- den auf Hinweise zu Zugkonzentrationsräumen geprüft.

4.2.13 Landschaftsanalyse

Viele der windkraftsensiblen Arten orientieren sich besonders bei den Jagdgebieten nach der Landnutzung. Vor allem die Milanarten, aber auch Wespenbussard und weitere Arten bevorzugen für die Jagd Offenland (insbesondere Grünland) und orien- tieren sich an Waldrändern und anderen Biotopgrenzen (Ökotonen). Zudem sind Waldränder bevorzugte Brutplätze der genannten Arten. Entsprechend sind über die Landnutzung und Landschaftsausstattung zusätzliche Hinweise über Jagdgebiete und Überflugräume zu gewinnen. Diese Informationen sind eine wichtige Ergänzung zu den Beobachtungen, insbesondere da die Landnutzung meist langfristig erhalten bleibt, während bezüglich Brutplätzen bei den windkraftsensiblen Arten jährliche Ver- änderungen auftreten können.

Für die Landschaftsanalyse wurden die Landnutzungsdaten des Digitalen Land- schaftsmodells (DLM 25 ATKIS) ausgewertet. Es wurde der Wald- und Offenlandlan- danteil in den jeweiligen Eignungsflächen sowie zusätzlich der Umgebung (Betrach- tungsraum 1-km-Radius um die Fläche) ermittelt. Zudem wurde die Länge der Wald- ränder in den jeweiligen Untersuchungsgebieten ermittelt. Um aufgrund unterschied- licher Gebietsgrößen ein vergleichbares Maß zu entwickeln, wird die Waldrandlänge pro Hektar für das jeweilige Untersuchungsgebiet angegeben.

Die Ergebnisse werden in den Steckbriefen zusammengefasst. Wenn ein relativ ho- her (10-20%), hoher (20-30%) oder sehr hoher (über 30%) Offenlandanteil festge- stellt wurde, ist dies im Steckbrief vermerkt worden. Auch Bereiche, in denen auf- grund der Topografie verstärktes Zuggeschehen erwartet werden kann, sind hier vermerkt. Der Landschaftsanalyse wurde keine separate Bewertung gegeben, sie floss aber in die Gesamtbewertung als zusätzliche Information ein. Damit hat sie im Vergleich zu den harten Daten der Beobachtungen aus 2013 einen ergänzenden Stellenwert. Im Stadtgebiet von Freiburg führte die Landschaftsanalyse nur an der Rappeneckermatte zu einer Veränderung der Bewertung (Höherwertung der Fläche, vgl. Steckbrief).

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4.2.14 Nicht windkraftsensible Vogelarten

Die im Kapitel 4.2.1 genannten Wirkungen können prinzipiell auch bei als nicht wind- kraftsensibel eingestuften Vogelarten auftreten. Generell wird bei diesen Arten aller- dings die Beeinträchtigung insbesondere durch Meidung und Kollision als deutlich geringer eingeschätzt. Viele dieser Wirkungen sind zudem im Raumumfang durch Vermeidungsmaßnahmen und Alternativenprüfungen im Rahmen der Genehmi- gungsplanung modifizierbar und meist, z.B. durch alternative Wegeführung oder ge- ringe Verschiebung der Anlagenstandorte, vermeidbar.

Bei den nicht windkraftsensiblen Arten ist eine allgemeine Abschätzung in Bezug auf typische nicht windkraftspezifische Wirkungen möglich.

Bezüglich der nicht windkraftsensiblen Vogelarten wurden keine gesonderten Erhe- bungen, sondern eine fachgutachterliche Einschätzung durchgeführt.

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4.3 Ergebnisse 4.3.1 Brutplätze windkraftsensibler Arten

Es wurden Bruten der windkraftsensiblen Vogelarten Alpensegler (zahlreiche Brut- paare / Reviere (BP) im Stadtgebiet), Baumfalke (1 BP), Graureiher (7 BP), Rotmilan (1 BP) Schwarzmilan (2 BP), Uhu (1 BP), Wanderfalke (2 BP), Weißstorch (3 BP) und Wespenbussard (1 BP) festgestellt. Zusätzlich gab es an zwei weiteren Stellen starke Hinweise auf Reviere des Wespenbussards. Am Tuniberg konnten auch Brut- plätze des Bienenfressers lokalisiert werden, der zwar nicht als windkraftsensibel gelistet ist, aber aufgrund seines Verhaltens als sehr flugaktiver Jäger möglicher- weise reagiert.

Viele der festgestellten Reviere befinden sich außerhalb des 1-km-Radius (bzw. 3- km-Radius beim Alpensegler) um eine Eignungsfläche. Auf eine kartografische Dar- stellung wird aus Gründen des Schutzes der Brutreviere vor ungenehmigten mensch- lichen Eingriffen verzichtet. Die geringste Entfernung der Brutplätze von den jeweili- gen Eignungsflächen ist in den Steckbriefen angegeben.

4.3.2 Überflüge windkraftsensibler Arten

Bei allen durch das Büro ABL durchgeführten Untersuchungen zu Flächennutzungs- plänen im Südschwarzwald (vgl. Kap. 4.1.2) wurden insgesamt 1654 Überflüge windkraftsensibler Arten registriert. Davon wurden 581 Überflüge bei den Untersu- chungen für die Stadt Freiburg erfasst. Über den Eignungsflächen selbst wurden 210 Flüge registriert. Eine Darstellung der Überflüge im 200-m-Raster kann der Karte „Überflugsummen windkraftsensibler Vogelarten“ (im Anhang) entnommen werden. Die höchsten Überflugsummen wurden in einer Entfernung von weniger als 1 km um Brutplätze windkraftempfindlicher Arten festgestellt. Die gewonnenen Überflugdaten bestätigen daher überwiegend die durch die ermittelten Brutplätze bereits vermuteten Ausschlussflächen. Die registrierten Überflüge an anderen Standorten ließen keine Anhaltspunkte dafür erkennen, dass dort infolge einer regelmäßigen Nutzung ein Verbotstatbestand zu erwarten ist.

In den Steckbriefen werden die Überflüge pro Eignungsfläche gesondert angegeben, die Bewertungsmethoden sind in Kap. 4.2.6 beschrieben.

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4.3.3 Rast

Die Rastvogeluntersuchungen ergaben keine Hinweise auf bedeutende Rastgebiete im 2-km-Umkreis von Eignungsflächen im Schwarzwald. Ein Rotmilanschlafplatz im Dreisamtal war 4 km von der nächsten Eignungsfläche entfernt.

In der Nähe des Tunibergs wurden Schlafplätze von Staren (Abb. 7) und Saatkrähen festgestellt, die auch Überflüge über den Tuniberg durchführten. Insgesamt liegt am Tuniberg ein regional bedeutender Rastplatz für Vögel vor.

Abb. 7: Stare im Nebel im Dezember 2012 am Schlafplatz bei Mengen, nahe Tu- niberg. Foto: F. Hohlfeld.

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4.3.4 Vogelzug

4.3.4.1 Herbstzug 2012

Insgesamt wurden an den fünf Terminen an vier Standorten 22.919 ziehende Indivi- duen von 69 Vogelarten registriert.

Tab. 7 stellt eine vergleichende Übersicht aller vier im Verfahren untersuchten Standorte dar. Die beiden Arten mit den meisten ziehenden Individuen waren Buch- fink und Ringeltaube, die gemeinsam über die Hälfte des Zugaufkommens ausmach- ten. 22 weitere Arten wurden mit insgesamt über 100 ziehenden Individuen festge- stellt.

Wenn ein hoher Anteil (mehr als 50% der im Rahmen der Untersuchungen registrier- ten Individuen) einer Art an einem einzelnen Standort festgestellt wurden, ist dies in Tab. 7 bei regelmäßigen Durchzüglern (Arten mit mindestens 30 beobachteten Indi- viduen) hervorgehoben. An jedem der vier untersuchten Standorte traten einzelne Arten überproportional häufig auf. Am Ochsenberg waren es Kormoran und Fichten- kreuzschnabel, bei Langackern Ringeltaube, Kernbeißer, Eichelhäher, Hohltaube und Wintergoldhähnchen, an der Halde Erlenzeisig, Wiesenpieper, Stieglitz, Feldler- che, Hänfling, Wacholderdrossel und Schafstelze. Am Tuniberg war die Zusammen- setzung der Arten insgesamt deutlich anders, hier wurden besonders häufig Stare, Saatkrähen, Kohlmeisen, Singdrosseln, Bergfinken, Tannenmeisen, Baumpieper und Grünfinken registriert.

Bei Betrachtung der Individuensummen über die fünf Termine wurden die höchsten Zahlen am Tuniberg festgestellt; ähnliche Zahlen traten auch am Standort Halde auf. Bei Langackern war die Summe deutlich geringer (17% geringer als am Tuniberg), am Ochsenberg wurden die geringsten Individuenzahlen festgestellt (39% weniger Individuen als am Tuniberg). Bei der Artenzahl wurde auf der Halde mit 50 der höchste Wert erzielt, gefolgt von Langackern (46), Ochsenberg (40) und mit der ge- ringsten Artenzahl dem Tuniberg (38).

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Tab. 7: Ergebnissummen der Zugplanbeobachtungen vom Herbst 2012. Ange- geben ist der Status nach der Roten Liste Baden-Württembergs (RL BW; LUBW 2007), Anhang-Arten der Vogelschutzrichtlinie sowie der Schutzstatus nach dem BNatSchG (b: besonders geschützt; s: streng geschützt). Sind Zahlen bei den ein- zelnen Arten fett gedruckt, so wurde am jeweiligen Standort über die Hälfte der Indi- viduen dieser Arten nachgewiesen.

Art RL VSR BNatSchG Ochsen- Lang- Halde Tuniberg Summe BW berg ackern Buchfink b 1892 1949 2863 2271 8975 Ringeltaube b 570 1746 710 212 3238 Star V b 21 134 25 1512 1692 Mehlschwalbe 3 b 229 328 155 205 917 Saatkrähen b 800 800 Erlenzeisig b 114 140 340 43 637 Kernbeißer b 56 329 102 144 631 Kohlmeise b 93 41 104 261 499 Wiesenpieper b 41 28 336 35 440 Heckenbraunelle b 41 76 118 74 309 Kormoran b 167 3 135 1 306 Singdrossel b 12 59 49 179 299 Stieglitz b 11 82 183 18 294 Blaumeise b 65 86 62 66 279 Bergfink b 41 33 50 146 270 Tannenmeise b 31 20 72 136 259 Baumpieper 3 b 9 13 38 198 258 Rauchschwalbe 3 b 17 82 52 104 255 Feldlerche b 31 162 34 227 Bachstelze b 28 46 100 43 217 Fichtenkreuzschnabel b 113 14 71 198 Misteldrossel b 49 20 52 48 169 Hänfling V b 28 33 65 126 Gimpel b 53 30 18 15 116 Eichelhäher b 7 47 27 81 Wacholderdrossel V b 4 33 24 61 Schafstelze b 2 45 47 Grünfink b 5 10 31 46 Hohltaube V b 28 2 30 Wintergoldhähnchen b 14 16 30 Girlitz V b 4 6 15 25 Rotdrossel b 10 13 23 Hausrotschwanz b 1 11 8 1 21 Mäusebussard s 2 6 11 19 Amsel b 4 6 5 15 Bergpieper 1 b 5 10 15 Heidelerche 1 X s 1 10 3 1 15

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Art RL VSR BNatSchG Ochsen- Lang- Halde Tuniberg Summe BW berg ackern Sperber s 1 3 7 2 13 Rabenkrähe b 12 12 Bergstelze b 5 4 2 11 Schafstelze b 1 8 9 Zilpzalp b 7 2 9 Uferschwalbe V b 4 4 8 Rotmilan X b 1 3 2 6 Bienenfresser V b 5 5 Habicht s 3 2 5 Turmfalke V b 2 2 4 Ringdrossel V b 3 3 Rohrammer V b 1 2 3 Rohrweihe 3 X s 1 2 3 Fitis V b 2 2 Goldammer V b 1 1 2 Wespenbussard 3 X s 1 1 2 Baumfalke 3 s 1 1 Braunkehlchen 1 b 1 1 Felsenschwalbe b 1 1 Graureiher b 1 1 Grauschnäpper V b 1 1 Merlin b 1 1 Rotkehlpieper b 1 1 Schwarzspecht X s 1 1 Silberreiher b 1 1 Sommergoldhähnchen b 1 1 Steinschmätzer 1 b 1 1 Sumpfmeise b 1 1 Tannenhäher b 1 1 Trauerschnäpper V b 1 1 Wiedehopf 2 s 1 1 Zitronenzeisig 1 s 1 1 Drossel-Art 37 7 20 64 Finken-Art (groß) 332 354 686 unbestimmt 80 89 169 Meisen-Art 20 20 Pieper-Art 5 5 18 28 Individuenzahl 4134 5592 6449 6744 22919 Artenzahl 40 46 50 38 69

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4.3.4.2 Frühjahrszug 2013

Insgesamt wurden an den vier Terminen und fünf untersuchten Standorten 3368 zie- hende Vögel von mindestens 47 Arten registriert. Die Anzahl der Individuen war da- mit deutlich niedriger als im Herbst, was sowohl wegen des stärker komprimierten Zuggeschehens im Herbst (GATTER 2000) als auch wegen der teils ungünstigen Wit- terung im Frühjahr zu erwarten war (zu Unterschieden bzgl. der Anzahl an Begehun- gen vgl. Kap. 4.2.12).

Tab. 8 stellt eine vergleichende Übersicht aller fünf im Verfahren untersuchten Standorte dar. Wie im Herbst waren Buchfink und Ringeltaube die häufigsten Durch- zügler und machten etwa drei Viertel des Zuggeschehens aus.

Tab. 8: Ergebnissummen der Zugplanbeobachtungen vom Frühjahr 2013. An- gegeben ist der Status nach der Roten Liste Baden-Württembergs (RL BW; LUBW 2007), Anhang-Arten der Vogelschutzrichtlinie (VSR) sowie der Schutzstatus nach dem BNatSchG (b: besonders geschützt; s: streng geschützt). Sind Zahlen bei den einzelnen Arten fett gedruckt, so wurde am jeweiligen Standort über die Hälfte der Individuen dieser Arten erfasst.

Art RL VSR BNat Ochsen- Halde Lang- Rosskopf Tuniberg Summe BW SchG berg ackern Buchfink b 257 189 328 325 383 1482 Ringeltaube b 522 414 26 32 51 1045 Rotdrossel b 2 0 23 0 80 105 Erlenzeisig b 45 0 6 0 10 61 Singdrossel b 3 0 51 1 2 57 Wacholderdrossel b 7 3 43 0 3 56 Hänfling b 1 2 0 1 38 42 Mäusebussard s 0 1 13 1 25 40 Kohlmeise b 11 25 1 1 0 38 Star V b 0 0 29 0 4 33 Bergfink b 15 10 2 0 2 29 Saatkrähe b 0 0 0 0 26 26 Rabenkrähe b 0 0 0 0 25 25 Tannenmeise b 0 19 0 2 0 21 Misteldrossel b 2 2 16 0 0 20 Feldlerche b 0 15 1 1 2 19 Mauersegler b 0 0 0 0 19 19 Kormoran b 0 1 0 0 17 18 Bachstelze b 0 2 2 0 13 17 Baumpieper b 1 2 9 5 0 17 Turmfalke b 0 0 1 1 14 16 Wiesenpieper b 7 2 3 0 3 15 Girlitz b 0 1 0 0 10 11

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Art RL VSR BNat Ochsen- Halde Lang- Rosskopf Tuniberg Summe BW SchG berg ackern Rotmilan x s 1 0 6 0 2 9 Schwarzmilan x s 0 0 1 0 7 8 Blaumeise b 5 0 0 1 0 6 Kernbeißer b 1 4 0 1 0 6 Rauchschwalbe b 0 1 0 0 5 6 Stieglitz b 3 0 3 0 0 6 Eichelhäher b 0 0 3 1 0 4 Gimpel b 0 0 3 1 0 4 Zilpzalp b 0 0 0 0 4 4 Heidelerche x s 0 3 0 0 0 3 Sperber s 0 0 2 1 0 3 Heckenbraunelle b 1 0 0 0 1 2 Ringdrossel b 0 2 0 0 0 2 Schafstelze b 0 2 0 0 0 2 Sumpfmeise b 0 0 0 2 0 2 Amsel b 0 0 0 1 0 1 Bergpieper b 0 0 0 0 1 1 Bergstelze b 1 0 0 0 0 1 Fischadler x s 0 0 0 0 1 1 Fitis b 0 0 0 0 1 1 Goldregenpfeifer s 1 0 0 0 0 1 Graureiher b 0 1 0 0 0 1 Grünfink b 0 0 0 0 1 1 Hohltaube b 0 1 0 0 0 1 Kleiber b 0 0 0 1 0 1 Rohrweihe x s 0 0 0 1 0 1 Sommergoldhähnchen b 0 0 0 0 1 1 Finken-Art (groß) 0 8 10 0 0 18 Pieper-Art 0 0 0 0 17 17 Drossel-Art 0 0 0 0 42 42 Summe Individuen 886 710 582 380 810 3368 Summe Arten 19 23 23 19 31 53

Bei Betrachtung der Individuensummen über die fünf Termine wurden die höchsten Zahlen am Ochsenberg und Tuniberg festgestellt, ähnliche Zahlen traten auch am Standort Halde auf. Bei Langackern war die Summe deutlich geringer, am Rosskopf wurden im Vergleich zu den anderen Standorten insgesamt nur etwa halb so viele Individuen festgestellt. Bei der Artenzahl wurde am Tuniberg mit 29 der höchste Wert erzielt, gefolgt von Langackern und Halde (22) sowie Ochsenberg und Rosskopf (19).

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4.3.4.3 Ergänzende Erkenntnisse zum Vogelzug

Topografie und Zuggeschehen

Nicht nur die Individuensummen beim Vogelzug sind relevant, sondern auch Be- obachtungen zum Verhalten ziehender Vögel. Insgesamt wurde bei den Herbstbe- obachtungen festgestellt, dass insbesondere bei Westwinden die Kammlagen ge- mieden wurden und die Vögel möglichst im östlich gelegenen Windschatten der Kämme zogen. Dies war besonders am Standort Ochsenberg gut zu beobachten, wo sich ein starker Abfall ins östlich gelegene Kappler Tal, das in südwestliche Richtung verläuft, befindet. Bei stärkeren Winden wurde ein erheblicher Anteil des Kleinvogel- zuges in diesem Tal registriert. Die Anwesenheit von bis zu drei Sperbern deutete darauf hin, dass das Kappler Tal auch bei Prädatoren als lohnende Nahrungsquelle bekannt ist. Dies sind deutliche Hinweise, dass am Talschluss solcher in Zugrichtung verlaufenden Täler eine Konzentration des Vogelzugs vorliegt. Diese Erkenntnis ist von anderen Gebieten mit deutlich höherer Erfassungsintensität bekannt (GATTER 2000).

Insbesondere beim Frühjahrszug wurde die topografisch besondere Lage des Tu- nibergs für Großvögel und Thermikflieger sichtbar. Von den 84 beobachteten Zugbe- obachtungen von Greifvögeln entfielen mit 49 über die Hälfte auf den Tuniberg. Da- bei wurde häufig festgestellt, dass der thermisch begünstigte Südhang des Tunibergs von vielen Individuen dazu genutzt wurde, an Höhe zu gewinnen. Die Vögel hielten sich entsprechend länger kreisend am Südrand des Tunibergs auf. Ergänzende ei- gene Beobachtungen im Rahmen der Fixpunktbeobachtungen sowie recherchierte Daten (S. Mattausch, pers. Mitteilung) belegen dasselbe Verhalten auch für durch- ziehende Weiß- und Schwarzstörche.

Bei den Fixpunktbeobachtungen wurde zudem festgestellt, dass die im Flug jagen- den Schwalben häufig lange Aufenthaltszeiten am Südrand des Tunibergs zeigten. Dabei erreichten die Schwärme Größenordnungen von über 100 Tieren. Die kreisen- den Vögel waren je nach Wetterlage in den Morgen-, aber auch in den Abendstun- den zu sehen und stiegen in der Thermik langsam auf.

Meideverhalten

Für eine detaillierte Auswertung zur Wirkungsweise von WEA auf das Zuggeschehen sind deutlich aufwendigere Untersuchungen notwendig. Am Standort Rosskopf be- stehen bereits WEA, daher sei an dieser Stelle angemerkt, dass der Vogelzug sich im Frühjahr bei bewegten Rotoren meist deutlich östlich des Rosskopfturms beweg- te. Einzelne Gruppen von ankommenden Buchfinken zeigten eine klare Richtungs- änderung vor den Anlagen. Insbesondere bei Kleinvögeln wurde Meideverhalten vor WEA bei systematischen Untersuchungen nachgewiesen (TRAXLER 2004).

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4.3.4.4 Resümee Vogelzug

Die LUBW geht davon aus, dass in Baden-Württemberg grundsätzlich von einem Breitfrontzug ausgegangen werden kann. Eine signifikante Erhöhung des Tötungs- oder Verletzungsrisikos kann bestehen, wenn der Vogelzug durch Topografie und die Landschaftsausstattung kanalisiert wird.

Für die Beobachtungspunkte Langackern (betrifft Eignungsfläche Lorettoberg / Illen- berg Süd), Ochsenberg (betrifft Eignungsfläche Schauinsland – Pflugfelsen sowie beschränkt weitere Eignungsflächen in der Umgebung) und Rosskopf (betrifft Ross- kopf – Kleiner Rosskopf bis Rosskopfturm sowie beschränkt weitere Eignungsflächen in der Umgebung) liegen keine Zugkonzentrationskorridore vor, die auf ein erhöhtes Kollisionsrisiko hinweisen.

Die Zahlen ziehender Vögel waren an den Standorten Halde (außerhalb der über- prüften Eignungsflächen) und Tuniberg am höchsten. Ob es sich dabei um „Zugkon- zentrationskorridore von Vögeln […], bei denen Windenergieanlagen zu einer signifi- kanten Erhöhung des Tötungs- oder Verletzungsrisikos oder zu einer erheblichen Scheuchwirkung führen können“ (Windenergieerlass Baden-Württemberg) handelt, kann auf Grundlage der erhobenen Daten nicht beantwortet werden. Eine massive Konzentration konnte nicht festgestellt werden. Insbesondere am Tuniberg-Südhang ist jedoch aufgrund des beobachteten Verhaltens und der Bedeutung für Thermik nutzende Großvögel ein signifikant erhöhtes Tötungsrisiko nicht auszuschließen.

Die Beobachtungen weisen zudem darauf hin, dass in den Schlusslagen von in Zug- richtung verlaufenden Tälern aufgrund der Topografie mit Konzentrationen des Kleinvogelzuges zu rechnen ist. Ohne dass konkrete Daten vorliegen, ist dies beim Kappler Tal zu vermuten, welches am Horber Felsen endet.

Um Verstöße gegen das Tötungsverbot auszuschließen, wären aus Sicht der Gut- achter am Tuniberg und im Kappler Tal im Rahmen einer Genehmigungsprüfung Vo- gelzugerhebungen an den beplanten Flächen inkl. mehrerer Vergleichsstandorte notwendig. Das weitere Vorgehen ist allerdings im Einzelfall mit den Genehmigungs- behörden zu klären.

4.3.5 Nicht windkraftsensible Vogelarten

Eine gutachterliche Vorprüfung ergab für die betroffenen Eignungsflächen keine Hinweise, dass eine Realisierung von WEA aufgrund des Vorkommens oder nach außen überlappender Lebensstätten von nicht windkraftsensiblen Arten zwingend erhebliche Beeinträchtigungen für die einzelne Arten bedeutet. Dies gilt allerdings nur vorbehaltlich einer genaueren Prüfung im Genehmigungsverfahren.

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4.3.6 Übersicht der Ergebnisse für alle Eignungsflächen

Bei zwei Flächen liegt eine geringe Konfliktintensität vor:

13; 14 - Kappler Wald Nord und 22; 23; 25.4 - Hornbühl.

Auf elf Flächen wurde eine mittlere Konfliktintensität festgestellt:

01 - Gießhübel, 02 - Schauinslandstraße I, 04 - Weißenfelsen, 05 - Holzschlägermat- te, 08; 09; 10 - Kommenturwald, 11 - Rappeneckwald, 12; 15 - Untergsand, 16 - Mol- zenwald, 20.2 - Kybfelsen, 20.4 - Taubenkopf und 25.3 - Rosskopfturm.

Bei den vier Flächen 18; 19 - Lorettoberg/Illenberg, 21.1 - Tuniberg Nord, 24; 25.1; 25.2 - Fuchsköpfle/Sommerbuck/St. Otilienstein und 26 - Wildtalwald wird aufgrund hoher Konfliktintensität aus artenschutzrechtlichen Gründen von einer Ausweisung als Konzentrationszone abgeraten. Hier ist im Rahmen von Genehmigungsverfahren mit deutlich höherem Aufwand und mit Verlusten zumindest von Teilflächen zu rech- nen.

Auf sechs Flächen wurden artenschutzrechtliche Verbotstatbestände und damit eine sehr hohe Konfliktintensität bei den Untersuchungen festgestellt. Dies sind die Flä- chen 03 - Schauinslandstraße II, 07 - Pflugfelsen, 17 - Laubisköpfle, 20.1 - Brom- bergkopf/Bleichentobelkopf/Rehagelkopf, 20.3 - Eichkopf/Horber Felsen/Brangenkopf sowie 21.2 - Tuniberg Süd.

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4.3.7 Steckbriefe der Eignungsflächen aus avifaunistischer Sicht

Die Ergebnisse sind in Form kompakter Steckbriefe zusammengestellt. Diese enthal- ten eine Zusammenfassung aller relevanten Teilergebnisse der Eignungsfläche. In- halt und Aufbau der Steckbriefe werden im Folgenden erläutert:

Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km): Es werden die geringsten Entfernungen von festgestellten Brutrevieren windkraftsensibler Arten in einem 3-km-Umfeld der Eignungsflächen angegeben. Dabei ist zu beachten, dass die Untersuchungen sich gemäß der LUBW-Hinweise auf einen Umkreis von 1 km um die Eignungsflächen konzentriert haben und möglicherweise zusätzliche Reviere in Distanzen von über 1 km vorliegen. Beim Alpensegler werden auch Reviere bis 4 km angegeben.

Bewertung Parameter Brutplätze: Die Bewertung erfolgt gemäß der in Kap. 4.2.8 (S. 26) dargestellten Methoden.

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Eig- nungsfläche: In den Steckbriefen wird zunächst zur Information die Anzahl der Über- flüge über die gesamte Eignungsfläche für jede windkraftsensible Art separat sowie gesamt (alle windkraftsensiblen Arten) angegeben. Dies erfolgt in Klassen; es be- deuten: I=1, II=2-4; III=5-10; IV=11-20; V>20 Überflüge über die jeweilige Eignungs- fläche. Beim Alpensegler, der oft in Jagdgemeinschaften fliegt, wird zudem die Indi- viduenzahl angegeben.

Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten Überflug- dichten: Für die Bewertung des Parameters Überflüge ist nicht die Anzahl registrier- ter Überflüge selbst ausschlaggebend, sondern die flächenbezogene Überflugdichte. Die Überflugdichten ergeben sich aus den nach Kap. 4.2.9 (S. 28) berechneten Überflugfrequenzen pro 200x200-m-Rasterfeld. Zur besseren Übersichtlichkeit wer- den nicht die Überflugdichten selbst, sondern die daraus resultierenden Bewertungen gemäß Tab. 6, S.30, angegeben.

Auerhuhnflächen: Alle Eignungsflächen liegen innerhalb der Kategorie 4, da Flächen der Kategorie 1 generell mit sehr hohen Konflikten behaftet sind und daher bereits im Vorfeld aus der Eignungskulisse entfernt wurden (vergl. Kap. 4.2.10, S. 31).

Rast und Vogelzug: Es werden die Ergebnisse der gutachterlichen Einschätzung so- wie der ergänzenden Geländeerhebungen angegeben (vergl. Kap. 4.2.11, S. 32, und Kap. 4.2.12, S. 32).

Landschaftsanalyse: Die Hauptergebnisse der Landschaftsanalyse (vergl. Kap. 4.2.13, S. 33) werden, wo relevant, in kurzer Form genannt.

Gesamtbewertung für die Avifauna: Abschließend erfolgt eine Gesamtbewertung für die Avifauna mit Begründungen. Die für die Gesamtbewertung ausschlaggebenden

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Parameter werden hier nochmals genannt. Bei dem Parameter Brutplätze wurde die Nomenklatur aus Tab. 5, S. 28 übernommen, bei den Überflügen aus Tab. 6, S.30.

Hinweise, falls die Eignungsfläche weiter verfolgt wird: Bei Eignungsflächen der Ge- samtbewertung von Stufe 1 bis 4 werden ggf. Hinweise gegeben, was in einem Ge- nehmigungsverfahren zu beachten ist.

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4.3.7.1 Schauinsland einschließlich Lorettoberg

Gebietssteckbrief Avifauna 01 ‐ Gießhübel Größe: 2,20 ha Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Rotmilan Hinweis auf ein Revier 0,7 km südwestlich Wanderfalke 1,4 km Wanderfalke 2,0 km Rotmilan Revier 2,7 km Rotmilan 3,0 km Bewertung Parameter Brutplätze 3

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV=11‐20; V>20 Eignungsfläche Rotmilan II Wanderfalke II gesamt II Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 3 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft hoher Offenlandanteil in der Umgebung

Gesamtbewertung Avifauna Hinweis auf ein sehr nahes Revier des Rotmilans und hohe Dichte Überflüge 3 (mittlere Konfliktintensität) windkraftsensibler Arten.

Hinweise, falls die Eignungsfläche weiter verfolgt wird Bei Bestätigung des Revierverdachts Rotmilan ist mit artenschutzrechtlichen Verbotstatbeständen auf Teilflächen bis zur gesamten Fläche zu rechnen.

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Gebietssteckbrief Avifauna 02 ‐ Schauinslandstraße I Größe: 0,23 ha Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Wanderfalke 1,0 km Rotmilan Hinweis auf Revier 1,9 km Bewertung Parameter Brutplätze 3

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV>10 Eignungsfläche keine Flüge verzeichnet, sehr kleine Fläche Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 1 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft ‐

Gesamtbewertung Avifauna Brutplatz Wanderfalke in 1 km Entfernung. 3 (mittlere Konfliktintensität)

Hinweise, falls die Eignungsfläche weiter verfolgt wird Aufgrund der Nähe zur VSG‐Kulisse ist von höherem Aufwand im Genehmigungsverfahren auszugehen.

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Gebietssteckbrief Avifauna 03 ‐ Schauinslandstraße II Größe: 0,03 ha Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Wanderfalke 0,9 km Rotmilan Hinweis auf Revier 2,0 km Bewertung Parameter Brutplätze 5

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV>10 Eignungsfläche keine Flüge verzeichnet, sehr kleine Fläche Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 1 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft ‐

Gesamtbewertung Avifauna Brutplatz Wanderfalke unter 1 km Entfernung führt zu einem Verstoß gegen 5 (sehr hohe Konfliktintensität) artenschutzrechtliche Verbotstatbestände.

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Gebietssteckbrief Avifauna 04; 06 ‐ Weißenfelsen Größe 04: 0,10 ha; 06: 2,72 ha Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Wanderfalke 1,5 km Wanderfalke 2,0 km Rotmilan Hinweis auf Revier 1,8 km Rotmilan Revier 1,9 km Bewertung Parameter Brutplätze 2

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV>10 Eignungsfläche Alpensegler I (3 Individuen) Rotmilan III Schwarzmilan I gesamt III Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 3 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft hoher Offenlandanteil in der Umgebung

Gesamtbewertung Avifauna Hohe Dichte der Überflüge windkraftsensibler Arten, insbesondere Rotmilan. 3 (mittlere Konfliktintensität)

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Gebietssteckbrief Avifauna 05 ‐ Holzschlägermatte Größe: 7,20 ha Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Wanderfalke 1,0 km Wanderfalke 2,1 km Rotmilan Hinweis auf Revier 1,9 km Rotmilan Revier 2,3 km Bewertung Parameter Brutplätze 3

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV>10 Eignungsfläche Schwarzmilan I Wanderfalke I gesamt II Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 1 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft relativ hoher Offenlandanteil in der Umgebung

Gesamtbewertung Avifauna Brutplatz Wanderfalke in 1 km Entfernung. 3 (mittlere Konfliktintensität)

Hinweise, falls die Eignungsfläche weiter verfolgt wird Aufgrund der Nähe zur VSG‐Kulisse höherer Aufwand im Genehmigungsverfahren bei Planungen im Ostteil der Eignungsfläche.

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Gebietssteckbrief Avifauna 07 ‐ Pflugfelsen Größe: 37,49 ha Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Wanderfalke 0,1 km Wespenbussard Revier2,2 km Rotmilan Revier 1,9 km Rotmilan Hinweis auf Revier 2,6 km Wanderfalke 3,0 km Bewertung Parameter Brutplätze 5

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV=11‐20; V>20 Eignungsfläche Alpensegler I (30 Individuen einmal länger nahrungssuchend) Gänsegeier II (1+7 Ind.), Ausnahmeerscheinung Kornweihe I Rotmilan II Schwarzmilan I Wanderfalke IV Wespenbussard III gesamt V Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 4 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft ‐

Gesamtbewertung Avifauna Brutplatz Wanderfalke unter 1 km Entfernung führt zu einem Verstoß gegen 5 (sehr hohe Konfliktintensität) artenschutzrechtliche Verbotstatbestände.

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Gebietssteckbrief Avifauna 08; 09; 10 ‐ Kommenturwald Größe 08: 0,07 ha; 09: 0,73 ha; 10: 0,02 ha Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Wanderfalke 1,2 km Wespenbussard Revier 2,3 km Rotmilan 2,5 Bewertung Parameter Brutplätze 2

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV>10 Eignungsfläche keine Flüge verzeichnet, sehr kleine Flächen Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 1 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft relativ hoher Offenlandanteil in der Umgebung

Gesamtbewertung Avifauna Brutplatz Wanderfalke in über 1 km Entfernung (entspräche Bewertungsstufe 2). 3 (mittlere Konfliktintensität) Höherbewertung, da Wanderfalkenbrut im Vogelschutzgebiet liegt und daher gutachterlich nicht von einer geringen Konfliktintensität ausgegangen werden kann.

Hinweise, falls die Eignungsfläche weiter verfolgt wird Aufgrund der Nähe zur VSG‐Kulisse höherer Aufwand im Genehmigungsverfahren.

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Gebietssteckbrief Avifauna 11 ‐ Rappeneckermatte Größe: 0,43 ha Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Rotmilan 2,2 km Wanderfalke 2,3 km Wespenbussard Revier 2,7 km Bewertung Parameter Brutplätze 1

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV>10 Eignungsfläche Rotmilan II Wespenbussard I gesamt II Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 2 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft sehr hoher Offenlandanteil in der Eignungsfläche

Gesamtbewertung Avifauna Mittlere Dichte der Überflüge windkraftsensibler Arten, Höherbewertung aufgrund 3 (mittlere Konfliktintensität) Landschaftsanalyse (sehr hoher Offenlandanteil in der Eignungsfläche, der auf eine langfristige Nutzung als Nahrungshabitat für windkraftempfindliche Arten hinweist).

Hinweise, falls die Eignungsfläche weiter verfolgt wird Aufgrund der Nähe zur VSG‐Kulisse höherer Aufwand im Genehmigungsverfahren.

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Gebietssteckbrief Avifauna 12; 15 ‐ Untergsand Größe 12: 0,03 ha; 15: 5,39 ha Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Rotmilan 1,4 km Wanderfalke 2,9 km Graureiher 2,9 km Wespenbussard Revier 2,9 km Bewertung Parameter Brutplätze 3

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV>10 Eignungsfläche Rotmilan I gesamt I Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 1 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft relativ hoher Offenlandanteil in der Umgebung

Gesamtbewertung Avifauna Brutplätze windkraftsensibler Arten in der Umgebung bis 3 km um die 3 (mittlere Konfliktintensität) Eignungsfläche, insbesondere Rotmilan unter 1,5 km entfernt.

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Gebietssteckbrief Avifauna 13; 14 ‐ Kappler Wald Nord Größe 13: 0,04 ha; 14: 2,39 ha Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Rotmilan 1,4 km Wespenbussard Revier 2,0 km Wanderfalke 2,9 km Bewertung Parameter Brutplätze 3

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV>10 Eignungsfläche keine Flüge verzeichnet, kleine Fläche Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 1 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft relativ hoher Offenlandanteil in der Umgebung

Gesamtbewertung Avifauna Zwar mittlere Konfliktintensität bzgl. Brutplätzen in der Umgebung bis 3 km um die 2 (geringe Konfliktintensität) Eignungsfläche, insbesondere Brutplatz Rotmilan unter 1,5 km entfernt, aber Geringerbewertung aufgrund geringer Überflugdichten windkraftsensibler Arten.

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Gebietssteckbrief Avifauna 16 ‐ Molzenwald Größe: 1,45 ha Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Rotmilan 1,4 km Graureiher 2,5 km Wespenbussard Revier 2,9 km Bewertung Parameter Brutplätze 3

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV>10 Eignungsfläche Rotmilan II Wanderfalke I gesamt II Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 2 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft relativ hoher Offenlandanteil in der Umgebung

Gesamtbewertung Avifauna Brutplätze windkraftsensibler Arten in der Umgebung bis 3 km um die 3 (mittlere Konfliktintensität) Eignungsfläche, insbesondere Rotmilan unter 1,5 km entfernt.

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Gebietssteckbrief Avifauna 17 ‐ Laubisköpfle Größe: 1,92 ha Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Rotmilan 0,9 km Graureiher 2,1 km Wespenbussard Revier 2,9 km Bewertung Parameter Brutplätze 5

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV>10 Eignungsfläche Rotmilan II Schwarzmilan I Wanderfalke I gesamt II Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 2 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft hoher Offenlandanteil in der Umgebung

Gesamtbewertung Avifauna Brutplatz Rotmilan unter 1 km Entfernung führt zu einem Verstoß gegen 5 (sehr hohe Konfliktintensität) artenschutzrechtliche Verbotstatbestände.

