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energize your life – Inden – Varen – Leuk-Stadt LEUKERBA1D Liebe Gäste

Es freut uns, dass Sie sich auf einen Weg machen, der Ihnen bestimmt an Leib und Seele gut tun wird. Wer aufbricht, erkundigt sich in der Regel nach dem Weg. So will auch dieses Büchlein Ihnen eine Hilfe sein. Es bietet eine wunderschöne Wanderroute durch die Dörfer und Weiler der Region: Leukerbad, Albinen und Inden. Es zeigt aber auch, wo ein Verweilen sinnvoll ist.

Wer diesen Weg begeht, muss nicht die ganze Route unter die Füsse nehmen. Ein und Ausstiegsmöglichkeiten sowie Zeitangaben zu den einzelnen Teilstrecken finden Sie in der Übersichtskarte. Ein kurzer Beschrieb erleichtert jeweils die Besichtigung der Kirchen und Kapellen.

Wir empfehlen Ihnen, auch Varen und Leuk-Stadt zu besuchen und wünschen Ihnen eine erlebnisreiche und besinnliche Wanderung.

Leukerbad, Juni 2012 Pfarrei und Arbeitsgruppe Kultur

2 3 Inhaltsverzeichnis

1 Pfarrkirche «Maria, Hilfe der Christen» Leukerbad 6

2 Antoniuskapelle Birchen 8

3 Theresienkapelle Bodmen 10

4 Pfarrkirche «Maria vom Guten Rat» Inden 12

5 Antoniuskapelle Inden 14

6 Kapelle «Maria Sieben Schmerzen» Tschingere 16

7 Pfarrkirche «Bruder Klaus» Albinen 18

8 Kapelle «Mariä Heimsuchung» Dorbu 20

Weitere Kirchen und Kapellen der Region 22

Pfarrkirche «St. Stephan» Leuk-Stadt 23

Barbarakapelle 24

Beinhauskapelle 24

Ringackerkapelle 24

Thelkapelle 24

Pfarrkirche Varen «Maria Sieben Schmerzen» 26

Wegbeschreibung 28

Wanderprofil 31

Wanderkarte 32

4 5 1 Pfarrkirche «Maria, Hilfe der Christen» Weitere Kostbarkeiten der Kirche sind die auf Leinwand gemalten Kreuzwegstati- onen und die Glasfenster mit den Darstellungen der Heiligen: Maria, Josef, Petrus, Leukerbad Paulus und Barbara (im Chorraum), Caecilia, Agnes, Katharina, Margaretha, Theodul, Augustinus, Mauritius, Stephanus, Othmar und Ambrosius (im Kirchenschiff v. h. l. n. r.). Die neuromanische Pfarrkirche «Maria, Hilfe der Christen» in Leukerbad wurde zwi- Bemerkenswert sind auch die Medaillons an der Chordecke mit der Darstellung der vier schen 1864 und 1866 erbaut. Es handelte sich um eine Erweiterung der heute noch Evangelisten und dem Lamm, Symbol Jesu. bestehenden Barbarakapelle, die zwischen 1484 und 1486 unter Bischof Jost von Silenen erbaut worden war. Sein Wappen mit der Inschrift «Jodok de Silinon Eps. Sedun Anlässlich der Gesamtrestauration von 1989–1991 erhielt die Kirche aus der Hand des Fundator huius ecclesiae» (= Jodok von Silenen, Bischof von Sitten, Erbauer dieser Künstlers Hans Loretan aus Brig einen neuen Altartisch, dazu Ambo und Taufstein. Kirche) ist in die südliche Chorwand eingelassen. Vermutlich stand hier schon vor Auch die von Hans Füglister gebaute Orgel stammt aus dieser Zeit. seiner Zeit eine der heiligen Barbara gewidmete und nach Osten ausgerichtete Kapelle. Von der alten Kirche blieben der Chorraum und der Turm bestehen. Ein frühgotischer Holzkorpus ziert heute zusammen mit den Wandmalereien aus dem 16. Jh. und dem Sakramentshäuschen aus der Entstehungszeit den Chorraum der ehemaligen Kirche. Gönnen Sie sich Zeit im Buch «Acht Jahrhunderte erzählen vom Leben» zu blättern, das zur Lektüre aufliegt. Dieser Kirchenführer berichtet ausführlich über die Entste- Die heutige nach Süden gerichtete Pfarrkirche wurde unter das Patronat der Gottes- hung der Kirche und deren Ausschmückung. mutter Maria gestellt. Der Rokokoaltar, der bis 1924 in der Barbarakapelle stand, ist das Prunkstück der Kirche. In der Mitte befindet sich die heilige Barbara, flankiert von den beiden Heiligen Josef und Johannes. Darüber thront Maria im Strahlenkranz und Erfahren Sie mehr in Ton und Bild über die Entstehungsgeschichte der Pfarrkirche daneben sind die Diakone Laurentius und Stephanus dargestellt. unter www.pfarrei-leukerbad.ch

