004 Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 2 Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004

Institut für Zeitgeschichte ■ Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek ■ München–Berlin ■ Editio Institut für Zeitgeschichte ■ Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek ■ München–Berlin ■ Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland ■ Vierteljahrshefte für Zeitg Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland ■ Vierteljahrshefte für Zeitgesch Zeitgeschichte ■ Dokumentation Obersalzberg ■ Institut für Zeitgeschichte ■ Forschungsinstitut Dokumentation Obersalzberg ■ Institut für Zeitgeschichte ■ Forschungsinstitut – Archiv – Biblio Archiv – Bibliothek ■ München–Berlin ■ Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesr München–Berlin ■ Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland ■ Bundesrepublik Deutschland ■ Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte ■ Dokumentation Obersalzb Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte ■ Dokumentation Obersalzberg ■ Institut für Zeitgeschichte Obersalzberg ■ Institut für Zeitgeschichte ■ Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek ■ München Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek ■ München–Berlin ■ Edition der Akten zur Auswärtigen Berlin ■ Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland ■ Vierteljah der Bundesrepublik Deutschland ■ Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte ■ Dokumentation Obers jahrshefte für Zeitgeschichte ■ Dokumentation Obersalzberg ■ Institut für Zeitgeschichte ■ Fors Obersalzberg ■ Institut für Zeitgeschichte ■ Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek ■ München Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek ■ München–Berlin ■ Edition der Akten zur Auswärtigen ■ Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland ■ Vierteljahrshefte Politik der Bundesrepublik Deutschland ■ Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte ■ Dokumentation Zeitgeschichte ■ Dokumentation Obersalzberg ■ Institut für Zeitgeschichte ■ Forschungsinstitut Obersalzberg ■ Institut für Zeitgeschichte ■ Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek ■ München Archiv – Bibliothek ■ München–Berlin ■ Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesre –Berlin ■ Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland ■ Viertelja Deutschland ■ Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte ■ Dokumentation Obersalzberg ■ Institut für jahrshefte für Zeitgeschichte ■ Dokumentation Obersalzberg ■ Institut für Zeitgeschichte ■ Fors Zeitgeschichte ■ Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek ■ München–Berlin ■ Edition der Akten Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek ■ München–Berlin ■ Edition der Akten zur Auswärtigen Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland ■ Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte ■ Do Politik der Bundesrepublik Deutschland ■ Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte ■ Dokumentation Dokumentation Obersalzberg ■ Institut für Zeitgeschichte ■ Forschungsinstitut – Archiv – Biblio Obersalzberg ■ Institut für Zeitgeschichte ■ Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek ■ München München–Berlin ■ Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland ■ –Berlin ■ Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland ■ Viertelja Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte ■ Dokumentation Obersalzberg ■ Institut für Zeitgeschichte jahrshefte für Zeitgeschichte ■ Dokumentation Obersalzberg ■ Institut für Zeitgeschichte ■ Fors Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek ■ München–Berlin ■ Edition der Akten zur Auswärtigen Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek ■ München–Berlin ■ Edition der Akten zur Auswärtigen der Bundesrepublik Deutschland ■ Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte ■ Dokumentation Obers Politik der Bundesrepublik Deutschland ■ Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte ■ Dokumentation Obersalzberg ■ Institut für Zeitgeschichte ■ Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek ■ München Obersalzberg ■ Institut für Zeitgeschichte ■ Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek ■ München ■ Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland ■ Vierteljahrshefte ■ ■ ■ ■ ■ –Berlin Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland Viertelja Jahresbericht Zeitgeschichte Dokumentation Obersalzberg Institut für Zeitgeschichte Forschungsinstitut jahrshefte für Zeitgeschichte ■ Dokumentation Obersalzberg ■ Institut für Zeitgeschichte ■ Fors Archiv – Bibliothek ■ München–Berlin ■ Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesre Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek ■ München–Berlin ■ Edition der Akten zur Auswärtigen Deutschland ■ Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte ■ Dokumentation Obersalzberg ■ Institut für Politik der Bundesrepublik Deutschland ■ Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte ■ Dokumentation Zeitgeschichte ■ Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek ■ München–Berlin ■ Edition der Akten Obersalzberg ■ Institut für Zeitgeschichte ■ Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek ■ München Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland ■ Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte ■ Do –Berlin ■ Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland ■ Viertelja Dokumentation Obersalzberg ■ Institut für Zeitgeschichte ■ Forschungsinstitut – Archiv – Biblio jahrshefte für Zeitgeschichte ■ Dokumentation Obersalzberg ■ Institut für Zeitgeschichte ■ Fors Institut für Zeitgeschichte – München–Berlin ■ Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland ■ Institut für Zeitgeschichte München–Berlin Leonrodstraße 46b D-80636 München

Tel.: +49 (0) 89 / 126 88-0 Fax: +49 (0) 89 / 126 88-191 [email protected] http://www.ifz-muenchen.de

Abteilungen Abteilung Berlin PA: Institut für Zeitgeschichte Finckensteinallee 85-87 D-12205 Berlin Leiter PD Dr. Hermann Wentker Tel.: +49 (0) 30 / 84 37 05-0 Fax: +49 (0) 30 / 84 37 05-20 [email protected]

Abteilung im Auswärtigen Amt PA: Institut für Zeitgeschichte Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland c/o Auswärtiges Amt Referat 117 an IfZ-AAPD D-11013 Berlin Leiterin Dr. Ilse Dorothee Pautsch Tel.: +49 (0) 18 88 / 17-43 98 Fax: +49 (0) 18 88 / 17-3817 [email protected]

Dokumentation Obersalzberg PA: Salzbergstraße 41 D–83471 Berchtesgaden Tel.: +49 (0) 86 52 / 94 79-60 Fax: +49 (0) 86 52 / 94 79-69 Ansprechpartner Dr. Volker Dahm Tel.: +49 (0) 89 / 126 88-160 Inhalt

■ Das Institut: Organisation und Profil / Resümee 2004 2 ■ Publikationen 5 ■ Forschungs- und Editionsprojekte 8 ■ Dokumentation Obersalzberg 22 ■ Ausstellungen / Tag der Archive 23 ■ Gutachten und Anfragen 24 ■ Archiv und Bibliothek 24 ■ EDV und Internet 33 ■ Veranstaltungen und Besuche 35 ■ Veröffentlichungen der Mitarbeiter 37 ■ Lehrtätigkeit 44 ■ Vorträge und Diskussionsleitungen 45

■ Mitarbeit in wissenschaftlichen Kommissionen und Beiräten, Gutachtertätigkeit, Auszeichnungen 52

■ Zeitungsartikel, Diskussionsbeiträge in Rundfunk- und Fernsehsendungen, wissenschaftliche Beratungstätigkeit für Medien 55 ■ Gremien und Personal 58 ■ Innere Organisation und Finanzen 60

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 Das Institut: Organisation und Profil / Resümee 2004

Das Institut: Organisation und Profil / Resümee 2004

1. Organisation und Profil Die Programmplanung des Instituts für Zeitgeschichte er- folgt durch die Institutsleitung im regelmäßigen Diskurs Das Institut für Zeitgeschichte (IfZ) begann im Mai 1949 mit den Wissenschaftlichen Mitarbeitern sowie dem Wis- mit seiner praktischen Arbeit. Den Beschluß zur Grün- senschaftlichen Beirat. Vom satzungsmäßigen Auftrag des dung hatten die Ministerpräsidenten von Bayern, Hessen IfZ ausgehend, werden zu den Perioden der deutschen und Württemberg-Baden bereits 1947 gefaßt. Seit 1950 Zeitgeschichte im europäischen Kontext Forschungsvor- beteiligte sich der Bund an der Finanzierung des Instituts, haben durchgeführt. Innerhalb dieser Perioden (Weimarer das von Anfang an seinen Sitz in München hatte. 1961 Republik, europäische Zwischenkriegszeit, NS-Diktatur erhielt das Institut seine heutige rechtlich-organisatori- sowie jüngere Zeitgeschichte: Besatzungszeit, Bundesre- sche Struktur. Als „Stiftung zur wissenschaftlichen Erfor- publik Deutschland, DDR) werden monographische und schung der Zeitgeschichte“ hat es seitdem die Rechtsform editorische Projekte betrieben. Sie sind exemplarisch an- einer öffentlichen Stiftung des Bürgerlichen Rechts. gelegt, aber auf die fundamentale Auseinandersetzung von Demokratie und Diktatur im 20. Jahrhundert fokus- Organe der Stiftung sind der Stiftungsrat, dessen Vorsit- siert. Dabei nehmen komparatistische Projekte einen we- zender, der Wissenschaftliche Beirat und der Direktor des sentlichen Platz ein (Vgl. Horst Möller, Demokratie- und Instituts. Im Stiftungsrat sind neben dem Bund die Länder Diktaturforschung im 20. Jahrhundert, VfZ 1/2003). Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfa- len, Niedersachsen, Brandenburg und Sachsen vertreten. Zwei Abteilungen des IfZ, die 1990 bzw. 1994 errichtet Der Stiftungsrat stellt die Richtlinien für die Organisation worden sind, haben heute ihren Sitz in Berlin. Die eine und Verwaltung des Instituts auf, beschließt den jährlichen befindet sich im Auswärtigen Amt und ediert die »Akten Haushaltsplan (bzw. jetzt das Programmbudget) und besitzt zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutsch- Kompetenzen bei bestimmten Personalentscheidungen. land«, die andere hat ihr Domizil in unmittelbarer Nähe Dem Wissenschaftlichen Beirat gehören international re- zum Bundesarchiv und betreibt SBZ/DDR-Forschung im nommierte Wissenschaftler an, die vom Stiftungsrat be- ostmitteleuropäischen Kontext. 1999 ist zudem auf dem rufen werden. Der Wissenschaftliche Beirat berät die In- Obersalzberg bei Berchtesgaden die Dokumentation stitutsleitung in bezug auf die wissenschaftliche Arbeit »Obersalzberg – Orts- und Zeitgeschichte« eröffnet wor- und fungiert als internes Evaluierungsinstrument. Der den, deren Konzept von Mitarbeitern des IfZ entwickelt Direktor leitet die wissenschaftliche Arbeit des Instituts, worden ist und die vom IfZ weiterhin wissenschaftlich besorgt dessen Geschäfte und vollzieht den Haushalt. betreut wird.

Seit 1975 erfolgt die Finanzierung der Daueraufgaben des Eine Besonderheit des IfZ besteht darin, dass es Service- IfZ nach Art. 91b GG gemeinsam durch den Bund und die funktionen für die deutsche und internationale Zeitge- Länder. Das IfZ zählt damit zu den Forschungseinrich- schichtsforschung erfüllt. Dazu dient zum einen das Ar- tungen der »Blauen Liste«, die sich 1995 zur Wissen- chiv, das zeitgeschichtliche Quellen sammelt, erschließt schaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz (Leibniz- und zugänglich macht. Dies ist zum anderen die Aufga- Gemeinschaft) zusammengeschlossen haben. be einer Bibliothek, die als wissenschaftliche Spezialbi- bliothek mit dem Sammelgebiet Geschichte des 20. Jahr- Aufgabe des IfZ ist die wissenschaftliche Erforschung der hunderts mit dem Schwerpunkt der deutschen Geschichte Zeitgeschichte. Dementsprechend hat sich das Institut seit 1918 überregionale Bedeutung besitzt und von in- seit seiner Gründung der Erforschung der Geschichte des und ausländischen Nutzern (vor allem Wissenschaftlern, Nationalsozialismus unter Einbeziehung seiner unmittel- Journalisten und Studenten) frequentiert wird. baren Vor- (Weimarer Republik) und Nachgeschichte (Be- satzungszeit) gewidmet. Gegenstand seiner Tätigkeit ist heute aber ebenso die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Repu- blik unter Berücksichtigung ihrer internationalen Ver- flechtungen wie auch die vergleichende Geschichte ein- zelner europäischer Staaten im 20. Jahrhundert. Damit ist das IfZ das einzige historische Institut in Deutschland, das die deutsche Zeitgeschichte mit starkem internatio- nalen Akzent in ihrer Gesamtheit erforscht.

■ 2 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 Das Institut: Organisation und Profil / Resümee 2004

2. Resümee 2004 Die Dokumentation Obersalzberg erfreut sich nach wie vor eines regen Besucherinteresses und hat im Berichtsjahr Das Institut hat auch im Berichtsjahr wieder zahlreiche ein neues Rekordergebnis erzielt. Auch die Internetzu- Publikationen veröffentlicht. Die Vierteljahrshefte haben griffe sind weiterhin sehr hoch. Die Ausstellung (gemein- etliche Beiträge publiziert, die wieder größere Resonanz sam mit dem Staatsarchiv Würzburg und der Generaldi- in der überregionalen Presse fanden. Mit Beginn des Be- rektion der Staatlichen Archive Bayerns erarbeitet) »Wege richtsjahrs arbeiten die »Vierteljahrshefte« mit dem Re- in die Vernichtung« ist in mehreren Städten Frankens ge- zensionsjournal »sehepunkte« zusammen. Die Redaktion zeigt worden und ist jetzt in München zu besichtigen. Im betreut nunmehr die zeitgeschichtlichen Rezensionen, die Rahmen des Tages der Archive hat das Institut außerdem in diesem Internetportal erscheinen. Im Berichtsjahr waren eine kleine Ausstellung »Erinnerungen an den Wider- dies 140 Besprechungen. stand in München« gezeigt.

In den Schriftenreihen des Instituts sowie als separate Ver- Archiv und Bibliothek haben wie in den vergangenen öffentlichungen sind 18 Bände erschienen. Dabei handelt Jahren nicht nur das laufende Geschäft erledigt, sondern es sich in der Mehrzahl um Publikationen, die von Mit- weitere Leistungen erbracht. Die Bibliothek hat die Retro- arbeitern des Hauses verfasst oder bearbeitet wurden bzw. katalogisierung erfolgreich abgeschlossen. Damit ist der um Sammelbände, die Beiträge von Institutsveranstaltun- Gesamtbestand der Bibliothek seit 1949 online nach Au- gen enthalten und von Mitarbeitern des Instituts redak- toren und einer ausgefeilten Suchsystematik weltweit re- tionell betreut und herausgegeben worden sind. cherchierbar. Auch im Archiv sind die Zugriffsmöglich- keiten über das Internet erweitert worden. Darüber Unter den Kolloquien, die das Institut im Berichtsjahr ver- hinaus wurden die Bestände des Archivs durch Neuzu- anstaltet hat, wurden mehrere in Zusammenarbeit mit gänge vergrößert. anderen Einrichtungen organisiert, darunter: ■ eine gemeinsame Tagung mit dem Hamburger In der Drittmitteleinwerbung hat das Institut Erfolge zu Institut für Sozialforschung über »Verbrechen der vermelden. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz wird ein Wehrmacht« (März); Projekt über »Friedrich Flick und seine Unternehmens- ■ ein Kolloquium mit der Deutsch-russischen gruppe im Dritten Reich« finanzieren und die Deutsche Historiker-Kommission über »Resistenz, Opposition, Forschungsgemeinschaft hat Anfang Dezember die Finan- Widerstand im Diktaturenvergleich« (Juli); zierung eines großen Verbundprojektes mit dem Bundes- ■ eine gemeinsame Tagung mit dem Groupe d’Étude et archiv und dem Lehrstuhl für Neuere und Neueste Ge- d’Observation de la Démocratie Département de schichte der Universität Freiburg genehmigt. Hierbei Sociologie (GEODE) der Université de Paris X handelt es sich um eine Dokumentenedition zum Thema (Nanterre) und der Fondation der Sciences politiques »Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden (Science Po) über »Les logiques totalitaires en Europe durch das nationalsozialistische Deutschland 1933- au XXe siècle« in Paris (Ende September / Anfang 1945«, deren Laufzeit auf acht Jahre veranschlagt ist. Oktober); ■ eine gemeinsame Veranstaltung mit der Konrad- Auch in der Nachwuchsförderung ist das Institut weiter- Adenauer-Stiftung e.V. über die »Vertreibung der hin erfolgreich. Im Projekt »Reform und Revolte« ist eine Deutschen in der Erinnerungskultur« in Berlin Dissertation abgeschlossen und an der Universität Regens- (November). burg mit »summa cum laude« bewertet worden. Zwei der im Verbund des Wehrmachtsprojekts entstandenen Dis- Außerdem organisierte das Institut eine deutsch-franzö- sertationen sind zur Begutachtung eingereicht (Univer- sisch besetzte Podiumsdiskussion über den »Deutschen sität München) bzw. angenommen (Universität Augs- Widerstand und das Ausland« und mehrere Buchpräsen- burg) worden. Eine dieser Arbeiten, die Dissertation von tationen sowohl in München als auch außerhalb. Peter Lieb, ist bereits mit dem Prix Guillaume Fichet-Oc- tave Simon ausgezeichnet worden. Unter den acht Einzelvorträgen ist insbesondere auf die Auftritte des ehemaligen Präsidenten des Bundesnachrich- Die Aufstellung des Wirtschaftsplans für das Jahr 2006 ist tendienstes, Dr. Hans-Georg Wieck, im Auswärtigen Amt erstmals allein in Form eines Programmbudgets erfolgt. in Berlin und des Botschafters Israels in Deutschland, S.E. Gegenüber dem Programmbudget für 2005 hat es insofern Shimon Stein, in München hinzuweisen. eine Änderung gegeben, als die Zahl der Programmbereiche

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 ■ 3 ■ Das Institut: Organisation und Profil / Resümee 2004

aus Bewirtschaftungsgründen um zwei reduziert worden ist. Erst in der Anwendung der Programmbudgets (ab 2005) wird sich zeigen, ob sie in vorliegender Form prak- tikabel sind. Die externe Evaluierung des Instituts im Frühjahr 2003 ist im Sommer des Berichtsjahres mit dem Beschluss der Bund-Länder-Kommission abgeschlossen worden. Die nächste externe Evaluierung wird im Jahr 2007 durchge- führt. Die turnusmäßige interne Evaluierung durch den Wissenschaftlichen Beirat wird im Februar 2005 erfol- gen. Sie ist durch eine Begehung des Beiratsausschusses am 29. und 30. Oktober vorbereitet worden. Dabei führten die Mitglieder des Beiratsausschusses auf der Grundlage detaillierter Unterlagen des Instituts ausführliche Gesprä- che mit zahlreichen Mitarbeitern.

■ 4 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 Publikationen

Publikationen

1. Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte betreut und in den »sehepunkten« veröffentlicht. Ab 2005 wird sich die Kooperation auch in der Zeitschrift nieder- Herausgeber: schlagen: Künftig wird jedes Heft eine Notiz (Rezensio- Karl Dietrich Bracher, Horst nen online) enthalten, aus der zu ersehen ist, welche Bü- Möller, Hans-Peter Schwarz cher von welchen Rezensenten in den zurückliegenden Mitherausgeber: drei Monaten besprochen worden sind. Außerdem wird Rudolf v. Albertini, Arnulf jedem Aprilheft eine CD-ROM mit allen im abgelaufenen Baring, Dietrich Geyer, Hans Jahr von der Redaktion der Vierteljahrshefte betreuten Mommsen, Gerhard A. Ritter Rezensionen beigegeben. Als Fachredakteure fungieren Redaktion: aus dem Institut: Christian Hartmann, Dierk Hoffmann, Hans Woller (Chefredakteur), Johannes Hürter, Manfred Kittel, Dieter Pohl, Edith Raim, Christian Hartmann (stv. Chef- Thomas Raithel, Peter Skyba, Dietmar Süß, Petra Weber, redakteur), Udo Wengst, Hermann Wentker, Hans Woller und Jürgen Manfred Kittel, Zarusky. Udo Wengst, Jürgen Zarusky 2. Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte Die Vierteljahrshefte publizierten im abgelaufenen Jahr22 Aufsätze, Dokumentationen und Diskussionsbeiträge und Herausgeber: sieben Notizen. Zehn der größeren Abhandlungen bezo- Karl Dietrich Bracher, Horst gen sich auf die »ältere« Zeitgeschichte vor 1945, wobei Möller, Hans-Peter Schwarz drei dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus und Redaktion: drei der Wehrmacht im Dritten Reich gewidmet waren. Johannes Hürter und Sechs Aufsätze hatten die »jüngere« Zeitgeschichte nach Jürgen Zarusky 1945 zum Thema; der Schwerpunkt lag hier auf Aspek- ten der internationalen Politik bzw. auf Entwicklungen Band 88: Sowjetische Partisanen in im Ausland. Erstmals ist die gegenwartsnahe »neueste« Weißrußland. Innenansichten aus Zeitgeschichte mit drei Abhandlungen von Klaus Hilde- dem Gebiet Baranovièi 1941-1944. brand, Harold James und Walther L. Bernecker prominent Eine Dokumentation. vertreten. Herausgegeben von Bogdan Musial. Zusammen mit dem vierten Heft erschien die Bibliographie zur Zeitgeschichte (nähere Angaben S. 29), die von Band 89: Manfred Kittel: Nach Nürnberg und Tokio. Christoph Weisz und Ingeborg Brückner erarbeitet wurde. »Vergangenheitsbewältigung« in Japan und Westdeutschland 1945 bis 1968. Der Redaktion ist es auch im Berichtsjahr wieder gelungen, die Wochen- und Tagespresse für die Vierteljahrshefte zu Sondernummern: interessieren. Große Resonanz fanden beispielsweise der Die Schweiz und Deutsch- Aufsatz von Christian Hartmann über »Verbrecherischer land 1945-1961. Hrsg. Krieg – verbrecherische Wehrmacht?«, die Dokumentation von Antoine Fleury, von Johannes Hürter »Auf dem Weg zur Militäropposition« Horst Möller und und vor allem die Dokumentation von Karina Urbach und Hans-Peter Schwarz. Bernd Buchner über den Briefwechsel zwischen Prinz Max von Baden und Houston Stewart Chamberlain aus den Vor dem Abgrund. Die Jahren 1909-1919. Streitkräfte der USA und UdSSR sowie ihrer deut- Die erwähnte Zusammenarbeit der Redaktion der Viertel- schen Bündnispartner in jahrshefte mit dem Rezensionsjournal »sehepunkte«, die im der Kubakrise. Hrsg. von Dezember 2003 begann, hat sich bewährt. Im Berichts- Dimitrij N. Filippovych jahr wurden von der Redaktion rund 140 Besprechungen und Matthias Uhl.

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 ■ 5 ■ Publikationen

3. Quellen und Darstellungen zur 6. Weitere Veröffentlichungen Zeitgeschichte Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland. Herausgegeben im Auftrag des Auswärti- Zuständig: Udo Wengst gen Amts vom Institut für Zeitgeschichte. Hauptheraus- ■ Band 54: Bayern im Bund, geber: Hans-Peter Schwarz, Mitherausgeber: Helga Haf- Band 3: Politik und Kultur im tendorn, Klaus Hildebrand, Werner Link, Horst Möller föderativen Staat 1949 bis und Rudolf Morsey. 1973. Herausgegeben von Thomas Schlemmer und 1974: 2 Teilbände. Bearbeitet Hans Woller. von Daniela Taschler, Fabian Hilfrich und Michael Ploetz. Wissenschaftliche Leiterin: Ilse Dorothee Pautsch.

■ Band 61: Michael Schwartz: Vertriebene und »Umsiedler- Das Jahr 1974 brachte politik«. Integrationskonflikte einen doppelten Führungs- in den deutschen Nach- wechsel in Bonn: Bundeskanzler kriegs-Gesellschaften und Brandt trat wegen der Agentenaffäre Guillaume zurück die Assimilationsstrategien und Außenminister Scheel übernahm das Amt des in der SBZ/DDR 1945-1961. Bundespräsidenten. Fortan bestimmten Helmut Schmidt und Hans-Dietrich Genscher den außenpolitischen Kurs. Geprägt wurde das Jahr durch fortdauernde Spannungen 4. Studien zur Zeitgeschichte in den transatlantischen Beziehungen. Diese resultierten zum einen aus unterschiedlichen Ansätzen zur Lösung Zuständig: Petra Weber der Energiekrise, zum anderen aus den Bemühungen der ■ Band 67: Christiane Kuller: Familienpolitik im föde- Europäer um eine eigenständige gemeinsame Außenpoli- rativen Sozialstaat. Die Formierung eines Politikfel- tik, vor allem gegenüber dem Nahen Osten, die in Was- des in der Bundesrepublik 1949-1975. hington auf Vorbehalte stießen. Gleichzeitig bemühte sich die Bundesregierung um eine ■ Band 68: Dorothee Hochstetter: Motorisierung und Überwindung der Stagnation in der Europapolitik. Dabei „Volksgemeinschaft“. Das Nationalsozialistische Kraft- standen Vorschläge zur Weiterentwicklung der Institutio- fahrkorps (NSKK) 1931-1945. nen sowie zur Vertiefung der Integration im Mittelpunkt. Daneben nahm die britische Forderung nach einer Neu- verhandlung der Bedingungen für den am 1. Januar 1973 5. Texte und Materialien vollzogenen EG-Beitritt breiten Raum ein. zur Zeitgeschichte In den Beziehungen zur UdSSR, zu Polen und zur DDR dominierten auch weiterhin ungeklärte Fragen. Trotz des Redaktion: Hartmut Mehringer Vier-Mächte-Abkommens aus dem Jahr 1971 blieb Ber- und Udo Wengst lin und insbesondere die Frage der Bindung an die ■ Band 14: Rotarmisten schrei- Bundesrepublik ein Zankapfel. Höhepunkt war der Streit ben aus Deutschland. Briefe um die Errichtung des Umweltbundesamtes im Westteil von der Front (1945) und hi- der Stadt, der erneut zu Schwierigkeiten im Transitver- storische Analysen. kehr führte. Allerdings gelang eine Einigung mit der DDR Herausgegeben von über den Austausch Ständiger Vertretungen, die im Som- Elke Scherstjanoi. mer ihre Arbeit aufnahmen. Im Verhältnis zu Moskau nahmen wirtschaftliche Aspekte einen immer größeren Raum ein und bestimmten weitgehend den UdSSR-Be-

■ 6 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 Publikationen

such Bundeskanzler Schmidts im Oktober. In den Bezie- Aufstände im Ostblock. Zur Krisen- hungen zu Polen dagegen verhinderte der Streit um fi- geschichte des realen Sozialismus. nanzielle Fragen wirkliche Fortschritte. Herausgegeben im Auftrag des Neben dem Regierungsumsturz in Portugal und dem Instituts für Zeitgeschichte Mün- eskalierenden Zypern-Konflikt bildeten die KSZE und die chen–Berlin und des Zentrums für MBFR-Verhandlungen weitere außenpolitische Schwer- zeithistorische Forschung Potsdam punkte des Jahres 1974. Auf beiden Konferenzen nahm von Henrik Bispinck, Jürgen Da- die Bundesrepublik eine Schlüsselrolle ein. So galt es bei nyel, Hans-Hermann Hertle und der KSZE, dem sowjetischen Wunsch, die Ergebnisse des Hermann Wentker. Zweiten Weltkriegs festzuschreiben, das eigene Bestreben nach Offenhalten der Wiedervereinigung und Bewahrung des Selbstbestimmungsrechts entgegenzusetzen. Vor al- lem war es das Ziel der Bundesregierung, möglichst gro- ße Fortschritte auf dem Gebiet der humanitären Erleich- terungen zu erreichen, ohne dabei in die Isolierung zu geraten. Bei den MBFR-Verhandlungen sollte jeder Ver- such, der Bundesrepublik eine Sonderrolle zuzuschreiben, verhindert werden. Dokumentation Obersalz- berg. Didaktisches Hand- Die Tagebücher von Joseph Goebblels. Im Auftrag des buch. Hrsg. und bearb. von Instituts für Zeitgeschichte und mit Unterstützung des Volker Dahm und Albert A. Staatlichen Archivdienstes Rußlands. Herausgegeben Feiber unter Mitwirkung von Elke Fröhlich. Teil I, Aufzeichnungen 1923 – 1941. von Elisabeth Sommer und Wolfgang Wintersteller. ■ Band 1/II, Dezember 1925 – Mai 1928. Bear- beitet von Elke Fröhlich.

■ Band 1/III, Juni 1928 – November 1929. Bear- beitet von Anne Mun- ding. Dokumentation Obersalz- ■ Band 2/II, Juni berg. Unterlagen und Quel- 1931 – September len für die Gruppenarbeit. 1932. Bearbeitet von Hrsg. und bearb von Volker Angela Hermann. Dahm und Albert A. Feiber unter Mitwirkung von Eli- Geschichte der Sozialpolitik in sabeth Sommer und Wolf- Deutschland seit 1945. gang Wintersteller. ■ Band 8: Deutsche Demokratische Republik 1949-1961: Im Zeichen des Aufbaus des Sozialismus. Herausgegeben im Auftrag des Instituts für Zeitgeschichte München–Berlin von Dierk Hoffmann und Michael Schwartz.

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 ■ 7 ■ Forschungs- und Editionsprojekte

Forschungs- und Editionsprojekte

Die Bilanzierung der Ergebnisse der Forschungsarbeit des SBZ/DDR, die Zweite Berlin-Krise und die Außenpolitik Instituts für Zeitgeschichte im Berichtsjahr orientiert sich der DDR auf dem Feld der Diktaturforschung. Recht zahl- an den Programmbereichen, die im Hinblick auf die pro- reich sind auch die Arbeiten, die sich mit biographischen grammgebundene Forschung im Programmbudget für Themen befassen. Hier ist auf die Projekte zu den NS-Eli- 2005 aufgeführt sind. Wenn auch aus Bewirtschaftungs- ten und die Studie über die deutschen Oberbefehlshaber gründen im Programmbudget für 2006 die pro- an der Ostfront 1941/42 zu verweisen, außerdem auf die grammgebundene Forschung in einem Programmbereich Biographien über Karl Fiehler, Otto Grotewohl, Theodor zusammengefasst wird, soll im Jahresbericht aber an der Heuss und Karl Carstens. Unterteilung in die Bereiche »ältere« und »jüngere« Zeit- geschichte sowie epochenübergreifende Forschungen Die intensive Editionsarbeit des Instituts ist integraler festgehalten werden, um die Strukturierung und Schwer- Teil der Forschungsarbeit. Die laufende Projekte sind im punktsetzungen der Forschungsarbeit des Instituts deut- Jahresbericht dokumentiert. Dabei handelt es sich um lich zu machen. ■ die Tagebücher von Joseph Goebbels, Diese eher formale Anordnung wird dadurch substanti- ■ die Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der iert, dass die Arbeit des Instituts stets exemplarisch auf Bundesrepublik Deutschland die wissenschaftliche Erforschung von Demokratie und ■ und das Editionsvorhaben über die Politik der SMAD Diktatur in Deutschland im 20. Jahrhundert in ihren auf dem Gebiet von Kultur, Wissenschaft und Bil- internationalen Zusammenhängen ausgerichtet ist. Ein dung. großer Stellenwert kommt dabei Projekten zu, die als hi- storischer Vergleich bzw. interdisziplinär angelegt sind. Solche Projekte sind nur in außeruniversitären Forschungs- Im Institut haben vor allem differenzierte politikgeschicht- instituten durchzuführen, da sie eine lange Laufzeit haben liche Ansätze und das Instrumentarium der politischen und ihre kurzfristige wissenschaftliche Attraktivität gegen- Sozialgeschichte methodische Priorität, ohne dass es sich über monographischer Forschung wesentlich geringer ist. wirtschafts- und kulturpolitischen oder biographischen Diese Editionen gehören jeweils zu den Schwerpunkten sowie transnationalen Ansätzen verschließen würde. der Forschung zur NS-Diktatur, zur Bundesrepublik und zur DDR. Diese Schwerpunktsetzungen finden ihren Niederschlag in folgenden Forschungsbereichen: Die wissenschaftliche Arbeit des Instituts wird zudem Im Rahmen der Demokratieforschung gibt es ebenso ver- wesentlich durch die Sammlungs- und Erschließungstä- gleichende Projekte (Demokratie in der Zwischenkriegszeit, tigkeit von Archiv und Bibliothek gefördert, die nicht nur »Vergangenheitsbewältigung« in Japan und Deutschland) der Allgemeinheit offen stehen und vielfältige sonstige wie in der Diktaturforschung (Politische Justiz unter Le- Servicefunktionen erfüllen, sondern auch den Projekt- nin, Stalin und Hitler). Eine ganze Reihe von Forschungs- gruppen des Instituts gezielt zuarbeiten. Dadurch werden vorhaben ist im Bereich der politischen Sozialgeschichte ebenso Synergieeffekte erzielt wie durch die enge Zu- angesiedelt. Dies gilt sowohl für die Diktaturforschung sammenarbeit zwischen den Wissenschaftlern innerhalb (Wehrmacht in der NS-Diktatur, Leben im Luftkrieg, Ge- der Projekte wie auch zwischen verschiedenen Projekten schichte der Sozialpolitik, Vertriebenen-Integrationspoli- sowie die Kooperationen mit Lehrstühlen an Universitä- tik in der DDR) wie für die Demokratieforschung (Gesell- ten oder Archiven. Das Institut für Zeitgeschichte ist in schaft und Politik in Bayern, Reform und Revolte) oder Deutschland das einzige zeitgeschichtliche Forschungs- aber für das Projekt Mecklenburg und Vorpommern im institut, in dem diese verschiedenen Aufgabenbereiche 20. Jahrhundert, das dem gesellschaftlichen Wandel in integriert und konzentriert sind. einer Region in Demokratie und Diktatur nachgeht. Poli- tikgeschichtliche Ansätze verfolgt das Institut ebenfalls in Projekten, die die beiden deutschen Demokratien und die beiden deutschen Diktaturen zum Gegenstand haben. Hinzuweisen ist hier wiederum auf das Projekt Demokra- tie in der Zwischenkriegszeit sowie auf das Vorhaben Verfolgung von NS-Verbrechen im Bereich der Demokra- tieforschung und die Projekte Wehrmacht in der NS-Dik- tatur, Literaturpolitik in der NS-Zeit, Agrarpolitik in der

■ 8 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 Forschungs- und Editionsprojekte »Ältere« Zeitgeschichte

I. »Ältere« Zeitgeschichte 2. Demokratie in der Zwischenkriegszeit. Deutschland und Frankreich im Vergleich

In der »älteren« Zeitgeschichte (1917-1945) sind drei wei- a) Reichstag und Chambre des Députés in der Krise der tere Bände im Editionsprojekt »Die Tagebücher von Joseph Inflationszeit. Eine Studie zum deutschen und französischen Goebbels« erschienen. Im Forschungsprojekt »Demokratie Parlamentarismus zwischen den Weltkriegen. in der Zwischenkriegszeit« stehen die Monographien von Thomas Raithel hat die Überarbeitung seiner Studie für Thomas Raithel und Daniela Neri vor dem Erscheinen. den Druck abgeschlossen. Die Arbeit wird Anfang 2005 Petra Weber hat mit der Niederschrift ihres Bandes begon- unter dem Titel »Das schwierige Spiel des Parlamenta- nen und Eva Oberloskamp die Arbeit an einem neuen rismus. Deutscher Reichstag und französische Chambre Teilprojekt aufgenommen. Im Wehrmachtsprojekt stehen des Députés in den Inflationskrisen der 1920er Jahre« als zwei Manuskripte unmittelbar vor dem Abschluss, so Band 62 der Reihe »Quellen und Darstellungen zur Zeit- dass die Begutachtungsverfahren eingeleitet werden kön- geschichte« erscheinen. nen. Darüber hinaus sind zwei Dissertationen fertiggestellt worden. Die Arbeit an der Monographie über die Litera- b) Politische Mitte und parlamentarische Demokratie. Zur turpolitik in der NS-Zeit konnte – wegen anderweitiger Bündnispolitik sozialistischer und bürgerlicher Parteien in Verpflichtungen des Bearbeiters – nur wenig vorangetrie- der späten Dritten Republik in Frankreich. ben werden. Dagegen ist die Sammlung von biographi- Daniela Neri hat die Überarbeitung ihrer Studie für den schen Daten verschiedener NS-Eliten mit Nachdruck fort- Druck abgeschlossen. Sie wird Anfang 2005 unter dem gesetzt worden. Fortschritte gab es auch im Hinblick auf Titel »Sozialisten und Radicaux – eine schwierige Allianz. die NS-Bibliographie, für die ein neues, den finanziellen Linksbündnisse in der Dritten Französischen Republik und personellen Kapazitäten angepaßtes Konzept erar- 1919-1938« als Band 63 in der Reihe »Quellen und Dar- beitet wurde. Das Projekt »Leben im Luftkrieg« wurde stellungen zur Zeitgeschichte« erscheinen. programmgemäß fortgesetzt. c) Industrielle Beziehungen und der Staat in Deutschland und Frankreich 1918-1933/39 Nach Besuchen des Centre des Archives du Monde du 1. Die Tagebücher von Joseph Goebbels Travail in Roubaix, des Archives Naitonales, des Archivs der sozialen Demokratie, des Archivs für Christlich-De- mokratische Politik und des Rheinisch-Westfälischen Die Textedierung nahm im Berichtsjahr ihren gewohnten Wirtschaftsarchivs konnte Petra Weber im Herbst des Verlauf. Die Bände 1/II, 1/III und 2/II sind erschienen. Jahres ihre Recherchen für die Arbeit beenden. Nach dem Band 3/I ist bis Jahresende weitgehend abgeschlossen Ordnen des umfangreichen Materials wird Ende März 2005 worden. mit der Niederschrift des Manuskriptes begonnen werden können. Voraussichtlich wird das Projekt bis Ende 2006 Zahlreiche Personennamen mussten auch dieses Jahr wie- abgeschlossen werden. der mittels der Zentralkartei der NSDAP eruiert werden. Die Überprüfung nahmen die Projektleiterin Elke Fröhlich d) Die Wahrnehmung der Sowjetunion durch deutsche und und Anne Munding vor. Elke Fröhlich und Angela Her- französische Linksintellektuelle während der Zwischen- recherchierten im Imperial War Museum und in kriegszeit den National Archives, London, um die dort aufbewahr- Eva Oberloskamp hat die Arbeit an ihrem Promotions- ten Tagebuchfragmente und deren Überlieferung zu er- vorhaben im Juli des Berichtsjahres begonnen und konn- mitteln. te seitdem die relevante Sekundärliteratur sichten und aufbauend darauf ein präzises Forschungsvorhaben for- Als Mitarbeiterinnen standen dem Projekt zur Verfügung: mulieren. Das kommende Jahr soll vor allem zur Quel- Angela Hermann, M.A., als wissenschaftliche Halbtages- lenarbeit genutzt werden. Hierfür sind Aufenthalte im kraft; Anne Munding ab März nach Ablegung ihrer Ma- Archiv der Akademie der Künste (Berlin), im Deutschen gisterprüfung ebenfalls als wissenschaftliche Halbtages- Literaturarchiv Marbach sowie in verschiedenen Pariser kraft und Marcelle Santana als studentische Hilfskraft. Archiven (u.a. Archives Nationales, Bibliothèque Sainte Geneviève, Bibliothèque Nationale de France) geplant.

