QUELLENNACHWEISE UND ANMERKUNGEN VERZEICHNIS DER GEBRAUCHTEN ABKÜRZUNGEN UND SIGLEN

Duller Grabbe's Leben. Von Eduard Duller. [Einleitung zu:] Die Hermannsschlacht. Drama von Grabbe. Düsseldorf: Schreiner 1838. Glaubw. Bergmann, Alfred: Die Glaubwürdigkeit der Zeugnisse für den Lebensgang und Charakter Christian Dietrich Grabbes. Eine quellenkritische Unter­ suchung. Berlin: Ehering 1933· (Germanische Studien. H. 137.) Ziegler Ziegler, Karl: Grabbe's Leben und Charakter. : Hoffmann & Campe 1855. WB! Christ. Dietr. Grabbe's sämmtliche Werke u. handschriftlicher Nachlaß. Erste kritische Gesammtausgabe. Hrsg. u. erläutert von Oskar Blumenthal. Bd. l-4. Detmold: Meyer 1874. übergegangen in den Verlag der G. Grote'schen Buch­ handlung. Berlin l 875. WN Christian Dietrich Grabbes sämtliche Werke in sechs Bänden. Hrsg. u. mit Einleitungen u. Anmerkungen versehen von Otto Nieten. Bd. l-6. Leipzig: Hesse [ l 908]. ww Grabbe's Werke in sechs Teilen. Hrsg. mit Einleitungen u. Anmerkungen von Spiridion Wukadinovic. Berlin [usw.]: Bong (1912.) Die bei den zitierten Briefen angegebenen Nummern sind die dieser Ausgabe. GrA Grabbe-Archiv der Landesbibliothek Detmold. StAD Staatsarchiv Detmold.

339 I Neuer deutscher Hausschatz für Freunde der Künste und Wissenschaften. Mit vielen histori­ schen Anmerkungen und Erläuterungen von Herrmann Josef Landau. Vierte vermehrte und verbesserte Auflage. II. Theil, Literatur. Prag: Selbstverl. 1866. S. 691-692. Die erste Auflage des Werkes ist Hamburg 1853 erschienen, die zweite ebenda 1859, die dritte ebenda 1861. Der Titel hat anfangs „Neuer Hausschatz für Freunde der Künste und Wissenschaften" gelautet. Noch die dritte, „vermehrte und verbesserte Auflage" umfaßt nur einen Band, während die vierte in vier Teile gegliedert ist. Von diesen enthält der erste (mit dem Vermerk: „Vierte wesentlich verbesserte und auf das Doppelte vermehrte Auflage", Prag 1864) die Musik, der zweite (weiter paginiert, Prag 1866) die Literatur, der dritte und vierte (mit neuer Paginierung, Prag 1866) Bildende Kunst und Theater. In dem aus „Prag, im Feber 1864" datierten Vorworte heißt es (1, V-VI): „Die Quellen, aus denen geschöpft wurde, sind die besten und zuverlässigsten, doch habe ich auch hier jede Gelegenheit wahrgenommen, Berichtigungen da beizufügen, wo neuere Forschungen irgend eine frühere Angabe als fehlerhaft oder auch nur als zweifelhaft erscheinen ließen." Am Ende des Grabbe gewidmeten Abschnittes (S. 691-694) teilt Landau eine Stelle aus einem Briefe des Dichters an den Buchhändler Schreiner in Düsseldorf mit, die 1835 ohne Nennung des Namens Grabbe in Runkels „Hermann" abgedruckt gewesen ist. Der Brief, dessen Handschrift sich heute im Grabbe-Archiv der Landesbibliothek zu Detmold befindet, fehlt in sämtlichen, bisher erschienenen Ausgaben. Vermutlich hat also Landau zum minde­ sten einen Teil seiner Anekdoten bei den Düsseldorfer Bekannten Grabbes gesammelt. über den Herausgeber vgl. Schröder, „Lexikon der hamburgisdien Schriftsteller", Bd. 4, 1866, S. 301, unter Nr. 2136; Brümmer8 IV, 167. Danach stammte er aus einer alten ge­ lehrten Rabbinerfamilie in Prag, wo er am 19. Juni 1815 geboren war, und hat sich auch später noch zur jüdischen Religion bekannt. Im Jahre 1848 unternahm er eine größere Reise durch Deutschland, ließ sich 1850 oder 1851 in Hamburg nieder, war dort bis 1861 oder 1862 als Schriftsteller tätig und trat darauf in die Dienste des Herzogs von Coburg. Später hat er abwechselnd in Wien, Prag und Hamburg gelebt und ist im Februar 1889 in seiner Vaterstadt gestorben. Persönlichkeiten, über die Anekdoten sich bilden und im Umlaufe sind, leben noch im Bewußtsein der Mit- und Nachwelt. So scheint auch die Zahl derer, welche Landau zu­ sammengetragen hat, zu bezeugen, wie sehr man sidi in den Jahren nach Grabbes Tode in der literarisdien Welt mit seiner eigentümlichen Ersdieinung beschäftigt, und uns zu zeigen, in welchem Lichte man ihn damals gesehen hat. Manches an ihnen ist Ausschmückung, man­ ches Erfindung, doch schimmert durch alles dies immer etwas vom Wesen und Schicksal des Dichters hindurch: der Unglücksstern, welcher seiner Geburt geleuchtet hat, die körperliche Schwädie, die er durch Renommiersucht zu kompensieren trachtet, seine Gutherzigkeit und seine Hilflosigkeit vor der herrsdisüditigen Frau. Vgl. die Nrn. 12, 27, 34, 77, 128 und 137· In diesem Umstande findet die Aufnahme der Anekdoten in dem vorliegenden Werke ihre Rechtfertigung.

340 2 Verfolg die Denunciation des Strafwerkmeisters [Joh. Bernd Heinrich] Brand gegen den Zuchtmeister Grabbe pp das Alleinlassen des Arrestaten Redi:.ers mit seiner Braut betr. 1808 sq. (StAD, L 77 A. Fach 177 Nr. 6.) S. [15.] Der Zuchtmeister beschuldigt in seinem Schreiben die Rüterhenken des folgenden Ver­ gehens: Sie habe Flachs entwendet, ihn der Tochter des Zuchtknechts Anton Wallbaum ge­ geben und diese dazu verführen wollen, ihn ihren Eltern zuzustellen. Deswegen sei sie be­ straft worden. Dafür habe sie Rache haben wollen, und da sie solche nicht an ihm, dem Zuchtmeister selbst, habe nehmen können, so habe sie sie an seinem sechsjährigen Sohne ge­ übt. Schon den 17ten Juli habe sie diesen auf dem Hofe ergriffen und zur Erde geworfen. Den 21sten desselben Monats habe sie ihm sechs bis sieben Streiche mit dem Besen gegeben. (Der Hof war dem Zucht- und dem Strafwerkhause gemeinsam.)

3 Ziegler S. 12-14. (Kap. 3.) Mattiger: richtig: Matthier, eine alte, aus Silber geprägte Scheidemünze 1m Werte des zweiundsiebzigsten Teils eines Talers oder eines halben Mariengroschens. lütken: sich beliebig vermehren; Junge kriegen. an einem kleinen Wasser: dem Knochenbache.

4 Duller S. 11-15. (In Abschnitt III.) - Duller hat Grabbe während dessen Aufenthaltes in am Main kennen gelernt; im übrigen sind die Mitteilungen der Witwe des Dich­ ters seine hauptsächlichste Quelle. Zu seiner Glaubwürdigkeit vgl. Glaubw. S. 283 ff. Wie groß demnach auch die Vorsicht sein muß, die bei der Benutzung dieses Werkes zu walten hat, ist es doch unmöglich, sich bei den Auszügen daraus auf die zuverlässigen Partien zu beschränken; dazu sind das Wahre und das Unwahre, das Echte und das Schiefe zu unauf­ löslich miteinander verbunden.

5 Ziegler S. 19-2r. (In Kap. 4.) Ziegler stellt diese Berichte in die unter der Nummer 8 mitgeteilten, doch ist als selbstver­ ständlich anzunehmen, daß die betreffenden Ereignisse sich in umgekehrter Reihenfolge ab­ gespielt haben. Denn auch damals pflegte man den Cäsar schon in Tertia zu lesen, was aus Falkmanns "Nachricht von der gegenwärtigen Einrichtung des Gymnasiums und der Bürger• schule zu Detmold ..." (Lemgo 1819), S. 17 hervorgeht. - In die dritte Klasse des Detmolder Gymnasiums wird Grabbe Ostern l 813 eingetreten sein, und es wird, ehe er sich durch die Anfangsgründe, die Lektüre des Cornelius Nepos und wohl auch des Justin und Phädrus zum "Galler Krieg" durchgearbeitet hatte, gewiß mindestens ein Jahr dahingegangen sein. Recht gut paßt zu jener kämpfereichen Zeit auch das Kriegsspiel mit den Bohnen. Vietsbohnen: Veitsbohnen oder gemeine Bohnen; sie beginnen in Süddeutschland um den Tag des St. Veit zu blühen.

6 Die vier Zeugnisse bilden die Anlage zu der Bittschrift des Zuchtmeisters Grabbe „An Ihro Hochfürstliche Durchlaucht die gnädigst regierende Vormünderinn und Regentinn", Fürstin Paulina zur Lippe, "die gnädigste Verleihung einer Anwartschaft auf die Stipendien zum Studium für seinen Sohn betr.", eingegangen am 7. Februar 1818. (Detmold, Landeskirchen­ amt. 1. Tit. 3, Nr. r. Fach 5.)

7 Correspondenz cum Serenissima die Kritische Beleuchtung pp betr. bis Ostern 1818. [ ...] (StAD. D 72. Clostermeier Nr. 20.) 8 Ziegler S. 15-25. (Kap. 4.) Die Aufsätze, welche er in der Schule lieferte: von ihnen ist nur ein einziger erhalten ge­ blieben. Er ist zuerst im Faksimile, mit einem Nachworte versehen, von Alfred Bergmann im Jahre 1926 als Privatdruck herausgegeben worden und findet sich nun auch Bd. 4, S. 5-6, der Göttinger Akademie-Ausgabe. (Emsdetten: Lechte 1966.) Stylübungen" u. s. w.: Falkmanns „Methodik der Stylübungen für höhere Schulanstalten und Privatübungen" erschien, ebenso wie seine anderen Lehrbücher, bei Hahn in Hannover 1818 (2., vermehrte Auflage 1823), das „Hülfsbuch der deutschen Stylübungen für die mittlern und höhern Klassen, bei dem öffentlichen und beim Privatunterricht" 1822 (2. Auf­ lage unter dem Titel: „Praktische Rhetorik für die obern Klassen der Schulen und zum Selbstunterricht" 1831), das „Stylistische Elementarbuch, oder Erster Cursus der Styl­ übungen" 1825 (2.Auf!age 1828; 3.Auflage 1831; 4., verbesserte und vermehrte Auflage 1834; 5. verbesserte Auflage 1838), die „Praktische Rhetorik, oder: Vollständiges Lehr­ buch der deutschen Redekunst" in zwei Abtheilungen 1835-1839. mit welchem Feuer er einmal ein Stück aus Schillers Glocke auf einem Actus (Herbst r8r9) declamirte: Ein Programm dieses „Redeactus" (1 BI. in 4°) hat sich erhalten; es befindet sich, als Dauerleihgabe aus ehemals fürstlichem Besitze, im Grabbe-Archiv. Danach hat er am 29. Oktober, 3 Uhr Nachmittags, begonnen und waren dazu die Fürstin-Regentin Paulina, der Erbprinz, die verwitwete Fürstin und die Obern der Schule geladen. Grabbe erscheint an letzter (neunzehnter) Stelle.

9 Akten zu Grabbes Staatsprüfung. (StAD. L 77 A. Fach 79. Nr. loIII.)

10 Glaubw., S. 292-293.

II Ziegler S. 26-28. (In Kap. 5.) Er hatte fast nur mit einem einzigen Menschen Umgang, nämlich einem Studenten: Zieglers Angaben über Grabbes isolierte Lebensweise in Leipzig sind nicht ganz zutreffend. Wenn zunächst Wukadinovic (WW 1 XV, Anm.) glaubt, in Grabbes Leipziger Kommilitonen Gotthelf Heinrich Jacobi, von dem sich ein Brief an Grabbe erhalten hat (vgl. WW 1 XV, Anm.), jenen Studenten zu erkennen, so ist diese Annahme nicht überzeugend. Ebenso gut hätte er hier Carl Hoepffner namhaft machen können. Denn auch von diesem ist ein an Grabbe gerichteter Brief auf uns gekommen (vgl. WW VI 300--301), dessen vertrauliches „Du" auf die gleichen nahen Beziehungen hindeutet. Dieser Hoepffner muß auch Kettembeil bekannt gewesen sein, wie Grabbes Frage nach ihm in seinem Briefe an Kettembeil vom 3. August 1827 (vgl. WW V 295, 7-8) zeigt. Keineswegs aber erschöpft sich mit diesen wenigen Namen Grabbes tatsächlicher Umgang. Vielmehr muß, wenn es in Jacobis Briefe u. a. heißt: „Mit dem Neuen, was während Deiner Abwesenheit und Entfernung sich hier ereignet hat, wirst Du bereits durch andre Gesellen bekannt geworden seyn" und ferner am Ende: „ Viele ge­ denken Deiner", aus solchen Wendungen auf einen ausgedehnteren Bekanntenkreis ge­ schlossen werden.

I 2 Landau, a. a. 0. S. 692.

I 3 „Friedrich Begemann", ein Lebensabriß von Karl Ziegler, ist zuerst im „Lippischen Magazin für vaterländische Cultur und Gemeinwohl", Jg. 8 (Lemgo und Detmold, 1843), Nr. 8-10 erschienen. Zwanzig Jahre später vereinigte der Verfasser diesen Aufsatz und eine Reihe von anderen Beiträgen in einheimische Journale zu dem folgenden Schriftehen: Aus ver-

342 gangenen Tagen. Gesammelte Blätter. Lemgo 1862. Gedruckt bei F.[friedrich] L.[eopold] Wagener. Die Studie über Begemann findet sich dort unter den Charakterskizzen, S. 69-91, der erst in dieser endgültigen Fassung eingefügte Bericht über den Besuch auf Grabbes Ber­ liner Studentenbude S. 75-76. - Zu dem tragikomischen Ereignis ist folgende Stelle aus dem Brief Grabbes an die Eltern aus Berlin vom 14. Februar 1823 zu vergleichen: „Vor'gen Weihnachten ist Begemann hier gewesen, und er hat zwei Nächte bei mir gewohnt, in der dritten mochte ich ihn aber wegen meiner Wirtsleute nicht mehr bei mir behalten.-" (WW V 245, 27-29.) Diese Angaben lassen sich freilich mit denen Zieglers nicht gut in Einklang bringen. Da es jedoch Grabbe in den Briefen an die Eltern auch sonst mit der Wahrheit nicht allzu genau nimmt, so werden wir annehmen dürfen, daß ihr der Bericht Zieglers näher kommt. übrigens wird der Kenner bereits bemerkt haben, daß auch in dieser Erzählung der berühmte silberne Löffel spukt und wir es hier also mit einer neuen und bedeutsamen Variante zu der vielzitierten Heineschen Anekdote (vgl. Nr. 18 dieser Sammlung) zu tun haben. Daß diese Anekdote nicht ebenso zutreffend als hübsch erzählt sei, hatte schon Griesebach kon­ statieren müssen, der in seiner Lebensskizze Grabbes (Bd. IV seiner Ausgabe, S. X) den Kern der Geschichte aus dem Munde Karl Köchys glaubte mitteilen zu können. In Wirklichkeit war auch dieser vermeintliche Kern immer rtoch Schale; immer noch muß man von Grabbes legendären Silberschätzen ein erhebliches Teil abstreichen, um dem „Kern" der Wahrheit nahe zu kommen. Dies kann sozusagen mit wissenschaftlicher Exaktheit nachgewiesen und erhärtet werden. Im Brief vom 21. Juli 1820 fragt nämlich Adolph Henrich Grabbe bei dem zur Uni­ versität abgegangenen, durch mütterliche Fürsorge arg verwöhnten Sohne an: „Du hast deinen silbernen Löffel aus dem Ranzen unterwegs doch nicht verlohren?" Aus dieser bisher ungedruckten Stelle dürfte mit voller Sicherheit hervorgehn, daß Grabbe in Berlin überhaupt nie mehr als diesen einen Löffel besessen hat. Der Bericht Zieglers versetzt uns in die glück• liche Lage, über das Schicksal dieses Löffels zum ersten Male zuverlässige Angaben machen zu können; wir dürfen sogar vermuten, daß es in Wahrheit Begemann war, der ihn, getreu den Weisungen des Schenkers, zum Trödler oder zum Versatzamt getragen hat.

I 4 Heinrich Heines Briefe. Erste Gesamtausgabe. Nach den Handschriften herausgegeben, ein­ geleitet und erläutert von Friedrich Hirth. (Bd. r.) : Kupferberg (1948). S. 39-40. - Hirth stellt den Brief zwischen zwei andere vom 14· und 21. Januar 1823. Robert: August Ludwig Robert, geb. am 22. August 1798 in Berlin, wurde im Oktober l 828 Kammergerichtsassessor daselbst, gewann später eine unabhängige Existenz und ist am 14. Februar 1852 in Berlin gestorben. Grindler: Karl Ludwig Gründler, geb. am 17. Novem­ ber 1798 zu Oderberg in der Mark, später Kammergerichtsreferendar in Berlin, daselbst noch 1882 als Oberregierungsrat nachweisbar, Todesjahr unbekannt. - Hunderich: Ludwig Hundrich, geboren im Magdeburgischen als Sohn eines Kaufmanns, vom 22. Oktober 1817 bis zum 4. September 1819 bei der juristischen Fakultät der Berliner Universität eingeschrieben; weiteres ist nicht bekannt. - Dr. Gustorv: Ludwig Christian Nikolaus Gustorf, geb. am 3. April 1798 in Kassel, 1883 als Geheimer Medizinalrat in den preußischen Adelsstand er­ hoben, gest. am 16. April 1888 in Berlin.

I 5 WBl IV 666-668. Der Text ist nach der Handschrift (im GrA) revidiert. - über den Empfän• ger vgl. Bd. 4 des „Allgemeinen Theater-Lexikons", hrsg. von Herloßsohn, Marggraf u. a„ Neue Ausg. (Altenburg u. Leipzig l 846), S. 4-5.

I6 Lenau und die Familie Löwenthal. Briefe und Gespräche, Gedichte und Entwürfe. Mit Be­ willigung des t Freiherrn Arthur von Löwenthal vollständiger Abdruck nach den Hand-

343 schriften. Ausgabe, Einleitung und Anmerkungen von Prof. Dr. Eduard Castle. Erstes Budi: Reisebriefe und Gesprädie. Leipzig: Hesse 1906. S. 170-171, unter Nr. 144· (Aus Maxens Notizen. Gespräche 1841.) - lmmermann ist nie mit Grabbe und Heine in Berlin zusammen gewesen, sodaß auch der (unter Nr. 98) aufgenommene zweite Teil dieser Mitteilungen nadi Düsseldorf verlegt werden muß. Den Kern der Anekdote bildet der Zusammenstoß zwisdien den beiden jungen Diditern. Da packte der kräftige Grabbe [usw.]: Vgl. dazu zwei Stellen in Briefen Grabbes: l. an Immermann vom 18. Februar 1835: „Jeder, den Sie mir bezeidinen, ist mir lieb, denn Sie meinen es gut mit mir, thun gut an mir, aber gegen einen soldien Juden [Dr. Martin Runkel] könnt' idi wieder der alte Adam mit der Erbsünde werden, wie einmal gegen Heine, den ich aber dodi adite pto seines Talents." 2. an Sdireiner, [August 1835]: „Daß man [im „Phönix] von dem Heine schwatzt, dem Fetzen von Byron, und den ich über die Treppe sdimiß." (WW VI 97, 39-98, 2; 160, 26-17.) und schlachte dich ab wie ein Huhn: Reminiszenz an den „Herzog Theodor von Gothland"; vgl. des alten Gothland Worte in IV, 4: „Nun wollen wir ihn schladiten wie ein Huhn!" (Göttinger Akademie-Ausgabe 1165, 10.) Wenn jedodi hier mit dieser, an „Gothland" IV, 4 anklingenden Drohung Grabbes der Umstand erklärt werden soll, daß in Heines Sdiriften niemals von Grabbe die Rede sei, so ist bekannt, daß das genaue Gegenteil zutrifft und Heine sidi nidit nur sehr oft, sondern auch sehr anerkennend über Grabbes Talent geäußert hat. 17 Unterhaltungen mit Heinridi Heine. In: Pariser Leben. Bilder und Skizzen von Ludwig Kalisch. Mainz: v. Zabern 1880. S. 315-341. [Grabbe:] S. 317-318. Er hat gerade den ,Herzog Gothland' vollendet [usw.]: Vgl. dazu die folgende Nummer. 18 Heinrich Heines Sämtlidie Werke. Hrsg. von Ernst Elster. Bd. 7. Leipzig, u. Wien: Biblio- graphisches Institut [1890]. S. 467-470. Zu der Erzählung von Grabbes silbernen Löffeln vgl. die Anmerkung zu Nr. 13· in einer Charakteristik Grabbes: Mit diesem Plane hat sidi Heine schon 1837 getragen. in meinem Buche „De l' Allemagne"': Dort sdireibt Heine: „Beaucoup pretendent que le diable a toujours la forme d'un animal, et que c'est pure illusion quand nous le voyons sous une autre face. Le diable a toujours quelque chose de cynique, et c'est ce que personne n'a mieux exprime que notre poete Wolfgang Goethe. Un autre poete allemand, qui est aussi grand par ses qualites que par ses defauts, mais qui, dans ses qualites, ne le cede pas a Goethe, M. Grabbe, a peint le diable SOUS ce rapport avec un egal succes. 11 a aussi judicieuse­ ment compris le glacial de la nature du diable. Dans un drame de ce poete, le diable parah sur la terre, parce que sa mere frette a l'eau dans l'enfer. C'est diez nous une maniere ordinaire de nettoyer la diambre, ce qui se fait en versant sur le plandier de l'eau bouillante, et en frottant avec un tordion grossier. 11 s'ensuit un grincement et une vapeur tiede qui emp@chent absolument tout homme raisonnable de rester pendent ce temps a la maison. C'est la ce qui fait deserter, par le diable, l'enfer bien diauffe pour notre monde refroidi; et diez nous, le pauvre diable quoiqu'il arrive par une brillante journee de juillet, eprouve cependant un si grand froid qu'il en est presque gele, et n'est arradie a son engourdissement que par les secours de l'art medical."' (De l'Allemagne par Heinri Heine. Nouvelle entierement revue et considerablement augmentee. T. 2. Paris: Levy 1855. S. 108-109. - Die erste Auflage vom Jahre 1835 hat nidit nadigewiesen werden können.) Bulk: Mißgeburt; eigentlich: Zwerg. Die Geschichte des „Gothland"'-Manuskriptes ist aller Wahrscheinlichkeit nach folgender­ maßen verlaufen: Grabbe hat Gubitz, dem Herausgeber des einflußreidien „Gesellsdiafters"'

344 und Besitzer der Vereinsbuchhandlung, das Manuskript gebracht, sicherlich mit dem Wun­ sche, es gedruckt zu sehen. Gubitz hat offenbar nicht recht gewußt, ob er es wagen könne, es an Heine weitergegeben, ihn, wie der siebzigjährige Köchy Grisebach erzählt hat (vgl. WGr IV, IX), aufgefordert, sich das "verrückte Geschreibsel" anzusehen, und nun den jungen Dichter an Heine verwiesen. Dieser las das Werk und sandte sodann das "Trauerspiel von Krabbe" nebst anderen Neuigkeiten mit seinem Briefe vom 30. Dezember 1822 an Karl August Varnhagen von Ense. (Vgl. Heinrich Heines Briefe. Hrsg. von Friedrich Hirth. Bd. 1, S. 52.) Wenn nun Grisebach (WGr IV XIII) die Rolle, welche Heine in dieser Geschichte Varnhagens Gattin Rahe! zu­ schreibt, als eine „geistreiche Erfindung" bezeichnet, mit der Begründung, Heine werde das Manuskript nicht Varnhagen zugesandt haben, nachdem er es vorher schon einmal der Rahe! überbracht und wieder zurückgeholt habe, so ist dies nicht überzeugend. Denn es ist recht wohl denkbar, daß Rahe! auf eine beschleunigte Rückgabe des aufwühlenden Werkes Wert ge­ legt habe. Bei einer späteren Begegnung mag dann Gubitz Heinen gefragt haben, was er von Grabbes Tragödie halte, und dabei die gleichfalls von Köchy überlieferte Antwort gefallen sein: „Sie irren sich, lieber Gubitz, der Mensch ist nicht verrückt, sondern ein Genie." (WGr IV IX-X.) Bestätigt scheint die Tendenz dieses Ausspruchs durch Grabbes Brief an Kettem­ beil vom 25. Juni 1827, worin es heißt: „Der Gothland wühlt sich gewiß durch, sagte Heine." Aus demselben Briefe geht übrigens hervor, daß sich Grabbe auch mit Gubitz über den "Gothland" und die Möglichkeit einer Drucklegung unterhalten hat, denn es heißt darilil-: ",Gubitz' in Berlin, dem diese [directe contra Gott" gerichtete] Stelle [im dritten Akte] (die hier und da zu extrem sein mag), sehr gefiehl, meinte übrigens, nicht sie, sondern die Zoten würden der preuß. Zensur auffallen." (WW V 282, 22. 36-38.)

