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Martin Bodmer-Stiftung für einen Gottfried Keller-Preis

Autor(en): M.B.

Objekttyp: Article

Zeitschrift: Librarium : Zeitschrift der Schweizerischen Bibliophilen- Gesellschaft = revue de la Société Suisse des Bibliophiles

Band (Jahr): 47 (2004)

Heft 2

PDF erstellt am: 04.10.2021

Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-388765

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http://www.e-periodica.ch eigentliches Zuhause blieb immer Paris. silberten Besitz der Zaren von Rußland Sie kehrte am Ende ihres Lebens nach Paris erworben. Besonders beeindruckend ist die zurück und starb am 14. Juli 1817. Conrad auf Papyrus geschriebene älteste erhaltene Ulrichs Ausführungen waren die ideale Aufzeichnung des Johannes-Evangeliums Einstimmung auf den Besuch des Schlosses vom Ende des 2. Jahrhunderts. - Als am Sonntagnachmittag. Abschluß unseres genußreichen Vormittags in Der Sonntagvormittag galt der kürzlich der Bodmeriana gab Martin Bircher, bis wieder eröffneten Bibliotheca Bodmeriana Ende 2003 Direktor der Bibliothek, einen in Cologny - trotz trübem Wetter mit einem Überblick über das Leben Martin herrlichen Blick auf den Genfersee und Bodmers, die Entstehung und Schwerpunkte die gegenüberliegenden Jurahöhen. Seit seiner Sammlung, von denen er einige dem letzten Besuch der Gesellschaft igg2 weitere auserlesene Stücke zeigte. 193g war mit Daniel Bodmer wurde der vier Jahre Bodmer mit seiner Familie von Zürich nach dauernde Erweiterungsbau von Mario Genf übersiedelt, wo er sich für humanitäre Botta erstellt, der unterirdische Aufgaben dem Internationalen Komitee Ausstellungsräume großzügig-elegant neu gestaltet vom Roten Kreuz zur Verfügung stellte. hat. Fünf Lichtsäulen, die Tageslicht in Kurz vor seinemTod hat er 1971 seine die Ausstellungsräume bringen, weisen auf großherzige Stiftung errichtet, die seither von Martin Bodmers Konzept seiner Haupt- einem Stiftungsrat verwaltet wird. Im Park Sammelgebiete hin. Darauf aufbauend ist des Museums steht der Entwurf Hermann die Ausstellung der einzigartigen Exponate Hallers zum bekannten Reiterstandbild von gegliedert, aus deren Fülle wir wahlweise Hans Waldmann, das in Richtung Zürich nennen: Erstausgaben von Cervantes' blickt. «Don Quijote», Miltons «Paradise Lost», Das gemeinsame Mittagessen fand im Goethes «Faust», Schillers «Wilhelm Teil», Schloß Coppet statt, das wir am dann Lessings Entwurf zu «Nathan der Sonntagnachmittag besichtigten. Die Ursprünge Weise», Autographen von Immanuel Kant, des Schlosses Coppet gehen bis ins 12.Jahr¬ Mozart, Beethoven oder die Urschrift der hundert zurück, das heute in der achten Märchen der Brüder Grimm. Von größter Generation von Nachkommen Madame Seltenheit ist der Erstdruck von Luthers de Staëls bewohnt wird und immer noch «95Thesen», Wittenberg 1517; die den Geist und die Epoche ihrer berühmten «Gutenbergbibel» (1452 -1554) : als Prunkstück der Schloßherrin widerspiegelt. Ein gemütlicher Sammlung hat Martin Bodmer sie im Alter Umtrunk beendete diese faszinierende, von 2ÖJahren aus dem von den Sowjets ver¬ an Höhepunkten reiche Tagung. Marianne Isler

MARTIN BODMER-STIFTUNG FÜR EINEN GOTTFRIED KELLER-PREIS

Bislang gehörte die Kenntnis über die tion Martin Bodmer in Cologny. Außer näheren Umstände des Gottfried Keller- ihrem Gründer besteht indes keinerlei Ver- Preises, immerhin des ältesten Literaturpreises der Schweiz, und ihrer bisherigen Nebenstehend Träger zu einer Art von Geheimwissenschaft. Verdankung von Erika Burkhart an Daniel Bodmerfur Unvermeidlich war - und bleibt die Einladung am 6. Januar igg2 zur Preisverleihung wohl - ihre Verwechslung mit der Fonda¬ durch die Martin Bodmer-Stiftung.

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FÜNFZIG NEUJAHRSGABEN

In einem Saal des historischen Salzhauses einer Zeichnung von Werner Andermatt. Brugg fand im Mai 2004 eine Oder als er einen Beitrag fürs Librarium Ausstellung besonderer Art statt: fünfzig über Josef Weisz mit Illustrationen versah, Neujahrskarten, die Willibald Voelkin gefielen ihm besonders dessen Holzschnitte typographisch gestaltet hat. Er hielt in den zu Josef Weinhebers «Von der Kunst und fünfzigjahren von 1955 bis 2004 stets auf vom Künstler». In diesem Fall verband besinnliche und ästhetisch ansprechende er zwei davon mit dem schönen Gedicht Sujets aus Literatur und Graphik von Andreas Gryphius «Betrachtungen der Ausschau und gestaltete aus solcher Wahl Zeit» und setzte es auf seiner Presse aus kleine, meisterhafte Drucke, als Geschenk der Hammer-Unziale und der Jost-Mediaeval, für seine Freunde zum Jahresbeginn. Im erschienen auf das Jahr 2003. Die Jahr, in dem er an der Gestaltung der Ausgabe vielleicht schönste «Neujahrskarte» wurde von Else Lasker-Schülers «Elf Gedichten zum 50-Jahr-Jubiläum dieser Serie für 2004 für Bundesrat Albert Meyer» (erschienen in Form eines bibliophilen 28seitigen im Kranich-Verlag igg6) arbeitete, Pressendruckes fertig: «Erfüllter Jahresraum» gefiel ihm ihr Gedicht «Ich suche mit zwölf eingeklebten Farbreproduktionen allerlanden eine Stadt» - und wählte es für der Monatsbilder «La BelleJardinière» seine nächste Neujahrskarte, illustriert mit von Eugène Samuel Grasset in reinstem

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