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Regionales

Raumordnungsprogramm für den Landkreis Göttingen 2020

Fachbereich Bauen 23.10.2017 Quelle: LandkreisSEITE Göttingen 1 Agenda Neuaufstellung des RROP- Vorstellung des Entwurfs 2020

1. Einführung

2. Siedlungsentwicklung/ Versorgungsstrukturen

3. Natur und Landschaft

4. Rohstoffgewinnung

5. Erholung und Tourismus

6. Technische Infrastruktur

7. Windenergienutzung

8. Weitere Schritte/ Zeitplanung

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 2 1. Einführung Neuaufstellung des RROP- Vorstellung des Entwurfs 2020

1.1 das Planungssystem der Raumordnung

1.2 Aufbau und Struktur des RROP´s

1.3 Zukunftsbild

1.4 Umweltbericht

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 3 1. Einführung – Bundesraumordnung 1.1 Leitbilder der Ministerkonferenz der Raumordnung

Daseinsvorsorge Wettbewerbsfähigkeit Klimawandel

Raumnutzung Erneuerbare Energien

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 4 1. Einführung- Bundesraumordnung 1.1 das Planungssystem der Raumordnung

• Bindungswirkung für die kommunale Bauleitplanung • Zur Steuerung von raumbedeutsamen Vorhaben (z.B. Windkraft, Rohstoffgewinnung, Kabeltrassen) • Zur Koordination der verschiedenen Fachplanungen (z.B. Straßenbau, Kabeltrassen)

Bauleitplanung

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 5 1. Einführung – Neuaufstellung des RROP 1.2 Aufbau und Struktur des RROP´s

Zeichnerische Darstellung: Vorranggebiete: Zielcharakter – verbindlich – nicht überwindbar

Beispiele: Vorranggebiet Rohstoffgewinnung Vorranggebiet Natura 2000

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 6 1. Einführung – Neuaufstellung des RROP 1.2 Aufbau und Struktur des RROP´s

Zeichnerische Darstellung: Vorbehaltsgebiete (ehemals Vorsorgegebiete): Grundsatz – der Abwägung zugänglich

Vorbehaltsgebiet Vorbehaltsgebiet Landwirtschaft Rohstoffgewinnung

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 7 1.Einführung – Neuaufstellung des RROP 1.2 Aufbau und Struktur des RROP´s

Beschreibende Darstellung (textliche Festlegungen):

LROP Festlegungen sind kursiv

• Ziel im RROP: Fettdruck / verbindlich Beispiel: Im Bereich der Gemeinden Friedland und wird in der Zeichnerischen Darstellung ein gemeindeübergreifendes Vorranggebiet für industrielle Anlagen und Gewerbe festgelegt.

• Grundsatz im RROP: der Abwägung zugänglich Beispiel: Die Festlegung von Gebieten für Wohn- und Arbeitsstätten soll flächensparend an einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung unter Berücksichtigung des demografischen Wandels sowie der Infrastrukturfolgekosten ausgerichtet werden.

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 8 Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis ...... I Vorwort ...... II 1. Einführung 1. Ziele und Grundsätze zur gesamträumlichen Entwicklung des Landes und seiner Teilräume ...... 1 1.2 Aufbau und Struktur des RROP´s 1.1 Entwicklung der räumlichen Struktur des Planungsraums ...... 1 1.2 Einbindung in die norddeutsche und europäische Entwicklung ...... 6

2. Ziele und Grundsätze zur Entwicklung der Siedlungs- und Versorgungsstruktur...... 8 Gutachten zur Ausweisung eines 2.1 Entwicklung der Siedlungsstruktur ...... 8 Grundzentrums mit mittelzentralen 2.2 Entwicklung der Daseinsvorsorge und Zentralen Orte ...... 12 Teilfunktionen für Herzberg am 2.3 Entwicklung der Versorgungsstrukturen des Einzelhandels ...... 14 Regionales Einzelhandelskonzept 2019 3. Ziele und Grundsätze zur Entwicklung der Freiraumstrukturen und Freiraumnutzungen...... 17

3.1 Entwicklung eines landesweiten Freiraumverbundes und seiner Funktionen ...... 17 3.1.1 Elemente und Funktionen des landesweiten Freiraumverbundes, Bodenschutz ...... 17 Grundlagen aus der 3.1.2 Natur und Landschaft ...... 20 Fortschreibung des 3.1.3 Natura 2000 ...... 23 Landschaftsrahmenplans 3.1.4 Entwicklung von Großschutzgebieten 3.2 Entwicklung der Freiraumnutzungen ...... 23 3.2.1 Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Fischerei ...... 23 Landwirtschaftlicher Fachbeitrag 2020 3.2.2 Rohstoffsicherung und Rohstoffgewinnung ...... 28 3.2.3 Landschaftsgebundene Erholung ...... 31 3.2.4 Wassermanagement, Wasserversorgung, Küsten- und Hochwasserschutz ...... 33 Fachbeitrag Erholung und Tourismus 2018

4. Ziele und Grundsätze zur Entwicklung der technischen Infrastruktur und der raumstrukturellen Standortpotenziale ...... 40

4.1 Mobilität, Verkehr, Logistik ...... 40 4.1.1 Entwicklung der technischen Infrastruktur, Logistik ...... 40 4.1.2 Schienenverkehr, öffentlicher Personennahverkehr, Fahrradverkehr ...... 41 4.1.3 Straßenverkehr ...... 44 4.1.4 Schifffahrt, Häfen ...... 45 Klimaschutzkonzept 2018-2023 4.1.5 Luftverkehr ...... 45 4.2 Energie ...... 47 Windenergiekonzept 2020 mit Methodenband 4.3 Sonstige Standort- und Flächenanforderungen ...... 52

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 9 1. Einführung – Neuaufstellung des RROP 1.3 Zukunftsbild des Landkreises Göttingen 2019

Inhalte:

Vier inhaltliche Schwerpunkte Querschnittsthemen

Natur, Umwelt, Klima, Tourismus

Siedlungsentwicklung, Wohnen, Mobilität, Nahversorgung

Wissenschaft, Wirtschaft, Digitalisierung

Göttingen Landkreis

Bildung, Familie, Gesundheit/Pflege, Entwicklung Demografische

soziale Infrastrukturen im fusionierten Zusammenwachsen

Landkreisgespräch mit den Gemeinden, 27.09.2019

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 10 1. Einführung – Neuaufstellung des RROP 1.4 Umweltbericht

Strategische Umweltprüfung SUP (Umweltbericht)

• Der Umweltbericht ist ein gesonderter Teil der Begründung für den Regionalplan und ist kein Bestandteil der Satzung.

• Er enthält Informationen zum derzeitigen Umweltzustand, speziell bezogen auf die Schutzgüter: Mensch, Flora/Fauna/Biodiversität, Boden, Wasser, Klima, Landschaft sowie Kultur- und Sachgüter

• Ziel vom Landkreis ist die integrierte Umweltprüfung - frühzeitige Begleitung des Planungsprozesses durch die SUP durch das Büro Bosch & Partner

• Insbesondere schutzgutbezogene Prüfungen in Form von Gebietsblättern für die Themen Windenergie und Rohstoffgewinnung

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 11 1. Einführung – Neuaufstellung des RROP 1.4 Umweltbericht - Strategische Umweltprüfung - Überblick

Fachbereich Bauen 26.10.2020 SEITE 12 2. Siedlungsentwicklung Neuaufstellung des RROP- Vorstellung des Entwurfs 2020

Themenübersicht

2.1 Einführung - Raumordnerische Steuerung

2.2 Grundzentren – untere Ebene der Zentralen Orte

2.3 Zentrale Siedlungsgebiete der Mittel- u. Grundzentren

2.4 Grundzentrum mit mittelzentraler Teilfunktion

2.5 Wohn- und Arbeitsstättenschwerpunkte

2.6 Eigenentwicklung der Orte ohne Funktionszuweisung

2.7 Versorgungsstrukturen

Quelle: Landkreis Göttingen

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 13 2. Siedlungsentwicklung 2.1 Einführung – Raumordnerische Steuerung

Stichwort Flächenverbrauch Nachhaltigkeitsziel Bundesregierung

2020 Bundes-Ziel 30 ha/Tag Aktuell keine Zielerreichung: doppelter Verbrauch 60 ha/Tag Gefordert sind in erster Linie Regional- und Bauleitplanung Der Landkreis Göttingen geht bei der regionalen Steuerung sowohl auf die Ziele auf Bundesebene als auch auf den Entwicklungsbedarf der Gemeinden ein.

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 14 2. Siedlungsentwicklung 2.1 Einführung – Raumordnerische Steuerung

Demografische Herausforderungen – Bevölkerungsrückgang und -alterung Trotz häufig sinkender Bevölkerungszahlen und zunehmender Leerstände werden neue Wohnbauflächen ausgewiesen und bebaut. Über 85 % der Flächenneuinanspruchnahme entfällt auf ländliche Räume. LK Göttingen mit dritthöchster Baulandreserve aller Landkreise und kreis- freien Städte in Niedersachsen (Quelle: Wohnungsmarktbeobachtung 2019).

Um Leerstandrisiko einzugrenzen, muss sich Entwicklung von neuen Baugebieten ist Siedlungsentwicklung an demografischen mit belastbaren Bevölkerungsprognosen Entwicklungstendenzen ausrichten. zu begründen.

Appell an die Gemeinden: Vor Inanspruchnahme von Freiflächen für bedarfsgerechte Flächenausweisung bei der neue Baugebiete ist Verfügbarkeit inner- Entwicklung der Ortschaften örtlicher Bauflächenreserven zu prüfen.