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Gebietssteckbrief Avifauna 18; 19 ‐ Lorettoberg/Illenberg Größe 18: 1,15 ha; 19: 7,35 ha Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Wespenbussard starker Hinweis Revier innerhalb Eignungsfläche Graureiher (Kolonie, ca. 5 Horste) 1,6 km Baumfalke 1,6 km Wespenbussard Revier 1,9 km Rotmilan Revier 2,6 km Bewertung Parameter Brutplätze 4

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV>10 Eignungsfläche Rotmilan III Schwarzmilan I Wespenbussard II gesamt III Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 3 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft relativ hoher Offenlandanteil in der Umgebung

Gesamtbewertung Avifauna Brutplätze windkraftsensibler Arten in der Umgebung bis 3 km um die 4 (hohe Konfliktintensität) Eignungsfläche, insbesondere starker Hinweis auf ein Revier des Wespenbussards innerhalb.

Hinweise, falls die Eignungsfläche weiter verfolgt wird Zusätzliche, insbesondere späte Begänge für Wespenbussard inkl. Horstsuche, bei Bestätigung des Revierverdachts ist mit erheblichen Einschränkungen bzgl. Nutzung zu rechnen.

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Gebietssteckbrief Avifauna 20.1 ‐ Brombergkopf / Bleichentobelkopf / Rehhagkopf Größe: 79,62 ha Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Baumfalke 0,3 km Alpensegler 1,5 km Graureiher (Kolonie, ca. 5 Horste) 1,0 km Graureiher (Kolonie, ca. 3 Horste) 2,0 km Weißstorch 2,0 km Graureiher 2,8 km Wespenbussard Revier 1,7 km Wespenbussard starker Hinweis Revier 1,9 km Bewertung Parameter Brutplätze 5

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV=11‐20; V>20 Eignungsfläche Alpensegler 7 Beobachtungen, 40 Individuen Baumfalke III Rotmilan III Schwarzmilan II Wanderfalke I Weißstorch 2 Beobachtungen, 7 Individuen Wespenbussard III gesamt V Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 4 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft ‐

Gesamtbewertung Avifauna Brutplatz Baumfalke unter 1 km Entfernung sowie Alpensegler unter 3 km Entfernung 5 (sehr hohe Konfliktintensität) führen zu einem Verstoß gegen artenschutzrechtliche Verbotstatbestände.

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Gebietssteckbrief Avifauna 20.2 ‐ Kybfelsen Größe: 55,15 ha Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Wespenbussard Revier 1,0 km Wespenbussard starker Hinweis Revier 1,9 km Graureiher (Kolonie, ca. 3 Horste) 2,2 km Weißstorch 2,2 km Graureiher 2,3 km Alpensegler 3,1 km Bewertung Parameter Brutplätze 3

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV>10 Eignungsfläche Baumfalke I Rotmilan III Schwarzmilan II Wanderfalke I Wespenbussard II gesamt IV Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 3 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft ‐

Gesamtbewertung Avifauna Brutplätze windkraftsensibler Arten in der Umgebung bis 3 km um die 3 (mittlere Konfliktintensität) Eignungsfläche, in erster Linie Wespenbussard unmittelbar außerhalb des 1‐km‐ Radius, sowie hohe Überflugdichten windkraftsensibler Arten.

Hinweise, falls die Eignungsfläche weiter verfolgt wird Bewertung ist noch mittlere Konfliktintensität, hat aber Tendenz zu hoher Konfliktintensität. Alpensegler: zusätzliche (späte) Begänge von naheliegenden Fixpunkten notwendig. Im Süden der Fläche: zusätzliche, insbesondere späte Begänge für Wespenbussard inkl. Horstsuche erforderlich, bei Bestätigung des Revierverdachts ist mit Flächenverlust zu rechnen.

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Gebietssteckbrief Avifauna 20.3 ‐ Eichkopf / Horber Felsen / Brangenkopf Größe: 114,64 ha Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Wespenbussard Revier innerhalb Eignungsfläche Wespenbussard starker Hinweis Revier 1,3 km Rotmilan 1,6 km Wanderfalke 2,0 km Baumfalke 2,5 km Graureiher (Kolonie, ca. 3 Horste) 3,0 km Graureiher 3,0 km Alpensegler 3,9 km Bewertung Parameter Brutplätze 5

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV=11‐20; V>20 Eignungsfläche Alpensegler 2 Beobachtungen, 51 Individuen Baumfalke II Rotmilan III Schwarzmilan III Wanderfalke II Wespenbussard IV gesamt V Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 4 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) Verdacht auf Verdichtung Herbstzug

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft ‐

Gesamtbewertung Avifauna Brutrevier Wespenbussard unter 1 km Entfernung führt zu einem Verstoß gegen 5 (sehr hohe Konfliktintensität) artenschutzrechtliche Verbotstatbestände.

Hinweise, falls die Eignungsfläche weiter verfolgt wird Zusätzliche, insbesondere späte Begänge für Wespenbussard inkl. Horstsuche erforderlich, zusätzliche späte Begänge für Alpensegler. Im Herbst Erfassungen des Vogelzugs erforderlich.

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Gebietssteckbrief Avifauna 20.4 ‐ Taubenkopf Größe: 32,30 ha Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Wespenbussard Revier 1,0 km Wanderfalke 1,1 km Rotmilan 2,2 km Wespenbussard starker Hinweis Revier 2,5 km Rotmilan Revier 2,8 km Bewertung Parameter Brutplätze 3

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV=11‐20; V>20 Eignungsfläche Alpensegler 2 Beobachtungen, 53 Individuen Rotmilan III Wanderfalke II Wespenbussard II gesamt IV Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 3 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft ‐

Gesamtbewertung Avifauna Brutplätze windkraftsensibler Arten, insbesondere Wespenbussard und 3 (mittlere Konfliktintensität) Wanderfalke, unmittelbar außerhalb des 1‐km‐Radius um Eignungsfläche, sowie hohe Dichte der Überflüge windkraftsensibler Arten.

Hinweise, falls die Eignungsfläche weiter verfolgt wird Zusätzliche späte Begänge Alpensegler erforderlich. Aufgrund Nähe zur VSG‐Kulisse höherer Aufwand im Genehmigungsverfahren.

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4.3.7.2 Rosskopf

Gebietssteckbrief Avifauna 22; 23; 25.4 ‐ Hornbühl Größe 22: 0,90 ha; 23: 0,31 ha; 25.4: 36,68 ha Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Wespenbussard starker Hinweis Revier 1,4 km Schwarzmilan 2,3 km Graureiher (Kolonie, 3 Horste) 2,4 km Weißstorch 2,4 km Schwarzmilan 2,5 km Alpensegler 3,5 km Bewertung Parameter Brutplätze 2

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV=11‐20; V>20 Eignungsfläche Rotmilan I Schwarzmilan I Wespenbussard II gesamt II Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 1

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft ‐

Gesamtbewertung Avifauna Brutplätze mehrerer windkraftsensibler Arten in der Umgebung bis 3 km um die 2 (geringe Konfliktintensität) Eignungsfläche, diese liegen alle deutlich außerhalb des 1‐km‐Puffers um die Eignungsfläche.

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Gebietssteckbrief Avifauna 24; 25.1; 25.2 ‐ Fuchsköpfle, Sommerbuck, St. Ottilienstein Größe 24: 3,33 ha; 25.1: 6,22 ha; 25.2: 20,68 ha

Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Schwarzmilan 2,1 km Graureiher (Kolonie, 3 Horste) 1,9 km Weißstorch 1,9 km Alpensegler 2,0 km Bewertung Parameter Brutplätze 4

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV=11‐20; V>20 Eignungsfläche Alpensegler II Schwarzmilan II Wespenbussard II gesamt III Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 2 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft ‐

Gesamtbewertung Avifauna Brutplätze der windkraftsensiblen Art Alpensegler (Mindestabstand von 3 km ist 4 (hohe Konfliktintensität) unterschritten) in der Umgebung bis 3 km um die Eignungsfläche aber geringe Anzahl beobachteter Überflüge des Alpenseglers.

Hinweise, falls die Eignungsfläche weiter verfolgt wird Zusätzliche späte Begänge Alpensegler erforderlich, ggf. auch telemetrische Studien. Der nach LUBW‐Hinweisen vorgegebene Mindestabstand zu den Brutstätten der Art (3 km) wird auf der Fläche unterschritten.

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Gebietssteckbrief Avifauna 25.3 ‐ Kleiner Rosskopf bis Rosskopfturm Größe: 53,27 ha Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Graureiher (Kolonie, 3 Horste) 1,2 km Weißstorch 1,2 km Schwarzmilan 2,5 km Alpensegler 3,0 km Bewertung Parameter Brutplätze 3

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV=11‐20; V>20 Eignungsfläche Alpensegler II Schwarzmilan I Wespenbussard II gesamt III Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 2 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft relativ hoher Offenlandanteil in der Umgebung

Gesamtbewertung Avifauna Brutplätze windkraftsensibler Arten in der Umgebung bis 3 km um die 3 (mittlere Konfliktintensität) Eignungsfläche, insbesondere des Alpenseglers unmittelbar anschließend an den für die Art relevanten 3‐km‐Radius.

Hinweise, falls die Eignungsfläche weiter verfolgt wird Zusätzliche späte Begänge Alpensegler erforderlich.

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Gebietssteckbrief Avifauna 26 ‐ Wildtalwald Größe: 18,03 ha Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Schwarzmilan 1,1 km Alpensegler 2,3 km Bewertung Parameter Brutplätze 4

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV=11‐20; V>20 Eignungsfläche Alpensegler I Schwarzmilan II Wespenbussard I gesamt III Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 2 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft relativ hoher Offenlandanteil in der Umgebung

Gesamtbewertung Avifauna Brutplätze der windkraftsensiblen Art Alpensegler (Mindestabstand von 3 km ist 4 (hohe Konfliktintensität) unterschritten, Abwertung der alleine nach den Abstandskriterien der LUBW mit 5 zu bewertenden Fläche um eine Stufe aufgrund geringer Dichte beobachteter Überflüge der Art).

Hinweise, falls die Eignungsfläche weiter verfolgt wird Zusätzliche späte Begänge Alpensegler erforderlich, ggf. auch telemetrische Studien. Der nach LUBW‐Hinweisen vorgegebene Mindestabstand zu den Brutstätten der Art (3 km) wird auf der Fläche unterschritten.

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4.3.7.3 Tuniberg

Gebietssteckbrief Avifauna 21.1 ‐ Tuniberg Nord Größe: 10,34 ha Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Weißstorch 0,9 km Uhu 2,7 km Bienenfresser* mehrere Brutpaare in der Umgebung, nächster Brutplatz 0,6 km entfernt Bewertung Parameter Brutplätze 3

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV=11‐20; V>20 Eignungsfläche Alpensegler mehrere Trupps an einem Tag, insgesamt 68 Individuen keine weiteren Überflüge von brütenden Vögeln, allerdings mehrere Überflüge durchziehender windkraftempfindlicher Vogelarten (Baumfalke, Rohrweihe, Rotmilan, Schwarzmilan, Weißstorch) festgestellt. Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 3 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Starenschlafplatz mit bis zu 12000 Staren ca. 2,5 km Entfernung, dabei wurden mehrere Überflüge von Starenschwärmen über der Eignungsfläche festgestellt. Saatkrähenschlafplatz mit mehreren hundert Tieren in ca. 0,5 km Entfernung. Umgebendes Grünland und Seen in der Oberrheinebene (z.B. Niederrimsinger See) als Rastplätze von Watvögeln und Wasservögeln bekannt. Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) regional bedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) Verdichtung liegt vor, dabei starke Nutzung der thermischen Situation am Südrand des Tunibergs (Großvögel, Schwalben).

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft Als besondere Landmarke ist insbesondere die Südabdachung des Tunibergs für Großvögel interessant. Wenig Grünland, aber hoher Offenlandanteil.

Gesamtbewertung Avifauna Brutplatz des Weißstorches, der kleinflächig den 1‐km‐Radius um die 4 (hohe Konfliktintensität) Eignungsfläche unterschreitet, sowie hohe Dichte Überflüge windkraftsensibler Arten. Höherwertung wegen Rastvögeln und insbesondere der Bedeutung des Gebiets für den Vogelzug.

Hinweise, falls die Eignungsfläche weiter verfolgt wird Zusätzliche Begänge Alpensegler erforderlich. Im Frühjahr und Herbst Erfassungen des Vogelzugs erforderlich *Der Bienenfresser ist in den LUBW‐Hinweisen nicht als windkraftempfindliche Art gelistet. Aufgrund des Flugverhaltens der Art erscheint ein Kollisionsrisiko bei der Art nicht unwahrscheinlich, daher wurde sie in der Auflistung aufgeführt.

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Gebietssteckbrief Avifauna 21.2 ‐ Tuniberg Süd Größe: 10,07 ha Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Weißstorch 0,5 km Bienenfresser* mehrere Brutpaare in der Umgebung, nächster Brutplatz 1,0 km entfernt Bewertung Parameter Brutplätze 5

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV=11‐20; V>20 Eignungsfläche Alpensegler mehrere Trupps an einem Tag, insgesamt 68 Individuen Schwarzmilan II Wanderfalke I Weißstorch II keine weiteren Überflüge von brütenden Vögeln, allerdings mehrere Überflüge durchziehender windkraftempfindlicher Vogelarten (Rohrweihe, Rotmilan, Schwarzmilan) festgestellt. Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 3 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Starenschlafplatz mit bis zu 12000 Staren in ca. 2,2 km Entfernung, dabei wurden mehrere Überflüge von Starenschwärmen über der Eignungsfläche festgestellt. Saatkrähenschlafplatz mit mehreren hundert Tieren in ca. 0,9 km Entfernung. Umgebendes Grünland und Seen in der Oberrheinebene (z.B. Niederrimsinger See) als Rastplätze von Watvögeln und Wasservögeln bekannt. Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) regional bedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) Verdichtung liegt vor, dabei starke Nutzung der thermischen Situation am Südrand des Tunibergs (Großvögel, Schwalben)

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft als besondere Landmarke ist insbesondere die Südabdachung des Tunibergs für Großvögel interessant. Wenig Grünland, aber hoher Offenlandanteil

Gesamtbewertung Avifauna Brutplatz Weißstorch unter 1 km Entfernung zur Eignungsfläche mit mehreren 5 (sehr hohe Konfliktintensität) beobachteten Überflügen führt zu einem Verstoß gegen artenschutzrechtliche Verbotstatbestände. *Der Bienenfresser ist in den LUBW‐Hinweisen nicht als windkraftempfindliche Art gelistet. Aufgrund des Flugverhaltens der Art erscheint ein Kollisionsrisiko bei der Art nicht unwahrscheinlich, daher wurde sie in der Auflistung aufgeführt.

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4.4 Schlussfolgerungen

Die Untersuchungen ergaben, dass aus artenschutzrechtlicher Sicht innerhalb des Stadtkreises Eignungsflächen vorhanden sind. Aufgrund des relativ hohen Anteils an Flächen mit geringer bis mittlerer Konfliktintensität wird der Stadt Freiburg geraten, nicht auf Flächen mit hoher Konfliktintensität zurückzugreifen. Auf diesen Flächen wurden zwar bei den Untersuchungen keine artenschutzrechtlichen Verbotstatbe- stände festgestellt, allerdings ist hier das Risiko hoch, dass in einem späteren Ver- fahren bei eingehender Untersuchung Verbotstatbestände auftreten.

Die Hinweise, falls die Eignungsfläche weiter verfolgt wird, können sowohl für Vertre- ter der Stadt Freiburg, Genehmigungsbehörden als auch für Projektierer einen Über- blick geben, welcher Aufwand im Genehmigungsverfahren zusätzlich zu dem nach den LUBW-Hinweisen (2013) angegebenen zu erwarten ist.

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5 Fledermäuse 5.1 Einleitung

An bestehenden WEA hat sich gezeigt, dass Fledermäuse durch direkte Kollisionen und / oder durch barotraumatische Verletzungen an sich drehenden Rotoren zu Tode kommen können. Auch wenn der größte Teil der Schlagopfer niemals gefunden wird, weil die Kadaver der sehr kleinen Fledermäuse innerhalb kurzer Zeit von aasfres- senden Wirbeltieren vertragen oder verzehrt oder von Totengräber-Käfern vergraben werden, so zeigt ein Verzeichnis der Totfunde (DÜRR 2013), dass die Auswirkungen gravierend sein können. Da alle Fledermausarten nach europäischem Recht (FFH- Richtlinie) sowie durch das BNatSchG streng geschützt sind, stellen sie die neben den Vögeln wichtigste artenschutzrechtlich zu bearbeitende Tiergruppe dar.

„Für die Aufstellung von Flächennutzungsplänen (FNP) nach § 35 Abs. 3 Satz 3 Baugesetzbuch (Planung von Konzentrationszonen) und Bebauungsplänen, die Standorte für WEA ausweisen, ist die Erfassung von Fledermausarten im Gelände in der Regel nicht erforderlich“, wie in den im April 2014 erschienenen „Hinweisen zur Untersuchung von Fledermausarten bei Bauleitplanung und Genehmigung für Wind- energieanlagen“ (LUBW 2014: 6) ausgeführt wird.

5.1.1 Beeinträchtigungen von Fledermäusen durch Windenergieanlagen

5.1.1.1 Bau- und anlagebedingte Wirkfaktoren

Wegebau, Bau des Fundaments und Rodung der Fläche um den Windkraftturm Beim Bau von Zuwegungen können Bäume gefällt, Totholz entfernt oder Felsspalten durch Sprengung oder Versiegelung entfernt werden. Dies kann zu folgenden Ver- stößen gegen § 44 Abs. 1 BNatSchG führen:

 Verstoß gegen § 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG (Verletzungs- und Tötungsverbot) durch Verletzung oder Tötung von Fledermäusen, die sich in Fels- oder Baumquartieren aufhalten.  Verstoß gegen § 44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG (Störungsverbot), wenn Fleder- mäuse während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Überwinterungs- und Wande- rungszeiten erheblich gestört werden; eine erhebliche Störung liegt vor, wenn sich durch die Störung der Erhaltungszustand der lokalen Population einer Art verschlechtert.  Verstoß gegen § 44 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG (Schädigungsverbot) durch Zer- störung von Fortpflanzungs- oder Ruhequartieren.

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5.1.1.2 Betriebsbedingte Wirkfaktoren

Tötung von Fledermäusen durch Kollisionen mit sich drehenden Rotoren

Sich drehende Rotoren stellen eine große Gefahr für Fledermäuse dar. Die Tötung von Fledermäusen an Rotoren ist als Verstoß gegen Nr. 1 (Verletzungs- und Tö- tungsverbot) anzusehen, sofern sich das Risiko für Fledermäuse, durch Kollisionen getötet oder verletzt zu werden, gegenüber der natürlichen Situation signifikant er- höht. Nach Ansicht von Fledermaus- und Artenschutzexperten lässt sich der Verstoß gegen das Tötungsverbot jedoch vermeiden, wenn das Kollisionsrisiko durch geeig- nete Maßnahmen (siehe Tab. 9, S. 78 ff und Kap. 5.2.10) so weit abgesenkt wird, dass es gegenüber der Situation ohne WEA nicht signifikant erhöht ist.

Während es bei Vögeln Meideverhalten gibt (siehe Kap. 4.2.3, S. 17), aufgrund des- sen zuvor genutzte Lebensräume im Umkreis von WEA nicht mehr genutzt werden, was als weitere betriebsbedingte Beeinträchtigung zu werten ist, konnte ein solches Verhalten bei Fledermäusen bisher nicht belegt werden. Dieser Aspekt wird daher bei der weiteren Betrachtung nicht berücksichtigt. Allerdings gibt es die Möglichkeit, dass landende, also ihre Nahrung von Oberflächen ablesende Fledermausarten die Masten von Windkraftanlagen hinauffliegen und dadurch einer erhöhten Kollisionsge- fahr ausgesetzt sind. Dieser Aspekt wird in Tab. 9, S. 78ff, bei den betreffenden Ar- ten berücksichtigt und mit geringer Gewichtung in die Risikoanalyse (Tab. 11, S. 92) einbezogen.

5.2 Methoden 5.2.1 Auswertung vorhandener Fledermausdaten

Durch das Umweltschutzamt der Stadt Freiburg, Herr Norbert Wilbs, wurden die im Fauna-Informationssystem vorhandenen Daten der Arbeitsgemeinschaft Fleder- mausschutz e.V. (AGF) mit Stand Oktober 2012 als ArcView-Shapefiles zur Verfü- gung gestellt. Zu neuesten Funden und Erkenntnissen im Raum Freiburg und Umge- bung, die noch nicht in das Fauna-Informationssystem eingegeben wurden, gaben Fledermausexperten der AGF (Edmund Hensle, Horst Schauer-Weisshahn) Aus- kunft.

5.2.2 Geländebegehungen, Luftbildanalyse und GIS-Auswertungen

Die Eignungsflächen wurden im August 2013 begangen. Unter Einsatz eines Gelän- decomputers mit GPS-Empfänger wurden auf Luftbildern mit überlagerten Flur- stücksgrenzen unterschiedlich ausgeprägte Bereiche abgegrenzt, steckbriefartig do- kumentiert und im Hinblick auf ihre Eignung als Fledermaus-Lebensraum bewertet. Hierbei wurde das Angebot an Alt- und Totholz mit besonderem Augenmerk auf Ha-

INULA • Institut für Naturschutz und Landschaftsanalyse • Egonstraße 51-53 • 79106 Freiburg • www.inula.de 72 Windkraft FR – Änderung FNP 2020 Fledermäuse bitatbäume (vgl. FORSTBW 2010) mit Potenzial als Quartiere für Fledermäuse in qua- litativen Klassen abgeschätzt.

Es wurde die folgende fünfstufige Skala verwendet:

Wertstufe Definition

5 älterer Laub- oder Laubmischwald mit hohem Anteil an stehendem Tot- gut holz und Höhlenbäumen, Habitatbäume mehr oder weniger regelmäßig vorhanden

4 mittelalter Laub- oder Laubmischwald, oft mit Kiefern oder Lärchen, mitt- gut-mittel lerer Anteil an stehendem Totholz, Höhlenbäumen, Habitatbäume selten aber regelmäßig vorhanden

3 jüngerer Laubmischwald oder Nadelforst mit vorhandenem Totholz, Höh- mittel lenbäumen, Habitatbäume unregelmäßig vorhanden

2 jüngerer Laub- oder Laubmischwald oder Nadelforst mit wenig vorhande- mittel-gering nem Totholz, Höhlenbäumen, Habitatbäume selten

1 Sukzessionsflächen oder dichter Jungwuchs bzw. artenarme und durch- gering forstete Nadelforste ohne nennenswertes Totholz, keine oder kaum Habi- tatbäume vorhanden

Die Bewertung der Wälder stellt insofern eine Momentaufnahme dar, als sich das Angebot an den für die Fledermäuse so wichtigen alten und abgestorbenen Bäumen durch Holzernte, Verkehrssicherungsmaßnahmen, Windwurf o.ä. rasch verschlech- tern kann. Der umgekehrte Prozess, dass durch das Altern und Absterben von Bäu- men neue potenzielle Fledermausquartiere entstehen, dauert hingegen Jahrzehnte.

Ein besonderes Charakteristikum des Freiburger Stadtwalds ist dessen Reichtum an Douglasien. Weil diese Baumart, gerade in Zeiten des Klimawandels, im Mittelpunkt des forstwirtschaftlichen Interesses steht, aber auch, weil im Freiburger Stadtwald mit der „Waltraut vom Mühlwald“ genannten Douglasie der höchste Baum Deutsch- lands stehen soll, wird über den Stadtwald des Öfteren in den Medien berichtet (z.B. FÜSSLER 2011 in der ZEIT). Pseudotsuga menziesii macht mehr als 300 Hektar des Stadtwaldes aus und bildet dem genannten ZEIT-Artikel zufolge „das wirtschaftliche Rückgrat des Forstbetriebes“. Da die Douglasie aus Nordamerika stammt, wird ihr Anbau aus Naturschutzsicht meist kritisch gesehen (HÖLTERMANN et al. 2008). Wie bei allen neophytischen Arten sind die Interaktionen mit der heimischen Tier- und Pflanzenwelt geringer als bei einheimischen Arten. Es ist jedoch davon auszugehen, dass auch Douglasien mit wachsender Größe und steigendem Alter eine stetig stei- gende Qualität als Habitatbäume für Fledermäuse aufweisen können.

INULA • Institut für Naturschutz und Landschaftsanalyse • Egonstraße 51-53 • 79106 Freiburg • www.inula.de 73 Windkraft FR – Änderung FNP 2020 Fledermäuse

Die Abgrenzungen der Bereiche wurden in ArcView übertragen und zum Teil auf- grund der höheren Auflösung am Bildschirm nochmals verfeinert und angepasst. Im Nachgang wurden im September 2013 die digitalen Orthofotos der aktuellsten Be- fliegung (Frühjahr 2013) durch das Vermessungsamt Freiburg, Herr Andreas Letz- gus, bereitgestellt. Weil diese die Wälder im unbelaubten Zustand zeigen und eine bessere Unterscheidung von Laub- und Nadelhölzern als die zuvor verwendeten Luftbilder ermöglichen, wurden die Abgrenzungen nochmals überarbeitet.

Es wurden weiterhin die Geometrien der Waldbiotopkartierung berücksichtigt. Das Forstamt Freiburg, Frau Nicole Schmalfuß, stellte ein Shape der FSC- Referenzflächen zur Verfügung. Das Forstamt gibt hierzu die folgenden Informatio- nen (URL: http://www.freiburg.de/pb/,Lde/234896.html): „Die Zertifizierung des Stadtwaldes nach den Richtlinien des Forest Stewardship Council (FSC) fordert die Ausweisung von so genannten ‚Referenzflächen‘ auf 5% der Waldfläche. Referenz- flächen sind von direkten menschlichen Eingriffen ungestörte Lern- und Vergleichs- flächen. Die Beobachtung der natürlichen Waldentwicklung gibt Hinweise für die Be- handlung des Wirtschaftswaldes“. Die FSC-Referenzflächen wurden bei der Auswer- tung als besonders wichtige Waldbereiche berücksichtigt. Das Forstamt stellte au- ßerdem die FoGIS-Geometrien zur Verfügung, die ergänzend herangezogen wurden.

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5.2.3 GIS-Auswertungen zu Höhenlage und Exposition

Weil auch physiografische Kriterien eine wichtige Rolle bei der Abschätzung und Be- rechnung des Konfliktpotenzials in den einzelnen Eignungsflächen spielen können, wurden die folgenden Berechnungen mittels zur Verfügung gestellter Geodaten und den Programmen ESRI ArcView und SpatialAnalyst durchgeführt.

Höhenstufen: Aus einem vom Vermessungsamt Freiburg zur Verfügung gestellten digitalen Höhenmodell (DHM) wurde die Höhenstufenverteilung in den Eignungsflä- chen in 100-m-Schritten ermittelt. Die in der Literatur vorhandenen Angaben zur Hö- henverbreitung der Fledermausarten wurden für die Einschätzung der Vorkommens- wahrscheinlichkeiten herangezogen. Die Unterschiede in den Höhenstufen sind der naturräumlichen Vielfalt des Stadtkreises Freiburg entsprechend sehr groß. Die Tu- niberg-Eignungsfläche liegt großenteils in der Höhenlage von 200 bis 300 m, die Eignungsflächen am Rosskopf in 500 bis 700 m, diejenigen am Schauinsland ein- schließlich Lorettoberg zwischen 500 und 1.100 m ü. NN (Abb. 8, Abb. 9).

Abb. 8: Vorkommende Höhenstufen in den Eignungsflächen mit Angabe der Flächengrößen, die auch die Größenunterschiede der Bereiche verdeutlicht.

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Abb. 9: Vorkommende Höhenstufen in den Eignungsflächen mit Angabe der prozentualen Anteile.

Wärmebegünstigte Südlagen: Über ein aus dem DHM abgeleitetes Expositionsmo- dell wurde mittels des Programms ArcView SpatialAnalyst der Flächenanteil von süd-, südwest- und südostexponierten Flächen ermittelt. Er gibt an, wo ein milderes Lokalklima als an den weniger sonnenexponierten Flächen herrscht, was unter ande- rem mit kürzerer Schneebedeckung und längerer Vegetationsperiode verbunden ist. Auch hier gibt es zwischen den Eignungsflächen große Unterschiede (Abb. 10).

Abb. 10: Anteil südwest-, süd- oder südostexponierter Flächen in den Eig- nungsflächen.

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5.2.4 Auswahl der im Untersuchungsgebiet zu berücksichtigenden Fleder- maus-Arten und Beurteilung ihrer Windkraft-Sensibilität

Die Daten der AGF stehen mit Stand Oktober 2012 beim Umweltschutzamt der Stadt Freiburg zur Verfügung. Es wurde in einem ersten Schritt ermittelt, von welchen Fle- dermausarten Nachweise in einem 5-km-Radius um die Eignungsgebiete vorliegen. Die resultierende Liste wurde in Abstimmung mit dem Freiburger Fledermaus- Experten Edmund Hensle um Arten erweitert, bei denen das Fehlen konkreter Nachweise vermutlich auf Erfassungslücken zurückzuführen ist, deren Vorkommen in den Eignungsgebieten jedoch ebenfalls erwartet werden kann.

Tab. 9 enthält Angaben zur Gefährdung sowie stichwortartige Artensteckbriefe, die der Herleitung der Windkraftsensibilität der Arten dienen. Dabei wird zwischen den bau- und anlagebedingten Risiken der Zerstörung oder Beeinträchtigung von Le- bensstätten einerseits und dem betriebsbedingten Risiko der Tötung von Tieren durch Kollisionen mit den Rotoren der WEA andererseits zu unterscheiden. Für die Beurteilung wurde eine Literaturrecherche durchgeführt. Die wichtigsten Quellen wa- ren hierbei die Fledermaus-Artkapitel im Grundlagenwerk „Die Säugetiere Baden- Württembergs“, Band 1 (BRAUN 2003), sowie BRINKMANN et al. (2011), DIETZ et al. (2007), DÜRR (2013), RICHARZ et al. (2012).

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Tab. 9: Liste der im Untersuchungsgebiet nachgewiesenen oder zu erwartenden Fledermausarten mit Angaben zu Gefährdungsgrad, Windkraftsensibilität Erläuterungen: Erhaltungszustand gemäß FFH-Berichtspflicht in Baden-Württemberg (BW) (LUBW 2008) sowie der kontinentalen biogeografischen Region (k. b. R.) (Gesamtbewertung; BfN 2007): Erhaltungszustand in der konti- nentalen biogeografischen Region: +: günstig; –: ungünstig bis unzureichend; – –: ungünstig bis schlecht; ?: unbekannt. FFH-Anhang: Angabe zum Status der Art in der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH). Für Arten des Anhangs II sollen FFH-Gebiete zum Erhalt der Art beitragen. Die Lebensstätten von Arten des Anhangs IV dürfen sowohl innerhalb auch außerhalb von FFH-Gebieten nicht beschädigt oder zerstört werden.

Rote Listen Baden-Württembergs (BW; BRAUN 2003) und Deutschlands (MEINIG et al. 2009): Kategorien R: extrem seltene Art mit geografischer Restriktion; V: Art der Vorwarnliste; 1: vom Aussterben bedroht; D: Daten unzureichend; 2: stark gefährdet; 3: gefährdet; i: „gefährdete wandernde Tierart“ (SCHNITTLER et al. 1994); G: Gefährdung unbekannten Ausmaßes; -: derzeit nicht gefährdet. Alle einheimischen Fledermausarten sind außerdem nach dem BNatSchG in Verbindung mit der Bundesartenschutzverordnung streng geschützt. Hinweise auf Aspekte, die bei der Bewertung des Fledermaus-Konfliktpotenzials im vorliegenden Gutachten besonders berücksichtigt wurden, sind rot gedruckt. Die vier betrachteten Aspekte der Windkraftsensibilität (Kollisionsrisiko Jagd / Zug und Habitatbeeinträchtigung Jagd / Zug) werden in einer „Regenbogenskala“ dargestellt. Rot: sehr hohes Konfliktpotenzial; orange: hohes Konfliktpotenzial; gelb: mittleres Konfliktpotenzial, grün: geringes Konfliktpotenzial; blau: sehr geringes / zu vernachlässigendes Konfliktpotenzial. Die Zahlen der nachgewiesenen Fledermausverluste an WEA in Baden- Württemberg (BW), Deutschland (D) und Europa stammen aus der im Internet verfügbaren Liste von DÜRR, aktuellster Stand 19.04.2013 (abgerufen September 2013): Bei den Angaben ist zu beachten, dass bei einem Teil der Totfunde eine artgenaue Zuordnung nicht möglich war, so deutschlandweit z.B. von 21 und europaweit von 555 Individuen der Gattung Pipistrellus spec. Die Arten sind alphabetisch nach ihrem wissenschaftlichen Namen geordnet.

Artname Erhaltungs‐ FFH‐ Rote Liste Artensteckbrief Windkraftsensibilität Mögliche Min‐ Vorkom‐ und zustand An‐ Zugverhalten und Phäno‐ Lebensraum Quartiere Jagdhabitate und Verbreitung in BW und Kollisionsrisiko Risiko derungsmaß‐ men im Einschätzung der gem. FFH‐ hang logie bzgl. WEA Jagdverhalten Höhenverbreitung Habitatbeeinträch‐ nahmen Stadtkreis potenziellen Berichts‐ Totfunde tigung (Abschaltalgo‐ FR im 5‐km‐ Relevanz bzgl. der pflicht (BW/D/Europa) ritmen) bei Radius um WEA‐Planung BW k. BW D Jagd Zug Jagd Quartiere sensiblen Arten die Gebiete b.R. Mopsfledermaus – – – II, IV 1 2 Mittelstreckenzieher Eng an Wälder gebunden; Sommerquartiere: V.a. Spal‐ Sehr wendiger Flug im Selten; v.a. Alb‐‐ hoch gering sehr hoch Art nicht wei‐ Keine (Barbastella Relativ ortstreu. keine Präferenz bestimmter tenquartiere, sowohl hinter Kronendach, aber auch Gebiet, Albvorland, Ost‐ gering ter bearbeitet. Nachweise. barbastellus) Kollisionsgefahr während Waldtypen. Rindenschuppen u. Stammris‐ darüber württemberg, Odenwald. Art kommt nicht vor der gesamten Aktivitätspe‐ sen als auch hinter Fensterlä‐  v.a. Wälder Einige Winterquartiere in (AGF). keine Relevanz riode (Mai bis November) den etc.  oft Patrouille entlang Südbaden. Nachweise v.a. Winterquartiere: v.a. im Ein‐ linearer Strukturen in Lagen zw. 250 und 700 gangsbereich verschiedener m. Untertagequartiere

0/3/15 Nordfledermaus ? – IV 2 G Mittelstreckenzieher V.a. boreale und montane Sommerquartiere: Wochen‐ Hindernisfreier Luftraum Selten; v.a. höhere hoch gering sehr gering Abschaltung Keine (Eptesicus Kollisionsgefahr während Waldgebiete, Quartiere meist stuben v.a. in Gebäuden; nur bis >100 m Höhe Schwarzwaldlagen; am gering  schon Nachweise. Sehr wahr‐ nilssonii) der gesamten Aktivitätspe‐ nahe Fließgewässern. selten Einzelquartiere in Baum‐  Wälder Feldberg bis > 1.200 m; V.a. in bei mittleren scheinlich riode (März/April bis Okto‐ Für Bewertung geringe Vor‐ höhlen  Konfliktpotenzial daher höheren Windgeschwin‐ Gewässer aber am Schwarz digkeiten, ber) kommenswahrscheinlichkeit Winterquartiere: v.a. Höhlen,  Grünland v.a. in mittleren und Schauinsland waldla‐  in mittlere für Jagd und Zug ab 700 m Stollen, hohen Schwarzwaldlagen. und anderen gen mittleren bis potenzielle angenommen. Kaum Fließ‐ wohl auch Felsspalten. Höhenzügen hohen Relevanz gewässer vorhanden. Für Bewertung v.a. pot. Ange‐ Schwarzwaldla‐ vorkommend. bot an Winterquartieren be‐ gen, Fehlen von Nachweisen rücksichtigt. 0/1/4  gesam‐ auf Erfas‐ te Aktivitätspe‐ sungslücken riode zurückzufüh‐ (März/April bis ren. Aufgrund Oktober) Seltenheit bisher erst wenige Funde von Schlagop‐ fern (AGF).

