CDU-Informationsdienst Union in Deutschland Bonn, den 20. November 1997 37/1997 Neue Initiativen für mehr Beschäftigung "Die Menschen müssen wieder wissen, daß Jeder, der von der Gemeinschaft eine Lei- HEUTE AKTUELL stung erwartet, auch selbst eine Leistung für • Das Wichtigste d'e Gemeinschaft erbringen muß." Mit diesen Bundesgeschäftsführer Christian Porten erläuterte eine neue Initiati- Dürig: Ihr Urteil ist gefragt. Vorstel- Ve der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, die lung eines neuen Dienstes. Seite 2-3 ßeschäftigungsangebote statt staatlicher • „Arbeit für alle" Neue Initiativen zur Beschäftigungs- ^''mentation fördern will förderung. Thesenpapier der CDU/ j/uf dem Kongreß „Arbeit für alle" am 18. Novem- CSU-Bundestagsfraktion. Seite 4 r j~ in Berlin stellte Fink, Leiter des Arbeitskreises • Jahresgutachten "Neue Initiativen zur Beschäftigungsförderung", : Reformkurs der ^°r> was die Bundestagsfraktion beschlossen hat. Koalition bestätigt. Seite 7 Richtigste Forderung: Sozialhilfeempfänger sollen Hans-Peter Repnik: Wir sind mit un- künftig verstärkt zur Arbeit in den Kommunen her- serer Politik auf dem richtigen Weg. an Seite 8 gez0gen werden. • Bundeshaushalt Adolf Roth: Konjunkturelle Bela- Wenn nötig: Lohnzuschüsse stungen und strukturelle Defizite aufgefangen. Seite 9 Ur s 200.000 von insgesamt 700.000 arbeitsfähigen • Europa °2ialhilfeempfängern haben die Kommunen bereits EVP setzt sich für „nationale Seite" rt)eit beschafft, und es rechnet sich für sie. auf den EURO-Münzen ein. Seite 26 ^ußerdem setzt die CDU/CSU bei der Bekämpfung r Art, • Landesparteitage r-f eitslosigkeit verstärkt auf Lohnzuschüsse. Thüringens Zukunft in sozialer Ver- ^le '60 Milliarden Mark, die die Arbeitslosigkeit in antwortung gestalten. Seite 27 eu tschland jährlich kostet, sollten besser dafür ein- Damit Niedersachsen gewinnt. Seite 28 b S^zt werden, Niedrigeinkommen aufzubessern, 1 • Kurz & bündig 1 Hilfen aller Art z. B. im Privathaushalt, bei Fa- Und Pfe Argumente. Zur Verbesserung der rer K?" gehilfen, bei der Unterstützung älte- Kommunalfinanzen. Seite 33 - Menschen. (Ausführlicher Bericht folgt) Seite 2 ■ UiD 37/1997 DAS WICHTIGSTE AUF EINER SEITE

Kurz & gut Frauenförderung mit verbindlichen Zielvorgaben Weit besser als Eine Entschei- quote genannt. gungsrichtlinie ten. Die Bundes- entschieden. In den Führungs- sein Ruf dung, die zu Auch wenn je- der EG von 1976 regierung habe größerer Klar- doch nach die- verstoße, so die sich aus diesem positionen der ist der Standort heit verhilft, hat sem Urteil die Ministerin, lasse Grund im zwei- obersten Bun- Deutschland nach Mei- Bundesfrauen- flexible Quote ten Gleichbe- desbehörden hat nung des „Zentrums ministerin Clau- im nordrhein- rechtigungsge- sich seitdem der für europäische Wirt- dia Nolte das Ur- westfälischen Frauenanteil setz 1994 be- Anteil von Frau- schaftsforschung" teil des Europäi- Frauenförde- wußt für Frauen- en um 27 Pro- (ZEW) in Mannheim. schen Gerichts- rungsgesetz förderpläne mit zent erhöht: 41 Wie der größte europäi- Frauen mehr als sche Batteriehersteller, hofs in Luxem- nicht gegen die Förderung bis- verbindlichen die Varta AG, seine Pro- burg zur Frauen- Gleichberechti- her auf sich war- Zielvorgaben vor 2 Jahren. duktion von Knopfzel- lenbatterien in Sin- gapur einstellen und nach Ellwangen zurück- „ Wenn man die Begeisterung verlagern will, kehren DAS WICHTIGSTE I |\|R, der Labour-Regierung über den auch andere Unterneh- I EURO mit dem Thermometer men nach Deutschland messen könnte, dann wäre dies zurück. Ausschlagge- DER WOCHE in den letzten Tagen kräftig ange- bend: Infrastrukturvor- stiegen." teile und das hohe Aus- AUF EINER SEITE bildungsniveau deut- L_ The Guardian: Der EURO komm* scher Facharbeiter und Techniker. Rot-grüne Koalitionsvereinbarung in Hamburg: Ansiedlung in der Bundesstadt Ein hoher Preis für den Erhalt der Macht

Für Bonn als künftigen Teuer erkauft haben sich die Hamburger So- • Völlige Fehlanzeige bei der Inneren fl Sitz des Internationalen zialdemokraten den Erhalt der Macht nach Sicherheit, die die SPD kurz vor dem Wah|tay Paralympischen Komi- dem Wahldebakel bei den Bürgerschafts- ganz neu entdeckt zu haben schien. Gegen tees haben sich die De- wahlen im September: mit Zugeständnissen Jugendkriminalität sieht die Koalitionsvere' legierten des Welt-Be- an die GAL und: Ihr linker Flügel hat sich barung „Ermahnungsgespräche" vor. hinderten-Kongresses durchgesetzt. in Sydney entschieden. • In der Rechtspolitik steht die „rechtliche Kanzleramtsminister Statt dringend notwendige Kurskorrekturen Absicherung" gleichgeschlechtlicher Friedrich Bohl: „Ein vorzunehmen, wird an ideologisch vorge- Lebensgemeinschaften im Vordergrund' wichtiges internationa- prägten Zielen festgehalten, ausgewichen plus Berechtigung zur Adoption. les sportpolitisches Zei- und vertagt - mit dem Ergebnis: • In der Energiepolitik will die Koalition den Zwischen „Zufußgehen" und Ausstieg aus der Kernkraft: Das AKW Bruns- „Ermahnungsgesprächen": Berlin-Umzug büttel soll bis zum Jahr 2002 abgeschaltet sein. die Spannbreite rot-grüner kostet weniger • Im Bereich Stadtentwicklung werden fast Koalitionspolitik in Hamburg Niedriger als die vorge- 5.000 Wohneinheiten nicht gebaut, einzig gebenen 20 Milliarden und allein um das Vogelbrutgebiet des FAZIT: Auf hundert Seiten Papier „eher Mark werden die Aus- Wachtelkönigs zu schützen. gaben für den Umzug Nichthandeln als Handeln", wie die „Ham- von Parlament und Re- • In Sachen Verkehrspolitik soll in Zukunft burger Morgenpost" schreibt. Generalse- gierung nach Berlin als natürliche Art der Fortbewegung in kretär : Die rot-grüne Koalition 'g sein. Bundesbaumini- Hamburg das „Zufußgehen" besonders ge- Hamburg ist zwar das Ergebnis einer rechn ster Klaus Töpfer rech- fördert werden. rischen Mehrheit nach den Bürgerschafts- net mit Kosten in Höhe • In der Schulpolitik wird mit drei Schul- wahlen. Die Koalitionsvereinbarung aber von 18,5 Milliarden: „Es versuchen das Zurück zur sechsjährigen zeigt: Politik für Hamburg wird auf dem k'e wird auch schneller ge- Grundschule eingeleitet. sten gemeinsamen Nenner gemacht. hen als geplant."

Beispielhaft für Einbürgerung erleichtern Die 3% sind einzuhalten den Aufbau Ost Auf Vorschlag von gerungszusicherung Trotz der zu erwar- von Maastricht ein- hat Bundeskanzler Hel- Bundesinnenmini- zu geben. Mit der tenden Steuermin- gehalten werden- mut Kohl in seiner Fest- ster Manfred Vollendung des 18. dereinnahmen kön- Mit dieser Erklärung ansprache vor 900 Gä- Kanther haben CDU- Lebensjahres wird ne nach der bisheri- hat Bundesfinanzmi- sten „die Sanierung Bundesvorstand und daraus die deutsche gen Ausgabenent- nister des größten Kopfbahn- CDU/CSU-Bundes- Staatsbürgerschaft, wicklung und bei am 11. November e hofs Europas" genannt. tagsfraktion be- wenn die betreffen- weiterhin für den auf das Ergebnis 0 ' Am 12. November ist schlossen, in den Kinder in Rest des Jahres ge- jüngsten Steuer- nach nur zweijährigen Deutschland gebore- Deutschland auf- botener restriktiver Schätzung aufgru° Umbauarbeiten der nen Kindern von wachsen, hier zur Haushaltsführung aktueller Wirtschans Leipziger Hauptbahnhof ausländischen Mit- Schule gehen und das Drei-Prozent-Kri- daten für 1997 und wiedereröffnet worden. bürgern eine Einbür- straffrei bleiben. terium des Vertrag 1998 reagiert.

Herausgeber: CDU-Bundesgeschäftsstelle • Hauptabteilung Öffentlichkeitsarbeit ■ Konrad-Adenauer-Haus • 53113 Bonn SMWICHTIGSTE AUF EINER SEITE UiD 37/1997 ■ Seite 3 gjfndesgeschäftsführer Christian Dürig: Ihr Urteil ist gefragt tjebe UiD-Leser, „Wichtigste der Woche auf einer Seite" so b etwas wie ein Sprechzettel sein: „kurz & ? sofort finden Sie in KomSys und im gut" geeignet für den schnellen Zugriff internet „Das Wichtigste der Woche auf auf Informationen überwiegend mit Mel- j.lner Seite". Knapp und straff formu- er dungscharakter, die oft schlaglichtartig be- ' t, enthält das eine Blatt (A4) noch leuchten, was sonst umständlich erklärt 'nmal die wichtigsten Informationen werden müßte. aer letzten UiD-Ausgabe. Ihnen muß, was wir anbieten, gefallen üf Anregung einer Besuchergruppe aus ut und Sie müssen damit arbeiten. Deshalb tlingen, die Ende Oktober im Konrad- interessiert uns, was Sie dazu sagen. denauer-Haus war, haben wir eine Art 'Newsletter" entwickelt, der, wie wir hof- Adresse für Ihre Antworten: en> mit der jeweils neuesten Ausgabe UiD-Redaktion üch inren Wunsch nach aktuellen Flüg- Telefon (0228) 544-340 gem für Canvassingstände erfüllt. Telefax (0228) 544-341. ehen Sie sich das Novum auf Seite 2 an: Es kommt mir darauf an, daß rechtzeitig ,.s enthält sicher einiges, was für Sie nütz- mit Beginn des Neuen Jahres 1998 fest- lich ist. steht, ob „Das Wichtigste" regelmäßig er- n den Wahlkämpfen des nächsten Jahres scheinen soll. ^ lfisbesondere im Bundestagswahlkampf p ^»rd es ganz entscheidend auf Ihr Enga- Mit freundlichen Grüßen pment ankommen. tti Ihnen Gespräche und Diskussionen, filh Sle mit Bül"gerinnen und Burgern J&.& Iren werden,Werdpn 7iizu prlpirhtprnerleichtern, soll da.«das r Wie Sie an die neue Seite rankommen

1 In KomSys finden Sie „Das Wichtigste" unter „Flugblätter", wo auch unser lnfofax normalerweise steht. " In unserem Internet-Programm finden Sie es unter „Aktuell". Sie finden d°rt auch alle weiteren Informationen darüber, unter welcher Voraussetzung Sie dle Seite öffnen und gegebenenfalls ausdrucken können. *" Verwendbar durch Kopieren und Vergrößern ist auch die Abbildung auf Seite 2, allerdings nur in Schwarz/Weiß, wenn Sie keinen Farbkopierer haben. — http://www.coi/.de _ Seite 4 ■ UiD 37/1997 „ARBEIT FÜR ALL£ Neue Initiativen zur Beschäftigungsforderung

Der Leiter des Arbeitskreises „Arbeit für alle - Neue Initiativen zur Be- Sofort wirksame schäftigungsförderung" der CDU/ CSU-Bundestagsfraktion, Ulf Fink, Maßnahmen stellte das Thesenpapier des Arbeits- kreises vor: • Arbeitslose Wiedergewinnung der Vollbeschäftigung Sozialhilfeempfänger in Deutschland heißt vor allem: Stärkung ► Die Kommunen beschäftigen heute rd- der Wachstumskräfte und bessere Voraus- 200.000 der rd. 700.000 arbeitsfähigen setzungen, wieder mehr Arbeit statt Kapi- Sozialhilfeempfänger. Das sind rd. 8O.O00 tal einzusetzen. Dem dient unser Pro- mehr als drei Jahre zuvor. Durch die Re- gramm für Wachstum und Beschäftigung, form des BSHG haben wir im vergange- das wir - insoweit wie es in unseren Kräf- nen Jahr die Möglichkeiten der Kommu- ten stand - weitestgehend umsetzen konn- nen hinsichtlich der aktiven Arbeitsmarkt- ten. politik beträchtlich erweitert. Es sollte Die Selbstregulierungskräfte des Mark- möglich sein, nun Jahr für Jahr weitere rd- tes zu stärken, ist von entscheidender 100.000 Sozialhilfeempfänger zu beschäf- Bedeutung. Es besteht aber die Gefahr, tigen. Das sind 6 bis 7 SozialhilfeempfäO' ger jährlich zusätzlich pro Kommune. Wir daß dies nicht ausreicht, einen wachsen- a den Teil der Arbeitslosen wieder ins Er- prüfen, den Kommunen, die es - wie et^ Leipzig - geschafft haben, allen arbeitslo- werbsleben zu integrieren: die Langzeit- e arbeitslosen. sen Sozialhilfeempfängern eine Arbeitsg ' legenheit anzubieten, besondere Vergün- Mehr als jeder dritte Arbeitslose ist schon stigungen im Rahmen der aktiven Arbeit' mehr als ein Jahr arbeitslos. Es reicht marktpolitik des Bundes und der Bundes- nicht aus, diesen Menschen als Perspekti- anstalt für Arbeit einzuräumen. ve lediglich Unterstützung durch Sozial- ► Oft unterbleiben mögliche Maßnahme11 hilfe oder Arbeitslosenhilfe zu bieten. zur Beschäftigung von beschäftigungslo- Dies gilt besonders für Jugendliche. sen Sozialhilfeempfängern, weil die Zu- Arbeit ist mehr als Gelderwerb. Wir haben ständigkeitsverteilung zwischen Kommu- nicht genug getan, wenn wir diesen Men- ne und Kreis so ist, daß die Kommune schen lediglich Geld statt Arbeit geben. zwar die Beschäftigungsmaßnahme zu ß' Andererseits ist es auch notwendig, das nanzieren hat, am Erfolg (eingesparte So- Bewußtsein zu schärfen, daß jemand, der zialhilfe) dieser Maßnahme aber nicht bß' eine Leistung der Gemeinschaft empfängt, teiligt ist. Wir fordern die Länder und dafür der Gemeinschaft eine Gegenlei- Kreise dringend auf, hier Änderungen vo stung schuldet. zunehmen. ARBEIT FÜR ALLE' UiD 37/1997 ■ Seite 5