6 7 Wöchentliche Veranstaltungen

2 Antoniuskapelle Birchen Die Kapelle Birchen, dem heiligen Antonius von Padua geweiht, wird erstmals 1705 An der Chorwand hängt eine Tafel mit der Biographie des heiligen Antonius von erwähnt. Mit ihrer sehr schönen äusseren Form passt die Kapelle wunderbar ins Bild Padua. Diesen Namen wählte er nach seinem Vorbild Antonius dem Grossen, der fast des kleinen Weilers. Auch ihr Inneres ist schlicht und einfach gestaltet. Das Bild über tausend Jahre früher gelebt hat und dem Sie in der Kapelle von Inden begegnen. dem Altar ist ein Votivbild (ex voto), das den Heiligen Antonius mit einer Lilie (Zeichen der Jungfräulichkeit) in der einen und mit dem auf dem Buch sitzenden Jesuskind in Die Biographien der beiden Antonius hören Sie auf www.pfarrei-leukerbad.ch der andern Hand darstellt. Über dem Haupt des Heiligen schwebt die Taube (Symbol des Hl. Geistes), die ihm mit dem Lorbeerkranz (Zeichen des Sieges) krönt. Daneben knien zwei Engel auf Wolken, während unten eine verschleierte Frau, vermutlich die Stifterin, um Erhörung ihrer Bitten fleht. Wann und woher das Bild stammt, ist unbe- kannt. Das Patronatsfest wird jeweils am 13. Juni gefeiert.

Die Birchenkapelle ist bei den Einheimischen wie auch bei den Gästen sehr beliebt. Kaum jemand geht an ihr vorbei, ohne einen Blick in ihr Inneres geworfen zu haben. Viele Besucher zünden eine Kerze an, entweder aus Dankbarkeit oder als Bittsteller. Der Erlös der Kerzenspende dieses Heiligtums kommt Not leidenden Menschen zugute.

8 9 Wöchentliche Veranstaltungen

3 Theresienkapelle Bodmen

Die Theresienkapelle in Bodmen wird im Visitationsakt von 1705 erstmals erwähnt. Betrachten Sie die Glasfenster und entdecken Sie in ihnen das Leben der heiligen Sie hat aber mit Sicherheit bereits früher existiert. Damals war sie der Heiligen Familie Therese in ihren wichtigsten Lebensabschnitten wie sie im nebenstehenden Text kurz geweiht. Das alte Altarbild ist auf der Rückwand der Kapelle zu besichtigen. Nach der aufgeführt sind. Renovation von 1927 wechselte das Patronat zur heiligen Therese von Lisieux. Ihr Fei- ertag ist der 1. Oktober. 1997 wurde die Kapelle einer Gesamtrenovation unterzogen. Die Geschichte von Terese von Lisieux und ein kleiner Reisebericht des Kapellenaltars Das Altarbild zeigt die heilige Therese. Es ist eine Vergrösserung der seitlich ange- der heiligen Familie erzählt vom Pfarrer Jean-Marie Perrig unter brachten Darstellung. Weiter schmücken Anna mit Kind und das ehemalige Turmkreuz www.pfarrei-leukerbad.ch die Kapelle. Die Glasfenster stammen vom Künstler Bernd Kniel aus Naters. Sie sym- bolisieren das Leben der heiligen Terese in ihren wichtigsten Lebensabschnitten und zeigen ihre Kindheit, geprägt vom frühen Tod ihrer Mutter, ihr Leben im Kloster, das sich durch Gebet und Meditation zu klären beginnt, dargestellt im dritten Fenster. Das vierte Fenster zeigt die Heilige in ihrer Ergriffenheit durch Jesu Botschaft. Vom Süden her dringt das Licht in seiner ganzen Fülle durch ein kleines Rundfenster ins Innere der Kapelle und deutet so die Verklärtheit der Heiligen Therese.