19 Friedrich Hebbel, Tagebücher. Bd. 4. (= Friedrich Hebbel. Sämtliche Werke. Historisch­ kritische Ausgabe besorgt von Richard Maria Werner. 2. Abteilung. Neue Subskriptions­ Ausgabe. 3., unveränderte Auflage.) Berlin: Behr 1905. S. 22, unter Nr. 5301. - Die Fortset­ zung dieser Aufzeichnungen unter Nr. 101.

20 Erlebnisse von F.[riedrich] W.[ilhelm] Gubitz. Nach Erinnerungen und Aufzeichnungen. Bd. 2. Berlin: Vereins-Buchhandlung 1868. S. 256-257. Schiffs Kritik des „Kaiser Friedrich Barbarossa": Im 8osten Blatte des „Gesellschafters" vom 17. Mai 1830, S. 393-395. Wiederabgedruckt in: Grabbes Werke in der zeitgenössischen Kritik. Im Auftrage der Grabbe-Gesellschaft hrsg. von Alfred Bergmann. Bd. 3. Detmold 1961. S. 42-47, unter Nr. 9.

21 Moderne Charakteristiken, von Heinrich Laube. Bd. 2. : Löwenthal 1835. 5. Karl Köchy. S. 103-120. [Grabbe:] S. 107-109. Laubes Angabe über Grabbes wirtschaftliche Verhältnisse in Detmold trifft so wenig zu wie die über die Wanderungen von Detmold nach Düsseldorf zum Besuche des dortigen Theaters.

22 Reisenovellen von Heinrich Laube. 2. Aufl. Th. 7. (= Heinrich Laube's Novellen. 2. Auf­ lage. Th. 7.) Mannheim: Hoff 1847. 15. Heine bei Stehely und im Kasino. S. 193-210. [Grabbe:] S. 200. 205-208. - Vorher: Neue Reisenovellen von Heinrich Laube. Bd. 1. (= Reisenovellen von Heinrich Laube. Bd. 5.) Mannheim: Hoff 1837. 15. Heine bei Stehely und im Kasino. S. 344-372. [Grabbe:] S. 356-357. 364-368. Laubes Schilderung des Geistes, der die Zusammenkünfte jener „jungen Genies" charak­ terisiert, wohnt sicherlich in einem höheren Sinne Wahrheit inne; daß alle die beigebrachten

345 einzelnen Tatsachen mit der Wirklichkeit übereinstimmten, wird man von einer "Novelle" nicht verlangen können. So hat Friedrich August Wolf zu der in Frage kommenden Zeit nicht im Hause mit den beiden schwarzen Riesen gewohnt, vielmehr Friedrich-Straße Nr. 94, nahe der Dortheen-Straße. Dagegen hat man wirklich einen Brief an Adam Müller gerichtet, und wenn Laube von Heine sagt, daß er an solchen Abenden "zusammengeklappt im Winkel" gesessen habe, so ähnelt eine solche Beschreibung derjenigen Friedrichs von Uechtritz, wonach Heine gewöhnlich, über Kopfschmerzen klagend, in einer Sofaecke gesessen habe. Vgl. im übrigen Glaubw. S. 3r7-3r8, 322-325, 338, 343-344. Mamsell Franz Horn: Sicherlich nicht Rosa, geb. Gedike, die der Literarhistoriker Franz Horn (r78r-r837) hatte heiraten können, nachdem er 1805 als dritter ordentlicher Lehrer an das Lyzeum in Bremen berufen worden war, sondern die selbst (unter dem Pseudonym E. Karoli) als Schriftstellerin tätige Karoline Bernstein (1797-r838), die sich im freundschaft­ lichen Zusammenleben mit dem, seit r8ro in Berlin ansässigen Ehepaare für das entschädigt fand, was das durch körperliche Leiden verkümmerte Leben ihr sonst versagte, und dem .schwärmerisch verehrten Manne während dessen letzten Jahren eine treue Pflegerin ge­ wesen ist. Herklots: Karl Alexander H. (1759-1830), Jurist und Theaterdichter, seit r790 beim Kammergericht in Berlin angestellt. Er hat für das dortige Hoftheater nicht nur eine große Anzahl von Prologen und ähnlichen Gedichten geschrieben, sondern auch rund 70 Über• setzungen italienischer und französischer Singspiele u. dgl. geliefert. Daneben stehen eine Reihe eigener, nur z. T. gedruckter Arbeiten. (ADB 12, u5. Joseph Kürschner.)

2 3 Ziegler S. 46. (Der Anfang von Kap. 8.)

24 Berliner Conversations-Blatt für Poesie, Literatur und Kritik. Redigirt von Herrmann Marggraff. Jg lO, No. 120. Donnerstag, den 6. Oktober r836. S. 483.

25 Ein Besuch in Leipzig. Von Ed. Jerrrnann. In: Deutsches Museum. Zeitschrift für Literatur, Kunst und öffentliches Leben. Hrsg. von Robert Prutz. Jg. 2. 1852. Januar-Juni. S. r88-r98. Die Datierung des "Besuches" hat den Grabbeforschern bisher Schwierigkeiten bereitet. Nieten erklärt in seiner Biographie (Dortmund, r908, S. 39) die Zeitangabe Jerrmanns für zweifelhaft und läßt den jungen Dichter erst nach dem Verlassen Berlins mit jenem zusammentreffen. Wukadinovic dagegen hält an dem Jahre r822 fest und beruft sich dabei außer auf die Biographien von Duller (S. 20) und Ziegler (S. 28) auch auf die "Erinnerung aus dem Leben eines deutschen Dichters" von Theodor Drobisch in den Nrn. r2r-r24 des "Kometen" vom r8.-2r. Juni r847, ein Feuilleton, das freilich zu allem andern eher als zum klassischen Beweiszeugen geeignet ist. In Wirklichkeit hat der Besuch bei Jerr­ mann nicht, wie dieser angibt, im Jahre 1822 stattgefunden, sondern wahrscheinlich erst wäh• rend Grabbes zweitem Leipziger Aufenthalt, also im März r823. Dies ergibt sich aus dem Briefe Amadeus Wendts an Tieck. (S. die folgende Nummer.) Der Brief ist zwar undatiert, bildete aber die Einlage zu demjenigen Grabbes an Tieck vom r8. März, muß also kurz zuvor geschrieben sein. Aus dem Briefe Grabbes geht übrigens hervor, daß dieser nicht durch Jerrmann bei dem Leipziger Ksthetiker eingeführt wurde, sondern durch ein Empfehlungs­ schreiben Tiecks, und die Antwort Wendts kann nur so ausgelegt werden, daß sie die Ein­ drücke einer ersten Bekanntschaft wiedergibt. Vielleicht sind also die Vorgänge so zu ord­ nen, daß Grabbe zunächst den Besuch bei Jerrmann machte, der insofern erfolglos war, als er ihm nicht den Zutritt zu Küstner vermittelte, daß er darauf, unterm 8. März, sich an Tieck wandte, der ihm noch ein Urteil über "Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung" schuldig war, und von ihm an Wendt und Adolf Wagner verwiesen wurde, beides Persönlichkeiten, deren Theaterinteresse bekannt war. Zu der Frage der Datierung und des biographischen Wertes vgl. man ferner Glaubw. S. 2u-223. Ziegler bemerkt zu Jerrmanns Erzählung S. 29: Sie "will uns indessen nicht so recht ein­ leuchten, besonders wenn wir die Ausschmückung der Scene betrachten, die uns in der That sehr gesucht und verfehlt vorkommt, denn Grabbe konnte allerdings etwas Burleskes an sich haben, hat sich aber niemals so schüchtern demüthig oder fratzenhaft betragen, wie er dort geschildert wird, hat sich auch niemals in den Worten ausgedrückt, die ihm dort in den Mund gelegt werden." Eine Lebensskizze und Charakteristik Jerrmanns gibt Karoline Bauer, z. T. nach per­ sönlichen Erinnerungen, in ihren "Komödianten-Fahrten" betitelten "Erinnerungen und Stu­ dien", hrsg. von Arnold Wellmer (Berlin 1875), S. 184-203, im Kapitel IV. Königsberg. Vgl. ferner ADB 51, 745-746 (H. A. Lier). Kornak: Elefantenführer.

26 Begegnungen S. 26, als Nr. 6. (Nacli dem Original im GrA.) Der terminus a quo dieses Briefes ist der 8. März 1823, das Datum desjenigen Briefes Grabbes an Tieck, durcli den dieser veranlaßt wurde, Grabbe Empfehlungsschreiben an Adolph Wagner und Amadeus Wendt zu übersenden, der terminus ad quem der 18. März, das Datum des Briefes Grabbes an Tieck, dem dieses Schreiben Wendts beigelegen hat. (Vgl. die Briefe Nr. 21 und 22.) - Ziegler (a.a.O. S. 28-29) setzt den Brief Wendts fälschlich in die Leipziger Zeit von 1820-1822.

27 Landau, a.a.O. S. 693.

28 Ziegler S. 28-29. (In Kap. 5.) 50-51. (In Kap. 8.)

29 Felix Mendelssohn-Bartholdys Briefwechsel mit Legationsrat Karl Klingemann in London. Herausgegeben und eingeleitet von Karl Klingemann. Essen: Baedeker 1909. S. 12-13. Der Text der Briefe Rosens und seines Vaters sind an Hand der Originale revidiert worden, die sich damals im Besitze des Herrn Universitätsprofessors Dr. Klingemann in Bonn befunden haben. Friedrich Rosen war der Sohn des lippischen Justizkanzleidirektors Friedricli Ballhorn­ Rosen. Auf dem Detmolder Gymnasium war er Klassenkamerad Grabbes gewesen. Bereits im Alter von 22 Jahren erhielt er eine Berufung als Professor der orientalischen Sprachen an die neu gegründete Universität in London, wo er am 12. September 1837 gestorben ist. (ADB 29, 192-195. I. Klatt.)

JO An den bei Nr. 29 angegebenen Orte, S. 13. Nacli dem Osterfeste hatte Friedrich Rosen von Leipzig aus mit einem Landsmann namens Wippermann eine Fußreise unternommen, die ihn über Meißen nach Dresden führte.

JI An dem bei Nr. 29 angegebenen Orte, S. 13· - Ballhorn-Rosen hat mit neunzehn Jahren, 1793, die Göttinger Hoclischule bezogen, dort anfangs Theologie, später Philologie studiert und 1798 in der Philosophisclien Fakultät promoviert. An derselben Universität war Joh. Gottlieb Gerh. Buhle Ostern 1787 außerordentlicher und im Jahre 1794 ordentlicher Pro­ fessor der Philosophie geworden. Er hielt u. a. Vorlesungen über Logik, Metaphysik, Ge-

347 schichte der Philosophie, Geschichte der klassischen Literatur der modernen Völker. (ADB 3, 509-510. Spehr.)

32 Aus den Briefschaften August Klingemanns. Von Paul Zimmermann. In: Braunschweigisches Magazin. Nr. 2. September und Oktober 1923. Nr. 3. November und Dezember 1923. Nr. l. Januar und Februar 1924. Nr. 2. März und April 1924. Der Brief findet sich in Nr. 3, Sp. 46.

3 3 Ludwig Tieck. Erinnerungen aus dem Leben des Dichters nach dessen mündlichen und schrifl:­ lichen Mittheilungen von Rudolf Köpke. Th. 2 Leipzig: Brockhaus. 1855. S. 22-26. S. 280- 281: „Die im Texte gegebene Darstellung des Verhältnisses zwischen Tieck und Grabbe beruht wesentlich auf den mündlichen Mittheilungen des Ersten und einigen Briefen Grabbe's, die sich in Tieck's Nachlaß finden. Der erste vom 21. Sept. 1822 begleitete die Zusendung des „Gothland", der folgende vom 16. Dec. 1822 das Lustspiel „Scherz, Satire, Ironie"; beide sind in Berlin geschrieben. In zwei Briefen aus Leipzig, vom 18. März und 8. Mai [richtig: 8. und 18. März] 1823, kündigt Grabbe sich als mimisches Talent an, und bittet um Hülfe in höchst bedrängter Lage; der letzte endlich, voll tiefer Hoffnungslosigkeit, ist aus Detmold vom 23. Aug. 1823. Diese Briefe enthalten auch manche Andeutungen über seinen frühem Bildungsgang. Ergänzend kommen zwei andere von Am. Wendt und Klinge­ mann aus dem Jahre 1823 hinzu, in denen sich jener für, dieser gegen Grabbe's Beruf zum Schauspieler ausspricht. Wenn Grabbe damals behauptete, schon vor seiner Ankunfl: in Dresden sei ihm durch Tieck Hoffnung auf eine Stelle als Regisseur beim dortigen Theater gemacht worden, so ist auch das eine Einbildung gewesen. Wie hätte Tieck bei seiner da­ maligen Stellung in Dresden einem ihm persönlich ganz unbekannten jungen Dichter eine solche Aussicht eröffnen können? Diese Angaben mögen hier nachträglich eine Stelle finden mit Rücksicht auf das kürzlich erschienene Buch „Grabbe's Leben und Charakter, von K. Ziegler" (Hamburg 1855)."

34 Landau, a.a.O. S. 692. 3 5 Ziegler S. 56-5 8. (Schluß von Kap. 9.)

36 In dem bei Nr. 32 angegebenen Aufsatze, und zwar in Nr. l, Sp. 8. Ober seine Irrfahrten vor der Rückkehr nach Detmold schreibt Grabbe an Tieck unterm 29. August 1823 und später an Kettembeil unterm 4. Mai 1827. (Vgl. die Briefe Nr. 31 und 41.) In dem früheren Berichte behauptet er ausdrücklich, nicht in Bremen gewesen zu sein; dem Freunde dagegen erzählt er: „Bremen, woselbst Geld, kurze Bataille, das an Abenteuerei grenzende Leben eines Schrifl:stellers satt bekommen, die Intrigen der Theater­ welt eingesehen - ". (WW V 269, 28-30.) Der wahre Sachverhalt ist noch nicht geklärt.

37 Ziegler S. 58-61. (Der Anfang von Kap. 10.) meldete er sich darauf bald zum juristischen Examen: Mitte Februar 1824. seine Proberelation: Sie ist abgedruckt in Bd. 4 der Göttinger Akademie-Ausgabe, S. 9-26.

38 An dem bei Nr. 29 angegebenen Orte, S. 13-14. - Von den Oldenbourgs ist in einem anderen Briefe des Kanzlers an seinen Sohn ausführlicher die Rede. Es handelt sich offenbar um die Leipziger Kaufmannsfamilie, aus welcher der bekannte Verlagsbuchhändler hervorgegangen ist. Dessen Vater war ein alter Freund des Kanzlers. 39 An dem bei Nr. 29 angegebenen Orte, S. 13-14. Xpl)'t"l)p E"ttO"'t'tq>ix11oµtvoc; olv : Mischkrug, bis zum Rande gefüllt mit Wein. 40 An dem bei Nr. 29 angegebenen Orte, S. 14. Werfel: Johann Friedrich Dietrich Adolph W., ein Detmolder Jurist, der ebenso wie Grabbe Advokat wurde, aber nach einem langen schmerzlichen Krankenlager bereits am 6. Dezember 1827 im Alter von 24 Jahren sieben Monaten an der Schwindsucht gestorben ist. (Vgl. "Lippisches Intelligenzblatt" Nr. 49 vom 8. Dez. 1827, S. 392.) 41 An dem bei Nr. 29 angegebenen Orte, S. 14-15. - Zu der Bestellung des Briefes an Savigny vgl. die Mitteilung in Grabbes Briefe an die Eltern, datiert aus Berlin vom 20 oder 24. De­ zember 1822. (WW V 243, 21-23.)

42 An dem bei Nr. 29 angegebenen Orte, S. 15. das edle Gerkesche Brüder-Paar: Vermutlich handelt es sich um Söhne des Kammerrats Johann Christian Gerke in Detmold (geb. am 18. April 1776 in Hannoverisch-Münden, gest. am 19. Sept. 1826 in Detmold). Dieser hatte damals, von einem frühverstorbenen abgesehen, mehrere: Eduard Fridolin (geb. 12. März 1806), Hermann Christian Wilhelm (geb. 15. Febr. 1808), Wilhelm Guido (geb. 30. März 1810), Franz Friedrich Alexander (geb. 6. Sept. 1814), Maximilian Alwin (geb. 25. Sept. 1816) und Wilhelm Ottomar (geb. 15. Mai 1819). 43 Der Bericht ist den Memoiren Reinhardts entnommen, die den Titel führen: "Blätter aus dem Tagebuch eines Schauspielers." Sie sind ungedruckt; ihre Handschrift wird im Ham­ burger Staatsarchiv (Abt.: Familienarchive) aufbewahrt. Sie sind auch Fragment geblieben und umfassen nur die Jahre 1827-28. Die Zeit ihrer Abfassung kann genau nicht bestimmt werden. Mit Sicherheit ergibt sich als terminus a quo der 1. April 1867, nämlich der Todes­ tag Hermann Schiffs, von dem als von einem bereits Verstorbenen die Rede ist. Jedoch wird man den Termin noch weiter hinausschieben müssen, da Reinhardt, der am 7. April 1884 gestorben ist, in den Memoiren (S. 44 a) sich selbst als einen Greis bezeichnet, auch durch den Tod daran gehindert worden ist, sie weiterzuführen. Da man also annehmen muß, daß zwischen Erlebnis und Niederschrift rund ein halbes Jahrhundert liegt, so kann es nicht wundernehmen, daß der Bericht nicht frei von Unrichtigkeiten ist. Vor allem hat es den „Hannibal" damals noch nicht gegeben. Auch eine Uniform besaß Grabbe zu jener Zeit noch nicht, sie wurde ihm erst im Jahre 1832 verliehen. - Um einen lesbaren Text zu bieten, waren folgende Abweichungen vom Original erforderlich: 1. ist direkte Rede in Anführungs• striche gesetzt; 2. ist das meist mit ,u' abgekürzte ,und' ausgeschrieben; 3. ist einfaches ,m' verdoppelt worden, wo es der Kürze halber Doppel-m vertritt. - Der Bericht ist zum ersten Male veröffentlicht in der ersten Beilage zur Sonntags-Ausgabe der „Kölnischen Zeitung" Nr. 959 vom 8. Dezember 1901, und zwar unter dem Titel: "Ein Besuch bei Grabbe. Aus den Tagebuchblättern eines Schauspielers." Der ungenannte Herausgeber ist Prof. Ernst Lewinger in Dresden. Der Bericht erscheint an dieser Stelle in einer, gegenüber jenem Erst­ druck erweiterten und abgerundeten Gestalt. Unterm 2. Dezember 1827 schreibt Grabbe u. a. an Kettembeil: „Pto der Teufels- oder Esels-Zeitung in Hamburg ist der gute Ehemann der Händel-Schütz Redakteur davon, und hat er mich schon früher durch einen reisenden Schauspieler zur Mitarbeit eingeladen, die ich indes wohl nicht liefern werde. Es wird nichts daraus." (WW V. 306, 7-11.) Wahrscheinlich ist damit Reinhardt gemeint.

44 An dem bei Nr. 29 angegebenen Orte, S. 15. 4 5 Diese Aufzeichnungen Clostermeiers gehören zu dessen „Collectanea über Grabbe Junior. ltem Schauspielhaus in Detmold." (St AD. D 72. Clostermeier Nr. 26.)

349 46 Ein Besuch bei Christ. Dietr. Grabbe. [Dazu die Anmerkung:] Aus dem Nachlasse unseres am 14. August 1895 gestorbenen lieben Mitarbeiters A. Bornemeyer: Lippische Landes­ Zeitung. Detmold. Jg. 131. No. 194· 20. August 1898. l. Beil. S. [1.] - Die Angabe Borne­ meiers, daß der Besuch im Anfang des dritten Jahrzehnts des 19. Jahrhunderts stattgefunden haben müsse, ist zu berichtigen. Der terminus a quo ist vielmehr der Tag, an dem Grabbe zum Substituten Rotbergs ernannt wurde, also der 19. Oktober 1826, oder, wenn er zu jener Zeit wirklidi. Auditeur war, erst der 15. Januar 1828. Mein Vater: Johann Christoph Ludwig Bornemeyer aus Brockhausen. Von seiner Frau Wilhelmine Catherine Rosemeier aus Spork wurde ihm am 6. Februar 1814 in Vahlhausen ein am 13. d. M. auf den Namen Adolf getaufter Sohn geboren, der am 14. August 1895 gestorben ist. Koblpott: Muldenförmige Vertiefung bei Pivitsheide. Der erste Teil des Namens kommt wahrsdi.einlidi. von den in der Nähe gefundenen Totenurnen, Töpfen mit Kohlenresten, her. Vgl. Heinridi. Sdi.wanold, „Unsere Ortsnamen", Detmold: Meyer 1923 (= Heimatbüdi.er für Sdi.ule und Haus. H. 5), S. 17, 31. Frau Wirtbin Hutb am Bruchthor: Marie Sophie Wilbelmine Huth, verwitwete Stedtfeld, geb. Grote, die Ehefrau des aus Salzufeln gebürtigen Johann Heinrich Rudolpb Huth. Sie hatten Brudi.-Straße 25, also in unmittelbarer Nadi.barsdi.afl: des Zudi.thauses, eine Bäckerei und eine Gastwirtsdi.afl:.

47 Rheinisdi.-Westphälisdi.es Korrespondenzblatt. Beiblatt zum Rheinisdi.-Westphälisdi.en An­ zeiger. Jg. 1828. 6. Stück. 9. Februar. Sp. 86. - Die Korrespondenz ist hervorgerufen durch Johann Baptist Rousseaus Bespredi.ung der „Dramatisdi.en Didi.tungen" in Nr. 3 des „Rhei• nisdi.-Westphälisdi.en Anzeigers" vom 9.Januar 1828, in der es (Sp. 32 in der Anmerkung) heißt: „Die Vorrede ist mit Demold unterzeidi.net. Es wäre interessant, durdi. den Anzeiger zu erfahren, ob dieser große Didi.ter ein geborner Westphale ist." - Abgedruckt WW VI 251, dort fälsdi.lich Grabbe selbst zu gesdi.rieben. Practicanten: Das Original hat den Druckfehler „Prädikanten", den Grabbe in seinem Briefe an Kettembeil vom 2. März 1828 verbessert. Dabei bemerkt er, die Korrespondenz sei nidi.t von ihm veranlaßt.

48 An dem bei Nr. 29 angegebenen Orte, S. 15.

49 Chronik Westphalens und der Rheinlande. 1828. Nro 9. [Beilage zu:] Allgemeine Unter­ haltungs-Blätter zur Verbreitung des Sdi.önen, Guten und Nützlidi.en. Münster. Zweiter Jahrgang. 1828. Dritten Bandes, neuntes Hefl:. (Ausgegeben den 15. Mai.) S. 241-242. In der Rubrik: Literarisdi.e Gegenstände, Kunstsadi.en und Alterthümer. jO Ziegler S. 76-77. {In Kap. 12.) in einem westpbäliscben Provinzialblatt: Grabbes Rezension des Detmolder Hoftheaters in der „Abendzeitung" war von Friedrich Wilhelm Pustkudi.en in seiner Zeitsdi.rifl: „ West­ phalia" (Jg. 1828, Nr. 43-45 vom 25. Oktober bis 3. November) erneut abgedruckt worden mit der Bemerkung: „ Wir konnten uns nidi.t versagen, diese mit Geist und Laune gesdi.rie­ bene Kritik jetzt, wo die Astern der Detmolder Theatervorstellungen wieder zu blühen anfangen, aus dem entlegenen Park der Abendzeitung Nr. 99 d. J. in das heimisdi.e Werretal zurückzuversetzen - versteht sidi. sine ira et studio." Die dadurdi. offenbar provozierte Aufführung von Becks fünfaktigem Lustspiel „Das Kamälein" hat am Montag, den 29. De-

350 zember stattgefunden. Sie ist im kommenden Vierteljahr nicht wiederholt worden, so daß man vermuten möchte, sie sei eigens zu dem Zwecke der von Ziegler erwähnten Persiflage Grabbes veranstaltet worden. Dafür beschloß dieses erste Vierteljahr 1829 die Aufführung des „Don Juan und Faust", worin die Aussöhnung zwischen Dichter und Theater ihren sichtbaren Ausdruck fand.