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 15 2. Siedlungsentwicklung 2.1 Einführung – Raumordnerische Steuerung

Das Ziel gleichwertiger Lebens- verhältnisse und lebendiger Dörfer Regionalplanung …erfordert ein Zusammenwirken von

Zentrale Orte Nahversorgungsschwerpunkte

räumlicher Steuerung der Siedlungs- Regionalentwicklung/ Demografie entwicklung durch Regionalplanung • Projekte durch LEADER …mit Projektmanagement • informelle Entwicklungsprozesse handlungs- und umsetzungsorien- • Südniedersachsen Innovationscampus tierten Entwicklungsprozessen von • Demografischer Wandel – Dorfmoderation o Regionalentwicklung, • Wohnraumversorgungskonzept (WRVK)

• Sozialraumstrategie Arbeitsstättenschwerpunkte o Demografiemanagement und o Sozialplanung. Wohnstättenschwerpunkte

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 16 2. Siedlungsentwicklung 2.2 Grundzentren – untere Ebene der Zentralen Orte

Zentrale Orte-Ebenen mit Bedarfsabdeckung

• spezialisierten Bedarf Oberzentren Festlegung im LROP

• höheren/ gehobenen Bedarf Mittelzentren Festlegung im LROP

• Grundbedarf Grundzentren Festlegung im RROP

Schematische Darstellung der Ausnahme: Möglichkeit zur Festlegung von zentralen Orte mit verbindenden Grundzentrum mit mittelzentraler Teilfunktion Achsen in einem homogenen Raum

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 17 2. Siedlungsentwicklung 2.2 Grundzentren – untere Ebene der Zentralen Orte

Kriterienliste: • Einwohner (EW): mind. 2.000 EW am zentralen Standort • Verflechtungsbereich (Gemeindegebiet) mit mind. 7.000 EW • Abdeckung des täglichen und möglichst aperiodischen Bedarfs • soziale Einrichtungen wie Kindertagesstätten • Gesundheitswesen in Form von Allgemeinmediziner, Zahnarzt und Apotheke • Bildungseinrichtungen (Grund-, Ober-, Gesamtschule, ) • private Dienstleistungen wie Bank, Sparkasse, Post etc. • öffentliche Dienstleistungen wie Gemeindeverwaltung, Polizei Finanzamt • Einrichtungen für Erholung/ Kultur und Freizeit • Gewährleistung der Erreichbarkeit (ÖPNV, IV)

Quelle: Landkreis Göttingen

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 18 2. Siedlungsentwicklung 2.2 Grundzentren – untere Ebene der Zentralen Orte

Zentrale Orte

1 Oberzentrum (Planungsraum Stadt Göttingen)

3 Mittelzentren

15 Grundzentren

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 19 2. Siedlungsentwicklung 2.2 Grundzentren – untere Ebene der Zentralen Orte

Festlegung der Grundzentren

Grundzentren Gemeinden Einwohner Bevölkerungsanteil % Flecken Adelebsen 3.015 48 Badenhausen Gemeinde /Harz 1.794 21 im Harz Stadt Bad Lauterberg i. H. 6.777 63 Stadt Bad Sachsa 5.490 74 Flecken Bovenden 6.777 49 SG Dransfeld 3.792 41 Ebergötzen SG 1.293 18 SG Gieboldehausen 4.031 29 Groß Schneen Gemeinde Friedland 1.593 23 SG Hattorf am Harz 4.078 56 Stadt Herzberg am Harz 8.881 68 Landwehrhagen Gemeinde Staufenberg 2.190 28 Reinhausen Gemeinde Gleichen 1.368 15 Rosdorf Gemeinde Rosdorf 6.892 57 Gemeinde Walkenried 2.195 50

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 20 2. Siedlungsentwicklung

2.2 Grundzentren – untere Ebene der Zentralen Orte

-

-

-

/ /

EW)

-

Kriterien

7.000

öffentlich)

Erreichbarkeit

> > 2.000 EW Verflechtungs bereich (> Täglicher Bedarf Aperiodischer Bedarf Ein Soziale richtungen Gesundheits wesen Bildungs einrichtungen Dienstleister (privat) Dienstleister ( Erholung Freizeit Kultur/ Grundzentren Einwohner Adelebsen x x x x x x x x x x Badenhausen x x x x x x x Bad Lauterberg im x x x x x x x x x x x Harz Bad Sachsa x x x x x x x x x x x Bovenden x x x x x x x x x x x Dransfeld x x x x x x x x x x x Ebergötzen x x x x x x x x x Gieboldehausen x x x x x x x x x x x Groß Schneen x x x x x x x x Hattorf am Harz x x x x x x x x x x x Herzberg am Harz x x x x x x x x x x x Landwehrhagen x x x x x x x x x x x Reinhausen x x x x x x x x x Rosdorf x x x x x x x x x x x Walkenried x x x x x x x x x

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 21 2. Siedlungsentwicklung 2.3 Zentrale Siedlungsgebiete der Mittel- und Grundzentren

Festlegung des Zentralen Siedlungsgebietes als Konkretisierung des Zentralen Ortes – beinhaltet die Steuerung des großflächigen Einzelhandels  Beispiel Mittelzentrum

Abstimmung der zentralen Westerode Siedlungsgebiete erfolgte sowohl in Gesprächen mit den Gemeinden als auch in einer finalen Überprüfung Duderstadt der CIMA im Rahmen des „Regionalen Einzelhandels- konzeptes“.

Tiftlingerode Gerblingerode

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 22 2. Siedlungsentwicklung 2.3 Zentrale Siedlungsgebiete der Mittel- und Grundzentren

Festlegung des Zentralen Siedlungsgebietes als Konkretisierung des Zentralen Ortes – beinhaltet die Steuerung des großflächigen Einzelhandels  Beispiel Grundzentren Bad Lauterberg am Harz und Dransfeld

Dransfeld Bad Lauterberg im Harz

Maßstab ca. 1:50.000 Maßstab ca. 1:25.000

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 23 2. Siedlungsentwicklung 2.4 Grundzentrum mit mittelzentraler Teilfunktion

Herzberg am Harz erhält die mittelzentrale Teilfunktion in den Bereichen Gesundheit und Verkehr • Bereich Gesundheit: Nach Zusammenlegung der Krankenhausstandorte am Harz. und Herzberg am Harz gibt es nur noch einen Krankenhausstandort in Herzberg am Harz , der im Rahmen der Daseinsvorsorge eine regionale Bedeutung für den östlichen Teil des Planungsraumes hat.

• Bereich Verkehr: Herzberg am Harz ist ein überregional bedeutsamer Verkehrsknotenpunkt, da dort zwei Regional-bahnlinien kreuzen und es Umsteigemöglichkeiten zu regionalen Buslinien gibt.

Herzberg am Harz – Grundzentrum mit mittelzentraler Teilfunktion

Quelle: docplayer.org

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 24 2. Siedlungsentwicklung 2.5 Wohn- und Arbeitsstättenschwerpunkte

• Funktionszuweisungen unterhalb der Zentralen-Orte-Ebene als wichtige konzeptionelle Entwicklung im RROP zur bedarfsgerechten Entwicklung mit dem Ziel der Stärkung gleichwertiger Lebensverhältnisse im gesamten, sehr heterogen aufgestellten Planungsraum

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 25 2. Siedlungsentwicklung 2.5.1 Sicherung und Entwicklung von Wohnstätten W

Kriterienliste: • Grundschule • ausreichende ÖPNV Anbindung (mindestens 2-stdl. Takt) • Betreuungseinrichtung für Kinder • Lebensmittel - Einzelhandel • ärztliche Grundversorgung

Sonderkriterium: vorhandene SPNV-Anbindung Beispiel für erfüllte/ nicht erfüllte Kriterienliste:

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 26 2. Siedlungsentwicklung 2.5.1 Sicherung und Entwicklung von Wohnstätten W Als Standorte werden folgende Ortsteile festgelegt: • ( Gieboldehausen) • Eisdorf (Gemeinde Bad Grund) • Friedland (Gemeinde Friedland) • Förste (Stadt ) • Hedemünden (Stadt Hann. Münden) • Lenglern (Flecken Bovenden) • Nesselröden (Stadt Duderstadt) • Pöhlde (Stadt Herzberg am Harz) • (Samtgemeinde Gieboldehausen) • (Samtgemeinde Dransfeld) • (Samtgemeinde Radolfshausen) • Uschlag (Gemeinde Staufenberg) • (Samtgemeinde Hattorf am Harz)

Aufgrund der regionalen Sondersituation einer Anbindung durch den Schienenpersonenverkehr werden zudem folgende Ortsteile festgelegt: • Barbis (Stadt Bad Lauterberg im Harz) • Gittelde (Gemeinde Bad Grund)

Quelle: Landkreis Göttingen

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 27 2. Siedlungsentwicklung 2.5.2 Sicherung und Entwicklung von Arbeitsstätten A

Begriff „Arbeitsstätten“: • raumbedeutsame Ansammlung von Arbeitsplätzen insbesondere im Bereich Industrie, Gewerbe und Dienstleistungssektor (Bürostandorte)

Kriterien für die Funktionszuweisung aufgrund von Standortvorteilen oder einer regionalen Sondersituation: • überdurchschnittliche Zahl von Arbeitsplätzen (Betriebe) • überregionale Bedeutung von Unternehmen DHL Logistikzentrum Staufenberg, Ortsteil • günstige räumliche Zuordnung zu den zentralen Orten Lutterberg und Wohnstättenschwerpunkten • gute Verkehrsanbindung (kurze überörtliche Wege), leistungsfähiger Anschluss an das Verkehrsnetz und den ÖPNV (Entfernungen und Wegezeiten) • Potenzial- und Reserveflächen für das Gewerbe

Quelle: www.luftbildsuche.de/info/luftbilder

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 28 2. Siedlungsentwicklung 2.5.2 Sicherung und Entwicklung von Arbeitsstätten A

Als Standorte werden folgende Ortsteile festgelegt: • Bilshausen (Samtgemeinde Gieboldehausen) • Friedland (Gemeinde Friedland) • Gittelde (Gemeinde Bad Grund) • Hedemünden (Stadt Hann. Münden) • Lenglern (Flecken Bovenden) • Lutterberg (Gemeinde Staufenberg) • Zorge (Gemeinde Walkenried) Quelle: Göttinger Tageblatt

Quelle: HNA

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 29 2. Siedlungsentwicklung 2.6 Abgrenzung Funktionszuweisung Wohnen / Eigenentwicklung

• Alle 18 Mittel- und Grundzentren sind nunmehr automatisch Wohnstättenschwerpunkte. • Zusammen mit den zusätzlichen 15 Wohnstättenschwerpunkten, erhöht sich die Anzahl der Orte wesentlich, bei denen die Gemeinden über die örtliche Eigenentwicklung hinaus Wohnbauflächen ausweisen können. • Für alle Wohnstättenschwerpunkte gibt es unabhängig vom Vorhandensein und Größenumfang planungsrechtlich gesicherter Überhangflächen keine Festlegung einer Flächentauschregelung mehr (gegenüber RROP 2010 bzw. Entwurf 2014 des Altkreises Göttingen).