10 11 Wöchentliche Veranstaltungen

4 Pfarrkirche «Maria vom Guten Rat» Inden Der rechte Seitenaltar zeigt den heiligen Josef und darüber den heiligen Franz Xaver. Auf dem Antipendium ist der hl. Antonius mit Schwein dargestellt. Es sind auch die 1767 wurde die Kirche von Inden in spätbarockem Stil von der löblichen Gemeinde beiden Apostelfürsten Petrus (l.) und Paulus (r.) mit ihren Insignien zu sehen. Inden erbaut. Eine entsprechende Inschrift befindet sich über dem Eingangsportal. Der Turm weist einen neuromanischen Stil auf. Die Kirche ist «Maria vom Guten Rat» Bemerkenswert sind die Fenster, welche 1925 in der Zürcher Glasmalerei Huber Stutz geweiht. hergestellt wurden. Die Orgel von 1826 stammt aus der berühmten Orgelbauerwerk- statt Wendelin Walpen. Eine besondere Beachtung gebührt dem Hochaltar, einem Werk des Spätbarocks um 1770. Im oberen Bildteil ist die Dreifaltigkeit dargestellt. In der Mitte blickt dem Betrachter die Ikone «Maria vom Guten Rat» entgegen. Links des Bildes befinden sich der heilige Josef mit Lilie und rechts Maria mit Buch. Dazu sehen wir die beiden Hei- Möchten Sie wissen, welche Klänge dieser berühmten Walpen-Orgel zu entlocken sind? ligen aus dem Wallis, den heiligen Theodul mit Glocke und den heiligen Mauritius mit Im CD Player liegt eine CD. Drücken Sie die Taste und geniessen Sie etwas Orgelmusik! der Kreuzesfahne. Ganz oben links sind der heilige Bernhard von Siena zu sehen, rechts ein «unbekannter» Heiliger mit einem Buch. Was hat es mit dem «Guten Rat» auf sich? Dies erzählt Ihnen Pfarrer Jean Marie Perrig unter Der linke Seitenaltar ist dem heiligen Stephanus geweiht. Darüber ist ein Bild des hei- www.pfarrei-leukerbad.ch ligen Antonius v. Padua mit Kind zu sehen, flankiert von zwei Engeln. Im Antipendium ist der heilige Sebastian auf Leinwand gemalt.

12 13 Wöchentliche Veranstaltungen

5 Antoniuskapelle Inden Gleich neben der Pfarrkirche steht die schmucke Kapelle, die dem hl. Mönchsvater Haben Sie die Kurzbiografie des heiligen Antonius des Grossen bereits entdeckt? Sie Antonius geweiht ist (Patronatsfest 17. Januar). Sie wurde um 1500 erbaut. Aus dieser erfahren, weshalb Antonius zu Recht den Titel «Der Grosse» trägt und inwiefern er sich Zeit stammt das gotische Netzgewölbe. Die Kapelle war zuerst geostet. Erst 1670 wur- von Antonius von Padua unterscheidet. Letzterem ist die Kapelle in Birchen gewidmet. de die Kapelle in Richtung Süden erweitert und der Eingang von Norden her erstellt. Bei der letzten Restauration von 1999 wurde die Westtür wieder geöffnet. Warum Antonius mit einem Stab, einer Glocke und einem Schwein unterwegs ist hören Sie auf www.pfarrei-leukerbad.ch Ebenfalls um 1670 entstand der frühbarocke Altar. Folgende Heilige zieren den Altar: der heilige Antonius der Grosse mit Stab und Glocke, Maria Selbdritt (Mutter Anna, Maria und Jesus), Josef mit dem Jesuskind und zwei weitere Heilige. Seitlich befinden sich eine Frauenfigur und der heilige Antonius von Padua. Letzteren finden wir auch im Fenster der Rückwand. Bemerkenswert sind zudem das spätgotische Kreuz an der früheren Chorwand und der gotische Schrank. Heute werden in dieser Kapelle die Werktagsgottesdienste gefeiert. Zudem dient die Kapelle als Aufbahrungsraum.

