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2. baden-württembergischer Landschaftsarchitektentag am 18.10.2007 in

Mehrwert durch Landschaftsarchitektur: Wirtschafts- und Standortfaktor Landschaftspark Bodensee-Oberschwaben und IGA 2017 am Bodensee

Dr.-Ing. Stefan Köhler Verbandsdirektor

Regionalverband Bodensee-Oberschwaben Regionalverband Bodensee-Oberschwaben Entwicklung der Beschäftigten 1987-2005 in Prozent

Regionalverband Bodensee-Oberschwaben Patentanmeldungen nach Raumordnungsregionen 2000 Patentdichte je 100.000 Einwohner Veränderung 1995 bis 2000 02; S. 15, 19 enamt. München 20 Quelle: Greif, S.; Schmiedl,D.: Patentatlas Deutschland. Ausgabe Patent-2002. Deutsches und Mark

Regionalverband Bodensee-Oberschwaben Warum ein Landschaftspark Bodensee-Oberschwaben?

Dauerhafte Sicherung der landschaftlich wertvollen Bereiche

Behutsame Fortentwicklung der traditionellen Kulturlandschaft

Durchführung gezielter Entwicklungs- und Umgestaltungsmaßnahmen

Regionalverband Bodensee-Oberschwaben Warum ein Landschaftspark Bodensee-Oberschwaben?

1850 1900 1950 2000 55.300 EW, 108.000 EW, ca. 211.400 EW, ca. ca. 141 ha ca.816 ha 1070 ha 3120 ha besiedelte besiedelte besiedelte Fläche besiedelte Fläche Fläche Fläche

Regionalverband Bodensee-Oberschwaben Landschaftspark Bodensee-Oberschwaben: Arbeitsschritte:

• Warum ein Landschaftspark? • Abgrenzung einer geeigneten, möglichst homogenen Raumeinheit • Zusammenstellung geeigneter Partner und Unterstützer (Institutionell, Akteure) • Bildung einer Organisationsstruktur und Festlegung der Arbeitsweise (Lenkungsausschuss/Kooperationsvereinbarung...) • Definition der Ziele und Erarbeitung eines Konzeptes (Leitbild, Raumentwicklungskonzept...) • Festlegung von Projekten und einzelnen Maßnahmenpaketen (z.B. teilräumliche Projekte) • Realisierung von Umsetzungsbausteinen • Eruierung von Finanzierungsquellen, Mittelakquise • Öffentlichkeitsarbeit und Marketing

Regionalverband Bodensee-Oberschwaben Landschaftspark Bodensee-Oberschwaben

Ein interkommunales Projekt zur Freiraumentwicklung im Baienfurt Verdichtungsraum Baindt Berg Räumliche Abgrenzung gemäß Immenstaad a.B. Landesentwicklungsplan Kressbronn a.B. Baden-Württemberg 14 Städte und Gemeinden 215.000 Einwohner Weingarten Hochschulstandort (FH, PH Landkreis Bodenseekreis und BA, Zeppelin University) Landkreis Ravensburg IHK Bodensee-Oberschwaben Regionalflughafen Wfg Region Friedrichshafen mbH Messestandort WIR GmbH Landkreis Ravensburg Regionalverband Bodensee-Oberschwaben

Regionalverband Bodensee-Oberschwaben Landschaftspark Bodensee-Oberschwaben Kooperationsvereinbarung und Organisationsstruktur

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Regionalverband Bodensee-Oberschwaben Partner, Sponsoren und Förderer aus der Wirtschaft:

Regionalverband Bodensee-Oberschwaben Zielsetzung : Der Landschaft einen Sinn, den Sinnen eine Landschaft

• Angebot von Naherholungsmöglichkeiten für die Menschen in der Region, welche ohne großen Aufwand erreichbar sind • Erhalt und Ausbau der (Rad-/ Wander-)Wegevernetzungen • Ökologisch sensible Bereiche schonen und „beruhigen“ • Verbesserung der Freiraumstruktur und der Erlebbarkeit der Landschaft für den Bürger • Bewusstsein für die „Landschaft vor der eigenen Haustür“ stärken • Binnenmarketing betreiben (Stärkung der regionalen Identität) • Außendarstellung der Region verbessern (Landschaftliche Qualität als weicher, wirtschaftlicher Standortfaktor)

Regionalverband Bodensee-Oberschwaben Welchen Stellenwert hat die Landschaft für die hier lebende und arbeitende Bevölkerung ?