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Artname Erhaltungs‐ FFH‐ Rote Liste Artensteckbrief Windkraftsensibilität Mögliche Min‐ Vorkom‐ und zustand An‐ Zugverhalten und Phäno‐ Lebensraum Quartiere Jagdhabitate und Verbreitung in BW und Kollisionsrisiko Risiko derungsmaß‐ men im Einschätzung der gem. FFH‐ hang logie bzgl. WEA Jagdverhalten Höhenverbreitung Habitatbeeinträch‐ nahmen Stadtkreis potenziellen Berichts‐ Totfunde tigung (Abschaltalgo‐ FR im 5‐km‐ Relevanz bzgl. der pflicht (BW/D/Europa) ritmen) bei Radius um WEA‐Planung BW k. BW D Jagd Zug Jagd Quartiere sensiblen Arten die Gebiete b.R. Breitflügel‐ + ? iv 2 G Mittelstreckenzieher Kulturfolger; v.a. im Sied‐ Sommerquartiere: Fast aus‐ Jagd oft entlang Vegeta‐ V.a. im nördlichen Baden‐ hoch sehr sehr gering Abschaltung 3 fledermaus Eher ortstreu. lungsbereich und der Kultur‐ schließlich Gebäudequartiere. tionskanten in geringer Württemberg. v.a. tiefe gering gering  schon Nachweise. (Eptesicus Kollisionsgefahr bis ca. 500 landschaft. Einzelquartiere in Baumhöhlen. Höhe, aber auch in Kro‐ Bevorzugung der Lagen u. mittle‐ bei mittleren serotinus) m während gesamter Akti‐ Mittlere Vorkommenswahr‐ Winterquartiere: V.a. Gebäu‐ nenbereichen in großer zwischen 200 und 500m; re Lagen, Windgeschwin‐ vitätsperiode (April bis scheinlichkeit am Tuniberg, dequartiere, aber auch Höhlen Höhe höchste bekannte Wo‐ jedoch digkeiten, auch  in hohe September), in höheren geringe in Südlagen bis 700 und Spalten.  v.a. offene Landschaf‐ chenstube auf 660 m; höhere mittleren bis potenzielle Lagen nach Auflösung der m. ten Männchenquartiere im bes. nach hohen Relevanz Wochenstuben (Aug./Sept.)  Waldschneisen und ‐ Nordschwarzwald bis in Auflö‐ Schwarzwaldla‐ lichtungen die Hochlagen. sung der gen, Wochen‐ gesamte Aktivi‐ stuben tätsperiode (April im Au‐ bis September gust. 2/41/68 Nymphen‐ ? ? noc noc Zugverhalten noch nicht Vermutlich v.a. feuchte, Sommerquartiere: V.a. Spal‐ Jagd nahe der Vegetation, Art erst 2001 beschrieben sehr unklar hoch hoch Art nicht wei‐ Keine fledermaus h h bekannt. altholzreiche, naturnahe tenquartiere in Stammanrissen auch in dichten Bereiche und 2005 in BW entdeckt; gering ter bearbeitet. Nachweise. (Myotis alcathoe) kei‐ kei‐ Phänologie wenig bekannt, Eichenwälder. und hinter abstehender Rinde  v.a. nahe Stillwasser‐ bisher 5 Wochenstuben Art kommt nicht vor ne ne bzgl. WEA keine Relevanz, in Eichen‐Kronen. bereichen kleiner Bä‐ am südl. Oberrhein und (AGF). keine Ein‐ Ein‐ da nicht kollisionsgefähr‐ Winterquartiere: Höhlen, che v.a. im Albvorland nach‐ Relevanz stu‐ stu‐ det. mglw. auch Baumquartiere. gewiesen. fung fung

‐/‐/‐ Bechstein‐ – – II, IV 2 2 Kurzstreckenzieher Sehr Eng an Wälder gebunden, v.a. Sommerquartiere: Wochen‐ Jagd v.a. in geschlossenen V.a. in Tieflagen bis 300 gering sehr mittel sehr Art 4 fledermaus ortstreu, überwintert meist naturnahe stuben sowie Männchen‐ und Waldbeständen nahe der m, im Schwarzwald kaum gering hoch nicht/kaum Nachweise.

(Myotis in der Nähe der Sommer‐ Laub(misch)wälder, auch in Paarungsquartiere v.a. in Vegetation, großteils Nachweise. Höchste kollisionsge‐ bechsteinii) quartiere. parkartigem Gelände und Baumhöhlen (und Nistkästen); Absammeln der Beute Wochenstube im fährdet. Die Phänologie hat bzgl. Streuobstwiesen. es wird ein großes Angebot an vom Substrat (gleaning). Nordschwarzwald auf 600 hohe WEA keine Relevanz, da Aufgrund Nachweisen am Quartieren auf engem Raum  in Eichenwäldern Jagd m. potenzielle nicht kollisionsgefährdet. Tuniberg dort zu erwarten. benötigt. in den Baumkronen Relevanz Außerdem mit geringer Winterquartiere: Untertage‐ Wahrscheinlichkeit am Ross‐ quartiere im Schwarzwald kopf bis 600 m. bedeutend; Quartierfunktion 0/0/1 von Stammfuß und Wurzelbe‐ reich starker Bäume wird disku‐ tiert. Brandtfledermaus – – IV 1 V Mittelstreckenzieher Relativ enge Bindung an Sommerquartiere: Wochen‐ Jagd nahe der Vegetation Seltene Art; vermehrte gering gering sehr hoch Art Keine (=Große Zur Überwinterung oft Zug Wälder; in BW bevorzugt stuben v.a. in Gebäuden, selten sowohl in Bodennähe als Nachweise am mittleren gering nicht/kaum Nachweise.

Bartfledermaus) vom Flachland in höhlen‐ Bruch‐ und Auwälder. Vor‐ auch in Baumquartieren (ab‐ auch im Kronenbereich. Oberrhein und in Ober‐ kollisionsge‐ (Myotis brandtii) reichere Berglagen. Die wiegend in gewässerreichen stehende Rinde, Baumhöhlen)  Transferflüge entlang schwaben. Höchster fährdet. Phänologie hat bzgl. WEA Gebieten. Winterquartiere: V.a. Unterta‐ von Strukturen. Nachweis im Hoch‐ keine keine Relevanz, da nicht Bis 900 m für Jagd und Zug gequartiere.  Richarz et al. (2102) schwarzwald auf 900 m. Relevanz kollisionsgefährdet. geringe Wahrscheinlichkeit halten im strukturrei‐ angenommen. chen Halboffenland das Kollisionsrisiko für ähnlich hoch wie bei 0/1/1 der Zwergfledermaus.

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Artname Erhaltungs‐ FFH‐ Rote Liste Artensteckbrief Windkraftsensibilität Mögliche Min‐ Vorkom‐ und zustand An‐ Zugverhalten und Phäno‐ Lebensraum Quartiere Jagdhabitate und Verbreitung in BW und Kollisionsrisiko Risiko derungsmaß‐ men im Einschätzung der gem. FFH‐ hang logie bzgl. WEA Jagdverhalten Höhenverbreitung Habitatbeeinträch‐ nahmen Stadtkreis potenziellen Berichts‐ Totfunde tigung (Abschaltalgo‐ FR im 5‐km‐ Relevanz bzgl. der pflicht (BW/D/Europa) ritmen) bei Radius um WEA‐Planung BW k. BW D Jagd Zug Jagd Quartiere sensiblen Arten die Gebiete b.R. Wasserfledermaus + + IV 3 ‐ Mittelstreckenzieher Bevorzugung gewässerreicher Sommerquartiere: Wochen‐ Jagd direkt über der In allen Landesteilen, gering gering sehr hoch Art 45 (Myotis Insbesondere die Flachland‐ Landschaften mit baumhöh‐ stuben v.a. in Spechthöhlen Wasseroberfläche (frisch positiver Bestandstrend. gering nicht/kaum Nachweise. daubentonii) Populationen legen weitere lenreichen Wäldern, daher und Nistkästen in Laubwäldern, geschlüpfte Insekten) In tieferen Lagen etwas kollisionsge‐ Strecken zu ihren Winter‐ v.a. entlang Flussunterläufen. außerdem Gebäuden und oder in wenigen Metern häufiger, aber auch in fährdet. hohe quartieren im Bergland Pot. Quartiere bis in 600 m Brücken in Wassernähe. Höhe (Insektenschwär‐ mittleren bis höheren potenzielle zurück. angenommen; Nähe von Winterquartiere: V.a. in Unter‐ me) an stehenden und Lagen vorkommend. Relevanz Gewässern wie Bohrerbach tagequartieren. langsam fließenden Ge‐ Wochenstuben v.a. am günstig. wässern. Transferflüge Oberrhein und im meist nahe der Vegetati‐ Schwarzwald bis 600 m on entlang von Hecken bekannt. 0/5/7 und Gewässern.

Wimper‐ – + II, IV R 2 Kurzstreckenzieher Strukturreiche Landschaften Sommerquartiere: Wochen‐ Jagd an Waldrändern, in Nachweise fast aus‐ gering mittel sehr gering Hierzu besteht 73 fledermaus Legt zwischen Sommer‐ mit Mosaik von Offenland, stuben fast nur in Gebäuden, in Streuobstwiesen etc.; in schließlich aus den süd‐ gering noch For‐ Nachweise.

(Myotis und Winterquartieren bis Wald und Gebüsch. Wochen‐ BW Dachstühle, Scheunen und BW hohe Bedeutung von westlichen Landesteilen: schungsbe‐ emarginatus) 80 km zurück. Bildung von stuben meist in Streuobst‐ Kuhställe. Kuhställen, dort Absam‐ Hochrhein, südlicher und darf. Schwarmquartieren (vergl. wiesen‐Gebieten. Winterquartiere: Untertage‐ meln der Beute von den mittlerer Oberrhein, mittlere PEPL Schauinsland, INULA Aufgrund des Zugs von Tieren quartiere, in BW v.a. warme Wänden (Gleaning). Auch Schwarzwald. Wärmelie‐ potenzielle 2007); hier u. U. Kollisions‐ aus dem Friedrichs‐ Bereiche von Stollen und Höh‐ Jagd in den Baumkronen, bend; Wochenstuben bis Relevanz risiko bei Zuflügen bzw. Gymnasium zum Schauins‐ len zwischen 400 und 800 m. jedoch nahe der Vegeta‐ ca. 400 m, schwärmende beim Schwärmen (Septem‐ land (Leopoldstollen, Gegent‐ tion. Tiere, Männchen‐ oder ber/Oktober) (Forschungs‐ rum, wahrscheinlich auch Paarungsquartiere bis 0/0/2 bedarf). Nach aktuellen Kappler Stollen, vergl. IN ULA Der Einfluss von WEA in über 1000 m. Untersuchungen ist das 2007) wird für die im mögli‐ der Nähe großer Konfliktpotenzial auch in chen Hauptzugkorridor lie‐ Schwärmquartieren ist höheren Lagen mit Bezug genden Bereiche eine mittle‐ noch nicht untersucht. zum Winterquartier hoch. re Vorkommenswahrschein‐ Mglw. können gleanende lichkeit zur Zugzeit angesetzt. Tiere den Turm hochflie‐ gen und in den Rotorbe‐ reich gelangen. In der Nähe von Schwarmquar‐ tieren hohe „Tierdichte“, weswegen sich dieses Verhalten hier mglw. häufiger als im Jagdgebiet bei deutlich geringerer Dichte abspielt.

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Artname Erhaltungs‐ FFH‐ Rote Liste Artensteckbrief Windkraftsensibilität Mögliche Min‐ Vorkom‐ und zustand An‐ Zugverhalten und Phäno‐ Lebensraum Quartiere Jagdhabitate und Verbreitung in BW und Kollisionsrisiko Risiko derungsmaß‐ men im Einschätzung der gem. FFH‐ hang logie bzgl. WEA Jagdverhalten Höhenverbreitung Habitatbeeinträch‐ nahmen Stadtkreis potenziellen Berichts‐ Totfunde tigung (Abschaltalgo‐ FR im 5‐km‐ Relevanz bzgl. der pflicht (BW/D/Europa) ritmen) bei Radius um WEA‐Planung BW k. BW D Jagd Zug Jagd Quartiere sensiblen Arten die Gebiete b.R. (Kleine) Bartfle‐ + – IV 2 V Kurzstreckenzieher Anpassungsfähige Art mit Sommerquartiere: V.a. im Jagd meist relativ nah an In allen Landesteilen gering gering gering mittel Art Keine dermaus Sehr ortstreu. breitem Habitatspektrum. In Siedlungsbereich. Es wurden der Vegetation oder über verbreitet. Wochenstu‐ nicht/kaum Nachweise im 5‐km‐ (Myotis Die Phänologie hat bzgl. BW v.a. in strukturreichem jedoch auch Wochenstuben in dem Wasser. Neben ben v.a. in tieferen Lagen kollisionsge‐ mystacinus) WEA keine Relevanz, da Offenland. Bäumen nachgewiesen. Gleaning auch Jagd nach bis 500 m Höchste Nach‐ Radius, aber fährdet. im Stadtge‐ nicht kollisionsgefährdet. Pot. Quartiere bis 800 m als Winterquartiere: V.a. Höhlen fliegenden Insekten im weise in BW bei 800 m, biet nachge‐ mittlere wahrscheinlich angenom‐ und Stollen; in BW in Karsthöh‐ Kronenbereich. kann jedoch auch deut‐ wiesen bis geringe men. len der Alb und Bergbaustollen  Waldränder, Feldge‐ lich höher steigen. potenzielle des Schwarzwalds. hölze, Hecken Relevanz  In größeren Waldge‐ bieten v.a. entlang Bä‐ 2/2/4 chen, Wegen und Schneisen.

Mausohr + + II, IV 2 V Mittelstreckenzieher Schwerpunkt in waldreichen Sommerquartiere: Wochen‐ Jagd meist relativ direkt In allen Landesteilen gering gering mittel sehr Art 32 (Myotis myotis) Die Phänologie hat bzgl. Gebieten, wobei Laub‐ und stuben fast nur in Gebäuden. über dem Boden. Trans‐ verbreitet. gering nicht/kaum Nachweise.

WEA keine Relevanz, da Laubmischwälder in wärme‐ Einzelquartiere außer in Ge‐ ferflüge bodennah ent‐ Schwerpunkt in mittleren kollisionsge‐ mittlere nicht kollisionsgefährdet. ren Tieflagen bevorzugt bäuden und an Brücken auch in lang linearer Strukturen. Höhenlagen zwischen 200 fährdet. bis geringe werden. Pot. Quartiere bis Baumhöhlen und Nistkästen.  v.a. geschlossene und 600 m. In Oberried potenzielle 600 m als mittel, bis 800 m Winterquartiere: Untertage‐ Wälder ist eine Wochenstube Relevanz als gering wahrscheinlich quartiere, Einzeltiere in Fels‐  frisch gemähte Wiesen bekannt (AGF). angenommen. spalten.  große Jagdgebiete mit mind. 100 ha 0/2/5

Fransen‐ + + IV 2 ‐ Kurzstreckenzieher Wälder und halboffene, Sommerquartiere: Baumhöh‐ Jagd meist relativ nah an In allen Landesteilen sehr sehr gering hoch Art 1 Nachweis. fledermaus Die Phänologie hat bzgl. durch Gehölze strukturierte len, Nistkästen, Spaltenquartie‐ der Vegetation; vorwie‐ verbreitet, im Schwarz‐ gering gering nicht/kaum Erfassungslü‐ cken, die Art (Myotis nattereri) WEA keine Relevanz, da Landschaften. Kommt sowohl re in Gebäuden; häufiger Quar‐ gend Gleaning. Transfer‐ wald unterrepräsentiert. kollisionsge‐ nicht kollisionsgefährdet. in Laub(misch)wäldern als tierwechsel. flüge bodennah entlang Netzfangnachweise meist ist vermutlich fährdet. deutlich hohe auch Nadelwäldern vor. Winterquartiere: Untertage‐ linearer Strukturen. in Tieflagen, Vorkommen häufiger potenzielle Quartiere können in allen quartiere.  unterschiedl. Jagdha‐ (auch Wochenstuben) (AGF) Relevanz Höhenstufen vorkommen. bitate von Wäldern jedoch bis in die Höhen‐ Aufgrund geringer Fundzahl über Offenland bis lagen des Schwarzwaldes durchgehend mittlere Wahr‐ Wasserflächen. bekannt. scheinlichkeit angesetzt. ‐/‐/‐ Kleinabendsegler – – IV 2 D Langstreckenzieher Waldart; bevorzugt struktur‐ Sommerquartiere: Wochen‐ Wendiger Jäger im hin‐ Verbreitungsschwerpunkt sehr sehr sehr sehr Abschaltung 104 (Nyctalus leisleri) Bevorzugte Wanderkorrido‐ und baumhöhlenreiche rei‐ stuben v.a. in Baum‐ und dernisfreien Luftraum im am mittleren und nördli‐ hoch hoch gering hoch  schon Nachweise. re: Flusstäler. Zugzeit ab che Altbestände. Spechthöhlen, Stammrissen‐ Radius bis 10 km um das chen Oberrhein. Offenbar bei mittleren sehr hohe August, Rückflug Ende April Jagdaktivität bis 600 m; Zug und ‐spalten, Nistkästen; Bil‐ Quartier. Bevorzugung der Tiefla‐ v.a. in allen Windgeschwin‐ potenzielle bis Anfang Mai. Jungtiere in allen Höhenlagen. Quartie‐ dung von periodisch wechseln‐  Laubmischwälder gen, jedoch auch in 800 Ober‐ Höhenla‐ digkeiten  bis 600 Relevanz besonders kollisionsgefähr‐ re bis 400 m wahrscheinlich, den Weibchen‐  Lichtungen und Ge‐ m noch nachgewiesen. rhein und gen m: gesamte det. Zu dieser Zeit in allen bis 600 m mittel, bis 800 m Quartierkomplexen wässer Zur Zugzeit ab August Vor‐ bergzone Aktivitätszeit Höhenlagen Kollisionsge‐ gering wahrscheinlich Winterquartiere: Hauptsäch‐ flächendeckend.  alle fahr, sonst besonders bis lich Baumhöhlen Höhenlagen: 600 m. 17/94/357 Zugzeit im Früh‐ jahr und Herbst

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Artname Erhaltungs‐ FFH‐ Rote Liste Artensteckbrief Windkraftsensibilität Mögliche Min‐ Vorkom‐ und zustand An‐ Zugverhalten und Phäno‐ Lebensraum Quartiere Jagdhabitate und Verbreitung in BW und Kollisionsrisiko Risiko derungsmaß‐ men im Einschätzung der gem. FFH‐ hang logie bzgl. WEA Jagdverhalten Höhenverbreitung Habitatbeeinträch‐ nahmen Stadtkreis potenziellen Berichts‐ Totfunde tigung (Abschaltalgo‐ FR im 5‐km‐ Relevanz bzgl. der pflicht (BW/D/Europa) ritmen) bei Radius um WEA‐Planung BW k. BW D Jagd Zug Jagd Quartiere sensiblen Arten die Gebiete b.R. Abendsegler + – IV i V Langstreckenzieher Waldart, v.a. offene Laub‐ Sommerquartiere: V.a. Specht‐ Hindernisfreier Luftraum, Vor allem am nördlichen hoch sehr sehr sehr Abschaltung 100 (Nyctalus wälder oder Waldränder. höhlen, seltener andere Baum‐ max, Flughöhen bis 500 Oberrhein, auch am südl. hoch gering hoch  schon Nachweise. noctula) Besonders kritische Phase: Meist größere Gewässer in höhlen und Rindenspalten. m. Oberrhein zahlreiche v.a. in bei mittleren Im Spätsommer und Herbst der Nähe. Quartiere liegen meist an inne‐  über dem Kronendach Netzfänge, v.a. bis 300 m den auch in Windgeschwin‐ sehr hohe besonders in den Flusstä‐ Hohe Vorkommenswahr‐ ren oder äußeren Waldrändern von Wäldern (max. 600 m). Flusstä‐ den digkeiten  bis 600 potenzielle lern, jedoch auch in den scheinlichkeit zur Zugzeit im und werden häufig gewechselt.  Parks lern höheren m: gesamte Relevanz höheren Schwarzwaldlagen Frühjahr und Herbst in allen Auch Gebäudequartiere. Lagen  gemähte Wiesen Aktivitätszeit wandernde und schwär‐ Höhenlagen. Sonst Jagdaktivi‐ Winterquartiere: Große Kolo‐  Gewässer  alle mende Tiere. tät und pot. Quartierverlust nien bis 500 Tiere in frostsiche‐ Höhenlagen: Männchen halten sich oft in den Tieflagen (Tuniberg) ren Baum‐ und Spechthöhlen Offenbar keine genau 1/672/729 Zugzeit im Früh‐ ganzjährig an den Zugstre‐ oder Fledermauskästen, nur definierten Jagdhabitate. jahr und Herbst cken auf. selten in Bauwerken, Höhlen, Stollen.

Rauhaut‐ + + IV i ‐ Langstreckenzieher Strukturreiche Waldgebiete Sommerquartiere: v.a. Baum‐ Jagd im freien Luftraum V.a. Oberrhein und Bo‐ sehr sehr gering hoch Abschaltung 38 fledermaus Frühjahrszug im April, ab im Kontakt mit Gewässern. höhlen und –spalten, oft abste‐ in mittleren Höhen von denseegebiet. In Höhen hoch hoch  schon Nachweise. (Pipistrellus Mitte August Zug in die Wochenstuben gewöhnlich hende Rinde alter Eichen, etwa 5 – 15 m. über 500 m und daher im v.a. bei mittleren Windgeschwin‐ nathusii) Winterquartiere. Männ‐ unter 500 m. Stammspalten.  meist an Waldrändern Schwarzwald selten, v.a. in Einzel‐ digkeiten chen halten sich oft ganz‐ Hohe Vorkommenswahr‐ Bisher nur zwei Wochenstuben etc. orientiert jedoch bereits auf 700 m den und  tiefere sehr hohe jährig an den Zugstrecken scheinlichkeit zur Zugzeit im in BW nachgewiesen (Baum‐  fliegt auch bei höhe‐ als Schlagopfer gefunden. Flusstä‐ Paa‐ Lagen: gesamte potenzielle auf. Frühjahr und Herbst in allen höhle bzw. Dachgiebel). ren Windgeschwindig‐ lern rungs‐ Aktivitätszeit Relevanz Höhenlagen. Sonst Jagdaktivi‐ Winterquartiere: Felsspalten, keiten  alle tät und pot. Quartierverlust Mauerrisse, Baumhöhlen; quar‐ Höhenlagen: in den Tieflagen (Tuniberg) einzeln oder in kleinen Grup‐ 8/472/612 tiere in Zugzeit im Früh‐ pen. den jahr und Herbst Tiefla‐ gen Weißrand‐ + + IV D ‐ Kurzstreckenzieher Kulturfolger der trocken‐ Sommerquartiere: Hauptsäch‐ Jagd v.a. im hindernis‐ Die Art weitet derzeit ihr hoch gering gering gering Art im Unter‐ Kein fledermaus In warmen Regionen Über‐ warmen Regionen; nicht auf lich Spaltenquartiere an Ge‐ freien Luftraum, meist in Areal nach Norden aus suchungsge‐ Nachweis. Auftreten (Pipistrellus kuhlii) winterung vermutlich in Wald angewiesen. bäuden. Nur selten Einzelquar‐ 2‐10 m, aber auch bis (siehe rechts). In BW v.a. im biet aber wahr‐ kühleren Hochlagen. Geringe Vorkommenswahr‐ tiere in Baumhöhlen und Nist‐ mehreren 100 m Höhe. bisher nur in den Tiefla‐ Spät‐ nicht/kaum scheinlich, da sommer mittlere Massenschwarmereignisse scheinlichkeit in den Tiefla‐ kästen.  im städtischen Bereich gen nachgewiesen. derzeit und kollisionsge‐ bis geringe im Spätsommer und gen (Tuniberg) und mittleren Winterquartiere: Häufig Ge‐ an offenen Plätzen Nordexpansi‐ Herbst fährdet. potenzielle Herbst. Lagen (Schwarzwald bis 700 bäudequartiere; auch Felsspal‐  oft an Straßenlater‐ on1. Relevanz m, v.a. sonnenexponierte ten und Höhlen. (Schwär nen mphase) Lagen)

‐/‐/151

1Bisher nördlichster Nachweis aus dem Raum Lahr, wo im April 2010 bei einer Nistkastenkontrolle 18 Tiere gefunden wurden (AGF). Weitere Hinweise für eine Nordausbreitung durch zwei Netzfänge im Jahr 2013; dabei wurde ein repro- duktives Weibchen bei Neuenburg gefangen; ein weiteres Tier bei Obereggenen (Schliengen) (Horst Schauer-Weisshahn, mdl. Mitt.).

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Artname Erhaltungs‐ FFH‐ Rote Liste Artensteckbrief Windkraftsensibilität Mögliche Min‐ Vorkom‐ und zustand An‐ Zugverhalten und Phäno‐ Lebensraum Quartiere Jagdhabitate und Verbreitung in BW und Kollisionsrisiko Risiko derungsmaß‐ men im Einschätzung der gem. FFH‐ hang logie bzgl. WEA Jagdverhalten Höhenverbreitung Habitatbeeinträch‐ nahmen Stadtkreis potenziellen Berichts‐ Totfunde tigung (Abschaltalgo‐ FR im 5‐km‐ Relevanz bzgl. der pflicht (BW/D/Europa) ritmen) bei Radius um WEA‐Planung BW k. BW D Jagd Zug Jagd Quartiere sensiblen Arten die Gebiete b.R. Zwergfledermaus + + IV 3 ‐ Mittelstreckenzieher Weites Lebensraumspekt‐ Sommerquartiere: Fast aus‐ Jagd v.a. im hindernis‐ In allen Landesteilen sehr gering gering gering Abschaltung 378 (Pipistrellus Beringte Tiere im Freibur‐ rum: Siedlungen, Wälder und schließlich in Spaltenquartieren freien Luftraum, Orientie‐ verbreitet; eine der häu‐ hoch  nur bei Nachweise. pipistrellus) ger Münster v.a. aus der Gewässer. von Gebäuden, die häufig rung an Vegetationskan‐ figsten Arten in BW. Auch geringen Wind‐ geschwindigkei‐ Vorbergzone und dem gewechselt werden. ten. Meist in geringer bis in den Höhenlagen; während ten sehr hohe Hochschwarzwald, so dass Winterquartiere: V.a. Spalten mittlerer Höhe, jedoch höchste Wochenstube im der  gesam‐ potenzielle diese Gebiete, mglw. in sowohl von Gebäuden (bekannt auch Erkundungsflüge in Schwarzwald auf 860 m. ganzen te Aktivitätszeit Relevanz größeren Höhen, überflo‐ ist das Freiburger Münster) als größere Höhen Aktions‐ phase,  alle gen werden. Masseneinflü‐ auch von Felsen und Stollen.  Wald(innen)säume, Höhenlagen ge Ende August und Anfang Hecken, auch über bes. stark nach September bei Auflösung Gewässern Auflö‐ der Wochenstuben.  auch an Straßenlater‐ sung der nen Wochen‐ stuben

127/397/1083 Mückenfledermaus ? ? G D Mittelstreckenzieher Gewässernähe ist wichtig, in Sommerquartiere: V.a. in Jagd v.a. vegetationsge‐ Fast ausschließlich am hoch hoch gering hoch Abschaltung 1 Nachweis. (Pipistrellus Details noch unbekannt. BW v.a. in den Auenland‐ Spaltenquartieren von Gebäu‐ bunden, aber auch im Oberrhein nachgewiesen. vermutlich pygmaeus) schaften von Rhein und den in Ortsrandlage, die selten Kronenbereich von Wäl‐ Vorwiegend in Tieflagen, bes. alle analog Zwerg‐ Neckar. gewechselt werden. Auch dern. bereits ab 300 m selten, Tiefla‐ Höhen‐ fledermaus: mittlere Hohes Kollisionsrisiko wäh‐ Baum‐ und Nistkastenquartiere jedoch im Nordschwarz‐ gen; stufen  oft über Gewässern  nur bei mglw. bis geringe rend gesamter Aktivitätsperi‐ spielen eine Rolle.  Lichtungen, Einzel‐ wald Totfunde auf über geringen Wind‐ besonde‐ potenzielle ode und pot. Quartierverluste Winterquartiere: Vermutlich bäume 700 m. geschwindigkei‐ re Ge‐ Relevanz bis 500m, in südexponierten ähnlich Zwergfledermaus. ten  auch an Straßenlater‐ fährdung  gesam‐ Lagen geringes mittleres bis nen beim te Aktivitätszeit 700m je nach Exposition; im Massen‐ Frühjahr und Spätsom‐ schwär‐  alle mer/Herbst in allen Lagen. men im Höhenlagen Herbst.

2/42/141

Braunes Langohr + + 3 V Kurzstreckenzieher Waldart, die strukturreiche Sommerquartiere: Bevorzugt Jagd sehr dicht an der Weit verbreitet, Schwer‐ gering sehr mittel sehr Art 2 (Plecotus auritus) Die Phänologie hat bzgl. Wälder bevorzugt, jedoch Spaltenquartiere an Gebäuden; Vegetation, z.T. Gleaning; punkt u.a. im Schwarz‐ gering hoch nicht/kaum Nachweise. WEA keine Relevanz, da auch in Nadelwäldern vor‐ auch Baumhöhlen /‐spalten Flughöhe bei der Jagd wald. Nachweise v.a. von kollisionsge‐ sehr hohe nicht kollisionsgefährdet. kommt. Im Siedlungsbereich und Nistkästen. Auch in Boden‐ meist nur bis 6 m, selten 500 bis 700 m, Wochen‐ fährdet. potenzielle in Friedhöfen, Parkanlagen nähe. auch über 10 m zwischen stuben in den Tieflagen Relevanz etc. In der Schweiz bis auf Winterquartiere: V.a. in großen Baumkronen. zwischen 200 und 300 m. 2000 m steigend. Untertagequartieren, jedoch Quartierverluste in allen auch häufig in Kleinquartieren, Höhenlagen; überall hohe z.B. Holzstapeln. Antreffwahrscheinlichkeit. 0/5/5

Graues Langohr – – 1 2 Kurzstreckenzieher Art der offenen Kulturland‐ Sommerquartiere: Fast nur im Jagd sehr dicht an der Verbreitungsschwerpunk‐ gering sehr gering sehr Art 13 (Plecotus Die Phänologie hat bzgl. schaft, geschlossene Waldge‐ Siedlungsbereich, v.a. Spalten‐ Vegetation, z.T. Gleaning; te am Oberrhein und am gering gering nicht/kaum Nachweise. austriacus) WEA keine Relevanz, da biete werden gemieden. quartiere in Dachstühlen. aber auch Jagd im freien Bodensee. Bis 300 m kollisionsge‐ nicht kollisionsgefährdet. Wärmeliebende Art der Winterquartiere: Untertage‐ Luftraum. häufige Nachweise, aber fährdet. sehr geringe/ Tieflagen. quartiere und Keller; die Art ist auch Netzfänge in 800 m. zu vernachlässi‐ rel. kältetolerant. Wenige Wochenstuben gende bekannt, bis max. 600 m. potenzielle Relevanz 0/6/7

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Artname Erhaltungs‐ FFH‐ Rote Liste Artensteckbrief Windkraftsensibilität Mögliche Min‐ Vorkom‐ und zustand An‐ Zugverhalten und Phäno‐ Lebensraum Quartiere Jagdhabitate und Verbreitung in BW und Kollisionsrisiko Risiko derungsmaß‐ men im Einschätzung der gem. FFH‐ hang logie bzgl. WEA Jagdverhalten Höhenverbreitung Habitatbeeinträch‐ nahmen Stadtkreis potenziellen Berichts‐ Totfunde tigung (Abschaltalgo‐ FR im 5‐km‐ Relevanz bzgl. der pflicht (BW/D/Europa) ritmen) bei Radius um WEA‐Planung BW k. BW D Jagd Zug Jagd Quartiere sensiblen Arten die Gebiete b.R. Zweifarbfleder‐ ? ? i D Langstreckenzieher Bewaldete Bergregionen; die Sommerquartiere: i.d.R. in und Jagd v.a. im freien Luft‐ Seltene Art, jedoch aus hoch unklar, sehr gering Abschaltung 21 maus Männchen in BW vermut‐ Nähe zu Fließ‐ oder Stillge‐ an Gebäuden, nur selten in raum in 10 bis 40 m Hö‐ fast allen Landesteilen aber gering  schon Nachweise. (Vespertilio lich ortstreu. Es ist unbe‐ wässern scheint eine Rolle zu hohlen Bäumen oder Nistkäs‐ he. bekannt. Im Raum Frei‐ wohl bei mittleren Windgeschwin‐ murinus) kannt, ob Zugkorridore spielen. ten.  Offenland burg ist auf die Art be‐ hoch durch BW verlaufen. Balz‐ Es wurde für alle Eignungsflä‐ Winterquartiere: v.a. hohe  Gewässer sonders zu achten. digkeiten  alle hohe flüge im September bis chen eine mittlere Vorkom‐ Gebäude, z.B. im Freiburger  auch Wälder Höhenlagen potenzielle November an großen Ge‐ menswahrscheinlichkeit für Münster, seltener in Felsspal‐ Relevanz bäuden, z.B. Freiburger Jagd und Zug angenommen.  ten und Untertagequartieren. Münster. 5/82/89

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5.2.5 Charakterisierung und Bewertung der Eignungsflächen im Hinblick auf das Fledermaus-Konfliktpotenzial

Die erarbeiteten Kenntnisse zu den Eignungsflächen sowie die in Tab. 9 aufgeführ- ten Eigenschaften der verschiedenen Fledermaus-Artenwerden in Tabellenform zu- sammengestellt und ausgewertet (Tab. 10, Tab. 11). Diese enthält die folgenden In- formationen:

 Fläche der Eignungs(teil)bereiche: Die Größe der Eignungs(teil)bereiche ist bedeutsam dafür, ob Beeinträchtigungen vermieden oder vermindert werden können, indem die WEA an weniger sensiblen Stellen positioniert werden.  Anteil S-, SW- oder SO-exponierter Flächen: In sonnenexponierten Lagen können wärmebedürftige Arten vermutlich höher steigen als an Nordlagen.  Höhenlage: Die Angabe der Höhenstufen-Verteilungen gibt wichtige Hinweise auf die Vorkommenswahrscheinlichkeit der jeweiligen Arten.  Fledermaus-Quartierpotenzial: Die Ergebnisse der in Kap. 5.2.2 beschrie- benen Geländebegehungen wurden in die prozentuale Verteilung der Klassen 1 (geringes Quartierangebot) bis 5 (hohes Quartierpotenzial) umgesetzt. Die Quartierpotenzial-Punkte errechnen sich aus der Summe der nach Flächen- Prozenten gewichteten Bewertungspunkte. Es werden demnach Werte zwi- schen 1 (100% Fläche mit geringem Quartierangebot) und 5 (100% Fläche mit gutem Quartierangebot) erreicht.  Wertvolle Waldbestände aus FoGIS: Als weitere Information bezüglich der Ausstattung der Eignungsflächen mit wertvollen Waldbeständen mit erhöhtem Quartierpotenzial erfolgt eine Angabe der Flächen der bei der Forsteinrichtung unterschiedenen Waldtypen mit einem Alter von mindestens 100 Jahren. Weil die Ergebnisse der Geländebegehungen von höherer Aussagekraft sind und die FoGIS-Daten nicht flächendeckend vorliegen, werden die FoGIS- Informationen nur nachrichtlich mit angegeben.  FSC-Referenzflächen: Aufgrund der in Kap. 5.2.2 beschriebenen Charakte- ristika der FSC-Referenzfläche besitzen diese entweder bereits einen hohen Alt- und Totholzanteil und werden ihn auch behalten, oder sie werden diesen in Zukunft erlangen. Die durch Geländebegehung und Luftbildanalyse ermittel- te Wertigkeit von FSC-Referenzflächen wird daher um eine Stufe hochgesetzt und in die Quartierpotenzial-Punkte eingerechnet.  Waldbiotope und § 32-Biotope: Es erfolgt eine Angabe zur Anzahl von Bio- topen, deren Gesamtgröße und ihrem Anteil an der Gesamtfläche der Eig- nungs(teil)bereiche. Waldbiotope unterliegen besonderem gesetzlichem Schutz und sind daher gegen zukünftige bewirtschaftungsbedingte Ver- schlechterungen abgesichert. Es handelt sich in der Regel um strukturreiche Althölzer oder Waldränder sowie um Felsen oder Blockhalden, die alle ein er- höhtes Angebot an potenziellen Quartieren bieten.

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 Landschaftsschutzgebiete (LSG): In Eignungsflächen, die ganz oder teil- weise innerhalb von LSG liegen, sind weitere Aspekte zu berücksichtigen. Sie sind nicht Gegenstand des vorliegenden Gutachtens, ein Hinweis im Gebiets- steckbrief erscheint jedoch geboten.  FFH-Gebiet in weniger als 500 bzw. weniger als 100 m Entfernung: Die Eignungsflächenliegen liegen komplett außerhalb der FFH-Kulisse. Soweit die Erhaltungsziele oder der Schutzzweck von FFH-Gebieten durch Projekte er- heblich beeinträchtigt werden können, ist jedoch auch dann eine gesonderte Verträglichkeitsprüfung vorzunehmen, wenn Vorhaben außerhalb in die Schutzgebiete hineinwirken können. Daher erfolgt hier eine Angabe, ob sich in weniger als 100 bzw. 500 m Entfernung zu einer Eignungsfläche ein FFH- Gebiet befindet.  Generalwildwegeplan bzw. Kerngebiet Biotopverbund laut Regionalver- band Südlicher Oberrhein (RVSO): Da gemäß Windenergieerlass Baden- Württemberg Biotopverbundflächen einschließlich der Flächen des General- wildwegeplans zu berücksichtigen sind (Kap. 6.2.1, 6.2.2), erfolgt hierzu eine Angabe in der Tabelle.

5.2.6 Vorkommenswahrscheinlichkeit der Arten nach Experteneinschätzung

Über Kenntnisse zur Biologie, Ökologie, regionalen und lokalen Verbreitung der Ar- ten werden Wahrscheinlichkeiten dafür abgeschätzt, dass die betreffende Art in der jeweiligen Eignungsfläche angetroffen werden kann. Diese wird in der folgenden Skala angegeben: 1 = geringe Wahrscheinlichkeit 2 = mittlere Wahrscheinlichkeit 3 = hohe Wahrscheinlichkeit

Die resultierenden Einstufungen wurden durch den seit Jahrzehnten in Freiburg eh- renamtlich für die AGF tätigen Fledermaus-Experten Edmund Hensle geprüft und plausibilisiert.