14 15 Wöchentliche Veranstaltungen

6 Kapelle «Maria Sieben Schmerzen» Tschingere 1703 wird die Kapelle «Maria, Sieben Schmerzen» zum ersten Mal erwähnt. Man geht Die sieben Schmerzen Marias sind in der Bibel wie folgt dokumentiert: aber davon aus, dass diese Kapelle bereits früher bestanden hat. Das wertvolle Ex- 1. Die Weissagung des greisen Simeon ( Lk 2, 22–35) voto-Bild, datiert aus dem Jahre 1795, und weitere Ex-voto-Gegenstände lassen den 2. Die Flucht nach Ägypten (Mt 2, 13–15) Schluss zu, dass hier Pilger in ihrer Not erhört worden sind. 3. Die Suche nach dem zwölfjährigen Jesus im Tempel ( Lk 2, 41–50) 4. Die Gefangennahme und das Leiden Jesu (z.B.: Jo 18) Bei der Pietà des Altars handelt es sich um eine Kopie jener Darstellung, welche sich 5. Die Kreuzigung Jesu (z.B. Mk 15, 20–27) in der Pfarrkirche von Albinen befindet. Links und rechts sind die Jesuitenheiligen 6. Die Kreuzabnahme (z.B. Jo 19, 38–42) Franz-Xaver und Aloisius dargestellt. Den Abschluss des Altars bilden die Darstellun- 7. Die Grablegung Jesu (z.B. Mt 27, 57–61) gen Gottes und eines Boten (vermutlich des Stifters), der mit einem Buch in der Hand Sie haben die Möglichkeit, diese Bibelstellen in der auf dem Altar liegenden Bibel auf Gott Vater weist. Beim Kreuzweg handelt es sich um einen Holzdruck, der im 19. nachzulesen. Jahrhundert in Paris hergestellt worden ist.

Gedanken zur Kapelle erzählt von Jean-Marie Perrig. www.pfarrei-leukerbad.ch

16 17 Wöchentliche Veranstaltungen

7 Pfarrkirche «Bruder Klaus» Albinen Nach dem Erdbeben von 1946 musste die alte Kirche abgerissen werden. An ihrer Stelle Die Kirche von Albinen ist eine der wenigen Kirchen im Oberwallis, welche dem Lan- steht jetzt jene Kirche, welche 1959 in modernem Stil erbaut wurde und welche dem despatron Bruder Klaus geweiht ist. Sie finden an der Chorwand eine Kurzbiographie heiligen Bruder Klaus (Fest am 25. September) geweiht ist. Mit ihren Rundungen und des heiligen Bruder Klaus sowie dessen berühmtes Meditationsbild. Ordnen Sie die den Rundfenstern gleicht sie einer Arche, dem Sinnbild der Kirche. Die Glasfenster 7 Werke der Barmherzigkeit den entsprechenden Medaillons im Bild zu: Hungernde stammen vom Künstler Alfred Grünwald in Brig. Sie stellen die sieben Sakramente dar. speisen; Nackte bekleiden; Tote begraben; Gefangene besuchen; Kranke heilen; Fremde Eine barocke Kreuzesdarstellung und eine neuzeitliche Bruder-Klaus-Statue schmücken beherbergen und Dürstende tränken! die Kirche. Erwähnenswert ist zudem die Taufnische mit dem Seitenaltar. Hier sehen Sie Maria mit Kind sowie die heilige Agatha und die heilige Apollonia. In dieser Nische Was ist aus der alten Linde vom Kirchplatz in Albinen geworden? hängt auch ein Bild des Rubenschülers Soutman Pieter aus dem Jahre 1629. Es zeigt www.pfarrei-leukerbad.ch den heiligen Laurentius.

Die heilige Barbara, die ehemalige Kirchenpatronin, zeigt sich an der linken Seiten- wand, erkennbar an den Attributen Turm und Kelch. Sehr wertvoll ist die barocke Pietà. Eine Kopie davon schmückt den Altar der Kapelle von Tschingere. Der geschnitzte Kreuzweg stammt von Elio Sello aus Locarno. Bevor wir die Kirche verlassen, werfen wir einen Blick auf die eingerahmten Bildtafeln hinten links. Sie stammen aus einem Haus neben der Kirche, in welchem sich vermutliche einst eine Kapelle befand.