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 30

2. Siedlungsentwicklung 2.6 Eigenentwicklung der Orte ohne Funktionszuweisung Begriff Eigenentwicklung: Örtlicher Wohnflächenbedarf der ortsansässigen Bevölkerung, resultiert aus Zunahme der Ein- und Zweipersonenhaushalte und steigenden Wohnansprüchen ( Zunahme der Wohnfläche pro Kopf) sowie Ersatz- und Sanierungsbedarf.

Neuerungen im RROP: • Festlegung eines einheitlichen Rahmens für Eigenentwicklung mit ortsspezifisch-räumlichem und zeitlichem Bezug: Jeder Ort ohne Funktionszuweisung hat einen Entwicklungsrahmen für den Eigenbedarf von max. 3 % Zuwachs an Bruttobaulandfläche (BBF) bis 2030; Ausgangswert: bestehende Bruttobaulandfläche je Ort am 31.12.2019 (anstelle des pauschalen raumordnerischen Relevanzoberwertes von 0,5 ha im RROP 2010 bzw. Entwurf 2014 des Altkreises Göttingen). • Bei Wohnflächenplanung und planungsrechtlich gesicherter Überhangflächen am Ort ist im Fall der Überschreitung des Maximalrahmens ein Flächentausch im Verhältnis 1:1 erforderlich (nur Ortsbezogen! keine Einbeziehung sonstiger Entwicklungs- oder Überhangflächen in der Gemeinde).

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 31 2. Siedlungsentwicklung 2.6 Eigenentwicklung der Orte ohne Funktionszuweisung

• Bsp. Ort A: 500 Einwohnern, BBF 30 ha, keine Überhänge  max. 3 % Zuwachs an BBF = 0,9 ha

• Sind Zuwachs + Flächenüberhänge aus bauleitplanerisch gesicherten, aber ungenutzten Potenzialflächen > 3 %, wird ein Flächentausch im Verhältnis 1:1 für den Überhanganteil jenseits des Maximalwerts erforderlich.

• Bsp. Ort B: 1.000 Einwohnern, BBF 60 ha  max. 3 % Zuwachs an BBF bis 2030 = 1,8 ha Flächenüberhang: 1,0 ha  berücksichtigen, wenn Neuplanung + Überhang > max. 3 % Zuwachs Bsp.: 1,2 ha Neuplanung Wohngebiet + 1,0 ha Überhang = 2,2 ha > 1,8 ha = max. 3 % Zuwachs  Flächentausch von 0,4 ha erforderlich (Teilrückgabe aus Überhang)

 Bsp. Ort A

0,4 ha

0,5 ha

Bsp. Ort B 

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 32 2. Siedlungsentwicklung 2.6 Eigenentwicklung der Orte ohne Funktionszuweisung

Ausnahmefälle: Sofern in Einzelfällen in Abstimmung mit der Regionalplanung besondere örtliche Gegebenheiten eine begründete Ausnahme erforderlich machen, ist bei Zustimmung durch die Regional- planung ein Abweichen vom maximalen Entwicklungswert von 3 % Zuwachs an Bruttobaulandfläche bis 2030 möglich.

Fazit: Deutliche Erweiterung des planerischen Entwicklungsspielraums für die Gemeinden bei Siedlungsentwicklung der Ortsteile ohne Funktionszuweisung, ohne jedoch den Grundsatz des sparsamen Umgangs mit Grund und Boden zu vernachlässigen.

Fachbereich Bauen 30.01.2020 SEITE 33 2. Siedlungsentwicklung Ergänzende Ziele und Grundsätze

Besondere Ausrichtung der Siedlungsentwicklung auf gute ÖPNV- Standorte. Nachhaltiges Siedlungsflächenmanagement, Baulücken, Flächen- reserven in der Bauleitplanung. Grundsatz: In den Mittelzentren sowie den grundzentralen Standorten Bovenden und Rosdorf soll die bedarfsgerechte Bereitstellung von Flächen für den Geschosswohnungsbau berücksichtigt werden. Gemeindeübergreifendes Vorranggebiet für industrielle Anlagen und Gewerbe Friedland/Rosdorf. Touristischen Großprojekten im Umfeld Zentraler Orte oder mit Schwerpunktaufgaben W/A ist raumordnerisch der Vorzug zu geben.

Fachbereich Bauen 30.01.2020 SEITE 34 2.7 Versorgungsstrukturen Einzelhandel Instrumente der Raumordnung zur Steuerung des großflächigen Einzelhandels ( > 800m² Vkf.): s.Ziff.2.3 01 – 10 LROP 2017

Zentraler Ort Zentraler

Zentrales Siedlungsgebiet Zentraler Versorgungkern

1. Konzentrationsgebot 2. Kongruenzgebot 3. Integrationsgebot

4. Abstimmungsgebot Kongruenzraum 5. Beeinträchtigungsverbot

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 35 2. Siedlungs- und Versorgungsstrukturen 2.7 Nahversorgungsschwerpunkte- Auswahlkriterien Keine Beeinträchtigung zentraler Orte

• Erreichbarkeit Zentraler Orte

 Fokus auf Standorte mit schlechter Erreichbarkeit Zentraler Orte  Abstandswert als Annäherung aus der Arbeitshilfe des LROP (aber kein Ausschlusskriterium): nicht weniger als 6 km mit dem Fahrrad  Abstand berechnet sich entweder aus der Distanz eines bestehenden Nahversorgers innerhalb eines potentiellen herausgehobenen Nahversorgungsstandortes oder bei keinem Vorhandensein vom Siedlungsmittelpunkt zum Nahversorgungszentrum eines Zentralen Ortes  Vorliegende Analyse: Bei nicht weniger als ca. 5 km kann der Standort aufgrund anderer Eignungskriterien noch aufgenommen werden • Agglomerierende Wirkungen

 Es ist zu prüfen, ob es in dem Ortsteil und am Standort bereits andere (insbesondere großflächige) nicht nahversorgungsrelevante Bestandsbetriebe gibt • Mögliche Auswirkungen auf Zentrale Orte

 Auch die Ausstattung der naheliegenden Zentralen Orte ist zu berücksichtigen, um einen möglichen Verlust ihrer Tragfähigkeit abschätzen zu können Sollvorschrift PPNV

• Einbindung in das ÖPNV- Netz mit der Möglichkeit, dass die Menschen aus den Ortsteilen des zu versorgenden Bereiches den Standort mit dem ÖPNV gut erreichen können Nahversorgungsrelevantes Sortiment

• Periodisches Sortiment auf mind. 90 % der Verkaufsfläche des Einzelhandelsgroßprojektes Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 36

2. Siedlungs- und Versorgungsstrukturen 2.7 Nahversorgungsschwerpunkte- Auswahlkriterien

Räumlicher Zusammenhang mit Ortskern oder Wohnbebauung • Lage des konkreten Standortes des Einzelhandelsgroßprojektes in räumlichem Zusammenhang mit jeweiligem Ortskern oder Wohnbebauung

Abgrenzung des zu versorgenden Bereiches • Das Einzugsgebiet darf den zu versorgenden Bereich nicht überschreiten (Streuumsätze max. 5 %) • Rechenbeispiel in der Arbeitshilfe • Die genau ermittelten maximal möglichen Verkaufsflächen sollten nicht im RROP festgesetzt werden, da diese durch neue Versorgungs- und Wettbewerbsstrukturen über die Zeit abweichen kann. Es sollten zunächst nur Aussagen getroffen werden, ob großflächiger Einzelhandel grundsätzlich möglich ist. • Überschreitung von gemeinde- oder Planungsraumgrenzen erlaubt, wenn in der Darstellung im RROP eine nachrichtliche Darstellung als raumordnerischer Vertrag erfolgt (Abstimmungsgebot) • Die Abgrenzung orientiert sich an der Siedlungsstruktur und lässt Freiflächen außen vor

Räumliche Festlegung • Entweder Bestimmung einer Ortschaft/ eines Ortsteils oder eines kleinräumigen Standortes innerhalb eines Ortes • Keine Bestimmung eines konkreten Vorhaben-/ Betriebsstandortes

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 37

2. Siedlungs- und Versorgungsstrukturen 2.5.3 Nahversorgungsschwerpunkte (NVS) -ErgänzungErgänzung der der 23 geprüfte Standorte- 8 erfüllen Kriterien ZentralenZentralen Orte Orte durch soll NVSflächendeckendere – gewährleistet flächendeckendereVersorgung mit VersorgungLebensmitteln mit Lebensmittelngewährleisten.

