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Die Gedenkstätte Esterwegen bietet an: Gedenkstätte Esterwegen Hinterm Busch 1 · Sonderausstellungen, Lesungen und Vorträge 26897 Esterwegen · Projekttage, Seminare und Lehrerfort- Tel.: (0 59 55) 98 89 50 bildungen www.gedenkstaette-esterwegen.de · Praktikumsplätze für Schülerinnen/Schüler [email protected] und Studierende

· Nutzung der Gedenkstättenbibliothek Öffnungszeiten April bis Oktober Dienstag bis Sonntag 10–18 Uhr · Führungen für Schulklassen und Gruppen November bis März Dienstag bis Sonntag 10–17 Uhr nach Vereinbarung

Ostermontag und Pfingstmontag geöffnet 15. Dezember bis 15. Januar geschlossen Der zeitliche Rahmen und die inhaltliche Gestaltung werden individuell abgesprochen. Der Eintritt ist frei.

Öffentliche Führungen finden von Februar bis Dezember an jedem 1. Sonntag im Monat um B 401 Oldenburg 11 Uhr und 15 Uhr statt. Eine Anmeldung ist Küstenkanal nicht erforderlich. Bestandteil jeder Führung ist Gedenkstätte Gedenkstätte ein begleiteter Rundgang durch die Ausstellun- Esterwegen gen und über das Außengelände. Begräbnisstätte Esterwegen Esterwegen Esterwegen Für Veranstaltungen und Führungen wird ein Teilnehmerbeitrag erhoben. 2 km

Besuche von Schulklassen und Jugendgruppen aus Niedersachsen können durch die Stiftung niedersächsische Gedenkstätten in Celle auf Der Aufbau der Gedenkstätte wurde gefördert durch: Antrag bezuschusst werden.

Aktuelle Informationen finden Sie im

Internet. Emsländische

Fotonachweise Titel: Stefan Schöning Fotodesign, Innenseiten: Bundesarchiv Berlin, Y 12/A 441, Stiftung Gedenkstätte Esterwegen Gedenkstätte Esterwegen

Die Emslandlager Zwischen 1933 und 1945 unterhielt der NS-Staat im und in der Grafschaft Bentheim 15 Gefangenenlager.­ Als Teil des Systems von SS, Justiz und Wehrmacht waren sie alle Orte des NS-Terrors. Bis in den Zweiten Weltkrieg hinein mussten die Gefangenen schwere Zwangsarbeit in der Moorkultivierung, ab Mitte 1942 in der Torf- ren hier und in mehreren anderen Lagern Ausstellungen und Rüstungsindustrie und in Bombenräumkom- von Wehrmachtsgerichten verurteilte deutsche Die Hauptausstellung dokumentiert die Ge- mandos, leisten. Solda­ten inhaftiert. In einem Teil des Lagers schichte der Emslandlager 1933 bis 1945 und In den Emslandlagern litten insgesamt etwa Esterwegen („Lager Süd“) waren Widerstands- stellt das Geschehen chronologisch im Kontext 80.000 KZ-Häftlinge und Strafgefangene, während kämpfer aus verschiedenen westeuro­päischen der Geschichte des „Dritten Reiches“ einschließ- des Krieges zusätzlich weit mehr als 100.000 Ländern, sogenannte „Nacht- und Nebel-Gefan- lich der regionalen Bezüge dar. Im Mittelpunkt Kriegsgefangene. Mehr als 20.000 Menschen ver- gene“, eingesperrt. stehen die Erfahrungen der Häftlinge bei der hungerten, starben an Erschöpfung und Krank­­ In der unmittelbaren Nachkriegszeit diente das Arbeit im Moor sowie ihr Leben und Leiden in den heiten, als Folge körperlicher Misshandlungen Lager der britischen Besatzungsmacht als Inter- Lagern. Die Nebenausstellung behandelt die oder wurden „auf der Flucht erschossen“. nierungslager. Von 1953 bis 1959 war es Durch- Nachgeschichte der Emslandlager, die als kom- Nach Kriegsende dienten die Lager unter anderem gangslager für Flüchtlinge aus der sowjetischen plexer, verschiedene Phasen durchlaufender und als Unterkunft für ehemalige Zwangsarbeiter, spä- Besatzungszone (DDR). In dieser Zeit wurden alle bis heute andauernder Prozess zu begreifen ist. ter auch für Flüchtlinge und Heimatvertriebene. Gebäude des ehemaligen Lagers abgetragen. Heute befinden sich an den ehemaligen Lager­ Von 1963 bis 2001/2005 nutzte die Bundeswehr Das Außengelände standorten Justizvollzugsanstalten, Wohngebiete das Gelände als Depot. Die Landschaftsgestaltung macht die Spuren des oder landwirtschaftliche Nutzflächen. früheren Lagers kenntlich und übersetzt nicht Die Gedenkstätte Esterwegen mehr sichtbare Teile der Lagertopographie, die Das Lager Esterwegen Die Gedenkstätte ist ein europäischer Gedenkort, für Gewalt und Bedrohung stehen, in eine moder- Am Ort der heutigen Gedenkstätte errichtete der der an alle 15 Emslandlager und ihre Opfer erin- ne Formensprache (Stahlelemente). Die Standor- preußische Staat im Sommer 1933 das Konzentra- nert. Sie setzt ein Zeichen gegen Diktatur, te der früheren Baracken werden durch „Baum­ tionslager Esterwegen zur Unterbringung von po- Gewaltpolitik und Terror, gegen Nationalismus pakete“ visualisiert. Mit der Überschotterung des litischen Häftlingen. Von 1934 bis 1936 unter- und Rassismus. Sie fordert auf zum Engagement ehemaligen Häftlingsareals durch Lava soll eine stand das KZ Heinrich Himmler als Reichsführer für Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit und rotbraune Moorlandschaft angedeutet werden. SS unmittelbar. Er löste das KZ 1936 auf; das Demokratie. Ein Stahlsteg verbindet den historischen Ort des Nachfolgelager war das Konzentrationslager Sach- Im Besucherinformationszentrum befinden sich Lagers Esterwegen mit einem benachbarten senhausen bei Berlin. Zu den wohl bekanntesten heute die Ausstellungen, Seminarräume, eine Moor, das stellvertretend für den Ort der schwe- KZ-Häftlingen in Esterwegen gehört der Friedens- Bibliothek, ein Archiv sowie die Cafeteria. Dabei ren Zwangsarbeit steht. nobelpreisträger des Jahres 1935, Carl von werden zwei in den 1970er Jahren errichtete Ossietzky. Von 1937 bis 1945 war das Lager Ester- Lagerhallen des ehemaligen Bundeswehrdepots wegen Strafgefangenenlager­ der Reichsjustizver- genutzt, die durch ein neues Foyer verbunden waltung. Während des Zweiten Weltkrieges wa- sind.