18 19 Wöchentliche Veranstaltungen

8 Kapelle «Mariä Heimsuchung» Dorbu Im Mittelalter war der Weiler Dorbu ein eigenes Gemeinwesen und die Menschen Maria besucht Elisabeth. In Wirklichkeit ist es Gott, der sie besucht. Die Menschwer- erbauten sich dort ein eigenes Bethaus. Nachweislich wird die Kapelle 1558 erwähnt. dung Gottes sagt aus, dass wir ihm im Antlitz eines jeden Menschen begegnen. Wie Sie ist der «Mariä Heimsuchung» (Festtag 2. Juli) geweiht. Maria macht sich auf den wäre es, wenn Sie jetzt einen Menschen geistig besuchen würden, indem Sie ihm/ihr Weg, um ihre Verwandte Elisabeth zu besuchen und um die Freude über die Erwartung mit einer der hier aufgelegten Postkarte ein gutes Wort zukommen lassen. Um Ihnen eines Kindes mit ihr zu teilen. Elisabeth, selbst im sechsten Monat schwanger, grüsst die Arbeit zu erleichtern, sind die Karten bereits frankiert. Die Freude des Empfängers sie mit den Worten: «Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? oder der Empfängerin ist Ihnen gewiss. Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.» Maria antwortet mit dem berühmten Loblied, dem Magnifikat. Gedanken und Geschichtliches vom Pfarrer finden Sie unterwww.pfarrei-leukerbad.ch Vor ca. zweihundert Jahren wurde die Kapelle um den Chorraum erweitert und mit einem Mauertürmchen versehen. Aus dieser Zeit stammt auch der Altar. Das Altarbild zeigt Maria mit dem Jesuskind. Seitlich sind der heilige Johannes der Täufer und der heilige Josef dargestellt. Die Votivgegenstände an der Rückwand bezeugen, dass sich dieses Marienheiligtum im Laufe der Zeit zum lokalen Wallfahrtsort entwickelt hat. Die Kapelle wurde 1986 restauriert, erhielt einen neuen Turm und wurde unter den kantonalen Denkmalschutz gestellt.

20 21 Wöchentliche Veranstaltungen

Weitere Kirchen und Kapellen der Region Pfarrkirche «St. Stephan» Leuk-Stadt Die Verehrung des hl. Stephanus im 5. Jahrhundert lässt erahnen, dass schon im frühen Der Kapellenweg kann, wie eingangs erwähnt, von jedem Ort aus gestartet bzw. abge- Mittelalter in Leuk-Stadt ein dem Erzmärtyrer geweihtes Gotteshaus erbaut wurde. brochen oder erweitert werden. So gibt es die Möglichkeit, von Albinen aus die Kapelle Die heutige Kirche stammt aus dem 15. Jahrhundert. Der romanische Kirchturm ist im Thel zu besuchen und dann über den Kreuzweg nach Leuk-Stadt abzusteigen, um aus dem 11. Jh. datiert. Die Kirche enthält bedeutende Kunstwerke aus dem 13. bis 19. dort die historisch wertvolle Pfarrkirche mit der Beinhauskapelle sowie die Ringacker- Jahrhundert. Besonders erwähnenswert sind der Meschleraltar (1668) und die Kanzel kapelle zu besuchen. Ebenfalls lohnt sich ein Abstecher nach Varen. mit Barockskulpturen (1679).

«Leuk besass, wie archäolog. Untersuchungen belegen, schon im 6./7. Jh. eine Kirche, die vermutlich aus einem röm. Bau hervorgegangen war. Noch vor dem 9. Jh. wurde diese Kirche durch eine grössere Anlage ersetzt. Weitere Neubauten konnten für das 11. und 12. Jh. nachgewiesen werden. Die heutige, von Ulrich Ruffiner spätgotisch gebaute, reich mit Altären und Skulpturen ausgestattete Pfarrkirche St. Stephan wurde 1494 von Bischof Jost von Silenen eingeweiht. Im Beinhaus mit seinem Totentanzfresko fand man 1982 unter meterhoch aufgeschichteten Gebeinen 26 Statuen aus der Zeit vom 13. bis 16. Jh., darunter eine Pietà (14. Jh.) von ausserordentlicher Qualität. Neben der Pfarrkirche verdienen die Wallfahrtskapelle Thel und die 1690–94 auf dem alten Pestfriedhof erbaute Ringackerkapelle Erwähnung. Das Marienheiligtum. Dessen Einsie- delei ca. 1720–1885 von einem Eremiten bewohnt wurde, ist einer der bedeutendsten Barockräume des Wallis.» 22 23 Wöchentliche Veranstaltungen