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 38 2. Siedlungs- und Versorgungsstrukturen 2.7 Nahversorgungsschwerpunkte – neues Planzeichen N

• Die Nahversorgungsschwerpunkte wurden im Rahmen des regionalen Einzelhandelskonzeptes durch die CIMA GmbH erarbeitet. Ausstattungsmerkmale: Bearbeitung: cima, 2019 • Als Standorte werden folgende Ortsteile festgelegt:

• Friedland (Gemeinde Friedland) • Hedemünden (Stadt Hann. Münden) • Lenglern (Flecken Bovenden) • Rhumspringe (SG Gieboldehausen) • Scheden (SG Dransfeld) • Seulingen (SG Radolfshausen) • Uschlag (Gemeinde Staufenberg) • Wulften am Harz ( SG Hattorf a. H.)

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 39 2. Siedlungs- und Versorgungsstrukturen 2.7 Nahversorgungsschwerpunkte

Seulingen in der Samtgemeinde Radolfshausen

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 40 2. Siedlungs- und Versorgungsstrukturen 2.7 Nahversorgungsschwerpunkte

Seulingen in der Samtgemeinde Radolfshausen

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 41 2. Siedlungs- und Versorgungsstrukturen 2.7 Nahversorgungsschwerpunkte N

Bereits kleinflächig vorhanden: Uschlag Scheden Friedland Wulften Rhumspringe

Noch nicht vorhanden: Lenglern Seulingen Hedemünden

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 42 2. Siedlungsentwicklung/ Versorgungsstrukturen Übersicht der raumordnerischen Funktionszuweisungen

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 43 3. Natur und Landschaft Neuaufstellung des RROP- Vorstellung des Entwurfs 2020

3.1 Biotopverbund, Grünes Band, Querungshilfe

3.2 Landwirtschaft, Steuerung von Photovoltaikanlagen

3.3 Wasserwirtschaft: Trinkwasserversorgung und Hochwasserschutz

Quelle: Ralf König

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 44 3. Natur und Landschaft 3.1 Biotopverbund, Grünes Band, Querungshilfe

Kerngebiete

• Die Kerngebiete des Biotopverbundes sind die Schutzgebiete des Landkreises Göttingen • Naturschutzgebiete (Vorranggebiete Natur und Landschaft) • Natura 2000-Gebiete (auch Vogelschutzgebiet V19) • Nationalpark Harz • Waldschutzgebiete (Vorbehaltsgebiet Wald)

Ergänzende Kerngebiete und Habitatkorridore

Ergänzend zu diesen wurden im Biotopverbundsystem des Landkreises Göttingen weitere Bestandsflächen festgelegt. Auswahl aufgrund ihrer Qualität und Lage sowie des Vorkommens von Zielarten. Gesamter Waldbestand des Harzes und der sind ein wichtiger Lebensraum- und haben Verbindungsfunktionen u. a. für die Wildkatze und der Luchs zählen daher zu den Bestandsflächen.

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 45 3. Natur und Landschaft 3.1 Biotopverbund, Grünes Band, Querungshilfe

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 46 3. Natur und Landschaft 3.1 Biotopverbund, Grünes Band, Querungshilfen

Verbundachsen für die Hauptökosystemtypen:

• I Hauptverbundachsen Trockenlebensräume - Heiden, Magerrasen, Fels- und Gesteinsbiotope

• II Hauptverbundachse Grünland - mesophiles Grünland, Bergwiesen, Feuchtgrünland

• III Hauptverbundachse Wald (Waldlebensräume)

• IV Hauptverbundachse Fließgewässer

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 47 3. Natur und Landschaft I Trockenlebensräume

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 48 3. Natur und Landschaft II Grünland / Bergwiesen

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 49 3. Natur und Landschaft III Wald

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 50 3. Natur und Landschaft IV Fließgewässer

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 51 3. Natur und Landschaft 3.1 Biotopverbund, Grünes Band, Querungshilfe

• Vorranggebiet Grünes Band

Das Grünes Band umfasst im Landkreis Göttingen entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze auf einer Länge von über 70 km die Naturschutzgebiete • „Steingrabental-Mackenröder Wald“ und • „Weißensee und Steinatal“ und führt entlang der • Schmalau (größtenteils Landkreis Nordhausen) zum • integrierten Naturschutzgebiet „Rhumeaue/ Ellerniederung/Gillersheimer Bachtal“. • Teile des FFH-Gebiets „Reinhäuser Wald“ und des EU-Vogelschutzgebiets „Unteres Eichsfeld“ (V19)

Standorte der im LROP festgelegten Querungshilfen, die im RROP übernommen sind: • Drei Querungshilfen im Bestand • Eine im Bau befindlich • Eine In Planung

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 52 3. Natur und Landschaft 3.1 Biotopverbund, Grünes Band, Querungshilfe

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 53 3. Natur und Landschaft 3.2 Landwirtschaft, Steuerung von Photovoltaikanlagen

• Festlegung von Vorbehaltsgebieten für Landwirtschaft durch die Regionalplanung • Steuerung von Freiflächenphotovoltaik (Vorgabe LROP 2017 Ziffer 4.2 13)

Quelle: www. Süddeutsche.de

VB Landwirtschaft dürfen für Freiflächen-PV nicht in Anspruch genommen werden !

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 54 Quelle: www.umweltbank.de

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 55 3. Natur und Landschaft 3.3 Wasserwirtschaft: Trinkwasserversorgung und Hochwasserschutz

• Festlegung von Vorrang- u. Vorbehaltsgebieten zur Sicherung der Trinkwasserversorgung LROP Bsp. Ost

Bsp. West

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 56 3. Natur und Landschaft 3.3 Wasserwirtschaft: Trinkwasserversorgung und Hochwasserschutz

• Vorranggebiete zur Gewährleistung des Hochwasserschutzes

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 57 4. Rohstoffgewinnung Neuaufstellung des RROP- Vorstellung des Entwurfs 2020

4.1 Aufgabe der Regionalplanungsträger, LROP- Vorgaben

4.2 Vorrang- und Vorbehaltsgebiete

4.3 Naturschutz und Rohstoffgewinnung- Gipskonflikt

Quelle: Thomas Bernd

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 58 4. Rohstoffgewinnung 4.1 Aufgabe der Regionalplanungsträger- LROP Vorhaben

Was hat Regionalplanung mit Rohstoffen zu tun?

• Aufgabe der Raumordnung, die Lagerstätten von landesweiter und regionaler Bedeutung zu sichern • Keine Fachplanung vorhanden, die es ermöglicht Rohstoffvorkommen zu sichern oder ansatzweise zu steuern. • Wesentliche Datenquelle: Rohstoffsicherungskarten (RSK); Klassifizierung in Lagerstätten I.-III. Ordnung • Ziel: Ausweisung von Vorrang- und Vorbehaltsgebieten Rohstoffgewinnung • Vorgaben des LROP

Foto: Thomas Bernd

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 59 4. Rohstoffgewinnung 4.2 Vorrangs- und Vorbehaltsgebiete

Welche Rohstoffe gibt es im Planungsraum?

• Große Rohstoffreserven und zahlreiche Rohstoffarten • Insgesamt 51 Vorranggebiete und 17 Vorbehaltsgebiet Rohstoffgewinnung

Beikarte 3 des RROP (Auszug)

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 60 4. Rohstoffgewinnung 4.2 Vorrangs- und Vorbehaltsgebiete

Vorranggebiete und Vorbehaltsgebiete Rohstoffgewinnung

• Alle VR/VB-gebiete Rohstoffgewinnung in der Beikarte 3 dargestellt sowie in den Tabellen 17 und 18 der Begründung des RROP 2020 • Überwiegend Übernahme aus dem LROP • Altkreis Göttingen praktisch keine Änderungen gegenüber RROPs 2010 bzw. 2014-Entwurf • Altkreis Osterode am Harz Änderungen gegenüber 1998 (u.a. infolge LROP 2012) • Ergänzung um regional bedeutsame VR/VB-gebiete

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 61 4. Rohstoffgewinnung 4.3 Naturschutz und Rohstoffgewinnung- Gipskonflikt

Foto: Thomas Bernd • Extremer Eingriff in Natur und Landschaft • Räumliche Nähe bzw. sogar teils Überlagerung mit naturschutzfachlich wertvollen/geschützten Flächen (v.a. im Gipskarst) • Besondere planerische Anforderungen • Daher: In der SUP Prüfung anhand von Gebietsblättern für jede VR/VB-Fläche (Anlage 1 zum Umweltbericht) • Ebenenbezogene FFH-Verträglichkeitsprüfung (Anlage 2 zum Umweltbericht) • Abschließende Beurteilung erst auf der Zulassungsebene

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 62 4. Rohstoffgewinnung 4.3 Naturschutz und Rohstoffgewinnung- Gipskonflikt

Besonderheit Rohstoff Gips • Herausragende natur- und kulturgeschichtlicher Bedeutung im Südharz • Im LROP seit 2002 besondere Festlegung der VR- gebiete Rohstoffgewinnung (Gips) in 1:50.000 mit Ausschlusswirkung • Marginale Konkretisierungsspielräume • Aber: inzwischen Natura 2000, festgesetzte NSG, FFH-Gebiete rechtskräftig Beikarte 3 (Auszug) • Insgesamt 14 Vorranggebiete Rohstoffgewinnung (Gips); keine Festlegung weiterer Flächen über das LROP hinaus

Foto: Thomas Bernd

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 63 4. Rohstoffgewinnung 4.3 Naturschutz und Rohstoffgewinnung- Gipskonflikt

Kummulationsgebiet südwestliches Harzvorland

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 64 4. Rohstoffgewinnung 4.3 Naturschutz und Rohstoffgewinnung- Gipskonflikt