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 ■ 9 ■ Forschungs- und Editionsprojekte »Ältere« Zeitgeschichte

3. Wehrmacht in der nationalsozialistischen d) Konventioneller Krieg oder Weltanschauungskrieg? Diktatur Kriegführung und Partisanenbekämpfung in Frankreich 1943/44 Dem Projekt, das Christian Hartmann leitet, gehören Jo- Im Berichtsjahr hat Peter Lieb die Niederschrift der Disser- hannes Hürter und Dieter Pohl als Wissenschaftliche Mit- tation abgeschlossen. Im Juni konnten in einem zweiwö- arbeiter sowie Peter Lieb und Andreas Toppe als Dok- chigen Archivaufenthalt die im »Dépot Central des Ar- toranden an. Im vergangenen Jahr wurden durch die chives de la Justice Militaire« in Le Blanc / Frankreich Projektmitarbeiter acht Praktikanten betreut. aufbewahrten Akten zu französischen Nachkriegsprozes- Im Berichtsjahr wurde eine große internationale Tagung sen gegen deutsche Kriegsverbrecher gesichtet werden. zum Thema »Verbrechen der Wehrmacht – eine Bilanz« Eigentlich unterliegen diese Akten einer 100jährigen Sperr- durchgeführt, die vom Wehrmachtsprojekt des Instituts frist, doch konnten mit Sondergenehmigungen des franzö- mit dem Hamburger Institut für Sozialforschung vom 16. sischen Verteidigungsministeriums insgesamt zehn einzel- bis 18. März in Hamburg vorbereitet wurde. Die öffentli- ne Verfahren und Prozesse eingesehen werden. Die Arbeit che Reaktion auf diese Konferenz, mit der die langjährige wurde Ende September an der LMU München eingereicht. Debatte über die Wehrmacht wissenschaftlich bilanziert und versachlicht wurde, bestätigte erneut, wie wichtig e) Wehrmacht und Völkerrecht 1933-1945 die korrigierende Funktion der wissenschaftlichen Arbeit Die Dissertation von Andreas Toppe ist an der Universität des Instituts ist. Die Ergebnisse dieser Konferenz werden Augsburg angenommen und das Promotionsverfahren im Februar 2005 in einem von Christian Hartmann, Jo- mit der Note »magna cum laude« abgeschlossen worden. hannes Hürter und Ulrike Jureit herausgegebenen Sam- melband im Verlag C.H. Beck publiziert. 4. Literaturpolitik in der NS-Zeit a) Die deutschen Oberbefehlshaber an der Ostfront 1941/42 Johannes Hürter konnte die Niederschrift seiner Studie Volker Dahm ist durch seine sonstigen Beanspruchungen fortsetzen und steht vor Abschluss des Manuskripts. (Dokumentation Obersalzberg, Fachbeirat Vogelsang u.a.) Wie in den letzten Jahren wurden auch im Berichtsjahr nach wie vor daran gehindert, die begonnene Nieder- einzelne Aspekte und Zwischenergebnisse des Projekts in schrift kontinuierlich fortzuführen. Der Arbeitstitel, unter verschiedenen Vorträgen, Publikationen und Lehrveran- dem das Projekt verwaltungsmäßig geführt wird, stimmt staltungen zur Diskussion gestellt. mit den mit dem Projekt verfolgten Forschungsintentio- nen nicht überein. Der genaue Titel der Untersuchung b) Front und Etappe im deutsch-sowjetischen Krieg lautet: »Die Reichsschrifttumskammer 1933-1945. Natio- 1941/42 nalsozialistisches Kultur- und Sozialmanagement durch Christian Hartmann hat weitere Kapitel seiner Studie been- eine berufsständische Zwangsorganisation«. det. Als Zwischenergebnis wurde im Januarheft der »Vier- teljahrshefte für Zeitgeschichte« ein größerer Aufsatz von über siebzig Seiten zum Thema »Verbrecherischer Krieg – 5. NS-Eliten in Mecklenburg 1925 – 1945 verbrecherische Wehrmacht?« publiziert. Auch wurden – wie in den vergangenen Jahren – weitere Teilergebnisse Im Rahmen des Mecklenburg-Projekts des Instituts und in verschiedenen Vorträgen, Publikationen und Lehrver- als Beitrag zur bislang vernachlässigten Erforschung der anstaltungen vorgestellt. Rolle der NSDAP-Gaue als regionaler Mittelinstanzen im NS-System widmet sich das Projekt »NS-Eliten in Mek- c) Militärische Besatzung und Bevölkerung in der klenburg 1925–1945« von Michael Buddrus sowohl den Sowjetunion 1941-1944 Strukturen und dem Personal der NSDAP und ihrer Verbän- Die Niederschrift der Einleitung der als Edition geplanten de sowie den Institutionen und Amtsträgern der staat- Arbeit von Dieter Pohl erwies sich als so umfangreich, lichen Verwaltung und der Wirtschaftsbehörden des Lan- dass angesichts der Materialfülle entschieden wurde, dar- des Mecklenburg. In einer von der Forschung bislang aus eine Monographie zu erstellen. Zugleich wurde die nicht erreichten Dichte konnte der überwiegende Teil des Flut der neuesten ostsprachigen Publikationen gesichtet. Personals ermittelt werden, das im weitesten Sinne die Die Niederschrift ist inzwischen weit fortgeschritten, so NS-Funktionseliten des NS-Gaues Mecklenburg bildete. dass die Fertigstellung bevorsteht. Gegenwärtig ist der überwiegende Teil der NS-Funktions- träger ermittelt, die im weitesten Sinne die NS-Funk-

■ 10 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 Forschungs- und Editionsprojekte »Ältere« Zeitgeschichte

tionseliten des Gaues Mecklenburg (-Lübeck) bildeten. der etwa 120 hauptamtlichen Führer des SD des Oberab- Detaillierter als im letzten Jahr sind nunmehr alle Amts- schnitts Nord/Ostsee, die zur Zeit quantitativ ausgewertet träger der Gauleitung und der Kreisleitungen sowie die werden. In dieser Studie wird erstmals das SS-Führer- meisten Ortsgruppen- und Stützpunktleiter der NSDAP korps eines SS-Oberabschnitts analysiert, das Rekrutie- bekannt. Hinzu kommen die Führer und hochrangige rungs- und Rotationsprozedere und das Wirken der SS in Funktionsträger der Gliederungen, angeschlossenen Ver- einer exemplarischen Region beleuchtet. Dabei wird so- bände und betreuten Organisationen der NSDAP auf der wohl die Formierung und Entwicklung eines spezifischen Gau- und der Kreisebene. Erfaßt wurden nunmehr auch SS-Oberabschnitts betrachtet als auch untersucht, welche die Richter und Beisitzer am Gaugericht sowie an den Personen die SS-Organisation im Oberabschnitt Ostsee, Kreisgerichten der NSDAP. Weitere Recherchen ergaben also in den NSDAP-Gauen Mecklenburg und Pommern, Materialien etwa zu den »Alten Kämpfern«, also den Trä- repräsentierten, wie ihre Lebenswege vor und nach ihrem gern des Blutordens und des Goldenen Ehrenzeichens so- Einsatz in dieser Region verliefen. wie der Träger der Dienstauszeichnungen der NSDAP in Dieses Teilprojekt steht im Zusammenhang mit dem Bronze, Silber und Gold. Auch zu den vielfach mit den mehrgliedrigen Projekt der NS-Eliten in Mecklenburg, Parteistrukturen verquickten staatlichen Funktionsträgern bildet also zugleich einen ersten Baustein zur Analyse konnten weitere Materialien erschlossen werden; neue der NS-Funktionsträger in dieser norddeutschen Region, Erkenntnisse ergaben sich zum Offizierskorps der mecklen- stellt aber zugleich ein erstes Teilergebnis der Forschung burgischen Polizei und zum Personalbestand des SD-Ab- zur Entwicklung der Allgemeinen SS im gesamten Deut- schnitts Mecklenburg, aber auch zu den Funktionsträgern schen Reich dar. der Gauwirtschaftskammer und der DAF, die bislang kaum beachtete Aufgaben bei der Wirtschaftslenkung im Kriege erfüllten. 7. Personal und Struktur des HJ-Führerkorps Unter dem noch unspezifischen Sammelbegriff der meck- lenburgischen NS-Eliten konnten bislang 5.462 Personen Innerhalb dieses Projektes, für das ebenfalls Michael namhaft gemacht werden; geht man mit den Ergebnissen Buddrus verantwortlich zeichnet, in dessen Mittelpunkt der Volkszählung davon aus, daß 1939 in Mecklenburg sozialstrukturelle Analysen und massenbiographische 900.413 Menschen lebten, so konnte bislang jeder 165. Studien zu einer der wichtigsten NS-originären Funk- Mecklenburger als NS-Amtsträger erfaßt werden. Basie- tionseliten stehen, wurden bislang 12.483 HJ-Führer und rend auf den ausgewerteten Sach- und Personalakten BDM-Führerinnen erfaßt; das sind zwei Drittel der nach werden derzeit einzel- und gruppenbiographische Stu- Dienstrang und Dienststellung höchsten hauptamtlichen dien erarbeitet, die Zusammensetzung und Wirken sowie Angehörigen des etwa 18.000 Personen umfassenden HJ- Gemeinsamkeiten und Spezifika der einzelnen Amtsträ- Führerkorps (die unbesoldete HJ-Führerschaft bestand gergruppen sichtbar machen werden. Als ein erstes Er- aus etwa 765.000 Personen). In durch die Arbeiten an gebnis soll ein biographisches Lexikon über die mecklen- dem Mecklenburg- und dem SS-Projekt bedingter redu- burgischen NS-Funktionsträger veröffentlicht werden, dem zierter Weiterführung des Projekts sind in arbeitsaufwen- dann eine wissenschaftliche Studie folgen wird. digen Recherche- und Erfassungsarbeiten bislang etwa 6.600 Biographien von Angehörigen des HJ-Führerkorps fertiggestellt worden. 6. Personal und Struktur der Allgemeinen SS 1933–1945 8. NS-Bibliographie Auch zu diesem Projekt hat Michael Buddrus weitere Personalunterlagen zu den bislang bekannten mehr als Das in Zusammenarbeit von Michael Buddrus und Volker 6.000 hauptamtlichen Führern der Allgemeinen SS in den Dahm für das Institut sowie dem Saur Verlag bearbeitete 27 SS-Oberabschnitten ausgewertet. Als erster Teil diese Projekt mußte aus Gründen des Umfanges und der damit Gesamtprojektes wurden zunächst Untersuchungen zu verbundenen Kosten im Verlauf des letzten Jahres mehr- Personal und Struktur der Allgemeinen SS im SS-Ober- fach modifiziert werden und hat jetzt eine tragfähige abschnitt Nord (ab 1940 SS-Oberabschnit Ostsee) vorge- Konzeption und eine feste inhaltliche Grundlage gefun- nommen; fertiggestellt sind mittlerweile die Biographien den. In dieser bislang einmaligen, für die NS-Forschung der 487 hauptamtlichen und der etwa 422 nebenamt- wichtigen retrospektiven Bibliographie wird das gesamte lichen Führer des SS-Oberabschnitts Nord/Ostsee sowie Schrifttum der NSDAP, ihrer Gliederungen, angeschlosse-

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 ■ 11 ■ Forschungs- und Editionsprojekte »Jüngere« Zeitgeschichte

nen Verbände und führenden Vertreter ebenso dokumen- jekt über die Hochschulpolitik in Bayern und Hessen. Be- tiert wie die Veröffentlichungen der Parteiverlage und die sonders erfolgreich war das Jahr für die Abteilung Ber- von parteiamtlichen und staatlichen Schrifttumsstellen lin-Lichterfelde. Erschienen sind die Monographie über des Dritten Reiches empfohlenen Publikationen. Die auf die Vertriebenen-Integrationspolitik, die Sammelbände zehn Bände angelegte und durch eine Reihe von Registern über die Sozialpolitik, die Kubakrise und die Aufstände erschlossene Spezialbibliographie, die durch eine auf CD- im Ostblock sowie der Aufsatz- und Dokumentations- ROM veröffentlichte Zusammenstellung aller von den band über die Briefe von Rotarmisten im Jahr 1945. Vor vier alliierten Siegermächten als NS-Literatur gekenn- dem Abschluss stehen darüber hinaus die Monographien zeichneten und verbotenen Werke ergänzt wird, soll in über die Außenpolitik der DDR und die Zweite Berlinkri- zwei Jahren fertiggestellt sein. se. Neu begonnen wurden zwei Projekte über Ernst Schu- macher, dessen autobiographische Notizen ediert werden sollen, und die SED-Kulturpolitik. 9.Leben im Luftkrieg Nach der Auswertung der Sekundärliteratur hat der Ver- 1. Akten zur Auswärtigen Politik der Bundes- fasser mit der Sichtung der Quellen in beiden Ländern republik Deutschland (Deutschland und England) begonnen, erste konzeptio- nelle Überlegungen auf internationalen Tagungen vorge- Die Arbeit der Abteilung des Instituts im Auswärtigen Amt stellt und eine Gliederung erarbeitet. Im nächsten Jahr lief auch im Berichtsjahr reibungslos. Der Jahresband werden die Archivrecherchen fortgesetzt. 1974 (in zwei Teilbänden) ist wie angekündigt im De- zember erschienen (siehe Publikationen). Darüber hinaus ist die Bearbeitung der »Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland 1975« von Michael Kie- ninger und Mechthild Lindemann begonnen worden. Der II. »Jüngere« Zeitgeschichte Band soll Ende 2005 erscheinen. Die Dokumentensamm- lung für die »Akten zur Auswärtigen Politik der Bundes- republik Deutschland 1976« ist von Matthias Peter und In der »jüngeren« Zeitgeschichte (1945-1990) ist zunächst Michael Ploetz angefangen worden. Der Band soll Ende das Editionsvorhaben »Akten zur Auswärtigen Politik der 2006 erscheinen. Bundesrepublik Deutschland« zu nennen. Hier ist der Jahresband 1974 (in zwei Teilbänden) pünktlich erschie- nen und die Vorbereitung der Jahresbände 1975 und 2.Die Verfolgung von NS-Verbrechen in den 1976 erfolgt. Weitgehend abgeschlossen ist das Projekt Westzonen und in der Bundesrepublik der Inventarisierung und Teilverfilmung der Verfahrens- Deutschland akten der Verfolgung der NS-Verbrechen durch west- deutsche Justizbehörden seit 1945. Hierauf basierend ha- a) Die Verfolgung von NS-Verbrechen durch westdeutsche ben die Bearbeiter zwei monographische Projekte in Justizbehörden seit 1945. Inventarisierung und Teilverfil- Angriff genommen. Ergänzt werden diese durch eine mung der Verfahrensakten Untersuchung über das amerikanische NS- und Kriegs- Die Erfassungsarbeiten für dieses Projekt wurden im Be- verbrechergefängnis in Landsberg am Lech. Erfolgreich richtszeitraum abgeschlossen. Die Projektmitarbeiter An- beendet wurde das Editionsvorhaben über die Politik der dreas Eichmüller und Edith Raim werteten in zehn Ar- SMAD auf dem Gebiet von Kultur, Wissenschaft und Bil- chiven und zwei Staatsanwaltschaften einschlägige dung 1945-1949. Es ist jeweils ein deutschsprachiger und Findbücher und Akten aus; im einzelnen waren das die ein russischsprachiger Band in den Satz gegeben worden. Hauptstaatsarchive Düsseldorf und Wiesbaden, das Landes- Die Arbeit an dem hiermit im Zusammenhang stehenden hauptarchiv Koblenz, die Landesarchive Berlin, Schles- Handbuch ist fortgesetzt worden. wig und Speyer, die Staatsarchive Hamburg, Marburg, Im Bayern-Projekt ist ein weiterer Sammelband erschie- Münster und Detmold sowie die Staatsanwaltschaften nen – ebenso der Band über die »Vergangenheitsbewälti- Berlin (Landgericht) und Darmstadt. Ergänzende Recher- gung« in Westdeutschland und Japan. In dem Projekt chen nach Parallelüberlieferungen bzw. in Ermittlungs- »Reform und Revolte« liegt ein weiteres Manuskript vor. akten, die erst nach Beendigung der Erfassungsarbeiten Aufgenommen wurde die Arbeit an einem neuen Teilpro- ins Archiv gelangten, wurden im Bundesarchiv Koblenz

■ 12 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 Forschungs- und Editionsprojekte »Jüngere« Zeitgeschichte

sowie den Staatsarchiven Ludwigsburg und München Vordergrund? Oder spielten auch Gedanken der Präven- durchgeführt. Zahlreiche weitere Staatsanwaltschaften tion eine Rolle, das heißt des Schutzes der noch instabi- wurden angeschrieben und gaben Auskunft über die in len Demokratie vor eventuell neu aufkeimenden natio- ihren Registraturen noch vorhandenen einschlägigen Ak- nalsozialistischen Strömungen durch (vorübergehende) ten. Die Zahl der in der Datenbank enthaltenen Verfah- Entfernung von NS-Tätern aus der Gesellschaft bzw. ren wegen nationalsozialistischer Verbrechen hat sich durch Aufklärung der Bevölkerung über das ganze Aus- gegenüber dem letzten Berichtsjahr wieder etwas erhöht; maß der NS-Untaten? sie beträgt nunmehr 36.149, die Zahl der betroffenen Zum anderen wird sich der Blick auf die Entwicklung der Personen 165.000. rechtlichen Grundlagen der Strafverfolgung und insbe- Zur Verbesserung der Recherchemöglichkeiten in der Da- sondere die Arbeit der in den zahlreichen Ermittlungs- tenbank erstellten die Hilfskräfte Giles Bennett, Jakob verfahren und Strafprozessen direkt mit der Strafverfol- Eder und Lorenz Hahn einen umfangreichen Dienststel- gung betrauten Behörden richten. Eine effektive len- und Einheiten-Thesaurus, der inzwischen mehr als Ermittlungstätigkeit von Staatsanwaltschaften war Grund- 10.000 Begriffe umfaßt. Nach dem Abschluß der notwen- voraussetzung für eine erfolgreiche Strafverfolgung und digen Konvertierungs- und Vereinheitlichungsarbeiten auch die Auslegung der Strafgesetze durch die unabhän- wird die Datenbank voraussichtlich ab Herbst 2005 ex- gigen Gerichte wirkte entscheidend auf diese ein. ternen Wissenschaftlern im IfZ zur Benutzung zur Verfü- Einen zentralen Quellenbestand für das Forschungspro- gung stehen. jekt bilden die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsakten Die Verfilmung von ausgewählten Verfahrensakten, die der im Untersuchungszeitraum durchgeführten NS-Ver- die nationalsozialistische Judenverfolgung zum Gegen- fahren und NS-Prozesse. Gerade für die 1940er und stand haben, für das Archiv der Holocaust-Gedenkstätte 1950er Jahre war hier die Quellenlage bislang äußerst Yad Vashem in Jerusalem wurde fortgesetzt. Verfil- unübersichtlich, da diese Akten über die gesamten west- mungsaufträge wurden für die Landesarchive Berlin und deutschen Staatsarchive verstreut liegen und ein zentra- Schleswig sowie das Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, die les Findmittel dafür fehlte. Eine vom Institut für Zeitge- Staatsarchive Detmold, Marburg, Nürnberg sowie die schichte in den letzten Jahren im Rahmen des Projekts Staatsanwaltschaft Würzburg erteilt. Diese Verfilmungs- »Die Verfolgung von NS-Verbrechen durch westdeutsche arbeiten werden im Rahmen eines anschließenden For- Justizbehörden seit 1945 – Inventarisierung und Teilver- schungsprojektes zur strafrechtlichen Verfolgung von filmung der Verfahrensakten« fertiggestellte Datenbank NS-Verbrechen und in den westlichen Besatzungszonen hat hier nun Abhilfe geschaffen und die Ausgangslage und der Bundesrepublik Deutschland 1945-1960 weiter für Forschungen über die justizielle Ahndung von natio- fortgeführt. nalsozialistischen Straftaten in dieser Zeit entscheidend verbessert. b) Die strafrechtliche Verfolgung von NS-Verbrechen in den Die Untersuchung wird auf drei Ebenen ansetzen: 1. der Westzonen und in der Bundesrepublik Deutschland 1945- Makroebene, das heißt den jeweils zentralen obersten Ju- 1960 stizbehörden (Besatzungsmächte, Zentraljustizamt der Im Mittelpunkt dieses neuen Forschungsvorhabens steht Britischen Zone, Bundesjustizministerium), 2. der Mesoe- der Umgang von Justiz und Politik mit dem Problem der bene der über Justizhoheit verfügenden Länder (ausge- Strafverfolgung von NS-Verbrechen in Westdeutschland wählte Länderjustizministerien) sowie 3. der Mikroebene während der Besatzungszeit und im ersten Jahrzehnt einzelner ausgewählter Staatsanwaltschaften und Land- nach der Staatsgründung der Bundesrepublik Deutsch- gerichte. land. Den Ausgangspunkt bildet die Tatsache, daß gera- Das Projekt gliedert sich in zwei Teile: de über diese für den Wiederaufbau des Rechtsstaats und ■ Die Strafverfolgung von NS-Verbrechen durch die der Demokratie in der Bundesrepublik so entscheidenden westdeutsche Justiz während der Besatzungszeit Jahre bezüglich der Quantität und Qualität der straf- 1945-1949 rechtlichen Verfolgung von NS-Tätern noch am wenig- Edith Raim hat die Arbeiten im Herbst des Berichtsjahres sten bekannt ist. mit jeweils mehrwöchigen Recherchen in den National Es soll zum einen untersucht werden, welche Funktion Archives in Washington und den National Archives in den deutschen Strafverfahren gegen NS-Täter im Rah- London begonnen. men der westdeutschen Justizpolitik – zunächst in Er- ■ Die strafrechtliche Verfolgung von NS-Verbrechen in gänzung zu den alliierten Prozessen – zugedacht war und der Bundesrepublik Deutschland in den 1950er Jah- letztlich zukam. Stand der Aspekt der Bestrafung im ren

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 ■ 13 ■ Forschungs- und Editionsprojekte »Jüngere« Zeitgeschichte

Andreas Eichmüller hat die Arbeiten im Herbst des Be- b) Forschungsvorhaben: »Die SMAD: Struktur und Funktion« richtsjahres mit Recherchen im Bundesarchiv Koblenz, (Handbuch). im Bayerischen Hauptstaatsarchiv München und im Die deutsch-russische Arbeitsgruppe unter der Gesamtlei- Hauptstaatsarchiv Düsseldorf begonnen. tung von Jan Foitzik (Berlin) und Tatjana Zarewskaja Ergänzt werden die genannten beiden Teile durch ein (Moskau) hat sich im Berichtsjahr gemeinschaftlich auf kon- Projekt über das amerikanische NS- und Kriegsverbrecher- zeptionelle und redaktionelle Standards geeinigt. Neben gefängnis Landsberg am Lech (1945-1958), das Thomas der administrativen und wissenschaftlichen Projektkoor- Raithel betreibt. dination und laufender Archivforschung verfasste Jan Das »War Criminal Prison No. 1« Landsberg am Lech war Foitzik eigene Handbuch-Beiträge und redigierte Fremd- nach dem Zweiten Weltkrieg die zentrale Vollzugsanstalt texte sowie Übersetzungen von Beiträgen. Für die Ver- und Hinrichtungsstätte unter US-amerikanischer Auto- waltungseinheiten der Amtsbereiche der Stellvertreter rität in Deutschland. Das Anfang des Berichtsjahrs be- des Obersten Chefs der SMAD für ökonomische Fragen, gonnene Forschungsprojekt soll zentrale Aspekte der für sowjetische Unternehmen in Deutschland, für mate- amerikanischen Justizpraxis gegenüber NS- und Kriegs- rielle Ressourcen und für Industrie hat Christiane Künzel verbrechern erforschen. Im Mittelpunkt steht die Erstel- acht Beiträge vorgelegt. Davon befinden sich drei beim lung einer von der Bayerischen Staatsregierung in Auf- Übersetzer. Weitere Artikel zu einzelnen Fachabteilungen trag gegebenen Dokumentation über den sogenannten der oben genannten Amtsbereiche sind in Bearbeitung. »Spöttinger Friedhof« in unmittelbarer Nähe des Gefäng- Die einleitenden Abhandlungen zu den Stellvertretern nisses. selbst (als obere Verwaltungseinheiten) leiden unter Quel- Thomas Raithel hat sich im Berichtsjahr in die vorliegen- lenmangel, der möglicherweise durch formale Umstruk- de Literatur eingearbeitet und mit der Quellenarbeit be- turierung kompensiert werden muss. gonnen. Hierbei wurden Bestände des Gefängnisarchivs Der Moskauaufenthalt von Christiane Künzel (19. Sep- Landsbergs, des Instituts für Zeitgeschichte München, des tember bis 2. Oktober) diente der Recherche im GARF. Hauptstaatsarchivs München, des Bundesarchivs Koblenz Diese betraf Dokumente, die nach aktuellem Stand der sowie der National Archives in Washington gesichtet. Vor Dokument-Verfilmungen im Bundesarchiv noch nicht allem in Washington fand sich umfangreiches, bislang vorlagen, und Akten außerhalb des SMAD-Bestandes. von der Forschung nicht beachtetes Aktenmaterial. Der Ein weiterer Zweck war der formale und inhaltliche Ab- Aufbau einer Datenbank zu allen Insassen des Landsber- gleich deutscher und russischer Artikel wie auch techni- ger Gefängnisses unter US-Verwaltung ist im Gang. sche Absprachen zur weiteren Bearbeitung des Handbu- ches. Dazu diente ein gemeinsames Treffen mit allen am Handbuch beteiligten Autoren im GARF. 3.Gemeinschaftsprogramm zum Studium, zur Der Moskauaufenthalt (15. November bis 26. November) Auswertung und zur Mikroverfilmung der diente für Nachrecherchen im GARF und einen Überblick Akten der SMAD über den aktuellen Stand der russischen Forschungslite- ratur zum Thema. Ein Bescheid für die Nutzung des Ar- a) Editionsvorhaben: Die Politik der Sowjetischen Militä- chivs für Außenpolitik der Russischen Föderation steht radministration in Deutschland (SMAD) auf dem Gebiet von aus. Geplant sind Einzeltreffen mit den russischen Auto- Kultur, Wissenschaft und Bildung 1945-1949. Ziele, Me- ren zur Auswertung ihrer Beiträge. thoden, Ergebnisse. Dokumente aus russischen Archiven. Das Vorhaben ist abgeschlossen und die Edition erscheint in zwei Bänden. Band I in deutscher und Band II in rus- 4. Gesellschaft und Politik in Bayern sischer Sprache; Band I in der Reihe »Texte und Materia- 1949–1973 lien zur Zeitgeschichte«, Band II in Moskau in der Reihe SOVETSKAJ VOENNAJ ADMENESTRALI˛ EJ V Im Berichtsjahr wurde die Endabwicklung des von Hans GERMANEE (1945--1949). Dokumenti, matereali, Woller geleiteten Bayernprojekts weitergeführt. Dazu ge- essledovanej. hörten die Drucklegung der Studie von Jaromír Balcar über »Politik auf dem Land. Studien zur bayerischen Pro- vinz 1945 bis 1972« und des von Thomas Schlemmer und Hans Woller herausgegebenen dritten Sammelbands »Po- litik und Kultur im föderativen Staat 1949 bis 1973«, die beide im Berichtszeitraum erschienen sind.

■ 14 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 Forschungs- und Editionsprojekte »Jüngere« Zeitgeschichte

Stand der noch nicht fertiggestellten Studien: Hennis) der damaligen Zeit, das Prinzip der »Demokrati- sierung«, in verschiedenen Lebensbereichen bis Mitte der a) Vom Wiederaufbau zum Wirtschaftswunder? Industrie- 1970er Jahre Verwirklichung gefunden hat. Dabei werden und Strukturpolitik in Bayern 1949 bis 1973 die leitenden Fragen anhand ausgewählter Themenkom- Stefan Grüner, Assistent an der Universität Augsburg, der plexe auf den unterschiedlichen politischen Ebenen von nunmehr das zweite Jahr in Toronto/Kanada lehrt, hat Bund, Ländern und Kommunen erforscht. die Niederschrift des Manuskripts fortgeführt. a) Kommunale Kulturpolitik in den 1960er und 1970er Jah- b) »Eine Entwicklung amerikanischen Maßstabes«. Politik, ren Wirtschaft und Gesellschaft in der bayerischen Boom-Region Manfred Kittel hat aufgrund einer Fülle anderer Verpflich- Ingolstadt 1948 bis 1975 tungen die Arbeit an diesem Teilprojekt erst im Dezember Thomas Schlemmer, wissenschaftlicher Mitarbeiter am wieder aufnehmen können. Deutschen Historischen Institut in Rom, konnte wegen seiner dortigen Verpflichtungen die Studie nur unwe- b) Die Reform des Zivildienstes. Ein Projekt der sozial-libe- sentlich voranbringen. ralen Koalition Projektvorstellungen im Berichtszeitraum: Das Manuskript ist vom Wissenschaftlichen Beirat positiv Thomas Schlemmer hat das Bayernprojekt am 1. Oktober begutachtet worden und wird in den nächsten Wochen in der Tagung des Dipartimento di Politica, Istituzioni, Sto- den Satz gehen. ria und des DHI Rom: »L’immaginazione dell’occidente. La rinascita dell’Occidente: sviluppo del sistema politico c) Keine Lobby für die Dritte Welt? – Entwicklungsdienste e diffusione del modello occidentale nel secondo dopo- und Entwicklungspolitik in der Bundesrepublik Deutschland guerra in Italia e Germania« in Bologna vorgestellt. 1959-1976 Jaromír Balcar präsentierte die Ergebnisse seiner Arbeit Die Arbeit von Bastian Hein ist an der Universität Re- auf dem Workshops des Instituts für Geschichte der Uni- gensburg als Dissertation angenommen und das Promo- versität Bremen »Transformationsprozesse im 20. Jahr- tionsverfahren im November mit der Note »summa cum hundert« am 4. Juni sowie am 2. Oktober in der Stadt laude« abgeschlossen worden. Da eine Kürzung des Ma- Oettingen (gemeinsam mit Hans Woller) und am 10. De- nuskripts nicht notwendig ist, kann das Begutachtungs- zember in der Stadt Roding (gemeinsam mit Udo Wengst). verfahren durch den Wissenschaftlichen Beirat im Früh- jahr 2005 eingeleitet werden.