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5.2.7 Konfliktpotenzial bzgl. Kollisionsrisiko bei der Jagd bzw. auf dem Zug

Die in Tab. 9 (S. 78 ff.) angegebenen Stufen des Konfliktpotenzials werden in die folgende Punkteskala übersetzt: 1 = sehr geringes / zu vernachlässigendes Konfliktpotenzial (Farbcode: blau) 2 = geringes Konfliktpotenzial (grün) 3 = mittleres Konfliktpotenzial (gelb) 4 = hohes Konfliktpotenzial (orange) 5 = sehr hohes Konfliktpotenzial (rot).

Für das Kollisionsrisiko auf der Jagd (also während der gesamten Aktivitätsperiode) und auf dem Zug (also nur saisonal, eingeschlossen sein können hier auch weitere saisonale Phänomene wie die Schwärmphase) werden die Konfliktpotenzial-Punkte mit der Vorkommenswahrscheinlichkeit multipliziert. Je Art resultieren für das „Kolli- sionsrisiko Jagd“ und das „Kollisionsrisiko Zug“ zwischen 0 (Art kommt nicht vor) und 15 (Art kommt mit hoher Wahrscheinlichkeit vor, sehr hohes Konfliktpotenzial) Kolli- sionsrisikopunkte.

5.2.8 Konfliktpotenzial bzgl. Quartierverlust

Im ersten Schritt werden Quartierpotenzialpunkte in den Eignungsflächen berechnet. Die Quartierpotenzialpunkte stellen die Summe der nach Flächen-Prozenten gewich- teten Bewertungspunkte der kartierten Einzelflächen (vergl. Kap. 5.2.2) dar. Sie er- reichen demnach Werte zwischen 1 (100% Fläche mit geringem Quartierangebot) und 5 (100% Fläche mit gutem Quartierangebot). Als FSC-Referenzflächen ausge- wiesene Teilbereiche werden eine Stufe heraufgesetzt.

Die Quartierpotenzialpunkte werden mit der Vorkommenswahrscheinlichkeit (1 bis 3 Punkte, s.o.) und den Risikopunkten (Skala 1 bis 5) für Quartierverlust gemäß Tab. 9 (S. 78 ff.) multipliziert und anschließend durch 5 dividiert, um zur gleichen Werteska- la (1 bis 15) wie beim Konfliktpotenzial bzgl. des Kollisionsrisikos zu kommen.

Die resultierenden Werte wurden wiederum durch Edmund Hensle geprüft und plau- sibilisiert.

Eine Bewertung des Konfliktpotenzials für den Verlust an essenziellen Jagdhabitaten erfolgt nicht, weil dieser Fall nur selten eintreten dürfte. Dieser Aspekt muss jedoch ggf. im Rahmen späterer Untersuchungen berücksichtigt werden.

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5.2.9 Berechnung der Eignungsflächen-bezogenen Bewertungen ohne Ver- meidungs- und Minderungsmaßnahmen

Für das Kollisionsrisiko auf der Jagd, das Kollisionsrisiko beim Zug und das Risiko von Quartierverlusten werden die erreichten Risikopunkte aller bewerteter Arten ad- diert und in die folgende Skala des Konfliktpotenzials2 übersetzt: <10 = sehr geringes Konfliktpotenzial 10-19 = geringes Konfliktpotenzial 20-29 = mittleres Konfliktpotenzial 30-39 = hohes Konfliktpotenzial ≥ 40 = sehr hohes Konfliktpotenzial

Für die Gesamtbewertung der (Sub-) Eignungsflächen wird der Mittelwert der Risiko- punkte für Kollisionsrisiko Jagd und Zug mit den Risikopunkten für Quartierverluste addiert und durch zwei geteilt. Hierdurch werden das Kollisionsrisiko und das Risiko von Lebensraumverlusten insgesamt gleich gewichtet. Es sind auch andere Klas- sengrenzen und Gewichtungen möglich, die gewählte Methode erscheint jedoch als gut geeignet, um ein differenziertes Bild der unterschiedlichen Risikopotenziale der Eignungsflächen zu entwickeln.

5.2.10 Berechnung der Gesamtbewertung mit Vermeidungs- und Minderungs- maßnahmen

Bei Fledermäusen sind Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen prinzipiell mög- lich. Es werden daher in diesem Gutachten auch Risikopotenzial-Berechnungen be- reitgestellt, die auf der Annahme basieren, dass entsprechende geeignete Maßnah- men ergriffen werden.

Wie bei anderen streng geschützten Arten können die bau- und anlagebedingten Auswirkungen des Verlusts von Quartieren (und u.U. Jagdhabitaten) in der Regel durch CEF-, Minderungs- und Ausgleichsmaßnahmen unter die Erheblichkeits- schwelle gesenkt werden.

2 Bei den Vögeln wird der Begriff „Konfliktintensität“ verwendet, da hier umfangreiche aktuelle Be- obachtungsdaten in die Bewertung eingeflossen sind. Der bei den Fledermäusen und den anderen streng geschützten Arten verwendete Begriff „Konfliktpotenzial“ soll verdeutlichen, dass hier im Ge- gensatz zu den Vögeln keine artbezogenen Daten erhoben wurden. Das bedeutet insbesondere auch, dass anders als bei den Vögeln in der Stufe „sehr hohes Konfliktpotenzial“ keine „Tabukriterien“ vorliegen.

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In Eignungsflächen, die eine Mindestgröße von 5 ha haben sowie einen Mindestan- teil von Bereichen aufweisen, die bezüglich ihrer Habitatqualität weniger wertvoll sind, gibt es größere Spielräume, um durch gezielte Positionierung der WEA in weni- ger sensiblen Bereichen das Risiko von Lebensraumverlusten zu minimieren. In sol- chen Eignungsflächen werden daher die Quartierverlust-Risikopunkte halbiert.

Um das betriebsbedingte Risiko von Kollisionen unter die Erheblichkeitsschwelle zu senken, können Abschaltalgorithmen eingesetzt werden, die dafür sorgen, dass zu Zeiten mit hohem Fledermausaufkommen im Rotorenbereich die WEA abgeschaltet werden (siehe hierzu vor allem die umfangreichen Arbeiten von BRINKMANN et al. 2011). Um das Kollisionsrisiko für die besonders häufig als Schlagopfer auftretende Zwergfledermaus zu minimieren, kann ein Abschaltlogarithmus eingesetzt werden, der bei geringen Windgeschwindigkeiten greift. Die Einbußen in der gewonnenen Windenergie sind gering. Bei Annahme eines solchen Schwachwind- Abschaltalgorithmus entfallen die Risikopunkte für die Zwergfledermaus. Es wird in diesem Gutachten außerdem angenommen, dass analog hierzu auch Schlagopfer von Mückenfledermäusen vermieden werden können und daher auch deren Risiko- punkte entfallen.

Es sind verschiedenste andere Abschaltalgorithmen denkbar, für die jedoch im Vor- feld entsprechende Erhebungen der vorkommenden Fledermausarten notwendig sind. Im Falle des Baus von WEA wären im ersten Betriebsjahr pauschale und eher pessimistische Szenarien annehmende Abschaltalgorithmen zu wählen, die an- schließend durch die Ergebnisse und Auswertungen fledermauskundlicher Untersu- chungen (u.a. Gondelmonitoring) zu verfeinern wären. Diese Untersuchungen müss- ten durch ein auf Fledermäuse spezialisiertes Gutachterbüro durchgeführt werden. Zum derzeitigen Zeitpunkt der Planungen ist keine seriöse Prognose der zu erwar- tenden tatsächlichen Kollisionsrisiken möglich. Dementsprechend können auch keine Aussagen zu Art und Umfang möglicher Vermeidungsmaßnahmen getroffen werden, die Verstöße gegen Verbote des § 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG ausschließen würden. Es herrscht unter Fledermaus-Experten die Meinung vor, dass das Vorkommen von Fledermäusen kein prinzipiell unüberwindbares Hindernis für den Bau von WEA dar- stellt. Es ist jedoch auch klar, dass die notwendigen Auflagen mit einer Minderung des Stromertrags verbunden sind und dass der damit verbundene Verlust an Rendite in die Überlegungen potenzieller Investoren einfließen muss.

Um das Szenario eines reduzierten Kollisionsrisikos zu Zug- und Schwärmzeiten, also nur saisonal auftretenden, dann jedoch oft mit dem Risiko von hohen Schlagop- ferzahlen innerhalb von kürzester Zeit verbundenen Phänomenen, abzuschätzen, werden geeignete Abschaltlogarithmen angenommen, die es erlauben, die Zug- Risikopunkte zu halbieren.

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5.3 Ergebnisse

Die mit den beschriebenen Methoden gewonnenen Ergebnisse sind vollständig transparent und können daher auch bei unter Umständen hinzukommenden neuen Erkenntnissen jederzeit angepasst werden. Die Steckbriefe der Eignungsfläche mit der Berechnung der Quartierpotenzial-Punkte, die für die weitere Berechnung des Risikopotenzials benötigt werden, und mit weiteren gemäß der in Kap. 5.2 beschrie- benen, für die Bewertung herangezogenen Parametern sind in Tab. 10 zusammen- gestellt. Tab. 11 enthält die Bewertungsmatrix sowie die berechneten Risikopotenzi- al-Klassen für die Einzelbewertungen „Kollisionsrisikopotenzial Jagd“, Kollisionsrisi- kopotenzial Zug“ und „Risikopotenzial von Quartierverlusten“ sowie die Gesamt- bewertungen jeweils mit und ohne Minderungsmaßnahmen.

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Tab. 10: Steckbrief der Eignungsflächen im Hinblick auf die Vorhersage des Fledermaus-Konfliktpotenzials (zur Methodik vergl. Kap. 5.2)

Höhenlage (m ü. NN) (in % an der Gesamtfläche) Fledermäuse ‐ Quartierpotenzial wertvolle Waldbestände aus FoGIS (Alter/% an Gesamtfläche) Berechnung der Quartierpotenzial-Punkte:

bzw.

an

weniger

Flächen Sie errechnen sich aus der Summe der nach ‐ (GWW)

bzw. Flächen-Prozenten gewichteten Bewertungs- (RVSO

500 punkte. Es werden demnach Werte zwischen Fläche/Anteil als

Korridor exponierter ‐ / ‐

Nr. Name

Mischwald 1 (100% Fläche mit geringem Quartierange- ‐ SO

Punkte ‐ bot) und 5 (100% Fläche mit gutem Quartier- weniger oder (Anzahl

‐ in Biotopverbund Mischwald S

extensiv

‐ angebot) erreicht. Als FSC-Referenzflächen

Entfernung

Mischwald Nadelbaum Mischwald m ‐ ‐ Mischwald ‐ [ha] 1100 1200

SW, gering ‐

ausgewiesene Teilflächen werden eine Stufe

‐ 300 400 500 600 700 800 900 1000 ‐ ‐ Biotope Gebiet Referenzflächen ‐ mittel ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ 100 heraufgesetzt. Fläche Anteil Gesamtfläche) §32 LSG FFH Waldbiotope Mischwald Douglasien Tannen Fichten Eichen Buchen Quartierpotenzial gut FSC 200 300 400 500 600 700 800 900 1000 1100 gering mittel mittel gut Generalwildwegeplan als Kerngebiet Kerngebiet) Schauinsland ‐ Schauinsland im GWW‐ 01 2,20 38 62 100 3,0 keine mind. 100 Jahre alten Bestände <100 Gießhübel (100%) Korridor Schauinsland ‐ Schauinsland im GWW‐ 02 0,32 100 100 1,0 keine mind. 100 Jahre alten Bestände <100 Schauinslandstraße I (100%) Korridor Punkte Quartierangebot Schauinsland ‐ Schauinsland im GWW‐ 1 gering 03 0,03 100 100 1,0 keine mind. 100 Jahre alten Bestände <100 Schauinslandstraße II (100%) Korridor 2 mittel-gering Schauinsland ‐ Schauinsland 04 0,10 100% 100 100 2,0 keine mind. 100 Jahre alten Bestände 3 mittel Weißenfelsen II (100%) Schauinsland ‐ Schauinsland 4 gut-mittel 05 7,20 33% 991 100 3,0 keine mind. 100 Jahre alten Bestände <500 Holzschlägermatte (100%) 5 gut Schauinsland ‐ 1 (0,33 Schauinsland 06 2,72 54% 100 100 3,0 100/46 <500 Weißenfelsen I ha) (100%) GWW‐Korridor Schauinsland ‐ 4 (0,62 Schauinsland 07 37,49 15% 340553234135 1 2,2 190/1 150/5 <100 schneidet Pfl ugfels en ha) (100%) Südspitze Schauinsland ‐ Oberer Kappler Schauinsland 08 0,07 100 100 4,0 keine Daten <500 Wald Kommenturwald I (100%) Schauinsland ‐ Oberer Kappler 1 (0,1 Schauinsland 09 0,73 100 100 4,0 keine Daten <500 Wald Kommenturwald II ha) (100%) Schauinsland ‐ Oberer Kappler Schauinsland 10 0,02 100 100 1,0 keine Daten <500 Wald Kommenturwald III (100%) Schauinsland ‐ 1 (0,09 Schauinsland 11 0,43 100 100 2,0 keine Daten <100 Rappeneckermatte ha) (100%) Schauinsland ‐ Oberer Kappler Schauinsland 12 0,03 100 100 2,0 keine Daten Wald Untergsand I (100%) Schauinsland ‐ Oberer Kappler Schauinsland 13 0,04 100 100 3,0 keine Daten <500 Wald Nord I (100%) Schauinsland ‐ Oberer Kappler 2 (0,24 Schauinsland 14 2,39 47 53 100 2,0 keine Daten <500 Wald Nord II ha) (100%) Schauinsland ‐ Oberer Kappler 1 (0,01 Schauinsland 15 5,39 48 52 100 2,0 keine Daten <500 Wald Untergsand II ha) (100%) Schauinsland ‐ Oberer Kappler Schauinsland 16 1,45 100 100 5,0 keine Daten <500 Wald Molzenwald (100%) Schauinsland ‐ Oberer Kappler Schauinsland 17 1,92 76% 100 100 4,0 keine Daten <500 Wald Laubisköpfle (100%) Lorettoberg ‐ B'kopf, L'berg, S'berg 18 1,15 21% 100 100 4,0 keine mind. 100 Jahre alten Bestände Illenberg Süd (100%) Lorettoberg ‐ B'kopf, L'berg, S'berg 19 7,35 90 10 100 5,0 keine mind. 100 Jahre alten Bestände Illenberg Nord (100%) Schauinsland Nord ‐ 110/5 23,9 ha 100/<1 3 (7,48 B'kopf, L'berg, S'berg 20.1 Brombergkopf / 79,62 37% 2 40 48 9 14 22 17 46 4,1 140/5 100/4 110/8 (30%) 120/1 ha (100%) Bleichentobelkopf / Rehhagkopf 150/<1 B'kopf, L'berg, S'berg Schauinsland Nord ‐ Daten nur 4 (8,52 20.2 55,15 34% 22 72 6 32 7 13 22 25 3,0 110/9 110/<1 (40%)/Schauinsland Kybfel sen teilweise ha) (60%) B'kopf, L'berg, S'berg Schauinsland Nord ‐ Eichkopf / 10,6 ha Daten nur 15 (6,92 2 (0,35 20.3 114,64 39% 1 31 62 6 22 12 17 24 25 3,3 130/3 160/<1 100/<1 120/6 100/8 (31%)/Schauinsland <500 Horber Felsen / Brangenkopf (10%) teilweise ha) ha) (69%) Schauinsland Nord ‐ Taubenkopf 3 (0,81 Schauinsland 20.4 32,30 33% 51 49 4 3 84 8 2,9 Daten nur teilweise, keine mind. 100 J. alten Bestände <100 ha) (100%) Rosskopf ‐ 22 0,90 49% 100 100 5,0 keine Daten ‐ Dietersbach I Rosskopf ‐ 23 0,31 89% 100 100 3,0 keine Daten ‐ <500 Dietersbach II Rosskopf ‐ 1 (0,07 Rosskopf‐ 24 3,33 98% 100 100 4,0 100/2 <100 Fuchsköpfle ha) Schlossberg (100%) Rosskopf ‐ Sommerbuck Rosskopf‐ 25.1 6,22 88% 76 24 77 23 4,2 120/90 <100 Schlossberg (100%) Rosskopf ‐ 120/9 100/7 1 (0,24 Rosskopf‐ 25.2 20,68 48% 83 17 85 15 3,2 <100 S. Ottilienstein / Schanzen 130/7 120/1 ha) Schlossberg (100%) Rosskopf ‐ Kleiner Rosskopf bis 100/36 Rosskopf‐ 25.3 53,27 65% 57 36 7 7 14 78 3,6 <500 Rosskopfturm 120/4 Schlossberg (68%) Rosskopf ‐ 1 (0,10 25.4 36,68 87% 1909 19174 528 3,1 keine mind. 100 Jahre alten Bestände ‐ <500 Ochsenlager / Hornbühl ha) Rosskopf ‐ Rosskopf‐ 26 18,03 70% 38710 8 4 708 9 3,0 keine Daten <100 Wildtalwald Schlossberg (100%) 6 (0,56 21.1 Tuniberg ‐ Nord 10,34 12% 92 8 100 1,0 keine Daten <500 RVSO‐Kerngebiet ha)

21.2 Tuniberg ‐ Süd 10,07 49% 75 25 100 1,0 keine Daten 7 (1,3 ha) ‐ <500 RVSO‐Kerngebiet

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Tab. 11: Bewertungsmatrix für die Berechnung des Fledermaus-Konfliktpotenzials (zur Methodik vergl. Kap. 5.2)

Bewertungsklassen nach

Breitflügel‐ Bechstein‐ Summe der Risikopunkte Nordfledermaus Brandtfledermaus Wasserfledermaus Wimperfledermaus Bartfledermaus Mausohr Fransenfledermaus Kleinabendsegler Abendsegler Rauhaut‐fledermaus Weißrand‐fledermaus Zwergfledermaus Mücken‐fledermaus Braunes Langohr Zweifarb‐fledermaus Bewertung fledermaus fledermaus ) ) ) ) ) ) ) ) g

) ) )

n mit

geri hoch hoch hoch hoch

gerin hoch hoch

hoch

gering hoch) hoch) hoch) gering gering gering Kollisionsrisiko Jagd und Zug

sehr gering) sehr hoch) sehr sehr hoch) gering) hoch) sehr gering) gering) gering) hoch) hoch) hoch) mittel) gering)

gering) sehr hoch) sehr hoch) hoch) gering) sehr hoch) hoch)

gering) hoch)

sehr gering) gering)

gering)

geeignete

Zug gering) sehr sehr sehr gering) gering) sehr hoch) gering) sehr gering) mittel) gering) sehr

sehr mittel) gering) Jagd

sowie Risiko Quartierverlust

(Stufe: (Stufe: (Stufe: (Stufe: (Stufe: (Stufe: (Stufe: (Stufe: (Stufe: (Stufe: (Stufe: (Stufe: schwachem (Stufe: (Stufe: (Stufe: (Stufe: (Stufe: Zugzeit

durch

bei zur

Konfliktpotenzials Konfliktpotenzials

geeignete Nr. Name Kollisionsrisko Fledermäuse Kollisionsrisiko des des (Kollisionsrisiko: (Kollisionsrisiko: (Kollisionsrisiko: (Kollisionsrisiko: (Kollisionsrisiko: (Kollisionsrisiko: (Kollisionsrisiko: (Kollisionsrisiko: (Kollisionsrisiko: (Kollisionsrisiko: (Kollisionsrisiko: (Kollisionsrisiko: (Kollisionsrisiko: (Kollisionsrisiko: (Kollisionsrisiko: (Kollisionsrisiko: (Kollisionsrisiko:

Mückenfledermaus)

Punkte Bewertung

(Kollisionsrisiko: (Kollisionsrisiko: (Kollisionsrisiko: (Kollisionsrisiko: (Kollisionsrisiko: (Kollisionsrisiko: (Kollisionsrisiko: (Kollisionsrisiko: (Kollisionsrisiko: (Kollisionsrisiko: (Kollisionsrisiko: (Kollisionsrisiko: (Kollisionsrisiko: (Kollisionsrisiko: (Kollisionsrisiko: (Kollisionsrisiko: (Kollisionsrisiko:

Minderung

durch

und Zug Quartierverlust Quartierverlust Quartierverlust Jagd Jagd Zug Quartierverlust Zug Jagd Jagd Zug Zug Quartierverlust Jagd Jagd Jagd Jagd Zug Quartierverlust Zug Quartierverlust Quartierverlust Zug Zug Zug Jagd Jagd Quartierverlust Quartierverlust Quartierverlust Quartierverlust Jagd Zug Zug Jagd Zug Quartierverlust Quartierverlust Zug Jagd Jagd Quartierverlust Jagd Zug Zug Quartierverlust Jagd Zug Quartierverlust Jagd

der

<10: sehr gering (blau)

10-19 gering (grün) (Zwerg Minderungsmaßnahmen

Abschaltalgorithmus Abschaltalgorithmus Minderung

20-29 mittel (gelb) Zug Risikopunkte Quartiere Risikopunkte Quartiere Risikopunkte Quartiere Risikopunkte Jagd Risikopunkte Jagd Risikopunkte Zug Risikopunkte Quartiere Risikopunkte Zug Risikopunkte Jagd Risikopunkte Jagd Risikopunkte Zug Risikopunkte Zug Risikopunkte Quartiere Risikopunkte Jagd Risikopunkte Jagd Risikopunkte Jagd Risikopunkte Jagd Risikopunkte Zug Risikopunkte Quartiere Risikopunkte Zug Risikopunkte Quartiere Risikopunkte Quartiere Risikopunkte Zug Risikopunkte Zug Risikopunkte Zug Risikopunkte Jagd Risikopunkte Jagd Risikopunkte Quartiere Risikopunkte Quartiere Risikopunkte Quartiere Risikopunkte Quartiere Risikopunkte Jagd Risikopunkte Zug Risikopunkte Zug Risikopunkte Gesamtbewertung mit Jagd Risikopunkte Wind Zug Risikopunkte Quartiere Risikopunkte Quartiere Risikopunkte Zug Risikopunkte Gesamtbewertung Gesamtbewertung mit Jagd Risikopunkte Jagd Risikopunkte Quartiere Risikopunkte Quartierverlust Möglichkeit Jagd Risikopunkte Zug Risikopunkte Standortwahl mit Zug Risikopunkte Standortwahl Gesamtbewertung Quartiere Risikopunkte ohne Gesamtbewertung Jagd Risikopunkte Minderungsmaßnahmen Zug Risikopunkte Quartiere Risikopunkte Jagd Risikopunkte Schauinsland ‐ 30-39 hoch (orange) 01 1 4 1 2 2 5 2 10 3 15 3 15 3 15 2 2 2 6 3 9 2 8 2 2 27 12 50 25 16  16 34 20 Gießhübel ≥ 40 sehr hoch (rot) Schauinsland ‐ 02 1 4 1 2 2 2 2 10 3 15 3 15 3 15 2 1 2 6 3 3 2 8 2 2 27 12 50 25 5 5 29 15 Schauinslandstraße I  Schauinsland ‐ 03 1 4 1 2 2 2 2 10 3 15 3 15 3 15 2 1 2 6 3 3 2 8 2 2 27 12 50 25 5 5 29 15 Schauinslandstraße II  Schauinsland ‐ Berücksichtigung von Risikom- 04 1 4 1 2 1 2 1 2 2 3 2 10 3 15 3 15 3 15 2 2 2 6 3 6 2 8 2 2 29 14 52 26 11  11 33 19 Weißenfelsen II inderung durch Abschaltloga- Schauinsland ‐ 05 1 4 1 2 2 5 2 10 3 15 3 15 3 15 2 2 2 6 3 9 2 8 2 2 27 12 50 25 16 16 34 20 Holzschlägermatte  rithmen: Schauinsland ‐ 06 1 4 1 2 1 1 2 4 2 4 2 5 2 10 3 15 3 15 3 15 2 2 2 6 3 9 2 8 2 2 31 16 54 27 17  17 38 23 Weißenfelsen I Jagd: Bei Abschaltlogarithmus Schauinsland ‐ 07 1 4 1 2 1 1 2 6 2 3 2 10 3 15 3 15 3 15 2 2 2 6 3 6 2 8 2 2 27 12 56 28 12  6 34 16 bei geringem Wind entfallen die Pflugfelsen Risikopunkte für die Zwerg- und Schauinsland ‐ Oberer Ka ppler 08 1 4 1 2 2 6 2 6 2 10 3 15 3 15 3 15 2 3 2 6 3 12 2 8 2 2 27 12 56 28 22 22 38 24 Wald Kommenturwald I  Mückenfledermaus Schauinsland ‐ Oberer Ka ppler 09 1 4 1 2 2 6 2 6 2 10 3 15 3 15 3 15 2 3 2 6 3 12 2 8 2 2 27 12 56 28 22 22 38 24 Wald Kommenturwald II  Schauinsland ‐ Oberer Ka ppler 10 1 4 1 2 2 6 2 2 2 10 3 15 3 15 3 15 2 1 2 6 3 3 2 8 2 2 27 12 56 28 5 5 30 16 Zug: Bei Abschaltlogarithmus Wald Kommenturwald III  Schauinsland ‐ während der Zugzeiten werden alle 11 1 4 1 2 2 6 2 4 2 3 2 10 3 15 3 15 3 15 2 2 2 6 3 6 2 8 2 2 31 16 56 28 11 11 35 20 Rappeneckermatte  Zug-Risikopunkte halbiert. Schauinsland ‐ Oberer Ka ppler 12 1 4 1 2 2422 12 1 2 2 6 2 3 2 10 3 15 3 15 3 15 2 2 2 6 3 6 2 8 2 2 33 18 60 30 11 11 37 22 Wald Untergsand I  Schauinsland ‐ Oberer Ka ppler 13 1 4 1 2 2422 12 1 2 2 6 3 5 1 1 2 5 2 10 1 3 3 15 3 15 3 15 2 2 2 6 3 9 2 8 2 2 33 18 60 30 25 25 44 29 Wald Nord I  Schauinsland ‐ Oberer Ka ppler Berücksichtigung von Risiko- 14 1 4 1 2 1 1 2422 12 1 2 2 6 2 2 1 0 2 3 2 10 1 2 3 15 3 15 3 15 2 2 2 6 3 6 2 8 2 2 33 18 60 30 16  16 40 25 Wald Nord I minderung bzgl. Quartierverlust Schauinsland ‐ Oberer Ka ppler 15 1 4 1 2 2422 12 1 2 2 6 2 2 1 0 2 3 2 10 1 2 3 15 3 15 3 15 2 2 2 6 3 6 2 8 2 2 33 18 60 30 16 16 39 24 Wald Untergsand I  durch Positionierung der WEA in Schauinsland ‐ Oberer Ka ppler 16 2422 12 1 2 2 6 3 9 1 1 2 8 2 10 1 5 3 15 3 15 1 4 3 15 2 4 1 4 2 6 1 4 3 15 2 8 2 2 37 18 58 29 46 46 56 39 weniger sensiblen Bereichen: Wald Molzenwald  Schauinsland ‐ Oberer Ka ppler 17 1 4 1 2 2422 12 1 2 2 6 3 7 1 1 2 6 2 10 1 4 3 15 3 15 1 4 3 15 2 3 2 8 2 6 2 6 3 12 2 8 2 2 45 22 58 29 42  42 58 39 Wald Laubisköpfle Lorettoberg ‐ 18 2422 12 1 2 3 10 3 7 1 1 2 6 2 10 1 4 3 15 3 15 1 4 3 15 2 3 1 4 2 6 1 3 3 12 2 8 2 2 37 18 52 26 46 46 55 39 Illenberg Süd  In Eignungsflächen mit einer Min- Lorettoberg ‐ 19 2422 12 1 2 3 12 3 9 2 2 2 8 3 15 2 10 2 10 3 15 3 15 1 4 3 15 2 4 1 4 2 6 1 4 3 15 2 8 2 2 52 33 52 26 64 64 71 55 destgröße von 5 ha und einem Illenberg Nord  Schauinsland Nord ‐ signifikanten Anteil von schlechter 20.1 Brombergkopf / 1 4 1 2 1 2 1 4 1 2 2422 12 1 2 2 7 2 6 3 7 1 1 2 7 2 10 2 10 1 4 3 15 3 15 1 4 3 15 2 3 1 4 2 6 1 3 3 12 2 8 2 2 55 36 60 30 47  24 66 37 als mit dem Quartier-Potenzial- Bleichentobelkopf / Rehhagkopf Schauinsland Nord ‐ Punkte-Wert bewerteten Teilflä- 20.2 1 4 1 2 1 1 2422 12 1 2 2 6 3 5 1 1 2 5 2 10 1 3 3 15 3 15 3 15 2 2 2 6 3 9 2 8 2 2 33 18 60 30 26  13 45 23 Kybfelsen chen werden die Quartierverlust-

Schauinsland Nord ‐ Eichkopf / Risikopunkte halbiert. 20.3 1 4 1 2 1 1 2422 12 1 2 2 6 3 6 1 1 2 5 2 10 1 3 3 15 3 15 3 15 2 3 2 6 3 10 2 8 2 2 33 18 60 30 29 14 46 24 Horber Felsen / Brangenkopf  Schauinsland Nord ‐ Taubenkopf 20.4 1 4 1 2 1 1 2422 12 1 2 2 6 2 4 1 1 2 5 2 10 1 3 3 15 3 15 3 15 2 2 2 6 3 9 2 8 2 2 33 18 60 30 24  12 43 22 Rosskopf ‐ 22 1 4 1 2 2422 12 1 2 2 8 3 9 2 2 2 8 2 10 3 15 3 12 3 15 2 10 3 15 2 8 3 15 2 4 2 8 2 6 2 8 3 15 2 8 2 2 53 30 52 26 89 89 84 66 Dietersbach I  Rosskopf ‐ 23 1 4 1 1 2422 12 1 2 2 5 3 5 2 1 2 5 3 15 2 10 2 6 3 15 3 15 1 4 3 15 2 2 1 4 2 6 1 2 3 9 2 8 2 2 56 37 52 26 37 37 60 44 Dietersbach II  Rosskopf ‐ 24 1 4 1 2 2422 12 1 2 2 6 3 7 2 2 2 6 3 15 2 10 2 8 3 15 3 15 1 4 3 15 2 3 2 8 2 6 2 6 3 12 2 8 2 2 60 37 52 26 53 53 69 51 Fuchsköpfle  Rosskopf ‐ Sommerbuck 25.1 1 4 1 2 2422 12 1 2 2 7 3 8 2 2 2 7 3 15 2 10 2 8 3 15 3 15 1 4 3 15 2 3 2 8 2 6 2 7 3 13 2 8 2 2 60 37 52 26 56  28 71 39 Rosskopf ‐ 25.2 1 4 1 1 2422 12 1 2 2 5 3 6 2 1 2 5 3 15 2 10 2 6 3 15 3 15 1 4 3 15 2 3 1 4 2 6 1 3 3 9 2 8 2 2 56 37 52 26 39 20 60 35 S. Ottilienstein / Schanzen  Rosskopf ‐ Kleiner Rosskopf bis 25.3 1 4 1 1 2422 12 1 2 2 6 3 6 2 1 2 6 3 15 2 10 2 7 3 15 3 15 1 4 3 15 2 3 2 8 2 6 2 6 3 11 2 8 2 2 60 37 52 26 48 24 67 37 Rosskopfturm  Rosskopf ‐ 25.4 1 4 1 1 2422 12 1 2 1 3 3 6 1 1 2 5 2 10 1 3 3 15 3 15 1 4 3 15 2 3 2 8 2 6 2 5 3 9 2 8 2 2 45 22 52 26 35 18 53 26 Ochsenlager / Hornbühl  Rosskopf ‐ 26 1 4 1 1 2422 12 1 2 2 5 3 5 2 1 2 5 3 15 2 10 2 6 3 15 3 15 1 4 3 15 2 2 2 8 2 6 2 5 3 9 2 8 2 2 60 37 52 26 40 20 63 35 Wildtalwald 

21.1 Tuniberg ‐ Nord 2 8 1 0 2422 12 1 2 3 2 3 2 2 0 2 2 3 15 2 10 2 2 3 15 3 15 1 4 3 15 2 1 2 8 2 6 2 2 3 3 2 8 2 2 64 41 52 26 14  7 52 30

21.2 Tuniberg ‐ Süd 2 8 1 0 2422 12 1 2 3 2 3 2 2 0 2 2 3 15 2 10 2 2 3 15 3 15 1 4 3 15 2 1 2 8 2 6 2 2 3 3 2 8 2 2 64 41 52 26 14  7 52 30

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Es ergibt sich ein differenziertes Bild bezüglich des Fledermaus-Konfliktpotenzials. Die folgenden Aussagen beziehen sich jeweils auf das Szenario mit Minderungs- maßnahmen (siehe letzte Spalte in Tab. 11).

Im Schauinsland-Gebiet gibt es fünf Eignungsflächen, in denen lediglich ein geringes Konfliktpotenzial bezüglich der Fledermäuse anzunehmen ist. In 13 weiteren errech- net sich ein mittleres Konfliktpotenzial. Insbesondere in der mit sehr hohem Konflikt- potenzial eingestuften Eignungsfläche 19 – Lorettoberg-Illenberg Nord, aber auch den mit hohem Konfliktpotenzial eingestuften Eignungsflächen 16 – Oberer Kappler Wald-Molzenwald, 17 – Oberer Kappler Wald-Laubisköpfle, 18 – Lorettoberg- Illenberg Süd und 20.1 – Schauinsland Nord–Brombergkopf/Bleichentobelkopf/ Reh- hagkopf ist hingegen mit größeren Problemen bei der Genehmigung, der Errichtung und dem Betrieb von WEA zu rechnen.

Am Rosskopf erscheint die Eignungsfläche 25.4 – Ochsenlager/Hornbühl mit mittle- rem Konfliktpotenzial als aus Sicht des Fledermausschutzes am wenigsten konflikt- trächtiger Standort, während insbesondere die Eignungsflächen 22 – Dietersbach I, 23 – Dietersbach II und 24 – Fuchsköpfle aufgrund ihres auch mit Minderungsmaß- nahmen noch sehr hoch eingeschätzten Konfliktpotenzials sehr problematisch er- scheinen. In den Eignungsflächen 25.1 – Rosskopf-Sommerbuck, 25.2 – Rosskopf- S. Ottilienstein/Schanzen", 25.3 – Rosskopf-Kleiner Rosskopf bis Rosskopfturm und 26 – Rosskopf-Wildtalwald wird ein hohes Konfliktpotenzial erwartet.

5.4 Schlussfolgerungen

Die erarbeiteten Einstufungen des Fledermaus-Konfliktpotenzials bieten eine wertvol- le Hilfestellung bei der Suche nach WEA-Standorten mit möglichst geringen arten- schutzrechtlichen Hürden. Es sei allerdings nochmals darauf hingewiesen, dass es sich um Einschätzungen und nicht um die Ergebnisse fledermauskundlicher Daten- erhebungen in den Eignungsflächen handelt. Diese Einschätzungen bauen zwar auf der besten verfügbaren Daten- und Kenntnisgrundlage auf und werden transparent und nachvollziehbar dargelegt. Sie können jedoch keine Garantie dafür bieten, dass konkrete Untersuchungen in den mit geringerem Konfliktpotenzial eingestuften Eig- nungsflächen nicht doch artenschutzrechtlich relevante Tatbestände zu Tage för- dern, mit denen vorab nicht gerechnet wurde.

Im Umkehrschluss sind auch in den Eignungsflächen mit sehr hohem Konfliktpoten- zial – im Gegensatz zu den im Vogel-Gutachten mit „sehr hoher Konfliktintensität“ bewerteten Eignungsflächen – keine Verbotstatbestände nachgewiesen. Dies bedeu- tet, dass es keine Eignungsflächen gibt, die mit diesem Planungsstand bereits als eindeutige „Tabu-Flächen“ identifiziert werden können. Weil bei Fledermäusen, wie weiter oben dargelegt, Vermeidungsmaßnahmen, die das betriebsbedingte Tötungs-

INULA • Institut für Naturschutz und Landschaftsanalyse • Egonstraße 51-53 • 79106 Freiburg • www.inula.de 93 Windkraft FR – Änderung FNP 2020 Fledermäuse risiko unter die Erheblichkeitsschwelle senken können, als prinzipiell technisch um- setzbar gelten, ist die Situation in dieser Hinsicht anders gelagert als bei den Vögeln.

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6 Weitere streng geschützte Arten nach Anhang IV der FFH- Richtlinie

6.1 Einleitung

Gemäß Windenergieerlass Baden-Württemberg (S. 19) sind auch weitere streng ge- schützte Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie zu berücksichtigen, für die ein Vorkommen innerhalb der Kulisse der überprüften Eignungsflächen nachgewiesen oder aufgrund der Habitatstrukturen möglich ist. Die Liste aller streng geschützten Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie in Baden-Württemberg wurde LUBW (2010) entnommen. Durch Auswertung der Verbreitungskarten in den jeweiligen Grundlagenwerken Baden-Württembergs, der Informationen im Internethandbuchs zu den Arten der FFH-Richtlinie Anhang IV (BFN 2013), einer Voreinschätzung des Habitatangebots sowie eigener Kenntnisse und Angaben befragter Experten wurde eine Liste der nach fachlichem Ermessen möglicherweise innerhalb der untersuchten Eignungsflächen sicher oder potenziell vorkommenden Arten erstellt. Diese beinhal- tet Arten aus den Gruppen der Säugetiere (zusätzlich zu den bereits in Kap. 5 be- handelten Fledermäusen die drei Arten Haselmaus, Wildkatze und Luchs), der Repti- lien (Schlingnatter, Zauneidechse, Mauereidechse und Smaragdeidechse) und der Schmetterlinge (Nachtkerzenschwärmer). Die anderen Gruppen des Anhangs IV der FFH-Richtlinie (Amphibien, Farn- und Blütenpflanzen, Fische und Rundmäuler, Käfer und Libellen) enthalten keine Arten, die innerhalb der Eignungsflächen vorkommen könnten. Auf potenzielle Laichgewässer der Gelbbauchunke (Bombina variegata) wurde bei den Geländebegehungen (siehe Kap. 6.2.3) geachtet. Auch wenn keine solchen angetroffen wurden, sollte im Rahmen späterer Genehmigungsverfahren insbesondere bei der Zuwegung, die auch Gebiete weit außerhalb der untersuchten Eignungsflächen betreffen kann, auf die Art geachtet werden; dies gilt insbesondere für die Eignungsflächen am Lorettoberg.