Weitere Aspekte • Keine Vorranggebiete Rohstoffsicherung (Fehlen detaillierter Informationen) • Prognose: deutliche steigende Nachfrage v.a. nach dem Rohstoff Gips, Erweiterungsvorhaben • Forderung: länderübergreifende Strategie zu Gipsabbau auf Basis z.B. eines Bodenabbauleitplanes bei Federführung Länder • Ziele zur sparsamen Rohstoffnutzung, zu Folgenutzungen und anderen Aspekten wie Grundwassergewinnung

Foto: Thomas Bernd

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 65 5. Erholung und Tourismus Landschaftsgebundene Erholung

5.1 raumordnerisches Leitbild Tourismus und Erholung

5.2 Standortbezogene Planzeichen

Quelle: Ralf König 5.3 Vorrang- und Vorbehaltsgebiete

Quelle: Michael Beuermann

Quelle: Ralf König Quelle: Peter Heitmann Quelle: Duderstadt

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 66 5. Erholung und Tourismus 5.1 raumordnerisches Leitbild Tourismus und Erholung

Leitbild: Touristische Themen Leitbild: touristische Destinationen • Aktivtourismus - Harz • Naturtourismus • Städte- und Kulturtourismus - das Weserbergland • Burgen, Klöster und Schlösser, - Eichsfeld • UNESCO Weltkulturerbe • Kur- und Gesundheitstourismus

Leitbild: Verbindende Achsen und Themen Leitbild: Touristische Leitvorstellungen • Radwege • Wanderwege • Flüsse

Leitbild: Achsen und Themen • Übergreifende Themen • Touristische Straßen und Verbünde

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 67 5. Erholung und Tourismus 5.2 Standortbezogene Planzeichen

Wie wird der Bereich Tourismus und Erholung im RROP abgebildet?

Landschaftsgebunde Erholung- Standortbezogene Planzeichen

• Standort mit der besonderen Entwicklungsaufgabe Erholung

• Standort mit der besonderen Entwicklungsaufgabe Tourismus

• Vorranggebiet Tourismusschwerpunkt

• Vorranggebiet regional bedeutsame Sportanlage

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 68 5. Erholung und Tourismus 5.2 Standortbezogene Planzeichen Standorte mit der besonderen Entwicklungsaufgabe Erholung

Folgende Standorte werden festgelegt:

• Bursfelde (Stadt Hann. Münden) • Dransfeld (SG Dransfeld) • Ebergötzen (SG Radolfshausen) • Friedland (Gemeinde Friedland) • Herzberg am Harz (Stadt Herzberg am Harz) • Lerbach (Stadt Osterode am Harz) • Lonau (Stadt Herzberg am Harz) • Seeburg (SGRadolfshausen) • (Stadt Herzberg am Harz) • Wieda (Gemeinde Walkenried)

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 69 5. Erholung und Tourismus 5.2 Standortbezogene Planzeichen Standorte mit der besonderen Entwicklungsaufgabe Tourismus

Folgende Standorte werden festgelegt (das Planzeichen bezieht sich auf den genannten Ort):

• Bad Grund • Bad Lauterberg im Harz • Bad Sachsa • Duderstadt • Hann. Münden • Osterode am Harz • Walkenried • Zorge

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 70 5. Erholung und Tourismus 5.2 Standortbezogene Planzeichen Vorranggebiete Tourismusschwerpunkt Folgende Standorte werden festgelegt:

• Höhenerlebniszentrum Iberger Tropfsteinhöhlen (Gemeinde Bad Grund)

• Ravensberg (Gemeinde Bad Sachsa)

• Heinz-Sielmann Natur- Erlebniszentrum (Stadt Duderstadt)

• Einhornhöhle Scharzfeld (Stadt Herzberg am Harz)

• Golf- und Sportresort Gut Wissmannshof (Gemeinde Staufenberg)

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 71 5. Erholung und Tourismus 5.2 Standortbezogene Planzeichen Vorranggebiete regional bedeutsame Sportanlage

• Sport- und Golfresort Gut Wissmannshof (Gemeinde Staufenberg)

• Golf-Club Rittergut Rotenberger Haus (Stadt Herzberg am Harz)

• Segelfluggelände Aue (Samtgemeinde Hattorf)

• Ski- und Sportzentrum Ravensberg (Stadt Bad Sachsa)

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 72 5. Erholung und Tourismus 5.3 Vorrang- und Vorbehaltsgebiete

Landschaftsgebundene Erholung

Flächenbezogene Festlegungen

• Darstellung der Vorbehaltsgebiets- kulisse Erholung

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 73 5. Erholung und Tourismus 5.2 Vorrang- und Vorbehaltsgebiete

• Vorranggebiet landschaftsbezogene Erholung Beispiel Gebietsblatt Nr. 1

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 74 5. Erholung und Tourismus 5.2 Vorrang- und Vorbehaltsgebiete

• Vorranggebiete infrastrukturbezogene Erholung Festlegung Gebietsblatt 1 Gebietsblätter:

1. WeltWald Harz bei Bad Grund 2. Wiesenbecker Teich bei Bad Lauterberg 3. Burg Plesse bei Bovenden 4. Gaußturm Hoher Hagen bei Dransfeld 5. Campingplatz Dransfeld 6. Kolping Ferienparadies Pferdeberg südlich Duderstadt Festlegung Gebietsblatt 5 7. Wendebachstausee (Teilflächen) 8. Steinberg/ Mittelalterdorf Steinrode 9. Jugendzeltlager Stolle

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 75 5. Erholung und Tourismus 5.2 Vorrang- und Vorbehaltsgebiete

Beikarte 4 Landschaftsgebundene Erholung

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 76 5. Erholung und Tourismus 5.3 Schwerpunkt Tourismus und Erholung Festlegung der Wege Planzeichen

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 77 5. Erholung und Tourismus 5.3 Schwerpunkt Tourismus und Erholung Beikarte 4 Landschaftsgebunde Erholung Wichtige Konzepte:

• Naturparkpläne

• Nationalpark Harz

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 78 6. Technische Infrastruktur Neuaufstellung des RROP- Vorstellung des Entwurfs 2020

6.1 Logistik, Straßen- und Radverkehr, SPNV und ÖPNV

6.2 Energieleitungsausbau Strom

Quelle: Michael Beuermann

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 79 6. Technische Infrastruktur 6.1 Logistik, Straßen- und Radverkehr, SPNV und ÖPNV

• Vorgaben des LROP 2017 unter Ziffer 4.1.1 03 • Logistikregion Südniedersachsen mit den landesbedeutsamen logistischen Knoten Göttingen und Bovenden stärken • Festlegung eines Vorranggebietes Güterverkehrszentrum gem. Anlage 2 LROP 2017 in der Zeichnerischen Darstellung des RROP‘s

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 80 6. Technische Infrastruktur 6.1 Logistik, Straßen- und Radverkehr, SPNV und ÖPNV

Straßenverkehr Festlegungen • Vorranggebiete Autobahn A 7 und A 38

• Vorrang- und Vorbehaltsgebiete Hauptverkehrsstraßen

• OU B 247 Neutrassierung westlich bis Gerblingerode als Vorranggebiet Hauptverkehrsstraße, OU B 243 Herzberg am Harz als Vorbehaltsgebiet Hauptverkehrsstraße 4-spurig

• Ortsumfahrung L 544 Lenglern im Zusammenhang mit dem GVZ

Quelle: Michael Beuermann

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 81 6. Technische Infrastruktur 6.1 Logistik, Straßen- und Radverkehr, SPNV und ÖPNV

Alltagsradverkehr als neues Thema im RROP • Alltagsradverkehr (gegenüber touristischem Radverkehr)

• Planungsgrundlage Masterplan Radwege und Radroutenpläne

• Ausrichtung auf Zentrale Orte, Arbeits- und Wohnstättenschwerpunkte

• Radschnellweg Rosdorf, Bovenden

• Nur in Beikarte 5 dargestellt, nicht in der Zeichnerischen Darstellung

• Große Überschneidungen mit touristischem Radverkehr

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 82 6. Technische Infrastruktur 6.1 Alltagsradverkehr

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 83 6. Technische Infrastruktur 6.1 Logistik, Straßen- und Radverkehr, SPNV und ÖPNV

Schiene/ÖPNV • Überwiegender Teil der Festlegungen im Mobilitätsbereich sind Übernahmen aus Fachplanungen (DB, Nahverkehrsplan des ZVSN, BVWP) • ICE-Strecke, Fernverbindungen und sonstige Eisenbahnstrecken als Vorranggebiet Haupteisenbahnstrecke bzw. Vorranggebiet sonstige Eisenbahnstrecken festgelegt • Im Harzvorland stellen Schienenstrecken das Gerüst des Quelle: ZVSN ÖPNV dar. • Verbesserung der Angebotsqualität • Haltestellenprogramm etc. • Ziel/Forderung: Elektrifizierung auf den sonstigen Eisenbahnstrecken • Bahnhof Rosdorf

Quelle: Michael Beuermann

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 84

6. Technische Infrastruktur 6.2 Energieleitungsausbau Strom

Elektrisches Übertragungsnetz transportiert erzeugten Strom von der Küste nach Süden  Problem: steigender Ableitungsbedarf Hochspannungsübertragungsnetze stoßen an Kapazitätsgrenzen

 Keine direkte Fachplanung (nur „technische Kulisse“ durch Betreiber)

 BNetzAG übernimmt verfahrensführende Rolle : Ergebnis → Festlegung eines Korridors

 Aufgabe der Raumordnung: Mitwirkung an der Weiterentwicklung und Sicherung eines raumverträglichen Verbundnetzes

 LROP Niedersachsen Zeichnerische Darstellung gibt Vorgaben  Ziel: Sicherung von Trassen- und Trassenkorridoren  Bsp. Wahle - Mecklar (HWS) und SuedLink (HGÜ)

Quelle: Michael Baumann Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 85 6. Technische Infrastruktur 6.2 Energieleitungsausbau Strom Raumordnerisch geprüfte Ausbauplanungen:

• Bsp. SuedLink – vom Vorschlag zur Korridorsicherung • Bsp. Wahle – Mecklar- bereits raumordnerisch abgestimmt als VR im LROP

LROP Vorgabe: Sicherung von Trassen und Korridoren bis Planfeststellung erfolgt ist

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 86 6. Technische Infrastruktur 6.2 Energieleitungsausbau Strom

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 87 7. Windenergienutzung Neuaufstellung des RROP- Vorstellung des Entwurfs 2020

7.1 Steuerung der Windenergienutzung in der Regionalplanung

7.2 Gesamträumliches Planungskonzept – harte und weiche Ausschlusskriterien

7.3 Artenschutz, FFH Prüfung Quelle: Michael Beuermann

7.4 Einzelfallprüfung - Gebietsblätter

7.5 Festlegung der Vorranggebiete für Windenergienutzung

Quelle: Michael Beuermann

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 88 7. Windenergienutzung 7.1 Steuerung der Windenergienutzung in der Regionalplanung

Ausgangslage im Landkreis Göttingen:

Altkreis Osterode am Harz: Es sind Vorranggebiete für Windenergienutzung im RROP 1998 festgelegt, sie entsprechen nicht der aktuellen Rechtsprechung.

Altkreis Göttingen: Es sind keine Vorranggebiete für Windenergienutzung im RROP 2010 festgelegt.

Es findet aktuell nach derzeitiger Rechtsprechung keine regionalplanerische Steuerung im Bereich Windenergie durch das RROP statt!

Fachbereich Bauen 26.10.2020 SEITE 89 7. Windenergienutzung 7.1 Steuerung der Windenergienutzung - Einführung

Gemäß § 35 Abs. 3 Satz 3 BauGB sind Windenergieanlagen im Außenbereich privilegiert und sind damit unter verschiedenen weitergehenden Bedingungen grundsätzlich zulässig!

Rechtsprechung: Für die Windenergienutzung muss im Planungsraum „substanziell Raum“ geschaffen werden.

Fachbereich Bauen 26.10.2020 SEITE 90 7. Windenergienutzung 7.1 Steuerung der Windenergienutzung – Anforderungen an die Planung

Die Planung mit Ausschlusswirkung unterliegt erheblichen rechtlichen Anforderungen!

Die gesetzgeberische Privilegierungsentscheidung darf nicht „ausgehöhlt“ werden. Aufgrund des mithin direkten Eingriffes in die Eigentumsrechte Dritter

Dies erfordert zwingend eine Untersuchung des gesamten Planungsraumes auf der Basis einheitlicher Kriterien

Fachbereich Bauen 26.10.2020 SEITE 91 7. Windenergienutzung 7.1 Steuerung der Windenergienutzung – Steuerungsmöglichkeiten

Gebietsbezogene Festlegungsmöglichkeiten im Regionalplan:

• Vorranggebiete ohne Ausschlusswirkung (§ 7 Abs. 3 Satz 2 Nr. 1 ROG)

• Vorranggebiete mit Ausschlusswirkung bzw. „mit der Wirkung von Eignungsgebieten“ (§ 7 Abs. 3 Satz 3 ROG)

• Eignungsgebiete (mit gesetzlicher Ausschlusswirkung nach § 7 Abs. 3 Satz 2 Nr. 3 ROG)

• Vorbehaltsgebiete (§ 7 Abs. 3 Satz 2 Nr. 2 ROG) (in Nds. nicht angewandt)

• „weiße Flächen“ (Verzicht auf Steuerung; Zurückfallen auf die gesetzliche Regelung des § 35 Abs. 1 BauGB)

Im Landkreis Göttingen werden Vorranggebiete mit Ausschlusswirkung geplant!

Fachbereich Bauen 26.10.2020 SEITE 92 7. Windenergienutzung 7.1 Steuerung der Windenergienutzung – Wirkung auf nachfolgender Ebene

Als Ziel-Festlegungen entfalten diese Vorranggebiete mit Ausschlusswirkung eine strikte Bindungswirkung für die kommunale Planungsebene (F-/B-Pläne)

Anpassungspflicht der Gemeinden: nach § 4 Abs. 1 Satz 1 sind Ziele der Raumordnung zu beachten

Bauleitpläne sind den Zielen der Raumordnung anzupassen (§ 1 Abs. 4 BauGB)

Fachbereich Bauen 26.10.2020 SEITE 93 7. Windenergienutzung 7.2 Gesamträumliches Planungskonzept- harte und weiche Ausschlusskriterien

Harte Tabuzonen

Weiche Tabuzonen 1. Abschnitt „Potenzialanalyse“ Potenzialflächen

Flächenbezogene Abwägung 2. Abschnitt Auswahl „Einzelfallprüfung“ nochmals prüfen VORRANGGEBIETE

mit Ausschlusswirkung

Substanziell Raum? 3. Abschnitt

„Substanzprüfung“

Falls Zweifel an der Substanz der der an Planung Substanz bestehen, Zweifel Falls zu und modifizieren Schritte die das Konzept ist erneut zu durchlaufen!

Verändert nach: Arbeitshilfe Regionalplanung und Windenergie (NLT/ML 2013)

Fachbereich Bauen 26.10.2020 SEITE 95 7. Windenergienutzung 7.2 Gesamträumliches Planungskonzept

Vorgehen im Landkreis Göttingen: Schritte 1 und 2 bilden die Potenzialanalyse Dem Schritt 3c Einzelfallprüfung vorgelagert ist die Anwendung von planerischen Kriterien (Mindestgröße) sowie eine überschlägige Artenschutz- und N2000-Prüfung (3a, 3b) Schritt 4 beinhaltet die Substanzprüfung

Fachbereich Bauen 26.10.2020 SEITE 96 7. Windenergienutzung 7.2 Gesamträumliches Planungskonzept – Potentialanalyse- Ausschlusskriterien

Die Potenzialanalyse erfolgt auf der Basis von typisierenden, gesamträumlich einheitlichen Ausschlusskriterien, die vom Gesamtraum subtrahiert werden (GIS-Anwendung). Subtraktionsmethode

Die Ausschlusskriterien müssen zwingend

nach sog. „harten“ und „weichen“ Einzelfallprüfung und vorgelagerte Ausschlusskriterien differenziert werden (u.a. Schritte

BVerwG, Urt. v. 13.12.2012, 4 CN 2/11). Ausschluss weicher Kriterien

Ausschluss harter Kriterien

verändert, nach Prof. Schaller UmweltConsult GmbH

Fachbereich Bauen 26.10.2020 SEITE 97 7. Windenergienutzung 7.2 Gesamträumliches Planungskonzept- harte Ausschlusskriterien

Harte Ausschlusskriterien betreffen Bereiche, in denen die Errichtung von WEA aus tatsächlichen und/oder rechtlichen Gründen unmöglich ist.

„Hart“ sind daher nur solche Kriterien • bei denen der Landkreis Göttingen keine oder nur marginale Ermessensspielräume hat, • bei denen es ihm nicht möglich ist, diese rechtlichen Gründe selbst zu ändern.

Beispiele für harte Kriterien sind Naturschutzgebiete, Bereiche mit voraussichtlicher Grenzwertüberschreitung (Immissionsschutz, baugesetzliches Nachbarrecht), Bauverbotszonen gem. FStrG)

Fachbereich Bauen 26.10.2020 SEITE 98 7. Windenergienutzung 7.2 Gesamträumliches Planungskonzept– weiche Ausschlusskriterien

Weiche Ausschlusskriterien betreffen Bereiche, in denen nach dem Willen des Landkreises Göttingen im Zuge der planerischen Abwägung die Errichtung und Konzentration von raumbedeutsamen Windenergieanlagen ausgeschlossen werden soll. „Weiche“ Kriterien repräsentieren mit der Windenergienutzung konkurrierende Belange und tragen insbesondere der Umwelt- /Gesundheitsvorsorge sowie dem Schutz von Orts- und Landschaftsbild Rechnung. Beispiele sind Wälder, erhöhte Abstände zu Siedlungen oder Überschwemmungsgebiete.

Der Landkreis Göttingen muss die von ihm gewählten weichen Ausschlusskriterien rechtfertigen, nachvollziehbar begründen und verdeutlichen, dass er bei ihrer Festlegung einen weiten Bewertungsspielraum besitzt.

Fachbereich Bauen 26.10.2020 SEITE 99 7. Windenergienutzung 7.2 Gesamträumliches Planungskonzept- Herleitung von Ausschlusskriterien

Grundlagen der Herleitung von Ausschlusskriterien: Fachrecht (u.a. Naturschutz-, Immissionsschutzrecht, Denkmalschutz etc.) Landschaftsrahmenplanung eigene planerische Vorstellungen bekannte Umweltauswirkungen von WEA Referenz-WEA (zur Prognose voraussichtlicher – meist mittelbarer – Umweltauswirkungen)

Rotordurchmesser: ~150 m Gesamthöhe: 240 m Nabenhöhe: ~165 m

Fachbereich Bauen 26.10.2020 SEITE 100 7. Windenergienutzung 7.2 Gesamträumliches Planungskonzept- Referenzanalyse

Gründe für die gewählte Anlagenhöhe von 240 m: • Naturräumliche Lage des Landkreises (Relief) mit vglw. geringer Windhöffigkeit

• Beim Landkreis Göttingen zur Genehmigung vorgelegte Anträge von Anlagenbetreibern zeigen, dass bereits heute fast ausschließlich diese Anlagentypen errichtet werden.