5. Reform und Revolte. Der Wandel der d) Hochschulpolitik in Bayern und Hessen bundesdeutschen Gesellschaft in den Anknüpfend an die konzeptionellen Vorarbeiten hat An- 1960er und frühen 1970er Jahren ne Rohstock im August die Arbeit an der vergleichend angelegten Studie zur Hochschulpolitik der Landesregie- Das Projekt dient der Erforschung des gesellschaftlichen rungen Bayerns und Hessens aufgenommen. Nach der Umbruchs in der Bundesrepublik Deutschland während Sichtung der einschlägigen Literatur und bibliographi- der 1960er und frühen 1970er Jahre. Ausgehend von der schen Arbeiten entstanden erste Arbeitskonzepte, die bis heute kontroversen Beurteilung des Stellenwerts der aufgrund einer einwöchigen Dienstreise in das Hessische »68er«-Bewegung für den damals stattfindenden Prozeß Hauptstaatsarchiv nach Wiesbaden und mehrmaliger Be- eines tiefgreifenden politischen, kulturellen und menta- suche im Hauptstaatsarchiv in München konkretisiert len Wandels in der westlichen Welt sollen in exemplari- werden konnten. Die Vorlage einer detaillierten Gliede- scher Absicht vor allem die Interdependenzen von Revol- rung ist zu Beginn des Jahres 2005 geplant. te und Reform untersucht werden. Waren die Ereignisse um das Jahr »1968« im wesentlichen nicht schon die Fol- ge eines früher einsetzenden gesellschaftlichen Um- bruchs, der dann in manchen Bereichen lediglich eine gewisse Beschleunigung erfuhr, oder haben tatsächlich erst die von »1968« herkommenden Anstöße den ent- scheidenden Reformschub vermittelt? Das Projekt ist auch um neue Erkenntnisse darüber bemüht, inwieweit die »universalste gesellschaftspolitische Forderung« (W.

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 ■ 15 ■ Forschungs- und Editionsprojekte »Jüngere« Zeitgeschichte

6. Der Umgang mit Ultranationalismus und den Herausgebern zwei umfangreiche Einleitungs- und Nationalsozialismus in der Bundesrepublik ein Schlußkapitel sowie weitere umfangreiche Sach-Bei- Deutschland und Japan 1945–1968 träge verfasst.

Manfred Kittel hat die in Anknüpfung an seine Studien 10. Die Zweite Berlinkrise 1958–1963 zur »Vergangenheitsbewältigung« in der Ära Adenauer und seine Erfahrungen im Bereich der historischen Kompara- Die Zweite Berlinkrise gehört zu den Schlüsselereignissen tistik geschriebene Überblicksdarstellung zur »Vergan- des Kalten Krieges. Trotz aller bisher erreichten For- genheitsbewältigung« in Japan und der Bundesrepublik schungsergebnisse gilt, dass die eigentlichen politischen Deutschland (1945 bis 1968) für den Druck überarbeitet. Zielsetzungen und Motivationen der Sowjetunion im Zu- Das Manuskript ist – ergänzt durch ein Nachwort aus ja- sammenhang mit der Auseinandersetzung um Berlin bis panischer Sicht – im November unter dem Titel »Nach heute nicht endgültig geklärt sind. Diese Feststellung Nürnberg und Tokio. ›Vergangenheitsbewältigung‹ in Ja- trifft vor allem für die Rolle der sowjetischen Armee und pan und Westdeutschland 1945 bis 1968« in der »Schrif- des militärisch-industriellen Komplexes der UdSSR in der tenreihe der Vierteljahrshefte« erschienen. Zweiten Berlinkrise zu. Während die Interessenabsichten und Handlungsspielräume von KPdSU und SED sowie der Außenpolitik der Sowjetunion und der DDR in der Zwei- 7. Vertriebenen-Integrationspolitik in der ten Berlinkrise bisher breite Beachtung der Geschichts- SBZ/DDR 1945–1953 wissenschaft fanden, wurden die beiden zuvor genannten Akteure von der Forschung zumeist konsequent vernach- lässigt. Jedoch liegt gerade in der Untersuchung der so- Im Juni ist die Monographie von Michael Schwartz unter wjetischen Militär- und Sicherheitspolitik von 1958 bis dem Titel »Vertriebene und ›Umsiedlerpolitik‹. Integra- 1963 ein wesentlicher Schlüssel zum besseren Verständ- tionskonflikte in den deutschen Nachkriegs-Gesellschaf- nis der Ursachen und Wirkungen der Zweiten Berlinkri- ten und die Assimilationsstrategien in der SBZ/DDR se. Das Forschungsprojekt versucht deshalb wesentliche 1945-1961« als Band 61 der Reihe »Quellen und Darstel- Grundfragen des Konflikts um Berlin aus militär- und si- lungen zur Zeitgeschichte« erschienen. cherheitspolitischer Perspektive zu betrachten. 2004 konnten die Arbeiten an der Forschungsstudie: »Krieg um Berlin? Die sowjetische Militär- und Sicher- 8. Agrarpolitik in der SBZ/DDR heitspolitik in der zweiten Berlinkrise« weitgehend abge- schlossen werden. Im Russischen Staatsarchiv für Wirt- Das Manuskript »SED-Agrarpolitik unter sowjetischer schaft (RGAE) wurden nochmals wichtige Aktenbestände Kontrolle 1949-1953« wurde nach einer Vorbegutach- zur sowjetischen Rüstungsindustrie zwischen Berlin- und tung strukturell überarbeitet und liegt nunmehr vor. Kubakrise eingesehen und ausgewertet. Ebenfalls erfolg- reich konnte im Russischen Staatsarchiv für Zeitge- schichte (RGANI) gearbeitet werden. Hier erfolgte die 9. Geschichte der Sozialpolitik in Deutschland Einsicht in Berichte des sowjetischen Verteidigungsmini- seit 1945: Band 8: DDR 1949–1961 steriums an das ZK der KPdSU während des Untersu- chungszeitraumes. Im Bundesarchiv-Abteilung Koblenz Im Juli ist – im Rahmen einer größeren, von Bundesre- gelang die Akteneinsicht in Dokumente des Bundesnach- gierung und Bundesarchiv herausgegebenen Reihe zur richtendienstes zur Militär- und Sicherheitspolitik der »Geschichte der Sozialpolitik in Deutschland nach 1945« Sowjetunion zwischen 1958 und 1962, die dem Archiv – die Herausgabe des Bandes 8 dieses Projektes als bis- erst kürzlich übergeben worden sind. lang dritter publizierter Band der Gesamtreihe unter dem Die Kooperation mit den russischen Historikern Dr. Titel »Geschichte der Sozialpolitik in Deutschland nach Oberst Michail Ljoschin vom Militärhistorischen Institut 1945. Band 8: Deutsche Demokratische Republik 1949- in Moskau wie auch Prof. Dr. Kapitän zur See Dimitrij Fi- 1961: Im Zeichen des Aufbaus des Sozialismus« erfolgt, lippovych von der Militäruniversität des Verteidigungs- für die Dierk Hoffmann und Michael Schwartz verant- ministeriums wurde auch in diesem Jahr erfolgreich fort- wortlich zeichnen. Für diesen Band wurden neben um- gesetzt. Die Monographie selbst kommt gut voran und fangreichen Redaktions- und Registerarbeiten von bei- soll bis Anfang 2005 abgeschlossen werden. Weitere Er-

■ 16 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 Forschungs- und Editionsprojekte »Jüngere« Zeitgeschichte

gebnisse des Forschungsprojektes konnten in dem ge- DDR. Ursprünglich journalistisch tätig, hatte Schumacher meinsam mit Dimitrij Filippovych im November heraus- bereits 1953 in Leipzig bei Hans Mayer über die »Drama- gegebenen Tagungsband: »Vor dem Abgrund. Die Streit- tischen Versuche Bertold Brechts 1918-1933« promoviert kräfte der USA und der UdSSR sowie ihrer deutschen und entwickelte sich seither zu einem anerkannten Bündnispartner in der Kubakrise« präsentiert werden. Die Brecht-Forscher. Nach seiner in der DDR erfolgten Habi- Zusammenarbeit mit dem »Parallel History Project on litation erhielt er gegen Ende der sechziger Jahre einen NATO and the Warsaw Pact« (PHP) wurde ebenfalls er- Lehrstuhl für Theaterwissenschaft an der Berliner Hum- folgreich fortgesetzt. boldt-Universität, den er bis 1987 innehatte. Zugleich avancierte er als Theaterkritiker der »Berliner Zeitung« zu einem wichtigen Exponenten auch dieses Berufszweiges 11. Die Außenpolitik der DDR in der DDR. Die Veröffentlichung der autobiographischen, primär ta- Im Berichtsjahr hat Hermann Wentker die Arbeiten an gebuchartigen Aufzeichnungen Ernst Schumachers ver- dem Projekt weiter vorangetrieben. Begleitet von punk- dient aus verschiedenen Gründen Interesse: Zum einen tuellen Archivrecherchen und ergänzender Lektüre der als doppelte Außenseiter-Erfahrung sowohl in der neuerschienen Literatur wird die Überarbeitung des vor- Bundesrepublik als auch im SED-Staat, zum zweiten als liegenden Rohmanuskripts fortgesetzt. Mitte 2005 dürfte interessante biographische Quelle für das für die DDR erst das Gesamtmanuskript vorliegen. noch zu erschließende Spannungsfeld Individuum – Kol- lektiv und Privates – Politisches, das in gewisser Weise dort fortfährt, wo die bekannten Tagebücher Klemperers 12. Soldatenbriefe (bis 1959) zwangsläufig abbrechen, zum dritten als Quel- le für interne Einschätzungen der DDR-Kulturpolitik und Das Manuskript ist unter dem Titel »Rotarmisten schrei- für eine im Kern »loyale«, aber dennoch zunehmend re- ben aus Deutschland. Briefe von der Front (1945) und hi- gimekritische SED-immanente Reformdiskussion und ih- storische Analysen« als Band 14 in der Reihe »Texte und re Widersprüche und Grenzen. Materialien« erschienen. Eine erste Quellensichtung hat zur Grundentscheidung geführt, das og. Material in Auswahl zu publizieren. Art und Umfang der Publikation sind noch nicht abschlie- 13. Ernst Schumacher: Autobiographische ßend geklärt. Derzeit erfolgt zwischen Prof. Schumacher Notizen und dem Berichterstatter die nähere Abstimmung der Quellensichtung und –Auswahl. Seit August betreut Michael Schwartz auf Wunsch der Institutsleitung als weniger umfangreich angelegtes »Zwischenprojekt« die Edition autobiographischer Noti- 14. SED-Kulturpolitik zen eines früheren DDR-Hochschullehrers, des Theater- wissenschaftlers und -kritikers Ernst Schumacher. Dieses Zu diesem Projekt begann Elke Scherstjanoi im Berichts- Projekt, das sich einem parallelen Arbeitsschwerpunkt jahr mit den Archivarbeiten. In Berlin (Bundesarchiv, zur SED-Kulturpolitik inhaltlich und methodisch ergän- SAPMO) wurden allgemeine Daten in den Beständen zend zuordnen läßt, läuft derzeit unter dem Arbeitstitel SED-Politbüro und -Sekretariat gesammelt, in Moskau »Ernst Schumacher – ein bayerischer Kommunist in der (RGANI = Russisches Staatliches Archiv für die neueste DDR 1962-1990«. Zeit) erste Recherchen an einschlägigen KPdSU-Bestän- Im Zentrum steht der Quellenbestand des im Archiv der den vorgenommen. Die in der Münchener Staatsbibliothek Akademie der Künste Berlin-Brandenburg deponierten aufbewahrten kopierten Teile der RGANI-Archivbestände Schumacher-Nachlasses, allen voran die darin enthalte- wurden geprüft. Ergebnislos verlief eine Prüfung der Ar- nen Tagebuch- und sonstigen autobiographischen Noti- chivbestände im Staatlichen Archiv für Kunst und Lite- zen des aus Bayern stammenden, 1962 in die DDR über- ratur in St. Petersburg. Parallel dazu laufen Literaturstu- gesiedelten Dr. Ernst Schumacher. Derselbe, geb. 1921 in dien. Geprüft wird, ob eine Dokumentation aus russischen Oberbayern, stieß nach 1945 als Student zur bayerischen Aktenbeständen ein erster sinnvoller Schritt der Annähe- KPD, der er auch nach deren Verbot 1956 in der Illega- rung an das Thema sein könnte. lität aktiv verbunden blieb. Daraus resultierende juristi- sche Verfolgung veranlaßte ihn 1962 zur Flucht in die

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 ■ 17 ■ Forschungs- und Editionsprojekte Epochenübergreifende Forschungen

III. Epochenübergreifende Forschungen die Analyse der strukturellen Entwicklung des höheren Schulwesens und der staatlichen Schulaufsicht in Mek- Im von der DFG geförderten Projekt über Mecklenburg- klenburg über die Zäsuren von 1933 und 1945 hinweg, Vorpommern stand die Archivarbeit obenan. Das verglei- zum anderen die systematische Erschließung der Perso- chend angelegte Projekt über die politische Justiz unter nalakten der beiden exemplarisch untersuchten Gymna- Lenin, Stalin und Hitler muss mangels Drittmittelfinan- sien bzw. Oberschulen. Erste Ergebnisse des Projekts zur zierung als Einzelprojekt durchgeführt werden. Quellen- Zeit der Weimarer Republik wurden im Oktober im Rahmen funde in Perm (Rußland) haben es jedoch auf eine gute einer wissenschaftlichen Tagung in Rostock vorgestellt. Grundlage gestellt. Für die Biographien über Karl Fiehler und Otto Grotewohl sind in den Archiven weitere Quel- b) Städtische Gesellschaft im Wandel: Stralsund in der lenrecherchen betrieben worden. Die Biographie über Weimarer Republik, im Nationalsozialismus und in der DDR Theodor Heuss soll Anfang 2005 abgeschlossen werden. Peter Skyba setzte die Archivrecherchen vorwiegend im Das Manuskript der Biographie über Karl Carstens liegt Landeshauptarchiv Schwerin und im Stadtarchiv Stral- vor. Wegen Koordinationsproblemen konnte das Projekt sund, das naturgemäß die für die Studie einschlägigsten über die tschechoslowakischen Rechtsnormen noch nicht und umfangreichsten Bestände verwaltet, fort. Archivali- veröffentlicht werden. Die Niederschrift der Geschichte sche und gedruckte Quellen wurden systematisch erfasst. Italiens im 20. Jahrhundert ist fortgesetzt worden. Die Auswertung konzentrierte sich unter anderem auf die Frage nach Kontinuitäten und Diskontinuitäten bei den lokalen Akteuren der ersten und der zweiten Reihe über 1. Mecklenburg und Vorpommern im die Systemumbrüche hinweg sowie auf den Wandel der politischen und sozialen Kräfteverhältnisse im städti- 20. Jahrhundert – Lebenswelten im schen Raum, wobei sich die Machtverschiebungen in der Systemwandel Folge der nachholenden Industrialisierung Stralsunds ab 1948 als besonders einschneidend herauskristallisierten. Seit Beginn des Jahres wird das Vorhaben von der Deut- Spezielles Augenmerk galt auch der Rolle von Flüchtlin- schen Forschungsgemeinschaft gefördert. Damit konnte gen und Vertriebenen im politischen und sozialen Trans- ein weiteres Teilprojekt in Angriff genommen werden: Mit- formationsprozess ab 1945. te Juni begann Susanne Raillard mit der Arbeit an der Studie »Traditionelles Gewerbe unter ökonomischem und c) Traditionelles Gewerbe unter ökonomischem und politi- politischem Wandlungsdruck: Die Küstenfischerei Mek- schem Wandlungsdruck: Die Küstenfischerei Mecklenburg- klenburg-Vorpommerns im Systemwandel«. Bei allen drei Vorpommerns im Systemwandel (1918-1961) Teilprojekten stand die Auswertung archivalischer Quellen Mitte Juni nahm Susanne Raillard die Arbeit am dritten im Vordergrund der Tätigkeit. Konzeption und übergrei- Teilprojekt auf. Mit der Küstenfischerei rückt hier ein fende Fragestellungen des Forschungsvorhabens wurden Ausschnitt der ländlichen Gesellschaft Mecklenburg Vor- in projektinternen Besprechungen weiterentwickelt. Tei- pommerns in den Blick, der als traditional geprägte Wirt- lergebnisse der Projekte wurden auf wissenschaftlichen schafts- und Lebensform im Untersuchungszeitraum ei- Tagungen vorgestellt, bestehende Kooperationen weiter ner zunehmenden Durchdringung durch staatliche intensiviert. Im Oktober wurde das Gesamtprojekt im Rah- Regulierung und Kontrolle ausgesetzt und gleichzeitig men der Evaluierung durch den wissenschaftlichen Bei- existenziell auf staatliche Alimentierung angewiesen rat dem Bereitsausschuss vorgestellt, der unter anderem war. Das Projekt leistet eine wirtschafts- und strukturge- die Einpassung des Vorhabens in das Forschungsprofil schichtliche Analyse des Fischereiwesens an der Ostsee des Instituts sehr positiv würdigte. und fragt nach dem Wechselverhältnis zwischen den vor Ort mit der Umsetzung und Überwachung obrigkeitlicher a) Bildungsbürger zwischen Demokratie und Diktatur: Vorgaben betrauten staatlichen Einrichtungen und den Gymnasiallehrer in Mecklenburg-Vorpommern 1918-1960 Fischern als sozialer und wirtschaftlicher Gruppe und als Im Berichtsjahr führte Henrik Bispinck weitere Recher- Teil der sie umgebenden Gesellschaft. Dabei erweist sich chen im Landeshauptarchiv Schwerin, im Vorpommer- insbesondere die Fischereiaufsicht trotz sich wandelnder schen Landesarchiv Greifswald, im Stadtarchiv Schwerin politischer und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen als sowie im Bundesarchiv Berlin durch. Parallel dazu wurde eine systemüberdauernde Konstante, der in den einzel- die Auswertung des Aktenmaterials und der gedruckten nen Systemen verschiedene zusätzliche Kontrollinstitu- Quellen fortgesetzt. Im Zentrum stand dabei zum einen tionen zur Seite gestellt wurden.

■ 18 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 Forschungs- und Editionsprojekte Epochenübergreifende Forschungen

Die Studie kann nur in äußerst begrenztem Maß auf vor- nicht auf die umfangreiche Spezialliteratur über einzelne handene wissenschaftliche Veröffentlichungen zurük- Gerichte zurückgegriffen werden kann, vorwiegend Bei- kgreifen. Im Mittelpunkt der Tätigkeit standen vor allem spiele aus Bayern herangezogen werden, da hierbei auf Recherchen im Landeshauptarchiv Schwerin, im Landesar- die umfangreichen Erschließungsarbeiten im Rahmen des chiv Greifswald, in den Stadtarchiven Rostock und Stral- Bayernprojekts des IfZ zurückgegriffen werden kann. Um sund sowie im Bundesarchiv Berlin. Die jeweiligen Be- die spezifische Rolle und Funktionsweise der politischen stände wurden auf ihre Relevanz geprüft und ein systema- Justiz im Rahmen der repressiven und terroristischen Re- tischer Überblick über die Quellenlage im gesamten gime genauer zu bestimmen, konzentriert sich die Unter- Untersuchungszeitraum erstellt. Dabei hat sich gezeigt, suchung auf Normen und Institutionen, wobei den außer- dass sich das Projekt auf eine vielversprechende und justitiellen, politischen Instanzen erhebliches Gewicht tragfähige Quellenbasis stützen kann. Neben die Auswer- zukommt. Das Zusammenwirken dieser Faktoren soll u.a. tung der Archivbestände trat die der gedruckten Quellen, anhand einer Reihe paradigmatischer Fälle für verschie- vor allem zeitgenössischer Fachperiodika. Auf Grundlage dene Perioden eingehender untersucht werden. Hierfür der Archivrecherchen konnten bereits lokale Untersu- wurden erste Dossiers sowohl für die deutsche als auch chungsschwerpunkte gesetzt werden. für die sowjetische Seite erstellt. Am 19. März wurden das Projekt auf der Konferenz »Dik- taturen im Vergleich« an der Universität Leipzig vorge- 2. Politische Justiz unter Lenin, Stalin und stellt. Hitler Da für die angestrebte und vom wissenschaftlichen Beirat 3. Karl Fiehler. Eine politische Biographie des Instituts im Februar 2003 befürwortete Erweiterung des Projekts zu einem deutsch-russischen Kooperations- Karl Fiehler (1895–1969) gehörte als Münchner Oberbür- projekt mit weiteren Untersuchungen zum Verhältnis von germeister, der NSDAP (Leiter des »Haupt- deutschem und russischem Exil und politischer Justiz, amts Kommunalpolitik«) und Vorsitzender des Deutschen zum Wandel der politschen Justiz der UdSSR nach dem Gemeindetags zu den wichtigsten nationalsozialistischen Tod Stalins sowie zu personellen Kontinuitäten und Dis- Kommunalpolitikern. Aufgrund seiner Positionen in Par- kontinuitäten in den verglichenen Ländern bislang keine tei und Deutschem Gemeindetag findet er im Gegensatz Finanzierungsgrundlage gefunden werden konnte, wird zu anderen Oberbürgermeistern zwar vereinzelt Erwäh- das Projekt gegenwärtig von Jürgen Zarusky als Einzel- nung, seine Tätigkeit als Münchner Oberbürgermeister projekt weiterbetrieben. Im Berichtszeitraum stand die bleibt dabei aber immer unberücksichtigt. Auch in den weitere Auswertung der Forschungsliteratur und publizier- meisten Gesamtdarstellungen des Nationalsozialismus ter Quellen im Zentrum. Auch die Auswertung der Polit- bzw. des Dritten Reiches wird der »alte Kämpfer« und büroprotokolle im Moskauer RGASPI wurde fortgesetzt. Teilnehmer des Hitler-Putsches von 1923 – wie auch die Vor kurzem wurden die bislang nur bis 1934 zugänglichen anderen Oberbürgermeister – so gut wie nie erwähnt. Dies Sondermappen des Politbüros auch für die Jahre bis 1952 mag mit seinem nachlassenden Einfluss und seiner zuneh- deklassifiziert. Mit Hilfe einer Russisch sprechenden Prak- mend schwächer gewordenen Stellung in München und tikantin konnten die Exzerpte und Kopien in einer Daten- der Partei zu tun haben, trotzdem blieb er formal bis zum bank systematisiert werden, in der aktuell knapp 500 the- Ende der ranghöchste Kommunalpolitiker des Dritten matisch einschlägige Politbürobeschlüsse erfaßt sind. Um Reiches. Wegen starker zeitlicher Beanspruchung für die der Zentralperspektive eine regionale und lokale gegen- Dokumentation Obersalzberg, die eine regelmäßige Prä- überzustellen, wurden Recherchemöglichkeiten in Perm senz im Institut bzw. in Berchtesgaden erfordert, konnte im westlichen Ural sondiert, die sich als äußerst vielver- Albert Feiber die Archivrecherchen für sein Dissertations- sprechend erwiesen haben. So haben Quellenstudien im projekt im Stadtarchiv München, Staatsarchiv München Staatlichen Oblast-Archiv erste interessante Ergebnisse und Bundesarchiv Berlin nur eingeschränkt fortsetzen. über die Tätigkeit der Revolutionsgerichtsbarkeit und der Prokuratur erbracht. Weitreichende Forschungsperspekti- Ergänzend zu der Biographie Karl Fiehlers soll in Zu- ven bietet das Staatliche gesellschaftspolitische Archiv in sammenarbeit des Instituts für Zeitgeschichte mit dem Perm, das über einen großen, gut erschlossenen Bestand Stadtarchiv München von Albert Feiber eine Quellenedi- von 24.000 Fallakten für die gesamte Sowjetzeit verfügt. tion über die Geschichte der Stadtverwaltung Münchens Für die deutsche Seite des Vergleichs werden, soweit im Dritten Reich erarbeitet werden.

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 ■ 19 ■ Forschungs- und Editionsprojekte Epochenübergreifende Forschungen

4. Biographie über Theodor Heuss Berlin, Archiv der Konrad-Adenauer-Stiftung in St. Au- gustin und im Staatsarchiv Bremen hat Tim Szatkowski Im Berichtszeitraum wurde die schriftliche Abfassung der das Dissertationsprojekt im September nach drei Jahren Kapitel zu den Phasen 1910–1918, 1919–1933, 1933–1945 abgeschlossen. Die Untersuchungen bestätigen, was ein und 1949–1959 fortgeführt. Dazu waren teilweise weitere unvoreingenommener Betrachter wohl schon ahnen Recherchen in der Stiftung Bundespräsident-Theodor- konnte, nämlich dass Karl Carstens einen geradezu klas- Heuss-Haus Stuttgart und in der Württembergischen Lan- sischen Liberal-Konservativen verkörperte. Exemplarisch desbibliothek Stuttgart notwendig. lässt sich dies etwa an den Handlungen des Staatssekre- Auch nach dem Ende der Förderung mit Personalmitteln tärs des Auswärtigen Amts (1960–1966) in der Deutsch- durch die Fritz-Thyssen-Stiftung am 30. September 2003 land- und Ostpolitik der sechziger Jahre zeigen. So be- hat Guido Müller das Projekt mit Hilfe der Robert-Bosch- fürwortete er am Ende alle Neuerungen in der Ostpolitik, Stiftung (Sach- und Reisemittel) und des Instituts für für die Außenminister Gerhard Schröder verantwortlich Zeitgeschichte fortgeführt. zeichnete, ohne zu deren Initiatoren zu gehören. Am Die Niederschrift soll Anfang 2005 abgeschlossen werden. schwersten tat er sich naturgemäß mit dem weitestge- henden Schritt der Relativierung, wenn nicht de-facto- Aufgabe der Hallstein-Doktrin (Aufnahme diplomatischer 5. Otto Grotewohl 1894–1964. Eine politische Beziehungen zu Rumänien im Januar 1967), aber auch hier war schließlich seine Zustimmung zu verzeichnen. Biographie Charakteristisch ist, dass Carstens zwar wiederholt die Dierk Hoffmann hat Recherchen in folgenden Archiven Einleitung einer »neuen« Deutschlandpolitik forderte, um durchgeführt: Bundesarchiv Berlin, Stiftung Archiv der das Los der Menschen im geteilten Deutschland zu er- Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundes- leichtern, doch darunter zugleich eine verschärfte Isolie- archiv (SAPMO), Bundesbeauftragte für die Unterlagen rungspolitik gegenüber der DDR verstand. Eine Antwort des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR (BStU). auf die Frage, wie denn unter diesen Umständen Dabei konnten die Nachlässe der Mitglieder der SED- »menschliche Erleichterungen« erzielt werden könnten, Führung sowie die Akten des ZK-Apparates systematisch wusste er nicht. Dies blieb für ihn ein unlösbares »Dilem- durchgearbeitet werden. Darüber hinaus wurden die im ma«. Einen Ausweg fand hier erst die eigentliche Neue Bundesarchiv bzw. der SAPMO lagernden Bestände vor Deutschland- und Ostpolitik Brandt’scher Prägung, zu 1945 ausgewertet, die für die Studie relevant sind (Sozi- der Carstens dann auf scharfen Konfrontationskurs ging, alistische Arbeiterjugend, Reichsbanner Schwarz-Rot- nicht erst als Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU im Gold, USPD, SPD, Arbeiter- und Soldatenräte). Für das Bundestag. Doch auch in diesem Fall war das letzte Wort Jahr 2005 soll die Sichtung des im Bundesarchiv lagern- noch nicht gesprochen. Als Bundespräsident lobte er den Bestandes »Ministerpräsident der DDR« fortgesetzt mehrfach das mittels dieser Politik Erreichte, so bereits werden. Auf diese Weise soll die Stellung Otto Grote- (vorsichtig) in seiner Antrittsrede am 1. Juli 1979. Es wohls im politischen Institutionengefüge der DDR und spricht einiges dafür, dass dies nicht allein aus den An- sein politischer Einfluß herausgearbeitet werden. Neben forderungen des höchsten Staatsamts heraus geschah, der Archivarbeit wurde die Konzeption der geplanten sondern aus ehrlicher Überzeugung. Nachdem er den Biographie nochmals überarbeitet. Mit dem Beginn der Nutzen der Neuen Deutschlandpolitik für die Bewahrung Niederschrift des Manuskripts ist für 2006 zu rechnen. bzw. die Vertiefung der nationalen Substanz erkannt hatte, Erste Ergebnisse wurden in einem Tagungsband zum gab es für ihn, der das Ziel der Wiedervereinigung niemals 17. Juni 1953 publiziert, der gemeinsam mit dem ZZF aus den Augen ließ, keinen Grund mehr, länger auf der herausgegeben wurde. Seite der Kritiker zu stehen. Trotzdem blieb er zeit seines Lebens auch davon überzeugt, dass eine wesentliche Vor- aussetzung für das genannte Ziel die Integration der 6. Karl Carstens (1914–1992): Hanseat, Bundesrepublik in den Westen, im besonderen die west- europäische Einigungspolitik, sei. Einen Widerspruch zu deutscher Patriot, Europäer, Christ. dem Wiedervereinigungsstreben erkannte er darin dezidiert Eine politische Biographie nicht. Die deutsche Einheit 1990 hat schließlich beide Sichtweisen bestätigt. Nach zum Teil mehrfachen Aufenthalten im Bundesarchiv in Koblenz, Politischen Archiv des Auswärtigen Amts in

■ 20 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 Forschungs- und Editionsprojekte Epochenübergreifende Forschungen

7. Die tschechoslowakischen Rechtsnormen 8. Italien im 20. Jahrhundert 1938–1948 und die Deutschen im Vergleich Hans Woller hat im Berichtsjahr die Niederschrift des mit anderen Ländern in Europa Manuskripts fortgesetzt. Nach Abschluß des ersten Teils über das »liberale« Italien bis 1922 widmete er sich der Im Rahmen des vom Deutsch-Tschechischen Zukunfts- Geschichte des Faschismus, wobei bisher die Durchset- fonds geförderten und in Kooperation mit dem Institut zung und Konsolidierung der Diktatur, Wirtschaft und für Zeitgeschichte der Akademie der Wissenschaften der Gesellschaft sowie Konsens und Repression in den zwan- Tschechischen Republik in Prag durchgeführten Projektes ziger und dreißiger Jahren im Mittelpunkt der Betrach- hat Manfred Kittel weiterhin Koordinierungsaufgaben für tung standen. Intensive Vorbereitungen liegen darüber das IfZ wahrgenommen, die letzten Manuskripte für den hinaus für den Komplex Antisemitismus und Rassismus geplanten zweisprachigen Sammelband redigiert sowie vor, über den Hans Woller gemeinsam mit Thomas einen neuen Entwurf für eine Bewertung des Projektes Schlemmer einen längeren Aufsatz für die Vierteljahrs- aus der Sicht der deutschen Herausgeber ausgearbeitet, hefte für Zeitgeschichte verfasst hat. nachdem der tschechische Kooperationspartner von dem zunächst vereinbarten Konzept einer gemeinsamen Ein- leitung wieder abgerückt ist. Sobald die Conclusio aus tschechischer Perspektive vorliegt, wird der ca. 750 Sei- ten umfassende Sammelband in Druck gehen. Im Rahmen des Themenschwerpunkts »Vertreibung« hat Manfred Kittel zudem eine gemeinsame Tagung von IfZ und Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin am 25. Novem- ber (»Die Vertreibung der Deutschen aus dem Osten in der Erinnerungskultur«) organisiert und selbst einen Vortrag zur »Vertreibung aus der Erinnerung? Der alte deutsche Osten und die »neue Ostpolitik« in den 1960er und 1970er Jahren« übernommen.

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 ■ 21 ■ Dokumentation Obersalzberg

Dokumentation Obersalzberg

Die Anziehungskraft der Dokumentation Obersalzberg ist Da die Website »obersalzberg.de« – so erfolgreich sie ist ungebrochen. Mit 136.000 Besuchern erreichte sie erneut – mit zahlreichen strukturellen und navigations- sowie ein Rekordergebnis. Insgesamt stehen seit der Eröffnung datentechnischen Mängeln behaftet ist und im Hinblick im Oktober 1999 mehr als 620.000 Besucher zu Buche. auf die Nutzungsgewohnheiten nicht mehr dem heutigen Die Website »obersalzberg.de« steigerte die Besucherfre- Standard entspricht, wurde ein grundlegender »Re- quenz im Vergleich zum Vorjahr um ca. eineinhalb Milli- launch« der Site in Auftrag gegeben; hierzu gehört auch onen Seitenzugriffe und steht jetzt bei mehr als 18,5 die Implementierung eines Content Management Systems Millionen Zugriffen. Von dem Video »Vom Bergbauern- (CMS), das die Durchführung redaktioneller Änderungen dorf zum Führersperrgebiet. Zeitzeugen berichten« wur- ohne html-Kenntnisse und damit kurzfristige Aktualisie- den inzwischen annähernd 2000 Exemplare verkauft, rungen durch die Projektmitarbeiter ermöglicht. Es ist zu was ein unerwarteter Erfolg ist. Hingegen konnten von erwarten, das dieser nunmehr vierte »Relaunch«, der auch der CD »Dokumentation Obersalzberg. Tondokumente« eine Optimierung des Designs beinhaltet, zu einer weite- noch keine nennenswerten Stückzahlen abgesetzt werden, ren Steigerung der Benutzerfrequenz führen wird. da die CD erst seit Dezember in der Dokumentation zum Kauf angeboten wird. Beim Begleitband »Die tödliche Utopie« gingen die Verkaufszahlen leicht zurück. Insge- samt konnten bis jetzt von einer Gesamtauflage von 50.000 Exemplaren ca. 46.000 abgesetzt werden; eine ak- tualisierte Neuauflage ist in Vorbereitung.