6.1.1 Nachtkerzenschwärmer

Der Nachtkerzenschwärmer ist über Anhang IV der FFH-Richtlinie europarechtlich (92/43/EWG) sowie nach BNatSchG streng geschützt, die Kenntnis über seine Ver- breitung ist wegen fehlender systematischer Erhebungen jedoch lückenhaft. Er wird in Deutschland und in Baden-Württemberg (EBERT et al. 2008) jeweils auf der Vor- warnliste der Roten Liste geführt (V). Nach Dipl.-Biol. Oliver Karbiener (schriftl. Mitt.) und HERMANN &TRAUTNER (2011) kommt der Nachtkerzenschwärmer in Schlag- und Hochstaudenfluren sowie Ruderalfluren hauptsächlich an Weidenröschen-Arten, vor allem an Schmalblättrigem und Rauhaarigem Weidenröschen (Epilobium angustifoli- um, E. hirsutum), sowie seltener an Nachtkerzen-Arten (Oenothera spp.) vor. Er be- vorzugt kleinklimatisch wärmebegünstigte Habitate. Der Nachtkerzenschwärmer wird

INULA • Institut für Naturschutz und Landschaftsanalyse • Egonstraße 51-53 • 79106 Freiburg • www.inula.de 95 Windkraft FR – Änderung FNP 2020 Weitere streng geschützte Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie auch in Gärten oder auf kleinflächigen Brachen inmitten landwirtschaftlich genutzter Flächen gefunden. Im Habitat des Nachtkerzenschwärmers müssen neben den ge- nannten Nahrungspflanzen für die Larven auch Pflanzen mit nektarreichen Blüten vorkommen (z.B. Schmetterlingsblütler), die den adulten Tieren ausreichend Nah- rung bieten. RENNWALD (2005) vermutet hier sogar einen populationsbegrenzenden Faktor. Die Art kann potenziell überall vorkommen, aber fast immer nur in sehr gerin- gen Dichten. So gibt Dipl.-Biol. O. Karbiener (schriftl. Mitt.) an, bei der Suche nach der Art durchschnittlich nur alle acht Stunden eine Raupe gefunden zu haben und dass oftmals eine noch längere Suche notwendig sei, um einen Artnachweis zu er- bringen.

6.1.2 Reptilien

Alle behandelten Reptilien sind über Anhang IV der FFH-Richtlinie europarechtlich (92/43/EWG) sowie nach BNatSchG streng geschützt. Ihnen ist eine Vorliebe für wärmebegünstigte Standorte mit großem Strukturreichtum gemein. Diese dienen zur Thermoregulation der wechselwarmen Tiere. Sie brauchen einerseits Sonnenplätze bei kühlem Wetter, andererseits Schatten und Bodenfeuchte bei Hitze. Neben der nötigen Sonnenexposition sollte ihr Lebensraum ein gutes Insektenangebot sowie frostsichere Überwinterungsmöglichkeiten und Eiablageplätze bieten.

6.1.2.1 Schlingnatter

Die Schlingnatter (Coronella austriaca) ist in den Roten Listen Deutschlands (KÜHNEL et al. 2009) und Baden-Württembergs (LAUFER 1999) jeweils als „gefährdet“ einge- stuft (RL3). Sie bewohnt strukturreiche Landschaften mit einem Mosaik aus Offen- landschaften, Hecken, Trockenmauern und Totholz. Sie ist im Südwesten Deutsch- lands besonders an Siedlungsrändern und in landwirtschaftlich extensiv bewirtschaf- teten Landschaften wie Heckengebieten und historischen Weinbergen verbreitet. Ein weiterer Sekundärlebensraum sind Bahndämme und Industriebrachen, die in be- stimmten Sukzessionsstadien große strukturelle und mikroklimatische Gemeinsam- keiten mit den Primärlebensräumen (lichte Urwälder, Felsstandorte, Flussdünen, Moore etc.) aufweisen (VÖLKL & KÄSEWIETER 2003). Ihr Hauptvorkommen liegt in Ba- den-Württemberg zwischen 200 und 400 m ü. NN in der kollinen Zone. Es gibt je- doch auch Vorkommen am Belchen (über 1100 m ü. NN), wo die mikroklimatischen Bedingungen günstig sind. Die zehn höchstgelegenen Fundpunkte liegen alle im Hoch- oder südöstlichen Schwarzwald (z.B. Häusern und Lenzkirch, Schonach) (LAUFER et al. 2007).

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6.1.2.2 Zauneidechse

Die Zauneidechse (Lacerta agilis) wird in den Roten Listen Deutschlands (KÜHNEL et al. 2009) und Baden-Württembergs (LAUFER 1999) jeweils auf der Vorwarnliste ge- führt (V). Sie besiedelt strukturreiche Habitate mit einem Wechsel von dichter Vege- tation und unbewachsenen Bereichen sowie zahlreichen Versteckmöglichkeiten und Sonnenplätzen (BLANKE 2004). Sie ist in Baden-Württemberg die häufigste Ei- dechsenart. Ihr Verbreitungsoptimum liegt hier in kollinen Regionen bis 300 m ü. NN. Von 400 - 900 m ü. NN wird sie zunehmend seltener und immer mehr von der Waldeidechse abgelöst. Die höchsten Fundpunkte liegen im Schwarzwald bei 1000 m ü. NN (LAUFER et al. 2007).

6.1.2.3 Mauereidechse

Die Mauereidechse (Podarcis muralis) ist in der Roten Liste Deutschlands (KÜHNEL et al. 2009) in der Vorwarnliste (V) und in der Roten Liste Baden-Württembergs (LAUFER 1999) als „stark gefährdet“ (RL2) geführt. Sie ist stärker als die anderen in Deutsch- land vorkommenden Eidechsen-Arten an Steinstrukturen gebunden. Sie kommt so- wohl an natürlichen Felsen und an geröllreichen Flussufern als auch im Schotterbett von Bahnlinien, an Weinbergen mit Trockenmauern sowie auch an Friedhofsmauern und anderen anthropogenen Steinstrukturen vor (SCHULTE 2008). Ihre Höhenverbrei- tung reicht in Baden-Württemberg von 100 m bis ca. 800 m ü. NN (LAUFER et al. 2007).

6.1.2.4 Smaragdeidechse

Die Smaragdeidechse (Lacerta bilineata) ist in der Rote Listen Deutschlands (KÜH- NEL et al. 2009) als „stark gefährdet mit besonderer Verantwortung“ eingestuft (RL2!), in der Roten Liste Baden-Württembergs als „vom Aussterben bedroht“ (RL1) (LAUFER 1999). Sie kommt in Südwestdeutschland bevorzugt auf Magerrasen und in Wein- bergen, an lichten Wald- und Wegrändern oder auch an Fels- und Lösswänden vor. Ihre aktuelle autochthone Verbreitung in Baden-Württemberg beschränkt sich auf den Kaiserstuhl und den Tuniberg (LAUFER et al. 2007).

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6.1.3 Säugetiere (außer Fledermäuse)

Die nachfolgend behandelten Säugetierarten – die Fledermäuse wurden bereits se- parat in Kap. 5 behandelt – sind europarechtlich nach Anhang IV der FFH-Richtlinie sowie nach BNatSchG streng geschützt. Es werden alle Arten behandelt, deren Vor- kommen im Untersuchungsgebiet nachgewiesen oder nach aktuellem Kenntnisstand potenziell möglich ist.

6.1.3.1 Haselmaus Die Haselmaus (Muscardinus avellanarius) ist in den Roten Listen Deutschlands (MEINIG et al. 2009) und Baden-Württembergs jeweils in der Kategorie „Gefährdung unbekannten Ausmaßes“ eingestuft (RLG). Sie besiedelt lichte Laubmischwälder und bewohnt hier vor allem Baumkronen und die Strauchschicht. Wichtig ist eine gute Vernetzung, schon Zwischenräume von sechs Metern zwischen den Gehölzen wer- den am Boden nicht mehr überwunden (BRAUN & DIETERLEN 2005: 214). Zudem ist sowohl Diversität an Bäumen und Sträuchern, damit während der gesamten Aktivi- tätsperiode ausreichend Nahrung zur Verfügung steht, als auch eine hohe Struktur- vielfalt für Haselmäuse bedeutsam. Eine arten- und strukturreiche Strauchschicht entwickelt sich am besten an besonnten Waldrändern, -innensäumen oder entlang von Forstwegen, im Untersuchungsgebiet (Rosskopf) auch unter Stromtrassen. Ha- selmäuse bevorzugen auch zugewachsene Kahlschlagflächen, seltener werden sie in Hochwäldern gefunden. In Deutschland meidet die Haselmaus Nadelforste in den Tieflagen, besiedelt sie jedoch in den Höhenlagen der Mittelgebirge, wenn eine Strauchschicht vorhanden ist (JUŠKAITIS & BÜCHNER 2010).

6.1.3.2 Wildkatze Die Wildkatze (Felis sylvestris) ist in der Roten Liste Deutschlands (MEINIG et al. 2009) als „stark gefährdet“ (RL3) geführt. In Baden-Württemberg galt sie aufgrund intensiver Nachstellung seit 1912 als ausgestorben (BRAUN & DIETERLEN 2005). So wird sie in der Roten Liste Baden-Württembergs von 2001 auch immer noch als „ausgestorben“ geführt (RL0). In den Jahren 2006 und 2007 erfolgte durch zwei überfahrene Exemplare zum ersten Mal seit fast 100 Jahren erneut ein Nachweis der Art in Baden-Württemberg. Seitdem laufen zahlreiche Untersuchungen im Land, durch die u.a. ein Vorkommen entlang des Rheins zwischen und Lörrach nachgewiesen wurde (FVA 2012).

6.1.3.3 Luchs

Der Luchs (Lynx lynx) ist laut Roter Liste in Deutschland „stark gefährdet“ (RL2). In Baden-Württemberg gilt er seit 1870 als ausgerottet. Im Schwarzwald gibt es immer

INULA • Institut für Naturschutz und Landschaftsanalyse • Egonstraße 51-53 • 79106 Freiburg • www.inula.de 98 Windkraft FR – Änderung FNP 2020 Weitere streng geschützte Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie wieder Meldungen von Luchs-Beobachtungen oder anderen Hinweisen durch die Bevölkerung, einige konnten in der Vergangenheit auch verifiziert werden. Er gilt je- doch nicht als im Schwarzwald heimisch, sondern durchstreift das Gebiet auf Wan- derungen (BRAUN & DIETERLEN 2005). Im Jahr 2013 wurde ein Luchs im östlichen Schwarzwald durch einen Fotobeleg nachgewiesen. Das Tier wurde später tot aufge- funden.

6.2 Methoden 6.2.1 Datenrecherche und Auswertung vorhandener Daten

6.2.1.1 Nachtkerzenschwärmer

Es erfolgte eine Datenrecherche, zusätzlich wurde im Artenerfassungsprogramm der Stadt Freiburg nach Funden gesucht und der Freiburger Schmetterlingskundler Dipl.- Biol. Oliver Karbiener zu Rate gezogen.

6.2.1.2 Reptilien

Es wurde im Artenerfassungsprogramm der Stadt Freiburg nach Funden gesucht und eine Datenrecherche durchgeführt.

6.2.1.3 Haselmaus

Es wurden die zuständigen Revierförster und die FVA Freiburg nach vorhandenem Datenmaterial befragt und es erfolgte eine Datenrecherche.

6.2.1 Generalwildwegeplan

Weil der Generalwildwegeplanung im artenschutzrechtlichen Kontext nicht zu be- trachten ist, fließt er nicht in die Bewertung ein; er wird jedoch in den Steckbriefen der betroffenen Eignungsflächen aufgeführt. Gemäß Kap. 4.2.8 Biotopverbund des Windenergieerlasses Baden-Württemberg sind „bei der Planung von Windenergiean- lagen Biotopverbundflächen einschließlich der Flächen des Generalwildwegeplans zu berücksichtigen. Diese Flächen dienen insbesondere der Sicherung der Populati- onen von wildlebenden Tier- und Pflanzenarten und der Bewahrung, Wiederherstel-

INULA • Institut für Naturschutz und Landschaftsanalyse • Egonstraße 51-53 • 79106 Freiburg • www.inula.de 99 Windkraft FR – Änderung FNP 2020 Weitere streng geschützte Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie lung und Entwicklung von funktionsfähigen ökologischen Wechselbeziehungen (§ 21 Abs. 1 BNatSchG).“ Martin Strein (Fachstelle zur Umsetzung des Generalwildwege- plans bei der FVA) empfiehlt in einem von Frau Dr. A. Kohnen an INULA weitergelei- teten E-Mail vom 24.07.2013, die Achsen des Generalwildwegeplans in einer Breite von 1.000 m zu berücksichtigen. Auf Nachfrage, wie diese Aussage konkret auszule- gen ist, präzisierte Martin Strein (E-Mail vom 13.11.2013) folgendermaßen:

„‘Tabuzonen‘ für Windkraft bzw. Gebiete mit erheblich eingeschränkter Windkraftnut- zung sind für uns vor allem:

- in Engstellen < 1000 m zwischen Siedlungsbereichen, - im Umfeld bedeutender Wiedervernetzungsabschnitte von Wildtierkorridoren innerhalb der Verkehrsinfrastruktur (betrifft sowohl vorhandene als auch zu- künftige Tierquerungshilfen bzw. Bestandsbauwerke mit Eignung als Tierque- rungshilfe) oder - in oder in nächster Nähe sehr schmaler Waldbänder

Akkumulative Wirkungen sind dabei unbedingt zu berücksichtigen. In diesen Fällen ist aus unserer Sicht immer eine differenzierte fachliche Einschätzung erforderlich. Dabei gilt es insbesondere die Betroffenheit wichtiger Strukturen wie beispielsweise Hangkanten als Leitlinien oder wichtiger Trittsteine zu beurteilen. Orientierend sollten dabei die störungsempfindlichsten Reaktionen angenommen werden. Die Konzentra- tionszonen sollten dann so abgegrenzt werden, dass der Korridorverlauf ‘erkennbar‘ bleibt.“

6.2.2 „Kerngebiete des Biotopverbunds“ im Landschaftsrahmenplan

In den seit September 2013 im Rahmen des Offenlage- und Beteiligungsverfahren zur Gesamtfortschreibung des Regionalplans Südlicher Oberrhein / Landschaftsrah- menplan Südlicher Oberrhein auch im Internet bereitgestellten Unterlagen des Regi- onalverbands Südlicher Oberrhein sind unter der Rubrik „Raumanalyse Schutzgut Arten und Lebensräume: Biotopverbund“ Kerngebiete ausgewiesen. Darunter wer- den Gebiete mit aktuellen Vorkommensschwerpunkten von Zielarten des Biotopver- bundes verstanden, denen eine mindestens regionale Bedeutung als Ausgangspunkt von Ausbreitungs- und Wiederbesiedlungsprozessen zukommt. Die Eignungsflächen, am Tuniberg liegen innerhalb von Kerngebieten des Biotopverbunds, was in den Steckbriefen vermerkt ist. Weil keine artenschutzrechtliche Relevanz besteht, fließt dieser Aspekt nicht in die Bewertung der Eignungsflächen ein.

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6.2.3 Geländebegehungen, Luftbildanalyse und GIS-Auswertungen

Alle Eignungsflächen wurden im Rahmen einer Bereisung begutachtet und hinsicht- lich ihres Habitatpotenzials für die zu berücksichtigenden nach Anhang IV der FFH- Richtlinie streng geschützten Arten bewertet (vergl. Kap. 5.2.2).

6.2.3.1 Nachtkerzenschwärmer

Es wurden Bestände von Weidenröschen-Arten (Epilobium spec.) aufgenommen und potenzielle Lebensräume in Karten vermerkt bzw. die Eignungsflächen bezüglich ihrer potenziellen Eignung als Lebensraum für den Nachtkerzenschwärmer hin be- wertet. Zusätzlich zu den potenziell geeigneten Flächen wurden an vielen Wegrän- dern Hochstaudenfluren mit u. a. Weidenröschen-Arten nachgewiesen, die nicht alle dokumentiert werden konnten. Oft handelt es sich hier um kleinflächige, temporäre Bestände auf Rohbodenstandorten, die z.B. bei der Holzernte entstehen. Solche Be- reiche können theoretisch an vielen Stellen im Untersuchungsgebiet spontan entste- hen und durch Sukzession wieder verschwinden.

6.2.3.2 Reptilien

Es wurden offene Strukturen an Weg- und Waldrändern, lichte Wälder mit Totholz und Windwurfflächen in frühem Sukzessionsstadium aufgenommen.

6.2.3.3 Säugetiere (außer Fledermäuse)

Haselmaus

Die Eignungsflächen wurden auf ihre Strauchschicht und Strukturvielfalt hin begut- achtet und bewertet.

6.2.4 Bewertungsmatrix

Den Gelände-Bewertungen wurden hinsichtlich der Potenziale für Nachtkerzen- schwärmer, Reptilien und Haselmaus Zahlenwerte zugeordnet: 1 = gering 2 = mittel-gering 3 = mittel 4 = gut-mittel 5 = gut

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Zur Auswertung wurden zusätzlich Höhenlage und Sonnenexposition hinzugezogen (siehe Kapitel 5.2.3.), um Vorkommenswahrscheinlichkeiten zu errechnen.

1 = geringe Vorkommenswahrscheinlichkeit 2 = mittlere Vorkommenswahrscheinlichkeit 3 = hohe Vorkommenswahrscheinlichkeit

0 wurde vergeben, wenn ein Vorkommen der Art aufgrund von Höhe oder Exposition als ausgeschlossen erschien, oder wenn Höhe oder Exposition ein Vorkommen zwar theoretisch zuließen, die vorhandenen Habitatstrukturen dies jedoch sehr unwahr- scheinlich machten (z.B. Reptilien in zwar südexponiertem, jedoch dichtem Fichten- forst).

6.2.5 Weiterverarbeitung der Ergebnisse der Geländebegehungen

Die Gelände-Bewertungen wurden mit den Vorkommenswahrscheinlichkeiten multi- pliziert und daraus das Konfliktpotenzialberechnet (siehe Tab. 12).

Berechnung des Konfliktpotenzials für Reptilien Punkte Konfliktpotenzial ≤ 4 sehr gering 5 - 9 gering 10 - 14 mittel 15 - 20 hoch ≥ 21 sehr hoch

Berechnung des Konfliktpotenzials für Nachtkerzenschwärmer und Haselmaus

(Gemeinsame Betrachtung / Bewertung der beiden Arten aufgrund vergleichbarer Habitatansprüche und Vorkommenwahrscheinlichkeiten) Punkte Konfliktpotenzial ≤ 1 sehr gering 1 - 2 gering 2 - 4 mittel 4 - 6 hoch ≥7 sehr hoch

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6.3 Ergebnisse

In den kleineren Eignungsflächen, die komplett begangen werden konnten, sind die Einschätzungen zum potenziellen Vorkommen der nach Anhang IV der FFH- Richtlinie und gleichzeitig nach BNatSchG streng geschützten Arten als zuverlässig anzusehen. In den großen Eignungsflächen wurden Unterzonen anhand der Wald- struktur im Gelände abgegrenzt und bewertet und anschließend mit Hilfe von Luftbil- dern verifiziert und konkretisiert. Eine flächendeckende Begehung der großen Eig- nungsfläche war aufgrund des hohen Aufwandes nicht möglich, weshalb die Ergeb- nisse mit einem gewissen Fehler behaftet sein können. Kleinstrukturen können dabei etwa übersehen worden sein. Deshalb wurden die Bereiche im Hinblick auf das Kon- fliktpotenzial für vorgenannte untersuchte Arten im Zweifel eher höher bewertet.

Die Bewertungsmatrix und die resultierenden Einstufungen des Konfliktpotenzials sind in Tab. 12 zusammengestellt.

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Tab. 12: Bewertungsmatrix für die Berechnung des Konfliktpotenzials für wei- tere nach Anhang IV der FFH-Richtlinie streng geschützte Arten

Zauneidechse Mauereidechse Smargadeidechse Schlingnatter Reptilien gesamt Haselmaus Nachtkerzenschwärmer Punkte ‐ Punkte Punkte ‐ ‐ Punkte Punkte Punkte Punkte Stufe Punkte Stufe Punkte ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ Nr. Name ‐ Konfliktpotenzial Konfliktpotenzial Konfliktpotenzial

Habitatseignung Vorkommenswahrscheinlichkeit Konfliktpotenzial Habitateignung Vorkommenswahrscheinlichkeit Konfliktpotenzial Habitateignung Vorkommenswahrscheinlichkeit Konfliktpotenzial Habitateignung Vorkommenswahrscheinlichkeit Konfliktpotenzial Summe Konfliktpotenzial Habitateignung Vorkommenswahrscheinlichkeit Konfliktpotenzial Summe Konfliktpotenzial Habitatseignung Vorkommenswahrscheinlichkeit Konfliktpotenzial Summe Konfliktpotenzial Schauinsland ‐ 01 1001001001000 nein 1000 nein 1000 nein Gießhübel Schauinsland ‐ 02 1001001001000 nein 1000 nein 1000 nein Schauinslandstraße I Schauinsland ‐ 03 1001001001000 nein 1000 nein 1000 nein Schauinslandstraße II Schauinsland ‐ 04 1111001001111sehr gering 1000 nein 1000nein (Veg.) Weißenfelsen II Schauinsland ‐ 05 1111001001112sehr gering 1100 nein 3133 mittel Holzschlägermatte Schauinsland ‐ 06 3261001001117 gering 1000 nein 1000nein (Veg.) Weißenfelsen I Schauinsland ‐ 07 3001001001000 nein 1111sehr gering 1000 nein Pflugfelsen Schauinsland ‐ Oberer Kappler Wald 08 1001001001000 nein 1000 nein 1000 nein Kommenturwald I Schauinsland ‐ Oberer Kappler Wald 09 1001001001000 nein 1111sehr gering 1000 nein Kommenturwald II Schauinsland ‐ Oberer Kappler Wald 10 1001001001000 nein 1000 nein 1000 nein Kommenturwald III Schauinsland ‐ 11 2121001001113sehr gering 1000 nein 1000 nein Rappeneckermatte Schauinsland ‐ Oberer Kappler Wald 12 1001001001000 nein 1000 nein 1000 nein Untergsand I Schauinsland ‐ Oberer Kappler Wald 13 1001001001000 nein 1000 nein 1000 nein Nord I Schauinsland ‐ Oberer Kappler Wald 14 1001001001000 nein 1000 nein 1000 nein Nord I Schauinsland ‐ Oberer Kappler Wald 15 1001001001000 nein 1000 nein 1000 nein Untergsand II Schauinsland ‐ Oberer Kappler Wald 16 1111001001112sehr gering 1111sehr gering 1000 nein Molzenwald Schauinsland ‐ Oberer Kappler Wald 17 42810010042816 hoch 1222 gering 1000nein(Veg.) Laubisköpfle Lorettoberg ‐ 18 1111001001112sehr gering 1111sehr gering 4144 mittel Illenberg Süd Lorettoberg ‐ 19 1111001001112sehr gering 1111sehr gering 1000 nein Illenberg Nord Schauinsland Nord ‐ Brombergkopf / 20.1 2241001001226 gering 2122 gering 2122 gering Bleichentobelkopf / Rehhagkopf Schauinsland Nord ‐ 20.2 1111001001112sehr gering 1111sehr gering 1111sehr gering Kybfelsen Schauinsland Nord ‐ Eichkopf / Horber 20.3 2121001001113sehr gering 1111sehr gering 1111sehr gering Felsen / Brangenkopf Schauinsland Nord ‐ Taubenkopf 20.4 1111001001112sehr gering 1111sehr gering 1111sehr gering

Rosskopf ‐ 22 521010010051515 hoch 1222 gering 5155 hoch Dietersbach I Rosskopf ‐ 23 1221001001113sehr gering 1222 gering 1000nein (Veg.) Dietersbach II Rosskopf ‐ 24 1221001001113sehr gering 1222 gering 1000nein (Veg.) Fuchsköpfle Rosskopf ‐ Sommerbuck 25.1 1221001001113sehr gering 1222 gering 1000nein (Veg.)

Rosskopf ‐ 25.2 1221001001113sehr gering 1222 gering 2244 mittel S. Ottilienstein / Schanzen Rosskopf ‐ Kleiner Rosskopf bis 25.3 3261001001117 gering 2244 mittel 2244 mittel Rosskopfturm Rosskopf ‐ 25.4 2241001002126 gering 2122 gering 1000 nein Ochsenlager / Hornbühl Rosskopf ‐ 26 3261001003139 gering 2244 mittel 2244 mittel Wildtalwald Tuniberg ‐ Nord 21.1 4 3 12 4 3 12 4 3 12 4 3 12 48 sehr hoch 1000 nein 1111sehr gering

Tuniberg ‐ Süd 21.2 5 3 15 5 3 15 5 3 15 5 3 15 60 sehr hoch 1000 nein 1111sehr gering

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6.3.1 Nachtkerzenschwärmer

Im Artenerfassungsprogramm der Stadt Freiburg sind keine Nachweise des Nacht- kerzenschwärmers verzeichnet; es finden sich lediglich Hinweise auf zwei Gutach- ten, in denen potenzielle Habitate erwähnt werden: Zum einem im „Fachbeitrag Ar- tenschutz, Rastanlage March, Vorgezogener Endbericht zur Fauna“, zum anderen im „Faunistischen Gutachten Hochwasserrückhaltung Bohrertal“. In der Landesdaten- bank Schmetterlinge Baden-Württembergs am Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe (http://www.schmetterlinge-bw.de/MapServerClient/Map.aspx) finden sich auf MTB 8013/SW fünf historische Nachweise aus den Jahren 1922 bis 1939). Auf den MTB 8013/NO und 8013/SO ist jeweils ein aktueller Nachweis (Erheber: Oliver Karbiener) aus dem Jahr 2011 verzeichnet. Auf dem östlich angrenzenden Quadran- ten 8014/SW ist ebenfalls ein Nachweis aus dem Jahr 2011 angegeben, außerdem zwei Nachweise aus dem Jahr 1922 und einer aus dem Jahr 1991. Die Freiburger Eignungsflächen liegen auf MTB 7913/SW und SO sowie auf allen vier Quadranten des MTB 8013, so dass auch hier mit dem Vorkommen der Art gerechnet werden kann.

Anhand der Ergebnisse der Gelände-Untersuchungen ist in vier Eignungsflächen mit einem sehr geringen, in einem mit einem geringen, in vieren mit einem mittleren und in einem mit einem hohen Konfliktpotenzial zu rechnen. Es ist zu betonen, dass Hochstaudenfluren mit Weidenröschen z.B. nach Holzeinschlag oder Windwurf je- derzeit neu entstehen und sich der Nachtkerzenschwärmer an günstigen Standorten ansiedeln kann. Deshalb ist bei künftigen WEA-Untersuchungen mit der Art grund- sätzlich auch an aktuell als ungeeignet bewerteten Standorten zu rechnen.

6.3.2 Reptilien

6.3.2.1 Schlingnatter

Im Artenerfassungsprogramm der Stadt Freiburg sind am Tuniberg Vorkommen der Schlingnatter dokumentiert. Im Falle der Realisierung einer WEA in der Eignungszo- ne 21 sind bau- und anlagebedingte Eingriffe in die Population wahrscheinlich.

In den Waldgebieten am Schauinsland, Rosskopf und Lorettoberg sind keine Nach- weise dokumentiert, in mehreren Eignungsflächen sind jedoch potenzielle Habitate bzw. Teilhabitate vorhanden.

In zehn Eignungsflächen ist aufgrund potenzieller Vorkommen von Schlingnattern mit einem sehr geringen, in fünf mit einem geringen Konfliktrisiko zu rechnen. In zwei Eignungsflächen besteht aufgrund der Habitatstrukturen ein hohes und im Fall des Tunibergs sogar ein sehr hohes Konfliktrisiko.

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6.3.2.2 Zauneidechse

Im Artenerfassungsprogramm der Stadt Freiburg sind am Tuniberg Vorkommen der Zauneidechse dokumentiert. Im Falle der Realisierung einer WEA in der Eignungs- zone 21 sind bau- und anlagebedingte Eingriffe in die Population wahrscheinlich.

In den Waldgebieten am Schauinsland, Rosskopf und Lorettoberg sind keine Nach- weise dokumentiert, in mehreren Eignungsflächen sind jedoch potenzielle Habitate bzw. Teilhabitate vorhanden.

Vor allem an Waldrändern, Wegen und in Windwurfflächen sind Vorkommen in Waldgebieten möglich. Die Art sollte bei einer Realisierung von WEA-Projekten ge- zielt untersucht werden.

In zehn Eignungsflächen ist aufgrund potenzieller Vorkommen von Zauneidechsen mit einem sehr geringen, in fünf mit einem geringen Konfliktrisiko zu rechnen. In zwei Eignungsflächen besteht aufgrund der Habitatstrukturen ein hohes und im Fall des Tunibergs ein sehr hohes Konfliktrisiko.

6.3.2.3 Mauereidechse

Im Artenerfassungsprogramm der Stadt Freiburg sind am Tuniberg Vorkommen der Mauereidechse dokumentiert. Im Falle der Realisierung einer WEA in der Eignungs- zone 21 sind bau- und anlagebedingte Eingriffe in die Population wahrscheinlich. Am Tuniberg besteht aufgrund des Vorkommens der Mauereidechse ein sehr hohes Konfliktrisiko.

Zudem liegt ein Nachweis der Mauereidechse (Podarcis muralis) bei der Kartaus Freiburg vor. Diese liegt in 700m Entfernung zur Eignungszone 25 am Rosskopf. Al- lerdings ist in den Waldbeständen nicht mit der Art zu rechnen.

6.3.2.4 Smaragdeidechse

Im Artenerfassungsprogramm der Stadt Freiburg sind am Tuniberg Vorkommen der Smaragdeidechse dokumentiert. Im Falle der Realisierung einer WEA in der Eig- nungszone 21 sind baubedingte Eingriffe in die Populationen wahrscheinlich. Am Tuniberg besteht aufgrund des Vorkommens der Smaragdeidechse ein sehr hohes Konfliktrisiko.

Die Smaragdeidechse kommt in Baden-Württemberg autochthon nachweislich nur am Kaiserstuhl und Tuniberg vor, weswegen nicht mit Vorkommen der Art am Schauinsland, Rosskopf und Lorettoberg zu rechnen ist.

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6.3.3 Säugetiere (außer Fledermäuse)

6.3.3.1 Haselmaus Im Artenerfassungsprogramm der Stadt Freiburg findet sich lediglich ein Hinweis auf die Behandlung der Haselmaus im Schönberg-Buch (KÖRNER, 2006: 222).

Dipl.-Forstwirt Falko Brieger (FVA, Abt. Waldnaturschutz, Arbeitsbereich Wildtieröko- logie) teilte freundlicherweise Funde aus Nistkästen in elf Bereichen im Gebiet Schauinsland mit. Die Datensätze wurden uns im 1000-m-Raster übergeben. Die Fundpunkte in Nistkästen liegen in folgenden Bereichen: Unterer und Oberer Kappler Wald, beim Eichkopf, beim Butzenberg, im Kleinen Kappler Tal, nahe der Molz- hofsiedlung, beim Laubisköpfle, im Kommenturwald, beim Grubentobel sowie beim Rappeneck.

Aufgrund der Waldstruktur ist an 14 Eignungsflächen kein Konfliktrisiko zu erwarten, an acht potenziellen Standorten ist es als sehr gering, an acht als gering und an zwei Standorten als mittel einzustufen.

6.3.3.2 Wildkatze Im Jahresbericht der FVA (http://www.fva-bw.de/publikationen/jahrber/jb2012_tb.pdf) heißt es zur Wildkatze: „Inzwischen gilt in Baden-Württemberg die Wildkatze in der gesamten Oberrheinebene zwischen Karlsruhe und Lörrach, am Stromberg und mit vereinzelten Nachweisen im Osten Baden-Württembergs als sicher nachgewiesen. Seit 2006 konnten an 1022 aufgestellten Lockstöcken bisher insgesamt 633 Haar- funde und zusätzlich 54 Totfunde gesammelt und untersucht werden. Von den so insgesamt 687 Proben konnten 49% Wildkatzen, 27% Hauskatzen und 24% nicht zugeordnet werden.“ Die Leiterin des Projekts, Frau Dr. Annette Kohnen (FVA, Abt. Waldnaturschutz, Arbeitsbereich Wildtierökologie) teilte darüber hinaus (E-Mail vom 29.07.2013) mit, dass es mindestens zwei positive Lockstocknachweise in der Ge- meinde Oberrimsingen gab, wo auch Tiere besendert wurden.

Aus bisher noch unveröffentlichten Telemetriedaten, die in Vorträgen vorgestellt wur- den, geht hervor, dass sich die bisher nachgewiesenen Aktionsräume auf den Rheinauewald, den Kaiserstuhl sowie die Waldgebiete „Zwölferholz-Haid“ und „Schachen“ zwischen der Kaiserstuhl-Südspitze und der Westflanke des Tunibergs beschränken.

Es liegen keine Nachweise aus dem mittleren Schwarzwald vor, dennoch sind tem- poräre Wildkatzenvorkommen, z.B. auf Wanderungen, im Schwarzwald denkbar.

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6.3.3.3 Luchs Es sind keine Luchsbeobachtungen aus dem Untersuchungsgebiet bekannt. Eine spontane Ansiedlung des Luchses innerhalb der nächsten Jahre im Untersuchungs- gebiet ist unwahrscheinlich.

Die artenschutzrechtlichen Belange von Luchs und Wildkatze spiegeln sich auch im von der FVA erarbeiteten Generalwildwegeplan wider (http://www.fva- bw.de/indexjs.html?http://www.fva-bw.de/forschung/wg/generalwildwegeplan.html), der jedoch im Rahmen des vorliegenden Artenschutzfachgutachtens nicht in die Be- wertung einzubeziehen war.

6.4 Schlussfolgerungen

Die hier behandelten weiteren nach Anhang IV der FFH-Richtlinie (und gleichzeitig nach BNatSchG) streng geschützten Arten führen in nur bei der Eignungsfläche 21.1 – Tuniberg-Nord zu einer höheren Einstufung des Konfliktpotenzials gegenüber den Einstufungen für das Konfliktpotenzial bei den Fledermäusen. Sie wird aufgrund des sehr hohen Reptilien-Konfliktpotenzials von Konfliktpotenzial „hoch“ (Fledermäuse) auf „sehr hoch“ heraufgesetzt.

Weil, anders als bei den Vögeln und Fledermäusen, keine betriebsbedingten Verstö- ße gegen Verbotstatbestände des § 44 BNatSchG zu erwarten sind, sind lediglich bau- und anlagebedingte Beeinträchtigungen zu betrachten. Diese sollten in der Re- gel durch geeignete CEF- und Ausgleichsmaßnahmen beherrschbar sein und kein unüberwindbares Risiko für die Planung und Realisierung von WEA darstellen.

Im Folgenden werden einige nähere Erläuterungen zu den einzelnen Tierarten bzw. - gruppen gegeben.

6.4.1 Nachtkerzenschwärmer

Beim Nachtkerzenschwärmer ist vor allem während der Bauphase mit Beeinträchti- gungen durch direkte Eingriffe in den Lebensraum zu rechnen. Betriebsbedingte Auswirkungen sind nur indirekt zu erwarten. Zunehmender Verkehr durch Wartungs- arbeiten oder vermehrten Besucherdruck aufgrund von neuen oder besser ausge- bauten Straßen kann zu höheren Mortalitätsraten durch Autoverkehr führen. Der Nachtkerzenschwärmer ist im letzten Teil seiner Larvenphase mobil und wird auf der Suche nach einem geschützten Ort zur Verpuppung nicht selten Opfer von Autover- kehr (HERMANN & TRAUTNER 2011).

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Eingriffe in den Lebensraum sind bei Vorkommen der Art durch vorgezogene Maß- nahmen (CEF-Maßnahmen) auszugleichen.

6.4.2 Reptilien

Für die Reptilienarten ist vor allem während der Bauphase mit Beeinträchtigungen durch direkte Eingriffe in den Lebensraum zu rechnen. Betriebsbedingte Auswirkun- gen sind nur indirekt zu erwarten. Zunehmender Verkehr durch Wartungsarbeiten oder vermehrten Besucherdruck aufgrund von neuen oder besser ausgebauten Straßen kann zu höheren Mortalitätsraten durch Autoverkehr führen. Reptilien nutzen Straßen und Wege gerne zum Sonnenbaden.

Eingriffe in den Lebensraum sind bei Vorkommen der untersuchten streng geschütz- ten Reptilienarten durch vorgezogene Maßnahmen (CEF-Maßnahmen) auszuglei- chen.

6.4.3 Säugetiere (außer Fledermäuse)

Dipl.-Biol. Martin Strein (FVA, Fachstelle zur Umsetzung des Generalwildwegeplans, Abt. Waldnaturschutz, Arbeitsbereich Wildtierökologie) sieht im Hinblick auf Landsäugetiere für viele Arten eine weitgehende Verträglichkeit der Windkraft im Be- trieb, jedoch eine hohe Störwirkung während der Bauphase (E-Mail vom 24.07.2013).