Beispiel-Anlagen mit ungefährer Gesamthöhe von 240 m sind die ENERCON E-141, Vestas V150 oder Nordex N149

Fachbereich Bauen 26.10.2020 SEITE 101 7. Windenergienutzung 7.2 Gesamträumliches Planungskonzept- harte und weiche Ausschlusskriterien

Harte Ausschlusskriterien

Fachbereich Bauen 26.10.2020 SEITE 102 Karte

Fachbereich Bauen 26.10.2020 SEITE 103 Karte

Fachbereich Bauen 26.10.2020 SEITE 104 Karte

Fachbereich Bauen 26.10.2020 SEITE 105 7. Windenergienutzung 7.2 Gesamträumliches Planungskonzept- harte und weiche Ausschlusskriterien

Weiche Ausschlusskriterien

Fachbereich Bauen 26.10.2020 SEITE 106

Fachbereich Bauen 26.10.2020 SEITE 107 Fokus 1: Schutz der Bevölkerung und des Wohnens

7. Windenergienutzung

Fokus 1: Schutz der Bevölkerung und des Wohnens

Der (vorsorgende) Schutz der Bewohner des Landkreises sowie der Erhalt einer gesamträumlich hohen Lebensqualität steht im Zentrum der planerischen Ziele des Landkreises Göttingen. Über den gesetzlich gebotenen Schutz von Wohnnutzungen hinaus (harte Ausschlusszone) wird daher auch ein weitergehender Schutzabstand zu potenziellen Vorranggebieten Windenergienutzung als weiches Ausschlusskriterium festgelegt. • 520 m im baurechtlichen Innenbereich (Gesamt = 1.000 m, siehe Grafik) • 120 m im baurechtlichen Außenbereich (Gesamt = 600 m)

Ziele sind der vorsorgende Immissionsschutz, der Schutz von Ortsbild und Wohnumfeld sowie der Erhalt von städtebaulichen Entwicklungsmöglichkeiten.

Fachbereich Bauen 26.10.2020 SEITE 108

Fachbereich Bauen 26.10.2020 SEITE 109

Fachbereich Bauen 26.10.2020 SEITE 110 7. Windenergienutzung 7.2 Gesamträumliches Planungskonzept- harte und weiche Ausschlusskriterien

 Ausschlusszonen  Ausschlusszonen  Potenzialflächen anwenden überlagern herausfiltern

Fachbereich Bauen 26.10.2020 SEITE 111 7. Windenergienutzung

7.2 Gesamträumliches Planungskonzept- Ergebnis der Potentialanalyse (Abschnitt 1)

Nach Abzug der harten und weichen Ausschlusszonen vom Kreisgebiet ergeben sich Potenzialflächen für die Windenergienutzung als Rohkulisse für die folgenden Abschnitte.

Zwischenergebnis nach Abzug harter und weicher Ausschlusszonen (Abschnitt 1) und vor artenschutzrechtlicher Risikoabschätzung, Natura 2000- Prüfung und Einzelfallprüfung: 8.851 ha entsprechend 5,41 % der Landkreisfläche

Fachbereich Bauen 26.10.2020 SEITE 112 7. Windenergienutzung 7.3 Artenschutz, FFH- Prüfung- Überblick

Teilschritte im Rahmen der Abwägung

•Schritt 3a: Bewertung des artenschutzrechtlichen Konfliktrisikos und Flächenstreichung bzw. –zuschnitt, um unvertretbare artenschutz- und gebietsschutzrechtliche Risiken zu vermeiden, •Schritt 3b: Bewertung des gebietsschutzrechtlichen Konfliktrisikos im Hinblick auf Natura 2000 und Flächenstreichung bzw. – zuschnitt, um unvertretbare arten-schutz- und gebietsschutzrechtliche Risiken zu vermeiden, •Schritt 3c: Bewertung des Konfliktrisikos für weitere umweltfachliche und raumordnerische Kriterien und ggf. Flächenstreichung bzw. –zuschnitt, um die Konfliktrisiken insgesamt zu minimieren.

Fachbereich Bauen 26.10.2020 SEITE 113 7. Windenergienutzung

Fokus 2: Schutz des Rotmilans Der Rotmilan gehört zu den Vogelarten, die besonders häufig tödlich an Windenergieanlagen verunglücken. Gleichzeitig besitzt der Landkreis Göttingen eine besondere Verantwortung für den Schutz und Erhalt des Rotmilans, da das Kreisgebiet Teil seines weltweiten Verbreitungsschwerpunkts ist. Der Landkreis nimmt diese Verantwortung im Zuge seiner Regionalplanung ernst und hat sich dabei im Verbreitung des Rotmilans in Mitteleuropa auf Grundlage des ADEBAR-Projektes und Zuge der Erarbeitung seines Planungskonzepts Lage des Planungsraumes (verändert nach: vertieft mit dem Schutz des Rotmilans Gedon et al. 2014) auseinandergesetzt.

Insbesondere wurde diskutiert und geprüft, ob der Schutz des Rotmilans bereits auf Ebene der Potenzialanalyse mit Hilfe eines weichen Ausschlusskriteriums verankert werden kann und sollte.

Fachbereich Bauen 26.10.2020 SEITE 114 7. Windenergienutzung

Fokus 2: Schutz des Rotmilans Zur Wahrnehmung seiner Verantwortung zum Schutz des Rotmilans hat der Landkreis Göttingen sog. Verbreitungsschwerpunkte im Kreisgebiet abgegrenzt.

Hierbei wurden wiederum unterschiedliche Alternativen berücksichtigt.

Die ermittelten Verbreitungsschwerpunkte des Quelle: Planungsgruppe Umwelt Rotmilans werden gem. Planungskonzept als gewichtiges Abwägungskriterium auf der Ebene der Einzelfallprüfung (Abschnitt 2) im Zuge der vorgelagerten Artenschutzprüfung berücksichtigt.

Fachbereich Bauen 26.10.2020 SEITE 115 7. Windenergienutzung Dichtezentren Rotmilan- Variante 1 wird angewandt

Quelle: Planungsgruppe Umwelt 2018

Fachbereich Bauen 26.10.2020 SEITE 116 7. Windenergienutzung 7.3 Artenschutz, FFH- Prüfung - Windkraftempfindliche Vogelarten

Vogelart1 Prüfradius EHZ Tötungsverbot Störungs-verbot [m]2 in Nds.3 § 44 Abs. 1 Nr. 14 § 44 Abs. 1 Nr. 25 Baumfalke 500 k.A. X Graureiher 1.000 k.A. X (Brutkolonien) Kiebitz 500 k.A. Betroffenheit nur X (Rastplätze) zu bestimmten Jahreszeiten Rohrweihe 1.000 stabil X Rotmilan 1.500 ungünstig X Schwarzmilan 1.000 günstig X Schwarzstorch 3.000 günstig* X Uhu 1.000 ungünstig X Wachtelkönig 500 ungünstig X Wanderfalke 1.000 günstig X

Quellen: 3 NLKWN 2009, 2010 u. 2011; KRÜGER & NIPKOW 2015 1 MU 2016b, PU 2018 4,5 MU 2016b 2 Prüfradius 1 in Abbildung 3 des Leitfadens 6 PU 2018; NLWKN 2010 u. 2011 des MU 2016b Fachbereich Bauen 26.10.2020 SEITE 117

7. Windenergienutzung 7.3 Artenschutz, FFH- Prüfung - Windkraftempfindliche Vogelarten

Vogelart1 Prüfradius EHZ Tötungsverbot Störungsverbot [m]2 in Nds.3 § 44 Abs. 1 Nr. 14 § 44 Abs. 1 Nr. 25 Weißstorch 1.000 stabil X Wespenbussard 1.000 ungünstig X Goldregenpfeifer 1.200 günstig X (Rastplätze) Kranich 500 günstig X (Rastplätze) Blässgans 1.200 günstig Betroffenheit nur X Graugans günstig zu bestimmten Jahreszeiten Ringelgans günstig Saatgans günstig/ ungünstig* Weißwangengans günstig Zwerggans ungünstig Quellen: 3 NLKWN 2009, 2010 u. 2011; KRÜGER & NIPKOW 2015 1 MU 2016b, PU 2018 4,5 MU 2016b 2 Prüfradius 1 in Abbildung 3 des Leitfadens 6 PU 2018; NLWKN 2010 u. 2011 des MU 2016b

Fachbereich Bauen 26.10.2020 SEITE 118 7. Windenergienutzung 7.3 Artenschutz, FFH- Prüfung - Windkraftempfindliche Fledermausarten

Kollisionsgefährdet Je nach lokalem Mögliche artenschutzrechtliche Vorkommen / Verbreitung Betroffenheit bei der baubedingten kollisionsgefährdet Beseitigung von Gehölzen durch a) Habitatverlust / Verlust von Fortpflanzungs- und Ruhestätten und / oder b) maßgebliche Störung von Funktionsbeziehungen und Nahrungshabitaten Großer Abendsegler Mückenfledermaus Bechsteinfledermaus Kleiner Abendsegler Teichfledermaus Braunes Langohr Zwergfledermaus Mopsfledermaus Rauhautfledermaus Nordfledermaus Breitflügelfledermaus Zweifarbfledermaus Quelle: Leitfadens des MU 2016

Fachbereich Bauen 26.10.2020 SEITE 119 7. Windenergienutzung 7.3 Artenschutz, FFH- Prüfung- Wertstufen zur Konfliktbeurteilung Avifauna

Artenschutzrechtliches Hinweise für Ausweisung als Vorranggebiet Konfliktrisiko

sehr hoch Für diese Fläche wird ein Ausschluss von WEA- Vorrangflächen fachlich empfohlen, da schwerwiegende artenschutzrechtliche Konflikte bereits bekannt oder mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erwarten sind.

hoch Für diese Bereiche sind artenschutzrechtliche Konflikte bekannt oder potenziell zu erwarten. Hier handelt es sich um Konflikte, die unter dem Niveau „sehr hoch“ bleiben. Eine Bewältigung dieser Konflikte erscheint jedoch, soweit sie nicht anhand konkretisierter Untersuchungen ausgeschlossen werden können, anhand spezifischer risikominimierender Maßnahmen möglich.

mittel Für diese Flächen liegen zwar Anhaltspunkte auf artenschutzrechtliche Konflikte vor, allerdings handelt es sich entweder um weniger starke Konflikte oder die vorliegenden Informationen sind, z.B. aufgrund fehlender Datenaktualität, nur eingeschränkt belastbar.

gering Für diese Bereiche sind aktuell keine besonderen artenschutzrechtlichen Konflikte bekannt. Auch in diesen Fällen sind aber auf Zulassungsebene vertiefende artenschutzrechtliche Betrachtungen erforderlich.

Fachbereich Bauen 26.10.2020 SEITE 120 7. Windenergienutzung

Anhang B- Methodenband- Konfliktbeurteilung Avifauna

Natura-2000-Gebiete mit windkraftsensiblen Arten werden von Potenzialflächen freigehalten.

FFH-Prüfungen erfolgen für alle Potenzialflächen, die in einem 1.500-m-Abstand um Natura- 2000-Gebiete liegen. Betroffen sind folgende Gebiete und windkraftssensible Arten:

• FFH-Gebiet „Nationalpark Harz“ (DE-4129-302): Mopsfledermaus

• FFH-Vorprüfung für das FFH-Gebiet „Gipskarstgebiet bei Bad Sachsa“ (DE-4329-303): Mopsfledermaus, Bechsteinfledermaus

• FFH-Gebiet „Ossenberg-Fehrenbusch“ (DE-4424-301): Bechsteinfledermaus

• VSG „Nationalpark Harz“ (DE-4229-402): Schwarzstorch, Wanderfalke

• VSG „Unteres Eichsfeld“ (DE-4426-401): Wanderfalke, Schwarzmilan, Rotmilan, Wespenbussard

• VSG „Ellersystem - Weilröder Wald - Sülzensee“ (DE-4428-302): Schwarzstorch, Rohrweihe, Rotmilan, Wespenbussard, Baumfalke

• VSG „Untereichsfeld - Ohmgebirge“ (DE-4527-420): Uhu, Schwarzstorch, Rohrweihe, Wanderfalke, Schwarzmilan, Rotmilan, Wespenbussard, Baumfalke, Kiebitz.

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Fachbereich Bauen 26.10.2020 SEITE 122 7. Windenergienutzung 7.3 Artenschutz, FFH- Prüfung

Ergebnis nach Berücksichtigung von Arten- und Gebietsschutz

Im Ergebnis der arten- und gebietsschutzrechtlichen Betrachtungen reduziert sich die nach der Potenzialanalyse und Bildung der Potenzialflächenkomplexe verbleibende Potenzialfläche erheblich von 8.353 ha um mehr als 60 % auf gut 3.200 ha.

Anzahl der potenziell als VR WEN geeigneten Potenzialflächenkulisse reduziert sich hierdurch von vormals 44 auf noch 31.

Diese verbleibenden 31 Potenzialflächenkomplexe mit einer Gesamtfläche von gut 3.200 ha wurden anschließend der eigentlichen Einzelfallprüfung in Gebietsblättern unterzogen.

Fachbereich Bauen 26.10.2020 SEITE 123 7. Windenergienutzung 7.4 Einzelfallprüfung- Gebietsblätter- Anhang A Methodenband - integriertes Gebietsblatt

Aufbau des Gebietsblattes:

• Allgemeine Daten zur Fläche und die Gesamtabwägung • Kartenausschnitte • Schutzgutbezogene Beurteilung (SUP) • Abwägung der regionalplanerische Belange

Konflikt: Fehlende Stellungnahmen können erst im Nachgang eingearbeitet werden, z.B. Luftfahrtamt der hat auf mehrfache nachfrage keine Stellungnahme abgegeben

Fachbereich Bauen 26.10.2020 SEITE 124 7. Windenergienutzung 7.4 Einzelfallprüfung- Gebietsblätter

Ergebnis : Substanzieller Raum für die Windenergienutzung im Landkreis Göttingen Entwicklung der Potenzialflächen für Windenergienutzung über die einzelnen Arbeitsschritte des Planungskonzepts

Fachbereich Bauen 26.10.2020 SEITE 125 7. Windenergienutzung 7.5 Festlegung der Vorranggebiete für die Windenergie

Nr. Bezeichnung Flächengröße Nr. Bezeichnung Flächengröße in ha in ha 1 Adelebsen 01 94,77 17 Gieboldehausen- 126,79 2 Adelebsen 02 107,72 Duderstadt 01 3 Adelebsen 03 43,01 18 Gieboldehausen 01 351,52 4 Bad Grund 01 34,26 19 Hann- Münden 01 34,12 5 Bovenden 01 30,46 20 Hattorf 01 128,08 6 Bovenden 02 114,82 21 Herzberg- Hattorf 01 54,72 7 Bovenden 03 46,43 22 Herzberg 01 25,37 8 Dransfeld 01 30,87 23 Herzberg 03 146,68 9 Dransfeld 02 56,89 24 Osterode 01 41,45 10 Dransfeld 04 58,34 25 Osterode 02 43,23 11 Dransfeld 05 43,70 26 Osterode 03 26,11 12 Dransfeld 06 78,51 27 Rosdorf 01 80,84 13 Duderstadt 01 34,07 14 Duderstadt 02 197,99 28 Rosdorf 02 50,47 15 Duderstadt 03 44,40 29 Rosdorf 03 46,33 16 Friedland 01 24,75 Summe: 29 Vorranggebiete 2.196,7

Fachbereich Bauen 26.10.2020 SEITE 126

Fachbereich Bauen 26.10.2020 SEITE 127 7. Windenergienutzung 7.5 Festlegung der Vorranggebiete für die Windenergie

Ergebnis: Substanzieller Raum für die Windenergienutzung im Landkreis Göttingen

Im Landkreis Göttingen nimmt die Summe harter Ausschlusszonen, eine Gesamtfläche von 133.577 ha ein. Dies entspricht einem Anteil von gut 81 %.

Bezieht man nun die 2.197 ha als VR WEN festgelegter Fläche auf die nach Abzug der 133.577 ha verbleibende Landkreisfläche, so legt der Landkreis Göttingen mit dem vorliegenden Konzept 7,3 % dieser Fläche als VR WEN fest.

Das „7,05 %-Ziel“ - konkreter regionalisierter Orientierungswert im aktuellen Entwurf des neuen Windenergieerlasses - wird somit deutlich erreicht.

Fachbereich Bauen 26.10.2020 SEITE 128 7. Windenergienutzung 7.5 Festlegung der Vorranggebiete für die Windenergie

Ergebnis : Substanzieller Raum für die Windenergienutzung im Landkreis Göttingen

Der Entwurf des Landkreises Göttingen zur regionalen Steuerung der Windenergienutzung durch Festlegung von Vorranggebieten Windenergienutzung (VR WEN) mit der Wirkung von Eignungsgebieten (Ausschlusswirkung) enthält: insgesamt 29 Vorranggebiete mit einer Gesamtfläche von 2.197 ha, entsprechend 1,34 % der Landkreisfläche. Somit erreicht der Landkreis einen Wert zwischen 1 und 2 % seiner Plangebietsfläche.

Unter Einbezug aller untersuchten und überprüften Kriterien ist eindeutig belegt, dass der Landkreis Göttingen der Windenergienutzung im Kreisgebiet substanziell Raum verschafft.

Fachbereich Bauen 26.10.2020 SEITE 129 8. Weitere Schritte/ Zeitplanung Neuaufstellung des RROP- Vorstellung des Entwurfs 2020

8.1 Verfahrensschritte

8.2 Zeitplan

Fachbereich Bauen 26.10.2020 SEITE 130 8. Weitere Schritte / Zeitplanung 8.1 Verfahrensschritte

Fachbereich Bauen, 26.10.2020 SEITE 131 8. Weitere Schritte / Zeitplanung 8.2 Zeitplan RROP – September 2020 bis Februar 2021

Corona Pandemie – ggf. nicht vorhersehbare Einschränkungen

Fertiger Abschließende Entwurf RROP Arbeiten am RROP 2. Dezember RROP + SUP Entwurf Technisches Januar-März 2021 RROP Sitzung RROP Landkreis- gespräch mit Fraktionen im 29.10.20 im November Beteiligung Korrektorat Textarbeit und Oktober Kreistag und Layout Umschlaggestaltung

Vergabe- Vorbereitung der Veranstaltungen/ Konzept/ 4 Webinare in der Webinare Konzepterstellung für die Vergabe verfahren Presse/ EDV 1/2 KW im Februar

Broschüre Broschürenerstellung

Abstimmungstermine/ kontinuierliches Einarbeiten der Layout Fertigstellung fertigen Texte für die Broschüre Broschüre

16.09.20 16.10.20 17.11.20 16.12.20 16.01.21

September Oktober November Dezember Januar Februar AWVBPE + UA AWVBPE 1 Sitzung 2.Sitzung 26. Oktober 23. November

Stand:16.09.2020Fachbereich Bauen, – Kreis 26.10.2020- und Regionalplanung SEITE 132

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! Weitere Informationen: www.landkreisgoettingen.de/Regionalplanung

Kontakt: Landkreis Göttingen Fachbereich Bauen Reinhäuser Landstraße 4 37083 Göttingen

Fachdienst Kreis- und Regionalplanung Fachbereichsleiterin Bauen RROP Neuaufstellung Frau Brückner Herr Wegener / Frau Rösner / Frau Klöckner/ Herr Tel.: 0551 – 525 2445 Bergmann Tel.: 0551 – 525 2760 / 2439 / 2440 / 4184

[email protected]

Fachbereich Bauen 26.10.2020 SEITE 133