In diesem Sinne initiierte die Ravensburger AG eine unternehmensinterne Mitarbeiterbefragung zum Stellenwert der Landschaft für die Naherholung

Eckdaten der Befragung: • 126 Mitarbeiter der ca. 1000 Beschäftigten am Firmenstandort in Ravensburg beteiligten sich • Durchschnittsalter der Teilnehmer: etwa 37 Jahre • Etwa 45 % der Antwortenden haben Kinder • Etwa 42 % sind in die Region zugezogen

Regionalverband Bodensee-Oberschwaben Wichtigste Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung

Naherholung hat höchsten Stellenwert unter allen Freizeitaktivitäten

Dieses Angebot wird intensiv von vielen Befragten genutzt und ist den Befragten in ihrer Freizeit am wichtigsten.

Indoorsport-Angebote decken den Bedarf überdurchschnittlich – werden sie in ihrer Bedeutung überschätzt?

Regionalverband Bodensee-Oberschwaben ... das Leitbild

Die Grundsätze zur räumlichen Entwicklung des Kooperationsraums werden im Leitbild zusammenfassend dargestellt. Dieses wurde von einem regionalen Forum aus Vertretern der Verbände und Verwaltungen, der Privatwirtschaft sowie interessierten Einzelpersonen erarbeitet („bottom-up“ – Ansatz).

Regionalverband Bodensee-Oberschwaben ... das Raumentwicklungskonzept

Die Weiterentwicklung des Freiraums ist wegen der engen inhaltlichen Verzahnung nicht ohne eine Betrachtung der Siedlungs- und Verkehrsstruktur möglich.

Im Freiraumkonzept zum Landschaftspark ist die Erlebbarkeit der Landschaft sowohl in der Wahrnehmung ( z.B. visuell) als auch aktiv über diverse Formen der Naherholung (z.B. Wandern, Radfahren) in die Überlegungen mit einzubeziehen.

Regionalverband Bodensee-Oberschwaben ... die Projekte

Neben einzelnen kommunalen Projektinitiativen werden vor allem folgende interkommunale Schwerpunktprojekte weiterverfolgt: Rad- und Wanderwege, Auenentwicklung Schussen, Landwirtschaft und Erholung im Drumlinland.

Regionalverband Bodensee-Oberschwaben Auenentwicklung Schussen

Die Schussen mit ihren Auebereichen und Nebengewässern bildet eine zentrale Freiraumachse innerhalb des Landschaftsparks.

Ein Bündel von Maßnahmen soll die ökologische Durchgängigkeit des Gewässersystems erhöhen und die Erholungsqualität der Flusslandschaft verbessern.

Entwicklungsschwerpunkte: • Wolfegger Ach „Kultur – Natur – Bewegung“ • Entwicklung der Schussen bei Weingarten/ Berg • Gewässerentwicklung der Stadt Ravensburg • Schussenauen-Entwicklung bei Meckenbeuren von Brochenzell bis Lochbrücke • Schussenauen-Entwicklung in Eriskirch

Regionalverband Bodensee-Oberschwaben Auenentwicklung Schussen Beispiel Eriskirch

Schussen-Renaturierung mit Aussichtsplattform und Friedhofserweiterung in Eriskirch

fertiggestellt im Herbst 2003

Regionalverband Bodensee-Oberschwaben Auenentwicklung Schussen Beispiel Meckenbeuren Verschiedene Maßnahmen im Rahmen einer ganzheitlichen Schussenauen- Betrachtung auf der Gemarkung Meckenbeuren:

• Renaturierung der Zuflüsse der Schussen (z.B. Meckenbeurer Bach) • Aufwertung der Schussen bei Kehlen (z.B. Amphibienteich nahe Gunzenhaus)

Regionalverband Bodensee-Oberschwaben Landwirtschaft und Erholung im Rotachpark in Oberteuringen

Entwicklung eines bürgernahen Konzepts zur Stärkung der Erholungsfunktion der Rotach in Oberteuringen im Jahre 2000:

Im „Rotachpark“ lädt eine neu angelegte Insel, neben einem Streuobstlehrgarten und einer öffentlichen Picknickwiese, zum baden, aufhalten und entdecken ein.

Regionalverband Bodensee-Oberschwaben Wegevernetzung im Landschaftspark

Abgestimmte Konzepte und eine einheitliche Beschilderung sollen für Einheimische und Gäste die Landschaft des bodenseenahen Hinterlandes attraktiver machen.

zum Beispiel durch Schaffung von Rundwegen, wie im Hepbacher-Leimbacher Ried (Friedrichshafen, Markdorf, Oberteuringen).