Laut Recherchen von BOLD & HUMMEL (2013) können neben dauerhaftem oder zeit- weisem Lebensraumverlust vor allem die Neuanlage von Infrastrukturen und die da- mit verbundene Zunahme von menschlichen Aktivitäten zu Störungen und Verhal- tensänderungen bei Landsäugetieren führen. Dies gilt vor allem für die starke Ertüch- tigung von Wegen bzw. deren Neuanlage in bisher weitgehend ungestörten und we- nig betretenen Gebieten, was einen Anstieg des Freizeitdrucks nach sich ziehen kann. Allerdings ist die Untersuchungslage zu Wirkungen von WEA auf Landsäuge- tiere im Unterschied zu Vögeln und Fledermäusen noch relativ ungenau. Gerade die Schreckwirkung von Schlagschatten auf Landsäuger ist noch nicht hinreichend un- tersucht.

6.4.3.1 Haselmaus

Für die Haselmaus ist mit bau- und anlagebedingten Beeinträchtigungen durch direk- te Eingriffe in den Lebensraum zu rechnen. Auch Zerschneidungen von Habitaten stellen Beeinträchtigungen dar. Eingriffe in den Lebensraum sind bei Vorkommen der Haselmaus durch vorgezogene Maßnahmen (CEF-Maßnahmen) auszugleichen.

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6.4.3.2 Wildkatze und Luchs

Laut Dipl.-Biol. Martin Strein (schriftl. Mitteilung) können insbesondere Karnivoren (z.B. Wildkatze, Luchs, Wolf) stärker auf Windkraft bis hin zur Vergrämung reagieren.

Es ist daher zu empfehlen, Bereiche des Generalwildwegeplans (GWP) als 1000 m breiter Korridor von den Windkraftplanungen auszunehmen.

Auf Nachfrage gab Herr Strein folgende Einschätzung ab (E-Mail vom 14.11.2013): „Die Eignungsflächen 1 und 2 stellen in Bezug auf den GWP nach unserer Auffas- sung keine erheblichen Beeinträchtigungen dar. Trotzdem sind diese Eingriffe auch in Bezug auf den GWP Beeinträchtigungen, die durch ausgleichende Maßnahmen (z.B. Waldüberführung in naturnähere Waldformen, ‚ökologische‘ Waldränder) in der Umgebung gut ausgeglichen werden können. Darüber hinaus sollten die ‚geöffneten‘ Standorte nach naturschutzfachlichen Kriterien optimiert werden (z.B. Sonderstand- orte, Mangelhabitate) und die Innenränder als gut strukturierte Waldränder mit Säu- men ausgebildet werden. Die Erschließung durch Wege etc. ist selbstverständlich so gering wie möglich zu halten.“

Auch wenn der GWP im Rahmen des vorliegenden Gutachtens nicht zu berücksich- tigen ist, können die genannten Einschätzungen bereits an dieser Stelle wertvolle Hinweise für die eventuelle Behandlung dieses Aspekts im weiteren Verfahren ge- ben.

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7 Synoptische Gesamtbewertung mit Steckbriefen

Die Ergebnisse des vorliegenden Gutachtens sind in Tab. 13 und der Karte „Ge- samtbewertung“ (im Anhang) zusammengestellt.

Außerdem wurde für jede Eignungsfläche ein Steckbrief erstellt, der sich zusammen mit einem Kartenausschnitt auf einer Doppelseite befindet, um einen raschen Über- blick über die wichtigsten Fakten und Bewertungsergebnisse zu gewähren. Die Teil- ergebnisse der avifaunistischen Bewertung für die einzelnen Bewertungseinheiten aus Kapitel 4.3.7 werden hier erneut angegeben.

Die Farbgebung entspricht der in den anderen Karten und Tabellen verwendeten. Die kräftigere Farbskala für die Konfliktintensität der Avifauna soll deren höheres Gewicht gegenüber dem Konfliktpotenzial für die Fledermäuse und die anderen nach Anhang IV der FFH-Richtlinie streng geschützten Arten ausdrücken. Für weitere De- tails sei auf die Tabellen in den einzelnen Bewertungskapiteln verwiesen.

Ein Abgleich auf Überschneidungen mit der vom Regionalverband südlicher Ober- rhein (RVSO) erarbeiteten Windkraft-Kulisse erscheint sinnvoll.

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Tab. 13: Einzelbewertungen und Gesamtbewertung der Eignungsflächen

Konfliktintensität Konfliktpotenzial Konfliktpotenzial Konfliktpotenzial weitere relevante Aspekte Eignungs- Eignungsfläche - Name Fläche Vögel Fledermäuse ohne Fledermäuse mit Reptilien Haselmaus Nachtkerzen- General- streng geschützte FSC-Referenz- Waldbiotope §32-Biotope LSG FFH-Gebiet in fläche Nr. Vermeidungs- Vermeidungs- schwärmer wildwegeplan bzw. Arten gesamt flächen <500 bzw. maßnahmen maßnahmen Kerngebiet <100 m Biotopverbund Entfernung

01 Schauinsland - 2,20 mittel hoch mittel nein nein nein auf GWW mittel Schauinsland Gießhübel (100%) <100 02 Schauinsland - 0,32 mittel mittel gering nein nein nein im 1000-m-GWW- gering Schauinsland Schauinslandstraße I Puffer (100%) <100 03 Schauinsland - 0,03 sehr hoch mittel gering nein nein nein im 1000-m-GWW- gering Schauinsland Schauinslandstraße II Puffer (100%) <100 04 Schauinsland - 0,10 mittel hoch gering sehr gering nein nein (Veg.) gering Schauinsland Weißenfelsen II (100%) 05 Schauinsland - 7,20 mittel hoch mittel sehr gering nein mittel mittel Schauinsland Holzschlägermatte (100%) <500 06 Schauinsland - 2,72 mittel hoch mittel gering nein nein (Veg.) mittel Schauinsland Weißenfelsen I 1 (0,33 ha) (100%) <500 07 Schauinsland - 37,49 sehr hoch hoch gering nein sehr gering nein z.T. im 1000-m- gering Schauinsland Pflugfelsen GWW-Puffer 4 (0,62 ha) (100%) <100 08 Schauinsland - Oberer Kappler Wald 0,07 mittel hoch mittel nein nein nein mittel Schauinsland Kommenturwald I (100%) <500 09 Schauinsland - Oberer Kappler Wald 0,73 mittel hoch mittel nein sehr gering nein mittel Schauinsland Kommenturwald II 1 (0,1 ha) (100%) <500 10 Schauinsland - Oberer Kappler Wald 0,02 mittel hoch gering nein nein nein gering Schauinsland Kommenturwald III (100%) <500 11 Schauinsland - 0,43 mittel hoch mittel sehr gering nein nein mittel Schauinsland Rappeneckermatte 1 (0,09 ha) (100%) <100 12 Schauinsland - Oberer Kappler Wald 0,03 mittel hoch mittel nein nein nein mittel Schauinsland Untergsand I (100%) 13 Schauinsland - Oberer Kappler Wald Nord I 0,04 gering sehr hoch mittel nein nein nein mittel Schauinsland (100%) <500 14 Schauinsland - Oberer Kappler Wald Nord I 2,39 gering hoch mittel nein nein nein mittel Schauinsland 2 (0,24 ha) (100%) <500 15 Schauinsland - Oberer Kappler Wald 5,39 mittel hoch mittel nein nein nein mittel Schauinsland Untergsand II 1 (0,01 ha) (100%) <500 16 Schauinsland - Oberer Kappler Wald 1,45 mittel sehr hoch hoch sehr gering sehr gering nein hoch Schauinsland Molzenwald (100%) <500 17 Schauinsland - Oberer Kappler Wald 1,92 sehr hoch sehr hoch hoch hoch gering nein (Veg.) hoch B'kopf, L'berg, Laubisköpfle S'berg (100%) <500 18 Lorettoberg - 1,15 hoch sehr hoch hoch sehr gering sehr gering mittel hoch B'kopf, L'berg, Illenberg Süd S'berg (100%) 19 Lorettoberg - 7,35 hoch sehr hoch sehr hoch sehr gering sehr gering nein sehr hoch B'kopf, L'berg, Illenberg Nord S'berg (100%) 20.1 Schauinsland Nord - Brombergkopf / 79,62 sehr hoch sehr hoch hoch gering gering gering hoch B'kopf, L'berg, Bleichentobelkopf / Rehhagkopf 23,9 ha (30%) 3 (7,48 ha) S'berg (100%) 20.2 Schauinsland Nord - 55,15 mittel sehr hoch mittel sehr gering sehr gering sehr gering mittel S'berg (40%)/Schauinsla Ky bfelsen 4 (8,52 ha) nd (60%) 20.3 Schauinsland Nord - Eichkopf / Horber Felsen 114,64 sehr hoch sehr hoch mittel sehr gering sehr gering sehr gering mittel S'berg (31%)/Schauinslan / Brangenkopf 10,6 ha (10%) 15 (6,92 ha) 2 (0,35 ha) d (69%) <500 20.4 Schauinsland Nord - Taubenkopf 32,30 mittel sehr hoch mittel sehr gering sehr gering sehr gering mittel Schauinsland 3 (0,81 ha) (100%) <100 22 Rosskopf - 0,90 gering sehr hoch sehr hoch hoch gering hoch sehr hoch Dietersbach I 23 Rosskopf - 0,31 gering sehr hoch sehr hoch sehr gering gering nein (Veg.) sehr hoch Dietersbach II <500 24 Rosskopf - 3,33 hoch sehr hoch sehr hoch sehr gering gering nein (Veg.) sehr hoch Rosskopf- Schlossberg Fuchsköpfle 1 (0,07 ha) (100%) <100 25.1 Rosskopf - Sommerbuck 6,22 hoch sehr hoch hoch sehr gering gering nein (Veg.) hoch Rosskopf- Schlossberg (100%) <100 25.2 Rosskopf - 20,68 hoch sehr hoch hoch sehr gering gering mittel hoch Rosskopf- Schlossberg S. Ottilienstein / Schanzen 1 (0,24 ha) (100%) <100 25.3 Rosskopf - Kleiner Rosskopf bis Rosskopfturm 53,27 mittel sehr hoch hoch gering mittel mittel hoch Rosskopf- Schlossberg (68%) <500 25.4 Rosskopf - 36,68 gering sehr hoch mittel gering gering nein mittel Ochsenlager / Hornbühl 1 (0,10 ha) <500 26 Rosskopf - 18,03 hoch sehr hoch hoch gering mittel mittel hoch Rosskopf- Schlossberg Wildtalwald (100%) <100 21.1 Tuniberg - Nord 10,34 hoch sehr hoch hoch sehr hoch nein sehr gering Kerngebiet sehr hoch Biotopverbund 6 (0,56 ha) <500 21.2 Tuniberg - Süd 10,07 sehr hoch sehr hoch hoch sehr hoch nein sehr gering Kerngebiet sehr hoch Biotopverbund 7 (1,3 ha) <500

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7.1.1.1 Schauinsland inklusive Lorettoberg

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Gebietssteckbrief Eignungsfläche 01 ‐ Schauinsland‐Gießhübel Größe: 2,20 ha

Konfliktintensität (Avifaunistik) Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Rotmilan Hinweis auf ein Revier 0,7 km südwestlich Wanderfalke 1,4 km Wanderfalke 2,0 km Rotmilan Revier 2,7 km Rotmilan 3,0 km Bewertung Parameter Brutplätze 3

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV=11‐20; V>20 Eignungsfläche Rotmilan II Wanderfalke II gesamt II Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 3 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft hoher Offenlandanteil in der Umgebung

Gesamtbewertung Avifauna Hinweis auf ein sehr nahes Revier des Rotmilans und hohe Dichte Überflüge 3 (mittlere Konfliktintensität) windkraftsensibler Arten.

Hinweise, falls die Eignungsfläche weiter verfolgt wird Bei Bestätigung des Revierverdachts Rotmilan ist mit artenschutzrechtlichen Verbotstatbeständen auf Teilflächen bis zur gesamten Fläche zu rechnen.

Konfliktpotenzial (streng geschützte Arten) Fledermäuse: Unter Berücksichtigung von Vermeidungs‐ und mittleres Konfliktpotenzial Minderungsmaßnahmen geringes Kollisionsrisikopotenzial während der Jagd, mittleres zu Zug‐ und Schwärmphasen, geringes für Quartierverluste, insgesamt mittleres Konfliktpotenzial.

Weitere relevante Aspekte Grenzt direkt an FFH‐ und Vogelschutzgebiet an; liegt innerhalb LSG "Schauinsland". Lage innerhalb eines Generalwildwegeplan‐Korridors.

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Gebietssteckbrief Eignungsfläche 02 ‐ Schauinsland‐Schauinslandstraße I Größe: 0,23 ha

Konfliktintensität (Avifaunistik) Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Wanderfalke 1,0 km Rotmilan Hinweis auf Revier 1,9 km Bewertung Parameter Brutplätze 3

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV>10 Eignungsfläche keine Flüge verzeichnet, sehr kleine Fläche Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 1 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft ‐

Gesamtbewertung Avifauna Brutplatz Wanderfalke in 1 km Entfernung. 3 (mittlere Konfliktintensität)

Hinweise, falls die Eignungsfläche weiter verfolgt wird Aufgrund der Nähe zur VSG‐Kulisse ist von höherem Aufwand im Genehmigungsverfahren auszugehen.

Konfliktpotenzial (streng geschützte Arten) Fledermäuse: Unter Berücksichtigung von Vermeidungs‐ und geringes Konfliktpotenzial Minderungsmaßnahmen geringes Kollisionsrisikopotenzial während der Jagd, mittleres zu Zug‐ und Schwärmphasen, sehr geringes für Quartierverluste, insgesamt geringes Konfliktpotenzial.

Weitere relevante Aspekte Grenzt direkt an FFH‐ und Vogelschutzgebiet an; liegt innerhalb LSG "Schauinsland". Lage innerhalb eines Generalwildwegeplan‐Korridors.

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Gebietssteckbrief Eignungsfläche 03 ‐ Schauinsland‐Schauinslandstraße II Größe: 0,03 ha

Konfliktintensität (Avifaunistik) Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Wanderfalke 0,9 km Rotmilan Hinweis auf Revier 2,0 km Bewertung Parameter Brutplätze 5

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV>10 Eignungsfläche keine Flüge verzeichnet, sehr kleine Fläche Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 1 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft ‐

Gesamtbewertung Avifauna Brutplatz Wanderfalke unter 1 km Entfernung führt zu einem Verstoß gegen 5 (sehr hohe Konfliktintensität) artenschutzrechtliche Verbotstatbestände.

Konfliktpotenzial (streng geschützte Arten) Fledermäuse: Unter Berücksichtigung von Vermeidungs‐ und geringes Konfliktpotenzial Minderungsmaßnahmen geringes Kollisionsrisikopotenzial während der Jagd, mittleres zu Zug‐ und Schwärmphasen, sehr geringes für Quartierverluste, insgesamt geringes Konfliktpotenzial.

Weitere relevante Aspekte Grenzt direkt an FFH‐ und Vogelschutzgebiet an; liegt innerhalb LSG "Schauinsland".

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Gebietssteckbrief Eignungsfläche 04 ‐ Schauinsland‐Weißenfelsen II Größe: 0,10 ha

Konfliktintensität (Avifaunistik) ‐ Avifaunistische Bewertungseinheit umfasst Eignungsflächen 04 und 06 Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Wanderfalke 1,5 km Wanderfalke 2,0 km Rotmilan Hinweis auf Revier 1,8 km Rotmilan Revier 1,9 km Bewertung Parameter Brutplätze 2

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV>10 Eignungsfläche Alpensegler I (3 Individuen) Rotmilan III Schwarzmilan I gesamt III Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 3 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft hoher Offenlandanteil in der Umgebung

Gesamtbewertung Avifauna Hohe Dichte der Überflüge windkraftsensibler Arten, insbesondere Rotmilan. 3 (mittlere Konfliktintensität)

Konfliktpotenzial (streng geschützte Arten) Fledermäuse: Unter Berücksichtigung von Vermeidungs‐ und geringes Konfliktpotenzial Minderungsmaßnahmen geringes Kollisionsrisikopotenzial während der Jagd, mittleres zu Zug‐ und Schwärmphasen, geringes für Quartierverluste, insgesamt geringes Konfliktpotenzial. Reptilien: sehr geringes Konfliktpotenzial.

Weitere relevante Aspekte Grenzt direkt an FFH‐ und Vogelschutzgebiet an; liegt innerhalb LSG "Schauinsland".

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Gebietssteckbrief Eignungsfläche 05 ‐ Holzschlägermatte Größe: 7,20 ha

Konfliktintensität (Avifaunistik) Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Wanderfalke 1,0 km Wanderfalke 2,1 km Rotmilan Hinweis auf Revier 1,9 km Rotmilan Revier 2,3 km Bewertung Parameter Brutplätze 3

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV>10 Eignungsfläche Schwarzmilan I Wanderfalke I gesamt II Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 1 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft relativ hoher Offenlandanteil in der Umgebung

Gesamtbewertung Avifauna Brutplatz Wanderfalke in 1 km Entfernung. 3 (mittlere Konfliktintensität)

Hinweise, falls die Eignungsfläche weiter verfolgt wird Aufgrund der Nähe zur VSG‐Kulisse höherer Aufwand im Genehmigungsverfahren bei Planungen im Ostteil der Eignungsfläche.

Konfliktpotenzial (streng geschützte Arten) Fledermäuse: Unter Berücksichtigung von Vermeidungs‐ und mittleres Konfliktpotenzial Minderungsmaßnahmen geringes Kollisionsrisikopotenzial während der Jagd, mittleres zu Zug‐ und Schwärmphasen, geringes für Quartierverluste, insgesamt mittleres Konfliktpotenzial. Reptilien: sehr geringes Konfliktpotenzial. Nachtkerzenschwärmer: mittleres Konfliktpotenzial.

Weitere relevante Aspekte Liegt innerhalb LSG "Schauinsland".

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Gebietssteckbrief Eignungsfläche 06 ‐ Schauinsland‐Weißenfelsen I Größe: 2,72 ha

Konfliktintensität (Avifaunistik) ‐ Avifaunistische Bewertungseinheit umfasst Eignungsflächen 04 und 06 Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Wanderfalke 1,5 km Wanderfalke 2,0 km Rotmilan Hinweis auf Revier 1,8 km Rotmilan Revier 1,9 km Bewertung Parameter Brutplätze 2

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV>10 Eignungsfläche Alpensegler I (3 Individuen) Rotmilan III Schwarzmilan I gesamt III Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 3 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft hoher Offenlandanteil in der Umgebung

Gesamtbewertung Avifauna Hohe Dichte der Überflüge windkraftsensibler Arten, insbesondere Rotmilan. 3 (mittlere Konfliktintensität)

Konfliktpotenzial (streng geschützte Arten) Fledermäuse: Unter Berücksichtigung von Vermeidungs‐ und mittleres Konfliktpotenzial Minderungsmaßnahmen geringes Kollisionsrisikopotenzial während der Jagd, mittleres zu Zug‐ und Schwärmphasen, geringes für Quartierverluste, insgesamt mittleres Konfliktpotenzial. Reptilien: geringes Konfliktpotenzial.

Weitere relevante Aspekte Liegt innerhalb LSG "Schauinsland". Enthält Waldbiotope auf 12% der Fläche.

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Gebietssteckbrief Eignungsfläche 07 ‐ Pflugfelsen Größe: 37,49 ha

Konfliktintensität (Avifaunistik) Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Wanderfalke 0,1 km Wespenbussard Revier2,2 km Rotmilan Revier 1,9 km Rotmilan Hinweis auf Revier 2,6 km Wanderfalke 3,0 km Bewertung Parameter Brutplätze 5

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV=11‐20; V>20 Eignungsfläche Alpensegler I (30 Individuen einmal länger nahrungssuchend) Gänsegeier II (1+7 Ind.), Ausnahmeerscheinung Kornweihe I Rotmilan II Schwarzmilan I Wanderfalke IV Wespenbussard III gesamt V Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 4 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft ‐

Gesamtbewertung Avifauna Brutplatz Wanderfalke unter 1 km Entfernung führt zu einem Verstoß gegen 5 (sehr hohe Konfliktintensität) artenschutzrechtliche Verbotstatbestände.

Konfliktpotenzial (streng geschützte Arten) Fledermäuse: Unter Berücksichtigung von Vermeidungs‐ und gering Minderungsmaßnahmen geringes Kollisionsrisikopotenzial während der Jagd, mittleres zu Zug‐ und Schwärmphasen, sehr geringes für Quartierverluste, insgesamt geringes Konfliktpotenzial. Haselmaus: sehr geringes Konfliktpotenzial.

Weitere relevante Aspekte Liegt innerhalb LSG "Schauinsland". Enthält Waldbiotope auf 2% der Fläche. Südspitze liegt innerhalb eines Generalwildwegeplan‐Korridors.

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Gebietssteckbrief Eignungsfläche 08 ‐ Schauinsland‐Oberer Kappler Wald Kommenturwald I Größe: 0,07 ha

Konfliktintensität (Avifaunistik) ‐ Avifaunistische Bewertungseinheit umfasst Eignungsflächen 08, 09 und 10 Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Wanderfalke 1,2 km Wespenbussard Revier 2,3 km Rotmilan 2,5 Bewertung Parameter Brutplätze 2

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV>10 Eignungsfläche keine Flüge verzeichnet, sehr kleine Flächen Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 1 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft relativ hoher Offenlandanteil in der Umgebung

Gesamtbewertung Avifauna Brutplatz Wanderfalke in über 1 km Entfernung (entspräche Bewertungsstufe 2). 3 (mittlere Konfliktintensität) Höherbewertung, da Wanderfalkenbrut im Vogelschutzgebiet liegt und daher gutachterlich nicht von einer geringen Konfliktintensität ausgegangen werden kann.

Hinweise, falls die Eignungsfläche weiter verfolgt wird Aufgrund der Nähe zur VSG‐Kulisse höherer Aufwand im Genehmigungsverfahren.

Konfliktpotenzial (streng geschützte Arten) Fledermäuse: Unter Berücksichtigung von Vermeidungs‐ und mittleres Konfliktpotenzial Minderungsmaßnahmen geringes Kollisionsrisikopotenzial während der Jagd, mittleres zu Zug‐ und Schwärmphasen, mittleres für Quartierverluste, insgesamt mittleres Konfliktpotenzial.

Weitere relevante Aspekte Liegt innerhalb LSG "Schauinsland".

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Gebietssteckbrief Eignungsfläche 09 ‐ Schauinsland‐Oberer Kappler Wald Kommenturwald II Größe: 0,73 ha

Konfliktintensität (Avifaunistik) ‐ Avifaunistische Bewertungseinheit umfasst Eignungsflächen 08, 09 und 10 Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Wanderfalke 1,2 km Wespenbussard Revier 2,3 km Rotmilan 2,5 Bewertung Parameter Brutplätze 2

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV>10 Eignungsfläche

keine Flüge verzeichnet, sehr kleine Flächen Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 1 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft relativ hoher Offenlandanteil in der Umgebung

Gesamtbewertung Avifauna Brutplatz Wanderfalke in über 1 km Entfernung (entspräche Bewertungsstufe 2). 3 (mittlere Konfliktintensität) Höherbewertung, da Wanderfalkenbrut im Vogelschutzgebiet liegt und daher gutachterlich nicht von einer geringen Konfliktintensität ausgegangen werden kann.

Hinweise, falls die Eignungsfläche weiter verfolgt wird Aufgrund der Nähe zur VSG‐Kulisse höherer Aufwand im Genehmigungsverfahren.

Konfliktpotenzial streng geschützte Arten Fledermäuse: Unter Berücksichtigung von Vermeidungs‐ und mittleres Konfliktpotenzial Minderungsmaßnahmen geringes Kollisionsrisikopotenzial während der Jagd, mittleres zu Zug‐ und Schwärmphasen,mittleres für Quartierverluste, insgesamt mittleres Konfliktpotenzial. Haselmaus: sehr geringes Konfliktpotenzial. Weitere relevante Aspekte Liegt innerhalb LSG "Schauinsland". Enthält Waldbiotope auf 44% der Fläche.

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Gebietssteckbrief Eignungsfläche 10 ‐ Schauinsland‐Oberer Kappler Wald Größe: 0,02 ha

Konfliktintensität (Avifaunistik) ‐ Avifaunistische Bewertungseinheit umfasst Eignungsflächen 08, 09 und 10 Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Wanderfalke 1,2 km Wespenbussard Revier 2,3 km Rotmilan 2,5 Bewertung Parameter Brutplätze 2

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV>10 Eignungsfläche keine Flüge verzeichnet, sehr kleine Flächen Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 1 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft relativ hoher Offenlandanteil in der Umgebung

Gesamtbewertung Avifauna Brutplatz Wanderfalke in über 1 km Entfernung (entspräche Bewertungsstufe 2). 3 (mittlere Konfliktintensität) Höherbewertung, da Wanderfalkenbrut im Vogelschutzgebiet liegt und daher gutachterlich nicht von einer geringen Konfliktintensität ausgegangen werden kann.

Hinweise, falls die Eignungsfläche weiter verfolgt wird Aufgrund der Nähe zur VSG‐Kulisse höherer Aufwand im Genehmigungsverfahren.

Konfliktpotenzial (streng geschützte Arten) Fledermäuse: Unter Berücksichtigung von Vermeidungs‐ und geringes Konfliktpotenzial Minderungsmaßnahmen geringes Kollisionsrisikopotenzial während der Jagd, mittleres zu Zug‐ und Schwärmphasen, sehr geringes für Quartierverluste, insgesamt geringes Konfliktpotenzial. Weitere relevante Aspekte Liegt innerhalb LSG "Schauinsland".

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Gebietssteckbrief Eignungsfläche 11 ‐ Schauinsland‐Rappeneckermatte Größe: 0,43 ha

Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Rotmilan 2,2 km Wanderfalke 2,3 km Wespenbussard Revier 2,7 km Bewertung Parameter Brutplätze 1

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV>10 Eignungsfläche Rotmilan II Wespenbussard I gesamt II Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 2 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft sehr hoher Offenlandanteil in der Eignungsfläche

Gesamtbewertung Avifauna Mittlere Dichte der Überflüge windkraftsensibler Arten, Höherbewertung aufgrund 3 (mittlere Konfliktintensität) Landschaftsanalyse (sehr hoher Offenlandanteil in der Eignungsfläche, der auf eine langfristige Nutzung als Nahrungshabitat für windkraftempfindliche Arten hinweist).

Hinweise, falls die Eignungsfläche weiter verfolgt wird Aufgrund der Nähe zur VSG‐Kulisse höherer Aufwand im Genehmigungsverfahren.

Konfliktpotenzial (streng geschützte Arten) Fledermäuse: Unter Berücksichtigung von Vermeidungs‐ und mittleres Konfliktpotenzial Minderungsmaßnahmen geringes Kollisionsrisikopotenzial während der Jagd, mittleres zu Zug‐ und Schwärmphasen, geringes für Quartierverluste, insgesamt mittleres Konfliktpotenzial. Reptilien: sehr geringes Konfliktpotenzial. Weitere relevante Aspekte Liegt innerhalb LSG "Schauinsland". FFH‐Gebiet in <100 m Entfernung. Enthält §32‐Biotope auf 21% der Fläche.

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Gebietssteckbrief Eignungsfläche 12 ‐ Schauinsland ‐ Untergsand I Größe: 0,03 ha

Konfliktintensität (Avifaunistik) ‐ Avifaunistische Bewertungseinheit umfasst Eignungsflächen 12 und 15 Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Rotmilan 1,4 km Wanderfalke 2,9 km Graureiher 2,9 km Wespenbussard Revier 2,9 km Bewertung Parameter Brutplätze 3

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV>10 Eignungsfläche Rotmilan I gesamt I Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 1 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft relativ hoher Offenlandanteil in der Umgebung

Gesamtbewertung Avifauna Brutplätze windkraftsensibler Arten in der Umgebung bis 3 km um die 3 (mittlere Konfliktintensität) Eignungsfläche, insbesondere Rotmilan unter 1,5 km entfernt.

Konfliktpotenzial (streng geschützte Arten) Fledermäuse: Unter Berücksichtigung von Vermeidungs‐ und mittleres Konfliktpotenzial Minderungsmaßnahmen geringes Kollisionsrisikopotenzial während der Jagd, mittleres zu Zug‐ und Schwärmphasen, geringes für Quartierverluste, insgesamt mittleres Konfliktpotenzial. Weitere relevante Aspekte Liegt innerhalb LSG "Schauinsland".

INULA • Institut für Naturschutz und Landschaftsanalyse • Egonstraße 51-53 • 79106 Freiburg • www.inula.de 136 Windkraft FR – Änderung FNP 2020 Synoptische Gesamtbewertung mit Steckbriefen

INULA • Institut für Naturschutz und Landschaftsanalyse • Egonstraße 51-53 • 79106 Freiburg • www.inula.de 137 Windkraft FR – Änderung FNP 2020 Synoptische Gesamtbewertung mit Steckbriefen

Gebietssteckbrief Eignungsfläche 13 ‐ Schauinsland‐Oberer Kappler Wald Nord I Größe: 0,04 ha

Konfliktintensität (Avifaunistik) ‐ Avifaunistische Bewertungseinheit umfasst Eignungsflächen 13 und 14 Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Rotmilan 1,4 km Wespenbussard Revier 2,0 km Wanderfalke 2,9 km Bewertung Parameter Brutplätze 3

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV>10 Eignungsfläche keine Flüge verzeichnet, kleine Fläche Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 1 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft relativ hoher Offenlandanteil in der Umgebung

Gesamtbewertung Avifauna Zwar mittlere Konfliktintensität bzgl. Brutplätzen in der Umgebung bis 3 km um die 2 (geringe Konfliktintensität) Eignungsfläche, insbesondere Brutplatz Rotmilan unter 1,5 km entfernt, aber Geringerbewertung aufgrund geringer Überflugdichten windkraftsensibler Arten.

Konfliktpotenzial (streng geschützte Arten) Fledermäuse: Unter Berücksichtigung von Vermeidungs‐ und mittleres Konfliktpotenzial Minderungsmaßnahmen geringes Kollisionsrisikopotenzial während der Jagd, mittleres zu Zug‐ und Schwärmphasen, mittleres für Quartierverluste, insgesamt mittleres Konfliktpotenzial. Weitere relevante Aspekte Liegt innerhalb LSG "Schauinsland".

INULA • Institut für Naturschutz und Landschaftsanalyse • Egonstraße 51-53 • 79106 Freiburg • www.inula.de 138 Windkraft FR – Änderung FNP 2020 Synoptische Gesamtbewertung mit Steckbriefen

INULA • Institut für Naturschutz und Landschaftsanalyse • Egonstraße 51-53 • 79106 Freiburg • www.inula.de 139 Windkraft FR – Änderung FNP 2020 Synoptische Gesamtbewertung mit Steckbriefen

Gebietssteckbrief Eignungsfläche 14 ‐ Oberer Kappler Wald Nord II Größe: 2,39 ha

Konfliktintensität (Avifaunistik) ‐ Avifaunistische Bewertungseinheit umfasst Eignungsflächen 13 und 14 Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Rotmilan 1,4 km Wespenbussard Revier 2,0 km Wanderfalke 2,9 km Bewertung Parameter Brutplätze 3

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV>10 Eignungsfläche keine Flüge verzeichnet, kleine Fläche Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 1 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast

Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft relativ hoher Offenlandanteil in der Umgebung

Gesamtbewertung Avifauna Zwar mittlere Konfliktintensität bzgl. Brutplätzen in der Umgebung bis 3 km um die 2 (geringe Konfliktintensität) Eignungsfläche, insbesondere Brutplatz Rotmilan unter 1,5 km entfernt, aber Geringerbewertung aufgrund geringer Überflugdichten windkraftsensibler Arten.

Konfliktpotenzial (streng geschützte Arten) Fledermäuse: Unter Berücksichtigung von Vermeidungs‐ und mittleres Konfliktpotenzial Minderungsmaßnahmen geringes Kollisionsrisikopotenzial während der Jagd, mittleres zu Zug‐ und Schwärmphasen, geringes für Quartierverluste, insgesamt mittleres Konfliktpotenzial. Weitere relevante Aspekte Liegt innerhalb LSG "Schauinsland". Enthält Waldbiotope auf 2% der Fläche.

INULA • Institut für Naturschutz und Landschaftsanalyse • Egonstraße 51-53 • 79106 Freiburg • www.inula.de 140 Windkraft FR – Änderung FNP 2020 Synoptische Gesamtbewertung mit Steckbriefen

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Gebietssteckbrief Eignungsfläche 15 ‐ Schauinsland ‐ Untergsand II Größe: 5,39 ha

Konfliktintensität (Avifaunistik) ‐ Avifaunistische Bewertungseinheit umfasst Eignungsflächen 12 und 15 Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Rotmilan 1,4 km Wanderfalke 2,9 km Graureiher 2,9 km Wespenbussard Revier 2,9 km Bewertung Parameter Brutplätze 3

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV>10 Eignungsfläche Rotmilan I gesamt I Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 1 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft relativ hoher Offenlandanteil in der Umgebung

Gesamtbewertung Avifauna Brutplätze windkraftsensibler Arten in der Umgebung bis 3 km um die 3 (mittlere Konfliktintensität) Eignungsfläche, insbesondere Rotmilan unter 1,5 km entfernt.

Konfliktpotenzial (streng geschützte Arten) Fledermäuse: Unter Berücksichtigung von Vermeidungs‐ und mittleres Konfliktpotenzial Minderungsmaßnahmen geringes Kollisionsrisikopotenzial während der Jagd, mittleres zu Zug‐ und Schwärmphasen, geringes für Quartierverluste, insgesamt mittleres Konfliktpotenzial. Weitere relevante Aspekte Liegt innerhalb LSG "Schauinsland".

INULA • Institut für Naturschutz und Landschaftsanalyse • Egonstraße 51-53 • 79106 Freiburg • www.inula.de 142 Windkraft FR – Änderung FNP 2020 Synoptische Gesamtbewertung mit Steckbriefen

INULA • Institut für Naturschutz und Landschaftsanalyse • Egonstraße 51-53 • 79106 Freiburg • www.inula.de 143 Windkraft FR – Änderung FNP 2020 Synoptische Gesamtbewertung mit Steckbriefen

Gebietssteckbrief Eignungsfläche 16 ‐ Schauinsland‐Oberer Kappler Wald Molzenwald Größe: 1,45 ha

Konfliktintensität (Avifaunistik) Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Rotmilan 1,4 km Graureiher 2,5 km Wespenbussard Revier 2,9 km Bewertung Parameter Brutplätze 3

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV>10 Rotmilan II Wanderfalke I gesamt II Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 2 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft relativ hoher Offenlandanteil in der

Gesamtbewertung Avifauna Brutplätze windkraftsensibler Arten in der Umgebung bis 3 km um die 3 (mittlere Konfliktintensität) Eignungsfläche, insbesondere Rotmilan unter 1,5 km entfernt.

Konfliktpotenzial (streng geschützte Arten) Fledermäuse: Unter Berücksichtigung von Vermeidungs‐ und hohes Konfliktpotenzial Minderungsmaßnahmen geringes Kollisionsrisikopotenzial während der Jagd, mittleres zu Zug‐ und Schwärmphasen, sehr hohes für Quartierverluste, insgesamt hohes Konfliktpotenzial. Reptilien: sehr geringes Konfliktpotenzial. Haselmaus: sehr geringes Konfliktpotenzial. Weitere relevante Aspekte Liegt innerhalb LSG "Schauinsland".

INULA • Institut für Naturschutz und Landschaftsanalyse • Egonstraße 51-53 • 79106 Freiburg • www.inula.de 144 Windkraft FR – Änderung FNP 2020 Synoptische Gesamtbewertung mit Steckbriefen

INULA • Institut für Naturschutz und Landschaftsanalyse • Egonstraße 51-53 • 79106 Freiburg • www.inula.de 145 Windkraft FR – Änderung FNP 2020 Synoptische Gesamtbewertung mit Steckbriefen

Gebietssteckbrief Eignungsfläche 17 ‐ Schauinsland‐Oberer Kappler Wald Laubisköpfle Größe: 1,92 ha

Konfliktintensität (Avifaunistik) Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Rotmilan 0,9 km Graureiher 2,1 km Wespenbussard Revier 2,9 km Bewertung Parameter Brutplätze 5

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV>10 Eignungsfläche Rotmilan II Schwarzmilan I Wanderfalke I gesamt II Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 2 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft hoher Offenlandanteil in der Umgebung

Gesamtbewertung Avifauna Brutplatz Rotmilan unter 1 km Entfernung führt zu einem Verstoß gegen 5 (sehr hohe Konfliktintensität) artenschutzrechtliche Verbotstatbestände.

Konfliktpotenzial (streng geschützte Arten) Fledermäuse: Unter Berücksichtigung von Vermeidungs‐ und hohes Konfliktpotenzial Minderungsmaßnahmen mittleres Kollisionsrisikopotenzial während der Jagd, mittleres zu Zug‐ und Schwärmphasen, sehr hohes für Quartierverluste, insgesamt hohes Konfliktpotenzial. Reptilien: hohes Konfliktpotenzial. Haselmaus: geringes Konfliktpotenzial. Weitere relevante Aspekte Liegt innerhalb LSG "Schauinsland".

INULA • Institut für Naturschutz und Landschaftsanalyse • Egonstraße 51-53 • 79106 Freiburg • www.inula.de 146 Windkraft FR – Änderung FNP 2020 Synoptische Gesamtbewertung mit Steckbriefen

INULA • Institut für Naturschutz und Landschaftsanalyse • Egonstraße 51-53 • 79106 Freiburg • www.inula.de 147 Windkraft FR – Änderung FNP 2020 Synoptische Gesamtbewertung mit Steckbriefen

Gebietssteckbrief Eignungsfläche 18 ‐ Lorettoberg‐Illenberg Süd Größe: 1,15 ha

Konfliktintensität (Avifaunistik) ‐ Avifaunistische Bewertungseinheit umfasst Eignungsflächen 18 und 19 Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Wespenbussard starker Hinweis Revier innerhalb Eignungsfläche Graureiher (Kolonie, ca. 5 Horste) 1,6 km Baumfalke 1,6 km Wespenbussard Revier 1,9 km Rotmilan Revier 2,6 km Bewertung Parameter Brutplätze 4

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV>10 Eignungsfläche Rotmilan III Schwarzmilan I Wespenbussard II gesamt III Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 3 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast unbedeutend Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung)

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft relativ hoher Offenlandanteil in der Umgebung

Gesamtbewertung Avifauna Brutplätze windkraftsensibler Arten in der Umgebung bis 3 km um die 4 (hohe Konfliktintensität) Eignungsfläche, insbesondere starker Hinweis auf ein Revier des Wespenbussards innerhalb.