Nach mehrjähriger Arbeit liegt das in Zusammenarbeit mit dem Museumspädagogischen Zentrum München und zwei Lehrern als Co-Autoren bearbeitete »Didaktische Handbuch« (S. 7) inzwischen vor, desgleichen die dazu- gehörige CD »Arbeitsunterlagen und Quellen für die Grup- penarbeit« (S. 7). Die beiden Publikationen bilden die zentralen Elemente des »Pädagogischen Koffers« der Do- kumentation Obersalzberg – einer Zusammenstellung von Lehrmaterialien zur Vorbereitung von Klassenbesuchen in der Dokumentation und zur Verwendung im Geschichts- unterricht an den Schulen. Neben den genannten Neupu- Im Berichtsjahr wurde außerdem ein weiterer Ausbil- blikationen enthält der »Pädagogische Koffer« den Be- dungskurs für Rundgangsleiter durchgeführt, um Eng- gleitband »Die tödliche Utopie«, die CD »Tondokumente« pässe bei den Besucherführungen abzustellen. Inzwi- und das Video »Vom Bergbauerndorf zum Führersperrge- schen wurden vier mündliche Abschlußprüfungen biet«. Anläßlich der notwendig gewordenen Neuauflage (Probeführungen) abgenommen, von denen drei bestan- des Videos wurde die Technologie der veränderten Nach- den wurden. Im Februar/März 2005 stehen noch einmal frage angepaßt, d.h. von VHS-Cassette auf DVD umge- fünf Prüfungen an. stellt. Mit dem Erweiterungsbau der Dokumentation Obersalz- berg, an dessen Planung das Institut für Zeitgeschichte beteiligt war und der vor allem Büro-, Unterrichts- und Veranstaltungsräume beinhalten wird, wurde im Juni be- gonnen. Einweihung und Eröffnung sind für Juni 2005 geplant.

■ 22 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 Ausstellungen / Tag der Archive

Ausstellungen / Tag der Archive

1. Wege in die Vernichtung Widerstand und Emigration 1933 bis 1945 – Widerstand aus der Arbeiterbewegung, Zeugen Jehovas, Jugend- Die vom Archiv initiierte, gemeinsam vom Staatsarchiv widerstand, Elser-Attentat, die »Revolutionären Soziali- Würzburg, dem Institut für Zeitgeschichte und dem Bezirk sten«, evangelischer und katholischer Widerstand, die Unterfranken realisierte Ausstellung »Wege in die Ver- Monarchisten (Harnier-Kreis), die »Weiße Rose«, »Frei- nichtung. Die Deportation der Juden aus Mainfranken heitsaktion Bayern« und Penzberg bei Kriegsende. Diese 1941–943« wurde im Lauf des Berichtsjahres in zahlrei- Ausstellung erweckte hohes öffentliches Interesse, wurde chen Städten Unterfrankens (u.a. Miltenberg, Bad Kissin- im November im »Geschwister-Scholl-Heim« in München gen, Schweinfurt, Aschaffenburg) und in Nürnberg mit gezeigt und wird 2005 in München noch mehrfach prä- großer Publikumswirksamkeit und zahlreichen Begleit- sentiert werden. veranstaltungen gezeigt. Am 24. November wurde sie auch in München in den Räumen des Hauptstaatsarchivs er- öffnet (Laufzeit bis 14. Januar 2005). 3. Tag der Archive Grundlage und Ausgangspunkt der Ausstellung ist ein Album der Gestapo Würzburg, in dem drei Deportationen Das Motto des Tages der Archive (25. September) lautete fotografisch festgehalten wurden. »Vielfalt des Erinnerns«. Das Archiv hat sich hieran nicht Diese Sammlung mit 119 Bildern und 20 weiteren nicht im nur mit der Ausstellung »Erinnerungen an den Wider- Album enthaltenen Aufnahmen stellt den größten be- stand in München« beteiligt, sondern auch Archivfüh- kannten Bestand von Deportationsfotos aus dem Reich rungen durchgeführt. Dieses Angebot haben etwa 100 dar. Das Album galt als verschollen. Es wurde vor drei Besucher genutzt. Jahren von Edith Raim im Rahmen des Instituts-Projekts zur Erfassung sämtlicher NSG-Verfahren in den Beiakten eines Verfahrens bei der Staatsanwaltschaft Nürnberg- Fürth wiederentdeckt. In der Ausstellung wird es erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

2. Erinnerungen an den Widerstand in München Anlässlich des »Tags der Archive« (siehe nächste Spalte) wurde in der Eingangshalle des Instituts für Zeitge- schichte während dreier Wochen eine Ausstellung »Er- innerungen an den Widerstand in München« mit 60 Ex- ponaten aus den Beständen des Archivs gezeigt. Sie beleuchtet unter dem Blickwinkel des Lokalbezugs

Tag der Archive: Führung im Katalogsaal

Ausstellung »Erinnerungen an den Widerstand in München« im Foyer des Tag der Archive: Führung Instituts für Zeitgeschichte durch das Magazin

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 ■ 23 ■ Gutachten und Anfragen Archiv und Bibliothek

Gutachten und Anfragen

Die Zahl der Gutachten betrug 8 (Vorjahr 7), die der An- Neuerwerbungen und Ergänzungen fragen 73 (Vorjahr 47). Der Sammlungsbereich Nachlässe und private Papiere konnte im Berichtszeitraum um 39 Neuerwerbungen und Ergänzungen erweitert werden. Besonders hervorzuheben sind folgende Eingänge: Archiv und Bibliothek Neuzugänge: ■ Der umfangreiche, über 100 Ordner umfassende Bestand 1. Archiv Kunrat von Hammerstein (Sohn von Kurt von Ham- merstein-Equord). Schwerpunkte bilden u.a. Familien- Die in den Jahresberichten der vergangenen Jahre immer geschichte, eine umfangreiche Korrespondenz mit wieder angesprochene chronische Personalknappheit im Mitgliedern der weitverzweigten Familie sowie einem Sachbearbeiterbereich des Archivs hat sich auch im Be- weltweiten Freundes- und Bekanntenkreis, Unterlagen richtsjahr nicht positiv geändert. Dies wiegt umso schwe- zu Reichswehr und Wehrmacht, umfangreiche Unter- rer, als sich der Aufgabenbereich des Archivs in den Ge- lagen zum militärischen Widerstand und zur Rezep- bieten Erwerbung, Erschließung und Verzeichnung neuer tion des 20. Juli 1944 sowie eine große Sammlung Nachlässe, Sammlungen und Erwerbungen sowie Anfra- von Privatfotos. Mit der Erschließung wurde bereits gen/Auskünfte in den vergangenen Jahren eher gestei- begonnen. gert denn vermindert hat. Bei den Anfragen/Auskünften ■ Der Teilnachlaß General Paul Reichelt (Militärgeschich- handelt es sich in aller Regel nicht um bloße Anfragen te Weimarer Republik, NS-Zeit/Zweiter Weltkrieg und nach im Archiv vorhandenen Beständen, sondern über- Aufbau der Bundeswehr) beinhaltet neben persönlichen wiegend um allgemeine quellenkundliche Auskunftsersu- Papieren auch Unterlagen aus dem Bekanntenkreis so- chen von Forschern aus Deutschland und der ganzen wie einen umfangreichen Karten- und Fotobestand. Welt zu zeitgeschichtlichen Fragekomplexen. Das Archiv ■ Die Sammlung Armin Ziegler zur deutschen Besat- des Instituts für Zeitgeschichte bildet seit langem auch zungsherrschaft in Posen und im Warthegau 1939- eine allgemeine Anlaufstelle für Doktoranden mit zeitge- 1945 sowie zum Kriegsende in Posen. Die Unterlagen schichtlichen Themenstellungen aller Art. Wie in den sind bereits vorgeordnet und weitgehend erschlossen. Jahren zuvor entfielen auf das Archiv im vergangenen ■ Umfangreiches Film- und Bildmaterial aus der ehema- wie im laufenden Jahr über 50 Prozent des registrierten ligen (inzwischen aufgelösten) Staatlichen Bildstelle Posteingangs des Instituts für Zeitgeschichte, der Rest für die bayerischen Schulen, das vom Archiv über- entfällt auf Direktorat, Forschungsabteilung, Verwaltung nommen wurde. Sie bieten wichtige Aufschlüsse über und Bibliothek zusammengenommen. Lehrmaterialien und didaktische Konzepte für die Un- Das Archiv unterstützt darüber hinaus die Forschungsab- terrichtung des Faches Geschichte seit den fünfziger teilung bzw. die einzelnen Projekte mit quellenkund- Jahren und generell umfangreiches Bildmaterial für lichen Dienstleistungen, die normalerweise auf dem »kur- Deutschland und die europäischen Nachbarstaaten. zen Dienstweg« erledigt werden und statistisch keinen ■ Ein kleiner Nachlassbestand Igor von Sakharow mit Niederschlag finden. So wurden vom Archiv im Vorgriff Bildmaterial vor allem zur Wlassow-Armee. auf das vorbereitete Projekt zur Geschichte des Flick- ■ Unterlagen des Diplomingenieurs Harry Henze zur Be- Konzerns umfangreiche und aufwendige Quellenrecher- lagerung von Leningrad und zum Kriegsende in Berlin chen durchgeführt. (Zeugenschrifttum). ■ Die Manuskripte von Lothar Bergler über seine Zeit in sowjetischer Kriegsgefangenschaft 1945–1949 sowie von Oberst Fries zur Geschichte der 36. Infanteriedivi- sion; ein Bericht von Ursula Krechel über die Emigra- tion des Buchhändlers Ludwig Lazarus in Shanghai; Ergänzungen zu den »Würzburger politischen Tage- buchblättern« des ehemaligen Chefredakteurs des Volksblattes Hansjörg Maurer; die Arbeit von Joachim Neander »Professor Spanners Seifenfabrik - Kleine Chronologie« zur Medizinischen Akademie in Danzig

■ 24 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 Archiv und Bibliothek

bei Kriegsende; die überarbeitete und erweiterte Fas- ■ Der Nachlaß von Karl Wolffsohn wurde mehrfach er- sung von Winfried R. Pötsch (»Oberschleißheim und gänzt, die Überarbeitung des Findbuches hat begonnen. Umgebung 1933-1945«). ■ Zahlreiche Einzeldokumente (u.a. »Machtergreifung« ■ Unterlagen des Journalisten Max-Hermann Bloch mit und Auswirkung auf Verlagsprogramm Hoffmann und dem Schwerpunkt Versorgung von Kriegsopfern. Campe 1933; Kriegsende in München 1944/45; Flens- ■ Die umfangreiche Pressesammlung des Münchner burg / Glücksburg 1945) gelangten in das Archiv. Journalisten Karl Stankiewitz zu Politik und Gesell- ■ Ein anläßlich der Eingemeindung von Obermenzing, schaft in Bayern in den 50er bis 70er Jahren, darunter Untermenzing, Allach, Ludwigsfeld und Solln nach auch zahlreiche Berichte über das Institut für Zeitge- München Ende 1938 erstelltes offizielles Photoalbum schichte. wurde dem Archiv übergeben. ■ Ein Dienststellenverzeichnis der Sicherheitspolizei und ■ Die Bestandsgruppe S (museale Objekte, Tonträger u.a.) des SD vom April 1943. wuchs um eine Reihe weiterer Stücke bzw. Serien. ■ Die Sammlungen des Archivs im Bereich »Deutsch- sprachige Emigration nach 1933« konnten durch die Unter den Neuerwerbungen sind wiederum umfangreiche umfangreiche Sammlung Kurt Graupner (Rechtsan- Zuwächse an Film- und Bilddokumenten besonders hervor- walt, Emigration Großbritannien, aktiv im Bereich des zuheben; eine inhaltliche Erschließung und Verzeichnung sozialdemokratischen Exils) ergänzt werden; weitere dieser Bestände, mit denen das Archiv Neuland betritt, Unterlagen sind zu erwarten. kann angesichts der chronischen Personalknappheit im ■ Unterlagen des ehemaligen Kreisschrifttumsbeauftrag- Sachbearbeiterbereich und der fehlenden technischen ten der NSDAP München, Felix Huber, über dessen Ausstattung allerdings nur über Sonderzuwendungen ge- Internierung. währleistet werden. Ein erster Versuch und zugleich ein ■ Unterlagen von Friedrich-Adolf Krummacher, Berater Beispiel für eine künftige Erfassung von Bildmaterial in des Chinesischen Kriegsminsteriums 1929-1938. der FAUST-Datenbank wird im Rahmen des Findbuches ■ Wie im Vorjahr wurden aus dem Archivetat zahlreiche zum Nachlaß Inge Aicher-Scholl im kommenden Jahr in Mikrofilme zur Nutzung für das Wehrmachts-Projekt der Praxis vorgestellt. des Instituts für Zeitgeschichte erworben. ■ Der Nachlaß Inge Aicher-Scholl/»Weiße Rose« wurde durch weitere Nachlieferungen komplettiert. Erschließungen und Bearbeitungen in EDV ■ Die Sammlung Hildegard Hamm-Brücher konnte in gro- und Internet ßem Umfang durch neue Zugänge erweitert werden; sie Alle neu abgeschlossenen bzw. fertiggestellten Findbü- betreffen vor allem die 80er und 90er Jahre. cher und Repertorien werden ins Netz gestellt und sind ■ Der bereits im Archiv des Instituts für Zeitgeschichte be- über die Homepage des Instituts für Zeitgeschichte ein- findliche Nachlaß des Hochschullehrers Peter Christian sehbar. Ludz wurde durch eine umfangreiche Zusatzabgabe der ■ Die OMGUS-Datenbank wurde für den Zugriff über Witwe (ca. 15 lfd. Meter) erheblich erweitert. Die Unter- das Internet optimiert und steht somit seit August lagen betreffen vor allem geplante wissenschaftliche Ar- auch externen Benutzern zur Online-Recherche via beiten von Ludz. OPAC-Zugriff über die IfZ-Homepage zur Verfügung. ■ Die bedeutende Sammlung Hannelore Mabry/Bayeri- Sie umfasst über 36.000 Regesten, die die gezielte Su- sches Archiv der Frauenbewegung (»neue« Frauenbewe- che in ca. 6 Mio. Blatt auf Mikrofiches erlauben. In gung der 60er bis 90er Jahre) konnte noch erheblich er- den vergangenen Monaten – genaue Zahlen liegen weitert werden. noch nicht vor – fanden pro Tag durchschnittlich ca. ■ Der Nachlaß des Philosophen Alfred Baeumler wurde 20 verschiedene Online-Zugriffe mit durchschnittlich durch weitere Abgaben der Witwe ergänzt. jeweils 3 Recherchen pro Sitzung statt, und eine Rei- ■ Der Nachlaß des ehemaligen Botschafters John H. Kahle he von externen Nutzern hat sich bei Kontaktaufnah- konnte durch die Abgabe neuer Unterlagen durch die me sehr positiv über die neuen Zugriffs- und Recher- Witwe erheblich erweitert werden. Eine daher notwendi- chemöglichkeiten geäußert. ge Überarbeitung des bisherigen Repertoriums ist bereits ■ Archiv-Datenbanksystem FAUST: Im Berichtszeitraum weit vorangeschritten. wurden 934 Objekte in die Archivdatenbank neu auf- ■ Umfangreiche Ergänzungen erfuhr die Sammlung Tradi- genommen. Ingesamt werden jetzt über 5400 Archiv- tionsverband ehemalige 7. Panzerdivision, ein vorläufi- einheiten [Archivbände (ED), Justizakten (Fa) und ges Findbuch wurde erstellt. Hausarchiv (ID)] mit Faust verwaltet. Der Faust-i-Server

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 ■ 25 ■ Archiv und Bibliothek

konnte im Rahmen der OMGUS-Datenbank das erste ■ Die Sammlung Taubenberger zur Geschichte der Vie- Mal erfolgreich eingesetzt werden. rerkoalition in Bayern wurde geordnet; die Verzeich- ■ Die Erschließung und Verzeichnung des Nachlasses nung wird ebenfalls 2005 abgeschlossen sein. Inge Aicher-Scholl (ca. 180.000 Blatt) ist bis auf einige ■ Die Integration des Schlagwort-Thesaurus II (nach wenige Nachträge fertiggestellt. Die Sicherheitsverfil- 1945) wurde abgeschlossen mung ist bis Ende des Jahres abgeschlossen. Die Find- mittel liegen als Word-Text vor und dienen bis zur Übertragung in die Faust-Datenbank des Ar- Registratur und Hausarchiv chivs und ins Internet auch als vorläufige Repertorien. Ab 2005 ■ Zentralregistratur: werden die umfangreichen Be- Die Ablage der eingehenden und ausgehenden Schrei- stände der wissenschaftlichen ben, Faxe und E-mails ist auf dem laufenden und für Forschung ordnungsgemäß er- jeden Mitarbeiter des Instituts frei zugänglich. Im Be- schlossen zur Verfügung stehen. richtsjahr wurden ca. 2000 Schreiben offiziell regi- ■ Das bisherige Repertorium Hildegard Hamm-Brücher striert und in die Zentralregistratur eingearbeitet. wurde grundlegend erweitert und überarbeitet und steht 2005 zur Verfügung. ■ Die Erschließungsarbeiten am Nachlaß des Diplomaten ■ Posteingänge Institut für Zeitgeschichte: Alexander Böker wurden fortgesetzt. ■ Die Verzeichnung des Nachlasses Alwin Caesar Hardt- ke ist abgeschlossen. Er bietet Aufschlüsse über die Monat Eingänge Eingänge % Tätigkeit Hardtkes als Reichsbankangestellter, als Ber- IfZ Gesamt IfZ Archiv liner Bezirksrat für Ernährung ab 1946, im Berliner 11. 2003 160 96 60 Landesamt für Verfassungsschutz, als Richter und An- klagevertreter der Berliner Spruchkammer (mit um- 12. 2003 139 73 53 fangreichen Prozessakten und weiteren Zusatzinfor- mationen), als Bezirksstadtrat für Finanzen in Berlin 01. 2004 173 93 54 Tempelhof sowie zu Hardtkes Mitarbeit bzw. Mitglied- schaft in der CDU, im Deutschen Roten Kreuz, bei den 02. 2004 200 116 58 Deutschen Jungdemokraten u. a. ■ Die Sammlung Klaus-Dietmar Henke zur amerikani- 03. 2004 246 152 62 schen Besatzungspolitik in Deutschland wurde vorge- ordnet und zur Verzeichnung vorbereitet. 04. 2004 173 115 67 ■ Die Sammlung Rüdiger Henkel (Spionage und Nachrich- tendienste) ist geordnet, das Repertorium kann 2005 05. 2004 162 102 63 mittels der Faust-Datenbank abgeschlossen werden. ■ Die im vergangenen Jahr eingegangenen Ergänzun- 06.2004 162 86 53 gen zur Sammlung des Journalisten Bernd C. Hesslein wurden eingegliedert, das Repertorium überarbeitet 07. 2004 180 115 64 und in die Archivdatenbank eingespeist. 08. 2004 138 89 65 ■ Der Bestand Hannelore Mabry/Bayerisches Archiv der Frauenbewegung (insgesamt ca. 90 Bände/Aktenein- 09. 2004 175 106 61 heiten) ist bis auf wenige Nachlieferungen verzeichnet und steht zur Verfügung. 10. 2004 173 102 59 ■ Mit der Verzeichnung der Sammlung des Journalisten und Verlegers Erich Röth aus der Kriegs- bzw. unmittel- baren Nachkriegszeit (nationalrevolutionäre Bewegung, SBZ) wurde begonnen; sie wird 2005 abgeschlossen Summen: 2081 1165 56% sein. Stand 11.11.2004

■ 26 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 Archiv und Bibliothek

■ Hausarchiv: Retrokonversion oder die Einbindung von elektronischen In der Sammlung Stiftung zur wissenschaftlichen Erfor- Ressourcen kaum oder nur mit einem ungleich höheren schung der Zeitgeschichte wurden im Berichtszeitraum Arbeits- und Finanzaufwand zu leisten gewesen. 385 archivalische Einheiten bearbeitet. Derzeit sind da- Mit Aleph500 hat der BVB im Juli 2004 ein neues Ver- mit über 1100 archivalische Einheiten zur Geschichte des bundsystem in Client-Server-Architektur eingeführt. Diese Instituts nachgewiesen, die nach Ablauf der 30-Jahres- Migration verursachte auch im IfZ enormen zusätzlichen Sperrfrist, bzw. personenbezogener Schutzfristen für Aufwand, von dem das gesamte Bibliotheksteam und die Forschungszwecke Dritten zugänglich sind. Das ak- EDV-Abteilung betroffen waren. Das Verbundmodell tuelle Presse-Hausarchiv (Pressemitteilungen zu ak- wurde erheblich verändert und ein Teil der Datenhaltung tuellen Themen des IfZ, Rezensionen usw.) wurden von der zentralen BVB-Ebene auf die jeweiligen lokalen weiter ergänzt und befindet sich auf dem Laufenden. Bibliotheken verlagert. Das machte einen kompletten Neuaufbau der lokalen IfZ-Datenbank erforderlich. Die Technischer Dienst Systemverwaltung für die notwendigen Anpassungen im Neben den laufenden Arbeiten (Benutzerbetreuung Lese- IfZ (neue Parametrisierung der Datenbank, neue OPAC- saal I und II usw.) wurden 853 Aktenbände (Vorjahr: 994) Hilfetexte, mehrfache Neueinspielung von immer wieder restauriert und geschweißt, mehrere hundert Zeitungs- korrigierten Softwareversionen, Fehlersuche und -doku- und Druckschriften-Bände wurden zum Binden vorberei- mentation), sowie die Neuorganisation von wichtigen tet bzw. zum Buchbinder gegeben sowie beschriftet und Teilen des Geschäftganges (Zeitschriftenbearbeitung, signiert. Dazu kamen Signierung und Beschriftung, die Aufsatzkatalogisierung, Korrekturverfahren) erforderten Einarbeitung der auf CD-Rom und Mikrofilm neu hinzu- über Monate zusätzlichen Einsatz von bibliothekarischer gekommenen Zeitungsbestände sowie die gezielte Aufar- und EDV-Seite. Alle Bibliotheksangehörigen mussten die beitung, Signierung und Einordnung von Altbeständen. Handhabung der neuen Programme (bis zu fünf neue Da- Das Presseverzeichnis wurde weitergeführt und auf den tenbankoberflächen!) erlernen. Seit April 2004 gab es für neuesten Stand gebracht, der Handapparat (archivische die Vorbereitungen der Migration Einschränkungen in der Hilfsmittel) neu geordnet und aktualisiert. Funktionalität des (alten) BVB, im Sommer und Herbst gab es systembedingte Blockaden und Verzögerungen, Tagungen und Fortbildungen: manche Arbeitsschritte konnten monatelang nicht ausge- Klaus A. Lankheit nahm am 15. Internationalen Archiv- führt werden. Die meisten Arbeitsabläufe in der Bibliothek kongreß in Wien vom 23. bis 28. August teil. waren seit Jahresmitte erheblich behindert. Erst Mitte Ok- tober (statt wie geplant im Juli) wurde die neue Schnitt- stelle für den Datenfluss zwischen der (neuen) BVB-Zen- 2. Bibliothek trale und der lokalen IfZ-Datenbank freigegeben. Erst zum Jahresende konnte annähernd wieder ein Normalbe- Migration des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB) trieb erreicht, die frühere Routine aber noch nicht wieder Seit zehn Jahren – seit 1995 – katalogisiert die Bibliothek gewonnen werden. Zukünftig muss für die Katalogisie- des IfZ ihre Bestände in den BVB. Der damals getroffenen rung in zwei parallelen Datenbanken recherchiert und er- Entscheidung waren langwierige und durchaus kontro- fasst werden; manche Arbeitsschritte sind wegen der verse Überlegungen und Diskussionen vorangegangen. Komplexität der Systeme zeitaufwändiger als früher. Den Sollte die Bibliothek einen Teil ihrer Selbstständigkeit Benutzern wird mit der neuesten OPAC-Version manch aufgeben und ein (kleiner) Teilnehmer unter vielen (auch neuer Komfort geboten, leider sind aber nach der Migra- großen, ja sehr großen) in einem regionalen Bibliotheksver- tion auch einige neue gravierende Recherche-Defizite zu bund werden? Die damalige Entscheidung, für die Biblio- verzeichnen (keine Signatursuche, keine Schlagwortket- thek des Instituts für Zeitgeschichte keine »Insellösung« ten im OPAC). anzustreben, sondern – bei durchaus auch vorhandenen Nachteilen – die großen Vorzüge eines starken Partners Bestandsaufbau und Bestandspflege zu nutzen, hat sich auch nach zehn Jahren als rundum Die Bestände der Bibliothek wurden im Berichtsjahr um richtig erwiesen. Datensicherheit, Produktbeständigkeit, 4.121 ME erweitert. Die gezielte Auswahl von Titeln für gesicherter support und vielfältige Vernetzung sind nur den Kauf verlangt dabei einen immer höheren Aufwand. einige der Vorteile, die sich durch die Teilnahme am BVB Um aus der ständig steigenden Flut von Neuerscheinun- ergeben. Ohne den Rückhalt durch den BVB wären gen des In- und Auslandes die richtige und dem Samm- Projekte wie die Einführung des www-OPACs, die lungsprofil und dem Etat angemessene Auswahl treffen

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 ■ 27 ■ Archiv und Bibliothek

zu können, müssen unzählige Verlagsprospekte, Internet- schenken. Im Berichtsjahr war der Anteil der eingearbeite- angebote, Rezensionen und bibliographische Angaben in ten Geschenke relativ hoch, darunter – dank tatkräftiger Zeitschriften beobachtet und bewertet werden. Dank vor- Unterstützung durch Praktikanten –677 Bände aus dem sichtiger Haushaltsführung konnte die Zahl der Zeitschrif- Nachlass der Münchener Feministin Hannelore Mabry, tenabonnements fast konstant gehalten werden. Lediglich wodurch die Bestandsgruppe Frauen / Frauenbewegung auf den Erwerb einiger großer Gesamtausgaben und CD- erheblich an Umfang und Profil gewonnen hat. Die Einar- ROM-Editionen musste wegen fehlender Finanzmittel beitung von Altbeständen war nicht möglich, da auch in verzichtet werden. Zur Erwerbungspolitik der Bibliothek diesem Jahr die Prioritäten anders gesetzt werden muss- gehört seit Jahren auch das aktive Einwerben von Ge- ten.

Das Berichtsjahr in Zahlen:

Gesamtbestand Ende 2004 ca. 185.000 ME*/Titel Zahlen im Jahr 2003 Neuzugänge 4.121 ME 3.466 ME Kauf 2.249 ME 1.902 ME Davon Geschenk 1.694 ME 1.382 ME Tausch 178 ME 182 ME Katalogisierung unselbstständiger Werke ** 2.042 Titel 2.032 laufend gehaltene Zeitschriften und Jahrbücher 326 328 Datenbank (insgesamt, Ende 2004) 215.450 Titel/Datensätze 207.617 Zeitschriften und zeitschriftenartige Reihen 2.676 Titel 2.642 unselbstständige Werke 82.028 Titel 79.986 Davon Bibliographie 18.624 Titel/Datensätze 16.837 Drucksachen (Archiv) 623 Titel/Datensätze 623 Retro-Bestände 154.620 Titel/Datensätze 150.659 Bibliographie zur Zeitgeschichte 52 (2004) 1.787 Titel 1.823

* ME = Medieneinheiten: Bücher und Mikroformen. Bei Mikrofiche-Editionen zählt jeder einzelne Mikrofiche als Medieneinheit. Dadurch ist die Statistik nur bedingt aussagekräftig. ** Aufsätze aus Zeitschriften und Sammelwerken.

Datenbank und Erschließung ■ Schlagwort-Recherche für Personen, Geographika Die Bibliotheksdatenbank wurde im Berichtsjahr konti- und Sachbegriffe; nuierlich durch die Einarbeitung der Neuerwerbungen ■ für den Altbestand gibt es einige Ausnahmen und weiter ausgebaut. Durch den Abschluss der Retrokonver- Besonderheiten (vgl. unten). sion (vgl. unten) ist seit Mitte 2004 der Gesamtbestand Trotz der widrigen Umstände, die durch die BVB-Migration der Bibliothek mit etwa 215.000 Titel- bzw. Datensätzen verursacht wurden, konnten die laufenden Arbeiten dank online recherchierbar. Die bewährten, differenzierten Er- der Leistungsfähigkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schließungsinstrumente der ehemaligen Kataloge können bewältigt werden: Bestellung, Kauf, Eingangskontrolle, nun weltweit zur umfassenden und bequemen OPAC-Re- Alphabetische und Sachkatalogisierung der Neuerwerbun- cherche genutzt werden: gen und Aufsätze; Erschließung und Binden der abon- ■ Autoren- und Titel-Recherche; nierten Zeitschriften; Benutzerbetreuung, Aufsicht führen, ■ Systematik-Recherche mit Notationen der Magazindienst usw. Durch einige temporäre Verlagerun- IfZ-Systematik; gen der Zuständigkeiten wurde ausgeglichen, dass eine

■ 28 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 Archiv und Bibliothek

Bibliothekarin fast ausschließlich mit der abschließenden gezeigt werden (jährlich ca. 1.800 Titel). Da die Darstel- Betreuung der Retrokonversion und der Systemverwal- lung der einzelnen Titel beim automatischen Überspielen tung vor und nach der Migration des BVB befasst war aus dem BVB bzw. der Datenbank der IfZ-Bibliothek nicht und zwei Bibliothekarinnen auch im Betriebsrat aktiv den Erfordernissen einer Bibliographie entspricht, mus- sind. Die Gesamtbelastung lag aber zeitweise wiederum sten die Titel mit erheblichem redaktionellen Aufwand in weit über der Grenze der Belastbarkeit. die gewünschte Form gebracht werden. Besonderen Auf- Im Rahmen der Sacherschließung beteiligt sich die Bi- wand verursachten hierbei mehrbändige Werke (Verein- bliothek an der Pflege und Ergänzung der bundesweiten heitlichung beim Aufführen von Bearbeitern, Herausge- Normdateien SWD (Schlagwortnormdatei) und PND (Per- bern, Mitarbeitern) sowie vielfache formale Divergenzen sonennormdatei der Deutschen Bibliothek). Im Berichts- in den bibliographischen Daten (Zitierweise von Reihen jahr wurden 656 neue Schlagwortansetzungen an die und Serien, Verlagen, Körperschaften, Dissertationen u.a.). SWD-/PND-Redaktion gemeldet; dabei handelt es sich Die Zeitschriftenliste und das Register wurden zwar weit- überwiegend um Personennamen (mit Nationalität, Le- gehend automatisch erstellt, benötigten allerdings eben- bensdaten, Beruf) und Körperschaftsnamen; der Recher- falls erhebliche redaktionelle Kontrolle. Zur Pflege der cheaufwand dafür ist erheblich. In der genannten Summe Online-Variante der Bibliographie wurden nach der End- sind 365 Schlagwortansetzungen enthalten, die im Um- redaktion alle Korrekturen an den Bibliographie-Daten feld der Retrokonversion gebildet wurden. Durch die von den Mitarbeiterinnen des technischen Dienstes in die Schlagwortansetzungen, die im Laufe des Retrokonver- Datenbank übertragen. sionsprojekts an die SWD-/PND-Redaktion gemeldet wurden, lag das IfZ zeitweise in der bayernweiten SWD- Retrokonversion Statistik an dritter Stelle, d. h. vor fast allen Universi- Das mit Sondermitteln finanzierte Retrokonversionspro- tätsbibliotheken (Auszüge für 2003: Bayerische Staatsbi- jekt der Bibliothek konnte im August 2004 erfolgreich bliothek 6.387, UB Augsburg 4.944, IfZ 2.021, UB abgeschlossen werden. Damit ist der Gesamtbestand der Würzburg 1.870, UB Regensburg 431, Dt. Museum 353). Bibliothek online recherchierbar. In diesem großen drei- jährigen Digitalisierungsprojekt wurden die Inhalte der Elektronische Zeitschriften / E-Journals Zettelkataloge (1949–1995) in den Bibliotheksverbund Seit dem Herbst 2004 bietet die Bibliothek auf der Home- Bayern (BVB) und den IfZ-OPAC überführt. Dabei wurden page einen direkten Zugriff auf das Fachgebiet »Geschich- von Fachkräften der Firmen Spicontent, Regensburg, und te« der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek der UB Re- SPI Technologies, Manila/Philippinen, etwa 700.000 Kar- gensburg (EZB). Damit können sowohl Benutzerinnen teikarten nach Anweisungen des IfZ verarbeitet. In Ma- und Benutzer im Katalogsaal als auch Mitarbeiterinnen nila wurde via Internet online in die Datenbank des BVB und Mitarbeiter des Hauses an ihren PCs direkt auf die katalogisiert – regelgerecht nach RAK-WB und inklusive für das IfZ frei zugänglichen Elektronischen Zeitschriften der Sachkatalogisierung. Neben dem Alphabetischen Ka- zugreifen. Daneben wurde damit begonnen, diese E- talog wurden so auch die Informationen aus dem Syste- Journals auch im OPAC nachzuweisen – inklusive ihrer matischen Katalog, dem Personen-Katalog und Teile des Links direkt zur digitalen Ressource. Da das IfZ nur an ei- Geographischen Kataloges in die Datenbank übertragen. nem eingeschränkten thematischen Spektrum (Geschichte, Die IfZ-Bibliothek zählt damit zu den Pionieren bei der Politik usw.) der EZB-Titel interessiert ist, müssen die ge- retrospektiven Katalogisierung (Digitalisierung) von wünschten Titel intellektuell aus der EZB selektiert und Sachkatalogen. einzeln im BVB für den Nachweis im OPAC gekennzeichnet Während der gesamten Laufzeit des Projektes hatte SPI werden. Die Bibliothek plant, im Laufe des Jahres 2005 mit erheblichen organisatorischen Schwächen zu kämpfen. alle relevanten E-Journals im OPAC nachzuweisen. Zwar wurden die großen Datenmengen letztendlich er- folgreich bearbeitet und geliefert, aber es ist SPI nicht ge- Bibliographie zur Zeitgeschichte lungen, das Projekt im gesamten Umfang zufriedenstellend Für den 52. Jahrgang 2004 der »Bibliographie zur Zeit- und termingerecht zu handhaben. Während des gesamten geschichte« wurden alle zur Auswahl stehenden Titel Projekts war eine intensive, zeitraubende Betreuung und (auch die unselbstständigen Werke) aus der Bibliotheks- Kontrolle durch das IfZ notwendig. Als SPI zum Jahres- Datenbank übernommen und in das Textverarbeitungs- beginn 2004 beschloss, zukünftig die Bibliothekssparte system HIT überspielt. Anhand der gesamten Titelmenge aufzugeben, und im Februar 2004 seine deutsche Nieder- aller Neuzugänge der Bibliothek (fast 6.000 Titel) erfolg- lassung in Regensburg schloss, war zum (ohnehin ver- te die redaktionelle Auswahl: nur ca. ein Drittel kann an- späteten) Projektende erheblicher Druck notwendig, um