Regionalverband Bodensee-Oberschwaben Wegevernetzung im Landschaftspark Beispiel Schussenweg Die Schussen wird als landschaftsprägendes Element nicht mehr wahrgenommen. Entlang der Schussen fehlt eine durchgängige Nord-Süd- Wegeverbindung, unmittelbar am Flusslauf oder zumindest in seiner Nähe.

Mit dem „Schussenweg“ wird diese Nord-Süd-Verbindung von Mochenwangen bis nach Eriskirch realisiert und die Schussen als landschaftsprägendes Element wieder stärker in das Bewusstsein der Bevölkerung gerückt.

Regionalverband Bodensee-Oberschwaben Öffentlichkeitsarbeit – Wanderausstellung/Buchpublikation „Landschaftspark Bodensee-Oberschwaben – Hightech im Garten Eden“

Die Wanderausstellung „Landschaftspark Bodensee-Oberschwaben“ stellt an 16 Ausstellungsorten ein- bzw. zweiwöchig das Konzept des Landschaftsparks sowie einige bereits realisierte bzw. sich in der Planung befindende Umsetzungsbausteine vor. In 9 verschiedenen Abendveranstaltungen (Podiumsdiskussionen) mit jeweils unterschiedlichen Themenschwerpunkten können alle interessierten Bürger mitdiskutieren oder Fragen stellen.

Publikation: Auflage 2000 Stück an alle Gemeinderäte und politischen Akteure sowie Vertrieb über Buchläden (Preis: 9,80 Euro) Zu bestellen beim Regionalverband Bodensee- Oberschwaben.

Regionalverband Bodensee-Oberschwaben Kosten und Finanzierung

Kosten für Raumentwicklungskonzept: 230.000 €, davon 1/3 über die beiden Lkrs. Ravensburg und Bodenseekreis, 2/3 über die Gemeinden aufgeschlüsselt nach Einwohnerzahl. Koordination und Geschäftsführung durch Regionalverband (Eigenanteil, z.T. befristete Arbeitsstelle)

Kosten Öffentlichkeitsarbeit und Marketing: ca. 80.000 €, davon 2/3 durch Sponsoring (PPP), ansonsten Kreise und Gemeinden und Eigenleistung des Regionalverbandes sowie Einnahmen (Buchverkauf)

Kosten für Umsetzungsbausteine, • z.B. Wanderwegebeschilderung ca. 300.000 €, davon 50 % durch EU- Interreg, kommunale Kofinanzierung • z.B. Renaturierungsmaßnahmen, inzwischen über 1. Mio. € • z.B. Anlage von Erholungsflächen, inzwischen > 1 Mio. € • z.B. Straßenrückbau und Wandelung zu Wander- und Radweg, ca. 400.000 €

Regionalverband Bodensee-Oberschwaben Finanzierung

Mittelgeber/Programme: • Kommunale Gebietskörperschaften • EFLR (auf kommunaler Ebene für Einzelbausteine) • Interreg-III-A (für Gesamtraum und teilweise darüber hinaus) • Naturschutzgroßprojekte (Antrag auf Fördermittel über das BfN) • Sponsoring ausgewählter Wirtschaftsunternehmen • EU-Mittel, Bundes- und Landesmittel im Zusammenhang mit Ausrichtung der IGA 2017

Problem: Landschaftsparks-/Regionalparkkonzepte sind weder Bestandteil von Förderprogrammen/Förderrichtlinien noch haben sie eine „Lobby“, in entsprechende Programme/Richtlinien aufgenommen zu werden

Regionalverband Bodensee-Oberschwaben Wie geht es weiter ?

Weiterverfolgung des Schussenaueantrages (als integriertes Schutz- und Weiterentwicklungskonzeptes der Schussen und ihrer Randbereiche) Weitere Verbesserung der Naherholungsinfrastruktur (Wanderkarte, Informationstafeln an Wanderparkplätzen etc.) Interkommunale Umsetzung einzelner Maßnahmenbausteine

Berücksichtigung und Einbeziehung des Landschaftsparkkonzeptes in das Ausstellungskonzept zur Internationalen Gartenausstellung 2017 Bodensee

bzw. umgekehrt Integration von Ausstellungsbeiträgen der IGA 2017 Bodensee in die große „Klammer“ / den großen „Rahmen“ des Landschaftsparkkonzeptes