Hinweise, falls die Eignungsfläche weiter verfolgt wird Zusätzliche, insbesondere späte Begänge für Wespenbussard inkl. Horstsuche, bei Bestätigung des Revierverdachts ist mit erheblichen Einschränkungen bzgl. Nutzung zu rechnen.

Konfliktpotenzial (streng geschützte Arten) Konfliktpotenzial streng geschützte Arten Fledermäuse: Unter Berücksichtigung von Vermeidungs‐ und hohes Konfliktpotenzial Minderungsmaßnahmen geringes Kollisionsrisikopotenzial während der Jagd, mittleres zu Zug‐ und Schwärmphasen, sehr hohes für Quartierverluste, insgesamt hohes Konfliktpotenzial. Reptilien: sehr geringes Konfliktpotenzial. Haselmaus: sehr geringes Konfliktpotenzial. Nachtkerzenschwärmer: mittleres Konfliktpotenzial. Weitere relevante Aspekte Liegt innerhalb LSG "Brombergkopf, Lorettoberg, Schlierberg".

INULA • Institut für Naturschutz und Landschaftsanalyse • Egonstraße 51-53 • 79106 Freiburg • www.inula.de 148 Windkraft FR – Änderung FNP 2020 Synoptische Gesamtbewertung mit Steckbriefen

INULA • Institut für Naturschutz und Landschaftsanalyse • Egonstraße 51-53 • 79106 Freiburg • www.inula.de 149 Windkraft FR – Änderung FNP 2020 Synoptische Gesamtbewertung mit Steckbriefen

Gebietssteckbrief Eignungsfläche 19 ‐ Lorettoberg‐Illenberg Nord Größe: 7,35 ha

Konfliktintensität (Avifaunistik) ‐ Avifaunistische Bewertungseinheit umfasst Eignungsflächen 18 und 19 Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Wespenbussard starker Hinweis Revier innerhalb Eignungsfläche Graureiher (Kolonie, ca. 5 Horste) 1,6 km Baumfalke 1,6 km Wespenbussard Revier 1,9 km Rotmilan Revier 2,6 km Bewertung Parameter Brutplätze 4

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV>10 Eignungsfläche Rotmilan III Schwarzmilan I Wespenbussard II gesamt III Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 3 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast unbedeutend Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung)

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft relativ hoher Offenlandanteil in der Umgebung

Gesamtbewertung Avifauna Brutplätze windkraftsensibler Arten in der Umgebung bis 3 km um die 4 (hohe Konfliktintensität) Eignungsfläche, insbesondere starker Hinweis auf ein Revier des Wespenbussards innerhalb.

Hinweise, falls die Eignungsfläche weiter verfolgt wird Zusätzliche, insbesondere späte Begänge für Wespenbussard inkl. Horstsuche, bei Bestätigung des Revierverdachts ist mit erheblichen Einschränkungen bzgl. Nutzung zu rechnen.

Konfliktpotenzial (streng geschützte Arten) Fledermäuse: Unter Berücksichtigung von Vermeidungs‐ und sehr hohes Konfliktpotenzial Minderungsmaßnahmen hohes Kollisionsrisikopotenzial während der Jagd, mittleres zu Zug‐ und Schwärmphasen, sehr hohes für Quartierverluste, insgesamt sehr hohes Konfliktpotenzial. Reptilien: sehr geringes Konfliktpotenzial. Haselmaus: sehr geringes Konfliktpotenzial.

Weitere relevante Aspekte Liegt innerhalb LSG "Brombergkopf, Lorettoberg, Schlierberg".

INULA • Institut für Naturschutz und Landschaftsanalyse • Egonstraße 51-53 • 79106 Freiburg • www.inula.de 150 Windkraft FR – Änderung FNP 2020 Synoptische Gesamtbewertung mit Steckbriefen

INULA • Institut für Naturschutz und Landschaftsanalyse • Egonstraße 51-53 • 79106 Freiburg • www.inula.de 151 Windkraft FR – Änderung FNP 2020 Synoptische Gesamtbewertung mit Steckbriefen

Gebietssteckbrief Eignungsfläche 20.1 ‐ Schauinsland Nord‐Brombergkopf / Größe: 79,62 ha

Konfliktintensität (Avifaunistik) Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Baumfalke 0,3 km Alpensegler 1,5 km Graureiher (Kolonie, ca. 5 Horste) 1,0 km Graureiher (Kolonie, ca. 3 Horste) 2,0 km Weißstorch 2,0 km Graureiher 2,8 km Wespenbussard Revier 1,7 km Wespenbussard starker Hinweis Revier 1,9 km Bewertung Parameter Brutplätze 5

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV=11‐20; V>20 Eignungsfläche Alpensegler 7 Beobachtungen, 40 Individuen Baumfalke III Rotmilan III Schwarzmilan II Wanderfalke I Weißstorch 2 Beobachtungen, 7 Individuen Wespenbussard III gesamt V Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 4 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft ‐

Gesamtbewertung Avifauna Brutplatz Baumfalke unter 1 km Entfernung sowie Alpensegler unter 3 km Entfernung 5 (sehr hohe Konfliktintensität) führen zu einem Verstoß gegen artenschutzrechtliche Verbotstatbestände.

Konfliktpotenzial (streng geschützte Arten) Fledermäuse: Unter Berücksichtigung von Vermeidungs‐ und hohes Konfliktpotenzial Minderungsmaßnahmen hohes Kollisionsrisikopotenzial während der Jagd, mittleres zu Zug‐ und Schwärmphasen, mittleres für Quartierverluste, insgesamt hohes Konfliktpotenzial. Reptilien: geringes Konfliktpotenzial. Haselmaus: geringes Konfliktpotenzial. Nachtkerzenschwärmer: geringes Konfliktpotenzial. Weitere relevante Aspekte Liegt innerhalb LSG "Brombergkopf, Lorettoberg, Schlierberg".

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Gebietssteckbrief Eignungsfläche 20.2 ‐ Schauinsland Nord‐Kybfelsen Größe: 55,15 ha

Konfliktintensität (Avifaunistik) Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Wespenbussard Revier 1,0 km Wespenbussard starker Hinweis Revier 1,9 km Graureiher (Kolonie, ca. 3 Horste) 2,2 km Weißstorch 2,2 km Graureiher 2,3 km Alpensegler 3,1 km Bewertung Parameter Brutplätze 3

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV>10 Eignungsfläche Baumfalke I Rotmilan III Schwarzmilan II Wanderfalke I Wespenbussard II gesamt IV Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 3 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft ‐

Gesamtbewertung Avifauna Brutplätze windkraftsensibler Arten in der Umgebung bis 3 km um die 3 (mittlere Konfliktintensität) Eignungsfläche, in erster Linie Wespenbussard unmittelbar außerhalb des 1‐km‐ Radius, sowie hohe Überflugdichten windkraftsensibler Arten.

Hinweise, falls die Eignungsfläche weiter verfolgt wird Bewertung ist noch mittlere Konfliktintensität, hat aber Tendenz zu hoher Konfliktintensität. Alpensegler: zusätzliche (späte) Begänge von naheliegenden Fixpunkten notwendig. Im Süden der Fläche: zusätzliche, insbesondere späte Begänge für Wespenbussard inkl. Horstsuche erforderlich, bei Bestätigung des Revierverdachts ist mit Flächenverlust zu rechnen.

Konfliktpotenzial (streng geschützte Arten) Fledermäuse: Unter Berücksichtigung von Vermeidungs‐ und mittleres Konfliktpotenzial Minderungsmaßnahmen geringes Kollisionsrisikopotenzial während der Jagd, mittleres zu Zug‐ und Schwärmphasen, geringes für Quartierverluste, insgesamt mittleres Konfliktpotenzial. Reptilien: sehr geringes Konfliktpotenzial. Haselmaus: sehr geringes Konfliktpotenzial. Nachtkerzenschwärmer: sehr geringes Konfliktpotenzial. Weitere relevante Aspekte Liegt innerhalb LSG "Brombergkopf, Lorettoberg, Schlierberg".

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Gebietssteckbrief Eignungsfläche 20.3 ‐ Schauinsland Nord‐Eichkopf / Horber Felsen / Größe: 114,64 ha

Konfliktintensität (Avifaunistik) Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Wespenbussard Revier innerhalb Eignungsfläche Wespenbussard starker Hinweis Revier 1,3 km Rotmilan 1,6 km Wanderfalke 2,0 km Baumfalke 2,5 km Graureiher (Kolonie, ca. 3 Horste) 3,0 km Graureiher 3,0 km Alpensegler 3,9 km Bewertung Parameter Brutplätze 5

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV=11‐20; V>20 Eignungsfläche Alpensegler 2 Beobachtungen, 51 Individuen Baumfalke II Rotmilan III Schwarzmilan III Wanderfalke II Wespenbussard IV gesamt V Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 4 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) Verdacht auf Verdichtung Herbstzug

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft ‐

Gesamtbewertung Avifauna Brutrevier Wespenbussard unter 1 km Entfernung führt zu einem Verstoß gegen 5 (sehr hohe Konfliktintensität) artenschutzrechtliche Verbotstatbestände.

Hinweise, falls die Eignungsfläche weiter verfolgt wird Zusätzliche, insbesondere späte Begänge für Wespenbussard inkl. Horstsuche erforderlich, zusätzliche späte Begänge für Alpensegler. Im Herbst Erfassungen des Vogelzugs erforderlich.

Konfliktpotenzial (streng geschützte Arten) Fledermäuse: Unter Berücksichtigung von Vermeidungs‐ und mittleres Konfliktpotenzial Minderungsmaßnahmen geringes Kollisionsrisikopotenzial während der Jagd, mittleres zu Zug‐ und Schwärmphasen, geringes für Quartierverluste, insgesamt mittleres Konfliktpotenzial. Reptilien: sehr geringes Konfliktpotenzial. Haselmaus: sehr geringes Konfliktpotenzial. Nachtkerzenschwärmer: sehr geringes Konfliktpotenzial. Weitere relevante Aspekte Liegt innerhalb LSG "Brombergkopf, Lorettobergberg, Schlierberg (31%) bzw. LSG "Schauinsland" (69%).

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Gebietssteckbrief Eignungsfläche 20.4 ‐ Schauinsland Nord ‐Taubenkopf Größe: 32,30 ha

Konfliktintensität (Avifaunistik) Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Wespenbussard Revier 1,0 km Wanderfalke 1,1 km Rotmilan 2,2 km Wespenbussard starker Hinweis Revier 2,5 km Rotmilan Revier 2,8 km Bewertung Parameter Brutplätze 3

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV=11‐20; V>20 Eignungsfläche Alpensegler 2 Beobachtungen, 53 Individuen Rotmilan III Wanderfalke II Wespenbussard II gesamt IV Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 3 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft ‐

Gesamtbewertung Avifauna Brutplätze windkraftsensibler Arten, insbesondere Wespenbussard und 3 (mittlere Konfliktintensität) Wanderfalke, unmittelbar außerhalb des 1‐km‐Radius um Eignungsfläche, sowie hohe Dichte der Überflüge windkraftsensibler Arten.

Hinweise, falls die Eignungsfläche weiter verfolgt wird Zusätzliche späte Begänge Alpensegler erforderlich. Aufgrund Nähe zur VSG‐Kulisse höherer Aufwand im Genehmigungsverfahren.

Konfliktpotenzial (streng geschützte Arten) Fledermäuse: Unter Berücksichtigung von Vermeidungs‐ und mittleres Konfliktpotenzial Minderungsmaßnahmen geringes Kollisionsrisikopotenzial während der Jagd, mittleres zu Zug‐ und Schwärmphasen, geringes für Quartierverluste, insgesamt mittleres Konfliktpotenzial. Reptilien: sehr geringes Konfliktpotenzial. Haselmaus: sehr geringes Konfliktpotenzial. Nachtkerzenschwärmer: sehr geringes Konfliktpotenzial. Weitere relevante Aspekte Grenzt direkt an FFH‐ und Vogelschutzgebiet an; liegt innerhalb LSG "Schauinsland".

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7.1.1.2 Rosskopf

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Gebietssteckbrief Eignungsfläche 22 ‐ Rosskopf‐Dietersbach I Größe: 0,90 ha

Konfliktintensität (Avifaunistik) ‐ Avifaunistische Bewertungseinheit umfasst Eignungsflächen 22, 23 und 25.4 Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Wespenbussard starker Hinweis Revier 1,4 km Schwarzmilan 2,3 km Graureiher (Kolonie, 3 Horste) 2,4 km Weißstorch 2,4 km Schwarzmilan 2,5 km Alpensegler 3,5 km Bewertung Parameter Brutplätze 2

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV=11‐20; V>20 Eignungsfläche Rotmilan I Schwarzmilan I Wespenbussard II gesamt II Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 1 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft ‐

Gesamtbewertung Avifauna Brutplätze mehrerer windkraftsensibler Arten in der Umgebung bis 3 km um die 2 (geringe Konfliktintensität) Eignungsfläche, diese liegen alle deutlich außerhalb des 1‐km‐Puffers um die Eignungsfläche.

Konfliktpotenzial (streng geschützte Arten) Fledermäuse: Unter Berücksichtigung von Vermeidungs‐ und sehr hohes Konfliktpotenzial Minderungsmaßnahmen hohes Kollisionsrisikopotenzial während der Jagd, mittleres zu Zug‐ und Schwärmphasen, sehr hohes für Quartierverluste, insgesamt sehr hohes Konfliktpotenzial. Reptilien: hohes Konfliktpotenzial. Haselmaus: geringes Konfliktpotenzial. Nachtkerzenschwärmer: hohes Konfliktpotenzial. Weitere relevante Aspekte ‐

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Gebietssteckbrief Eignungsfläche 23 ‐ Rosskopf‐Dietersbach II Größe: 0,31 ha

Konfliktintensität (Avifaunistik) ‐ Avifaunistische Bewertungseinheit umfasst Eignungsflächen 22, 23 und 25.4 Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Wespenbussard starker Hinweis Revier 1,4 km Schwarzmilan 2,3 km Graureiher (Kolonie, 3 Horste) 2,4 km Weißstorch 2,4 km Schwarzmilan 2,5 km Alpensegler 3,5 km Bewertung Parameter Brutplätze 2

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV=11‐20; V>20 Eignungsfläche Rotmilan I Schwarzmilan I Wespenbussard II gesamt II Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 1 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft ‐

Gesamtbewertung Avifauna Brutplätze mehrerer windkraftsensibler Arten in der Umgebung bis 3 km um die 2 (geringe Konfliktintensität) Eignungsfläche, diese liegen alle deutlich außerhalb des 1‐km‐Puffers um die Eignungsfläche.

Konfliktpotenzial (streng geschützte Arten) Fledermäuse: Unter Berücksichtigung von Vermeidungs‐ und sehr hohes Konfliktpotenzial Minderungsmaßnahmen hohes Kollisionsrisikopotenzial während der Jagd, mittleres zu Zug‐ und Schwärmphasen, hohes für Quartierverluste, insgesamt sehr hohes Konfliktpotenzial. Reptilien: sehr geringes Konfliktpotenzial. Haselmaus: geringes Konfliktpotenzial. Weitere relevante Aspekte ‐

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Gebietssteckbrief Eignungsfläche 24 ‐ Rosskopf‐Fuchsköpfle Größe: 3,33 ha

Konfliktintensität (Avifaunistik) ‐ Avifaunistische Bewertungseinheit umfasst Eignungsflächen 24, 25.1 und 25.2 Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Schwarzmilan 2,1 km Graureiher (Kolonie, 3 Horste) 1,9 km Weißstorch 1,9 km Alpensegler 2,0 km Bewertung Parameter Brutplätze 4

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV=11‐20; V>20 Eignungsfläche Alpensegler II Schwarzmilan II Wespenbussard II gesamt III Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 2 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft ‐

Gesamtbewertung Avifauna Brutplätze der windkraftsensiblen Art Alpensegler (Mindestabstand von 3 km ist 4 (hohe Konfliktintensität) unterschritten) in der Umgebung bis 3 km um die Eignungsfläche aber geringe Anzahl beobachteter Überflüge des Alpenseglers.

Hinweise, falls die Eignungsfläche weiter verfolgt wird Zusätzliche späte Begänge Alpensegler erforderlich, ggf. auch telemetrische Studien. Der nach LUBW‐Hinweisen vorgegebene

Konfliktpotenzial (streng geschützte Arten) Fledermäuse: Unter Berücksichtigung von Vermeidungs‐ und sehr hohes Konfliktpotenzial Minderungsmaßnahmen hohes Kollisionsrisikopotenzial während der Jagd, mittleres zu Zug‐ und Schwärmphasen, sehr hohes für Quartierverluste, insgesamt sehr hohes Konfliktpotenzial. Reptilien: sehr geringes Konfliktpotenzial. Haselmaus: geringes Konfliktpotenzial. Weitere relevante Aspekte Liegt innerhalb LSG "Rosskopf‐Schlossberg"; grenzt direkt an FFH‐Gebiet. Enthält Waldbiotope auf 2% der Fläche.

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Gebietssteckbrief Eignungsfläche 25.1 ‐ Rosskopf‐Sommerbuck Größe: 6,22 ha

Konfliktintensität (Avifaunistik) ‐ Avifaunistische Bewertungseinheit umfasst Eignungsflächen 24, 25.1 und 25.2 Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Schwarzmilan 2,1 km Graureiher (Kolonie, 3 Horste) 1,9 km Weißstorch 1,9 km Alpensegler 2,0 km Bewertung Parameter Brutplätze 4

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV=11‐20; V>20 Eignungsfläche Alpensegler II Schwarzmilan II Wespenbussard II gesamt III Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 2 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft ‐

Gesamtbewertung Avifauna Brutplätze der windkraftsensiblen Art Alpensegler (Mindestabstand von 3 km ist 4 (hohe Konfliktintensität) unterschritten) in der Umgebung bis 3 km um die Eignungsfläche aber geringe Anzahl beobachteter Überflüge des Alpenseglers.

Hinweise, falls die Eignungsfläche weiter verfolgt wird Zusätzliche späte Begänge Alpensegler erforderlich, ggf. auch telemetrische Studien. Der nach LUBW‐Hinweisen vorgegebene

Konfliktpotenzial (streng geschützte Arten) Fledermäuse: Unter Berücksichtigung von Vermeidungs‐ und hohes Konfliktpotenzial Minderungsmaßnahmen hohes Kollisionsrisikopotenzial während der Jagd, mittleres zu Zug‐ und Schwärmphasen, mittleres für Quartierverluste, insgesamt hohes Konfliktpotenzial. Reptilien: sehr geringes Konfliktpotenzial. Haselmaus: geringes Konfliktpotenzial. Weitere relevante Aspekte Liegt innerhalb LSG "Rosskopf‐Schlossberg"; grenzt direkt an FFH‐Gebiet.

INULA • Institut für Naturschutz und Landschaftsanalyse • Egonstraße 51-53 • 79106 Freiburg • www.inula.de 166 Windkraft FR – Änderung FNP 2020 Synoptische Gesamtbewertung mit Steckbriefen

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Gebietssteckbrief Eignungsfläche 25.2 ‐ Rosskopf‐St. Ottilienstein / Schanzen Größe: 20,68 ha

Konfliktintensität (Avifaunistik) ‐ Avifaunistische Bewertungseinheit umfasst Eignungsflächen 24, 25.1 und 25.2 Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Schwarzmilan 2,1 km Graureiher (Kolonie, 3 Horste) 1,9 km Weißstorch 1,9 km Alpensegler 2,0 km Bewertung Parameter Brutplätze 4

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV=11‐20; V>20 Eignungsfläche Alpensegler II Schwarzmilan II Wespenbussard II gesamt III Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 2 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft ‐

Gesamtbewertung Avifauna Brutplätze der windkraftsensiblen Art Alpensegler (Mindestabstand von 3 km ist 4 (hohe Konfliktintensität) unterschritten) in der Umgebung bis 3 km um die Eignungsfläche aber geringe Anzahl beobachteter Überflüge des Alpenseglers.

Hinweise, falls die Eignungsfläche weiter verfolgt wird Zusätzliche späte Begänge Alpensegler erforderlich, ggf. auch telemetrische Studien. Der nach LUBW‐Hinweisen vorgegebene

Konfliktpotenzial (streng geschützte Arten) Fledermäuse: Unter Berücksichtigung von Vermeidungs‐ und hohes Konfliktpotenzial Minderungsmaßnahmen hohes Kollisionsrisikopotenzial während der Jagd, mittleres zu Zug‐ und Schwärmphasen, geringes für Quartierverluste, insgesamt hohes Konfliktpotenzial. Reptilien: sehr geringes Konfliktpotenzial. Haselmaus: geringes Konfliktpotenzial. Nachtkerzenschwärmer: mittleres Konfliktpotenzial. Weitere relevante Aspekte Liegt innerhalb LSG "Rosskopf‐Schlossberg"; grenzt direkt an FFH‐Gebiet. Enthält Waldbiotope auf 1% der Fläche.

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Gebietssteckbrief Eignungsfläche 25.3 ‐ Rosskopf‐Kleiner Rosskopf bis Rosskopfturm Größe: 53,27 ha

Konfliktintensität (Avifaunistik) Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Graureiher (Kolonie, 3 Horste) 1,2 km Weißstorch 1,2 km Schwarzmilan 2,5 km Alpensegler 3,0 km Bewertung Parameter Brutplätze 3

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV=11‐20; V>20 Eignungsfläche Alpensegler II Schwarzmilan I Wespenbussard II gesamt III Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 2 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft relativ hoher Offenlandanteil in der Umgebung

Gesamtbewertung Avifauna Brutplätze windkraftsensibler Arten in der Umgebung bis 3 km um die 3 (mittlere Konfliktintensität) Eignungsfläche, insbesondere des Alpenseglers unmittelbar anschließend an den für die Art relevanten 3‐km‐Radius.

Hinweise, falls die Eignungsfläche weiter verfolgt wird Zusätzliche späte Begänge Alpensegler erforderlich.

Konfliktpotenzial (streng geschützte Arten) Fledermäuse: Unter Berücksichtigung von Vermeidungs‐ und hohes Konfliktpotenzial Minderungsmaßnahmen hohes Kollisionsrisikopotenzial während der Jagd, mittleres zu Zug‐ und Schwärmphasen, mittleres für Quartierverluste, insgesamt hohes Konfliktpotenzial. Reptilien: geringes Konfliktpotenzial. Haselmaus: mittleres Konfliktpotenzial. Nachtkerzenschwärmer: mittleres Konfliktpotenzial. Weitere relevante Aspekte Liegt zu 68% innerhalb LSG "Rosskopf‐Schlossberg".

INULA • Institut für Naturschutz und Landschaftsanalyse • Egonstraße 51-53 • 79106 Freiburg • www.inula.de 170 Windkraft FR – Änderung FNP 2020 Synoptische Gesamtbewertung mit Steckbriefen

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Gebietssteckbrief Eignungsfläche 25.4 ‐ Rosskopf‐Ochsenlager / Hornbühl Größe: 36,68 ha

Konfliktintensität (Avifaunistik) ‐ Avifaunistische Bewertungseinheit umfasst Eignungsflächen 22, 23 und 25.4 Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Wespenbussard starker Hinweis Revier 1,4 km Schwarzmilan 2,3 km Graureiher (Kolonie, 3 Horste) 2,4 km Weißstorch 2,4 km Schwarzmilan 2,5 km Alpensegler 3,5 km Bewertung Parameter Brutplätze 2

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV=11‐20; V>20 Eignungsfläche Rotmilan I Schwarzmilan I Wespenbussard II gesamt II Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 1 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft ‐

Gesamtbewertung Avifauna Brutplätze mehrerer windkraftsensibler Arten in der Umgebung bis 3 km um die 2 (geringe Konfliktintensität) Eignungsfläche, diese liegen alle deutlich außerhalb des 1‐km‐Puffers um die Eignungsfläche.

Konfliktpotenzial (streng geschützte Arten) Fledermäuse: Unter Berücksichtigung von Vermeidungs‐ und mittleres Konfliktpotenzial Minderungsmaßnahmen mittleres Kollisionsrisikopotenzial während der Jagd, mittleres zu Zug‐ und Schwärmphasen, geringes für Quartierverluste, insgesamt mittleres Konfliktpotenzial. Reptilien: geringes Konfliktpotenzial. Haselmaus: geringes Konfliktpotenzial. Weitere relevante Aspekte Enthält Waldbiotope auf 1% der Fläche.

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Gebietssteckbrief Eignungsfläche 26 ‐ Rosskopf‐Wildtalwald Größe: 18,03 ha

Konfliktintensität (Avifaunistik) Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Schwarzmilan 1,1 km Alpensegler 2,3 km Bewertung Parameter Brutplätze 4

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV=11‐20; V>20 Eignungsfläche Alpensegler I Schwarzmilan II Wespenbussard I gesamt III Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 2 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) unbedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) keine Hinweise auf Verdichtung

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft relativ hoher Offenlandanteil in der Umgebung

Gesamtbewertung Avifauna Brutplätze der windkraftsensiblen Art Alpensegler (Mindestabstand von 3 km ist 4 (hohe Konfliktintensität) unterschritten, Abwertung der alleine nach den Abstandskriterien der LUBW mit 5 zu bewertenden Fläche um eine Stufe aufgrund geringer Dichte beobachteter Überflüge der Art).

Hinweise, falls die Eignungsfläche weiter verfolgt wird Zusätzliche späte Begänge Alpensegler erforderlich, ggf. auch telemetrische Studien. Der nach LUBW‐Hinweisen vorgegebene

Konfliktpotenzial (streng geschützte Arten) Fledermäuse: Unter Berücksichtigung von Vermeidungs‐ und hohes Konfliktpotenzial Minderungsmaßnahmen hohes Kollisionsrisikopotenzial während der Jagd, mittleres zu Zug‐ und Schwärmphasen, geringes für Quartierverluste, insgesamt hohes Konfliktpotenzial. Reptilien: geringes Konfliktpotenzial. Haselmaus: mittleres Konfliktpotenzial. Nachtkerzenschwärmer: mittleres Konfliktpotenzial. Weitere relevante Aspekte Liegt innerhalb LSG "Rosskopf‐Schlossberg".

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7.1.1.3 Tuniberg

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Gebietssteckbrief Eignungsfläche 21.1 ‐ Tuniberg Nord Größe: 10,34 ha

Konfliktintensität (Avifaunistik) Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Weißstorch 0,9 km Uhu 2,7 km Bienenfresser* mehrere Brutpaare in der Umgebung, nächster Brutplatz 0,6 km entfernt Bewertung Parameter Brutplätze 3

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV=11‐20; V>20 Eignungsfläche Alpensegler mehrere Trupps an einem Tag, insgesamt 68 Individuen keine weiteren Überflüge von brütenden Vögeln, allerdings mehrere Überflüge durchziehender windkraftempfindlicher Vogelarten (Baumfalke, Rohrweihe, Rotmilan, Schwarzmilan, Weißstorch) festgestellt. Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 3 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Starenschlafplatz mit bis zu 12.000 Staren ca. 2,5 km Entfernung, dabei wurden mehrere Überflüge von Starenschwärmen über der Eignungsfläche festgestellt. Saatkrähenschlafplatz mit mehreren hundert Tieren in ca. 0,5 km Entfernung. Umgebendes Grünland und Seen in der Oberrheinebene (z.B. Niederrimsinger See) als Rastplätze von Watvögeln und Wasservögeln bekannt. Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) regional bedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) Verdichtung liegt vor, dabei starke Nutzung der thermischen Situation am Südrand des Tunibergs (Großvögel, Schwalben).

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft Als besondere Landmarke ist insbesondere die Südabdachung des Tunibergs für Großvögel interessant. Wenig Grünland, aber hoher Offenlandanteil.

Gesamtbewertung Avifauna Brutplatz des Weißstorches, der kleinflächig den 1‐km‐Radius um die 4 (hohe Konfliktintensität) Eignungsfläche unterschreitet, sowie hohe Dichte Überflüge windkraftsensibler Arten. Höherwertung wegen Rastvögeln und insbesondere der Bedeutung des Gebiets für den Vogelzug.

Hinweise, falls die Eignungsfläche weiter verfolgt wird Zusätzliche Begänge Alpensegler erforderlich. Im Frühjahr und Herbst Erfassungen des Vogelzugs erforderlich. *Der Bienenfresser ist in den LUBW‐Hinweisen nicht als windkraftempfindliche Art gelistet. Aufgrund des Flugverhaltens der Art erscheint ein Kollisionsrisiko bei der Art nicht unwahrscheinlich, daher wurde sie in der Auflistung aufgeführt.

Konfliktpotenzial streng geschützte Arten Fledermäuse: Unter Berücksichtigung von Vermeidungs‐ und sehr hohes Konfliktpotenzial Minderungsmaßnahmen sehr hohes Kollisionsrisikopotenzial während der Jagd, mittleres zu Zug‐ und Schwärmphasen, sehr geringes für Quartierverluste, insgesamt hohes Konfliktpotenzial. Reptilien: sehr hohes Konfliktpotenzial. Nachtkerzenschwärmer: sehr geringes Konfliktpotenzial. Weitere relevante Aspekte Es handelt es sich um ein Kerngebiet des Biotopverbunds laut RVSO. Enthält §32‐Biotope auf 5% der Fläche.

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INULA • Institut für Naturschutz und Landschaftsanalyse • Egonstraße 51-53 • 79106 Freiburg • www.inula.de 177 Windkraft FR – Änderung FNP 2020 Synoptische Gesamtbewertung mit Steckbriefen

Gebietssteckbrief Eignungsfläche 21.2 ‐ Tuniberg Süd Größe: 10,07 ha

Konfliktintensität (Avifaunistik) Brutplätze windkraftempfindlicher Arten in der Umgebung (< 3 km) Weißstorch 0,5 km Bienenfresser* mehrere Brutpaare in der Umgebung, nächster Brutplatz 1,0 km entfernt Bewertung Parameter Brutplätze 5

Gesamtzahl Überflüge und Nahrungsflüge windkraftempfindlicher Arten über Anzahl Überflüge: I=1, II=2‐4; III=5‐10; IV=11‐20; V>20 Eignungsfläche Alpensegler mehrere Trupps an einem Tag, insgesamt 68 Individuen Schwarzmilan II Wanderfalke I Weißstorch II keine weiteren Überflüge von brütenden Vögeln, allerdings mehrere Überflüge durchziehender windkraftempfindlicher Vogelarten (Rohrweihe, Rotmilan, Schwarzmilan) festgestellt. Bewertung Parameter Überflüge anhand per Rastermethode ermittelten 3 Überflugdichten

Auerhuhnflächen Kat. 4

Rast Starenschlafplatz mit bis zu 12000 Staren in ca. 2,2 km Entfernung, dabei wurden mehrere Überflüge von Starenschwärmen über der Eignungsfläche festgestellt. Saatkrähenschlafplatz mit mehreren hundert Tieren in ca. 0,9 km Entfernung. Umgebendes Grünland und Seen in der Oberrheinebene (z.B. Niederrimsinger See) als Rastplätze von Watvögeln und Wasservögeln bekannt. Bewertung Parameter Rast (gutachterliche Einschätzung) regional bedeutend

Vogelzug Bewertung Parameter Vogelzug (gutachterliche Einschätzung) Verdichtung liegt vor, dabei starke Nutzung der thermischen Situation am Südrand des Tunibergs (Großvögel, Schwalben)

Landschaftsanalyse Bemerkungen zur Landschaft als besondere Landmarke ist insbesondere die Südabdachung des Tunibergs für Großvögel interessant. Wenig Grünland, aber hoher Offenlandanteil

Gesamtbewertung Avifauna Brutplatz Weißstorch unter 1 km Entfernung zur Eignungsfläche mit mehreren 5 (sehr hohe Konfliktintensität) beobachteten Überflügen führt zu einem Verstoß gegen artenschutzrechtliche Verbotstatbestände. *Der Bienenfresser ist in den LUBW‐Hinweisen nicht als windkraftempfindliche Art gelistet. Aufgrund des Flugverhaltens der Art erscheint ein

Konfliktpotenzial (streng geschützte Arten) Fledermäuse: Unter Berücksichtigung von Vermeidungs‐ und sehr hohes Konfliktpotenzial Minderungsmaßnahmen sehr hohes Kollisionsrisikopotenzial während der Jagd, mittleres zu Zug‐ und Schwärmphasen, sehr geringes für Quartierverluste, insgesamt hohes Konfliktpotenzial. Reptilien: sehr hohes Konfliktpotenzial. Nachtkerzenschwärmer: sehr geringes Konfliktpotenzial. Weitere relevante Aspekte Es handelt es sich um ein Kerngebiet des Biotopverbunds laut RVSO. Enthält §32‐Biotope auf 10% der Fläche.

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9 Anhang

 Karte „Überflugsummen windkraftsensibler Vogelarten“

 Karte „Konfliktintensität Vögel“

 Karte „Konfliktpotenzial Fledermäuse (mit Minderungsmaßnahmen)“

 Karte „Gesamtbewertung“

 Protokolle

o Protokoll zur Besprechung am 23.10.2012 o Protokoll zur Besprechung am 02.07.2013 o Protokoll zur Besprechung am 22.08.2013

 Begründungen des Untersuchungsumfanges zur Erfassung von Vogelarten

o Schwarzwald 16.11.2012

o Tuniberg (29.10.2012)

 Kurzcharakterisierung der Eignungsflächen mit Fotodokumentation

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sehr2gering IXQSHHH Umweltschutzamt Freiburg, den 24.10.2012 Abt. II Herr Wilbs / Herr Lehn App.: 6122 / 6120

1.AV

Avifaunistische Untersuchungen im Rahmen der Konzentrationszonenplanung für WEA-Standorte im Rahmen des Flächennutzungsplans (Beauftragung des Büros INULA durch das Stadtplanungsamt). hier: Abstimmungsgespräch zwischen Naturschutzbehörde, Stadtplanungsamt und Auftragnehmern am 23.10.2012

Ergebnisprotokoll Gesprächsteilnehmer:

Herr Dr. Hunger INULA Frau Geigenbauer INULA Herr Harry ABL Herr Dr. Hohlfeld freiberuflicher Ornithologe Herr Bertram Stadtplanungsamt Herr Reddmann Stadtplanungsamt Frau Breyer Dezernat II Frau Dr. Reduth Naturschutzbeauftragte Herr Dr. Litteck Naturschutzbeauftragter Herr PD Dr. Ludemann Naturschutzbeauftragter Herr Lehn Umweltschutzamt Herr Vath Umweltschutzamt Herr Wilbs Umweltschutzamt

Gespächsziel Das Ziel des Gesprächs ist - die Vorstellung der avifaunistischen Gutachter/Innen für die Windkraftplanungen der Stadt auf Ebene des FNP sowie - die umfassende Information der Naturschutzbehörde einschließlich ihrer Fachbehörde, den 3 Naturschutzbeauftragten, zur Untersuchungsmethode der avifaunistischen Erhebung und deren Abstimmung, - die abschließende Klärung der Rahmenbedingungen sowie - die Informationen über erste Praxiserfahrungen der Gutachter/Innen im Untersuchungsgebiet.

Auftragnehmer Die Auftragnehmer der avifaunistischen Untersuchungen sind das Büro INULA mit dem Projektleiter Dr. Hunger und der Ornithologin Frau Geigenbauer in einer AG mit den Ornithologen Herr Harry, Herr Brinkmeier und Dr. Hohlfeld. Das Team verfügt über ein sehr fundiertes ornithologisches Wissen und Gebietskenntnis. Dr. Hohlfeld hat bereits am Tuniberg an Freiburg angrenzenden Gemeinden vogelkundliche Kartierungen im Zusammenhang mit dortigen Windkraftplanungen durchgeführt.

Untersuchungsmethode Die Untersuchungsmethode orientiert sich an den Hinweisen der LUBW und berücksichtigt Brut- und Rastvögel sowie den Vogelzug. Erfasst werden die Revierzentren von in den Hinweisen aufgeführten windkraftempfindlichen Brutvogelarten in einem Untersuchungsradius von 1 km um die zu bewertenden potenziellen WKA-Konzentrations- Zonen. Eine Außnahme hinsichtlich des Untersuchungsraumes stellt der Alpensegler dar, für den 3 km Radius zu berücksichtigen ist. Weitere windkraftempfindliche Vogelarten wurden für den Freiburger Raum von Herrn Dr. Kretzschmar (Regierungspräsidium) benannt. Weiter ist für den Tuniberg der Bienenfresser zu berücksichtigen. Der Untersuchungsaufwand weicht von dem in den Hinweisen empfohlenen ab. Statt 18 x 3 Stunden werden an festgelegten Punkten 6 x 3 Stunden Beobachtungen aus 2 Richtungen zum Vorkommen von Vogelarten vorgenommen. Pro Fixpunkt also nur 18 statt 54 Stunden Beobachtungsdauer. Für die Ebene des FNP werden laut Erfahrungen der Auftragnehmer damit dennoch fachlich fundierte Ergebnisse erzielt. Der Bedarf an weiteren Untersuchungen kann, wenn notwendig, im Gutachten dokumentiert werden. Für den Uhu, der am Tuniberg vorkommt, sind zusätzlich zahlreiche Nachtbegehungen erforderlich.

Rahmenbedingungen Der zusätzliche Untersuchungsbedarf für die durch das RP ergänzten windkraftempfindlichen Vogelarten sowie den Bienenfresser und die erforderlichen Nachtbegehungen für den Uhu werden ergänzend durch das Stadtplanungsamt beauftragt.

