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Liebe Tierfreunde, Forstamt / untere Jagbehörde Landratsamt Damit Sie nicht allzu lange warten müssen, Schwarzwald-Baar-Kreis erscheint noch vor der Sommerpause die zweite Dienstgebäude Ausgabe unseres Newsletters. Humboldstraße 11 78166 Donaueschingen An dieser Stelle möchten wir bereits auf den Telefon: 07721 - 913 5200 Termin Drohnenworkshop hinweisen, der zur Fax: 07721 – 913 6920 Erstellung und Umsetzung eines [email protected] Drohnennetzwerkes im SBK dienen soll. Kitzrettung, Wildschadensermittlung und Ansprechpartner Newsletter Unterstützung bei der Jagd werden zunächst die Sven Jager wesentlichen Inhalte dieser Konzeption Telefon: 07721 – 913 5204 Mail: [email protected] darstellen. Ausgabe: 02 /2020 Änderungen im Jagd- und Wildtiermanagement- gesetz, aber auch die Ausweisung des gesamten Schwarzwaldes zum Fördergebiet Wolfsprä- vention sind wichtige Themen im Bereich Aktuelles. In der Rubrik Wildtiere im Siedlungsraum stellen sich dieses Mal die Tierrettung Südbaden e.V. und die Kreisjägervereinigung vor. Außerdem finden Sie erste Handlungsem- pfehlungen im Umgang mit Wildtieren in bestimmten Situationen und rechtliche Hinweise dazu.

Ihre Wildtierbeauftragten 26.09.2020 8:30 Uhr Drohnenworkshop Forstamt Donaueschingen

Aktuelles

Stadtjäger Mit Änderung des Jagd- und Wildtiermanagementgesetzes vom 24. Juni 2020 hat der Gesetzgeber den Kommunen die Möglichkeit eingeräumt, eine Stadtjägerin oder Stadtjäger in ihrem Gemeindegebiet einzusetzen. Die Stadtjägerin / der Stadtjäger soll in erster Linie bei Fragen des Wildtiermanagements und der Wildtiere in Siedlungsbereichen unterstützen. Mit der Anerkennung zur Stadtjägerin / zum Stadtjäger, welche nur durch eine jagdliche Zusatzausbildung erteilt werden kann, besteht für diese Person die Möglichkeit, die Jagd auch auf befriedeten Flächen auszuüben, sofern präventive Maßnahmen keinen Erfolg versprechen oder aus Gründen der Abwehr von Gefahren für die öffentliche Sicherheit und Ordnung oder zur Abwehr von Gefahren durch Tierseuchen. Aufgrund der stetig zunehmenden innerörtlichen Konflikte mit Wildtieren, insbesondere mit Fuchs und Marder, bietet die gesetzliche Regelung einen bürgerfreundlichen Lösungsansatz. Die Stadtjägerin / der Stadtjäger ist nicht nur Netzwerkpartner des Wildtierbeauftragten, sondern steht mit seiner Funktion auch allen Organisationen und ehrenamtlichen Helfern im Umgang mit Wildtieren unterstützend zur Verfügung. Es bleibt zu hoffen, dass viele Kommunen die Vorteile darin erkennen und im Schwarzwald-Baar-Kreis bald viele Stadtjägerinnen und Stadtjäger eigesetzt werden.