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 ■ 29 ■ Archiv und Bibliothek

die letzten ausstehenden Lieferungen und die vereinbarten wurden großenteils aus dem Katalogsaal entfernt und im abschließenden Dienstleistungen (Statistiken und diverse Magazin aufgestellt, der Alphabetische Benutzerkatalog Listen für die Nacharbeiten im IfZ) zu erhalten. Mit Mühe (ein Teil-Duplikat des Dienstkataloges) wurde makuliert. und Not konnte erreicht werden, dass die letzten Daten- Übrig geblieben sind nur noch der Geographische Kata- erfassungen von SPI noch vor dem endgültigen Abschalten log und kleine Teile des Biographischen und des Syste- des alten BVB-KAT Mitte Juni 2004 erfolgten. Wegen der matischen Kataloges, die jene Informationen enthalten, Organisationsmängel musste SPI zum Projektabschluss die erst durch das Nacharbeiten im IfZ in die Datenbank aufwändige Vollständigkeitsüberprüfungen vornehmen, überführt werden können. aus denen Mitte Juli eine Datenbank hervorging, in der das IfZ nachprüfen kann, wann und wie welche Karte / Image bzw. welche Signaturen verarbeitet wurden. Bei dieser Schlusskontrolle wurden ca. 200 übersehene oder vergessene Karten entdeckt, die unbearbeitet an das IfZ zurückgegeben wurden. Zum Projektauftrag gehörte auch die Erstellung von differenzierten Statistiken durch SPI, von denen sich das IfZ Aufschluss über Umfang und Art der vorhandenen Altbestände erhoffte. Leider erwie- sen sich die von SPI erst sehr spät gelieferten Daten als äußerst fehlerhaft und in sich unstimmig. Das IfZ hat hier auf Korrekturen durch SPI verzichtet, da entsprechende Korrekturforderungen aufwändiger sind als diese selbst zu korrigieren. Die endgültige Auswertung und Korrektur Zettelkataloge ade ... aller wichtigen Details dieser Statistiken konnte im Be- richtsjahr nicht erfolgen, da alle Kapazitäten durch die Bereits bei der Projektplanung waren umfangreiche BVB-Migration gebunden waren. Allerdings zeichnet Nacharbeiten durch das IfZ als unvermeidbar akzeptiert sich bereits ab, dass es notwendig sein wird, die bisher worden. Diese entstehen bei den Titeln, die eine Fremd- immer nur geschätzte Größe des gesamten Bibliotheksbe- firma nicht abschließend bearbeiten konnte. Das gilt für standes zusammen mit den Statistikunterlagen aus der nachträgliche Kontrollen bei Lokaldaten samt Umsignie- Retrokonversion neu zu berechnen. ren von Beständen (dublette Signaturen prüfen, divergie- Im Rahmen des Projektes wurden insgesamt folgende rende Akzessionsnummern und Exemplarzahlen prüfen) Mengen verarbeitet: und für die Ergänzung unleserlicher oder fehlender Titel- ■ 693.854 Karten aus den Zettelkatalogen (Alphabe- bestandteile und für manche Bereiche der verbalen Sa- tischer + Systematischer + Biographischer + Geogra- cherschließung (Schlagwortvergabe). Insbesondere bei phischer Katalog) wurden konvertiert; letzterer kommt ein erheblicher Arbeitsaufwand auf die ■ daraus entstanden 154.620 Titel / Datensätze für Bibliothek zu. Da die »alte« Sacherschließung nicht den 89.405 Monographien und 67.246 Aufsätze; insge- heutigen Bibliotheksnormen entspricht, konnten Teil- samt wurden 90.028 Titel / Datensätze (22.922 mengen der früheren Inhaltserschließung nicht konver- Monographien und 67.106 Aufsätze) in den BVB tiert werden. Z. B. können alle Informationen aus dem erstmalig eingebracht; GEO-Katalog nur von qualifiziertem Personal im IfZ in ■ 27,8 Millionen Zeichen wurden erfasst, etwa 40.000 sach- und regelgerechte Schlagwörter umgesetzt werden. Blatt Korrekturausdrucke, 55 Ordner E-Mails / Listen Personennamen mussten mit der Schlagwortnormdatei / Dokumentationen und 118 CD-ROMs mussten be- abgeglichen werden. Bei Titeln, die bereits Schlagwörter wältigt werden; anderer Bibliotheken enthielten, müssen vom IfZ verge- ■ das IfZ meldete für die Retrokonversion insgesamt bene Schlagwörter auf eine mögliche Redundanz über- 3.803 neue Schlagwortansetzungen – dabei handelt prüft werden. Nur so ist der im IfZ übliche hohe Quali- es sich überwiegend um rechercheintensive Perso- tätsstandard der Inhaltserschließung, von dem auch der nennamen mit Nationalität, Lebensdaten, Beruf – an BVB profitiert, bei Retro-Titeln zu gewährleisten. Ein Teil die bundesweite Schlagwortnormdatei (SWD). der Bestände wurde in den Anfangsjahren der Bibliothek Mit dem erfolgreichen Abschluss der Retrokonversion gar nicht sachkatalogisiert, diese Titel wurden dem IfZ haben die vielfach benutzten und allseits geschätzten gemeldet, so dass die Sachkatalogisierung nun nachge- Zettelkataloge nach über fünfzig Jahren ausgedient. Sie holt werden kann.

■ 30 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 Archiv und Bibliothek

Mit Abschluss des Projektes stehen erstmals Zahlen zu den im IfZ zu leistenden Nacharbeiten zur Verfügung:

Nacharbeiten Anzahl der Titel (Monographien + Aufsätze) Lokaldaten überprüfen / korrigieren 3.573 bei Sonderdrucken Impressum ergänzen 1.652

Zurückgegebene Karten katalogisieren (überwiegend Zeitschriften und zeitschriftenartige Reihen und einige komplizierte Fälle) ca. 1.200

Unleserliches ergänzen / korrigieren 797 Sachkatalogisierung überprüfen / ergänzen 66.764 ganz ohne Sachkatalogdaten 2.812 wegen zu großer Datenmengen nicht konvertierbare Sachkatalogdaten 1.009 Davon während der Konversion nur Teilverarbeitung (fehlende GEO- oder BIO-Schlagwörter) 56.517 Redundante Schlagwortketten prüfen 10.467 Sachkatalogisierung von Zeitschriftenaufnahmen ergänzen 1.749 ganz ohne Sachkatalogdaten 250 Davon vorhandene Sachkatalogdaten in den BVB übertragen 1.549

Wegen der während der BVB-Migration eingeschränkten 29. März: Fortbildung »Lokaldatenbearbeitung mit dem Arbeitsmöglichkeiten und der daraus resultierenden zu- Sisis-Multifunktions-Client (MFC)« (Caroline Lamey-Utku sätzlichen Belastungen konnten im Berichtsjahr nur we- und Martina Seewald-Mooser); nige Nacharbeiten erledigt werden: 30. März: Fortbildung »Lokaldatenbearbeitung mit dem ■ Die restlichen 331 Personennamen aus dem BIO-Ka- Sisis-Multifunktions-Client (MFC)« (Ingrid Baass); talog (Teil 2) wurden an die Schlagwortnormdatei 16. Juni: Fortbildung »Sacherschließung mit Aleph500 (SWD) gemeldet. im BVB« (Ingrid Baass, Ingeborg Brückner und Hedwig ■ Bei 582 Titeln wurden die Lokaldaten überprüft und Straub-Woller); korrigiert und zum Teil die Signaturschilder erneuert. 17. Juni: Fortbildung »Sacherschließung mit Aleph500 ■ Bei 399 Sonderdrucken wurde das Impressum in der im BVB« (Christoph Weisz); Titelaufnahme ergänzt. 13. Juli: Fortbildung »Kommunikationsort Auskunfts- Der erfolgreiche Abschluss der Retrokonversion wurde platz« (Caroline Lamey-Utku); auf der Homepage des IfZ und in Kurzbeiträgen in den 21. Juli: Fortbildung »EZB-Anwenderschulung« (Michael »Vierteljahrsheften für Zeitgeschichte« und in drei biblio- G. Volk); thekarischen Fachzeitschriften bekannt gemacht. 7. Oktober: Informationsveranstaltung »Verbundportal Gateway Bayern« (Ingrid Baass, Caroline Lamey-Utku Fortbildung und Ingeborg Brückner); Wegen der Migration des BVB-KAT nach Aleph500 war die 8. Dezember: Koordinationsbesprechung der Bibliothekare Teilnahme an zahlreichen, überwiegend ganztägigen Infor- an Münchener Institutionen der Ost- und Südosteuropa- mations- und Weiterbildungsveranstaltungen notwendig: forschung und an anderen Spezialbibliotheken (Chri- 12. März: Informationsveranstaltung der BSB zu stoph Weisz); Aleph500 und zur Migration (Ingrid Baass, Martina See- 13. Dezember: Verbundkonferenz 2004 (Ingrid Baass, wald-Mooser und Christoph Weisz); Hedwig Straub-Woller und Christoph Weisz). 16./17. März: Kurs des Herstellers (ExLibris) »Aleph500 Anwendungen« (Martina Seewald-Mooser);

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 ■ 31 ■ Archiv und Bibliothek

Benutzerservice

Neben knapp 500 persönlichen Beratungen von externen Eine Aufstellung zu den ausländischen Benutzern des Benutzern durch die Archivauskunft und von rund 1900 Archivs ergibt folgendes Bild: fernmündlichen Auskünften (Vorjahr: 1800) entfiel auf das Archiv die Beantwortung von rund 1300 schriftlichen Herkunftsland: Anfragen aus dem In- und Ausland (Vorjahr 1200). Bei über 2500 Ausleihen (Vorjahr 2579) wurden zur Be- 1 Armenien nutzung in Lesesaal 1 und 2 über 4000 Archivalien vor- gelegt. Mehr als 500 externe Benutzer, darunter 90 aus 1 Belgien dem Ausland, stellten Benutzungsanträge, verbunden mit z.T. mehrfachen intensiven Beratungsgesprächen. In das 1 China Anwesenheitsjournal des Lesesaals 2 (Selbstausleihe von 1 Finnland Mikrofilmen und Zeitungsbänden) trugen sich 445 exter- ne Benutzer (Vorjahr: 420) ein, was einer vielfachen Zahl 8 Frankreich von Ausleihen entspricht. 1 Georgien Auf den mit Chip-Karten zu bedienenden Reader-Prin- tern wurden von externen Benutzern für rund 2500 € 13 Großbritannien € (Vorjahr: 1700 ) Rückvergrößerungen aus Mikroformen 6 Italien hergestellt; auf Institutsmitarbeiter entfielen über 11 000 Rückvergrößerungen (Vorjahr: 6000). Hinzu kamen eine 2 Japan hohe Anzahl von Aktenkopien und Mikrofichereproduk- tionen auf den Münzgeräten im Lesesaal 1 (Bibliothek und 3 Kanada Archiv) und CD-ROM-Ausdrucke für Benutzer des Leses- 2 Kolumbien aals 2 sowie zahlreiche Duplizierungen außer Haus. 1 Kroatien Im Rahmen unserer Mitgliedschaft im Mikrofilm-Archiv wurde wieder eine Reihe von Mikrofilmen zu Duplizie- 1 Niederlande rungszwecken entliehen. 1 Norwegen

Obwohl das Archiv an den Fernleihverkehr der Bibliothe- 4 Österreich ken nicht offiziell angeschlossen ist, wurden Kopien ver- sandt sowie Mikrofilme und Druckschriftenbände verlie- 2 Rumänien hen. 2 Russland

Im Berichtszeitraum wurden wiederum zahlreiche Grup- 1 Schweden penführungen durchgeführt – u.a. mehrfach für die Volkshochschule München, für Mitarbeiter bzw. Auszu- 2 Slowakei bildende der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns, Proseminaren und der Fachschaft Geschichte 1 Spanien der Universität München. Währen des »Tages der Archi- 2 Tschech. Republik ve« am 25. September, an dem sich das Archiv des Insti- tuts für Zeitgeschichte wieder beteiligte, nahmen etwa 1 Ukraine einhundert Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit zur Teilnahme an den angebotenen laufenden Archivfüh- 3 Ungarn rungen wahr. Darüber hinaus wurden zahlreiche kleinere 26 USA Führungen und Praktikanten-Führungen durchgeführt.

■ 32 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 nen undMitarbeiterdesIfZ besorgt. ausländischen Bibliotheken wurdenfürdieMitarbeiterin- verkehr versandt.Weitere 185Bändeausanderen in-und ben, 534Bände(2003:574) wurdenimgebendenLeih- hat dieBibliothek9.331 Bände(Vorjahr: 7.036)ausgege- Für dieBenutzungimInstitut(einschließlichLesesaal) Archiv undBibliothekein. sich imBerichtsjahr2.300Benutzer(Vorjahr: 2.074) von In dasimLesesaal1aufliegendeAnwesenheitsbuchtrugen 1. : beläuft essich2004auf3,75 W »Treffern« zu»Nichttreffern«hatsichpositiventwickelt: des IfZimmermehrverbreitet.AuchdasVerhältnis von die Recherchierbarkeit derSpezialbeständeBibliothek schlossen istunddasssichzumanderendasWissenum zum einendieRetrokatalogisierunginzwischenabge- dürfte sicherlichauchdaraufzurückzuführensein,dass stiegene InteresseanRecherchenimwebOPAC desIfZ Titelrecherchen (2003:ca.50.000)durchgeführt.Dasge- seiten. ImOPAC wurdenimBerichtsjahrüber63.000 gefolgt vonAufrufenweitererBibliotheks-undArchiv- page desIfZistdieSystematik-RecherchesogarFavorit, Internet regenZuspruch.BeidenZugriffenaufdieHome- die institutseigeneSystematikderBibliothekfindenim über dasInternetrecherchiertwerden.DerOPAC wieauch Im OPAC derBibliothekkannseit 2001 ortsunabhängig (insgesamt: 90) Benutzer nachGeschlecht Berufe: Institut fürZeitgeschichte –Jahresbericht 2004

r20 a ehlnsvnTefr uNctrfen2:1, Verhältnis vonTreffernzuNichttreffern 2 ar 2003das Professoren

Akademiker

Historiker

Doktoranden

Studenten

Angestellte

Journalisten/Film

Schriftsteller Bundeskanzlerprogramms durchgeführt. Alexander vonHumboldt-StiftungimRahmendes und füramerikanischerussischeStipendiatender nar Dr. DietmarSüß),fürSchülerMünchenerGymnasien der Ludwig-Maximilians-UniversitätMünchen(Prosemi- Führungen durchdieBibliothekwurdenfürStudenten tierte Auskünfte. nisch bibliographischeundsonstigebenutzungsorien- bibliographische Anfragenundgabvielfach(565)telefo- Eintragungen. DieBibliothekbearbeiteteschriftlich194 tualisiert undenthieltamEndedesBerichtsjahres875 schungsarbeiten imIn-undAuslandwurdelaufendak- Die ThemenkarteilaufenderzeitgeschichtlicherFor- E Datenbanksysteme (Sybase/ Faust /Oracle)zurVerfügung. von MicrosoftOfficeundder Zugriffaufverschiedene wendungen. Dazustehenauf denPCsdieKomponenten lem derTextverarbeitung undkleinerenDatenbankenan- Funktionen undnebenderBibliotheksanwendungvoral- und lokalePCsdienennebendenInternet-e-mail- trale durchgeführtwerden,dauernnochan.Hausanlage beiten, dieinengerZusammenarbeitmitderBVB-Zen- und denneuenAnforderungenangepaßtwerden.DieAr- der BibliotheksdatenmußteindasneueSystemmigriert rissystem errichtetwerden.DergesamteDatenbestand erischen Verbundkataloges (BVB) aufeinemSUN-Sola- Softwarearchitektur imZugederReorganisationdesBay- gewährleisten. ImBerichtsjahrmußteeinekomplett neue soll, umdieHochverfügbarkeit desBibliothekssystemszu tes Sicherungssystem,dasalsClusterumgebautwerden werk integriert.DerzweiteSunserverdientalsredundan- drei Scanner, siebenCD-ROM-BrennerundeinZip-Lauf- Datenserver, 91 PCs,10 dezentral aufgestellteDrucker, ver), zweiWindowsNT/W2000-Professional-Server, zwei ner (als»firewall«undzugleichalsInternet-e-mail-Ser- (RM400/SUN-Cluster), zweivorgeschalteteLinux-Rech- In dasIntranet(IfZ-Netzwerk)sinddamitdie»Hausanlage« zu erhöhen. dung vonbisher128KB(Standleitung)auf3MB(DSL) beschafft werden.Außerdemgelanges,dieLeitungsverbin- 2 Switche(levelone)und1Sunserver(SunSparc Im Berichtsjahrkonnten 3PCs,20tft-Monitore,1 1. DV undInternet

Netzwerk Archiv undBibliothek E DV undInternet Ultra 60) Scanner, ■ 33 ■ EDV und Internet

2. Internet und IfZ-Homepage 3. EDV-Kommission, Systemadministration

Die Homepage des IfZ wird ständig aktualisiert und er- Grundlegende Planungen werden in der EDV-Kommis- weitert. Die monatlichen Zugriffe – sog. »Hits« - auf die sion beraten. Diese besteht aus Vertretern des Archivs Seiten konnten (incl. interne Zugriffe) von ca. 100.000 im (Klaus A. Lankheit und Andreas Nagel), der Bibliothek Monat auf ca. 125.000 Hits gesteigert werden. Insgesamt (Christoph Weisz), der Forschungsabteilung (Jürgen Za- wurden im Berichtsjahr ca. 1.500.000 Hits (Vorjahr rusky), der Verwaltung (Ingrid Morgen), der Institutslei- 1.200.000 Hits) registriert. Nicht zuletzt führte die Online- tung (Udo Wengst) und einem Vertreter des Betriebsrates bereitstellung der OMGUS-Datenbank (Office of Military (Volker Dahm). Organisation und Koordination des EDV- Government for Germany) des Archivs mit ca. 36.000 Wesens im IfZ lagen bei Christoph Weisz (Vertretung: Ingrid Datensätzen und der mittlerweile vollständig erfaßte Bi- Baass). Die Systemadministration wird vom Diplom-In- bliotheksbestand mit ca. 215.000 Datensätzen zu einer formatiker Willy Zirm und von Andreas Nagel geleistet. höheren Nutzerfrequenz der IfZ-Homepage. Am beliebte- Die Systemadministration umfasst folgende Leistungen: sten sind – wie im Vorjahr – die Benutzerinformationen, sowie die online-Angebote von Archiv und Bibliothek ■ Einspielen, Aktualisieren und Anpassen von Betriebs- und Neuigkeiten. system- und Anwendersoftware; ■ Betreuung des Netzwerkes (Wartung der verschiedenen Server; Sicherheitseinstellungen; Konfiguration von Server/Client; Vorbereitung neuer Rechner für den Netzbetrieb; Passwörter, e-mail-Kennungen); ■ Datensicherung; ■ Zentrales Antivirussystem (Norton); ■ Behebung von Störungen (Außenkommunikation mit Lieferanten und anderen EDV-Stellen wie Hotlines, Deutsches Forschungsnetz (DFN), Verbundzentrale des Bayerischen Verbundkataloges); ■ Beratung der Kolleginnen und Kollegen bei EDV-Pro- blemen (Hilfestellungen, Schulungen, Installation neuer lokaler Software, Druckerprobleme, CD-ROM); ■ Unterstützung der Verwaltung beim Kauf von Hard- und Software, Prüfung von Angeboten; ■ Reparatur und Nachrüsten des bestehenden PC-Be- standes; ■ Administration von ProFiscal (V. 3.18) »Kosten-Lei- stungs-Rechnung«.

Bei der Systemadministration liegt die Pflege des Netz- werkes, die Wartung der Server, die Datensicherung, das Einspielen von zentral gesteuerter Software bei Willy Zirm, während sich Andreas Nagel vornehmlich um die Inbetriebnahme und Funktionalität der einzelnen PCs (einschließlich der Beratung und Unterstützung bei Schwierigkeiten und Störungen) kümmert. Andreas Na- gel betreut darüber hinaus einige Datenbanken (u. a. Ar- chivdatenbank, OMGUS-Datenbank) und die Aktualisie- rungen der IfZ-Homepage.

■ 34 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 Veranstaltungen und Besuche

Veranstaltungen und Besuche

Tagung über »Verbrechen der Wehrmacht – eine Bilanz« Podiumsdiskussion über den »Deutschen Widerstand und das Vom 16. bis 18. März veranstaltete das Institut für Zeitge- Ausland« schichte mit dem Hamburger Institut für Sozialforschung Am 18. Mai veranstaltete das Institut für Zeitgeschichte in Hamburg eine Tagung über das Thema »Verbrechen der eine Podiumsdiskussion über das Thema »Der deutsche Wehrmacht – eine Bilanz«. Die Konzeption für diese Ta- Widerstand und das Ausland«. Unter der Leitung von gung haben Christian Hartmann und Johannes Hürter Horst Möller diskutierten Lucas Delattre und Gilbert Merlio (beide Institut für Zeitgeschichte) sowie Ulrike Jureit (beide Paris) sowie Hermann Graml und Hartmut Mehringer (Hamburger Institut für Sozialforschung) ausgearbeitet. (beide Institut für Zeitgeschichte). In die Tagung führten Horst Möller und Jan Philipp Reemtsma ein. Zahlreiche Experten behandelten ganz unterschiedliche Aspekte der Wehrmacht und Kriegfüh- rung im Zweiten Weltkrieg und arbeiteten dabei Gemein- samkeiten und Unterschiede in der Beurteilung heraus. Die Ergebnisse der Tagung werden in einem Sammelband dokumentiert, der Anfang des kommenden Jahres erschei- nen wird.

Besuch von Teilnehmern des Promotionskollegs Ost-West Am 19. März besuchten Teilnehmer des Promotionskollegs Podiumsdiskussion »Der deutsche Widerstand und das Ausland« Ost-West an der Universität Bochum das Institut für Zeit- v.l.n.r.: Hermann Graml, Prof. Gilbert Merlio, Horst Möller, Lucas Delattre, geschichte. In Gesprächen mit Volker Dahm und Udo Hartmut Mehringer Wengst sowie Mitarbeitern aus Archiv und Bibliothek er- hielten die Stipendiaten Einblick in die Arbeit des Instituts. Kolloquium über »Resistenz, Opposition, Widerstand im Ver- gleich« Besuch amerikanischer und russischer Stipendiaten aus dem Am 8. und 9. Juli veranstaltete die gemeinsame Kommis- Bundeskanzlerprogramm sion für die Erforschung der jüngeren Geschichte der Am 26. März besuchten amerikanische und russische Sti- deutsch-russischen Beziehungen in Zusammenarbeit mit pendiaten aus dem Bundeskanzlerprogramm das Institut dem Institut für Zeitgeschichte ihr viertes internationales für Zeitgeschichte. Nach einem Gespräch mit Udo Wengst Kolloquium über das Thema »Resistenz, Opposition, wurden die Stipendiaten durch das Archiv und die Bi- Widerstand im Diktaturvergleich« in München. bliothek geführt.

Podiumsdiskussion über die »Erinnerungskultur nach dem Zweiten Weltkrieg« Am 3. Mai hat das Institut für Zeitgeschichte im Rahmen der Osteuropa-Woche in München in Zusammenarbeit mit der LMU München und anderen außeruniversitären historischen Einrichtungen eine Podiumsdiskussion über das Thema »Der Zweite Weltkrieg und die unmittelbare Nachkriegszeit als mittel- und osteuropäischer Erinne- rungsraum« abgehalten. Für das Institut für Zeitge- schichte beteiligten sich Udo Wengst und Dieter Pohl.

Empfang anlässlich des Kolloquiums über »Resistenz, Opposition, Widerstand« im Institut für Zeitgeschichte Die beiden Co-Vorsitzenden der Deutsch-russischen Historikerkommission Prof. Dr. Alexander Tschubarian (links) und Horst Möller (rechts)

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 ■ 35 ■ Veranstaltungen und Besuche

Zahlreiche Experten vor allem aus Rußland und Deutsch- Lesung aus dem Buch »Ich – Emilie Schindler« land diskutierten unter der Leitung von Horst Möller über Am 11. November fand auf gemeinsame Einladung des In- Opposition und Widerstand in der nationalsozialistischen stituts für Zeitgeschichte und des Fremdenverkehrsverban- Diktatur, in der stalinistischen sowie in der nachstalini- des Berchtesgaden eine Lesung von Erika Rosenberg aus stischen Sowjetunion und in der DDR. Vom Institut für dem Buch »Ich – Emilie Schindler« in Berchtesgaden statt. Zeitgeschichte waren neben Horst Möller Hermann Graml, Hartmut Mehringer und Jürgen Zarusky an der Vortrag über den »Friedensprozess im Nahen Osten« Tagung beteiligt. Am 17. November hielt im Institut für Zeitgeschichte in München der Botschafter des Staats Israel in der Bundes- Tagung über »Les Logiques totalitaires en Europe au XXe republik Deutschland, S.E. Shimon Stein, einen Vortrag Siècle« über das Thema »Der Friedensprozess im Nahen Osten Vom 29. September bis 1. Oktober wirkte das Institut für seit Ende des Kalten Krieges«. Der Vortrag war stark be- Zeitgeschichte als Mitveranstalter neben GEODE und sucht und löste eine lebhafte Diskussion aus. Science Po an einer Tagung über das Thema »Les Logi- ques totalitaires en Europe au XXe Siècle« in Paris mit. Außer Horst Möller beteiligte sich Hartmut Mehringer als Institutmitarbeiter mit einem Vortrag an der Tagung.

Präsentation des Buches »Politik auf dem Land« In zwei Veranstaltungen am 2. Oktober in Oettingen und am 10. Dezember in Roding hat das Institut für Zeitge- schichte im Zusammenwirken mit dem Oldenbourg Wis- senschaftsverlag und der SPD Oettingen bzw. der Stadt Roding das Buch von Jaromir Balcar »Politik auf dem Land. Studien zur bayerischen Provinz 1945-1972« prä- sentiert. Neben dem Verfasser, der sein Werk vorstellte, haben Hans Woller (Oettingen) und Udo Wengst (Roding) für das Institut für Zeitgeschichte gesprochen.

Vortrag Botschafter Stein: Horst Möller (links), S.E. Shimon Stein (rechts)

Tagung über »Die Vertreibung der Deutschen in der Erinne- rungskultur« Am 25. November veranstaltete das Institut für Zeitge- schichte in Zusammenarbeit mit der Konrad-Adenauer- Stiftung eine Tagung über das Thema »Die Vertreibung der Deutschen aus dem Osten in der Erinnerungskultur« in Berlin. Für das Institut für Zeitgeschichte nahmen Präsentation »Politik auf dem Land« in Roding: Horst Möller (Begrüßung und Mitwirkender an der Podi- v.l.n.r.: Bürgermeister Franz Reichold, Dr. Jaromir Balcar, Staatssekretär a.D. umsdiskussion) sowie die Institutsmitarbeiter Manfred Franz Sackmann, Udo Wengst Kittel und Michael Schwartz (mit Referaten) teil.

■ 36 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 Veranstaltungen und Besuche Veröffentlichungen der Mitarbeiter

Veröffentlichungen der Mitarbeiter

Buchpräsentation Dieter Sattler Ingrid Baass: Am 16. Dezember präsentierte das Institut für Zeitge- Online-Recherche zur Zeitgeschichte. Kataloge der Biblio- schichte zusammen mit der Kommission für Zeitge- thek des Instituts für Zeitgeschichte im Internet, in: Vier- schichte und dem Lehrstuhl für Bayerische Landesge- teljahrshefte für Zeitgeschichte 52 (2004), S. 711. schichte an der LMU München das Buch von Ulrike Stoll »Kulturpolitik als Beruf. Dieter Sattler (1906-1958) in Online-Recherche zu Politik und Zeitgeschichte. Kataloge München, Bonn und Rom« im Institut in München. der Bibliothek des Instituts für Zeitgeschichte im Internet, in: Bibliotheksdienst 38 (2004), S. 1327–1328; und in: Bibliotheksforum Bayern 32 (2004), S. 277–278; und in: Vortragsreihen in Berlin BuB – Forum für Bibliothek und Information 56 (2004), S. 704. 1) Perzeption und Politik im Kalten Krieg: 26. Februar: PD Dr. Ulrich Lappenküper (Universität Henrik Bispinck: Bonn): »Mitterrand und Deutschland« DDR-Forschung in der Krise? Defizite und Zukunfts- chancen – eine Entgegnung auf Jürgen Kocka (gemein- 20. April: Dr. Hans-Georg Wieck (Präsident des Bundes- sam mit Dierk Hoffmann, Michael Schwartz, Peter Skyba, nachrichtendienstes a.D., Berlin): »Die DDR aus der Matthias Uhl und Herman Wentker), in: Deutschland Sicht des BND 1985-1990« Archiv 36 (2003) 6, S. 1021-1026. [erschienen Ende 2003]

12. Mai: Prof. Hope M. Harrison (George Washington Der 17. Juni 1953 und die Krisengeschichte des »realso- University, Washington, D.C.): »Reconsidering East Ger- zialistischen« Systems (gemeinsam mit Mark Stuntz), in: man – Soviet Relations in the 1950s« Potsdamer Bulletin für Zeithistorische Studien Nr. 30/31 (Dezember 2003/Januar 2004), S. 46-53. [erschienen An- 2) Wissenschaft und Politik in Deutschland im 20 fang 2004] Jahrhundert: 8. September: Dr. Andreas Malycha (Berlin): »Wissen- Aufstände im Ostblock. Zur Krisengeschichte des realen schaft und Politik in der DDR« Sozialismus. Hrsg. im Auftrag des Instituts für Zeitge- schichte München–Berlin und des Zentrums für Zeithisto- 13. Oktober: Prof. Dr. Rüdiger Hachtmann (Technische rische Forschung Potsdam von Henrik Bispinck/Jürgen Universität Berlin): »Die Kaiser-Wilhlem-Gesellschaft im Danyel/Hans-Hermann Hertle/Hermann Wentker, Berlin Nationalsozialismus« 2004.

3. November: Dr. Wilfried Rudloff (Hochschule für Ver- Krisen und Aufstände im realen Sozialismus. Einleitung waltungswissenschaften, Speyer): »Die Einflusschancen (gemeinsam mit Jürgen Danyel, Hans-Hermann Hertle von Wissenschaft auf die Politik in der Bundesrepublik und Hermann Wentker), in: ebd., Aufstände im Ostblock, Deutschland« S. 9-22.

1. Dezember: Gideon Botsch (Berlin): »Politik und Wis- Flucht- und Ausreisebewegung als Krisenphänomene: senschaft – Selbstverständnis und Praxis nationalsozia- 1953 und 1989 im Vergleich, in: ebd., S. 145-161. listischer Wissenschaft 1933 bis 1945« Ingeborg Brückner: (Gemeinsam mit Christoph Weisz): Bibliographie zur Zeitgeschichte. Beilage der Vierteljahrshefte für Zeitge- schichte. Zusammengestellt von Christoph Weisz und Ingeborg Brückner. Jg. 52 (2004), München 2004.

Volker Dahm: Künstler als Funktionäre. Propagandaministerium und Reichskulturkammer. Höressay in der Reihe »Hitlers Künst- ler« auf Hessen 2.