Barbarakapelle Sie wird erstmals 1688 erwähnt und soll der Legende nach von einem Fuhrmann, wel- cher einen Sturz ins Tobel überlebt hat, an der Unglücksstelle gestiftet worden sein. Neben einem Besuch der Pfarrkirche von Leuk-Stadt empfiehlt sich auch ein kleiner Spaziergang durch das altehrwürdige Städtchen und dessen Gassen. Ein Besuch des Beinhauskapelle Bischofschlosses lohnt sich ebenfalls. Diese dient heute als Aufbahrungsraum. Bei deren Restauration wurden sensationelle Statuen gefunden, die heute in der Pfarrkirche und unter der Sakristei zu bewundern Erfahren Sie mehr in Ton und Bild über die Entstehungsgeschichte der Pfarrkirche sind. unter www.pfarrei-leukerbad.ch

Ringackerkapelle 1694 erbaut und 1997 total restauriert, gilt die Ringackerkapelle zusammen mit der Einsiedelei als eine der prächtigsten Barockbauten im Wallis. Sie ist im Eigentum der Burgerschaft Leuk-Stadt.

Thelkapelle Die Thelkapelle ist als Wallfahrtskapelle bekannt. Sie wurde zum Dank nach einer wunderbaren Heilung gestiftet und der Heiligen Familie gewidmet. Sie bildet gleichsam den Abschluss der Kreuzwegstationen zum Weiler Thel.

24 25 Wöchentliche Veranstaltungen

Pfarrkirche Varen «Maria Sieben Schmerzen» Die nach der Pfarreigründung 1783 errichtete Kirche wurde 1799 während den Aus- einandersetzungen mit Napoleon zusammen mit einem Teil des Dorfes in Schutt und Asche gelegt. In den folgenden schweren Zeiten wurde sie notdürftig wieder aufgebaut und 1807 eingeweiht. 1870 folgte der Einbau von 2 Emporen, um das Fassungsvermö- gen zu erweitern. Das Erdbeben von 1946 setzte der Kirche schwer zu. 1958 beschloss die Gemeinde einen Neubau. Das Erdbeben von 1960 liess an einem Neubau nicht mehr zweifeln. Nach verschiedenen Projekten fand schliesslich der Bau eines Gotteshauses als Vieleck mit 6 Seiten unter Beibehaltung des alten Turms die Zustimmung. Mit dem Neubau wurde 1967 begonnen. Nach einer turbulenten Bauzeit fand am 7.12.1969 die Einweihung statt. Die neue Kirche schmiegt sich südlich und westlich an den bestehenden Turm von 1783. Der Chorraum ist nach Süden orientiert.

Ein Besuch des kleinen Weindorfes Varen und dessen Kirche ist ebenfalls empfeh- lenswert. Die vom Künstler Anton Mutter aus Naters gestalteten Kirchenfenster sind bewundernswert. Ein Rundgang um die Kirche gibt zudem einen herrlichen Blick über das Rhonetal und über den Pfynwald frei und lässt jedes Herz höher schlagen.

26 27 Wegbeschreibung Der Weg am Gegenhang bringt uns rasch auf die Fahrstrasse zurück und, nach wenigen Schritten talwärts, links zur alten Häusergruppe von Tschingere. Am obern Ausgang des Von der Pfarrkirche Leukerbad (1) aus erreichen wir westwärts, rechts über der Dala, Weilers besuchen wir die Kapelle «Maria Sieben Schmerzen» (6). Im weitern Aufstieg nach das Sportzentrum vor den steilen Felswänden der Gemmi. Hier folgen wir südwärts dem Albinen bestaunen wir am Gegenhang eine riesige Felswand mit den Varner-Leitern. Im Kulturweg nach und dem Römerweg. Zuerst bringt uns ein breiter Flurweg zum Süden erkennen wir die St. Barbara-Kapelle. Dahinter überraschen die Weiten des Pfyn- Weiler Birchen mit der Antoniskapelle (2). waldes, überragt von den Steilhängen des Illgrabens.