Der Wolf im Schwarzwald-Baar-Kreis Seit Ende 2019 häuften sich die Meldungen über Losungs- und Spurenfunde, aber auch Sichtungen eines Wolfes. Seit März dieses Jahres konnten auch mehrere Sichtungen und Funde durch die forstliche Versuchsanstalt bestätigt werden. Die Präsenz des Tieres wurde ebenfalls in den Kreisen und Breisgau-Hochschwarzwald mehrfach bestätigt. Mit dem Schreiben des Umweltministeriums vom 31.07.2020 wird der gesamte Schwarzwald als Fördergebiet Wolfsprävention ausgewiesen. Nachdem sich der Wolfsrüde mit dem wissenschaftlichen Namen GW1129m im Südschwarzwald dauerhaft angesiedelt hat, hat das Umweltministerium ein einheitliches und klar umrissenes „Fördergebiet Wolfsprävention Schwarzwald“ ausgewiesen. Das neue, zusammenhängende Wolfspräventionsgebiet hat eine Größe von insgesamt etwa 8.800 km². In digitaler Form ist die Karte über die Internetseite des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft unter dem Pfad „Startseite > Umwelt & Natur > Naturschutz > Biologische Vielfalt > Artenschutz > Wolf > Hinweise Nutztierhalter“ abrufbar.

Wichtig ist nun, insbesondere Schafe, Ziegen und Gehegewild im Wolfspräventionsgebiet möglichst zeitnah umfassend und ausreichend zu schützen. Denn die Wölfe sollen nicht lernen, dass unzureichend geschützte Nutztiere eine leichte Beute sind. Das Umweltministerium unterstützt daher betroffene Nutztierhalter und -halterinnen und übernimmt beispielsweise bis zu 100 Prozent der Kosten zur Anschaffung und Installation von Material für den wolfsabweisenden Herdenschutz. Eine weitere Fördermöglichkeit besteht auch zum Schutz unter einjähriger Kälber oder Fohlen zur Aufrüstung sog. Abkalbweiden oder Abfohlenweiden. Entsprechend dem Vorgehen bei dem im Mai 2018 ausgewiesenen Fördergebiet im Nordschwarzwald wird es auch in den nun neu hinzugekommenen Teilen des Wolfspräventionsgebietes zunächst eine Übergangsfrist von einem Jahr geben. Innerhalb dieses Jahres haben die dort betroffenen Nutztierhalterinnen und –halter Zeit, ihre Weiden mit einem wolfsabweisenden Grundschutz zu sichern. Bis zum Ablauf dieser Frist werden von einem Wolf gerissene Nutztiere auch ohne das Vorhandensein eines wolfsabweisenden Grundschutzes unbürokratisch entschädigt.

Nach der Sommerpause sollen mehrere Informationsveranstaltungen stattfinden. Wann, wo und in welchem Rahmen diese stattfinden ist noch offen und wird rechtzeitig bekannt gegeben.

Wildtiere im Siedlungsraum Wer macht Was und wie?

Tierrettung LV Südbaden e.V. In einer Notsituation steht schnelles und richtiges Handeln an oberster Stelle. Dies haben wir uns zur Aufgabe gemacht. Sei es die Notfallversorgung verunfallter, verletzter oder erkrankter Klein-, Groß- oder Wildtiere, Tiere von denen Gefahr ausgeht oder überwachte Krankentransporte. Mittlerweile haben wir unsere Einsatzgebiete ausgeweitet und betreuen Radolfzell, den angrenzenden Bodenseekreis, Schwarzwald- Baar-Kreis, die angrenzenden Landkreise , und Pfullendorf.

Wir legen großen Wert auf die regelmäßige Ausbildung unserer aktiven Mitglieder, enge Zusammenarbeit mit anderen Organisationen oder auch das Schulen in Erster-Hilfe für Tierbesitzer oder Vereine.

Ist ein Hund entlaufen und findet nicht mehr nach Hause, haben wir die Möglichkeit mit unsere Suchhundestaffel koordiniert nach ihm zu suchen. Wird ein Hund ohne Halter gefunden sind wir zur Stelle.

Ein festliegendes Pferd oder eine entlaufende Viehherde ist mit unserem speziellen Equipment zu bewerkstelligen.

Eine Behörde benötigt Unterstützung bei der Räumung von verwahrlosten Tieren. Wir stellen die Fahrzeuge und unterstützen bei der sicheren Unterbringung und entsprechenden Versorgung.