5 I Ziegler S. 77-78. (In Kap. 12.) der eine von ihnen hieß Eichholz und hat, glaub' ich, nachmals einen Roman geschrieben: Daß es sich bei diesem Besucher um Johann Eduard Ehrenreich Eichholz handle, ist zwar nicht völlig sicher, aber doch sehr wahrscheinlich und schon von Goedeke (Grundr.2 VIII, 628) angenommen worden. Denn eine andere Persönlichkeit des Namens, welche gleichfalls als Verfasser von Romanen hervorgetreten sei, ist nicht nachzuweisen. Von J. E. E. Eichholz sind drei Romane bekannt: „Eduard Elfen" (1839), „Aus der Residenz. Schicksal eines Fürstensohnes" (1843) und „Schicksale eines Proletariers" (1846). Alle drei sind keine Kunst­ werke, dafür aber Zeitdokumente ersten Ranges; man darf sie zu der Gattung des sozialen Romans rechnen. Der dritte ist vielleicht einer der ersten deutschen Versuche eines Proletarier­ Romans. Der erste hat fraglos einen autobiographischen Charakter. „Eduard Elfen" ist ein Entwicklungsroman, und er hat für uns noch um deswillen ein besonderes Interesse, weil man seinen Helden als eine durchaus faustische Natur bezeichnen kann und er überhaupt einen starken Einfluß des Goetheschen „Faust" verrät. An zahlreichen Stellen wird Goethe erwähnt, über seinen „Faust" eingehend diskutiert. Aber dieses Werk greift auch unmittelbar in die Entwickelung des Helden ein, denn durch den „Faust" wird er dazu bestimmt, sich einer praktischen Wirksamkeit im Leben zuzuwenden. So groß ist die Verwandtschaft der beiden Werke, daß man versucht sein könnte, insbesondere für den ersten Teil des „Faust" die Parallele bis ins einzelne durchzuführen. Vgl. des Herausgebers Beitrag: „Eduard Elfen" und Goethes „Faust" zu den „ Vimariensia für Max Hecker" (Weimar: Böhlau 1930. S. 56-65). Zu Eichholz vgl. Koner, „Gelehrtes Berlin 1845" (Berlin 1846), S. 77; Friedrich Spielhagen, „Finder und Erfinder", Bd. 2 (Berlin 1890), S. 309 ff. 52 ZieglerS.78-81.(InKap. 12.) welches am gestrigen Tage: die erste und einzige Aufführung des „Don Juan und Faust" am Detmolder Hoftheater hat am 29. März 1829 stattgefunden. 53 Ziegler S. 81-83. (In Kap. 12.) 5 4 Ziegler S. 89-93· (Der Schluß von Kap. 13 und - von den Worten „Die Folge von dieser Gemüthswallung" an - der Anfang von Kap. 14.) 5 5 Duller S. 33-3 8. (Abschnitt IV.) ein andres, hier nicht näher zu erwähnendes unüberwindbar scheinendes Hinderniß: Wohl der Stand von Grabbes Vater. ein Fall: Damit wird Grabbes Verlöbnis mit Henriette Meyer gemeint sein. zwei Todesfälle: Die Archivrätin Clostermeier, Louise, geb. Knoch, starb am 28. Juli 1831, der Zuchtmeister Grabbe am 15. Dezember des folgenden Jahres. 56 Ziegler S. 83-85. (In Kap. 12.) Im noch ungedruckten Briefe an Kettembeil vom 10. Februar 1830 schreibt Grabbe: „An meinem Arme wird ziemlich gerissen. Mir fallen dabei Gedanken ein wie Schnee." Darnach dürfte sich der Unfall kurz zuvor zugetragen haben. lick - -: der Anfang des berühmten Ausspruches Götzens von Berlichingen; er lautet in lippischem Platt: Liek müi mol in'n Ees!

351 57 Ziegler S. 68-76. (Kap. u.) dem russischen General Suwarow: Graf Alexander Wasssiljewitsch Suworow-Rymnikski, Fürst Italijski (1729-1800), russischer General, Sieger über die Türken (bei Rymnik) und über die Franzosen in Italien (bei Cassano, an der Trebbia und bei Novi), Eroberer Pragas.

58 Christian Dietrich Grabbe. geboren zu Detmold am r r. Dezember 1801. Von Wilh.[elm] Oesterhaus. In: Blätter für lippische Heimathkunde. Jg. 2. Nr. 3. März 1901 bis Jg. 3. Nr. 1. Januar 1902. [Die angeführte Stelle:] Nr. 9. September 19or. S. 71[b], Nr. lO. Oktober 1901. S. 79[a]. Der als Geschichtschreiber vielleicht etwas zu phantasievolle Verfasser kann nicht als ein allenthalben zuverlässiger Gewährsmann gelten. Gleichwohl durften seine Berichte nicht übergangen werden. Denn er, der drei und ein halbes Jahr nach Grabbes Tode in Detmold geboren und mitten unter denen aufgewachsen ist, die den Dichter noch persönlich gekannt hatten, ist sicherlich mit dessen Nachleben in der Vaterstadt vertraut gewesen, und an keiner anderen Stelle hat die Vorstellung von Grabbe, wie die Tradition sie im Laufe der Jahre bei den lippischen Nachfahren herausgebildet hatte, einen so breiten Niederschlag gefunden wie bei ihm. Der schweddert: Der ist betrunken. im Glauben über die wirkliche Abstammung Ch. d. G's: Dazu äußert sich Oesterhaus zu Beginn seiner Darstellung. Auf S. lo[b] (der Nr. 2 vom Februar 1901) heißt es: „So wurde er [Grabbes Vater] zu einer Zeit, wo Leute dieser Art nicht zu häufig waren, auf gedachte Empfehlungen [der Lemgoer und Detmolder Postmeister] hin im Frühsommer des Jahres 1801 zum Zuchtmeister und Leihbankverwalter ernannnt und in sein Amt am r. Juni eingeführt. Dieser sehr starke Sprung gab zu bösem Gerede Veranlassung. Grabbe sollte ihn nicht allein seiner Brauchbarkeit zu verdanken haben. Der Dichter sollte der natürliche Sohn des Zuchtmeisters nicht sein, sondern einem vor­ nehmen Herrn sein Dasein zu verdanken haben. Da dies Gerücht einmal bestand, nahm man den Hervorragendsten, der überhaupt zu haben war; der aber, welcher vielfach dafür in Anspruch genommen wird, der schon erwähnte Prinz Louis Ferdinand v. Preußen, kann nach gütiger Mittheilung des Herrn Geheimen Archivraths Dr. Bailleu in Charlottenburg, wie auch des Herrn Archivrath Dr. Kiewning in Detmold im Winter 1800/01 schwerlich in Lippe gewesen sein."

59 Ferdinand Freiligrath. Ein Dichterleben in Briefen. Von Wilhelm Buchner. Bd. l. Lahr: Schauenburg (1881). S. 237. - Vorher in: Deutsche Revue über das gesammte nationale Leben der Gegenwart. Hrsg. von Richard Fleischer. Jg. 2. Bd. 3. Berlin, 1878. S. 270 (in: Ungedruckte Jugendbriefe Ferdinand Freiligrath's. Hrsg. von Adolf Strodtmann). Nach diesem Erstdrucke sind ein paar Unstimmigkeiten in dem Buchner'schen beseitigt worden.

60 Ziegler S. 93-102. (Kap. 15.) ein langes Memoire: Brief Nr. 121. auf einer längeren Reise: Grabbe hat Detmold am 6. August 1831 verlassen und sich nach Frankfurt am Main begeben. Vor dort ist er nach Mainz gegangen und hat am 14ten eine Rheinfahrt bis Koblenz unternommen. Am Abend des 18. August ist er nach Detmold zurück• gekehrt. In Straßburg ist er demnach nicht gewesen. Vgl. auch S. 1J2.

6I Ziegler S. 102-103. (Der Anfang von Kap. 16.) in einem Billet: Nr. 107.

352 62 Wilhelm Oesterhaus in Detmold hat vor Jahren auf Wunsch von Frau Marie Neumann, die 1825 geboren ist und sowohl Grabbe wie dessen Gattin noch gekannt hatte, die eine und andere ihrer Erinnerungen aufgezeichnet. Einer Kopie dieser Niederschrift, die dem Heraus­ geber von Oesterhaus zur Verfügung gestellt worden ist, sind für die vorliegende Sammlung die zwei charakteristischsten Berichte entnommen. - Der Tag, an dem sich der geschilderte Vorfall abgespielt hat, ergiebt sich aus den Prozeß-Tabellen des Militärgerichts (StAD. L 77 C Fach 50 Nr. 6IV) in Verbindung mit zwei von Grabbe aufgenommenen Protokollen im GrA. Das erste ist vom 19· Januar, das zweite vom 5. Februar 1831 datiert. Implorant ist der Sergeant Obenhaus, Implorat der Soldat Nolte; Anlaß des Streites ein Mietkontrakt. Die Klage des Sergeanten wird in der zweiten Niederschrift formuliert wie folgt: „er wohne in einem Hause des Soldaten Nolte zur Miethe. Ueber den Miethcontract seyen zwischen seiner, des Obenhaus, und des Nolte Familie Zwistigkeiten entstanden. Diese könnten aber die Noltesche Familie nicht berechtigen, ihn zu injuriren. Das geschehe aber täglich auf die empörendste Art, und gestern habe Nolte sowohl als dessen Ehefrau ihn einen schlechten, betrügerischen Kerl geheißen. Er bitte diese Sache zu untersuchen, die Injurianten, und zwar besonders den Nolten, der als gemeiner Soldat durch Beleidigung eines Unteroffizier äußerst pflichtwidrig gehandelt habe, ernstlich zu bestrafen, und ihn vor ferneren Injurien zu schützen." Die Sache erscheint in der Prozeß-Tabelle für Januar 1831 unter Nr. II, für Februar unter Nr. 10 und für März unter Nr. 7, wo über das Ergebnis des Termins vom 5. Februar berichtet wird: nach wiederholten Eröffnungen hatten sich die Parteien verglichen, indem die angezeigten Injurien unter ihren Frauen vorgefallen seien. In Verbindung mit einer anderen Sache, bei deren Verhandlung auch der vorgeladenen Ehefrau Erwähnung getan würde, erscheint der Name des Sergeanten Obenhaus während der Dauer von Grabbes Amtszeit in den Prozeß-Tabellen des Militärgerichts nicht; darum wird man das eingesetzte Datum des 5. Februars 1831 als gesichert ansehen dürfen. des bekannten Hauses: Unter der Wehme: Falls der Bericht richtig datiert ist, triffi diese Ortsangabe nicht zu, da Grabbe das dort gelegene Clostermeier'sche Haus erst nach seiner Verheiratung am 6. März 1833 bezogen hat. Krattiuiir: Kreatur (im verächtlichen Sinne).

6 3 Ziegler S. 85-87. (Der Schluß von Kap. 12.) Die Namen der Beeidigten sowie das Datum ergeben sich aus dem (übrigens nicht eigen­ händigen) „Protokoll über die Beeidigung des Forstkandidaten [Friedrich August] Roth, des Auditors [Emil] Runnenberg und des Advokaten [Friedrich] Kestners als Soldaten und Offiziere", welches im StAD noch vorhanden ist und uns zugleich erklärt, warum Ziegler erst von zwei, dann von drei Beteiligten spricht. De Duiwel [usw.]: Der Teufel ist los, ich kann nichts dafür.

64 Nach dem Originale im GSA. (Nachlaß Immermann. VIII, 5. Tagebuch Februar 1831 [bis] October 1831. S. 41 [b]- 42[a].) der vor kurzem dagewesen war: Immermann unternahm im Herbst 1831 eine Reise, die ihn zuerst nach Süddeutschland führte. Er hielt sich, nachdem er in Koblenz und Mainz Station gemacht hatte, einige Zeit in Frankfurt auf, da er den Wunsch hatte, diese Stadt gründlich zu besichtigen und kennen zu lernen. Grabbe hatte daselbst seinen Urlaub ver­ bracht, der vom 6. bis 18. August dauerte, um sich mit seinem Verleger Kettembeil zu be­ sprechen.

353 6 5 An dem bei Nr. 64 angegebenen Orte, S. 72[a]-74[a]. Petri: Dieser (1782-1863) war mit der Familie Clemen verwandt, denn seine erste Frau war Charlotte Elisabeth, eine Tochter des Johann Andreas Clemen, Pastors an der Kirche zu St. Marien in Lemgo, gewesen. Orth: In älteren deutschen Mundarten der vierte Teil (Quart) einer Sache. So heißt es in lmmermanns Gedicht: „Der Traum von der Flasche": „Es war kein Schoppen, es war kein Ort, Es war kein Nössel, es war kein Mäßchen, War keine Halbe, glaubet dem Wort, Auch keine Ganze zu dreizehn Gläschen." („Schriften" Bd. l, Düsseldorf 1835, S. 192.) degagirter: freier, ungezwungener. Üchtritz: Friedrich von Uechtritz (1800-1875) hatte in Berlin zu Grabbes dortigem Be­ kanntenkreise gehört, war 1829 von als Assessor an das Landgericht zu Düsseldorf versetzt und daselbst 1833 zum Rat ernannt worden. „Uechtritz mit den ausgetrockneten Haaren" nennt ihn Grabbe auch im Briefe an Kettem­ beil vom 4. Mai 1827 (vgl. WW V 272, 7), und selbst die endgültige Fassung des „Hannibal" bewahrt diese Erinnerung, wenn Prusias zu dem Maler tadelnd bemerkt: „Mein Haar hat daher etwas Dürres, als trüg ich trocknes Heu auf dem Kopf .. .'' (Göttinger Akademie­ Ausgabe III 147, 2-4.) Reisejournal von Karl lmmermann. Düsseldorf: Schaub 1833. [Zweiter Titel:] Reise­ journal in drei Büchern. 1831. - Im dritten Buche, welches den Untertitel: „Heimath und Heimkehr" führt, folgen dem siebenten (und letzten) Kapitel drei Briefe, deren erster „Hildesheim, den 6. November", deren letzter aus Paderborn datiert ist. In diesem dritten Briefe ist S. 448-5 l der Bericht lmmermanns von seiner Begegnung mit Grabbe enthalten. In einem Briefe Grabbes an Kettembeil vom 28.Dezember 1831 heißt es: „Habe ich Dir schon geschrieben, daß der Immermann neulich hier war und mich besah? Ich sah aus wie alte Meubles, denn die besieht man.'' (WW VI 38, 22-24.)

66 An dem bei Nr. 29 angegebenen Orte, S. 16.

67 Ziegler S. 105-109. (Kap. 17.)

68 Aufzeichnung Gotthilf Weissteins vom 18. Februar 1874 im Besitze des Herausgebers. Weisstein hat das von ihm Berichtete nicht unmittelbar erfahren, sondern von Theodor Gottfried Martin Pfund (1818-1878), seit 1855 Kustos an der damaligen Königlichen Bibliothek in Berlin, der seiner Erzählung noch hinzugefügt hatte: dieser Zug habe ihm den Dichter ganz verleidet.

69 WW 1 XLVI. Dem Herausgeber Wukadinovic haben nicht die Originale vorgelegen, son­ dern nur Auszüge daraus, die ihm Bernhard Althaus in London zur Verfügung gestellt hat. Dieser, der jüngste der vier Söhne des Detmolder Pastors Georg Althaus, hat „die Tage­ bücher von Grabbes Frau lange Zeit besessen und Wichtiges daraus" kopiert. (WW 1 XLIII.) Das Tagebuch wie Althausens Auszüge müssen heute für verschollen gelten. - Nach einer Auskunft des Prorektors für allgemeine Angelegenheiten der Jagiellonischen Universität zu Krakau hat Professor Wukadinovic nach seinem übertritt in den Ruhestand im Jahre 1932 Krakau verlassen und seinen Wohnsitz in Preßburg genommen, wo er am 25. Mai 1938 gestorben ist. Vor seinem Tode hat er „Bibliothek und Handschriften" der Universität zu Preßburg geschenkt. Von dort eine Auskunft darüber zu erhalten, ob sich in dieser literari-

354 sehen Verlassenschaft auch die fraglichen Auszüge befinden, hat sich der Herausgeber wieder­ holt vergeblich bemüht. Wukadinovic teilt diese Stelle als ein Stimmungsbild zum Belege dafür mit, wie in Louisen, die in der ersten Zeit der Ehe ihren Gatten geliebt habe, allmählich die Illusionen verflogen seien und die widerstreitendsten Gefühle in ihrer Brust um die Oberhand ge­ kämpft hätten. Zum Schlusse macht er die folgende Anmerkung: "Man beachte hier die zahlreichen Reminiszenzen aus "Heinrich VI."! Die Tagebuch­ aufzeichnungen sind überhaupt voll von Anklängen an Grabbes Dramen, was bei dem aus­ gezeichneten Gedächtnis der Frau - sie kannte z.B. Lessings "Nathan" Wort für Wort auswendig - nicht zu verwundern ist." Da Wukadinovic für seine Darstellung von Grabbes Ehe die Althaussehen Auszüge auch sonst verwertet hat, so werden die betreffenden Abschnitte seines "Lebensbildes" hier mit­ geteilt: "Es war ein böser Geist, der diesen Bund stiftete. Harmlos führte er die zwei zusammen. Geistige Interessen brachten sie zunächst einander näher. Luise liebte die Literatur und schätzte in Grabbe den Dichter. Und Grabbes Eitelkeit gab sich willig gefangen. Und dann waren diese einsamen Menschen beide von dem Verlangen nach einem trauten Heim beseelt. Das aber war ihr Verderben. Sie glaubten, daß es genüge, wenn die äußern Hindernisse beseitigt waren, und wie von Blindheit geschlagen, sahen sie nicht, daß der größere Feind in ihnen selbst schlummere, und vergaßen, ihre Herzen von Grund aus zu erprüfen, ehe sie sich fürs Leben banden. Schon der Altersunterschied hätte sie bedenklich stimmen müssen. Luise Clostermeier war am 15. August 1791 geboren, also volle zehn Jahre älter als ihr Mann, und zählte, als sie mit ihm vor den Altar trat, fast 42 Jahre. Freiligrath war gewiß nicht der einzige, der über dieses auch in seiner Erscheinung so ungleiche Paar damals den Kopf schüttelte. Dazu kam die Verschiedenheit des Temperaments und der Erziehung. Luisens Eltern stammten beide aus Detmolder Patrizierfamilien. Eine gewisse altererbte, wenn auch etwas klein­ städtisch angehauchte Kultur prägte sich ihren Lebensgewohnheiten auf, blickte sozusagen aus jedem Möbelstück der peinlich geordneten Wohnung und übertrug sich natürlich auch auf die Tochter, die an ihren Eltern mit Verehrung, an jeder Kleinigkeit des väterlichen Hausrats mit fast überspannter Liebe hing. Vater und Mutter lebten in schönster Harmonie; im Elternhause, das ihr bis zu ihrer Verheiratung die Welt war, herrschte der Ton einer vor­ nehmen Herzlichkeit, die Tochter hörte nie ein böses, geschweige denn ein gemeines Wort. Und nun stelle man sich ihr neues Heim vor! Grabbe nahm sich allerdings im Anfang zu­ sammen; aber nur zu bald verfiel er wieder in seine schlechten Gewohnheiten. Ein Gentleman war er nicht, - in der Ehe leider noch weniger als sonst. Seine Manieren waren schroff und heftig. Mit Vorliebe setzte er seine Frau in Verlegenheit. Zuweilen erschreckte er sie so, daß sie in Ohnmacht fiel. Wie mußte es einer Frau aus gutem Hause zumute sein, wenn Grabbe mit gläsernen Augen, nach Bier, Schnaps und rohen Zwiebeln - seinem Leibgericht - duftend, nach Hause kam und in einem Anfall seiner Gothlandlaune sich selbst „das Ober­ vieh" nannte oder in den häßlichsten Ausdrücken über die "Weiber" philosophierte. Man könnte vielleicht einwerfen, daß es Luisens Sache war, den Verkommenden mit dem Einsatz ihrer Persönlichkeit, mit der ganzen Kraft ihrer Liebe aus dem Sumpfe zu ziehen, und ihr die Hälfte der Schuld zuschieben, weil sie versagte. Doch das wäre ungerecht. Jedenfalls besaß diese herrische, energische, fast männlich ungeduldige Frau nicht viel von jenem "ewig Weiblichen", das hinanzuziehen vermag. Jedoch man muß es füglich bezweifeln, ob über• haupt das Weib gelebt hat, das, selbst um den Preis der Selbstvernichtung, dem willens­ kranken Dichter damals noch ein rettender Genius hätte werden können. Dagegen ist es

355 wohl sicher, daß mehr Entgegenkommen von Seite Luziens (wie Grabbe seine Frau jetzt nannte) das eheliche Zusammensein erträglicher gemacht und den schroffen Abbruch aller Beziehungen hinausgeschoben, wenn nicht gar verhindert hätte. Gewiß war Grabbe schwer zu behandeln, aber im Grunde seiner Seele war er doch ein guter Mensch. Und mochten ihn auch die Geister des Verderbens in die Tiefe ziehen, - an diesem Ende seines Wesens war er zu fassen für jeden, der es hätte versuchen wollen, ihn den bösen Geistern zu ent­ reißen. Das hat Frau Grabbe nicht verstanden. Wenn ihr Mann nach einer toll verlebten Nacht, vom Gewissen geplagt, reumütig Besserung versprach, dann erging sie sich in Vor­ würfen oder jammerte über ihr eigenes Unglück, anstatt das Eisen zu schmieden, solange es weich war. Kam es zu Streit, so flüchtete sie auf ihr Zimmer und verriegelte die Tür. Und obwohl sie wußte, daß sie den Mann dadurch zu maßloser Wut reize, daß er dann wie ein Rasender mit Fäusten und Füßen auf die Tür loshämmerte, brachte doch der nächste Zank den gleichen Schlußeffekt wieder. Dann sprachen sie tagelang nicht miteinander, und Grabbe stampfte durch die Zimmer, daß die Bilder von der Wand fielen, während seine Frau mehr gekränkt als krank im Bette lag. Einer dieser fürchterlichen Auftritte, die sich später immer häufiger wiederholten, soll sogar die Mutterfreuden, in deren Erwartung Luzie stand, vorzeitig vernichtet haben1). ([Dazu die Anmerkung:] 1) Das weiß Althaus aus dem Munde der Frau Grabbe und eines Detmolder Arztes. Damit ist auch das erst spät entstandene Märchen von Grabbes völliger geschlechtlicher Impotenz wohl ein für allemal widerlegt.)" (WW 1 XLIV-XLV.)

70 An dem bei Nr. 58 angeführten Orte. Die ausgezogene Stelle: Nr. lO. Oktober l9or. S. 79[b]-8o[a]. Nr. II. November l9or. S. 86[a]-87[a]. zu einer Eule: Vgl. dazu den Bericht Zieglers auf S. 104-105 dieses Bandes. Apenkruge: auf dem (schon um 1607) sogenannten,) im Norden Detmolds gelegenen Apenberge, nach dem er auch seinen Namen hat. Am 6. September 1727 wurde er dem herrschaftlichen Vorreuter Joh. Jobst Plöger erblich überlassen. (Nach Repert. XX der Orts­ akten der Vogtei Heiden.) Musikmeister Johannes Dassel: Johann Anton Dassel, geb. 1802 in Steinheim, gest. 1886 in Salzufeln, trat 1823 in das Hoboistenkorps ein, wurde 1837 zum Musikmeister ernannt und übernahm die Leitung der eigentlichen Militärmusik, ferner l 844 die des neuen Gesang­ vereins Perpetua, der durch die Vereinigung der sog. Mutterliedertafel mit der Liedertafel Perpetua gebildet worden war. In der Fürstlichen Oper waren ihm die Singübungen der mitwirkenden Militärsänger anvertraut. Nach Willi Schramms "Geschichte des Detmolder Musiklebens" (in: "Geschichte der Stadt Detmold". Detmold: Maximilian-Verlag 1953), s. 306, 316. "Leige, häbbe nenn Geld.": Mieß! Habe kein Geld. - ,Leige' ist ein vielgebrauchtes Wort des lippischen Platt mit mancherlei Bedeutungen. Es wird z. B. auf ein schlechtgenährtes, mageres Pferd angewendet. Aber auch eine dürftige Kost, der von einer solchen herrührende elende körperliche Zustand und schließlich das in einem solchen dürren und kraftlosen Körper sich einfindende Gefühl der Elendigkeit, die gedrückte, hoffnungslose Stimmung werden mit ,leige' bezeichnet. Lüdenhausen: Oesterhaus ist ein Jahrzehnt lang, von 1858 bis 1868, daselbst Lehrer gewesen.

7 I Diese Zeugnisse über Grabbes Konstitution und damaligen Gesundheitszustand sind zuerst veröffentlicht worden in Heft 8 der "Zeitschrift für Sexualwissenschaft und Sexualpolitik" vom 3r. März 1932, S. 519-21 (in Alfred Bergmanns Beitrage:" War Grabbe syphilitisch?"). An der seinerzeit in Gotha genommenen Abschrift ist eine strenge Zensur geübt worden, so daß nur Notizen möglich waren, die aus dem Gedächtnis ergänzt worden sind. Jetzt kann dem Abdruck eine Photokopie des Originals zu Grunde gelegt werden, die sich als Ge­ schenk der Bank im GrA befindet. Die Deklarazion ist von der Hand Louisens ausgefüllt. In ihrer Wiedergabe sind einige, von der Photokopie nicht erfaßte Stellen in eckigen Klammern ergänzt. Abdominalfarbe ist heute noch bei älteren Ärzten Niedersachsens ein Ausdruck für Blässe und leicht angegriffenes Aussehen. Pulsatio abdominalis bedeutet ein Pulsieren der Bauch­ aorta, in der Gegend der Herzgrube an den Bauchdecken sichtbar; es wird für ein Zeichen aktiver Blutfülle in den oberen Bauchorganen, in der Magengegend, angesehen. (Vgl. Glaubw. S. 120, Anm. 62.)

