Das Rätsel Von Leuk
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AZ 3930 Visp | Samstag, 5. Januar 2019 Nr. 3 | 179. Jahrgang | Fr. 3.00 ZAP ANGEBOT Ordner A4 7cm, diverse Farben SALE CHF 2.00 statt Fr. 3.80 Heute mit Stellen- und Immobilienmarkt www.1815.ch Re dak ti on Te le fon 027 948 30 00 | Aboservice Te le fon 027 948 30 50 | Mediaverkauf Te le fon 027 948 30 40 Aufl a ge 18 753 Expl. Wallis Wallis Sport INHALT Wallis 2 – 12 Weiter wachsen Leidenschaft Am Kämpfen Traueranzeigen 10 Sport 13 – 15 Louis Ursprung blickte Christoph Wyssen betreibt Michael Kuonen bestreitet Ausland 16/17 beim Neujahrsempfang mit seinen Söhnen einen seine erste Saison als Wirtschaft/Börse 18 Schweiz 19 von Brig-Glis zurück. Und grossen Aufwand für die Bobpilot. Aller Anfang ist TV-Programme 20/21 voraus. | Seite 5 Eringerzucht. | Seite 12 schwer. | Seite 13 Wohin man geht 23 Wetter 24 KOMMENTAR Pausenclown Patrick Zehner soll sich künftig in Bundesbern für das Wallis ins Zeug legen. Ein Engagement, das überrascht. Auf dem politi- Globale Ereignisse summen im Unterton schen Parkett ist der Visper der- zeit eher unbeschrieben. Auch wenn er für die SP Oberwallis aktiv und als Redaktor für die linke «Rote Anneliese» tätig war Das Rätsel – sein politisches Netzwerk in Bundesbern ist ausbaufähig. Zehners Stärken liegen insbeson- dere in seinen Kenntnissen der Bundesverwaltung mit all ihren von Leuk Eigenheiten. Eigenheiten, die die nationale Politik mitbestimmen. Wer in Bern mitreden will, braucht einen guten Draht in die Verwaltung. Denn diese hat zu- nehmend mehr Macht. Eine Ent- wicklung, die man nicht begrüs- sen muss, die aber real ist, weil die Komplexität der Sachge- schäfte stetig steigt. Je komple- xer ein Sachgeschäft ist, desto schwieriger ist es für Milizparla- mentarier mitzuhalten. Verwal- tungen sind mit ihrem Wissens- vorsprung im Vorteil. Sie haben jahrelanges Fachwissen aufge- baut, können auf Experten zäh- len und so politische Entscheide in die gewünschte Richtung len- ken. Hier setzt die Strategie der Walliser Regierung an. Sie will Satellitenbodenstation Unruhige Zeiten hat die Anlage hinter sich. | Seiten 6 / 7 FOTO WB/ANDREA SOLTERMANN mehr Einfl uss in Bundesbern, be- reits bevor ein Dossier auf das politische Parkett geführt wird. Brig-Glis | Für Alexander Schmid und die CVP-Ortspartei Wallis / Bern | Überraschende Nominierung Weil es wichtig ist, antizipieren zu können, auf welche Debatten sich das Wallis vorbereiten Visper Lobbyist muss. Hier muss Zehner wirken Amherd als Lichtblick und seine Erfahrung ausspielen. in Bundesbern Schafft er das, ist sein Engage- ment ein Gewinn für das Wallis. Die Wahl Amherds sei Scheitert er, muss sich Zehner bunden, seit 20 Jahren lebe gut fürs Wallis, für die Patrick Zehner ist vom auf hämische Kritik vorbereiten. CVP, für die Frauen, Staatsrat zum Delegier- ich in Bern. Ich werde mit Als «Rote Anneliese»-Redaktor heisst es. Und für ihre ten fü r nationale An- der Regierung, den Parlamen- Ortspartei? gelegenheiten ernannt tariern und der Bundesver- hat er seinerzeit Walliser Parla- worden. waltung im Interesse des mentarier pointiert als Pausen- «Natürlich ein Riesenerfolg», Wallis zusammenarbeiten. clowns bezeichnet. sagt Alexander Schmid, Präsi- Eines der zehn Ziele, die der Ich freue mich, meine Kennt- Armin Bregy dent der CVP Brig-Glis-Gamsen- Staatsrat in seinem Regie- nisse, Fähigkeiten