Hat eine Ente ihre Küken auf einem Balkon ausgebrütet, wir transportieren sie sicher an einen entsprechenden und artgerechten Platz. Ist ein Fuchs oder Reh in Not helfen wir in Zusammenarbeit mit dem zuständigen Jäger bei der Erstversorgung. Wir sind für jedes Tier und für jede Situation 356 Tage 24 Stunden erreichbar.

Die Kreisjägervereinigung Schwarzwald-Baar-Kreis Die Kreisjägervereinigung (KJV) besteht derzeit aus ca. 550 aktiven Jägerinnen und Jägern in 7 Hegeringen. Sie setzen sich dafür ein eine artenreiche, gesunde und freilebende Tierwelt zu schützen und zu erhalten. Kreisjägermeisterin ist seit 2019 Dunja Zimmermann. Neben den Hegeringen unterscheiden wir noch folgende Fachbereiche. Die Jagdhornbläser, das Hundewesen, das Schießwesen, Lernort Natur (Umweltbildung für Kinder und Jugendliche) und die Öffentlichkeitsarbeit / Junge Jäger.

Derzeit bietet die KJV verschiedene Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen an, soweit diese Corona bedingt möglich sind. Einen Drohnenworkshop zur Kitzrettung, Wildschadenbegutachtung oder Schwarzwildbejagung wird vom Landratsamt SBK angeboten. Die Jahresexkursion der KJV soll uns das Naturschutzgroßprojekt Baar näherbringen. Zu allen Angeboten finden Sie auf unserer Homepage www.jaeger-sbk.de genauere Angaben.

Wichtig ist uns die Umweltbildung für Kinder und Jugendliche. Dafür steht unsern ausgebildeten Naturpädagogen ein Anhänger mit vielen Präparaten und anderen Anschauungsobjekten zur Verfügung. Sie besuchen damit Kindergärten und Schulen bis Klasse 6. Auch Programme für Erwachsene werden angeboten.

Die afrikanische Schweinepest (ASP) ist wie die Vogelgrippe oder die Tollwut eine der Tierseuchen die es gilt vorzubeugen. Hier ist die Jägerschaft besonders gefordert.

Auch bei Wildunfällen sind wir im Einsatz, wenn möglich diese durch verschiedene Maßnahmen zu verhindern und wenn es doch passiert ist, das verwundete Tier nachzusuchen und zu erlösen. Die Beseitigung des Unfallwildes gehört ebenso dazu. Viele unserer Jagdhunde die eben bei solchen Wildunfällen und anderen jagdlichen Aufgaben zum Einsatz kommen werden von unseren erfahrenen Ausbildern im Hundewesen innerhalb der KJV ausgebildet. Dies und noch viele andere Aufgaben obliegen der Jägerschaft.

Jagd ist kein Hobby, es ist eine Lebenseinstellung, eine Passion in der das Erlegen des Wildes nur ein Teil ist. Wenn wir durch diesen kleinen Einblick Ihr Interesse geweckt haben sprechen sie uns an. Wir sind gerne bereit Ihnen bei gemeinsamen Ansitzen oder Reviergängen die Jagd noch näher zu bringen. Adressen finden Sie auf unserer Homepage www.jaeger-sbk.de. Waidmannsheil Ihre Jägervereinigung Schwarzwald-Baar-Kreis

Rechtslage

Das Jagd- und Wildtiermanagementgesetz JWMG Das JWMG regelt den Umgang mit den Tierarten, die als bejagbares Wild in das Gesetz mit aufgenommen sind. Manche Tiere unterliegen einer ganzjährigen Schonzeit und dürfen somit auch nicht erlegt werden. Neben den Rechten, Pflichten und Bestimmungen für den regulären Jagdbetrieb, widmet sich das JWMG auch einem sehr wichtigen Punkt, dem befriedeten Bezirk. Auf diesen definierten Bereichen ruht die Jagd und muss separat geregelt werden.