7 2 Wie Grabbe die Gäste bewirthete, wenn er nichts ihnen vorzusetzen hatte. In: Humoristische Blätter. herausgegeben von Theodor von Kobbe. Jg. 6. Oldenburg, 1844. Nr. 34. Donnerstag, 24. August. l 843. S. 270. - Mit ziemlicher Sicherheit wird man Kobbe als den Erzähler dieser anonymen Anekdote betrachten dürfen. Hermann Bernhard Röpe war am 12. Oktober 1801 in Hamburg geboren. Im Winter 1814 mußte er mit dem, durch die Franzosenherrschaft zu Grunde gerichteten Vater aus­ wandern. Zwar konnte er später in seine Heimatstadt zurückkehren, mußte aber den be­ gonnenen Bildungsgang unterbrechen, wurde Bedienter, später Schauspieler. Nach schweren Jahren, in denen er an seiner literarischen und künstlerischen Ausbildung weiterarbeitete, fand er zuletzt eine Stellung als großherzoglich oldenburgischer Hofschauspieler in Olden­ burg. Dort ist er am 15. Januar 1843 gestorben. Röpe hat zwei Gedichtsammlungen heraus­ gegeben: "Glockentöne aus der Jugendzeit" (Göttingen 1821; von fremder Hand bearbeitet) und: "Meine poetische Jugend" (Hamburg 1834; 2. Ausgabe Hamburg 1837). (ADB 53, 464.)

7 3 Pestalozzi. [Unterz.:] Detmold im September 1845. Dresel. In: Vaterländische Blätter. Jg. 3. Detmold, 1846. Nr. 27. 4. October 1845. Sp. 421-429. [Die angeführte Stelle:] Sp. 428.

7 4 Siehe Nr. 62. Wilhelm Oesterhaus fügt seiner Niederschrift hinzu, daß ihm Dasselbe schon früher von dem Sohne des Oberförsters Schnitger, dem Oberlandmesser [Georg Heinrich] F.[riedrich] Schnitger (geb. 2i. 10. 1837, gest. 1. 2. 1918), mitgeteilt worden sei. Dessen Vater, der aus Detmold gebürtige Dietrich August Schnitger, hatte seine Laufbahn als Forstmann als Gehülfe des Oberförsters Märtens in Schieder begonnen, war im September 18 3 1 zum Hof­ jäger ernannt und 1854 zum Administrator des Berlebecker Forstes befördert worden. angeöhmt: angehaucht.

7 5 Chr. D. Grabbes Krankheit. Eine medizinisch-literarische Studie von Erich Ebstein. Mün• chen: Reinhardt 1906. (Grenzfragen der Literatur und Medizin in Einzeldarstellungen hrsg. von S.[igismund] Rahmer. H. 3.) S. 21. - Die Anekdote ist Ebstein durch Gymnasiallehrer Wilhelm Oesterhaus in Detmold schriftlich mitgeteilt worden.

76 Ziegler S. 109-134. (Kap. 18.) in einem artigen Schreiben: Vom 22. Dezember 1829. die spannenden Lebensverhältnisse, von denen wir oben erzählt haben: Grabbes Be­ ziehungen zu Henriette Meyer und Louise Christiane Clostermeier; vgl. die Nrn. 54, 5 5 und 60.

357 Monitorien und nicht selten Verweise: Grabbe hat von Seiten der Regierung niemals, selbst in der kritischsten Zeit, irgend einen Verweis oder auch nur eine Verwarnung erhalten. Ist an ihn ein erstes Monitorium ergangen, so war dies keineswegs ein Beweis für eine Versäumnis oder Nachlässigkeit. Dies gilt vielmehr nur von einem wiederholten. Monitorien Nr. II sind aber nur für die allerletzte Zeit von Grabbels amtlicher Tätigkeit bezeugt, und auch nur einige. Zu Zieglers Darstellung von Grabbes Amtsführung vgl. Glaubw. S. 404 bis 409. Beim Stu­ dium der überlieferten Akten des Militärgerichts gewinnt man den Eindruck, daß Ziegler ein etwas zu ungünstiges Urteil abgibt. ein weitläuftiges Gesuch: Glaubw. S. 418-420. der kleine Thiers: Adolphe Thiers (1797-1877), französischer Staatsmann und Geschicht­ schreiber, in der Zeit von 1832 bis 1840 zweimal Ministerpräsident und an der Spitze bald des Ministeriums des Innern, bald des Äußeren. Im Oktober l 840 kam er um seine Entlassung ein und führte nun die Opposition gegen das Ministerium Guizot und die Politik des Königs Louis Philippe I. bis zu dessen Sturze durch die Februarrevolution von 1848. - Eine An­ sprache, die Thiers am 3. Juli 1848 gehalten hatte, als es sich darum handelte, ob in den Ver­ fassungsentwurf das Recht auf Arbeit aufgenommen werden solle, hat Ziegler übersetzt und unter dem Titel: „Ueber das Eigenthum und das Recht auf Arbeit. Eine Rede des Herrn Thiers, Vertreter des Volks" 1849 im Verlage der Meyer'schen Hofbuchhandlung Lemgo und Detmold erscheinen lassen, da der Sprecher, wie es in der vom November 1848 datierten Vor­ rede heißt, „durch seine von dem Einfachen und Positiven ausgehenden Erklärungen viel dazu beigetragen" habe, „den Nebel der utopistischen Ideen zu zerstreuen, in welchem der öffentliche Geist ungeachtet der blutigen Junitage noch immer mehr oder weniger befangen" gewesen sei. besonders viel historische Studien: Von der öffentlichen Bibliothek zu Detmold entlieh Grabbe damals u. a. Wilhelm Böttichers „Geschichte der Carthager" (Berlin 1827), Th. II u. 13 von Arnold Herrmann Ludwig Heerens „Historischen Werken" (Göttingen 1824-25), Th. 2, Abth. l u. 2 von Friedrich Christoph Schlossers „Universalhistorischer Uebersicht der Geschichte der alten Welt" (Frankfurt am Main 1828-29), Th. 15 der „Uebersetzung der algemeinen Welthistorie" (Halle 1755), Th. 2 der „Biographien des Plutarchs" in der Über• setzung Gottlob Benedict von Schirachs (Berlin & L,eipzig 1777) sowie T. 9 der unter dem Titel „Les Vies des hommes illustres de Plutarque" erschienenen französischen des Jacques Amyot (Paris 1786). Rollin: In Betracht kommen die folgenden Werke des französischen Historikers, nach dem Besitze der öffentlichen Bibliothek zu Detmold: l. Histoire ancienne des Egyptiens, des Carthaginois, des Assyriens, des Babyloniens, des Medes et des Perses, des Macedoniens, des Crecs. T. l-13. Amsterdam 1736-39 . .2. Histoire Romaine depuis la fondation de Rome jusqu'a la bataille d'Actium: c'est-a-dire jusqu'a la finde la republique. [T. 4 ff.:] par [Jean Baptiste Louis] Crevier. T. l-6. Halle 1753-55. 3.Abrege de l'histoire ancienne par [Jacques] Tailhie T. l-4. Lausanne & Geneve 1744· - Von der „Histoire ancienne" war auch noch eine fünfbändige, ebenfalls in Halle, und zwar 1756-58, erschienene Ausgabe vorhanden. Unterm lO. Februar 1835 schreibt Grabbe an seinen Freund Petri, nachdem er ihm die glück• liche Vollendung des „Hannibal" angezeigt hat, „Wir Deutschen verachten die franz. Ge­ lehrsamkeit so oft, und bei Gott, weißt Du wer mir am meisten ausgeholfen? Der alte Rollin." (WW VI 93, l l-14.) Baile's Dictionaire: Der „Dictionnaire historique et critique" des französischen Skeptikers und Dialektikers Pierre Bayle (1647-1706) ist zuerst in zwei Bänden 1695 und 1697 in erschienen. Die öffentliche Bibliothek zu Detmold hat davon die zweite und die vierte Auflage besessen, von denen jene in drei Bänden Rotterdam 1702, diese in vier Amsterdam und Leyden 1730 verlegt worden ist. nach Mannheim zu ihren Verwandten: Gemeint ist Eleonora Florentine Friederike Luise Keiser, die am 25. Juli 1767 als Tochter des Detmolder Arztes Dr. Simon He(i)nrich Adolf Keiser geboren war. In ihrer Jugend war sie die Geliebte des Fürsten Leopold 1. zur Lippe gewesen. Später hatte sie sich, nachdem ihr 1795 eine Versorgung von jährlich 800 Talern zugeschrieben worden war, nach Mannheim zurückgezogen. Dort ist sie am 25. September 1855 gestorben. Mit Louise Christiane Clostermeier war sie dadurch verwandt, daß die Väter der beiden Frauen Schwiegersöhne des Archivrats Johann Ludwig Knoch waren. mit einem invaliden Hauptmann: Carl Ludwig Meister (1768-1838). Dieser hatte zwölf Jahre lang, zuletzt als Oberleutnant, in der britisch-indischen Armee gestanden und später als Kompagnieführer an dem Feldzuge in Spanien (1808/09), der Belagerung von Mainz (1814) und dem Feldzuge an der Maas (1815) teilgenommen. Tippoo Saheb: Tipu Sahib oder Tipu Sultan, Sultan von Maisur, geb. am 19. Nov. 1749. Er bestieg 1782 den Thron seines Vaters Haidar Ali, setzte, als ein fanatischer Moham­ medaner, den von Jenem begonnenen „heiligen Krieg" gegen die Hindus fort und erstrebte einen großen mohammedanischen Staatenbund. Demzufolge sind zwischen ihm und den Briten wiederholt Kriege ausgebrochen, die mit Erbitterung geführt wurden und mit dem Untergange des Reiches Maisur endeten. Den letzten erklärten die Briten am 22. Februar 1799, um dem Angriffe des Sultans zuvorzukommen. Dieser wurde in zwei Treffen ge­ schlagen und fand am 4. Mai bei der Erstürmung von Srirangapattan, von mehreren Kugeln getroffen, den Tod.

77 Landau, a.a.O. S. 692-693. Daß in die Skandalszenen der Ehe Grabbes auch dessen Schwiegermutter eingeführt wird, steht im Widerspruche mit der Wirklichkeit, da die Archivrätin Louise Clostermeier, ge­ storben am 28. Juli 1831, die Ehe ihrer Tochter nicht mehr erlebt hat, ist aber recht charak­ teristisch. Denn diese Erfindung läuft auf eine Spaltung der Frau Auditeurin in zwei Xan­ tippen hinaus, und es wird damit der sich in ihr verkörpernde unheilvolle Geist dieser Ehe gleichsam verdoppelt.

78 An dem bei Nr. 58 angeführten Orte. Die ausgezogene Stelle: Nr. II. November 1901. S. 87[b]-88[a].

79 Ziegler S. 137-138. (Der Anfang von Kap. 20.)

80 Grabbein Frankfurt. [Verf.: Theodor Creizenach.] In: Frankfurter Museum. Süddeutsche Wochenschrift für Kunst, Literatur und öffentliches Leben. Hrsg. von Th. Creizenach und Otto Müller. Jg. 2 No. 26. Frankfurt a. M., den 28. Juni 1856. S. 207. Duller meint: Siehe S. 119. einige Theaterberichte: Gemeint ist das erste Kapitel der Schrift über das „Theater zu Düsseldorf mit Rückblicken auf die übrige deutsche Schaubühne"; vgl. Göttinger Akademie­ Ausgabe IV 123-124. mit einer Scene aus Hannibal: Siehe Göttinger Akademie-Ausgabe III 3-6. den verstorbenen Professor Herling: Simon Heinrich Adolf Herling war am 13. Oktober 1780 als Sohn eines Kaufmanns in Detmold geboren. Er besuchte zunächst das Gymnasium seiner Vaterstadt und bezog 1801 die Universität Göttingen, um Theologie zu studieren. Im Jahre 1809 wurde er Lehrer am Frankfurter Gymnasium und erhielt außerdem eine Professur

359 für alte Spradien an dem von l8n-14 daselbst bestehenden Lyceum. Seine Hauptwerke sind eine „Syntax der deutsdien Spradie" (1830) und ein „Lehrbudi der Stylistik" (1837). In den Abhandlungen des Frankfurter Gelehrtenvereins für deutsdie Spradie, dessen Leiter er von 1821 an gewesen ist, hat er zwei Aufsätze, „über den Gebraudi des deutsdien Conjunctivs in seinen Zeitformen" und „über die Topik der deutsdien Spradie", veröffentlidit. Am l.April 1849 ist er zu Frankfurt gestorben. (ADB u, n7. 1. Franck.)- Grabbe erwähnt den Profes­ sor Herling mehrfadi in seinen Briefen an Kettembeil, und auf eine geringsdiätzige Art; vgl. WWV 280, 2-6; 287, 35-288, 3; 300, 29-35; 352, 15-18.

8 I Duller S. 57-66. (In Absdinitt VI.) Die Biographie Dullers geht im wesentlidien auf Informationen von seiten der Witwe des Dichters zurück. Sie ist sehr einseitig und sehr anfechtbar und wurde audi wirklich sogleich nadi ihrem Ersdieinen aus dem Kreise der Freunde Grabbes mit außerordentlicher Schärfe angegriffen, was wiederum einen langwierigen Prozeß der ungenannten Mitverfasserin zur Folge hatte. Allein die Schilderung der Frankfurter Episode beruht auf Dullers eigener An­ sdiauung. - Die Mitteilung von der im Duell davongetragenen Fußwunde ist eine der von Grabbe selbst in die Welt gesetzten falsdien Nachriditen. S. audi S. 185.

82 Ziegler S. 138-144. (In Kap. 20.) von uns früher besprochenen Stellen: Siehe S. l l l.

8 J Gedidite in Frankfurter Mundart von Friedridi Stoltze. Erster Band. Sedisunddreißigste Auf­ lage. Frankfurt am Main: Keller 1910. S. 363-364. Stoltzes „Gedidite in Frankfurter Mund­ art" sind zuerst 1864 erschienen. In dieser Ausgabe ist die Anekdote nodi nidit enthalten. Wann sie zuerst in die Sammlung aufgenommen worden ist, hat nidit festgestellt werden können. - Vgl. Johannes Proelß, „Friedridi Stoltze und Frankfurt am Main. Ein Zeit- und Lebensbild" (Frankfurt am Main: Neuer Frankfurter Verlag 1905), wo es S. 151 heißt: „Zur Wiederaufnahme des Dramas [über den Dogen Andreas Doria] wurde er auch nicht ermutigt durch die Bekanntsdiafl: mit dem Diditer Grabbe, der im Jahre 1835 auf Veranlassung seines Verlegers Kettembeil in Frankfurt lebte. In der Genesungszeit besuchte Stoltze öfter ein Kaffeehaus am Roßmarkt, und hinter seiner Limonade konnte er den Dichter des „Hannibal" beobaditen, dessen liederliche Lebensführung zum Stadtgespräch geworden war. Dies hielt Stoltze nicht ab, die Bekanntsdiafl: des genialen, damals berühmten Mannes zu sudien; dodi bekam er von ihm so heillose Dinge über den Fluch des Epigonentums zu hören, daß es den Jüngling vor der eigenen Schiller-Nachahmung grauste."

84 Rheinisdies Tasdienbudi auf das Jahr 1840. Hrsg. von Dr. [Johann Valentin] Adrian. Frank­ furt am Main. S. 305-360. [Die mitgeteilten Auftritte:] S. 344-352. Unterm 8. Mai 1839, Morgens 9 Uhr, sdireibt Berthold Auerbach aus Frankfurt am Main an seinen Freund Jakob Auerbadi: „idi habe audi ein einaktiges Lustspiel gesdirieben, der Regisseur des hiesigen Theaters wollte es zu seinem Benefiz geben, Freunde riethen mir ab, weil es zwar bühnengeredit, aber dem Publikum nidit mundgeredit ist, idi nahm es zurück und lasse es jetzt drucken. Du wirst es in einem nädistjährigen Almanadi finden. Es war eine glückliche Zeit, als idi das Lustspiel sdirieb, alle Hoffnungssegel waren mir geschwellt, und jetzt sitze idi sehr ofl: auf dem Sande." (Berthold Auerbadi, Briefe an seinen Freund Jakob Auerbadi. Ein biographisches Denkmal. Bd. l. Frankfurt a. M.: Literar. Anstalt 1884. S. 36.) Was die Aufführung des Einakters betrifft, so steht mit der Angabe des Verfassers im Widersprudie diejenige seines Biographen Anton Bettelheim, der in seinem Artikel: „Berthold Auerbach und Grabbe" u. a. schreibt: "Bald nachher [nämlich nach dem Erscheinen seines Aufsatzes über Grabbe im zweiten Bande von Lewalds „Europa" vom Jahre r838) brachte Berthold Auerbach Grabbe auf die - Bretter. [ ...] Auerbach selbst verwarf die Arbeit so vorbehaltlos, daß er testamentarisch ausdrücklich deren Aufnahme in eine [ ...] Gesamt­ ausgabe letzter Hand untersagte. Und spottlustige Frankfurter meinten nach der ersten und zugleich einzigen Aufführung des Lustspiels ,Ultimo', es wäre der schlechteste Ultimo gewesen, den man in Frankfurt jemals erlebt hätte." ("Das litterarische Echo". Jg. 4. r9or­ r902. Sp. 662.) In Bettelheims Werke „Berthold Auerbach. Der Mann - Sein Werk - Sein Nachlaß" (Stuttgart & Berlin. Cotta r907) wird der „Ultimo" auf den S. r2r-r22 charak­ terisiert.

8 5 Ein halbes Jahrhundert. Erinnerungen und Aufzeichnungen. In drei Bänden. Von Adolph Friedrich Graf von Schack. 2., durchgesehene Auflage. Bd. r. Stuttgart: Deutsche Verlags­ Anstalt r889. S. 89-9r. - Im ersten Bande der ersten Auflage, der r888 erschienen ist, an der gleichen Stelle. „Mainlust": Eine Schilderung dieser, am Unter-Main-Tore gelegenen Gartenwirtschaft findet sich in Eduard Beurmanns "Frankfurter Bildern" (Mainz: Kupferberg r835), S. I2I-I29.

86 Duller S. 66-68. (In Abschnitt VI.) - Unterm r8. November r834 wandte sich Grabbe hilfe­ suchend an Immermann, der ihm am 2r. antwortete und seinen Beistand darbot. Im Brief vom 28. November kündigte Grabbe an, daß er nach Düsseldorf kommen werde.

87 Jungdeutscher Sturm und Drang. Ergebnisse und Studien von Dr. H.[einrich] H.[ubert] Houben. Leipzig: Brockhaus r9r r. S. 27.

88 Nach der Handschrift. (GSA. Nachlaß Immermann. VIII, 2. Briefe 1833-1838. Briefe an seinen Bruder Ferdinand.) S. [2)-[3.]

89 Immermann und Amalie von Sybel. Neue Briefquellen zu seinem Leben und Schaffen. Mit­ geteilt und erläutert von Julius Heyderhoff. (Düsseldorfer Jahrbuch. Beiträge zur Geschichte des Niederrheins. Bd. 42. Düsseldorf 1940. S. 246-262.) S. 251. einige Grabbiana: "Wahrscheinlich einige der genialisch-formlosen Briefe Grabbes, die er, beginnend im Dez. 1834, im Januar und Februar 1835 fast täglich an Immermann richtete und die dieser in seiner kleinen Erinnerungsschrift ,Grabbe, Erzählung, Charakteristik, Briefe' in 53 Nrn. mitgeteilt hat." (Schriften 12, 2, Hamburg, Campe 1843.)" (Anmerkung Heyderhoffs.)

90 Glaubw. S. 145-147.

91 Briefe von Felix Mendelssohn-Bartholdy an Ignaz und Charlotte Moscheles. Hrsg. von Felix Moscheles. Leipzig: Duncker & Humblot 1888. S. 110-113. [Grabbe:) S. III.

92 Erinnerungen an Norbert Burgmüller. Von Dr. [Wolfgang] M[üller von Königswinter]. In: Neue Zeitschrift für Musik. Herausgegeben durch einen Verein von Künstlern und Kunst­ freunden. Bd. I2. (Januar bis Juni I840.) No. 1-12. Den r. Januar - Den 7. Februar 1840. [Grabbe:] No. 6. Den 17. Januar. S. 2r-22. 93 Die Reisetage. Aus meinem Lehen; von Ludwig Bechstein. Th. I. Mannheim: Hoff 1836. S. 144-145. - Unterm 20. März 1835 bucht Immermann in sein Theater-Journal: „Wieder• holung der ,Stella', welcher der Professor 0. L. B. Wolff aus Jena und der Dichter Bechstein aus beiwohnten." (Fellner, Geschichte einer Deutschen Musterbühne. Stuttgart: Cotta. 1888. S. 375.)

94 Briefe, geschrieben auf einer Reise längs dem Niederrhein, durch Belgien nach Paris. [Motto.] Von O.[scar] L.[udwig] B.[ernhard] Wolff. Leipzig: Kollmann 1836. S. l14-rr6. Im drit­ ten, „Aachen" überschriebenen Briefe. Vorher unter dem Titel: „Briefe und Blätter aus meinem Reisetagebuche" in der „Mitternachtzeitung für gebildete Stände", Jg. lO, Nr. 174- 182, 22. October-5. November 1835. [Grabbe:] Nr. 182, S. 726-727. - Zur Datierung vgl. die Anmerkung zur vorigen Nummer. über den Besuch in Düsseldorf berichtet Wolff auch in seinem Beitrag „Mein Verhältniß zu Immermann" zu dem von Ferdinand Freiligrath herausgegebenen Erinnerungsbuche „Karl Immermann" (Stuttgart: Krabbe 1842, S. 71-116), S. 74-83. Darin heißt es, was Grabbe betrifft, bei der Schilderung des ersten Zusammenseins im Hotel nur, nachdem das Gespräch sich auf Literatur und Kunst gewandt, habe Immermann von Grabbe gesprochen, „der jetzt in Düsseldorf lebt und den er sehr schätzt" (S. So).

9 5 Nach der Handschrift. (GSA. Nachlaß Immermann. VIII, 2. Briefe 1833-1838. Briefe an seinen Bruder Ferdinand.) S. [2]-[3.] Mit Rotstift dat.: 8 Apr 1834 Dies korrigiert in 35. der Verlust von Mendelssohn: Dieser war 1834 zur Leitung der Oper für die Aufführungen am Düsseldorfer Stadttheater berufen worden, jedoch bereits vierzehn Tage nach Beginn des Spieljahres (am 28. Oktober) zurückgetreten, was nicht nur das ganze Unternehmen ge­ fährdete, sondern auch zu einem Bruche des zwischen den beiden Männern bestehenden Freundschaftsbundes führte und Immermann eine bittere Enttäuschung bereitete.

96 Louis Spohr's Selbstbiographie. Bd. 2. Cassel u. Göttingen: Wigand 1861. S. 203-204. - In Immermanns Tagebuche von Ostern 1834 bis Mitte August 1836 (Original GSA) findet sich unter den „Dürftigen Notizen 1835" der Vermerk: „Im Juli Besuch von Spohr."

97 Ziegler S. 147-149. {In Kap. 21.)

98 An dem bei Nr. 16 angegebenen Orte, S. 170-171. Diese Anekdote bildet die Fortsetzung der dort sich findenden Mitteilungen des Freiherrn von Löwenthal. Sie ist nach Düsseldorf ver­ legt worden, weil Imm.ermann niemals mit Grabbe und Heine in Berlin zusammengekommen ist.

