UID 1980 Nr. 44, Union in Deutschland
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Z 8398 C Informationsdienst der Christlich Demokratischen Union Deutschlands Union in Deutschland Bonn, den 17. Dezember 1980 • BUNDESPARTEI Liebe Freunde, Die sechs Schwerpunkte für die politische Arbeit der nächsten hinter uns liegt ein Jahr voller Einsatz und zwei Jahre erläuterten Helmut harter Arbeit. Wir haben uns, das stellen auch Kohl und Heiner Geißler vor der neutrale und objektive Beobachter fest, in Bundespressekonferenz und vor diesem Bundestagswahlkampf — der, wie ich dem Bundesausschuß Seite 3—6 meine, der schwierigste war, den die Union • BUNDESTAGS- bisher zu bestehen hatte — hervorragend ge- FRAKTION schlagen. Die Vorsitzenden und Es ist uns gelungen, unsere Mitglieder und Obleute der Ausschüsse des Freunde voll zu mobilisieren — eine Aufgabe, Bundestages Seite 7 die nach der Landtagswahl in Nordrhein- Westfalen und nach den Umfrageergebnissen • LANDES- im Sommer dieses Jahres fast unlösbar PARTEITAGE schien. Neue Umfragen zeigen, daß die Bür- Schleswig-Holstein: Durch gute Kommunal- und Landespolitik für ger den Eindruck gewonnen haben, daß sich neuen Aufschwung sorgen die Mitglieder und Freunde der Union wesent- Berlin: Deutsche Staats- lich engagierter für unsere gemeinsame Sache angehörigkeit steht nicht zur eingesetzt haben als die Anhänger von SPD Disposition Seite 11—15 und FDP. • TERMINE Es ist uns gelungen, die Sachthemen des Die Sitzungswochen des Wahlkampfes zu bestimmen und unsere zu- Bundestages 1981 Seite 16 kunftsorientierten Themen zu den beherr- schenden Themen der Wahlauseinanderset- • DOKUMENTATION zung zu machen; das gilt vor allem für die ölpreise und Hunger in der Familien- und Rentenpolitik, für die Staats- Welt grüner Teil verschuldung und die Energiesicherung. Es ist uns gelungen, nicht nur einen inhaltlich, Ein gesegnetes Weihnachts- fest und Glück und Erfolg für organisatorisch und werblich effizienten Wahl- das neue Jahr wünschen kampf zu führen, sondern auch einen spar- Redaktion und Verlag allen samen. Man kann davon ausgehen, daß die Lesern des UiD. SPD seit dem 1. Januar 1980 ca. 60 Millionen UiD 1/1981 erscheint am 15. Januar 1981. (Fortsetzung auf Seite 2) UiD 44-17. Dezember 1980 • Seite 2 DM für den Wahlkampf ausgegeben und die im Wahlkampfabkommen für die SPD gesetzte Höchstsumme von 40 Millionen DM erheblich überschrit- ten hat. Eine Folge ist, daß sich die SPD in einer Nacht- und Nebelaktion von 70 bis 80 Mitarbeitern trennen mußte. Wir haben uns an das Wahl- kampfabkommen gehalten. Auch wir werden sparen müssen; aber wir wer- den mit unseren Mitarbeitern nicht so umgehen, wie dies die SPD getan hat. In den kommenden Wochen und Monaten werden wir uns vor allem mit der Frage auseinandersetzen müssen, welche Schlüsse wir aus dem Wahler- gebnis vom 5. Oktober ziehen und wie wir erfolgreich die Landtagswahlen in den kommenden Jahren und die Bundestagswahl 1984 bestehen können. Präsidium und der erweiterte Bundesvorstand der CDU erarbeiten gegen- wärtig ein Konzept für die Arbeit der kommenden zwei Jahre. Dieses Kon- zept soll auf unserem nächsten Parteitag am 9./10. März 1981 diskutiert und beschlossen werden. Helmut Kohl und ich haben die Themen, die nach Auffassung des Bundesvorstandes dabei im Vordergrund stehen sollen, vor der Bundespressekonferenz am 16. Dezember 1980 genannt: — Europa — Nord-Süd-Konflikt — umweltfreundliches Wachstum — Vollbeschäftigung — Wahlfreiheit für Männer und Frauen in Familie und Beruf — Chancen und Zukunft der Jugend. Zum Thema Medienpolitik wird die CDU im ersten Halbjahr 1981 einen wis- senschaftlichen Fachkongreß abhalten. Ebenso wichtig wie die Themen, die wir diskutieren und an denen wir in nächster Zeit arbeiten wollen, ist, daß wir jetzt wieder zu einer offenen und wenn notwendig auch kontroversen Sachdiskussion finden. Eine solche Diskussion ist kein Selbstzweck. Sie ist Voraussetzung dafür, problemge- rechte Lösungen zu entwickeln und unseren Verfassungsauftrag zu erfüllen, an der politischen Willensbildung des Volkes mitzuwirken. Dazu gehören Offenheit und Toleranz und Respekt vor dem Argument desjenigen, der auf der Grundlage gemeinsamer politischer Grundüberzeugungen eine andere Auffassung in der Sache vertritt. Nach wie vor ist die Union die stärkste politische Kraft in der Bundes- republik Deutschland. Bundesregierung und SPD/FDP haben, das zeigt die Regierungserklärung des Bundeskanzlers, nicht die Kraft, die vor uns lie- genden Probleme zu lösen und die Zukunft zu sichern. Sozialistische Ideologien und Philosophien befinden sich überall auf der Welt auf dem Rückzug. Die Zeit arbeitet für uns, wenn wir auf der Höhe der Zeit bleiben, wenn wir offen und sensibel für die Probleme unserer Bürger sind und uns nicht in Personalauseinandersetzungen verstricken. Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein frohes, gesegnetes Weihnachts- fest und ein glückliches neues Jahr. Ihr HEINER GEISSLER UiD 44 • 17. Dezember 1980 • Seite 3 BUNDESPARTEI Die sechs Schwerpunkte für die politische Arbeit der nächsten zwei Jahre Bundesvorstand und Bundes- tion, der jungen und berufstätigen Frau- ausschuß haben unter Vorsitz von en, der sogenannten Aufsteigerschich- Helmut Kohl am 12. und 13. De- ten und die konfessionelle Struktur der zember 1980 bzw. am 8. Dezember Wählerschaft. 1980 ausführlich die politische Lage zu Beginn der 9. Legislatur- Der Bundesvorstand war sich einig, daß es für die CDU jetzt besonders periode des Deutschen Bundestages darauf ankommt, das wahlfreie Jahr diskutiert und sechs Schwerpunkte bis zum Sommer 1982 für eine inten- für die politische Arbeit in den sive Diskussion wichtiger politischer nächsten zwei Jahren herausgestellt. Themen zu nutzen. Ende Januar wird der Bundes- vorstand ein entsprechendes Die Union muß sich als eine offene und Arbeitsprogramm für die nächsten sensible Partei für die Probleme des zwei Jahre beraten und als Antrag Bürgers erweisen, die mit allen Schich- für den Bundesparteitag im März ten unseres Volkes dialog- und diskus- 1981 in Mannheim beschließen. Vor sionsfähig bleibt. der Bundespressekonferenz in Die CDU hat sich dabei zum Ziel ge- Bonn gaben Helmut Kohl und Heiner setzt, diese politischen Diskussionen Geißler am 16. Dezember 1980 auf allen Ebenen bis hinunter zu den Einzelheiten bekannt. Kreisverbänden zu führen. Helmut Kohl erklärte u. a.: In seiner Der Bundesvorstand ist dabei von einer zweitägigen Sitzung in Boppard be- Arbeitsteilung zwischen Fraktion und riet der erweiterte Bundesvorstand der Partei ausgegangen. Das Arbeitspro- CDU unter Teilnahme der Vorsitzenden gramm der Fraktion bleibt das gemein- der Landesparteien und der Landtags- same Wahlprogramm der CDU und fraktionen am 12. und 13. Dezember CSU. 1980 über die Schwerpunkte der Partei- Unser Wort gilt auch nach der Wahl. arbeit für die nächsten zwei Jahre. Dies bleibt die Voraussetzung für unse- Grundlage der Beratungen war eine re Glaubwürdigkeit. ausführliche Wahlanalyse von Frau Pro- Die Fraktion wird sich deshalb im fessor Dr. Noelle-Neumann, der sich Bundestag mit den aktuellen Fragen eine intensive Aussprache anschloß. der sich verschlechternden Wirt- Im Mittelpunkt der Diskussion stand schaftslage, der wachsenden Arbeits- das Wahlverhalten der jungen Genera- losigkeit, der Energieversorgung, der UiD 44 • 17. Dezember 1980 • Seite 4 Konsolidierung des Haushalts, der gebracht werden können — und wie Verschärfung des Ost-West-Konflikts die Lebensbereiche der Menschen durch die sowjetische Interventions- überschaubarer gestaltet werden politik und damit der Sicherheitspoli- können. tik insgesamt zu befassen haben. O Für eine Politik der Vollbeschäfti- Die Mitglieder des Bundesvorstandes gung in den 80er Jahren wird die waren aber übereinstimmend der Auf- CDU neue Initiativen ergreifen und fassung, daß daneben die Diskussion in diesem Zusammenhang insbeson- um zentrale Fragen der Zukunftsgestal- dere die Situation ausländischer Ar- tung verstärkt werden muß. beitnehmer und ihrer Kinder berück- Die CDU will eine regierungsfähige sichtigen. Mehrheit durch eine wertorientierte, 0 Wahlfreiheit für Frauen und Männer langfristig angelegte Politik gewinnen. in Familie und Beruf. Die Themen wird sie in einer offenen © Chancen und Zukunft der Jugend Diskussion auf sämtlichen Ebenen der unter besonderer Berücksichtigung Partei und in ihren Vereinigungen auf- von Erziehungs-, Bildungs- und Aus- bereiten. bildungsfragen. Der Bundesvorstand beschloß, folgende Als gemeinsame Leitidee bei all diesen sechs Themen in den nächsten zwei Themen sollen die geistig-politischen Jahren in den Mittelpunkt der Parteiar- Grundlagen von Staat und Gesellschaft beit zu stellen. betont und herausgestellt werden. O Europa: Die CDU wird das Thema Das Thema „Medienpolitik" wird die „Europa" wieder in das öffentliche CDU im ersten Halbjahr 1981 auf einem Bewußtsein rücken, indem sie Vor- wissenschaftlichen Fachkongreß disku- schläge zur Fortentwicklung der po- tieren und ihre Entscheidungen vorbe- litischen Einigung entwickelt und reiten. wichtige politische Themen aufgreift Vor dem Bundesausschuß hatte sich (zum Beispiel verantwortungsvolle Helmut Kohl entschieden gegen das Weiterentwicklung des Agrarmark- törichte Spekulieren über Koalitions- tes). Die Zusammenarbeit in der veränderungen in den nächsten vier Europäischen Volkspartei soll ver- Jahren gewandt. Er wiederholte, daß stärkt werden. die CDU/CSU den ihr vom Wähler © Den Nord-Süd-Konflikt wird die CDU übertragenen wichtigen Auftrag einer sowohl als außenpolitisches Thema Opposition im Bund ohne Wenn und zur Sicherung des Friedens als auch Aber annehme. CDU und CSU hätten als soziales und moralisches