§ 13 JWMG Befriedete Bezirke, Ruhen der Jagd Gebäude zum Aufenthalt von Menschen, Hofräume und Hausgärten, als auch Friedhöfen zählen gemäß § 13 Abs. 2 zu den Befriedeten Bezirken. Darüber hinaus kann die Jagdbehörde nach Abs. 3 Flächen im Gebiet eines Bebauungsplans, öffentliche Parks, Grünflächen oder Wildgehege durch Anordnung befrieden. Daraus resultiert innerörtlich oftmals ein Flickenteppich zwischen bejagbarer und befriedeter Fläche. Im Umgang mit Wildtieren im Siedlungsraum stellen sich dabei häufig die Fragen: „Wer darf eigentlich was, wann und wo?“

Das JWMG bestimmt die Personen, die in Ausnahmefällen die Jagd im befriedeten Bezirk ausüben dürfen. Dabei stehen mehrere Handlungsalternativen zur Verfügung:

A: Jagdausübungsberechtigte Person - § 13 Abs. 4 oder 5 JWMG (Jagdpächter)

B: Stadtjäger - § 13a JWMG

C: Grundeigentümer oder von diesen beauftragten Jägerinnen, Jäger - § 13 Abs. 4 JWMG

07720 / 82-10 Handlungsempfehlungen

Tiere finden sich oftmals in Situationen wieder, aus denen Sie ohne Hilfe nicht mehr herauskommen. Die „Notlage“ muss dabei nicht immer im Zusammenhang mit Verletzungen oder Krankheiten stehen. Vielen unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger ist das Wohlergehen der Tiere wichtig und nicht selten wird ein Tier selbst geborgen und für eine tiermedizinische Behandlung gesorgt. Aber in allen anderen Fällen ist es wichtig zu wissen an wen man sich wenden kann, um schnelle Hilfe für das Tier zu bekommen. Unser Ziel dabei ist, eine einheitliche Vorgehensweise auf Kreisebene zu etablieren und Sie in den kommenden Newslettern über die jeweiligen Fallsituationen und Abläufe zu informieren. Das Ziel ist ein bürgerfreundlicher und effektiver Verfahrensablauf. Wenige Ansprechpartner mit dem nötigen Hintergrundwissen sollen dabei helfen, Meldungen richtig einzuschätzen und an die richte Stelle zu verweisen. Der allgemeine Ablauf sieht daher eine zweigeteilte Informationskette vor.

Erster Schritt – Meldung durch eine Bürgerin, einen Bürger

Ansprechpartner: Untere Jagdbehörde – Wildtierbeauftragter WTB Montag – Mittwoch 8:00 – 16:00 Uhr Donnerstag 8:00 – 17:30 Uhr Freitag 8:00 – 12:30 Uhr Wochenende Anrufbeantworter 07721 – 913 5200 [email protected]

Polizei Täglich 0:00 – 24:00 Uhr

Bad Dürrheim 07726 – 939480 Blumberg 07702 – 41066 Donaueschingen 0771 – 837830 St. Georgen 07724 – 9495000 Triberg 07722 – 9160710 Villingen 07721 - 6010

Zweiter Schritt – Weiterleitung der Meldung

Der Polizei und der Jagdbehörde liegen alle notwendigen Kontakte vor, um die richtigen Ansprechpartner anzugeben oder die notwendigen Maßnahmen in die Wege zu leiten.

Zweiter Schritt – Weiterleitung der Meldung Tiere nach JWMG im Befriedeten Bezirk

Befriedeter Bezirk Zustand des Tieres

Beratung durch WTB*, JAB** oder Stadtjäger gesund

Koordination über WTB* oder Polizei: Notlage Situationsabhängiger Einsatz von JAB oder Tierrettung

Koordination über WTB* oder Polizei: Situationsabhängiger Einsatz von JAB** oder verletzt Tierrettung

Koordination über WTB* oder Polizei: Versorgung des Kadavers durch JAB** oder verendet Straßenmeisterei oder Betriebshof

*Wildtierbeauftragter ** Jagdausübungsberechtigter