99 Grabbe. Erzählung, Charakteristik, Briefe. November 1834 bis Mai 1836. Bruchstück eines noch ungedruckten Werks: „Dramaturgische Erinnerungen" von Karl Immermann. In: Ta­ schenbuch dramatischer Originalien. Hrsg. von Dr. Franck [d. i. Gustav Ritter von Frank]. Jg. 2. Leipzig: Brockhaus 1838. S. III-CXII. [Die angeführten Stellen:] S. IV-XI. (Kap. l, von den Worten „Am folgenden Morgen" an Kap. 2, von den Worten „Lassen wir ihn nun sich einrichten" an der Anfang von Kap. 3.) XXVIII-XXIX. (In Kap. 6.) XXXIII bis XXXVII. (Kap. 7.) Der Beitrag Immermanns über Grabbe ist wiederholt im zweiten Teile der 1843 bei Hoff­ mann und Campe in Hamburg erschienenen „Memorabilien" (die den dreizehnten Band der „Schriften" bilden), und zwar auf den S. l-181. Die angeführten Stellen finden sich dort auf den S. 4-16, 45-47, 53-61. über den Aufsatz kam es zu einem brieflichen Meinungsaustausche mit Oscar Ludwig Bernhard Wolff. Diesem schrieb der Verfasser nach dem Erscheinen des Taschenbuches u. a.: „Der Frank'sche Almanach ist auch heraus und darin mein Grabbe. Er nimmt sich, wie mich dünkt, gedruckt nicht übel aus. Haben Sie ihn schon gelesen? In diesem marquanten und marquirten Wesen will ich die ganzen dramaturgischen Erinnerungen halten; ich werde nichts verschweigen und jedes Ding bei seinem Namen nennen." Wolff war jedoch mit Immermanns Aufsatze nicht einverstanden. Er erwiderte, daß er seinen Erwartungen nicht entsprochen habe, einmal, weil er nach seiner Ansicht „Grabbe als Dichter nicht genugsam charakterisirt, was er doch hätte sollen, da sein Urtheil ein geltendes sei; dann aber, daß er sich selbst nicht genug gegen boshafte und hinterlistige Mißdeutungen, an denen es nicht fehlen würde, sicher gestellt". Darauf antwortete Immermann unterm :u. Dezember 1837 u. a.: „Daß Sie mit meinem Aufsatze über Grabbe nicht zufrieden sind, thut mir leid; eine solche extravagante Figur muß man gerade mit der epischesten Ruhe und Deutlichkeit schildern, soll sie uns nicht gar in Schaum und Dunst zerrinnen. Seine Eigenschaften, sein Wesen habe ich daher ohne die über ihn Mode gewordene poetische Prosa hinzustellen versucht, seine Schwächen und Laster mit Milde behandelt, auch den eigentlichen Kern, woraus der ganze Mensch gewachsen, hingedeutet. Was sollte ich nach meiner Individualität anders thun? Das, was vielen Andern in seinen Sachen wie Hypergenialität vorkommt, erscheint mir nun einmal als Product der Schwäche seines Vermögens; dies hängt mit meiner innersten Ueberzeugung von der Eigenthümlichkeit poetischen Schaffens zusammen. (War Sonnenberg ein großer Dichter, weil er Erden und Weltenbrände, Sonnensysteme, Milchstraßen und Abgründe zu­ sammenwürfelte und sich am Ende aus dem Fenster stürzte?) Mithin ist der ganze Aufsatz aus historisch-ästhetischen Ueberzeugungen entsprungen; ein Ressentiment gegen Grabbe hat daran keinen Antheil, was er an mir delinquirt, war ihm längst vergeben." Nachher erschien die „Hermannsschlacht" mit der Biographie des Dichters von Eduard Duller. Wolff fand darin Immermanns Benehmen und Verhältnis zu Grabbe verdächtigt und ihm darin Motive untergeschoben, „die eine Seele wie Immermann's nie berührt hatten, nie berühren konnten". Darüber aufgebracht, schrieb er dem Freunde, „daß er sich solchen Beschuldigungen gegenüber allerdings nicht verantworten könne und dürfe", und bat jenen, es ihm zu überlassen, „das Falsche derselben öffentlich nachzuweisen". Immermanns Meinung darüber war die: „Dullers sogenannte Biographie Grabbe's ist so schlecht, wie etwas immer wird, wenn man statt Realien beizubringen, zu Phrasen seine Zuflucht nehmen muß, •••.••.••.....• Was den Tadel, als hätte ich dergleichen provocirt, betriffi:, so kann ich denselben nicht an mich kommen lassen. Wie sollte ich über Grabbe, über den so viel radotirt und phantasirt wor­ den, wohl anders reden, wenn ich redete, als episch, klar und schroff nach meiner Art? Der Dienst, welchen ich der Wahrheit zu erzeigen im Stande war, konnte nur in einer solchen Behandlungsweise bestehen." („Karl Immermann. Blätter der Erinnerung an ihn." Hrsg. von Ferdinand Freiligrath. Stuttgart: Krabbe 1842. S. 104, I05-106, 107-108, 109, n2, in Wolffs Beitrag: „Mein Ver­ hältniß zu Immermann".) ist in meinem Reisejournale Erwähnung geschehen: siehe S. 86-87 dieses Bandes. die Worte des Tacitus: aus dem neunten Kapitel der „Germania". Sie lauten in deutscher Übersetzung: „Im übrigen entspricht es nicht ihrer Anschauung von der Größe der Himm­ lischen, die Götter in Wände einzuschließen oder sie irgendwie menschenähnlich nachzu- bilden. Sie weihen Haine und Wälder und benennen mit den Götternamen jenes Geheimnis­ volle, das man nur in frommer Andacht schaut." (Publius Cornelius Tacitus: Germania. Herausgegeben, übersetzt und mit Erläuterungen versehen von Eugen Fehrle. h verb. Aufl. München, Berlin: Lehmann 1939· S. 13.) mit meinem Arzte: Vermutlich der in Grabbes Briefe an Immermann vom 3. Mai 1835 genannte praktische Arzt und Kreisphysikus Karl Heinrich Ebermaier in Düsseldorf. daß er wenigstens mit gelinderen Dingen sich hinhielt: Vgl. dazu Grabbes Versicherung in seinem Briefe an Immermann vom 14. Dezember 1834: „Mein Gelübd halt' ich" (WW VI 62, 3) und eine zweite in dem vom 18. Dezember: „Ich danke Ihnen, daß ich Bier trinke, nicht den Morgen-Rum." (WW VI 66, 8.)

IOO Gräfin Elisa von Ahlefeldt, die Gattin Adolphs von Lützow, die Freundin Karl Immer­ mann's. Eine Biographie von Ludmilla Assing. Nebst Briefen von Immermann, [Anton] Möller und Henriette Paalzow. Berlin: Duncker l 857. S. 122-126. wie letzterer in seinem Buche „Grabbe's Leben und Charakter" mittheilt: S. 196.

IOI Friedrich Hebbel. Tagebücher. Bd. 4. (= Friedrich Hebbel. Sämtliche Werke. Historisch kritische Ausgabe besorgt von Richard Maria Werner. 2. Abteilung. Neue Subskriptions­ Ausgabe. 3., unveränderte Auflage.)" Berlin: Behr 1905. S. 22-23, unter Nr. 53or. - Die Fort­ setzung der unter Nr. 19 mitgeteilten Aufzeichnungen.

I02 Humorseken aus dem Philisterleben. Allen braven Hypochondristen gewidmet von Theodor von Kobbe. Bdch. 2. Bremen: Kaiser l84r. S. u-24. Vorher in wesentlich kürzerer Gestalt unter dem Titel: „Ein Brief von Grabbe" in: Humoristische Blätter, hrsg. von Theodor von Kobbe. Jg. 2. Oldenburg, 1840. No. 29. Donnerstag, 18. Juli 1839. S. 225-229. Zahlreiche Druckfehler sind stillschweigend verbessert worden; auch mußte der Zeichen­ setzung hie und da nachgeholfen werden. Der Fassung des Erstdrucks fehlt vor allem der Bericht über die Begegnung mit Grabbe. Er ist durch die folgenden Sätze ersetzt: „Zu beklagen ist es übrigens, daß die Anfälle von Ironie, welche Grabbe nur zu oft überkamen, ihn aus einer Gesellschaft im Immermannschen Hause entfernten, die ich wenigstens zu den interessantesten rechne, die meiner Erinnerung ein heiteres Wachen oder ein freundlicher Morgentraum vorführt. Grabbe suchte gar bald Gesellschaften auf, in denen er ungezwungen auch jeder gemeinen Eingebung folgen konnte, wo er absolut dominirte und ironisirte; Menschen, über die er, hinter deren Rücken, oft Falstaffsche - höchst komische Schilderungen lieferte." (S. 226.) Aber auch in den übrigen Partien finden sich mancherlei Abweichungen von der Fassung der „Humoresken". ,Ich habe kein Fischblut und bitte um meinen Abschied.': In Wirklichkeit lautet der erste Satz des vom 15. Februar 1834 datierten Entlassungsgesuchs: „Mein Herz ist Blut." Crapule: Völlerei. Während Vischer usw.: In seinem Aufsatze „Dr. Strauß und die Wirtemberger" („Hallische Jahrbücher für deutsche Wissenschaft und Kunst" No. 57-69, 7.-21. März 1838), Sp. 539. versetzt Gutzkow ihn unter die Götter: In seinem, 1838 bei Hoffmann und Campe in Hamburg erschienenen Werke: „Götter, Helden, Don Quixote". Kobbes Mitteilungen über seinen Aufenthalt in „Elberfeld und Düsseldorf" sind unter dieser Überschrift abgedruckt in Gutzkows „Telegraphen für Deutschland" No. l 81-185 vom November l84r. Das auf Grabbe Bezügliche findet sich in den Nm. 183, S. 731-732, 184, S. 735-736 und 185, S. 739. Zu den Worten: „versetzt Gutzkow ihn unter die Götter" hat der Herausgeber des „Telegraphen" (S. 731 b) die folgende Anmerkung gemacht: „Als einen Gestorbenen im Gegensatz zu den noch lebenden He 1den und Don Quixotes." der an das Vermögen seiner Frau überall keinen Anspruch habe: Dies ist ein Irrtum. Louise Grabbe gibt selbst zu, daß ihrem Manne nach dem§ 9 der Lippischen Verordnung wegen der Gütergemeinschaft das Vorrecht der Administration des Gemeinguts zustehe. (Vgl. Glaubw. S. 5 53.) Deswegen verlangte Louise so hartnäckig die Ausschließung der Gütergemeinschaft durch wechselseitige Zurücknahme des Eingebrachten. überall: Hier im Sinne von überhaupt. in irgend einer Erzählung: Vielmehr in der zweiten Szene des ersten Aufzugs von „Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung". durch einen besonderen Aufsatz: Siehe Grabbes Brief an die Gräfin von Ahlefeldt vom 25. September 1835, der mit den Sätzen beginnt: „Kobbe's Werke, welche anbei zurück• erfolgen, will ich recensiren. Ich danke für die gütige Mittheilung." (WW VI 163, 21-22) Zur Ausführung des Planes ist es wohl nicht mehr gekommen; wenigstens ist ein Aufsatz über Kobbe nicht bekannt geworden. Kobbes Schilderung seines ersten Zusammentreffens mit Grabbe wird in der Nr. 173 der Zeitschrift „Unser Planet" vom November 1841, S. 692[a] mitgeteilt, der angebliche Wort­ laut des an den Fürsten zur Lippe gerichteten Entlassungsgesuches in der Nr. 175 derselben Zeitschrift, gleichfalls vom November 1841, S. 7oo[b]. Beide Auszüge sind im „Feuilleton für Kunst, Literatur und Weltleben" enthalten und mit „E.[rnst] Keil." unterzeichnet. Unterm 25. September 1835 schreibt Grabbe an die Gräfin von Ahlefeldt: „Der Kobbe hat mir neulich auf dem Rückweg von Derendorf, wo ich denn doch nur vor altem Gram und alten Erinnerungen krank werden konnte, indem wir da nur Kaffee getrunken hatten, recht geholfen. Immermann vermuthet's immer schlimm, und meint, der Wein oder spiri­ tuosa thäten's. Nein, mein böses spirituosum ist mein eigner Geist." (WW VI 163, 22-28.) lOJ An dem bei Nr. 99 angeführten Orte, S. CVI-CXII. (Kap. 8.)

104 Karl Lebrecht Immermann. [Unterz.:] K. Schnaase. In: Allgemeine Preußische Staats­ Zeitung. No. 268. Berlin, Sonntag den 27sten September 1840. Beilage. S. 1077-1078. [Die angeführte Stelle:] S. lo77[c]. - Ein Nachdruck des Nekrologs findet sich in: Die Posaune. Norddeutsche Blätter für Literatur, Kunst und Leben. Hannover. Jg. 9. No. 117-119. 2., 4. u. 7. October 1840. S. 465-467. 469-47r. 473-475. [Die angeführte Stelle:] S. 47o[b].

105 Blicke in das Düsseldorfer Kunst- und Künstlerleben von Friedrich von Uechtritz. Bd. r. Düsseldorf: Schreiner 1839. S. 189-192. In dem Abschnitte: Das Düsseldorfer Theater unter Immermanns Leitung.

106 Ziegler S. 152-15 5. (Der Anfang von Kap. 22.) wie wir dies ja auch bei dem berühmten Literarhistoriker [Georg GottfriedJ Gervinus sehen: Dieser hatte in seiner „Neueren Geschichte der poetischen National-Literatur der Deutschen" (Th. 2, Leipzig: Engelmann 1842, S. 696) Grabbes Hohenstaufen-Dramen „wort• reicher " und „bombastischer, als die gewöhnlichen auf den Theaterschnitt berechneten Stücke dieser Art" gefunden, seine übrigen Stücke aber „noch sinnloser" genannt.

107 Immermann und Grabbe. Fragment aus dem Düsseldorfer Künstlerleben. In: Die Garten­ laube. Illustrirtes Familienblatt. Leipzig, Jg. 1858, S. 363-366. Der Aufsatz ist mit „L. Clasen" unterzeichnet. Träger dieses Namens hat es damals in Düsseldorf zwei gegeben. Gleichwohl kann es kaum zweifelhaft sein, daß wir als den Ver­ fasser den bekannteren von Beiden anzunehmen haben, nämlich den Maler, Radierer und Schrifl:steller Lorenz Clasen, der als Sohn des Oberappellationsrates Joseph Clasen am 14. De­ zember 1812 in Düsseldorf geboren ist. Denn einmal läßt die Schärfe der Beobachtung und die Plastik der Wiedergabe, die wir vor allem an der Beschreibung des Immermannschen Kopfes erkennen, auf den geschulten Künstler schließen, auf der anderen Seite verrät die Gewandtheit und lebendige Klarheit der Schilderung den erfahrenen Schriftsteller. Nun haben wir es bei Lorenz Clasen in der Tat mit einer jener Doppelbegabungen zu tun, die mit gleicher Sicherheit die Radiernadel wie die Feder zu führen wissen. Nachdem er mit dem siebzehnten Lebensjahre seine Studien an der Düsseldorfer Akademie, besonders unter Schadows Leitung, begonnen hatte, zeigte sich daneben frühe schon ein kräftiges schriftstel­ lerisches Talent. Dieses machte ihn zum Mitarbeiter von Düsseldorfer und auswärtigen Jour­ nalen, für die er als Kunstreferent tätig war. Zwei Jahre lang, bis Ende 1849, redigierte er die bei den Gebrüdern Arnz in Düsseldorf erscheinenden "Düsseldorfer Monatshefte". Darauf siedelte er nach Berlin über, um zu Beginn der fünfziger Jahren seinen dauernden Wohnsitz in Leipzig zu nehmen. Dort leitete er das Payne'sche "Familien-Journal". Im Leipizger Museum befindet sich sein Bild "Der Zauberer Merlin", nach Immermanns gleich­ namiger Dichtung. Am 31. Mai 1899 ist Clasen in Leipzig gestorben. Wie Hermann Kunibert Neumann (siehe Nr. II 1), so hat auch Clasen im Herbst des Jahres 1836 das preußische Übungslager bei Salzkotten besucht, welches dadurch berühmt geworden ist, daß Freiligrath daselbst die Nachricht vom Tode Grabbes erhalten und noch in derselben Nacht, auf der Streu eines Lagerzeltes liegend, seinen Nachruf auf den Toten gedichtet hat. Auch Clasen hat in dem Lager die Anregung zu einem Werke empfangen, zu seinem "humoristischen Versuche": "Lagerscenen, gesammelt auf dem Manöver zu Salz­ kotten", der im folgenden Jahre bei Schreiner in Düsseldorf erschienen ist. Ein Bezug auf Grabbe ist darin nicht erhalten.

I08 Erinnerungen an Karl Immermann. [Unterz.:] Albert Ellmenreich. In: Deutsches Wochen­ blatt. Zeitschrift für nationale Politik, für Kunst und Litteratur. Berlin. Jg. 12. Nr. 1 und 2. 6. und 13. Januar 1899. S. 24-28 und S. 74-80. [Grabbe:] S. 78-79. durch spezielle Flugschriften: Damit kann nur die Broschüre über das "Theater zu Düssel• dorf" gemeint sein.

I09 Mitteilung Jakob Stangs an seine Tochter, deren Sohn, Herr Rudolf Barthelmeß in Düssel• dorf, sie dem Herausgeber in seinem aus Düsseldorf vom 27. Februar 1933 datierten Briefe weitergegeben hat.

I IO Duller S. 69. (In Abschnitt VI.)

III Original GSA (Nachlaß Freiligrath. Kasten IV. F. 37.) - Mit Freiligraths Gedicht ist der Nachruf "Bei Grabbe's Tode" gemeint, der zuerst im "Morgenblatte" Nr. 254 vom 22. Ok­ tober 1836, S. 1II3-1II4, erschienen ist. Der "Löwenritt" ist zuerst im "Musenalmanach" für 1835, herausgegeben von Chamisso und Schwab, erschienen.

I I2 Wie Nr. III. - In einem weiteren Briefe Neumanns an Freiligrath (Wesel, den 7. März 1837) heißt es: "Hrn. Hub habe ich in Düsseldorf nicht kennen gelernt, da ich sehr eingezogen lebe. Grabbe zeigte mir zwei Tage vor seiner Abreise Gedichte von Hub, doch hatte ich damals nicht Zeit sie mit Aufmerksamkeit zu lesen." II3 Hermann Kunibert Neumann. Von Fedor von Köppen. In: Nord und Süd. Eine deutsche Monatsschrift. Bd. 50. H. 150. September 1889. S. 369-384. [Grabbe:] S. 373-375. Neumanns Tagebuch hat unter den Papieren der beiden Töchter des Dichters nicht auf­ gefunden werden können, so daß es nicht möglich gewesen ist, die mitgeteilte Stelle zu kollationieren. Von dem „sonderbaren Briefwechsel" sind nur zwei Schreiben Grabbes vom 15· April und vom 5. Mai 1836 erhalten.

II 4 Neumanns Autobiographie ist ungedruckt. Sie führt den Titel: „Kuniberts Leben von Her­ mann Neumann von Marienwerder" und ist datiert: d. 12 Juni/ d. 22. Juli 1862. Die Hand­ schrift hat sich im Besitze Fräulein Karoline Neumanns in Dresden, einer Tochter des Dichters, befunden. Von ihr hat der Herausgeber die Erlaubnis erhalten, die hier mitgeteilte Stelle zu verwerten. Sie ist zum ersten Male in seinem Werke „Grabbe. Begegnungen mit Zeit­ genossen" (Weimar: Böhlau 1930), S. 171-173 veröffentlicht worden. „Frühlingsfeier der Elfen": Dramatisches Mährchen in vier Aufzügen, in den 1838 bei Schreiner in Düsseldorf verlegten „Dichtungen". „Erz und Marmor": Drei vaterländische Dichtungen. Wesel: Beckersche Buchhandlung 1837. die Gesellschaft der älteren Literaten: Die von Julius Eduard Hitzig im Jahre 1824 ge­ gründete „Mittwochsgesellschaft". die Gesellschaft der jüngeren Literaten: Der von Saphir im Jahre 1827 gegründete „Sonn• tags-Verein", auch „Tunnel über der Spree zu Berlin" genannt.

II 5 Düsseldorf. [Unterz.: Martin] Runkel. In: Westliche Blätter, für Unterhaltung, Kunst, Literatur und Leben. Aachen. Jg. l. Nr. 3. 5. Juli. 1837. S. 9-10. Die angeführte Stelle S. 10.

I I6 Nach der Handschrift (Landesbibliothek Weimar. Brief Nr. 42), S. [4]. Zu dem Zerwürfnis Grabbes mit Immermann und dessen Aussöhnung mit Friedrich von Uechtritz vgl. Alfred Bergmann: Grabbe und Immermann. Neue Mitteilungen. In: Montags­ blatt. Wissenschaftliche Beilage der Magdeburgischen Zeitung. Jg. 74. Nr. 31. r. August 1932. s. 241-244.

I Il Ziegler S. 156. (In Kap. 22.)

I 18 Ziegler S. 156-158. (In Kap. 22.)

II 9 Duller S. 75-76. (In Abschnitt VI.) V aticinium: Wahrsagung, Prophezeiung.

I20 Im ungedruckten „Tagebuch von Ostern 1834 bis Mitte August 1836". (GSA. Nachlaß Immermann. VIII, 12.) S. 72[b].

I2I Weibliche und männliche Charaktere. Von F.[erdinand] Gustav Kühne. Th. 1. Leipzig: Engelmann 1838. VII. Briefe an Dina. Geistlich und weltlich. S. 155-337. [Grabbe:] S. 326-331. (In Nr. 9.) Vorher in der „Zeitung für die elegante Welt" Nr. 143 vom 23. Julius 1836, s. 369-370.

I22 O.[scar] L.[udwig] B.[ernhard] Wolff: Mein Verhältniß zu Immermann. („Karl Immer­ mann. Blätter der Erinnerung an ihn." Hrsg. von Ferdinand Freiligrath. Stuttgart: Krabbe 1842. s. 71-I16.) s. 85-86. I 23 Nach der Handschrift. (GSA. Nachlaß Immermann. Kasten X. Nr. 103. Literarische Cor­ respondenz Düsseldorf. 1833-1836.) fol. 105. 106.

I 24 Nach der Handschrift (Landesbibliothek Weimar. Briefe Nr. 42), S. [2.] „Grupello": Düsseldorf: Forberg 1840.

I 25 Grupello. Historische Novelle von Edw. Hartenfels. Mit einem Vorwort von Grabbe. Düsseldorf: Forberg l 840. S. VI.

I26 Friedrich Hebbel. Briefe. Bd. 5. (Friedrich Hebbel. Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe besorgt von Richard Maria Werner. 3. Abteilung.) Berlin: Behr 1906. S. 219-220, unter Nr. 492.

I27 Ziegler S. 161-165. (Kap. 23.) Grabbe ist, von Düsseldorf zurückkehrend, am 26. Mai 1836 in Detmold angekommen. (Duller S. 80.) wie mehrere Aufsätze gemeldet haben: Z.B. Dullers Nekrolog im „Phönix"; siehe S. 311.

I 28 Landau, a.a.O. S. 492. 493·

I 29 Ziegler S. 165-169. (Kap. 24.) wie wir das schon bemerkt: Siehe S. 76. zu einer Zeit, wo die Lippischen alten Landstände [ ...] in Detmold versammelt waren: Der letzte lippische Landtag in altlandständischer Form ist am 29. Juni 1836 eröffnet und am 6. Juli geschlossen worden.

I 30 Ziegler S. 169-179. (Kap. 25.)

I JI Duller S. 83. (In Abschnitt VII.)

I 32 Theodor Althaus. Ein Lebensbild. Von Friedrich Alhaus. Bonn: Strauß 1888. S. 17-18. Die geschilderten Vorfälle haben sich nicht bei Grabbes Ankunft von Düsseldorf abge­ spielt, sind vielmehr die Folge von Grabbes Entschlusse gewesen, sich gewisse Obligationen anzueignen, die sich im Clostermeierschen Hause in Louisens Gewahrsam befanden. Zu diesem Zwecke hatte Grabbe einen Schlossergesellen mitgenommen. Dieser Versuch hat einen Skandal hervorgerufen, der Glaubw. S. 462-63 geschildert ist. Herbeigeeilte Freunde haben Grabbe sein Vorhaben ausgeredet und ihn bestimmt, nach dem Gasthofe zurückzukehren.

I33 Ziegler S. 180-183. (Kap. 26.) Dieser Bericht beruht sichtlich auf den Angaben der Magd, Sophie Moeller, Zieglers spä• terer Gattin. Ein Polizeidiener, ob aus eigenem Antrieb oder auf Antrag des Polizeichefs: In Wirklich­ keit auf Bitten Grabbes, der in Priester einen glaubwürdigen Zeugen für sein angemessenes Verhalten zu haben wünschte. Vgl. dazu Glaubw. S. 462-465.

I 34 Ziegler S. 19_9-201. (Kap. 28.) eine Scheidungsklage: Siehe Glaubw. S. 466-468. I 35 Ziegler S. 183-199. (Kap. 27.) Klöwe: Ein zwischen dem feineren und dem gewöhnlichen Gebäck stehendes Hefegebäck, auch Stuten genannt. von anderer Seite: Moritz Leopold Petri; vgl. Brief Nr. 299. in Schiller's Tell oder in seinem Hafer: Nach Richard Fellners „Geschichte einer Deutschen Musterbühne" (Stuttgart: Cotta 1888) hat lmmermann Schillers „ Wilhelm Tell", von dem (S. II) gesagt wird, daß er lange Zeit von den Berliner Bühnen ausgeschlossen gewesen sei, nicht aufgeführt. Es wird sich also um den „Andreas Hofer" handeln, dessen erste Auf­ führung am 26. April 1834 stattgefunden hat. (A.a.O. S. 275-277.) Zwei Jahre später, am 8. Mai 1836, ist die Vorstellung wiederholt worden. (A.a.O. S. 448.)