• Arbeitslosenhilfeempfänger ersten Jahr brutto rund 960 Mio. DM, net- to, das heißt unter Berücksichtigung der en Arbeitsämtern fällt es schwer, die 1.3 10 Einsparungen bei den Kommunen, den J/ - Empfänger von Arbeitslosenhilfe ins Ländern und der Bundesanstalt für Arbeit, rwerbsleben zu reintegrieren. Um den r unter Umständen weniger als 200 Mio. t>eitslosenhilfeempfängern jede auch DM. In den folgenden Jahren steigen die r denkbare Chance auf einen neuen Ar- eits Kosten an, weil weitere Jahrgänge einbe- .. Platz zu geben, haben wir mit der zogen werden. Bund, Länder, Kommunen JUngsten Reform des Arbeitslosenhilfege- tZes und Betriebe sollen die Kosten gemeinsam ', Q den Arbeitsämtern ab 1. Januar aufbringen. y8 das Recht eingeräumt, auch Dritte ^ • ß. Serviceagenturen, kommunale Be- Die Anteile sollen noch näher vereinbart ■ Cnäftigungsgesellschaften) mit der Ver- werden. Das Programm kann zeitlich be- tllung von Arbeitslosenhilfeempfängern fristet werden auf den Zeitraum, in dem u Geauftragen. Damit dies nun auch wirk- noch geburtenstarke Jahrgänge ins Er- !c" geschieht, wollen wir eine weitere werbsleben drängen. lrn ö ple, dafür aber um so wirksamere neue Kegelung: Mittelfristig wirksame le allgemeinen Ausgaben für Arbeitslo- • enhilfe sollen deckungsfähig mit den Maßnahmen , Usgaben für die Vermittlung von Ar- e,tslosenhilfeempfängern durch Dritte ein- Denn es ist immer besser, Arbeitslo- • Sozialhilfe für Arbeitslose 1gkeit zu bekämpfen, statt sie zu bezah- und Arbeitslosenhilfe aus einer Hand

Arbeitslose Jugendliche Es gibt keine überzeugende Begründung dafür, daß es in Deutschland zwei Fürsor- lerciand darf gleich zu Beginn seines Be- geleistungen für einen Tatbestand, nämlich llebens in die Sozialhilfe abgleiten. Arbeitslosigkeit, gibt. Die Tatsache, daß ot df z erheblicher Bemühungen ist es in Sozialhilfe für Arbeitslose und Arbeitslo- les em jahr njcrit gelungen, für alle Ju- senhilfe aber getrennte Systeme sind, führt gendlichen einen Ausbildungs- oder einen zu erheblichen Doppel- und Mehrfachar- rbei s d |_ Platz zu schaffen. Dies gilt beson- beiten der Ämter. Immerhin beziehen ein Cf1rs für Jugendliche ohne Hauptschulab- Drittel der arbeitslosen Sozialhilfeempfän- luß. ger noch Arbeitslosenhilfe oder Arbeitslo- Wi r. treten dafür ein, das vom Bundesmini- sengeld. In einem ersten Schritt sollte des- ^steri .^m für Arbeit und Sozialordnung ge- halb das Recht der Sozialhilfe für Arbeits- gj?nsam mit Hamburg entwickelte Pro- lose und das Arbeitslosenhilferecht einan- m der angeglichen werden. SCk , "Qualifizierung und Arbeit für gänger UAS In einem zweiten Schritt sollten auch or- 2Uu, " (Q ) bundesweit an- nden Es Sieht VOr daß letztIich eder ganisatorische Konsequenzen gezogen SchiUlat) " ' J kanf gänger wenigstens einen Prakti- werden: en ft , Platz mit einem monatlichen Netto- Die Fürsorgeleistungen für Arbeitslose glei ?mmen von rd. 500,00 DM bei sollten in eine Hand. Selbstverständlich chzeitiger Qualifizierung erhält. sollte dabei der Grundsatz gelten, daß der hosten des Programms betragen im Aufgabe auch das Geld folgt. Seite 6 ■ UiD 37/1997 ,ARBEIT FÜR ALLg

bewerbssituation werden die lohnbezoge- • Bündnis für nen Einkommen in Deutschland nicht auf Langzeitarbeitslose ein Niveau sinken können, das mit unse- Wenn einfache Dienstleistungen in rem Kulturniveau und dem Lebensstan- Deutschland wieder stärker nachgefragt dard der Menschen vollkommen unvereiü' werden sollen, wenn verhindert werden bar wäre. Ergänzende Sozialhilfe neben soll, daß weitere Arbeitsplätze ins Ausland einem niedrigen Arbeitseinkommen ist be1 abwandern, dann muß die Lohnstruktur Bedürftigkeit bereits derzeit möglich. Al- wieder stärker gespreizt werden. lerdings wollen wir die Anreize zur Auf- 1 Durch die stärkere Lohnspreizung könnte nahme von Arbeit im Sozialtransfersystetf besonders der in Deutschland stark unter- verstärken. Wir müssen darüber nachden- entwickelte Bereich einfacher Dienstlei- ken, wie es gelingen kann, Niedriglöhne stungen erschlossen werden - z. B. Hilfen bei Bedürftigkeit auf ein akzeptables Min' aller Art in Privathaushalten, Versorgung desteinkommen anzuheben. Die Tarifpart' von Haushalten mit dem täglichen Bedarf, ner sind aufgerufen, hier neue Wege zu Familien- und Pflegehilfen, Unterstützung entdecken. Wir werden als Gesetzgeber für ältere Menschen, Hilfen an Tankstellen ein solches Bündnis - Arbeit für alle - ak- und in Supermärkten, Begleitpersonen im tiv fördern und mitgestalten. ÖPNV, Pförtner, Kleinhandwerk und vie- In einem ersten Schritt wollen wir dafür les andere mehr. sorgen, daß Sozialhilfeempfänger, die Wir wollen in Deutschland keine „wor- arbeiten, deutlich besser gestellt werden king poor". Auch in einer globalen Wett- als die, die nicht arbeiten.

Sozialversicherungswahlen 1999 Bundeswahlbeauftragter gibt Termine bekannt Der Bundeswahlbeauftragte für die woch, der 22. September 1999, fest- Sozialversicherungswahlen, Otto gelegt. Zink, hat zur Vorbereitung der Gleichzeitig wies der Bundeswahl- Neunten Allgemeinen Sozialver- beauftragte auf die zu beachtenden sicherungswahlen die Wahltage Antragsfristen hin: für die vorgezoge- bekanntgegeben. ne Feststellung der Vorschlagsberech- Danach finden die Wahlen der Vertre- tigung einer Arbeitnehmervereinigung terversammlungen in der Unfallver- ist der Antrag bis zum 2. März 1998 sicherung, der Rentenversicherung der beim Wahlausschuß des Versiche- Arbeiter und Angestellten und die der rungsträgers zu stellen. Für die Fest- Verwaltungsräte bei den Orts-, Be- stellung der allgemeinen Vorschlags- triebs-, Innungskrankenkassen und berechtigung muß der Antrag bis den Ersatzkassen sowie die Wahl der zum 2. Januar 1998 bei dem Bundes- Versichertenältesten in der Knapp- wahlbeauftragten für die Sozialversi- schaftsversicherung am Mittwoch, den cherungswahlen beim Bundesministe- 26. Mai 1999 statt. Für die Wahl der rium für Arbeit und Sozialordnung, Vertreterversammlung der Bundes- Postfach 14 02 80, 53107 Bonn, ein- knappschaft wurde als Wahltag Mitt- gereicht werden. ^AHRESGUTACHTEN UiD 37/1997 ■ Seite 7 Reformkurs der Koalition bestätigt Zum neuen Jahresgutachten 1997/98 digkeit struktureller Reformen auf dem es Sachverständigenrates zur Begut- Arbeitsmarkt und der Fortsetzung einer re- achtung der gesamtwirtschaftlichen striktiven, verantwortungsvollen Lohn- •Entwicklung vom 14. November erklär- und Tarifpolitik. e der wirtschaftspolitische Sprecher Eine grundlegende Steuerreform im Sinne Jlfr CDU/CSU-Bundestagsfraktion, der Koalitionsvorschläge wird nachhaltig ^unnar Uldall: unterstützt. Dabei wird insbesondere auch 111 diesjährigen Gutachten des Sachver- darauf verwiesen, daß das Ziel nicht eine ständigenrats wird die Notwendigkeit Steigerung der Massenkaufkraft sein solle, grundlegender struktureller Reformen, wie sondern daß eine strukturelle Verbesse- Sle die Koalition eingeleitet und beschlos- rung des deutschen Steuersystems erfor- en hat, nachhaltig hervorgehoben. Die derlich sei. Die Vorschläge der Koalition optimistischen Wachstumsprognosen der Ur>desregierung von rund 2Va % in die- ^ern Jahr und 3 % im nächsten Jahr wer- Mit Positionen, wie die Grünen eri bestätigt. Die kräftige Auslandsnach- sie vertreten, darf eine Partei ra§e zeige sich in einem Zuwachs der Au in Deutschland nicht sfuhr, der mit 1072 % im Jahre 1997 nd ^ 9'/4 % im Jahre 1998 die Expansion an die Regierung kommen. es Welthandels noch übertreffe. Die in- ^dische Nachfrage wird sich allerdings - ^gesehen von den Ausrüstungsinvestitio- für eine spürbare Senkung der Spitzen- en -. nur maßvou erhöhen. Im Hinblick steuersätze und eine Verbreiterung der Be- uf das Maastricht-Defizitkriterium wird messensgrundlage werden damit nachhal- lne f konsequente Konsolidierungspolitik tig unterstützt. ,Ur erforderlich gehalten. Die Koalition Die kommende Bundestagswahl wird at n t ! dieser Woche entsprechende Schrit- maßgebend von wirtschaftspolitischen e d hierzu beschlossen. Deutschland wird Themen beeinflußt werden. Hier hat die le Maastrichtkriterien dadurch erfüllen. Koalition eindeutig die größere Kompe- le Lage auf dem Arbeitsmarkt bleibt hin- tenz. Die Sozialdemokraten in Deutsch- gen auch aus Sicht des Sachverständi- land verhaften in veralteten wirtschaftspo- rateS an es annt litischen Vorstellungen. Sie glauben wei- sCh § P - Während die wirt- sg ^wissenschaftlichen Forschungsin- terhin an eine Politik der Nachfragestär- U e Vor wen kung und der Regulierung. Die Wirt- Wa u igen Tagen noch einen Zu- de * ■ der Erwerbstätigenzahlen zumin- schaftspolitiker der Koalition werden die Sch -m Westen Deutschlands von durch- Unterschiede der Positionen der Parteien übe lich rund 10°.000 in ,998 gegen- in den kommenden Monaten in der Öf- Sach prognostiziert hatten, geht das fentlichkeit deutlich machen. Die SPD hat \y ^erständigenratsgutachen auch in die Zeichen der Globalisierung nicht er- utsc der P hland von einer Verminderung kannt. Sie steht auch den sozialdemokrati- Werb In 0 stätigenzahlen um 31.000 aus. schen Regierungen in benachbarten Län- der ptdeutschland ist eine Verminderung dern in ihrer Reformbereitschaft erheblich rwe her rbstätigenzahlen um 144.000 vor- nach. Besonders nachteilig für den Wirt- gesagt. Dies unterstreicht die Notwen- schaftsstandort Deutschland wäre eine Re- Seite 8 ■ UiD 37/1997 JAHRESGUTACHTEK gierungsbeteiligung von Bündnis 90/Die rung der Angebotsbedingungen an vielen Grünen. Die Fundis haben in dieser Partei einzelnen Punkten ansetzen muß. Die Ab- ein erhebliches Machtpotential. Ich erin- schaffung der substanzverzehrenden Ge- nere an die Vorschläge aus dem Pro- werbekapital- und der Vermögensteuer, grammentwurf von Bündnis 90/Die Grü- die Förderung des Finanzplatzes Deutsch- nen vom 13. Oktober 1997, in denen z. B. land oder die Liberalisierung in der Tele- der Abschied aus der Gentechnologie, die kommunikation durch die Koalition sind Ausweitung von Mitbestimmungsrechten, erfolgreiche Schritte auf diesem Weg. weitere Auflagen bei Genehmigungsver- Einmal mehr wird deutlich: Mit dem fahren, Arbeitszeitverkürzungen in großen Scheitern der Steuerreform wurde die Schritten, die Wedereinführung der Ver- Chance zu einer tiefgreifenden Strukturre- mögensteuer sowie eine Umsatzsteuer auf form vertan. Durch die Blockade der SPD Devisengeschäfte gefordert werden. Dies wurde so eine nachhaltige Senkung der alles hätte eine massive Kapitalflucht und Steuerlast verhindert. Dies ist jedoch Vor- wesentlich geringere Investitionen in aussetzung für mehr Investitionen und da- Deutschland zur Folge. Mit solchen Posi- mit neue Arbeitsplätze. tionen darf eine Partei in Deutschland nicht an die Regierung kommen. Die Re- Weiter moderate Lohnpolitik formen der Koalition müssen vielmehr weiter vorangebracht werden, um Wachs- Der Sachverständigenrat mahnt, die mode tum und Beschäftigung in den kommen- rate Lohnpolitik der Tarifvertragsparteien den Jahren abzusichern und zu stärken. auch in Zukunft fortzusetzen, um eine Ich bin zuversichtlich, daß wir uns mit Wende am Arbeitsmarkt zu erzielen. Das diesem Kurs durchsetzen und die kom- Argument Lafontaines, durch Lohn- mende Bundestagswahl gewinnen werden. zurückhaltung würde die Massenkaufkran Das Gutachten des Sachverständigenrates geschmälert und dadurch ein geringeres zeigt, daß unser Kurs der richtige ist. Beschäftigungsvolumen erreicht, „ver- kennt ökonomische Zusammenhänge". Die Tarifvertragsparteien müssen ihren Wir sind mit unserer Politik Beitrag zu einer Verbesserung der Ange- auf dem richtigen Weg botsbedingungen leisten und den einge- e Zum Jahresgutachten des Sachver- schlagenen Kurs der Koalition, durch D ' ständigenrates erklärte der stellver- regulierung zu einer verbesserten Flexibi' lität zu gelangen, wirkungsvoll unterstüt- tretende Vorsitzende der CDU/CSU- Bundestagsfraktion, Hans-Peter zen. Eine Flexibilisierung der Arbeits- märkte ist angesichts eines schneller wer' Repnik: denden Strukturwandels notwendig. Da2ü Das Gutachten unterstreicht die weiterhin bedarf es aber keiner EU-weit vorgegebß' notwendige Verbesserung der Angebotsbe- nen quantitativen Ziele, wie sie die Eu- dingungen, wie wir sie mit unserer Politik ropäische Kommission vorschlägt. Auen verfolgen. Damit wird der nachfrageorien- hier unterstützt der Sachverständigenrat tierten Wirtschaftspolitik Lafontaines eine unsere Haltung zu einer europäischen Be' klare Absage erteilt. schäftigungspolitik, die den nationalen,r6 8 Die Bundesregierung ist mit ihrem Pro- gionalen sowie betrieblichen Verhältnis gramm für mehr Wachstum und Beschäfti- Rechnung trägt und daher in der nationa' gung auf dem richtigen Weg. Die Sachver- len Verantwortung der einzelnen Mit- g ständigen bestätigen, daß die Verbesse- gliedsstaaten liegen muß. . lUNDESHAUSHALT UiD 37/1997 ■ Seite 9 Konjunkturelle Belastungen und strukturelle Defizite im Bundeshaushalt aufgefangen