Die von den Gutachter/Innen für hinreichend erachtete, im Vergleich zu den LUBW- Hinweisen reduzierte Methode wird im Grundsatz vom Regierungspräsidium mitgetragen. Sie muss im Gutachten allerdings explizit -vor allem hinsichlich der Ergebnisqualität- begründet werden.

Die Auftragnehmer setzen sich mit Simonson-Consult in Verbindung um bereits schon von dort erhobene Erhebungen am Schauinsland berücksichtigen zu können. Weiter stellt das Umwelschutzamt seine Datenbank zum Vorkommen von Arten in Freiburg den Auftragnehmern für die Auswertung zur Verfügung. Weiter erhalten die Auftragnehmer für die Auftragsbearbeitung Geobasisdaten sowie Naturschutzfachdaten aus dem RIPS- Datenpool. Die Auftragnehmer erhalten direkt von der AGW die Brutstandorte von Wanderfalken.

Bis zum Januar wird dem Stadtplaungsamt von den Auftragnehmern ein Zwischenbericht vorgelegt werden. Die Untersuchungen werden bis Ende August 2013 abgeschlossen sein, der Entwurf des Endberichtes wird am 1. Oktober 2013 vorgelegt werden.

Auf Nachfrage, ob eine Gesamtbewertung der verschiedenen Gutachtenergebnisse nach aussen vergeben wird, wurde vom StplA die Auffassung vertreten, dass eine solche synoptische Gesamtbewertung verwaltungsintern gemeinsam durch StplA und UwSA vorgenommen werden sollte.

Infos aus der Praxis Aktuell werden Zugvogelbeobachtungen am Schauinsland vorgenommen (simultan an 4 Standorten). Diese werden im Frühjahr wiederholt. Die Erkenntnisse lassen den Schluss zu, dass es am Schauinsland zu Zugkonzentrationen kommt. Dr. Hohlfeld hat im Tuniberg in großer Höhe in Bereichen von geplanten Konzentrationszonen Ansammlungen von Schwalben gefunden. Die im Tuniberg in der Vergangenheit brütenden Wanderfalken iwurden vom Uhu verdrängt. Es wurden allerdings fliegende Wanderfalken entdeckt, deren Brutplatz noch bestimmt werden muss (vermutlich Strommasten in der Ebene bei Opfingen). Im Schwarzwald ist vermutlich nicht mit Rastgebieten von Vögeln zu rechnen. Im Tuniberg spielen eventuell Stare und Kornweihe diesbezüglich eine Rolle. gez. Lehn

2. Nachricht von Ziffer 1 an: -jeweils per Mail -

INULA Herrn Dr. Holger Hunger Egonstraße 51-53 D-79106 Freiburg i. Br. mit der Bitte den Vermerk an die dortigen AG-Mitglieder weiterzuleiten

INULA Frau Kerstin Geigenbauer Egonstraße 51-53 D-79106 Freiburg i. Br.

ABL Herrn Ingmar Harry Nägeleseestraße 8 79102 Freiburg

Herrn Dr. Frank Hohlfeld Charlottenburger-Straße 5 79114 Freiburg

Stadtplanungsamt Herrn Bertram

Stadtplanungsamt Herrn Reddmann

Naturschutzbeauftragte Frau Dr. Reduth

Naturschutzbeauftragter Herr Dr. Litteck

Naturschutzbeauftragter Herr PD Dr. Ludemann

Dezernat II Frau Breyer

Protokoll der Besprechung zum Thema

„Vogelschutz und Windkraftanlagen im Flächennutzungsplan der Stadt Freiburg“

am 02.07.2013 im Technischen Rathaus Freiburg

 Teilnehmer:

Pascal Reddmann, Silke Schlegelmilch (Stadtplanungsamt Freiburg)

Kerstin Geigenbauer, INULA Freiburg Steffen Wolf, INULA Freiburg Ingmar Harry, ABL Freiburg Dr. Frank Hohlfeld, selbstständiger Gutachter

 Protokollant: Steffen Wolf

Punkt 1: Erster Überblick zur Situation und Bearbeitung des Auftrags

Frau Schlegelmilch erkundigt sich bei den anwesenden Auftragnehmern nach den ersten Ergebnissen des Auftrags.

Herr Harry erklärt hierauf, dass man sich derzeit mitten in der Phase der Datenerhebung befinde und es nicht möglich sei, vor Auswertung dieser Daten allgemein gültige und belastbare Aussagen zu tref‐ fen. Er präsentiert anhand von Kartenmaterial die zum Zeitpunkt bekannten Vorkommen von wind‐ kraftsensiblen Vogelarten im Bearbeitungsgebiet (auf Nachfrage Frau Schlegelmilchs wird dem Stadtplanungsamt eine entsprechende Karte überlassen). Herr Harry hebt in seiner Darstellung her‐ vor, dass er für die Planung von Windkraftanlagen (WKA) insbesondere die Gebiete um den Ochsen‐ berg (aufgrund der Brut eines Wanderfalkenpaars) und um den Brombergkopf (Vorkommen des Baumfalken, „Auerhuhn 1‐Gebiet“) als kritisch betrachtet. Nach Auswertung aller erhobenen Daten könnten sich auch noch weitere Gebiete als kritisch erweisen.

Herr Hohlfeld erwähnt, dass auch am Tuniberg, insbesondere in dessen südlichem Teil, einige wind‐ kraftsensible Vogelarten regelmäßig nachgewiesen werden (er nennt dabei Uhu, Weißstorch, Rot‐ und Schwarzmilan sowie den Alpensegler, der dort selten, aber wiederholt gesichtet wurde). Seiner Meinung nach gehört auch der im Gebiet vorkommende Bienenfresser zu den Arten, die von WKA beeinträchtigt werden, obwohl sie offiziell nicht als windkraftsensibel eingestuft werden. Weitere windkraftsensible Arten können im Gebiet alljährlich beim Durchzug beobachtet werden, auch wenn sie im Gebiet keine Brutvögel sind. Herr Hohlfeld bezeichnet den Tuniberg in diesem Zusammenhang als Konzentrationspunkt für ziehende Vogelarten. Aus diesen Gründen sollte die Beurteilung des Tu‐ nibergs als kritischer Standort für die Errichtung von WKA absehbar sein.

Frau Geigenbauer berichtet von einer erfolgreichen Brut des Rotmilans im Kappler Tal bei der Molz‐ hofsiedlung sowie mehrmaligen Beobachtungen des Wanderfalkenpaars am Pflugfelsen.

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Herr Harry ergänzt, dass dort selbst seltene Vogelarten wie der Gänsegeier schon beim Durchzug beobachtet wurden. Die seit Jahrzehnten nachgewiesene Brut des Wanderfalken sei aber letztendlich das ausschlaggebende Argument gegen den dortigen Bau von WKA.

Herr Reddmann weist abschließend darauf hin, dass das MLR (Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden‐Württemberg) erst vor wenigen Tagen intern ein Hinweispapier für Aus‐ nahmegenehmigungen bei der Planung von WKA herausgegeben habe. Darin werde thematisiert, ob und wie der Bau von WKA auch in Gebieten mit Vorkommen windkraftsensibler Vogelarten geneh‐ migt werden könne.

Punkt 2: Vorkommen des Wanderfalken am Ochsenberg

Frau Schlegelmilch erkundigt sich nach dem Gefährdungsgrad der Populationen von windkraftsensib‐ len Vogelarten im Planungsraum.

Herr Harry antwortet, dass es für derartige Beurteilungen Sonderregelungen für (auch im Planungs‐ gebiet vorhandene) Vogelschutzgebiete gebe, die sich von den Kriterien anderer Räume unterschie‐ den.

Herr Reddmann weist darauf hin, dass die Flächenplanung nicht direkt von der Größe (bzw. Höhe und damit auch der Leistung) der späteren WKA abhänge. Die Aufgabe der Planung sei es lediglich, geeig‐ nete Flächen für eine „Minimalausstattung“ mit WKA auszuweisen (z.B. nur für Anlagen mit einer geringen Höhe).

Frau Geigenbauer hebt noch einmal die Bedeutung des Ochsenbergs für den Wanderfalken hervor, da dort eine jahrzehntelange Bruttradition der Art nachgewiesen sei.

Frau Schlegelmilch erwähnt, dass ihr diese hohe Bedeutung unter anderem auch durch die Ergebnis‐ se eines früheren Gutachtens (Auftragnehmer: Büro Deuschle) bekannt sei. Dennoch sei der Ochsen‐ berg als Standort für WKA begehrt und es gebe einen hohen politischen Druck, den Ausbau der Windkraft auch dort zu ermöglichen. Jüngste Mitteilungen in der Lokalpresse seien ein Ausdruck dieser Situation (s. u.a. Badische Zeitung vom 27.06.2013: http://www.badische‐ zeitung.de/freiburg/landesbehoerde‐und‐stadt‐ringen‐um‐windrad‐am‐schauinsland‐‐73118920.html). Um den Och‐ senberg von der Planung potenzieller Windkraftstandorte auszuschließen, sei daher eine klare Argu‐ mentation von naturschutzfachlicher Seite besonders wichtig.

Herr Harry bestätigt dies und meint, dass von den Auftragnehmern daher besonderer Wert auf eine genaue Arbeitsweise gelegt werde.

Frau Geigenbauer, Herr Harry und Herr Hohlfeld stimmen darin überein, dass die erhobenen Daten eventuell nur eine eingeschränkte Gültigkeit hätten. Sie heben den für die Reproduktion der relevan‐ ten Vogelarten ungünstigen Witterungsverlauf des bisherigen Jahres 2013 hervor und meinen, dass es sich dabei im langjährigen Mittel um eine Ausnahmesituation handle. Der natürlicherweise ohne‐ hin variable Bruterfolg sei 2013 besonders gering und damit nicht unbedingt repräsentativ. Für wirk‐ lich belastbare Daten sei eine einjährige Untersuchung ohnehin nicht geeignet.

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Herr Harry schließt diese Diskussion mit der Ankündigung, diesen Umstand im zu erstellenden Gut‐ achten explizit zu erwähnen. Eine erneute Suche nach Brutplätzen windkraftsensibler Arten sollte Bestandteil des weiteren Planungs‐ und Genehmigungsverfahrens sein.

Punkt 3: Vorkommen weiterer relevanter Vogelarten (außer Wanderfalke)

Frau Schlegelmilch und Herr Reddmann fragen, ob es in den bearbeiteten Gebieten auch Beobach‐ tungen weiterer relevanter Vogelarten außer dem Wanderfalken gebe.

Herr Harry antwortet, dass bislang eine eher geringe Überflugdichte windkraftsensibler Vogelarten außerhalb von Vogelschutzgebieten festgestellt wurde. Er gibt aber zu bedenken, dass es sich dabei lediglich um eine Tendenz handle und diese Aussage noch abgesichert werden müsse. Darüber hin‐ aus kämen auch außerhalb von Vogelschutzgebieten teils Arten wie Schwarzspecht und mehrere „Kleineulen“ (u.a. Sperlingskauz) vor, deren Habitate bei Bauvorhaben zerstört werden könnten. Dies spreche gegen eine Ausweisung mehrerer Gebiete als potenzielle Standorte für WKA und sollte in dem anzufertigenden Gutachten unbedingt erwähnt werden.

Herr Hohlfeld äußert in diesem Zusammenhang die Meinung, dass es bei der Planung von WKA in bzw. im Umfeld von Vogelschutzgebieten im Prinzip nie möglich sei, Beeinträchtigungen der dort vorkommenden Vogelarten im Vorfeld auszuschließen. Daher müsse theoretisch eine FFH‐ Verträglichkeitsprüfung (FFH‐VP) stattfinden.

Herr Harry gibt zu bedenken, dass dieser Punkt intern noch nicht abschließend geklärt sei. Auch von fachlicher Seite sei nach aktuellem Stand des Wissens oft überhaupt nicht klar, ob und wie die meis‐ ten Vogelarten durch WKA beeinträchtigt werden.

Frau Schlegelmilch und Herr Reddmann erwidern einstimmig, dass eine FFH‐VP unbedingt vermieden werden sollte. Der Aufwand zur Durchführung derartiger Verfahren sei sehr hoch und der Erfolg da‐ bei vergleichsweise ungewiss. Sollten in einem Bereich des Planungsgebiets Beeinträchtigungen sen‐ sibler Vogelarten absehbar sein, sollte für den Bau von WKA daher in jedem Fall ein anderer Standort gewählt werden.

Unter den Anwesenden kommt die Frage auf, inwiefern dies auch für Bereiche wie den Ochsenberg gelte, an denen die Errichtung von WKA offenbar politisch gewollt sei. Die Frage bleibt jedoch unbe‐ antwortet, da bei allen Anwesenden Unklarheit bezüglich dieser Frage besteht.

Punkt 4: Planungsrelevante Besonderheiten des LSG Bromberg‐Lorettoberg‐Schlierberg

Frau Schlegelmilch fragt die Auftragnehmer, welche Anforderungen bestünden, um den Schutzzweck des LSG Bromberg‐Lorettoberg‐Schlierberg in der Planung angemessen zu berücksichtigen. Sie be‐ zieht sich dabei auf die Besonderheit, dass als Schutzzweck für dieses Gebiet der Erhalt einzelner, explizit genannter (auch nicht‐windkraftsensibler) Vogelarten vorgesehen ist (was bei LSG eher unüb‐ lich ist).

Herr Harry antwortet, dass damit wohl am ehesten der Erhalt der Habitate der genannten Arten ge‐ meint sei. Bei der Planung genüge es daher, Bereiche mit herausragender Habitatqualität für diese 3

Arten zu erfassen (beispielsweise Waldbestände mit alten Buchen für den Schwarzspecht und damit assoziierten Arten wie Hohltaube und Waldkauz). Weitere, detaillierte Untersuchungen zu den Be‐ ständen der genannten Arten seien seiner Meinung nach nicht nötig. Er weist allerdings darauf hin, dass dies seine persönliche Einschätzung sei und die Frage noch genauer geklärt werden sollte.

Herr Hohlfeld fügt hinzu, dass die genannten Arten aber generell nicht nur Flächen nutzen, die eine hohe Habitatqualität aufweisen, sondern auch diverse weitere. Er sieht darin ein grundsätzliches Problem für die Planung und erwähnt, dass die explizite Erwähnung einzelner Arten im Schutzzweck eines LSG seiner Meinung nach ohnehin eigenartig sei.

Punkt 5: Zeitplan für das weitere Vorgehen

Frau Schlegelmilch und Herr Reddmann erwähnen, dass es für sie von besonderer Bedeutung sei, für die weitere Planung (etwa die Abschätzung von Auswirkungen auf das Landschaftsbild und eine Sichtbarkeitsanalyse) zu wissen, welche der untersuchten Flächen aus Sicht des Vogelschutzes am unproblematischsten seien. Sie erkundigen sich danach, ab wann erste Aussagen dazu gemacht wer‐ den könnten.

Frau Geigenbauer antwortet, dass die Erhebung zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht abge‐ schlossen sei und man jegliche vorläufige Aussagen sehr kritisch bewerten müsse.

Herr Reddmann erwidert darauf, dass Aussagen darüber für die Planung dennoch sehr bedeutsam seien, damit die dafür notwendige Feldarbeit beginnen kann. Auch Frau Schlegelmilch betont, dass bereits ab August/September 2013 der Beginn der Feldarbeit ansteht und hierfür auch nur vorläufig gültige und informell weitergegebene Informationen wertvoll seien.

Herr Hohlfeld meint, dass zum gegenwärtigen Zeitpunkt die mündliche Mitteilung besonders kriti‐ scher Bereiche möglich sei. Er erwähnt in diesem Zusammenhang den südlichen Tuniberg sowie den Ochsenberg.

Nachdem auch Herr Harry erklärt, dass die mündliche Mitteilung von Tendenzen mit eingeschränkter Gültigkeit möglich sei, einigen sich die Beteiligten auf eine entsprechende Abstimmung untereinan‐ der.

In Bezug auf die Frage nach besonders kritischen Bereichen erwähnt Herr Harry, dass der Fokus der Untersuchung auf „Hauptflächen“ gelegt werde, wo die Errichtung von WKA besonders wahrschein‐ lich sei. Potenziell geeignete, aber sehr kleine Flächen – etwa mit einem Durchmesser von weniger als 20 m – sollten angesichts der eingeschränkten Zeit für die Datenaufnahme nicht in zu hohem Ma‐ ße berücksichtigt werden.

Frau Schlegenmilch und Herr Reddmann stimmen diesem Vorgehen zu.

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Punkt 6: Untersuchungsflächen an der Grenze zu den Nachbargemeinden Freiburgs

Frau Schlegelmilch und Herr Reddmann erkundigen sich nach dem Vorgehen an „Grenzfixpunkten“ (an den Gemarkungsgrenzen der Stadt Freiburg), Sie beziehen sich dabei auf die Abrechnung der Arbeit durch die Auftragnehmer.

Herr Harry antwortet, dass es hier potenzielle Synergieeffekte gebe, da die an „Grenzfixpunkten“ erhobenen Daten Gültigkeit für mehrere Gemeinden hätten.

Herr Hohlfeld betont, dass Synergieeffekte dieser Art aber nicht unbedingt immer genutzt werden und eine Abstimmung im Vorfeld nötig sei.

Herr Harry schlägt daher eine Nutzungsvereinbarung mit dem Ziel vor, die Kosten unter den Gemein‐ den aufzuteilen.

Herr Reddmann erwähnt, dass es für die Sichtbarkeitsanalysen bereits eine entsprechende Aufteilung der Kosten unter den Gemeinden gebe.

Abschluss der Besprechung

Herr Harry beendet die Besprechung mit dem Hinweis, dass unmittelbar nach der Feldarbeit mit der Datenauswertung begonnen werde. Nach einer ersten Abstimmung unter den Vertragsnehmern könnten die Ergebnisse dann an die Planung weitergeleitet werden. Er bittet um eine behördeninter‐ ne Planung für ein weiteres Treffen unter Beteiligung des Stadtplanungsamts, der Unteren Natur‐ schutzbehörde sowie den Vertragsnehmern.

Frau Schlegelmilch stimmt dem zu und legt als Zeitraum für ein weiteres Treffen Ende August/Anfang September fest.

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Umweltschutzamt/Abt. II Freiburg, den 26.08.2013 Herr Vath, App.: 6127 Herr Lehn, App.:6120

1.AV FNP- Teilfortschreibung Windkraft der Stadt Freiburg - materiell-rechtliche An- forderungen an ggf. hierdurch ausgelöste LSG-Änderungsverfahren hier: Abstimmungsgespräch am 22.08.2013

Ergebnisprotokoll

GesprächsteilnehmerInnen:

Herr Stocks Reg.Präs. Ref. 55 Herr Dr. Kretzschmar Reg.Präs. Ref. 56 Herr Dr. Ludemann Naturschutzbeauftragter Büro Inula Vom StplA beauftragtes Gutachtensbüro Frau Schegelmilch StplA Herren Vath und Lehn UwSA

Ziel des Abstimmungsgesprächs: Festlegung der materiell-rechtlichen Anforderungen an voraussichtlich erforderlich werdende LSG-Änderungsverfahren im Zusammenhang mit der FNP-Teilfortschrei- bung Windkraft der Stadt Freiburg als Voraussetzung, diese Verfahren möglichst rechtssicher bzw. gerichtsbeständig zu machen.

Betroffenheit von Landschasftsschutzgebieten:

Nach derzeitigem Planungsstand wird es auf Stadtkreisgebiet - um der Wind- kraft substanziellen Raum zu schaffen - erforderlich werden, Konzentrations- zonen im Geltungsbereich folgender Landschaftsschutzverordnungen (LSG-VOs) darzustellen:

- NSG/LSG - VO “Schauinsland“ im LSG-Teil - VO-Geber: Reg.Präs. Freiburg - LSG -VO “Brombergkopf, Lorettoberg, Schlierberg“- VO-Geber: Stadt Freiburg - LSG -VO „Roßkopf-Schloßberg“- VO-Geber: Stadt Freiburg

Es besteht seit Beginn der Gespräche mit dem Reg. Präs. in Sachen Windkraft - Nutzung in LSG´s Einigkeit darüber, die Darstellung von Konzentrationszonen für Windkraftanlagen in LSG´s durch Zonierung derselbigen zu ermöglichen. Hierfür müssen eigenständige, ergebnisoffene naturschutzrechtliche Verfahren durchgeführt werden, für welche vom Planungsträger, vorliegend durch das StplA bzw. von die- sem beauftragten Gutachtern, hinreichendes Abwägungsmaterial zur Verfügung zu stellen ist.

Hinweis: In der LSG-VO “Roßkopf-Schloßberg“ ist in § 1 Abs. 2 die Klausel beinhal- tet, dass „Flächen, die im Flächennutzungsplan der Stadt Freiburg oder im Regio- nalplan des Regionalverbandes Südlicher Oberrhein als Vorranggebiete für Wind- kraftanlagen dargestellt sind oder werden, nicht Bestandteile des Landschafts- schutzgebietes sind“. Ein Analogon zu einer solchen Regel findet sich in der Natur- park-VO „Südschwarzwald“, was die sog. Entwicklungszonen betrifft. Die Rechtssi- cherheit dieser Regelung stand bisher nicht auf dem Prüfstand.

Die naturschutzfachlichen/-rechtlichen Begründungen (Abwägungsmaterial) haben generell folgende Fragestellungen nachvollzieh- und belegbar sowie textlich aufbereitet zu beantworten:

Welche Eingriffe/Wirkungen sind mit den Konzentrationszonen bzw. der in ih- nen jeweils maximal realisierbaren WEA (Referenzanlage: 3,5 MW-Anlage) ver- bunden?

Zunächst ist der Nachweis zu führen, dass sämtliche möglichen Standortbe- reiche außerhalb von Landschaftsschutzgebieten (Alternativenprüfung) keinen ausreichend substanziellen Beitrag zum Windkraftausbau in Freiburg leisten können.

Hierzu sind die Auswirkungen der Konzentrationszonen einzeln und additiv

➢ auf die jeweiligen Schutzzwecke der LSG´- VO´s

➢ auf die naturschutzrechtlichen Schutzgüter (Eingriffsregelung) insbesondere auch unter Würdigung des Landschaftsbildes/der Erholungs- nutzung

➢ auf spezielle Arten, v.a. soweit sie in den LSG-VO´s explizit aufgeführt sind. Dabei ist zu berücksichtigen, dass selbst für nicht-windkraftempfindliche Tierarten (Bsp.Hohltaube, Ringdrossel) eine erhebliche schutzzweckrelevante Betroffenheit vorliegen kann, z.B. wenn durch die Erschließung Habitat- strukturen in erheblichem Umfang zerstört werden. In der Regel reicht eine Grob-Abschätzung der Beeinträchtigung von Habitatstrukturen, um Aussagen über das Erfordernis einer Befreiung/ Ausnahme von den artenschutzrecht- lichen Verbotstatbeständen zu treffen. Ebenso sind die Auswirkungen mögli- cher Konzentrationszonen auf alle Arten, der FFH-Richtlinie und Vogel- schutzrichtlinie, soweit diese im LSG „Schauinsland „ vergl. § 6 Abs. 2 der NSG/ LSG-VO vorkommen, zu behandeln. Was die in der LSG-VO „Brom- bergkopf, Lorettoberg, Schlierberg“ aufgeführten FFH-Fledermausarten be- trifft, so nimmt das StplA unverzüglich Kontakt mit Herrn Hensle von der AG “Fledermausschutz“ auf, um nähere Erkenntnisse über die beiden Arten mit ggf. Auswirkungen auf das LSG-Verfahren zu erhalten. In den nächsten zwei Wochen soll hierzu unter Teilnahme von Herrn Hensle und Herrn Dr. Kretz schmar ein Gesprächstermin vereinbart werden. Frau Schlegelmilch wird dies terminieren.

Um die Vollständigkeit aller hierbei in Betracht zu ziehenden Arten überprüfen zu können, wird Inula die bereits erstellen Artenlisten dem Reg. Präs. und dem UwSA übermitteln. Hinweis: Die für die FNP-Teilfortschreibung erstellte SaP ist als Abwägungs material ebenfalls vorzulegen.

➢ auf das Natura 2000 Gebiet am Schauinsland unter Einbeziehung eines 700m Puffers darzustellen.

➢ Desweiteren sind die Eingriffe der mit der Errichtung von WEA verbunde- nen Infrastrukturmaßnahmen (verkehrliche Erschließung, Leitungsverle- gung bis zum Stromeinspeisepunkt) in die LSG´s zumindest abschätzend zu bewerten.

➢ Hinweise zur Beurteilung der Auswirkungen auf das Landschaftsbild Wertbestimmend sind Aspekte wie Landmarken, Postkartenmotive, Vorbelas- tungen, Lage zum Kerngebiet oder die Bündelung von Anlagen.

Für die Bewertung der Landschaftsbildbeeinträchtigung sollte analog zum Vorgehen des RVSO eine Referenzanlage für die Konzentrationszonenpla- nung zugrundegelegt werden, z.B. eine mittlere Anlagengröße mit 3,5 MW mit ca.190m Höhe und plausibles Szenario hinsichtlich Anlagenanzahl in der je- weiligen Konzentrationszone.

Das Stadtplanungsamt. beabsichtigt die Landschaftsbildbewertung nach noch zu ergehenden Vorgaben des Landes und in der Methodik in Anlehnung an den RVSO durchzuführen. Die Beauftragung der Landschaftsbildbewer- tung wird erst nach Vorliegen der Ergebnisse der schon beauftragten Gutach- ten für die dann verbliebene Konzentrationszonenplanung erfolgen.

Schließlich ist in einer Synopse die gesamte LSG-relevante Wirkung der Kon- zentrationszonen, - auch unter Berücksichtigung ggf. erfolgender Konzentra- tionszonenplanungen in angrenzenden LSG´s auf Landkreisseite (z.B. das LSG ““) - zu bewerten.

➢ Weitere Vorgehensweise: Herr Stocks wird mit der unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes BHS Kontakt aufnehmen, damit dort ggf. anstehende LSG-Änderungsverfah- ren im Umfeld des Stadtkreises inhaltlich und zeitlich mit den LSG-Ände- rungsverfahren auf Stadtkreisgebiet abgestimmt werden.

Das StplA wird auf Grundlage der von dort beauftragten bzw. noch zu beauf- tragenden Gutachten, das wie vorgenannt beschrieben Abwägungsmaterial für anstehende LSG-Änderungsverfahren in Eigenarbeit erstellen.

➢ Zeitplan: Erste den Naturschutz/Artenschutz betreffende Gutachtensergebnisse im Rahmen des FNP-Änderungsverfahrens werden Anfang Oktober 2013 vorlie- gen. In der Zeit von Oktober 2013 bis März 2014 soll der Of fenlagebeschluss für die FNP-Änderung vorbereitet werden. Der Offenlagebeschluss wird nach Aussage des StplA frühestens nach den Kommunalwahlen im Frühjahr 2014, voraussichtlich im Mai/Juni 2014 ge- fasst werden. Alle GesprächsteilnehmerInnen halten es für sachdienlich, wenn vor Beginn der Arbeiten zum Offenlagebeschluss eine weitere Bespre- chungsrunde stattfindet (Ende Nov/Anfang Dez. 2013), um das dann vorlie- gende Abwägungsmaterial hinsichtlich Vollständigkeit und Geeignetheit zu be- werten und eine für alle Beteiligten tragfähige Konzentrationszonenplanung zu diskutieren.

Im Auftrag

Vath

Begründung des Untersuchungsumfanges zur Erfassung von Vogelarten bei der Planung von Windenergieanlagen am Schwarzwald im Rahmen des zukünftigen Flächennutzungsplans.

Ingmar Harry & Carsten Brinckmeier (ABL Freiburg), durchgesehen von Dr. Holger Hunger & Kerstin Geigenbauer (INULA), 16.11.2012

In dem Angebot von 02.08.12 an die Stadt Freiburg wird ein gegenüber den Empfehlungen der LUBW geänderter Untersuchungsumfang angeboten. Im Folgenden wird dargelegt, warum die dem Angebot beiliegende Methodik verfolgt und als zielführend im Rahmen der Fortschreibung des FNP angesehen wird.

Die Hinweise der LUBW teilen in ihren Empfehlungen die Untersuchungsmethodik je nach vorheriger Datenlage in zwei Stufen auf:

1. Datenlage in Bezug auf Bruten windkraftsensibler Arten unzureichend: Liegen keine ausreichenden Daten von Horstwäldern und Bruten windkraftsensibler Arten aus dem in Tabelle 1 Spalte 5 (meist 3-6 km) angegebenen Radius vor, so sind in der Untersuchung für den FNP Brutstätten der windkraftsensiblen Arten zu ermitteln. Auf die Beobachtung von Fixpunkten kann verzichtet werden, wenn fachgutachterlich keine regelmäßigen Nahrungshabitate und Flugkorridore erwartet werden. Dies wäre aber in Südbaden nur bei einer deutlich unterdurchschnittlichen Landschaftsausstattung wahrscheinlich.

2. Datenlage in Bezug auf Flugwege windkraftsensibler Arten unzureichend: Gibt es Daten von Bruten windkraftsensibler Arten aus dem in Tabelle 1 Spalte 5 (meist 3-6 km) angegebenen Radius oder werden aufgrund fachgutachterlicher Einschätzung regelmäßige Nahrungshabitate und Flugkorridore erwartet, so wird empfohlen, zusätzlich zur Ermittlung der Brutstätten eine Beobachtung von Flugrouten windkraftsensibler Arten über die Fixpunkt-Methode durchzuführen. Dabei werden 18 Begehungen empfohlen.

Die Datenlage ist im Untersuchungsgebiet (wie aktuell in den meisten Gebieten) sehr lückig, Brutplätze windkraftsensibler Greifvogelarten sind nur über die AGW zu einer Art (Wanderfalke) bekannt. Es wird aufgrund eigener Beobachtungen und der Landschaftsausstattung davon ausgegangen, dass einige weitere windkraftsensible Arten im Untersuchungsgebiet vorkommen könnten. Von Wespenbussard, Rotmilan und Uhu ist bekannt, dass diese Arten innerhalb des Habitatkonnexes vorkommen.

Nach eigenen Erfahrungen aus dem Jahr 2011 wird daher eine vereinfachte und einheitliche Methode vorgeschlagen, welche eine differenzierte Bewertung der unterschiedlichen Konzentrationszonen (K-Zonen) ermöglicht und bereits gute Aussagen über die Eignung der einzelnen K-Zonen ermöglicht. Zudem wird durch die gewählte Methodik gewährleistet, dass alle K-Zonen miteinander verglichen werden können, da einheitliche Daten aller planungsrelevanten Flächen erhoben werden.

In dem Angebot wurde daher formuliert, an allen K-Zonen an insgesamt 6 Begangtagen Fixpunktbeobachtungen durchzuführen. Nach unseren Erfahrungen sind 6 Begehungen ausreichend, um eine fundierte Einschätzung regelmäßig genutzter Flugwege zu bekommen. Für die meisten K-Zonen ist mit dieser Methodik eine eindeutige Aussage zur Eignung gewährleistet.

Aufgrund der Ergebnisse innerhalb des FNP-Verfahrens ist keine Gewährleistung abzuleiten, dass in einer Zone mit niedrigem oder mittleren Konfliktpotential tatsächlich und gleichmäßig über die K-Zone verteilt eine hohe Verwirklichungschance für WEAs besteht. Den Ergebnissen aus den umfangreicheren Untersuchungen im Rahmen des BImSchG-Verfahrens kann nicht vorgegriffen werden.

Die Prognosetiefe im FNP-Verfahren erlaubt Aussagen zur:

1. Wahrscheinlichkeit von planungsrelevanten Verbotstatbeständen 2. Wahrscheinlichkeit möglicherweise nicht zu bewältigender Minderungs-, Vermeidungs- und Ersatzmaßnahmen im Hinblick auf § 44 BNatSchG 3. Wahrscheinlichkeit möglicherweise nicht zu bewältigender Kompensationsmaßnahmen im Hinblick auf Natura 2000

Die Kenntnisse aus den Erhebungen zum FNP-Verfahren erlauben Aussagen zu einem Raumwiderstands-Risiko in Bezug auf windkraftempfindliche Vogelarten. Im Rahmen der Bewertung der erhobenen Daten können kritische Standorte herausgefiltert und gestuft auf Karten dargestellt werden. Eine weitere mögliche Ableitung aus den Daten ist die Untersuchungstiefe und der Umfang in zukünftigen Verfahrensschritten.

Die im Angebot vorgeschlagene Methodik wird in mehreren Verwaltungsverbünden bzw. Gemeinden im Regierungsbezirk Freiburg angewendet und ist mit Unteren Naturschutzbehörden (Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen) abgesprochen worden. Dr. F. Hohlfeld Freiburg, den 29.10.12 Charlottenburger Str. 5 79114 Freiburg Tel: 0761/8971789 Mail: [email protected]

Reduzierter Untersuchungsumfang zur Erfassung von Vogelarten bei der Planung von Windenergieanlagen auf dem Tuniberg im Rahmen des zukünftigen Flächennutzungsplans.

In dem Angebot von 02.08.12 an die Stadt Freiburg wird ein gegenüber den Empfehlungen der LUBW reduzierter Untersuchungsumfang angeboten.

Dies hat zwei Gründe. Zum einen wird der Tuniberg durch den Bearbeiter bereits im Auftrag der Gemeinden Gottenheim, Merdingen und Breisach im Hinblick auf die Planung von Windenergieanlagen im Rahmen des zukünftigen Flächennutzungsplans untersucht. Die Untersuchungen begannen Ende Juni 2012 und umfassten bereits Datenrecherchen, Erhebungen der Fortpflanzungsstätten windkraftempfindlicher Vogelarten im Gelände und ca. 30-stündige Beobachtungen von Fixpunkten im Gelände. Die aus dieser Arbeit gewonnenen Erkenntnisse fließen in die Untersuchungen für die Stadt Freiburg mit ein.

Zum Zweiten werden aufgrund bisher gewonnener Erkenntnisse die Anzahl von Beobachtungspunkten und die Beobachtungszeiten an den jeweiligen Punkten auf dem Tuniberg reduziert.

Anzahl der Beobachtungspunkte: Laut den Empfehlungen der LUBW sollen pro potentiellem Standort einer Anlage 3 Beobachtungspunkte eingerichtet werden. Auf dem Tuniberg wurden an dem nördlichen Standort zwei Beobachtungspunkte eingerichtet. Aufgrund der verhältnismäßig offenen Landschaft erlauben beide Beobachtungspunkte einen offenen Blick über den Standort und das gesamte Umfeld. Daher werden der Standort und seine Umgebung durch die beiden Punkte visuell sehr gut abgedeckt. Im Bereich des südlichen Tuniberges befinden sich drei potentielle Standorte in relativ enger räumlicher Nachbarschaft. Diese Konzentrationszone kann visuell durch drei Beobachtungspunkte abgedeckt werden, da die potentiellen Standorte und das Umfeld gleichzeitig von dort wahrnehmbar sind.

Beobachtungszeiten an den festgelegten Punkten: In den Empfehlungen der LUBW sind 54 Beobachtungsstunden (18 Wochen a 3 Std. pro Punkt) angegeben. Die Beobachtungen dienen der Ermittlung regelmäßig frequentierter Nahrungshabitate und Flugkorridore der windkraftsensiblen Arten aufgrund von statistisch auszuwertenden Einzelbeobachtungen. Durch die Erhebungen der Fortpflanzungsstätten am Tuniberg 2012 ist bereits bekannt, für welche windkraftempfindlichen Brutvogelarten Nahrungshabitate und Flugkorridore untersucht werden müssen. (Größtenteils sind die Horst- oder Brutstandorte dieser Arten bereits bekannt.) Aufgrund dieser Informationen sind, in Anbetracht der relativ offenen Landschaft am Tuniberg, die Nahrungshabitate und Flugkorridore der zu erhebenden Arten gezielter ermittelbar.

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Dr. F. Hohlfeld Freiburg, den 29.10.12 Charlottenburger Str. 5 79114 Freiburg Tel: 0761/8971789 Mail: [email protected]

Die gezielte Beobachtung von Nahrungsflügen vom Brutbereich aus liefert für die entsprechende Vogelart klare Ergebnisse. Eine auf statistischen Zufallsbeobachtungen basierende Auswertung von Beobachtungen an Beobachtungspunkten ist viel zeitaufwendiger und ihre Ergebnisse sind oft weniger eindeutig.

Dazu kommt, dass diese Beobachtungen für eine der am Tuniberg relevanten Vogelarten, nämlich den Uhu, nicht anwendbar sind. Aufgrund der nachtaktiven Lebensweise des Uhus besteht die einzige Beobachtungsmöglichkeit zur Erhebung regelmäßig frequentierter Nahrungshabitate und Flugkorridore des Uhus aus nächtlichen Beobachtungen mit mehreren Beobachtern, die in der Umgebung des Brutbereichs ansetzen. Falls diese Beobachtungen keine klaren Ergebnisse liefern, muss über telemetrische Untersuchungen nachgedacht werden. Da diese Methode erheblichen finanziellen und zeitlichen Aufwand mit sich bringt, wird sie zunächst nur als Variante beim immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren betrachtet. In den Angeboten an die Stadt Freiburg und an die Gemeinden sind ausreichend Beobachtungsstunden zur nächtlichen Ermittlung der Nahrungshabitate und Flugkorridore des Uhus vorgesehen. Ob sie zu den gewünschten Ergebnissen führen oder erweitert werden müssen, wird sich erst im Laufe der Untersuchungen zeigen.

Insgesamt wird das Angebot in seiner derzeitigen Form den von der LUBW geforderten Anforderungen zur Erfassung von Vogelarten bei der Planung von potentiellen Standorten für Windenergieanlagen auf der Ebene des Flächennutzungsplans gerecht. Die Abweichungen von der vorgeschlagenen Vorgehensweise sind in der regionalen Situation und dem aktuellen Kenntnisstand der Avifauna auf dem Tuniberg begründet.

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