und auch Brigerbad. Für ihn ist das aber rungsprogramm festgelegt mein Netzwerk in den Dienst nicht nur ein schöner Satz. hat, sei die Positionierung des des Wallis zu stellen», kom- Denn die letzten Jahre wa- Wallis auf eidgenössischer mentiert Zehner seine neue ren hart für die örtliche CVP: und interkantonaler Ebene, Aufgabe. wenig Einfl uss im Stadtrat, Ne- heisst es in einer Mitteilung. Politisch war die Funktion gativ-Schlagzeilen wegen eines Die neu zu diesem Zweck ge- nicht unumstritten. Insbeson- Tötungsdelikts, bei den Gross- schaffene Stelle des Delegier- dere vonseiten SP und SVP gab ratswahlen 2017 betrogen. Er ten für nationale Angelegen- es im Vorfeld kritische Voten. Der «Walliser Bote» sei überzeugt, so Schmid, dass heiten wurde nun an Patrick Das Wallis brauche keinen berichtet täglich über Amherds Art, Politik zu ma- Zehner vergeben. Als ausgebil- Lobbyisten in Bern, dafür gäbe das lokale und weltweite chen, auch von der hiesigen deter Politologe arbeitet Zeh- es den Staatsrat sowie die Na- Sportgeschehen. Stimmbevölkerung goutiert ner seit mehr als zehn Jahren tional- und Ständeräte, lautete werde. Und er hofft, dass es ein- beim Bundesamt für Polizei die Argumentation. Zehner facher sein wird, künftig gute (fedpol). Seine neue Funktion dazu: «Ich stehe nicht in Kon- Wenn Sie informiert sein wollen! Kandidaten und vor allem Kan- nimmt er am 1. Mai 2019 auf. kurrenz zu den Politikerinnen didatinnen zu mobilisieren. «Der Posten passt perfekt und Politikern, die sich für 60001 Das letzte Interview un- zu meinem persönlichen und das Wallis in Bern einsetzen. Schmid «Suchen Leute, die über den Tellerrand blicken.» serer Mini-Serie «Neujahrs- berufl ichen Werdegang. Ich Vielmehr ist mein Posten eine FOTO WB/ANDREA SOLTERMANN gespräche». | Seite 9 bin sehr mit dem Wallis ver- Ergänzung.» | Seite 3 9 771660 065005 Walliser Bote 2 Samstag, 5. Januar 2019 MEINUNGEN Swissness? «Da ist es mir total verleidet», orgeln der Marke Tell, Schwy- nette und Sax, mein Vater fragt. Kein Problem, das könne ben wir das zum ersten Mal ge- schliesst Peter, der bald 80 zerörgeli und sogar Harmo- Handorgel, Klavier konnte er er ihm schon spielen, sagte Va- spielt? Wo waren wir – heja, in wird, die Geschichte. Dabei hat- nien. Und Vater fabrizierte al- auch, und noch zwei andere ter und spielte es einfach aus Steinen an der Chilbi. Dem sa- te er als Knabe hervorragend les, was drin war, die Mecha- spielten mit. Da seien sie in Pa- der Erinnerung. Und der Ribary gen wir doch Steinemer Chilbi.› gespielt und trat mit Erwachse- nik», erinnert sich Peter. ris ‹umegschlendered› (herum- schrieb währenddessen die No- Und bei diesem Titel blieb es, nen bei Konzerten auf. Ein Ta- Damit sind wir zur Waren- spaziert), wo Künstler auf der ten auf, und so hatten sie es. und das hörst du bis heute am lent! «Aber der Lehrer wollte marke Tell gelangt, die damals Strasse malten und andere mu- ‹Wie sagen wir dem Stück?›, Radio, immer wieder.» Die Stei- WERNER BELLWALD einen zweiten Willy Vogel aus namentlich als Telsit (ein sizierten. Ein Franzose spielte fragte der Ribary und meinte ner Chilbi, so heisst sie offi ziell, KULTURWISSENSCHAFTER mir machen und hat mich ge- Sprengstoff) und bildlich als ist seit 1933 einer der am häu- drillt – seither fasste ich keine Armbrust auf Schweizer Waren fi gsten gespielten Ländler der Handorgel mehr an!» Wer aber präsent war. Doch die Geschich- «Die heutigen Grenzen und Schweiz! war Willy Vogel? te geht weiter. Die zwar kurze, doch an- 1940er-Jahre, Bachenbü- «Oft zogen sie zusammen Nationen gibt es erst seit ein schauliche Geschichte hat viele lach. Der Mechaniker Willy aus, der Ribary (eine der Grös- Geschwister. Erzählmotive wa- letzten 30 000 Jahre. Übrigens: Vogel, Jahrgang 1903, hatte sen der Ländlermusik) und paar Jahrhunderten… Und ren in Deutschland oder Öster- Die heutigen Grenzen und sich aufs Reparieren von Hand- mein Vater. Sie gingen hier an reich verbreitet und wurden als Nationen gibt es erst seit ein orgeln spezialisiert. «Noten le- ein Fest und spielten da an so vieles, was wir als «gut sogenannte Wandersagen «ech- paar Jahrhunderten… Und so sen konnte er nicht, er spielte einer Chilbi. Im Niederdorf te» Walliser Sagen. Formen von vieles, was wir als «gut schwei- nach dem Gehör. Als Kinder spielten sie oft im ‹Concordia›, schweizerisch» erachten, ist Bräuchen gefi elen, wurden zerisch» erachten, ist impor- hörten wir nachts oft das Ge- danach ging mein Vater mit importiert und bestenfalls ein übernommen, angepasst und tiert und bestenfalls ein wenig räusch aus seinem Werkstatt- dem Hut herum, sammelte sind jetzt ureigen und heid- verändert. zimmer, sssst, ein spezielles Geld ein, und wir Kinder durf- wenig verändert» nisch. In unseren Dialekten Wer das populistische Lied Geräusch, wenn er die Metall- ten ein 20er-Stückli essen. Und wimmelt es nur so von italieni- der hehren Heimat anstimmt, zungen abschliff, bis es richtig es gibt Schallplatten von ihnen. schen und französischen Voka- begeht nicht selten (bewuss- tönte. Hergestellt hat die Hand- Die waren gemeinsam in Paris da ein Stück auf der Handorgel, ‹Bethli›. Es war eben sein Töch- beln, die wir eingedeutscht ten) Etikettenschwindel. AOC- orgeln der Nussbaumer, er bau- für die Aufnahmen. Die Schall- das ihnen gefi el. Und später, terlein namens Elisabeth gebo- haben. Und überhaupt: Gene- Nabelschau vernebelt, dass te all die Teile aus Holz. Später platten habe ich noch im Es- daheim, habe der Ribary wie- ren. ‹Ach was, Bethli! Das geht tisch sind wir ein (tendenziell ohne Kontakte kaum Kultur machte die kleine Fabrik Hand- trich. Jost Ribary spielte Klari- der nach dieser Melodie ge- doch nicht als Titel. Eh, wo ha- europäisches) Gemisch der existiert. Ischt doch voll dope, Ein grosser Schritt odär, du Lauch? für die Menschheit? Unsere Jugend kann nicht nur Sport. Ideell, nicht nur, auch Gewinn einschiessen, auf Kar- Am Donnerstag gelang der chinesischen reden, dass einem Hören und fi nanziell. Lippenbekenntnisse riere begrenzen und Lebendi- Sonde «Chang’e-4» die erste Landung auf vor allem Verstehen vergehen. helfen rein gar nichts. Ich rede ges verhindern? Jeder mag le- der Rückseite des Mondes. Manöver auf der Sie kann nicht nur durchsump- nicht von der Förderung pro- sen, was er will. Ich denke, wir «dunklen Seite» stellen eine besondere fen, kiffen, ablosen, fernschim- fessioneller Musik, von Spitzen- haben nicht verstanden. Noch technische Herausforderung dar, da kein meln, alles rasieren, fl exen, sport, Profi tanz, ich rede der kreist unser Sinn um Wachs- direkter Funkkontakt möglich ist. Die reiern, snoozen, looten, napfl i- kulturellen und sportlichen tum, Optimierung, Globalisie- chinesischen Behörden hatten im Vorfeld xen, tacken. Und die Jugendli- Bildung aller das Wort.