ur bevorstehenden Verabschiedung gaben am Bruttoinlandsprodukt sinkt auf es Bundeshaushalts 1998 und des 12,2 v. H. Die Nettokreditaufnahme im e t°i"trags für das HaushaltsJahr 1997 Nachtragshaushalt stellt sich nach der Bera- ^klärte der haushaltspolitische Spre- tung im Ausschuß auf 70,9 Mrd. DM und ner der CDU/CSU-Bundestagsfrakti- liegt damit um 330 Mio. DM niedriger als un> Adolf Roth (Gießen): von der Regierung eingereicht. Die Über- schreitung der Kreditobergrenze des Arti- .'e Koalition hat im Nachtrag 1997 und m kels 115 Grundgesetz rechtfertigt sich aus b Haushalt 1998 sowohl die Mehrausga- en für der Störung des gesamtwirtschaftlichen s Arbeitsmarkt und Rentenzuschüs- als auch die Steuermindereinnahmen Gleichgewichts auf dem Arbeitsmarkt. on insgesamt rd. 21 Mrd DM bewältigt - Die Haushaltsoperation im Jahr 1997 er- in !r ^teuerernöriungen, ohne Einschnitte d möglicht die Einhaltung des Maastrichter 'e Leistungen für die Bürger und ohne Defizit-Kriteriums von 3 v. H. des c sätzliche Schulden. Damit haben Bruttoinlandsprodukts. u d U/CSU und F.D.P. den sich verstärken- jjj wirtschaftlichen Aufschwung unter- Eckwerte 1998 fü 5 Und §leichzemg die Bedingungen r ie rn . Teilnahme Deutschlands an der Eu- Im Rahmen der Haushaltsberatungen ist es Paischen Wirtschafts- und Währungs- gelungen, Belastungen von 14 Mrd. DM Uni°n geschaffen. vollständig aufzufangen und darüber hin- e aus die Nettokreditaufnahme um s/ Opposition hat wiederum jeden sub- 1,4 Mrd. DM auf 56,4 Mrd. DM abzusen- n lellen fjjz ! Beitrag zur Ausgaben- und De- ken. Damit wird die Grenze des Arti- hah enzung verweigert. Mit ihrer an- nden kels 115 Grundgesetz deutlich unterschrit- tee steuerpolitischen Blockadestra- ten. na le Und der Forc,erung nach schuldenfi- n lerte tre-^ n Beschäftigungsprogrammen Die Gesamtausgaben 1998 liegen mit Sie rücksicn lun K tslos die Fehlentwick- 456,8 Mrd. DM auf dem Niveau von den ^UP| • Staatsfinanzen auf die Spitze. 1996. Die konsequente Konsolidierungs- eicn au| verhindert sie vorsätzlich die un- politik führt dazu, daß der Bund mit einem chleb er baren Strukturreformen im Steu- Ausgabenanteil am Bruttoinlandsprodukt Und Sozialbereich. von unter 12 v.H. 1998 seinen Beitrag zu F i der notwendigen Senkung der Staatsquote ^werte 1997 (Nachtrag) leistet. Dies ist der niedrigste Wert seit den d r 50er Jahren. gen * 5; zusätzlichen Haushaltsbelastun- des i2jLen die Gesamtausgaben des Bun- Trotz der Obstruktionspolitik der Opposi- 2,4 v (V gegenüber dem Vorjahr um tion in und Bundesrat setzt die 444 s Tu näm,ich um fast 11 Mrd. DM auf Koalition ihre Konsolidierungslinie ge- ' Mrd. DM. Der Anteil der Bundesaus- samtwirtschaftlich durch. Seite 10 ■ UiD 37/1997 BUNDESHAUSHALT Mehrausgaben im Sozialbereich Die für 1997 vorgesehene Streckung von 6 Mrd. DM ist verantwortbar. Eine Ge- Ungeachtet eines realen Wirtschafts- samtbetrachtung der Tilgungen im ELF - wachstums von 3 v.H. wird es auch 1998 nach Streckung 1997 und 1998 - ergibt, noch nicht zu einem spürbaren Rückgang daß von 1995 bis 1998 insgesamt knapp der Arbeitslosigkeit kommen. Dement- 18 Mrd. DM der Erblastenschulden aus sprechend steigen die Arbeitsmarktausga- Bundeszuschüssen getilgt werden. Dies ben des Bundes 1998 auf 45,6 Mrd. DM, entspricht einem jährlichen Tilgungsvolu- nach 41,6 Mrd. DM im laufenden Jahr. men von 1,3 v. H. der Bruttoanfangs- Die Aufwendungen für die Rentenversi- schuld. Hinzu kommen aus den Gewinnen cherung werden 1998 die Rekordmarke der Deutschen Bundesbank Sondertilgun- von rd. 90,4 Mrd. DM erreichen. gen, die sich in den Jahren 1995 - 1997 Seit 1991 haben sie sich nahezu verdop- auf nochmals 8,3 Mrd. DM belaufen. pelt (1991: 52,4 Mrd. DM). Der Bund gibt damit bereits jetzt jede fünfte Mark des Sparen beim Staatsverbrauch Staatshaushalts zur Finanzierung soge- Der Haushalt 1998 basiert erstmals auf nannter „versicherungsfremder" Leistun- dem Haushaltsrecht-Fortentwicklungsge' gen aus. Er hat diese Ausgaben seit 1996 setz, dessen Flexibilisierungselemente ohne „Steuerkompensation" um bereits 1998 zu einer „Einsparrendite" 10 Mrd. DM erhöht. Die Explosion der von rd. 450 Mio. DM führen. Wie schon Sozialausgaben seit 1992 - allein die Ar- in den vergangenen Jahren wird der Per- beitslosenhilfe hat sich seit 1991 von rd. sonalbestand des Bundes auch 1998 wei- 7 Mrd. DM auf über 28 Mrd. DM vervier- ter (um 1,5 v. H.) abgebaut. Bis zur Jahr- facht - zeigt, wie substanzlos und unhalt- eS tausendwende wird der Personalstand u bar die Vorwürfe der rot-grünen Oppositi- Jahres 1989 von 300.000 wieder erreicht on gegenüber der Sozialpolitik der Bun- r sein; nach der Wiedervereinigung war e desregierung sind. vorübergehend auf über 380.000 ange- Tatsächlich führt die weit überproportiona- stiegen. le Ausweitung der Sozialausgaben dazu, 1 daß praktisch alle anderen Ausgaben des Ein striktes Kostenregime, Ausgabenfle* ' Bundes nicht im wünschenswerten Ausmaß bilisierung und Reduzierung beim Verwä'' finanziell berücksichtigt werden können. tungsaufwand, die Einhaltung des Ausg3' benmoratoriums und die Ausschöpfung Begrenzung der Ausgaben der Verwaltungseinnahmen ermöglichen die Unterschreitung der im Regierungs^n Insbesondere die anhaltend hohen Steuer- wurf vorgesehenen Nettokreditaufnahme ausfälle machen es zwingend erforderlich, von 57,8 Mrd. DM um 1,4. Mrd DM. die im Erblastentilgungsfonds vorgesehe- nen Tilgungen zeitlich zu strecken und Einmal mehr hat sich damit die Koalition vorübergehend auf jährlich durchschnitt- auch unter schwierigsten Herausforderun- lich rd. 1,3 v. H. zu begrenzen. Gesamt- gen als verantwortungsbewußt und hand' wirtschaftlich und mit Blick auf das Maas- lungsfähig erwiesen. Die von der OppoSl' trichter Defizit-Kriterium ist diese Maß- tion seit Wochen betriebene Verunsiche- nahme neutral. Sie ist zeitlich begrenzt rungskampagne war schon deshalb zum und berührt nicht das Ziel, die im Erbla- Scheitern verurteilt, weil ihr jeder Ansatz stentilgungsfonds zusammengefaßten einer inhaltlichen Alternative fehlte; im Schulden der ehemaligen DDR innerhalb Haushaltsausschuß haben sich ihre Vor- einer Generation zu tilgen. würfe als haltlos erwiesen. ÄSgEITSBESCHAFFUNG UiD 37/1997 ■ Seite 11 Sonderregelung bei ABM-Lohnkosten *n den neuen Ländern um zwei Jahre verlängern Jüm fraktionsübergreifenden Votum gelaufen. Für eine bedarfsgerechte Umset- es Bundestagsausschusses für Arbeit zung von ABM ist sie aber unverzichtbar n<* Sozialordnung, die Sonderregelung und entlastet weiterhin vor allem die ei ABM-Lohnkosten in den neuen Kommunen in den neuen Bundesländern. ^andern um zwei Jahr zu verlängern, Vor der Sonderregelung sah das Gesetz erklärten der Sprecher der ostdeut- c vor, den Lohnkostenzuschuß an ABS-Ge- nen CDU-Bundestagsabgeordneten, sellschaften für ABM-Kräfte von 100 Pro- er stellvertretende Vorsitzende der zent im Regelfall auf 90 Prozent zu be- ^DU/CSU-Bundestagsfraktion, Paul grenzen. Für viele ABS-Gesellschaften £ruger, und der Berichterstatter für le hätte die daraus resultierende Verpflich- sen Bereich, : tung, Eigenmittel in Höhe von 10 Prozent Ie Sonderregelungen bei ABM-Lohnko- zu erbringen, zu erheblichen Schwierig- ten in den neuen Ländern werden um keiten geführt. Hier wird den Gesellschaf- wei Jahre verlängert. Ein entsprechendes ten nun zwei weitere Jahre die Möglich- ^esetz kann jetzt zügig im Bundestag ver- keit eingeräumt, die lOprozentige Redu- schiedet werden. Ohne Verlängerung zierung der Lohnkostenzuschüsse durch ^äre die auf Initiative der ostdeutschen eine Reduzierung der regulären Arbeits- DU-Bundestagsabgeordneten durchge- zeit der ABM-Kräfte um 10 Prozent zu ixten Sonderregelungen Ende 1998 aus- kompensieren.

Die Junge Union Deutschlands Anforderungen: sucht ab 1. Februar 1998 für die • journalistische Erfahrungen/nach Bundesgeschäftsstelle in Bonn/ Möglichkeit abgeschlossenes Volon- Berlin eine(n) tariat Pressesprecher(in) • oder Hochschulabschluß • Mitgliedschaft in der Jungen Uni- Aufgaben: on Deutschlands • Textentwurf für Presseerklärun- Vergütung: gen, Kontaktpflege zu Pressever- Die Position wird in Anlehnung an tretern, BAT III vergütet. • organisatorische Vorbereitung und Schriftliche Bewerbungen ein- Durchführunq von Pressekonferen- zen schließlich aller üblichen Unterla- gen sind bis zum 15. Dezember • Planung und Durchführung von 1997 an die Bundesgeschäfts- ■Maßnahmen zur Öffentlichkeits- stelle der Jungen Union Deutsch- arbeit lands, z. Hd. Frau Bundesge- •redaktionelle und organisatorische schäftsführerin Susanne Verwey- Mitarbeit bei der Verbandszeitschrift en-Emmrich, Annaberger Straße "ü|e Entscheidung" 283,53175 Bonn, zu richten. Seite 12 ■ UiD 37/1997 BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Bundesversammlung der Grünen: Viel Show, aber keine Substanz „Grün ist der Wechsel" lautete das Forderungen aus der Motto des Parteitages. Dieser Wechsel grünen Gruft ist ein ungedeckter Scheck. Die Be- sagte nein zur Atomkraft, schlüsse des Parteitags fügen sich naht- aber ja zur Energieverteuerung. Auch Fi- los ein in das Horrorszenario, wie es scher begeistert sich nun für einen Benzin- Bündnis 90/Die Grünen in ihrem Ent- wurf für das Wahlprogramm zur Bun- preis von fünf DM. destagswahl in grellsten Farben ausge- malt haben: Polemik statt Fakten Gemeinsam mit Trittin beschimpfte Fi- • Benzinpreis 5 DM scher die deutsche Asylpolitik. Die Verteu- felung der deutschen Asylpolitik setzt Po- • Abschaffung der NATO lemik an die Stelle von Fakten. 350.000 Flüchtlinge von 605.000 aus dem ehemali- • Deutschland als Einwanderungsland. gen Jugoslawien nahm Deutschland 1995 auf - mehr als alle anderen EU-Länder zu- Machtstreben als politisches sammen. Glaubensbekenntnis Mögen Jürgen Trittin und Joschka Fischer Der grüne Beitrag zur augenscheinlich zu einem Burgfrieden ge- Wertediskussion funden haben - so wie Gunda Röstel schaffte es, eine Wertedis- und Gerhard Schröder in der SPD -, so ändert das - ebenfalls wie in der SPD - kussion zu führen, in der sie sich für Fleiß' Pünktlichkeit, Disziplin und Verläßlichkeit nichts daran, daß die politischen Gegen- sätze innerhalb der Partei nur mühsam aussprach, um im gleichen Atemzug fest- übertüncht werden. Die Alt-68er unter den zustellen, daß man damit auch „nach Sta- Grünen sehen - wie die Enkelgeneration lingrad und zurück marschiert und an der in der SPD - , daß die Bundestagswahl Mauer Flüchtlinge erschießt". In ihrer Paf' 1998 ihre letzte Chance ist, nach der teitagsrede fügte sie an: „Wir [. . .] wissen Macht zu greifen. [...], daß es Lebenslagen ebenso geben kann wie politische Konstellationen, in Das Flügelschlagen der einstigen grünen denen nur eines zählt: faul sein, unpünkt- Friedenstauben, die innerparteilich längst lich, disziplinlos." zu Habichten mutiert sind, wurde auf der Bundesversammlung aus taktischen Grün- Bildung als Experimentierfeld den unterbunden. Produziert wurden pro- 5 grammatische Sprechblasen, die nur ein Hätte es angesichts des Unterrichtsausfall Ziel haben: die faktische Regierungsun- im rot-grün regierten Hessen oder der Be- fähigkeit der Grünen zu verschleiern. Was strebungen im ebenfalls rot-grünen Nord- die Partei in Kassel beschlossen hat, ist rhein-Westfalen, die Schulen notenfrei zu nicht geeignet, Deutschland in das 21. machen, noch eines Beweises bedurft, da» Jahrhundert zu führen. Dazu einige Bei- Grüne unsere Schulen als Experimentier- spiele: feld ansehen - die Bundesversammlung IÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN UiD 37/1997 ■ Seite 13

