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Landkreis am , 05.11.2010 D e r L a n d r a t - I.3.1-910.12 -

Niederschrift

über die öffentliche Sitzung des Finanz- und Wirtschaftsausschusses am Freitag, 05. November 2010, 9.00 Uhr, im Sitzungssaal des Landkreises Osterode am Harz, Herzberger Str. 5, 37520 Osterode am Harz

Anwesend:

Landrat Bernhard Reuter und die Kreistagsabgeordneten

Ulrich Schramke, - Vorsitzender – Wolfgang Dernedde, Osterode am Harz Helga Meyer, Herzberg am Harz Lutz Peters, Herzberg am Harz Barbara Rien, Bad Lauterberg im Harz - i.V. des Abg. Kamphenkel Gerd Schirmer, Reinhard Schmitz, Herzberg am Harz Frank Seeringer, Osterode am Harz Erich Sonnenburg, Badenhausen Manfred Thoms, Hattorf am Harz Fritz Vokuhl, Bad Lauterberg im Harz - i.V. des Abg. Rordorf von der Verwaltung:

Erster Kreisrat Gero Geißlreiter Kreisverwaltungsdirektor Siegfried Pfister Kreisangestellter Franz-Michael Hemesath Kreisamtmann Carsten Jockisch Kreisinspektorin Jessica Einbeck - als Protokollführerin –

als Zuhörerin:

Auszubildende Linda Schmidt

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Punkt 1

Eröffnung der Sitzung, Feststellung der ordnungsgemäßen Ladung und der Beschlussfähigkeit

Der Vorsitzende eröffnet um 9.00 Uhr die öffentliche Sitzung. Er begrüßt die An- wesenden und stellt die ordnungsgemäße Ladung und die Beschlussfähigkeit fest.

Punkt 2

Anträge zur Tagesordnung

Anträge zur Tagesordnung werden nicht gestellt; der Ausschuss stellt folgende

Tagesordnung fest:

1. Eröffnung der Sitzung, Feststellung der ordnungsgemäßen Ladung und der Beschlussfähigkeit

2. Anträge zur Tagesordnung

3. a) Genehmigung der Niederschrift über die Sitzung des Finanz- und Wirtschaftsausschusses am 09.06.2010

b) Genehmigung der Niederschrift über die Sitzung des Finanz- und Wirtschaftsausschusses am 13.08.2010

4. Antrag der CDU-Kreistagsfraktion; Anbindung des Kreiskrankenhauses in Herzberg (Kliniken Herzberg und Osterode GmbH) an den ÖPNV

DS 294 5. Interkommunale Zusammenarbeit; gemeinsames Liquiditätskredit- management mit kreisangehörigen Gemeinden

DS 289 6. Fünfte Nachtragssatzung zur Satzung über die Erhebung von Ver- waltungskosten im eigenen Wirkungskreis (Verwaltungskosten- satzung)

DS 287 7. Annahme von Spenden, Schenkungen und ähnlichen Zuwendungen mit einem Wert von über 100,00 Euro bis zu 2.000,00 Euro

DS 288 8. Annahme von Spenden, Schenkungen und ähnlichen Zuwendungen mit einem Wert über 2.000,00 €

9. Anfragen und Mitteilungen

10. Einwohnerfragestunde

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Punkt 3

a) Genehmigung der Niederschrift über die Sitzung des Finanz- und Wirt- schaftsausschusses am 09.06.2010

Die Niederschrift über die Sitzung des Finanz- und Wirtschaftsausschusses am 09.06.2010 wird genehmigt.

(Abstimmungsergebnis: e i n s t i m m i g bei 2 Stimmenthaltungen)

b) Genehmigung der Niederschrift über die Sitzung des Finanz- und Wirt- schaftsausschusses am 13.08.2010

Die Niederschrift über die Sitzung des Finanz- und Wirtschaftsausschusses am 13.08.2010 wird genehmigt.