I 36 Ziegler S. 201-203. (Kap. 29.) [Georg Althaus]: Erster Prediger und GeneralsUperintendent in Detmold war zu jener Zeit Ferdinand Weerth, zweiter Prediger Althaus (gest. am 9. Januar 1863). Für den Besuch bei Grabbe kommt nur dieser in Betracht, da Weerth als Generalsuperintendent mit den Pfarrgeschäften in der Stadt nichts zu tun hatte und seine pfarramtliche Tätigkeit sich in der Hauptsache auf den Predigtdienst in der reformierten Kirche beschränkte. (Auskunft des verstorbenen Pastors Werdelmann in Detmold.)

I 37 Landau, a.a.0. S. 493·

I 38 Ziegler S. 208-2u. (Der erste Teil von Kap. 31.) ihr Benehmen am gestrigen Tage: Von diesem gibt Ziegler im vorletzten (3osten) Kapitel seines Buches die folgende ausführliche Schilderung: „Er lebte hiernach nur noch wenige Tage, aus denen ich ein Paar Scenen schildern will, in wel-[S. 204]chen die Frau Auditeurin freilich jeden Schleier, der ihre außerordentliche Leidenschaft verhüllen konnte, abgeworfen hatte und ihren Charakter mit allen seinen Schrecken offenbarte. Am lO. September kam nämlich die Mutter Grabbe's in Begleitung des Herrn Hofraths [Karl] Piderit, welcher Arzt ihres Sohnes war und sie auf ihr Ersuchen unter seinen Schutz genommen hatte, weil sie mit der Frau Auditeurin nicht in dem besten Vernehmen stand und deshalb befürchtete von ihr zurückgewiesen zu werden. Woher diese Mißstimmung entstanden war, kann ich mit Zuverlässigkeit nicht angeben, übrigens glaube ich nicht, daß sie in etwas Anderem als einigen kleinern wechselseitigen Reibungen ihren Grund hatte. Die Schwiegertochter hatte wohl von vorn herein sich zu vornehm geachtet, um die Frau Grabbe als Schwiegermutter zu betrachten und sie mit Kälte entfernt gehalten, auch der Pflegetochter derselben [Wilhelmine Wallbaum] das Haus verboten, wenn diese gekommen war, um sich nach Grabbe's Wohlergehen zu erkundigen. Dagegen hatten die Schwieger­ mutter und deren Pflegetochter, welche immer der Verheirathung Grabbe's sehr entgegen gewesen, der Frau Auditeurin zu verschiedenen Malen nicht undeutlich zu verstehen gegeben, daß sie ihren Gatten nur mit List an sich gezogen, um nicht als alte Jungfer sitzen zu bleiben. - [S. 205] Kaum hatte hier nun die Frau Auditeurin die Ankunft der Mutter Grabbe's vernommen, so stürzte sie in das Krankenzimmer herein, ergoß sich in einen Strom von Beschuldigungen und Beschimpfungen gegen die alte Frau und verlangte in den bestimmtesten Ausdrücken, daß sich dieselbe sofort aus dem Hause entferne in der Art, daß der Herr Hofrath für das Gerathenste fand, jene unter den Arm zu nehmen und mit ihr von dannen zu ziehen. Am 12. [ricbtig: n.] September Mittags kehrte die Frau Grabbe unter dem Sdiutz des Herrn Canzleirath Petri wieder. Sollte sie denn von ihrem Sohne ganz getrennt bleiben? Es war für sie ein zu sdimerzlicher Gedanke gewesen, daß jener in seiner letzten Stunde ohne ihren Beistand sein und vielleidit vergeblidi nadi ihr verlangen sollte, und somit hatte sie sidi an Petri gewandt, da sie den Herrn Hofrath Piderit nicht wieder belästigen wollte. Hier wiederholte sidi nun dieselbe Scene, nur in weit grellerer Weise, denn kaum hatte sidi die Alte niedergelassen, so öffnete sidi die Thür im oberen Stock, die Frau Auditeurin sprang in ein Paar Sätzen die Treppe herab und rannte dann wie besessen die Hausflur auf und nieder, indem sie laut ausrief: „Wart', die kommt mir dodi in's Haus, obgleidi sie genug weiß, daß sie nidit kommen soll! Sie soll mir sogleidi wieder fort, auf der Stelle! Idi will dodi [S. 2.06] sehen, wer hier zu befehlen hat!" Zwisdiendurdi hielt sie das Ohr an die Stubenthür, um zu hören, weldien Eindruck ihre Worte maditen und ob man nidit zum Weggehen rüste. Als sidi nidits regte, konnte sie es vor Ungeduld nidit aushalten und ließ deshalb hineinsagen, sie verlange, die Alte solle augenblicklidi das Haus verlassen. Petri, der durdi dieß Benehmen wohl aufgeregt sein modite, aber an sidi hielt, ließ ihr darauf mit Ruhe zurücksagen: „Die Alte solle nun einmal das Haus nicht verlassen, sondern viel­ mehr da bleiben, da Grabbe im Sterben liege und ihre Gegenwart ihm ein Trost sei; das Einzige, was hier erforderlidi, wäre, daß die Frau Auditeurin sidi still und ruhig verhalte." Auf diese Antwort riß die letztere die Thür auf und sdirie in die Stube hinein: „Ich will's aber, sie soll fort, es ist mein Haus, idi habe hier zu befehlen, wenn mein Mann Pflege bedarf, so will idi ihn verpflegen, es ist meine Sadie, die Alte ist eine Diebin, sie hat mich bestohlen, sie stiehlt, ja sie säufl: audi, sie ist sdion wieder besoffen." Dabei sprang sie in die Kammer auf die Alte zu und unter dem Ausruf: „es ist mein Stuhl, worauf sie sitzt, sie soll hier nidit mehr sitzen," war sie im Begriff handgreiflidi zu werden. Grabbe verstand freilidi nidit redit mehr, was vorging, aber so viel fühlte er dodi wohl, daß seine Mutter von seiner Frau insultirt werde, und deshalb [S. 2.07] erhob er sidi im Bette und winkte ängstlidi mit seinen Händen von sidi. Es war diese Bewegung des Ster­ benden ergreifend und fand sich deshalb Petri veranlaßt, nunmehr in etwas bestimmteren Ausdrücken Ruhe zu gebieten und als die Frau Auditeurin mit ihrem Lärmen fortfuhr, sie am Arm zu nehmen und zur Thür hinauszuführen. Da zitterte und weinte die letztere vor Wuth und tobte auf der Hausflur in der Weise, daß die Leute, welche gerade aus der Kirdie kamen, auf der Straße stehen blieben. Um diesem Scandal ein Ende zu madien, begab sidi dann Petri zu ihr und kündigte ihr an, daß er sidi genöthigt sehe, falls nidit bald Ruhe würde, sidi an die Polizei zu wenden, da der Tod auf Grabbe's Lippen sdiwebe. Jetzt kannte die Wuth der Frau Auditeurin keine Grenzen mehr. „Wie?" schrie sie hohn­ ladiend, „Sie wollen midi aus dem Hause transportiren; wem gehört das Haus? Es ist mein Haus. Idi gebiete vielmehr Ihnen, Sie begeben sidi augenblicklidi von hier fort, hier auf der Stelle. Idi habe hier zu befehlen. Wie, Herr Canzleirath, Sie wollen mir hier Gesetze vorsdireiben?" Sie sdiäumte fast und stampfte mit den Füßen. Selbst auf Petri, der sonst ein sehr fester Mann ist, madite dieß Auftreten einen soldien entsetzlidien Eindruck, daß er in die Stube zurückging und die [S. 2.08] Thür vor ihr ver­ riegelte, bald darauf audi die Mutter Grabbe's wieder wegführte, zumal das Toben und Hohnladien auf der Hausflur kein Ende nehmen wollte. Idi war nodi spät, nadi 1 Uhr, auf der Ressource, indem idi, im Lesen vertief!:, nidit bemerkt hatte, daß alle andere Gesellsdiafl: weggegangen war, da riß Petri plötzlidi die Thür auf, trat rasdi an den Lesetisdi, von weldiem er aber nur eben ein Blatt nahm, das er gleidi wieder hinwarf und begab sidi in den unteren Theil des Zimmers. Er war sichtbar in

370 der größten Aufregung, konnte sich nicht fassen, nahm das Schnupftuch aus der Tasche und wischte sich die Thränen aus den Augen. Ueber ein solches Benehmen betroffen, ging ich zu ihm und erkundigte mich, was ihm wäre. Die Aufregung erstickte fast seine Stimme und er brachte kaum die Worte hervor: „0, es ist fürchterlich, das Weib ist eine Furie und Grabbe liegt im Sterben." Dann warf er die Kappe auf den Kopf und stürzte fort aus dem Zimmer. - So viel kann ich aus eigener Wahrnehmung hinzufügen.-" (S. 203-208.) Aus mündlicher Detmolder Überlieferung schöpft Wilhelm Oesterhaus die folgende Mit­ teilung: „Entsetzlich müssen Grabbe's letzte Tage gewesen sein. ,Er kann nicht sterben, er hat zuviel gespottet,' sagten rechtschaffene Bürger. Am Hause vorübergehende Knaben blieben stehen, lauschten, wenn er laut redete oder sang und meinten dann: ,Er ist außer Verstand. Er ist vor dem Teufel bange, mit dem er immer soviel zu thun hatte.'" (In dem bei Nr. 58 angeführten Aufsatze; die ausgezogene Stelle in Nr. 12 vom Dezember 1901, S. 95 [b] .)

I 39 Duller S. 84-86. (In Abschnitt VII.) die letzte auf seiner Reise nach der Heimath erlittene Krankheit: Siehe Grabbes Brief an den Buchhändler Schreiner aus Hagen in Westfalen vom Mai 1836. (Nr. 292.) daß auch seiner und seines Freundes Ferdinand Freiligrath darin Erwähnung geschehen sei: Die Beurteilung von Grabbes Spätwerken findet sich im ersten Teile. auf den S. 189-195, eine kritische Bemerkung über den „Napoleon" auf S. 250. ein Brief aus Düsseldorf: Die Nr. 121 dieses Bandes.

I 40 Zur Biographie des Dichters Christian Dietrich Grabbe. Aus noch unveröffentlichten Briefen Immermann's und Auszügen aus einem bisher ungedruckten Schriftstück der Frau Auditorin Louise Grabbe. Von lgnaz Hub. In: Korrespondent von und für Deutschland. Nürnberg. Jg. 1872. Nr. 205. 21. April. Morgenblatt. S. 973-975. Nr. 206. 22. April. Morgenblatt. s. 979-980. Das ungedruckte Schriftstück ist das Memorandum, in welchem Louise Grabbe ihre Ver­ teidigung gegen die Angriffe des „Lippischen Magazins" führte. Vgl. Glaubw. S. 35, unter Nr.44. Zu Hubs Glaubwürdigkeit äußert sich Ferdinand Freiligrath in seinem Briefe an Oscar Blumenthal, datiert aus Stuttgart vom 28. April 1872, wie folgt: „Im übrigen möchte nicht alles von Hub Beigebrachte unbedenklich zu acceptiren sein. So zum Beispiel ist das Citat aus lmmermann über Grabbes persönliche Erscheinung keineswegs, wie Hub sagt, den ,Memorabilien', sondern dem ,Reisejournal' entnommen, und die Gräfin Ahlefeldt war bei jener ersten Begegnung, die auf der Ressource zu Detmold (nicht zu Düsseldorf) stattfand, gar nicht zugegen. Was Hub über Frau Grabbe sagt, ist im ganzen richtig, [ ...] Daß Grabbes Ehe eine unselige war, wer mag sagen, wessen Schuld es war? Frau Grabbe hatte auch ihre Härten und Herbigkeiten, - aber welches weibliche Wesen in Gottes Welt wäre wohl auf die Dauer mit Grabbe ausgekommen! [... ] Grabbes Mutter hab' ich nur von Ansehen gekannt. [ ...] Daß sie ihren Sohn von klein auf ans Branntweintrinken gewöhnt habe (wie selbst Hub noch wiederholt), ist Fabel!" (Oscar Blumenthal: Grabbe und Freiligrath. Nach ungedruckten Briefen Ferdinand Freilig­ raths. Deutsche Revue. Jg. 26. Dezember 1901. S. 270-284. Die angeführte Stelle S. 277.) Ergänzend sei auch der Irrtum berichtigt, daß Grabbe sich später dazu verstanden habe, auf das Vorrecht der Administration des Vermögens seiner Frau zu verzichten. Von einem solchen Verzichte ist nichts bekannt.

37r I 41 An dem bei Nr. 29 angegebenen Orte, S. 16. - Zu Ballhorn-Rosens Behauptung über das Verhalten der Mutter vgl. Glaubw. S. 469-523·

I 42 sistirten sich: stellten sich (ein). Requisition: Im Verkehr der Behörden untereinander die Aufforderung zu wechselseitiger Unterstützung, namentlich das Ersuchen der Gerichte um Gewährung der Rechtshilfe. cessat: fällt weg. negat: verneint. ad caetera bene: Dies bedeutet wohl, daß die Zeugen alle vorgeschriebenen allgemeinen Fragstücke, auch die im Rotulus nicht einzeln aufgeführten, befriedigend beantwortet haben. affirmat: bejaht. dixit et refert se: hat [es bereits] ausgesagt und bezieht sich darauf. die artikulirte Aeußerung: artikulieren: in einzelne Artikel (Sätze) sondern; die artikulirte Aeußerung: die im Artikel enthaltene l\ußerung, auf die der Beweis gerichtet ist. Siehe Int. spec. 2. ad art: reprob: 14. Das deponirte: das Ausgesagte. daß er seine Gattin, die Productin, besucht habe: Hier irrt sich Brokmann. Grabbe hat, so lange er im Meyerschen Gasthause gewohnt hat, seine Frau bis zum 23. Juli nicht besucht. mit einem Briefe: Brief Nr. 293. Art. prob. 36: Zur Erläuterung der folgenden Fragen und Antworten sei Folgendes gesagt: Blinde überbrachte zunächst Brief Nr. 304, den Louise mit einem Billet beantwortete, welches nichts enthielt, als die lakonischen Worte: "Ich stehe unter dem Schutze der Obrigkeit!" Darauf übersandte Grabbe Brief Nr. 305, den Blinde in der Tat der Empfängerin vor die Füße warf. daß der Auditeur Grabbe an ein und demselben Tage erst mit einem Schlossergesellen und dann mit einem Polizeydiener zum Hause seiner Frau gegangen ist: Hier irrt Blinde: der Polizeidiener begleitete Grabbe erst bei dessen zweitem Einzuge am 25. Juli. mit dem Polizeydiener: Richtig: mit dem Schlossergesellen. Testes [bis] dimissi: Ich habe die Zeugen entlassen, nachdem das Protokoll erklärend vorgelesen und genehmigt und ihnen Stillschweigen auferlegt worden ist. A.[ctum] u.[t] s.[upra]: Verhandelt wie oben [in Bezug auf Ort und Zeit angegeben ist]. I7= die Kopie liest versehentlich ,16'. sistirte: brachte vor Gericht, führte vor. ex substit. [ utione] : in Vertretung. Continuatum: Fortgefahren. nescit: weiß das nicht. überall: durchaus. Officialverhandlungen in scriptis: schriftliche Verhandlungen von Amtswegen. 3: die Kopie liest versehentlich ,2'. refert se ad praedeposita: bezieht sich auf das vorher Ausgesagte.

I 43 Glaubw. S. 560. 561. seine an meinen Vater gerichteten Schreiben: Sie sind vom 3. April und vom 27. August 1826 datiert und von Duller in Bd. 4 der Wochenschrift "Das Vaterland", und zwar in dem Aufsatze: „Ein Beitrag zur Charakteristik Grabbe's, durch ihn selbst und durch Closter­ meier" (Heft 3, S. 122-132, Heft 4, S. 173-178), veröffentlicht worden. u. so hat er auch mich [usw.]: Siehe S. 69 und 71 dieses Bandes.

372 I 44 Zeitung für die elegante Welt. Jg. 36. [Nr.] 199· Montags den lO. October 1836. S. 796, unter: Notizen.

I 4 5 Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz. Jg. 20. 173stes Blatt. Mittwoch den 26. Oktober. 1836. (Ausgegeben: 22. Oktober.) S. 856. - Wiederabgedruckt: Gubitz, Erleb­ nisse, Bd. 2, S. 257-260. Davor bekennt sich Gubitz als der Verfasser.

I 46 Mitternachtzeitung für gebildete Stände. Jg. 11. (Redigirt unter Verantwortlichkeit des Verlegers Ch. Horneyer in Braunschweig.) No. 182. Dienstag, den 8. November. 1836. S. 728.

I 47 Glaubw. S. 569.

I 48 Glaubw. S. 575.

I 49 Glaubw. S. 577. Die verschiedenen Aufsätze: Vgl. Grabbes Werke in der zeitgenössischen Kritik. Bd. 5. Detmold 1964. S. 14, 3 l-32, 64-65, 40-46, 68-70, II.

I 50 Glaubw. S. 579·

I 5 I Phönix. Frankfurt am Main. Nro 277. Donnerstag, 23. November. 1837. S. II05-r107. Nro 278. Freitag, 24. November. 1837. S. 110_9-rrro. daß er wirklich Schritte that, um diese Idee zu verwirklichen: Diesen Irrtum wiederholt auch Ziegler (S. u2-113), wenn dieser auch der Wahrheit näher kommt, indem er (S. 113) feststellt, eigentlich habe Grabbe dem Fürsten mit seinem Gesuche nahe legen wollen, "ihn mit einer Pension zu begnadigen".

I 5 2 Europa. Chronik der gebildeten Welt. 1837. Bd. 4. S. 232-235. Der Beitrag ist mit A. L. bezeichnet.

I 5 3 Staats und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheiischen Correspondenten. (Heraus­ gegeben von [Achilles Matthias] Runkel.) No. 34. Freitag, den 9. Februar. 1838. S. [3]-[4].

I 5 4 Glaubw. S. 584-586. "daß Gr. partiell verrückt gewesen": Wörtlich kommt eine solche Stelle im Willkommschen Aufsatze nicht vor. Vielmehr ist sie eine Verdichtung aus folgenden: "Unter diese Untaug­ lichen gehörte auch Grabbe. Doch war das freisinnige Leben weniger prüde. Diesem lustig­ ernsthaften Clown des Weltschöpfers kommt es nicht darauf an, wer ihn begleitet. Nur Gesellschaft verlangt er, und die bunteste, verrufenste, ist ihm die liebste. Weil er selbst die Tollheit liebt, achtet er auch an seinen Vettern und Basen das Verrückte." (S. 67/8.) "Nur ein Halbkranker konnte so dichten wie Grabbe im Gothland gedichtet hat." (S. 69.) "Hätte Grabbe länger gelebt, so zweifle ich gar nicht, daß er ... im Wahnsinne unter­ gegangen sein würde." (S. 70.) "Er wandte sich nach Frankfurt am Main, wo er ... zuweilen nicht übel Lust zeigte, im Verein mit Duller ein, wie er sich ausdrückte, ,verrücktes' Lustspiel zu schreiben, denn verrückt mußte nun einmal Alles bei ihm sein.-" (S. 72.)

I 5 5 Glaubw. S. 591-592. - Die mitgeteilte Stelle gehört dem vom 4. April datierten Briefteile an. Er rühmte mir in jedem Briefe sein Wohlergehen: Dies ist zum mindesten eine arge Ueber­ treibung. Im Brief vom 2. November 1834 schreibt Grabbe sehr lakonisch: "Ich bin gesund"

373 (WW VI 51, z6). In keinem der späteren Briefe aus Düsseldorf an die Gattin, soweit sie erhalten, ist wieder von seinem Gesundheitszustande die Rede. meinen Wunsch, ihn besuchen zu dürfen: In ihrem Briefe vom 19. Januar 1835.

I 56 Die Posaune. Ueberlieferungen aus dem Vaterlande und dem Auslande. Hannover. Jg. 7. No. 89. z7. Juli 1838. S. 353-354. - Die Vertrautheit mit den in Frage stehenden Personen, welche diese Darstellung bekundet, zwingt dazu, ihren Verfasser in Detmold selbst oder doch dessen nächster Umgebung zu suchen. das Altsassische, wie es lmmermann nennt: Siehe S. 149 dieses Bandes. Elegante Zeitung Nr. 61, 1838: die erste Besprechung der Dullerschen Biographie ist in Nr. 62 (nicht 61) der „Zeitung für die elegante Welt" vom z7. März 1838, S. 248 erschienen. Seit dem Tode Grabbes, so beginnt sie, hätten fast alle Journale Deutschlands über den Dichter des „Herzogs von Gothland" und des „Hannibal" gesprochen, gefabelt und ge­ deutelt, ohne doch die ganze Wesenheit des seltsamen Menschen erfassen zu können. Immer habe man nur die eine Seite an ihm herausgehoben: daß die Welt ihn wenig gekümmert, daß er gegen Sitten und Gebräuche, gegen gesellschaftlichen Verkehr eine an das Unbegreif­ liche grenzende Abneigung gehabt habe. Die Veranlassung aber einer so seltsamen und traurigen Vereinsamung des Geistes, die von Verwahrlosung nicht gar weit entfernt ge­ wesen wäre, sei unermittelt geblieben. Denn alle authentischen Quellen hätten gefehlt; auch Immermanns Mitteilungen seien nur ein unvollständiger Schattenriß. Nun liefere Duller eine vollständige Biographie, die über die meisten Dunkelheiten in Grabbes seltsam verworrenem Leben ein hinlängliches Licht verbreite. Ihm hätten alle Quellen zu Gebote gestanden, die Wittwe habe dazu hergeliefert, was sie besitze, und so erhalte man ein Lebensbild, dem es freilich nicht an Finsternis gebreche. „Wer sehen will," so lautet der Schluß dieser Notiz, „was eine Mutter ihrem Kinde werden kann, der lese diese wenigen Blätter, und breche dann, wenn er es noch vermag, den Stab über das wüste, trostarme Leben des todten Dichters. Man kann sagen, Grabbe trank schon Gift am Busen der Mutter; wie konnte sein Leben anders sich gestalten, als es vor uns liegt!" Der zweite Teil ist von der Braunschweiger „Mitternachtzeitung für gebildete Stände" in der Nr. 60 des dreizehnten Jahrgangs vom 13. April 1838, S. 477 nachgedruckt worden. Der Aufsatz in der „Posaune" veranlaßte die Redaktion der „Zeitung für die elegante Welt" zu der folgenden Notiz. Nachträglich geht uns Nr. 89 der Posaune von Georg Harrys zu, die ein verständig Wort über Grabbe äußert. Die übertriebene Mittheilung über die Art und Weise, wie seine Mutter ihn schon in der Wiege mit Branntwein gefüttert, wird auf die in Westphalen übliche Sitte reducirt, den Kindern eine mit Branntwein benetzte Brotrinde zum Durchbruch der Zähne in den Mund zu halten. Man kann daraus keine Scene nach Victor Hugo machen. (Jg. 38. [Nr.] 184. Donnerstags den 20. September 1838. S. 736[b].)

I 57 WBl IV 672-75. - Blumenthal hat den Brief, seiner Anmerkung auf S. 672 zufolge, „aus der fabelhaften Orthographie der Urschrift in's Lesbare übersetzt, dagegen die charakteri­ stische Unbeholfenheit der stilistischen Form im Wesentlichen nicht angetastet". über Her­ kunft und Fundort des Originals macht Blumenthal keine Angaben. Es ist jedoch anzu­ nehmen, daß er die Handschrift zusammen mit den an Kettembeil gerichteten Briefen und den Manuskripten derjenigen Werke Grabbes, die im Verlage der Hermannschen Buch­ handlung in Frankfurt a. M. erschienen sind oder doch ihr zugedacht waren, aus dem Suchsland'schen Verlags-Archiv erworben hat. Ob die Handschrift des Briefes noch erhalten ist und wo sie sich befindet, ist nicht bekannt.