der Grünen lieferte ihn: Gunda Röstel for- Eine Klärung ihrer außen- und sicherheits- erte „mehr Freiheit zum pädagogischen politischen Position, wie sie angesichts hxPeriment". der Zerstrittenheit über Bundeswehr und NATO erwartet werden durfte, hat nicht EURO-Ja, aber... stattgefunden. Im Gegenteil: Joschka Fi- ~ie Grünen sagen nicht, daß sie den scher verlangte von seiner Partei kein Be- ^URO wollen. Sie sagen im Titel ihres kenntnis zu NATO und Bundeswehr. Un- Beschlusses nur: „Den EURO nicht ver- terdessen erfreuten sich die Delegierten an schieben", um dann gleich nachzusetzen Transparenten wie „Für eine Bundesrepu- "aber korrigieren". Die Grünen diskutie- blik ohne Armee" oder „Kein EURO für [Jn in ihrem EURO-Beschluß nicht die den Fighter". Um Letzteres zu unterstrei- Bedeutung des EURO für Deutschland chen, wurde auch gleich eine Resolution Und Europa, wohl aber eventuelle Gefah- gegen den Eurofighter verabschiedet. Es ?n aus Sicht der Grünen: Der EURO dür- bleibt dabei: Grüne haben kein Verhältnis fe >nicht zur außenpolitischen Waffe einer zu innerer und äußerer Sicherheit. Festung Europa' werden, wie dies Ex- P°nweltmeister Deutschland mit der DM Beschäftigungspolitisches trieben hat". Desaster - keine Perspektive N,cht der EURO, sondern eine „europäi- für neue Arbeitsplätze sche Beschäftigungspolitik" und „sozial- Die Grünen verabschiedeten sich vom Ge- °kologische Ausgestaltung Europas" stehen danken der Vollbeschäftigung. Exi- 'rn Mittelpunkt. Und was davon zu erwar- stenzsichernde Teilhabe an der Erwerbsar- en ist, sagen die Grünen an einer Stelle beit durch bloße Umverteilung ist die neue a ann auch: Dje begrenzte Bereitstellung Zauberformel der Grünen. Der gesamte ^sätzlicher Mittel für beschäftigungsrele- Parteitagsbeschluß enthält keine einzige yante, gemeinschaftiche Investitions- und Idee zur Schaffung neuer Arbeitsplätze! ^bauprogramme" oder - auf den Punkt Die Umverteilung der Arbeit soll erreicht gebracht - von Brüssel zentral gelenkte und werden durch die Diskriminierung der ln anzierte Arbeitsbeschaffung. Damit ver- Vollzeitarbeitsplätze. Wenn es nach den gehen die Grünen, ihre gescheiterten Vor- Grünen geht, werden die Sozialversi- ^ellungen von staatlicher Beschäftigungs- cherungsbeiträge der Arbeitgeber für diese P°ntik in Europa wieder aufzuwärmen. Arbeitsplätze weiter steigen. Dafür wer- den die Sozialversicherungsbeiträge für *vem Verhältnis zur inneren die Arbeitgeber gesenkt, die auf Teilzeit ?*d äußeren Sicherheit umstellen. Gleichzeitig fordern die Grü- g en,n 'rn Amsterdamer Vertrag die drin- nen für diese Art der „Arbeitszeitverkür- er rder cr| zung" einen Lohnausgleich für die unteren Si u f° 'i e Stärkung der inneren und mittleren Lohngruppen. Die Realisie- g erheit vorangetrieben und der Kampf e rung dieses Vorschlags wäre ein be- Po?611 die or§anisierte Kriminalität durch '^Kooperation verstärkt wird, kritisie- schäftigungspolitisches Desaster erster re Güte. re i'e Grunen dies als „Festung Europa", die T "^ode11 für die künftige Innen- und Die Rotation soll Einzug halten in die Ar- Die UstizP°litik ausgegeben" werden solle. beitswelt. Erstaunlich für eine Partei, die m p0|. ^ einsame Außen- und Sicherheits- in ihrer Bundestagsfraktion das Rotations- iiach WlFd "in Richtung auf eine Militär- prinzip abgeschafft hat. So soll z. B. ein ni Europäische Union" interpiterpretiert. Betrieb, der seine Mitarbeiter in Fort- und Seite 14 ■ UiD 37/1997 BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Weiterbildung schickt, zwischenzeitlich Im Heranziehen von Sozialhilfeempfän- für diese auf Schulung befindlichen Mitar- gern zu gemeinnütziger Arbeit sehen die beiter Arbeitslose einstellen. Die Frage, Grünen eine „Diskriminierung" durch inwieweit es unter Umständen gar keine „Zwangsarbeiten, Leistungskürzungen qualifizierten Arbeitskräfte für die Jobs und Zumutbarkeitsregelungen". Mit der gibt, für die eine Weiter- und Fortbildung Grundsicherung werde die Hilfe zur Ar- der betrieblich angestellten Mitarbeiter beit nach dem Bundessozialhilfegesetz notwendig wurde, diese Frage stellen sich „von ihren Zwangsdienstelementen be- die Grünen vorsichtshalber gar nicht. Rein freit". in den Erwerb, raus aus dem Erwerb - so Wen wundert es da noch, daß zu den Rah- locker gehen die Grünen mit der Haupt- menregelungen der Grundsicherung u. a. sorge von Menschen in Deutschland um. auch der Wegfall des Lohnabstandsgebots, eine Begrenzung von Mieterhöhungen im Mit Schwung in die freifinanzierten Wohnungsmarkt (!) auf soziale Hängematte - die maximal 5% pro Jahr und die Erstellung grüne Grundsicherung eines jährlichen Armutsberichtes gehören. Die zusätzlich anfallenden Kosten sollen Mit der beschlossenen Grundsicherung über die Erbschaftsteuer und eine wieder- fassen die Grünen Sozialhilfe, Arbeitslo- eingeführte Vermögensteuer - deren Ab- senhilfe und die Leistungen aus dem Asyl- schaffung auf ein Urteil des Bundesverfas- bewerberleistungsgesetz zusammen. Al- sungsgerichtes hin und mit dem Ziel der leinstehende erhalten 800 DM pro Monat steuerlichen Entlastung von Personenge- und eine Wohnungspauschale. Für jedes sellschaften zur Schaffung neuer Arbeits- weitere Mitglied im Haushalt werden 560 plätze erfolgt ist - finanziert werden. DM gezahlt. Behinderte erhalten einen Zuschlag von 10 Prozent. Anspruchsbe- Keine Chance für rechtigt sind alle Personen, die über kein ausreichendes Einkommen oder Vermögen neue Technologien verfügen und ihren Wohnsitz oder recht- Zur den Forderungen der Grünen in der mäßigen Aufenthaltsort in Deutschland Hochschulpolitik gehört die Forderung haben. nach „wissenschaftlicher Transparenz" Mit dieser Grundsicherung verabschiedeten und „Partizipation der Öffentlichkeit". sich die Grünen vom Leistungsprinzip und Bundesweite Projektträger von For- von der Eigenverantwortung. Damit sorgen schungs- und Technologieförderprogram- sie für eine Überfrachtung des Sozialstaa- men sowie Landesinitiativen zu Technolo- tes. Sie führen eine staatliche Leistung ein, gieschwerpunkten müßten „durch breitere für die keinerlei Gegenleistung des Emp- Verbünde demokratisiert werden, die die fängers mehr erforderlich ist. Staatliche unterschiedlichen sozialen Akteure einbe- Leistung ohne Verpflichtung zur individu- ziehen". Worauf dies abzielt, sagen die ellen Gegenleistung wird zum Grundprin- Grünen auch: „Frühzeitige, problem- zip. Wenn z. B. die Miete die Wohnungs- orientierte Technikfolgenabschätzung und pauschale übersteigt, werden die Kosten partizipative Technikbewertung sollen be- nicht nur vom kommunalen Wohnungsamt reits in die Technikentwicklung selbst in- übernommen, bis eine preiswertere Woh- tegriert werden." Das ist das Ende der nung gefunden ist - das Wohnungsamt hat Freiheit in Forschung und Lehre. diese preiswertere Wohnung sogar für den Im Klartext heißt dies doch nichts anderes- Leistungsempfänger zu suchen! als daß die Grünen die Chance zur Ä5MITSPLÄTZE UiD 37/1997 ■ Seite 15

Nicht gerade „SMART", Herr Lafontaine! Oskar Lafontaine blockiert nicht aber nicht so wahnsinnig wie einige nur die für die Zukunft Deutsch- seiner Kollegen." (ZDF, 27. 10. 1997) lands wichtigen Reformen, sondern Und Hubert Roth, der Bürgermeister verpaßt auch neue Chancen für das des französischen Hambach, erklärte, Land, dem er als Ministerpräsident wie es gemacht wurde: „Wir haben ei- eigentlich nutzen sollte. ne Agressivität gezeigt, wir haben ge- Am 27. Oktober wurde das zeigt, daß wir diese Sache hier wol- »SMART"-Werk im lothringischen len." (ZDF, 27. 10. 1997) Hambach eröffnet und das erste Auto Oskar Lafontaine zeigte diese Ent- des Typs rollte vom Band. Mit dem schlossenheit nicht - das machte den Werk entstehen in einer Region, die Unterschied aus. Das Saarland mit der vom Zechensterben geplagt ist, Hun- höchsten Arbeitslosenquote unter den derte neuer Arbeitsplätze nur wenige westdeutschen Flächenländern hätte Kilometer von Saarbrücken entfernt. diese Arbeitsplätze auch gebrauchen Auf die Frage, ob sich Oskar Lafontai- können. Doch wer, wie Oskar Lafon- ne als Ministerpräsident des Saarlan- taine, ständig nur Blockade im Kopf des um die Ansiedlung des SMART hat, ist irgendwann selbst zu blockiert, bemüht hätte, antwortete der Schwei- um Chancen für das Saarland zu er- zer SMART-Mitbegründer Nicolas kennen, das er eigentlich verantwort- Hayek: „Er hat sich schon bemüht, lich regieren sollte.

iQckade moderner Technologien schon demselben Ort gastiert, alles abverlangen, ei deren Entstehen schaffen wollen. um ein ähnliches Horrorszenario auf die enn z. B. Gentechnikgegner schon Bühne zu bringen. Jährend der Planung durch ihre Beteili- n Die Frankfurter Allgemeine kommentierte ?! g als sogenannte „soziale Akteure" diesen Parteitag mit: „Zum Regieren noch lchtige Entwicklungen verhindern kön- en nicht fähig" (FAZ, 17. 11. 1997). Schaut £ > ersparen sie sich das kraftraubende man nicht nur auf den „Scheinkonsens in ^stören von Feldern mit gentechnisch Kassel" (Generalanzeiger Bonn, 17. 11. Ränderten Aussaaten oder Pflanzen 1997) und die Einschwörungsformeln Fi- rch Zertrampeln, Ausreißen der Pflan- n schers zur Machtübernahme der Grünen, j °der Übergießen mit Herbiziden, wie sondern auch auf die vom Hauch des So- der Vergangenheit üblich! zialismus durchwehten und teilweise so- gar absurden Inhalte, für die Bündnis Fazit: 90/Die Grünen steht, kann man das ö „noch" im Urteil der Frankfurter Allge- Parteitag der Grünen fand vom 14. bis meinen getrost durch ein „längst" erset- Statt rx1997 in der Stadthalle von Kassel zen. Für die CDU aber kann es als Resul- VOn Bündnis tat nur eines geben: Für die Zukunft Nie- Und War » 90/Die Grünen vor p0 >rend des Parteitages bezogenen dersachsens, Sachsen-Anhalts und ture

Jede Form körperlicher oder seelischer Entlassung solcher Wiederholungstäter Mißhandlung an einem Kind ist unent- muß sorgsam im Einzelfall geprüft wer- schuldbar. Für uns ist es unvorstellbar, den. warum, aus welchen Gründen Kindern Die jetzt zur Abstimmung anstehenden überhaupt Gewalt angetan wird. Sexu- Gesetze sind Teil des Arbeitsprogramms eller Mißbrauch ist dabei eine der ab- gegen Kindesmißbrauch, Kinderpornogra- scheulichsten Formen von Demütigung phie und Sextourismus, das ich im Som- und Menschenverachtung. mer dieses Jahres, rund ein Jahr nach der Sexuelle Gewalt an Kindern mißachtet die Stockholmer Weltkonferenz gegen die er- Rechte der Schwächsten in unserer Gesell- werbsmäßige sexuelle Ausbeutung von schaft. Deshalb ist es unsere gemeinsame Kindern, für die Bundesregierung vorge- Pflicht, unsere Kinder auf bestmögliche Weise zu schützen, damit Straftaten wie die an Natalie oder Kim verhindert wer- Rede im Deutschen den können. Bundestag am 14. November Für mich zählt zu diesem Schutz eindeutig auch die Verschärfung des Sexualstraf- rechts durch die Anhebung der Mindest- stellt habe. Neben der Gesetzgebung ent- und Höchststrafen. Und ich wäre froh, hält es Maßnahmen in den wichtigen Be- wenn die Justiz in Zukunft diesen Straf- reichen Aufklärung, Prävention und dem rahmen auch mehr nutzt. Es ist nicht ein- Opferschutz. Den Schutz der betroffenen zusehen, warum Delikte gegen das Eigen- Kinder bei der Zeugenvernehmung halte tum höher bestraft werden als Delikte ge- ich für dringend geboten. Wir müssen die gen die körperliche Unversehrtheit von Kinder und Jugendlichen vor weiteren Kindern. Traumata im Gerichtssaal bewahren. Die Sexueller Kindesmißbrauch ist kein Ver- Mißbrauchstat alleine ist schon Belastung gehen oder gar Kavaliersdelikt, sondern genug. Uns muß es vor allem darum ge- eine verbrecherische Handlung, die ent- hen, solche Verbrechen von Anfang an zu sprechend bestraft werden muß. Dies gilt verhindern. Und deshalb dürfen wir nicht erst recht für Täter, die sich zum wieder- nachlassen in unseren Bemühungen um holten Mal an Kindern vergreifen. Diese Aufklärung und Prävention. Täter müssen die ganze Härte des Geset- Unser Aktionsprogramm sieht ganz kon- zes zu spüren bekommen. Mit unserem krete Maßnahmen vor: Maßnahmenpaket geben wir der Justiz die Möglichkeit, für einen Wiederholungstäter • Für die Kinder beispielsweise den Aufbau eines flächendeckenden Netzes im Einzelfall die Sicherungsverwahrung 11 anzuordnen, wenn trotz aller Therapie- von Kinder- und Jugend-Krisen-Telefone maßnahmen kein anderer Schutz der Be- in den neuen Bundesländern, wie es scho° völkerung möglich ist. Die vorzeitige in Westdeutschland existiert, und die ÜXUALSTRAFRECHT UiD 37/1997 Seite 17