(Abstimmungsergebnis: e i n s t i m m i g bei 2 Stimmenthaltungen)

Punkt 4

Antrag der CDU-Kreistagsfraktion; Anbindung des Kreiskrankenhauses in Herzberg (Kliniken Herzberg und Osterode GmbH) an den ÖPNV

Der Landrat führt aus, dass er bereits im Kreisausschuss am 20. September 2010 er- läutert hat, dass es nicht der Aufnahme in den Nahverkehrsplan bedarf, um die ÖPNV- Anbindung des Krankenhauses in Herzberg am Harz zu verbessern. Die Forderung, wie sie im Antrag der CDU formuliert ist, hätte zur Folge, dass der Landkreis als Antrag- steller die Kosten zu übernehmen hätte. Da es sich bei der Anbindung des Kranken- hauses in Herzberg um eine Linie im Stadtverkehr handelt, sollte die Stadt Herzberg den Antrag auf Einrichtung stellen.

Des Weiteren berichtet der Landrat über den aktuellen Sachstand.

- Das Krankenhaus Herzberg am Harz wird derzeit im ÖPNV als Stadtverkehr Herzberg über ein Anruf-Linientaxi bedient (7 Fahrtenpaare Mo-Fr, je 4 Sa u. So). - Initiative bislang von der Stadt Herzberg am Harz ausgegangen. Die Bedienung als Anruf-Linientaxi ist aus Sicht der Stadt unpraktikabel und nicht attraktiv. Ziel, das Krankenhaus regelmäßig im Linienverkehr zu erreichen mit besserer Er- schließung der Innenstadt. - Die Kliniken Herzberg und Osterode GmbH haben das Ziel, die Klinik zu einem Medizinischen Versorgungszentrum auszubauen. Ansiedelung von Arztpraxen bereits im Gange. - In mehreren Gesprächen zwischen ZVSN, RBB, Klinik und Stadt Herzberg am Harz wurde mögliche neue Linienführung erarbeitet mit folgenden Haltestellen: o Bahnhof, Schützenstraße, Göttinger Str., Hagenstraße, Marktplatz, Heide- straße, Schloss, Am Sportplatz, Krankenhaus und zurück. 4

Finanzierung:

- Geschätzte Gesamtkosten 50.000,- € „Kleinbus Taxi Stefanowski“ - Geschätzte Kostendeckung 4 %, entsprechen 2.000 € Erlöse pro Jahr. Nach den Berechnungen des ZVSN ist das gerade einmal doppelt so viel wie derzeit. - Beiträge (jährliche) sind bislang angekündigt von o Zuschuss ZVSN (gleiche Höhe wie derzeit beim Anruf-Linientaxi) 8.000 € o Zuschuss Kliniken und Ärzte ca.14.000 € o Zuschuss Landkreis 6.000 € o Stadt Herzberg am Harz (begrenzt auf 3 Jahre) 5.000 € o Fahrkartenverkauf ca. 2.000 €

- Der ZVSN fördert Leistungsverbesserungen im Ergänzungsnetz degressiv über drei Jahre in Höhe von 75/50/25 %. Der verbleibende Fehlbetrag, ist allein vom Antragsteller zu tragen .

- Rechenbeispiel bei Antragstellung Stadt Herzberg am Harz (bei jährlichem Zu- schuss 5.000,- begrenzt auf 3 Jahre):

Gesamtkosten / Jahr 50.000,- - Zuschuss ZVSN 8.000,- - Zuschuss Kliniken/Ärzte 14.000,- - Zuschuss Landkreis 6.000,- - Fahrkartenverkauf 2.000,- Zuschüsse insg./a 30.000,- Zu fördernder Betrag 20.000,- - Förderung 1. Jahr 75 % 15.000,- - Zuschuss Stadt Herzberg 5.000,- Verbleibendes Defizit 1. Jahr 0,-

Der Landrat führt aus, dass die Finanzierung für das 1. Jahr gesichert ist.