Regionalverband Bodensee-Oberschwaben Förderung von Kulturlandschaft, Architektur, Städtebau und Mobilität über eine Gartenbauausstellung

IGA 2017 am Bodensee – 3 Länder, 23 Kommunen, ein Ziel

Regionalverband Bodensee-Oberschwaben Regionalverband Bodensee-Oberschwaben IGA 2017 am Bodensee – zehn gute Gründe

Regionalverband Bodensee-Oberschwaben Regionalverband Bodensee-Oberschwaben Investitionshaushalt Netto Investitionssummen der baden-württembergischen IGA-Kommunen im Einzelnen Investitionskosten Baden-Württemberg ~ 102 Mio € Friedrichshafen 30 Mio € 16 Mio € Investitionskosten Bayern ~ 7 Mio € 3 Mio € Pfullendorf 5 Mio € Investitionskosten Österreich ~ 31 Mio € Radolfzell 14 Mio € Ravensburg 13 Mio € Investitionskosten Schweiz ~ 37 Mio € Singen 3 Mio € Tettnang 8,5 Mio € Investitionskosten D, A und CH ~177 Mio € Überlingen 5,5 Mio € Weingarten 4 Mio € ~ 102 Mio €

Regionalverband Bodensee-Oberschwaben Durchführungshaushalt Netto

Ausgaben Einnahmen verbleibende Kosten Durchführungshaushalt Deutschland 39 Mio € 24 Mio € 15 Mio €

Anteil Baden-Württemberg 36 Mio € 22 Mio € 14 Mio €

Durchführungshaushalt Österreich 15 Mio € 9 Mio € 6 Mio €

Durchführungshaushalt Schweiz 21 Mio € 13 Mio € 8 Mio €

Durchführungshaushalt D, A und CH 75 Mio € 46 Mio € 29 Mio €

Regionalverband Bodensee-Oberschwaben IGA 2017 am Bodensee – regionalwirtschaftliche Effekte Investitionen in die IGA und deren Effekte für die internationale Durchführung haben auch regional- Bodenseeregion: ca. 50 - 60 Mio. wirtschaftliche Effekte für die gesamte Euro zusätzliche Umsätze Bodenseeregion. - Der Anteil für Baden-Württem- Neben den Effekten aus dem Investitions- berg könnte bei ca. 30 Mio. Euro und dem Durchführungshaushalt spielen liegen die Ausgaben der Besucher eine wichtige Rolle. Summiert kann für den Zeitraum von 2006 – 2018 mit insgesamt 50 – 60 Mio. Euro zusätzlichen Umsätzen für die Bodenseeregion gerechnet werden. Regionalverband Bodensee-Oberschwaben IGA 2017 am Bodensee – die Besucherprognose Die Besucherprognose – Bevölkerung, - Minimal- und Maximalvariante Tourismus, spezielle Besucher – unter- - Minimal: 1,4 Mio. Besucher scheidet zwischen einer Minimal- und - Maximal: 2,8 Mio. Besucher einer Maximalvariante. Nach der Minimal- variante wird mit 1,4 Mio. Besuchern und 2,6 Mio. Eintritten gerechnet, nach der Maximalvariante mit 2,8 Mio. Besuchern und 5,1 Mio. Eintritten. Das sind eher vorsichtige Schätzungen basierend auf Erfahrungswerten anderer Ausstellungen.

Regionalverband Bodensee-Oberschwaben Ausblick 2007 Abschluss der Verträge 2008 Volksentscheid in den schweizerischen Kommunen 2008 – 2009 Auslobung von Wettbewerben 2009 – 2015 Bau der Daueranlagen 2012 – 2017 Detailplanung und Bau der Ausstellungsbereiche 2016 Nacharbeiten 2017 Eröffnung der IGA 2017 2018 Rückbau, Schlussrechnung

Regionalverband Bodensee-Oberschwaben Regionalverband Bodensee-Oberschwaben Der Bodenseekreis – Ein „Stiller Star“ in Deutschlands Wirtschaftslandschaft

Quelle: Prognos AG 2002, Handelsblatt

Regionalverband Bodensee-Oberschwaben Ergebnis der Online-Erhebung „Perspektive Deutschland“ :

Zufriedenheit der Bevölkerung mit ihren Lebensbedingungen vor Ort

Von bundesweit 117 Regionen liegt die Region Bodensee-Oberschwaben auf dem 1. Platz

Es folgen bekannte Regionen wie Südlicher Oberrhein (), Bayer. Oberland, Region Stuttgart, Regionen , Münster und München

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