finanzielle Unterstützung von Hilfs- und • Schwere Fälle des sexuellen Miß- Beratungszentren. brauchs von Kindern werden künftig als • Für die Eltern Aufklärungs- und Verbrechen und nicht mehr als Vergehen räventionsbroschüren - künftig auch in eingestuft, und die Höchststrafe wird von üer Familienbildungsarbeit. zehn auf 15 Jahre erhöht. • Für Multiplikatoren wie Erzieher, • Wer durch den sexuellen Mißbrauch ehrer, medizinisches Personal und Jud- leichtfertig den Tod des Kindes verur- en: Beispielsweise soll aufgeklärt und sacht, wird künftig mit einer Freiheitsstra- Präventiv gearbeitet werden mit Ausbil- fe von mindestens zehn Jahren bis zu le- Ungsbausteinen und Medienpaketen für benslänglich bestraft (bisher fünf bis 15 Jahre). ^hulen zum Thema Gewalt gegen Mädchen wie auch mit einem Informati- • Auch für alle, die ein Kind mißbrau- risfilm und einem dazugehörigen Hand- chen, um die Tat in einer pornographi- ln mit dem Titel „Stopp Kindesmiß- schen Schrift zu veröffentlichen, oder die brauch". Beides wird im Frühjahr 1998 pornographische Schriften mit solchen Scheinen. Schilderungen verbreiten, werden die Strafen erheblich verschärft. lr geben Eltern und Multiplikatoren da- mit eine Vielzahl von Hilfen an die Hand, Zusätzlich erhalten Gerichte und Straf- 1X1 den sexuellen Mißbrauch von Kindern vollzugsanstalten mehr Handlungsspiel- 2u bekämpfen. Dies entbindet uns alle aber raum: 'cht von der Pflicht, in unserem eigenen • Sicherheitsverwahrung kann künftig ereich zugunsten unserer Kinder tätig zu bereits nach dem ersten Rückfall - auch Werden. Die Eltern der Opfer, alle Eltern unbefristet - verhängt werden. 111 J Kindern erwarten von uns zu Recht, • Auch Führungsaufsicht kann künftig aß wir entschlossen und einmütig handeln. unbefristet angeordnet werden. Sexueller Mißbrauch an Kindern ist Mord • Auch ohne Einwilligung des Täters j|n Kinderseelen und muß verhindert und können Gerichte künftig anordnen, daß °nsequent verfolgt und bestraft werden. dieser sich einer bestimmten Therapie zu unterziehen hat. Trotzdem werden alle diese Maßnahmen härtere Strafen alleine wohl nicht ausreichen, um den se- *ür Kindesmißbrauch xuellen Mißbrauch von Kindern ganz aus- zuschließen, denn zu viele Erwachsene Anläßlich der am 14. November im haben den Respekt vor der Würde des Bundestag verabschiedeten Reform Kindes verloren und mißbrauchen ihre «es Sexualstrafrechts erklärte die Machtposition. Sexueller Mißbrauch ist Vorsitzende der Gruppe der Frauen nichts anderes als Mißbrauch von Macht «er CDU/CSU-Bundestagsfraktion, durch sexuelle Gewalt. Solange Erwachse- «arbel Sothmann: ne Kinder nicht in ihren Rechten respek- e ?u' Reform des Sexualstrafrechts hat auch tieren, wird es keinen absoluten Schutz j£. ^*el, den sexuellen Mißbrauch von vor Gewalt geben. n dern wirksam zu bekämpfen. Vorbeugung durch eine bessere Auf- sch'YfSellen sind insDesondere Strafver- klärung von Kindern und Eltern sowie die vonaRUn§en' um einen besseren Schutz Schaffung eines kinderfreundlichen Kli- 'eist ern vor Sexualtätern zu gewähr- mas in unserer Gesellschaft sind deshalb wichtige Ziele. ■ Seite 18 ■ UiD 37/1997 ZEUGEN- UND OPFERSCHUTZ Zeugenschutz im Strafverfahren wird ausgebaut Zur Verabschiedung des von den Koali- Wenn die Gefahr besteht, daß das Wohl tionsfraktionen eingebrachten Zeugen- des Zeugen bei seiner Anwesenheit im 1 schutzgesetzes in 2./3. Lesung des Deut- Gerichtssaal schwerwiegend benachteilig schen Bundestags erklärte der rechtspo- würde, kann er in einem anderen Raum litische Sprecher der CDU/CSU-Bun- vernommen werden. Der Vorsitzende des 1 destagsfraktion, : Gerichts verbleibt bei der Vernehmung i" Gerichtssaal, und er ist mit dem Zeugen, Wir haben einen wichtigen Schritt zur der durch eine Vertrauensperson und einen Verbesserung des Zeugen- und Opfer- schutzes im Strafverfahren gemacht. Der anwaltlichen Beistand begleitet werden kann, über eine Videodirektschaltung ver- Zeuge ist eines der wichtigsten strafpro- bunden. Damit haben wir uns gegen das zessualen Beweismittel. Seinem Anspruch auf ein faires Verfahren und der Wahrung sogenannte „Mainzer Modell" entschie- seiner berechtigten Interessen muß das den, bei dem der Vorsitzende den Ge- Strafverfahrensrecht Rechnung tragen. richtssaal zur Vernehmung des Zeugen in einem gesonderten Raum verläßt. Diese Nach dem Zeugenschutzgesetz ist im Er- gespaltene Hauptverhandlung wider- mittlungsverfahren nun die Aufzeichnung spricht dem Grundsatz der Unmittelbar- einer Zeugenvernehmung auf Video zuläs- keit im Strafprozeß. sig, wenn zu besorgen ist, daß der Zeuge in der Hauptverhandlung nicht vernom- Eine wesentliche Neuregelung ist, daß men werden kann und die Aufzeichnung Zeugen einen Zeugenbeistand auf Staats- zu Erforschung der Wahrheit unerläßlich kosten erhalten können. Zeugen, die noch ist. Diese Regelung ist nicht auf bestimm- keinen anwaltlichen Beistand haben, ist ft>r te Zeugengruppen beschränkt, sondern die Dauer der Vernehmung ein Rechtsan- soll allen schutzbedürftigen Zeugen zu- walt beizuordnen, wenn ersichtlich ist, da# gute kommen. sie ihre Befugnisse bei der Vernehmung Für die Vernehmung in der Hauptverhand- nicht selbst wahrnehmen können. Der Eil** lung haben wir uns an einem in Großbri- führung eines sogenannten „Opferanwalts tannien bewährten Modell orientiert. ist damit keine Absage erteilt. * Senioren-Union richtet Info-Fax ein

Es gibt in Deutschland 4,5 Mio. gen von Neuerscheinungen von Faxgeräte. Die Senioren-Union Broschüren, Dokumentationen so- hat sich daher als erste Vereinigung wie politische Informationen aus er- der CDU dazu entschlossen, einen ster Hand abzurufen. Und dies un- Fax-Info-Dienst einzurichten. Der abhängig von Bürozeiten rund um Start für den Fax-Info-Dienst erfolg- die Uhr und 7 Tage in der Woche. te am 17. November. Unter der Fax- Für jeden Interessenten mit einem Abrufnummer (01 90) 2220 90 sind handelsüblichen Faxgerät ist der In- aktuelle Termine wie z. B. Kongres- fo-Dienst der Senioren-Union abruf- se, Fachtagungen, Pressekonferen- bar. Der Preis für eine Minute be- zen, Regionaltreffen, Ankündigun- trägt 1,20DM. HgRSCHUTZ UiD 37/1997 ■ Seite 19 Weiterentwicklung des Tierschutzes nicht bremsen j^ur abschließenden Beratung der Anforderungen an die Sachkunde von Novellierung des Tierschutzgesetzes im Tierhaltern, bei der Verwendung von Tie- Ausschuß für Ernährung, Landwirt- ren in Forschung und Lehre sowie bei Ein- schaft und Forsten erklärte der Tier- griffen und Behandlungen von Tieren, um schutzbeauftragte der CDU/CSU-Bun- nur einige zu nennen. destagsfraktion, Meinolf Michels: le Der Entwurf enthält auch sinnvolle Vor- p jetzt im Gesetzentwurf enthaltenen schläge zur Verminderung der Bürokratie Fortschritte für den Tierschutz lagen be- bei Tierversuchen. Verwaltungsaufwand in reits 1994 beim Versuch einer Novellie- n diesem Bereich, der nichts für den Tier- I? g des Tierschutzgesetzes auf dem schutz bringt, ist überflüssig und kann so- Tisch. Leider ist damals das Gesetzesvor- gar den Fortschritt in der medizinischen haben am Bundesrat gescheitert. Trotzdem Forschung hindern. J^ar in der Zwischenzeit kein Stillstand beim Tierschutz. Ich verweise hier auf die Ich mache darauf aufmerksam, daß die Verordnungen zum Schutz der Tiere beim Novellierung Punkte enthält, die Anliegen rransport und beim Schlachten, die weite- des Bundesrates selbst sind. Wichtig ist J,e Verringerung der Tierversuche sowie mir der Hinweis, daß mit der Novellierung Jie Richtlinie zum Schutz von Kälbern auf auch die Tierschutztransport-Richtlinie EU-Ebene. umgesetzt wird, die eine Verordnungser- mächtigung enthält, wonach das Landwirt- D'e Änderungen im jetzt vorliegenden Ge- schaftsministerium in Zukunft den ge- setzentwurf sind auf die Punkte reduziert, werbsmäßigen Tiertransport sowie das Be- d'e 1994 zwischen Bundesrat und Bundes- treiben von Versorgungseinrichtungen un- tag unstrittig waren. Es ist wichtig, daß ter Erlaubnisvorbehalt stellen kann. Dies diese Vorschläge jetzt im Interesse des ist ein Kernpunkt für den Tierschutz beim 'erschutzes umgesetzt werden; eine Ver- Tiertransport. abschiedung des Gesetzes ist auch wegen der Umsetzung von EU-Regelungen Deutschland nimmt bei der Tierschutzge- ür'ngend. setzgebung eine Spitzenstellung ein. Diese gilt es zu erhalten. m einzelnen handelt es sich bei den vor- gesehenen Verbesserungen des Tier- Wer Verantwortung für den Tierschutz hat, chutzes um ein EU-konformes Verbot muß deshalb der Novellierung des Tier- n v° Tierversuchen bei der Entwicklung schutzgesetzes zustimmen. Ich rufe den 1 s°/ Kosmetika, eine verbesserte statisti- Bundesrat auf, dieser Verantwortung ge- • cne Erfassung der Tierversuche, erhöhte recht zu werden.

• INTERNET • T-ONLINE • X400 http://www. *CDU# c= de; a = dbp; :du.de p = cdu; s = bund Seite 20 ■ UiD 37/1997 ENERGIEVERSORGUNG Das neue Energiewirtschaftsrecht wahrt die Interessen der Kommunen Die Beratung des Energiewirtschaftsge- # partiell das kommunale Selbstverwal- setzes ist in den Ausschüssen des Deut- tungsrecht abschafft, schen Bundestages abgeschlossen. In ei- # einen erheblichen Einschnitt in das ner der nächsten Sitzungswochen wird Konzessionsabgabenvolumen als wesent- die dritte Lesung erfolgen. lichen Bestandteil der kommunalen Fi- Der Gesetzentwurf wurde im Laufe der nanzmasse in einer Größenordnung von Beratungen durch die Aufnahme von kom- ca. 4 Milliarden DM beinhaltet, munalen Forderungen ergänzt. Der jetzt # die Zukunft einer eigenständigen Kom- vorliegende Gesetzentwurf enthält die munalwirtschaft durch einen zunehmen- wichtigsten kommunalen Forderungen. Es ging nicht darum, den Wettbewerb zu verhindern. Wesentliches kommunales Von Theo Blank, Anliegen war es, das Gesetz im einzelnen Vorsitzender der Arbeits- so zu gestalten, daß die Kommunen gute gemeinschaft Kommunal- Chancen haben, am Wettbewerb teilzuneh- men. Auch die kommunalen Spitzenver- politik der CDU/CSU bände haben den Wettbewerb im Energie- bereich akzeptiert. So hat der Hauptaus- schuß des Deutschen Städtetages am den Konzentrationsprozeß in der Branche 7. November 1996 u. a. beschlossen: erheblich erschwert, „Der Deutsche Städtetag lehnt den Wett- # ökologische Belange unberücksichtigt bewerb im Energiebereich nicht ab, er for- läßt, dert jedoch die Bundesregierung auf, den # eine sozial unausgewogene BenachteiÜ' Gesetzentwurf um das in der EU-Richtli- gung der Bürger und gewerblichen Klein- nie mögliche Wettbewerbsmodell und um verbraucher verursacht und Versorgungsgebiete (Alleinabnehmersy- stem) zu erweitern. Nur so werden Wett- # schließlich eine besondere BenachteiÜ' bewerbsbedingungen geschaffen, die im gung des ländlichen Raumes verfolgt." Interesse der Kommunen, der Stadtwerke, Nach knapp 1V jährigen Verhandlungen der Verbraucher/innen und der kleinen und 2 sind alle diese Forderungen der drei kom- mittleren Unternehmen liegen." munalen Spitzenverbände in dem vorlie- Im einzelnen hatten die drei kommunalen genden Gesetzentwurf erfüllt: Spitzenverbände (Deutscher Städtetag, Deutscher Landkreis, Deutscher Städte- # In einer Entschließung des Deutschen Bundestages wird die unveränderte Kom- und Gemeindebund) in einem Schreiben r vom 3. Juli 1996 gegen den damals vorlie- petenz der Kommunen auf dem Gebiet de genden Referentenentwurf folgende Ein- Energieversorgung betont. wände erhoben: # Die Konzessionsabgabe wird gesichert „Ministeriumsseitig wird ein Wett- und steht weiterhin den Kommunen voll bewerbssystem favorisiert, das zur Verfügung. SINDER- UND JUGENDVERBAND UiD 37/1997 ■ Seite 21

Neuer Bundesvorstand von Frischluft e, V.

Ende September wählte die VII. so der Bundesvorsitzende Andre Bundestagung des christlich-de- Chahoud am Rande des Bundespar- mokratischen Kinder- und Jugend- teitages der CDU in Leipzig, „daß verbandes Frischluft e. V. in Bonn ei- Frischluft überall als fester Teil der nen neuen Bundesvorstand. christlich-demokratischen Bewegung Andre Chahoud (Nordrhein-Westfa- gesehen wird". ■en), seit 1993 Bundesvorsitzender Für 1998 sind neben zahlreichen des Verbandes, wurde in seinem Kursen zu verschiedensten Themen Amt bestätigt. Der Vorstand besteht der Jugendpolitik auch internationale neben ihm aus den beiden stellver- Maßnahmen geplant, etwa ein Ju- tretenden Bundesvorsitzenden Mat- gendaustausch mit Mexiko, Portugal thias Rasch (Schleswig-Holstein) und den USA. Einen Überblick über und Carsten Kuil (Niedersachsen). die Fülle der Veranstaltungen bietet Schatzmeister bleibt Michael Jan- das Jahresprogramm 1998, das En- sen (Nordrhein-Westfalen). Beisitzer de Dezember vorliegen wird. im neuen Vorstand sind Werner Buchner (Bayern), Anja Lamodke Interessenten können sich (Nordrhein-Westfalen) und Dennis bereits jetzt an die Bundes- Klüver (Mecklenburg-Vorpommern). geschäftsstelle von Frischluft Für die kommende Amtsperiode hat wenden: Frischluft e.V., sich der neue Bundesvorstand den Postfach 24 01 16, 53154 Bonn, weiteren Ausbau der Kreisverbände Tel.(02 28)310023, als Ziel gesetzt. „Unser Ziel ist es", Fax (02 28) 31 4703.