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 ■ 37 ■ Veröffentlichungen der Mitarbeiter

Künstler als Funktionäre. Propagandaministerium und Berijas Tod. Von der Illusion des Wandels zum Wandel Reichskulturkammer, in: Hitlers Künstler. Die Kultur im der Illusion, in: ebd., S. 113-127. Dienst des Nationalsozialismus. Hrsg. von Hans Sarkowics, Frankfurt /Main 2004, S.75-109. Elke Fröhlich: Die Tagebücher von Joseph Goebbels. Im Auftrag des In- Obersalzberg. Vom Bergbauerndorf zum Führersperrge- stituts für Zeitgeschichte und mit Unterstützung des biet. Zeitzeugen berichten. (Video; gemeinsam mit Ulrich Staatlichen Archivdienstes Rußlands. Hrsg. von Elke Chaucy und Albert A. Feiber). Neuauflage als VHS und Fröhlich. Teil I, Aufzeichnungen 1923-1941, Band 1/II, DVD 2004. Dezember 1925 – Mai 1928. Bearbeitet von Elke Fröhlich, München 2005. Dokumentation Obersalzberg. Didaktisches Handbuch (hrsg. u. bearb. gemeinsam mit Albert A. Feiber unter Christian Hartmann: Mitwirkung von Elisabeth Sommer und Wolfgang (Nachtrag für 2003): Wintersteller), München 2005. Hitler: Reden, Schriften, Anordnungen. Februar 1925 bis Januar 1933, Bd. VI: Register, Karten und Nachträge (ge- Dokumentation Obersalzberg. Unterlagen und Quellen meinsam bearb. mit Katja Klee und Klaus A. Lankheit), für die Gruppenarbeit (hrsg. und bearb. gemeinsam mit München 2003. Albert A. Feiber unter Mitwirkung von Elisabeth Sommer und Wolfgang Wintersteller) CD, München 2005. Wehrmacht in der nationalsozialistischen Diktatur. Ein Forschungsprojekt des Instituts für Zeitgeschichte (ge- Andreas Eichmüller: meinsam mit Johannes Hürter und Dieter Pohl), in: Zeit- Die Landwirtschaft und der Lastenausgleich, in: Paul Erker geschichte 30 (Juli/August 2003), S. 192–206. (Hrsg.): Rechnung für Hitlers Krieg. Aspekte und Problem des Lastenausgleichs, Heidelberg u.a. 2004, S. 111-140. Der deutsch-sowjetische Krieg 1941–1945 (gemeinsam mit Johannes Hürter), in: Stiftung Haus der Geschichte Albert A. Feiber: der Bundesrepublik Deutschland (Hrsg.): Spuren - Sledy. Hermann Göring als Kunstsammler, in: Ilse von zur Müh- Deutsche und Russen in der Geschichte. Begleitbuch zur len: Die Kunstsammlung Hermann Görings. Ein Prove- Ausstellung im Haus der Geschichte der Bundesrepublik nienzbericht der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen Deutschland, Bonn 2003, S. 74-77. (Nachtrag Ende) mit einem Beitrag von Albert A. Feiber, München 2004, S. 15-41. Verbrecherischer Krieg – verbrecherische Wehrmacht? Überlegungen zur Struktur des deutschen Ostheeres Obersalzberg. Vom Bergbauerndorf zum Führersperrge- 1941–1944, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 52 biet. Zeitzeugen berichten. (Video; gemeinsam mit Ulrich (2004), S. 1-75. Chaussy und Volker Dahm). Neu-Auflage als VHS und DVD 2004. Gehorsam im Widerstand: der Generalstabschef Franz Halder, in: Karrieren im Nationalsozialismus. Funktions- Dokumentation Obersalzberg. Didaktisches Handbuch eliten zwischen Mitwirkung und Distanz. Hrsg. von Ger- (hrsg. u. bearb. gemeinsam mit Volker Dahm unter Mit- hard Hirschfeld und Tobias Jersak, Frankfurt a. M. 2004, wirkung von Elisabeth Sommer und Wolfgang Winter- S. 225-238. steller), München 2005. Bastian Hein: Dokumentation Obersalzberg. Unterlagen und Quellen Keine Lobby für die Dritte Welt. Entwicklungspolitik und für die Gruppenarbeit (hrsg. u. bearb. zusammen mit Vol- Entwicklungsdienste in der Bundesrepublik 1959-1976. ker Dahm unter Mitwirkung von Elisabeth Sommer und Exposé zum Dissertationsprojekt, in: Jörg Callies (Hrsg.): Wolfgang Wintersteller) CD, München 2005. Die Reformzeit des Erfolgsmodells BRD. Die Nachgebore- nen erforschen die Jahre, die ihre Eltern und Lehrer ge- Jan Foitzik: prägt haben, Rehburg-Loccum 2004, S. 379-384. Das Jahr 1953 – Ereignisse und Auswirkungen (gemein- sam hrsg. mit Werner Künzel, Annette Leo und Martina Weyrauch), Potsdam 2003.

■ 38 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 Veröffentlichungen der Mitarbeiter

Angela Hermann: Einsatzgruppe B im Jahr 1941, in: Vierteljahrshefte für Die Tagebücher von Joseph Goebbels. Im Auftrag des In- Zeitgeschichte 52 (2004), S. 527-562. stituts für Zeitgeschichte und mit Unterstützung des Staatlichen Archivdienstes Rußlands. Hrsg. von Elke Konservative Mentalität, militärischer Pragmatismus, Fröhlich. Teil I, Aufzeichnungen 1923-1941, Band 2/II, ideologisierte Kriegführung. Das Beispiel des Generals Juni 1931 - September 1932. Bearbeitet von Angela Her- Georg von Küchler, in: Gerhard Hirschfeld/Tobias Jersak mann, München 2004. (Hrsg.): Karrieren im Nationalsozialismus. Funktionseli- ten zwischen Mitwirkung und Distanz, Frankfurt Fabian Hilfrich: a.M./New York 2004, S. 239-253. Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland 1974, 2 Bände, München 2005 (gemeinsam Manfred Kittel: mit Daniela Taschler, Michael Ploetz und Ilse Dorothee La radicalizacion de la vida politica a finales de la Repu- Pautsch). blica de Weimar (1929-1933) y de la Segunda Republica Espanola (1934-1936). Proyecto de investigacion conjun- Dierk Hoffmann: ta Munich-Valladolid, in: Dialogo scientifico 12 (2003), Grotewohl als Vermittler? Zum Krisenmanagement der S. 169-172. SED-Machtelite 1953, in: Henrik Bispinck/Jürgen Danyel / Hans-Hermann Hertle / Hermann Wentker (Hrsg.): Auf- Die Benesch-Dekrete, in: Nähe und Ferne. Deutsche, stände im Ostblock. Zur Krisengeschichte des realen So- Tschechen und Slowaken. Hrsg. von der Stiftung Haus zialismus, Berlin 2004, S. 97-112. der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Leipzig 2004, S. 67-77. Geschichte der Sozialpolitik in Deutschland seit 1945. Bd. 8: Deutsche Demokratische Republik 1949–1961. Im Zei- Nach Nürnberg und Tokio. »Vergangenheitsbewältigung« chen des Aufbaus des Sozialismus. Bandherausgeber im in Japan und Westdeutschland 1945 bis 1968 (Schriften- Auftrag des Instituts für Zeitgeschichte München–Berlin reihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte), München Dierk Hoffmann und Michael Schwartz, Baden-Baden 2004. 2004. Peter Lieb: Politische Rahmenbedingungen (gemeinsam mit Michael Zusammenfassung in weißrussischer Sprache des Aufsat- Schwartz), in: ebd., S. 1-71. zes »Täter aus Überzeugung? Oberst Carl von Andrian und die Judenmorde der 707. Infanteriedivision 1941/42«, Gesellschaftliche Strukturen und Sozialpolitische Hand- in: Belarus’ i Hermanija. Historyja i sucasnisc’. Band 2. lungsfelder (gemeinsam mit Michael Schwartz), in: ebd., Minsk 2003, S. 115-121. S. 73-157. Mechthild Lindemann: Arbeitskräftegewinnung und Arbeitskräftelenkung, in: Das Entschädigungsabkommen von 1961 zwischen der ebd., S. 251-298. Schweiz und der Bundesrepublik Deutschland, in: Die Schweiz und Deutschland 1954–1961. Hrsg. von Antoine Gemeinsame Fragen der Organisation und des Rechts der Fleury, Horst Möller und Hans-Peter Schwarz, München sozialen Leistungen, in: ebd., S. 299-321. 2004, S. 147–163 (Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Sondernummer). Sicherung bei Alter, Invalidität und für Hinterbliebene, Sonderversorgungssysteme, in: ebd., S. 345-385. Hartmut Mehringer: Sozialdemokratischer und sozialistischer Widerstand, in: Gesamtbetrachtung (gemeinsam mit Michael Schwartz), Peter Steinbach/Johannes Tuchel (Hrsg.): Widerstand ge- in: ebd., S. 799-829. gen die nationalsozialistische Diktatur 1933-1945, Bonn (Bundeszentrale für politische Bildung) 2004, S. 56-78. Johannes Hürter: La »Rose blanche« – ces jeunes Allemands qui ont dit non Auf dem Weg zur Militäropposition. Tresckow, Gersdorff, au nazisme, in: Les chemins de la mémoire, Paris 2004, der Vernichtungskrieg und der Judenmord. Neue Doku- S. 7-11. mente über das Verhältnis der Heeresgruppe Mitte zur

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 ■ 39 ■ Veröffentlichungen der Mitarbeiter

Horst Möller: Guido Müller / Eckart Conze / Ulrich Lappenküper (Hrsg.): Worin lag das ›national‹ Verbindende in der Epoche der Die Geschichte der internationalen Beziehungen in Erneue- Teilung?, in: Koordinaten deutscher Geschichte in der rung und Erweiterung, Köln / Wien 2004. Epoche des Ost-West-Konflikts (Schriften des Histori- schen Kollegs, Kolloquien, Band 55). Hrsg. von Hans Einleitung (gemeinsam mit Eckart Conze und Ulrich Lap- Günter Hockerts, München 2003, S. 307–323. penküper), in: ebd., S. 1-14.

Der 9. November in der deutschen Geschichte des 20. Internationale Gesellschaftsgeschichte und internationale Jahrhunderts, in: Tage deutscher Geschichte. Von der Re- Gesellschaftsbeziehungen aus deutscher Perspektive, in: formation bis zur Wiedervereinigung. Hrsg. von Eckart ebd., S. 231-258. Conze und Thomas Nicklas, München 2004, S. 195–216. Folgen der Ölkrise für den europäischen Einigungsprozeß Parteien in der Bundesrepublik Deutschland 1945/1948 nach 1973, in: Franz Knipping / Matthias Schönwald bis 1955, in: L’Allemagne des recommandations de Lon- (Hrsg.): Aufbau zum Europa der zweiten Generation: Die dres à la souveraineté (1948-1955). Aspects de la Europäische Einigung 1969-1984, Trier 2004, S. 73-93. question. Coordonné par Jean-Paul Cahn, Bernard Polo- ni et Gérard Schneilin, Paris 2004. S. 31-46. Konrad Adenauer und Theodor Heuss vor 1933: ein Ver- gleich ihrer Biographien und soziokulturellen und politischen Die Schweiz und Deutschland 1945-1961. Hrsg. von An- Lebenswelten, in : Geschichte im Westen 2004 (im Druck). toine Fleury, Horst Möller und Hans-Peter Schwarz (Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, «Tout en tenant l’Europe en équilibre sur nos faibles Sondernummer), München 2004. épaules.» Jean Schlumberger et le «Comité Mayrisch» / «Comité franco-allemand de Documentation et d‘Infor- Historische Bibliographie, Berichtsjahr 2003. Mithrsg. im mation», in: Pascal Mercier (Hrsg.): Jean Schlumberger et Auftrag der Arbeitsgemeinschaft außeruniversitärer For- l’Histoire. Paris 2004 (im Druck). schungseinrichtungen in der Bundesrepublik Deutsch- land (AHF), München 2004. Pierre Viénot und das Berliner Büro des Mayrisch-Komi- tees, in: Hans Manfred Bock (Hrsg.): Berlin in den Jahrbuch der historischen Forschung in der Bundesrepu- deutsch-französischen Gesellschafts- und Kulturbezie- blik Deutschland, Berichtsjahr 2003. Mithrsg. im Auftrag hungen der Weimarer Republik, Berlin 2004 (im Druck). der Arbeitsgemeinschaft außeruniversitärer Forschungs- einrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland (AHF), Anne Munding: München 2004. Die Tagebücher von Joseph Goebbels. Im Auftrag des In- stituts für Zeitgeschichte und mit Unterstützung des Enzyklopädie deutscher Geschichte. Hrsg. von Lothar Staatlichen Archivdienstes Rußlands. Hrsg. von Elke Gall in Verbindung mit Peter Blickle, Elisabeth Fehren- Fröhlich. Teil I, Aufzeichnungen 1923-1941, Band 1/III, bach, Johannes Fried, Klaus Hildebrand, Karl Heinrich Juni 1928 – November 1929. Bearbeitet von Anne Mun- Kaufhold, Horst Möller, Otto Gerhard Oexle, Klaus Ten- ding, München 2004. felde. Ilse Dorothee Pautsch: Siehe auch: Institutspublikationen (Akten zur Auswärti- Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik gen Politik der Bundesrepublik Deutschland, Vierteljahrs- Deutschland 1974, 2 Bände, München 2005 (gemeinsam hefte für Zeitgeschichte, Schriftenreihe der Vierteljahrs- mit Daniela Taschler, Fabian Hilfrich und Michael Ploetz). hefte für Zeitgeschichte). Altschulden und Neubeginn. Die »Clearingmilliarde« und Guido Müller: die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Theodor Heuss, die deutsch-französischen Beziehungen Bundesrepublik Deutschland und der Schweiz, in: Die und die europäische Einigung, in: Matthias Schulz / Ma- Schweiz und Deutschland 1954–1961. Hrsg. von Antoine reike König (Hrsg.): Die Bundesrepublik Deutschland und Fleury, Horst Möller und Hans-Peter Schwarz, München die europäische Einigung 1950-2000. Festschrift für Wolf 2004, S. 17–29 (Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für D. Gruner, Stuttgart 2004, S. 61-84. Zeitgeschichte, Sondernummer).

■ 40 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 Veröffentlichungen der Mitarbeiter

Michael Ploetz: Michael Schwartz: Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Vertriebene und »Umsiedlerpolitik«. Integrationskonflikte in Deutschland 1974, 2 Bände, München 2005 (gemeinsam den deutschen Nachkriegs-Gesellschaften und die Assimila- mit Daniela Taschler, Fabian Hilfrich und Ilse Dorothee tionsstrategien in der SBZ/DDR 1945–1961, München 2004. Pautsch). Geschichte der Sozialpolitik in Deutschland nach 1945. Ferngelenkte Friedensbewegung? DDR und UdSSR im Band 8: Deutsche Demokratische Republik 1949–1961: Kampf gegen den NATO-Doppelbeschluß, Münster 2004 Im Zeichen des Aufbaus des Sozialismus. Bandherausgeber (gemeinsam mit Hans-Peter Müller). im Auftrag des Instituts für Zeitgeschichte München–Ber- lin Dierk Hoffmann und Michael Schwartz, Baden-Baden Dieter Pohl: 2004. Sucasnae dasledavanne Chalakosta: v’niki i perspektyvy [Moderne Holocaust-Forschung. Ergebnisse und Perspek- Politische Rahmenbedingungen (gemeinsam mit Dierk tiven], in: Belarus’ i Hermanija. Historyja i sucasnisc’. Hoffmann), in: ebd., S. 1-71. Band 2. Minsk 2003, S. 154-163. Gesellschaftliche Strukturen und Sozialpolitische Hand- Hans Krüger. Der »König von Stanislau«, in: Karrieren der lungsfelder (gemeinsam mit Dierk Hoffmann), in: ebd., S. Gewalt. Nationalsozialistische Täterbiographien. Hrsg. 73-157. von Klaus-Michael Mallmann und Gerhard Paul, Darm- stadt 2004, S. 134-144. Gesamtbetrachtung (gemeinsam mit Dierk Hoffmann), in: ebd., 799-829. War, Occupation and the Holocaust in Poland, in: The Hi- storiography of the Holocaust. Hrsg. von Dan Stone, Ausgleich von Kriegs- und Diktaturfolgen, Soziales Ent- London 2004, S. 88-119. schädigungsrecht: Vertriebene, Evakuierte, Bombenge- schädigte, Kriegsheimkehrer sowie Kriegsbeschädigte Die »Aktion Reinhard« im Licht der Historiographie, in: und Kriegshinterbliebene, in: ebd., S. 589-641. Die »Aktion Reinhardt«. Hrsg. von Bogdan Musial, Os- nabrück 2004, S. 15-47. Integracja czy asymilacja? Polityka rzadu niemieckiego wobec wypedzonych, in: Postanowienia i konsekwencje Die Rolle des Distrikts Lublin im Völkermord an den Ju- konferencji w Jalcie i Poczdamie. Materialy z czesci hi- den, in: Die »Aktion Reinhardt«. Hrsg. von Bogdan Musi- storycznej VIII Seminarium Slaskiego, Gliwice / Opole al, Osnabrück 2004, S. 87-107. 2003, S. 59-76. [erschienen 2004]

Chelkam schel Kochot eser ukraini’im brezach Jehudim »Verteilungskonflikte unter Werktätigen müssen unter al- [Der Anteil ukrainischer Hilfskräfte beim Mord an Ju- len Umständen vermieden werden.« Lastenausgleichs-Di- den], in: Dapim lcheker Hashoah - Studies on the Shoah skussionen und Soforthilfe-Politik in der SBZ/DDR, in: 18 (2004), S. 7-34. Paul Erker (Hrsg.): Rechnung für Hitlers Krieg. Aspekte und Probleme des Lastenausgleichs (Pforzheimer Gesprä- Edith Raim: che 3), Heidelberg u.a. 2004, S. 217-233. Das Ende von Kaufering IV, in: Dachauer Hefte 20, S. 139-156. SED-Sozialabbau und Bevölkerungsprotest. Strukturbe- dingungen und Eskalation des Konflikts zwischen SED- Verfolgung und Exil der jüdischen Familie Hanover aus Regime und Schwerbeschädigten im Vorfeld des Juni- Würzburg, in: Mainfränkisches Jahrbuch für Geschichte Aufstands von 1953, in: Henrik Bispinck / Jürgen Danyel / und Kunst, S. 317-336. Hans-Hermann Hertle / Hermann Wentker (Hrsg.): Auf- stände im Ostblock. Zur Krisengeschichte des realen So- Elke Scherstjanoi: zialismus, Berlin 2004, S. 75-96. Rotarmisten schreiben aus Deutschland. Briefe von der Front (1945) und historische Analysen. Hrsg. von Elke »Das Dorado des deutschen Adels«. Die frühneuzeitliche Scherstjanoi, (Texte und Materialien zur Zeitgeschichte, Adelskirche in interkonfessionell-vergleichender Perspek- Bd. 14), München 2004. tive, in: Geschichte und Gesellschaft 30 (2004), S. 594-638.

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 ■ 41 ■ Veröffentlichungen der Mitarbeiter

Peter Skyba: Von Peenemünde nach Kapustin Jar. Der Transfer der Konsumpolitik in der DDR 1971 bis 1989. Die Verbrau- deutschen Raketentechnologie in die UdSSR 1944–1955, cherpreise als Konfliktgegenstand, in: Geschichte des in: Raketenrüstung und internationale Sicherheit von Konsums. Erträge der 20. Arbeitstagung der Gesellschaft 1942 bis heute. Hrsg. von Thomas Stamm-Kuhlmann und für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, 23. - 26. April Reinhard Wolf, Wiesbaden 2004, S. 39-54. 2003 in Greifswald. Hrsg. von Rolf Walter (Beiheft der Vierteljahrsschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte Èistki sredi rukovoditelej NKVD i v GRU, in: Istorièeskie Nr. 175), Stuttgart 2004, S. 343 - 366. ètenija na Lubjanke. 2003 god. Vlast’ i organy gosu- darstvennoj bezopasnosti, Moskva 2004, S. 103–112. Dietmar Süß: Die Enkel auf den Barrikaden. Jungsozialisten in der SPD »Rakete ist Verteidigung und Wissenschaft.« Die militäri- in den 1970er Jahren, in: Archiv für Sozialgeschichte 45 sche Raketenentwicklung der Sowjetunion im Kalten (2004), S. 67-104. Krieg 1945-1989, in: Peenemünde: Mythos und Geschich- te der Rakete 1923-1989. Hrsg. von Johannes Erichsen »Massaker und Mongolensturm«. Anmerkungen zu Jörg und Bernhrad M. Hoppe, Berlin 2004, S. 87-98. Friedrichs umstrittenem Buch: »Der Brand. Deutschland im Bombenkrieg 1940–1945«, in: Historisches Jahrbuch »Und deshalb besteht die Aufgabe darin, die Aufklärung 124 (2004), S. 521-543. wieder auf die Füße zu stellen« – Zu den Großen Säube- rungen in der sowjetischen Militäraufklärung 1937/38, Arbeitergeschichte und Organisationssoziologie: Interdiszi- in: Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung plinäre Perspektiven für die Geschichte der Arbeiterschaft, 2004, Berlin 2004, S. 80-97. in: Hermann-Josef Rupieper, Friederike Sattler, Georg Wag- ner-Kyora (Hrsg.): Die Mitteldeutsche Chemieindustrie und Vor 25 Jahren: Der sowjetische Einmarsch in Afghanistan ihre Arbeiter im 20. Jahrhundert, Münster 2004, S. 20-34. 1979, in: Militärgeschichte, 2004, Nr. 3, S. 16-21.

»Heimatfront« und »People’s War«: Neue Literatur zur Ge- Petra Weber: schichte des Luftkrieges, in: sehepunkte 4 (2004), Nr. 7/8 Föderalismus und Lobbyismus. Die CSU-Landesgruppe [15.07.2004], zwischen Bundes- und Landespolitik 1949 bis 1969, in: http://www.sehepunkte.historicum.net/2004/07/6714.html Thomas Schlemmer/Hans Woller (Hrsg.): Politik und Kul- tur im föderativen Staat 1949 bis 1973, München 2004, Daniela Taschler: S. 23-116. Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland 1974, 2 Bände, München 2005 (gemeinsam Christoph Weisz: mit Fabian Hilfrich, Michael Ploetz und Ilse Dorothee (Gemeinsam mit Ingeborg Brückner): Bibliographie zur Pautsch). Zeitgeschichte. Beilage der Vierteljahrshefte für Zeitge- schichte. Zusammengestellt von Christoph Weisz und Matthias Uhl: Ingeborg Brückner. Jg. 52 (2004), München 2004. Vor dem Abgrund. Die Streitkräfte der USA und der UdSSR sowie ihrer deutschen Bündnispartner in der Ku- Udo Wengst: bakrise, München 2004 (Schriftenreihe der Vierteljahrs- Der Übergang von den Präsidialkabinetten am Ende der hefte für Zeitgeschichte, Sondernummer) (gemeinsam mit Weimarer Republik zur NS-Diktatur in: Die Anfänge der Dimitrij N. Filippovych). Braunen Barbarei, München 2004, S. 13-20.

Atomraketen für die NVA? Zur Erstausstattung der Na- Hermann Wentker: tionalen Volksarmee der DDR mit Kernwaffeneinsatzmit- Justizverwaltung und politische Justiz in der SBZ/DDR: teln, in: Militär, Staat und Gesellschaft in der DDR: For- Kompetenzen und Machtverschiebungen, in: Perspekti- schungsfelder, Ergebnisse, Perspektiven. Hrsg. von Hans ven für die Dokumentationsstelle Brandenburg. Beiträge Ehlert und Matthias Rogg, Berlin 2004, S. 187-204. der Tagung der Justizschule der Justizvollzugsanstalt Brandenburg am 29./30. Oktober 2002. Hrsg. von Günter Morsch und Silvia de Pasquale, Münster 2004, S.169-178.

■ 42 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 Veröffentlichungen der Mitarbeiter

Aufstände im Ostblock. Zur Krisengeschichte des realen Lag dem nationalsozialistischen Judenmord in Ungarn wirt- Sozialismus. Hrsg. im Auftrag des Instituts für Zeitge- schaftliches Kalkül zugrunde? Zum Buch von Christian schichte München–Berlin und des Zentrums für Zeithi- Gerlach und Götz Aly: Das letzte Kapitel. Der Mord an den storische Forschung Potsdam von Henrik Bispinck, Jür- ungarischen Juden, in: Forum für osteuropäische Ideen- gen Danyel, Hans-Hermann Hertle und Hermann und Zeitgeschichte 8 (2004), S. 295-301. Wentker, Berlin 2004. Ot Carisma k Bolcevizmu. ´ Nemeckaja Social-Demokrati- Entsatellisierung oder Machtverfall? Das sowjetische Im- ja i ›asiatièeskij despotizm‹, in: Germanija i Russkaja Re- perium und die innerstaatlichen Krisen im Ostblock 1953 voljucija 1917-1924. Izdanie Gerda Kënena i L’va Kope- bis 1981, in: ebd., S.231-255. leva. Pod redakciej Jakova Drabkina, Moskva 2004, S. 100-123. [= Vom Zarismus zum Bolschewismus. Deut- Umsturzversuche 1938–1943, in: Peter Steinbach/Johan- sche Sozialdemokratie und der »asiatische Despotismus«, nes Tuchel (Hrsg.): Widerstand gegen die nationalsoziali- in: Deutschland und die Russische Revolution 1917- stische Diktatur 1933–1945, Bonn 2004, S.469-488 1924. Herausgegeben von Gerd Koenen und Lew Kope- lew. Redaktion Jakob Drabkin. Moskau 2004, aus dem Une politique étrangère étroitement limitée. La situation Deutschen von Igor Jermaèenko. Deutsche Erstausgabe de la RDA dans le système international, in: Allemagne München 1998.] d’aujuord’hui 169 (Juli-September 2004), S.25-47. Übersetzung aus dem Russischen und Französischen von: Hans Woller: Sergej Slutsch: Stalins »Kriegsszenario 1939«: Eine Rede, Dreierlei Abrechnung. Italien nach dem Faschismus, in: die es nie gab. Die Geschichte einer Fälschung, in: Vier- Alte Eliten in jungen Demokratien? Wechsel, Wandel und teljahrshefte für Zeitgeschichte 52 (2004), S. 597-635. Kontinuität in Mittel- und Osteuropa. Hrsg. von Hans-Jo- achim Veen, Köln/Weimar/Wien 2004, S. 23-31.

Bayern im Bund, Bd. 3: Politik und Kultur im föderativen Staat 1949 bis 1973 (gemeinsam hrsg. mit Thomas Schlemmer), München 2004.

I conti con il fascismo. L’epurazione in Italia 1943–1948, Bologna 22004.

Reihe »20 Tage im 20. Jahrhundert« (gemeinsam hrsg. mit Norbert Frei und Klaus-Dietmar Henke): ein Band in deutscher Sprache.

Jürgen Zarusky: NS-Justiz und Widerstand, in: Irene Stuiber: Hingerichtet in München-Stadelheim. Opfer nationalsozialistischer Ver- folgung auf dem Friedhof am Perlacher Forst, München 2004, S. 8-19.

Einführung zu: Note der Sowjetregierung an die Regie- rungen der USA, Großbritanniens und Frankreichs über den Friedensvertrag mit Deutschland, 10. März 1952, in: 100(0) Schlüsseldokumente zur russischen und sowjeti- schen Geschichte (1917-1991) = Dok. 0047, http://osteu- ropa.bsb-muenchen.de/dig/1000dok/

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 ■ 43 ■ Lehrtätigkeit

Lehrtätigkeit

Volker Dahm: Horst Möller: Ausbildungskurs »Rundgangsleiter in der Dokumentation Vorlesung »Grundzüge der Außenpolitik der Bundesrepu- Obersalzberg« (gemeinsam mit Albert A. Feiber). blik Deutschland 1949–1990« im WS 2003/2004 an der LMU München. Albert A. Feiber: Ausbildungskurs »Rundgangsleiter in der Dokumentation Hauptseminar »Zeitgeschichte: Methoden – Themen – Obersalzberg« (gemeinsam mit Volker Dahm). Kontroversen« im SS 2004 an der LMU München.

Fortbildungsveranstaltung für Lehrer in der Dokumenta- Vorlesung »Geschichte des deutschen Parteiensystems tion Obersalzberg (vom Bayerischen Staatsministerium 1871–1998« im WS 2004/2005 an der LMU München. für Unterricht und Kultus i.V.m. dem Europäíschen Gym- nasium Berchtesgaden organisiert) am 1. April 2004 in Guido Müller: der Dokumentation Obersalzberg. Übung »Geschichte schreiben« im WS 2003/2004 an der Universität Stuttgart. »Der Obersalzberg – Hitlers zweiter Regierungssitz«. Hi- storisch-politische Veranstaltung der Deutsch-isralischen Interdisziplinäres Hauptseminar (gemeinsam mit Frau Gesellschaft Augsburg-Schwaben am 25. April 2004 in Prof. Dr. Mechthild Gilzmer TU Berlin/Univ. Stuttgart) der Dokumentation Obersalzberg. »Deutsch-französischer Kulturtransfer und Autobiogra- phien der kulturellen Mittler in den 1930/40er Jahren « Christian Hartmann: im WS 2004/2005 an der Universität Stuttgart. Seminar »Die Wehrmacht und der deutsch-sowjetische Krieg 1941–1944« im Wintertrimester 2004 an der Fach- Dieter Pohl: hochschule der Bundeswehr München-Neubiberg. Übung »Rechtsextremismus und autoritäre Regime in Eu- ropa 1919–1939« im WS 2002/2003 an der Ludwig-Ma- Seminar »Die Wehrmacht und der deutsch-sowjetische ximilians-Universität München. Krieg 1941–1944« im Herbsttrimester 2004 und Winter- trimester 2005 an der Universität der Bundeswehr Mün- Elke Scherstjanoi: chen-Neubiberg. Hauptseminar (gemeinsam mit Frau Dr. Jutta Petersdorf) »Deutsche Kriegsgefangene in der Sowjetunion 1941 bis Dierk Hoffmann: 1955« im WS 2004/2005 an der FU Berlin. Proseminar »Biographie und Geschichte. Konrad Adenau- er, Kurt Schumacher, Walter Ulbricht und Otto Grote- Michael Schwartz: wohl« im SS 2004 an der Humboldt-Universität zu Ber- Hauptseminar II »Sozialpolitik im Nachkrieg. Gesell- lin. schaftliche Integrationsstrategien nach 1945 im europäi- schen Vergleich« im SS 2004 an der Universität Münster. Übung »Geheimdienste im Kalten Krieg. Deutschland und die internationalen Mächte 1941–1961« im WS 2004 / Hauptseminar II »Vertreibungen als Friedenslösung? Eu- 2005 an der Humboldt-Universität zu Berlin. ropäische und außereuropäische Fallbeispiele ›ethnischer Säuberungen‹ im 19. und 20. Jahrhundert« im WS Johannes Hürter: 2004/2005 an der Universität Münster. Seminar »Das sozialistische Experiment. Die Geschichte der DDR 1949–1990« im Wintertrimester 2004 an der Dietmar Süß: Universität der Bundeswehr, Neubiberg. Übung »Gesellschaften im Luftkrieg: Deutschland und England im Vergleich« im WS 2003/2004 an der LMU Manfred Kittel: München. Hauptseminar »Deutschsprachige Minderheiten 1918–1945. Ostmittel- und Westeuropa im Vergleich« im SS 2004 an Übung »Schreiben für Historiker« im SS 2004 an der LMU der Universität Regensburg. München.

Proseminar »Von Balfour zu Blair: Englische Geschichte im 20. Jahrhundert« im WS 2004/2005 an der LMU München.

■ 44 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 Lehrtätigkeit Vorträge und Diskussionsleitungen

Udo Wengst: Andreas Eichmüller: Hauptseminar »Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in der Vortrag »Die Geschichte der Arbeiterbauern 1945–2000«, SBZ/DDR« im SS 2004 an der Universität Regensburg. gehalten auf der Jahrestagung des Bundesverbands der Landwirte im Nebenberuf in Bielefeld am 14. März. Hermann Wentker: Hauptseminar »Die Kirchen in der DDR« im SS 2004 an Vortrag »Westdeutsche Agrarpolitik in der Region: Bay- der Universität Leipzig. ern 1945–1960«, gehalten auf der Tagung »Agrarpolitik in Deutschland, Österreich und der Schweiz 1930–1960« des Ludwig Boltzmann Instituts für Geschichte des länd- lichen Raums und des Niederösterischen Instituts für Landeskunde in St. Pölten am 7. Mai.

Albert A. Feiber: Vorträge und Diskussionsleitungen Kurzvortrag »Die pädagogische Arbeit in der Dokumen- tation Obersalzberg«, gehalten im »Workshop zur päda- Henrik Bispinck: gogisch-didaktischen Arbeit an bayerischen Gedenkstät- Vortrag »›Republikflucht‹. Die Massenabwanderung aus ten« an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt der DDR bis zum Bau der Berliner Mauer: Motive - Aus- am 13. September. wirkungen – Reaktionen«, gehalten im Rahmen der Vor- tragsreihe des Landesbeauftragten für die Stasi-Unterla- Jan Foitzik: gen Berlin am 10. Dezember 2003 (Nachtrag von 2003). Berichte zum Stand der Projekte »Die Politik der SMAD auf dem Gebiet der Kultur, Wissenschaft und Bildung, Vortrag »Bildungsbürger zwischen Beharrung und Re- 1945 bis 1949« und »SMAD: Struktur und Funktion« form. Gymnasiallehrer in Mecklenburg während der Wei- (Handbuch) auf der Sitzung der Gemeinsamen Kommis- marer Republik«, gehalten im Rahmen der Tagung »Ge- sion zur Erforschung der neuesten Geschichte der sellschaft im Umbruch. Mecklenburg in der Zeit der deutsch-russischen Beziehungen in München am 8. Juli. Weimarer Republik« des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde e.V. und der Historischen Vortrag »Berijas Tod. Von der Illusion des Wandels zum Kommission für Mecklenburg in Rostock am 8. Oktober. Wandel der Illusion«, gehalten in der Landesvertretung des Landes Brandenburg beim Bund am 30. November. Volker Dahm: Vortrag auf der Tagung »NS Ordensburg Vogelsang – Hi- Christian Hartmann: storische Last, künftige Nutzung« der Bischöflichen Aka- (Nachtrag 2003:) Vortrag »Verbrecherischer Krieg – ver- demie Aachen vom 24. bis 25. September. brecherische Wehrmacht?«, gehalten an der Technischen Universität Dresden am 29. April. Teilnahme an der Podiumsdiskussion auf der Tagung »Steinerne Zeugnisse des Ewigkeitswillens – Funktion Präsentation des Projekts »Wehrmacht in der nationalso- und Bedeutung der Ordensburg Vogelsang im National- zialistischen Diktatur« anlässlich des Besuchs des Bundes- sozialismus« des Bildungswerks der Humanistischen präsidenten am 10. Mai. (Ende Nachtrag) Union« in Bonn vom 15. bis 16. Oktober. Vortrag »Wie verbrecherisch war die Wehrmacht? Zur Be- Kurzreferat beim Auftakt-Hearing der »Herbstakademie teiligung von Wehrmachtsangehörigen an Kriegs- und 2004/Zukunft Vogelsang« in Gemünd/Eifel am 8. No- NS-Verbrechen«, gehalten auf der Tagung »Verbrechen vember. der Wehrmacht. Eine Bilanz« in Hamburg am 16. März.