Geprüfte Alternativen:

- Folgende Alternativen wurden geprüft: Anbindung des Krankenhauses an die Li- nien 450 (Herzberg-Bad Lauterberg-St. Andreasberg), 451 (Herzberg-Sieber), 453 (Hattorf-Hörden-Herzberg) 454 (Herzberg-Pöhlde-). - Die Nebenlinien im Teilnetz (451, 453, 454) sind überwiegend auf Belange der Schülerbeförderung ausgerichtet, d. h. Fahrzeitverlegungen sind aus diesem Grund kaum umsetzbar. Um die Schülerbeförderung zu garantieren, wären in al- len Fällen zusätzliche Kosten verursachende Leistungen (Busse) erforderlich. - Die Linie 450 im Hauptnetz ist auf die Anschlüsse am Bahnhof Herzberg aus- gerichtet und dient ebenfalls der Schülerbeförderung. Eine Anbindung an das Krankenhaus ist nur über zusätzliche Busse zu leisten. Hierfür hat die RBB eine grobe Kostenschätzung erstellt. Hier ist mit Kosten bei einem Standardlinienbus in Höhe von 75.000 € und 80.000 € zu kalkulieren. Dabei wird folgendes Angebot unterstellt:

Mo – Fr (S+F) ca. 7.30 Uhr bis ca. 18.30 Uhr stündlich Sa ca. 8.30 Uhr bis ca. 17.30 Uhr stündlich So+F ca. 9.30 Uhr bis ca. 17.30 Uhr stündlich 5

Der Abg. Peters stellt heraus, dass der Antrag der CDU-Kreistagsfraktion dahingehend formuliert ist, dass auf den ZVSN hingewirkt werden soll, das Kreiskrankenhaus dauer- haft und regulär in die Linie 450 zu integrieren. Der Antrag beinhaltet nicht die Imple- mentierung eines neuen Busses bzw. Kleinbusses. Des Weiteren erläutert er, dass sich damit die Erreichbarkeit des Kreiskrankenhauses für alle Kreiseinwohner verbessert, nicht nur für Einwohner der Stadt Herzberg.

Der Landrat stellt fest, dass Einigkeit über eine optimale Anbindung an das Kranken- haus besteht und weist darauf hin, dass der ZVSN ein Verband verschiedener Land- kreise ist und jeder der eine zusätzliche Leistung möchte, diese auch bezahlen muss. Des Weiteren erläutert er, dass eine Eintaktung des Krankenhauses in den Personen- nahverkehr sich als äußerst schwierig darstellt. Kreisangestellter Hemesath ergänzt, dass eine zeitliche und kostenmäßige Berechnung für die Linie 450 beauftragt wurde und sich dabei herausgestellt hat, dass es zu Wartezeiten am Bahnhof kommen würde, da der Bus auf den nächsten Zug warten müsste. Daher gibt es keine optimale Lösung, die allen entgegenkommt.

Der Abg. Peters führt aus, dass die CDU-Kreistagsfraktion ihren Antrag aufrecht erhält, aber sich dazu bereit erklärt, das Jahr 2011 aus dem Antrag zu streichen. An der weite- ren Diskussion beteiligen sich die Abgeordneten Dernedde, Meyer, Peters, Schirmer, Schmitz, und Seeringer. Der Abg. Vokuhl unterbreitet den Vorschlag, das Angebot be- züglich des Kleinbusses und der entsprechenden Finanzierung anzunehmen und zu- sätzlich in der nächsten Sitzung des ZVSN eine reguläre Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr anzusprechen. Der Abg. Thoms und der Landrat begrüßen den Vorschlag und konkretisieren ihn dahingehend, dass die nächsten drei Jahre be- obachtet werden soll, wie das Angebot für den Kleinbus angenommen wird, und ob sich eine reguläre Anbindung lohnen würde. Des Weiteren schlägt der Landrat vor, über den Antrag der SPD aus dem Kreisausschuss mit dem Zusatz „langfristiges Ziel sollte eine Integration des Kreiskrankenhauses in einen neuen Nahverkehrsplan sein“ zu be- schließen.

Beschlussvorschlag für den Kreistag:

Der Kreistag begrüßt, dass die Kreisverwaltung in den Verhandlungen zur ÖPNV- Anbindung des Kreiskrankenhauses Herzberg einen Kreiszuschuss in Höhe von 6.000,-€ pro Jahr angeboten hat. Der Kreistag erwartet von den übrigen Beteiligten - insbesondere von der Stadt Herzberg am Harz - sich ebenfalls nachhaltig an der Fi- nanzierung zu beteiligen. Langfristiges Ziel sollte eine Integration des Kreiskranken- hauses in einen neuen Nahverkehrsplan sein.

(Abstimmungsergebnis: 7 Stimmen dafür, 3 Gegenstimmen und 1 Enthaltung)

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Punkt 5

Interkommunale Zusammenarbeit; gemeinsames Liquiditätskredit- management mit kreisangehörigen Gemeinden

Die Abg. Meyer erkundigt sich, ob eine Landkreis übergreifende interkommunale Zu- sammenarbeit erlaubt ist und was der Landkreis für einen Vorteil von dieser Zu- sammenarbeit hat. Der Landrat erläutert, dass bei einer interkommunalen Zusammen- arbeit ein Gebietszusammenhang nicht erforderlich ist und der Landkreis durch die höhere Kreditsumme eine bessere Verhandlungsposition hat.

Beschlussvorschlag für den Kreistag:

Das gemeinsame Liquiditätskreditmanagement zwischen dem Landkreis Osterode am Harz und den in der Vorlage genannten kreisangehörigen Gemeinden wird unbefristet fortgeführt. Eine entsprechende Vereinbarung ist abzuschließen. Es bestehen gegen einen Beitritt der Samtgemeinde /Mitgliedsgemeinden keine Bedenken.

(Abstimmungsergebnis: e i n s t i m m i g)

Punkt 6

Fünfte Nachtragssatzung zur Satzung über die Erhebung von Verwaltungskosten im eigenen Wirkungskreis (Verwaltungskostensatzung)

Beschlussvorschlag für den Kreistag:

Der Kreistag beschließt die Fünfte Nachtragssatzung über die Erhebung von Ver- waltungskosten im eigenen Wirkungskreis (Verwaltungskostensatzung) vom 01.07.1985.

(Abstimmungsergebnis: e i n s t i m m i g)

Punkt 7

Annahme von Spenden, Schenkungen und ähnlichen Zuwendungen mit ei- nem Wert von über 100,00 Euro bis zu 2.000,00 Euro

Beschlussvorschlag für den Kreisausschuss:

Die Annahme der in der Anlage zur Vorlage aufgeführten Zuwendungen wird be- schlossen.

(Abstimmungsergebnis: e i n s t i m m i g)

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Punkt 8

Annahme von Spenden, Schenkungen und ähnlichen Zuwendungen mit ei- nem Wert über 2.000,00 €

Der Abg. Schirmer weist daraufhin, dass für die in Anlage 2 aufgeführten Zuwendungen keine Spendenbescheinigung ausgestellt werden darf. Auf Nachfrage des Abg. See- ringer erläutert der Landrat, dass das „Lidl-Projekt“ darin besteht, bei der Rückgabe von Pfandflachen auf das Pfand zu verzichten. Dieses Geld setzt „Lidl“ zur Unterstützung von gemeinnützigen Projekten und Vereinen ein. U.a. kooperiert „Lidl“ mit der Osteroder Tafel, und diese möchte mit dem Geld die kulturelle Teilhabe von Kindern durch die Kul- turstiftung fördern.

Der Abg. Seeringer regt an, dass in der nächsten Sitzung jedes Kreistagsmitglied ein Exemplar des Familienbegleitbuchs aus dem Projekt „Willkommen im Leben“ zur Kenntnisnahme erhält.

Beschlussvorschlag für den Kreistag:

1. Die Annahme der in der Anlage 1 zur Vorlage aufgeführten Zuwendungen wird be- schlossen.

2. Für alle in der Anlage 2 zur Vorlage aufgeführten Zuwendungen wird beschlossen, dass bereits geleistete Zuwendungen von den aufgelisteten Zuwendungsgebern für das Projekt „Willkommen im Leben“ angenommen werden und weitere Zu- wendungen in 2010 als angenommen gelten.

(Abstimmungsergebnis: e i n s t i m m i g)

Punkt 9

Anfragen und Mitteilungen

Es werden keine Anfragen gestellt und keine Mitteilungen gegeben.

Punkt 10

Einwohnerfragestunde

Von der Einwohnerfragestunde wird kein Gebrauch gemacht.

Der Ausschussvorsitzende schließt um 10:00 Uhr die öffentliche Sitzung.

gez. gez. gez. Ulrich Schramke Bernhard Reuter Jessica Einbeck

Ausschussvorsitzender Landrat Protokollführerin

Genehmigt in der Sitzung des Finanz- und Wirtschaftsausschusses am 10. Dez. 2010