* Das Alleinkäufermodell wird als Wett- • Das Gesetz begrenzt vor allem im Inter- ewerbsalternative im Gesetz verankert. esse der Bürger und gewerblichen Klein- ts s«ll auf seine Wettbewerbswirkungen verbraucher des ländlichen Raums Preis- Jjm Jahr 2003 überprüft werden. Erfüllt es differenzierungen nach oben. le im Gesetz genannten Kriterien, besteht Diese Regelungen stellen sicher, daß die em Zweifel an der Verlängerung des Al- Kommunen ihre Kompetenz auf dem Ge- einkäufermodells. biet der Energieversorgung auch im Wett- Die Einführung des Alleinkäufermo- bewerb wahrnehmen können. Dadurch, Us wird zwar an eine Genehmigung ge- daß Kommunen am Wettbewerb teilneh- ni d jpft. Die Genehmigung wird aber keine men, wird zugleich verhindert, daß im lsKriminierenden unerfüllbaren Bedin- Energiemarkt wenige Konzerne durch eine gUn8en haben. marktbeherrschende Stellung den ange- Der besonderen Bedeutung der Nut- strebten Wettbewerb gefährden. n§ v dlj °n Kraft-Wärme-Kopplung wird Die kommunalen Spitzenverbände und die rcl c ge jS hutzvorschriften Rechnung getra- Kommunen sind aufgefordert, die im neu- h« '. arr|it werden ökologische Belange en Energiewirtschaftsgesetz vorhandenen uerucksichtigt. Chancen voll wahrzunehmen. ■ Seite 22 ■ UiD 37/1997 BUNDESWEHR

Mitgliederbefragung zur Wehrpflicht - ein Flop für die Populisten in der FDP Zum Ergebnis der FDP-Mitglieder- serer Bevölkerung: für sie hat sich die befragung zur Wehrpflicht erklärte Wehrpflicht als Ausdruck der persönli- der verteidigungspolitische Spre- chen Mitverantwortung der Bürger für cher der CDU/CSU-Bundestags- ein Leben in Frieden und Freiheit be- fraktion, : währt. Und an Bewährtem gilt es fest- Die Basis der FDP hat den Populisten zuhalten ! ihrer Partei, an ihrer Spitze Jürgen Die Parteibasis und die Verteidigungs- Möllemann und Jürgen Koppelin, in politiker der FDP haben mehr Finger- der Frage der Wehrpflicht eine beschä- spitzengefühl bewiesen als die selbst- mende Abfuhr erteilt. Die von einigen ernannten Verteidigungsexperten. Für Landesverbänden erzwungene Mit- die Aussetzung der Wehrpflicht und gliederbefragung hat das notwendige die Umstrukturierung der Bundeswehr Quorum bei weitem verfehlt. Wenn von ca. 70.000 Mitgliedern nur ca. 13.000 an der Befragung teilgenom- Unsere Wehrpflichtsarmee men haben, zeigt dies nur allzu deut- ist in der Lage, auch in lich, daß das von Herrn Möllemann & Zukunft ihren Beitrag zum Co. unnötigerweise als dringend hoch- Frieden in Europa zu leisten. stilisierte ,Thema Wehrpflicht' im Be- wußtsein der Bevölkerung überhaupt keine Rolle spielt. Es sind vielmehr in eine Freiwilligenarmee steht sie ganz andere politische Themen unse- nicht zur Verfügung. Die Populisten rer Zeit, die die Bürger interessieren: sind mit ihrem plumpen Versuch, eine Arbeitslosigkeit, Renten, soziale Si- Minderheitsmeinung unter der Jugend cherung, Innere Sicherheit; die Wehr- für ihre politische Profilierung zu nut- pflicht zählt jedenfalls nicht dazu! zen, auf ganzer Linie gescheitert. Sie Den Initiatoren der Mitgliederbefra- haben die Stimmung an der Basis völ- gung mag entgangen sein, daß die lig falsch eingeschätzt und einen Wehrpflicht in der öffentlichen Mei- schweren strategischen Fehler began- nung deutlich an Attraktivität und Ak- gen. zeptanz gewonnen hat. Die Bürger un- Ich fordere die Befürworter von Frei- seres Landes wissen die Leistungen willigenstreitkräften auf, endlich anzu- der Bundeswehr, nicht nur während erkennen, daß unsere Wehrpflichtar- des SFOR-Friedenseinsatzes in Bosni- mee Bundeswehr auch angesichts ver- en-Herzegowina oder während der änderter sicherheitspolitischer Rah- Oderflut, zu schätzen. Die Einsicht, menbedingungen in der Lage ist, einen daß der Wehrdienst einen wichtigen überzeugenden, aktiven Beitrag zum gesellschaftlichen Auftrag erfüllt, ist Frieden in Europa zu leisten. Die Mit- unter der jungen Bevölkerung weiter gliederbefragung der FDP hat jeden- gewachsen. Die Mehrzahl der FDP- falls in keiner Weise einen repräsenta- Mitglieder denkt wie die Mehrheit un- tiven Charakter. KfcAUS TÖPFER UiD 37/1997 ■ Seite 23 Große und bleibende Verdienste £ur Erklärung von Bundesminister das große Engagement von Bundesmini- Klaus Töpfer, die Nominierung für das ster Töpfer bei der UN-Konferenz für Um- Al*it des Exekutivdirektors des UN-Um- welt und Entwicklung 1992 in Rio. Hier- We'tprogramms anzunehmen, erklärte durch hat er sich international ein hervor- Bundeskanzler : ragendes Ansehen als Umweltpolitiker er- °undesminister Töpfer hat sich in seiner worben, das Generalsekretär Annan jetzt jjunmehr über zehnjährigen Amtszeit als dazu bewogen hat, ihn für das Amt des Mitglied der Bundesregierung, zunächst Exekutivdirektors des Umweltprogramms yon Mai 1987 bis Februar 1995 als zwei- der Vereinten Nationen vorzuschlagen. er Bundesminister für Umwelt, Natur- Als Bundesbauminister und Beauftragter s^hutz und Reaktorsicherheit und seitdem der Bundesregierung für den Berlin-Um- j*'s Bundesminister für Raumordnung, zug und den Bonn-Ausgleich ist es vor al- Bauwesen und Städtebau große und blei- lem seinem Engagement, seinem Einfüh- ende Verdienste um die Bundespolitik er- lungsvermögen für die Belange der Be- worben. troffenen und dem großen Geschick im ^eit Beginn seiner Amtszeit als Bundes- Umgang mit Menschen zu verdanken, daß umweltminister hat er neben der Weiter- die Akzeptanz des Umzugs von Parlament entwicklung der nationalen Umweltpolitik und Regierung nach Berlin in der Öffent- uen internationalen Umweltschutz beson- rs lichkeit zugenommen hat. Damit hat er fj gefördert. Hier hat er vorbildlich Wei- große Leistungen für das Zusammenwach- sen für eine Verbesserung der internatio- sen unseres Vaterlandes erbracht. j*alen Zusammenarbeit gestellt und die in- ernationale Umweltschutzpolitik ent- Für sein zukünftiges wichtiges und verant- Scheidend vorangebracht. In diesem Zu- wortungsvolles Amt wünsche ich ihm al- Sarnmenhang erinnere ich insbesondere an les Gute und viel Erfols. Sprechblasen statt Reformen Zum wirtschaftspolitischen 10- desregierung „abgekupfert": Senkung Punkte-Programm der SPD-Bun- der Lohnnebenkosten, Stärkung des destagsfraktion erklärte der mittel- Mittelstandes, Förderung von Exi- standspolitische Sprecher, Hansjür- stenzgründungen, umweltgerechte gen Doss: Verkehrspolitik, Arbeitsanreiz für Die SPD spricht vollmundig vom Sozialhilfeempfänger, Modernisierung "Strukturwandel durch Innovation", der beruflichen Bildung: Die SPD hat macht sich aber nicht einmal die vieles kopiert, aber nichts kapiert. Mühe, eigene Ideen zu produzieren. Mit diesem sogenannten „Innovations- Innovation bedeutet etwas Neues - das programm", das keine Neuigkeiten heute vorgestellte SPD-„Programm" enthält, wollen die Sozialdemokraten •st aber nur ein Sammelsurium von nur davon ablenken, daß sie sich bei ^bekanntem. In weiten Teilen ist das den entscheidenden großen Reform- Programm sogar bei Union und Bun- vorhaben verweigern. Seite 24 ■ UiD 37/1997 AUSSIEDLEB Bindung an die Wohnortezuweisung nur für eine Übergangszeit Das Wohnortezuweisungsgesetz ist zu- fen am 15. Juli 2000 seine Wirksamkeit letzt am 1. März 1996 geändert worden, effektiv entfalten können. Danach kann nachdem sich nicht alle Spätaussiedler, davon ausgegangen werden, daß bei sin- die in die neuen Länder gehen sollten, kenden Aussiedlerzahlen und stabilen Ver- an die Verteilentscheidungen des Bun- teilungsverhältnissen eine geordnete und desverwaltungsamtes hielten und in den sachgerechte Integration auch ohne ge- alten Ländern immer mehr Ballungs- setzliche Wohnortfestlegung erreicht wird- räume entstanden. Diese Änderung hat Der Deutsche Bundestag hat daher in sei- sich bewährt: Sie gewährleistet zur Zeit ner Sitzung vom 13. November den von die schlüsselgerechte Verteilung der den Koalitionsfraktionen eingebrachten Spätaussiedler im Bundesgebiet. Entwurf eines 3. Änderungsgesetzes zum Vor dem Hintergrund des Auslaufens der Wohnortezuweisungsgesetz abschließend zweijährigen Bindungsfrist ab 1. März beraten. Danach soll die Geltungsdauer 1998 haben mehrere Kreise aus Baden- des Gesetzes als einzige Frist mit der Fol- Württemberg, Niedersachsen, Nordrhein- Westfalen und Rheinland-Pfalz die Sorge, daß danach ein erneuter Zuzug von Informationsbrief des Spätaussiedlern in die Hauptzuzugsgebiete Beauftragten der Bundes- stattfindet und dadurch die Debatte über regierung für Aussiedlerfragen, den Aussiedlerzuzug erneut in die Öffent- lichkeit getragen wird. Sie fordern deshalb Horst Waffenschmidt, eine Verlängerung der Bindungsfrist. Die- zur Änderung des ser Forderung haben sich mehrere alte Wohnortezuweisungsgesetzes Länder angeschlossen. In den neuen Ländern wird zudem erwar- tet, daß ein nicht geringer Teil der ge bestehen bleiben, daß für die Aussied- Spätaussiedler nach Ablauf der 2-Jahres- ler, die nach dem 1. März 1996 nach Frist in die alten Länder zieht. Inzwischen Deutschland gekommen sind, die Wohn- haben die neuen Länder intensive Integra- ortzuweisung und der Leistungsausschluß tionsbemühungen aufgenommen. Diese bis zum 15. Juli 2000 gelten. Initiativen benötigen noch weitere Stabili- Dies bedeutet, daß gegenwärtige Bin- sierung. Ein dauerhafter Erfolg wäre in dungsfristen zwar im Interesse der Integra' Frage gestellt, wenn wieder ein umfang- tion verlängert werden. Für Personen, die reicher Wegzug von Spätaussiedlern aus nach dem 15. Juli 1998 aufgenommen den neuen Ländern beginnen würde. werden, veringert sich jedoch der Zeitraun1 Diese Überlegungen sind sehr ernst zu der faktischen Bindung an die Wohnort- nahmen. Es darf keine Situation eintreten, zuweisung gegenüber der jetzigen Fassung die die weitere Akzeptanz von Spätaus- des Gesetzes kontinuierlich. Denn mit den1 siedlern beeinträchtigt. Das Wohnortzu- Auslaufen des Gesetzes Mitte Juli 2000 weisungsgesetz hat sich bisher bewährt verlieren auch die Wohnortzuweisung und und sollte daher jetzt und bis zum Auslau- der Leistungsausschluß ihre Wirksamkeit- SUNDESVERFASSUNGSGERICHT UiD 37/1997 ■ Seite 25 PDS erneut in die Schranken gewiesen Zu Recht hat das Bundesverfas- Funktionsfähigkeit des Bundestages sungsgericht die Versuche der PDS und des Beschlusses des Bundesver- zurückgewiesen, sich den ihr nicht fassungsgerichts aus der letzten Wahl- zustehenden Fraktionsstatus zu er- periode ausgestaltet. Dieser Rechtssta- schleichen. tus ist in vollem Umfang vom Bundes- Nachdrücklich hat das Bundesverfas- verfassungsgericht bestätigt worden. sungsgericht bestätigt, daß die Ge- Damit ist der Versuch der PDS ge- währleistung der Funktionsfähigkeit scheitert, die demokratischen Ent- des Parlaments eine Differenzierung scheidungen des Deutschen Bundesta- zwischen Fraktionen und kleineren ges zu diskreditieren. Gruppierungen in vollem Umfang Andreas Schmidt (Mülheim), Parla- rechtfertigt. Zu Recht hat der Bundes- mentarischer Geschäftsführer der tag daher an der seit langem bestehen- CDU/CSU-Bundestagsfraktion: Die den Regelung festgehalten, wonach demokratischen Parteien haben es für die Bildung einer Fraktion minde- nicht nötig, die PDS durch Verfah- stens 5 Prozent der Mitglieder des renstricksereien im Bundestag zu be- Deutschen Bundestages erforderlich hindern, wie die PDS glauben machen sind. Diese Mitgliederstärke erreicht will. Die Union wird sich auch in Zu- die PDS bei weitem nicht. Der Bun- kunft mit der SED-Nachfolgepartei destag hat den Gruppenstatus der PDS entschieden politisch auseinanderset- bereits unter Berücksichtigung der zen.

^ußerdem hält der Gesetzentwurf am Es ist zu erwarten, daß das 3. Änderungs- Außerkrafttreten des Wohnortzuweisungs- gesetz Anfang 1998 in Kraft tritt. Sjsetzes zum 15. Juli 2000 fest. Das .yohnortzuweisungsgesetz kann auslau- en> weil die Antrags- und Zuzugszahlen e Personalie * rt 1996 spürbar zurückgegangen sind nd die Bundesregierung sich verstärkt m Der CSU-Politiker und Parlamentari- eine verbesserte Integration, insbeson- sche Geschäftsführer der Unions- dre um die Verbesserung der Sprach- en Fraktion im Bundestag, Eduard ntnisse vor der Einreise, bemüht. Da- Oswald, wird neuer Bundesbaumini- U '* wird den Spätaussiedlern signalisiert, ster und damit Nachfolger von Klaus ihre Bindung an die Wohnortzuwei- n Töper. Wie Kanzleramtschef Friedrich ' g nur für eine Übergangszeit besteht. Bohl mitteilte, wird Oswald sein neues le vom Deutschen Bundestag beschlos- Amt Anfang Januar 1998 antreten. ne SQ Änderung trägt dem Erfordernis einer Darauf haben sich Bundeskanzler ^^verträglichen Integration Rechnung, Helmut Kohl und CSU-Chef Theo 5 ! eine mögliche Abwanderung der Waigel verständigt. Oswald ist seit ^Pataussiedler in die bisherigen Hauptzu- 1992 Parlamentarischer Geschäfts- 3 °s§ebiete und eine Entstehung neuer führer und damit der engste Mitarbei- dah ngSräume verhindert wird. Sie liegt ter von CSU-Landesgruppenchef sieriT lm e'§enen Interesse der Spätaus- . Seite 26 ■ UiD 37/1997 EUROPA EVP setzt sich für „nationale Seite66 auf den EURO-Münzen ein Auch wenn das Bezahlen mit elektroni- eingebrachten Antrag für das Plenum als schem Geld häufiger wird, werden auch Signalwirkung bekräftigt. zukünftig Münzen das wesentliche Zah- lungsmittel bleiben. Diese Auffassung Was die Stückelung betrifft, sagte Hop- vertrat der CDU-Europaabgeordnete penstedt, daß gerade im Hinblick auf den Karsten Hoppenstedt (EVP) bei der De- zunehmenden Einsatz von Verkaufsauto- batte des Europäischen Parlaments maten und Bezahlungen über größere über die Stückelung und die techni- Werte die spätere Einführung der 5- schen Merkmale der EURO-Münzen. EURO-Münze sinnvoll sei. Ebenso ver- folge er positiv Überlegungen für eine „Seit mehreren tausend Jahren wird tradi- 100-EURO-Goldmünze. „Dies knüpft tionell mit Münzen der unterschiedlich- nicht nur an bewährte Traditionen an, sten Legierungen bezahlt. Münzen werden sondern hat auch den wünschenswerten auch weiterhin durch die Hände von Men- Nebeneffekt, daß die hohen Goldreserven schen - ob jung oder alt - gehen." sinnvoll abgebaut werden." Im Gegensatz zur Mehrheit der Abgeord- neten im Wirtschafts- und Währungsaus- Hoppenstedt verwies auch auf die über U schuß des Europäischen Parlaments beton- Millionen Sehbehinderten in der Europäi- te Hoppenstedt, daß sich die Christdemo- schen Union. Die aufsteigende Größen- kraten nachdrücklich für nationale Sym- ordnung bei der Stückelung der EURO- bole auf einer der Seiten der EURO-Mün- Münzen mit unterschiedlichen Gewichten zen aussprächen. Dies erleichtere einer- und Rändelungen sei ein guter Beitrag da- seits den Gewöhnungsprozeß an die neuen zu, daß diese so oft vernachlässigte Grup- EURO-Münzen, da es zu Anfang sicher- pe der Gesellschaft schnell und sicher den lich Gewöhnungsprobleme gebe, und sei Wert der Münze erkennen könne. Die Fäl' andererseits vor allem eine vertrauensbil- schungssicherheit und Erkennbarkeit der dende Maßnahme, da sich die Bürger EURO-Münzen auch für Automaten müs- nicht von liebgewonnenen Gewohnheiten se gewährleistet sein. Dazu müßten alle trennen müßten. Die EVP-Fraktion hat ih- bisher guten Erfahrungen mit den unter- re positive Haltung zur nationalen Seite schiedlichsten Metallzusammensetzungen der EURO-Münzen durch einen wieder einbezogen werden. Neue Umfrage zeigt EURO-Umschwung Der EURO kommt, davon ist eine kommenden Europäischen Währungs- Mehrheit der Deutschen inzwischen union und zu Europa. überzeugt. Die aktuelle Herbstumfrage des Bereichs Forschung und Beratung Der Anteil der Deutschen, die eine der Konrad-Adenauer-Stiftung signali- gemeinsame Währung skeptisch oder siert einen Stimmungsumschwung in ablehnend beurteilen, ist seit Herbst der Haltung der Bundesbürger zur 1996 von 63 auf 45 Prozent gesunken. tsANPESPARTElTAG IN ZELLA-MEHLIS UiD 37/1997 ■ Seite 27 Thüringens Zukunft in sozialer Verantwortung gestalten

Sozialpolitik war das Schwerpunktthe- „C" im Namen freue sich gleichermaßen ya des 9. Landesparteitages der CDU über diejenigen, die in der ersten Stunde Thüringen am 8. November in Zella- zu ihr gekommen seien, wie über die, die ^ehlis. In einem von den Delegierten nunmehr den Weg zur ihr gefunden hätten. Nahezu einstimmig beschlossenen An- a Heiner Geißler, Stellvertretender Vorsit- £ g des Landesvorstandes „Thüringens zender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Zukunft in sozialer Verantwortung plädierte als Gastredner für eine strikte gestalten" wurden dazu Leitlinien der Wahrung des Prinzips der Ökologischen künftigen Sozialpolitik für den Freistaat und Sozialen Marktwirtschaft und warnte aufgestellt. vor einem Abdriften von diesem Grund- Richtige Abschnitte des Papiers sind die prinzip. Die Politik, sagte Geißler, müsse "ybeitsmarktpolitik, die Zukunft der so- auf die Globalisierung der Wirtschaft eine hlen Sicherungssysteme und die Renten- globale soziale Antwort geben. Die Öko- Politik. Konkret sprachen sich die Dele- logische und Soziale Marktwirtschaft set- §lerten u. a. für die Einführung von Inve- ze einen geordneten Wettbewerb voraus, sllvlöhnen, für eine verbesserte Verzah- dieser wiederum den handlungsfähigen nung von erstem und zweitem Arbeits- Staat. Eine Wirtschaftsordnung, in der markt, für die Umsetzung der Renten- Milliardengewinne mit Massenentlassun- reform und gegen den Mißbrauch sog. gen einhergehen, lehne er ab, sagte "6I0-DM- bzw. 520-DM-Jobs" aus. Geißler. ^er Landesvorsitzende, Ministerpräsident Der Parteitag verabschiedete zudem eine Bernhard Vogel, rief die Thüringer Union neue Beitrags- sowie eine neue Geschäfts- aut alles zu tun, damit die Große Koaliti- ordnung für den Landesverband, die der on nach den Landtagswahlen nicht mehr seit 1. Januar 1997 neuen Satzung des ^gesetzt werden müsse. Es gelte zudem, Landesverbandes Rechnung trägt. |y'e Kräfte zu mobilisieren, damit nicht J*s Linksbündnis der „Erfurter Erklärung" ■ "üringen und die Bundesrepublik regie- Personalie en kann. Da kein anderer Koalitionspart- er Hermann Gröhe, CDU-Bundestags- als der bisherige auszumachen sei, er- abgeordneter aus Neuss, ist auf der munterte er die Partei, 1999 die absolute Synode der Evangelischen Kirche in ehrheit im Landtag anzustreben. Bis u Deutschland (EKD) in Wetzlar in den ni Ende der Legislaturperiode stehe die Rat der EKD gewählt worden. Die- j. U aber zur Koalition, da eine demokra- s sem höchsten Leitungsgremium che Alternative nicht möglich sei. gehören 15 Mitglieder 6 Jahre lang er Landesvorsitzende dankte den Thürin- an. Der Rat der EKD vertritt die evan- si t ^"^undestagsabgeordneten für die gelische Christenheit in der Öffent- ^Ule Aufnahme der ehemaligen DDR-Bür- lichkeit und nimmt zu Fragen des reli- ^ Rechtlerin . In Anspie- giösen und gesellschaftlichen Lebens \yn? auf das biblische Gleichnis vom Stellung. einberg erklärte er, die Partei mit dem Seite 28 ■ UiD 37/1997 LANDESPARTEITAG IN STADg Damit Niedersachsen gewinnt

Am Samstag, dem 1. November, haben Bundesländer. Als Schröder an die Macht sich über 400 Delegierte und 300 Gäste kam, habe man landesweit 244.000 Ar- im Stadeum in Stade versammelt zum beitslose gehabt. Heute verzeichne die Landesparteitag der CDU in Nieder- Statistik 412.000 Menschen ohne Arbeit. sachsen. Einstimmig wird das Regie- Schröders untaugliche Ausrede, er habe rungsprogramm 1998-2003 verabschie- als Ministerpräsident keine Möglichkeit, det. Von diesem Parteitag geht eine Auf- neue Arbeitsplätze zu schaffen, zeige bruchstimmung aus. Jubel und minu- Schröders Wirtschaftskompetenz, die dar- tenlange, stehende Ovationen branden in bestehe, daß er keine habe. Die mit dem dem Spitzenkandidaten Christian Wulff Namen Schröder eng verbundene Blocka- nach seiner 50minütigen, frei gehalte- depolitik der SPD im Bundesrat nannte nen Rede von den sichtlich beeindruck- Wulff eine „nationale Schande". Sein Fa- ten über 700 Anwesenden entgegen. Zu- zit: „Lieber für Niedersachsen einen Kopf versichtlich und hochmotiviert, kämp- ferisch geschlossen und selbstbewußt präsentiert sich die CDU in Niedersach- Mit der CDU in Niedersachsen sen. soll das Land seine „Wir können nur noch scheitern, wenn wir selbst zu dösig sind", so Christian Wulff Handlungsfähigkeit wieder während seiner beeindruckenden Rede, erhalten. Die CDU besinnt mit der er als Spitzenkandidat genau vier sich auf das Notwendige Monate vor der Wahl den Wahlkampf ein- und Erforderliche. läutet, an dessen Ende die Ablösung der SPD-Regierung stehen soll. Denn acht Jahre Schröder-Mißwirtschaft seien genug der jungen Wilden als einen Querkopf der für dieses Land. Niedersachsen brauche alt gewordenen Enkel." neues Denken und neues Handeln - „da- Die Chancen, die SPD endlich wieder in mit Niedersachsen gewinnt". Absolut er- die Opposition zu schicken, seien gut. Sei1 bärmlich sei es, wenn jemand nichts mehr als den Willen zur Macht habe, so Wulff, 1994 hat die CDU in Niedersachsen und er meinte Schröder damit. tatsächlich jede Wahl gewonnen, zuletzt die Kommunal wähl, bei der sie 41,7 Pro- Der SPD-Politiker habe den Wohlstand zent erzielte. Die Partei ist geschlossen Niedersachsens aufgezehrt und die Sicher- und steht geeint hinter ihrem Landesvor- heit des Landes aufs Spiel gesetzt, nur um sitzenden. In den zurückliegenden vier „seine eigenen Karrierewünsche zu er- Jahren seit seiner Wahl zum Spitzenkandi- möglichen". Aus dem Tagesgeschäft habe daten für die Landtagswahl 1994 hat sich der Ministerpräsident „quasi voll- kommen verabschiedet". Niedersachsen Wulff sich zu einem der Großen in der habe die höchste Arbeitslosigkeit, die CDU gemausert. höchste Kriminalitätsrate und mit einer „Hoffnungsträger für ganz Deutschland" unter 10 Prozent gesunkenen Investitions- hat ihn auf dem Parteitag BundesVerkehrs- quote die niedrigste aller westdeutschen minister genannt. . kANPESPARTEITAG IN STADE UiD 37/1997 ■ Seite 29 Demgegenüber steht ein zunehmend ner- Neues Denken - Neues Handeln vöser werdender Schröder an der Spitze Unter dem Leitsatz „Neues Denken - e|ner SPD-Alleinregierung, die wegen der Neues Handeln" hat die CDU in Stade das großen Finanzprobleme seit 1994 nicht Regierungsprogramm 1998-2003 be- jnehr glänzen konnte. Ein großer Teil der schlossen. „Niedersachsen hätte alle ^PD leidet unter der Dominanz Schröders lrri Chancen, aber zu ihrer Nutzung bedarf es Kabinett und in der Partei. einer neuen, nämlich bürgerlichen Regie- rung", so der niedersächsische Landeschef ^ngriffslustige Hasselmann Christian Wulff. „Mit einem neuen Stil der ~ie Reihen der CDU sind geschlossen. Politik werden wir ehrlich, mutig, klar Uer Schulterschluß zwischen alt und jung durch entschlossenes Handeln Niedersach- in der CDU gelingt ebenfalls. Ernst sen wieder nach vorn bringen und das Ver- Albrecht hält in Stade keine Rede, er trauen in die Politik wieder stärken." äußert sich konsequent nicht mehr zur Po- Die niedersächsischen Christdemokraten 'ük. Aber er ist gekommen, um seine Ver- haben sich eine gesicherte Finanzausstat- bundenheit mit Christian Wulff zu doku- tung als Fundament niedersächsischer Po- mentieren. Der CDU-Ehrenvorsitzende litik zum Ziel gesetzt. Dieses Fundament Wilfried Hasselmann heizt dagegen an- ist verlorengegangen durch die nieder- j=r'ffslustig und humorvoll mit jahrzehnte- sächsische SPD-Politik, die den höchsten langer Rednererfahrung seinen politischen Schuldenstand und die höchste Arbeitslo- Kunden noch einmal so richtig ein: „Ich sigkeit aller westdeutschen Flächenländer n°ffe, daß hier niemand im Saal ist, der aufweist. lc ^ ht an den Sieg glaubt. Das gibt es nicht. Die Finanzkrise des Landes ist hausge- Wir müssen die Lufthoheit über den macht: Trotz eines Anstiegs der Steuerein- ^ternmtischen zurückerobern. Denn das nahmen um 38 Prozent hat die SPD-Lan- c hlimmste ist bekanntlich nicht die Feig- desregierung seit 1990 mit rund 30 Milli- st vor dem Feind, sondern die Feigheit arden DM zusätzliche Schulden den höch- v°r dem Freund. Lassen wir uns denn sten Schuldenanstieg aller westdeutschen ^irklich von einer aufgescheuchten Me- Flächenländer zu verantworten. Der nie- lendemokratie wild machen? Haben wir dersächsische Staatsgerichtshof verurteilte enn keine eigene Meinung mehr? Wir die ausufernde Schuldenpolitik Schröders ü-ssen jetzt siegen wollen. Ein Weg- als Verfassungsbruch. Das hat es in der ^cken darf es nicht geben. Zusammen- Geschichte der Bundesrepublik noch nicht enen, fest, entschlossen, einig und stark gegeben. mi J" t Christian Wulff an der Spitze, der al- Die SPD-Landesregierung hat zudem n s^ Rückhalt und jede nur denkbare Unter- Rücklagen des Landes in Höhe von 1,3 •Jtzung verdient hat", schmetterte Has- elm Milliarden DM vollständig aufgebraucht, ann in die Menge. Landesvermögen in Höhe von 1,6 Milliar- CDU in Niedersachsen ist entschlos- den DM zum Stopfen von Haushalts- ac emer löchern veräußert, durch neue Abgaben 1 x' ü ^ Regierungsübernahme am • März 1998 Niedersachsen mit einem Bürger und Betriebe belastet und die kom- °nsequenten Umkehrkurs in der Finanz-, munalen Haushalte um 7 Milliarden DM lrtsch geplündert. du afts-, Innen-, Sozial- und Bil- gspolitik wieder neuen Schwung und Um ihre verfehlte Finanzpolitik notdürftig Ue Perspektiven zu geben. zu kaschieren, sperrt die Landesregierung Seite 30 ■ UiD 37/1997 LANDESPARTEITAG IN STADg seit 1994 ununterbrochen die freiwilligen Einnahmen des Landes beteiligt werden. Ausgaben des Landes und vor allem die Der Staat soll sich nach dem Willen der arbeitsplatzschaffenden Investitionen. We- CDU künftig in erster Linie als Dienstlei- niger als 10 Prozent der Gesamtausgaben ster und Impulsgeber verstehen. Markt- des Landes stehen für Investitionen zur und betriebswirtschaftliche Prinzipien sol- Verfügung. Diesen stehen 42,6 Prozent len in der Verwaltung stärker berücksich- des Landeshaushaltes gegenüber, die al- tigt und einzelne Aufgabenbereiche künf- lein für Personalkosten ausgegeben wer- tig teilweise privatwirtschaftlich erledigt den. Niedersachsen hat damit die teuerste werden, beispielsweise Prüf- und Meßauf- Verwaltung aller westdeutschen Flächen- gaben im technischen Bereich. Planungs- länder. Die bitteren Folgen dieser unver- und Genehmigungsverfahren sollen bei ei- antwortlichen Ausgabeninflation hat der ner CDU-geführten Landesregierung ver- Staatssekretär im niedersächsischen Fi- einfacht werden. nanzministerium offenbart: „Das Land ist finanziell am Ende." Das Landesvermögen soll zum Teil ver- kauft und die Erlöse in einen neuzuschaf- fenden „Zukunftsfonds Niedersachsen" CDU in Niedersachsen eingebracht werden. Ausdrücklich spricht für einen Neuanfang, für eine sich die CDU in diesem Zusammenhang Umkehr in der Finanzpolitik für die Erhaltung der Stellung des Landes bei VW und der Nord/LB aus. Der „Zu- Dringliche Aufgabe ist für die CDU nach kunftsfonds Niedersachsen" wird nach der Regierungsübernahme eine durchgrei- bayerischem Vorbild durch seine Erträge fende Verwaltungsreform zur Reduzierung Investitionen in Zukunftstechnologien und der Ausgaben. Staatliche Aufgaben sollen arbeitsplatzschaffende Maßnahmen finan- auf allen Ebenen abgebaut und überflüssi- zieren. Für öffentliche Investitionen, bei- ge Regulierungen abgeschafft werden. Öf- spielsweise im Krankenhausbereich, soll fentliche Aufgaben werden privatisiert Privatkapital mobilisiert werden. Sämtli- und die Bürokratie reduziert. Dabei wird che Subventionen des Landes sollen auf der Landtag mit gutem Beispiel vorange- Wirksamkeit und Zielgenauigkeit über- hen und ein Zeichen setzen für das herbei- prüft und zeitlich befristet werden. Die zuführende Umdenken im ganzen Land. CDU rechnet dadurch mit einer Subventi- Die CDU will den Landtag von 161 auf onssenkung um durchschnittlich zehn Pr°' 135 Abgeordnete und von 100 auf 80 zent. Wahlkreise verkleinern. Zwei Ministerien sollen abgeschafft und die Ministerialver- Innovationen fördern waltung auf klassische Führungs- und Lenkungsfunktionen beschränkt werden. Die durch die CDU festgelegte Landesföf' derung richtet sich auf den Mittelstand Die Bezirksregierungen werden dann aus. Das Technologieförderungspro- Kompetenzen an die Kommunen abgeben gramm, das unter Ernst Albrecht über 400 und sich auf reine Bündelungs- und Koor- Millionen DM betragen hatte und von der dinierungsfunktionen konzentrieren. Die SPD-Landesregierung auf 23 Millionen CDU will den Kommunen wieder weitge- DM zusammengestrichen wurde, wird die hende Entscheidungskompetenzen geben. CDU wiederbeleben. Die CDU setzt auf Die Zeit „der Raubzüge durch die kom- Förderung der neuen Technologien in den munalen Kassen" muß beendet, und die Bereichen Kommunikation, Bio- und Gert' Kommunen müssen angemessen an den technik. Aus der EXPO 2000 will die JgANDESPARTEITAG IN STADE UiD 37/1997 Seite 31

^-DU langfristigen Gewinn für Nieder- Straftäter in geschlossenen Heimen und sachsen erzielen. So ist unter anderem generelle Anwendung des Erwachsenen- Hannover als Standort einer Multimedia- Strafrechts für Täter über 18 Jahren sind ^Kademie für Führungskräfte vorgesehen, weitere Forderungen der CDU, die sich dem ein Marketing- und Dienstleistungs- auch dafür ausspricht, Sexualstraftätern Zentrum für innovative Existenzgründun- grundsätzlich keine Lockerungen des gen angeschlossen werden soll. Strafvollzuges oder vorzeitige Entlassun- Im Bereich der Inneren Sicherheit wird gen mehr zu gestatten. In Fällen von Kin- dle CDU sofort nach Regierungsübernah- desmißbrauch soll das Strafmaß auf le- me ein neues Polizeigesetz beschließen, benslang erhöht werden können. das die Fehlentwicklungen auf diesem Be- Im Bereich der Bildungspolitik ist es J'fich korrigieren soll: Konkret soll die Po- wichtig, die Autoritäten wieder zu stärken llzei zur Gefahrenabwehr die Möglichkeit und zu motivieren, statt die Lehrer - wie Zur akustischen und optischen Überwa- durch die SPD-Landesregierung gesche- chung von Verbrecherwohnungen erhal- hen - als „faule Säcke" zu diffamieren. em Rasterfahndungen und verdachtsunab- Die CDU will die Orientierungsstufe ab- Jängige Kontrollen im öffentlichen Ver- schaffen und eine angemessene Unter- kehrsraum durchführen können. richtsversorgung an den Schulen sicher- msbesondere in diesem Bereich wurde die stellen. Die Hochschulen sollen über soge- medersächsische Polizei gegenwärtig von nannte Globalhaushalte weitgehende Ho- der SPD-Landesregierung der notwendi- heit über die Verwendung ihrer Finanzen §en gesetzlichen Vollmachten beraubt, um erhalten. prganisierte Kriminalität bekämpfen zu Mit der CDU in Niedersachsen soll das gönnen. Die CDU beruft sich dabei auf Land seine Handlungsfähigkeit wieder den Bund Deutscher Kriminalbeamter. Die zurückerhalten. Die CDU besinnt sich auf ^DU wird den von der SPD betriebenen das Notwendige und Erforderliche: wirt- Personalabbau bei der Polizei sofort stop- schaftliche Rahmenbedingungen für mehr Pen. Abschiebung straffällig gewordener Arbeitsplätze, soziale und innere Sicher- Isländer, Unterbringung jugendlicher heit sowie Chancen im Bildungswesen. CDU legt zu, SPD verliert »Die Landtagswahl in Niedersachsen Mehrheit nicht erreichen kann. Sie kä- am 1. März wird eine Richtungsent- me, wenn am Sonntag in Niedersach- scheidung über die Frage ,rot-grün' sen gewählt würde, nur auf 43 Pro- oder bürgerliche Landesregierung." zent. Dies wäre ein Minus gegenüber Das sagte Generalsekretär Hartwig Fi- 1994 von 1,3 Prozentpunkten. Die scher auf einer Pressekonferenz, auf CDU liegt gegenwärtig bei 39 Prozent der er gemeinsam mit dem Emnid-Ge- und hätte damit bereits 2,6 Punkte ih- s<~häftsführer Klaus-Peter Schöppner res Rückstandes von der letzten Land- eine Meinungsumfrage des Instituts tagswahl aufgeholt. „Wir sind damit Präsentierte. auf einem guten Weg", sagte Fischer, Die unter 1.002 repräsentativ ausge- „wir werden unsere Anstrengungen wählten Befragten durchgeführte Um- fortsetzen, um am 1. März stärkste frage ergab, daß die SPD die absolute Partei zu werden." Seite 32 ■ UiD 37/1997 WAHLKAMPF Schröder scheut das direkte Duell Die CDU in Nie- dersachsen hat am 10. Novem- ber das Bildmo- tiv „TV-Duell" ihrer landeswei- ten Kampagne vorgestellt. Den beiden Bewerbe- rn um das Mini- sterpräsidenten- amt liegen Ein- ladungen von Fernsehanstal- ten und anderen Organisationen zu einem öffent- lichen Streit- gespräch im Vorfeld der Landtagswahl vor. Sendungen. „Daß sich Schröder nicht klar zu diesem Recht der Öffentlichkeit auf Christian Wulff ist bereit, Gerhard Schrö- Information bekennt, liegt offensichtlich der verweigert sich einer - für Demokra- daran, daß Schröder zu feige ist", so ten selbstverständlichen - Zusage. Diesen Hartmut Fischer. Sachverhalt, die Weigerung des Minister- präsidenten, einer von der Bevölkerung Schröder wolle kneifen, weil er um das gewünschten direkten Gegenüberstellung Desaster seiner sieben Regierungsjahre mit seinem Kontrahenten in Form eines wisse und diese Fakten in einem Fernseh- Streitgespräches zuzustimmen, themati- duell auch durch noch so schöne Sprüche nicht werde verschleiern können. Schröder siert die CDU in Niedersachsen ab sofort scheue das Duell, da er wisse, daß Wulff in Plakatform. eine echte Alternative zu sieben SPD-Ver- Dieses Plakat wird in den nächsten Wo- sager-Jahren bietet. chen von den Kreisverbänden im Land ausgehängt. Es gibt drei verschiedene For- Argumente im mate: Großfläche, Wandzeitung oder Post- direkten Vergleich karte für Canvassing-Stände. Die Menschen hätten ein Recht darauf, „Die Streitgespräche müssen stattfinden", sich eine eigene Meinung zu bilden und so Generalsekrtetär Hartwig Fischer. Sol- die Argumente der Kontrahenten im direk- che Fernsehduelle zwischen den Spitzen- ten Vergleich zu hören. Das sei gute de- kandidaten für das Ministerpräsidenten- mokratische Tradition, bei der das bessere Amt stießen auf breites Interesse der Argument gewinne. Mit der Plakataktion Öffentlichkeit. Das zeigten auch die Ein- zeige Christian Wulff, daß er sich einer schaltquoten ähnlicher schon gelaufener solchen Auseinandersetzung stellt. ^ KURZ& BÜNDIG UiD 37/1997 ■ Seite 33

Zur Argumente Verbesserung der Kommunalfinanzen C s gibt nur noch ganz wenige Städte '—und Gemeinden, die keine Probleme Die Steuereinnahmen der mit ihren jährlichen Haushaltsplänen ha- Kommunen stagnieren ben. dagegen seit 1992 bei °eklagt wird alles mögliche: vor allem zu rund 95 Milliarden DM. n°he Kreisumlage, immer höhere Aus- 9aben für Pflichtaufgaben usw. Und der Deutsche Städtetag weist in sei- nem Gemeindefinanzbericht 1997 nach: Aber kaum einer weiß: Die Trotz stark wachsender Ländereinnah- Länder werden ihrer Verant- men sind die Zahlungen der Länder an wortung nicht gerecht. die Gemeinden seit 1993 gefallen. Hinzu kommt: yas weitgehend unbeachtet geblieben |st: Die Länder werden in diesem Jahr Bei den Gemeinden ist der im Mai 1993 ■Jst so viel Steuern einnehmen wie der für die Jahre bis 1997 prognostizierte Bünd. Anstieg der Steuereinnahmen in Höhe von 20 Milliarden DM ausgeblieben. 'ro nächsten Jahr werden • 10 Milliarden DM hat das geringere sie - nach der jüngsten Wirtschaftswachstum verhindert. • 10 Milliarden DM lassen sich nur Steuerschätzung - die durch die zu hohen Steuersätze er- Öundeseinnahmen sogar klären, die zu einer verstärkten Nutzung uni 7,6 Milliarden DM aller Steuervermeidungsmöglichkeiten übertreffen. geführt haben. Die Verhinderung der großen Steuerre- ! statt rund 50 Prozent wie früher form durch die SPD kommt die Kommu- 'eßen dem Bund in diesem Jahr nur nen teuer zu stehen. Wirtschaftskraft ,5 Prozent der Steuereinnahmen zu. und Steuerzahlung entkoppeln sich im- mer mehr. f| Statt rund 30 Prozent wie früher peßen den Ländern in diesem Jahr 41,1 Was die Koalitionsfraktionen gegen den °zent der Steuereinnahmen zu. heftigen Widerstand der Opposition as durchgesetzt haben: dj heißt in absoluten Zahlen: Während 1Q Steuereinnahmen des Bundes seit 1: Pflegeversicherung sind Um 40 Milliarden DM gefallen sind- dip d'e Steuereinnahmen der Länder in mit der Folge: 1996 und 1997 sinken Ser Zeit um 70 Milliarden gestiegen. erstmals seit Einführung des Bundesso- Seite 34 ■ UiD 37/1997 KURZ & BÜNDIG zialhilfegesetzes die Sozialhilfeausga- erhebung der Gewerbekapitalsteuer in ben deutlich, während sie vorher jähr- diesen Ländern. lich um 5 Milliarden DM gestiegen sind. Theo Blank, Vorsitzender 2: Sozialhilfereform 1996 der Arbeitsgemeinschaft Kommunalpolitik der mit der Folge: Ab 1998 kann die Sozial- hilfe wieder leicht ansteigen - aber auf CDU/CSU-Bundestags- einem um rund zehn Milliarden DM nied- fraktion: rigeren Niveau. „Die ab dem Jahr 2000 geplante Ausge- staltung der Schlüsselelemente bei der 3: Abschaffung der Verteilung der Umsatzsteuer stellt si- Gewerbekapitalsteuer cher, daß das kommunale Band zur Wirtschaft erhalten bleibt. Aus der Sicht mit der Folge: Die Kommunen werden des Handwerks dürfte es sogar noch ab 1998 zum vollen Ausgleich des Weg- fester werden. Wegen des Charakters falls dieser Steuer mit 2,2 Prozent an der Gewerbesteuer als Großbetriebs- der dynamischen Umsatzsteuer betei- steuer war das Handwerk für die Kom- ligt. munen aus fiskalischer Sicht weitge- Eine mittelstandsfreundliche Absenkung hend uninteressant geworden. Mit den der Gewerbeertragssteuer konnte gegen Schlüsselelementen die Blockade der SPD im Bundesrat • abnutzbares Anlagevermögen, nicht durchgesetzt werden. • Lohnsumme Sonderregelung für und gegebenenfalls die neuen Bundesländer: • Vorräte geht jedoch ab dem Jahr 2000 auch die Durch die gesonderte Senkung der Ge- Wirtschaftskraft aller örtlichen Betriebe werbesteuerumlage in den neuen Län- in den Schlüssel ein, so daß sich das dern für die Jahren 1997 und 1998 er- Wohlergehen der örtlichen Wirtschaft in halten die Städte und Gemeinden einen den Kommunen auch fiskalisch wieder angemessenen Ausgleich für die Nicht- stärker niederschlagen wird."

SPD-Steuerblockade belastet Kommunen Zur aktuellen Steuerschätzung er- 1997. Der wichtigste erfolgverspre- klärte der kommunalpolitische chende Ansatz, die Erosion der Steuer- Sprecher der CDU/CSU-Bundes- basis zu stoppen, wäre die von der tagsfraktion Theo Blank: Union geplante Steuerreform gewe- Trotz Wirtschaftswachstum sinken die sen. Deshalb sind auch die aktuellen Steuereinnahmen von Bund, Ländern kommunalen Steuermindereinnahmen und Gemeinden von 814 Milliarden Folge eines Steuersystems, das zu re- DM in 1995 auf 795 Milliarden DM in formieren die SPD sich geweigert hat. 2EEENTLICHKEITSARBEIT UID 37/1997 ■ Seite 35 9. Parteitag der CDU in Leipzig

Wir kämpfen für die Wir haben die Kraft Zukunft unseres Landes zur Veränderung

s 45

«X Rede des Vorsitzenden Bundeskanzler Helmut Hohl, Vorsitzenden der CDU/CSU-Fraktton auf dem 9. Parteitag der CDU Deutschlands 1997 In Leipzig im Deutschen Bundestag, Wolfgang Schäuble, auf dem 9. Parteitag der CDU Deutschlands 1997 in Leipzig CM «/» «/» CO CDU CDU

• Rede Helmut Kohl Bestell-Nr.: H308

• Rede Wolfgang Schäuble Projekt Bestell-Nr.: H310 Zukunftschancen • Rede Peter Hintze Bestell-Nr.: H309

Die Redebroschüren vom 9. Parteitag der CDU können ab sofort bei der CDU-Bundesgeschäftsstelle unter der Fax-Nr.: 02 28/544-482 kostenlos (solange der Vorrat reicht) angefordert werden. «ts »ededes CDU-Generalsekretars Peter Hintze auf den 9. Parteitag der CDU Deutschlands 1997 In Leipzig Schriftliche Bestellungen an: CDU-Bundesgeschäftsstelle PS Abt. Öffentlichkeitsarbeit _ CDU Friedrich-Ebert-Allee 73 53113 Bonn ^mmm^^m^a^ Seite 36 ■ UiD 37/1997

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CDU-Ledergeldbörse Wie abgebildet, besteht die Börse aus einem Kleingeldfach auf der Außenseite sowie einem Scheinfach, 8 Karten- fächern und zwei Steck- fächern im Innenteil. Die hochwertige Verar- beitung dieser Börse aus der namhaften „Brown-Bear-Collection" zeichnet sich unter an- derem durch seine rund- genähten Ecken, dop- pelten Nähte sowie die Stoff-Kaschierung an den Innenseiten aus. Durch ihr handliches Format (ca. 11x9 cm) ist diese Börse sowohl als Damen- wie auch als Alle Preise zzgl. MwSt. und Versand Herren-Geldbörse verwendbar. Bestellungen an: Bestell-Nr.: 9243 IS-Versandzentrum Verpackungseinheit: 1 Expl. Postfach 1164, 33759 Versmold Preis je Expl.: 29,90 DM Fax (0 54 23) 415 21 zzgl. MwSt. und Versand

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