374 Bei seiner Mitteilung des Briefes der Mutter Grabbes an Karl Ziegler (Glaubw. S. 205- 206) hat der Herausgeber noch angenommen, daß dieser Brief eigenhändig sei. Nachdem ihm aber die Handschrift von Grabbes Brief an Petri vom r. Juli 1836 (Nr. 295) zu Ge­ sichte gekommen, dessen Mitte von „Minchen", das ist Wilhelmine Wallbaum, geschrieben ist, hat er sich davon überzeugt, daß auch jener andere dieser Schreiberin zuzuweisen ist; denn der Charakter der Schrift ist da und dort der gleiche. Daraus muß geschlossen werden, daß Dorothea Grabbe selbst nicht hat schreiben können, und ferner: daß auch ihr Brief an Kettembeil nicht von ihr zu Papier gebracht worden ist. 76 Jahre zähle ich jetzt: Dorothea Grabbe hat den Brief an ihrem dreiundsiebzigsten Geburtstage geschrieben. Grabbes Mutter lebt noch - ist richtig. Aber nicht an meiner Brust ist sein Unglück an­ gesponnen [usw.]: Die betreffende Stelle ist auf S. 2u-213 dieses Buches mitgeteilt. auch keinen Heller zu seinem Studium [usw.]: Zu dieser Stelle bemerkt Blumenthal (in der ersten Anmerkung auf S. 674), damit stehe der Brief der Eltern vom 14. Mai 1820 (WN VI 989) in Widerspruch. Dies aber kann man nicht gelten lassen. Denn die doppelte Pistole des Archivrats war nicht als eine Beihilfe zum Studium gedacht, sondern zu außer• ordentlichen Ausgaben, wie z. B. dem Besuche der Komödie, bestimmt. Einer Einschränkung bedarf die Behauptung der Mutter höchstens insofern, als Grabbe während seiner Studien­ zeit Nutznießer des halben Stipendiums der elftausend Jungfrauen und des Heiligen Kreuzes gewesen ist. (Glaubw. S. 305-308.) mehr wie zu viel geliebt ...... : „Hier folgt eine längere Auslassung gegen Gr.'s Frau, die zu peinlich und in's Einzelne geht. - Daß Gr.'s Mutter eine durchaus redliche, tüchtige und achtungswürdige Frau war, die den Sohn bis zum letzten Athemzug überschwänglich geliebt hat, wurde dem Herausgeber u. A. von Petri persönlich bezeugt." (Anmerkung Blumenthals.) z58 Correspondenz. Aus Detmold. [Unterz.:] Karl Ziegler. In: Zeitung für die elegante Welt. [Nr.] 136. Montags den 15. Juli 1839. S. 543-544. 137. Dienstags den 16. Juli 1839. S. 547-548. - Der erste Teil ist überschrieben: Freiligrath, Erinnerungen an Grabbe, der zweite: Ueber Grabbe und seine Heimath. Franz Dingelstedt bei Besprechung Grabbe's und Freiligrath's: Die Stelle ist abgedruckt in: Grabbes Werke in der zeitgenössischen Kritik. Im Auftrage der Grabbe-Gesellschaft hrsg. von Alfred Bergmann. Bd. 5. Detmold 1964. S. 119-u1, unter Nr. 40. Gegen den Artikel Zieglers wendet sich die Braunschweiger „Mitternachtzeitung für ge­ bildete Leser" in einer anonymen Notiz, die sich in Jg. 14, Nr. u4 vom 2. August 1839, S. 989 findet und mit „Duller und K. Ziegler" überschrieben ist. Sie lautet: „Letzterer polemisirt in einem sonst höchst werthvollen Aufsatze aus Detmold über Freiligrath und Grabbe (in der Zeitung für die eleg. Welt) gewaltig gegen Duller, den er fast en bagatelle behandelt. Den Grund nimmt er von der Duller'schen Biographie Grabbe's her, der man einige Einseitigkeit allerdings nicht absprechen kann. Aber wozu diese absichtlichen Nadel­ stiche gegen Duller, der eben so wacker als Dichter, wie als Mensch dasteht, und die all­ gemeinste Achtung verdient und findet? Es ist wirklich zu bedauern, daß man in dem geist­ reichen, trefflichen Aufsatze dadurch so unangenehm berührt wird."

I 59 [Marianne Immermann, geb. Niemeyer:] Karl Immermann. Sein Leben und seine Werke, aus Tagebüchern und Briefen an seine Familie zusammengestellt. (Hrsg. von Gustav zu Puttlitz.) Bd. 2 Berlin: Hertz 1870. S. 230-232.

375 r6o Telegraph für Deutschland. Jg. 1840. No. 153· September. S. 6o,9-6II. No. 154. September s. 613-615. Wiederabgedruckt in: Mosaik. Novellen und Skizzen von . (= Vermischte Schriften. Von Karl Gutzkow. Bd. 3.) Leipzig: Weber 1842. S. 148-163. [Die angeführte Stelle:] S. 154-156. Kitzerow: Carl Heinrich Kitzerow (1799-1874), Dekorationsmaler und Lithograph. Prätzel: Carl Gottlieb Prätzel (1785-1861), Privatgelehrter und zeitweilig Schriftleiter des „Hamburgischen Correspondenten". /. R. Lenz: Johann Reinhold Lenz (1778-1854), ein Neffe des Stürmers und Drängers, Regisseur für das rezitierende Schauspiel am Hamburger Stadttheater. r6r Die Posaune. No. 127. Sonntag, den 25. October. 1840. S. 505. da er diese Äußerung über Grabbe früher schon ein Mal gethan: Diese Stelle ist dem Herausgeber nicht bekannt. r62 Grabbe in seiner Vaterstadt. Eine Reminiscenz vom Detmolder Hermannsfest. [Unterz.:] Josef Schrattenholz. In: Die Gegenwart. Wochenschrift für Literatur, Kunst und öffentliches Leben. Bd. 12. No. 29. Berlin, den 21. Juli 1877. S. 42-45. Schrattenholz, geb. am 19. Oktober 1847 in Hoholz im Siegkreise der Rheinprovinz, gest. am 22. Mai 1909 in Berlin, war zu jener Zeit Schriftsteller in Bonn. Von seinen, in dem Auf­ satze der „Gegenwart" erwähnten, aber nicht verwerteten Aufzeichnungen über Grabbe hat sich, nach Auskunft seiner Söhne, in seinem Nachlasse nichts vorgefunden; auch ist nicht be­ kannt, daß sie an anderer Stelle veröffentlicht worden seien. r63 Phönix. No. 232. Freitag, 30. September. 1836. S. 925-926. Lorenz Kindlein: Der arme Poet in Kotzebues gleichnamigem Schauspiele. den Ring mit der Locke: Siehe S. 123 dieses Bandes. zwei Zeilen in den Mund legen, und ihn eine Handlung begehen lassen: Siehe S. l l l dieses Bandes. r64 Silhouetten dramatischer Dichter. Von E.[rnst] Willkomm. 1. Grabbe.* [Dazu die Anmer­ kung:]* Hierzu Grabbe's Portrait [„Nach d. Natur gez. v. W. Pero. R. Weibezahl. lith."] und ein Facsimile seiner Handschrift [Brief an Schreiner von 21. Mai 1835]. In: Jahrbücher für Drama, Dramaturgie und Theater. Hrsg. von E. Willkomm und A.[lexander] Fischer. Bd. l. Leipzig: Wunder 1837. S. 67-76. Wiederholt in: Blitze. Novellen, Schilderungen und Skizzen. Von Ernst Willkomm. Bd. 1. Leipzig: Kollmann 1846. S. 155-197. Der lithographierte Brief: Nr. 242. Körperlich von wüthenden Schmerzen gefoltert: Auch Duller berichtet (S. 20), Grabbe habe, wie er selbst ihm versichert, den „Gothland" vollendet „ von den Schmerzen einer fürchterlichen Krankheit gepeinigt, in geistigem und körperlichem Krampf". Um welche Erkrankung es sich dabei handeln soll, wissen wir nicht. Brieflich wendete er sich deshalb an eine hohe Person: Der nicht abgesendete Brief an den Kronprinzen von Preußen ist u. a. WW VI 267-268 abgedruckt. Trelawney: Edward John Trelawney (1792-1881), der Freund Byrons und Shelleys und Verfasser der Autobiographie „ The Adventures of a Younger Son". r65 Christian Grabbe. Von J. P. Lyser. In: Der schwarze Domino auf dem Maskenballe des Lebens. Wien 1848. Bd. 4. Nr. 6. S. 85-89. Lysers Aufsatz wurde auszugsweise, unter der Überschrift "Eine Erinnerung an Grabbe", nachgedruckt in der "Bohemia", Prag. 21. Jahrgang. Nr. 28. 18. Februar 1848. Ein weiterer Nachdruck erschien vier Jahre später in der "Hamburger Theater-Chronik". (Fünfter Jahr­ gang.) Neue Folge. 1. Jahrgang. Nr. 40. 22. Mai 1852. S. 159-160. Dieser Auszug führt den Titel: "Aus Christian Grabbe's Leben". Das Original erscheint darin in noch stärkerer Kür• zung als in der "Bohemia"; stellenweise ist es nur dem Inhalte nach wiedergegeben. Quelle und Verfasser sind nicht genannt. Der Bericht ist gekennzeichnet als "Auszugsweise Mit­ theilung eines bekannten Schriftstellers". Er wurde vor mehreren Jahren von V. K. auf­ gefunden und in der "München-Augsburger Abendzeitung" (Nr. 140, 25. Mai 1923) bekannt­ gemacht. Der Herausgeber kennt weder Ursprung noch Verfasser der Schilderung und nimmt diese darum völlig ernst. Ihn interessiert außer "der sehr lebendigen Schilderung, die Ver­ gangenheit zu einem Stückchen Gegenwart werden läßt", "in erster Linie die Erwähnung eines Grabbeschen ,Brutus'-Fragments und die Geschichte seiner Vernichtung", weshalb es denn auch ganz unbekannt geblieben sei. Er gibt darum seiner irreführenden Publikation die Überschrift:" Wie Grabbes ,Brutus'-Drama vernichtet wurde." Lysers Bericht von seinem Zusammentreffen mit Grabbe in Detmold ist fraglos eine Er­ findung. Auch Friedrich Hirth, Lysers Biograph, meint, sehr glaubwürdig klinge seine Ver­ sicherung nicht. (Vgl. "Johann Peter Lyser. Der Dichter, Maler, Musiker." München & Leip­ zig: Georg Müller 1911. S. 402, Anm. 1.) Jedoch hat Lyser sichtlich Mitteilungen von Zeit­ genossen verwertet, die Grabbes persönliche Bekanntschaft gemacht haben. Er nennt selbst außer Tieck die beiden Schauspieler Pauly und Werdy, die zur Zeit von Grabbcs Aufenthalte in Dresden Mitglieder des dortigen Hoftheaters gewesen sind. Abgesehen davon durfte dieser Bericht aber schon deswegen nicht beiseite gelassen werden, weil er zugleich als eine Beurteilung Grabbes angesehen werden muß. ein Aufsatz von Herrn Sigmund Engländer: Dieser ist "Grabbe und Immermann" betitelt und zuerst in Frankls Wiener "Sonntagsblättern", Jg. 6, Nr. 33 vom 15. August 1847, S. 407 bis 410, erschienen. Der Verfasser versucht darin, über das Verhältnis der beiden Männer, über das schon so manche übertriebene und schiefe Ansicht laut geworden sei, ein leiden­ schaftsloses Wort zu sprechen. "Wo haben sie sich berührt?" fragt er sich, und zergliedert nun ihr Wesen. In Grabbe erkennt er ein grauenhaftes Spiel der Natur. Er findet, daß im ganzen doch "eine großartige, geniale Schwäche, eine Unbehülflichkeit, ein Stammeln der Natur" bei ihm vorherrsche. Darauf geht er die einzelnen Dichtungen durch und kommt zu folgen­ dem Schlusse: "überhaupt mangelt es Grabbe'n an der wahren dramatischen Darstellung. Seine Gruppen gefrieren ihm und werden statuarisch, man sieht die Zeiger, aber nicht das Getriebe des Räderwerks. Vom klaren, reinen Geist der Schönheit hat Grabbe nie einen Kuß erhalten; der rechte Gedanke des Lebens war nicht in ihm. Er mußte sich auflösen, wo er sich verdichten wollte, wäre er nicht gestorben, so hätte er sich ermorden müssen. Seine Dich­ tungen gehören zu seiner Krankheitsgeschichte und der gemeine Blick vermag oft nicht ein­ zusehen, daß die größte Kraft der Fieberhitze doch nur Schwäche sei. Dieser Dichter, welcher in den Formen der Gesellschaft und des Lebens keinen Haltepunkt finden konnte, näherte sich in den letzten Jahren seines Lebens, wo alles weitere Dichten im Grunde bei ihm schon über• flüssig war und er sich nur wiederholen konnte und in die Brüche gehen mußte, dem strengen nach Maß und Grazie ringenden Dichter in Düsseldorf." Nun sucht Engländer ein Urteil über diesen zu finden. Dann fährt er fort: "lmmermann wurde immer gesunder und Grabbe war schon halb verwittert, wie sie miteinander zusammentrafen. Grabbe versank immer mehr in den Unflath, welchen gemeine Köpfe so gern als den wahren Aufenthalt des Genies aus­ geben mögen, und mußte zuletzt die Vernichtung, zu der ihn seine formlose Natur trieb, durch Spirituose beschleunigen. Immermann that, was er thun konnte, um dem Verkehr

377 zwischen ihnen eine gebildete geistige Form zu geben, scheiterte jedoch an den Unformen Grabbe's, von denen die rohesten Auswüchse noch gar nicht durch den Druck bekannt ge­ worden sind, sondern sich nur durch Traditionen fortpflanzen. Der Vorwurf, er habe Grab­ be'n des Gelderwerbs halber wollen abschreiben lassen, ist durch den [von Immermann] mit­ getheilten Briefwechsel Grabbe's schon längst widerlegt. Dieser kurze Briefwechsel läßt, nebenher bemerkt, einen grauenhaften Blick in die innerliche Zerstörung und Unordnung Grabbe's thun. Die ganz tolle, zerworfene Wirthschafl: seiner Seele liegt für den, welcher Augen hat, offen in diesen hingeschleuderten Briefehen mit ihren zehnfachen Postscripten und eingeschachtelten Perioden. Wessen Naturell es liebt, sich zu verstecken, fühlt bei einer solchen Gelegenheit peinlich, wie ein Briefwechsel Einem das Hemd ausziehe und wie jedes Zettelchen, ja schon die bloßen Schriftzüge Verräther und Steckbriefe unseres Innern seien. Der blöde Mißverstand hat Immermann auch daraus einen Vorwurf gemacht, daß er seine Stellung zum Düsseldorfer Theater nicht dazu benutzte, Grabbe auf die Bühne zu bringen, ihn, der weder Mittelpunkt noch Radien besitzt und ein Haus auf die Weise erbaut, daß er ein Zimmer an das andere mit Stricken und Eisen befestigt, so daß, wenn man diese weg­ nimmt, der ganze Bau zerfällt." Der Aufsatz Engländers wurde wieder abgedruckt in dem von ihm unter "Mitwirkung geachteter Schriftsteller" herausgegebenen "Salon" ("Mittheilungen aus den Kreisen der Literatur, Kunst und des Lebens."), wo er im III. Bande (Wien 1847), S. 41-44 steht. bei unserm ersten und letzten persönlichen Zusammentreffen in Dresden (etwa ein Jahr vor seinem Tode): Xußere Gründe stehen einer solchen Begegnung nicht entgegen. Denn Lyser hat vom März 1835 bis zum März 1845 in Dresden gelebt und Immermann daselbst sogleich nach seiner Vermählung mit Marianne Niemeyer (am 25. Oktober 1839) zehn Tage als Gast Ludwig Tiecks verbracht. in dem von mir verfaßten Nekrolog: In No. 20 der "Allgemeinen Theater-Chronik" vom 16. Februar 1837, S. 79. (Wiederabgedruckt in: Grabbes Werke in der zeitgenössischen Kritik. Im Auftrage der Grabbe-Gesellschaft hrsg. von Alfred Bergmann. Bd. 5. Detmold 1964. S. 68-70.) Darin hatte Lyser u. a. geschrieben: "Der vornehme Immermann muß erröthen, wenn er an Grab bes Aufenthalt in Düsseldorf zurückdenkt". und zwar in Uniform: In Wirklichkeit ist dem Auditeur Grabbe eine Uniform erst im Mai 1832 verliehen worden. ganz gewöhnlich und natürlich: Zitat aus Grabbes "Don Juan und Faust"; vgl. Göttinger Akademie-Ausgabe I 504, 35· REGISTER

Vorbemerkung

Das Personenregister beschränkt sich auf die Angabe der Familien- und Vornamen. Nur wenn zwei Personen gleichen Familiennamens auch denselben Vornamen haben oder wo dieser nicht angegeben werden konnte, ist Beruf, Stellung oder dergleichen hinzugefügt. Die Zahlen bedeuten die Seiten; kursiv gedruckte, daß auf diesen Seiten ein Bericht steht. Es sind auch die Zahlen solcher Seiten eingefügt, auf denen ein Dichter oder Komponist nicht namentlich, sondern nur mit einem Werke oder der Gestalt aus einem Werk genannt ist; z.B. „Banquo's Geist" (S. 190), „Don Juan" (S. 208). Die Familiennamen werden nach ihrer korrekten Schreibung eingeordnet; z.B. „Gründler" statt „Grindler"; vom inkorrekten wird erforderlichenfalls verwiesen. Fürstlichkeiten werden nicht unter dem Namen ihres Landes, sondern unter ihren Vornamen registriert. Verheiratete Frauen stehen unter dem Namen des Mannes; vom Mädchennamen wird erforderlichenfalls verwiesen. Schriftsteller oder Künstler, die sich eines Pseudonyms bedient haben, stehen unter dem wirklichen Namen; vom Pseudonym wird verwiesen. Eine Ausnahme bilden Schriftsteller oder Künst• ler, die vorwiegend unter ihrem Pseudonym bekannt sind; in solchen Fällen ist dieses das Ordnungswort. Die Diphtonge ä, ö und ü werden nicht wie einfache Laute behandelt, son­ dern zu ae, oe und ue aufgelöst. Bei der Anordnung der Titel von Grabbes Werken ist das Substantivum regens maßgebend; z.B. Dramatische Dichtungen, Herzog Theodor von Gothland.

I. Personennamen

Achenbach, Andreas 178 Arminius (Herrmann) 140, 158, 214, 314, Adrian, Johann Valentin 360 324, 330 .i\etes 156 Arnim, v„ Kriminalrichter 95 Ahlefeldt-Laurwig, Gräfin Elisa IX, 86, 151- Arnim, Bettine von u6, 222 152, 153, 182, 203, 364, 365, 371 Arnz, Gebrüder, Verlag 366 Alerz, Arzt 335 Assing, Ludmilla I JI-I 52, 364 Alexis, Willibald (wirklicher Name: Wil- Auerbach, Berthold I26-r31, 360-361 helm Häring) 176 Auerbach, Jakob 360 Althaus, Bernhard 354, 355, 356 Augustus (C. Octavius), römischer Kaiser Althaus, Friedrich r95-r96, 229, 368 335 Althaus, Georg 96, 204-205, 354, 369 Althaus, Theodor 368 Baedeker, Verlag 347 Althof, Friedrich 91, 224, 234, 266, 267, 267, Bailleu, Archivar 352 275,275-276,276,280 Ballhorn-Rosen, Friedrich 42, 43-44, 43, 52- Althof, Hermann 91 54, 58, 63, 87, 21r,236, 347, 348, 372 Amyot, Jacques 358 Bartelmeß, Rudolf 366 Aristophanes 121, 217, 317 Bauer, Karoline 347

379 Junius 335 Bayle, Pierre 104, 358-359 Brutus, Marcus Karl XI Beaumont, Francis I.21 Buchner, 196, 352 Becher, Alfred Julius 21 Buchner, Wilhelm E. 9!}-100 Bechstein, Ludwig IX, X, 139, 140, 298, 333, Buddeus, Buhle, Joh. Gottlieb Gerh. 44, 347-348 335 XII, 3, 137-139, 159, Belk, Franz Heinrich 64, 350, 3SI Burgmüller, Norbert 181, 201, 325' 329, Belkersche Buchhandlung 367 160, 171, 178, 179-180, Belker, Carl Johann Franz Josef l l 5 330, 361 Philipp 52 Begemann, Friedrich 18-19, 342, 343 Buttmann, Noel Gordon, Lord XVI, 77, Behr, B., Verlag 345, 364, 368 Byron, George Bergmann, Alfred XV, 342, 345, 351, 353, 104, 115,317,344,376 354,355,356,367,375,376,378 Bergmann, Gustav 225 Cäsar, Gaius Julius 7, 168, 322, 335, 341 Bernstein, Karoline (Pseud.: E. Karoli) 346 Calderon de la Barca, Pedro II, 166 Bettelheim, Anton 360-361 Callot, Jacques 38, 209 Beurmann, Eduard 361 Campe, Julius XV, 361 Biedermann, Woldemar Freiherr von XV Castle, Eduard 344 Blanke, Johann Konrad Christof Heinrich Cervantes Saavedra, Miguel de 146, 302, 364 228, 231 Charnisso, Adelbert von 133, q6, 366 Blankenburg, Gastwirt 54, 55-56 Christiani, Rudolf 332 Blinde, Wilhelm 230, 233, 234, 244, 245- Christine, verwitwete Fürstin zur Lippe, 246, 255, 257, 258, 259, 260-261, 263- geb. Prinzessin von Solms-Braunfels 342 264, 264, 372 Clasen, Joseph 366 Blümner, Heinrich 48 Clasen, Lorenz 164-170, 365-366 Blumenthal, Oscar 371, 374, 375 Clauren, Heinrich 32, 35 Böhlau, Hermann XV, 351, 367 Clemen, Heinrich Christian Albrecht 85-86 Börne, Ludwig 82 Clemen, Johann Andreas 354 Bötticher, Wilhelm 358 Clostermeier, Christian Gottlieb 5, 6, 9, 13- Boeve 244 14, 14-15, 51, 58-59, 68, 70, 87, 88, 90, Borch, C. 19 210, 223, 227, 242, 283, 298, 300, 321, Borch, Wilhelm Lebrecht von 19 341, 15, 58, 68, Bornemeier, Adolf 5!}-62, 350 Clostermeier, Louise, geb. Knoch 355, Bornemeier, Johann Christoph Ludwig 59- 69, 70-71, 88, II2, 223, 331, 351, 62, 350 359, 368 Bornemeier, Wilhelmine Catherine, geb. Cölln, von 59 Rosemeier 60, 350 Cornelius Nepos 341 361, 369 Brand, Joh. Bernd Heinrich 341 Cotta, Verlagsbuchhandlung Theodor 115-116, 359 Brandes, Rudolf 213 Creizenach, Jean Baptiste 358 Breitkopf, I. G. 1., und Compagnie 225 Crevier, Brentano, Clemens 28 („Godwi", „Der Phi- lister vor, in und nach der Geschichte") Dassel, Johann Anton 91, 356 Brolkdorf, Geschlecht der l 5 3 Deppe, Stoffel 92 181, 3n Brolkhaus, Verlag 348, 361 Devrient, Ludwig 28, 302, 375 Brokmann, August 233, 234, 243, 244, 245, Dingelstedt, Franz 324 246, 247, 248, 249, 250-251, 251, 252, Diogenes 24, 3.23• 360 253, 263, 264, 266, 305, 306, 307, 308, 372 Doria, Andrea Adolph 100-101, 357 Brüggemann, Bernhard Theophilus 227 Dresel, Heinrich Theodor 346 Brümmer, Franz 340 Drobisch, Duller, Eduard XI, XII, XIII, XIV, XV, Friedrich Wilhelm III., König von Preußen J-7, 22, 23, 70-72, 115, 116, II7-I21, 161 123-124, 132, r33-r34, 137, 137-138, 155, Friedrich Wilhelm, Kronprinz, als Friedrich r72-r73, r79, r94-r95, 207-208,212-213, Wilhelm IV. König von Preußen 176, 320, 214, 215, 216, 217, 218, 219, 220, 221, 376 222, 223, 224, 238, 239, 241, 288-29r, 292, 295-296, 297-298, 300, 301, 304, Ganymed 171 JII-J1J, 323, 335, 341, 346, 351, 359, Gassmann, Karl Georg 20 360, 361, 363, 366, 367, 368, 371, 372, 373, Gaudy, Franz Freiherr von 176 374, 375, 376 Gerke, Eduard Fridolin 54, 349 Duncker, Verlagsbuchhandlung 364 Gerke, Franz Friedrich Alexander 54, 349 Duncker & Humblot 361 Gerke, Hermann Christian Wilhelm 54, 349 Gerke, Johann Christian 54, 349 Ehering, Emil XV Gerke Maximilian Alwin 54, 349 Ebermaier, Karl Heinrich 364 Gerke, Wilhelm Guido 54, 349 Ehstein, Erich 357 Gerke, Wilhelm Otto 54, 349 Eichendorff, Joseph Freiherr von 176 Gervinus, Georg Gottfried 163, 365 Eichholz, Johann Eduard Ehrenreich 64-65, Goedeke, Karl 351 351 Ellmenreich, Albert 170-172, 366 Goethe, Johann Wolfgang XIV, 28, 32, 33, Elster, Ernst 344 37, 38, 57, 66, 116, 136, 139, 146, 149, 163, 189, Engelmann, Verlagsbuchhandlung 365, 367 202, 221, 222, 312, 325, 326, 331, 336, 344, 351 Engländer, Sigmund 33 l, 377-378 Ernst II., Herzog von Sachsen-Koburg 340 Goldschmied, Fr. 208 Ernst, Carl 243, 265 Gottschall, Rudolf von 210 Grabbe, Adolph Henrich J, 4, 5, 8, 9, 13, Falkmann, August 242 14, 15, 17, 23, 43, 45, 47, 53, 58-59, 68, Falkmann, Christian Ferdinand 8, 10, II, 72, 77, 86, 95, 96, 1p, 216, 230, 253, 276, 341, 342 297, 298, 300, 315, 317, 341, 343, 349, Fehrle, Eugen 364 351, 352, 375 Fellner, Richard 369 Grabbe, Dorothea, geb. Grüttemeier XIV, Firmenich, Johannes Matthias 177 XV, XVII, 3, 4, 5, 13, 15, 22-24, 43, 47, Fischer, Alexander 292, 376 72, 73, 92, 95, 96, 142, 151, 155, 156, 186, Fleischer, Richard 352 197, 199,203, 204,206-207, 211, 212-213, Fletcher, John 121 215, 216, 230, 238-239, 253, 254, 256, 260, Forberg, Verlagsbuchhandlung 368 276, 288, 296, 297-298, 300, 301, 307- Franck, Dr. (Pseud.): siehe: Frank, Gustav 308, 317, 343, 349, 369-370, 371, 372, 374, Ritter von 375 Franck, 1. 360 Grabbe, Louise Christiane, geb. Clostermeier Frank, Gustav Ritter von (Pseud.: Dr. XIII, XIV, XV, 3, 15, 58, 68-69, 70--72, Franck) XII, 137, 363 78, 82, 87, 88-89, 89, 89-90, 90-91, 94, Frank!, Ludwig August 377 95, 103, 105, 106-107, 108-109, lll-112, Freiligrath, Ferdinand XI, 62, 78, 173, 174, 113, 114, 116, 122, 123, 142, 144· 156, 195, 195-196, 208, 223, 224, 241, 293, 179· 181, 185, 186, 187, 189, 192, 193, 298-299, 302, 306, 336, 352, 355, 363, 195· 196, 197· 198, 199, 199-200, 204, 366, 367, 371, 375 206, 207, 208, 210, 213, 214, 216, 217, Friedrich Barbarossa, deutscher Kaiser 131 218, 223, 224, 227, 228, 229, 230, 231, Friedrich II., der Große, König von Preu­ 232, 233, 234, 235, 236, 237, 238-239, ßen 77 240, 241-242, 243, 244, 245, 246, 247, 248, 249, 250, 251, 252, 25 3, 254, 255, Herklots, Karl Alexander 28, 346 256, 257, 258, 259, 260, 261, 262, 263, Herling, Simon Heinrich Adolf u6, 122, 265, 267, 268-269, 269-270, 271, 272, 359-360 273, 274, 275, 276, 277, 278, 279, 280, Herloßsohn, Karl IX, 34 3 283, 286, 287, 287, 287-288, 294-295, Hermann'sche Buchhandlung u5, u9, 123, 295, 295-296, 301, 307, 32I, 322, 331, 335, 374 340, 341, 353, 354, 355, 356, 357, 359, Hertz, Verlagsbuchhandlung 375 360, 365, 369-371,372, 373, 374 Herwegh, Georg 336 Greenberg, Schauspieler 54-55, 56, 57-58 Hesse, Verlag 344 Grindler: siehe Gründler, Karl Ludwig Heyderhoff, Julius 361 Grisebach, Eduard 343, 345 Hildebrandt, Theodor 167 Gründler (Grindler), Karl Ludwig 19, 343 Hirsch, Pfandleiher 28 Grüner, Karl Franz l.10 Hirth, Friedrich 343, 345, 377 Grupello, Gabriel 368 Hitzig, Eduard 367 Gubitz, Friedrich Wilhelm XI-XII, 24, 25- Hölderlin, Friedrich 336 26, 28, 284-286, 344, 345, 372 Hoepffner, Carl 342 Guizot, Pierre Guillaume 358 Hofer, Andreas 369 Gustorf, Ludwig (von) 19, 343 Hoff, Verlagsbuchhandlung 345 Gutzkow, Karl n6, 134, 154, 207-208, 302- Hoffmann, Ernst Theodor Amadeus 12, 38, 303, 303-304, 304, 336, 364, 376 u5, 181, 209, 333 Hoffmann & Campe XV, 364 Holberg, Ludvig 28 Händel-Schütz: siehe Hendel Schütz Holtei, Karl von 176 Häring, Wilhelm: siehe Alexis, Willibald Horn, Franz 28, 346 (Pseud.) Horn, Rosa, geb. Gedike 346 Hahn, Verlagsbuchhandlung 342 Horneyer,Chr. 373 Haidar Ali, Sultan von Maisur 359 Houben, Heinrich Hubert 361 Hannibal XVII, 168, 323 Hub, Ignaz 119, 208-2Io, 366, 371 Harrys, Georg 374 Hugo, Victor 374 Hartenfels, Edward (Eduard Franz Carl Hundrich (Hunderich), Ludwig 19, 343 Hubert) 183, 368 Husemann, Henriette, geb. Meyer 78-82, Hasenclever, Johann Peter 167-168 186, 351, 357 Hebbel, Friedrich 25, lf2, 183-184, 336, Husemann, Valentin 78, 79, Sr 345, 364,368 Heinrich Rudolph 350 Hecker, Max 3 p Huth, Johann Marie Sophie Wilhelmine, verwit­ Heeren, Arnold Herrmann Ludwig 358 Huth, Stedtfeld, geb. Grote 60, 61, 350 Heine, Heinrich XI, XIII-XIV, XV, l')-20, wete 21,"22, 22-24, 25, 26, 27, 28, 82, 132, 133, 184,302, 320,332,343,344, 345,346 Ikarus 221 Heine, Wilhelm 171 lmmermann, Ferdinand 135, 141, 361 Heinrich VI., deutscher Kaiser l 3l Immermann, Hermann 177, 183 Heinrich der Löwe l 3 l Immermann, Karl IX, X, XI, XII, XVIII, Heinrichs, Carl Friedrich Christoph XI 21, 27, 33, 47, 84-85, 85-87, 116, 119, Held, Friedrich Wilhelm Alexander 176 123, 133· 134, 135, 136-137, 137, 138, Hell, Theodor (Pseud.): siehe Winkler, Karl 139· 140, 141, 141, 142, 143· 143-150, Gottlieb Theodor 151, 152, 153-154, 154, 155· 156, 157, Heller, Robert 176 158-160, 160, 161-162, 162-164, 164- Helwing, Gottlieb Leopold 14 167, 169, 170, 172, 177, 177, 178, 179- Hendel-Schütz, Henriette, geb. Schüler 349 180, 180, 181, 182, 182, 182, 183, 185, 195, 201, 202-203, 209, 219, 285, 288- Köpke, Rudolf XVIII, 45-47, 348 291, 295, 296, 302-303, 303-304, 305, Kollmann, Verlagsbuchhandlung 376 306, 312, 323, 331, 332, 333, 335, 336, Koner, Wilhelm 351 344, 353, 354, 361, 363, 364, 365, 366, Kotzebue, August von 52, 311, 376 367,368,369, 371, 374, 375, 377-378 Krabbe, Verlagsbuchhandlung 363, 367 lmmermann, Marianne, geb. Niemeyer 375, Krehmeier, Sergeant 298. Siehe auch Krey· 378 meyer Kreymeyer, Wilhelmine, geb. Wallbaum I86, Jacobi, Gotthelf Heinrich 342 230, 233, 234, 243, 244, 245, 253, 254, Jerrmann, Eduard XIV, XV-XVI, 30-40, 255-256,263,264,341, 369, 375 346-347 Krug, Wilhelm Traugott 16 Jesus 163 Kühne, Ferdinand Gustav X, XII, XX 180- Jupiter 322, 330 182, 208, 367 Justinus 341 Kürschner, Joseph 346 Küstner, Karl Theodor 31, 32, 34, 39, 41, Kaiser, Verlagsbuchhandlung 364 346 Kuhn, August 33 Kalisch, Ludwig XIII, 22, 344 Verlagsbuchhandlung 343, 361 Kanne, Gottlieb 91 Kupferberg, Kuppermann, Heinrich 225 Karschin, G. 10 Keil, Ernst 365 Keiser, Eleonora Florentine Friederike Luise Landau, Herrmann Josef 3, 17, 41, 47, II2, 359 187, 206, 340, 342, 347, 348, 359, 368, Keiser, Simon He(i)nrich Adolf 359 369 Keller, Verlagsbuchhandlung 360 Langewiesche, Verleger 298 Kestner, Friedrich 84, 353 Laube, Heinrich XI, XVI, 26-28, 336, 345- Kestner, Johann Karl August 224, 243, 244, 346 265, 266 Lebrün, Karl August 303 Kettembeil, Georg Ferdinand 16, u4, 115, Lechte, Verlag 342 u3, 290, 297, 342, 345, 348, 349, 350, Lehmann, Verlagsbuchhandl1mg 364 351,353,354, 360, 374, 375 Lenau, (Niembsch von Strehlcnau), Niko- Kiewning, Hans 3 52 laus 21, 22, 143, 343 Kitzerow, Carl Heinrich 303, 376 Lenz, Jakob Michael Reinhold 376 Klatt, I. 347 Lenz, Johann Reinhold 303, 376 Kleist, Heinrich von 33, 183-184 Leonidas 327 Klingemann, August 10, 44, 47, 49, 348 Leopold 1„ Fürst zur Lippe 3 59 Klingemann, Karl, Legationsrat 347 Leopold II„ Fürst zur Lippe 59, 60, 63, 103, Klingemann, Karl, Generalsuperintendent 104, 117, 153, .118, 313, 323, 342, 365, 373 und Universitätsprofessor 347 Lessing, Gotthold Ephraim 57, 332, 355 Kloss, Dieter XIX Lessing, Karl Friedrich 139-140, 332 Knoch, Johann Ludwig 359 Levy, Verlag 344 Kobbe, Theodor von XVI lOO, 152-158, Lewald, August 292, 361, 373 182, 357, 364-365 Lewinger, Ernst 349 Köchy, Karl XI, XIII, 19, 20, 20--21, 25, 28, Lichtenberg (Sohn Georg Christophs) 332 57,65, 343, 345 - Lier, H. Arthur 347 Köler, Georg David 6, 8 Lindner, Karoline 115 Koenneritz (Könnritz), Hanns Heinrich, Livius, Titus u6, u9 Graf von44 Löwenthal, Verlag 345 Köppen, Fedor von 367 Löwenthal, Arthur Freiherr von 343 Löwenthal, Max Freiherr von 21, 143, 244 Müller von Königswinter, Wolfgang 137- Lortzing, Albert 64 139, 177, 307, 361 Louis Ferdinand, Prinz von Preußen 284, Müllner, Adolph 132 286,319,352 Mündihausen r 56 Louis Philippe 1., König der Franzosen 82 Ludwig XIV., König von Frankreidi 17, 358 Napoleon 1. Bonaparte, Kaiser der Franzo­ Lützow, Adolph von 364 sen XVII, 4, 7, 77, 104, 168, 316 Lutter & Wegener lBI Neumann, Hermann Kunibert 78, 173, 174, Lyser, Johann Peter XV, 331-336, 376-377 174-175,176-177,366, 367 Neumann, Karoline 367 Märtens, Oberförster 357 Neumann, Marie, geb. Mannel 83, 101, 353 Marggraff, Herrmann X, XI, 343, 346 Nieten, Otto 346 Maximilian-Verlag 3 56 Niemeyer, Friedridi August 92 Medea 156 Nolte, lipp. Soldat 353 Meien, Christian von 106, 196, 229, 231, Nützer, Friedrich August 225 234, 241, 266, 267, 267, 272, 272, 273, 273-274,274,280 Obenhaus, Hermann Christof 83, 353 Meister, Carl Ludwig 359 Oesterhaus, Wilhelm 77, 83, 90-93, 101, 113, Meisterlin, August 265, 266 352, 353, 356, 357, 371 Melpomene 52, 313 Oldenbourg, Familie 52, 348 Mendelssohn Bartholdy, Felix 137, 141, 143, Oldenbourg, Rudolf 348 332, 347, 361 Overweg, Gastwirt 244 Merds.el, Johann Friedridi 265, 266 Mertens, Friedrich von (später: Lyser) 332 Paalzow, Henriette 364 Meyersche Hofbudihandlung 213, 358 Pappe, Johann Joseph Christian 333 Meyer, Georg 190, 194, 217, 227, 228, 229, Pauline Christine Wilhelmine, Fürstin zur 230, 233, 234, 236, 237, 240, 243, 244, Lippe, geb. Prinzessin von Anhalt-Bern­ 24;, 246, 247, 248, 249, 250, 251, 253, burg 9, 341, 342 254, 255, 256, 257, 260, 261, 262, 263, Pauly, Ludwig Ferdinand 332, 335, 377 264, 266, 267, 267, 270, 271, 272, 274, Payne, Verlagsbudihandlung 366 275, 277, 280, 372 Pero, Wilhelm X, 180, 292, 329, 376 Meyer, Henriette: siehe Husemann, Hen- Pestalozzi, Johann Heinridi 100-101, 357 riette, geb. Meyer Petri, Charlotte Elisabeth 354 Möbius, Ernst Anton 9, 14 Petri, Diedrich Moritz 85-86, 354 Möller, Anton 364 Petri, Friedridi Simon Leopold 53-54 Möller, Sophie: siehe Ziegler, Sophie, geb. Petri, Moritz Leopold 7, n, 50, Sr, 82, 123, Möller 213, 227, 231, 232, 233, 234, 235-236, Mörike, Eduard r 33 241, 242, 267, 279, 280, 358, 369, 370, Moritz, Karl Philipp 49 371, 375 Moscheles, Charlotte 137, 361 Pfund, Theodor Gottfried Martin 354 Moscheles, Felix 361 Phädrus 341 Mosdieles, Ignaz 137, 361 Pidiler, August 54, 55, 333, 334 Mozart, Wolfgang Amadeus 38, 139, 208, Pidiler, Franz 64 334 Piderit, Karl 94, 95, 96-99, 208, 307, 369, Müller, Adam 28, 346 370 Müller, Georg, Verlag 377 Piderit, Theodor 306 Müller, Otto 359 Platen, August Graf von 132, 133 Müller, Wenzel 54 Platon 24 Plöger, Joh. Jobst 356 St. Veit 341 Plutarchos von Cheironeia lO, l04, u9, 358 Saphir, Moritz Gottlieb 367 Porth, Friedrich Wilhelm 331 Savigny, Friedrich Karl v. 53, 349 Prätzel, Karl Gottlieb 303, 376 Schack, Adolph Friedrich Graf von 131-133, Preuß, Ludwig 8, 53 361 Preuß, Otto, Bibliotheksdirektor 23 l, 242 Schadow, Friedrich Wilhelm (v.) 170, 174, Preuß, Otto, Landgerichtspräsident 225 366 Priester, Wilhelm 196, 228-229, 230, 231, Schauenburg, Verlag 352 237, 241, 250-251, 255-256, 256, 262, Scherf, Johann Christian Friedrich 94 264, 273, 274, 368, 372 Schierenberg, Heinrich 193-194, 213 Proelß, Johannes 360 Schiff, Hermann (eigentlich David Bär) 25, Prometheus XIII, 204, 323, 336 56, 345, 349 Prutz, Robert 346 Schiller, Friedrich XIV, 7, u, 26, 32, 33, Pückler-Muskau, Hermann, Fürst von u6 5 5, 57, 89, II6, 202, 208, 293, 325-326, Pustkuchen, Friedrich Wilhelm 350 342, 360, 369 Pustkuchen, Theodor 106 Schirach, Gottlob Benedict von 3 5 8 Putlitz, Gustav zu 375 Schirmer, Alfred 225 Schleiermacher, Journalist 170 Schleiermacher, Friedrich 170 Siegfried 357 Rahmer, Schlesier, Gustav 134 Ramberg, Johann Heinrich 202 Schlick.um, Karl 298 Rantzau, Geschlecht der l 5 3 Schlosser, Friedrich Christoph 358 Raupach, Ernst 176, 325 Schmidt, Schauspieler 64 Reck.er, Häftling 341 Schnaase, Karl r6o, 365 Reinhardt, Hermann Eduard (wirk!. Name: Schneider, Louis 176 Ries) 54-58, 349 Schnitger, August 101, 357 Reinhold, Karl Wilhelm 3 3 3 Schnitger, Georg Heinrich Friedrich 357 Reventlow, Geschlecht der 153 Schönfeld, Friedrich Heinrich Ferdinand 95 Ries, Hermann Eduard: siehe Reinhard, Schramm, Willi 3 5 6 Hermann Eduard Sehrattenholz, Josef 305-308, 376 Robert, August Ludwig 19, 343 -, dessen Söhne 376 Robespierre, Maximilian 75 Schreiner, Carl Georg X, XII-XIII, 137, Röpe, Hermann Bernhard 54, lOO, 357 144, 157, 177, 178, 286, 287, 287, 287, 288, Rollin, Charles 104, 358 290,292,294,295, 324, 325, 340, 344, 365, Rosen, Friedrich 16, 42, 43, 43, 52-53, 58, 366, 367,371,376 63,87,211, 347, 348 Schröder, Hans 340 Rosen, Gisbert 191-192 Schrödter, Adolf 167 Rotberg, Wilhelm 58, 218, 350 Levin 195 Roth, Friedrich August 83-84, 353 Schücking, Julius 349 Rousseau, Johann Baptist 350 Schütz, Friedrich Karl 366 Rückert, Friedrich 13 3 Schwab, Gustav Rüterhenke, Strafgefangene 3, 341 Schwanold, Heinrich 350 Runkel, Achilles Matthias 373 Schwind, Moritz von l 32 Runkel, Martin IX, 140, 142, 157, 175, r77, Shakespeare, William XVI, II, 12, 24, 28, 178,292-294, 340, 344, 367 32, 33, 36-37, 38, 43, 45> 46, 47, 51, 55, 56, Runnenberg, Carl Wilhelm 191 58, II5, II8, 137, 139, 146, 149, 166, 190, Runnenberg, Emil 8 3-84, 3 5 3 195, 209, 284,291, 311, 317, 320, 335, 364 Runnenberg, Wilhelm 234, 266, 267, 268, Shelley, Percy Bisshe 376 269,272-273, 273,274,275,280 Sisurn, Weinhändler 28 Sokrates 24 Varnhagen von Ense, Karl August 22, 34 5 Soltau, Dietrich Wilhelm 332 Varnhagen von Ense, Rahe!, geb. Levin 24, Sonnenberg, Franz Freiherr von 363 345 Spehr, Mitarbeiter der ADB 348 Varus Publius Quintilius 140 Spielhagen, Friedrich 3 51 Venus 312 Spohr, Louis r4r, 181 Vischer, Friedrich Theodor l 54, 364 Stang Jakob X, XII, 170, 171, I7Z, 181, 183, Volckmar, Verleger 298 185,201,283,284,329,366 -, dessen Tochter 366 Wagener, Friedrich Leopold 343 Stehely, Kaffeehaus in Berlin 27, 345 Wagner, Adolf 347 Stieglitz, Charlotte 201 Wallbaum, Anton 341 Stieglitz, Heinrich 201 Wallbaum, Wilhelmine: siehe Kreymeyer, Stockmeyer,Karl213-223,239,242 Wilhelmine, geb. Wallbaum Stoltze, Friedrich r24-I2J, 360 Weber, Verlagsbuchhandlung 376 Strauß, Verlagsbuchhandlung 368 Weerth, Ferdinand 14, 216, 369 Strauß, David Friedrich 364 Weibezahl, R. 376 Streckfuß, Karl 176 Weidner, Julius u5 Strodtmann, Adolf 352 Weisstein, Gotthilf 354 Suchsland, Verlagsbuchhandlung 374 Wellmer, Arnold 347 Suetonius Tranquillus, Gajus lO Wendt, Amadeus XVII, 39-40, 40, 41, 42, Suworow-Rymnikski, Fürst Italijski, Graf 284,319-320,346,347,348 Alexander Wassiljewitsch 76, 352 Werdelmann, Hermann 369 Sybel, Amalie von, geb. Brügelmann 135• Werdy, Friedrich August 332, 335, 377 361 Werfel, Adolph 53, 349 Werner, Richard Maria 345, 364, 368 Tacitus, Publius Cornelius 149, 325, 363- Wezel, Johann Karl 319 364 Wienbarg, Ludolf 302 Tailhie, Jacques 35 8 Willkomm, Ernst X, XII, 137, 137-138, 292, Tell, Wilhelm 369 294,295, 302,3r3-330,335,373,376 Terentius Afer, Publius 104 Windfuhr, Manfred XIX Thalia 52 Winkler, Karl Gottlieb Theodor (Pseud;: Thiers, Adolphe 104, 358 Theodor Hell) 33 Thusnelda 191, 214 Wippermann, Student 43, 347 Tiberius, T. Claudius Nero, römischer Kai­ Wippermann, Friedrich Gustav 229, 234, ser 325 237,242, 266, 267, 268, 269, 270, 27r,272, Tieck, Dorothea 189 280 Tieck, Ludwig XVII, XVIII, 25, 40, 42, 44, Wist, Johann Heinrich 75 (?), 99, 256 44, 45-47, 49, 153, 154, 157, 189, 284, 320, Wolf, Friedrich August 27, 28, 346 321,335,346,347,348,377,378 Wolff, Schlossergeselle 227, 241, 261, 368, Tippoo Saheb, Sultan von Maisur 109, 359 372 Tipu Sahib; siehe Tippoo Saheb Wolff, Oscar Ludwig Bernhard IX, X, XVI, Trelawney, Edward John 329, 376 IJ9-I40, 182,363,367 Wukadinovic, Spiridion XV, 342, 346, 354, Uechtritz, Friedrich von XI, 19-20, 25, 28, 355 51, 85, 137> I6I-I6z, 177• 183-184, 320, Wunder, Julius 292, 376 346, 354, 365, 367 Uhland, Ludwig 133 Xanthippe 123, 308, 359 Unzelmann, Carl August Friedrich Wilhelm Wolfgang 334-335 Zabern, v., Verlag 344 Ziegler, Ernst XI n8, II9, 120, 121, 123, 136-137, 137> 141, Ziegler, Karl XIV-XV, XVII, XVIII, 3-4, 142, 147-148, 151, 153, 154, 157, 167, 169, 7-8, 9-14, 16-17, 18-19, 28, 41, 48, 50- 182, 290, 312, 323, 324,349,354,358, 359, 51, 64, 64-65, 65-66, 67, 68-69, 72-73, 360,374 74-77, 78-82, 83-84, 88-89, 102-112, Kaiser Heinrich der Sechste 86, 131, 209, 113-114, 121-124, 141-143, 152, 162- 291, 355 164, 178, 178-179, 183-184, 185-187, Die Hermannschlacht, XII-XIII, XVII, 119, 187-189, 190-194, 196-197, 197-198, 121, 155, 157, 158, 159, 167, 173, 177, 178, 198-204,204-205,206-207,227,229,234, 178-179, 179, 182, 188, 191-192, 207, 213, 298-302, 304-305, 341, 342>343>346, 347, 214,227,236,239,247,254,288, 291,292, 348, 350,351,352, 353, 354, 356, 357, 358, 293, 294, 296, 306, 311, 316, 324, 325, 326, 359, 360,365, 367, 368, 369, 370-371,373, 329, 330, 363 375 Die Hohenstaufen IX, XVII, 26, 74, 82, Ziegler, Sophie, geb. Möller XIV, 91, 108, II8, 177, 322, 365 196, 197,206,227,230,234, 260,266,267, Don Juan und Faust IX, XVII, 38-39, 62,

267, 276, 277, 278, 279, 280, 280, 294, 368 66, 86, II8, 1671 168 1 221 1 291, 322, 325, Zimmermann, Paul 348 333, 351, 378 Kosciuszko XVII II. Grabbes Werke Marius und Sulla 86, 157, 291, 321 Nachruf auf Norbert Burgmüller 159, 171, Alexander der Große 175, 326, 327-328 179-180, 181-182,201,330 Aschenbrödel 136, 137, 141, 147-148, 154, Nannette und Maria 321, 333 157· 159, 324 Napoleon oder die hundert Tage IX, XVII, Beiträge zum "Düsseldorfer Fremdenblatte" 86, 104, 118, 131, 140, 148, 159, 170,209 167,291,293,322,371 Beiträge zum "Hermann" 142 Ranuder114,201-202 Besprechung von „Goethe's Briefwechsel mit Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung einem Kinde" \·on Bettine von Arnim n6, 45, 86, 121, 156, 159, 168, 321, 333, 346, 222 348,365 Besprechung von Hermann Kunibert Neu- Das Theater zu Düsseldorf, mit Rückblicken manns Werk: „Des Dichters Herz" 176 auf die übrige deutsche Schaubühne 142, Christus (Jesus) 175, 194-195, J26 147-148, 154,359,366 Der Cid 138, 159, 201, 325 Herzog Theodor von Gothland XVI, II, 17, Dramatische Dichtungen IX, 58, 59, 62, 63, 22, 24, 26, 45, 47, 55, 62, 63, 86, 107, 121, 218,321,350 151, 284, 285, 291, 317, 320, 321, 333, 335, Der Erbprinz II 344, 345, 348, 355, 373, 374, 376 Eulenspiegel 121, :02, J26, 328 über die Shakspearo-Manie 47, 58, 335 Kaiser Friedrich Barbarossa 25, 66, 67, 86, Vorwort zu „Grupello", Novelle von Ed­ 131, 291, 292, 293, 345 ward Hartenfels 183, 368 Hannibal XIV, 55, 104, 107, ur, u4, n6,