Etwa 300 m weiter im Süden, nach der Brücke üben den Klaagraben, verlässt uns der Kul- Nach fünfzig Minuten Aufstieg empfängt uns das Dorf Albinen mit seinen behäbigen turweg geradeaus. Wir wählen rechts, in einem weiten Bogen, den breiten Flurweg durch Holzhäusern. Sie umrunden die moderne, 1959 erbaute Pfarrkirche zu Ehren des Bruder den Bennonggraben. In der Höhe grüsst die Alpsiedlung Kluscheten am Weg zur Varneralp Klaus (7). Durchs Dorf hinauf leitet uns eine breite Gasse. Über dem Dorf folgen wir und nach Montana. Rasch sind wir in Bodmen. Am obern Rand der Häusergruppe wartet einem gepflasterten und getreppten Weg bergwärts. Gemächlich durchschreiten wir den die Kapelle der heiligen Therese von Lisieux (3). Lirschigrabu. Ein sanfter Anstieg bringt uns zur Aussicht von Oberdietu. Auf der Krete führt ein Höhenweg ebenhin durch den Dorbugrabu. Unser Weg senkt sich zu den rasch Mit der Kirche von Inden im Visier senkt sich der Weg durch breite Wiesen südwärts zum sichtbaren schindelbedachten Häusern von Dorbu mit der 1789 erbauten Kapelle «Mariä Russengraben. In lockerem Gebüsch verbindet er sich wieder mit dem Kulturweg. Ein Heimsuchung» (8). kurzer Anstieg bringt uns zu den Häusern von Planinong. Danach fällt der Weg, an einem gefälligen Bildstöcklein mit der Familie Marias vorbei, zum Trassee der ehemaligen Leuk- Wir kehren etwa 100 m zurück und steigen auf einem bescheidenen Pfad links am Leukerbad-Bahn LLB. Zwischen den Schlaufen der Fahrstrasse queren wir das Dorf Inden Hang zur Fahrstrasse hinauf. Über der Strasse folgen wir einem Fussweg taleinwärts zur auf dem alten Talweg. Wir folgen ihm auch unter der Strassenkreuzung zur barocken Strassengabelung. Der obere Strassenast zur Station Torrent führt auch zu den bekannten Parrkirche «Maria vom Guten Rat» (4) aus dem Jahr 1767 und, nach wenigen Schritten, Albinenleitern am Weg nach Leukerbad. Wir halten uns an den untern Strassenast nach zur Antoniuskapelle (5). Leukerbad. Zwei Strassenschlaufen lassen sich mit einem steil abfallenden Fusspfad abkürzen. Rasch stehen wir vor dem Südportal des Strassentunnels, das wir auf einem Nach Inden halten wir uns, bis an den Hang unter Albinen, an den Schneckenweg, der Gehsteig durchqueren. Kurz nach dem Nordportal finden wir rechts unter einem riesigen seinen Namen den Leuker Schnecken verdankt. In Rumeling kreuzen wir wieder die Felsbossen wieder den Fussweg, der sich mit dem Weg über die Albinenleitern vereinigt. Fahrstrasse und zweigen vor dem grossen Strassenviadukt rechts auf den alten Fussweg Ebenhin beschliessen wir unsere Wanderung auf einem beschaulichen Waldweg. Nach der ab. Nach kurzen Schlaufen im dichten Wald finden wir uns bei der Römerbrücke über Talstation der Torrentbahn sind wir rasch wieder im Zentrum und bei der Pfarrkirche von die Dala. Die heutige Bogenbrücke in der engen Felspassage geht auf den bekannten Leukerbad (1). Baumeister Ulrich Ruffiner zurück. Der aus dem Prismell heimgekehrte Walser hinterliess (Text: Christian Fux, ) im frühen 16. Jh. im Wallis verschiedene beachtenswerte Bauten. 28 29 Leukerbad 2 15,9 140 min

h 5

h 10

1 Dorben 1 1,9 1 136 min min

h 50 h 50 1 3 Albinen 9,6 1300 min min

h 10

h 20

3 2 n schinger T

8,1 978

min min Rumeling h 45 h 20 2 2 7,1 928 min min

h 50 h 20 Inden 1 3 5,9 138 1 min min

h 10

h 30 4 1 Bodmen 3,5 1400 min min

50 h 30 Birchen 4 2,2 1364 Restaurant h min 5 30

Bus Leukerbad 2 0 140 km Hinweg Wanderprofil Rückweg m ü. M.

30 31 Kirche Leukerbad Birchen Kapelle Bodmen Kapelle Kirche Inden Antoniuskapelle Inden Tschingere Kapelle Kirche Albinen Dorbu Kapelle Eglise Loèches-les-Bains Chapelle Birchen Chapelle Bodmen Eglise Inden Chapelle Saint-Antoine Inden Chapelle Tschingere Eglise Albinen Chapelle Dorbu 3 2 7 1 4 5 6 8 7 6 1

8 5 2 4 3

32