Teilnahme am Themenworkshop der »Herbstakademie Moderation der Sektion IV Methodik auf der Tagung 2004/Zukunft Vogelsang« in Nettersheim/Eifel vom 29. »Verbrechen der Wehrmacht. Eine Bilanz« in Hamburg bis 30. November. am 18. März.

Teilnahme am Forum »Zukunft/Vogelsang« in Hellen- thal/Eifel am 17. Dezember.

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 ■ 45 ■ Vorträge und Diskussionsleitungen

Teilnahme an einer Podiumsdiskussion zum Thema Deut- Manfred Kittel: sche Deserteure im Zweiten Weltkrieg mit Manfred Mes- Vortrag »Politische oder ethnische Säuberung? Der Um- serschmidt im Haus der Geschichte in Bonn am 18. Juli. gang mit deutschsprachigen Minderheiten in Ostmittel- und Westeuropa 1945«, gehalten im Rahmen einer Vorle- Teilnahme an einer Podiumsdiskussion auf dem 45. Deut- sungsreihe an der Universität Augsburg am 27. Januar. schen Historikertag zum Thema »Der Untergang« mit Jost Dülffer, Jan-Oliver Decker und Hermann Graml in Kiel Vortrag »Konfessioneller Konflikt und politische Kultur in am 15. September. der Weimarer Republik«, gehalten bei einer Fortbildungs- tagung für schwäbische Gymnasiallehrer in Augsburg am Bastian Hein: 2. März. Disputatio über das Dissertationsprojekt »Keine Lobby für die Dritte Welt?« an der Universität Regensburg am 24. Vortrag »Deutschsprachige Minderheiten in Europa im November. historischen Vergleich. Zum sog. Rechtsnormenprojekt des deutsch-tschechischen Zukunftsfonds«, gehalten auf Fabian Hilfrich: dem XIII. Deutsch-Tschechisches Symposium in Iglau/Jih- Vortrag »›The Year of Europe‹ and Recurring Crises in lava am 3. April. Transatlantic Relations«, gehalten auf der Konferenz der Society for Historians of American Foreign Relations in Vortrag »Europäische Erinnerungskultur nach der Osterwei- Austin, Texas, am 24. Juni. terung«, gehalten im Kloster Neustift bei Brixen am 19. Mai.

Vortrag »Germany and the Year of Europe«, gehalten auf Leitung eines Seminars der Hanns-Seidel-Stiftung zum der Konferenz »The Atlantic Community Unraveling« der Thema »Die deutschen Minderheiten in Polen und im Bal- Vanderbilt University und des DHI Washington in Nash- tikum 1918-1945« im Kulturzentrum Ostpreußen in Ellin- ville, Tennessee, am 18. September. gen am 26. Juni.

Dierk Hoffmann: Vortrag »Religion und Politik in der deutschen Geschich- Vortrag »Zur sozialen und wirtschaftlichen Lage der te«, gehalten im Laurentius-Gymnasium Neuendettelsau Rentner in der DDR während der fünfziger Jahre. Le- am 28. Juni. bensstandard, Alterssicherung und SED-Rentenpolitik«, gehalten auf dem Workshop des Zentrums für Zeithisto- Vortrag »Politische Säuberung oder Vertreibung? Der rische Forschung »Beiträge zur Erforschung des Lebens- Umgang mit deutschsprachigen Minderheiten in Ost- standards in Deutschland unter den Bedingungen von mittel- und Westeuropa 1945«, gehalten in Heppenheim Diktatur und Demokratie: Nationalsozialismus, DDR und auf der Landesversammlung der hessischen Ackermann- Bundesrepublik« in Potsdam am 1. April. Gemeinde am 26. September.

Johannes Hürter: Vortrag »Parlamentarismus zwischen den Weltkriegen. Vortrag und Einführung in den Film »Leningrad, die hun- Kulturalistischer Forschungsansatz auf dem Prüfstand«, gernde Stadt« in Hamburg am 11. Februar. gehalten auf einem Kooperationsseminar von Historikern der FAU Erlangen-Nürnberg und der LMU München über Vortrag »Konservative Akteure oder totale Krieger? Zum »Geschichte der Politik: Alte und neue Wege« in Kloster Transformationsprozeß einer militärischen Elite«, gehal- Banz am 2. Oktober. ten auf der Tagung »Verbrechen der Wehrmacht – eine Bilanz« in Hamburg am 16. März. Vortrag »Politische Säuberung oder Vertreibung? Der Umgang mit deutschsprachigen Minderheiten in Ost- Vortrag »Paul von Hintze«, gehalten auf der Tagung des mittel- und Westeuropa 1945«, gehalten an der Europäi- Militärgeschichtlichen Forschungsamts »Weltmachthori- schen Akademie Otzenhausen am 10. Oktober. zonte von kaiserlichen Seeoffizieren: Tirpitz, Hopman, Hintze, Raeder« in Potsdam am 7. Juni. Autorenlesung aus dem Buch »Provinz zwischen Reich und Republik« im Limousin-Haus in Fürth am 11. No- vember.

■ 46 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 Vorträge und Diskussionsleitungen

Vortrag »Zwischen Resistenz und Reichstreue. National- Vortrag »Kollaboration und Résistance«, gehalten im protestantisches Milieu im totalen Krieg (1943–45)«, ge- Rahmen der Expertentagung »Problempunkte des halten bei einem Zeitgeschichtlichen Symposium der deutsch-französischen Geschichtsverständnisses« der Bayerischen Landeszentrale und der Stiftung Bayerische Hanns-Seidel-Stiftung in Kloster Banz vom 11. bis 13. Gedenkstätten am Dokumentationszentrum Reichspartei- Juli. tagsgelände in Nürnberg am 20. November. Vortrag »Der 20. Juli 1944«, gehalten im Heimathaus Vortrag »Vertreibung aus der Erinnerung? Der alte deut- Traunreut am 20. Juli. sche Osten und die ›neue Ostpolitik‹ in den 1960er und Vortrag »Jean Moulin und die Résistance«, gehalten im 1970er Jahren«, gehalten bei einer Tagung des Instituts Heimathaus Traunreut am 27. Juli. für Zeitgeschichte und der Konrad Adenauer Stiftung in Vortrag »La couche dirigeante du IIIe Reich: anciens ca- Berlin über »Die Vertreibung der Deutschen aus dem dres ou nouvelles élites?«, gehalten im Rahmen der Ta- Osten in der Erinnerungskultur der Bundesrepublik« am gung »Les logiques totalitaires en Europe au XXe siècle« 25. November. in Paris vom 29. September bis 1. Oktober.

Peter Lieb: Teilnahme an der Podiumsdiskussion »Die Wahrnehmung Vortrag »Die Wehrmacht in der NS-Diktatur«, gehalten an des Widerstands gegen den Nationalsozialismus in der der Infanterieschule der Bundeswehr in Hammelburg am Bundesrepublik Deutschland 60 Jahre nach dem Ende der 10. Mai. NS-Diktatur« im Rahmen der Tagung »Der vergessene Widerstand – Opposition und Widerstand gegen den Na- Vortrag »Der Anti-Partisanenkrieg der Wehrmacht und tionalsozialismus 60 Jahre nach dem 20. Juli 1944« in der Waffen-SS in Frankreich 1944«, gehalten am Deut- Dachau vom 8. bis 9. Oktober. schen Historischen Institut in Paris im Rahmen des Ate- liers »Du maintien de l’ordre et de la sécurité à la guerre Vortrag »Waldemar von Knoeringen – Widerstandskämp- d’anéantissement (Vernichtungskrieg). Le rôle de la fer und Exilpolitiker«, gehalten im Rahmen der Tagung Wehrmacht dans la radicalisation de la violence Alle- »Den Kompaß suchen, nach dem zu segeln ist – Walde- mande en Europe occupée« am 11. Juni. mar von Knoeringen, Visionär und Reformer der Sozial- demokratie« in der Akademie für Politische Bildung Tut- Vortrag »Les troupes d’occupation et la lutte contre le zing vom 4. bis 5. November. Maquis«, gehalten in Fréjus im Rahmen des Kolloquiums »Le débarquement de Provence« organisiert vom Musée Vortrag »München – Hauptstadt des Widerstands«, gehal- des Troupes de Marine am 5. Oktober. ten anlässlich der Eröffnung der Ausstellung »Erinnerun- gen an den Widerstand in München« des Instituts für Hartmut Mehringer: Zeitgeschichte im Geschwister-Scholl-Heim in München Kurzvortrag »Exil und Widerstand«, gehalten im Rahmen am 11. November . der Podiumsdiskussion des Instituts für Zeitgeschichte »Der deutsche Widerstand und das Ausland« im Institut Vortrag »Widerstand im Dritten Reich«, gehalten anläss- für Zeitgeschichte München am 18. Mai. lich einer Ausstellungseröffnung in Unterhaching am 15. November. Vortrag »Deutscher Widerstand und Exil. Das Verhältnis von Widerstand und deutscher Emigration, insbesondere Vortrag »Widerstand und widerständisches Verhalten – in die Sowjetunion«, gehalten im Rahmen des Internatio- Neuere Forschungen und Bewertungen«, gehalten im nalen Colloquiums der Gemeinsamen Kommission für die Rahmen der Tagung »Widerstand und widerständisches Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch-russi- Verhalten in der NS-Zeit« in der Akademie für Politische schen Beziehungen über »Resistenz, Opposition, Wider- Bildung Tutzing vom 29. November bis 3. Dezember. stand im Diktaturenvergleich« in München vom 8. bis 9. Juli. Horst Möller: Eröffnung der von der Deutsch-Russischen Historiker- kommission für die Erforschung der jüngeren Deutsch- Russischen Geschichte, dem Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte der Universität Erlangen-Nürnberg, der Rus-

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 ■ 47 ■ Vorträge und Diskussionsleitungen

sischen Akademie der Wissenschaften und der Bayerischen Sektionsleitung bzw. Vortrag (»Les ›rationalités‹ dans l’- Staatsbibliothek veranstalteten Online-Präsentation des action d’Hitler«) bei dem vom GEODE der Université de Projekts »100(0) Schlüsseldokumente zur russischen und Paris Nanterre (Paris X) und dem CHEVS (Sciences po) in sowjetischen Geschichte (1917–1991)« in der Bayerischen Zusammenarbeit mit dem Institut für Zeitgeschichte ver- Staatsbibliothek in München am 12. Januar. anstalteten Kolloquium »Les logiques totalitaires en Eu- rope au XXe siècle« in Paris vom 29. September bis zum Eröffnung der gemeinsamen Tagung des Hamburger In- 1. Oktober. stituts für Sozialforschung und des Instituts für Zeitge- schichte München-Berlin (»Verbrechen der Wehrmacht. Moderation einer Sektion bei der von der Université de Eine Bilanz«) im Warburg-Haus in Hamburg vom 16. bis Paris IV-Sorbonne und der Universität des Saarlandes zum 18. März. veranstalteten Tagung »Wandel und Integration. Die Pa- riser Verträge 1954 im Prozeß der deutsch-französischen Vortrag »Zeitgeschichtliche Kontroversen in Deutsch- Annäherungen der Nachkriegszeit« in Paris vom 7. bis land«, gehalten in der Konrad-Adenauer-Stiftung in Ca- zum 9. Oktober. denabbia am 2. Mai. Vortrag »Demokratie im Spannungsfeld der Ideologien im Moderation der Podiumsdiskussion »Der deutsche Wider- 20. Jahrhundert«, gehalten im Rahmen des Symposiums stand und das Ausland« im Institut für Zeitgeschichte in der Universität Graz in Erinnerung an den Februar 1934 München am 18. Mai. »Widerstand als Bürgerpflicht. Was ist uns die Demokra- tie wert?« in Graz am 15. Oktober. Auf Einladung des französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac Teilnahme an der Gedenkfeier zum 60. Jahrestag Vortrag »La Deuxième Guerre mondiale dans l’historio- der Invasion der Alliierten in der Normandie in Arro- graphie allemande: résultats et controverses«, gehalten manches am 6. Juni. im Rahmen des vom Centre de la Mémoire d’Oradour- sur-Glane veranstalteten Seminars zum Thema »Histoire, Auf Einladung des hessischen Ministerpräsidenten Ro- Mémoire, Transmission« in Oradour am 20. Oktober. land Koch Vortrag »Widerstand gegen die nationalsozia- listische Diktatur«, gehalten bei dem Festakt für Ludwig Vortrag »Nicolai und Mendelssohn – zwei Repräsentan- Beck anläßlich des 60. Jahrestages des 20. Juli 1944 und ten der Berliner Aufklärung«, gehalten im Rahmen der der Vergabe des Ludwig-Beck-Preises für Zivilcourage, von der Gesellschaft für Geistesgeschichte e. V. und dem veranstaltet von der Hessischen Landesregierung und Moses-Mendelssohn-Zentrum an der Universität Pots- Landeshauptstadt Wiesbaden in Wiesbaden am 29. Juni. dam veranstalteten Konferenz »Tradition, Emanzipation und Verantwortung. Moses Mendelssohn, die Aufklärung Leitung der Sitzung und Moderation des von der und die Anfänge des deutsch-jüdischen Bürgertums« in Deutsch-Russischen Historikerkommission zur Erfor- Potsdam am 28. Oktober. schung der jüngeren Deutsch-Russischen Geschichte ver- anstalteten Kolloquiums »Resistenz, Opposition, Wider- Präsentation des Werkes von Gerhard Besier »Der Heilige stand im Diktaturenvergleich« im Kardinal-Wendel-Haus Stuhl und Hitler-Deutschland. Die Faszination des Tota- in München vom 8. bis zum 9. Juli. litären« im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung des Historischen Kollegs, der Deutschen Verlagsanstalt Vortrag »Franz Sperr: Vom Bayerischen Bevollmächtigten und des Instituts für Zeitgeschichte im Historischen Kol- beim Reich zum Widerstand gegen Hitler«, gehalten an- leg in München am 16. November. läßlich der Gedenkveranstaltung für Franz Sperr in der Bayerischen Landesvertretung in Berlin am 19. Juli. Moderation des Vortrags des israelischen Botschafters in der Bundesrepublik Deutschland Shimon Stein (»Der Vortrag »La culture de masse: de la République de Wei- Friedensprozeß im Nahen Osten seit Ende des Kalten mar à la dictature nazie«, gehalten im Rahmen des Inter- Krieges«) im Institut für Zeitgeschichte in München am nationalen Kolloquiums der Université de Lausanne 17. November. (»Culture de masse et culture médiatique en Europe et dans les Amériques 1860–1940«) in Lausanne vom 22. Grußwort zur Eröffnung der Ausstellung »Wege in die bis zum 24. September. Vernichtung. Die Deportation der Juden aus Mainfranken

■ 48 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 Vorträge und Diskussionsleitungen

1941–1943« in München am 24. November (gemeinsam Vortrag »The Aristocratic Discourse on Europe and its mit Generaldirektor Professor Dr. Hermann Rumschöttel Networks 1922-1934«, gehalten am Deutschen Histori- und Frau Ilse-Ruth Snopkowski). schen Institut London auf der Wissenschaftlichen Tagung am 29. Oktober. Einführung in die gemeinsame Veranstaltung der Kon- rad-Adenauer-Stiftung und des Instituts für Zeitge- Anne Munding: schichte »Die Vertreibung der Deutschen aus dem Osten Vortrag »›Arisierung‹ und Wiedergutmachung in Mün- in der Erinnerungskultur« in Berlin am 25. November chen am Beispiel von Dr. Hermann Schülein – Löwen- (gemeinsam mit Dr. Günter Buchstab). bräu«, gehalten im Gasteig im Rahmen der Ausstellung »Jüdisches Leben in Haidhausen und Au« am 30. Novem- Grußwort zu der gemeinsamen Veranstaltung des Insti- ber (gemeinsam mit Prof. Michael Brenner und Heike tuts für Zeitgeschichte, der Kommission für Zeitgeschichte Specht). (Bonn) und dem Lehrstuhl für Bayerische Geschichte und vergleichende Landesgeschichte an der LMU München Dieter Pohl: anläßlich der Präsentation des Werkes von Ulrike Stoll Vortrag »Mass Crimes Under National Socialism – Pro- »Kulturpolitik als Beruf. Dieter Sattler (1906–1968) in blems of Modern Research« in der Reihe »Histoire et hi- München, Bonn und Rom« im Institut für Zeitgeschichte storiographie du nazisme«, gehalten an der École des in München am 16. Dezember 2004. Hautes Etudes en Sciences Sociales in Paris am 13. Fe- bruar. Guido Müller: Vortrag »Theodor Heuss und die Dankspende des Deut- Vortrag »Die Kooperation zwischen SS, Polizei und Heer«, schen Volkes 1951–1956«, gehalten an der International gehalten auf der Konferenz »Verbrechen der Wehrmacht« University of Bremen auf der Wissenschaftlichen Tagung in Hamburg am 17. März. am 17. April. Vortrag »Der Zweite Weltkrieg im Geschichtsbewußtsein Vortrag »Jean Schlumberger et le ›Comité Mayrisch‹: un Polens«, gehalten bei einer Podiumsdiskussion am Histo- rapprochement intellectuel et social entre la France et l’- rischen Seminar der Ludwig-Maximilians-Universität Allemagne dans les années vingt«, gehalten vor der As- München am 3. Mai. sociation Francois Guizot in Val-Richer (Normandie) am 4. September. Vortrag »Die deutsche Militärbesatzung und die Eskala- tion der Massenmorde in der Sowjetunion 1941/42«, ge- Vortrag »Theodor Heuss: Memoiren im Anspruch zwischen halten am Deutsch Historischen Institut Paris am 11. Juni. objektiver Zeitgeschichte und persönlicher Erinnerung. Vorspiele des Lebens (1953) – Erinnerungen 1905–1933 Vortrag »Getrennte Erinnerung an den Judenmord: Jüdi- (1963) – Nachgelassene Kapitel zu 1933 (1967)«, gehalten sche und nichtjüdische Historiker in Polen 1956- im Rahmen der Wissenschaftlichen Jahrestagung der 1967/68«, gehalten am Fritz Bauer Institut in Frank- Prinz-Albert-Gesellschaft für deutsch-britische Studien furt/Main am 25. Juni. in Coburg am 11. September. Vortrag »Nationalsozialistische und stalinistische Mas- Vortrag »Moral und Politik. Das Beispiel der Biographie senverbrechen: Überlegungen zum wissenschaftlichen von Theodor Heuss«, gehalten auf der Wissenschaftlichen Vergleich«, gehalten am Historischen Seminar der Lud- Tagung der Universitäten München und Nürnberg-Erlan- wig-Maximilians-Universität München am 30. Juni. gen in Kloster Banz am 2. Oktober. Vortrag »German Policies against Soviet Cities 1941- Vortrag »Europa und der Stier. Zur Spannung von Imagi- 1944«, gehalten auf der Konferenz »Im Jahre 60 nach der nation Europas und europäischer Konstruktion im 20. Belagerung von Leningrad« im Russischen Kulturinstitut Jahrhundert«, gehalten an der Universität Opole (Polen) Helsinki am 4. November. in Verbindung mit der Stiftung Weimarer Klassik auf der Wissenschaftlichen Tagung am 22. Oktober.

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 ■ 49 ■ Vorträge und Diskussionsleitungen

Edith Raim: Vortrag »Leben im Luftkrieg: Deutschland und England Eröffnung der Ausstellung »Wege in die Vernichtung« in im Vergleich«, gehalten im Rahmen eines zeithistorischen Nürnberg am 2. Juli. Kolloquiums der Universitäten Tübingen, München, Trier und Freiburg in Kochel am 11. Juni. Führung durch die Ausstellung »Wege in die Vernichtung« im Rahmen eines Seminars der bayerischen Landeszentra- Moderation einer Podiumsdiskussion zum Thema »Sozial- le für politische Bildungsarbeit in Nürnberg am 16. Juli. staat – wie für wen? Menschenbild und Staatsverständnis« mit Renate Dodell ( stellv. Fraktionsvorsitzende der CSU), Eröffnung der Ausstellung »Wege in die Vernichtung« in Franz Maget (Fraktionsvorsitzender der SPD), Prälat Aschaffenburg am 29. Oktober. Karl-Heinz Zerrle (Direktor des Bayerischen Landescari- tasverbandes), Ludwig Markert (Präsident des Diakoni- Vortrag zur Eröffnung der Ausstellung »Wege in die Ver- schen Werkes Bayern) in München (Katholische Akademie) nichtung« in München am 24. November. am 19. Juni.

Michael Schwartz: Vortrag »Politische Parteien in Bayern nach 1945«, ge- Vortrag »Vertriebene in der DDR«, gehalten auf der Kon- halten in Kochel (Georg-von-Vollmar Akademie) am 18. ferenz des Zentrums für Zeithistorische Forschung Pots- September. dam über »Ankunft – Alltag – Ausreise. Zeithistorische Forschungen zu Migration und Interkulturalität in der Moderation einer Sektion über »Christen und nationalso- DDR-Gesellschaft« in Potsdam am 15. Januar. zialistische Gesellschaft im Krieg« im Rahmen der Tagung »Kirchen im Zweiten Weltkrieg« der Kommission für Zeit- Vortrag »Integration durch Bodenreform? Vertriebene in geschichte in München am 7. Oktober. der SBZ/DDR im Spannungsfeld von Politik und länd- licher Konfliktgesellschaft nach 1945«, gehalten in einer Vortrag «Managing the Catastrophe. Bavarian cities in Vortragsreihe des Landesbeauftragten für die Unterlagen the Total War”, gehalten in Athen am 28. Oktober. des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR im Land Berlin in Berlin am 10. März. Tagungsleitung und Moderation der Veranstaltung »Wal- demar von Knoeringen: Reformer und Visionär der Sozi- Vortrag »Der historische deutsche Osten in der Erinne- aldemokratie« in Tutzing (Politische Akademie) am 4. und rungskultur der DDR«, gehalten auf der Veranstaltung der 5. November. Konrad-Adenauer-Stiftung und des Instituts für Zeitge- schichte München-Berlin über »Die Vertreibung der Vortrag »Auf den Samtpfötchen der Toleranz? Waldemar Deutschen aus dem Osten in der Erinnerungskultur« in von Knoeringen und der Dialog mit den christlichen Kir- Berlin am 25. November. chen«, gehalten in Tutzing (Politische Akademie) am 4. November. Peter Skyba: Vortrag »Jugend und Jugendpolitik in der DDR«, gehalten Vortrag »Krieg, Kommune, Katastrophe – München auf der Tagung »Jugend und Jugendkultur in der DDR« in 1944«, gehalten in Nürnberg am 20. November. Magdeburg am 17. Juni. Vortrag »Neue und alte ›Erzählungen‹ zur Geschichte des Dietmar Süß: Luftkrieges: eine Bilanz der Forschung«, gehalten in Köln Vortrag »Lebensstile und Jugendprotest in den 1970er am 25. November. Jahren«, gehalten in Kochel (Georg-von-Vollmar-Akade- mie) am 4. März. Matthias Uhl: Vortrag »Das Militär und die sowjetische Außenpolitik in Vortrag »Leben im Luftkrieg: Deutschland und England der zweiten Berlinkrise«, gehalten in Potsdam am 2. Juni. im Vergleich«, gehalten in Venedig am 31. März. Vortrag »Die strategischen Streitkräfte der UdSSR unter Chruschtschow und Breschnew«, gehalten in Potsdam am 3. November.

■ 50 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 Vorträge und Diskussionsleitungen

Udo Wengst: halten im Rahmen der Tagung »Jugend und Jugendkul- Vortrag »Das Scheitern von Weimar und die Lehren für turen in der DDR« an der Universität Magdeburg am 18. den Aufbau der Bundesrepublik Deutschland«, gehalten Juni. im Rahmen eines internationalen Workshops mit reform- orientierten Intellektuellen aus China zum Thema »Aus Vortrag »Eugen Schiffer – Präsident der Deutschen Zen- der Geschichte lernen – ein transkontinentaler Blick auf tralverwaltung für Justiz in der SBZ (1945–1948)«, ge- die Geschichte Deutschlands im 19./20. Jahrhundert und halten im Rahmen der Veranstaltung »Ein (eigenwilliges) die Relevanz dieser Erfahrungen für das heutige China« Leben für den Liberalismus. Zum 50. Todestag von Eugen in Brühl am 2. Juli. Schiffer« im Centrum Judaicum Berlin am 9. September.

Vortrag »Die Einführung von Programmbudgets – ein Er- Moderation der Einführungsreferate im Rahmen der Ta- fahrungsbericht«, gehalten im Rahmen der Kundentage gung »Der Kommunismus und seine Folgen in Deutsch- von DOGRO in Bonn am 21. September. land und Osteuropa« in Berlin am 5. November.

Vortrag »Historische Demokratieforschung. Weimar als Statement im Rahmen der Zeithistorikerrunde des Erfahrung und Argument«, gehalten anlässlich der Aka- Workshops »Zur Bedeutung von MfS-Forschung und Sta- demischen Gedenkfeier für Gerhard Schulz in Tübingen si-Akten für die Zeitgeschichtsforschung« in Berlin am am 21. Oktober. 26. November.

Kurzvortrag »Das Institut für Zeitgeschichte und seine Hans Woller: Forschungsprojekte über die bayerische Zeitgeschichte«, Podiumsdiskussion zum Thema »Faschismus in Italien gehalten im Rahmen der Präsentation des Buches von Ja- und Deutsche Besatzung – verdrängt und vergessen« mit romir Balcar »Politik auf dem Land« in Roding am 10. De- Prof. Gustavo Corni in München am 19. Februar. zember. Vortrag »Antisemitismus in Italien zur Zeit des Faschis- Hermann Wentker: mus«, gehalten im Bayerischen Hauptstaatsarchiv München Leitung der Sektion »Herrschaft und Alltag – empirische am 23. März. Fallstudien« der Konferenz »Diktaturen im Vergleich« an der Universität Leipzig am 19. März. Vortrag anläßlich der Präsentation des Buches »Vom Ver- bündeten zum ›Verräter‹. Das Schicksal der italienischen Teilnahme an der Podiumsdiskussion »Der 17. Juni 1953 Militärinternierten in Deutschland 1943-1945« von Ga- und der 13. August 1961. Ihre Wirkung auf Staat und Ge- briele Hammermann in München am 24. Juni. sellschaft in der DDR« im Rahmen der Fachtagung: »Staatsgründung auf Raten? Zu den Auswirkungen des Vortrag »Deutsche Kriegsverbrechen in Italien«, gehalten Volksaufstandes 1953 und des Mauerbaus 1961 auf Staat, in München am 19. Juli. Militär und Gesellschaft der DDR« im MGFA Potsdam am 21. April. Vortrag anläßlich der Präsentation des Buches »Politik auf dem Land. Studien zur bayerischen Provinz 1945 bis Kommentar zu dem Buch: Ulrich Pfeil, Die »anderen« 1975« von Jaromír Balcar in Oettingen am 2. Oktober. deutsch-französischen Beziehungen. Die DDR und Frank- reich 1949-1990 bei der Buchvorstellung des Frankreich- Jürgen Zarusky: Zentrums der Technischen Universität Berlin am 26. Mai. Vortrag »Der Fall Walter Klingenbeck – Jugendwider- stand und nationalsozialistische Mordjustiz in München«, Vortrag «Pursuing Specific Interests within the Warsaw gehalten in der Offenen Akademie der Münchner Volks- Pact: The German Democratic Republic and the CSE-Pro- hochschule am 22. Januar und beim Fortbildungsseminar cess«, gehalten im Rahmen der Konferenz: »The Helsinki für Lehrkräfte am Gymnasium und an der Realschule Process: A Historical Reappraisal« an der Universität Padua »Widerstand und widerständiges Verhalten in der NS- am 7. Juni. Zeit« der Akademie für Politische Bildung Tutzing am 1. Dezember. Vortrag »Auf der Grenze. Verortung und Entwicklung der Jungen Gemeinde in der DDR der fünfziger Jahre«, ge-

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 ■ 51 ■ Vorträge und Diskussionsleitungen Mitarbeit in wissenschaftlichen Kommissionen und Beiräten, Gutachtertätigkeiten, Auszeichnungen etc.

Mitarbeit in wissenschaftlichen Kommissio- nen und Beiräten, Gutachtertätigkeiten, Auszeichnungen etc.

Gespräch mit Schülern des Luisengymnasiums, München, Henrik Bispinck: über das Thema »Jugend im Dritten Reich« am 12. Fe- Redaktionsmitglied der Zeitschrift »Zeitgeschichte regio- bruar. nal. Mitteilungen aus Mecklenburg-Vorpommern«.

Vortrag »Politische Justiz unter Lenin, Stalin und Hitler. Freie Mitarbeit bei der Neuen Dauerausstellung in der Er- Grundlinien eines Forschungsprojektes«, gehalten auf der innerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde e.V. Konferenz »Diktaturen im Vergleich« an der Universität Leipzig am 19. März. Volker Dahm: Leitung der dritten Arbeitssitzung des Fachbeirats Vogel- Vortrag »Die Ermordung sowjetischer Kriegsgefangener sang vom 7. bis 8. März in Köln. auf dem SS-Schießplatz bei Hebertshausen«, gehalten am historischen Schauplatz für Mitarbeiter des Vereins »Die Teilnahme an der vierten Sitzung der Arbeitsgruppe NS- Brücke«, Dachau, die mit straffällig gewordenen Jugend- Dokumentationszentrum des Stadtrats der Stadt Mün- lichen das Gelände pflegen, am 18. Juni. chen am 22. März.

Vortrag »Russische und deutsche Sozialdemokraten in Leitung der vierten Arbeitssitzung des Fachbeirats Vogel- Widerstand und Exil: Wege in den Antitotalitarismus«, sang in Nettersheim/Eifel 30. November. gehalten beim Kolloquium der deutsch-russischen Histo- rikerkommission in München am 9. Juli. Jan Foitzik: Mitherausgeber »Jahrbuch für Historische Kommunisfor- Vortrag »Widerstand von Häftlingen im Konzentrations- schung«, Aufbau-Verlag Berlin. lager Dachau«, gehalten beim 5. Dachauer Symposium zur Zeitgeschichte in Dachau 8. November. Mitglied im Kuratorium der Forschungs- und Dokumen- tationsstelle für österreichisch-russische Zeitgeschichte Vortrag »Demokratie oder Diktatur. Karl Kautskys sozia- am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien. listische Bolschewismus- und Totalitarismuskritik«, ge- halten auf der Fachtagung »Linke Totalitarismuskritik. Hermann Graml: Erklärungsmodelle und Strategien – Eine deutsche Bi- (Mitarbeiter des Instituts für Zeitgeschichte von 1960 bis lanz« der Friedrich-Ebert-Stiftung in Zusammenarbeit 1993 und Chefredakteur der VfZ von 1978 bis 1993): mit dem Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusfor- Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande durch schung und der Kurt-Schumacher-Gesellschaft in Meißen den Wissenschaftsminister des Freistaats Bayern, Dr. am 10. November. Thomas Goppel, am 10. September.

Informationsgespräch über Probleme und Tendenzen der Michael Kieninger: zeitgeschichtlichen Forschung in Deutschland am Lehr- Kontaktperson des Instituts für Zeitgeschichte zum »Pa- stuhl für neuere und neueste Geschichte der Länder des rallel History Project on NATO and the Warsaw Pact« des Westens der Universität Perm (Rußland) am 24. Novem- Center for Security Studies an der ETH Zürich. ber. Peter Lieb: Auszeichnung mit dem Prix Guillaume Fichet-Octave Si- mon für die Dissertation über »Kriegführung und Partisa- nenbekämpfung in Frankreich 1943/44« am 15. Oktober. Der Preis ist mit € 5.000,— dotiert.

■ 52 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 Mitarbeit in wissenschaftlichen Kommissionen und Beiräten, Gutachtertätigkeiten, Auszeichnungen etc.

Horst Möller: e. V. in Zusammenarbeit mit der Generaldirektion der Teilnahme an Besprechungen zur Vorbereitung eines ge- Staatlichen Archive Bayerns) in München am 26. Mai. meinsamen Editionsprojekts »Judenverfolgung« des Insti- tuts für Zeitgeschichte, des Bundesarchivs und der Uni- Teilnahme an einer Besprechung im Verlag Tallandier zur versität Freiburg in Berlin-Lichterfelde am 15. Januar und Vorbereitung der französischen Edition der Goebbels-Ta- 4. März sowie in Bonn am 28. Juli beim mündlichen Be- gebücher in Paris am 7. Juni und am 8. Oktober. gutachtungsverfahren in der Geschäftsstelle der DFG so- wie in Berlin am 6. Dezember. Teilnahme an Besprechungen mit dem Centre Aquitain d’Histoire Moderne et Contemporaine (CAHMC), dem In- Teilnahme an der Vorstandssitzung der Historischen stitut Universitaire de France (IUF), Maison des Sciences Kommission zu Berlin am 17. Januar. de l’Homme d’Aquitaine (MSHA) und dem Comité d’Hi- stoire Politique et parlementaire unter der Leitung von Teilnahme an diversen Besprechungen der Kultusmini- Sylvie Guillaume zur Vorbereitung des internationalen sterkonferenz betreffend die Edition eines deutsch-fran- Kolloquiums »Le tropisme du centrisme« in Zusammenar- zösischen Geschichtsbuchs in Berlin am 27. Januar und beit mit dem Institut für Zeitgeschichte in Paris am 8. Juni 4. März, in Bonn am 22. Juni, in Paris am 1./2. Septem- und am 5. Oktober. ber sowie mit Ministerpräsident Peter Müller und Erzie- hungsminister Francois Fillon in Berlin am 26. Oktober. Teilnahme an der Sitzung des Wissenschaftlichen Rats der Katholischen Akademie in Bayern in München am Teilnahme an der Sitzung des Wissenschaftlichen Beirats 21. Juni. des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung an der TU Dresden am 29. Januar und am 13. November. Teilnahme an der 16. Sitzung des Beirats der Stiftung »Denkmal für die ermordeten Juden Europas« in Berlin Teilnahme an der Sitzung der Jury für das Ernst-Jünger- am 1. Juli. Stipendium des Landes Baden-Württemberg im Deutschen Literaturarchiv in Marbach am Neckar am 30. Januar. Leitung der Sitzung der Deutsch-Russischen Historiker- kommission für die Erforschung der jüngeren Deutsch- Teilnahme an der Jahresversammlung der Historischen Russischen Geschichte als deutscher Co-Vorsitzender in Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissen- München am 7. Juli. schaften in München am 2./3. März. Teilnahme an der außerordentlichen Versammlung der Teilnahme an der 44. Jahresmitgliederversammlung der Leibniz-Gemeinschaft in Berlin am 6. September und an Historischen Kommission zu Berlin am 6. März. der planmäßigen Mitgliederversammlung am 26. Novem- ber. Teilnahme an einer Sitzung von Arbeitskreisen der Kon- rad-Adenauer-Stiftung in Cadenabbia vom 30. April bis Besprechung in der Stiftung »Preußischer Kulturbesitz« zum 2. Mai. zum Projekt des Instituts für Zeitgeschichte über die Unternehmensgruppe Flick im Dritten Reich in Berlin am Teilnahme an der Sitzung des Wissenschaftlichen Beirats 13. September. der Zeitschrift »Historisch-Politische Mitteilungen« (HPM) in St. Augustin bei Bonn am 7. Mai. Teilnahme an der Sitzung des Beirats des Hauses der Ge- schichte Baden-Württembergs in Stuttgart am 19. Oktober. Teilnahme an der Mitgliederversammlung der Kommis- sion für Geschichte des Parlamentarismus und der politi- Teilnahme an der Sitzung des Fachbeirats »Wissenschaft« schen Parteien in Bonn am 8. Mai und am 6. November. der Stiftung Aufarbeitung der SED-Diktatur in Berlin am 12. November. Teilnahme an der Besprechung zur Vorbereitung der Prä- sentation der Fotoausstellung über Oradour sur Glane im Teilnahme an der Sitzung des Wissenschaftlichen Beirats Jahre 2005 in München im Rahmen der regionalen Ko- des Bayerischen Wirtschaftsarchivs in München am 29. operation Limousin-Bayern (Montgelas-Gesellschaft zur November. Förderung der bayerisch-französischen Zusammenarbeit

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 ■ 53 ■ Mitarbeit in wissenschaftlichen Kommissionen und Beiräten, Gutachtertätigkeiten, Auszeichnungen etc.

Sitzungen und Besprechungen in München (Fakultätssit- Teilnahme an einer Informationsfahrt der Bayerischen zungen u. a.) sowie in den Berliner Abteilungen des In- Landeszentrale zu den KZ-Gedenkstätten Dachau und stituts sind nicht im einzelnen aufgeführt. Flossenbürg und zur NS-Dokumentation Nürnberg am 1. und 2. April. Gutachtertätigkeiten für in- und ausländische Universitä- ten und Stiftungen sowie Prüfungsverfahren sind eben- Teilnahme an der Sitzung des Wissenschaftlichen Beirats falls nicht aufgeführt. Stiftung der Bayerischen Gedenkstätten am 30. Juni in München. Betreuung verschiedener »co-tutelles« mit französischen Universitäten, u. a. in Paris und Lille. Teilnahme an der Vollversammlung der Leibniz-Gemein- schaft am 26. November in Berlin. Zusammenarbeit im Rahmen einer Erasmus-Vereinba- rung mit der Université de Paris-Sorbonne (Paris-IV). Teilnahme an der Sitzung des Expertengremiums zur Be- ratung der Bundesregierung bei der Gedenkstättenförde- Berufung in den Wissenschaftlichen Beirat des Deutschen rung am 9. Dezember in Bonn. Historischen Instituts Moskau am 8. November. Hermann Wentker: Elke Scherstjanoi: Mitglied im Beirat des Deutschland Archivs. Beratung und Interviewführung in Moskau mit russi- schen Kriegsteilnehmern für ein Projekt Dokudrama zum Teilnahme an der Sitzung des Trägervereins des Alliier- Kriegsende i.A. des ZDF (Sendetermin 2005). ten Museums in Berlin am 21. Oktober (in Vertretung von Horst Möller). Wissenschaftliche Beratung und Kommentierung einer Tagebuchveröffentlichung im Aufbau Verlag Berlin »W. Teilnahme an der Sitzung des Trägervereins des Museums Gelfand, deutschland-Tagebuch« (erscheint 2005). Berlin-Karlshorst am 22. November (in Vertretung von Horst Möller). Michael Schwartz: Mitglied der Auswahlkommission des Internationalen Hans Woller: Studienkollegs zu Berlin, Berlin-Wannsee im Mai. Vertrauensdozent der Friedrich-Ebert-Stiftung.

Mitglied einer Auswahlkommission der Studienstiftung Jürgen Zarusky: des Deutschen Volkes, Magdeburg im November. Teilnahme an den Sitzungen des wissenschaftlichen Fachbeirats für die Neugestaltung der KZ-Gedenkstätte Udo Wengst: Flossenbürg am 23. April und 3. Dezember. Teilnahme an den Sitzungen des Präsidiums der Leibniz- Gemeinschaft am 5. Februar in Hamburg, am 21. und 22. Teilnahme an der Sitzung des Beirates für den Pro- April in Lübbenau, am 15. Juni in Berlin, am 15. Sep- grammbereich »Politische Bildung« der Münchner Volks- tember in Bonn und am 26. November in Berlin. hochschule am 15. September.

Teilnahme an der AHF-Mitgliederversammlung am 1. März in München (Vertretung von Horst Möller).

Teilnahme an der Sitzung des Wissenschaftlichen Beirats der »sehepunkte« am 3. März in München.

Leitung der Sitzungen der Sektion A der Leibniz-Ge- meinschaft am 25. März in Bremerhaven und am 25. No- vember in Berlin.

■ 54 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 Zeitungsartikel, Diskussionsbeiträge in Rundfunk- und Fernsehsendungen, wissenschaftliche Beratungstätigkeit für Medien

Zeitungsartikel, Diskussionsbeiträge in Rundfunk- und Fernsehsendungen, wissenschaftliche Beratungstätigkeit für Medien

Volker Dahm: Interview mit dem Hessischen Rundfunk zum Thema Fachberatung für den Film »Hitlers Ordensburgen« des »Verbrechen der Wehrmacht« am 28. Januar. Bayerischen Rundfunks. Interview mit dem FOCUS zum Thema »Verbrechen der Teilnahme an der Preview des Fernsehfilms »Hitlers Or- Wehrmacht« am 11. Februar. densburgen« (Bayerischer Rundfunk) am 29. Mai in der Generaloberst-Beck-Kaserne in Sonthofen mit eigenem Interview mit dem Deutschlandfunk, dem Bayerischen Statement. Rundfunk und dem Norddeutschen Rundfunk aus Anlass der Tagung »Verbrechen der Wehrmacht. Eine Bilanz« Interview zur Dokumentation Obersalzberg: The Econo- Februar und März. mist am 6. Oktober. Interview mit Agence France Press zur alliierten Landung Albert A. Feiber: in der Normandie am 2. Juni. Mehrere Presse- und Fernseh-Interviews zur Dokumenta- tion Obersalzberg, u.a. Herald Tribune vom 21. Oktober, Interview mit dem Schweizer Radio DRS zum Thema »20. The New York Times vom 21. Oktober, El Mercurio de Juli 1944« am 7. Juli. Chile vom 25. Oktober. Teilnahme an einer Diskussion mit Joachim Fest und Alfred Elke Fröhlich: von Hofacker in SPIEGEL TV in Hamburg am 12. Juli. Interview für das ZDF: History »Mordsache Ernst Röhm«, gesendet am 27. Juni. Interviews mit dem Deutschlandfunk, dpa, dem Schwei- zer Radio DRS, der New York Times und der iranischen Wissenschaftliche Beratung und Interview für die ARD- Nachrichtenagentur IRNA zum Thema »Der Untergang« Dokumentation über Joseph Goebbels, im September und Oktober. Teil I »Der Scharfmacher«, gesendet am 4. Oktober; Teil II »Der Propagandachef«, gesendet am 6. Oktober; Interview mit dem Deutschlandfunk zum Thema »Wehr- Teil III »Der Einpeitscher«, gesendet am 11. Oktober. wolf« am 9. November.

Telefoninterview mit dem Mitteldeutschen Rundfunk Wissenschaftliche Beratung der Dokumentation »Offiziere über Joseph Goebbels am 4 Oktober. gegen Hitler«.

Wissenschaftliche Beratung für die BBC-Dokumentation Wissenschaftliche Beratung des Spielfilms »Der Unter- »D-Day to Berlin«, geplante Sendung am 20. April 2005. gang«.

Christian Hartmann: Dierk Hoffmann: (Nachtrag 2003:) Interview mit dem Westdeutschen Rund- Interview mit Radio Frei (Erfurt) zum 44. Todestag von funk zum Thema Wehrmacht und Nationalsozialismus am Wilhelm Pieck am 3. September. 4. Februar. Johannes Hürter: Interview mit dem Deutschlandfunk über den alliierten Interview mit dem WDR-Fernsehen über Erich Hoepner Luftkrieg in Deutschland am 6. August. und Carl-Heinrich v. Stülpnagel, ausgestrahlt in »Moni- tor« Nr. 520 am 1. Juli. Interview mit dem Ersten Französischen Fernsehen zur Erinnerungskultur über den Ersten Weltkrieg am 24. Sep- Fachliche Beratung der dreiteiligen ARD-Dokumentation tember. »Offiziere gegen Hitler«, ausgestrahlt am 14., 16. und 18. Juli. Interview mit dem US-Fernsehsender »Digital Ranch« zum Kriegsende in Deutschland 1945 am 8. November. Fachliche Beratung der Schriftstellerin Dagmar Leupold für ihren Roman »Nach den Kriegen«. Verschiedene Interviews mit der Deutschen Presseagentur und Agence France-Presse zum Irak-Krieg. (Nachtrag Ende)

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 ■ 55 ■ Zeitungsartikel, Diskussionsbeiträge in Rundfunk- und Fernsehsendungen, wissenschaftliche Beratungstätigkeit für Medien

Manfred Kittel: jekt des Instituts für Zeitgeschichte am 27. September. Interview mit dem Koreanischen Fernsehen zum Thema »Vergangenheitsbewältigung« in Japan, Korea und Interview mit der Deutschen Welle zur Frage der Verle- Deutschland am 7. Oktober. gung des Tages der Deutschen Einheit auf einen Sonntag am 5. November. Peter Lieb »Mit dem Vernichtungskrieg im Osten kaum zu verglei- Interview mit dem Journal hebdomadaire La Vie zur Re- chen«, Interview mit dem Münchner Merkur anlässlich zeption des Films »Der Untergang« in Deutschland am 2. des 60. Jahrestags der alliierten Landung in der Norman- Dezember. die am 4. Juni. Fernsehinterview im Bayerischen Rundfunk über »Theo- Hartmut Mehringer: dor Heuss«. Studio-Gespräch über das Thema »Der deutsche Wider- stand – 60 Jahre danach« mit der Deutschen Welle in »Anschaulichkeit und Breitenwirkung. Geschichtswissen- Bonn am 14. Juli. schaft und Museum«, in: museumsmagazin. Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Horst Möller: 2/2004, S. 14. Interview mit dem Tagesspiegel zum Thema Evaluierung des Instituts für Zeitgeschichte, erschienen am 13. Januar. Dieter Pohl: Hintergrundinterview mit der Süddeutschen Zeitung zum Interview mit der Leibniz-Gemeinschaft über Wissen- NS-Verfahren gegen Ladislav Niznansky am 20. Januar. schaftsmanagement an außeruniversitären Forschungs- einrichtungen am 10. Februar. Hintergrundinterview mit FOCUS zum NS-Verfahren ge- gen Ladislav Niznansky am 20. Januar. Interview mit dem Rheinischen Merkur zum Thema Ge- schichte im Fernsehen, erschienen am 25. März. Hintergrundinterview mit dem Bayerischen Rundfunk, Report München, zum NS-Verfahren gegen Ladislav Niz- Interview im Evangelischen Pressedienst zum 10jährigen nansky am 21. Januar. Bestehen des Hauses der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland am 2. Juni. Fernsehinterview mit dem WDR zum Thema »Die Männer des 20. Juli an der Ostfront«, gesendet am 1. Juli. Interview mit dem Westdeutschen Rundfunk (WDR2- Morgenmagazin) am 30. Juni zum Amtsantritt von Horst Dietmar Süß: Köhler als Bundespräsident am 1. Juli. Gespräch mit Bild-Zeitung (Auslandsredaktion) über neue Fotos zur Geschichte des Luftkrieges und der Bombardie- »Moralisches Vorbild bis heute«. Widerstand gegen die rung von Auschwitz am 18. Januar. NS-Diktatur, in: Bayernkurier vom 17. Juli. Beratung für einen Film des Bayerischen Rundfunks über Interview mit der Zeitschrift »Gong« zum Thema »Der Arbeiterleben in Nordbayern nach 1945 am 11. Mai. Ost-Trend boomt« am 18. August. Interview im Bayerischen Rundfunk über die deutsch- Interview mit dem Norddeutschen Rundfunk zum Film britischen Beziehungen am 9. November. »Der Untergang« am 14. September. Mehrere Treffen für die Vorbereitung eines Films über Interview mit der Stuttgarter Zeitung zur Eröffnung der »Waldemar von Knoeringen« des Bayerischen Rundfunks. »Flick-Ausstellung« am 14. September.

Live-Interview mit dem Fernsehsender n-tv zum Film »Der Untergang« am 15. September.

Live-Interview mit dem Kulturradio RBB zum Flick-Pro-

■ 56 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 Zeitungsartikel, Diskussionsbeiträge in Rundfunk- und Fernsehsendungen, wissenschaftliche Beratungstätigkeit für Medien

Matthias Uhl: Beratungsgespräch und Interview mit dem Medieninstitut Mittweida e.V. der Hochschule Mittweida für die Doku- mentation »Walter Bruch«, gezeigt am 16. November.

Beratungsgespräch und Interview mit dem russischen Fernsehsender ORT für eine Dokumentation »Sowjetische Nachrichtendienste in Deutschland«.

Petra Weber: Rundfunkinterview mit dem WDR zum 25. Todestag Car- lo Schmids, gesendet am 11. Dezember.

Udo Wengst: Rundfunkinterview mit dem Bayrischen Rundfunk zum 100. Geburtstag von Kurt-Georg Kiesinger am 29. März, gesendet am 6. April.

Hans Woller: Interview im Bayerischen Rundfunk zum Kriegsende in Italien am 5. Juli.

Jürgen Zarusky: Interview mit dem Bayerischen Rundfunk (radioWelt) zum Thema »Widerstandsforschung« am 27. Januar.

Interview mit DeutschlandRadio Berlin, historische Ein- schätzungen zur in München umstrittenen Aktion »Stol- persteine« des Künstlers Günther Demnig am 17. Februar.

Gespräch mit dem Magazin »Biss« zum Thema »Histori- sche Gedenktage« am 24. Mai.

Informationsgespräch mit dem Boston Globe zum Thema »Kinder von NS-Tätern« am 29. Juni.

Interview mit dem Bayerischen Fernsehen, Filmprojekt »Walter Klingenbeck« am 23. Juli.

Interview für das Magazin »Panorama« (NDR) über den »Informationsdienst gegen Rechtsextremismus«, Sende- termin 12. Oktober.

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 ■ 57 ■ Gremien und Personal

Gremien und Personal

Stiftungsrat: Henri Soutou, Präsident (des Bundesarchivs) Professor Dr. Hartmut Weber, Professor Dr. Andreas Wirsching (ab ■ Bund: Ministerialdirigent Dr. Christian D. Uhlhorn März) (bis Februar), Regierungsdirektorin Dr. Angelika Ehrenmitglieder: Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Karl Dietrich Bra- Willms-Herget (Februar bis März), Ministerialrat cher (ab Februar), Professor Dr. Dr. h.c. Rudolf Morsey, Peter Greisler (März bis November), Ministerialdiri- Professor Dr. Dr. h.c. Konrad Repgen, Professor Dr. Drs. gent Hartmut Grübel (ab November) [Stellv.: Regie- h.c. Gerhard A. Ritter rungsdirektorin Dr. Angelika Willms-Herget (bis Fe- Vorsitzender: Professor Dr. Dr. h.c. Hans-Peter Schwarz bruar), Oberregierungsrat Dr. Dieter Werner Gentsch (bis Februar), Professor Dr. Helmut Altrichter (ab Febru- (Februar bis März), Regierungsdirektorin Dr. Angelika ar) Willms-Herget (ab März)], Volker Hering Stellvertreter: Professor Dr. Klaus Hildebrand (ab Februar) (Stellv.: Regierungsdirektor Dr. Raimund Wattler), Mitglieder des Beiratsausschusses: Vortragender Legationsrat Dr. Ludwig Biewer Professor Dr. Dr. h.c. Hans-Peter Schwarz (Vors. bis Fe- (Stellv.: Legationsrat I. Klasse bruar), Professor Dr. Helmut Altrichter (Vors. ab Februar), Dr. Johannes Frhr. von Boeselager) Professor Dr. Klaus Hildebrand (Stv. Vors. ab Februar); ■ Bayern: Ministerialdirektor Ulrich Wilhelm Professor Dr. Georges-Henri Soutou (ab Februar). (Stellv.: Ministerialrat Christian Schuberth) Die Jahressitzung des Beirats fand am 19./20. Februar ■ Baden-Württemberg: Ltd. Ministerialrat statt. Der Beiratsausschuß tagte am 19. Februar und Dr. Klaus Herberger (Stellv.: vakant) 29./30. Oktober. ■ Brandenburg: Ministerialdirigent Dr. Josef Glombik (Stellv.: vakant) ■ Hessen: Regierungsoberrätin z.A. Leitung des Instituts: Birgit Maske-Demand (Stellv.: vakant) ■ Niedersachsen: Staatssekretär Dr. Josef Lange Direktor: Professor Dr. Dr. h. c. Horst Möller (Stellv.: Ministerialrat Dr. Axel Kollatschny) Stellv. Direktor: Professor Dr. Udo Wengst ■ Nordrhein-Westfalen: Ministerialrat Dr. Thomas Grünewald (Stellv.: Ministerialrat Dr. Wolf Jenkner) ■ Sachsen: Ministerialrätin Dr. Eva Wiese Mitarbeiter des Instituts (Stellv.: vakant) Ständige wissenschaftliche Mitarbeiter: Vorsitzender: Ministerialdirektor Ulrich Wilhelm Dr. Michael Buddrus, Dr. Volker Dahm, Albert Feiber Stellvertreter: Ministerialrat Peter Greisler M.A., Dr. Jan Foitzik, Dr. Elke Fröhlich-Broszat, Dr. Chri- (März bis November) stian Hartmann, Dr. Dierk Hoffmann, Dr. Johannes Hür- ter , PD Dr. Manfred Kittel, Dr. Klaus A. Lankheit, Dr. Der Stiftungsrat tagte am 12. März und 3. Dezember. Mechthild Lindemann, Dr. habil. Hartmut Mehringer, Dr. Ilse Dorothee Pautsch, Dr. Matthias Peter, Dr. Dieter Pohl, Dr. Elke Scherstjanoi, PD Dr. Michael Schwartz, Dr. Petra Beirat: Weber, Dr. Christoph Weisz, PD Dr. Hermann Wentker, Dr. Hans Woller, Dr. Jürgen Zarusky Professor Dr. Helmut Altrichter, Professor Dr. Dr. Gerhard Besier, Professor Dr. Dr. h.c. mult. Karl Dietrich Bracher (bis Februar), Professor Michael Burleigh, Ph.D. (ab März), Professor Dr. Ulrich von Hehl, Professor Dr. Be- atrice Heuser (ab März), Professor Dr. Klaus Hildebrand, Prof. Dr. Christian Hillgruber (ab März), Professor Harold James, Ph.D., Staatsminister a.D. Professor Dr. Dr. h.c. mult. Hans Maier, Professor Keith Gilbert Robbins, Ph.D. (bis Februar), Generaldirektor (der Staatlichen Archive Bayerns) Professor Dr. Hermann Rumschöttel, Professor Dr. Dr. h.c. Hans-Peter Schwarz, Professor Dr. Georges-

■ 58 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 Gremien und Personal

Ständige sonstige Mitarbeiter: Gastwissenschaftler: Ingrid Amon, Ingrid Baass, Jutta Bernlöhr, Cathleen Beck Prof. Dr. Gilbert Merlio, Universität Paris-Sorbonne, (Elternzeit), Renate Bihl, Natalie Bradfield-Curry, Inge- Dr. Sergej Slutsch, Akademie der Wissenschaften Moskau, borg Brückner, Marie-Thérèse Delteil, Karin Dönges, Bri- Berna Günen, Science Po Paris. gitte Emmer-Talebi (Sonderurlaub), Hannelore Georgi, Marianne Geyer, Brigitte Grossmann, Veronika Jaehnert, Praktikanten Barbara Kapfhammer, Caroline Lamey-Utku, Hildegard Im Berichtsjahr haben 39 Studentinnen und Studenten Maisinger, Petra Mörtl M.A., Ingrid Morgen, Walter Mül- ein Praktikum im Institut absolviert. Die Praktikanten ka- ler, Andreas Nagel, Mechthild Neumüller, Karin Popp, men von der Universität Bamberg, der Humboldt-Univer- Erika Rasthofer, Elke Schindler, Ilse Schreiner, Martina sität Berlin (5), der Freien Universität Berlin (2), der Tech- Seewald-Mooser, Manuela Starosta, Hedwig Straub-Woller, nischen Universität Berlin, der Universität Bonn (3), der Jeannette Strixner, Idriss Talebi, Gabriele Tschacher, Universität Erfurt, der Universität Göttingen (3), der Uni- Christa Ullmann, Therese Zwickl versität Hamburg, der Universität Frankfurt/Oder, der Universität Jena, der Universität Karlsruhe, der Univer- Zeitweilige wissenschaftliche Mitarbeiter: sität Leipzig, der Ludwig-Maximilians-Universität Mün- Henrik Bispinck M.A., Andrea Cors M.A. (bis 30. Juni), chen (8), der Universität der Bundeswehr München (2), Dr. Andreas Eichmüller, Bastian Hein, Lehramt (bis 31. der Universität Potsdam, der Fachhochschule Potsdam August), Angela Hermann M.A., Dr. Fabian Hilfrich, Cor- (2), der Hochschule der Medien Stuttgart, der Universität nelia Jurrmann, M. A., Dr. Michael Kieninger, Christiane Tübingen (2), der Universität Paris – Sorbonne und des Künzel M.A., Anne Munding M.A. (ab 01. März), Eva Connecticut College, Connecticut, USA. Oberloskamp M.A. (ab 15. Juli), Dr. Michael Ploetz, Su- sanne Raillard M.A. (ab 15. Juni), Dr. Edith Raim, PD Dr. Thomas Raithel, Anne Rohstock M.A. (ab 01. August), Dr. Peter Skyba, Tim Christian Szatkowski M.A., Dr. Daniela Taschler, Dr. Matthias Uhl Zeitweilige sonstige Mitarbeiter, wissenschaftliche und studentische Hilfskräfte: Hartmut Amon (03. Mai bis 30. Juni), Sabine Baumeister (ab 01. Juli), Sybille Benker, Giles Wesley Bennett, Ange- lika Bernhardt, Bernhard Dietz, Andreas Doyé (bis 31. März), Jacob Eder (bis 30. September), Ute Elbracht M.A., Veronika Gerber, Barbara Grimm, Franziska Hahn (bis 30. April), Lorenz Hahn, Barbara Hartmann, Joachim Haus- knecht, Ulrike Hennings (ab 01. Februar), Christine Hikel, Tobias Hof (ab 01. Oktober), Ines Jaehnert M.A. (bis 31. Juli), Alexander Klotz M.A., Barbara Kunze M.A. (01. Ju- ni bis 31. Juli), Stephan Lehnstaedt (bis 30. September), Lars Lüdicke (bis 31. März), Lenya Meislahn (ab 15. Sep- tember), Philipp Menger (01. Juli bis 31. August), Titus Milosevic (ab 01. März), Michaela Müller (bis 31. März), Nils Müller, Anne Munding (bis 29. Februar), Sebastian Nagel (ab 01. Oktober), Thomas Olig, Ingrid Parr, Marcelle Santana G. Pereira Marques, Dana Schieck (ab 15. April), Rita Schindler (ab 01. Mai), Michael Schneider (ab 01. Februar), Ulrike Schulz (bis 30. Juni), Veronika Stroh (bis 29. Februar), Hans-Georg Selge (ab 01. April), Daniela Steffgen (ab 15. September), Olga Sparschuh (ab 01. Ju- li), Maja Trinkl (bis 30. Juni), Julia Vogel (01. September bis 30. November), Michael G. Volk (Dipl.-Bibl.), Ruth Wunnicke (bis 30. Juni)

Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 ■ 59 ■ Innere Organisation und Finanzen

Innere Organisation und Finanzen

Wissenschaftlerbesprechungen und interne 3. Sicherheitsbeauftragter Vorträge Sicherheitsbeauftragter des Instituts ist Christian Hartmann. München: 17. Februar: PD Dr. Rainer Bendel (Universität Tübingen): Vortrag »Störfaktor ›böhmisch-katholisch‹ im bayeri- 4. Ombudsmann für gute wissenschaftliche schen Katholizismus. Vertriebenenseelsorge in den ge- sellschaftlichen Transformationen nach 1945«. Praxis Ombudsmann des Instituts ist Hans Woller. 19. Mai: Allgemeine Aussprache und Diskussion über künftige Forschungsvorhaben. 5. Gleichstellungsbeauftragte 29. Juli: Allgemeine Aussprache und Diskussion über künftige Forschungsvorhaben bzw. Perspektivenpapier. Gleichstellungsbeauftragte des Instituts ist Ingrid Baass, Stellvertreterin Edith Raim. Regelmäßige Besprechungen der Arbeitsgruppen NS-For- schung und Bundesrepublikforschung. 6. Datenschutzbeauftragter Berlin-Lichterfelde: Regelmäßige Arbeitsbesprechungen des Direktors mit den Datenschutzbeauftragter des Instituts ist Klaus A. Lankheit. wissenschaftlichen Mitarbeitern. 7. Haushalt 2.Betriebsrat Der ordentliche Haushalt des Instituts (Zuschüsse des Bun- Der Betriebsrat des IfZ München setzt sich aus folgenden des, der Länder und Eigeneinnahmen) schloss mit Mitgliedern zusammen: Martina Seewald-Mooser (Vorsit- € 4.178.320,45 ab (die Mehrausgaben gegenüber dem Vor- zende), Dieter Pohl (stellvertretender Vorsitzender), Inge- jahr betrugen € 122.487,87 = 3,02%). borg Brückner, Volker Dahm, Petra Mörtl. Ersatzmitglied Die Zahl der Planstellen betrug 45,50. ist Marianne Geyer. Am 11. März und 1. Dezember 2004 Der Anteil der Personalausgaben belief sich auf 69,70 % fanden Betriebsversammlungen statt. Martina Seewald- (2003: 70,36 %). Mooser besuchte vom 13.-15. September eine Schulung Die Summe der zweckgebundenen Drittmittel belief sich der Personal- und Betriebsräte der WGL in Berlin. auf € 1.401.128,72 (2003: 1.444.707,81). Am 29. Juli wurde das vom Betriebsrat organisierte Som- merfest abgehalten. Der vom BR geplante Ausflug auf den Blomberg musste entfallen.

Betriebsobfrau in der Abteilung des Instituts im Auswär- tigen Amt, Berlin, ist Mechthild Lindemann, stellvertre- tender Betriebsobmann Fabian Hilfrich.

Betriebsobmann in der Abteilung Berlin Lichterfelde ist Michael Buddrus, stellvertretende Betriebsobfrau Hanne- lore Georgi.

Dem Gesamtbetriebsrat gehören folgende Mitglieder an: Volker Dahm (Vorsitzender), Mechthild Lindemann (stell- vertretende Vorsitzende), Michael Buddrus, Dieter Pohl. Der Gesamt-Betriebsrat tagte am 29. Oktober.

■ 60 ■ Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 Institut für Zeitgeschichte München–Berlin Leonrodstraße 46b D-80636 München

Tel.: +49 (0) 89 / 126 88-0 Fax: +49 (0) 89 / 126 88-191 [email protected] http://www.ifz-muenchen.de

Abteilungen Abteilung Berlin PA: Institut für Zeitgeschichte Finckensteinallee 85-87 D-12205 Berlin Leiter PD Dr. Hermann Wentker Tel.: +49 (0) 30 / 84 37 05-0 Fax: +49 (0) 30 / 84 37 05-20 [email protected]

Abteilung im Auswärtigen Amt PA: Institut für Zeitgeschichte Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland c/o Auswärtiges Amt Referat 117 an IfZ-AAPD D-11013 Berlin Leiterin Dr. Ilse Dorothee Pautsch Tel.: +49 (0) 18 88 / 17-43 98 Fax: +49 (0) 18 88 / 17-3817 [email protected]

Dokumentation Obersalzberg PA: Salzbergstraße 41 D–83471 Berchtesgaden Tel.: +49 (0) 86 52 / 94 79-60 Fax: +49 (0) 86 52 / 94 79-69 Ansprechpartner Dr. Volker Dahm Tel.: +49 (0) 89 / 126 88-160 004 Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004 2 Institut für Zeitgeschichte – Jahresbericht 2004

Institut für Zeitgeschichte ■ Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek ■ München–Berlin ■ Editio Institut für Zeitgeschichte ■ Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek ■ München–Berlin ■ Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland ■ Vierteljahrshefte für Zeitg Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland ■ Vierteljahrshefte für Zeitgesch Zeitgeschichte ■ Dokumentation Obersalzberg ■ Institut für Zeitgeschichte ■ Forschungsinstitut Dokumentation Obersalzberg ■ Institut für Zeitgeschichte ■ Forschungsinstitut – Archiv – Biblio Archiv – Bibliothek ■ München–Berlin ■ Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesr München–Berlin ■ Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland ■ Bundesrepublik Deutschland ■ Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte ■ Dokumentation Obersalzb Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte ■ Dokumentation Obersalzberg ■ Institut für Zeitgeschichte Obersalzberg ■ Institut für Zeitgeschichte ■ Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek ■ München Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek ■ München–Berlin ■ Edition der Akten zur Auswärtigen Berlin ■ Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland ■ Vierteljah der Bundesrepublik Deutschland ■ Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte ■ Dokumentation Obers jahrshefte für Zeitgeschichte ■ Dokumentation Obersalzberg ■ Institut für Zeitgeschichte ■ Fors Obersalzberg ■ Institut für Zeitgeschichte ■ Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek ■ München Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek ■ München–Berlin ■ Edition der Akten zur Auswärtigen ■ Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland ■ Vierteljahrshefte Politik der Bundesrepublik Deutschland ■ Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte ■ Dokumentation Zeitgeschichte ■ Dokumentation Obersalzberg ■ Institut für Zeitgeschichte ■ Forschungsinstitut Obersalzberg ■ Institut für Zeitgeschichte ■ Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek ■ München Archiv – Bibliothek ■ München–Berlin ■ Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesre –Berlin ■ Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland ■ Viertelja Deutschland ■ Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte ■ Dokumentation Obersalzberg ■ Institut für jahrshefte für Zeitgeschichte ■ Dokumentation Obersalzberg ■ Institut für Zeitgeschichte ■ Fors Zeitgeschichte ■ Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek ■ München–Berlin ■ Edition der Akten Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek ■ München–Berlin ■ Edition der Akten zur Auswärtigen Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland ■ Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte ■ Do Politik der Bundesrepublik Deutschland ■ Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte ■ Dokumentation Dokumentation Obersalzberg ■ Institut für Zeitgeschichte ■ Forschungsinstitut – Archiv – Biblio Obersalzberg ■ Institut für Zeitgeschichte ■ Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek ■ München München–Berlin ■ Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland ■ –Berlin ■ Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland ■ Viertelja Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte ■ Dokumentation Obersalzberg ■ Institut für Zeitgeschichte jahrshefte für Zeitgeschichte ■ Dokumentation Obersalzberg ■ Institut für Zeitgeschichte ■ Fors Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek ■ München–Berlin ■ Edition der Akten zur Auswärtigen Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek ■ München–Berlin ■ Edition der Akten zur Auswärtigen der Bundesrepublik Deutschland ■ Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte ■ Dokumentation Obers Politik der Bundesrepublik Deutschland ■ Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte ■ Dokumentation Obersalzberg ■ Institut für Zeitgeschichte ■ Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek ■ München Obersalzberg ■ Institut für Zeitgeschichte ■ Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek ■ München ■ Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland ■ Vierteljahrshefte ■ ■ ■ ■ ■ –Berlin Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland Viertelja Jahresbericht Zeitgeschichte Dokumentation Obersalzberg Institut für Zeitgeschichte Forschungsinstitut jahrshefte für Zeitgeschichte ■ Dokumentation Obersalzberg ■ Institut für Zeitgeschichte ■ Fors Archiv – Bibliothek ■ München–Berlin ■ Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesre Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek ■ München–Berlin ■ Edition der Akten zur Auswärtigen Deutschland ■ Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte ■ Dokumentation Obersalzberg ■ Institut für Politik der Bundesrepublik Deutschland ■ Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte ■ Dokumentation Zeitgeschichte ■ Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek ■ München–Berlin ■ Edition der Akten Obersalzberg ■ Institut für Zeitgeschichte ■ Forschungsinstitut – Archiv – Bibliothek ■ München Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland ■ Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte ■ Do –Berlin ■ Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland ■ Viertelja Dokumentation Obersalzberg ■ Institut für Zeitgeschichte ■ Forschungsinstitut – Archiv – Biblio jahrshefte für Zeitgeschichte ■ Dokumentation Obersalzberg ■ Institut für Zeitgeschichte ■ Fors Institut für Zeitgeschichte – München–Berlin ■ Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland ■