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Stadt

Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung

für die Ortsteile Loga und Logabirum

NWP

NWP Planungsgesellschaft mbH Impressum

Auftraggeberin: Stadt Leer — Rathausstraße 1 — 26789 Leer Tel: 0491/9782-0 — Fax: 0491/9782-399 E-Mail: [email protected] www.stadt-leer.de

Auftragnehmerin/Verfasserin:

NWP Planungsgesellschaft mbH Gesellschaft für räumliche Planung und Forschung Escherweg 1 26121 Oldenburg Postfach 3867 26028 Oldenburg NWP Tel.: 0441/97174 0 Fax: 0441/9717473 www.nwp-ol.de [email protected] Stadt Leer: Dorferneuerungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

Inhaltsverzeichnis

A 1 Vorbemerkungen...... 9 A 1.1 Anlass und allgemeine Ziele...... 10 A 1.2 Vorgehensweise und Methodik...... 10 A 1.4 Die Beteiligung der Träger öffentlicher Belange...... 16

A 2 Das Dorferneuerungsgebiet...... 17 A 2.1 Die Dörfer im Wandel der Zeit...... 18 A 2.1.1 Ortsteilübergreifende Entwicklungen...... 24 A 2.1.2 Ortsteilspezifische Entwicklungen...... 31 A 2.2 Die Dörfer heute...... 38 A 2.2.1 Bevölkerungsentwicklung und Altersstruktur...... 38 A 2.2.2 Soziale Infrastruktur...... 40 A 2.2.3 Stärken-Schwächen-Analyse Soziale Infrastruktur...... 42 A 2.2.4 Gewerbliche Nutzungen...... 43 A 2.2.5 Ver- und Entsorgung...... 43 A 2.3 Rahmenbedingungen der Dorferneuerungsplanung­ ...... 44 A 2.3.1 Landes-Raumordnungsprogramm (2008)...... 44 A 2.3.2 Regionales Raum­ordnungs­programm des Landkreises Leer (2006)...... 45 A 2.3.3 Kommunale Planung...... 46

A 3 Bestand, Analyse und Entwicklungsmöglichkeiten...... 47 A 3.1 Siedlungsstruktur...... 47 A 3.1.1 Siedlungsstruktur/-entwicklung...... 48 A 3.1.2 Stärken-Schwächen-Analyse Siedlung...... 58 A.3.2 Ortsbild – Haus- und Gebäudetypologie...... 59 A 3.2.1 Klassifizierung der Gebäude...... 78 A 3.2.2 Allgemeine Gestaltungsempfehlungen...... 81 A 3.2.3 Stärken-Schwächen-Analyse Ortsbild...... 84 A 3.2.4 Maßnahmen zur Verbesserung des Ortsbildes...... 85 A.3.3 Erschließung...... 101 A.3.3.1 Bestand...... 101 A 3.3.2 Stärken-Schwächen-Analyse Erschließung...... 102 A 3.3.3 Maßnahmen zur Verbesserung der Erschließungssituation...... 103 A 3.3.4 Maßnahmen für den Tourismus...... 130 A 3.4 Natur und Landschaft – Grün- und Freiflächenkonzept...... 133 A 3.4.1 Übergeordnete Zielvorgaben des Naturschutzes...... 133 A 3.4.2 Naturraum...... 136 A 3.4.3 Stärken-Schwächen-Analyse Natur und Landschaft...... 147 A 3.4.4 Allgemeine Handlungsempfehlungen...... 148 A 3.4.5 Entwicklungsmaßnahmen für den örtlichen Biotopverbund...... 153 A 3.4.6 Entwicklungsmaßnahmen für ausgesuchte Tierartengruppen...... 153

3 Stadt Leer: Dorferneuerungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum

A 3.5 Landwirtschaft...... 155 A 3.5.1 Bestand...... 156 A 3.5.2 Zusammenfassung...... 159

A 3.6 Übersicht über die Maßnahmen – Prioritätenliste...... 161

Teil B Kostenschätzung...... 163

Teil C Anhang...... 199 Beteiligung der Träger öffentlicher Belange (Beteiligungstermin und schriftliche Stellungnahmen)...... 201 Abwägung der Stellungnahmen...... 225 ZILE-Richtlinien...... 241

4 Stadt Leer: Dorferneuerungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

Loga 2030

Loga bleibt Loga

Loga soll so bleiben, wie es ist

Teiloptimierung

Logabirum 2030

Logabirum – fit für die Zukunft Logabirum – die grüne Lunge von Leer Logabirum – als eigenes Dorf erkennbar Logabirum – wo es sich zu leben lohnt Logabirum – einfach lebenswert In Logabirum lässt sich's besser leben

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Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

Teil A

Vorbemerkungen Das Dorferneuerungsgebiet Bestand, Analyse und Maßnahmen

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Stadt Leer: Dorferneuerungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

A 1 Vorbemerkungen • Stärkung des Umwelt-, Natur- und Tierschutzes sowie die Verbesserung Die Dorferneuerungs-/-­entwick­lungs­­pla­ der Produktqualität.2 nung ist Bestandteil des Schwerpunktes III im Programm PROFIL 2007-2013 Im Leitbild zur nachhaltigen Entwick- (Programm zur Förderung im länd­ lung der ländlichen Räume "Schwer- lichen Raum Niedersachsen und Bre- punkt 3: Lebensqualität im ländlichen men 2007-2013), das am 26. Oktober Raum und Diversifizierung der ländli- 2007 von der Kommission der Europäi­ chen Wirtschaft" werden als Unterziele schen Gemein­schaften genehmigt wor- aufgeführt: den ist. Die Maßnahmen nach dem bis- herigen Programm ZILE1 wurden in die • "Sicherung und Stärkung der Versor- neue EU-Förderperiode­ PROFIL 2007- gungs- und Kommunikationsfunk­ 2013 aufgenommen und um zusätzliche tion, Förderung­s­tatbestände erweitert. • Verbesserung der Wohnumfeld- und Zweck der Förderung im Rahmen der Wohnstandortqualität, Dorferneuerungs-/-entwicklungspla­ • Attraktivitätssteigerung für Touris- nung ist, unter Berücksichtigung­ der mus und Naherholung, Ziele und Erfordernisse übergeordneter • Erhaltung und Inwertsetzung der Planungen­ (Raumordnung, Landespla- ländlichen Bausubstanz, nung) die ländlichen Räume als Lebens-, • Erhaltung und Verbesserung des na- Arbeits-, Erholungs- und Natur­räume türlichen Erbes, zu sichern und weiterzuent­ ­wickeln. Als • Schaffung von außerlandwirtschaft- übergeor­ dnete Ziele hierfür werden un- lichen Einkommensmöglichkeiten."3 ter anderem genannt: Die Voraussetzung für eine Förderung ist • die Stärkung der Wettbewerbsfähig- eine Dorferneuerungs-/-entwicklungs­ keit, planung, die in Text und Karte die Ziele • Erschließung neuer Einkommens- der Dorferneuerung, die zu ihrer Ver- quellen und damit die Schaffung wirklichung erforderlichen Maßnahmen und Sicherung von Arbeitsplätzen sowie die Abstimmung mit anderen innerhalb und außerhalb der Land- für die Entwicklung des Dorferneue- und Forst­wirtschaft, rungsgebietes bedeutsamen Planungen • Erhaltung und Verbesserung der Le- und Maßnahmen näher darlegt. Inhalt bensqualität im ländlichen Raum, und Umfang der Dorferneuerungs-/ • Verbesser­ ung des Bildungsstandes, -entwicklungs­pla­nung orientieren sich der Kompetenz und des Innovations- an den örtlichen Erfordernissen. potentials,

2 vgl. PROFIL 2007-2013, S. 119 1 vgl. ZILE-Richtlinien im Teil D 3 vgl. PROFIL 2007-2013, S. 122

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A 1.1 Anlass und allgemeine Ziele

Am 01. Juli 2009 wurden die Ortstei- reich des Wohnens müssen beachtet le Loga und Logabirum der Stadt Leer werden. Neben der Umnutzung ehe- in das Nieder­sächsische Programm zur mals landwirtschaftlich genutzter, oft Förderung der Dorferneuerung aufge- ortsbildprägender Gebäude beispiels- nommen. weise zu Wohn­zwecken und die Bauten Zusammengefasst sind die Ziele der somit auch vor dem Verfall zu schützen, Dorferneuerungs-/-entwicklungspla- ist zu überlegen, einige innerdörfliche nung: Baumöglichkeiten zu schaffen, um ei- nerseits die junge Generation im Ort zu • Impulse für eine zukunftsorientierte halten und andererseits eine angemesse- Entwicklung der Dörfer geben. ne Zuwanderung zu initiieren. • Die typischen Elemente der Dörfer In diesem Planungskonzept wird stärken und die traditionellen Werte grundsätzlich von der Erhaltung der für die Zukunft sichern. vorhandenen Strukturen und Gestal- • Die Lebensbedingungen der in den tungselemente ausgegangen. Durch Dörfern lebenden Menschen attrak- gezielte Maßnahmen wird dem Verlust tiver gestalten. dieser Strukturen und Elemente entge- • Fachkundige Betreuung von Maß- gengewirkt und die Funktionsfähigkeit nahmen zur Erhaltung und Gestal- der Ortsteile in wirtschaftlicher Hin- tung des dörflichen Charakters er- sicht und als Wohnstandort aufgezeigt. möglichen. Die Dorferneuerung zielt dabei von ih- • Das dörfliche Umfeld verbessern. rem Charakter und ihrer Aufgabe her • Grünordnerische Anlage bzw. dorf- vorwiegend auf die baulich-räumliche ökologisch bedeutsame Flächen wie- Entwicklung ab. derherstellen. • Das innerörtliche Gemeinschafts­ leben stärken. A 1.2 Vorgehensweise und Methodik Es geht bei der Dorfentwicklung auch immer darum, das Wohnumfeld und In einer Bürgerversammlung wurden die Erschließung im weitesten Sinne zu die BewohnerInnen Logas und Loga- verbessern, gleichzeitig aber die Beson- birums über das Verfahren der Dorf­ derheiten der Orte sowohl in baulicher erneuerungsplanung informiert und ein Form (alte Gebäude, das Arrangement Arbeitskreis gebildet. Er ist Beratungs- der Gebäude, die Anordnung von Stra- und Abstimmungsgremium bis zur Auf­­ ßen, Wegen, Plätzen etc.) als auch im stellung des Dorferneuerungsplanes und Bereich des Grüns zu schützen. danach Ansprechpartner während der Dem Blick auf die Zukunftsfähig- Durchführung privater und öffentlicher keit der Ortsteile trägt die Planung un- Dorferneuerungsmaßnahmen. ter anderem dadurch Rechnung, dass Der Arbeitskreis bringt die Anre- landwirtschaftlichen Betrieben ebenso gungen der Bevölkerung in den Pla- wie anderen Unternehmen eine orts-, nungsprozess ein und erarbeitet Maß- umwelt- und umfeldverträgliche Wei- nahmenvorschläge. Das Planungsbür­ o terentwicklung ermöglicht werden soll. konkretisiert die Planungsüberlegungen Aber auch die Veränderungen im Be- und arbeitet sie gestalterisch aus.

10 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

Das Landesamt für Geoinformation Mitglieder des Arbeitskreises und Landentwicklung Niedersachsen (LGLN), Regionaldirektion (RD) Au- rich, Amt für Landentwicklung (AfL) Loga (24 Personen) Logabirum (24 Personen) wurde von Herrn Dreyerling vertreten. Günter Ammermann Alexander Ahlers Seitens der Stadt Leer begleiteten Herr Therese Bröske Andreas Bartels Poelker, Frau Wurps und Herr Barthel Heiner Buschmann Kurt Bekker den Planungsprozess. Johannes Erchinger Johann Bunjes Die Organisation und Betreuung der Rita Fleischer Heiner Buschmann Arbeitskreise und Arbeitsgruppen wur- Andreas Fleischer Lüpko Busemann den von einem interdisziplinär zusam- Annegret Hahn Peter Dreesmann mengesetzten Team der beauftragten Hendrik Hamer Johannes Erachinger Planungsgesellschaft wahrgenommen. Klaus-Gerhard Hüser Richard Hartema Von Herrn Janssen und Frau Leo-Stra- Bernhard Kobus Harmannus Hilbrands ßer (Planungsbüro NWP, Oldenburg) Jochen Kruse Frank Hölscher wurden die Arbeitskreissitzungen gelei- Klaus-Jürgen Laudien Hans-Dieter Hoppen tet und moderiert. Johann Lohmeyer Klaus-Gerhard Hüser Für alle Themenschwerpunkte (Sied- Friedrich Penning Oltmann Konken lung, Ortsbild, Erschließung/Verkehr, Burkhard Petzold Werner Müller Natur und Landschaft sowie Landwirt- Jürgen Rau Elke Paul schaft) ist jeweils eine Bestandsaufnah- Wolfgang Rau Wolfgang Paul me und in Zusammenarbeit mit dem Friedor Röbe-Oltmanns Antons Siemens Arbeitskreis eine Stärken-Schwächen- Wolfgang Schmidtke Katrin Stellermann-Gruis Analyse vorgenommen worden. Günter Siemens Henning Stellermann-Gruis Die hieraus resultierenden Hand- Wilhelm Sonnenberg Wilhelm Visker-Lichtsinn lungsfelder wurden unter der Prämisse Erika Spier Michael Weber des vom Arbeitskreis Dorferneuerung Reemt Tuinmann Anton Woldenga erarbeiteten Leitbildes ermittelt und Lothar Weibezahl Anne Zimmer the­men­spezi­fisch Planungsgrundsätze aufge­stellt. Ihnen folgen die im Weiteren dargelegten Maßnahmenvorschläge.

Am 26. Mai 2010 fand per Fahrrad eine Bei der Inaugenscheinnahme der poten- Ortsbesichtigung des Dorferneuerungs- tiellen Maßnahmenbereiche konnten bereiches Loga und am 31. Mai 2010 die bestehenden funktionalen Probleme des Bereiches Logabirum statt, an der und gestalterischen Erfordernisse direkt Mitglieder des Arbeitskreises und Ver- erfahren und erste Vorschläge für mögli- treter des Planungsbüros teilnahmen. che Maßnahmen entwickelt werden.

11 Stadt Leer

12 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

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Zeitlicher Ablauf der Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung 01. Juli 2009 Aufnahme der Ortsteile in die Förderung der Dorferneuerung 26. November 2009 1. Bürgerinformationsveranstaltung • Information über die Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung und den Verfahrensablauf • Bildung des Arbeitskreises 18. Januar 2010 Vorbesprechung bei der Verwaltung der Stadt Leer 18. Januar 2010 1. Sitzung des Arbeitskreises in Loga 18. Januar 2010 1. Sitzung des Arbeitskreises in Logabirum • Vorstellen der Arbeitskreismitglieder • Rückblick auf die vorangegangene Bürgerversammlung • Wahl des Arbeitskreisvorsitzenden 09. März 2010 2. Sitzung des Arbeitskreises in Loga 16. März 2010 2. Sitzung des Arbeitskreises in Logabirum • Bildung der Arbeitsgruppen • Nachbereitung der 1. Sitzung des Arbeitskreises • Aufnahme weiterer Maßnahmenbereiche (Maßnahmenübersicht) 13. April 2010 3. Sitzung des Arbeitskreises in Loga 20. April 2010 3. Sitzung des Arbeitskreises in Logabirum • Referat zum Ortsbild • Gebäudeanalyse • Förderung privater Maßnahmen • Darstellung des Ergebnisses der 2. Sitzung des Arbeitskreises zum Leit- bild, zur Stärken-Schwächen-Analyse/-diskussion und zur weiteren Entwicklung des Leitbildes • Bericht über die bisher zusammengetragenen erforderlichen Maßnahmen 04. Mai 2010 4. Sitzung des Arbeitskreises in Loga 06. Mai 2010 4. Sitzung des Arbeitskreises in Logabirum • Referat (Planer) zur Erschließung - Bestandsanalyse der Straßen und Wege - Leitbild und Ziele für Straßen und Wege im Dorferneuerungsgebiet - Förderung durch die Dorferneuerung • Bericht über die bisher zusammengetragenen Maßnahmen • Darstellung der Route für die Fahrradtouren durch das Dorfgemein- schaftsgebiet am 26. Mai 2010 (Loga) und am 31. Mai 2010 (Loga­ birum) 26. Mai 2010 Radtour/Ortsbesichtigung Loga 31. Mai 2010 Radtour/Ortsbesichtigung Logabirum • dabei jeweils Diskussion und Festlegung der Maßnahmenbereiche für Ortsbild und Erschließung sowie Entwicklung erster Maßnahmenvor- schläge

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Zeitlicher Ablauf der Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung 01. Juni 2010 5. Sitzung des Arbeitskreises in Loga 08. Juni 2010 5. Sitzung des Arbeitskreises in Logabirum • Referat zu Natur und Landschaft (Planer) • Referat zu Rahmenbedingungen der Siedlungsentwicklung • Berichtsstand über die bisher zusammengetragenen Maßnahmen • Bericht über die Fahrradtour durch das Dorferneuerungsgebiet, gegebenenfalls Hinweise als Ergänzung der Bestandsaufnahme/-analyse 17. August 2010 6. Sitzung des Arbeitskreises in Loga 24. August 2010 6. Sitzung des Arbeitskreises in Logabirum • Erschließung: Lösungsvorschläge, Planungen einzelner Maßnahmen­ bereiche 14. September 2010 7. Sitzung des Arbeitskreises in Loga 21. September 2010 7. Sitzung des Arbeitskreises in Logabirum • Fortführung des Themas Erschließung: Lösungsvorschläge, Planungen einzelner Maßnahmen­bereiche 05. Oktober 2010 Evaluierungsgespräch mit Landesamt für Geoinformation und Landent- wicklung Niedersachsen (LGLN), Regionaldirek­tion Aurich (RD Aurich), Amt für Landentwicklung (AfL) und der Stadt Lingen 30. November 2010 8. Arbeitskreissitzung in Loga • Referat zu Maßnahmen für die Erneuerung des Philippsburger Parks (Gastreferat Gartenarchitekt J. Flemming) • Lösungsvorschläge zu Erschließung und Ortsbild • Siedlungsentwicklung • Berichtsstand über die bisher zusammengetragenen Maßnahmen 25. Januar 2011 8. Arbeitskreissitzung in Logabirum • Berichtsstand über die bisher zusammengetragenen Maßnahmen zur Erschließung • Siedlungsentwicklung 16. Mai 2011 bis Beteiligung der Träger öffentlicher Belange (Trägerkonferenz) und Frist 30. Mai 2011 zur Abgabe schriftlicher Stellungnahmen 05. Juli 2011 9. Arbeitskreissitzung in Logabirum 06. Juli 2011 9. Arbeitskreissitzung in Loga • Vorstellen der Einwendungen der Träger öffentlicher Belange zu verschie- denen Maßnahmen Vorstellen der Dorferneuerungsplanung im Rat der Stadt Leer Vorlage der Dorferneuerungsplanung beim Landesamt für Geoinforma- tion und Landentwicklung Niedersachsen (LGLN), Regionaldirek­tion Aurich (RD Aurich), Amt für Landentwicklung (AfL)

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A 1.3 Aufbau und Funktion des Berichtes

Der Dorferneuerungsbericht besteht hang in der Dorferneuerungs-/ aus dem Textteil einschließlich der -entwicklungs­planung. Maß­nahmenbeschreibungen (Teil A), • Er stellt einen Teil der kommunalen den Abbildungen (Teil B), der Kosten- Planung dar und ist eine der Grund- schätzung (Teil C) und dem Anhang lagen für die Aufstellung eines In- (Teil D), in dem sich auch die Original- vestitionsprogramms der Stadt Leer. stellungnahmen der Träger öffentlicher Außerdem ergeben sich aus dem Ent- Belange sowie die Abwägung der Hin- wicklungskonzept auch Hinweise auf weise und Anregungen befinden. mittelbar damit zusammenhängende Der Dorferneuerungs-/-entwick- Planungen. lungsplan hat den Charakter eines Rah- • Er soll der Bevölkerung der Orts- menplanes, der die zukünftige Entwick- teile ein Bild von der zukünftigen lung der Ortsteile Loga und Logabirum Entwicklung und der möglichen Ge- aufzeigt und die dazu erforderlichen staltung ihrer unmittel­baren räumli- Maßnahmen nennt. Diese Maßnah- chen Umwelt geben. Auch zu diesem menvorschläge ver­ste­hen sich nicht als Zweck sind die BewohnerInnen an Ausführungsplanun­gen, sondern ver­ der Erstellung des Dorferneue­rungs-/ deut­lichen die Planungsabsicht. Die Rea­ entwick­lungsplanes beteiligt und zu lisierungs- bzw. Aus­führungspläne, die seiner Realisierung mit aufgerufen. erst auf der Grund­lage des Dorf­erneue­ rungs-/-ent­wick­lungsplanes erstellt wer- den, werden sich gegebenenfalls daher A 1.4 Die Beteiligung der Trä- im Detail von den hier vorgelegten Pla- ger öffentlicher Belange nungsvorschlägen unterscheiden. Grundlagen des Dorferneuerungs-/ Zum Auftakt der Beteiligungsphase -entwicklungsplanes sind eine Bestands- wurde am 16. Mai 2011 im Rathaus der aufnahme und -analyse mit anschlie- Stadt Leer ein Erläuterungs- und Ab- ßender Problemdefinition. Die Planung stimmungespräch mit allen relevanten wurde unter intensiver Beteiligung der Trägern öffentlicher Belange geführt. OrtsteilbewohnerInnen erarbeitet, um Gelegenheit zur schriftlichen Äuße- die Akzeptanz der Planung und die In- rung hatten die Träger in der Zeit vom vestitionsbereitschaft zu steigern. Die 20. April 2011 bis 25. Mai 2011. Geäu- zuständigen Behörden und Ämter wur- ßert haben sich neben den Fachdiensten den an der Planung ebenfalls beteiligt. 2.60 (Bauverwaltung) und 2.61 (Stadt- planung und -entwicklung, Umwelt) Der Dorferneuerungsplan soll mehrere der Stadt Leer: Funktionen erfüllen: • Nds. Landesbehörde für Straßenbau • Er bildet die Grundlage für die und Verkehr, GB Aurich, Förderung von Dorferneuerungs- • Leda-Jümme-Verband, maßnahmen durch das Land Nie- • Landwirtschaftskammer Niedersach- dersachsen und die EU und enthält sen, daher eine genaue Auflistung der • Nds. Forstamt Neuenburg, für erforderlich gehaltenen Maß- • Stadtwerke Leer, nahmen sowie deren Zusammen- • Landkreis Leer.

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A 2 Das Dorferneuerungsgebiet

Die Stadt Leer liegt im äußersten Nord­ westen Deutschlands auf einem Geest­ rücken an der südwestlichen Grenze des Moormerlandes und wird südlich von der Leda – zu­gleich die Grenze zwi- schen dem Moormer- und dem Over­ ledingerland – und westlich von der Ems begrenzt. Loga und Logabirum sind zwei der zur Stadt Leer gehörenden acht Ortstei- le. Loga grenzt direkt an den Ortskern Leer und Logabirum fügt sich nordöst- lich von Loga an. Im Ortsteil Loga dominiert das Wohnen; entlang der Hauptstraße/Ol- denburger Straße und der Maiburger Straße haben sich diverse gewerbliche, Handels- und Dienstleistungseinrich- tungen angesiedelt. des Ortsteiles sind. Das Wallhecken- Touristische Anziehungspunkte in Umweltzentrum (WUZ) bietet entspre-­ Loga sind die Evenburg und ihre über- chende Führungen/Rad­wanderungen wiegend neu gestalteten Parkanlagen. an. Die nur wenige hundert Meter von Die Besonderheit des Dorf­ der Evenburg stehende Philippsburg erneuerungsgebietes liegt in wird privat genutzt und kann nicht be- seinem großen Grünanteil, sichtigt werden. Der zur Philippsburg den ausgedehnten Waldflä- gehörende Park ist teils in privater Nut- chen des Logabirumer Wal- zung, teils in vorwiegend städtischer. des und den drei Parks (Park Zu den Wahrzeichen des eher länd- der Evenburg, der Philipps- lich strukturierten Logabirums gehört burg und der Julianenpark, die Kirche, die um 1300 erbaut wurde. in dem ebenfalls Veranstal- Weiterhin gibt es hier die einzige im tungen stattfinden). Leeraner Stadtgebiet erhaltene Wind- In das überregionale Stra- mühle und den ehemaligen Waldzoo- ßennetz sind die Stadt und park 'Onkel Heini'. ihre Orts­teile über die von Regional und überregional bedeut­sa­ Osten nach Westen verlaufen- me (Rad-)Wanderwege sind der in Leer de Bundesautobahn A 28 sowie über be­ginnende Ostfriesland-Wanderweg, die aus nörd­licher­ Richtung auf die der durch Logabirum führt, und die A 28 treffende­ Bundesautobahn­ A 31 Deutsche Fehnroute, die beide Ortsteile eingebunden.4 tangiert. Besonders in Logabi­ ­rum können au- ßerdem die ausgeprägten Wallhecken- strukturen besichtigt werden, die von 4 Abbildung Lage im Raum: http://www. großer Relevanz für das Erscheinungsbild lgn.niedersachsen.de [08.11.2009]

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Logabirum, das von der Bundes­ auch im privaten Teil des Philippsbur- autobahn A 28 durchschnitten wird, ger Parks sowie im Julianenpark stattfin- und Loga können von Westen her ab denden Veranstaltungen. Logabirums der AS Leer-Ost und weiter über die Bekanntheit ist ursächlich mit dem Kreisstraße 436, von Norden her ab der ehemaligen 'Waldzoopark Onkel Heini' AS Leer zunächst über die Kreisstraße verbunden. 22 (Feldstraße) und weiter wiederum Das Augenmerk gilt daher zunächst über die Kreisstraße 426 erreicht wer- diesen vier Anziehungspunkten. den. An den ÖPNV ist Loga mit der Die Evenburg in Loga6 Stadtbuslinie 652 und Logabirum mit der Linie 651 angeschlossen. Behinder- Graf Ulrich II. (aus dem Hause Cirkse- tengerechte Bushaltestellen in Loga und na) belehnt 1642 den Reichsfreiherrn Loga­birum werden von zwei Stadtlinien­ und bis dahin auch Emder Stadtkom- angefahren.5 Für Gäste der Stadt Leer mandanten einer Garnison der hollän- sind Urlauberbuslinien­ eingerichtet, die dischen Generalstaaten, Oberst Erhard gegen Vorlage einer Kur- oder Gästekar- II. von Ehrentreuter (1596-1664), mit te benutzt werden können. Loga und Logabirum.7 Ehrentreuter Der nächste Regionalflughafen be- lässt bis 1648 im niederländisch-klas- findet sich in Emden (35 km Entfer- sizistischen Stil in Loga nahe der Leda nung). Nächste internationale Flughä- eine Burg bauen, die er zu Ehren seiner fen sind Bremen (110 km Entfernung) Frau, Eva Freiin von Ungnad, 'Even- in Deutschland und Groningen (35 km burg' (Evenburch) nennt. Entfernung) in den Niederlanden. Die in verschiedenen Quellen er- An das Bahnnetz angeschlossen ist wähnte Plünderung der Evenburg 1644 Leer mit der Bahnstrecke Oldenburg- während des Dreißigjährigen Krie- Leer sowie der weiteren Verbindung in ges (französisch-schwedischer Krieg) die Niederlande Leer-Groningen. wird von Düselder nicht bestätigt. Sie Leer verfügt über einen Seehafen; schreibt: "Während des Dreißigjährigen die Logaer Fähre hat lediglich Bedeu- Krieges gelang es Ehrentreuter, durch tung für das Überqueren der Leda. Im gute Kontakte und sicher auch entspre- zu Loga gehörenden Wiltshausen gibt es chende Geldleistungen, Loga und die eine Pünte, eine handbetriebene histori- Evenurg vor Überfällen und Einquartie- sche Binnenfähre über die Jümme. rungen zu schützen."8 6 Der Text zur Even­burg basiert auf http:// www.schutzgemeinschaft-evenburg.org/ A 2.1 Die Dörfer im Wandel Geschichte; http://www.nordwestreisema- der Zeit gazin.de/architektur/Schevenburg.htm; http://www.friesland24.de/Evenburg [alle Die Ortsteile Loga und Logabirum sind 29.11.2009} sowie auf Landkreis Leer (Hg.): Schloss Evenburg und die Herr- weit über regionale­ Grenzen hinaus lichkeit Loga, Red. Heike Düselder, Ham­ bekannt. Logas Bekanntheitsgrad be- burg: Ellert & Richter Verlag 2008. ruht vorwiegend auf dem Wasserschloss Der Bildnachweis wird am Ende des Ab- Evenburg, dessen Park und den hier wie schnittes zur Evenburg geführt. 7 Zu den Hintergründen der Belehnung 5 http://www.stadt-leer.de (= Stadt Leer vgl. Heike Düselder, in: Landkreis Leer, für alle, Barrierefreier Stadtführer) a.a.O., 70 [27.11.2009] 8 Düselder, in: Landkreis Leer, a.a.O., 80

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Die Evenburg um 1703 [1] Die Allee [2] 1897 wird für die Kinder der Schloss- besitzer ein kleines Spielhäuschen an Die 1633 geborene jüngste Tochter der ses zusätzliche Gebäude als Wohnraum einem Teich im Park Ehrentreuters, Maria, heiratet 1665 den für das Dienstpersonal errichtet, um die der Evenburg gebaut. 1987 wird es abgeris- 19 Jahre später in den Grafenstand er- beengten Wohnverhältnisse im Haupt- sen [3]. hobenen Gustav Wilhelm von Wedel; haus zu entlasten. damit geht die Evenburg in den Besitz Der Nachfolger und Sohn Gustav derer von Wedel über, die sie nach 310 Wilhelms, Erhard Friedrich Freiherr von Jahren an den Landkreis Leer veräußern Wedel-Jarlsberg (1668-1740), pflanzt (1975). die beeindruckende Allee und legt den Um 1703 lässt Gustav von Wedel Schloss­park im Barockstil an. In der auf der nördlichen Schlossseite die als ers­­ten Hälfte des 19. Jahrhunderts ver- Dienst- und Wirtschafts­gebäude konzi- wandelt Carl Erhard Leopold Graf von pierte Vorburg9 errichten, einen langge- Wedel (1783-1860) den Park in einen streckten eingeschossigen Bau mit einer Englischen Landschaftsgarten, der noch Zufahrt zum Schloss von Norden her. heute in seiner ursprünglichen Form er- Gleichzeitig wird die Evenburg mit ei- kennbar ist. nem Wassergraben versehen. Im Siebenjährigen Krieg (1756- Zwischen 1750 und 1800 werden 1763) wird die Evenburg gründlich 'aus­ rechts und links des im Baumaß von geräumt'. Von dem in Ostfriesland von nur 13 m x 20 m errichteten Haupthau- der Meute des 26-jährigen katholischen Generalleutnants Louis Henri Gabriel 9 mit Pferdeställen, Wagenremisen, sonsti- Marquis de Conflans (1735-1789) ins- gen Ställen,­ Reitbahn, Waschküche, Tisch- gesamt angerichteten Schaden (358.557 lerei, Ren­tei mit zugehöriger Wohnung, Reichstaler) entfallen fast zwei Drittel Ge­wächshäusern, Wohnungen für Gärt- auf die Evenburg – die wie Loga und ner und Kutscher; am Westflügel dieser Vor­burg soll es auch eine Kegelbahn ge- Logabirum am 28. September 1761 geben haben. Im Laufe der Jahrhunderte überfallen wird – und den Flecken Leer werden immer wieder Erweiterungen und (226.096 Rt). Umbauten an der Vorburg vorgenommen. Der schlechte Zustand der Um- und Ihre heutigen Ausmaße entsprechen nicht Anbauten und das Erscheinungsbild der den noch bis Ende des zweiten Weltkrie­ ges vorhandenen. Allerdings bleibt die Su- Burg mit Orangerie, Barockgärten, der che nach Plänen oder sonstigen Unter- Vorburg und Kava­liershäusern veranlas- lagen, die die 'originale' Vorburg zeigen, sen Carl Georg Graf von Wedel (1827- erfolglos, sodass sich die umfänglich ge­ 1898),10 Neffe Carl Erhard Leopolds plante Restaurierung des Baues auf das vorhandene Gebäude beschränken muss 10 Carl Georg Graf von Wedel setzt sich (http://www.ostfriesischelandschaft.de/ auch für die Belange von Loga ein. Er ver- af/loga04-ev.htm) [08.11.2009]. Teile des größert den Logabirumer Wald erheblich, Vorhauses stammen aus dem Jahr 1653. stellt das Land für den Logaer Friedhof

19 Stadt Leer

Alte Vorburg [4] Schloss Evenburg, Postkarte (um 1907) [5]

Die neue Evenburg 1861/62 [6] Die Evenburg 1953 bis 1999 [7]

Graf von Wedel, 1860 den Architekten Nach dem Tod des Besitznachfolgers Dr. Stüve aus Hannover mit dem Neubau Georg Erhard Graf von Wedel (1861- der Evenburg zu beauftragen. Teile der 1931) verlegt die Grafen-Familie ihren Vorgebäude rechts und links der Brücke Wohnsitz. Karl Erhard von Wedel, der und verrottete Balken im Schlossgebäude Sohn Georg Erhards, zieht 1935 nur für mögen den Anlass für den Neubau gege- kurze Zeit in die Evenburg. Nach seinem ben haben. Außerdem wurde die Even- Auszug beginnt der langsame Verfall des burg als zu klein empfunden, um Gästen Schlosses. Es steht sieben Jahre komplett ausreichend Platz bieten zu können. leer, dient dann als Lehrerbildungsanstalt Die ursprünglich schlichte Burg wird und ist mit Kriegsbeginn ab 1939 Laza- bis auf die Ringmauern auf dem mas- rett und Hauptverbandsplatz. siven Kellergewölbe abgetragen und ein Im April 1945 geraten Schloss und Schloss im neugotischen Stil errichtet, Park unter Artilleriebeschuss und erlei- das nach Meinung Carl Georgs von den große Schäden. Nach Kriegsende­ Ausmaß und Stil her wesentlich reprä- ist das Schloss Standort für Besatzungs- sentativer ist. Allerdings wird dieser Bau soldaten und Flüchtlings-Unter­kunft. nicht überall begrüßt. Dem Bauherrn 1952 wird die Evenburg zu einem Land- werden Verschwendung und "leichtsin- haus umgebaut. nige Zerstörungswut" vorgeworfen.11 Von Juli 1952 bis 1966 hat die Mel- zur Verfügung und lässt die lutherische kerschule der Landwirtschaftskammer­ Friedenskirche bauen, benannt nach sei- ihr Domizil­ im Schloss (Lehr- und Ver- ner Frau Frieda, geb. Freiin von Wangen- suchsanstalt für Viehhaltung). Zeitwei- heim, und richtet den ersten Kindergarten lig sind hier auch die Kreisbildstelle und (damals Warteschule genannt) ein (vgl. http://www.schutzgemeinschaft-evenburg. ein Studienseminar untergebracht. de [04.05.2011] In der Folgezeit bleibt das Gebäude 11 Düselder, in: Landkreis Leer, a.a.O., 130 wieder ungenutzt und verfällt zusehends.

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Frontansicht [12] Rückansicht [13]

Die Vorburg Straßenansicht [14] Rückansicht mit Café [15]

Es gilt inzwischen als gesichert, dass die Besiedlung des heutigen Park­geländes bis in das 9./10. Jahrhundert zurück- reicht. Im Bereich der Vorburg wird ermittelt, dass deren Westflügel ur- sprünglich bis 15 m weiter nach Westen reichte. Auch werden Bauschutt von der ersten Evenburg sowie Belege für min- destens ein Gebäude, eine ehemalige Schmiede und eine in der ersten Hälfte Die Evenburg – Innenansichten [9-11] des 20. Jahrhunderts bestehende Sägerei gefunden.12 Bis 2006 werden Park und Schloss in 1975 kauft der Landkreis Leer die Even- den Zustand Mitte des 19. Jahrhunderts burg mit dem umgebenden Areal; die zurückversetzt. Im Bau-Juwel Evenburg Vorburg geht allerdings nur in Erbbau- erstrahlen Innen-Foyer, Treppenhaus, recht an den Landkreis. Zunächst wird Festsaal und ehemaliges Gästezimmer, die Bausubstanz der Evenburg gesichert, Zinnen, Staffelgiebel, Ecktürme, Mit- erste Arbeiten 1976 durchgeführt. telturm und Fassade im alten Glanz. Bevor die Restaurierung im Park be- Der Park als Naturdenkmal und das ginnt, sollen mit Hilfe archäologischer Schloss Evenburg stellen ein kulturhis- Grabungen alte Wegeverläufe identifi- torisches Ensemble dar und sind in ihrer ziert werden. Die Grabungen erbringen Einheit als Kulturdenkmal eingestuft. unter anderem ein System von Wegen Im Schlossgebäude sind das Stu­ im Südosten des Parks, einen alten Was- dien­­­­­seminar für das Lehramt an höhe- sergraben (ehemals Verlängerung des ren Schulen und die Berufsakademie östlichen Schlossgrabens)­ und Spuren 12 Vgl. http://www.ostfriesischelandschaft.de/ ehemaliger Gebäude bzw. eines Gehöf- Archäologie/Ortsübersicht, Logabirum, tes und einer Scheune. Fundberichte 2000, 2004, 2005

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Ostfriesland sowie Tagungsräume un- tergebracht, in der Vorburg seit Okto- ber 1980 die Kreismusikschule und das Café Evenburg.13 Besondere Veranstaltungen wie Mu­ sik im Evenburgpark, der Musikalische Sommer und der Tag des offenen Denk­ mals in Verbindung mit allsonntäglich Die Philippsburg angebotenen Schlossführungen ziehen jährlich fast 300.000 Gäste nach Loga; auch die Ausstellungen wie zum Beispiel Die Philippsburg die über den niederländischen Politiker Sicco Mansholt (1908-1995), der vom 1730 lässt Gustav Philipp Baron Wedel- "Bauern zum Europakommissar" auf- Jarlsberg (1706-1738) ein dreiflügeliges stieg. einstöckiges Wohngebäude mit hohem Das im Sommer 2009 erstmals abge- Mansardendach bauen – die Philipps- haltene und seitdem stets begeistert auf- burg (1735 als 'Philips-Burg' erstmals genommene Kleine Fest im großen Park schriftlich erwähnt) – und einen Park – eines der bedeutendsten Kleinkunst- anlegen. Festivals in Deutschland – ist ein wei- Über den Grund, aus dem das 'Haus terer Anreiz für einen Besuch. Ebenso Philippsburg' 1830 zum Verkauf steht, stoßen die seit 2007 im Konzertsaal der kann nur spekuliert werden. Scheinbar Evenburg stattfindenden Weihnachts- bleibt es aber im von Wedelschen Besitz, konzerte auf großes Interesse. denn 1906 wird es von Botho Graf von Eine 'Ehrung' ganz anderer Art er- Wedel (1862-1943) um eine Etage er- fährt das Wasserschloss Weihnachten höht. 2009: In die in verschiedenen Größen Irritationen gibt es 1872, als Karl und Farben angebotenen mundgeblase- Graf von Wedel (1842-1919) die Er- Die Evenburg-Christ- nen Christbaumkugeln aus dem Erzge- laubnis zum Betreten des Parks der Phi- baumkugel [16] birge ist die Evenburg graviert. lippsburg zurücknimmt, weil die in der Burg Wohnenden sich belästigt fühlen. 13 Bildnachweis Abschnitt Evenburg: Fotos Unklar ist, wie lange das Verbot besteht, 1 bis 3: Schutzgemeinschaft Evenburg, jedenfalls lässt Graf von Wedel 1889 a.a.O.; 4: Vorburg vom Schloss aus gese- – vielleicht als Ausgleich? – den Julia- hen: http://www.fotosonline4u.de/Histo- rische_Aufnahmen/img_0014.htm; 5: Pri- nenpark anlegen. vatbesitz Karin Buß, 6: Schierholt, Gerd: Der Philippsburger Park ist heute Wallhecken-Erlebnistour. Liebeserklärung teilweise wieder für die Öffentlichkeit an ein Paradies für Radfahrer, Leer 2003, freigegeben. Im privaten Teil des Parks 58; 7: http://de.academic.ru/dic.nsf/ findet seit 1996 alle zwei Jahre die Ver- de.wiki/417602; 9-11: Michael Schild- mann, Oldenburg,­ Abdruck mit freund- anstaltung Märchen und Musik im Park licher Genehmigung von Herrn Schild- statt. mann, E-Mail vom 02.05.2011; Fotos 12, 13: Hans-Jürgen Leiner (2009) auf http:// Julianenpark picasaweb.google.com; 14,15: friesland 24.de, a.a.O.; 16: Ostfriesen-Z­ eitung, 17.12.2009, Anzeigen-Sonderseite [sofern Der größte der drei Parks ist der Ju- nicht anders angegeben: Bilder-Down- lianenpark. Er wurde 1889 auf eine loads 08.12.2009] Ini­tiative des Grafen Carl Georg von

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Gaststätte Waldkur 1916 Zoo 1916 [2] Eingang in den Wald- Der Waldzoopark (Eingang) [1] zoopark heute [3] Onkel Heini heute[4]

Wedel angelegt und mit einem kleinen ren -zig Schulklassen aus Emden bis an Teich versehen. 1929 kaufte die Stadt die Anlegestelle in der Leda, von wo es Leer den Park von der Grafenfamilie. dann nach Logabirum zu 'Onkel Heini' 2012 jährt sich das Julianenparkfest geht.15 zum zehnten Male. Am 15. Juli 2012 Das am 30. Dezember 1971 in der Zoo- werden wieder Spiel und Spaß für die gaststätte ausbrechende Feuer dehnt ganze Familie angeboten. Über 40 Ver- sich erfreulicherweise nicht auf den Zoo eine und Institutionen informieren au- aus. So bleiben Tefi, eine asiatische 1966 ßerdem über ihre familienunterstützen- wild geborene Elefantenkuh, und die den Hilfsangebote. anderen Tiere unbeschadet. Weiterhin startet der alljährlich statt- Tefi zieht am 12. März 1974 in den Tefi 2007 [5] findende Ossiloop, eine Laufveranstal- Allwetterzoo Münster um und ist dort tung, im Julianpark. (Stand: Mai 2011) die Leitkuh. Im De- zember 2009 war auf der Website des Zoo 'Onkel Heini' in Logabirum14 Zoos zu lesen: "Tisch und Stühle auf der Elefantenempor­ e laden zum Frühstück Im August 1906 kauft Heinrich Hassel- bei Tefi & Co. ein."16 Das gilt auch heu- mann die Gaststätte 'Waldkur' in Loga- te noch.17 birum. Als Reklame für seine Neuerwer- Im Oktober 1984 muss sich 'Onkel bung verteilt er an Schulen Bonbons, Heini' neuen Ansprüchen stellen – es deren Papier mit den Worten "Besucht geht Richtung Freizeitpark. So wird Onkel Heini in Logabirum!" bedruckt 1990 der Zoo geschlossen, das Gelän- ist. de zu einem Waldzoopark und Spiele- Seine Werbeaktion trifft auf große paradies umgebaut, auf dem Areal eine Resonanz, besonders als Hasselmann Diskothek und ein Hotel in Betrieb ge- einen Zoo einrichtet. Hier werden Lö- wen, Tiger, Schimpansen, Eisbären und 15 Das Traditionsschiff ist inzwischen restau­ andere Tiere zur Attraktion­ für Groß riert worden (Ostfriesen-Zeitung vom und Klein aus der näheren und weiteren 05.05.2010, 23) 16 Geburtsjahr Tefi 1966: http://www.ele Umgebung. Der Dampfer 'Prinz Hein- phant.se/location2.php?location_id=672 rich' zum Beispiel bringt in vielen Jah- &show=5 [08.10.2009]. Nach Mittei- lung des Allwetterzoos Münster vom 14 Bildnachweis Abschnitt Onkel Heini: Fo- 10.05.2011 erfreut sich die inzwischen tos 1-3: http://www.friesland24.de/stadt/ 45-jährige Tefi nach wie vor bester Ge- leer/frueher-heute-leer.htm; 4: http:// sundheit und vertritt Logabirum sehr www.familie-herlyn.de [alle 15.10.2009], würdig. 5: Stephanie Wroben, http://zooelefant. 17 Telefonische Auskunft des Allwetterzoos de//pages/gallery/tefi-august 2007546.php Münster vom Juli 2010.

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nommen.18 Aber das Ausflugslokal und Hügelgrab, Hügel 6 das gesamte Gelände an der Zoostraße (ca. 16 m im Durch- sind immer noch unter 'Onkel Heini' messer) in Sieben- bergen (Plan nach bekannt. Schroller 1936), innen die Zentralbestattung, nordöstlich jüngere A 2.1.1 Ortsteilübergreifende Nachbestattung. Entwicklungen

Der 'Landstrich Loga-Logabirum' ist für seine jungsteinzeitlichen bis eisen- zeitlichen Fundplätze seit dem späten 19. Jahrhundert bekannt. Die Ausgra- Keramikbecher aus der bungen belegen, dass in diesem Raum Glockenbecherkultur bereits seit mehr als 5.000 Jahren gesie- delt wird. Das wird beispielsweise un- Teil aus der Trichterbecherkultur, sowie termauert durch das in Siebenbergen, Artefakte aus dem späten Neolithikum Gemarkung Logabirum, 1835 gefunde- und der frühen Bronzezeit. ne Hügelgräberfeld. Noch 1885 zählte Auch der reichhaltig verzierte Kera- es 52 Grabhügel, 1935 nur noch zehn, mikbecher aus der Glockenbecherkultur 1999 sind lediglich noch zwei Grab- ist ein Anzeiger für die alte Siedlungs- hügel erhalten. So finden sich bei den tätigkeit in und um Loga und Logabi- archäologischen Untersuchungen eine rum.19 urgeschichtliche Tonscherbe, Feuerstein- Aus dem äußerst detaillierten Über- abschläge und wei­tere Tonscherben, zum blick über die Geschichte der Stadt Leer und des Dorferneuerungsgebietes von der Vorgeschichte bis zum Jahr 199420 können hier nur einige Geschehnisse ins Blickfeld gerückt werden. Daher bleiben auch die wechselnden politischen Ver- hältnisse weitestgehend unbeachtet.21

19 Zeichnung Hügelgrab: Schwarz, Wolf- gang: Die Urgeschichte in Ost­fries­land, Leer: Schuster, 1995, 112 (Nordpfeil: NWP); Keramikbecher: Schierholt,­ Gerd: Wall­hecken-Erlebnis­tour. Liebeserklärung an ein Paradies für Radfahrer, Leer 2003, 43; vgl. auch Schwarz, Wolfgang: Das Hügelgräberfeld Siebenbergen bei Logabi- rum, in: Führer zu archäologischen Denk- mälern in Deutsch­land, Bd. 35: Ostfries- land (Bearb. und Red. Rolf Bärenfänger), Stuttgart: Theiss 1999, 145 Ubbo-Emmius-Karte, Ausschnitt (erschienen im Atlas Major von J. Blaeu, 20 Zeittafel zur Geschichte der Stadt Leer/ 1645) Logas/Logabirums; hier unter­­ http://www. beepworld.de/members50/derfriesenjung/ 18 Über den Verbleib der seinerzeit noch vor- geschichte.htm [30.11.2009]. handenen Tiere konnte nichts ermittelt 21 Um 1744 fällt Ostfriesland an Preußen; werden. 1806-1810 an Königreich Holland, 1810-

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Erwähnt werden soll aber, dass mit der Im 9. Jahrhundert verfügt das zwischen Belehnung von Loga und Logabirum an 793 und 800 entstehende und 804 ge- Erhardt II. Ehrentreuter weitreichende weihte Benediktinerkloster Werden an Befugnisse und Rechte einhergehen, die der Ruhr über ausgedehnten Besitz in unmittelbaren Einfluss auf das Leben der und um Leer (Lheri). Liudger, ein Friese Logaer und Logabirumer Bevölkerung edler Abstammung, reist als Verkünder haben. Mit der Belehnung sind herr- des Evangeliums durch die Lande und schaftliche Rechte verbunden wie die häuft durch Stiftungen, Schenkungen Zivil- und Kriminalgerichtsbarkeit – Eh- und Kauf umfangreichen Streubesitz rentreuter kann also über die in Loga und an, den er der von ihm gestifteten Abtei Logabirum Wohnenden Recht sprechen. Werden überweist. Auch Bewohner Lo- Außerdem wird ihm das Jagdprivileg er- gas werden als Stifter genannt, wie At- teilt, in Loga, Logabirum und den umlie- halbarn und seine Frau Seburg, die ihr genden Dörfern die Jagd ausüben zu dür- gesamtes Erbgut dem Kloster des Hl. fen. Auch darf er eine Mühle22 betreiben Liudger vermachen.24 und Abgaben von den BewohnerInnen So sind schon im ersten Werdener der beiden Dörfer erheben. Ur­bar (A, 9./10. Jahrhundert) Einkünf­ Im Gegenzug wird von Ehrentreu- te aus (Fillisni), Hollen (Ho- ter Treue gegenüber seinem Lehnsherrn lanla), Esklum (Ascla), dem Kloster verlangt und dem Grafen und seinen Mude an der Ledamündung (Latha- Erben "gehorsamb, holdt und gewärtig" muthon) und Bedding­ham (Bingum) zu sein.23 – um nur einige zu nennen – vermerkt.25 Auch Loga (Laghe, Lagi, Lage, Loge) wird im Urbar A mehrfach, weiter in den Urbaren B (10./11. Jahrhundert) und E (13./14. Jahrhundert gelistet, zu- letzt Ende des 13. Jahrhunderts. Logabirum (Burun = Bauerschaft) ist erstmalig im Urbar B (10./11. Jahrhun- dert) verzeichnet: Bauer Eniko ist dem Werdener Haupthof in Loga gegenüber abgabepflichtig.26

24 vgl. van Lengen, Hajo: Loga im Mittelal- ter, in: Landkreis Leer, a.a.O., 54 25 vgl. zur Geschichte des Klosters Werden, Der Galerieholländer in Loga an der Leda und zu dessen Besitztümern und Einnahmen das Mühlenhaus an der Leda am Anfang des Kötzschke, Rudolf: Rheinische Urbare. 20. Jahrhunderts Die Urbare der Abtei Werden a.d. Ruhr, Die Urbare vom 9.-13. Jahrhundert, Bonn 1813 an Königreich Frankreich, 1813- 1906 [Nachdruck Düsseldorf 1978), so- 1815 an das Königreich Preußen; 1815- wie zu Kötzschkes Querverweisen auf das 1866 an das Königreich Hannover; Ostfriesische Urkundenbuch: Friedlän- 1866-1918 an das Königreich Preußen. der, Ernst: Ostfriesisches Urkundenbuch, 22 Mühle in Loga: Ausschnitt aus einer alten Band 1: 787 bis 1470, Emden 1878, und Postkarte, http://static0.akpool.de/ima- Band 2: 1471-1500 nebst Nachträgen und ges/cards/32/327722.jpg; digital verändert Anhang, Emden 1881; vgl. auch detail- [01.05.2011] liert van Lengen, in: Landkreis Leer, 54 ff 23 vgl. zu den Lehnsbedingungen Düselder, 26 vgl. Kötzschke, a.a.O., Urbar A: 51, 53 f; in: Landkreis Leer, a.a.O., 70 ff Urbar B: 123 f, 135; Urbar E: 240, 242;

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Ohne hier die im frühen Mittelalter bis kerungsverlusten ausgegangen werden. in den Orient reichenden friesischen Die 1549 und 1566 das Handelsbeziehungen zu betrachten, soll erneut heimsuchenden Seuchenschübe doch der interessante Aspekt erwähnt lassen den Leerer Raum allerdings fast werden, dass ein Teil der fälligen Abga- unberührt. ben an Werden von der 'curtis in lagi', Bleibt Ostfriesland schon einige Zeit zu der auch Logabirum gehört, in Pfef- vor, vor allem aber mehr als hundert fer bezahlt wird, der zu den äußerst be- Jahre nach dem 30-jähri­gen Krieg von gehrten Importen gehört.27 kriegerischen Auseinandersetzungen ver­ Die wechselnden politischen Herr- schont, hat seine Landbevölkerung wäh- schaftsverhältnisse, die auch wechseln- rend dieser Zeit doch mit ganz anderen de Besitzer des Klosters bedeuten, dazu 'Feinden' zu kämpfen: den Tierseuchen, eine gewisse Distanz des Klosters ge- die zum Aussterben alter Haustierrassen genüber seinem friesischen Besitz lassen führen und vor allem zwischen 1648 bis die Abtei Werden ihre rechtsemsischen etwa Mitte des 19. Jahrhunderts in teils Güter zum 02. Januar 1283 abstoßen, kurzen Abständen über die Lande zie- darunter auch die Kirche und den Her- hen. Viele Bauern stehen vor dem wirt- renhof in Loga.28 schaftlichen Ruin.29 Gepaart mit politischen und klerika- Die besonders heftige Seuchenzeit len Händeln gelangen die Rechte und 1775/76 verursacht ein massives Rin- ehemaligen friesischen Liegenschaften dersterben, dem das seit Jahrhunder- des Klosters am 28. Juli 1439 schließlich ten heimische rotbunte Lang­hornrind an Ulrich und Edzard Cirksena, Söhne gänzlich zum Opfer fällt.30 Auch an des Enno Edzardisna und Häuptlinge den Schafe haltenden und züchtenden von Norden und Greetsiel. 29 Zwar thematisiert Janßen-Holldiek die Si- Die Besiedlung des heutigen Dorf­ tuation im Herzogtum Oldenburg, doch erneuerungsgebietes geht nur schlep- gelten die Aussagen für das ganze (heuti­ pend voran und wird immer wieder ge) Deutschland: vgl. zum Bei­spiel Engel­ von Auseinandersetzungen der friesi- ken, Katharina/Hünniger, Dominik/ schen Häuptlinge untereinander, aber Win­delen, Steffi (Hg.): Beten – Impfen – Sammeln. Zur Vieh­seuchen- und Schäd- auch von Krankheiten unterbrochen. lingsbekämpfung in der Frühen Neuzeit. Die bereits ab 1340 und vereinzelt bis Graduiertenkolleg Interdiszipli­näre Um- ins 18. Jahrhundert hinein über Europa welt­geschichte, Uni­-Verlag Göt­tin­gen, hinwegschwappenden­ Pestwellen zum Juni 2007; vgl. auch http://www.diss.fu- Beispiel erreichen auch Ostfriesland. Al- berlin.de/diss/servlets/MCRFileNodeServ- let/FUDISS_ derivate _000000002538/07 lein die erste Pestperiode­ löscht fast 85% _nzeit.pdf [28.12.2009]. der ostfriesländischen Bevölkerung aus. 30 In der farbig gefassten Sakramentsnische Wenn auch aus den vorliegenden aus dem Ende 15./Anfang 16. Jahrhun­ Quellen nicht zu erschließen ist, ob und derts in der Nordenham-Blexener Kirche St. Hippolyt wird in einem Relief das rot­- wie stark Leer und seine Umgebung von bunte Langhornrind dargestellt (Woeb­ den frühen Seucheneinfällen betroffen cken, Carl: Kurze Geschichte Ostfries- sind, kann doch von erheblichen Bevöl- lands, Jever 1949, 138). Es ist die einzige Überlieferung vom Aussehen dieser Rin­­- sowie Friedländer, a.a.O., Band 2, 776 ff der­rasse. Die Sakramentsnische ist inzwi- 27 vgl. zum Beispiel Kurowski, Franz: Die schen restauriert worden (pers. Mittei- Friesen. Das Volk am Meer, Augsburg lung von Michael Gädicke, Pfarrer der 1996, 74 ff und Karte, 78 evangelischen Kirche St. Hippolyt, Ble- 28 vgl. Friedländer, a.a.O., Band 1, 33 xen, vom 10.12.2009).

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Höfen gehen die Tierseuchen nicht vor- Mit diesem Traditionsbruch etwas ver- bei; mit Leberkrankheit, Milzbrand und söhnt haben könnte die Bevölkerung Scrapie werden die Schafherden dras- ihr Umgang mit den von den Franzo- tisch dezimiert. sen erbeuteten Kanonen. Die Geschüt- Trotzdem bleibt die Landwirtschaft ze landen in Loga im Schmelzofen und eine recht stabile Wirtschaftsform, auch werden zu Glocken umgegossen.32 Das rotbunte ostfriesi- wenn sie ständig mit Belastungen­ ganz Der nächste Einbruch in das Leben sche Langhornrind: unterschiedlicher Art zu kämpfen hat, der Menschen ist der erste Weltkrieg.33 Wuchtig und gedrun- seien es zu hohe Abgaben in Zeiten der Wie überall, führen auch im Dorferneu- gen, massiver Kopf, stämmige, tief anset- Feudalherrschaft, politische Streitigkei- erungsgebiet so genannte Pferdemuste- zende Beine, zurück­ ten oder die Besetzung durch Militär, rungen zu Preissteigerungen für Arbeits- liegende lange und worunter die Landbevölkerung häufig pferde, und der Kauf von Millionen von nach hinten gebogene, am meisten zu leiden hat. Schweinen durch die Heeresverwaltung emporstehende Hör- Ein Beispiel dafür ist der Überfall des treibt die Fleischpr­ eise nach oben, 'Ent- ner. Die gewaltige Wamme trägt den fast Conflansschen Freikorps am 22. Sep- eignungskommissionen' treiben ihr Un- derben Vorderbau (vgl. tember 1761. Die zusammengewürfel- wesen. Die Zwangswirtschaft führt zur Janßen-Holldiek, te, etwa tausend Mann starke Solda- Rationierung von Futter- und Brotge- Walter: Hurrel – ein teska überrennt zunächst den Flecken treide, Kartoffeln, Seife und Zucker, be- Dorf am Geestrand. Leer, raubt, mordet, vergewaltigt und gleitet von der Einführung von Brot-, Le- Siedlungsentwicklung einer Bauerschaft der brandschatzt und zieht solcherart weiter bensmittel-, Butter- und Kleiderkarten. Delmenhorster Geest, nach Loga – das es besonders schlimm Nach Kriegsende hat Deutschland 1994, 250 f) trifft – und Logabirum. Das Wüten der beträchtliche Reparationszahlungen zu Conflansschen Meute unterscheidet leisten, und die Inflation greift rasant sich allerdings nur graduell, denn das um sich, begleitet von einer horren- gesamte Leerer Umfeld wird von dem den Arbeitslosigkeit. So verspricht der marodierenden Haufen als 'Freiwild' sich seit Beginn der 1930-er Jahre ab- behandelt.31 zeichnende Wandel in der politischen Knapp fünf Jahrzehnte später sieht Landschaft die Rückkehr zu 'geord- sich Ostfriesland französischer Verwal- neten' Verhältnissen und Stabilität in tung mit einer Reihe nicht nur wirt- der Wirtschaft. Bei Beginn des zwei- schaftlicher Erschwernisse konfrontiert. ten Weltkrieges ist die Zustimmung zu Geradezu revolutionär aber wirkt das den Herrschenden noch weitestgehend Dekret Napo­leon Bonapartes vom 18. ungebrochen, wie die in der Zeittafel34 August 1811. Es besagt, dass ab sofort aufgeführten Wahl­ergebnisse belegen. Gedenktafel für die jede Frau und jeder Mann einen Fami­ Auch die Kriegshandlungen und ihre Gefallenen des 1. liennamen zu führen hat. Damit findet Auswirkungen sind zunächst noch Weltkrieges die Jahrhunderte alte Tradition, den Vor- namen zum Beispiel mit dem Herkunfts- 32 Korte, Wilhelm: Beutegeschütze landeten oder Wohnort, der Landschaft ('Hisko im Schmelzofen. In Loga wurden franzö- ut'm Moor') oder aber mit dem Beruf sische Kanonen zu Glocken umgegossen, in: Der Deichwart, Beilage zur Rheider- oder der Arbeitsstätte ('Imel van de mol' landzeitung, Nr. 156 vom 08. Juli 1961 [Imel von der Mühle]) zu verknüpfen, 33 Foto Gedenktafel für die Gefallenen des ein unvorhergesehenes und sicher nicht ersten Weltkrieges: http://www.fotos begeistert aufgenommenes Ende. online4u.de/Sehenswertes/Gedenkstaette_ Loga/img_0005.htm [30.11.2009] 31 Noch heute bedeutet im Ostfriesischen 34 http://www.beepworld.de/members 50/ der Ausdruck 'Conflanser' soviel wie derfriesenjung/geschichte.htm Mordbrenner oder Räuberbande. [30.11.2009]

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weit weg, aber schließlich erreichen die Kirchenbau und kunsthistorische Kämpfe kurz vor Kriegsende 1945 auch Besonderheiten das Dorferneuerungsgebiet.35 Besonders Loga steht unter massivem Feuer, das Noch während der Häuptlingsherrschaft, beträchtliche Zerstörungen anrichtet. die 1454 mit der Ernennung Ulrich Logabirum wird nicht ganz so unter Cirksenas zum ersten Grafen Ostfries- Beschuss genommen, trotzdem bleiben lands endet, wird Ende des 13. Jahrhun- auch hier erhebliche materielle Schäden derts die Kirche der evangelisch-refor­ und zivile Opfer zurück. mierten Gemeinde in Loga als Langhaus Der erwähnten Zeittafel zu entneh- im romanischen Stil gebaut. Die später men ist der verhältnismäßig schnelle hinzugekommene Apsis36 weist bereits Wiederaufbau. Es werden eine Reihe gotische Merk­male auf. 1746 wird eine von Gebäuden errichtet oder umge- Orgel eingebaut. Der ursprüngliche nutzt, renoviert und erweitert, auch die Glockenturm muss 1739 wegen Baufäl- Schulen werden unverzüglich wieder ligkeit abgerissen werden. 1879 erhält geöffnet, Straßen werden repariert und die Kirche einen neugotischen Kirch- zum Teil verbreitert, das Vereinsleben turm. Heute beeindruckt der Turm erhält neuen Schwung. durch sein eher 'minarettähnliches' Aus- Der sich schon Anfang des 19. Jahr­ sehen.37 Das Gemeindehaus entsteht hunderts zeigende stetige Bevölkerungs- erst 1962/63. zuwachs gewinnt nach dem zweiten Obwohl in der Reformationszeit in Weltkrieg an Fahrt. Die sonst üblichen Deutschland das Dorferneuerungsge- Einbrüche in den Bevölkerungszahlen biet zum lutherischen Glauben kehrt,38 nach dem Weggang zunächst aufge- nommener Flüchtlinge und Vertriebe- 36 Eine Apsis ist ein oft halbrunder oder ein Inschrift: "Den Toten mehreckiger (polygonaler) Raum oder zum Gedenken, den ner bleiben allerdings sowohl in Loga eine Nische. Apsiden findet man meist als Lebenden zur Mah- als auch in Logabirum aus. Von weni- Abschluss eines Kirchenschiffes. Sie sind nung" gen Jahren abgesehen, in denen sich die meist mit einer Halbkuppel überwölbt. In Bevölkerungszahl entweder überhaupt der Apsis einer frühchristlichen Kirche be- nicht verändert oder aber nur etwas in fand sich der Bischofsstuhl und die Sitze der höheren Geistlichen. Später, im Mit- den Minusbereich rutscht, wählen im- telalter wurden die Apsiden durch den mer mehr Menschen einen der beiden Chor verdrängt (http://www.schule.de/ Jüdischer Friedhof in Ortsteile als ihren neuen Wohn-, Le- bics/son/verkehr/bautech/lexikon/a-h/ap- Leer-Loga bens- und Arbeitsort. sis.htm [10.12.2009)]. 37 Foto auf der folgenden Seite: ev.-refor- mierte Kirche: http://upload.wikimedia. org/wikipedia/commons/0/08/ChurchLo- gaRef.JPG [10.12.2009] 38 Radbod, dem sagenumwobenen friesi- schen Herzog/Fürst/König (679-719), ge- lingt es, die ersten aus Irland herübe­r­­- schwappenden Christianisierungsbestre­ bungen der Bischöfe Willibrord und Wig­ 35 Foto Gedenktafel für die Gefallenen und bert in Friesland zu unterbinden. Erst die Opfer des zweiten Weltkrieges: http:// um 800 forciert einsetzende Missionie- www.fotosonline4u.de/Sehenswertes/ rung wird mit Unterbrechungen zum 'Er- Gedenkstaette_Loga/img_0002.htm; folg'. Radbod ist im Berumfehner Kompa- Foto Jüdischer Friedhof in Loga: http:// niewald ein Denkmal gesetzt worden, der de.wikipedia.org/wiki/Jüdische_Gemein- "Radbod-Stein" (Ostfriesen-Zeitung, 64. de_Leer [30.11.2009] Jg., Nr. 295, vom 17.12.2009, 20).

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Evangelisch-reformierte Kirche in Loga

Evangelisch-lutherische Kirche (Friedenskirche) in Loga

1872 eine lutherische Schule in Loga Am 30. April 1945 wird die Friedens­ gegründet wird (unterrichtet wird seit kirche bei Kampfhandlungen mit den etwa 1715), die 1822 ein eigenes Ge- Kanadiern fast vollständig zerstört; erst bäude erhält, 1893 eine vierklassige vier Jahre später kann der erste Gottes- Schule – die Daalerschule – von der dienst in der wiederaufgebauten Kirche recht großen lutherischen Gemeinde abgehalten werden. Loga eingerichtet wird, haben die Lo- Zur evangelisch-lutherischen Ge- gaer Lutheraner keine eigene Kirche. meinde Loga gehört bis 1989 auch die Sie besuchen die lutherische Kirche in Logaerfelder Petrusgemeinde. Im März Logabirum. Erst 1890/91 wird auch in 1974 wird das Theodor-Elster-Haus ein- Loga eine lutherische Kirche gebaut, die geweiht; damit verfügt die Petrusgemein- Friedenskirche.39 Schon im Dezember de über einen innerörtlichen Treffpunkt. 1890 wird sie mit einer großen und ei- 1980 gründet die Petrusgemeinde eine ner kleinen Glocke bestückt, die bei der Pfadfindergruppe und 1985 einen Po- Einweihung des Baues im Juni 1891 saunenchor. rund 1.200 Gästen zu Gehör gebracht Zum 01. Januar 1989 wird die evan- werden. gelisch-lutherische Kirchengemeinde Mit der Kirche zugleich wird eine ge­teilt: die "Ev.-luth. Petrus-Kir­chen­­ 'Warteschule' eingerichtet, die noch gemein­de in Logaerfeld" wird selbstän- heute als Kindergarten genutzt wird, dig. Im gleichen Jahr nimmt der Kir- und 1891 ruft die lutherische Gemein- chenchor seine Arbeit auf. Zwei Jahre de einen Kinderchor ins Leben, der sie- später wird der Grundstein für die Pet- ben Jahre später zu einem Kirchenchor ruskirche in Logaer­feld gelegt. Die Pet- ausgeweitet wird. rusgemeinde erwirbt noch eine von der weltweit agierenden Hamburger Orgel- 39 Fotos ev.-luth. Kirche Loga und auf der baufirma Rudolf von Beckerath gebaute folgenden Seite Petruskirche Logaerfeld: Orgel, bevor der Kirchenbau im Sep- Dennis Wubs; http://www.panora mio. com [08. und 24.12.2009]. tember 1992 eingeweiht wird.

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Die Logabirumer mittelalterliche evan­ gelisch-lutheri­sche Rechteck­ein­raum­­­ kirche aus Backstein, ursprünglich als Saalkirche errichtet, stammt in Teilen noch aus der Zeit kurz nach 1300 und beherbergt eine Reihe kunsthistorischer Besonderheiten.40 Bei Reparaturarbeiten­ an der Kirche (1812) wird der Bau um 1,75 m mit Backsteinen des späteren Formates erhöht. Der neben der Kirche frei stehen- de Glockenstuhl des Parallelmauertyps Die Petruskirche in Logaerfeld muss 1879 einem Glockenturm­ wei- chen. Das Steingewölbe über dem Chor wird durch eine Holzdecke ersetzt. Drei Jahre später werden massive Fäulnis­schäden durch (Regen-)Wasser­ ein­bruch an den Holzkonstruktionen des Turmes festgestellt. Blitzschlag (1922), weitere Wasserschäden am Turmmauer­ werk und schließlich der Artillerie­ beschuss im April 1945 lassen den Turm mit seinen gemauerten Giebeln 1958 zu einer Gefahr werden, da Steine aus dem Turm-Mauerwerk fallen. Trotz aufwendiger Renovierungs- Der alte Glockenturm der Logabirumer evangelisch-lutherischen Kirche und das heutige Erscheinungsbild von Glockenturm und Kirchenschiff arbeiten ist der ursprüngliche Turm nicht zu retten. So wird er 1976 völlig mit Mauerwerk ummantelt und mit in Geschossabstand angeordneten Beton- balken versehen. Die Gesamthöhe des Kirchturms beträgt 29,55 m, der Turm- spitze allein 13,4 m. Die Kirche zeichnet eine weitere Be- sonderheit aus: Während der Preußi- schen Landesaufnahme von 1868 bis 1894 wurde ein Netz von festen Punkten gelegt und mit Plaketten markiert, auf die bis heute bei der Bestimmung des örtlichen Höhenniveaus Bezug genom- men wird.

Zeichnung Lage Höhenfestmarke: 40 Der Text zur Logabirumer Kirche ba- GLL, Aurich, pers. Mitteilung siert auf: http://www.logabirum.de und vom 22. Juli 2010; Foto Hö- auf Erchinger, a.a.O.; s/w-Foto: http:// henfestmarke: Pastor A. Bartels, www.logabirum.de, Farbfoto http://www. Logabirum, pers. Mitteilung vom friesensitz.de/kirchen/ostfriesland/leer 05. August 2010 [15.10.2009]

30 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

Eine solche Plakette ziert auch das Kir- genannten Kirchspielvogt und Hofbe- chengebäude der evangelisch-luthe- sitzer in Logabirum, Lauert von Bol- rischen Kirche in Logabirum. 1996 linghausen. wurde festgestellt, dass eine Ersatzmar- Als Vasa sacra43 sind ein Renaissance- ke angebracht worden sei.41 Es konnte pokal von 1598 eines Nürnberger Meis- nicht geklärt werden, wie dieser Eintrag ters, eine Oblatendose von 1751, eine in die Vermessungsunterlagen gelangte Kanne von 1766, eine Taufschale von bzw. warum und wann die historische 1767 und ein Krankenkelch von 1847 Marke entfernt wurde. erwähnenswert, überwiegend gestiftet Möglicherweise hängt der Eintrag mit von Familie von Wedel (Even­burg). dem Aussehen der Höhenfestmarke zu­ sammen, das von dem abweicht, das Höhenfestmar­ ken – zumindest im nord­- A 2.1.2 Ortsteilspezifische deutschen Bereich – sonst zeigen. Ur- Entwicklungen sprünglich wurden wohl solche Marken angebracht, wie sie im Flyer des Landes­- Loga amtes für Geoinformation und Land­- entwicklung­ Niedersachsen (LGLN; frü- Auf die in Loga44 erarbeiteten Vorschlä- her GLL) zum Thema Höhenfestmarken ge, wie die Sieben Seelande künftig bes- abgebildet sind.42 ser zusammenhalten können, wird sich in dem am 5. Mai 1408 in Groot­husen geschlossenen Vertrag bezogen, zu des- sen Gegenstand Friedländer schreibt: "Die Ems­gauer schliessen [sic!] zu Groothu­ sen­ einen Bund zur Aufrecht- erhaltung des Friedens, Unterstützung der Einigkeit unter den sieben [See-] Höhenfestmarke Beispiel Höhenfest­ marke Kirche Middels Landen".45

In der ev.-luth. Kirche Logabirum be- 43 Sakrales Gerät (lat. vasa sacra)Begriff aus dem Bereich des Silberschmiedens. Er findet sich eine Grabplatte aus dem um­fasst die Instrumente, die bei christli- Jahr 1598 mit einem Wappen und einer chen Sakralhandlungen eingesetzt werden. Hausmarke des ersten nachweisbaren Das Gerät ist hauptsächlich aus Edelme- lutherischen Predigers tho Loechberum, tall gefertigt. 44 Der Ortsname geht auf mittelnieder- Hubertus te Roi. deutsch lô, lôch, lôge, lâge, lôye zurück, Eine weitere Grabplatte und ein Epi- was sowohl Wald als auch Waldwiese, taph an der Wand erinnern an den 1695 Lichtung bedeutet. Es kommen hier wohl verstorbenen und von 1678 bis 1683 beide Varianten in Frage (pers. Mitteilung, Ostfriesische Landschaft, 03.12.2009). 41 Auszug aus dem Vermessungskataster des 45 Friedländer, Ernst, a.a.O., Bd. 1, S. 174 Landesvermessungsamtes vom (dort auch der Originaltext der Urkunde). 05.11.1996, pers. Mitteilung der GLL Zur komplizierten Abgrenzung des so ge- Aurich vom 22.07.2010 nannen "Emsgaus" vgl. Ledebur, Leopold 42 Grafik Höhenfestmarke: Flyer der GLL: von: Die fünf Münsterschen Gaue und Historische Höhenfestpunkte in Ostfries- die Sieben Seelande Friesland's [sic!]. Ein land; Abbildung historische Höhenfest- Beitrag zur Geographie des Mittelalters, marke: Restaurie­r­te Höhenfestmarke an Gropius-Verlag: Bibliotheca Regia Mona- der Kirche in Middels, Ostfriesen-Zeitung censis, Berlin 1836, Kapitel VI: Der Gau vom 22.06.2010, 10 Emisga, 26 ff

31 Stadt Leer

Den hehren Logaer Vorsätzen zum Trotz gesorgt, wenn auch mit zeitlicher Verzö- bleibt aber auch dieser Vertrag nur eine gerung, denn schon 1765 erlässt Fried- Bekundung. Ein dauerhafter Zusam- rich der Große ein "Edict wegen Urbar- menhalt der friesischen Seelande gelingt machung der in unserem Fürstenthum­ wegen der Machtgelüste der verschie- Ostfriesland und dem Harlinger-Lande denen friesischen Häupt­linge letztlich befindlichen Wüsteneyen" und schickt nicht, sieht man von der kurzfristigen eine Kommission ins Land, um die in- Kooperation im Kampf gegen Focko frage kommenden Ländereien zu begut- Ukena ab.46 achten. Loga mit seiner günstigen Lage an 1789 wird mit den Weideteilungen Leda und Jümme­­ ist seit der ersten Er- begonnen; sie ziehen sich jeweils über wähnung des Ortes in den Werdener Ur- mehrere Jahre. 1868 wird eine Verkop- baren nur langsam gewachsen: 1598 wer- pelung auf der Hammricher Gaste vor- den erst 53 Bauern, 1718 immerhin 85 genommen, die letzte Weideteilung im Haushalte mit insgesamt 241 Erwach­ Leegmoor ist 1872 abgeschlossen. senen und Kindern über zwölf Jahren Die Gemeinheitsteilung in Loga ver- gezählt; 1719 ist ein Bevölkerungsrück- läuft allerdings in recht großen zeitli- gang eingetreten, denn es werden nur chen Sprün­gen. So wird einem Antrag 68 Haushalte­ und 207 Einwohne­rIn­nen von 1790 scheinbar erst 1869 stattgege- angegeben.47 ben (Urkunde vom 26. Juli 1869). Wei- Nach 1719 tritt aber fast ein Besied­ tere Anträge werden erst 1868, 1872, lungs'boom' ein – mit Schwankungen:­ 1894 und 1941 (!) gestellt. 1795 leben 954, 1805 1.103 Personen in Die Landwirtschaft ist ein starker Loga, 1823 sind 149 Haushalte erfasst, Wirtschaftszweig (1598 werden 102 die Bevölkerungszahl­ ist aber auf 945 Per­ Pferde, acht Ochsen, 248 Kühle, 88 ein- sonen gesunken. 1848 sind 146 Haus­­- jährige und 48 zweijährige Rinder ge- halte und 975 EinwohnerInnen, 1867 halten, 1867 insgesamt 145 Pferde, 754 290 Haushalte mit 1.305 Personen er- Rinder und 261 Schafe). Um die Inter- fasst. essen der Landwirte zu vertreten, wird Die Gemeinheitsteilung hat wohl am 24. Januar 1872 der Landwirtschaft- für den Bevölkerungsaufschwung mit liche Zweigverein Loga gegründet.48 Die Milchbauern ziehen 1909 mit einem 46 Ukena stand gegen die Machtfülle der eigenen Verein (Milchkontrollverein) tom Broks auf, stilisierte die tom Broks nach, dem 1910 eine Molkerei folgt. zu den Hauptschuldigen am 'Verlust der friesischen Freiheit'. Unter der Herrschaft Neben der Landwirtschaft erlangt Ukenas nehmen Unterdrückung und (Ab- das Handwerk zunehmende Bedeu- gaben-)Belastungen massiv zu. Der am tung: 1719 gibt es jeweils einen Gärtner, 14. November 1430 ge­schlossene 'Frei- Böttcher, Krämer, Weber und Zimmer- heitsbund der Sieben Ostfrieslande' unter mann, zwei Bäcker, zwei Müller, drei Führung Häuptlings Edzard Cirksena aus Greetsiel ist denn auch Auftakt für steti- Schmiede und drei Schneider. ge Machtkämpfe. Nach Edzards Tod tritt Bis 1880/81 nimmt die Ansiedlung sein Bruder Ulrich das Erbe an und wird von Handwerksbetrieben einen weite- am 30. September 1454 zum Reichsgrafen ren Auf­schwung: rund 35 verschiedene erhoben (vgl. Kurowski, a.a.O., 101-115). 47 Statistische Angaben und Informationen: 48 Ob der Landwirtschaftliche Zweigverein Ostfriesische Landschaft, pers. Mitteilung, zunächst wieder aufgelöst wird, ist nicht 03.12.2009, sowie Landkreis Leer, a.a.O., bekannt, jedenfalls wird er im Juni 1912 108 ff reaktiviert und bleibt bis 1937 bestehen.

32 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

Hand ­werksberufe sind vertreten, dar- Die ehemals selbständige Gemein- unter sieben Böttcher und elf Zimmer- de Loga wird am 01. Juli 1968 in das männer, aber auch 15 nicht näher be- Stadtgebiet von Leer eingemeindet. zeichnete Arbeiter und sechs Gastwirte. Weiterhin beschließt der Rat der Stadt Die medizinische Versorgung fällt Leer am 18. Dezember 1990 die Auflö- mit zwei Hebammen 1880/81 eher sung aller Ortsräte zum 01. November spär­lich aus; erst 1902 verbessert sich 1991. Damit wird Loga endgültig zu die­se Situa­tion durch die von Frieda einem Leeraner Stadtteil. Er ist im Juni Gräfin von Wedel ins Leben gerufene 2010 mit einer Bevölkerungsstärke von Schwesternstation. 10.157 Personen der größte Ortsteil Der Trend zum 'Handwerks- und der Stadt Leer und vor allem Wohnort Handelsort Loga' setzt sich über die und Niederlassung zahlreicher Firmen. Jahrhundertwende hinweg ungebro- Die Landwirtschaft spielt nur noch eine chen fort. 1926 sind über 50 verschiede- untergeordnete Rolle; auch die Zahl der ne Sparten gelistet, zudem 160 Arbeiter, Handwerksbetriebe ist gesunken. 30 Kaufleute sowie ein praktischer Arzt und eine Pflegerin. Nebenorte, Kolonien, Wohnplätze50 Obwohl zwischen 1916 und 1919 die beiden Logaer Kornmühlen aus dem Carlsfeld oder Weiße Moor (einzelne 19. Jahrhundert abgebrochen werden, Häuser) ist heute Teil von Logaerfeld. sind 1926 noch zwei Müller registriert. 1842 wird der Ort sowohl als Carlsfeld Auch Dienstleistungsberufe (Archi- als auch als Weisse Möhrken Colonie ver- tekt, Ingenieur, Lotse ...) fassen mehr zeichnet, 1852 die Bezeichnung Weiße und mehr Fuß. Als Handel und Ge- Moor erwähnt. werbe beflügelnd stellen sich die im Au- 1871 treten die Namen Carlsfeld gust 1925 von der Oberpostdirektion oder Weißemoor urkundlich in Erschei- in Oldenburg eingerichtete Autolinie nung. Vielleicht wuchs in diesem Moor Leer-Loga-Leerort mit Anschluss an viel Wollgras (Eriophorum), dessen Blü- das Rheiderland und (1928) der Bau ei- tenhüllen im Sommer bekanntlich lan- ner festen Straßenbrücke über die Leda ge weiße Haarbüschel bilden; möglich zwischen Leer und Loga in Verbindung ist jedoch auch die Erklärung, dass hier mit dem Umbau der Kreisbahn Leer- nur Weißtorf, d.h. lockerer, hellfarbiger Wittmund-Aurich in eine Vollspurbahn Torf gefunden wurde. heraus. 1848 stehen hier elf Wohngebäude, in Ein besonderer Punkt denen 64 Personen beheimatet sind. ist, dass die Gemeinde Loga im Juli 1955 ein Logaerfeld ist seit 1684 schriftlich über- neues Wappen erhält liefert. Es ist die Bezeichnung für die und vier Monate später freie Feldfläche von Loga. 1848 zählt sogar eine eigene Flag- die Kolonie zwölf Wohnhäuser und 62 ge, genehmigt vom Nds. Innenminis- EinwohnerInnen. ter.49 50 vgl. hierzu: Remmers, Arend: Von Aal- tukerei bis Zwischenmooren. Die Sied- lungsnamen zwischen Dollart und Jade, Leer 2004, 235 f, 142, 154, 243 f; Text: 49 http://www.spd-loga.de/unser-loga/unser- pers. Mitteilung, Ostfriesische Landschaft, loga/ [20.12.2009] 03.12.2009

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Mörken (einzelner Hof) ist erstmals Persönlichkeiten 1585/1655 als upt Moercken genannt, 1735 als Möhrken. Die Schreibung Von 1889 bis 1891 in Logabirum tätig, 'Mörken' ist seit 1825 gesichert. Es han- übernimmt Pastor Oldig Reemts Boek­ delt sich dabei um die niederdeutsche hoff (07.02.1861-22.10.1920) die neu Verkleinerungsform von Moor und be- gegründete Pfarrstelle in der Friedens- deutet hier also 'kleines Moor'. kirche Loga, die er bis zu seinem Tod 1920 innehat. Wilhelmslust ist seit 1842 dokumentiert. Während seiner Amtszeit in Loga Es ist ein aus dem Rufnamen Wilhelm schreibt Boekhoff aus eigenem Antrieb und 'Lust' nach dem Muster von Sied- und offensichtlich ohne Mithilfe von lungsnamen wie Ludwigslust in Meck- außen die erste Übersetzung des Neuen lenburg gebildeter, romantisch geprägter Testaments ins ostfriesische Plattdeutsch, neuzeitlicher Name. In dem einzelnen erschienen im Sommer 1915. Haus leben 1848 sieben Personen. Als Grundlage seiner Übersetzung dient Boekhoff der griechische Urtext Wiltshauserhörn wird erstmals 1823 ("genau na dä Grund­spräke, dat Gräk- als Wilshäuserhörn urkundlich erwähnt. se", Zitat aus seinem Vorwort). Beschei- Belegt ist auch die Schreibung Wilshau- den betrachtet er seine Arbeit "Dat näie serhorn aus dem Jahr 1825. Die heutige Testament in dat ostfräske Plattdüts" als Bezeichnung ist seit 1871 amtlich. "Versoek", der aber den Ostfriesen das Neue Testament in ihrer Landessprache Der in einer Jümmeschleife liegende beschert – wenn auch in einer eigenwil- Hof trägt den Siedlungsnamen Wilts- ligen, häufig mit Hochdeutschem durch- hausen mit der Hörn (Ecke, Winkel). setzten Ausdrucks- und Schreibweise.52 Oldig Reemts Boekhoff 1848 kommen hier auf drei Wohnge- bäude elf Personen. Jürgen Ahrend, Dr. h.c. (*1930), Or- In Wiltshausen befindet sich die gelbaumeister aus Loga, ist weltweit Pünte, ein handbetriebener Fährprahm, anerkannt als Restaurator von Orgeln der 1562 zum ersten Mal urkundlich er- (nicht nur) aus dem Barock. Ahrend wähnt ist. Er kann bis zu drei Pkw und gilt zudem als führender Orgelbauer 30 Passagiere über die Jümme beför- der Gegenwart, der seinen Ruf insbe- dern, die dort in die Leda mündet. sondere auf Grund seiner konsequenten Alljährlich am 01. Mai wird die Pün- Restaura­tionspraxis und seiner hohen tensaison volksfestähnlich eröffnet.51 Intonationskunst erwarb. 1954 gründet er zusammen mit Ger- Jürgen Ahrend hard Brunzema (1927-1992) die Firma Ahrend & Brunzema in Loga. 1971 verlässt Brunzema die Firma. Bis 2004 führt Ahrend sie mit seinen Mitarbeite- rInnen weiter; seit 2004 leitet einer sei- ner Söhne die Firma.53

52 http://www.bibelarchiv-vegelahn.de/ Die Ahrend-Orgel in bibel_b.html [20.12.2009] der evangelisch-luthe- 53 Textgrundlage und Fotos Arend: http:// rischen Kirche 51 http://www.spd-loga.de/unser-loga/unser- nds.wikipedia.org/wiki/Evangeelsch-refor- zu Logabirum loga/ [20.12.2009] meerte_Kark [20.12.2009]; Foto unten:

34 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

Logabirum

Logabirum54 liegt auf einem von Süd- westen nach Nordosten verlaufenden Geestrücken und ent­wickelt sich als Haufendorf am alten Postweg von Leer nach Aurich, in Maiburg am alten Heer- weg Richtung Nortmoor und in Loga- birumerfeld in Richtung auf das spätere Jheringsfehn. Von dem 1439 erstmalig genannten Loghebeerne wechselt die Schreibweise im Laufe der Jahrhunderte: Auf einer Grabsteinplatte in der evangelisch- Überblick über den Forst luthe­rischen Kirche von 1598 ist Loech Beerum zu erkennen, auf alten Karten aus dem 16./17. Jahrhundert steht Lo- Die Erfassung Logabirums in den Wer- geberum, Logaeberumi oder Lochberum. dener Urbaren bedeutet, dass der Ort Der Deutungen des Ortsnamens gibt auf eine über tausendjährige­ Geschich- es viele: Eine davon besagt, dass Loghe te zurückblicken kann, auch wenn die oder Loech aus dem Friesischen stam- erste urkundliche Namensnennung als me und Ortschaft/Ort/Dorf bedeute, Loghebeerne (Logheberne) erst vom Beerum oder Berum aber Wald heiße, 28. Juli 1439 stammt. An diesem Tag also Logabirum = Dorf am Wald. "bekunden die Häuptlinge Edzard zu Nach einem anderem Deutungsver- Norden und Ulrich zu Esens, dass sie such soll der Name auf das germanische von den Hamburgern Schloss und Stadt Wort bir – Gehöft – zurückzuführen Emden nebst einer großen Zahl anderer sein. So würde 'Berum' 'in den Höfen' Ortschaften samt deren Gerechtigkeiten und Logabirum 'in den Höfen bei Loga' und einem umfangreichen Inventar auf bedeuten. Auch die Bezeichnung 'Bu- Schlossglauben [= zu treuen Händen] run' im Werdener Urbar A sowie 'Be- empfangen" haben.55 Damit fällt Edzard rum' im Verzeichnis der münsterschen und Ulrich auch die bereits beim Bau Pfarreien (1475) wird so interpretiert. der ersten Backsteinkirche um 1300 Ein wohl eher unzutreffender Erklä- bestehende größere Ansiedlung Loghe- rungsversuch geht vom Keltischen aus, beerne zu. in dem Lo – Höhe, ge – grünes Land, Die Reformationszeit in Deutsch- berum – Heimstätte der Bären bedeutet. land, deren Beginn mit 1517 datiert und mit dem Jahr 1648 als abgeschlos- Ahrend-Orgel in der Evangelisch-lutheri- sen betrachtet wird, bringt auch Logabi- schen Kir­che zu Logabirum, http://www. 56 logabirum.de [23.12.2009] rum zum lutherischen Glauben. 54 Wenn nicht anders angegeben, basieren die fol­­genden Ausführungen auf Erchin- ger, Heinrich: Logabirum (http://www. 55 Friedländer, a.a.O., Band 1, 452; zur Fra- ostfriesischelandschaft.de/ortschronis ge, wie die Hamburger zu Vergaberech- ten/histor_ortsdatenbank.html), Orts- ten in Ostfriesland kamen vgl. Kurowski, artikel Logabirum [08.11.2009] sowie a.a.O., bes. 109 http://de.wikipedia.org wiki/Logabirum 56 1611 werden 112 EinwohnerInnen steu- [18.12.2009]. erlich erfasst, 1718 43 Haushalte gezählt.

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Die lutherische Kirche in Logabirum an. Sie sind allerdings heute kaum mehr wird seit mindestens seit 1594 auch von vorhanden.57 Lutheranern aus Loga und Leer besucht, Im Bereich nördlich des Heerweges da es in beiden Orten lange Zeit aus- bei Maiburg legt Anton Franz Graf von schließlich reformierte Gemeinden gibt Wedel 1784 das erste Teilstück des spä- und auch nur in Logabirum lutherisch teren Logabirumer Waldes als Tannen- gepredigt werden durfte. kamp an. Dieses Grundstück stammt 1799 stellt Graf von Wedel einen aus einer früheren Teilauflösung der Lo- Antrag auf Auflösung der 225 ha gro- gabirumer Gemeindeweide. ßen Gemeindeweide, auf der bis dahin Clemens August Graf von Wedel durchschnittlich jährlich 48 Pferde, 133 forstet später das ihm bei der Gemeinde- Kühe, 65 Rinder, 193 Schweine und weideteilung 1807 zugeteilte Landstück 106 Gänse weiden. im östlichen Teil der Gemarkung eben- 1807 werden die neuen Grundstücke falls auf. Durch spätere Grundstücks­ an die 16 anteilsberechtigten Mitglieder erwerbungen und anschließende Auf­ der Genossenschaft verteilt, ein weiterer fors­­tungen entsteht der heutige Forst Teil den nicht anteilsberechtigten Dorf- mit einer Größe von 188 ha mit seinen bewohnern als 'Häuslingsweide' zur recht unregelmäßigen Umrissen. 32 ha Verfügung gestellt. 1880 wird aber auch des Forstes liegen heute in der Gemar- dieses 40 ha große Landstück aufgeteilt. kung Nortmoor. Die jeweils zugesprochenen Flächen Eine Flurneuordnung der 107 ha müssen 'eingewallt', d.h. mit einer Wall­­ großen Logabirumer Gaste58 findet um hecke als Begrenzung des eigenen Land- 1880 durch Verkoppelung statt, um die stücks eingefriedet werden. Die in gera- 'ungeordnete' Aufteilung dieses Gebie- der Form aufgeworfenen Hecken bilden tes in eine geordnete zu verwandeln. heute den Großteil des Wallheckenbe- Infrastrukturelle Ent­wick­lungen sind standes in Logaerfeld. der Ausbau des Postweges nach Aurich Ältere Wallhecken aus der Zeit vor 1835, des Heerweges im Ortsteil Mai- dem 18. Jahrhundert verlaufen dage- burg 1868 und der Bau der Eisenbahn- gen nicht geradlinig, sondern schmie- trasse Leer-Oldenburg von 1867 bis gen sich in die Natur ein und passen 1869 – allerdings ohne Logabirum eine sich den natürlichen Gegebenheiten wie eigene Bahnstation zuzugestehen. Wasserläufen, Hügeln, alten Bäumen Die Kleinbahn von Bensersiel nach Middels und von dort weiter über Au- rich nach Leer mit einer Haltestelle in Logabirum nimmt um 1907 in Esens- Bensersiel den Betrieb auf.59 1956 wird der Personenverkehr auf dieser Strecke allerdings eingestellt, 1962 folgt die endgültige Stilllegung. Auf der ehema-

57 vgl. Schierholt, Gerd/Erchinger, Johannes, Prussat, Axel: Wallhecken-Erlebnistour, in: leer aktuell, März 2005 58 Foto: gerkeno auf http://www.panoramio. com, ID 15000941 [21.12.2009] 59 Abbildungen http://www.drehscheibe-fo- Logabirumer Gaste ren.de/foren/read.php?17,1409763

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Produktion der Ostfriesen-Zeitung sowie des regionalen Fernsehens (Ostfriesen-tv) in die Maiburger Straße besonders er- wähnenswert. Trotz der Zugehörigkeit zur Stadt Leer und der eingetretenen Entwick- lung zum Wohn- und Firmenstandort hat Logabirum viel seines dörflichen ligen Bahntrasse verläuft heute der Ost- Charakters bewahrt. friesland-Wanderweg. 1922 wird das erste örtliche Stromlei- Nebenorte, Kolonien, Wohnplätze60 tungsnetz von der Elektrizitätsgenossen- schaft Logabirum gelegt. In den 1950- Eine Menborch, auf die sich die Bezeich- er Jahren entsteht an der Logabirumer nung des Ortsteiles Maiburg beziehen Straße in der Nähe des Bahnübergangs könnte, ist bereits 1475 nachgewiesen, sogar ein Umspannwerk, in dem Stark- 1804 lautet die Ortsbezeichnung auf strom heruntertransformiert wird. Ende der Campschen Karte Meyburg. Die 2006 wird das Gebäude abgerissen. Bezeichnung könnte also aus dem Ruf- Logabirum hat eine lange genos- namen 'Maye' und dem Zusatz 'Burg' senschaftliche Tradition. Aus 1742 ist entstanden sein oder aber sich auf ein eine entsprechende Satzung bekannt. früher dort vorhandenes Hügelgrab Das Kirchspiel 'Logaberum' wird nicht beziehen. Um 1785 wird es als bereits nur im kirchlichen Bereich und im Ar- planierter St.-Georgs- oder Mayberg er- men- und Schulwesen genossenschaft- wähnt. lich geführt, sondern vor allem auf dem 1848 stehen in Maiburg 16 Häuser, landwirtschaftlichen Sektor, wie zum in denen 73 Personen leben, 1905 da- Beispiel auch die 1924 gegründete und gegen nur 13 Häuser mit 69 Personen. bis 1934 aktive Landbund-Ein- und Erst im Verlauf des 20. Jahrhunderts Verkaufs­genos­senschaft zeigt. werden in Maiburg neue Wohnsiedlun- Seit der 1973 vollzogenen Eingemein- gen gebaut. Seit der Eingemeindung in dung in das Hoheitsgebiet der Stadt Leer die Stadt Leer entwickelt sich hier ein entwickelt sich Logabirum verstärkt zur neues Gewerbegebiet. Wohnsiedlung, auch wenn bereits seit Logabirumerfeld entsteht nach den 1960 der bis dahin dominante Wirt- Teilungen der Gemeindeweide im Jah- schaftszweig 'Landwirtschaft' an Bedeu- re 1807 und der Häuslingsweide um tung verliert. Im Gegenzug wirkt sich die 1880. Im Jahre 1848 sind 24 Häuser als Nähe zur Stadt Leer auf die Ansiedlung Kolonatsstellen und 123 Personen regis­ nichtlandwirtschaftlicher Betriebe aus. Dabei ist der Umzug der Redaktion und 60 Erchinger, H., a.a.O.

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triert, 1905 bereits 66 Häuser mit 369 vereins gehört auch seit 2003 die Hori- Personen, während im Stammort Loga- zontalgattersäge in der Sägerei. birum um diese Zeit nur 235 Menschen Die inzwischen 117 Jahre alte Loga- wohnen. birumer Mühle ist 2010 Schauplatz der Die Wohnsiedlung Hohe Heide und Auftaktveranstaltung zum 17. Deut- weitere Wohnbauten sind jüngeren Da- schen Mühlentag am 24. Mai 201061 tums. und einer der Veranstaltungsorte der alljährlichen Mühlentage. Die Logabirumer Mühle Die Mühle ist nicht nur Arbeitssta­ tion, Herberge für Gruppen mit Betreu- Im Dezember 1894 beginnt der Mül- ern und bietet eine großzügige Ferien- ler Jan D. Eiklenborg mit dem Bau wohnung für Urlaubsgäste, sondern auch der großen Pelde- und Mahlmühle, ei- Aussichtsturm für die all­jähr­lich einflie- nem zweistöckigen Galerieholländer genden Störche. Die Beobachtungsposten­ mit Busselheck, Windrose und Jalou- auf den Windmühlenflügeln bieten einen sieflügeln. Noch heute ist die Mühle im optimalen Überblick über Gelände und Fami­lienbesitz und die letzte Holländer- Futtergründe und Bedrohungen können windmühle im Gebiet der Stadt Leer. schon im Ansatz erkannt werden.62 Bis 1975 arbeitet die Mühle im Voll- Während 2009 und 2010 die Stor­chen­ betrieb. Für die zunehmend notwendig brut nicht überlebte,63 erfreuen sich 2011 werdenden, aber kos­tenträchtigen Re- die Jungstörche bester Gesundheit und novierungs- und Reparaturarbeiten sind üben im Juli 2011 bereits das Fliegen. zunächst keine Gelder aufzutreiben. 1995 wird der Mühlenverein Logabirum von 1995 e.V. gegründet, der sich die Er- A 2.2 Die Dörfer heute haltung des Galerieholländers zum Ziel gesetzt hat. Bis 2002 werden die Kappe, A 2.2.1 Bevölkerungsentwick- die Flügel und die Galerie restauriert; lung und Altersstruktur der Achtkant wird mit Reet gedeckt. Als nächstes Vorhaben steht die Erneu- Der größte Bevölkerungszuwachs gelang erung der Galerie auf dem Programm. Loga von 1961 zu 1995 mit insgesamt Zu den Errungenschaften des Mühlen- 4.897 EinwohnerInnen, das entspricht 141 Personen pro Jahr. Berechnet man den jährlichen Bevöl- kerungszuwachs von 1821 bis 2009, so ergibt sich im Durchschnitt eine jährli-

61 vgl. Anzeiger für das Harlingerland, 07.05.2010, 9; Ostfriesen-Zeitung, 20.05.2010, 12 62 Foto Mühle mit Störchen: http://www. eiklenborg.de/praktikum%204/start.htm Foto Altstorch mit Jungstorch: Gerd Kaja, Moormerland – (Quelle: view-Magazin), http://24punkt.de/2008/02/27/storchen- paar-wieder-in-logabirum/[08.11.2009] 63 http://www.oz-online, 06.05.2009 [15.10.2009} und Ostfriesen-Zeitung vom 05. und 06.05.2010, jeweils 13

38 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP che Zuwachsrate von knapp 49 Perso- Dasselbe trifft auf Logabirum zu, auch nen. 2003 erreicht Loga den bisherigen wenn dort der Bevölkerungsverlust im Bevölkerungshöchstand mit 10.351 Minimalbereich bleibt (von 2005 bis Ein­woh­nerInnen. 2009 minus sechs EinwohnerInnen). Von 2003 bis 2009 sinkt die Bevöl- Wird die Entwicklung der Bevölke­ kerungszahl allerdings um durchschnitt- rungszahl Logabirums von 1821 bis lich 82 Personen pro Jahr. 2009 betrachtet, ergibt sich ein durch- Zwar liegen derzeit (Stand: Juni schnittlicher jährlicher Bevölkerungsge- 2010) keine ortsteilbezogenen Daten zu winn von statis­tisch 5,4 Personen. Geburten, Sterbefällen, Zu- und Weg- Der stärkste Zu­­wachs insgesamt zeigt zügen vor; daher kann nur vermutet sich in Logabirum ebenso wie in Loga werden, dass der Rückgang der Bevölke- von 1939 bis 1946 auf Grund des Zu- rungszahl mit einem ungünstigen Saldo stroms von Flüchtlingen und Vertriebe- aus den genannten Parametern zusam- nen. menhängt und dem Trend der Bevölke- Der Vergleich der Altersstruktur im rungsbilanz der Stadt Leer folgt. Dorferneuerungsgebiet mit den entspre- chenden Daten der Stadt Leer 1995 und

Bevölkerungs­ entwicklung im Ortsteil Loga Quellen: 1821-1961: Ostfriesische Land- schaft, pers. Mittei- lung vom 03. Dezember 2009; 1995 bis 2009: Da- ten der Stadt Leer

Bevölkerungs­ entwicklung im Ortsteil Logabirum Quellen: 1821- 2005: http://www. ostfriesischelandschaft. de/ortschronisten/ histor_ortsdatenbank. html (Die Ortsarti- kel, hier: Logabirum, Artikel HOO_Loga- birum_Erchinger-2_ SB_N_A_P.pdf); 2006 und 2009: Daten der Stadt Leer

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Natürliche Bevölkerungsbew egung Wanderungen Saldo A 2.2.2 Soziale Infrastruktur

360 300 Bildung/Medizinische Versorgung 240 180 120 Der 1890 als 'Warteschule' gegründete 60 0 Kindergarten in der evangelisch-refor- -60 -120 mierten Gemeinde Loga und der vor -180 mehr als 25 Jahren eingerichtete evange- EinwohnerInnen absolut EinwohnerInnen -240 -300 lische Kindergarten in Logabirum stel- 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 len nicht nur die Betreuung der Kinder- zwischen drei und sechs Jahren sicher, Bevölkerungsbilanz der Stadt Leer 1999 bis 2009 sondern auch die 'Grundbildung'. Quelle: LSKN-online, Bevölkerungsbewegung, Das Dorferneuerungsgebiet verfügt Tabelle Z1001696 mit der 1893 gegründeten Logaer Daa- lerschule (Grundschule),64 der Verläss- lichen Grundschule Logabirum sowie der zum Schuljahr 2004/2005 in eine Real­schule umgewandelten Möörken- schule in Loga über die für die schuli- sche Grundbildung notwendigen Ein- richtungen. Weiterführende Schulen befinden sich in Leer. Das Aus- und Weiterbildungszen- trum des Landkreises Leer, die Berufs- akademie Ost-Friesland e.V., die Kreis- Vergleich der Altersstruktur in Loga und Logabirum musikschule, das Studienseminar Leer für das Lehramt an Gymnasien und das mit der der Stadt Leer 1995 und 2009 Technische Hilfswerk haben ihre Stand- Quelle: Daten der Stadt Leer orte im Dorferneuerungsgebiet. Für die medizinische Versorgung ste- hen vier Ärztinnen bzw. Ärzte und zwei 2009 bestätigt die bundesweite Ent- Apotheken zur Verfügung. wicklung der 'Überalterung' der Bevöl- kerung: Der Anteil der Kinder und Ju- Vereine gendlichen sinkt, gleichzeitig vergrößert sich der Anteil der über 59-Jährigen. • Schützenverein Loga seit 1926 e.V., Das bedeutet einerseits, Baumöglich- • Sportverein Frisia Loga von 1930 keiten und eine attraktive Wohnumwelt e.V., für junge Familien zu schaffen, anderer- • Wassersportclub Loga (1966), seits aber auch, altersgerechtes Wohnen • Fortuna Logabirum e.V., zu ermöglichen mit einer im unmittel- • Ostfriesischer Jagd- und Wurftau- baren Umfeld angesiedelten (Versor- gungs-)Infrastruktur. 64 Laut Ostfriesen-Zeitung vom 05.05.2010, 23, wird die Daalerschule künftig die Klassen 1 und 2 abschaffen und statt des- sen jahrgangsübergreifende Lerngruppen einrichten.

40 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

benclub Loga e.V., ten in Afrika, das Engagement der ver- • Gitarrenjugend Loga, schiedenen Chöre (Kinder-, Kirchen-, • Schutzgemeinschaft Wallhecken- Posaunenchor u.a.) und zum Beispiel landschaft Leer e.V., auch eine Computer-AG und eine Platt- • Schutzgemeinschaft Evenburg-Park/ deutsch-AG auf – um nur einige Ange- Logaer Westerhammrich e.V. bote zu nennen. Darüber hinaus engagieren sich Auch der Tennisclub Grün-Weiß von Gemeindemitglieder noch in weiteren Leer 1909 e.V. ist in das Vereinsleben im Interessengemeinschaften oder Arbeits- Dorferneuerungsgebiet eingebunden. gruppen. Außer den ständigen Angeboten der Sportvereine gibt es noch zum Beispiel Kultur die Logabirumer Winterläufe, und die Friesen­geister Emden sowie die Fris- Während des ganzen Jahres finden un- bee-Sparte des Vereins Blau-Weiß Em- terschiedliche Festivitäten statt, wie den-Borssum führen ihre Künste beim beispielsweise das Schützenfest, der Tag Sportfest Logabirum vor. des Denkmals oder der Tag des offenen Die Ostfriesen-Zeitung vom 16. Ja- Hofes, das Sommerfest der Kreismusik­­ nuar 2010 berichtet, dass Beachvolley- schule oder das Osterfeuer der FFW mit ball im Laufe der letzten Jahrzehnte in Fackelumzug und das Julianenparkfest. Ostfriesland immer beliebter geworden Zum kulturellen Angebot im Dorf­ ist. Auch in Logabirum finden Turnie- erneuerungsgebiet gehören weiterhin die re statt, allerdings – wie die Ostfriesen- zahlreichen Konzerte in den mit hervor­ Zeitung vom 16. Januar 2010 auf Seite ragender Akustik ausgestatteten Kirchen 43 scherzhaft feststellt – ohne den 2000 und in den beiden 'Burg'-Parks sowie der erlassenen Dresscode des Volley-Welt- seit 1989 jeweils im Juni in Loga veran- verbandes, wonach Profispielerinnen staltete Logaer Musik- und Kulturbeutel. nur noch im knappen Zweiteiler auf Die Eiklenborg-Mühle in Logabi- dem Spielfeld zu erscheinen haben. rum ist Veranstaltungsort des jährlichen Die 1888 ins Leben gerufene Frei­­­ Mühlenfestes­ und reizvolles Ausflugsziel willige Feuer­wehr Loga mit ihrem 1893 für Gäste aus der näheren und weiteren erstmalig aufgebauten und 1953 reani­ Umgebung. Zudem kann die Mühle mierten Spielmannszug – seit 1976 nach Absprache unter fachkundiger In- 'Musikzug –, die 1902 entstandene Frei- formation besichtigt werden. willige (Orts-)Feuerwehr Logabirum In Logabirum ist das am 27. August und die 1974 gegründete Jugendfeuer- 2006 eröffnete Wallhecken-Um­welt- wehr Loga65 sind für das soziale Leben Zentrum (WUZ)66 beheimatet, das unverzichtbar. seit dem 01. Januar 2008 als Regiona- les Umweltzentrum (RUZ) anerkannt Kirchen(arbeit) ist. Es bietet Führungen durch die Wall­­heckenlandschaft und Informa­ Die facettenreiche Arbeit der Kirchen- tions­­veranstaltungen zum Kulturgut gemeinden im Dorf­erneuerungsgebiet 'Wall­hecken' an, hält erlebnispädagogi- fächert sich in Kinderfreizeiten und Se- sche Angebote für Kindergruppen und niorentreffs, Unterstützung von Projek- 66 Fotos WUZ und Kastanienallee: http:// www.wallhecken.de/index.php?id=41 65 http://www.ffw-loga.de/ [20.12.2009] [08.04.2010]

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Das Wallheckenumweltzentrum in Logabirum und die Kastanienallee vor dem Wallheckenzentrum

Schulklassen bereit, gibt Informations- Logabirum material heraus, initiiert Arbeitseinsätze Stärken Schwächen (Schnitt- und Pflanzarbeiten) und zeigt Vereinsleben ist Vereine sind zahlen- Ausstellungen. lebhaft mäßig stark, aber oft Die speziell Kindergärten und Schu- von Leuten von au- len angebotenen Ausflüge führen zum ßerhalb genutzt, die Beispiel zu den Freiland-Auen auf der sich mit Logabirum Gaste, zur Muster­ wallhecke, zum Po- nicht identifizieren nyhof Sparringa oder zur Logabirumer Infrastruktur ausrei- Fehlende öffentliche chend (Aldi, Nix wie Toilette ( Touris- Mühle, wo Müllermeister Eiklenborg hin) mus) die Getreide- und Sägemühle in Logabi- Dörflicher Charak- Fehlende Regenwas- rum in Theorie und Praxis erklärt. ter (Schule, Kin- serkanalisation dergarten, Mühle, Sportverein, Kirche, A 2.2.3 Stärken-Schwächen- Dorfkneipe, Feuer- wehr) Analyse Soziale Infra- Große Vielfalt in der Fehlende Einkaufs- struktur Grundversorgung möglichkeiten Fläche für Bolzplatz Loga vorhanden Stärken Schwächen Gemeinschaft/Soziales Gute Jugendarbeit beim Treffpunkt Wassersportverein und SV Saal fehlt Gemeinsame Ak­ Überalterung der Frisia Loga e.V. tio­nen: Dorffest, Bevölkerung Adventsmarkt ... Arbeitsplätze/intaktes Gewerbe Tankstelle als Kom- Wandel: Ältere und munikationszentrum Hinzugezogene Aktive Kirchen nehmen nicht am Intaktes Vereinsleben Dorfleben teil Einkaufsmöglichkeiten Guter Zusammenhalt Logabirum ist für viele Schlafdorf, Gemeinschaft/Soziales Aktivitäten in Leer Dorfgemeinschaft "Gehobene" Sozialstruktur

42 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

A 2.2.4 Gewerbliche Nutzungen • Regionales Fernsehen (Ostfriesen-tv) • Sanitär-Installation; Klempnerei Entsprechend der sich schon Ende des • Sicherheitsfirma 19. Jahrhunderts abzeichnenden Ent- • Sport- und Fitnessartikel-Versand wicklung des Dorf­erneue­rungsgebietes • Tankstellen zum Gewerbe-, Handels- und Dienst- • Tapeten und Bodenfachmarkt leistungsstandort sind zahlreiche Fir- • Tischlereien men aus diversen Branchen in Loga und • Verpackungen Logabirum vertreten. • Wirtschaftsprüfung • Zeitungs-/Zeitschriftenhandel • Ahrend-Orgelbau • Architektur; Ingenieurwesen; Ver- messung A 2.2.5 Ver- und Entsorgung • Auskunftei • Bäckerhandwerk Die Ver- und Entsorgung der Ortsteile • Bauwirtschaft (Bauunternehmen, Loga und Logabirum werden von den Bautischlereien, Sand und Kies) öffentlichen Versorgungs­trägern wahr- • Dental-Labor genommen: • Druck- und Verlagswesen • Elektrogroßhandel • Die Erdgas- und Stromversorgung • Elektromobile/-rollstühle wird von der EWE AG sichergestellt. • Energiesysteme; Klimatechnik • Die Entsorgung der im Dorferneue­ • Finanzberatung; Steuerberatung rungsgebiet anfallenden Abfälle er- • Freizeit-Reiterhof folgt entsprechend den gesetzlichen • Friseure, Kosmetik Bestimmungen und Verordnungen • Fuhrunternehmen sowie den jeweils gültigen Satzungen • Gastronomie- und Messe­service zur Abfallentsorgung des Landkrei- • Heizungs- und Lüftungsbau ses Leer, der Träger der öffentlichen • Hotellerie und Gaststätten Müllabfuhr ist. • Immobilien • Die Trinkwasserversorgung wird von • IT-Systeme; Webpräsenz den Stadtwerken Leer gewährleistet. • Kfz-Handel und -Reparatur; Auto- • Die häusliche Abwasserentsorgung vermietung obliegt dem Landkreis Leer, Amt für • Kunststofftechnik Wasserwirtschaft. • Lederwaren • Die Oberflächenentwässerung wird • Leuchtmittel (Arbeits-, Maschinen-, anteilig von den Sielachten Nütter- Sicherheits- und Handleuchten) moor, Loga und Nortmoor wahrge- • Maschinen- und Anlagenbau nommen. • Möbelhandel • Die Versorgung mit Telekommuni- • Musikinstrumente-Verkauf kationsleitungen erfolgt durch die • Omnibusunternehmen Deutsche Telekom AG oder andere • Porzellanhandel Anbieter.

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A 2.3 Rahmenbedingungen der Dorferneuerungsplanung­

A 2.3.1 Landes-Raumordnungs- werden. Dazu gehören unter anderem programm (2008)67 moderne Informations- und Kommuni- kationstechnologie und entsprechende In Niedersachsen und seinen Teilräu- Netze, flächendeckende Infrastruktur­ men soll eine nachhaltige räumliche einrichtungen der Kommunikation, Entwicklung die Voraussetzungen für Wissensvernetzung, der Zugang zu In- umweltgerechten Wohlstand auch für formationen ebenso wie der Anschluss kommende Generationen schaffen. an überregionale Verkehrsachsen, Ver- Durch koordiniertes Zusammenwir- kehrsknoten und Wirtschaftsräume. ken von Landes- und Regionalplanung Die Dörfer sind als Orte mit großer sollen regionsspezifische Entwicklungs- Lebensqualität zu erhalten. Hierzu ge- potentiale ausgeschöpft und den Beson- hört, die Auswirkungen des demogra- derheiten der teilräumlichen Entwick- fischen Wandels abzuschwächen, die lung Rechnung getragen werden. Dabei soziale und kulturelle Infrastruktur zu sind die Funktionsfähigkeit der Raum-, sichern und weiterzuentwickeln und die Siedlungs- und Infrastruktur zu sichern erforderlichen Einrichtungen und An- und zu verbessern. Raumansprüche soll- gebote des Bildungswesens in zumut- ten bedarfsorientiert, funktionsgerecht, barer Entfernung für die Bevölkerung Kosten sparend und umweltverträglich dauerhaft bereitzustellen. befriedigt werden. Mit Maßnahmen zum Trinkwas- Die Möglichkeiten der Innovations- ser-, Gewässer- und Bodenschutz sind förderung, der Stärkung der Wettbe- die Lebensgrundlagen zu sichern, der werbsfähigkeit, der Erschließung von vorbeugende Hochwasserschutz zu un- Standortpotentialen und von Kompe- terstützen sowie die Umwelt, die öko- tenzfeldern sollen bei allen Planungen logische Vielfalt, die Schönheit und und Maßnahmen ausgeschöpft werden, den Erholungswert der Landschaft zu damit sie zu einer nachhaltigen Regio- erhalten und zu verbessern. Auch die nalentwicklung beitragen können. Umweltbedingungen sind zu verbes- In den ländlichen Regionen sind die sern und belastende Auswirkungen auf Produktions- und Arbeitsbedingun- die Lebensbedingungen von Menschen, gen in der Land- und Forstwirtschaft Tieren und Pflanzen zu vermeiden oder zu verbessern, um deren Wettbewerbs- zu vermindern. Bei Planungen und fähigkeit zu stärken.68 Auch mit ihren Maßnahmen sollen die Folgen für das gewerblich-indus­triellen Strukturen so- Klima berücksichtigt und Möglichkei- wie als Lebens-, Wirtschafts- und Na- ten der Eindämmung des Treibhaus­ turräume mit eigenem Profil sollen diese effektes genutzt werden. Regionen erhalten und weiterentwickelt In den Regionalen Raumordnungs- 67 Landes-Raumordnungsprogramm Nie- programmen der Landkreise sind diese dersachsen (LROP), RdErl. d. ML vom übergreifenden Ziele zu spezifizieren 29.05.2008, 302-20002/26-1, VORIS und bei regionalen oder überregionalen 23100, Nds. MBl. 22/2008 Erfordernissen entsprechende Entwick- 68 Statt der bisherigen Abgrenzung einer Ge­ lungsaufgaben in den Gemeinden als bietskategorie 'Ländlicher Raum' wird nunmehr ein integrativer Ansatz zur regio- Ziele der Raumordnung festzulegen. nalen Entwicklung und Stärkung der ländlichen Regionen verfolgt.

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Schon in der Beikarte des Landes- Raumordnungsprogrammes von 1994 ist für Logabirum ein Gebiet zwischen der Kreis­straße 62 und der Bundesau- tobahn A 28 als Rohstoffgewinnungs- gebiet ausgewiesen, das aus Landessicht für die Festlegung als Vorsorgegebiet für die Rohstoffgewinnung (Quarzsandab- bau) in Betracht kommt.

A 2.3.2 Regionales Raum­ ordnungsprogramm­ des Landkreises Leer (2006)

Die Stadt Leer ist als Mittelzentrum und mit der besonderen Entwicklungsaufga- be 'Fremdenverkehr' und der Schwer- punktaufgabe 'Sicherung und Entwick- Ausschnitt aus dem Regionalen Raumordnungsprogramm des lung von Wohnstätten' festgelegt. Laut Landkreises Leer 2006 Regionalem Raumordnungsprogramm ist die Siedlungsentwicklung zwar auf die zentralörtlichen Bereiche zu konzen- Zeitstufe I: die nächsten 20 Jahre, Zeit- trieren, jedoch die Eigenentwicklung stufe II: nach Erschöpfung der Abbau- der Ortsteile zu sichern. möglichkeiten in Zeitstufe I. Das Wall­heckengebiet von Loga und Nach Beendigung der Rohstoffför- Logabirum einschließlich des Logabiru- derung in der Zeitstufe I ist das Gebiet mer Waldes und der Logabirumer Gas- einer naturnahen Nutzung zuzuführen. te ist als Vorsorgegebiet für Natur und Der Quarzsandabbau-Bereich be- Landschaft ausgewiesen. findet sich in der Schutzzone IIIB des In der entsprechenden Matrix wird au- Wasserschutzgebietes Leer; nach aktu- ßerdem die Bedeutung dieser Bereiche eller Prüfung ist der Rohstoffabbau mit für das Landschaftsbild und die Kultur- den Belangen des Grundwasserschutzes historie, für Arten und Lebensgemein- jedoch vereinbar. schaften sowie für Pflege- und Entwick- Weiterhin gekennzeichnet sind die lungsmaßnahmen vermerkt. Trotzdem Logaer Fähre über die Leda und für den ist die Bedeutung der Landwirtschaft Wassersport der Sportboothafen Loga hervorzuheben, was auch für die festge- sowie die 110-kV-Hochspannungslei- legten Wallheckengebiete gilt. tung Leer-West Loga; außerdem befin- Auch im Regionalen Raumordnungs­ det sich ein Umspannwerk in Loga. programm ist für Logabirum das Ge- Hinsichtlich kulturhistorischer Zeug­­ biet zwischen der Kreisstraße 62 und nisse wird im Regionalen Raumordnungs- der Bundesautobahn A 28 als Vorsor- programm darauf hingewiesen, dass vor gegebiet für die Rohstoffgewinnung allem im Bereich zwischen Logabirum – Quarzsandabbau – dargestellt, wobei und Heseler Wald mit dem Auffinden zwei Zeitstufen zur Anwendung kom- archäologischer Funde zu rechnen ist. men:

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Außerdem wird verdeutlicht, dass insbe- • rechtsverbindlich: sondere Burgen einschließlich ihrer Park- Bebauungspläne Nr. 105, 108, 119, anlagen und Schlossgärten sowie Kirchen 127, 147 A, 156, 159, 162, 168, als kulturhistorische Zeugnisse zu sichern 169, 1971, 181, 198 und zu erhalten sind. Durchführungspläne

A 2.3.3 Kommunale Planung • Rechtsverbindlich: Durchführungspläne Nr. 2, 3, 4, 5, Flächennutzungsplan 6, 6 A, 7, 8, 18, 26

Der Flächennutzungsplan stammt aus dem Jahre 1981. Aktuell liegt der Ent- Logabirum wurf für die 71. Änderung des Flächen­ nutzungsplanes vor (Stand: Januar Bebauungspläne 2011). • Aufstellung beschlossen: Für beide Ortsteile gibt es eine Reihe Bebauungspläne Nr. 7, G 4 und 76 B weiterer Planungen: • Rechtsverbindlich: Loga Bebauungspläne Nr. G 1, G 2, G 3, G 5, 76 C, 97 Bebauungspläne VEP 1 (Vorhaben- und Erschlie- ßungsplan • Aufstellung beschlossen: Bebauungspläne Nr. 25, 26, 27A, 43, 49 A, B und C, 51, 52 A, 55, 85, 79, 88, 98, 101, 104, 1872, 178, L 1, L 4

46 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

A 3 Bestand, Analyse und Entwicklungsmöglichkeiten

A 3.1 Siedlungsstruktur • Dabei sollte eine Verteilung auf möglichst mehrere Standorte unter Grundsätze zum Umgang mit der Berücksichtigung der städtebauli- Siedlungsentwicklung und der chen Integration, Bodenmobilität, Flächennutzung aus Sicht der Erschließungs-/Realisierungsab- Dorferneuerung schnitte, Verfügbarkeit von Entwick- lungsflächen sowie des Prinzips der Aufgrund des Strukturwandels in der „kurzen Wege“ stattfinden. Landwirtschaft ist die Siedlungsent- wicklung im Dorferneuerungsgebiet • Siedlungsarrondierungen sind vor- in den letzten Jahren vorwiegend als rangig zu verfolgen und einer groß- Wohnbau- bzw. Wohnflächenentwick- flächigen Entwicklung vorzuziehen. lung verlaufen. Es wird auch in Zukunft Es muss eine Überprüfung von an- mit dem Willen zur weiteren Wohnbau-, gemessenen Verdichtungsmöglich- aber auch gewerblichen Entwicklung in keiten vorgenommen werden. Die den Ortschaften zu rechnen sein. Innenentwicklung ist der Außenent- Die Siedlungsentwicklung in Loga/ wicklung vorzuziehen. Logabirum ist Teil der gesamtstädtischen Flächenplanung und entsprechend ent- • Die Umnutzung vorhandener Gebäu- wicklungspolitisch einzubinden. Die de, insbesondere landwirtschaftlicher­ Dorferneuerung trifft hauptsächlich Gebäude bzw. ehemals landwirt- Aussagen über die räumliche Verteilung schaftlicher Gebäude, ist zu fö­rdern. und Gestaltung, aus denen die jeweili- gen Rahmenbedingungen für konkrete • Schaffung von Siedlungsentwick- Bauvorhaben abzuleiten sind: lungsflächen unter Berücksichtigung der vorhandenen, entwicklungsfä- • Schaffung von ausreichenden Bau- higen landwirtschaftlichen Betriebe möglichkeiten in Loga und Loga- sowie deren hofnaher Wirtschaftsflä- birum für die Eigenentwicklung, in chen (Belange der Landwirtschaft). erster Linie entsprechend der Nach- frage für den Einfamilienhausbau. • Schaffung von Siedlungsentwick- lungen für die Eigenentwicklung, • Absicherung einer kontinuierlichen unabhängig von den Ortsteil-/histo- Entwicklung, insbesondere unter Be- rischen Dorfgrenzen. rücksichtigung der vorhandenen In- frastruktur (langfristige Auslastung Die Siedlungsentwicklung sollte unter Kindergarten, Schule etc.). Berücksichtigung von prägenden Frei- räumen sowie vorhandenen dörflichen • Schaffung weiterer Bauflächen an Grünstrukturen, insbesondere Wallhe- städtebaulich geeigneten Standorten ckenstrukturen, erfolgen (Belange von unter Berücksichtigung dörflicher Natur und Landschaft). Siedlungsformen (Grundstücksgrö- ße, Bebauungsdichte usw.).

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Darüber hinausgehende Entwicklun­ A 3.1.1 Siedlungsstruktur/ gen: -entwicklung

• Es sollte eine bestandsorientierte Loga Entwicklung vorhandener gewerbli- cher Nut­zungen ermöglicht werden. Siedlungsstrukturell ist Loga mit Leer verschmolzen (siehe Abbildungen auf • Vorhandene 'Sondernutzungen' soll­ der gegenüberliegenden Seite). Ver- ten im Rahmen des Bestandsschutzes gleicht man die historischen Karten (zum Beispiel 'Onkel Heini'; Cam- miteinander, ist festzustellen, dass aus pingplatz) entwickelt werden. der ehemaligen Gleichwertigkeit der Siedlungsgröße heute ein Siedlungs- • Eine weitere Entwicklung im Außen- zusammenhang ent­standen ist. Stra- bereich (zum Beispiel Logabirumer- ßenzüge wie zum Beispiel Roter Weg, feld oder Siebenbergen) sollte nach Hindenburgstraße, Daaler Straße oder Maßgabe des § 35 [6] BauGB Bauen Logaer Weg markieren zwar mit ih- im Außenbereich, gegebenenfalls als ren ortsbildprägenden Gebäuden heu- Satzungbereich erfolgen. te noch erkennbar einerseits den alten Ort, andererseits aber auch die früheren Im § 35 [6] BauGB heißt es: Die Ge- Wegeverbindungen. Die früher unbesie- meinde kann für bebaute Bereiche im delten Räume zwischen Loga und Leer Außenbereich, die nicht überwiegend oder die offenen angrenzenden Land- landwirtschaftlich geprägt sind und schaftsräume sind jedoch fast flächende- in denen eine Wohnbebauung von ei- ckend besiedelt, überwiegend in Form nigem Gewicht vorhanden ist, durch der für den norddeutschen Raum typi- Satzung bestimmen, dass Wohnzwe- schen Einfami­lienhausbebauung. cken dienende Vorhaben im Sinne des Hinzugekommen sind natürlich § 35 [2] BauGB nicht entgegengehal- auch Infrastruktureinrichtungen wie ten werden kann, dass sie einer Dar- Schulen, Altersheime, Dienstleistungs- stellung im Flächennutzungsplan über einrichtungen, Geschäfte und Gewerbe- Flächen für die Landwirtschaft oder betriebe usw. Im Zuge der Siedlungsent- Wald widersprechen oder die Entste- wicklung sind auch die Grünflächen des hung oder Verfestigung einer Splitter- Julianenparks und des Philippsburger siedlung befürchten lassen. Parks verkleinert worden, sodass insbe- sondere beim Philippsburger Park heute • Umnutzungen landwirtschaftlicher eine Erkennbarkeit von der Hauptstra- Hofstellen bzw. Maßnahmen der ße und der Hohen Loga aus kaum ge- Diversifikation landwirtschaftlicher geben ist. Betriebe sollten gegebenenfalls durch In der Vergangenheit bestanden vorhabenbezogene Bauleitplanungen Überlegungen, die Siedlungsentwick- gesichert werden. lung in Richtung der Ledaniederung auszuweiten (vgl. Flächennutzungsplan von 1981). Diese Überlegungen wurden jedoch nicht umgesetzt, sondern heute wird der Bereich südlich der Straßen Kleine Allee/Am Schlosspark/Meierstra­ße/Rit-

48 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP terstraße mit dem Evenburger Park und den westlich und östlich anschließenden Wiesen als offene und von Bebauung freizuhaltende Landschaft angesehen. Ein Problem stellt die weitere Sied- lungsentwicklung an der Meierstraße und der Ritterstraße dar. Hier ist aus Sicht der Dorferneuerung darauf zu ach- ten, dass möglichst wenige weitere Be- bauungen vorgenommen werden, damit der ungestörte Blick in die reizvolle Le- daniederung der Öffentlichkeit erhalten bleibt. Für die Eigenentwicklung in Loga sind noch bebaubare Flächen vorhan- Karte von General­ den, sodass für die Entwicklungsmög- major Le Coq 1805 lichkeiten im Ort Vorsorge getroffen ist.

Logabirum

Der Arbeitskreis Dorferneuerung hat für Logabirum einen erheblichen Ei- genbedarf für die Wohnbauentwicklung (insbesondere für den Einfamilienhaus- bau) genannt. Die Wohnbauentwick- lung solle der Überalterung des Ortes Kgl. Preussische Lan- entgegenwirken und zu einer Sicherung desaufnahme 1898 der Auslastung der im Ortskern vor- handenen Infrastruktureinrichtungen beitragen. Ziel soll sein, innerörtliche Entwicklungsflächen mit kurzen Wegen zu allen Einrichtungen zu finden. Um zu geeigneten Formen der Sied- Loga lungsentwicklung für Logabirum aus Sicht der Dorferneuerung zu kommen, wurde eine Analyse der vorhandenen Siedlungsstruktur vorgenommen. Wertet man die unterschiedlichen Landkarten zu Logabirum aus, so ist Heute (TK 25) festzustellen, dass sich die Siedlungs- struktur in den letzten 200 Jahren nicht grundlegend verändert hat. die Deutsche Grundkarte von 1999 zei- Sowohl die Karte von Generalmajor gen – wenn auch mit baulichen Ergän- LeCoq 1805 und die KöniglichPreussi- zungen – die Struktur eines typischen sche Landesaufnahme von 1891 als auch Straßendorfes (siehe folgende Seite).

49 Stadt Leer

Siedlungsstruktur Logabirum – Vergleich 1805 1891 1999 historischer Karten • unterschiedliche Gebäude der dörfli- chen Nutzungen, Gehöfte, Gewerbe- und Siedlerhäuser, kirchliche und ge- meindliche Bauten, • unterschiedliche Gebäudestellungen, überwiegend trauf- jedoch auch gie­ belständig,­ je nach Gebäudenutzung, • Gebäude nicht im gleichmäßigen Ab­ stand, aber immer in Bezug zur Stra- ße, • Raumbildungen im Straßenraum durch Aufweitungen durch Gebäu- destellungen und zum Teil durch Großbäume, • Sichtbeziehungen zwischen den Ge- bäuden in die angrenzenden Land- schaftsräume und Nutzgärten.

Diese dörflichen Gestaltungsqualitäten von Logabirum mit Freiflächen, Blick- beziehungen, landschafts- und ortsprä- Dörfliche GestaltungsqualitätenDie Strukturmerkmale des Straßendor- genden Gestaltungselementen wie Ge- fes Logabirum sind: bäuden (Mühle, Kirche, frei stehende Gulfhöfe), Einzelbäumen und Hecken • Lineare Siedlung entlang der Straße, wurden in einen Lageplan eingetragen. typischerweise am Rand der Niede- Dabei traten die für die Erhaltung der rung zu den wichtigen Ackerflächen, typischen Struktur Logabirums notwen- digen und von Bebauung freizuhalten- den Flächen zutage, die es erst ermög-

50 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP lichen, dass das Straßendorf von außen der Regel in detaillierter Gutachten vor- wahrgenommen wird. zunehmen, im Rahmen der Dorferneue­ Weiterhin wurde ein Plan mit der rung können hier nur generelle Ansätze realen Nutzungsstruktur des Bestandes dargestellt werden. und den Restriktionen für eine Sied­ Zusammengefasst ist aus Sicht der lungs­entwick­lung erarbeitet. Restrik­ Dorferneuerung Ziel, die noch vorhan- tionen sind: dene Siedlungsstruktur in ihren wesent­ lichen Elementen zu bewahren, mit • die aktiven Landwirtschaftsbetriebe einer die Struktur ergänzenden Wohn- mit ihren die zukünftige Wohnbe- bebauung – ohne zu überformen – in bauung einschränkenden Immissio- geeignetem Maße weiterzuent­wickeln nen, und dabei die vorhandenen Restriktio- • Lärmemissionen von Gewerbebetrie- nen zu berücksichtigen. ben, • Lärmemissionen, die von der hoch- liegenden Bundesstraße 436 sowie Grundsätze gegebenenfalls von der Logabirumer Straße ausgehen, • Erhaltung der typischen Siedlungs-, • geschützte Landschaftsteile. Bebauungs- und Freiraumstruktur, • Förderung der Umnutzung vorhan- Die Klärung dieser Belange ist zum dener, ortsbildprägender Gebäude, Zeitpunkt eines Bauleitverfahrens in insbesondere ehemals landwirt- schaftlicher Gebäude,

Sichtbeziehung auf Hof und umliegende Flächen bewahren – Hof vor heranrückender Wohnnutzung schützen

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Freien Landschaftsblick bewahren – Wertvollen Baumbestand schützen/Abstand von Wallhecken und Großbäumen

Vorhandenen Panoramablick auf Dorflage nicht verbauen - Emissionen von Bundesstraße 436

52 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

Sichtbeziehungen bewahren (Karkpad) – Lärmschutz (Wall/Mauer) zur Bundesstraße 426 notwendig – Wallhecken schützen

• Schaffung von Baumöglichkeiten an Dieser Bereich ist zwar durch die Hoch- städtebaulich geeigneten Standorten lage der Bundesstraße 436 mit Lärmim- auch unabhängig von Ortsteil-/his- missionen belastet, aber für das Ortsbild torischen Dorfgrenzen, unschädlich zu bebauen, da die Trasse von außen nicht wahrgenommen und • Absicherung einer kontinuierlichen hier die vorhandene Bebauung entlang Siedlungsentwicklung (in erster Li- der Straße nur fortgesetzt wird. Ein nie zur Stabilisierung der Ortsent- Fußweg am Ende der Straße stellt eine wicklung und unter Berücksichti- Verbindung zum Karkpad und zu den gung der Infrastrukturausstattung), wichtigen, erhaltenswerten Grün- und Freiflächen des Dorfes südlich der Kir- • Einbindung der Entwicklungsmaß- che her. Allerdings ist für die Bebaubar- nahmen in die städtische Gesamt- keit dieser Fläche eine geeignete Lärm- entwicklung. schutzmaßnahme an der Bundesstraße 436 erforderlich. Von den genannten Zielen ausgehend Aus denselben Gründen wie zuvor bietet sich als zuerst zu bebauende Fläche wird als zweiter Schritt der Siedlungser- der südliche Teil der Straße An der Rot- weiterung der Bereich zwischen der Be- buche an, da hier die größtmögliche Ent- bauung südlich der Logabirumer Straße fernung zu bestehenden landwirtschaftli- und der Abfahrt der Bundesstraße 436 chen Emissionen besteht (vgl. Abbildung zur Maiburger Straße gesehen (vgl. Ab- oben auf der folgenden Seite). bildung unten auf der folgenden Seite).

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54 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

Der Entwicklungsbereich könnte an die Siedlungsentwicklung eine Bebauung Straße Im Dorfe mit einem als Anger zwischen Ostfriesland-Wanderweg und geführten Ring erschlossen werden.Die- Hundeweg aus Sicht der Dorferneue- se Form der Erschließung ermöglicht rung möglich. die Nutzung der großen rückwärtigen Analog zur Struktur eines Straßen- Grundstücke an der Logabirumer Stra- dorfes könnte hier die aufgereihte Be- ße, ohne die Erschließung in zweiter bauung entlang eines Erschließungswe- Reihe über die Logabirumer Straße vor- ges zwischen Weizenweg und Feldstraße nehmen zu müssen. erfolgen. Dabei sollte die vorhandene Nach Süden hin erschließt der Ring Wallhecke im Ostbereich und die das ebenfalls einige Grundstücke, die Form Ortsbild prägende Wiese von Bebau- der Reihung der Gebäude setzt hier die ung unbedingt frei gehalten werden, Straßenraumstruktur des Dorfes fort. um diesen Blick von außen auf das Dorf Nach Osten öffnet sich der Ring und zu erhalten. Eine schmale, "angerartige" lässt einen Bezug und freien Blick auf Wiesenfläche in der Mitte gliedert die die Freiflächen südlich der Kirche. Die- Siedlungsfläche. ser wesentliche Bereich bleibt von Be- Denkbar ist auch, südlich dieser Flä- bauung frei. che große 'ländliche' Grundstücke anzu- Ein Fußweg stellt die Verbindung zur bieten, auf denen im südlichen Teil zum Logabirumer Straße und zum Karkpad Beispiel auch mal ein Pony stehen könnte. her. Auch für diesen Bereich ist die Vor­ Zu dieser Form wurde eine Variante­ aussetzung der Bebaubarkeit die Her- entwickelt, die eine hofartige Anord- stellung eines geeigneten Lärmschutzes. nung von Gebäuden mit großen Grund- Um den Blick auf die Freiflächen mit stücken zeigt (siehe Abbildung oben auf der Kirche und Mühle von der Bundes- der folgenden Seite). straße 436 aus zu gewährleisten, wird Eine weitere Variante betrachtet den angeregt, den Lärmschutz im Bereich Fall, dass eine durchgehende Erschlie- der Freiflächen als Glaswand zu gestal- ßung nicht möglich ist (siehe Abbildung ten. unten auf der folgenden Seite). Ein nächster Schritt der baulichen Es ist unter Beibehaltung der Grund- Verdichtung, ohne das Bild der Sied- struktur auch denkbar, getrennt vom lungsstruktur zu verfälschen, ist die Be- Weizenweg und der Feldstraße aus zu bauung der großen Grundstücke auf der erschließen, indem je ein Stich mit We- Ostseite des Weizenweges nördlich der geanlage vorgesehen ist und die Stiche Logabirumer Straße. Sofern die land- mittels eines Fußweges zu verbinden. wirtschaftlichen Emissionen dies zulas- sen, könnten hier mit Erschließung vom Betrachtet man alle aus Sicht der Dorf­ Weizenweg aus (ohne Benutzung des erneuerung möglichen Siedlungsent- Hundeweges) einige Gebäude errichtet wicklungen gemeinsam, wird deutlich, werden. dass auch bei Bebauung aller Flächen In Abhängigkeit von der Entwick- die Grundstruktur Logabirums als Stra- lung der Landwirtschaft und ihren Im- ßendorf erhalten bleiben kann (siehe missionen ist als späterer Schritt der Überblick auf der übernächsten Seite).

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56 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP erforderlich ggf. Lärmschutz

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A 3.1.2 Stärken-Schwächen-Analyse Siedlung

Loga

Stärken Schwächen

Loga ist ein hervorragender Wohnstandor­ t Sozialer Brennpunkt: Ritterstraße

Städtisch und ländlich geprägte Bereiche Fehlender Ortskern

Eigenständigkeit

Beliebtes Wohngebiet/beliebter Ortsteil

Von BesucherInnen geschätzt

Logabirum

Stärken Schwächen Fehlende Mehrgenerationen-Wohnmög- lichkeiten (demografische Entwicklung) Verschiedene "Orts­teile"

Fehlende Baumöglichkeiten

58 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

A.3.2 Ortsbild – Haus- und Gebäudetypologie

Die allgemeine Siedlungsentwicklung öffentliche Gebäude oder große zusam- der beiden Ortschaften Loga und Loga- menhängende Anlagen wie Kirchen, birum ist bereits in den Kapiteln A 2.1 Schulen, Schloss- oder Burganlagen etc. (Die Dörfer im Wandel der Zeit) und Die Bauten wurden zu folgenden A 2.1.1 (Ortsteilübergreifende Entwick- Gruppen zusammengefasst: lungen) näher erläutert worden. Davon ausgehend kann eine Gebäudetypolo- • Profanbauten (meist im privaten Ei- gie der Hochbauten, entsprechend der gentum): zeitlichen Entstehung der Ortschaften, `` Landwirtschaftliche Gebäude abgeleitet werden. (Gulfhäuser, Scheunen, Ställe, Ne- Die Analyse der in den Ortschaften benanlagen wie Backhäuser etc.), Loga und Logabirum vorhandenen Ar- `` Wohngebäude, chitektur ergibt eine Reihe von unter- `` Gebäude mit einer Mischnutzung schiedlichen Gebäudetypen, die näher (Handwerkerhäuser, Wohn- und untersucht wurden. Geschäftshäuser, Gaststätten, Die landwirtschaftlichen Gebäude Mühle etc.). folgen der bereits Jahrhunderte andau- ernden Tradition der Gulfhaus-Bau- • Sonderbauformen (meist öffentliche weise: Menschen und Nutztiere, Ar- Gebäude oder große zusammenhän- beitsplatz und Erntebergeraum unter gende Anlagen): einem Dach. Zu den landwirtschaftli- `` Kirchen, chen Hauptgebäuden gehören auch die `` Schulen, landwirtschaftlichen Nebengebäude wie `` größere Burganlagen. kleine Scheunen, separate Ställe, Back- häuser, Werkstätte etc., die nicht weni- ger ortsbildprägend sein können. Zur Analyse der Gebäude sind folgende Neben den historischen Gebäuden, Kategorien aufgestellt worden: die überwiegend landwirtschaftlich ge- nutzt wurden, stehen insbesondere in Profanbauten Gebäudetypen Loga viele ausschließlich dem Wohnen dienende Gebäude sowie Wohn-/Ge- • Wohn-/Wirtschaftsgebäude mit schäftshäuser. Für die reinen Wohn- landwirtschaftlicher Nutzung und Wohn-/Geschäftshäuser gab es im `` Typ A.1 19./20. Jahrhundert mehrere Architek- Größere Gulfhöfe, mit mehreren tur-Strömungen, die sich in den Bau- Stapelwerken im Wirtschaftsteil, stilen erheblich unterschieden. Neben weitestgehend in Alleinlagen dem klassizistischen Wohnhaus entstan- `` Typ A.2 den vor allem nach der Reichsgründung Kleinere Gulfhäuser, mit wenigen 1871 aufwendige Bürgerhäuser und (eins bis zwei) Stapelwerken im Wohngebäude im historistischen Stil Wirtschaftsteil, weitestgehend in und nach dem Ende des zweiten Welt- dichter besiedelten Bereichen krieges erste Siedlungen mit einfachen `` Typ B: Einfamilien- und Doppelhäusern. Historische landwirtschaftliche Die Gebäudetypologie umfasst auch Nebengebäude, kleine Scheunen, die Sonderbauformen: das sind meist Ställe, Backhäuser etc.

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• Wohngebäude ohne landwirtschaft- men Holzverwendung und der maxi- liche Nutzung malen Kapazität für die Erntestapelung schnell über weite Gebiete des nord- Kleinere, jedoch repräsentative Villen westdeutschen Raumes aus. und Bürgerhäuser: Seinen Ursprung hat dieser Gebäude- `` Typ C.1 typ in dem seit 4.000 Jahren in Friesland Häuser 1880-1910 (Gründerzeit bekannten Urhallenhaus. Dieses wurde – Historismus/Jahrhundertwende) ab 1600 zu dem bis heute gültigen und `` Typ C.2 teilweise bei Neuplanungen noch ange- Häuser 1910-1930 (1920-er Jah- wandten Prinzip des Wohnstallhauses re, Jugendstil, villenartige Gebäu- mit der so genannten 'Gulfscheune' de vor und nach dem ersten Welt- weiterentwickelt. Diese Gulfhäuser sind krieg, 1930-er Jahre) mit ihrer unverwechselbaren Gestalt, den großen ungegliederten Dachebenen Kleinere Er­scheinungs­for­men: und den niedrigen geschützten Außen- `` Typ D mauern zu einem wesentlichen Merk- Arbeiterhäuser/Häuser 1940-1960 mal der Region Ostfriesland geworden. `` Typ E In dem großen dreischiffigen Hal- Neuere Bauten bis heute lenraum der Gulfscheune bzw. dem Wirtschaftsteil waren in den beiden Gebäude mit Mischfunktionen (Han- Seitenschiffen der Rinderstall und die del, Handwerk, Dienstleistung teilwei- als Arbeitsplatz zum Dreschen genutzte se in Kombination mit einer Wohnnut- spätere Durchfahrtsdiele (ursprünglich zung) 'Sackdiele') untergebracht. Das letzte `` Typ F meist halbe Gefach des Scheunenteils Wohn- und Geschäftshäuser, vor dem Scheunengiebel, das so genann- Gaststätten und Handwerkerhäu- te 'Hammfach', nimmt den ein- oder ser zweireihigen Pferdestall mit deckenlasti- gem Haferboden auf. • Sonderbauformen Die charakteristischen Aufstallungen `` Typ G der Kühe mit dem Kopf zur Außen- Kirchen, Schulen, größere Burg- wand wird allgemein mit der günstige- anlagen ren Reinigungsmöglichkeit der Kuhstäl- `` Typ H le erklärt. Die Kühe stehen auf einem Gewerbliche Bauten: Mühle gemauerten Hochstand, der von der Jaucherinne begrenzt wird. Typ A.1: Im Dorferneuerungsgebiet sind zwei Größeres Gulfhaus als Wohn-/Wirt- unterschiedlichen Formen der größeren schaftsgebäude, mit mehreren Stapel- Gulfhäuser vorzufinden: werken im Wirtschaftsteil • Gulfhaus mit integriertem Wohnteil Das Gulfhaus ist der vorherrschende und durchlaufender Firstlinie, Haustyp bei landwirtschaftlichen Ge- • Gulfhaus mit separatem oder deut- bäuden in dieser Region. Im gesamten lich abgesetztem Vorderhaus. Wäh- ostfriesischen Raum vorzufinden, brei- rend bei der Mehrzahl der jüngeren tete sich der Haustyp zu Beginn des 19. Bauernhäuser die Firstlinie auch Jahrhunderts auf Grund seiner sparsa- über dem Wohnteil verläuft, kann

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das konstruktive Gefüge von Scheu- ne und Binnerend (Vorderhaus), bedingt durch die trennende Brand- mauer, auch unterschiedlich sein.

Gulfhaus mit integriertem Wohnteil

Der Wohnteil des Gulfhauses, das Vor- derhaus, ist von der Gulfscheune zu- nächst mittels einer gemauerten Ziegel- steinwand getrennt. Der ursprüngliche Wohnteil bestand nur aus zwei Raumtei- Schnitt durch eine Gulfhauskonstruktion (Museumsführer Cloppenburg, len, der Kammer mit den Schlafbutzen digital nachbearbeitet) und der Küche, die ebenfalls mit But- zen und einem Kamin ausgestattet war. Die Feuerstelle mit offenem Herdfeuer, von dem der Rauch durch einen breiten Rauchfang in den Schornstein zog, lag entweder in der Achse der Giebelseite oder an der Trennwand zwischen Küche und Kammer. Das Innere des großen Die charakteristische, verspringende Gulfhauses Mauer an der Stalllängsseite weist auf die dahinter liegende, später hinzuge- kommene Waschküche hin, die zugleich Gesinderaum war. Die ursprünglich einzige Sanitärstelle, ein Abort, lag we- gen des erforderlichen Gefälles am äu- ßersten Giebelende des Scheunenteiles in der Achse der Kuhställe. Das Dach- geschoss war unbewohnt und der Lage- rung von Kornvorräten vorbehalten. Das typische Merkmal des Gulf­ hauses ist das Eingangstor (Groot Dör), das sich an der Giebelseite des Wirt- schaftsteiles befindet. Das Innere des Beispielhafter Grundriss eines ostfriesischen Gulfhauses um 1822 Hauses besteht aus mehreren Gulfen, d.h. hohen kubischen Stapelräumen zwischen den Ständern, wie die zweite ostfriesischen Gulfhauses ergibt unter- rechts oben stehende Abbildung zeigt.69 schiedliche feste Dreiecksverbände, die Der Vorteil des Gulfhauses ist im Ver- mit den Windaussteifungen zur Auf- gleich zum niederdeutschen Hallenhaus nahme des Seitenschubs die Unterkon­ in der sparsamen Holzverwendung und struktion für die Dachhaut bilden.70 der großen Lagerkapazität zu sehen. 70 Beispielhafter Grundriss eines ostfriesi­ Die vollständige Stapelkonstruk­tion des schen Gulfhauses aus Elfriede Heine­ meyer/Helmut Ottenjann: alte bauern­­­- 69 http://www.fachwerk.de/img/gulfhaus.jpg möbel aus dem nordwestlichen Nieder-

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Die wesentlichen Merkmale der von geringer Stärke (lediglich 11 cm Gulfhäuser im Dorferneuerungsgebiet bis 12 cm), die infolge fehlender sind: Queraussteifungen und fehlender Ringanker im Laufe der Zeit starke • Gebäudekubatur (Gulfhäuser mit Verformungen erlitten haben. integriertem Wohnteil) Die repräsentativen Gulfhäuser zei- Die Formen der straßen- oder hofsei- gen aufwendige Ziermauerungen, tig orientierten Giebel unterscheiden insbesondere im Bereich der Fassa- sich nach ihrem Entstehungsdatum. denöffnungen, als Zierverbände und Die charakteristische Giebelform des Lisenen. Diese Schmuckfassaden Wirtschaftsgiebels ist der Steilgiebel, sind baukonstruktiv hochwertiger in einzelnen Fällen auch der Krüp- hergestellt und haben voraussichtlich pelwalm, der die Möglichkeit bie- eine längere Haltbarkeit. tet, über dem Pferdestall eine zweite Fensterreihe zur Belichtung des dar- • Fassadenöffnungen über liegenden Futterbodens vorzu- Die Fassadenöffnungen in den Gie- sehen. Die Giebel des Wohnteils sind beln sind weitestgehend achsial aus- fast ausschließlich als Steilgiebel aus- gerichtet. Die Fensterreihungen im gebildet. Im Gulfhaus sind Wohn- Längs- und im Giebelbereich sind und Wirtschaftsteil mittels einer gleichmäßig. Brandmauer getrennt. Die Durch- Je jünger das Gebäude ist, insbeson- fahrt für Erntewagen erfolgt durch dere wenn es nach nach dem zweiten die seitliche Tenne. Der Kamin be- Weltkrieg entstand, desto schmuck- findet sich an der Giebelseite oder an loser ist die Gestaltung der Fenster einer Zwischenwand im Wohnteil. und Türen. Während bei den Gulf- höfen aus dem 19. Jahrhundert noch • Dach Blockrahmenfenster und kleinteilige Heute sieht man lang gestreckte Bau- Sprossungen zu finden sind, weisen körper aus rotem Ziegelmauerwerk die Gulfhöfe ab Mitte des 20. Jahr- mit überwiegend roten ziegelge- hunderts lediglich schlichte Fassaden- deckten Dächern. Das ursprüngliche öffnungen mit Rollschichten und mi- Dach dieses Haustyps ist ein einfa- nimal gesprosste Fensterelemente auf. ches, geschlossenes Satteldach. Ein Entsprechend verhält es sich mit der schwarzes Dach war früher nur auf Gestaltung der Türen. Während die dem Wohnteil vorhanden. Türen und Tore aus dem 19. Jahr- hundert recht repräsentativ gestaltet • Fassaden sind, verlieren sie im 20. Jahrhundert Die Außenwand des Gulfhauses ist an Gestaltung und werden immer durchaus unterschiedlich aufwendig schlichter im Detail ausgeführt. gestaltet. Die schlichten Gulfhäuser sind durch nahezu schmucklose Die Fensterformate im Wohnteil Sichtmauerwerkswände in den Trau- sind eher hochstehend. Die Farbe der fen und Giebeln gekennzeichnet. Fenstereinfassung und der Rahmen Insbesondere die Traufwände des ist überwiegend Weiß. Die Türen im Wirtschaftsteils sind Backsteinwände Wohnteil sind aufwendig gestaltet sachsen (Originaltitel in Kleinschrift), und meistens grün oder braun farbig Verlag Schuster, Leer 1974, 13 abgesetzt.

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Hinweis: Die hier und im Wei- teren abgebildeten Ge- bäude stellen lediglich Beispiele des jeweiligen Gebäudetyps aus dem Dorferneuerungsgebiet dar und geben nicht die vollständige Kar- tierung aller Gebäude eines Typs in Loga und Logabirum wieder.

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Die charaktervollen Oberlichter über die bäuerliche Tradition, sondern auch den seitlichen Toreinfahrten wei- der Versuch der Anpassung an das bäu- sen meist symmetrische bzw. strah- erliche Vorbild wider. lenförmige Gliederungen auf, die Das Gebäude ist insgesamt klei- früher eher in organischen Formen ner. Der Gulf hat sich auf einen Wirt- ausgeführt worden waren und als schaftsteil reduziert, der in der Regel für sinnbildliche Heils- und Fruchtbar- eine Tierhaltung zur Selbstversorgung keitszeichen zu deuten gewesen sind. genutzt wurde. Im Gegensatz zu den Die Türblätter sind schlicht in Form größeren Gulfhäusern stand hier die von senkrechten Brettern, die durch Wohnnutzung im Vordergrund. breite Scharniere am Mauerwerk be- festigt sind geschlossen. Kleinere Gulfhäuser mit ausschließ­ Die Fenster der Stalllängsseite und licher Wohnnutzung des Scheunengiebels sind vergleichs- weise bescheiden und stören den Vereinzelt sind auch kleinere Gulf­ Charakter der geschlossenen Wand häuser entstanden, die ausschließlich kaum. In den meisten Fällen beste- zum Wohnen genutzt wurden. Diesen hen sie aus historischen Stahlfenstern Sonderfall des Gulfhauses bildet das oder neueren Betonfenstern. nichtbäuerliche/landwirtschaftliche Gulfhaus, das vereinzelt erscheint. Auch hier ist die äußere Form ent- Typ A.2: sprechend der des großen landwirt- Kleinere Gulfhäuser, mit wenigen schaftlich genutzten Gulfhauses. Der (einem bis zwei) Stapelwerken im Grundriss und die funktionale Zweitei- Wirtschaftsteil lung sind jedoch anders entwickelt. Das ist sofort am Fehlen der großen Einfahrt Neben den großen ostfriesischen Gulf- zur seitlichen Gulfdiele zu erkennen. häusern sind im Untersuchungsgebiet Diese Form der Gulfhäuser wurde auch etliche kleinere Gulfhäuser vor- ca. 1900 im Bereich der Vorstadt zu handen. Teilweise weisen die großen Leer errichtet. Obwohl das Dach im Gulfhäuser vier bis fünf Gefache im rückwärtigen Bereich wie bei einem Wirtschaftsteil auf und können somit landwirtschaftlich genutzten Gulfhaus eine Länge bis zu 60 m erlangen. Die ausgebildet ist, stellt es sich an der Gie- kleineren Gulfhöfe haben dagegen oft- belseite mit mehreren Fenstern als ein mals nur ein bis zwei Gefache im Wirt- reines Wohnhaus dar. schaftsteil und sind häufig kürzer als 20 m. Schmuckvollere Fassadenausbildung Das kleinere Gulfhaus weist die glei- chen Gestaltungsmerkmale wie das gro- Mit seiner oftmals reichen Ziegelorna- ße Gulfhaus auf, sodass es durch seine mentik an Ortgang und Traufgesims äußeren Merkmale wie eine Miniatur und seinen segmentförmigen Lise- des großen Gulfhauses wirkt: Einge- nen der Fenster ist auch das kleinere zogene Seitenwände im Wohnteil und Gulfhaus ein bezeichnender Vertreter niedrige Traufe beim Wirtschaftsteil. des Ziegelhistorismus der Jahrhun- Auch das innere Gerüst, das Stapelwerk, dertwende in Ostfriesland. Dieser Stil entspricht dem der bäuerlichen Groß- knüpft formal und technisch an die bauten. Darin spiegelt sich nicht allein Backsteinbauten des Mittelalters an. Er

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Fehlt außerdem die Verfugung oder ist diese durch Frosteinwirkung und Wär- meentzug zerstört, ist meist das gesamte Mauerwerk abgängig. Diese Gefahr besteht besonders für den der Witterung ausgesetzten West- giebel. Im Dachbereich ist zudem die Halt- barkeit der teilweise stark vermoosten belegt das Können des zeitgenössischen Hohlpfannendächer durch Frost- und Maurerhandwerks um 1900, das mit Sturmschäden stark herabgesetzt. einfachsten Mitteln, mit Rollschichten, Als weitere mögliche Schadenstelle diagonal gestellten Bindern und vorkra- kommen desolate Dachrinnen, unge- genden Flachschichten und ohne Ver- nügender Blitzschutz, unzureichende wendung von Formsteinen oft originelle Schornstein- bzw. Kamineinfassungen Fassaden von formalem Reichtum und sowie zerstörte Giebelblenden in Be- einheitlicher Wirkung schuf. tracht.

Einfache/schlichte Fassadenausbildung Typ B: Bei den einfachen, wenig aufwendi- Historische landwirtschaftliche gen Gulfhäusern sind die Probleme Nebengebäude: kleine Scheunen und der Baukonstruktion entsprechend de- Ställe, Backhäuser, Schmieden und nen des großen Gulfhauses. Das maxi- Werkstätten etc. mal ein Stein starke ungedämmte und nicht gegen Feuchtigkeit isolierte Au- Die älteren landwirtschaftlichen Ne- ßenmauerwerk ist infolge mangelnder bengebäude auf den Hofstellen weisen Fundamentierung und Queraussteifung meistens eine ähnlich ortsbildprägende Setzungs- und Rissgefahren ausgesetzt. Bedeutung wie die Hauptgebäude auf.

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Viele der historischen Nebengebäude lichen Größe der Gulfhäuser kaum eine sind im Laufe der Jahre abgebrochen Notwendigkeit für zusätzliche Kapazitä- worden oder drohen zu verfallen, da sie ten bestand. heute kaum mehr landwirtschaftlich ge- Eine Gebäudeart ist die der 'zweiten' nutzt werden. Für das heutige Ortsbild Scheune, die sich mit der Fassaden- und und für das allgemeine Verständnis des Dachgestaltung stark an den Wirt- früheren bäuerlichen Lebens sind die schaftsteil der Hauptgebäude anlehnt. historischen Nebengebäude von hoher Mit zunehmendem Wohlstand Bedeutung und sollten erhalten bleiben. konn­te eine zusätzliche Scheune für Für die Nebengebäude gelten die die Nutztiere und Gerätschaften gebaut gleichen Gestaltungsgrundsätze wie für werden. Als Materialien für das Dach die entsprechenden Haupthäuser. wurden überwiegend Ziegel verwendet, die in Doggen verlegt wurden. Durch Die Scheune (Bischür – Beischeune) die Zwischenräume der Dachpfannen wurde das Gebäude gut durchlüftet. Es Von den 'klassischen' Nebengebäuden eignete sich somit hervorragend zum wie Scheunen stehen noch einige und Lagern und Nachtrocknen. Als Bauma- ergänzen überwiegend die kleineren bis terialien für die Ständer dienten heimi- mittelgroßen der Hofanlagen. Seltener sche Hölzer. sind sie auch an den großen Gulfhäusern Die Außenwände sind überwiegend vorhanden, da hier auf Grund der erheb- als Mauerwerksfassaden bzw. in Kombi- nation mit senkrechten Holzverbrette- rungen ausgeführt.

Das Backhaus

Bei kleineren Hofanlagen gab es noch kein frei stehendes Backhaus, sondern der Backofen war am Haus angebaut. Die zunehmende wirtschaftliche Ver- besserung erlaubte ein frei stehendes Backhaus. Es stand auf Grund der Feu- ergefährlichkeit etwas abseits des Wohn- hauses. In Ostfriesland wurde in der Regel nur Schwarzbrot gebacken. Weißbrot und Rosinenbrot waren Ausnahmen für besondere Festtage.

Die Werkstatt/Schmiede

Die klassische handwerkliche Schmiede, wie sie früher in fast jedem Dorf anzu- treffen war, ist mittlerweile fast völlig ver- schwunden. In Loga befindet sich noch eine erhaltene Schmiede/Werkstatt. Das Gebäude ist relativ klein, eingeschossig

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und mit einem rot eingedeckten Krüp- Wohngebäude ohne landwirt- pelwalmdach versehen. Es zeichnet sich schaftliche Nutzung durch eine größere Eingangstür/-tor und kleinteilig gesprosste Fenster aus. Kleinere, jedoch repräsentative länd­ Schmieden stehen meistens separat, da liche Villen und Bürgerhäuser hier mit offenem Feuer gearbeitet wurde und Funkenüberflug vermieden werden Unter dem Begriff Bürgerhaus werden sollte. nach unserem Verständnis alle bauli- Wichtigster Einrichtungsteil der chen Leistungen des Bürgertums zu- Schmiede ist die Esse, in der die entzün- sammengefasst – Häuser der Kaufleute, dete Schmiedekohle (Fettkohle) zur Er- der Handwerkerschaft, der Fluss- und wärmung des Werkstücks mit Hilfe eines Seeschiffer ebenso wie solche des städti- Blasebalgs auf maximale Tempe­ratu­ren schen Adels, der führenden Ratsherren- von ca. 1.250 °C gebracht wird. In man- und Patrizierfamilien etc. chen Schmieden wird die Esse auch mit Koks betrieben. Oberhalb der Feuerstelle befindet sich der Rauchfang, der als Ab- Typ C.1: zug für Rauch und Funken dient. Häuser 1880-1910 (Gründerzeit – Historismus/Jahrhundertwende)

Typisch für die Gebäude der Gründer- zeit sind die reich dekorierten Fassaden. Die einzelnen Dekorationsformen lehn- ten sich an historische Stilformen an, weshalb die Architektur dieser Prägung zusammenfassend als Historismus be- zeichnet wird. Viel Wert wurde auf Repräsentation gelegt, wobei funktionale Aspekte gele- Weitere Nebengebäude gentlich untergeordnet wurden. In Loga ist dieser Baustil an einigen Gebäuden zu finden. Gebaut und genutzt wurden diese ländlichen Villen und Bürgerhäu- ser von dem reich gewordenen (Groß-) Bürgertum. Die Fassaden der Gebäude sollten in ihrer Größe nicht nur den jeweili- gen Reichtum, sondern auch die soziale Stellung ihrer Bewohnerinnen und Be- wohner spiegeln.

Typisch für Gebäude aus dem Histo- rismus sind das Erhöhen des Gebäudes zum Beispiel durch ein Souterrain-Ge- schoss, die absolute Symmetrie und die mit historisierenden Stilelementen reich dekorierten (Schau-)Fassaden.

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Typ C.2: Die Bauten zeigen zumeist ein geschoss­ Häuser 1910-1930 (1920-er Jahre, trennendes Gesims, das auch an den Jugendstil, villenartige Gebäude Längsseiten verläuft. Häufig werden die vor und nach dem ersten Weltkrieg Gebäudeecken (auch die der Risa­li­te) (1914-1918), 1930-er Jahre) durch Zierverputzungen oder Ziermaue­ rungen (Lisenen) hervorgehoben, die Infolge des wirtschaftlichen Aufschwungs im Ortgang getreppt oder parallel zur ist es seit der Wende zum 20. Jahrhundert Dachneigung weitergeführt werden. zu zahlreichen Neubauten von aufwendi- Das Dach zeigt im Giebel einen gen, reinen Wohngebäuden gekommen. leichten Dachüberstand, der in den Die Fassaden der Gebäude sind Giebelfeldern zusätzlich dekoriert sein kleinteilig gestaltet. Sie können als reine kann: Oftmals sind die Fußpfetten des Sichtmauerwerksfassaden oder Putzfas- Dachwerks vor das Mauerwerk gezogen saden oder auch als Kombination von und an den Pfettenköpfen geschnitzt. Beidem vorkommen. Alle Fassaden sind Die so genannte Hahnenbalkenlage durch aufwendige Bänderungen, Zier- wird ebenfalls sichtbar vor die Außen- mauerwerk etc. gegliedert. Sehr plasti- fassade gezogen und eine Hängesäule sche oder historisierende, figürliche Ge- führt vom First herab. An manchen Ge- staltungselemente fehlen jedoch. bäuden finden sich aufwendige Giebel- Auch die Ausformung der Dächer verdachungen. kann sehr unterschiedlich sein. In die- Viele Fensterfaschen sind hell ge- ser Gebäudegruppe überwiegt das Sat- putzt und haben Spiegel unterhalb der teldach mit leichtem Überstand im Fensterbrüstung, die manchmal auch als Bereich der Giebel und knappem Dach- Supraporten vorkommen können. überstand im Bereich der Traufen. Auch Mansarddächer oder Dächer mit einer Die Gebäude sind entsprechend ihrer kleinen Abwalmung oder Krüppel- Gebäudekubatur und der Fassadenma- walmdächer sind zu finden. terialien in Gruppen zusammenfasst. Die Gebäude sind zumeist einge- schossig, haben aber von Anfang an ei- • Eingeschossige Wohngebäude, teil­ nen auch zu Wohnzwecken genutzten weise mit einem Souterraingeschoss, Dachraum. Um diesen belichten zu kön- teilweise mit Zerchhausausbauten: nen, sind zum einen die Giebelfassaden `` Historische Gebäude mit Sicht- stark durchfenstert. Zum anderen gibt es mauerwerksfassade, gegebenen- oftmals auch Ausbauten im Traufbereich falls mit Ziermauerungen, der Gebäude, zum Beispiel als Zwerch- `` historische Gebäude mit Sicht- häuser, Risalite oder Dachgauben. Die mauerwerk und Putzdetails, Giebelfassade ist streng symmetrisch `` historische Gebäude mit Putzfas- und zeigt eine senkrecht unter dem First saden. angeordnete Spiegelachse. Nimmt die Giebelfassade einen Ein- • Ein- bis zweigeschossige Gebäude: gang auf, so liegt dieser in der Gebäu- `` historische Gebäude mit Voll- demitte. Die Anordnung der Fenster im walmdach (meist zweigeschossig) Obergeschoss bezieht sich auf die Lage `` historische Gebäude mit Mansard- der Öffnungen im Erdgeschoss. dach (meist eingeschossig)

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Historische Gebäude mit Sichtmauer- werksfassade, gegebenenfalls mit Zier- mauerungen

Historische Gebäude mit Sicht­ mauerwerk und Putzdetails

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Historische Gebäude mit Putzfassade

Historische Gebäude mit Mansarddach

Historische Gebäude mit Vollwalmdach

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Typ D: Logabirum und können sowohl als Ein- Arbeiterhäuser/Häuser 1940-1960 zelgebäude als auch in zusammenhän- genden Siedlungsgebieten als Ensemble Seit etwa 1940 treten im Siedlungsge- errichtet worden sein. biet zunehmend Wohn- bzw. Siedlungs- Die kleinen Satteldachgebäude ver- gebäude in Erscheinung, die überwie- fügen teilweise auch über Nebengebäu- gend durch lang gestreckte Baukörper de. Architektonisch ist diesen Gebäu- aus rotem Ziegelmauerwerk mit meist den kaum eine Bedeutung beizumessen, rotem oder vereinzelt auch mit schwar- sondern eher aus ortsbildprägenden zem ziegelgedeckten Dach charakte- Gründen. risiert werden. Diese Gebäude weisen Die Gebäude dieses Bautyps sind weniger repräsentativen Charakter auf, meist ein- bis eineinhalbgeschossige was auch an den relativ schmucklosen Baukörper in rotem Klinker und mit Fassaden abzusehen ist. Satteldach in einer Deckung mit roten Dieser Gebäudetyp ist in Loga vor­ oder schwarzen Dachpfannen. Sie die- herrschend und allein schon durch die nen ausschließlich Wohnzwecken und Vielzahl an Gebäuden als ortsbildprägend besitzen, den gesteigerten Bedürfnissen zu bewerten. Ein- bis eineinhalbge- entsprechend, eine größere Wohnfläche schossig errichtet, durchziehen diese und keine zu landwirtschaftlichen Zwe- Gebäudetypen Loga und teilweise auch cke zu nutzenden Gebäudeflächen.

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Die Giebelfassaden sind weitestgehend achsial aufgebaut. Die Fensterforma- te haben ursprünglich quadratische bis hochstehende Formate. Viele der Fens- teröffnungen sind mittlerweile verän- dert worden, sodass heute vermehrt liegende Fensterformate zu finden sind, die aber nicht dem Ursprungsformat entsprechen. Die Trauflinien sind durchgängig auf einem Höhenniveau. Dachausbauten sind im Ursprung nicht vorhanden. Die Typ E: Belichtung des Obergeschosses erfolgt Neuere Bauten bis heute durch die Giebelfenster bzw. unterge- ordnete kleine Dachflächenfenster. Die mit der Zeit eingetretene Verbesse- Die Dachüberstände sind äußerst rung der allgemeinen Lebensbedingun- knapp gehalten. Die Dachrinnen befin- gen brachte einen gewissen Wohlstand den sich oftmals direkt am aufgehenden mit sich, der in den heutigen Bauformen Mauerwerk. wiederzufinden ist. Die Grundstruktur der Gebäude (eingeschossiger Baukörper mit ausge- bautem Dach) ist im Prinzip gleich ge- blieben, lediglich eine Vergrößerung der Dimensionen sowie eine Veränderung der Dachausprägung sind eingetreten. Waren bisher überwiegend Sattel­ dächer vorhanden, finden jetzt auch Walmdächer und Krüppelwalmdächer Verwendung.

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Für die Außenwände dieser Gebäude Gebäude mit Mischfunktionen wurde meistens der ortsübliche rote Zie- (Handel, Handwerk, Dienstleistung gel verwendet. teilweise in Kombination mit einer Im Vergleich zu den sehr einfachen Wohnnutzung) Baukörpern des typischen Siedlungs- hauses sind die späteren Gebäude teil- Typ F: weise durch Balkone, Dachgauben und Wohn- und Geschäftshäuser, Gast- Anbauten überformt worden. Diese Ge- stätten und Handwerkerhäuser bäude sind gegebenenfalls ortsbildge- recht, für das Ortsbild aber nicht ausrei- Neben den landwirtschaftlich genutzten chend ortsbildprägend. Sie erfüllen die Gebäuden und den reinen Wohnge- Anforderungen insofern nicht, als sie ei- bäude gibt es in Loga und Logabirum nen eigenständigen homogenen Bautyp eine Vielzahl an Gebäuden mit einer prägen, der das Ortsbild nachhaltig mit Mischnutzung. Hier sind die vielen his- ausmacht. Die Gebäude sind in ihrem torischen Wohn- und Geschäftshäuser, Standort regional beliebig und zeigen die Gaststätten und auch einige wenige lediglich einen aktuellen Bautrend auf. Handwerkhäuser zu nennen.

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Diese Gebäude stehen oftmals im Orts- Wohn- und Geschäftshäuser kern und sind in erheblichem Maße als ortsbildprägend zu bewerten. Gerade als Zeugnis der rasanten Entwicklung Lo- gas und Logabirums als Handels- und Gewerbestandorte zeugen die vielen Wohn- und Geschäftshäuser, die Hand- werkerhäuser und die Gaststätten von einem florierenden Geschäftsleben.

Wirtschaftlich und sozial anerkannt, bauten die Kaufleute und Gastwirte große und besondere Gebäude, die heu- te noch gut erhalten sind. Die einzelnen Baukörper unterscheiden sich sowohl in der Gebäudekubatur als auch in der Fassadengestaltung. Im Detail sind die- se Gebäude oftmals aufwendiger gestal- tet gewesen, was jedoch heute teilweise nicht mehr zu erkennen ist.

Die Baustile sind ähnlich wie bei den reinen Wohngebäuden. Viele der Wohn- und Geschäftshäuser sind um die Jahrhundertwende bis in die 1930-er Jahre entstanden. Die architektonischen Stilelemente sind hier entsprechend wiederzufinden. Allein die Erdgeschoss- zonen sind oftmals mit größeren Schau- fenstern ausgestattet. Diese sind aber immer auf die Fassade abgestimmt und kleinteilig gestaltet. Ursprünglich gab es im Bereich der Schaufensterzone keine großen, unge- stalteten Glasanteile mit übergroßen Werbeanlagen.

Die Gaststätten prägen im Besonderen das historische Ortsbild. Durch die gro- ßen Baukörper und den vorgeordneten Platzbereichen wurde der öffentliche Raum besonders auffällig gestaltet.

74 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

Gaststätten Typ G: Gewerbliche Bauten, Mühlen, Feuer- wehrgebäude, Genossenschaftshäu- ser, Lager etc.

Die historischen gewerblichen Einrich- tungen sind von besonderem Gewicht zum Verständnis der Entstehung Logas und Logabirums.

Handwerkerhäuser

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Mühle Logabirum Mühle Loga

Eines der Wahrzeichen von Logabirum Von der Mühle in Loga ist lediglich das ist die Galerie-Holländer-Mühle. Müllerhaus an der Leda erhalten geblie- 1895 ließ Jan Gerards Eiklenborg ben. die Mühle von Mühlenbauer Dirks aus Emden errichten. 1935 wurde der Steert durch eine Windrose ausgetauscht. Die hauptsächlich betriebene Sägerei wurde 1938 auf Motorbetrieb umge- stellt. Seit ihrer Errichtung ist die Mühle in Familienbesitz. Da der Zahn der Zeit jedoch auch an ihr genagt hatte, wurde mit Hilfe des Mühlenvereins und der Unterstützung der Stadt Leer sowie EU- Mitteln die Renovierung in Angriff ge- nommen. Seit 1996 wurden die Müh- Sonderbauformen lenkappe, die Galerie, der Achtkant, das Flügelkreuz und einige 'Innereien' Sonderbauten sind Haupt- oder Ne- erneuert. bengebäude, die sich nicht in die Syste- Das Gelände der Mühle in Loga- matik der Gebäudetypologie einreihen birum ist als stark ortsbildprägend zu lassen, weil sie sich zumeist durch ihre bewerten. Zum einen sind hier die his- funktionale und gestalterische Einzigar- torischen Gebäude wie die Mühle, das tigkeit von den anderen Untersuchungs- Müllerhaus und kleinere Nebengebäude objekten abheben. zu nennen. Zum anderen ist hier kaum Die Zugehörigkeit eines Gebäudes eine störende Entwicklung zu finden. zu dieser Gruppe ist nicht gleichzuset- Das heutige Erscheinungsbild ist als zen mit einer nicht vorhandenen Orts- ortsbildprägend einzustufen und zeigt bildverträglichkeit, schließt sie aber einen hohen Wiedererkennungswert. auch nicht per se ein. Die historischen Sonderbauformen sind zum Teil bereits im Kapitel zur Siedlungsentwicklung als historische Besonderheiten/Hochbauten vorgestellt worden. Die moderneren Sonderbauformen, die im erheblichen Maße das heuti- ge Ortsbild mit beeinflussen, sind hier nicht aufgeführt, lediglich die histori- schen Sonderbauformen.

76 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

Typ H: sind jedoch erhalten geblieben. Sie Kirchen und Schulen sind als stark ortsbildprägend zu be- werten. Leer weist eine Vielzahl an historischen `` Loga: Gebäuden mit öffentlichen Infrastruk- Kindergarten in der evangelisch- tureinrichtungen auf. reformierten Kirche Logaer Daalerschule, • Kirchen71 Möörkenschule; Es sind vier Kirchen vorhanden, `` Logabirum: die jeweils in unterschiedlichen Evangelischer Kindergarten. Epochen entstanden sind. Alle Kir­chen sind als individuelle Ge- bäude mit einer eigenen Architek­ tursprache als ortsbildprägend ein- zustufen und zeigen einen hohen Wiedererkennungswert für das Orts­ bild. `` Loga: Evangelisch-reformierte Kirche, Evangelisch-lutherische Kirche (Friedenskirche); `` Logabirum: Evangelisch-luthe­rische Kirche, Petruskirche in Logaerfeld. • Schloss- und Burganlagen Die beiden Schloss- bzw. Burgan- lagen sind von überregionaler Be- deutung. Auf ihre historische Ent- wicklung ist bereits im Kapitel zur Siedlungsentwicklung eingegangen worden. `` Loga: Ensemble Wasserschloss Evenburg und Park, Ensemble Philippsburg und Park.

• Schulen/Kindergarten Auch die vorhandenen Schulen sind in Teilen als historisch und für das Ortsbild als wichtig einzustufen. Die Schulen in Loga sind im Laufe der Zeit durch Anbauten erweitert wor- den. Die historischen Gebäudeteile 71 Vergrößerte Abbildungen und Quellen- nachweise sind in Kapitel A 2.1 bzw. A 2.1.1 enthalten.

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A 3.2.1 Klassifizierung der Ortsbildprägende Gebäude Gebäude Hier werden Gebäude von bau- und kulturhistorischem Wert, die teilweise In einer Ortsbegehung wurde eine auch Bedeutung hinsichtlich des Denk- umfassende Kartierung der Gebäu- malschutzes haben, erfasst. de durchgeführt. Die Bauten wurden Diese Gebäude haben sowohl einen hinsichtlich ihrer Bedeutung für das baulich-architektonischen als auch ei- Ortsbild beurteilt und in Form eines nen siedlungsstrukturellen Wert. Der Übersichtsplanes mit entsprechender ursprüngliche Charakter ist erhalten ge- Symbolik für die jeweilige Gebäudebe- blieben, bauliche Veränderungen haben wertung dokumentiert. nicht oder nur bedingt zu einer Beein- Die Klassifizierung der orts­bild­ trächtigung der historischen Bauweise prägenden Gebäude erfolgt in drei Ka- beigetragen. tegorien: Nicht ortsbildprägende Gebäude • Baudenkmal – stark ortsbildprägend, Hier sind die Gebäude angesprochen, • nicht oder nur leicht überformt – die sich hinsichtlich ihrer Dimension ortsbildprägend, (beispielsweise übergroße Baukörper) • hoher Überformungsgrad – nicht und der Gestaltung der Außenmate­ ortsbildprägend. rialien (zum Beispiel Wellzementplat- ten, Fachwerk) sowie der Dachland- Der Klassifizierung als ortsbildprägend schaft nicht in das Ortsbild einfügen. kommt innerhalb der Dorferneuerung Diese Gebäude sind eher von negativer besondere Bedeutung zu, da dieses eine Bedeutung für das Ortsbild. In der Ab- Voraussetzung für die Förderung von bildung der ortsbildprägenden Gebäude Erhaltungsmaßnahmen ist. sind sie nicht gesondert aufgeführt.

Baudenkmale

Straße Beschreibung Am Schlosspark 11 Wohnhaus; eingeschossiger Putzbau mit Zwerchhaus, Holz­blockrahmenfenster­ , genutete und überdachte hölzerne Tür­umrandung, erbaut erste Hälfte 19. Jahr­ hundert. Wesentliche schutzbegründende Bedeutung: Typus-/Stil­ausprä­gung. Am Schlosspark 18 Pfarrhaus: eingeschossiger Ziegelbau, zur Straße Zwerchhaus mit Traufsteinen und Giebelbekrönung; Holzblockfenster, erbaut Anfang 19. Jahrhundert. Wesentliche schutzbegrün­dende Bedeutung: Typus-/Stilausprägung. Am Schlosspark 20 Friedhof mit Baumbestand und Grabsteinen. Anlage mit älteren Grabsteinen (18./19. Jahrhundert) und hohem Baumbestand. Wesentliche schutzbegründende Bedeutung: Ortsgeschichte. Am Schlosspark 20 Kirche, ev.-ref.; einschiffiger Ziegelbau, im Kern 13. Jahrhunder­ t; polygonaler Chor­ schluss Ende 15. Jahrhundert; oktogonaler Westturm von 1842/43, Baumeister H.T. und G.D. Hinrichs. Wesentliche schutzbegründende Bedeutung: Bau- und Kunstgeschichte. Am Schlosspark 22 Wohnhaus: eingeschossiger Ziegelbau mit Holzblockrahmen­ ­fenstern, datiert 1794 und 1832. Wesentliche schutzbegründende­ Bedeutung: Typus-/Stilausprägung.

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Straße Beschreibung Am Schlosspark 23 Vorburg Schloss Evenburg: Rest einer mehrflügeligen Anlage aus verschiedenen Bauzeiten, einheitlich überformt; eingeschossiger schmaler Ziegelbau, eine rück­ wärtige Tür datiert 1650; übergiebelte Durchfahrt mit Laterne von 1703. Wesentliche schutzbegründende Bedeutung: Ortsgeschichte. Am Schlosspark 25 Park Schloss Evenburg: Auf viereckiger Insel mit gemauerten Böschungen und zwei Brücken liegend; zweigeschossiger Putzbau mit kurzen Seitenflügeln, neugotische Fassaden von 1861, vereinfacht ca. 1950. Wesentliche schutzbegründende Bedeu­ tung: Bau- und Kunstgeschichte. Am Schlosspark 25a Wohn-/Wirtschaftsgebäude (Meierhof Schloss Evenburg): großes Gulfhaus mit zweigeschossigem Wohnteil und Giebelrisalit, Ziegelbau mit Lisenen- und Gesimsgliederung, datiert 1865. Wesentliche schutzbegründende Bedeutung: Ortsgeschichte. Daaler Straße 4 Schule: zweigeschossiger, traufständiger Ziegelbau mit übergiebeltem Eingangsrisalit, Gesimse aus dunklen Klinkern, erbaut „1893“. Wesentliche schutzbegründende Bedeutung: Typus-/Stilausprägung. Evenburgallee Allee Schloss Evenburg: Zweireihige Lindenallee, die in geradem direktem Verlauf auf das Herrenhaus zuführt. Wesentliche schutzbegründende Bedeutung: Ortsgeschichte. Fährstraße 12 Wassergraben, ehemaliger Hafen des Schlosses, heute breiter Wassergraben, zum Teil leicht verlandet, der das ehemalige Mühlengrundstück markiert. Wesentliche schutzbegründende Bedeutung: Ortsgeschichte. Fährstraße 12 Wohnhaus, ehemaliges Müllerhaus: Eingeschossiger Ziegelbau­ mit Drempel, Gliederung durch Gesimse, gemauerte Giebelaufsätze und Fenstererdachungen, erbaut „1884“. Wesentliche schutzbegründende Bedeutung: Typus-/Stilausprägung­ Friedhofstraße 12 Kapelle, Gruftkapelle mit Lindenallee: neugotischer Ziegelbau mit polygonaler Apsis, Ziegelgesims, Fensterlaibungen aus Formsteinen, erbaut 1886. Wesentliche schutzbegründende Bedeutung: Typus-/Stilausprägung. Hauptstraße 15 Wohnhaus: traufständiger, eingeschossiger Ziegelbau mit Drempel, Holzblock­ rahmenfenster, profilierte Türumrandung,­ erbaut erste Hälfte 19. Jahrhundert. Wesentliche schutzbegründende Bedeutung: Typus-/Stilausprägung. Hauptstraße 21 Wohnhaus mit kleinem Vorgarten: eingeschossiger Ziegelbau mit Drempel, übergiebelter Seitenrisalit mit Altan und geputzte Fensterumrandungen, um 1905. Wesentliche schutzbegründende Bedeutung: Prägendes Element einer Straße. Hauptstraße 23 Wohnhaus mit kleinem Vorgarten: bescheidener, eingeschossiger­­ Ziegelbau, erbaut um 1920. Wesentliche schutzbegründende­ Bedeutung: Prägendes Element einer Straße. Hauptstraße 25 Wohnhaus mit kleinem Vorgarten: eingeschossiger Ziegelbau mit Lisenen- und Gesimsgliederung, Fensterumrandungen aus Formsteinen, Verdachungen, erbaut um 1900. Wesentliche schutzbegründende Bedeutung: Prägendes Element einer Straße. Hauptstraße 27 Wohnhaus mit kleinem Vorgarten: bescheidener eingeschossiger­ Ziegelbau mit mittigem Eingangsrisalit, erbaut um 1900. Wesentliche schutzbegründende Bedeutung: Prägendes Element einer Straße. Hauptstraße 29/29a Wohnhaus, Doppelwohnhaus mit kleinem Vorgarten: bescheidener eingeschossiger Ziegelbau, erbaut um 1900. Wesentliche schutzbegründende Bedeutung: Prägendes Element einer Straße

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Straße Beschreibung Hauptstraße 31/31a Wohnhaus, Doppelwohnhaus: bescheidener eingeschossiger Ziegelbau, erbaut um 1880/90. Ohne Vorgarten. Wesent­liche schutzbegründende Bedeutung: Prägendes Element einer Straße Hauptstraße 53 Villa: ingeschossiger Ziegelbau mit Drempel, zweigeschossiger Seitenrisalit, Giebel mit Freigespärre, Eckquaderung und profilierten Fensterumrandungen aus Putz, datiert 1906. Wesentliche schutzbegründende Bedeutung: Typus-/Stilausprägung­ Hindenburgstraße 6 Kirche, Friedenskirche, ev.-luth. mit Einfriedigung: neugotischer­ Ziegelbau mit schmalen Seitenschiffen, eingezogenem­ polygonalem Chor und kräftigem Westturm, relativ aufwendige Formsteingliederung, erbaut 1900; zeitgleiche Einfriedung. Wesentliche schutzbegründende Bedeutung: Typus-/Stilausprägung. Hohe Loga 3 Park Schloss Philippsburg mit so genanntem „Kaiserwald“: landschaftlich gestalteter Park aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts mit artenreichem Baumbestand, Wassersystem, Wegestrukturen, Bodenmodellierungen, Raumabfolgen und Landschaftsbezügen. Wesentliche schutzbegründende Bedeutung: Ortsgeschichte Hohe Loga 3 Schloss Philippsburg mit Einfriedigung an der Straße Hohe Loga: gelb gestrichener Ziegelbau. Hauptflügel zweigeschossig mit Mansardwalmdach und geschweiftem Zwerchgiebel, Holzblockrahmenfenster, feine Verdachungen und Gesimse, erbaut um 1730, Obergeschoss um 1900. Wesentliche­ schutzbegründende Bedeutung: Bau- und Kunstgeschichte Logabirumer Straße 55 Mühle, Windmühle: Galerieholländer, dreigeschossiger oktogonaler Unterbau aus Ziegeln, Überbau reetgedeckt, datiert 1895. Wesentliche schutzbegründende Bedeutung: Typus-/Stilausprägung Logabirumer Straße 58 Pfarrhaus: Ehemaliges Gulfhaus mit kleinem Wirtschaftsteil, im Wohnteil auf der Kirchenseite Eingang mit genuteter und verdachter Rahmung, erbaut erste Hälfte 19. Jahrhundert. Wesentliche schutzbegründende Bedeutung: Element einer Anlage Logabirumer Straße 60 Kirche, ev.-ref.: Einschiffiger Ziegelbau, um 1300, die Seitenwände­ und der Chor­ giebel 1812 beträchtlich erhöht, dabei alle Fenster rundbogig verändert, Westturm 1879; 1976 grundlegend erneuert. Wesentliche schutzbegründende Bedeutung: Bau- und Kunstgeschichte Logaer Weg Jüdischer Friedhof Loga: Alter jüdischer Friedhof mit Grabsteinen­ aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und Baumbestand. Wesentliche schutzbegründende Bedeutung: Ortsgeschichte

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A 3.2.2 Allgemeine Gestaltungsempfehlungen

Wie die Bestandsanalyse zeigt, sind in `` die Fensterbreiten sind durch die Loga und Logabirum etliche Gebäude­ Konstruktionsweise des Mauer- typen und Bauformen vorhanden. Je- werkes begrenzt, und die Höhe ist der Gebäudetyp hat seine eigenen und fast immer größer als die Breite der speziellen Gestaltungsmerkmale. Sie alle Fenster („stehendes“ Format) – al- einzeln aufzuzeigen, würde den Rahmen lenfalls ist das Format quadratisch, eines Dorferneuerungsberichtes spren- gen, sodass nur die übergreifend gülti- `` die Fenster weisen eine Gliede- gen Aussagen zur Gestaltungsempfeh- rung durch Unterteilung und/ lung an dieser Stelle zusammengefasst oder Sprossung auf. Vereinzelt sind. gibt es auch Fensteröffnungen, die etwas breiter als hoch sind; hier wird dann immer mindestens eine • Fenster Dreiteilung des Fensters erforder- lich. Der Charakter eines Gebäudes wird wesentlich durch die Gestalt sei- Überbreite Fenster, vor allem 'lie- ner Fenster bestimmt. Hier werden gende' Formate, die zum Beispiel bei sowohl beim Neubau als auch bei Umbau oder Modernisierung älterer Renovierung und Umbau eines al- Häuser eingebaut werden, fallen so- ten Gebäudes die meisten Fehler ge- fort als Störung der Bauweise auf und macht, die zur Störung der Erschei- sollten vermieden werden. An vielen nungsform eines Hauses und der Stellen sollten die großen Fensteröff- Beeinträchtigung eines ganzen Orts- nungen zugunsten mehrerer kleiner bildes führen können. Öffnungen zurückgebaut werden. Die gestalterische Funktion der Fens- Die Wahl von Fenstermaßen und terteilungen besteht darin, das 'Loch' Fenstergestaltung ist nicht belie- in der Fassade gleichsam gitterartig big, vielmehr ergibt sie sich aus der wieder zu schließen. Gerade bei den Bauweise der Gebäude und aus dem Lochfassaden des Mauerwerksbaues­ Gesamtzusammenhang ihrer Ge- leisten große Einscheibenfenster, die stalt. Die Gebäudetypen sind heute in jüngerer Zeit als 'moderner' üb- vorwiegend von massiven Mauer- lich geworden sind, das nicht; sie las- werkswändem bestimmt, in denen sen das Loch gestalterisch bestehen die Fenster eingeschnittene Löcher und führen zu einer Verödung des darstellen (Lochfassaden). Anders als Erscheinungsbildes. etwa bei Skelettbauweisen (Beton- Fensterteilungen sind also unerläss- skelett, Stahl- oder Holzfachwerk) lich. Dabei müssen die historischen gelten für solche Lochfassaden drei Formen nicht zwingend imitiert wer- Grundregeln für die Fensterausbil- den. Insbesondere die älteren, sehr dung: kleinteiligen Scheiben sind nicht unbedingt erforderlich und bei den `` Der Anteil der Wandfläche ist im- heutigen Doppelglasscheiben auch mer größer als der Anteil der Fens- nur schwer zu realisieren, da sie in der terfläche insgesamt, Regel breite Profile erfordern. Profile

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auf große Glasscheiben 'aufzusetzen', Maßverhältnisse am Baukörper. We- wie das heute vielfach üblich ist, ist sentlich sind: eine wenig akzeptable Scheinlösung. `` Bei den eingeschossigen Gebäu- den darf die Traufe nicht zu hoch • Türen liegen, um den lagernden Cha- rakter des Hauses nicht zu beein- Die Eingangstür ist die Visitenkarte trächtigen. Daher sollten die Ge- des Hauses. Viele erhaltene alte Haus- schosshöhe nicht mehr als 3,00 m türen in der Region zeigen, welche und die Sockelhöhe nicht mehr als Phantasie und Gestaltungsvielfalt für 30 cm betragen. dieses wichtige Element des Hauses entwickelt worden sind. Trotz des `` Bei den zweigeschossigen Gebäu- Formenreichtums sind dabei prinzipi- den spielt die Traufhöhe keine ell die gleichen Grundsätze des Auf- so große Rolle. Dem eher steilen baus und der Gliederung wie bei den Charakter des Hauses entspricht Fenstern angewendet worden. eine zulässige Sockelhöhe von ma- Im Grunde bleibt dieser Anspruch ximal 1,50 m. auch für die Erneuerung von Türen oder für neue Formen erhalten. Da- `` Charakteristisch für die Gebäu­ bei sollten folgende Grundsätze ein- detypen sind in Teilen die sehr gehalten werden: knappen Dachüberstände. Sie soll­ten bei eingeschossigen Ge- `` Die Breite der Türöffnung sollte bäuden nicht mehr als 30 cm und nicht oder nur geringfügig größer bei zweigeschossigen Baukörpern sein als die Fensteröffnungen. nicht mehr als 50 cm betragen.

`` Die Türen sollten in der Vertikalen `` An Giebeln können die Überstän- symmetrisch geteilt und horizontal de etwas größer ausfallen. untergliedert sein (bei asymmetri- schen Flügeln bedeutet das immer eine gestalterische Dreiteilung). • Die Baulücke

`` Es sollte immer ein Anteil von Die Gestaltungsgrundsätze, die für verglaster Fläche in der Tür vor- Modernisierung, Umbau und Er- handen sein (bei sehr hohen Tür- weiterung der vorhandenen Gebäu- öffnungen: Verglasung mindestens de gelten, gelten prinzipiell auch für im Oberlicht). Neubauten in Loga und Logabirum. Dabei kann es nicht das Ziel sein, alte Gebäude zu imitieren; die Wahl • Geschosshöhen und Dachüberstän­ modernerer Formen ist nicht verhin- de dert, sondern nur geordnet, wenn die aus der charakteristischen Bauweise Das städtebauliche Erscheinungs- des Ortes abgeleiteten Grundsätze bild wird nicht nur durch Fassaden- eingehalten werden. gliederungen und Fensterteilungen Es gibt keine Patentlösung, die ge- bestimmt, sondern auch durch die zeigt werden könnte; die Aufgabe

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der Bebauung einer Baulücke muss Dachgauben sind aber akzeptabel. vom Architekten immer neu gelöst Dagegen können die Fenster –so- werden. fern nicht kassisch weiß – auch an- Hier kann nur auf folgende Grund- dere helle Farben aufweisen. sätze verwiesen werden: Die Dachdeckung zeigt heute ein sehr einheitliches Bild in Loga `` Neubauten und Logabirum. Typisch sind die naturroten und in Teilen auch Grundsätzlich sollten alle Neubau- schwarzen Dachpfannen. Anders- ten (auch Erweiterungen durch farbige Dachpfannen entstammen Anbauten) mit geneigten Satteldä- einer jüngeren Tendenz und sind chern ausgeführt werden. Ob die auf Grund der 'lastenden' Erschei- Gebäude trauf- oder giebelständig nung der weithin sichtbaren Dä- angeordnet werden, sollte im Ein- cher nicht als sinnvoll anzusehen. zelfall entschieden werden. `` Grundstücksränder `` Materialien und Farben Das städtebauliche Erscheinungs- In Loga und Logabirum überwiegt bild wird nicht nur durch die Ge- die rote ziegelsichtige oder ge- bäude, sondern auch durch die putzte Fassade und bestimmt das unbebauten Grundstücksränder Ortsbild, Fachwerk ist demgegen- mitbestimmt. Um optische 'Lö- über heute eher selten. cher' im Straßenrand zu vermei- Als Grundsatz sollte gelten, den, sollten die straßenseitigen dass zukünftig alle Bauten diese Grundstücksränder zwischen der Haupttendenz aufnehmen und Bebauung und die Vorgarten- als Ziegelbauten oder Putzbauten flächen mit Hecken, Zäunen, ausgeführt werden. Auf keinen Mauern und Toren geschlossen Fall sollten Fassaden mit Platten werden. Grundsätzlich jedoch ist – welcher Art auch immer – ver- der Übergang von öffentlichem kleidet werden. Vertikalverbrette- zu privatem Raum transparent rungen von seitlichen Giebeldrei- und verträgt keine hohen Einfrie- ecken oder von Seitenflächen der dungselemente.

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A 3.2.3 Stärken-Schwächen-Analyse Ortsbild

Loga

Stärken Schwächen Loga ist noch nicht zersiedelt Eingangsbereich Kaak (Ortsdurchfahrt nicht einladend) Loga ist reich an Burgen (alte Herrlich- Schützenplatz/Dorfplatz keit) Dorfcharakter Leerstände Hauptstraße Kaak Signalwirkung der historischen Gebäude

Logabirum

Stärken Schwächen Alte Gebäudesubstanz: positiv, wenn Schlechter Zustand von ortsbildprägenden gut erhalten: Kirche, Gemeinderaum, Gebäuden; alte Gebäude in schlechtem Mühle, WUZ Zustand: Zoo, Campingplatz Viele ortsbildprägende Gebäude: Kirche, Fehlender Hinweis auf den Ortseingang Schule, Sporthalle/Mehrzweckhalle, Feu- (Schilder) erwehr, Kindergarten, Friedhof, Fortuna, alte Höfe Feuerwehrhaus Wird Logabirum das Dorf hinter dem Ge- werbegebiet Leer-Ost?

84 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

A 3.2.4 Maßnahmen zur Verbesserung des Ortsbildes

Loga Umgestaltungsmaßnahmen/Planung

Maßnahme O 1 (L) (M 01 Loga) Im Rahmen der Dorferneuerung wird Erneuerung des Kinderspielplatzes eine Aufwertung des zentral gelege- am Heinrich-Oltmann-Weg nen Spielplatzbereiches vorgeschlagen. Der Arbeitskreis hat sich für die Schaf- Unmittelbar neben der ev.-reformierten fung eines 'Mehrgenerationenplatzes' Kirche an der Straße Am Schlosspark in als Treffpunkt und Aufenthaltsbereich Loga befindet sich das Gemeindehaus für Jung und Alt ausgesprochen. Zu mit einem rückwärtigen großen Gar- diesem Zweck ist unter anderem die tenbereich. Zwischen Garten und dem Erneuerung der Ausstattung geplant. nördlich davon verlaufenden Hecken- Wünschenswert wäre die Errichtung weg ist ein öffentlicher Kinderspielplatz einer attraktiven Kletterlandschaft mit angelegt. Die Ausstattung des Spielplat- 'Burg'-Charakter, um somit spielerisch zes ist aber in die Jahre gekom­men und auf die räumliche Nähe zur Evenburg verbesserungswürdig. einzugehen.

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Darüber hinaus wird die Anlage eines Maßnahme O 2 (L) (M 04 Loga) Bouleplatzes angeregt, wo sich auch äl- Platzgestaltung am Ende der Fähr- tere BürgerInnen zum Spiel treffen kön- straße im Bereich des Bootsanle- nen. Nach französischem Vorbild soll- gers (siehe Abbildung auf der gegenüberlie- ten dazu Bänke für die ZuschauerInnen genden Seite) und zum Verweilen aufgestellt werden. Als Rahmen für die Bänke könnte Am südlichen Endpunkt der Fährstraße eine zu berankende Pergolenkonstruk- fließt die eingedeichte Leda. Hier befin- tion errichtet werden. Die Spielfläche det sich ein Bootsanleger. Der Zugang sollte mit einer wassergebundenen De- ist durch eine Zaunanlage möglich. Der cke befestigt sein. Für die ganz Kleinen befestigte Platz im Vorfeld wird zum bietet sich das Aufstellen eines Sandkas- Parken, aber auch als Wendemöglich- tens an. keit genutzt. Das gesamte Areal könnte mit einer In westlicher Richtung schließt sich heimischen Hecke einge- eine Wegeverbindung zur Evenburg an. fasst werden. Um den Ge- Hier ist ein beliebter Aussichtspunkt mit danken des 'Burgbildes' einem außergewöhnlichen Blick auf die weiterzudenken, könnte Leda und die ostfriesische Landschaft. die Hecke in Zinnenform geschnitten werden. Umgestaltungsmaßnahmen/Planung Zum Heckenweg, zum Heinrich-Olt- mann-Weg sowie zum Gemeindehaus Der Vorplatz des Bootsanlegers sowie sollten Zugangsmöglichkeiten geschaf- dessen Zaunanlage könnten hochwerti- fen werden. ger gestaltet werden. So bietet sich die Verwendung eines ortsbildgerechten Pflastermaterials, wie zum Beispiel ein Findlingsmaterial, als Ergänzung der vorhandenen Platzbefestigung an. Die schlichten Metall-Zäune und die Toranlage der Einfriedung des Boots- anlegers könnten darüber hinaus durch ortsbildgerechte, gestalterisch höher- wertigere Elemente ausgetauscht wer- den. Die Art und Ausbildung der Zäune sollten im weiteren Verfahren beplant werden. Wünschenswert wäre das Aufstellen einer Hinweistafel, die interessierten BesucherInnen Informationen über die Örtlichkeit gibt.

Maßnahme O 2 (L)

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Maßnahme O 3 (L) (M 05 Loga) Wetterschutz an der Fahrrad­ station Ritterstraße/Arndorfer Straße (siehe Abbildung auf der folgenden Seite)

Im Bereich der Einmündung der Rit- terstraße in die Amdorfer Straße wurde eine aufwendig gestaltete Raststation für FahrradtouristInnen geschaffen. Hier gibt es Verweilmöglichkeiten, Informationstafeln, Abstellmöglichkei- ten für die Räder, Kunstobjekte und naturnahe Spiel- bzw. Bewegungsele- mente. Auf Grund ihrer Lage in der freien Landschaft sind die Objekte überwie- gend sicher vor Vandalismus ausgeführt.

Umgestaltungsmaßnahmen/Planung

Die Fahrradstation ist at­trak­tiv gestal- tet, gut ausgestattet und wird demzufol- Maßnahme O 4 (L) (M 08 Loga) ge auch von RadfahrerInnen gut ange- Platzgestaltung Schützenplatz nommen. Es mangelt allerdings an einer Unterstellmöglichkeit bei schlechtem Inmitten des Logaer Siedlungsgefüges Wetter. befindet sich eine große Freifläche, die Deshalb sieht die Dorferneuerungs- unter anderem für Veranstaltungen ge- planung ein Wetterschutzelement als nutzt wird, zum Beispiel für das jährlich Ergänzung des infrastrukturellen Ange- stattfindende Schützenfest. Die Mitte botes vor. Anstelle einer üblichen Rast- des großzügigen Platzes ist mit einem hütte wird ein Objekt vorgeschlagen, grauen Verbundsteinpflaster befestigt. das sich optisch in die aufwendige Ge- Die Randbereiche sind als Rasenflächen staltung der Anlage einfügt. Denkbar unbefestigt belassen. wäre die Schaffung eines Flugdaches in der Formensprache der vorhandenen Holzpodeste. Umgestaltungsmaßnahmen/Planung Die Überdachung sollte mit einem der bereits hier verwendeten Materia- Damit der Platz auch weiterhin multi- lien, zum Beispiel in Holz, hergestellt funktional genutzt werden kann und werden. den notwendigen Raum für Aktivitäten wie bisher bietet, soll der Platzbereich von Einbauten freigehalten werden. Unter Berücksichtigung der erfor- derlichen Stellplatzflächen von Zelten, Fahrgeschäften und Verkaufsbuden

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wird lediglich die Anpflanzung eines Maßnahme O 5 (L) (M 09 Loga) großkronigen Laubbaumes als markan- Platzgestaltung Hoher Weg zwi- ter 'Dorfbaum' im Zentrum des Platzes schen den Anschlüssen des vorgeschlagen. Heckenweges

Die Schaustellergeschäfte etc. soll- Der Hohe Weg verläuft als Wohnstraße ten fortan so angeordnet werden, dass durch den Siedlungskern von Loga in die Wegebeziehung zwischen der Daa- Ost-West-Richtung. Im Schnittpunkt ler Straße und dem Heckenweg offen mit dem Heckenweg verschwenkt er in bleibt. Darüber hinaus sollte die An- Nord-Süd-Richtung. Hier weitet sich bindung an die Daaler Straße bzw. den der Hohe Weg etwas auf und zeigt einen Heckenweg jeweils mit einem ortsbild- platzartigen Charakter. In diesem Be- gerechten Beleuchtungskörper ausge- reich liegt auch das Gebäude der ehema- stattet und somit markiert werden. ligen Gemeindeverwaltung von Loga.

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Umgestaltungsmaßnahmen/Planung

Die Gestaltung des Heckenweges soll- te sich auf diesem Abschnitt des Ho- hen Weges fortsetzen. So könnte in die Pflasterfläche aus gerumpeltem Beton- steingroßpflaster ein mittiger Klinker- streifen eingefügt werden. Der Übergang zwischen Heckenweg und Hoher Weg könnte durch eine Mes- singplatte im Boden markiert werden.

Der südliche Kopf des Platzbereiches könnte vor dem Kindergarten einen Aufenthaltsbereich mit einer Rundbank um einen großkronigen Solitärbaum erhalten. Für die Einhaltung des erfor- derlichen Lichtraumprofils und die not- wendigen Durchfahrtsbreiten ist dabei Sorge zu tragen. Zur Markierung und Gliederung des nördlichen Platzkopfes ist an die Ein- richtung einer Klinkerfläche gedacht. Das Betonsteinpflaster könnte im Über- gang zum Niveau des übrigen Hohen Weges aufgepflastert werden, sodass Vor der ehemaligen Gemeindeverwal- (Siehe auch Maß- eine Anrampung des Hohen Weges im tung und an der westlichen Platzkan- nahme E 2 (L)/ Nordwesten und Südosten des Platzbe- te ist die Schaffung von Stellplätzen in M 06 Loga) reiches entsteht. Längsaufstellung möglich.

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Maßnahme O 6 (L) (M 10 Loga) Den östlichen Teil dieser Fläche bildet Platzgestaltung an der Hinden- ein 2,00 m breiter geklinkerter Fußweg. burgstraße vor der Friedenskirche Auch die Zuwegung zum Kirchenportal sollte eine Befestigung mit Klinkerpflas- Die Hindenburgstraße stellt eine Ver- ter erhalten. Die Platzmitte wird in der bindung von der Hauptstraße bis zum Achse des Pastor-Boekhoff-Weges und Hohen Weg dar. An dieser Wohnstra- der Kirchenzuwegung durch ein Baum- ße befinden sich in erster Linie Wohn- tor (Karree) und ein Pflasterfeld hervor- gebäude, aber auch die ev.-lutherische gehoben. Friedenskirche. Die Zuwegung der Kir- Die östliche Platzkante bildet eine che erfolgt über eine Freifläche von der Reihe von neu zu pflanzenden, stand- Hindenburgstraße. ortgerechten Bäumen (zum Beispiel Auf der Fläche entlang der Straße Stadtbirnen) als Ersatz für die abgängi- steht eine Reihe alter, vorwiegend ab- gen Kastanien. Der Bereich unter den gängiger Kastanien. Das gebäudenahe Bäumen könnte als wassergebundene Parken wird derzeit an der Straße orga- Decke ausgführt oder mit einem breit- nisiert. fugig verlegten, luftdurchlässigen Pflas- ter befestigt werden. Dieser Platz unter den Bäumen könnte gleichzeitig als Parkfläche für die Pkw der Kirchenbe- sucherInnen fungieren. Die Hindenburgstraße könnte süd- lich und nördlich des Platzbereiches ebenfalls umgestaltet werden. Denkbar wäre eine Einengung der Straße durch das Anlegen eines Längsparkstreifens im Fahrbahnraum. Die Breite der Straße kann dabei 4,75 m, die des Parkstreifens 1,75 m betragen. Auch hier könnte der Umgestaltungsmaßnahmen/Planung Parkstreifen mit einem breitfugig verleg- ten Pflaster befestigt werden. Im Rahmen der Dorferneuerung ist für den Fall, dass die abgängigen Kastanien früher oder später gefällt werden müs- sen, ein Umgestaltungsvorschlag für die angrenzende Hindenburgstraße und den Vorbereich der Kirche erarbeitet worden. Die Planung sieht die Gestaltung ei- nes Abschnittes der Hindenburgstraße als Vorplatz mit einer Breite von 5,50 m vor. Als Befestigung der Fläche sollte ein Breitfugig verlegtes hoch­wertiges Pflastermaterial gewählt Pflaster werden.

90 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

Überquerung oftmals nur erschwert möglich, da die Kraftfahrzeuge, trotz Ampelschaltung, im Falle eines Staus die Kreuzung blockieren. Die angrenzenden Bereiche sind durch fehl- oder ungenutzte Freiflächen charakterisiert. Die Flächen sind nur ungenügend befestigt und weisen kei- nerlei gestalterische Qualität auf. Raum- bildende Elemente oder Grünflächen sind nicht vorhanden.

Maßnahme O/E 7 (L) (M 11 Loga) Platzgestaltung Am Kaak Umgestaltungsmaßnahmen/Planung 'Am Kaak' meint die Flächen im Be- reich des Kreuzungspunktes der Straßen Die Maßnahme unterscheidet zwischen Hohe Loga, Hauptstraße und Daaler einer Umgestaltung der angrenzenden Straße. Die sich hier treffenden (Haupt- Freiflächen und der des eigentlichen verkehrs-)Straßen am westlichen Orts­ Knotenpunktes der hier verlaufenden ein­gang sind viel befahren. Insbesonde- Hauptverkehrsstraßen: re die Bundesstraße 436 (Hauptstraße) Aus städtebaulicher Sicht ist eine ist mit ca. 20.000 Kraftfahrzeugen/Tag Gestaltung der Randbereiche des oben eine der meistfrequentierten Hauptein- genannten Kreuzungspunktes unerläss- fallstraßen vor Leer. lich. Hier, am westlichen Ortseingang Die Straße Hohe Loga weist ein Ver- von Loga (bzw. auch Leer), ist eine kehrsaufkommen von 5.200 Kraftfahr- grünplanerische Gestaltung oder bes- zeugen/Tag auf. ser noch hochbauliche Überbauung zu Der Anteil des Schwerlastverkehrs empfehlen. macht 5,4 % des gesamten Fahrzeugauf­ Die Dorferneuerungsplanung skiz- kommens aus. ziert einen beispielhaften Bebauungs- Zu den Hauptverkehrszeiten kommt es im vorschlag, der eine Eingangsbebauung Kreuzungspunktber­ eich häufig zu langen an der Hauptstraße bzw. an der Hohen Verkehrstaus. Loga für den Ort zeigt. Zweigeschossige Für FußgängerInnen und Radfahre­ Gebäude mit Dach- oder Staffelgeschoss rInnen, insbesondere für Schulkinder stellen hinsichtlich Art und Maß der der benachbarten Grundschule, ist eine baulichen Nutzung ein geeignetes Bau-

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volumen für diesen Standort dar. Hier fungieren. Ein Kreisverkehr kann im ist allerdings im weiteren Verfahren eine Idealfall, anders als eine mit Lichtsignal- Überprüfung und Einpassung in bau- anlagen ausgestattete Kreuzung, einen leitplanerische Vorgaben notwendig. gleichmäßigen Verkehrsfluss gewährleis- Der Entwurf zeigt eine Bebauung ten. mit Gebäuden, die zur Straße eine ge- Der Vorschlag wurde intensiv disku- werbliche Nutzung und in den Ober- tiert, wird aber inzwischen nicht weiter geschossen oder den lärmabgewandten verfolgt. Trotzdem sollte in der Träger- Seitenflügeln Wohnnutzung vorsieht. beteiligung überprüft werden, ob ein Optional zu den dargestellten Park- Kreisverkehrsplatz aus verkehrlicher plätzen ist auch eine Wohnnutzung des Sicht genehmigungsfähig ist. Die betei- rückwärtigen Grundstücks möglich. ligte NLStV erkannte zwar keine Ver- Die Erschließung des Grundstücks besserung der momentanen Regelung sollte von der weniger befahrenen Stra- durch Beampelung, schloss aber eine ße Hohe Loga aus erfolgen. Zur Haupt- verkehrsrechtliche Genehmigung auch straße sollte lediglich eine Ausfahrt nicht aus. möglich sein. Für die nordöstliche Seite der Haupt­ Der Gestaltungsvorschlag sieht dar- straße wird die Anpflanzung eines über hinaus einen neuen Zugang zum Baumkarrees angeregt, das symbolisch Philippsburger Park vor. Der Park erhält als raumbildender Ersatz für das abge- eine neue Zuwegung von der westlichen brochene Eckgebäude stehen soll. Fußgängerquerung der Kreuzung aus, in der Sichtachse auf das Schloss an der Straße Hohe Loga. Maßnahme O 8 (L) (M 13 Loga) Für den eigentlichen Kreuzungs­ Verbesserung des Bereiches des punkt von Hauptstraße (Bundesstraße Ehrenmals/Denkmalsplatzes 436), Hohe Loga und Daaler Straße wurde ursprünglich die Errichtung ei- Südlich des Philippsburger Parks befin- nes Kreisverkehrsplatzes vorgeschlagen. det sich im Übergang zur Hauptstraße Er sollte einerseits als markante Orts- der Denkmalsplatz. Er bildet den Rah- eingangsgestaltung und andererseits als men für das hier befindliche Kriegereh- geschwindigkeitsreduzierendes Element renmal. Momentan ist eine Wegeführung über den Denkmalsplatz hinweg bis in den Philippsburger Park vorhanden. Der Durchgangscharakter entspricht al- lerdings nicht der Bedeutung des Denk- bzw. Mahnmals. Der nördliche Gehweg der Haupt- straße weitet sich zu einem mit grauen Betonplatten befestigten Vorplatz auf. Über eine Treppenanlage wird ein mit Bäumen bestandener Platz erreicht. Die Bäume weisen alleeartig den Weg zum Ehrenmal. Die vorderen sechs Bäume haben einen geringeren Stammdurch- messer, sind deutlich jünger als die al-

92 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP ten, prägenden Bäume im hinteren Teil der Anlage. Die Freiflächen beidseitig der Zuwe- gung sind mit Rasen bewachsen.

Umgestaltungsmaßnahmen/Planung

Die Planung sieht die Entfernung der jungen Linden vor, die im Bereich des Vorplatzes gepflanzt wurden. Anstelle der Linden sollte an der Hauptstraße ein kleiner, mit Mauern und Pergolenkon­ struktion eingefasster Aufenthaltsbereich entstehen und Bänke zum Verweilen ein- Der Bewuchs im Bereich des Denkmals laden. sollte zurückgeschnitten bzw. in Teilen Beidseitig der Treppenanlage sollten komplett entfernt werden und den Blick behindertengerechte Rampen errichtet auf das Ehrenmal freigeben. werden, damit ein barrierefreier Zugang Um zu den zum Teil ungeordneten zum Denkmal entsteht. angrenzenden Grundstücken einen ent- Zur optischen Hinführung zum sprechenden Sichtschutz zu erhalten, ist Denk­mal könnte in die Zuwegung­ die beidseitige Anpflanzung von stand- ein Klinkerstreifen eingepflaster­ t wer- ortgerechten Schnitthecken vorgesehen. den. Das Klinkermate­rial sollte auch als Der Arbeitskreis hat sich dafür ausge- Rundweg um das Ehren­mal gesetzt wer- sprochen, dass langfristig auf die Wei- den. Auf diesen gepflasterten Vorflächen terführung des Weges vom Denkmal können Kränze abgelegt werden. in den Philippsburger Park verzichtet

93 Stadt Leer

werden sollte. Stattdessen ist mehrheit- ren Verfahren zu beplanen und mit den lich die Schaffung eines neuen Zugan- Waldeigentümern abzustimmen sein. ges zum Park im Bereich Am Kaak ge- Im Vorfeld der Zugänge könnten so wünscht. genannte Aufmerksamkeitsfelder einge- pflastert werden. Hierbei handelt es sich um den Austausch der vorhandenen Be- festigung durch ein hochwertiges, hap- Maßnahme O 9 (L) (M 14 Loga) tisch und optisch gut wahrnehmbares Verbesserung der Zugangssitua­ Pflastermaterial. tionen zum Julianenpark Denkbar wäre beispielsweise, eine entsprechende Fläche – analog zu der Der Julianenpark befindet sich im Wes- Gestaltung des Heckenweges – mit ei- ten von Loga. Hier besteht die Proble- nem Klinker auszupflastern, das sich matik einer schlechten Wahrnehmbar- farblich gut von dem Grau des Umge- keit. Die derzeitige Gestaltung der bungspflasters abhebt. Zugänge wird darüber hinaus der Be- An geeigneter Stelle sollten bedarfs­ deutung des Parks als Grünfläche des orientiert Stellplätze für die Fahrzeuge Ortes nicht gerecht. von SpaziergängerInnen oder Besuche­ rInnen der zahlreichen Veranstaltungen, die im Park stattfinden, angeboten wer- den. Der Standort der Parkflächen richtet sich nach dem vorhandenen Platzange- bot, nach der zu erwartenden Akzeptanz des Parkplatzes und der Nähe zu den potentiellen Veranstaltungen. Der Ver- siegelungsgrad der Stellflächen sollte so gering wie möglich gehalten werden.

Umgestaltungsmaßnahmen/Planung

Um die Zugangssituation zum Julianen- park zu verbessern, sollte sie in entspre- chender Weise gestalterisch aufgewertet werden. Der Julianenpark ist eine historische Parkanlage, deren Bedeutung durch eine adäquate Gestaltung der Zugänge entsprochen werden sollte; bereits im Eingangsbereich sollte diese Bedeutung vermittelt werden. Daher könnten, zu- mindest an den wichtigen, stärker fre- quentierten Zugängen, torartige Ein- gangselemente errichtet werden. Die Asrt der Gestaltung wird im weite-

94 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

Übersicht Zugänge zum Julianenpark

Maßnahme O 10 (L) (M 17 Loga) Verbesserung der Zugangssitua­ tion zum Philippsburger Park vom Logaer Weg

Der Philippsburger Park besitzt zwei Zu- gänge vom Logaer Weg aus. Auch hier besteht die Problematik der schlechten Wahrnehmbarkeit von außen. Die mo- mentane Gestaltung der Zugänge wird darüber hinaus ebenfalls nicht der Be- deutung des historischen Parks gerecht.

Umgestaltungsmaßnahmen/Planung

Die Dorferneuerungsplanung sieht Lage Philippsburger eine Betonung der beiden Zugänge Park durch torartige Eingangselemente vor. Denkbar wären hier skulpturale 'Park- wächter', die den historischen und ver- wunschenen Charakter des Parks wi- derspiegeln. Darüber hinaus wäre eine angemessene Beleuchtung der Zugänge Heutiger Zugang vom wünschenswert. Logaer Weg aus

95 Stadt Leer

In die Befestigung des Fußwegs entlang Umgestaltungsmaßnahmen/Planung des Logaer Weges könnten vor den bei- den Parkzugängen Aufmerksamkeits- Die Dorferneuerungsplanung unter- felder eingebettet werden. Zu diesem stützt inhaltlich den Gestaltungsvor- Zweck sollte eine Befestigung mit ei- schlag des Parkentwicklungsplanes der nem hochwertigen Pflastermaterial, wie Stadt Leer, der unter anderem eine Wie- zum Beispiel Klinker, in das umgebende derherstellung des alten historischen Pflaster – analog zu der Gestaltung des Wegekonzeptes vorsieht. Heckenweges – erfolgen. Zudem sollte versucht werden, den historisch nachgewiesenen Parkzugang im Bereich des Jüdischen Friedhofes Maßnahme O 11 (L) (M 17a Loga) wieder herzustellen. Beispiel Parkwächter Philippsburger Park Als Ergänzung könnte ein weiterer Zugang vom Friedhofsweg aus geschaf- Eine der historischen Parkanlagen von fen werden. Der bereits bestehende Ein- Loga ist der Philippsburger Park. Er gang sollte hinsichtlich der Wahrnehm- befindet sich nördlich der Hauptstraße barkeit verbessert werden. und wird von den Straßen Hohe Loga, Der Arbeitskreis hat sich mehrheit- Logaer Weg und der Eichendorffstraße lich für eine insektenfreundliche Be- begrenzt. leuchtung des Parks ausgesprochen, um eine Begehung sicherer und angstfreier zu machen und somit auch eine Inte­ gration in das Wegegefüge von Loga zu erreichen. Im Rahmen der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange hat sich der Landkreis gegen eine Beleuchtung ausgesprochen, um weitere Beeinträch- tigungen zu vermeiden. Im weiteren Verfahren ist hier eine einvernehmliche Lösung zu suchen.

Maßnahme O 12 (L) (M 18 Loga) Jüdischer Friedhof

Am nordwestlichen Rand des Philipps- burger Parks befindet sich der histori- sche Jüdische Friedhof. Die nördliche Grenze bildet der den Logaer Weg be- gleitende Radweg. Der Friedhof ist nur schlecht und für Ortsfremde gar nicht wahrnehmbar.

96 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

Umgestaltungsmaßnahmen/Planung Der Friedhof selbst sollte eine Einfrie- dung in Form eines würdevoll gestalte- Der Arbeitskreis hat sich für eine deut- ten Zaunes erhalten. Der vorhandene liche Verbesserung der Sichtbeziehung untypische Jägerzaun ist abgängig und vom Logaer Weg (Nordwesten) ausge- sollte – als vorgezogene Maßnahme im sprochen. Daher sind die vorhandenen Rahmen der Dorferneuerung – ersetzt Büsche, Sträucher und Bäume am Lo- werden. gaer Weg zu roden. Zudem könnte ein entsprechendes Die großkronigen Bäume auf dem Eingangstor aus Metall mit zwei seitli- Friedhof sollten jedoch erhalten bleiben. chen Mauerpfeilern hergestellt werden. Wünschenswert wäre eine Verlegung Die Zugangspforte sollte im südwestli- des Radweges von der Nordwestseite auf chen Bereich des Gräberfeldes angeord- die Südostseite des Friedhofes, auf der net werden und somit von der Kreu- sich derzeit schon ein Fußweg befindet. zung Logaer Weg/Eichendorffstraße Hier könnte ein kombinierter Fuß- und bzw. vom dort befindlichen Aus-/Ein- Radweg angelegt werden, sodass eine gang des Philippsburger Parks aus schon unzerschnittene Grünfläche entsteht. wahrzunehmen sein.

97 Stadt Leer

Wünschenswert wäre es, den Fuß- und Radweg mit einer hochwertigen Pflaste- rung zu befestigen. Darüber hinaus wird empfohlen, den Parkzugang im Bereich des Jüdischen Friedhofes wiederherzustellen (vgl. auch Maßnahme O 11 (L)).

Logabirum Umgestaltungsmaßnahmen/Planung

Maßnahme O 13 (LB) Die Reihe von Senkrecht-Parkplätzen (M 02 Logabirum) entlang der Kirchhofmauer kann eine Parkplatz an der Kirche/Trauerhalle Gliederung in Form von Klinkerstreifen am Karkpadd erhalten; an das Gleiche ist auch im Be- reich des Parkplatzes bei der Trauerhalle An der Logabirumer Straße im histo- gedacht. Auch hier könnte eine Gliede- rischen Kern des Ortes befindet sich rung der einzelnen Stellplätze mittels mit der ev.-lutherische Kirchengemein- eines Klinkerstreifens erfolgen. Diese de die älteste lutherische Gemeinde Bänderung dient der Markierung und Leers mit ca. 1.150 Gemeindegliedern. Verdeutlichung der Parkaufstellung. Die Kirche aus dem 14. Jahrhundert, Die Neuordnung der Parkplatzflä- der Friedhof und der ehemalige Pfarr- chen kann darüber hinaus auch zu einer hof, in dem heute der Kindergarten der Erhöhung der möglichen Stellplatzzahl Kirchengemeinde sowie das Gemeinde- führen. Durch die Anordnung der Stell- haus Platz gefunden haben, bilden zu- flächen in der Mitte der großen Freiflä- sammen mit dem in den 1960-er Jahren che erhält dieser Bereich an der Trau- gebauten Pfarrhaus und dem Dorfplatz erhalle eine Umfahrt und gleichzeitig nicht nur das Zentrum der Kirchenge- einen platzartigen Charakter. meinde Logabirum, sondern auch des Die eigentlichen Parkstände beider weit auseinandergezogenen Dorfes. Parkplätze sollten mit einem wasser- Für die Pkw der BesucherInnen gibt durchlässigen Pflastermaterial, wie zum es im Bereich der Kirche und des an- Beispiel Rasengitterplatten, befestigt grenzenden Friedhofes zwei Parkplätze. werden, damit der Grad der Versiege- Bei dem ersten Platz handelt es sich um lung so gering wie möglich gehalten eine Reihe von Senkrecht-Parkplätzen wird und der jetzige Charakter einer an der Kirchhofmauer in unmittelbarer voll befestigten grauen Fläche entschärft Nähe zur Logabirumer Straße. wird. Der zweite Parkplatz befindet sich im Die Führung der FußgängerInnen Bereich der Trauerhalle des Friedhofes. von der Logabirumer Straße zum Fried- Erschlossen werden diese Stellflächen hof bzw. zum weiterführenden Kirch- über den Karkpadd, der auch im Rah- padd könnte durch einen mittig der men der Dorferneuerung überplant Straße verlaufenden Klinkerstreifen wurde. (Padd) erfolgen und optisch hervorge-

98 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

hoben werden. Der mittige Klinker- Maßnahme O 14 (LB) streifen mit einer Breite von ca. 0,70 m (M 20 Logabirum) ist zudem gut mit dem Fahrrad zu be- Gestalterische Einbindung der fahren. Er dient also gleichermaßen als Feuerwehr/ehemaligen Gemeinde- funktionsgebendes wie gestalterisches verwaltung Element. Die Betonung der Zugangssituation­ Im Zuge der Ortsdurchfahrt befindet zum Karkpadd von der Logabiru­mer sich auf einem Eckgrundstück der Loga- Straße könnte durch einen mar­kanten, birumer Straße/Im Dorfe das Gebäude standortgerechten Straßen­baum sowie der Freiwilligen Feuerwehr von Logabi- einen Klinkermauerpfei­ler erfolgen.­ Der rum. Früher diente es der Gemeindever- Klinkermauerpfeiler könn­te darüber hin- waltung als Standort. aus eine Inschrift oder eine Hinweistafel Bei dem Objekt handelt es sich um erhalten. einen zweigeschossigen Schlichtbau aus Das Material des Mauerpfeilers sollte den 1960-er/1970-er Jahren mit Sattel­ sich hinsichtlich Farbe und Format an dach und schwarzer Pfanneneindeckung. der vorhandenen Klinkermauer orientie- Die Fassade zeigt entsprechend der sei- ren. nerzeitigen Architektursprache einen Der Kirchenbau sollte als ortsbild- Materialmix aus Ziegelsteinen, Glas- prägendes Gebäude der Ortschaft Lo- bausteinen und Fassadenplatten. gabirum ähnlich der Mühle durch eine An das Gebäude ist eine eingeschos­ entsprechende Beleuchtung effektvoll sige Flachdachgarage angebaut. Neben illuminiert werden. der Garage befindet sich ein unansehn-

99 Stadt Leer

licher Container als temporärer Lager- te in Form einer standortgerechten, hei- raum. mischen Hecke oder der Anpflanzung Die Außenanlagen sind nahezu voll- von heimischen Laubbäumen erfolgen. flächig mit einem grauen Betonver- Insbesondere die Grundstückseinfrie- bundsteinpflaster versiegelt. Eingefriedet dung sollte aufgewertet werden. ist das Areal mit einer Hecke und einem nicht orts­bild­gerechten Zaun. Anstelle des ca. 12,00 m langen Schiff- Das Gebäude ist hinsichtlich Form, scontainers sollte ein ortsbildgerechtes Bauweise und Material ubiquitär und Ersatzgebäude errichtet werden. Im somit nicht orts­bildprägend. weiteren Verfahren sind die genaue Lage Auf Grund seiner Funkt­ion als öf- und die Art des Objektes zu beplanen fentliches Gebäude ist es aber bedeutsam und festzulegen. für die EinwohnerInnen und dadurch letztlich auch prägend für Logabirum. Der schlichte Hinweiskasten in Metall- bauweise im Zufahrtsbereich des Feu- erwehrgeländes sollte durch eine orts- Umgestaltungsmaßnahmen/Planung bildgerechte Informationstafel an der Logabirumer Straße ersetzt werden. Das Gebäude sollte durch eine ent- sprechende Grünplanung besser in das Ortsbild eingefügt werden. Dieses könn-

100 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

A.3.3 Erschließung

A.3.3.1 Bestand

Loga/Logaerfeld

Durch Loga führt die Bundesstraße 436 (öst­lich Leegkamp, westlich Hauptstra- ße) von Nordosten nach Südwesten, die den Ortsteil Loga zweiteilt und als seine Haupterschließungsachse fungiert. Hier haben sich auch eine Reihe von Betrie- ben angesiedelt, ebenso im Winkel zwi- schen der Bundesstraße 426 und der Übersicht über den Ortsteil Loga (Ausschnitt) Bundesstraße 70, dem weiteren Verlauf des nördlich verlaufenden Stadtrings Zwischen Auf den Truben, der Bun- nach Süden. desstraße 436 und der Kleinen Allee ist Die nördlich der Straße Auf den Loga von einem gut ausgebauten Stra- Truben befindlichen Siedlungsteile er- ßennetz durchzogen, das die Erreichbar- schließt im Osten hauptsächlich die keit aller Siedlungsbereiche sicherstellt. Landesstraße 821 (Hohe Loga, weiter Nördlich der bebauten Flächen Lo- Logabirumer Straße), die Richtung Os- gas schließt sich Logaerfeld an, das von ten zur Maiburger Straße und weiter zur weitläufigen Acker- und Grünlandflä- Dorfstraße wird und nach Nortmoor chen gekennzeichnet ist, die von Wirt- führt. schaftswegen durchzogen sind. Haupt­­ Der östliche Siedlungsfleck nördlich erschließungsachsen sind der Weidenweg der Stra­ße Auf den Truben ist über die im Westen und der östlich davon verlau- Logabirumer Straße zu erreichen; durch fende Mittelweg, an denen die meisten den mittleren nördlichen Siedlungsfin- Gebäude Logaerfelds stehen. Von bei- ger führt der Mittelweg Richtung Loga- den Straßen gehen diejenigen Verkehrs- erfeld. wege ab, die zu den sonst eher verstreut Haupterschließungsachse des west­li­ liegenden Siedlungsstellen führen.72 chen Siedlungsbereiches ist der Weiden- weg, der ebenfalls weiter nach Logaer- Logabirum/Logabirumerfeld feld verläuft. Im Süden begrenzt die Kleine Allee Von der Bundesstraße 436 in Loga den Siedlungsbereich Logabirums. Süd- zweigt die Landesstraße 821 (Hohe lich davon befindet sich eine langgezo- Loga, nach der Kreuzung mit Auf den gene landwirtschaftliche Fläche. Im Os- Truben Logabirumer Straße) Richtung ten wird die Ackerfläche von der Straße­ Nordosten ab und läuft auf Logabirum Am Schlosspark begrenzt, an der östlich zu, an dessen östlichem Hauptsiedlungs­ unmittelbar der Evenburger Schloss­park bereich die von Norden her kommen- beginnt. de Oldenburger Straße (Bundesstraße Im Südosten und Süden Logas lie- 436) vorbeiführt. Kurz vor dem Ortsteil gen ausgedehnte landwirtschaftliche knickt die Landesstraße 821 nach Os- Flächen. 72 Kartenübersicht: http://maps.google.de

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Siebenbergen, das zur Gemarkung Lo- gabirum zählt. Die landwirtschaftlichen Flächen Logabirumerfelds sind im Nordwesten, Norden und Osten von Wald begrenzt; auch im Südosten ist ein großes Wald- stück vorhanden, das zum Forst gehört. Die Feldstraße, von der Logabirumer Straße abgehend, zieht sich Richtung Norden bis ans Ende der Gemarkung. Von dieser Straße zweigen die teils als Stichstraßen hergestellten Verkehrswege zu den einzelnen Siedlungsflecken ab.

Übersicht über den Ortsteil Logabirum (Ausschnitt)

A 3.3.2 Stärken-Schwächen- Analyse Erschließung ten ab und wird zur Maiburger Straße, Hauptansiedlungsgebiet für gewerbliche und sonstige Betriebe – Wohnbebauung Loga ist hier kaum vorhanden. Die Logabirumer Straße zieht sich Stärken Schwächen als Gemeindestraße durch den Ortsteil. Stadtnähe Zustand der Fuß- Von dieser Straße gehen einige Stich- und Radwege und straßen ab, die den Siedlungskern des einiger Straßen Ortsteils erschließen. schlecht bzw. Nördlich dieses Siedlungsbereiches fehlend sorgt die von der Logabirumer Straße Gute ÖPNV-An- Verkehrsbelastung nach Norden abzweigende Feldstraße bindung (Lkw, Pendler) für die Erreichbarkeit der am Straßen- Fußwege abseits Wegenetz teilweise verlauf vor­­­han­denen Bauten. der Straße lückenhaft Weitere, wenn auch wenige Besied- Grundversorgung Logaer Weg lung, hat sich an der Zoostraße etabliert, gesichert an der auch das Hotel Waldkur und der Hoher Weg Ecke ehemalige Waldzoopark 'Onkel Heini' Kindergarten: Ver- ansässig sind. Dieser Bereich kann ent- kehrsberuhigung weder über die Bundesstraße 436 oder Zebrastreifen fehlt; über einen Abzweig der Feldstraße er- Philippsburger reicht werden, der unter Beibehaltung Park/Weidenweg des Straßennamens in einer Art Zick- Zugang Park zackkurs durch den westlich der Bun- Kurze Wege in die desstraße 436 liegenden Teil des Forsts Nahversorgung verläuft. (Schule, Ärzte, Logabirumerfeld wird im Norden Apotheke) von der Bundesautobahn A 28 zer- Seniorengerecht schnitten; nördlich der Autobahn liegt

102 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

Logabirum nungsrahmenbedingungen reagie­ren zu können. Stärken Schwächen • Ausbaugrad und Ausbauart der Stra- Stadtnähe Autobahn: Lärm, ßen und Wege sollten ausschließlich Zerschneidung vom Umfang des Benutzerkreises Gute Autobahn­ Sanierungsbedarf und der Stärke der Frequentierung anbindung ("Loga­ der Straßen und birum hat eigene Wege/Waldwege abhängig gemacht werden. Es sollte Abfahrt" jeweils der geringstmögliche Ausbau- Gute Radwege Fehlende Ausstat- grad (Querschnitt) gewählt werden, tung an Wald- und um den Flächenverbrauch und die Wanderwegen Versiegelung zu minimieren. Maßge- (Bänke, Müll­ bend sind dabei die Begegnungsfälle eimer) nach den Richtlinien­ und Emp- Schlechte Überque- fehlungen zur Anlage von Erschlie- rungsmöglichkei- ßungsstraßen (RAS und EAE). ten an Straßen Lärmbelästigung: • Die Umbau- und Sanierungsmaß- Bundesstraße nahmen an Straßen und Wegen soll- 436, Logabiru­mer ten einem übergeordneten Gestal- Straße, gro­ßes Ver- tungsmuster entsprechen. kehrsaufkommen, zu schnell Ist in den nachfolgenden Maßnahmen- Lärm- und Ge- beschreibungen eine Befestigung mit ruchsemissionen Naturstein- oder Klinkerpflaster be- durch Gewerbe schrieben, kann aus Gründen der Kos­ ten­ersparnis ebenso ein Ausbau mit dem in Form und Farbe dem Naturstein ähn- A 3.3.3 Maßnahmen zur Ver- lich sehenden Betonsteingroßpflaster besserung der Erschlie- durchgeführt werden, auch wenn dieses ßungssituation nicht ausdrücklich erwähnt ist. Die in der Planung vorgesehenen Allgemeines punktuellen Fahrbahnbeläge mit Na- turstein-, Klinker- oder Betongroßstein- Im Zusammenhang mit Änderungs- pflaster stellen aus gestalterischer Sicht oder Verbesserungsmaßnahmen an vor- ein ideales Material für einen ortsbild- handenen und neu geplanten Erschlie- gerechten Ausbau der Straßen dar. Sie ßungswegen sollten folgende Aspekte führen aber auch zu einem Anstieg der berücksichtigt werden: Geräuschemissionen im Gegensatz zu Asphalt- oder Betonsteinbelägen. Im • Die Planung ist ausdrücklich da- Rahmen der weiteren Planungen ist eine hingehend ausgelegt, dass eine ab- Abwägung/Prüfung der maßgeblichen schnittsweise Umgestaltung erfolgen Belange und Ziele erforderlich. Vor der kann. Dies soll der Stadt Leer ein Ausführung von Materialwechseln in Höchstmaß an Flexibilität bei der der Fahrbahn sollten die AnliegerInnen Umsetzung der einzelnen Maßnah- beteiligt und auf mögliche Geräusch­ men sichern, um auf aktuelle Pla- emissionen hingewiesen werden.

103 Stadt Leer

Einmündungen auf Kreuzungen und Nutzergruppen gestaltet werden, zum Vorfahrtsstraßen sollten durch einen Beispiel: Materialwechsel in der Fahrbahn ge- kennzeichnet werden, sodass die am • Rastplätze für (Fahrrad-)TouristIn- Straßenverkehr Teilnehmenden optisch nen, und haptisch auf die Vorfahrtssituation • Ausleuchtung der besiedelten Stra- hingewiesen werden. ßenabschnitte, insbesondere bei an- grenzenden Wohnbaugrund­stücken, Hinweise • befestigte, überfahrbare Seitenstrei- fen für den Begegnungsfall, zum Bei- Für alle Maßnahmen, die zum Beispiel spiel landwirtschaftlicher Fahrzeuge auf Grund zusätzlicher Versiegelungen mit Pkw/Lkw. Beeinträchtigungen des Naturhaushal- tes bzw. des Landschaftsbildes verur- Nach Abstimmung mit dem Arbeitskreis sachen, sind Ausgleichsmaßnahmen Dorferneuerung wurden, aufbauend auf gemäß Naturschutzgesetzgebung vor- den Ergebnissen der Bestandsaufnah- zusehen. Zum Schutz der vorhandenen me, Vorschläge für die Gestaltung von Gehölze sind die DIN 18920 und die Erschließungsstraßen und -wegen erar- RAS-LG 4 anzuwenden. beitet, die im Folgenden vorgestellt wer- Vor allen Straßenbau- und sonstigen den. Erdarbeiten ist die Untere Denkmal- schutzbehörde des Landkreises zu infor- mieren. Loga Da sich in den Seitenbereichen der Straßen Versorgungsleitungen (Strom, Maßnahme E 1 (L) (M 02 Loga) Gas, Telekommunikation) befinden, Ausbau der Mühlenallee und des die zum Beispiel bei Baumpflanzungen Querweges im Evenburger Park für berücksichtigt werden müssen, ist vor Fußgänger und Radfahrer jeweiligem Maßnahmenbeginn die zu- ständige Bezirksmeisterei der jeweiligen Die westliche Begrenzung des Evenbur- Versorgungsträger in Kenntnis zu setzen. ger Parks bildet die so genannte Müh- Die für die Umsetzung der Dorf­ lenallee. Ein weiterer baumbestandener erneuerungsziele erforderlichen Detail- Weg schafft entlang des südlichen Burg- planungen zur Straßenumgestaltung grabens die Verbindung zur Fährstraße. werden zu gegebener Zeit mit der Nds. Der Weg ist ca. 2,00 m breit und Landesbehörde für Straßenbau und Ver- asphaltiert. Der bautechnische Zu- kehr abgestimmt. stand der Asphaltdecke ist streckenwei- Im weiteren Verfahren ist zu über- se schadhaft. Es sind zahlreiche Löcher prüfen, ob die Finanzierung gewisser und Risse vorhanden, sodass das Be- Maßnahmen im Rahmen der Dorf­ gehen und Befahren zunehmend er- erneuerung mit Mitteln nach dem schwert wird. Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz Darüber hinaus stellt aus gestalte- (GVFG) zu leisten­ ist. rischer Sicht eine Asphaltierung eine Es ist eine multifunktionale Nutzung wenig geeignete Befestigung dar. Eine der bestehenden Straßen und Wege zu naturnahe Befestigung, die sich besser ermöglichen; zudem sollen die bestehen­ in das Landschaftsbild integriert, wäre den Verkehrswege für unterschiedliche wünschenswert.

104 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

Umgestaltungsmaßnahmen/Planung

Aus Sicht der Dorferneuerung wird ein Austausch des Befestigungsmaterials­ empfohlen. Zu diesem Zweck wäre die Asphaltdecke zu entfernen und eine wassergebundene Wegedecke aufzu- bringen. Eine wassergebundene Decke ist eine Deckschicht, die aus einem gebroche- nen Natursteinmaterial besteht und zu den ältesten Wegebefestigungen gehört. Das Material wird weder von hydrauli- schen noch bituminösen Bindemitteln zusammengehalten. Diese Art von Stra- ßenbelag eignet sich nur für Verkehrs- wege mit geringer Verkehrsbelastung und geringer Reisegeschwindigkeit. Der oberste Belag ist etwa vier Zenti- meter dick und liegt wiederum auf einer sechs Zentimeter dicken dyna­ ­mischen Schicht zur Druck- und Schubübertra- gung. Darunter liegen Frostschutzschicht und der tragfähige Unterbau. Wassergebundene Decken vermit- teln einen naturnäheren Eindruck. Für FußgängerInnen bzw. JoggerInnen sind wassergebundene Decken gelenkscho- nender, da der Belag weicher ist. Es ist ein ausreichender Abstand von den Stämmen der vorhandenen Allee- bäume einzuhalten. Der Wurzelbereich der Bäume darf nicht beschädigt wer- den. Im Rahmen der Trägerbeteiligung Da die Dorferneuerung auch die Rena- wurde von der Unteren Naturschutzbe- turierung und Sanierung von Gewässern hörde des Landkreises Leer mitgeteilt, als Zielsetzung formuliert, wird dieser dass unter anderem zum Schutz des Hinweis zur Kenntnis genommen und Wurzelwerkes eine Instandsetzung der sollte im weiteren Verfahren berücksich- Asphaltdecke geplant und die Maßnah- tigt werden. me im Rahmen der Dorferneuerung da- mit hinfällig sei. Hinsichtlich des Querweges ist im Wei- Weiterhin weist der Landkreis Leer teren eine Abstimmung mit dem Land- darauf hin, dass sich in dem Bereich kreis und der Denkmalpflegebehörde stark verlandete Graften befinden. Es erforderlich. Die Maßnahme wird aber wird eine Sanierung dieser Gewässer als vorsorglich beibehalten (siehe hierzu Dorferneuerungsmaßnahme angeregt. auch die Abwägung im Teil D).

105 Stadt Leer

Siehe auch Maßnahme Maßnahme E 2 (L) (M 06 Loga) O 5 (L)/M 09 Loga) Erneuerung des Heckenweges zwi- schen Am Schloßpark und Haupt- straße

Der Heckenweg ist eine Besonderheit im Ortsteil Loga. Er schafft eine Verbindung zwischen der Straße Am Schloßpark und der Hauptstraße. Ausbauart und -breite wechseln dabei häufig. Teilbereiche sind auf Grund der schmalen Parzellenbreite nur zu Fuß (oder mit dem Fahrrad) nutz- bar. Der südliche Einstieg ist im Bereich der ev.-reformierten Kirche gelegen. Im Norden mündet der Heckenweg in den Kreuzungsbereich Am Kaak. Auch ist eine Anbindung an die Grundschule Daaler Straße vorhanden.

Umgestaltungsmaßnahmen/Planung

Es ist an die Anlage bzw. die Erneue- rung einer durchgängigen Wegeverbin- dung zwischen Am Schloßpark und der Hauptstraße gedacht. Damit ein Nebeneinandergehen von zwei Personen möglich ist, sollte der Fußweg mindestens 1,30 m breit sein. Die Befestigung sollte nach Möglichkeit mit einem Klinkerpflaster erfolgen, da Ritterstraße dieser als traditioneller und regionalty- pischer Baustoff dem Charakter der We- gebeziehung entspricht. Denkbar wäre allerdings auch alternativ eine Befesti- gung mit einem anderen hochwertigen, aber preisgünstigeren Pflastermaterial. Die Wegeverbindung steht unter dem Motto "Von Schloss zu Schloss". Als Kennzeichnung und zur Wieder- erkennung ist die Installation einer entsprechenden Symbolik vorgesehen. Denkbar wären zum Beispiel in Form von Bodenplatten gut sichtbare Mes- singtafeln mit dem Symbol einer Krone als Einleger in das Klinkerpflaster. Die- Krone als Symbol zur Kennzeichnung des se Platten sollten jeweils am Beginn des Heckenweges „von Schloss zu Schloss“. Messing- Heckenweges sowie im Bereich von We- Bodenplatte als Einleger

106 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP gekreuzungen, wie zum Beispiel mit der Ritterstraße, angeordnet werden. Hier wäre auch eine platzartige Aufweitung der Klinkerpflasterfläche denkbar. Darüber hinaus sollte der Weg mit geschnittenen Laubgehölzen eingefasst bzw. damit begleitet werden, wo dies möglich ist. Damit soll deutlich gemacht werden, wo die Begrifflichkeit "Hecken- weg" ihren Ursprung hat. Im weiteren Verlauf der Daaler Straße sollte ein sichtbehinderndes Baumbeet entfernt werden. Stattdessen ist an einen Maßnahme E 3 (L) (M 07 Loga) Materialwechsel in der Fahrbahn vor Straßenraumgestaltung an der dem Haupteingang der Schule gedacht. Daaler Straße So könnte ein optisch und haptisch gut wahrnehmbares Klinkermaterial ver- Die Daaler Straße, auf der eine Ge- baut werden. Die vorhandenen Baum- schwindigkeit von 30 km/h erlaubt ist, beete auf der östlichen Fahrbahnkante stellt die vielbefahrene Verbindung zwi- sollen erhalten und verlängert werden. schen der Straße Am Schloßpark und der Hauptstraße dar. Sie mündet hier in die stark frequentierte Kreuzung mit der Straße Hohe Loga und der Oldenburger Straße. An der Gemeinde­straße liegt un- ter anderem die Daaler-Grundschule. Auf Grund des hohen Verkehrsauf­ kommens und der trotz Beschränkung oftmals überhöhten Geschwindigkeit, mit der die Daaler Straße befahren wird, besteht hier insbesondere für die Schul- kinder ein erhöhtes Unfallrisiko.

Umgestaltungsmaßnahmen/Planung

Der Arbeitskreis hat sich für eine deutli- che Verbesserung der Sicherheit für die Schulkinder ausgesprochen. Daher ist eine funktionale und gestalterische Um- gestaltung dieses Bereiches vorgesehen. Zum einen ist eine Ausgestaltung des Heckenweges notwendig. Er schließt fußläufig nördlich der Schule an die Daaler Straße an. Es ist eine Verbesse- rung der Anbindung der Schule an den Heckenweg sowie des eigentlichen Ein- gangs geplant.

107 Stadt Leer

Eine weitere bauliche Maßnahme lichen Gestaltung und eines höheren stellt die Einrichtung von einigen Be- Wiedererkennungswertes sollte hier das darfsparkplätzen auf einer Fläche südlich gleiche Material wie bei der Umgestal- des Schulgebäudes dar. Entlang einer tung des Heckenweges Verwendung fin- von der Straße separierten Erschließung den. Auf Grund der größeren Parzellen- könnten hier bis zu zehn Stellplätze in breite kann hier allerdings ein größeres Schrägaufstellung angelegt werden. Regelprofil vorgehalten werden. Wün- Durch die Errichtung einer Umfahrt schenswert wäre eine Breite von 2,00 m von der Daaler Straße können die Kin- bis 2,50 m. der gefahrloser gebracht oder abgeholt Darüber hinaus könnte (beidseitig) werden, weil sich die Kurzzeitstellplätze entlang des Weges eine Hecke ange- außerhalb der öffentlichen Straßenpar- pflanzt werden, um dem Charakter des zelle befinden. Ungeordnetes Halten Heckenweges zu entsprechen. und Warten auf der Daaler Straße wür- den somit entfallen. Von dem Parkplatz aus sollte zudem eine Anbindung über den rückwärtigen Schulhofbereich sowie zum Heckenweg geschaffen werden.

Maßnahme E 4 (L) (M 12 Loga) Fuß- und Radweggestaltung von der Kreuzung Am Kaak bis zum Wohngebiet Leegkamp

Von der Kreuzung der Straße Am Kaak Maßnahme E 5 (L) (M 15 Loga) führt eine Fuß- und Radwegeverbin- Anbindung des Fußweges zum dung in das Wohngebiet Leegkamp. Kapellenweg und Parkplatz am Der Weg verläuft – geschützt durch eine Friedhof Gehölzreihe – parallel zur Bundesstraße 436 und mündet in die Gotenstraße im Westlich des Julianenparks liegt der Lo- Wohngebiet Leegkamp. gaer Friedhof. Die Erschließung des Friedhofes für den motorisierten Ver- kehr erfolgt über den Kapellenweg, der Umgestaltungsmaßnahmen/Planung in den Logaer Weg mündet.

Der Arbeitskreis hat sich für eine gestal- terische Aufwertung des Weges ausge- sprochen. Diese soll, was Material und Gestaltung betrifft, analog zum He- ckenweg (Maßnahme E 2 (L)) erfolgen. Das bedeutet, dass der Weg mit einem Klinkerpflaster oder ähnlich hochwer- tigen Pflastermaterial befestigt werden könnte. Aus Gründen einer einheit-

108 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

Der Parkplatzbereich befindet sich am Kapellenweg auf der Nordseite des Friedhofes. Bei dem Parkplatz handelt es sich um eine große, komplett mit grauem Verbundsteinpflaster versiegel- te Fläche. Die Stellplatzanordnung ist schlecht wahrzunehmen. Darüber hinaus gibt es noch ver- schiedene fußläufige Anbindungen über die Friedhofstraße und die Straße Im Möörken.

Maßnahme E 4 (L)

lässiges Pflastermaterial auf den einzel- nen Stellplätzen ausgetauscht und die Umgestaltungsmaßnahmen/Planung jeweiligen Parkstände mittels einer Bän- derung aus Klinkerstreifen unterteilt Entsprechend dem Grundgedanken, werden. die vorhandene Vernetzung in Loga mit Die Neuordnung der Stellfläche sieht Fußwegen auszubauen, soll eine Anbin- eine Reihe von Parkplätzen an der nörd- dung des Friedhofes vom Julianenpark lichen Platzkante sowie eine komplett aus zum Kapellenweg und dem dort be- umfahrbare doppelreihige Parktasche findlichen Parkplatz geschaffen werden. inmitten der großen Fläche vor. Somit Die Gestaltung auch dieses Fußwe- ergeben sich eine Zu- sowie eine Ab- ges soll analog der des Heckenweges er- fahrt zum Kapellenweg. folgen. Dieses meint eine durchgängige In Verlängerung einer der beiden und beidseitige Einfriedung des Weges Parkreihen ist die Anpflanzung eines mit einer Hecke sowie die Befestigung großen frei stehenden Solitärbaumes in des mindestens 1,30 m breiten Weges einer Rasenfläche möglich. mit einem hochwertigen Klinkermate­ Eine Rundbank um den Stamm des rial, im Idealfall ein rotbuntes Klinker- heimischen Laubbaumes kann im Sicht- pflaster. und Zugangsbereich zum Friedhofsein- Der vorhandene ungeordnete Park- gang als markanter Treffpunkt fungie- platzbereich soll durch eine Neugestal- ren. tung aufgewertet und beordnet werden. Darüber hinaus bietet sich eine Um- Das vorhandene Betonverbundstein- gestaltung und Neuorganisation des Ka- pflaster könnte durch ein wasserdurch- pellenweges an. An der westlichen Fahr-

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bahnseite soll eine Reihe von Bäumen Maßnahme E 6 (L) (M 16 Loga) in möglichst gleichem Abstand vonein- Logaer Weg ander gepflanzt werden. Zwischen den Bäumen soll ein Längsparkstreifen pa- Der Logaer Weg ist eine Sammelstra- rallel zur Fahrbahn des Kapellenweges ße, die eine Verbindung von der Straße zur Erhöhung der Stellplatzkapazität Hohe Loga bis weit in das Siedlungs- organisiert werden. gebiet im Norden des Hauptortes Leer Der Kapellenweg soll als Mischprofil darstellt und dort an die Heisfelder Stra- ausgebaut werden. Deshalb soll in der ße anbindet. Fahrbahn mittig ein ca. 0,70 m breiter Die Problematik des Logaer We- Klinkerpadd angelegt werden, der zur ges besteht in der nicht durchgängigen Führung und Orientierung des Fußgän- Fußwegeführung, zum Teil auch mit gerverkehrs dienen soll. unterschiedlichen Parzellenbreiten. In Dieses Wegesystem sollte letztlich dem Bereich des Julianenparks, in dem über den Friedhof nach Süden weiterge- FußgängerInnen und RadfahrerInnen führt werden und hier eine Verbindung bislang durch den Park geführt werden, zu Im Möörken schaffen. stellt das Parken am Straßenrand eine Gefahr für die dortigen Wallhecken dar. Ebenso wird im Begegnungsfall zweier größerer Fahrzeuge der Seitenstreifen überfahren, was ebenfalls zu einer Schä- digung der Wallhecke führt.

110 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

Eine Förderung mit Mitteln der Dorf­ Die Nordseite des Logaer Weges soll erneuerung ist nicht angestrebt, da eine durchgängige Nebenanlage zur hier eine Förderung nach dem Ent- Aufnahme einer Gehwegparzelle erhal- flechtgesetz erfolgen soll. Dennoch soll ten. Hier soll zudem das Radfahren er- nachfolgend eine problemorientierte laubt sein, damit die Konflikte mit dem Querschnittgestaltung aus Sicht der motorisierten Verkehr auf dem Logaer Dorferneuerung aufgezeigt werden. Weg minimiert werden können. Damit eine gleichzeitige Nutzung für FußgängerInnen und RadfahrerInnen Umgestaltungsmaßnahmen/Planung möglich wird, sollte die Nebenanlage eine Breite von 2,25 m – besser noch Die Dorferneuerungsplanung schlägt 2,50 m – aufweisen. Im Prinzip ist eine anstelle der vorhandenen Fahrbahnbrei- gleiche Funktionalität anzustreben wie te von 5,00 m eine Querschnittsbreite auf dem angrenzenden Teil des Logaer von 5,50 m vor. Diese Breite ist ein- Weges (Fußweg, Radfahrstreifen). schließlich einer Entwässerungsrinne Die Führung der FußgängerInnen sowie eines Hochbordes bemessen. und RadfahrerInnen auf der Südseite Auf dem ca. 2,15 m breiten unbefes- des Logaer Weges durch den Julianen- tigten Streifen auf der südlichen Fahr- park wird beibehalten. bahnseite im Bereich des Julianenparks Vom Fachdienst 2.61 der Stadt Leer sollte zugunsten eines schmalen Grün- wird darauf aufmerksam gemacht, dass streifens verzichtet werden und somit nach EntflechtG die Gestaltung von das Parken am Straßenrand zum Schut- Engstellen in der Fahrbahn nicht um- ze der vorhandenen Wallhecke verhin- setzbar sind. dert werden. Auf ausreichende Stellflächen für die Zur Erhaltung der Wallhecke ist un- Pkw der BesucherInnen des Julianen- ter Umständen der Einbau einer Eng- parks ist zu zu achten, da Probleme der stelle erforderlich. AnwohnerInnen mit Fremdparkern be- stehen.

111 Stadt Leer

Maßnahme E 7 (L) (M 19 Loga) Auf Grund des hohen Versiegelungsgra- Hohe Loga des ist auch ein Mangel an Straßenbe- gleitgrün festzustellen. Die Straße Hohe Loga stellt die Verbin­ Um die Verkehrssicherheit zu erhö- dung nach Logabirum dar und geht nach hen und gleichzeitig eine Steigerung dem Übergang der Bahnstrecke Olden- der Aufenthaltsqualität zu erreichen, burg-Leer in die Logabirumer Straße sind dringend städtebauliche Umgestal- über. Gleichzeitig ist sie eine Parallel­ tungsmaßnahmen geboten. erschließung zur Landesstraße 436 (Ol- denburger Straße). Umgestaltungsmaßnahmen/Planung Das Verkehrsaufkommen auf der Straße Hohe Loga ist mit 5.200 Kraft- Die Dorferneuerungsplanung sieht für fahrzeugen/Tag hoch und die zulässige die Straße Hohe Loga eine mehrstufige Höchstgeschwindigkeit wird von den Umgestaltung vor. FahrzeuglenkerInnen vielfach über- Zur Verbesserung der Situation für schritten. Für RadfahrerInnen ist die RadfahrerInnen ist vorgesehen, den Befahrung der Hohe Loga auch deshalb überwiegend bereits vorhandenen, aber als risikoreich und unfallträchtig zu be- abgefahrenen Schutzstreifen neu zu zeichnen. mar­kieren. Diese rot markierten Strei- Es gibt keine markante Abgrenzung fen sollten beidseitig und durchgängig der Fahrbahnränder sowie der Straßen- am seitlichen Fahrbahnrand geführt seitenbereiche zu den privaten Grund- werden. Ein Materialwechsel ist dabei stücks-Vorflächen. Zudem sind diese nicht vorgesehen. Vorflächen häufig stark versiegelt und Weiterhin sollen die Fahrbahnränder mit den unterschiedlichsten Materialien durch eine entsprechende Begrünung befestigt, sodass der Übergang zwischen und Möblierung optisch hervorgehoben privaten und öffentlichen Flächen flie- werden. Die raumbildenden Elemente ßend bzw. schwer oder gar nicht ables- sollen gleichermaßen zur gestalterischen bar ist. Aufwertung wie zur Verlangsamung des fließenden Verkehrs führen. Als Begrünung der Fahrbahnkante ist eine heimische Laubhecke geplant. Da- bei ist auf die Freihaltung von Zu- und Abfahrten sowie die Einhaltung von Sicht­beziehungen zu achten. Die Höhe der Hecke sollte daher 0,80 m nicht überschreiten und einen ausreichend bemessenen Pflanzstreifen erhalten. In diesem Bereich sollten auch das Aufstel- len von ortsbildgerechten Straßenlater- nen organisiert und an geeigneten Stelle heimische und standortgerechte Bäume gesetzt werden. Als Alternative zur straßenbegleiten- den Hecke ist auch die Anpflanzung einer alleeartigen Baumreihe in einem Grünstreifen denkbar. In diesem Falle

112 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP ist auf die Einhaltung eines ausreichend bemessenen Lichtraumprofiles zu ach- ten. Als Baumarten sollten ebenfalls standortgerechte, heimische Gehölze gewählt werden. Im Übergang von den öffentlichen Fußwegeflächen zu den privaten Parzel- len könnten ebenfalls Heckenpflanzun- gen zur deutlichen Markierung der Be- wegungsflächen vorgenommen werden. Es bietet sich darüber hinaus an, die gebäudebezogenen Stellplätze auf den Vorflächen mittels Heckenstreifen abzu- grenzen. Diese Maßnahme könnte sich auf den Bereich zwischen Hauptstraße und Logaer Weg beschränken, da ins- besondere auf diesem Teilabschnitt die geschäftlichen Nutzungen vorhanden und hier öffentliche Räume und priva- te/geschäftlich genutzte Vorflächen ver- mischt sind. Das Aufbringen eines farbigen Strei-­­ fens für die Nutzung durch RadfahrerIn­ nen sollte auch im weiteren Verlauf in Richtung Logabirum erfolgen.

Außerdem sollten sowohl die Bewe- gungs- und Aufenthaltsflächen für FußgängerInnen im öffentlichen Raum Maßnahme E 8 (L) (M 20 Loga) als nach Möglichkeit auch die priva- Fußweg von der Straße Hohe Loga ten Geschäftsbereiche eine qualitätvol- bis zur Gotenstraße le Oberflächengestaltung erhalten. Zu diesem Zweck sollte ein hochwertiges Die Haupterschließungsstraße Hohe Pflastermaterial für beide Bereiche ver- Loga und die Wohnstraße Gotenstraße wendet werden, damit eine einheitliche verbindet ein schmaler Fußweg. und durchgängige Gestaltung erzielt Kleine Wegeverbindungen sind cha- wird. rakteristisch für Loga und schaffen eine Durchlässigkeit der Siedlungsstruktur. Bei Umsetzung der Maßnahme ist dar- Die Erhaltung und der attraktive auf zu achten, dass der landwirtschaft- Ausbau dieser Wege sind unter anderem liche Verkehr nicht behindert werden Ziele dieser Dorferneuerung. darf. Umgestaltungsmaßnahmen/Planung Der Fachdienst 2.61 der Stadt Leer ver- weist darauf, dass die Straßenverkehrs- In gleicher Weise wie die Umgestaltung ordnung und die notwendigen Sichtbe- des Heckenweges ist auch der Umbau ziehungen zu beachten sind. des Fußweges von der Hohe Loga zur

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Gotenstraße geplant. Wo möglich, sol- Umgestaltungsmaßnahmen/Planung len beidseitig des Weges begleitende Hecken angepflanzt bzw. vorhandene Die Umgestaltung des Fußweges sollte Lücken in der Bepflanzung geschlossen analog zum Heckenweg erfolgen. So soll- werden. te, wo möglich, der Weg beidseitig mit Der Fußweg könnte mit einem Laubhecken eingefasst werden. hochwertigen Pflastermaterial befestigt Die Befestigung des Weges könn- werden. Es bietet sich auch hier ein te auch hier mit einem Klinkermaterial Klinkerpflaster an. Denkbar wäre auch erfolgen. Aus Kostengründen könnten der Einsatz von Klinker-Altmaterial. jedoch auch andere hochwertige Pflaster- Die Ausbaubreite des Weges sollte materialien Verwendung finden. 1,30 m nicht unterschreiten, damit zwei Die Wegebreite sollte 1,30 m nicht Personen problemlos nebeneinander ge- unterschreiten, damit zwei Personen pro- hen können. blemlos neben­einander laufen können.

Maßnahme E 9 (L) (M 21 Loga) Logabirum Fußweg zwischen der Straße Hohe Loga und der Frankenstraße Maßnahme E 10 (LB) (M 03 Logabirum) Die Straße Hohe Loga stellt die vielbe- Karkpadd zwischen Logabirumer fahrene Verbindung nach Logabirum Straße und Maiburger Straße dar. Die Frankenstraße ist eine Sammel- Zwischen der Haupterschließungsstraße straße innerhalb eines Wohnviertels. von Logabirum, der Logabirumer Stra- Zwischen diesen beiden Straßen ist in ße, und der als Landesstraße 821 klassi- Verlängerung der Sachsenstraße ein fizierten Maiburger Straße verläuft der Fußweg in Süd-Nord-Ausrichtung vor- Karkpadd. handen, der eine wichtige Funktion im Dieser historische Kirchweg hat die inneren Wegesystem inne hat. Verbindung der südlich benachbarten Teile des Weges werden zur Erschlie- Dörfer zur ev.-lutherischen Kirche in ßung einer Garagenhofanlage genutzt. Logabirum geschaffen. Durch den Bau

114 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP der Bundesstraße 436 musste der ur- sprüngliche Verlauf des Karkpadds ver- Mauerpfeiler legt und mittels eines Tunnelbauwerks unter der Bundesstraße durchgeführt werden. Im Bereich der ev.-lutherischen Kir- Roter Klinkerstreifen che mündet der Karkpadd in die Loga- birumer Straße. Gestaltungs- vorschlag Tunnel Umgestaltungsmaßnahmen/Planung

Der Karkpadd ist mit unterschiedlichen Befestigungsmaterialien (wassergebun- dene Wegedecke, straßenartige Ab- schnitte (Kirchenparkplatz und südlich der Bundesstraße 436)) versehen. In Hinweis/Schild diese Oberflächenbefestigungen könnte “Zur Leda” ein an die historischen Padds erinnern- Mauerpfeiler der mittiger, ca. 0,70 m breiter durch- laufender Klinkerstreifen eingebaut werden. Der Klinkerstreifen sollte eine eine ortsbildgerechte Gestaltung erhal- randliche Einfassung mit einer hoch- ten. Art und Weise der Umgestaltung kant verlegten Läuferreihe erhalten. sollten im weiteren Verfahren festgelegt Die Dorferneuerung sieht als mar- werden. kante Betonung der beiden Zugänge Die Nds. Landesbehörde für Stra- zum Karkpadd die Errichtung eines ßenbau und Verkehr weist darauf hin, massiven Klinkermauerpfeilers vor. Der dass alle Änderungen am Bauwerk (Un- Pfeiler könnte einen Sockel und eine terführung) mit der Brückenbauabtei- Abdeckung aus Sandstein oder einer lung der NLStV abzustimmen sind. Fertig-Betonsteinplatte erhalten. Vom Leda-Jümme-Verband wird das Darüber hinaus wäre als optischer Hin- Problem mit der Entwässerung im Tun- weis das Einpflastern eines Schriftzuges nel angesprochen und angeregt, diese 'Karkpadd', zum Beispiel mit anders- Problematik in der Maßnahme mitzu- farbigen Klinkersteinen oder einem an- behandeln. deren Material wie Mosaikkleinpflaster (Granit) denkbar. Wünschenswert wäre auch die Um- gestaltung des dunklen, technisch-funk- tional wirkenden Tunnelbauwerkes, da ein Tunnel auch immer beängstigend wirkt. Zu diesem Zweck sollten eine Be- leuchtung installiert sowie die Wandun- gen farblich aufgewertet werden. Die Tunnelportale könnten Lisenen in Form von Klinkerpfeilern erhalten. Die Geländer über den vorhandenen Graben könnten erneuert werden und

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Maßnahme E 11 (LB) (M 03a Logabirum) Hundeweg zwischen Weizenweg und Logabirumer Straße

Begleitet von Wallhecken verläuft zwi- schen der Logabirumer Straße und dem Weizenweg inmitten von Wiesen der so genannte Hundeweg. Dieser naturnahe Weg abseits der Hauptverkehrsstraße wird für den Viehtrieb des angrenzen- den landwirtschaftlichen Betriebes ge- nutzt, aber insbesondere auch von Hun- debesitzern mit ihrem Hunden gern begangen. In Teilbereichen wuchern die hier stehenden Gehölze weit in die Wegepar- zelle hinein, sodass ein Begehen insbe- sondere in der Vegetationsperiode­ er- schwert wird.

Die vorhandenen offenen Grabenstruk- turen sind ein wichtiger Bestandteil von Natur- und Landschaft und sollen un- bedingt erhalten bleiben. Die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Leer teilt mit, dass der Weg (als Rasenweg) unbefestigt bleiben soll, da dies auch eher dem historischen Erscheinungsbild derartiger Wege ent- spricht. Gerade solche Wege sollen er- halten werden.

Umgestaltungsmaßnahmen/Planung Maßnahme E 12 (LB) Im Rahmen der Dorferneuerung wird (M 04 Logabirum) angeregt, den Hundeweg als innerört- Fortführung des Karkpadds ent- lichen Fuß- und Radweg zu gestalten. lang der Maiburger Straße zur Dazu sind die vorhandenen Sträucher Straße Zum Hammrich auf ein entsprechendes Maß zurückzu- stutzen. Dabei sollten die zu erhalten- Der in Maßnahme E 10 (LB) beschriebe- den Wallhecken in keiner Weise beein- ne Karkpadd mündet in die Maiburger trächtigt werden. Straße. 125 m weiter westlich zweigt die Starke Unebenheiten in der Wegede- Straße Zum Hammrich von der Landes- cke sollten ausgeglichen werden, um das straße in Richtung Süden ab. Die Straße Begehen komfortabler zu gestalten. Zum Hammrich stellt eine Verbindung

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spielsweise im Verbund mit anderen vorhandenen Strecken der Region. Wünschenswert wäre die Vernetzung mit bestehenden Wanderwegen der Re- gion, weil der Karkpadd eine attraktive Route, weitestgehend abseits des moto- risierten Verkehrs in Nord-Süd-Rich- tung, darstellt.

Maßnahme E 13 (LB) (M 05 Logabirum) Fuß- und Radweg als Verbindungs- weg zwischen Vorelweg (LB) und dem Rüschwehrenweg (Gemeinde Nortmoor)

Der Bereich zwischen der Leda und den Siedlungsbereichen Loga, Logabirum und Maiburg ist im Wesentlichen von land- wirtschaftlich genutzten Flächen geprägt. Durchzogen ist das Gebiet vor allem von Landwirtschaftswegen in Ost-West- Beispiele für Beschilde- Richtung. rungen In Nord-Süd-Ausrichtung verläuft hier die Grenze zur Nachbargemeinde Nortmoor. zum Fluss Leda dar. Der Weg wird ins- besondere von RadwanderI­ nnen gern als Wegstrecke abseits der Hauptver- Umgestaltungsmaßnahmen/Planung kehrsstraße und in landschaftlich reiz- voller Umgebung genutzt. Ortskundige Der Arbeitskreis hat sich für die Schaf- kennen diese Wegeführung, für Rad- fung eines Verbindungsweges zwischen wandertouristInnen mangelt es aber an dem Vorelweg und dem Rüschwehren- einer geeigneten Ausschilderung. weg ausgesprochen. Dieses neue Wege- stück von ca. 500 m Länge kann eine Umgestaltungsmaßnahmen/Planung zusätzliche optimale Vernetzung der Leda-Niederung mit den nördlich be- Zur Stärkung der touristischen Infra­ findlichen Waldgebieten darstellen. Die struktur wird die Verbesserung der zusätzliche Wegeführung ergänzt das Beschilderung empfohlen. Zu diesem gute Angebot an touristischen Radfahr- Zweck sollten an geeigneter Stelle ent- strecken in der Region und führt dabei sprechende Hinweisschilder zur Er- durch eine reizvolle Landschaft. kennbarkeit der Wegeführung aufge- Der Weg sollte 3,00 m breit sein, um stellt werden. Die Beschilderung sollte eine komfortables Nebeneinanderfahren dabei eindeutig sein und einen hohen und im Begegnungsfalle ein gefahrloses Wiedererkennungswert aufweisen, bei- Aneinandervorbeifahren zu ermöglichen.

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Maßnahme E 14 (LB) (M 06 Logabirum) Einmündungsbereich Maiburger Straße/Logabirumer Straße

Die als Landesstraße 821 klassifizierte Maiburger Straße trifft von Südosten kommend in der Ortschaft Logabirum im stumpfen Winkel auf die Logabi- rumer Straße. Durch den ungünstigen Einmündungswinkel sind sowohl die Sichtbeziehungen als auch die Fahr­ radien als ungünstig zu bezeichnen. Im südwestlichen Bereich der Kreu- zung befindet sich eine Zufahrt zu einem Gewerbebetrieb. Nordöstlich Das Befestigungsmaterial wird im weite- dieser Stelle beginnt die eigentliche ren Verfahren festzulegen sein. Ortsmitte von Logabirum. Die Logabi- Im Vorfeld einer Realisierung der rumer Straße wird vielfach mit überhöh- Maßnahme sind Gespräche unter an- ter Geschwindigkeit befahren. Darüber derem mit den verantwortlichen Stellen hinaus ist die verkehrliche Belastung der der benachbarten Gemeinde Nortmoor Maiburger Straße hoch. zu führen. Die Untere Naturschutzbehörde des Umgestaltungsmaßnahmen/Planung Landkreises Leer wies im Erörterungs- und Abstimmungsgespräch am 16. Mai Die Dorferneuerungsplanung schlägt 2011 allerdings auf die zu erwartende die Errichtung eines Kreisverkehrsplat- starke Beunruhigung des Rast- und Brut- zes für den Kreuzungsbereich der Lo- gebietes durch diesen Weg hin und emp- gabirumer Straße mit der Maiburger fahl, diese Maßnahme zu streichen. Straße vor. Zu diesem Zweck sollte der Dem wird zunächst nicht gefolgt, da Verlauf der Maiburger Straße dahinge- der Weg ein Wunsch der Bevölkerung hend verändert werden, dass sie recht- ist. Sollte die Maßnahme realisiert wer- winkelig auf die Logabirumer Straße den, sind entsprechende Abstimmungs- mündet. Dazu ist die Verlegung der gespräche zu führen. Straße in östlicher Richtung erforder- Außerdem wurde von der UNB auf lich, was eine Inanspruchnahme von die störende und landschaftsbilduntypi- (im privaten Eigentum befindlichen) sche Hecke an der Gemeindegrenze zur Freiflächen bedeuten würde. Gemeinde Nortmoor aufmerksam ge- Der dreiarmige Kreisverkehr sollte macht. Die Hecke befindet sich jedoch so dimensioniert werden, dass landwirt- außerhalb des Dorferneuerungsgebietes schaftliche Fahrzeuge und große Last- und im Zuständigkeitsbereich der Ge- kraftwagen problemlos die Fahrradien meinde Nortmoor. bewältigen können.

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Dabei sollte der Grundsatz 'So groß wie auf eine Hochbordanlage im Kreisver- nötig – so klein wie möglich' gelten, kehr, die gemeinsam mit den Fußgän­ damit der zusätzliche Platzbedarf mög- gerInnen zu nutzen ist. Daran schließt lichst gering gehalten werden kann. Die sich nach Osten eine Führung des Fuß- Mitte des Kreisels sollte begrünt werden. und Radweges außerhalb der Fahrbahn Die Kreisverkehrsanlage soll einer- an. Darüber hinaus ist eine Fußwege- seits als verkehrsberuhigendes, sprich verbindung von der Maiburger Straße entschleunigendes Element im Verlauf zur östlichen Südseite der Logabirumer der Logabirumer Straße dienen, ande- Straße vorgesehen. rerseits den Beginn (bzw. das Ende) der Im Rahmen des weiteren Verfahrens engeren Ortslage (Ortsmitte) von Loga- sollten auch Alternativen geprüft sowie birum markieren. mögliche Entwicklungs-/Erweiterungs- In diesem Zusammenhang wird auch pläne der ansässigen Gewerbebetriebe die Lenkung des Radfahrverkehrs neu berücksichtigt werden. Hier sind insbe- zu organisieren sein: Hier erfolgt ein sondere die Zu- und Abfahrten zu/von Übergang der Führung des Radweges den Gewerbegrundstücken von Rele- vom Schutzstreifen in der Fahrbahn im vanz. westlichen Teil der Logabirumer Straße

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Maßnahme E 15 (LB) Regelprofil begründet, aber auch man- (M 07 Logabirum) gelnder Straßenrandgestaltung geschul- Logabirumer Straße det ist. Das zu schnelle Fahren führt zu einer Gefährdung der AnwohnerIn­nen, Die Logabirumer Straße ist die Haupt­ FußgängerInnen und RadfahrerInnen, erschließungsstraße von Logabirum und die in diesem Bereich unterwegs sind. vor dem Bau der Bundesstraße 436 die ursprüngliche Erschließungstrasse der Stadt Leer, von aus kommend. Umgestaltungsmaßnahmen/Planung Die Straße reicht vom Kreuzungs- bereich mit der Oldenburger Straße bis Die Dorferneuerungsplanung schlägt zur Bahntrasse Oldenburg-Leer, wo sie eine funktionale sowie gestalterische in die Straße Hohe Loga übergeht. Verbesserung der Logabirumer Straße Die Logabirumer Straße wird häufig bzw. deren Randbereiche vor. Dabei soll mit einer überhöhten Geschwindigkeit der Bereich der eigentlichen Dorfmitte befahren, was einerseits im überbreiten östlich der Einmündung der Maibur-

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ger Straße und der Feldstraße verändert Maßnahme E 16 (LB) werden. (M 08 Logabirum) Die Fahrbahnbreite sollte auf 6,00 m Einmündungsbereich Feldstraße/ reduziert werden. Das ermöglicht den Logabirumer Straße problemlosen Begegnungsfall zweier größerer Fahrzeuge und kann gleich- Bei der Feldstraße handelt es sich um zeitig zu einer Reduzierung der Fahr- die Kreisstraße 62, die von Logabirum geschwindigkeit beitragen. Um da­r­über eine Verbindung nach Norden schafft. hinaus noch eine optische Einengung An dieser Straße befinden sich das der Fahrbahn zu erzielen, wird die An- Wallhecken-Umwelt-Zentrum und die lage von Heckenstreifen an den Fahr- Logabirumer Grundschule nebst Sport- bahnrändern empfohlen. anlagen. Die Straße hat kein außergewöhnlich Wo es die Platz-, Zufahrts- und Eigen­ hohes Fahrzeugaufkommen. Durch die tumsverhältnisse zulassen, sollte beid­ anliegenden landwirtschaftliche Betrie- seitig der Fahrbahn ein ca. 1,00 m breiter be mit ihren Ländereien ist der Anteil Pflanzstreifen geschaffen werden. Dafür landwirtschaftlicher Fahrzeuge aller- ist die Anpflanzung einer heimischen, dings hoch. standortgerechten Hecke vorgesehen, In unmittelbarer Nähe mündet deren Wuchshöhe immer auf maximal östlich die Logabirumer Straße in die 0,80 m beschränkt sein sollte, da somit Bundesstraße 436. Insbesondere der noch ein Sicht- und Blickkontakt zwi- Abschnitt zwischen diesem Einmün- schen AutofahrerInnen und Kindern dungsbereich und der Einmündung gewährleistet ist. Feldstraße wird von den Fahrzeugen Die Heckenstreifen sollen zudem von der Bundesstraße häufig mit über- eine (grün-)gestalterische Aufwertung höhter Geschwindigkeit befahren. und räumliche Gliederung für die Lo- gabirumer Straße darstellen. In den Umgestaltungsmaßnahmen/Planung Grünstreifen könnten ortsbildgerechte Straßenbeleuchtungskörper installiert Der Arbeitkreis hat sich mehrheitlich werden. für die Errichtung eines Kreisverkehrs- platzes ausgesprochen. Dieser Kreisver- Die Führung der RadfahrerInnen und kehr soll eine verkehrliche Entlastung FußgängerInnen soll beidseitig der und eine Verkehrsberuhigung für die Fahrbahn hinter den Hecken erfolgen. Logabirumer Straße bringen. Insbeson- Somit kann das Gefährdungspotential, dere für das Teilstück zwischen der Feld- das sich derzeit durch die Führung des straße (Kreisstraße 62) und der Bundes- Radweges seitlich der Fahrbahn ergibt, straße 436 ist eine Verkehrsberuhigung deutlich verringert werden. notwendig und kann durch einen Kreis- Die Sicherheit für Kinder und schwä­ verkehrsplatz erreicht werden. chere VerkehrsteilnehmerInnen durch Der Kreisel soll wie der geplante Krei- eine Führung auf der Südseite der Fahr- sel an der Maiburger Straße als Markie- bahn wird in gleicher Weise erhöht. rung des Beginns (bzw. Endes) des ei- gentlichen Dorfmittelpunktes fungieren. Die Belange und Anforderungen durch Auch bei diesem Kreisel gilt, dass den landwirtschaftlichen Verkehr sind seine Dimensionierung bedarfsorien­ bei der Planung zu berücksichtigen. tiert zu bemessen ist. Dabei sind insbe-

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des zur Bundesstraße 436 führenden Teilstücks der Logabirumer Straße ist dabei erforderlich. Auf Grund der zu erwartenden ho- hen Kosten sollten im weiteren Verfah- ren auch Alternativlösungen für eine Realisierung geprüft werden.

Maßnahme E 17 (LB) (M 09 Logabirum) Betonung der Ortseingänge an der Logabirumer und der Maiburger Straße

Ein Charakteristikum vieler Ortschaf- ten ist – insbesondere wenn es sich um so genannte Straßendörfer handelt –, dass die jeweiligen Ortseingänge für Ortsfremde in der Regel nur schwer wahrnehmbar sind. Oftmals weist ledig- sondere die Belange der Landwirtschaft lich das gelbe Ortsschild auf die verän- hinsichtlich der Fahrzeugabmessungen derte Siedlungs- und Verkehrssituation zu berücksichtigen. Auf den Umstand, hin. Demzufolge wird zumindest in dass der landwirtschaftliche Verkehr Ortsrandnähe häufig schneller als mit durch die baulichen Maßnahmen nicht der zulässigen Höchstgeschwindigkeit behindert werden darf, hat die Land- gefahren. wirtschaftskammer im Rahmen der Be- teiligung der Träger öffentlicher Belange Umgestaltungsmaßnahmen/Planung hingewiesen. Bei der weiteren Planung eines Die Dorferneuerung sieht eine Beto- Kreis­­­verkehrsplatzes sollten die Wege­ nung der jeweiligen Ortseingänge durch beziehungen der FußgängerInnen und ein markantes bauliches Element vor. RadfahrerInnen bedacht werden. Durch Auf Grund der Lage von Logabirum in die Lage der hiesigen Grundschule an der einer Wallheckenlandschaft sollte dieses Feldstraße besteht an diesem Kreuzungs- Element eine Assoziation zu Wald und/ punkt ein erhöhter Querungsbedarf. oder Wallhecken und Holz herstellen. Um das Queren künftig in einer ver- Die Vorschläge, die im Rahmen der kehrssicheren Weise zu gewährleisten, Dorferneuerungplanung gemacht wur- sollten im Bereich des Kreisels Fahr- den und die hier dargestellten Elemente bahnteiler mit Querungshilfen vorgese- sind lediglich Beispiele. hen werden. Im weiteren Verfahren gilt es, für Eine Anbindung des kombinierten das Dorf verträgliche Ideen für Orts- Fuß- und Radweges entlang der südli- eingangselemente zu entwickeln, die für chen Logabirumer Straße an den vor- Logabirum ein Alleinstellungsmerkmal handenen Fuß- und Radweg auf der darstellen und somit einen hohen Wie- östlichen Feldstraße sowie der Nordseite dererkennungwert aufweisen.

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Denkbar wäre es, ortsansässige bzw. in wahrnehmbar sein, d.h. die Elemente der Region schaffende (Holz-)Künst­ müssen in ausreichendem Abstand vom lerInnen in die Ideenfindung einzube- Ortsschild innerhalb der Ortsdurchfahrt ziehen. stehen. Die Elemente müssen einen ausreichen- den Abstand von der Fahrbahn haben, Die entsprechenden Richtlinien und um nicht ein zusätzliches Gefährdungs­ Anforderungen sind anzuwenden. Eine potential zu schaffen. Ebenso darf das frühzeitige Abstimmung über den best- Ortseingangsschild durch das jeweilige möglich geeigneten Standpunkt sowie Element nicht verdeckt oder nicht mehr die genaue Lage ist daher anzustreben.

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Maßnahme E 18 (LB) wesentlicher Flächenzusammenhänge (M 10 Logabirum) vermieden wird, sollte die Wegeführung Fuß- und Radweg von der Straße entlang einer Gehölzreihe angelegt wer- Hohe Heide zum Ostfriesland- den. Die entsprechenden Flächen wer- Wanderweg den derzeit landwirtschaftlich genutzt. Die Breite des Fuß- und Radweges Der Ostfriesland-Wanderweg beginnt sollte ca. 2,50 m betragen, damit ein in Papenburg und endet nach knapp Nebeneinanderfahren oder -laufen und 100 km in Bensersiel. Er folgt größten- ein Begegnungsfall problemlos möglich teils der Trasse der ehemaligen Klein- sind. bahnlinie und tangiert somit auch die Für die Oberflächenbefestigung des Ortschaft Logabirum im Norden. Der Weges bietet sich ein gut befahrbarer Wanderweg ist überregional bekannt Schotter oder eine wassergebundene und erfreut sich bei den Einheimischen Decke an. wie den ortsfremden RadtouristInnen Die Untere Naturschutzbehörde des großer Beliebtheit. Landkreises Leer hat im Rahmen der Südlich des Ostfriesland-Wanderwe- Trägerbeteiligung darauf hingewiesen, ges befindet sich das Wohngebiet Hohe dass die betroffene Fläche das Nahrungs­ Heide. Eine Anbindung an den Wan- habitat des in der Nähe brütenden Stor- derweg ist derzeit nicht vorhanden. chenpaares (an der Logabirumer Mühle) ist. Weiter wird angemerkt, das aus na- turschutzfachlicher Sicht auf die Maß- Umgestaltungsmaßnahmen/Planung nahme verzichtet werden und der relativ kleine, aber ungestörte Landschaftsteil Um eine Verbesserung der innerörtli­ von Erschließungsmaßnahmen freige- chen Wegeverbindungen für die Bewoh­ halten werden sollte. nerInnen und Gäste Logabirums zu Der Arbeitskreis Dorferneuerung hat schaffen, ist die Herstellung der Anbin- dieser Maßnahme eine niedrige Priori- dung an den Ostfriesland-Wanderweg tät zugewiesen. An der Maßnahme soll vorgesehen. Damit die Zerschneidung aber trotz der Einwände der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises festgehalten werden; es gilt, im weiteren Verfahren eine einvernehmliche Lösung zu finden.

Maßnahme E 19 (LB) (M 12 Logabirum) Verbesserung der Wege und der Infrastruktur im Logabirumer Wald

Bei dem Logabirumer Wald handelt es sich um ein nicht mehr vollständig zusammenhängendes Waldgebiet im Nordosten von Logabirum. Es wird von der Autobahn A 28, der Bundesstraße 436 sowie zahlreichen

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Kreis- und Gemeindestraßen durch- • Schaffung von Wegeverbindungen in quert. Verlängerung des Weizen- und Rog- genweges zur Feldstraße, gegebenen- Umgestaltungsmaßnahmen/Planung falls in Form eines Rundwanderweges. • Schaffung einer Wegeverbindung von Es ist zu klären, inwieweit es sich bei der der Zoostraße über eine Wegeparzelle Maßnahme um eine private oder eine zum Ostfriesland-Wanderweg. öffentliche Maßnahme handelt. • Verbesserung des Wiegertweges zwi- Festzuhalten bleibt, dass es zumin- schen Maiburger Straße und der dest eine Maßnahme von hohem öf- Bundesstraße 436. fentlichen Interesse ist. Der Waldei- • Der Wegeaufbau sollte in land- gentümer ist demzufolge zwingend im schaftsverträglicher Form, zum Bei- weiteren Verfahren in eine etwaige Pla- spiel mit einer wassergebundenen nung einzubeziehen. Decke, erfolgen. Das anfallende Der Arbeitskreis hat sich für folgen- Oberflächenwasser könnte in kleine de Einzelmaßnahmen in diesem Bereich seitliche Gräben oder Grüppen abge- ausgesprochen: leitet werden.

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• In regelmäßigen Abständen sollten 1885 waren 52 Grabhügel vorhanden, Bänke und Abfallkörbe aufgestellt zehn Jahre später 50 (Regierungsin- werden. ventar vorgeschichtlicher Altertümer, 1895). Heute sind es nur noch zwei. Wünschenswert wäre weiterhin die 1970 wurden im Bereich des abge­ Einrichtung eines Rastplatzes am ehe- tragenen Hügelgräberfeldes Ober­ maligen Bahnhof von Logabirum. Der flächen­funde (Feuerstein, Scherbe) an Rastplatz sollte eine entsprechende Wallresten und in einer Weide gemacht. Ausstattung erhalten. Dazu zählen Sitz- Für Ortsunkundige fehlt derzeit eine möglichkeiten, Tisch(e), Abfallbehälter, ausreichende Beschilderung mit Hin- Fahrradständer, Informationstafeln etc. weis auf das Hügelgräberfeld. Der Be- Denkbar wäre auch die Errichtung reich ist darüber hinaus nur schwer zu einer kleinen Schutzhütte. erreichen, weil eine entsprechende Er- Insgesamt betrachtet hat der Arbeits- schließung fehlt. kreis diesen Maßnahmen eine relativ geringe Priorität gegeben. Die von den Umgestaltungsmaßnahmen/Planung Trägern öffentlicher Belange vorge- brachten Anregungen und Bedenken Im Rahmen der Dorferneuerung ist an werden im weiteren Verfahren zu be- eine Erschließung des Areals mittels eines rücksichtigen sein. Fuß- und Radweges gedacht. Die genaue Führung sowie die Art und Breite der Befestigung des Weges sind im weiteren Maßnahme E 20 (LB) Verfahren zu klären. Zudem könnte an (M 12b Logabirum) geeigneter Stelle ein Rast- und Aufent- Anbindung und Erschließung des haltsbereich angelegt werden. Auch das Gräberfeldes Aufstellen weiterer Informationstafeln als Ergänzung der bestehenden Hinweistafel Im Nordosten der Gemarkung, auf der des Wallhecken-Umwelt-Zentrums wäre Flur 'Siebenbergen', befindet sich ein wünschens­wert. 1835 entdecktes Hügelgräberfeld der Die Info-Tafeln sollten interessierten jüngeren Stein- bis frühen Bronzezeit. BesucherInnen fundierte Hintergrund- informationen zur Thematik 'Hügelgrä- ber' und zu den archäologischen Funden geben.

Maßnahme E 21 (LB) (M 16 Logabirum) Querungshilfe Zoostraße über die Bundesstraße 436

Nördlich der Bundesstraße 436 liegt, eingebettet in den Logabirumer Wald, das Areal eines ehemaligen kleinen Pri- vatzoos ('Onkel Heini'). Ein Hotelbe- trieb sowie eine gastronomische Ein- richtung sind hier noch vorhanden.

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Die kleine Zoostraße führt unter ande- rem zum Wohngebiet Logabirumerfeld/ Waldkur. Die Bundesstraße wird auf der südöst- lichen Straßenseite von einem Fuß- und Radweg begleitet. FußgängerInnen und RadfahrerInnen, die aus der Zoostraße kommen, müssen die viel und schnell befahrene Zoostraße überqueren. Die- ses birgt ein hohes Gefährdungsrisiko. Auch zahlreiche SchülerInnen queren in diesem Bereich die Bundesstraße.

Umgestaltungsmaßnahmen/Planung

Um das Unfallrisiko insbesondere für schwächere VerkehrsteilnehmerInnen zu verringern, wird die Errichtung einer Fahrbahn-Überquerungshilfe in diesem Bereich vorgeschlagen.

Zu diesem Zweck könnte innerhalb des Maßnahme E 22 (LB) mittigen Sperrstreifens der Bundesstra- (M 17 Logabirum) ße 436 eine markierte Querungshilfe Attraktivierung des Fuß- und Rad­ zum durchlaufenden Fuß- und Radweg weges auf der Südostseite der auf der Südseite der Bundesstraße ange- Bundesstraße 436 legt werden. Darüber hinaus sollte der Fußweg Die Bundesstraße 436 wird auf der süd­ auf der Ostseite der Zoostraße bis zur östlichen Seite von einem ca. 2,00 m Bundesstraße 436 verlängert werden. breiten Fuß- und Radweg begleitet. Auf eine Begrünung der Querungshilfe Dieser befindet sich bautechnisch in sollte aus Platz- und Sicherheitsgründen einem guten Zustand. Der geradlinige verzichtet werden. Verlauf in unmittelbarer Nähe zu der Der von der Niedersächsischen Lan- stark frequentierten und daher lauten desbehörde für Straßenbau und Verkehr Bundesstraße macht eine Befahrung al- im Rahmen der Beteiligung der Träger lerdings sehr unattraktiv. öffentlicher Belange gegebene Verweis auf die vorhandene Querungsmöglich- Umgestaltungsmaßnahmen/Planung keit in Form des höhengleichen Tun- nelbauwerks wird kritisch gesehen. Der Um die Attraktivität für den nichtmoto- eigentliche Querungsbedarf besteht hier risierten Verkehr zu steigern, sollte eine bzw. im Bereich des Kreuzungspunktes optische Zäsur zu der stark befahrenen mit der Logabirumer Straße. Die Nut- Bundesstraße geschaffen werden. Es zung des Tunnels würde einen weiten sollte eine 'gefühlte' räumliche Distanz Umweg bedeuten und nicht als echte zur Bundesstraße 436 geschaffen wer- Alternative fungieren können. den. Dazu bietet sich an, in den stra-

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ßenbegleitenden Grünstreifen eine Rei- Die Grünfläche zwischen Fahrbahn und he von großkronigen Straßenbäumen Radweg sollte zur Erhaltung des Sicht- zu pflanzen. Dabei sollte es sich um kontaktes von Bewuchs freigehalten hochstämmige Bäume handeln, die das werden. Somit kann eine gewisse so­ notwendige Lichtraumprofil auf der ziale Kontrolle besser ausgeübt werden, Hauptverkehrsstraße nicht einschrän- da der Radweg für die AutofahrerInnen ken. Die Funktion und die Verkehrs- komplett einsichtig ist. sicherheit der Bundesstraße dürfen in keinem Falle gefährdet werden. Nach neuen Sicherheitsbestimmun- Maßnahme E 23 (LB) gen ist eine derartige Bepflanzung ent- (M 18 Logabirum) lang von Bundesstraßen nicht zulässig. Einmündungssituation der Loga­ Da die Maßnahme aber dem ausdrück- birumer Straße in die Bundesstra- lichen Wunsch des Arbeitskreises ent- ße 436 spricht, wird sie im Dorferneuerungsplan belassen. Die Logabirumer Straße mündet im Südwesten des Logabirumer Waldes spitzwinkelig auf die vorfahrtsberech- tigte Bundesstraße 436. Die Verkehrsin- seln sind derzeit unbegrünt und gepflas- tert (siehe kleines Foto in der Abbildung auf der folgenden Seite). Die Bundesstraße wird in diesem Teil- stück häufig mit überhöhter Geschwin- digkeit befahren. Eine Einfahrt von der Logabirumer Straße auf die Bundesstraße ist auf Grund der schwierigen Sichtver- hältnisse und der auf der Bundesstraße 436 zu schnell fahrenden Fahrzeuge mit einer erhöhten Gefährdung verbunden. Eine Querung der Logabirumer Straße für schwächere VerkehrsteilnehmerInnen ist noch riskanter.

Umgestaltungsmaßnahmen/Planung

Die Dorferneuerungsplanung sieht die Begrünung/Bepflanzung der vorhande­ nen Mittelinseln vor. Diese optische Ein­engung des Straßenraumes soll die AutofahrerInnen zur Senkung ihrer Fahr­geschwindigkeit veranlassen. Aus demselben Grund soll die von Norden in die Logabirumer Straße füh- rende Rechtsabbiegespur verkürzt wer- den.

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Zur Betonung des Ortseinganges ist geplant, in der Logabirumer Straße in ausreichendem Abstand vom Ortsschild beidseits Ortseingangselemente aufzu- stellen, um die AutofahrerInnen auf die Innerörtlichkeit auf­merk­sam zu ma- chen. Als Bepflanzung der Mittelinseln und der Straßenränder sollen hochstäm- mige, standortgerechte Laubbäume ver- wendet werden. Es ist darauf zu achten, dass das Lichtraumprofil von Bewuchs freigehalten wird.

Ortseingangselemente Maßnahme E 24 (LB) (M 19 Logabirum) Verbesserung des Fuß- und Rad- weges an der südlichen Feldstraße Maßnahme 23 (LB) Die Feldstraße stellt die Verbindung in die nördlich von Logabirum gelegenen Siedlungsgebiete wie Logabirumerfeld und Siebenbergen dar. der Grundschule zu empfehlen. Der In der Ortschaft Logabirum befinden hierfür erforderliche Platz könnte durch sich an der Feldstraße eine Grundschule, Rodung des seitlich angrenzenden Be- Sportanlagen, das Wallhecken- Umwelt- wuchses gewonnen werden. Zentrum sowie zahlreiche Wohngebäude,­ Der Sicherheitsstreifen zur Fahrbahn Gewerbebetriebe und landwirtschaftli- sollte in jedem Falle beibehalten wer- che Betriebe. den. Somit könnte sowohl ein gefahrlo- Auf der östlichen Seite der Feldstra- ser Begegnungsfall zweier Personen als ße verläuft fahrbahnbegleitend ein Fuß- auch ein bequemes Nebeneinanderlau- und Radweg. Dieser befindet sich in fen bzw. -fahren ermöglicht werden, einem bautechnisch guten Zustand; für ohne dabei dichter an die Fahrbahn he- einen sichere Nutzung – insbesondere ranzurücken zu müssen. durch die Schulkinder – ist die Breite des Fuß- und Radweges allerdings zu gering bemessen.

Umgestaltungsmaßnahmen/Planung

Um den Fahrkomfort und die Sicher- heit insbesondere des Schülerverkehrs im Bereich des Fußweges zu verbessern, ist eine Verbreiterung der Wegeparzelle zwischen der Logabirumer Straße und

129 Stadt Leer

A 3.3.4 Maßnahmen für den sollten die Übergänge mit selbstschlie- Tourismus ßenden Weidetoren ausgestattet werden. Verschiedene Träger öffentlicher Be- Maßnahme T 1 (L) (M 03 Loga) lange äußerten auf Grund der Deich- Anlage eines Wanderweges auf der sicherheit und der Beweidung der Deichkrone des Ledadeiches Deiche durch Schafe Bedenken hin- sichtlich der Nutzung des Deiches durch Der Arbeitskreis hat sich mehrheit- FußgängerInnen. Im weiteren Verfah- lich für die Anlage eines Wanderweges ren sollte die Möglichkeit zur Durch- auf der nördlichen Krone des Ledadei- führung der Maßnahme eingehend ches ausgesprochen. Das Vorhaben be- einer Prüfung unterzogen werden. Der schränkt sich auf ein Teilstück zwischen Fußweg ist jedoch von großem öffent- der Papenburger Straße und dem Siel an lichen Interesse und würde eine ideale der Amdorfer Straße. Ergänzung des touristischen Angebotes Wünschenswert wäre die Herstellung für (Rad-)Wanderer darstellen. eines ca. 1,00 m breiten befestigten Fuß- Die vorgeschlagene Strecke vollzieht weges. In diesem Zusammenhang sollte einen Lückenschluss in den vorhande- der hochliegende Teil der Fährstraße an nen Wegebeziehungen. Dabei wird eine der Leda mit angebunden werden. hohe Akzeptanz des Weges bei Da der Deich abschnittsweise und RadfahrerInnen auf Grund seiner Stre- temporär von Schafen beweidet wird, ckenführung durch eine landschaftlich reizvolle Umgebung gesehen.

Bestand Planung

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Maßnahme T 2 (LB) ten. Denkbar wäre die Herrichtung eines (M 12a Logabirum) "Grünen Klassenzimmers" o.Ä., das aus Verbesserung der Infrastruktur des einer runden Rasenfläche (Durchmesser Wallhecken-Umwelt-Zentrums ca. 5 m bis 6 m) bestehen könnte, die manegenartig mit einer umlaufenden In einem ehemaligen Gulfhof an der Sitzbank und einer Hecke eingefasst ist. Feldstraße befindet sich das Wallhe- Die standortgerechte Hecke könnte in cken-Umwelt-Zentrum (WUZ). Hier- regelmäßigem Abstand mit Baumpflan- bei handelt es sich um eine Natur- und zungen ergänzt werden. Umweltbildungseinrichtung für Kinder und Erwachsene, die sich insbesondere Des Weiteren könnte das Lernumfeld den Schutz der regionaltypischen Wall­ am Wallhecken-Umwelt-Zentrum bei- heckenstruktur zur Aufgabe gemacht hat. spielsweise durch die Anpflanzung eines Auch TouristInnen finden hier eine "Lehr"waldes verbessert werden. Hierfür Anlaufstelle, um sich über die Eigen- sollten ca. zehn heimische Bäume ge- und Besonderheiten der Natur- und pflanzt werden. Ergänzend könnten auf Kulturlandschaft Ostfriesland zu infor- einem Schild Informationen über die je- mieren. weilige Baumart gegeben werden. Im Rahmen der Dorferneuerung ist Die Planung soll im weiteren Verfah- eine grundlegende Verbesserung der ren detailliert werden. touristischen Infrastruktur im Bereich des WUZ vorgesehen. Daher wird eine Verbesserung der Parkplatzsituation Maßnahme T 3 (LB) empfohlen. (M 14 Logabirum) Die Zahl der vorhandenen Parkplät- Reitwegekonzept: Nördlich und ze ist derzeit zu niedrig. Es sollten daher südlich der Autobahn A 28 ca. zehn weitere Stellplätze geschaffen werden, für die an eine Befestigung mit Die reizvolle ostfriesische Landschaft ist Rasengittersteinen gedacht ist; die je- seit jeher auch ein Standort von Pferde- weiligen Stellflächen sollten durch eine haltung und Pferdesport, denn es gibt in Klinkerbänderung markiert werden. der näheren Umgebung zahlreiche Mög- Auch eine Sanierung/Umgestaltung lichkeiten zur Ausübung des Reitsports. der Zufahrt ist erforderlich. Bei der Zu- Auch aus touristischer Sicht ist die Rei- wegung handelt es sich derzeit um einen terei ein wesentliches Standbein in der geschotterten Weg mit zahlreichen Lö- Region. chern und Unebenheiten. Der Arbeitskreis hat sich daher für Die Zufahrt wird beidseitig von alten eine Verbesserung der Infrastruktur für Kastanien gesäumt. Zukünftig soll der ReiterInnen ausgesprochen. So ist im Weg bequem und gefahrlos befahren weiteren Verfahren die Entwicklung ei- und begangen werden können. nes Reitwegekonzeptes geplant. Dabei Der naturnahe Charakter der prä- sind die genaue Lage und Ausstattung genden Zufahrt sollte erhalten bleiben. von Reitwegen zu ermitteln. Darüber hinaus ist die Verbesserung Die Reitwege sollten zur Vermeidung der grundsätzlichen Aufenthaltsqualität von Unfällen und zur Bereitstellung ei- am Außenbereich des WUZ vorgesehen. nes geeigneten Untergrundes als Geläuf Wünschenswert wäre die Schaffung von für die Pferde unabhängig von Fuß- und adäquaten Sitz- und Verweilmöglichkei- Radwegen geführt werden.

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Der Landkreis Leer hat im Rahmen Insbesondere der Bereich südlich der der Trägerbeteiligung angemerkt, dass Sandkuhle sei im Rahmen von Kompen- – sofern bestehende öffentliche Wege sationsmaßnahmen naturnah gestaltet die Grundlage für das Reitwegekonzept worden und biete eine hohe Attraktivi- darstellen – dieses aus naturschutzfach- tät für die Flora und frei lebende Fauna licher Sicht als sinnvoll und vertretbar und solle demnach von Wegen für die erachtet werde. Freizeitnutzung freigehalten werden. Anders verhalte es sich, wenn zusätz- Da die Dorferneuerungsplanung lich neue Wege abseits von Siedlungs- ebenfalls bestrebt ist, Störungen oder und Verkehrsstrukturen in der freien Beeinträchtigungen zu vermeiden, sind Landschaft geschaffen werden würden. im Bedarfsfalle im weiteren Verfahren vertretbare Lösungen zu finden.

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A 3.4 Natur und Landschaft – Grün- und Freiflächenkonzept

Die Dorferneuerungsplanung hat ge- Natura-2000-Gebiete mäß Dorferneuerungsrichtlinie73 unter anderem den Zielen des Umweltschut- Zur Erhaltung natürlicher Lebensräu- zes sowie des Naturschutzes und der me, zum Schutz wild lebender Tiere Landschaftspflege Rechnung zu tragen.74 und Pflanzen und für einen günstigen Förderfähige Maßnahmen beziehen sich Erhaltungszustand bestimmter Lebens- auf Maßnahmen zur landschaftlichen raumtypen sowie Tier- und Pflanzen- Einbindung und zur Schaffung, Vernet- arten wurde 1992 die FFH-Richtlinie76 zung und Sicherung von Lebensräumen erlassen, die ein Schutzgebietssystem für die Tier- und Pflanzenwelt.75 vorsieht, um nach einem genau festge- Als Beurteilungsgrundlage für geeig- legten Zeitplan ein zusammenhängen- nete förderfähige Maßnahmen werden des europäisches Netz zu schaffen. die naturräumlichen und naturschutz- Die Liste der Gebiete von gemein- rechtlichen Rahmenbedingungen und schaftlicher Bedeutung wurde 2004 die wertgebenden Lebensräume im ver­abschiedet. Vogelschutzgebiete und Dorferneuerungsgebiet erfasst sowie die Flora-Fauna-Habitate (FFH-Gebiete) allgemeinen Entwicklungsziele für Na- sind Teile dieses internationalen Schutz- tur und Landschaft aufgezeigt. Darauf gebietssystems Natura 2000. aufbauend werden die Entwicklungsziele In den Dorferneuerungsgebieten für das Dorferneuerungsgebiet konkre- sind weder FFH- noch Vogelschutzge- tisiert und geeignete Maßnahmen zur biete benannt. Jedoch grenzt mit dem Umsetzung der Ziele aufgezeigt. Wolfsmeer (EU 2710-331) im Nord- westen ein FFH-Gebiet unmittelbar an. Weitere Natura-2000-Gebiete wie A 3.4.1 Übergeordnete Zielvor- die Emsmarsch von Leer bis Emden (DE gaben des Naturschut- 609-101) oder Unterems und Außenems zes (EU 2507-311) liegen mindestens 3 km vom Dorferneuerungsgebiet entfernt. Die Ziele des Naturschutzes sind in Nach Bestanderfassungen der für den einschlägigen Fachgesetzen und den Naturschutz wertvollen Bereiche ist Fachplänen, unter anderem im Natur- vom Land Niedersachsen ein ehemali- schutzgesetz (Bundes-Naturschutzge- ger Baggersee nördlich des Wolfsmeeres, setz (BNatSchG) und im Landschafts- ein weiteres Abgrabungsgewässer west- rahmenplan festgelegt. Die rechtliche lich von Meerhausen – einschließlich Umsetzung erfolgt durch Ausweisung eines Schutzradius – sowie der gesamte von Schutzgebieten. Hammrich von Leda und Jümme als be- deutend herausgestellt.

Naturschutzwürdiger Bereich 73 Richtlinie über die Gewährung von Zu- ­wen­dungen zur Dorferneuerung (DorfR), Naturschutzgebiete (NSG) gemäß § 23 RdErl. d. ML v. 20.06.1995, geändert BNatSchG stellen neben National- durch RdErl. d. ML v. 11.2.2000, geän- parks die höchste Schutzkategorie in dert durch RdErl. d. ML v. 18.12.2001 74 DorfR Nr. 4.2.3 75 Anlage zu Nr. 2.1.3 der DorfR 76 Richtlinie 92/43/EWG

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Deutschland dar. Es sind rechtsverbind- • L 4: Wallheckengebiet im Logaer lich festgesetzte Gebiete, in denen alle und Logabirumer Feld sowie der Lo- Handlungen, die zu einer Zerstörung, gabirumer Wald, Beschädigung oder Veränderung des • L 6: Randbereiche des Veenhuser Gebietes führen können, verboten sind. Königsmoores, Im Dorferneuerungsgebiet von Loga • L 25: Flusslauf von Leda und Jüm- und Logabirum sind derzeit keine Ge- me. biete als Naturschutzgebiete ausgewie- • Naturdenkmale. sen, jedoch erfüllt gemäß Landschafts- rahmenplan77 ein Gebiet im Norden Gemäß § 29 BNatSchG kann die Na- von Logabirum die Kriterien für eine turschutzbehörde einzelne 'Naturschöp- Unterschutzstellung. fungen' wegen ihrer Bedeutung für Das Gebiet N 2 schließt nördlich Wissenschaft, Natur- und Heimatkun- und östlich an das Naturschutz- und de oder wegen ihrer Seltenheit, Eigen- FFH-Gebiet Wolfsmeer an und umfasst art und Schönheit zu Naturdenkmalen im Dorferneuerungsgebiet überwiegend (ND) erklären. offenes, von Gräben und zum Teil mit Im Dorferneuerungsgebiet von Loga Gehölzreihen gegliedertes Hochmoor- ist mit dem Evenburger Schlosspark grünland. (LER 49) ein flächiges Naturdenkmal vorhanden. Weitere Naturdenkmale Landschaftsschutzgebiets­würdiger um­fassen Einzelobjekte oder Ensembles Bereich wie Baumgruppen oder auch Einzelbäu- me, die ortsbildprägend sind, wie zum Wichtige Gebiete für die Leistungs- Beispiel eine Blutbuche in Logabirum fähigkeit des Naturhaushaltes, für das (LER 154). Landschaftsbild oder für die Erholung können gemäß § 26 BNatSchG von der Naturschutzbehörde als Landschafts- Geschützte Landschaftsbestand- schutzgebiete (LSG) erklärt werden. teile Allgemein sind in diesen Gebieten keine Handlungen zulässig, die den Charak- In den Gemarkungen Loga und Logabi- ter der Landschaft verändern oder das rum sind insgesamt vier Gebiete als ge- Landschaftsbild und den Naturgenuss schützte Landschaftsbestandteile gemäß beeinträchtigen. § 29 Abs. 1 BNatSchG vorhanden.78 Im Dorferneuerungsgebiet liegen Neben diesen Gebieten fallen auch die keine als LSG geschützten Bereiche Wallhecken unter den Schutz als ge- vor. Doch sind im Landschaftsrahmen- schützte Landschaftsbestandteile, die im plan (2001) folgende Bereiche als land- Dorferneuerungsgebiet eine Länge von schaftsschutzwürdig herausgestellt wor- etwa 50 km an linearen Biotopen um- den: fassen.

• L 3: offene, von Gräben durchzoge- ne Marschlandschaft, Grünlandge- biet im Süden,

77 Landschaftsrahmenplan Landkreis Leer, 78 gemäß Landschaftsrahmenplan Landkreis 2001 Leer (2001)

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Geschützte Landschaftsbestandteile Besonders geschützte Biotope Amtl. Nr. Kurzbeschreibung Amtl. Nr. Kurzbeschreibung GB 31 Moorheide/Bruchwald 827 Röhricht/Nasswiese GB 43 Hochmoor/Moorheide 828 Nasswiese/Flutrasen GB 150 Hochmoorrest 829 Nasswiese GB 362 Nasswiese/Röhricht 833 Biotopmosaik 848 Naßwiese/Röhricht 852 Kleingewässer Wallhecken 950 Kleingewässer Wallhecken besitzen aufgrund ihrer 973 Röhricht Höhenstaffelung und ihrer netzartigen 1100 Kleingewässer Ausdehnung wichtige Funktionen als 1101 Kleingewässer Lebensraum und Trittsteinbiotope für 1140 Nasswiese zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. 1156 Nasswiese Darüber hinaus gliedern und prägen sie die Geestlandschaft des Gebietes und 1157 Nasswiese geben ihr einen parkähnlichen Charak- 1161 Kleingewässer ter. Insbesondere in der Dorflage Loga- 1155 Feuchtwiese birum durchziehen sie auch die bebau- 1170 Kleingewässer ten Bereiche. Sollten darüber hinaus weitere Flächen Besonders geschützte Biotope die gesetzlichen Kriterien erfüllen, er- höht sich die Anzahl besonders ge- Nach § 30 BNatSchG stehen bestimm- schützter Biotope entsprechend. te Biotope per Gesetz unter besonderem Schutz, ohne dass es hierfür einer eige- Kompensationsflächen nen Schutzgebietsausweisung bedarf. Das beim Landkreis Leer geführte Re- Etwa 130 ha Fläche in den Gemarkun- gister führt für das Plangebiet derzeit 24 gen Loga und Logabirum sind als Kom- Einträge: pensationsflächen für Eingriffe in Na- tur und Landschaft im Sinne des § 14 BNatSchG festgesetzt. Diese Flächen Besonders geschützte Biotope genießen für die Dauer des zugrunde Amtl. Nr. Kurzbeschreibung liegenden Eingriffs einen rechtlichen 483 Röhricht Schutz und dürfen in dieser Zeit nicht für konkurrierende Belange umgenutzt 585 Verlandungsbereich werden. 586 Weidetümpel/Wiesentümpel Der räumliche Schwerpunkt der 587 Kleingewässer Kompensationsflächen befindet sich im 588 naturnahes Kleingewässer Norden der Gemarkungen im Land- 791 Wiesentümpel/Flutrasen schaftstyp Hochmoor (mit dem Königs- 792 Wiesentümpel/Flutrasen moor) und im Übergang zur südlich angrenzenden Geest. Überwiegend han- 793 naturnahes Kleingewässer delt es sich dabei um feuchte Grünlän- der und Kleingewässer.

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Ziele zum speziellen Artenschutz A 3.4.2 Naturraum79

Zum Schutz bestimmter Tier und Pflan- Die Gemarkungen Loga und Logabi- zenarten gelten die Maßgaben gemäß rum trennen sich in die naturräumli- § 42 BNatSchG. chen Regionen Watten und Marschen im Süden und Ostfriesisch-Oldenburgische Gemäß Absatz 1 ist es verboten, Geest im Norden.80 Die detaillierte naturräumliche Glie- • wild lebenden Tieren der besonders derung zeigt eine Dreiteilung. So glie- geschützten Arten nachzustellen, sie dert sich die Geest in das Veenhu­ser zu fangen, zu verletzen, zu töten oder Moorgebiet im Norden und den zent- ihre Entwicklungsformen aus der ralen Bereich mit der Leerer Geest. Der Natur zu entnehmen, zu beschädi- südliche Niederungsbereich der Mar- gen oder zu zerstören, schen umfasst die Oberledinger Marsch, • wild lebende Tiere der streng ge- die im Osten in die Jümmeniederung schützten Arten und der europäi- übergeht.81 schen Vogelarten während der Fort- pflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, • Veenhuser Moor Überwinterungs- und Wanderungs- zeiten erheblich zu stören; eine er- Dieser Hochmoorkomplex ist nur hebliche Störung liegt vor, wenn sich in Randbereichen im Gemeindege- durch die Störung der Erhaltungszu- biet ausgeprägt. Dieser lange Zeit stand der lokalen Population einer weitgehend ungenutzte Landschafts­ Art verschlechtert, typ ist heute aufgrund von Torfab- • Fortpflanzungs- oder Ruhestätten bau, Kultivierung und Zersiedlung der wild lebenden Tiere der beson- nur noch in Restflächen erkennbar. ders geschützten Arten aus der Natur Hervorzuheben sind Teilbereiche zu entnehmen, zu beschädigen oder des Veenhuser Königsmoores, die im zu zerstören, Landschaftsrahmenplan (2001) als • wild lebende Pflanzen der besonders naturschutzwürdige Bereiche darge- geschützten Arten oder ihre Ent- stellt sind. wicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, sie oder ihre Standor- • Leerer Geest te zu beschädigen oder zu zerstören (Zugriffsverbote). Im südlichen Randbereich der Geest entwickelten sich die Besied- Die Einhaltung des Artenschutzrechtes lungskerne der Dorflagen Loga und ist auf der Umsetzungsebene sicher- Logabirum, die mittlerweile weit zustellen. Im Dorferneuerungsgebiet ausgedehnt sind und einen zusam- dürften in erster Linie Fledermäuse 79 Wenn nicht anders angegeben, stammen (alle Arten sind streng geschützt) und die abgebildeten Karten von Stefan San- alle vorkommenden Vogelarten arten- der, ecoplan, 02.09.2010 schutzrechtlich relevant sein. 80 Niedersächsischer Minister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten: Landschafts- programm 1989 81 Meisel, S.: Die naturräumlichen Einhei- ten auf Blatt 37/38, Wilhelmshaven – Norden, Bad-Godesberg, 1961

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mengewachsenen Siedlungsraum bil- Boden den. Prägend im Naturraum ist aber (siehe hierzu Karte auf der folgenden Seite82) eine landwirtschaftliche Mischnut- zung mit hohem Grünlandanteil und Die Bodentypen im Plangebiet sind den für diese Region überdurchschnitt- Naturräumen zuzuordnen. So ist im lich hohem Wald- und Parkanteil so- Moorgebiet im Norden der Bodentyp wie das teilweise dichte Wallhecken- Erd-Hochmoor verbreitet. Hierbei han- netz. delt es sich um Hochmoortorf auf gla- zifluviatilen Ablagerungen (Sand). • Oberledinger Marsch Die Geest wird geprägt von unter- schiedlichen Sandböden. Neben reinen Im Niederungsbereich zur Leda be- Podsolböden aus Flug- oder Dünensan- findet sich keine zusammenhängen- den sind auch Pseudogley-Podsole (aus de Bebauung, Hecken und Einzelge- Geschiebedecksanden über Geschiebe- hölze fehlen weitgehend. Es ist ein lehm) bis Gleypodsole (Flugsande über hoher Grünland­anteil vorhanden. glazifluviatilen Ablagerungen) ausge- Naturraumtypisch ist der Land- prägt. schaftsraum offen und weit einseh- Im Westen und Südosten kommen bar. Niedermoorböden hinzu. Die Marsch wird im Westen von Pseudogley­ (lehmiger Sand über Ge- schiebelehm) und im Osten von Klei- marschböden bestimmt, die von Nie- dermoortorf unterlagert werden. Das ackerbauliche Standortpotential der Bodentypen ist unterschiedlich zu bewerten. Die Hoch- und Niedermoor- böden werden als sehr gering eingestuft, die Podsolböden als geringwertig, wäh- rend der Pseudogley mittlere Wertigkei- ten aufweist. Mit äußerst geringen Ertragspoten- tialen wird die Kleimarsch bewertet. Dieser Bodentyp, von Niedermoor un- terlagert, wird als Boden mit besonde- ren Standorteigenschaften als wichtiger Boden herausgestellt.83

Naturräume

82 Kartengrundlage Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), Geodaten- zentrum Hannover 83 LBEG

137 Stadt Leer

Erd-Hochmoor Gley-Podsol mit Erd-Hochmoor-Auflage

Podsol Podsol-Gley mit Erd-Hochmoor-Auflage

Pseudogley-Podsol Podsol-Gley

Niedermoor Gley-Podsol

Pseudogley Niedermoor mit Organo-Marsch-Auflage

Kleimarsch

Wasser

• Grundwasser der grundwasserüberdeckenden Schich- Die Grundwassersituation orientiert ten als hoch eingestuft, d.h. es liegt in sich ebenfalls an den Bodenstruktu- weiten Teilen eine geringe Gefährdung ren. So ist die Grundwasserneubil- vor. Nur im Norden ist eine hohe Ge- dungsrate im Hochmoorbereich wie fährdung wegen des geringen Schutz­ auch in der Marsch mit weniger als potentials gegeben. 51 mm/Jahr sehr gering. Demge- genüber weisen die Sandböden der • Oberflächengewässer Geest eine Neubildungsrate bis zu 350 mm/Jahr auf. Bei den Oberflächengewässern wer- Im überwiegenden Dorferneue- den Fließ- und Stillgewässer unter- rungsgebiet wird das Schutzpotenzzial schieden.

138 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

• Stillgewässer

Bei den großen Gewässern in Nor- den des Dorferneuerungsgebietes handelt es sich um autobahnnahe Abgrabungsgewässer.

• Fließgewässer

Die Fließgewässerstruktur zeigt deut- liche naturräumliche Bezüge. Wäh- rend auf der Geest ein kleineres Netz von Gräben und Fließgewässern vor- handen ist, sind der nordwestliche (Moor) und der südliche Bereich (Marsch) von einem dichten, gerad- linigen Gewässersystem durchzogen. Der nördliche Moorkomplex wird über ein geradliniges Grabensystem (Wasser­einzugsgebiet des Sauteler Gräben und Gewässer Tiefs) entwässert, abgeführt wird das Wasser über den Warsingsfehn- kanal und den Sauteler Kanal über ein Schöpfwerk in die Ems. Auch die tiefgelegenen, südlichen Flächen des Marschbereiches können aufgrund Die mittlere Windgeschwindigkeit be- der Tieflage und der Eindeichung trägt im unmittelbaren Küstenbereich der Leda nur über ein Schöpfwerk in 4 m/sec bis 5 m/sec und m/sec.84 die Leda entwässert werden. Innerhalb dieser großklimatischen Das einzige Gewässer natürlichen Verhältnisse sind die im Dorferneue- Ursprungs ist die Leda, die einge- rungsgebiet vorhandenen Wälder und deicht und teilweise begradigt ist; sie Gehölze und der Siedlungskomplex als wird mit einer Gewässergüte von II windbrechende Elemente von Bedeu- bis III eingestuft (kritisch belastet). tung. Größere dichte Gehölzbestände weisen ein eigenes Binnenklima mit her­ Klima abgesetzter Windgeschwindigkeit und kontinuierlicher Verdunstungsrate auf. Bestimmend für das Klima ist die Nähe Als Kalt- und Frischluftentstehungs- zum Meer. Durch die temperaturaus- gebiete gelten die Niederungsbereiche gleichende Wirkung bleiben die Jahres- mit hohem Grünlandanteil und offenen temperaturschwankungen sehr gering. Wasserflächen. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt Demgegenüber ist die Verdunstungs- bei 8,5 °C bis 9 °C. rate auf befestigten und versiegelten Die relative Luftfeuchtigkeit ist hoch Flächen aufgrund der fehlenden Vegeta­ und der mittlere Jahresniederschlag be- tion vergleichsweise reduziert, sodass es trägt etwa 700 mm bis 750 mm. Vor- herrschend sind westliche Winde. 84 Deutscher Wetterdienst, Klimaatlas, 1999

139 Stadt Leer

bei Sonneneinstrahlung zur verstärkten Vor allem Schadstoffe wie Stickstoff- Aufwärmung kommt. dioxid (NO2) und andere Stickstoff- Die im Dorferneuerungsgebiet vor- verbindungen, Kohlenmon­oxid (CO), handenen klimaökologischen Unter- Kohlendioxid (CO2), Kohlenwasser- schiede zwischen der freien Landschaft stoffverbindungen (insbesondere Me- (Freilandklima, Wald) und den Ortsla- than und Flurchlorkohlenwasserstoffe), gen (Siedlungsklima) kommen deutlich bodennahes Ozon (O3) sowie Schweb- zur Geltung. stäube beeinträchtigen die Luftqualität. Aus der schadstoffbezogenen Aus- Luft wertung der LÜN-Messdaten (siehe Tabelle) ergeben sich für Niedersachsen Zur Luftqualität sind die Daten des einige allgemeine Tendenzen: Niedersächsischen Umweltministe­ Insgesamt ist das norddeutsche riums verfügbar. Nach den Ergebnissen Flach­­land als lufthygienisch wenig be- der nächsten Messstation 'Ostfriesland' einträchtigt anzusehen. Bei den meisten (Emden) ist die Schadstoffbelastung ge- relevanten Luftschadstoffen werden im ring.85 Genauere Daten zum Dorferneue­ Mittel nur geringe Immissionsbelastun- rungsgebiet liegen nicht vor, die Daten gen festgestellt. der Messstation Ostfriesland sind aber Die austauschstarken klimatischen auf Loga und Logabirum übertragbar. Verhältnisse des küstennahen Raumes Örtliche Vorbelastungen wirken bewirken eine Durchmischung belas- durch verkehrsbedingte Emissionen, teter und unbelasteter Luftmassen und unter anderem von der vielbefahrenen somit eine Verdünnung von Schadstof- Autobahn, durch Hausbrand, Industrie femissionen. und Gewerbe sowie Geruchsemissionen Höhere Schadstoffkonzentrationen durch die Landwirtschaft. treten in der Regel nur räumlich eng be- Die Beschreibung und Bewertung der grenzt in der Nähe bedeutender Emit­ Luftqualität beschränken sich im Allge- tenten auf. meinen auf die Belastungen mit be- Belastungen mit bodennahem Ozon, stimmten Luftschadstoffen. dessen Bildung stark von den meteoro- logischen Bedingungen und dem Vor- handensein bestimmter Vorläufersubs- tanzen abhängig ist, treten insbesondere in den Sommermonaten auf.

Ozon Der Schwellenwert der 3. EU-Toch­ (µg/m³) (µg/m³)

(120 µg/m³) terrichtlinie zum Schutz der menschli- Stickstoffoxide Feinstaub PM10 Feinstaub

Mittelwert (µg/m³) Mittelwert chen Gesundheit (120 µg/m³ als Acht- Stickstoffdioxid NO2 Stickstoffdioxid schreitung des 8-Stun- schreitung Maximaler 1-Stunden- Maximaler Anzahl Tage mit Über- Tage Anzahl Ozon den-Messewertes stunden-Wert) soll bis zum Jahr 2010 Grenzwert/ 40 30 25 180 40 an höchstens 25 Tagen pro Jahr über- Zielwert schritten werden dürfen, ab dem Jahr JMW 16 21 11 201 19 2020 soll dieser Wert gar nicht mehr JMW = an der Station gemessener Jahresmittelwert überschritten werden. Grenzwerte gemäß 39. BImSchG In Ostfriesland wurde im Jahr 2010 bei Ozon Zielwert der Überschreitung der maximale Achtstunden-Wert von 85 siehe Daten des Luftüberwachungsnetzes 120 µg/m³ an elf Tagen überschritten. Niedersachsen (LÜN); vgl. auch Karten- Zusammenfassend kann die luft- server UBA hygienische Situation im Dorferneue-

140 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP rungsgebiet als sehr günstig eingestuft – gegliedert durch die Wallhecken – das werden. Ausschlaggebend hierfür sind Siedlungsbild. insbesondere die günstigen Durchmi- schungsbedingungen, die aus den kli- Arten und Lebensgemeinschaften matischen Gegebenheiten resultieren. Die Lebensräume für Arten und Le- Landschaftsbild bensgemeinschaften wurden auf der Grundlage der automatisierten Liegen- Das Dorferneuerungsgebiet ist aufgrund schaftskarte, durch Luftbildauswertung der naturräumlichen Ausgangsbedin- sowie durch Auswertung der Daten der gungen deutlich in die Räume Moor, landesweiten Biotopkartierung und der Geest und Marsch zu unterscheiden. gemäß BNatSchG § 30 gesetzlich ge- Prägend für die besondere Eigenart schützten Biotope – ergänzt durch aktu- und Schönheit der Moorlandschaft ist elle Bestandskontrollen 2011 – erfasst.86 die geradlinige Anordnung der Parzellen und der Fehnstruktur mit einer entspre- Biotoptypkomplexe der freien chenden Siedlungsanordnung. Landschaft Der waldreichere Abschnitt der Geest stellt sich als kleinteilige und • Wälder, Gebüsche und Kleingehölze zusammenhängende Wallheckenland- schaft dar. Auch der Siedlungsraum der Das Dorferneuerungsgebiet Logabirum Ortschaften Loga und Logabirum istin gehört zu einem – für diesen Natur- diesen Natur- und Landschaftsraum der raum – ausgesprochen wald- und ge- Geest eingeordnet. hölzreichen Landschaftsausschnitt. Der Gegenüber der kleinstrukturier- im Nordosten ausgeprägte, zusammen- ten und von den typischen, vernetzten hängende Nadel- und Laubmischwald- Wallhecken durchzogenen Geest zeigt bestand zählt zu den umfangreichsten sich die Marsch mit den grünlanddo- Gehölzen im Landkreis Leer. Dieser minierten Hammrichen als offene, weit Waldkomplex besteht sowohl aus na- einsehbare Landschaft, die naturraum- turnahen Laubwaldresten als auch aus typisch gehölz- und siedlungsarm ist. überwiegend älteren, aber auch jünge- Die weiten Sichtbeziehungen werden ren Nadelforsten (Fichten- und Lär- unterstrichen durch den Verlauf von chenforste). Leda und Jümme. In offenen Laubwaldbeständen und Im Siedlungszusammenhang von älteren Nadelforsten hat sich teilweise Loga sind der Julianenpark, die sons- eine naturnahe Krautschicht aus Far- tigen flächigen Grünzonen mit dem nen, Gräsern und Kräutern ausgeprägt. Friedhof, die Grünfläche am Schloss Dieser naturnahe Aspekt wird durch Philippsburg sowie die Parkanlage am die vielfach die Wälder säumenden Schloss Evenburg, die als Naturdenkmal Wallhecken noch unterstützt. geschützt ist, hervorzuheben. Darüber Die Wälder sind zudem über das hinaus sind Baumreihen, Straßenbäume umfangreiche Wallheckensystem im und ortsbildprägende Einzelbäume im zentralen Geestbereich verbunden und Siedlungsraum gliedernd. vernetzt. Im Logaer Feld und in weiten Tei- len Logabirums beherrscht die locke- re Bebauung entlang der Straßenzüge 86 Daten des LÜN; vgl. Kartenserver UBA

141 Stadt Leer

Lineare Gehölzstrukturen

Biotopkomplexe

• Fließgewässer

Die bedeutendsten Gewässerverläufe und gleichzeitig die Grenzen der Dorf­ erneuerungsgebiete markierenden Flüs- se sind die Leda und die Jümme. Beide sind durch Eindeichung und Ausbau als mäßig ausgebaut zu bezeichnen. Ansonsten wird das Dorferneue- rungsgebiet von einem mehr oder we- niger dichten Netz aus Gräben durch- zogen. Die Konzentration an Gräben liegt eindeutig im Süden in der Marsch bzw. dem Hammrich. Aufgrund der Niede- Wälder und Parks rungslage und der Eindeichung ist eine Entwässerung des Raumes nur über ein Auch bis in die Siedlungsbereiche hinein­­ Pump- oder Schöpfwerk sicherzustellen. werden Straßen und Wege von Hecken Je nach Saumstruktur und Begleit- und Baumreihen begleitet. Hervorzu- vegetation können diese Gewässer heben ist die etwa 1 km lange Allee zur wich­tige Biotopverbundfunktionen für Evenburg, die einen dichten Bestand an gewässergeprägte Arten und Lebensge- Laubbäumen mit Kronenschluss bildet. meinschaften übernehmen.

142 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

raum für Amphibien, Libellen und an- dere gewässergebundene Arten bedeut- sam sein.

• Acker- und Grünland

Die Flächen außerhalb der Siedlungs­ lagen werden überwiegend als Grünland genutzt. Grünlandschwerpunkte liegen im Norden (Hochmoorgrünland) und im Süden im Hammrich (Marschgrün- land). Aber auch auf der Geest domi- niert noch in weiten Teilen die Grün- landbewirtschaftung. Anhand der Ausprägung (intensive Pferdeweide bis zu Mähwiesennutzung), der Artenzusammensetzung (Dominanz an Futtergräsern) und der Artenvielfalt Gräben und Gewässer wird das Grünland überwiegend dem artenarmen Intensivgrünland (GI) zu- geordnet. Die Weideflächen liegen in der Re- gel hof- bzw. siedlungsnah und werden oft im Zusammenhang mit Pferdehal- tung genutzt. Demgegenüber wird auf Die wasserwirtschaftlichen Erfordernis- dem Hammrich die Nutztierwirtschaft se begründen regelmäßige Gewässerun- in größeren Flächenzusammenhängen terhaltungs- und -pflegemaßnahmen, betrieben. sodass die Gewässer in der Regel keine Der Grünlandanteil ist gegenüber besonderen Kennarten entwickeln und der Ackernutzung insgesamt vergleichs- als sonstige Gräben oder Marschgräben weise hoch, der Anteil liegt in der Stadt einzuordnen sind. Leer bei über 90% der Anbauflächen. Ackerflächen sind in die Geest einge- • Stillgewässer streut, Schwerpunkträume in Loga sind im siedlungsnahen Bereich (westlich Die größten Stillgewässer des Plange- Evenburg) und in Logabirum zwischen bietes sind die Abgrabungsgewässer auf der nördlichen Geestkante. Während in einigen Gewässern der Abbau noch betrieben wird, ist für andere schon die Nachnutzung bis hin zu einer naturna- hen Entwicklung eingeleitet worden. Weitere kleine Gewässer sind vereinzelt in der Geest verbreitet. Die Stillgewässer können je nach Ausprägung und Naturnähe als Lebens- Hochmoorgrünland in Veenhusen

143 Stadt Leer

Fettpottsweg und Weizenweg. Der all- • Gehölze gemeinen Tendenz folgend, wird der Getreideanbau nur noch zu einem sehr Die Straßen in den Siedlungsbereichen geringen Prozentsatz betrieben, vielfach sind vielfach mit heimischen Bäumen dominiert Maisanbau. und Sträuchern – ausgeprägt als Strauch- Baum-Hecken und Wallhecken – be- wachsen. Damit stellen die Hecken ins- besondere für gehölzgebundene Arten wichtige Vernetzungspfade zwischen Von Wallhecken gesäumte Straße in Loga der freien Landschaft und den Sied- lungsbereichen dar und sind als Wind- schutzfaktoren bedeutsam. Beidseitig angelegte Baumreihen und Wallhecken stellen typische Land- Dominanter Maisanbau in Logabirum schaftselemente im Dorferneuerungsge- biet dar. Hauptbaumart der Wallhecken sind Stieleiche, begleitend auch Brom- Biotoptypkomplexe im Siedlungs- beere, Holunder, Weißdorn, Hecken- Allee im Evenburg-Park zusammenhang kirsche, Efeu etc. Ergänzt werden diese Landschafts­ Prägend für die Lebensräume der Sied- elemente durch zum Teil ältere Straßen­ lungsbereiche sind verschiedene Be- bäume und die auch die vereinzelt aus- bauungs- und Grünflächentypen mit gebildeten ortsbildprägenden Alleen. hohem Anteil von Wohn- und Wirt- Bei den Straßenbäumen – auch bei jün- schaftsgebäuden, landwirtschaftlichen geren Pflanzungen – dominieren neben Betrieben sowie landwirtschaftlichen Birken und Eichen vor allem Linden, Einzelgehöften, örtlich auch verdichtete wie in der Allee an der Evenburg und Einzel- und Reihenhausbebauung. der am Friedhof Loga. Am Wallhecken- Kastanienallee am Wallhecken-Umwelt-Zentrum Der Vegetationsflächenanteil liegt in Umwelt-Zentrum in Logabirum han- der Regel bei 50% bis 75%, bei Hof- delt es sich um eine Kastanienallee. und Betriebsstellen aufgrund der versie- Gleichfalls sind alte Einzelbäume gelten Rangier-, Stell- und Lagerflächen und Baumgruppen aus tierökologischen und bei verdichteter Wohnbebauung Gründen, unter dem Aspekt der Wie- häufig auch unter 50%. derherstellbarkeit und auf Grund des Da sich die Dorferneuerungsmaßnah- ortsbildprägenden Charakters bedeuten- men vorrangig auf den besiedelten Teil de Elemente im Siedlungsbereich. beziehen, werden nachstehend anhand Obstbäume und Obstwiesen sind der kartierten und erfassten Biotoptypen für eine artenreiche Insektenfauna und die im Siedlungsbereich prägenden Na- für Vögel interessant und bereichern tur- und Landschaftselemente und land- insbesondere in ihren Blühaspekten das schaftsökologischen Zusammenhänge Ortsbild (s.u., Hausgärten). hervorgehoben.

144 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

• Gehölze Insgesamt sind die Gräben für wasserge- bundene Arten als Verbindungskorridor Die Straßen in den Siedlungsbereichen zwischen dem besiedelten Bereich und sind vielfach mit heimischen Bäumen der freien Landschaft bedeutsam. Durch und Sträuchern – ausgeprägt als Strauch- streckenweise begleitende Hecken (s.o.) Baum-Hecken und Wallhecken – be- werden die Vernetzungsfunktionen ver- wachsen. Damit stellen die Hecken ins- stärkt. besondere für gehölzgebundene Arten wichtige Vernetzungspfade zwischen Von Wallhecken gesäumte Straße in Loga der freien Landschaft und den Sied- • Stillgewässer/Teiche lungsbereichen dar und sind als Wind- schutzfaktoren bedeutsam. An Stillgewässern im Siedlungsbereich Beidseitig angelegte Baumreihen sind vor allem die Gewässer in den und Wallhecken stellen typische Land- Parkanlagen (Julianenpark, Park an der schaftselemente im Dorferneuerungsge- Evenburg) hervorzuheben. biet dar. Hauptbaumart der Wallhecken Im Julianenpark und in der Grünflä- sind Stieleiche, begleitend auch Brom- che an der Philippsburg sind größere beere, Holunder, Weißdorn, Hecken- Allee im Evenburg-Park Stillgewässer vorhanden, die als Stillge­ kirsche, Efeu etc. wässer in Grünanlagen beschrieben Ergänzt werden diese Landschafts­ werden. Während das Gewässer an der elemente durch zum Teil ältere Straßen­ Philippsburg weitgehend von Bäumen bäume und die auch die vereinzelt aus- umgeben ist, weist das Gewässer im Ju- gebildeten ortsbildprägenden Alleen. lianenpark umfangreichere offene Ab- Bei den Straßenbäumen – auch bei jün- schnitte auf. geren Pflanzungen – dominieren neben Birken und Eichen vor allem Linden, wie in der Allee an der Evenburg und der am Friedhof Loga. Am Wallhecken- Kastanienallee am Wallhecken-Umwelt-Zentrum Umwelt-Zentrum in Logabirum han- delt es sich um eine Kastanienallee. Gleichfalls sind alte Einzelbäume • Fließgewässer/Gräben im Sied­ und Baumgruppen aus tierökologischen lungszusammenhang Gründen, unter dem Aspekt der Wie- derherstellbarkeit und auf Grund des Die im Siedlungszusammenhang vor- ortsbildprägenden Charakters bedeuten- handenen Gräben haben in der Regel de Elemente im Siedlungsbereich. keine besondere Gewässer- und Uferve- Algenbildung oder übermäßige Ver­­­ Obstbäume und Obstwiesen sind getation und werden als sonstige Grä­ schattung, geringe Wasserstände, Ver- für eine artenreiche Insektenfauna und ben erfasst. Aufgrund fehlender Fließ- schlammung und offensichtlicher für Vögel interessant und bereichern geschwindigkeit weisen die Gräben zum Sauerstoffmangel und/oder intensive insbesondere in ihren Blühaspekten das Teil auch Stillgewässercharakter auf, Pflege- und Unterhaltungsmaßnahmen Ortsbild (s.u., Hausgärten). wie das breitere Grabensystem an der schränken die Gewässerqualität ein. Evenburg, das in die Parkgestaltung in- tegriert ist. Je nach Beschattung sind die Ufer ohne ausgeprägte Ufervegetation, teilweise sind Schilfröhrichte, Schwert- lilien etc., aber auch Brennnesselsäume verbreitet.

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• Hausgärten als Quartiere neben Höhlen, Baumhöh- len und -spalten auch Gebäude auf. Die Hausgärten stellen sich vorwiegend Es wird davon ausgegangen, dass im als neuzeitliche Ziergärten dar. Prägend Dorferneuerungsgebiet typische Haus- sind Scher- und Trittrasen, Ziergebü­ fledermausarten wie Breitflügelfleder- sche, Zierhecken, Staudenbeete und maus und Zwergfledermaus vorkom- Einzelbäume (auch Obstbäume, s.o., men. Gehölze). Je nach Nutzungsintensität Alle Fledermausarten sind aufgrund und Pflegeart können die Hausgärten ihrer Nennung im Anhang IV der FFH- tier- und pflanzenartenreiche Lebens- Richtlinie87 streng geschützt. räume sein. Die Gärten im Dorferneuerungs- gebiet Logabirum und im Norden von • Vögel Loga sind aufgrund der hier typischen Siedlungsstruktur (Straßensiedlung) Der gesamte Hammrich von der Bun- eng mit den anschließenden Lebensräu- desstraße 70 im Westen bis weit über das men der freien Landschaft verzahnt. In- Dorferneuerungsgebiet hinaus – bis auf sofern sind vielfältige Wechselbeziehun- den Park der Evenburg – ist vom Land gen zwischen den Gärten und der freien Niedersachsen als für den Naturschutz Landschaft zu erwarten. wertvoller Bereich erfasst. Der zusam- Im Bereich um die Kirche in Loga- menhängende offene Grünlandkomplex birum zeigt sich eine deutlich dichtere Hammrich ist sowohl als Brutvogel- als Bebauung überwiegend mit Einfami­ auch als Gastvogellebensraum bedeut- lienhäusern. Hier befinden sich indivi- sam. Die häufigsten Wiesenbrüter sind duell gestaltete Vorgärten und zum Teil Kiebitz und Uferschnepfe. gehölzreichere Gartengrundstücke. Das Wallheckengebiet – auch im Zu- sammenhang mit den Wäldern – beher- bergt ein breiteres Spektrum an Brut- • Gebäude vögeln. Neben Singvögeln wie Amsel, Buchfink, Goldammer, Heckenbrau- Gebäude können durch Nischen, Vor- nelle und Rotkehlchen finden in den sprünge und Hohlräume für bestimmte gehölzreichen Beständen der Geest auch Brutvögel interessant sein und für ein- Rabenvögel (unter anderem Saatkrähe), zelne Fledermausarten Quartiersqualitä- Spechte und Eulen potentielle Lebens- ten aufweisen. raumstrukturen. Für das Dorferneuerungsgebiet lie- gen keine Primärdaten zum Siedlungs- bereich vor. Allgemein ist von Vorkom- Wertgebendes Faunenpotential men typischer siedlungstoleranter Arten auszugehen. • Fledermäuse Einige typische Vogelarten der Dör- fer, deren Bestände teils rückläufig oder Alle europäischen Fledermäuse benöti- bedroht sind und die auch im Dorf­ gen Quartiere, die ihnen vor ungünsti- erneuerungsgebiet vorkommen können, gen Witterungseinflüssen, vor Feinden sind zum Beispiel Rauch- und Mehl- oder vor beständigen Störungen Schutz bieten. Einige Fledermausarten suchen 87 Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie 92/43/EWG

146 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP schwalbe, Gartenrotschwanz, Klapper- A 3.4.3 Stärken-Schwächen- grasmücke oder auch Turmfalke und Analyse Natur und Schleiereule. Deren Lebensraumange- Landschaft bot kann durch gezielte Artenschutz- maßnahmen im Siedlungsbereich un- Loga terstützt werden. Stärken Schwächen Loga ist reich an • Amphibien Parks (Herrlichkeit Loga) Es kann allgemein angenommen wer- Grüne Oase für den, dass die örtlichen Gräben, Schloote Leer und Teiche als Lebensraum für Amphi- Kurze Wege in die bien bedeutsam sind. Natur Während einzelne Arten eine breite Nähe zur Land- Landwirtschaftli- Lebensraumamplitude aufweisen, wie wirtschaft und zur cher Strukturwan- etwa der Grasfrosch, besiedeln Erd- Landschaft del und Folgen für kröten und Teichmolch vornehmlich die Kulturland- Gewässer und Landlebensräume in der schaft gehölzreichen Geest, Teichfrosch und Lage am Wasser Seefrosch hingegen Marschgrünlandbe- reiche. Bau- und Garten- Gestaltungsbedarf Sämtliche Amphibien sind auf geschichte (drei Park der Philipps- Parks) burg (in Arbeit) Grund ihrer Nennung im Anhang 1 der Bundesartenschutzverordnung beson- Reich an Vernet- zungsstrukturen ders geschützt. (Wallhecken, Alleen) Hoher Grünland- • Andere Artengruppen anteil Die örtlichen Gewässer sind allgemein Nähe Hammrich als Lebensraum für Libellen interessant. Tourismus Alle Arten sind aufgrund der Nennung Der Großteil der im Anhang 1 der Bundesartenschutzver- touristischen An- ordnung besonders geschützt. bieter/Unterkünfte befinden sich in Loga. Gute Freizeitmög- Gemütliche Gast- lichkeiten: Wasser, stätte/Kneipe fehlt Sport, Wassersport- möglichkeiten

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Logabirum Entwicklung der ortstypischen Lebensräume Stärken Schwächen Vielfältiger Land- Derzeitiger Zu- • Förderung von gehölzgeprägten Le­ schaftsraum: Moor, stand des Waldes: bensräumen im Siedlungsbereich Geest, Hammrich, Wald ist nicht für aus standortgerechten heimischen Wallhecken, Wald Tourismus nutzbar Arten etc. Bäume, Gebüsche und Kleingehölze Sinnliche Nähe Pflegebedarf des aus heimischen standortgerechten von Landschaft öffentlichen und Arten stellen allgemein wertvolle Le- und Landwirtschaft privaten Grüns bensräume für zahlreiche Tiere und (Wald, Gaste, Pflanzen dar. Sie erfüllen vielfältige Wallhecken, Frei- Funktionen. landferkel) Ländliche Struk- Viel Wasser – keine Funktionen von Gehölzen im Dorf turen sind noch Wassersportmög- vorhanden ("Reich- lichkeiten • Lebensraum für zahlreiche Tier­ tum") arten. • Nahrungsgrundlage für zahlreiche Tourismus Tiere. Für Tourismus Fehlende Hinweis- • Bedeutendes Vernetzungselement besteht Potential schilder auf örtliche zur Umgebung/Wechselbeziehun- (es gibt Fremden­ Besonderheiten gen. zimmer, die von • Klimaausgleichende Wirkung. RadtouristInnen genutzt werden) • Bereicherung des Orts- und Land- schaftsbildes. Möglicher Bereich für zusammenhän- • Einbindung der Ortslagen in die gendes Freizeitge- Umgebung. biet • Identifikation, Heimatgefühl. Gutes Angebot an • Kulturhistorisches Zeugnis. Beherbergungs- möglichkeiten Ziel der Dorferneuerung ist, an geeig- (Hotel, Heuhotel neten Stellen des Siedlungsbereiches ...) den Gehölzanteil zu erhöhen und bei der Pflanzung von Gehölzen geeignete standortgerechte und heimische Arten zu verwenden.

A 3.4.4 Allgemeine Handlungs- Maßnahmenübersicht empfehlungen • Erhaltung und Förderung der vor- Ein Ziel der Dorferneuerung ist, die handenen Altgehölze (zum Beispiel wertgebenden­ Lebensräume im Dorf­ im Zusammenhang mit Maßnahme erneuerungsgebiet in ihren hier sied- O 12 (L) Jüdischer Friedhof), lungstypischen Erscheinungsformen • Erhaltung und Pflege gesunder Be- zu erhalten, wiederherzustellen bzw. zu stände, insbesondere gesunder Alt- stärken. bäume,

148 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

• Bereicherung gehölzverarmter Berei- Ziel der Dorferneuerung ist, den von che durch Pflanzung standortgerech- Obstbäumen geprägten Charakter der ter Gehölze (zum Beispiel Maßnah- Hausgärten und des gesamten Sied- me E 7 (L) Hohe Loga), lungsbereiches und die Dorfrandeinbin- • Umwandlung standortfremder Ge- dung durch Pflegemaßnahmen sowie hölze in standortheimische Bestände, Nach- und Ergänzungspflanzungen von • Pflanzung standortgerechter und Obstbäumen zu wahren und zu entwi­ heimischer Gehölze, ckeln. • Verzicht auf Pflanzung standortfrem- der Gehölze, Maßnahmenübersicht • Öffentlichkeitsarbeit zur Verwen- dung geeigneter Gehölzarten. • Erhaltung und Pflege alter Obst- baumbestände, • Anlage neuer Obstbaumbestände, Pflanzung von Obstbäumen • Verwendung auch alter Obstsorten, • Unterhaltungsmaßnahmen, Pflege- Obstbäume sind für die Gärten des schnitt, Dorferneuerungsgebietes charakteris­ • Öffentlichkeitsarbeit hinsichtlich der tisch. Entsprechend wurden sie bereits Verwendung geeigneter Obstsorten. im Landschaftsrahmenplan als Zielob- jekte für Natur und Landschaft hervor- Die Verwendung alter Obstsorten ist gehoben. insbesondere unter dem Aspekt der ge- Obstbäume stehen auf den Sied­lungs­­ netischen Vielfalt bedeutsam. grundstücken des Dorferneuerungs­ gebietes als Einzelbäume und häufig in obstwiesenartiger Ausprägung. Dieser Förderung der Arten- und Habitat- umfangreiche Obstbaumbestand ist in vielfalt in den Gärten der Entstehungszeit der Siedlungen ge- pflanzt worden, in der die Gärten im Die privaten Hausgärten nehmen einen Vergleich zu heute einen deutlich höhe- bedeutenden Flächenanteil der Sied- ren Stellenwert für die Eigenversorgung lungsbereiche ein. Entsprechend prägen der hier lebenden Menschen einnah- sie das Ortsbild und haben Funktionen men. für Natur und Landschaft. Neben den vorstehend skizzierten Mit zunehmender Vielfalt, insbeson- allgemeinen Gehölzfunktionen bieten dere an Gehölzen, Obstgehölzen, Ge- im Frühjahr der Blütenreichtum für In- wässern und sonstigen Lebensräumen, sekten und im Herbst die Früchte für werden die bereits skizzierten Funktio- Vögel und Wirbellose eine reichhaltige nen gefördert. Nahrungsgrundlage. Als weitere ursprünglich dorftypi- Im Frühjahr bereichern die Blüh­ sche Elemente seien die Bauerngärten aspekte das Ortsbild und betonen die hervorgehoben. Sie waren in der Marsch besonderen Eigenart und Schönheit der oftmals durch eine streng einheitli- Ortsteile. che Form und ein Nebeneinander von Nutz- und Zierpflanzen gekennzeich- Obstbäume sind regionstypische Dorf- net. Häufig waren die Nutzgartenberei- randelemente im Übergang zur freien che mit Buchsbaum eingefasst. Die Ar- Landschaft. tenkombination wurde unter anderem

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nach den Kenntnissen und Erfahrungen Maßnahmenübersicht von sich gegenseitig begünstigenden Pflanzen getroffen. • Pflege und Entwicklung der land- Die Verwendung standortheimischer schaftsökologischen Vielfalt und der Gehölze, Stauden und einjähriger Blü- ortstypischen Eigenart durch Unter­ tenpflanzen erhöht die Qualität des Le- haltung und Neuanlage vielfältig bensraumes. strukturierter Grundstücksbereiche, Eine zurückhaltende Pflege, bei der Förderung vielfältiger Gartennut- beispielsweise Wildkräuter an bestimm- zungen, ten Gartenecken geduldet, verblühte • Förderung und Sicherung unter- Stauden nicht gleich entfernt und be- schiedlicher Pflege- und Unterhal- reichsweise 'ungepflegte' Nischen sich tungsmuster, selbst überlassen bleiben, tragen zur Le- • Einfriedung der Grundstücke mit bensraumvielfalt und Auflockerung des heimischen Bäumen, Sträuchern Ortsbildes bei. oder frei wachsenden oder geschnit- tenen Hecken aus geeigneten Arten, • bereichsweises Liegenlassen von Fall- laub und Strauchwerk, Belassen un- gestörter Nischen, • Bereitstellen sonstiger Lebensraum- nischen für Tiere, zum Beispiel Tot- holz, • Nisthilfen für Fledermäuse und Vö- gel an Bäumen und Gebäuden. • Erhaltung vorhandener Altbäume. • Erhaltung und Anlage dichter Gebü- sche, • Verwendung geeigneter Gehölz- bzw. Zusammengefasst seien die in der fol- Obstgehölzarten, genden Tabelle aufgeführten Funktio- • Anlage naturnaher Kleingewässer. nen der Hausgärten hervorgehoben. Ziel der Dorferneuerung ist, eine hohe Lebensraumvielfalt in den Sied- Förderung und Entwicklung inner- lungen und auf den Hausgrundstücken örtlicher 'halbnatürlicher' Lebens- sicherzustellen. räume/Ruderalflächen

Auf ungenutzten bzw. wenig gepfleg- Funktionen der Hausgärten ten innerörtlichen Vegetationsflächen, zum Beispiel in ungenutzten Grund- • Bereicherung der innerörtlichen stücksbereichen, an Weg- und Straßen- Artenvielfalt. rändern, an Stell- und Lagerplätzen, an • Rückzugs-, Überwinterungs- und Mauern, Gehölz- und Grabensäumen Ersatzlebensraum für Tier- und kann sich eine gras-, kraut- und hoch- Pflanzenarten. staudenreiche Vegetation einstellen, die • Trittsteinbiotop im Biotopverbund insbesondere für eine artenreiche Wir- • Prägung und Bereicherung des bellosenfauna bedeutsam ist und vielfäl- Ortsbildes. tige Ortsbildaspekte bietet.

150 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

Welche wichtigen Funktionen inner- Förderung von Habitatqualitäten in örtliche Ruderalflächen für Natur und und an Gebäuden Landschaft haben, verdeutlicht folgende Tabelle. Die im Rahmen der Dorferneuerung geförderten (privaten) Maßnahmen be- MaßnahmenübersichtFunktionen innerörtlicher ziehen sich vorrangig auf solche in und Ruderalflächen an Gebäuden. Damit bieten sich günsti- • • FörderungLebensraum und für Entwicklung Tiere und Pflanzen: von un- ge Chancen, Tierarten durch Sicherung gestörtenZahlreiche Bereichen, Tier- und temporärPflanzenarten oder und Schaffung geeigneter Habitatquali- kurz-sind aufund wenig langfristig, bzw ungenutzte Be- täten an und in Gebäuden zu unterstüt- • Bereitstellungreiche angewiesen, (temporär) andere ungenutz Lebens-- zen. tergemeinschaften Nischen im Gartenbereich, sind auf bestimmte Gebäude können für eine Reihe von • bereichsweisesSukzessionsstadien Belassen und damitdes Laubes eine Tierarten sehr wichtige Biotope oder undentsprechende alter Stauden Entwicklungsdyna über den Winter,- Teilbiotope sein. Viele Tierarten sind • Eingrünungmik angewiesen, des Ortes sodass (Landschafts insbesonde-- Kulturfolger, d.h. dass sie sich aufgrund bild),re auch temporär begrenzte Rude- günstiger Lebensbedingungen in der • Verbesserungralstandorte bedeutsam der Eingrünung sind. durch Siedlung oder aufgrund des Rückgangs Pflanzen von Bäumen, Sträuchern der natürlichen Brut- und Lebensstätten • undRückzugsraum siedlungsgerechte für Tiere Eingrünungund Pflan- ihre Lebensräume in Dachböden, Kel- vonzen: Neubauten. Aufgrund der überwiegend in- lern, an Gebäudefassen, in Schuppen tensiven Nutzung der Umgebung und Garagen erschließen. einschließlich der freien Landschaft Zu den Tierarten, die von solchen können die innerörtlichen Ruderal- Räumen profitieren können, zählen zum flächen Rückzugsräume für anson- Beispiel Schleiereule, Rauchschwalbe, sten verdrängte Arten und Lebens- Turmfalke, Dohle, Waldkauz sowie Fle- gemeinschaften darstellen. dermausarten und Schmetterlinge. • Vernetzungselement: Ruderalflä- chen können je nach Größe und Funktionen von Gebäuden als Ausprägung als Trittsteinbiotop, Lebensraum für Tiere Vernetzungspfad und Ausbreitungs- schwerpunkt bedeutsam sein. • Standort für höhlenbrütende • Belebendes Element im Ortsbild. Vogelarten. • Tagesquartier für Fledermäuse. • Wochenstube für Fledermäuse. Ziel der Dorferneuerung ist, die bei- • Balzquartier für Fledermäuse. spielsweise auf ungenutzten Grund- • Fassadengrün als Insektenlebens- stücksrestflächen, an Grabenböschungen raum und Jagdrevier für Vögel und und in Mauerritzen vorhandenen Poten­­ Fledermäuse. tiale zur Bereicherung der innerörtlichen Artenvielfalt nach den eigenen Möglich- keiten und Nutzungsansprüchen zuzu- Ziel der Dorferneuerung ist, im Dorf­ lassen. erneuerungsgebiet ein vielfältiges Le- bensraumangebot für hierauf angewiese- ne Arten, insbesondere Fledermausar­ ten und Höhlenbrüter, zu erhalten und zu entwickeln und bei der Umsetzung von Baumaßnahmen an Gebäuden die Ein-

151 Stadt Leer

haltung der Maßgaben des Artenschut- mit von hervorragender Bedeutung für zes sicherzustellen. den örtlichen Biotopverbund. Auf einzelnen Grundstücken wurden Maßnahmenübersicht Zierteiche angelegt. Größere Stillgewässerkomplexe sind • Erhaltung und Neuschaffung von im Norden als Abgrabungsgewässer ent- Höhlen, Nischen und Vorsprüngen standen. Eine naturnahe Folgenutzung, in Dächern und an Fassaden zur Un- wie sie an zwei Baggerseen in Meer- terstützung der auf solche Gebäude- hausen und nördlich des Wolfsmeeres habitate angewiesenen Tierarten, schon zu einer bedeutenden Stillgewäs- • Pflanzung blühender Kletterpflan- serentwicklung geführt haben, ist auch zen als Nahrungsquelle für Bienen, bei anderen Gewässern anzustreben. Hummeln, Falter und andere Blüten In den Parks sind neben Stillgewäs- besuchende Insekten. Fassadenbe- sern/Zierteichen auch teilweise grach- grünung fördert das Nistplatzange- tenartige Gewässer angelegt. bot für Freibrüter und den Insekten- Die Qualität der Gewässer als Le- reichtum, unter anderem Käfer (wie bensraum für Pflanzen und Tiere und Marienkäfer), Schwebfliegen, Flor- als Vernetzungselement ist in starkem fliegen. Maße vom Ausbaugrad, von der Nut- • Ökologische Baubetreuung zur Kon- zungs- und Pflegeintensität der Bö- kretisierung möglicher Maßnahmen schungsbereiche, von der Art und Weise zur Förderung der Habitatqualitäten der Gewässerpflege und Gewässerhal- und zur Sicherstellung des Arten- tung sowie von der Wasserqualität bzw. schutzes. Sauerstoffversorgung abhängig. Im Hinblick auf den Artenschutz dürften im Dorferneuer­ungsgebiet Funktionen der Gewässer insbesondere Fledermausquartiere in • Lebensraum für Tiere und Pflan- Gebäuden und an Fassaden beacht- zen: eine Vielzahl gewässergebun- lich sein. dener Pflanzenarten sind Rote-Lis­ • Fassadenbegrünung führt gleichfalls te-Arten; Amphibien gelten nach zur Gebäudeverschönerung und zur dem Washingtoner Artenschutzab- Ortsbildaufwertung. kommen als geschützt; Stillgewäs- ser sind für Libellen bedeutsam. • Element im Biotopverbund: Fließ­ gewässer sind wichtige Vernetzungs- Entwicklung naturnaher Gewässer- pfade und Verbindungskorri­dore strukturen zwischen besiedeltem Bereich und freier Landschaft sowie Ausbrei- Leda und Jümme sind als Verbindungs- tungsschwerpunkte unter ande­rem gewässer von überörtlicher Bedeutung. für Amphibien und Libellen. Still- Aber auch die Gräben und Schloote gewässer sind Trittsteinbiotope. im Siedlungszusammenhang sind mit • Belebendes Element im Ortsbild. ihren Randstreifen und Böschungen als Lebensräume für gewässergebunde- Maßnahmenübersicht ne Pflanzen und Tiere bedeutsam. Sie stellen durchgehende Vernetzungspfade • Entwicklung von Gewässersäumen, zwischen der freien Landschaft und den extensive Pflege von Gewässerrand- Siedlungsbereichen sicher und sind da- streifen,

152 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

• Sicherung der Gewässerunterhaltung Gehölze und Teiche stellen ebenfalls • Sicherung von Mindestwasserständen, wichtige Trittsteinbiotope im örtlichen • Sicherung einer ausreichenden Ge- Biotopverbund dar. wässerbelüftung, Die Gehölz- bzw. Obstbaumsäume • Beseitigung übermäßiger Verschlam- am Siedlungsrand sind neben der sied- mungen, Entschlammung, lungseingrünenden Wirkung als Aus- • Beseitigung übermäßigen Algenauf- breitungspfade für die hier lebenden kommens, Insekten und als Korridor für Insekten • Vermeidung und Beseitigung von jagende Vögel und Fledermäuse bedeut- Gewässerverrohrungen, sam. • Vermeidung und Beseitigung von Geeignete Entwicklungsmaßnahmen wassertechnisch nicht erforderlichen für die wertgebenden Biotopverbund­ Uferbefestigungen und Uferverscha- elemente sind den vorstehenden Maß- lungen. nahmenübersichten für die wertgeben- den Lebensraumtypen zu entnehmen. Vermeidung und Rückbau über­ mäßiger Flächenversiegelungen A 3.4.6 Entwicklungsmaßnah- Durch Bebauung und Bodenbefestigun- men für ausgesuchte gen/Versiegelungen für Verkehrs- und Tierartengruppen Rangierflächen, Stell- und Lagerplätze werden sämtliche Bodenfunktionen, Allgemein zum Beispiel als Standort für Pflanzen und als Lebensraum für Wirbellose, • Sicherung und Entwicklung natur- vollständig zerstört. Versiegelung ver- naher wertgebender Lebensraum­ hindert eine natürliche Niederschlags- typen, versickerung. • Berücksichtigung von Tierarten bei Im Dorferneuerungsgebiet liegen Gebäuderenovierungen und -sanie- im Zusammenhang mit Betriebs- und rungen, Hof­grundstücken häufig großflächige • Nisthilfen für Vögel und Fledermäuse, Versiegelungen vor. Nach Nutzungs- • Anpflanzung von Rank- und Kletter- aufgabe könnten übermäßige Flächen- pflanzen, versiegelungen nach den tatsächlichen • Öffentlichkeitsarbeit der Gemeinde Nutzungsanforderungen zurückgebaut hinsichtlich geeigneter Maßnahmen werden. zum Faunenschutz.

A 3.4.5 Entwicklungsmaßnah- Fledermäuse men für den örtlichen Biotopverbund • Erhaltung und Pflege wertvoller Alt- baumbestände, kein Verschließen Wichtige Vernetzungselemente zwischen von Baumhöhlen, der freien Landschaft und den besiedelten­ • Beachtung der Quartierspotentiale Flächen sind im Dorferneuer­ ungsgebiet bei der Planung und Umsetzung von die Gräben und Schloote. Örtlich wird Gebäudemaßnahmen (zum Beispiel der Biotopverbund der Gräben durch be- bei der Fassaden- oder Dachgestal- gleitende Hecken verstärkt. tung),

153 Stadt Leer

• Verwendung von Fledermausdach- Amphibien pfannen, • Anbringung von Fledermauskästen, • Naturnahe Ufergestaltung an Grä- • Erhaltung und Neuanlage von Fens­ ben, Schloten und Teichen, terläden oder Holzblenden mit • Sicherung ausreichender Wasserstän- Quar­tierseignung (Abstand von der de, zumindest während der Laichzei- Haus­wand ca. 2 cm bis 3 cm) an son- ten der Amphibien, nigen Stellen). • Entschlammung, • kein künstlicher Fischbesatz. An bekannten Fledermausquartieren sollten Arbeiten nur außerhalb der Libellen Quar­tierszeiten vorgenommen werden, zum Beispiel von Oktober bis Februar. • Sicherung ganzjährig ausreichender Bei Holzschutzarbeiten und der Be- Wasserstände, kämpfung von Holzschädlingen sind • Vermeidung von Gewässerver- für Warmblütler ungiftige Holzschutz- schmutzungen (zum Beispiel durch mittel zu verwenden oder Heißluftver- Silagewasser oder sonstige Abwässer), fahren anzuwenden. • Entschlammung und Sicherung ei- ner ausreichenden Sauerstoffversor- Vögel gung.

• Erhaltung und Pflege wertvoller Alt- gehölze und alter Obstbäume, • Pflanzung von standortheimischen, Beeren tragenden Sträuchern, • Neupflanzung von Sträuchern, Bäu- men und Obstgehölzen auf den Sied- lungsgrundstücken und entlang von Wegen und Straßen (nicht in Offen- landbereichen), • Anbringen von Vogelkästen an Bäu- men und Gebäuden, • Erhaltung und Schaffung von Ein- flugmöglichkeiten in Dachstühle/ Eulenlöcher,88 • Anbringen von Nisthilfen an Gebäu- den, zum Beispiel Schwalbenbretter.

88 Foto Schleiereulen: http://www.altmuehl- tal.de/gunzenhausen/vogelinsel/schleier eule.htm; Foto Rauchschwalben: green- 24.de/forum/weblog_entry.php?e=2698

154 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

A 3.5 Landwirtschaft Wohnen, sind heute an der Tagesord- nung. Damit werden Gebäude erhalten Obgleich sich die Landwirtschaft in und zugleich das äußere Erscheinungs- den vergangenen Jahrzehnten wesent- bild und der Charme der Dörfer für die lich verändert hat, übernimmt sie nach Zukunft gesichert. wie vor vielfältige Funktionen und be- Mit Hilfe der Dorferneuerung wird gründet damit ihre besondere Stellung den Veränderungen in der Landwirt- innerhalb des Dorfes und damit in der schaft, aber auch den zukünftigen Ent- Dorferneuerungsplanung: wicklungsmöglichkeiten der Betriebe planerisch Rechnung getragen. Ziel ist, • soziale Funktion die Anliegen der Landwirtschaft kons­ • ökonomische Funktion, truktiv in die Dorfplanung einzubezie- • ökologische Funktion, hen. • Beitrag zur Erhaltung der typischen Der Strukturwandel in der Landwirt- Dorfgestalt. schaft hat die Betriebe an sich, aber auch die Ortschaften stark verändert. Mit der Die Landwirtschaft bietet Arbeitsplät- Industrialisierung beginnend, ergaben ze auf den Höfen selbst, aber auch in sich die tiefgreifendsten Veränderungen vor- und nachgelagerten Bereichen und in den 1950-er und 1960-er Jahren. Bis verhindert somit das 'Verkümmern' zu dahin war der ländliche Raum von der 'Schlafdörfern'. Sie prägt mit ihren Ge- Landwirtschaft als vorrangige Erwerbs- bäuden und Flächen das Gesicht eines basis geprägt. Durch Technisierung, Ra- Dorfes und unterstützt die Identifikati- tionalisierung, Intensivierung, Ertrags- on der Bevölkerung mit ihrem Wohn- steigerungen etc. waren kleine Betriebe ort. später oftmals jedoch nicht mehr kon- Die ökologische Funktion der Land- kurrenzfähig und in der Lage, ein aus- wirtschaft liegt in der Pflege und der reichendes Einkommen für die ganze Erhaltung des agrarischen Biotoppoten­ Familie zu erwirtschaften und gaben die tials auf den genutzten Kulturflächen, Landwirtschaft auf bzw. wirtschafteten der Erhaltung der Nist- und Bruthabita- nur noch im Neben- oder Zuerwerb. te auf den Hofstellen und der Sicherung Hinzu kam, dass sich vermehrt au- langfristiger Nutzungsmöglichkeiten ßerlandwirtschaftliche Einkommens- von Boden, Oberflächen- und Grund- möglichkeiten ergaben, die vor allem wasser. für die junge Dorfbevölkerung attraktiv Das typisch ländliche Erscheinungs- waren. So verließ sie häufig das Dorf. In bild des Dorfes selbst, aber auch der der Folge überalterten viele Dörfer, weil Landschaft steht in engem Zusammen- der Nachwuchs fehlte. hang mit der Erhaltung der Landwirt- Durch die individuelle Motorisie- schaft. Die landwirtschaftlichen Ge- rung und die dadurch erweiterten Ak- bäude und die durch die Höfe geprägte tionsräume wandelte sich zudem das so- Kulturlandschaft machen den Reiz ziale Leben innerhalb der Dörfer, auch vieler Dörfer aus und sorgen für den die sozialen Kontakte expandierten und Wohn- und Erholungswert. das Dorfleben, wie es früher einmal be- Mittlerweile wird die typische land- stand, ließ vielerorts nach. wirtschaftliche Bausubstanz häufig ander­weitig genutzt. Umnutzungen zu Charakteristische Merkmale des Struk- vielfältigen Zwecken, insbesondere zum turwandels sind

155 Stadt Leer

• die Abnahme der Zahl der landwirt- triebsaufgabe in den nächsten etwa fünf schaftlichen Betriebe, Jahren absehbar. • die Zunahme der durchschnittlich genutzten landwirtschaftlichen Flä- Größe der Betriebe che oder • die Zunahme der durchschnittlich Wie auch in der Stadt Leer (~ 64%) gehaltenen Tiere. wirtschaften vorrangig Haupterwerbs- betriebe im Dorferneuerungsgebiet. Die Datengrundlagen zum Thema Der größte Teil dieser Betriebe arbeitet Landwirtschaft in Loga und Loga- laut Expertenaussage auf einer Flächen- birum stammen zum einen aus der größe von über 50 ha. Agrarstrukturerhebung89 des Landes- Der zweiten Abbildung in der linken betriebes für Statistik und Kommunika­ Spalte auf der folgenden Seite sind auf tionstechnologie Niedersachsen (LSKN) der Ebene der Stadt Leer die vergleichs- (von der Landes- bis zur kommunalen weise hohen Anteile kleiner Betriebe Ebene der Stadt Leer), zum anderen aus (33% unter 10 ha) und großer Betriebe den Dörfern selber (in Form eines Ex- (49% über 50 ha) zu entnehmen. pertengesprächs). Angebaute Kulturarten

A 3.5.1 Bestand90 Charakteristisch für das Dorferneue- rungsgebiet ist die Grünlandbewirt- Der Rückblick auf die Jahre zwischen schaftung der klassischen Milchwirt- 1995 und 2007 zeigt die bereits an- schaftsbetriebe. gesprochenen Veränderungen in der Der Großteil der ins­gesamt 3.384 ha Landwirtschaft. landwirtschaftlicher Betriebsflächen in Waren im Jahr 1995 noch 150 land- der Stadt Leer wird als Dauergrünland wirtschaftliche Betriebe in der Stadt genutzt (~ 94%), der verbleibende An- Leer tätig, so sind es 2007 nur noch 70 teil ist zumeist Ackerland. Höfe (rund - 47%). Gleichzeitig stieg Wie die dritte Abbildung in der lin- die durchschnittlich bewirtschaftete ken Spalte auf der folgenden Seite ver- Fläche von 32 ha auf mittlerweile 48 ha deutlicht, ist diese Verteilung außerge- (rund + 33%). wöhnlich im Vergleich zu den Ebenen Im Dorferneuerungsgebiet existieren des Landes und des Bezirkes Weser-Ems. 19 landwirtschaftliche Betriebe, drei Die Verteilung innerhalb des Landkrei- davon in Loga, die übrigen in Logabi- ses (77% Grünland, 22% Ackerland) ist rum.91 nicht ganz so extrem, verdeutlicht aber Nach Expertenaussagen ist die Exis- ebenso die typische Grünlandnutzung. tenz des Großteils der Höfe gesichert. Im Dorferneuerungsgebiet gibt es Lediglich bei drei Höfen sei eine Be- zwei Betriebe, die Getreide und einige, 89 Die derzeitig verfügbaren Daten stammen die Mais für die Rinder/Kühe anbauen. aus 2007; aktuelle Daten werden im Laufe Alle übrigen Flächen werden als Grün- von 2011 erwartet. land genutzt. 90 vgl. zu den folgenden Aussagen den Abbil- Entsprechend der Landnutzung zeigt dungsblock auf der folgenden Seite 91 Die Karten mit den Standorten der land- sich auch eine deutliche Dominanz der wirtschaftlichen Betriebe befinden sich im Futterbaubetriebe (siehe Kreisgrafik auf Teil B. der folgenden Seite).

156 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

Entwicklung der Landwirtschaft in der Stadt Leer Betriebswirtschaftliche Ausrichtung Entwicklung der Landwirtschaft in der Stadt Leer der landwirtschaftlichen Betriebe in 140 60 32 45 48 der Stadt Leer 2007 (in Prozent) 120 50 37 42 100 40 1 80 3 3 30 60 115 93 20 Hektar 82 40 74 70

Betriebe absolut Betriebe 20 10 0 0 Ackerbaubetriebe 1995 2001 2003 2005 2007 Gartenbaubetriebe Betriebe Durchschnittl. Fläche (ha) Futterbaubetriebe Betriebsgrößen im Vergleich 2007 (in Prozent) Viehhaltungsverbundbetriebe 1 93 50 3 3 45 40 35 30 Ackerbaubetriebe 25 49 Gartenbaubetriebe 20 15 33 Futterbaubetriebe 10 18 Viehhaltungsverbundbetriebe 5 930 0 0 unter 10 10-20 20-30 30-50 über 50 kühe - Stadt Leer Landkreis Leer Weser-Ems Niedersachsen Pferde Schafe Rinder Hühner Angebaute Kulturarten Schweine Nutztiere haltende Nutztiere Betriebe insgesamt Betriebe

Ackerland Dauergrünland darunter Milch Niedersachsen 71 28 Nutztiere haltende Betriebe 1995 83 73 9 13 25 40 100 Weser-Ems 65 35 Nutztiere haltende Betriebe 2007 49 42 10 6 4 27 65 Landkreis Leer 22 77 2007 in Prozent* 75,4 64,6 15,4 9,2 6,2 41,5 Durchschnittliche Tierzahl Stadt Leer 6 94 1995 79 41 70 36 15 5 0% 50% 100% 2007 120 60 105 k.A. 14 7 Hinweis zu den angebauten Kulturarten: Im Land Niedersachsen werden Dauer- * aller Nutztiere haltenden Betriebe, kulturen nur zu 1% angebaut; im Raum Weser-Ems und im Landkreis Leer zu k.A. = keine Angabe unter 1%. Diese Werte sind in der Grafik nicht deutlich darstellbar und fehlen daher. Für die Stadt Leer sind keine Angaben verfügbar.

Nutztierhaltung haltung mit 75% bzw. die Milchkuhhal- tung mit 65% aus. 65 der 70 landwirtschaftlichen Betriebe Die Intensivierung der Nutztierhal- in der Stadt Leer halten Nutztiere, dies tung im Bereich der Stadt Leer ist aus entspricht einem Anteil von 93%. Den dem Vergleich der durchschnittlich ge- größten Anteil macht dabei die Rinder- haltenen Tiere der Jahre 1995 und 2007

157 Stadt Leer

ersichtlich. Wurden beispielsweise 1995 noch rund 79 Rinder im Durchschnitt gehalten, so sind es zwölf Jahre später bereits 120 Tiere. Eine Besonderheit stellt ein Betrieb in Logabirum dar. Dieser Betrieb hält Sauen, Eber und Ferkel und betreibt Freilandhaltung. Auffällig ist der recht große Anteil an Pferde haltenden Betrieben und dies gilt auch für das Dorferneuerungsgebiet.92 Sieben Höfe halten Pferde oder haben zum Beispiel in Form eines Reitstalls mit Pferden zu tun. Neben der klassischen Pferdezucht spielt auch die Haltung zu Freizeitzwecken, die Vermietung von Boxen oder das Betreiben eines Freizeit- hofes eine Rolle. Mit Ferienwohnungen, einem Heuhotel und Hütten wird das Freizeit- und Erholungsangebot kom- plettiert.

Landwirtschaftliche Besonder­ heiten

Neben der 'klassischen' Landwirtschaft spielt auch der Tourismus eine Rolle auf den Höfen im Dorferneuerungsgebiet. Wie erwähnt, bieten einige Höfe Fe- rienwohnungen bzw. Übernachtungs­ möglichkeiten im Heuhotel oder in Blockhütten auf ihren Betrieben an. Auch in der Logabirumer Mühle steht eine 'Mühlenherberge' für Übernach- tungen zur Verfügung. Daneben hält der Mühlenbesitzer Geflügel und ver- kauft Eier. Seit geraumer Zeit wird in Logabi- rum eine Biogasanlage betrieben. Im Zuge zweier Workshops im Ver- lauf der Dorferneuerungsplanung wur- den von den Arbeitskreismitgliedern auch Aussagen zum Thema Landwirt- 92 Foto von weidenden Pferden von http:// www.magdeburger-nachrichten.de/wp- content/uploads/2009/11/pferde.jpg

158 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP schaft gemacht. Die ländlichen Struk- A 3.5.2 Zusammenfassung turen und die Nähe zur Landwirtschaft in Loga und Logabirum wurde dabei als In Loga und Logabirum herrschen sehr positiv herausgearbeitet. Grünlandbe­ wirtschaftung und Milch- Als Schwächen wurden dagegen der kuhhaltung in den landwirtschaftlichen landwirtschaftliche Strukturwandel und Betrieben vor. Aber auch die Haltung die Folgen für die Kulturlandschaft ein- von Schafen hat zwischen 1995 und gestuft. 2007 Aufschwung erhalten. Probleme im Zusammenhang mit Zahlreiche Pferdehöfe ergänzen das der Landwirtschaft wurden außer dem Bild der klassischen Landwirtschaft. Sanierungsbedarf einiger auch landwirt- Zucht, Pensionspferdehaltung und An- schaftlich genutzter Straßen und Wege gebote im Freizeitbereich stellen eine kaum benannt. Ein erhöhtes Aufkom- wichtige alternative Erwerbsquelle dar. men an landwirtschaftlichem Verkehr, Das wird durch die Erhöhung der Zahl zum Beispiel in der Erntezeit, kann si- gehaltener Pferde deutlich. cherlich als störend empfunden werden, Tourismus und Freizeitnutzung sind ist jedoch zeitlich begrenzt und auch für einige Höfe bereits heute ein weite- nicht zu ändern. res Standbein; hier liegen gegebenenfalls auch Potentiale für andere Betriebe. Trotz der erkennbaren Folgen des Strukturwandels (Rückgang der Zahl der Betriebe, Intensivierung der Bewirt- schaftung) dürfte die Landwirtschaft auch zukünftig wichtiger Bestandteil in beiden Leeraner Ortsteilen bleiben, vor allem in Logabirum. Bei dem größten Teil der Betriebe ist der Weiterbestand für die nächsten Jahre auch gesichert.

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Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

A 3.6 Übersicht über die Maßnahmen – Prioritätenliste

Maßnahmen zur Verbesserung der Erschließung (Legende siehe nächste Seite)

Bish. Maßn.-Nr. Maßn.- Beschreibung Prio­rität Nr. Loga Ausbau der Mühlenallee und des Querweges im Evenburger Park für FußgängerInnen E 1 (L) M 02 und RadfahrerInnen E 2 (L) M 06 Erneuerung des Heckenweges zwischen Am Schloßpark und Hauptstraße E 3 (L) M 07 Straßenraumgestaltung an der Daaler Straße Fuß- und Radweggestaltung von der Kreuzung Am Kaak bis zum Wohn­gebiet Leeg- E 4 (L) M 12 kamp E 5 (L) M 15 Anbindung des Fußweges zum Kapellenweg und Parkplatz am Friedhof E 6 (L) M 16 Logaer Weg E 7 (L) M 19 Hohe Loga E 8 (L) M 20 Fußweg von der Straße Hohe Loga zur Gotenstraße E 9 (L) M 21 Fußweg zwischen der Straße Hohe Loga und der Frankenstraße

Logabirum E 10 (LB) M 03 Karkpadd zwischen Logabirumer Straße und Maiburger Straße E 11 (LB) M 03a Hundeweg zwischen Weizenweg und Logabirumer Straße Fortführung des Karkpadds entlang der Maiburger Straße bis zur Straße E 12 (LB) M 04 Zum Hammrich Fuß- und Radweg als Verbindungsweg zwischen Vorelweg (LB) und Rüschwehrenweg E 13 (LB) M 05 (Gemeinde Nortmoor) E 14 (LB) M 06 Einmündungsbereich Maiburger Straße/Logabirumer Straße E 15 (LB) M 07 Logabirumer Straße E 16 (LB) M 08 Einmündungsbereich Feldstraße/Logabirumer Straße E 17 (LB) M 09 Betonung der Ortseingänge an der Logabirumer und der Maiburger Straße E 18 (LB) M 10 Fuß- und Radweg von der Straße Hohe Heide zum Ostfriesland-Wanderweg E 19 (LB) M 12 Verbesserung der Wege und der Infrastruktur im Logabirumer Wald E 20 (LB) M 12b Anbindung und Erschließung des Gräberfeldes E 21 (LB) M 16 Querungshilfe Zoostraße über die Bundesstraße 436 E 22 (LB) M 17 Attraktivierung des Fuß- und Radweges auf der Südostseite der Bundesstraße 436 E 23 (LB) M 18 Einmündungssituation der Logabirumer Straße in die Bundesstraße 436 E 24 (LB) M 19 Verbesserung des Fuß- und Radweges an der südlichen Feldstraße

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Maßnahmen zur Verbesserung des Ortsbildes (Legende siehe unten) Bish. Maßn.-Nr. Maßn.- Beschreibung Prio­rität Nr.

Loga O 1 (L) M 01 Erneuerung des Kinderspielplatzes am Heinrich-Oltmann-Weg O 2 (L) M 04 Platzgestaltung am Ende der Fährstraße im Bereich des Bootsanlegers O 3 (L) M 05 Wetterschutz an der Fahrradstation O 4 (L) M 08 Platzgestaltung Schützenplatz O 5 (L) M 09 Platzgestaltung Hoher Weg zwischen den Anschlüssen des Heckenweges O 6 (L) M 10 Platzgestaltung an der Hindenburgstraße vor der Friedenskirche O 7 (L) M 11 Platzgestaltung Am Kaak (siehe auch Maßnahme E 4 (L)) O 8 (L) M 13 Verbesserung des Bereiches des Ehrenmals/Denkmalsplatzes O 9 (L) M 14 Verbesserung der Zugangssituationen zum Julianenpark O 10 (L) M 17 Verbesserung der Zugangssituation zum Philippsburger Park vom Logaer Weg O 11 (L) M 17a Philippsburger Park O 12 (L) M 18 Jüdischer Friedhof

Logabirum O 13 (LB) M 02 Parkplatz an der Kirche/Trauerhalle am Karkpadd O 14 (LB) M 20 Gestalterische Einbindung der Feuerwehr/ehemaligen Gemeindeverwaltung

Maßnahmen für den Tourismus (Legende siehe unten)

Loga T 1 (L) M 03 Anlage eines Wanderweges auf der Deichkrone des Ledadeiches T 2 (LB) M 12a Verbesserung der Infrastruktur des Wallhecken-Umwelt-Zentrums T 3 (LB) M 14 Reitwegekonzept: Nördlich und südlich der Bundesautobahn A 28

Legende: Priorität hoch

Priorität mittel

Priorität niedrig

162 Stadt Leer: Dorferneuerungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

Teil B

Kostenschätzung

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Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

Vorbemerkungen Daher können die zu erwartenden Kos- ten für die vorgesehenen Einzelmaßnah- Ziel der Kostenschätzung ist in erster men nur überschlägig ermittelt werden; Linie, einen Überblick über die vor­aus­ eine genaue Berechnung ist nicht mög- sichtlich entstehenden Kosten im Rah- lich. men der Realisierung der Dorferneue­ ­ Eine Konkretisierung der Kosten- rungsmaßnahmen herzustellen. schätzung ist aus unserer Sicht im Grundlage der Kostenschätzung ist Rahmen der Beantragung von Förder- der Dorferneuerungsplan und die in mitteln für die jeweils geplanten Ein- diesem Zusammenhang entwickelten zelmaßnahmen unbedingt erforderlich Ideenskizzen, Gestaltungs- und Rah- und als Bestandteil der Objekt- und menkonzepte. Ausführungsplanung zu erbringen. Zum Zeitpunkt der Erarbeitung von Zu beachten ist außerdem, dass die Kostenschätzungen liegen in der Regel Kostenschätzungen keine Kostenansätze folgende Informationen nicht vor: für folgende zusätzlichen Maßnahmen beinhalten: 1. Bestandspläne (erstellt von einem Vermesser) mit Höhenangaben und • Grunderwerb. der lagerichtigen Darstellung aller • Baunebenkosten (Planungs-, Inge­ vorhandenen Einbauten. nieur- und Vermessungsleistungen). 2. Angaben über die vorhandenen Bo- • Neubau oder Erneuerung von Re- denverhältnisse oder die Beschaffen­ genwasserkanälen. heit des Unterbaues vorhandener • Neubau oder Erneuerung von Wege und Straßen. Schmutzwasserkanälen. 3. Ausbaugrad bzw. Zustand der Anla- gen zur Oberflächenentwässerung.

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Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

Kostenschätzung für Maßnahmen zur Gestaltung des Ortsbildes

Ortsteil Loga

Maßnahme O 1 (L) M 01 Erneuerung des Kinderspielplatzes am Heinrich-Oltmann-Weg

Menge Einheit Leistung Einzelpreis Gesamtpreis 1 Ps Baufeld freimachen 3.000,00 € 3.000,00 € 200 m³ Unbrauchbaren Boden aufnehmen 9,00 € 1.800,00 € 75 m³ Frostschutzschicht herstellen 10,00 € 750,00 € 150 qm Schottertragschicht 15 cm dick 7,50 € 1.125,00 € 150 qm Nachverdichtung und Planum herstellen 1,00 € 150,00 € 150 qm Wassergebundene Wegedecke 10,00 € 1.500,00 € 50 m Rasenbord, Beton 14,00 € 700,00 € 4 St Bänke liefern und aufstellen 1.200,00 € 4.800,00 € 5 St Fahrradständer liefern und aufstellen 200,00 € 1.000,00 € 1 St Abfallbehälter liefern und aufstellen 500,00 € 500,00 € 12 m Pergola herstellen 250,00 € 3.000,00 € 1 St Spielgerät liefern und in Sand aufstellen 52.000,00 € 52.000,00 € 2 St Bäume liefern und pflanzen 390,00 € 780,00 € 20 qm Pflanzbeete herstellen 25,00 € 500,00 € 9 St Rankpflanzen liefern und pflanzen 30,00 € 270,00 € 45 m Hecke einschl. Stützzaun 28,00 € 1.260,00 € 600 qm Rasenansaat 3,00 € 1.800,00 € 110 m³ Oberboden liefern und einbauen 20,00 € 2.200,00 € Zwischensumme (netto) 77.135,00 € zuzüglich MwSt. 19 % 14.655,65 € Zwischensumme (brutto) 91.790,65 € Baustelleneinrichtung und Nebenarbeiten 15,0% 13.809,35 € Ausbausumme 105.600,00 €

167 Stadt Leer

Maßnahme O 2 (L) M 05 Platzgestaltung am Ende der Fährstraße im Bereich des Boot­s­ anlegers Menge Einheit Leistung Einzelpreis Gesamtpreis 1 Ps Baufeld freimachen 750,00 € 750,00 € 160 m³ Unbrauchbaren Boden aufnehmen 9,00 € 1.440,00 € 100 m³ Frostschutzschicht herstellen 10,00 € 1.000,00 € 200 qm Schottertragschicht 20 cm dick 10,00 € 2.000,00 € 200 qm Nachverdichtung und Planum herstellen 1,00 € 200,00 € 100 m Tiefbord, Beton 18,00 € 1.800,00 € 200 qm Findlingspflaster 110,00 € 22.000,00 € 1 St Infotafel 580,00 € 580,00 € 30 m Stabgittermattenzaun 80,00 € 2.400,00 € 6 St Rankpflanzen liefern und pflanzen 30,00 € 180,00 € Zwischensumme (netto) 32.350,00 € zuzüglich MwSt. 19 % 6.146,50 € Zwischensumme (brutto) 38.496,50 € Baustelleneinrichtung und Nebenarbeiten 14,8% 5.703,50 € Ausbausumme 44.200,00 €

Maßnahme O 3 (L) M 05 Wetterschutz an der Fahrradstation

Menge Einheit Leistung Einzelpreis Gesamtpreis 1 St Flugdach in Holzbauweise 5.500,00 € 5.500,00 € Zwischensumme (netto) 5.500,00 € zuzüglich MwSt. 19 % 1.045,00 € Zwischensumme (brutto) 6.545,00 € Baustelleneinrichtung und Nebenarbeiten 14,6% 955,00 € Ausbausumme 7.500,00 €

Maßnahme O 4 (L) M 08 Platzgestaltung Schützenplatz

Menge Einheit Leistung Einzelpreis Gesamtpreis 1 St Baum liefern und pflanzen 500,00 € 500,00 € 2 St Straßenleuchten liefern und aufstellen 1.900,00 € 3.800,00 € Zwischensumme (netto) 4.300,00 € zuzüglich MwSt. 19 % 817,00 € Zwischensumme (brutto) 5.117,00 € Baustelleneinrichtung und Nebenarbeiten 15,3% 783,00 € Ausbausumme 5.900,00 €

168 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

Maßnahme O 5 (L) M 09 Platzgestaltung Hoher Weg zwischen den Anschlüssen des Hecken­ weges Menge Einheit Leistung Einzelpreis Gesamtpreis 1 Ps Baufeld freimachen 3.500,00 € 3.500,00 € 70 m Betonrinne aufnehmen 5,00 € 350,00 € 400 m Betonbordsteine aufnehmen 4,00 € 1.600,00 € 1.100 qm Betonpflaster und -platten aufnehmen 4,00 € 4.400,00 € 5 m Bituminöse Befestigung schneiden 8,00 € 40,00 € 100 qm Bituminöse Befestigung aufnehmen 12,00 € 1.200,00 € 3 St Straßenleuchten aufnehmen 200,00 € 600,00 € 1.200 qm Schottertragschicht 20 cm dick 10,00 € 12.000,00 € 1.200 qm Nachverdichtung und Planum herstellen 1,00 € 1.200,00 € 240 m Tiefbord, Beton 18,00 € 4.320,00 € 210 m Klinkerrinne 50 cm breit 60,00 € 12.600,00 € 210 qm Klinkerpflaster hochkant verlegt 80,00 € 16.800,00 € 890 qm Betonsteingroßpflaster, gerumpelt 28,00 € 24.920,00 € 3 St Kennzeichnung der Wege 350,00 € 1.050,00 € 100 qm Pflaster angleichen 20,00 € 2.000,00 € 100 qm Bankette angleichen 2,00 € 200,00 € 3 St Straßenablauf umsetzen 220,00 € 660,00 € 6 St Straßenablauf liefern und einbauen 350,00 € 2.100,00 € PVC-Rohrleitung DN 150, in fertiger 400 m 50,00 € 20.000,00 € Arbeit 5 St Straßenleuchten liefern und aufstellen 1.900,00 € 9.500,00 € 1 St Rundbank liefern und aufstellen 3.500,00 € 3.500,00 € 1 St Straßenbäume einschl. Bodenverbesserung 1.000,00 € 1.000,00 € Zwischensumme (netto) 123.540,00 € zuzüglich MwSt. 19 % 23.472,60 € Zwischensumme (brutto) 147.012,60 € Baustelleneinrichtung und Nebenarbeiten 15,0% 21.987,40 € Ausbausumme 169.000,00 €

169 Stadt Leer

Maßnahme O 6 (L) M 10 Platzgestaltung an der Hindenburgstraße vor der Friedenskirche

Menge Einheit Leistung Einzelpreis Gesamtpreis 1 Ps Baufeld freimachen 2.500,00 € 2.500,00 € 150 m Betonbordsteine aufnehmen 4,00 € 600,00 € 900 qm Betonpflaster und -platten aufnehmen 4,00 € 3.600,00 € 4 St Straßenleuchten aufnehmen 200,00 € 800,00 € 170 m³ Unbrauchbaren Boden aufnehmen 9,00 € 1.530,00 € 75 qm Schottertragschicht 15 cm dick 7,50 € 562,50 € 790 qm Schottertragschicht 20 cm dick 10,00 € 7.900,00 € 865 qm Nachverdichtung und Planum herstellen 1,00 € 865,00 € 50 m Rasenbord, Beton 14,00 € 700,00 € 110 m Tiefbord, Beton 18,00 € 1.980,00 € 50 m Hochbord, Beton 30,00 € 1.500,00 € 4 m Hochbord, Beton, Zulage Absenker 15,00 € 60,00 € 75 qm Klinkerpflaster flach verlegt 45,00 € 3.375,00 € 100 m Klinkerpflaster flach verlegt, Zulage Läufer 2,70 € € 270,00 € 120 qm Klinkerpflaster hochkant verlegt 80,00 € 9.600,00 € Klinkerpflaster hochkant verlegt, Zulage 110 m 6,00 € 660,00 € Läufer 670 qm Betonsteingroßpflaster, gerumpelt 28,00 € 18.760,00 € 100 qm Pflaster angleichen 20,00 € 2.000,00 € 6 St Straßenleuchten liefern und aufstellen 1.900,00 € 11.400,00 € 8 St Poller liefern und aufstellen 250,00 € 2.000,00 € 6 St Straßenbäume einschl. Bodenverbesserung 1.000,00 € 6.000,00 € 6 St Bäume liefern und pflanzen 390,00 € 2.340,00 € 30 qm Pflanzbeete herstellen 25,00 € 750,00 € 10 m³ Oberboden liefern und einbauen 20,00 € 200,00 € Zwischensumme (netto) 79.952,50 € zuzüglich MwSt. 19 % 15.190,98 € Zwischensumme (brutto) 95.143,48 € Baustelleneinrichtung und Nebenarbeiten 15,0% 14.256,52 € Ausbausumme 109.400,00 €

170 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

Maßnahme O 7 (L) M 11 Platzgestaltung Am Kaak (siehe auch Maßnahme E 4 (L))

Menge Einheit Leistung Einzelpreis Gesamtpreis Fußwegeverbindung und Grünfläche herstellen 1 Ps Baufeld freimachen 2.000,00 € 2.000,00 € 150 m³ Unbrauchbaren Boden aufnehmen 9,00 € 1.350,00 € 90 m³ Frostschutzschicht herstellen 10,00 € 900,00 € 180 qm Schottertragschicht 15 cm dick 7,50 € 1.350,00 € 180 qm Nachverdichtung und Planum herstellen 1,00 € 180,00 € 360 m Rasenbord, Beton 14,00 € 5.040,00 € 180 qm Klinkerpflaster flach verlegt 45,00 € 8.100,00 € 360 m Klinkerpflaster flach verlegt, Zulage Läufer 2,70 € € 972,00 € 6 St Straßenleuchten liefern und aufstellen 1.900,00 € 11.400,00 € 3 St Poller liefern und aufstellen 250,00 € 750,00 € 5 St Fahrradständer liefern und aufstellen 200,00 € 1.000,00 € 1 St Abfallbehälter liefern und aufstellen 500,00 € 500,00 € 2 St Bäume liefern und pflanzen 390,00 € 780,00 € 70 m Hecke einschl. Stützzaun 28,00 € 1.960,00 € 130 qm Pflanzbeete herstellen 25,00 € 3.250,00 € 120 qm Rasenansaat 3,00 € 360,00 € 100 m³ Oberboden liefern und einbauen 20,00 € 2.000,00 € 4 St Bäume liefern und pflanzen 390,00 € 1.560,00 € Zwischensumme (netto) 43.452,00 € zuzüglich MwSt. 19 % 8.255,88 € Zwischensumme (brutto) 51.707,88 € Baustelleneinrichtung und Nebenarbeiten 14,9% 7.692,12 € Ausbausumme 59.400,00 €

171 Stadt Leer

Maßnahme O 8 (L) M 13 Verbesserung des Bereiches des Ehrenmals/Denkmalsplatzes

Menge Einheit Leistung Einzelpreis Gesamtpreis 1 Ps Baufeld freimachen 3.700,00 € 3.700,00 € 150 m³ Unbrauchbaren Boden aufnehmen 9,00 € 1.350,00 € 50 m³ Frostschutzschicht herstellen 10,00 € 500,00 € 150 qm Schottertragschicht 15 cm dick 7,50 € 1.125,00 € 150 qm Nachverdichtung und Planum herstellen 1,00 € 150,00 € 130 m Rasenbord, Beton 14,00 € 1.820,00 € 70 qm Klinkerpflaster flach verlegt 45,00 € 3.150,00 € 110 m Klinkerpflaster flach verlegt, Zulage Läufer 2,70 € 297,00 € 80 qm Natursteinpflaster 90,00 € 7.200,00 € 40 qm Bankette angleichen 2,00 € 80,00 € 2 St Straßenleuchten liefern und aufstellen 1.900,00 € 3.800,00 € 5 St Bänke liefern und aufstellen 1.200,00 € 6.000,00 € 10 m Mauer-Pergola herstellen 1.500,00 € 15.000,00 € 1 St Treppen-Rampen-Anlage 4.000,00 € 4.000,00 € 14 m Mauer herstellen 540,00 € 7.560,00 € 2 St Bäume liefern und pflanzen 390,00 € 780,00 € 84 m Hecke einschl. Stützzaun 28,00 € 2.352,00 € 100 qm Rasenansaat 3,00 € 300,00 € 60 m³ Oberboden liefern und einbauen 20,00 € 1.200,00 € Zwischensumme (netto) 60.364,00 € zuzüglich MwSt. 19 % 11.469,16 € Zwischensumme (brutto) 71.833,16 € Baustelleneinrichtung und Nebenarbeiten 15,0% 10.766,84 € Ausbausumme 82.600,00 €

172 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

Maßnahme O 9 (L) M 14 Verbesserung der Zugangssituationen zum Julianenpark (drei Zugänge) Menge Einheit Leistung Einzelpreis Gesamtpreis 1 Ps Baufeld freimachen 2.400,00 € 2.400,00 € 30 m³ Unbrauchbaren Boden aufnehmen 9,00 € 270,00 € 150 qm Schottertragschicht 20 cm dick 10,00 € 1.500,00 € 150 qm Nachverdichtung und Planum herstellen 1,00 € 150,00 € 150 qm Klinkerpflaster hochkant verlegt 80,00 € 12.000,00 € 90 m Klinker schneiden, Zulage 8,00 € 720,00 € Stellplätze in Rasengitter und Fahrgasse in 20 St 1.380,00 € 27.600,00 € gerumpeltem Großpflaster herstellen 120 qm Pflaster angleichen 20,00 € 2.400,00 € 6 St Straßenleuchten liefern und aufstellen 1.900,00 € 11.400,00 € 6 St Eingangselemente herstellen 2.000,00 € 12.000,00 € Zwischensumme (netto) 70.440,00 € zuzüglich MwSt. 19 % 13.383,60 € Zwischensumme (brutto) 83.823,60 € Baustelleneinrichtung und Nebenarbeiten 15,0% 12.576,40 € Ausbausumme 96.400,00 €

Maßnahme O 10 (L) M 17 Verbesserung der Zugangssituation zum Philippsburger Park vom Logaer Weg (zwei Zugänge) Menge Einheit Leistung Einzelpreis Gesamtpreis 1 Ps Baufeld freimachen 1.600,00 € 1.600,00 € 20 m³ Unbrauchbaren Boden aufnehmen 9,00 € 180,00 € 100 qm Schottertragschicht 20 cm dick 10,00 € 1.000,00 € 100 qm Nachverdichtung und Planum herstellen 1,00 € 100,00 € 100 qm Klinkerpflaster hochkant verlegt 80,00 € 8.000,00 € 60 m Klinker schneiden, Zulage 8,00 € 480,00 € 80 qm Pflaster angleichen 20,00 € 1.600,00 € 4 St Straßenleuchten liefern und aufstellen 1.900,00 € 7.600,00 € 4 St Eingangselemente herstellen 2.000,00 € 8.000,00 € Zwischensumme (netto) 28.560,00 € zuzüglich MwSt. 19 % 5.426,40 € Zwischensumme (brutto) 33.986,40 € Baustelleneinrichtung und Nebenarbeiten 15,0% 5.113,60 € Ausbausumme 39.100,00 €

173 Stadt Leer

Maßnahme O 11 (L) M17a Philippsburger Park

Menge Einheit Leistung Einzelpreis Gesamtpreis Vorläufige Ausbaukosten zum Planungs­ 1 Ps 161.150,00 € 161.150,00 € stand 2004 1 Ps Beleuchtung des Parks 25.000,00 € 25.000,00 € Zwischensumme (netto) 186.150,00 € zuzüglich MwSt. 19 % 35.368,50 € Zwischensumme (brutto) 221.518,50 € Baustelleneinrichtung und Neben­ 15,0% 33.181,50 € arbeiten Ausbausumme 254.700,00 €

Maßnahme O 12 (L) M 18 Jüdischer Friedhof

Menge Einheit Leistung Einzelpreis Gesamtpreis 1 Ps Baufeld freimachen 800,00 € 800,00 € 50 m Betonbordsteine aufnehmen 4,00 € 200,00 € 75 qm Betonpflaster und -platten aufnehmen 4,00 € 300,00 € 110 m³ Unbrauchbaren Boden aufnehmen 9,00 € 990,00 € 50 m³ Frostschutzschicht herstellen 10,00 € 500,00 € 100 qm Schottertragschicht 15 cm dick 7,50 € 750,00 € 100 qm Nachverdichtung und Planum herstellen 1,00 € 100,00 € 100 m Rasenbord, Beton 14,00 € 1.400,00 € 100 qm Betonrechteckpflaster 25,00 € 2.500,00 € 200 m Betonrechteckpflaster, Zulage Läufer 2,00 € 400,00 € 100 qm Pflaster angleichen 20,00 € 2.000,00 € 50 qm Bankette angleichen 2,00 € 100,00 € 100 qm Rasenansaat 3,00 € 300,00 € 30 m³ Oberboden liefern und einbauen 20,00 € 600,00 € 85 m Zaun herstellen 250,00 € 21.250,00 € 1 St Eingangselemente herstellen 2.000,00 € 2.000,00 € Zwischensumme (netto) 34.190,00 € zuzüglich MwSt. 19 % 6.496,10 € Zwischensumme (brutto) 40.686,10 € Baustelleneinrichtung und Nebenarbeiten 15,0% 6.113,90 € Ausbausumme 46.800,00 €

174 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

Ortsteil Logabirum

Maßnahme O 13 (LB) M 02 Parkplatz an der Kirche/Trauerhalle am Karkpadd

Menge Einheit Leistung Einzelpreis Gesamtpreis 1 Ps Baufeld freimachen 1.500,00 € 1.500,00 € 20 m Betonrinne aufnehmen 5,00 € 100,00 € 240 qm Betonpflaster und -platten aufnehmen 4,00 € 960,00 € 240 qm Ausgleichsschicht 1,00 € 240,00 € 240 qm Nachverdichtung und Planum herstellen 1,00 € 240,00 € 20 m Klinkerrinne 50 cm breit 60,00 € 1.200,00 € 80 qm Klinkerpflaster hochkant verlegt 80,00 € 6.400,00 € 150 qm Rasengitterpflaster 30,00 € 4.500,00 € 80 qm Pflaster angleichen 20,00 € 1.600,00 € 1 St Straßenablauf umsetzen 220,00 € 220,00 € 1 St Straßenablauf liefern und einbauen 350,00 € 350,00 € PVC-Rohrleitung DN 150, in fertiger 30 m 50,00 € 1.500,00 € Arbeit 4 St Bäume liefern und pflanzen 390,00 € 1.560,00 € 30 m Hecke einschl. Stützzaun 28,00 € 840,00 € 35 m³ Oberboden liefern und einbauen 20,00 € 700,00 € 17 m Mauer herstellen, Klinker 600,00 € 10.200,00 € 1 St Mauerpfeiler 800,00 € 800,00 € 3 St Bodenstrahler an der Kirche 1.000,00 € 3.000,00 € 45 qm Pflanzfläche vor Mauer herstellen 25,00 € 1.125,00 € Zwischensumme (netto) 37.035,00 € zuzüglich MwSt. 19 % 7.036,65 € Zwischensumme (brutto) 44.071,65 € Baustelleneinrichtung und Nebenarbeiten 15,0% 6.628,35 € Ausbausumme 50.700,00 €

175 Stadt Leer

Maßnahme O 14 (LB) M 20 Gestalterische Einbindung der Feuerwehr/ehemaligen Gemeinde­ verwaltung Menge Einheit Leistung Einzelpreis Gesamtpreis 1 Ps Baufeld freimachen 1.000,00 € 1.000,00 € 45 m Betonbordsteine aufnehmen 4,00 € 180,00 € 45 qm Betonpflaster und -platten aufnehmen 4,00 € 180,00 € 45 m Tiefbord, Beton 18,00 € 810,00 € Nebengebäude als Ersatz für den 250 m³ 280,00 € 70.000,00 € Container 9 St Bäume liefern und pflanzen 390,00 € 3.510,00 € 45 m Hecke einschl. Stützzaun 28,00 € 1.260,00 € 25 m³ Oberboden liefern und einbauen 20,00 € 500,00 € 1 St Infotafel 580,00 € 580,00 € Zwischensumme (netto) 78.020,00 € zuzüglich MwSt. 19 % 14.823,80 € Zwischensumme (brutto) 92.843,80 € Baustelleneinrichtung und Nebenarbeiten 15,0% 13.956,20 € Ausbausumme 106.800,00 €

Kostenschätzung für Maßnahmen Tourismus

Ortsteil Loga

Maßnahme T 1 (L) M 03 Anlage eines Wanderweges auf der Deichkrone des Ledadeiches

Menge Einheit Leistung Einzelpreis Gesamtpreis 1 Ps Baufeld freimachen 500,00 € 500,00 € 2.400 m³ Unbrauchbaren Boden aufnehmen 9,00 € 21.600,00 € 1.500 m³ Frostschutzschicht herstellen 10,00 € 15.000,00 € 3.000 qm Schottertragschicht 15 cm dick 7,50 € 22.500,00 € 3.000 qm Nachverdichtung und Planum herstellen 1,00 € 3.000,00 € 6.000 m Rasenbord, Beton 14,00 € 84.000,00 € 3.000 qm Betonsteingroßpflaster, gerumpelt 28,00 € 84.000,00 € 3.000 qm Bankette angleichen 2,00 € 6.000,00 € 14 St Selbstschließende Weidetore herstellen 150,00 € 2.100,00 € Zwischensumme (netto) 238.700,00 € zuzüglich MwSt. 19 % 45.353,00 € Zwischensumme (brutto) 284.053,00 € Baustelleneinrichtung und Nebenarbeiten 15,0% 42.547,00 € Ausbausumme 326.600,00 €

176 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

Ortsteil Logabirum

Maßnahme T 2 (LB) M12a Verbesserung der Infrastruktur des Wallhecken-Umwelt- Zentrums Menge Einheit Leistung Einzelpreis Gesamtpreis 1 Ps Baufeld freimachen 1.500,00 € 1.500,00 € 100 m³ Unbrauchbaren Boden aufnehmen 9,00 € 900,00 € 65 m³ Frostschutzschicht herstellen 10,00 € 650,00 € 130 qm Schottertragschicht 20 cm dick 10,00 € 1.300,00 € 130 qm Nachverdichtung und Planum herstellen 1,00 € 130,00 € 60 m Tiefbord, Beton 18,00 € 1.080,00 € 80 qm Rasengitterpflaster 30,00 € 2.400,00 € 50 qm Klinkerpflaster hochkant verlegt 80,00 € 4.000,00 € 7 St Bänke liefern und aufstellen 1.200,00 € 8.400,00 € 17 St Bäume liefern und pflanzen 390,00 € 6.630,00 € 20 m Hecke einschl. Stützzaun 28,00 € 560,00 € 30 qm Rasenansaat 3,00 € 90,00 € 20 m³ Oberboden liefern und einbauen 20,00 € 400,00 € 10 St Schilder mit Baumnamen 50,00 € 500,00 € Zwischensumme (netto) 28.540,00 € zuzüglich MwSt. 19 % 5.422,60 € Zwischensumme (brutto) 33.962,60 € Baustelleneinrichtung und Nebenarbeiten 14,8% 5.037,40 € Ausbausumme 39.000,00 €

Maßnahme T 3 (LB) M 14 Reitwegekonzept: Nördlich und südlich der Autobahn A 28

Menge Einheit Leistung Einzelpreis Gesamtpreis 1 St Konzept für Reitwegesystem erstellen 30.000,00 € 30.000,00 € Zwischensumme (netto) 30.000,00 € zuzüglich MwSt. 19 % 5.700,00 € Zwischensumme (brutto) 35.700,00 € Baustelleneinrichtung und Nebenarbeiten 14,8% 5.300,00 € Ausbausumme 41.000,00 €

177 Stadt Leer

Kostenschätzung für die Erschließungsmaßnahmen

Ortsteil Loga

Maßnahme E 1 (L) M 02 Ausbau der Mühlenallee und des Querweges am Evenburger Park für FußgängerInnen und RadfahrerInnen Menge Einheit Leistung Einzelpreis Gesamtpreis Querweg 1 Ps Baufeld freimachen 1.200,00 € 1.200,00 € 550 m³ Unbrauchbaren Boden aufnehmen 9,00 € 4.950,00 € 340 m³ Frostschutzschicht herstellen 10,00 € 3.400,00 € 680 qm Schottertragschicht 15 cm dick 7,50 € 5.100,00 € 680 qm Nachverdichtung und Planum herstellen 1,00 € 680,00 € 680 qm Wassergebundene Wegedecke 10,00 € 6.800,00 € 540 qm Bankette, Graben angleichen 3,00 € 1.620,00 € Zwischensumme (netto) 23.750,00 € zuzüglich MwSt. 19 % 4.512,50 € Zwischensumme (brutto) 28.262,50 € Baustelleneinrichtung und Nebenarbeiten 15,0% 4.237,50 € Ausbausumme 32.500,00 €

178 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

Maßnahme E 2 (L) M 06 Erneuerung des Heckenweges zwischen Am Schlosspark und Haupt­ straße Menge Einheit Leistung Einzelpreis Gesamtpreis 1 Ps Baufeld freimachen 1.500,00 € 1.500,00 € 180 m Betonbordsteine aufnehmen 4,00 € 720,00 € 90 qm Betonpflaster und -platten aufnehmen 4,00 € 360,00 € 640 qm Bituminöse Befestigung aufnehmen 8,00 € 5.120,00 € 8 St Straßenleuchten aufnehmen 200,00 € 1.600,00 € Klinkerpflaster aufnehmen und wieder 90 qm 20,00 € 1.800,00 € verlegen 620 m³ Unbrauchbaren Boden aufnehmen 9,00 € 5.580,00 € 280 m³ Frostschutzschicht herstellen 10,00 € 2.800,00 € 730 qm Schottertragschicht 15 cm dick 7,50 € 5.475,00 € 650 qm Schottertragschicht 20 cm dick 10,00 € 6.500,00 € 1.380 qm Nachverdichtung und Planum herstellen 1,00 € 1.380,00 € 260 m Tiefbord, Beton 18,00 € 4.680,00 € 660 m Rasenbord, Beton 14,00 € 9.240,00 € 430 qm Klinkerpflaster flach verlegt 45,00 € 19.350,00 € 660 m Klinkerpflaster flach verlegt, Zulage Läufer 2,70 € 1.782,00 € 170 qm Klinkerpflaster hochkant verlegt 80,00 € 13.600,00 € Klinkerpflaster hochkant verlegt, Zulage 260 m 6,00 € 1.560,00 € Läufer 690 qm Betonsteingroßpflaster, gerumpelt 28,00 € 19.320,00 € 460 qm Bankette angleichen 2,00 € 920,00 € 30 m Hecke einschließlich Stützzaun 28,00 € 840,00 € 10 m³ Oberboden liefern und einbauen 20,00 € 200,00 € 5 St Kennzeichnung der Wege 350,00 € 1.750,00 € 20 St Straßenleuchten liefern und aufstellen 1.900,00 € 38.000,00 € 2 St Wegesperren aus- und einbauen 200,00 € 400,00 € Zwischensumme (netto) 144.477,00 € zuzüglich MwSt. 19 % 27.450,63 € Zwischensumme (brutto) 171.927,63 € Baustelleneinrichtung und Nebenarbeiten 15,0% 25.872,37 € Ausbausumme 197.800,00 €

179 Stadt Leer

Maßnahme E 3 (L) M 07 Straßenraumgestaltung an der Daaler Straße

Menge Einheit Leistung Einzelpreis Gesamtpreis 1 Ps Baufeld freimachen 2.500,00 € 2.500,00 € 1 St Rückbau Baumbeet 500,00 € 500,00 € 60 m Betonrinne aufnehmen 5,00 € 300,00 € 40 m Betonbordsteine aufnehmen 4,00 € 160,00 € 12 m Bituminöse Befestigung schneiden 8,00 € 96,00 € 140 qm Bituminöse Befestigung aufnehmen 12,00 € 1.680,00 € 350 m³ Unbrauchbaren Boden aufnehmen 9,00 € 3.150,00 € 215 m³ Frostschutzschicht herstellen 10,00 € 2.150,00 € 55 qm Schottertragschicht 15 cm dick 7,50 € 412,50 € 470 qm Schottertragschicht 20 cm dick 10,00 € 4.700,00 € 525 qm Nachverdichtung und Planum herstellen 1,00 € 525,00 € 45 m Rasenbord, Beton 14,00 € 630,00 € 110 m Tiefbord, Beton 18,00 € 1.980,00 € 40 m Hochbord, Beton 30,00 € 1.200,00 € 10 m Klinkerrinne 50 cm breit 60,00 € 600,00 € 55 qm Klinkerpflaster flach verlegt 45,00 € 2.475,00 € 55 m Klinkerpflaster flach verlegt, Zulage Läufer 2,70 € 148,50 € 140 qm Klinkerpflaster hochkant verlegt 80,00 € 11.200,00 € Klinkerpflaster hochkant verlegt, Zulage 60 m 6,00 € 360,00 € Läufer 330 qm Betonsteingroßpflaster, gerumpelt 28,00 € 9.240,00 € 3 St Straßenablauf liefern und einbauen 350,00 € 1.050,00 € 70 m PVC-Rohrleitung DN 150, in fertiger Arbeit 50,00 € 3.500,00 € 120 qm Bankette angleichen 2,00 € 240,00 € 30 qm Pflaster angleichen 20,00 € 600,00 € 25 qm Pflanzbeete herstellen 25,00 € 625,00 € 8 m³ Oberboden liefern und einbauen 20,00 € 160,00 € 3 St Straßenleuchten liefern und aufstellen 1.900,00 € 5.700,00 € Zwischensumme (netto) 55.882,00 € zuzüglich MwSt. 19 % 10.617,58 € Zwischensumme (brutto) 66.499,58 € Baustelleneinrichtung und Nebenarbeiten 15,0% 10.000,42 € Ausbausumme 76.500,00 €

180 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

Maßnahme E 4 (L) M 12 Fuß- und Radweggestaltung von der Kreuzung Am Kaak bis zum Wohngebiet Leegkamp Menge Einheit Leistung Einzelpreis Gesamtpreis 1 Ps Baufeld freimachen 2.500,00 € 2.500,00 € 1 St Rückbau Baumbeet 500,00 € 500,00 € 60 m Betonrinne aufnehmen 5,00 € 300,00 € 40 m Betonbordsteine aufnehmen 4,00 € 160,00 € 12 m Bituminöse Befestigung schneiden 8,00 € 96,00 € 140 qm Bituminöse Befestigung aufnehmen 12,00 € 1.680,00 € 350 m³ Unbrauchbaren Boden aufnehmen 9,00 € 3.150,00 € 215 m³ Frostschutzschicht herstellen 10,00 € 2.150,00 € 55 qm Schottertragschicht 15 cm dick 7,50 € 412,50 € 470 qm Schottertragschicht 20 cm dick 10,00 € 4.700,00 € 525 qm Nachverdichtung und Planum herstellen 1,00 € 525,00 € 45 m Rasenbord, Beton 14,00 € 630,00 € 110 m Tiefbord, Beton 18,00 € 1.980,00 € 40 m Hochbord, Beton 30,00 € 1.200,00 € 10 m Klinkerrinne 50 cm breit 60,00 € 600,00 € 55 qm Klinkerpflaster flach verlegt 45,00 € 2.475,00 € 55 m Klinkerpflaster flach verlegt, Zulage Läufer 2,70 € 148,50 € 140 qm Klinkerpflaster hochkant verlegt 80,00 € 11.200,00 € Klinkerpflaster hochkant verlegt, Zulage 60 m 6,00 € 360,00 € Läufer 330 qm Betonsteingroßpflaster, gerumpelt 28,00 € 9.240,00 € 3 St Straßenablauf liefern und einbauen 350,00 € 1.050,00 € 70 m PVC-Rohrleitung DN 150, in fertiger Arbeit 50,00 € 3.500,00 € 120 qm Bankette angleichen 2,00 € 240,00 € 30 qm Pflaster angleichen 20,00 € 600,00 € 25 qm Pflanzbeete herstellen 25,00 € 625,00 € 8 m³ Oberboden liefern und einbauen 20,00 € 160,00 € 3 St Straßenleuchten liefern und aufstellen 1.900,00 € 5.700,00 € Zwischensumme (netto) 55.882,00 € zuzüglich MwSt. 19 % 10.617,58 € Zwischensumme (brutto) 66.499,58 € Baustelleneinrichtung und Nebenarbeiten 15,0% 10.000,42 € Ausbausumme 76.500,00 €

181 Stadt Leer

Maßnahme E 5 (L) M 15 Anbindung des Fußweges zum Kapellenweg und Parkplatz am Fried­ hof Menge Einheit Leistung Einzelpreis Gesamtpreis 1 Ps Baufeld freimachen für Wege 2.500,00 € 2.500,00 € 1 Ps Baufeld freimachen, Kapellenweg 5.300,00 € 5.300,00 € 150 m Betonbordsteine aufnehmen, Parkplatz 4,00 € 600,00 € Betonpflaster und -platten aufnehmen, 900 qm 4,00 € 3.600,00 € Parkplatz 400 m³ Unbrauchbaren Boden aufnehmen 9,00 € 3.600,00 € 150 m³ Frostschutzschicht herstellen 10,00 € 1.500,00 € 620 qm Schottertragschicht 15 cm dick 7,50 € 4.650,00 € 1.450 qm Schottertragschicht 20 cm dick 10,00 € 14.500,00 € 2.070 qm Nachverdichtung und Planum herstellen 1,00 € 2.070,00 € 360 m Tiefbord, Beton 18,00 € 6.480,00 € 800 m Rasenbord, Beton 14,00 € 11.200,00 € 170 m Klinkerrinne 50 cm breit 60,00 € 10.200,00 € 620 qm Klinkerpflaster flach verlegt 45,00 € 27.900,00 € 800 m Klinkerpflaster flach verlegt, Zulage Läufer 2,70 € 2.160,00 € 220 qm Klinkerpflaster hochkant verlegt 80,00 € 17.600,00 € 970 qm Betonsteingroßpflaster, gerumpelt 28,00 € 27.160,00 € 260 qm Rasengitterpflaster 30,00 € 7.800,00 € 70 qm Pflaster angleichen 20,00 € 1.400,00 € 470 qm Bankette angleichen 2,00 € 940,00 € 8 St Straßenablauf liefern und einbauen 350,00 € 2.800,00 € 270 m PVC-Rohrleitung DN 150, in fertiger Arbeit 50,00 € 13.500,00 € 11 St Straßenleuchten liefern und aufstellen 1.900,00 € 20.900,00 € 35 St Poller liefern und aufstellen 250,00 € 8.750,00 € 1 St Abfallbehälter liefern und aufstellen 500,00 € 500,00 € 1 St Rundbank liefern und aufstellen 3.500,00 € 3.500,00 € 4 St Wegesperren aus- und einbauen 200,00 € 800,00 € 6 St Straßenbäume einschl. Bodenverbesserung 450,00 € 2.700,00 € 6 St Bäume liefern und pflanzen 390,00 € 2.340,00 € 210 m Hecke einschl. Stützzaun 28,00 € 5.880,00 € 130 qm Pflanzbeete herstellen 25,00 € 3.250,00 € 120 m³ Oberboden liefern und einbauen 20,00 € 2.400,00 € 30 qm Rasenansaat 3,00 € 90,00 € Zwischensumme (netto) 218.570,00 € zuzüglich MwSt. 19 % 41.528,30 € Zwischensumme (brutto) 260.098,30 € Baustelleneinrichtung und Nebenarbeiten 15,0% 38.901,70 € Ausbausumme 299.000,00 €

182 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

Maßnahme E 6 (L) M16 Logaer Weg

Eine Förderung der Maßnahme mit Mitteln der Dorferneuerung ist nicht möglich. Daher fallen auch keine Ausbaukosten an.

Maßnahme E 7 (L) M 19 Hohe Loga

Menge Einheit Leistung Einzelpreis Gesamtpreis 1 Ps Baufeld freimachen 3.500,00 € 3.500,00 € 6.000 qm Betonpflaster und -platten aufnehmen 4,00 € 24.000,00 € 40 St Straßenleuchten aufnehmen 200,00 € 8.000,00 € 700 m³ Unbrauchbaren Boden aufnehmen 9,00 € 6.300,00 € 4.700 qm Schottertragschicht 15 cm dick 7,50 € € 35.250,00 € 4.700 qm Nachverdichtung und Planum herstellen 1,00 € 4.700,00 € 2.300 m Rasenbord, Beton 14,00 € 32.200,00 € 2.000 m Markierung der Radstreifen 2,50 € 5.000,00 € 2.600 qm farbiger Heißplastiküberzug des Radstreifens 41,00 € 106.600,00 € 3.100 qm Klinkerpflaster flach verlegt 45,00 € 139.500,00 € 3.000 m Klinkerpflaster flach verlegt, Zulage Läufer 2,70 € 8.100,00 € 1.600 qm Klinkerpflaster hochkant verlegt 80,00 € 128.000,00 € Klinkerpflaster hochkant verlegt, Zulage 630 m 6,00 € 3.780,00 € Läufer 230 qm Pflaster angleichen 20,00 € 4.600,00 € 40 St Straßenleuchten liefern und aufstellen 1.900,00 € 76.000,00 € 40 St Straßenbäume einschl. Bodenverbesserung 450,00 € 18.000,00 € 1.300 m Hecke einschl. Stützzaun 28,00 € 36.400,00 € 500 m³ Oberboden liefern und einbauen 20,00 € 10.000,00 € Zwischensumme (netto) 649.930,00 € zuzüglich MwSt. 19 % 123.486,70 € Zwischensumme (brutto) 773.416,70 € Baustelleneinrichtung und Nebenarbeiten 15,0% 116.083,30 € Ausbausumme 889.500,00 €

183 Stadt Leer

Maßnahme E 8 (L) M 20 Fußweg Hohe Loga bis zur Gotenstraße

Menge Einheit Leistung Einzelpreis Gesamtpreis 1 Ps Baufeld freimachen 500,00 € 500,00 € 100 qm Betonpflaster und -platten aufnehmen 4,00 € 400,00 € 2 St Straßenleuchten aufnehmen 200,00 € 400,00 € 80 m³ Unbrauchbaren Boden aufnehmen 9,00 € 720,00 € 50 m³ Frostschutzschicht herstellen 10,00 € 500,00 € 100 qm Schottertragschicht 15 cm dick 7,50 € € 750,00 € 100 qm Nachverdichtung und Planum herstellen 1,00 € 100,00 € 140 m Rasenbord, Beton 14,00 € 1.960,00 € 100 qm Klinkerpflaster flach verlegt 45,00 € 4.500,00 € 140 m Klinkerpflaster flach verlegt, Zulage Läufer 2,70 € 378,00 € 2 St Straßenleuchten liefern und aufstellen 1.900,00 € 3.800,00 € 4 St Wegesperren aus- und einbauen 200,00 € 800,00 € 70 m Hecke einschl. Stützzaun 28,00 € 1.960,00 € 20 m³ Oberboden liefern und einbauen 20,00 € 400,00 € Zwischensumme (netto) 17.168,00 € zuzüglich MwSt. 19 % 3.261,92 € Zwischensumme (brutto) 20.429,92 € Baustelleneinrichtung und Nebenarbeiten 15,0% 3.070,08 € Ausbausumme 23.500,00 €

184 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

Maßnahme E 9 (L) M 21 Fußweg zwischen Hohe Loga und Frankenstraße

Menge Einheit Leistung Einzelpreis Gesamtpreis 1 Ps Baufeld freimachen 500,00 € 500,00 € 270 m Betonbordsteine aufnehmen 4,00 € 1.080,00 € 180 qm Betonpflaster und -platten aufnehmen 4,00 € 720,00 € 2 St Straßenleuchten aufnehmen 200,00 € 400,00 € 100 m³ Unbrauchbaren Boden aufnehmen 9,00 € 900,00 € 90 m³ Frostschutzschicht herstellen 10,00 € 900,00 € 180 qm Schottertragschicht 15 cm dick 7,50 € € 1.350,00 € 180 qm Nachverdichtung und Planum herstellen 1,00 € 180,00 € 270 m Rasenbord, Beton 14,00 € 3.780,00 € 180 qm Klinkerpflaster flach verlegt 45,00 € 8.100,00 € 270 m Klinkerpflaster flach verlegt, Zulage Läufer 2,70 € 729,00 € 2 St Straßenleuchten liefern und aufstellen 1.900,00 € 3.800,00 € 80 m Hecke einschl. Stützzaun 28,00 € 2.240,00 € 25 m³ Oberboden liefern und einbauen 20,00 € 500,00 € Zwischensumme (netto) 25.179,00 € zuzüglich MwSt. 19 % 4.784,01 € Zwischensumme (brutto) 29.963,01 € Baustelleneinrichtung und Nebenarbeiten 14,8% 4.436,99 € Ausbausumme 34.400,00 €

185 Stadt Leer

Ortsteil Logabirum

Maßnahme E 10 (LB) M 03 Karkpadd zwischen Logabirumer Straße und Maiburger Straße

Menge Einheit Leistung Einzelpreis Gesamtpreis 1 Ps Baufeld freimachen 1.500,00 € 1.500,00 € 430 qm Betonpflaster und -platten aufnehmen 4,00 € 1.720,00 € 430 qm Ausgleichsschicht 1,00 € 430,00 € 430 qm Nachverdichtung und Planum herstellen 1,00 € 430,00 € 430 qm Klinkerpflaster hochkant verlegt 80,00 € 34.400,00 € Klinkerpflaster hochkant verlegt, Zulage 1.220 m 6,00 € 7.320,00 € Läufer 610 qm Pflaster angleichen 20,00 € 12.200,00 € 1 St Maßnahme zur Entwässerung 2.000,00 € 2.000,00 € 2 St Straßenleuchten liefern und aufstellen 1.900,00 € 3.800,00 € 2 St Mauerpfeiler herstellen 800,00 € 1.600,00 € 2 St Kennzeichnung des Weges mit Mosaik 1.100,00 € 2.200,00 € 1 St Anstrich des Tunnels 3.000,00 € 3.000,00 € 4 St Eingangselemente Tunnel 800,00 € 3.200,00 € 10 m Geländer 250,00 € 2.500,00 € Zwischensumme (netto) 76.300,00 € zuzüglich MwSt. 19 % 14.497,00 € Zwischensumme (brutto) 90.797,00 € Baustelleneinrichtung und Nebenarbeiten 15,0% 13.603,00 € Ausbausumme 104.400,00 €

Maßnahme E 11 (LB) M 03a Hundeweg zwischen Weizenweg und Logabirumer Straße

Menge Einheit Leistung Einzelpreis Gesamtpreis 1 Ps Baufeld freimachen 500,00 € 500,00 € 240 m Ausbesserung des Weges durch Sandauftrag 14,00 € 3.360,00 € Zwischensumme (netto) 3.860,00 € zuzüglich MwSt. 19 % 733,40 € Zwischensumme (brutto) 4.593,40 € Baustelleneinrichtung und Nebenarbeiten 15,4% 706,60 € Ausbausumme 5.300,00 €

186 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

Maßnahme E 12 (LB) M 04 Fortführung des Karkpadds entlang der Maiburger Straße zur Stra­ ße Zum Hammrich Menge Einheit Leistung Einzelpreis Gesamtpreis 1 Ps Baufeld freimachen 1.300,00 € 1.300,00 € 140 qm Betonpflaster und -platten aufnehmen 4,00 € 560,00 € 140 qm Ausgleichsschicht 3,00 € 420,00 € 140 qm Nachverdichtung und Planum herstellen 1,00 € 140,00 € 140 qm Klinkerpflaster flach verlegt 45,00 € 6.300,00 € 280 m Klinkerpflaster flach verlegt, Zulage Läufer 2,70 € 756,00 € 140 qm Pflaster angleichen 20,00 € 2.800,00 € 280 m Pflaster schneiden, Zulage 8,00 € 2.240,00 € 3 St wegweisende Schilder aufstellen 160,00 € 480,00 € Zwischensumme (netto) 14.996,00 € zuzüglich MwSt. 19 % 2.849,24 € Zwischensumme (brutto) 17.845,24 € Baustelleneinrichtung und Nebenarbeiten 14,9% 2.654,76 € Ausbausumme 20.500,00 €

Maßnahme E 13 (LB) M 05 Fuß- und Radweg als Verbindungsweg zwischen Vorelweg (LB) und Rüschenwehrenweg (Gemeinde Nortmoor) Menge Einheit Leistung Einzelpreis Gesamtpreis 1 Ps Baufeld freimachen 2.000,00 € 2.000,00 € 180 m³ Seitengraben aufreinigen 2,50 € 450,00 € 250 m³ Unbrauchbaren Boden aufnehmen 9,00 € 2.250,00 € 170 m³ Frostschutzschicht herstellen 10,00 € 1.700,00 € 540 qm Schottertragschicht 15 cm dick 7,50 € 4.050,00 € 540 qm Nachverdichtung und Planum herstellen 1,00 € 540,00 € 180 qm Bankette angleichen 2,00 € 360,00 € 2 St wegweisende Schilder aufstellen 160,00 € 320,00 € Zwischensumme (netto) 11.670,00 € zuzüglich MwSt. 19 % 2.217,30 € Zwischensumme (brutto) 13.887,30 € Baustelleneinrichtung und Nebenarbeiten 15,2% 2.112,70 € Ausbausumme 16.000,00 €

187 Stadt Leer

Maßnahme E 14 (LB) M 06 Einmündungsbereich Logabirumer Straße/Maiburger Straße

Menge Einheit Leistung Einzelpreis Gesamtpreis 1 St Kreisverkehrsanlage herstellen 350.000,00 € 350.000,00 € Zwischensumme (netto) 350.000,00 € zuzüglich MwSt. 19 % 66.500,00 € Zwischensumme (brutto) 416.500,00 € Baustelleneinrichtung und Nebenarbeiten 15,0% 62.500,00 € Ausbausumme 479.000,00 €

188 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

Maßnahme E 15 (LB) M 07 Logabirumer Straße

Menge Einheit Leistung Einzelpreis Gesamtpreis 1 Ps Baufeld freimachen 3.500,00 € 3.500,00 € 1.500 m Bituminöse Befestigung schneiden 8,00 € 12.000,00 € 1.800 qm Bituminöse Befestigung aufnehmen 8,00 € 14.400,00 € 1.500 m Betonrinne aufnehmen 5,00 € 7.500,00 € 3.000 m Betonbordsteine aufnehmen 4,00 € 12.000,00 € 1.200 qm Betonpflaster und -platten aufnehmen 4,00 € 4.800,00 € 10 St Straßenleuchten aufnehmen 200,00 € 2.000,00 € 2.200 m³ Unbrauchbaren Boden aufnehmen 9,00 € 19.800,00 € 1.400 m³ Frostschutzschicht herstellen 10,00 € 14.000,00 € 2.900 qm Schottertragschicht 15 cm dick 7,50 € 21.750,00 € 1.200 qm Schottertragschicht 20 cm dick 10,00 € 12.000,00 € 4.100 qm Nachverdichtung und Planum herstellen 1,00 € 4.100,00 € 2.770 m Rasenbord, Beton 14,00 € 38.780,00 € 1.500 m Hochbord, Beton 30,00 € 45.000,00 € 330 m Hochbord, Beton, Zulage Absenker 15,00 € 4.950,00 € 1.500 m Betonsteinrinne 16 cm breit 18,00 € 27.000,00 € 2.900 qm Klinkerpflaster flach verlegt 45,00 € 130.500,00 € 3.510 m Klinkerpflaster flach verlegt, Zulage Läufer 2,70 € 9.477,00 € 1.200 qm Klinkerpflaster hochkant verlegt 80,00 € 96.000,00 € Klinkerpflaster hochkant verlegt, Zulage 990 m 6,00 € 5.940,00 € Läufer 660 qm Pflaster angleichen 20,00 € 13.200,00 € 60 St Straßenablauf liefern und einbauen 350,00 € 21.000,00 € PVC-Rohrleitung DN 150, in fertiger 800 m 50,00 € 40.000,00 € Arbeit 30 St Straßenleuchten liefern und aufstellen 1.900,00 € 57.000,00 € 1.170 m Hecke einschl. Stützzaun 28,00 € 32.760,00 € 350 m³ Oberboden liefern und einbauen 20,00 € 7.000,00 € Zwischensumme (netto) 656.457,00 € zuzüglich MwSt. 19 % 124.726,83 € Zwischensumme (brutto) 781.183,83 € Baustelleneinrichtung und Nebenarbeiten 15,0% 116.816,17 € Ausbausumme 898.000,00 €

189 Stadt Leer

Maßnahme E 16 (LB) M 08 Einmündungsbereich Feldstraße/Logabirumer Straße

Menge Einheit Leistung Einzelpreis Gesamtpreis 1 St Kreisverkehrsanlage herstellen 350.000,00 € 350.000,00 € Zwischensumme (netto) 350.000,00 € zuzüglich MwSt. 19 % 66.500,00 € Zwischensumme (brutto) 416.500,00 € Baustelleneinrichtung und Nebenarbeiten 15,0% 62.500,00 € Ausbausumme 479.000,00 €

Maßnahme E 17 (LB) M 09 Betonung der Ortseingänge an der Logabirumer und der Maiburger Straße Menge Einheit Leistung Einzelpreis Gesamtpreis 6 St Objekte zur Betonung der Ortseingänge 10.000,00 € 60.000,00 € Zwischensumme (netto) 60.000,00 € zuzüglich MwSt. 19 % 11.400,00 € Zwischensumme (brutto) 71.400,00 € Baustelleneinrichtung und Nebenarbeiten 15,0% 10.700,00 € Ausbausumme 82.100,00 €

Maßnahme E 18 (LB) M 10 Fuß- und Radweg von der Straße Hohe Heide bis zum Ostfriesland- Wanderweg Menge Einheit Leistung Einzelpreis Gesamtpreis 1 Ps Baufeld freimachen 700,00 € 700,00 € 300 m³ Unbrauchbaren Boden aufnehmen 9,00 € 2.700,00 € 180 m³ Frostschutzschicht herstellen 10,00 € 1.800,00 € 600 qm Schottertragschicht 20 cm dick 10,00 € 6.000,00 € 600 qm Nachverdichtung und Planum herstellen 1,00 € 600,00 € 240 qm Bankette angleichen 2,00 € 480,00 € 1 St wegweisende Schilder aufstellen 160,00 € 160,00 € Zwischensumme (netto) 12.440,00 € zuzüglich MwSt. 19 % 2.363,60 € Zwischensumme (brutto) 14.803,60 € Baustelleneinrichtung und Nebenarbeiten 14,8% 2.196,40 € Ausbausumme 17.000,00 €

190 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

Maßnahme E 19 (LB) M 12 Verbesserung der Wege und der Infrastruktur im Logabirumer Wald

Menge Einheit Leistung Einzelpreis Gesamtpreis 1.360 m Aufwuchs roden bzw. zurückschneiden 3,40 4.624,00 € 1.700 m³ Unbrauchbaren Boden aufnehmen 9,00 € 15.300,00 € 1.000 m³ Frostschutzschicht herstellen 10,00 € 10.000,00 € 3.400 qm Schottertragschicht 20 cm dick 10,00 € 34.000,00 € 3.400 qm Nachverdichtung und Planum herstellen 1,00 € 3.400,00 € 1.360 qm Bankette angleichen 2,00 € 2.720,00 € 12 St Bänke liefern und aufstellen 1.200,00 € 14.400,00 € 4 St Abfallbehälter liefern und aufstellen 500,00 € 2.000,00 € 380 m Ausbesserung des Wiegertweges 15,00 € 5.700,00 € 2 St Tische liefern und aufstellen 1.000,00 € 2.000,00 € 10 St Fahrradständer liefern und aufstellen 200,00 € 2.000,00 € 1 St Infotafel 580,00 € 580,00 € Zwischensumme (netto) 96.724,00 € zuzüglich MwSt. 19 % 18.377,56 € Zwischensumme (brutto) 115.101,56 € Baustelleneinrichtung und Nebenarbeiten 15,0% 17.298,44 € Ausbausumme 132.400,00 €

Maßnahme E 20 (LB) M 12b Anbindung und Erschließung des Gräberfeldes

Menge Einheit Leistung Einzelpreis Gesamtpreis 1 Ps Baufeld freimachen 1.000,00 € 1.000,00 € 370 m³ Unbrauchbaren Boden aufnehmen 9,00 € 3.330,00 € 220 m³ Frostschutzschicht herstellen 10,00 € 2.200,00 € 750 qm Schottertragschicht 20 cm dick 10,00 € 7.500,00 € 750 qm Nachverdichtung und Planum herstellen 1,00 € 750,00 € 300 qm Bankette angleichen 2,00 € 600,00 € 5 St Fahrradständer liefern und aufstellen 200,00 € 1.000,00 € 1 St Abfallbehälter liefern und aufstellen 500,00 € 500,00 € 2 St Bänke liefern und aufstellen 1.200,00 € 2.400,00 € 2 St Infotafel 580,00 € 1.160,00 € Zwischensumme (netto) 20.440,00 € zuzüglich MwSt. 19 % 3.883,60 € Zwischensumme (brutto) 24.323,60 € Baustelleneinrichtung und Nebenarbeiten 14,7% 3.576,40 € Ausbausumme 27.900,00 €

191 Stadt Leer

Maßnahme E 21 (LB) M 16 Querungshilfe Zoostraße über die Bundesstraße 436

Menge Einheit Leistung Einzelpreis Gesamtpreis Verlängerung Fuß- und Radweg 1 Ps Baufeld freimachen 900,00 € 900,00 € Angleichungsarbeiten am Straßenseiten­ 1 Ps 1.200,00 € 1.200,00 € graben 60 m³ Unbrauchbaren Boden aufnehmen 9,00 € 540,00 € 35 m³ Frostschutzschicht herstellen 10,00 € 350,00 € 70 qm Schottertragschicht 15 cm dick 7,50 € 525,00 € 70 qm Nachverdichtung und Planum herstellen 1,00 € 70,00 € 25 m Hochbord, Beton 30,00 € 750,00 € 3 m Hochbord, Beton, Zulage Absenker 15,00 € 45,00 € 25 m Rasenbord, Beton 14,00 € 350,00 € 70 qm Betonrechteckpflaster 25,00 € 1.750,00 € 25 m Betonrechteckpflaster, Zulage Läufer 2,00 € 50,00 € 30 qm Bankette angleichen 2,00 € 60,00 € 1 St Querungshilfe herstellen 58.000,00 € 58.000,00 € Zwischensumme (netto) 64.590,00 € zuzüglich MwSt. 19 % 12.272,10 € Zwischensumme (brutto) 76.862,10 € Baustelleneinrichtung und Nebenarbeiten 15,0% 11.537,90 € Ausbausumme (gerundet) 88.400,00 €

Maßnahme E 22 (LB) M 17 Attraktivierung des Fuß- und Radweges auf der Südostseite der Bundesstraße Menge Einheit Leistung Einzelpreis Gesamtpreis 1 Ps Baufeld freimachen 400,00 € 400,00 € 40 St Straßenbäume einschl. Bodenverbesserung 450,00 € 18.000,00 € Zwischensumme (netto) 18.400,00 € zuzüglich MwSt. 19 % 3.496,00 € Zwischensumme (brutto) 21.896,00 € Baustelleneinrichtung und Nebenarbeiten 15,1% 3.304,00 € Ausbausumme (gerundet) 25.200,00 €

192 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

Maßnahme E 23 (LB) M 18 Einmündungssituation der Logabirumer Straße in die Bundesstraße 436 Menge Einheit Leistung Einzelpreis Gesamtpreis 1 Ps Baufeld freimachen 1.200,00 € 1.200,00 € 400 qm Betonpflaster und -platten aufnehmen 4,00 € 1.600,00 € 100 m Bituminöse Befestigung schneiden 8,00 € 800,00 € 320 qm Bituminöse Befestigung aufnehmen 8,00 € 2.560,00 € 1 Ps Markierungsarbeiten 1.000,00 € 1.000,00 € 320 qm Bankette angleichen 2,00 € 640,00 € 19 St Straßenbäume einschl. Bodenverbesserung 450,00 € 8.550,00 € 400 qm Pflanzbeete herstellen 25,00 € 10.000,00 € 700 qm Rasenansaat 3,00 € 2.100,00 € 400 m³ Oberboden liefern und einbauen 20,00 € 8.000,00 € Zwischensumme (netto) 36.450,00 € zuzüglich MwSt. 19 % 6.925,50 € Zwischensumme (brutto) 43.375,50 € Baustelleneinrichtung und Nebenarbeiten 15,0% 6.524,50 € Ausbausumme (gerundet) 49.900,00 €

Maßnahme E 24 (LB) M 19 Verbesserung des Fuß- und Radweges an der südlichen Feldstraße

Menge Einheit Leistung Einzelpreis Gesamtpreis 330 m Baufeld freimachen 2,90 € 957,00 € 330 m Betonbordsteine aufnehmen 4,00 € 1.320,00 € 140 m³ Unbrauchbaren Boden aufnehmen 9,00 € 1.260,00 € 80 m³ Frostschutzschicht herstellen 10,00 € 800,00 € 170 qm Schottertragschicht 15 cm dick 7,50 € 1.275,00 € 170 qm Nachverdichtung und Planum herstellen 1,00 € 170,00 € 330 m Rasenbord, Beton 14,00 € 4.620,00 € 170 qm Betonrechteckpflaster 25,00 € 4.250,00 € 330 m Betonrechteckpflaster, Zulage Läufer 2,00 € 660,00 € Angleichungsarbeiten am Straßenseiten­ 1 Ps 1.200,00 € 1.200,00 € graben Zwischensumme (netto) 16.512,00 € zuzüglich MwSt. 19 % 3.137,28 € Zwischensumme (brutto) 19.649,28 € Baustelleneinrichtung und Nebenarbeiten 15,0% 2.950,72 € Ausbausumme (gerundet) 22.600,00 €

193 Stadt Leer

Kostenschätzung für die öffentlichen Maßnahmen

Zusammenstellung der Kosten für die Maßnahmen zur Gestaltung des Ortsbildes

Ortsteil Loga

Bish. Maßn.-Nr. Maßn.- Beschreibung Nettosumme Bruttosumme Prio­rität Nr.

O 1 (L) M 01 Erneuerung des Kinderspielplatzes am 88.739,50 € 105.600,00 € Heinrich-Oltmann-Weg O 2 (L) M 04 Platzgestaltung am Ende der Fährstraße 37.142,86 € 44.200,00 € im Bereich des Bootsanlegers O 3 (L) M 05 Wetterschutz an der Fahrradstation 6.302,52 € 7.500,00 € O 4 (L) M 08 Platzgestaltung Schützenplatz 4.957,98 € 5.900,00 € O 5 (L) M 09 Platzgestaltung Hoher Weg zwischen den 142.016,81 € 169.000,00 € Anschlüssen des Heckenweges O 6 (L) M 10 Platzgestaltung an der Hindenburgstraße 91.932,77 € 109.400,00 € vor der Friedenskirche O 7 (L) M 11 Platzgestaltung Am Kaak (siehe auch 49.915,97 € 59.400,00 € Maßnahmen E 4 (L)) O 8 (L) M 13 Verbesserung des Bereiches des Ehren­ 69.411,76 € 82.600,00 € mals/Denkmalplatzes O 9 (L) M 14 Verbesserung der Zugangssituation zum 81.008,40 € 96.400,00 € Julianenpark vom Friedhofsweg O 10 (L) M 17 Verbesserung der Zugangssituation zum 32.857,14 € 39.100,00 € Philippsburger Park vom Logaer Weg O 11 (L) M 17a Philippsburger Park 214.033,61 € 254.700,00 € O 12 (L) M 18 Jüdischer Friedhof 39.327,73 € 46.800,00 €

194 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

Ortsteil Logabirum

Bish. Maßn.-Nr. Maßn.- Beschreibung Nettosumme Bruttosumme Prio­rität Nr.

O 13 (LB) M 02 Parkplatz der Kirche/Trauerhalle am 42.605,04 € 50.700,00 € Karkpadd O 14 (LB) M 20 Gestalterische Einbindung der Feuer­ 89.747,90 € 106.800,00 € wehr/ehemaligen Gemeindeverwaltung

Summe Maßnahmen zur Gestaltung des Ortsbildes 990.000,00 € 1.178.100,00 €

Zusammenstellung der Kosten für die Maßnahmen zum Tourismus

Ortsteil Loga

Bish. Maßn.-Nr. Maßn.- Beschreibung Nettosumme Bruttosumme Prio­rität Nr.

T 1 (L) M 03 Anlage eines Wanderweges auf der 274.453,78 € 326.600,00 € Deichkrone des Ledadeiches

Ortsteil Logabirum

Bish. Maßn.-Nr. Maßn.- Beschreibung Nettosumme Bruttosumme Prio­rität Nr.

T 2 (LB) M 12a Verbesserung der Infrastruktur des 32.773,11 € 39.000,00 € Wallhecken-Umwelt-Zentrums T 3 (LB) M 14 Reitwegekonzept: Nördlich und südlich 34.453,78 € 41.000,00 € der Bundesautobahn A 28

Summe Maßnahmen für den Tourismus 341.680,67 € 406.600,00 €

195 Stadt Leer

Zusammenstellung der Kosten für die Erschließungsmaßnahmen – ohne Kosten für Grunderwerb –

Ortsteil Loga

Nr. Maßnahmen Nettosumme Bruttosumme

E 1 (L) M02 Ausbau der Mühlenallee und des Querweges am Evenburger Park für FußgängerInnen 27.310,92 € 32.500,00 € und RadfahrerInnen E 2 (L) M06 Erneuerung des Heckenweges zwischen Am 166.218,49 € 197.800,00 € Schloßpark und Hauptstraße E 3 (L) M07 Straßenraumgestaltung an der Daaler Straße 64.285,71 € 76.500,00 € E 4 (L) M12 Fuß- und Radweggestaltung von der Kreuzung Am Kaak bis zum Wohngebiet 56.890,76 € 67.700,00 € Leegkamp E 5 (L) M15 Anbindung des Fußweges zum Kapellenweg 251.260,50 € 299.000,00 € und Parkplatz am Friedhof E 6 (L) M16 Logaer Weg 0,00 € 0,00 € E 7 (L) M19 Hohe Loga 747.478,99 € 889.500,00 € E 8 (L) M20 Fußweg Hohe Loga bis zur Gotenstraße 19.747,90 € 23.500,00 € E 9 (L) M21 Fußweg Hohe Loga und Frankenstraße 28.907,56 € 34.400,00 €

196 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

Ortsteil Logabirum

Nr. Maßnahmen Nettosumme Bruttosumme

E 10 (LB) M03 Karkpadd zwischen Logabirumer Straße 87.731,09 € 104.400,00 € und Maiburger Straße E 11 (LB) M03a Hundeweg zwischen Weizenweg und 4.453,78 € 5.300,00 € Logabirumer Straße E 12 (LB) M04 Fortführung des Karkpadds entlang der Maiburger Straße zur Straße Zum 17.226,89 € 20.500,00 € Hammrich E 13 (LB) M05 Fuß- und Radweg als Verbindungsweg zwischen Vorelweg (LB) und Rüschen­ 13.445,38 € 16.000,00 € wehren­weg (Gemeinde Nortmoor) E 14 (LB) M06 Einmündungsbereich Maiburger Straße/ 402.521,01 € 479.000,00 € Logabirumer Straße E 15 (LB) M07 Logabirumer Straße 754.621,85 € 898.000,00 € E 16 (LB) M08 Einmündungsbereich Feldstraße/ 402.521,01 € 479.000,00 € Logabirumer Straße E 17 (LB) M09 Betonung der Ortseingänge an der 68.991,60 € 82.100,00 € Logabirumer und der Maiburger Straße E 18 (LB) M10 Fuß- und Radweg von der Straße Hohe 14.285,71 € 17.000,00 € Heide bis zum Ostfriesland-Wanderweg E 19 (LB) M12 Verbesserung der Wege und der 111.260,50 € 132.400,00 € Infrastruktur im Logabirumer Wald E 20 (LB) M12b Anbindung und Erschließung des 23.445,38 € 27.900,00 € Gräberfeldes E 21 (LB) M16 Querungshilfe Zoostraße über die 74.285,71 € 88.400,00 € Bundesstraße 436 E 22 (LB) M17 Attraktivierung des Fuß- und Radweges 21.176,47 € 25.200,00 € auf der Südostseite der Bundesstraße 436 E 23 (LB) M18 Einmündungssituation der Logabirumer 41.932,77 € 49.900,00 € Straße in die Bundesstraße 436 E 24 (LB) M19 Verbesserung des Fuß- und Radweges an 18.991,60 € 22.600,00 € der südlichen Feldstraße

Summe Erschließungsmaßnahmen 3.418.991,60 € 4.068.600,00 €

197 Stadt Leer

Ausbaukosten in den Ortsteilen

Ortsteil Loga Nettosumme Bruttosumme

Ausbaukosten Erschließungsmaßnahmen 1.362.100,84 € 1.620.900,00 €

Ausbaukosten zur Gestaltung des Ortsbildes 857.647,06 € 1.020.600,00 €

Ausbaukosten zum Tourismus 274.453,78 € 326.600,00 €

Gesamtkosten im Ortsteil Loga 2.494.201,68 € 2.968.100,00 €

Ortsteil Logabirum Nettosumme Bruttosumme

Ausbaukosten Erschließungsmaßnahmen 2.056.890,76 € 2.447.700,00 €

Ausbaukosten zur Gestaltung des Ortsbildes 132.352,94 € 157.500,00 €

Ausbaukosten zum Tourismus 67.226,89 € 80.000,00 €

Gesamtkosten im Ortsteil Logabirum 2.256.470,59 € 2.685.200,00 €

198 Stadt Leer: Dorferneuerungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

Teil C

Anhang

Beteiligung der Träger öffentlicher Belange (Beteiligungstermin und schriftliche Stellungnahmen) Abwägung der Stellungnahmen ZILE-Richtlinien

199

Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

  Stadt Leer (Ostfriesland) Der Bürgermeister

Stadt Leer (Ostfriesland) - Postfach 20 60 - 26770 Leer Hausanschrift: Rathausstraße 1, 26789 Leer Telefon: (0491) 97 82-0 «Name» Internet: http://www.stadt-leer.de Konten der Stadtkasse: Sparkasse LeerWittmund «Adresse1» 10812014 (BLZ 285 500 00) «Adresse2» IBAN: DE09285500000010812014 BIC: BRLADE21LER Ostfriesische Volksbank Leer «Postleitzahl» «Ort» 15062200 (BLZ 285 900 75) IBAN: DE66285900750015062200 BIC: GENODEF1LER Ansprechpartner: Tobias Barthel, Theodor Poelker Tel.-Durchwahl: (0491) 97 82-263, -268 Telefax: (0491) 97 82-481 E-Mail: [email protected] Zimmer: 124 Rathaus- Neubau

Ihr Zeichen/Ihre Nachricht vom Mein Zeichen (bei Antwort bitte angeben) Datum Ihr Zeichen Bt 18.04.2011

Dorferneuerung Loga und Logabirum in der Stadt Leer hier: Beteiligung der Träger öffentlicher Belange

Sehr geehrte Damen und Herren,

gemäß der Richtlinie zur integrierten ländlichen Entwicklung Zile (Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur integrierten ländlichen Entwicklung (Zile), rdErl. D. ML v. 29.10.2007 – 306-60119/3 – VORIS 78350 - ; Absatz 7.4.4) hat die Stadt Leer das Beteiligungsverfahren innerhalb der Dorfer- neuerung Loga und Logabirum durchzuführen.

Es ist beabsichtigt, für den Entwurf der Planung die Stellungnahmen der Behörden und sons- tigen Träger öffentlicher Belange, deren Aufgabenbereich durch die Planung berührt wird, einzuholen.

Das Beteiligungsverfahren erstreckt sich auf den Zeitraum

vom 20.04.2011 (Tag der Einladung) bis einschließlich 25.05.2011.

Wir möchten Sie bitten, uns Ihre Stellungnahmen innerhalb der Beteiligungsfrist direkt zuzu- senden.

Sollten Sie sich bis zum Fristablauf nicht geäußert haben, gehen wir davon aus, dass die von Ihnen zu vertretenden Belange von der Planung nicht berührt werden.

1

201 Stadt Leer

Weiterhin ist ein Erläuterungs- und Abstimmungstermin anberaumt

am 16.05.2011, um 10.00Uhr im Rathaus (Neubau), Rathausstraße 1, 26789 Leer Raum 413

Zu diesem Termin lädt die Stadt Leer alle relevanten Träger öffentlicher Belange ein. Inhalt des Erläuterungsgespräches soll eine kurze Darstellung des Dorferneuerungskonzeptes sein. Auf Fragen und Anregungen seitens der Träger öffentlicher Belange soll eingegangen werden.

Als Anlage senden wir Ihnen den Entwurf der Dorferneuerungsplanung als Maßnahmenüber- sicht zu. Die ausführlichen Unterlagen werden im Anschluss des Erläuterungs- und Abstim- mungstermins ausgehändigt.

Wir gehen davon, dass Sie an dem Erläuterungs- und Abstimmungstermin teilnehmen. In- formieren Sie uns bitte, falls Ihnen dies nicht möglich ist.

Mit freundlichen Grüßen Im Auftrag

T. Barthel

Anlagen

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202 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

203 Stadt Leer

204 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

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206 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

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208 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

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210 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

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212 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

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214 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

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216 Dorferneuerungs-/-entwicklungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

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Aktenvermerk Nr. 123/2011

Projekt: Dorferneuerung Logabirum u. Loga hier: Stellungnahme zu den geplanten Maßnahmen

Loga:

Zu M 11: - sehr ungünstige KFZ-Verteilung bzgl. der Funktion eines Kreisels an diesem Standort (20.000 zu 5.000 KFZ/Tag). - Vorteil bzw. Ziel gegenüber eines LSA-gesteuerten Verkehrsknotens nicht erkennbar.

Zu M 16: - Der Bedarf an Stellflächen für die Besucher des Julianenparks muss beachtet werden. Schon jetzt gibt es Probleme bei den Anwohnern mit Fremdparkern. - Nach dem EntflechtG ist die Gestaltung von Engstellen in der Fahrbahn so nicht umsetzbar.

Zu M 19: - Bei der Gestaltung der geplanten Radwegführung sind die Richtlinien der STVO zu beachten und mit der Verkehrsbehörde abzustimmen. - Bei der Gestaltung der Straßenraumränder sind die Sichtbeziehungen zu beachten.

Logabirum:

Zu M 06: - Aus verkehrsdynamischer Sicht bietet ein Kreisverkehr mit nur drei Ästen keine Vorteile. - Stadteinwärts wird hierdurch nur eine geringe Auslenkung erzeugt, die keine Verkehrsberuhigung bewirkt.

Zu M 07: - Unklar ist, in welcher Form eine funktionale Verbesserung des Straßenraumes erfolgen soll. - Bei der Reduzierung der Fahrbahnbreite ist der landwirtschaftliche Verkehr zu berücksichtigen (Die Fahrzeuge und Erntemaschinen haben häufig überbreite!) - Alternativ ist über die Einrichtung eines Radfahrstreifens bzw. Schutzstreifens auf der Fahrbahn in Betracht zu ziehen.

i.A. Fd. 2.61/Stegmann

Anlage: keine

1. Fdl. 2.61 Herrn Bachmann zur Kenntnis. 2. Fd. 2.61 Herr Barthel z.w.V.

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TöB Stellungnahme Abwägung Schreiben vom ... Landkreis Leer Grundsätzlich werden die Maßnahmen für die Ortsteile Loga und 10.06.2011 Logabir­­ um als die ortstypische Bebauung und Erscheinung stärkende Maßnahmen begrüßt. Aus den Dorferneuerungsunterlagen für Loga und Logabirum wurde das Maßnahmenkonzept zur Stellungnahme über- sandt, ein gemeinsamer Erörterungstermin mit Vertretern aus dem Amt für Naturschutz, dem Amt für Wasserwirtschaft und dem Planungsamt des Landkreises Leer fand am 16.05.2011 bei Ihnen im Hause statt. Im Einzelnen nehme ich aus fachbehördlicher Sicht wie folgt Stellung: 1. Stellungnahme aus bodenschutzrechtlicher/abfallbehördlicher Sicht Ich gehe davon aus, dass das Bauverwaltungsamt im Zuge konkreter Von einer frühzeitigen Beteiligung im Zuge konkreter Baumaßnah- Bau­maßnahmen/Umnutzungen und hierfür erforderlicher Genehmigun- men kann ausgegangen werden. gen von der Stadt Leer beteiligt wird. Bei geplanten Baumaßnahmen oder Erdarbeiten sind die Vorschriften Die entsprechenden Vorschriften und Richtlinien werden beachtet. des vorsorgenden Bodenschutzes zu beachten, d.h. jeder, der auf den Schutz und Erhaltung der Funktionsfähigkeit des Bodens werden Boden einwirkt, hat sich so zu verhalten, dass keine schädlichen Boden- gewährleistet. Ein entsprechendes Planverfahren wird im Bedarfsfall veränderungen hervorgerufen werden und der Schutz sowie der Erhalt durchgeführt. der Funktionsfähigkeit des Bodens gewährleistet bleiben. Dies erfordert eine Abwägung der Belange des Bodenschutzes (bodenschutzrechtliche Beeinträchtigungen) im Planverfahren. Altlastverdächtige Flächen im Sinne des Bundesbodenschutzgesetzes sind Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen. Altablagerungen (Grundstücke, auf denen Abfälle behandelt, gelagert oder abgelagert worden sind, z.B. ehemalige Müllkippen) und Altstand- orte (Grundstücke, auf denen mit umweltgefährdenden Stoffen umge- gangen worden ist, z.B. stillgelegte Betriebsgrundstücke), bei denen der Verdacht schädlicher Bodenveränderungen oder sonstiger Gefahren für den einzelnen oder die Allgemeinheit besteht.

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TöB Stellungnahme Abwägung Schreiben vom ... Fortsetzung Land- Darüber hinaus definiert das BBodSchG Verdachtsflächen, worunter kreis Leer Grundstücke verstanden werden, bei denen der Verdacht schädlicher Boden-Veränderungen aufgrund von tatsächlichen Anhaltspunkten, wie z. B. die frühere Grundstücksnutzung oder bekannte Unfälle mit umweltgefährdenden Stoffen, besteht. Im Landkreis Leer wurden die Altablagerungen (ehemalige Mülldepo- Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen. Eine Beurteilung der nien) erfasst und im Rahmen einer gezielten Nachermittlung bewertet. Altstandorte bzw. Verdachtsflächen kann im weiteren Verfahren Im dargestellten Plangebiet ist mir keine erfasste Altablagerung bekannt. erfolgen. Inwieweit Altstandorte bzw. Verdachtsflächen durch die Planungen betroffen sind, lässt sich anhand der gegenwärtigen Unterlagen nicht beurteilen. Bei Abfällen, die im Rahmen einer Baumaßnahme anfallen (z.B. Bau­ Die Hinweise werden zur Kenntnis genommen und im Bedarfsfalle schutt, Bodenaushub usw.), ist im Rahmen einer Vorerkundung (Re- Berücksichtigung finden. cherche, Baugranduntersuchung) zunächst zu prüfen, ob mit Schad- stoffbelastungen zu rechnen ist, zumal die Entsorgungsmöglichkeit (Verwertung oder Beseitigung) anfallender Abfälle von deren Schadstoff- gehalt und Beschaffenheit abhängt. Auf Grundlage dieser Vorerkundung ist zu entscheiden, ob vorab analytische Untersuchungen durchzuführen sind. Dies gilt insbesondere für die Bereiche der Straßenaus- und -rück- bauten sowie für Flächen in Misch- und Gewerbegebieten. 2. Stellungnahme aus verkehrsbehördlicher Sicht Die Klärung, inwieweit Belange des Straßenbaulastträgers berührt Grundsätzlich bestehen gegen die geplanten Maßnahmen aus Sicht des werden, wird bei Fortführung der Planung erfolgen. Straßenbaulastträgers keine Bedenken. Bei Fortführung der Planung ist im Einzelfall zu klären, inwieweit die Belange des Straßenbaulastträgers berührt werden.

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TöB Stellungnahme Abwägung Schreiben vom ... Fortsetzung Land- 3. Stellungnahme aus wasserbehördlicher Sicht kreis Leer Sofern bei den geplanten Maßnahmen Gewässer berührt werden, d. h. Der Verweis auf die Genehmigungspflicht nach dem NWG wird Verrohrungen, Umlegungen etc., weise ich auf die Genehmigungspflicht zur Kenntnis genommen. Entsprechende Abstimmungen im Vorfeld nach dem Niedersächsischen Wassergesetz (NWG) hin. Entsprechende konkret geplanter Maßnahmen werden zugesagt. Anträge sind frühzeitig bei meiner Wasserbehörde zu stellen. Diesbezüg- liche Abstimmungen sind im Vorfeld anzustreben Aus deichrechtlicher Sicht wird besonders auf die Maßnahmen 3 und 4 Der Hinweis auf die deichrechtliche Genehmigungspflicht nach dem für den Ortsteil Loga hingewiesen. Die dortigen Vorhaben unterliegen NDG wird zur Kenntnis genommen und im Bedarfsfalle im weiteren dem Deichrecht und bedürfen somit einer deichrechtlichen Genehmi- Verfahren eine Genehmigung angestrebt. gung nach dem Niedersächsischen Deichgesetz (NDG). Eine eventuelle Umsetzung ist an eine Ausnahmegenehmigung nach dem NDG ge- knüpft. Ob diese erteilt werden kann, kann erst nach einem entspre- chenden Verfahren beurteilt werden. Seitens der Deichbehörde kann den vorgenannten Maßnahmen 3 und 4 zurzeit daher nicht zugestimmt werden. 4. Stellungnahme aus naturschutzbehördlicher Sicht Die überwiegende Anzahl der in den beiden vorgelegten Prioritätenlisten Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen. Eine Prüfung zur vorgesehenen Maßnahmen sind aus naturschutzfachlicher Sicht vertret­ Anwendung der naturschutzfachlichen Eingriffsregelung erfolgt im bar, weil sie die Verbesserung an vorhandenen Gebäuden, baulichen Vorfeld der Umsetzung von Maßnahmen. Anlagen­ oder bestehenden Verkehrswegeflächen beinhalten und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Natur und Landschaft wenig belastend und gegebenenfalls ausgleichbar sind. Das heißt gleichzeitig, dass bei jeder Maßnahme die Anwendung der naturschutzfachlichen Eingriffsregelung zu prüfen ist. Im Weiteren werden die Punkte angesprochen, die aus Sicht des Land- kreises als untere Naturschutzbehörde modifiziert oder aus naturschutz- fachlicher Sicht als Eingriffe vermieden werden sollen.

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TöB Stellungnahme Abwägung Schreiben vom ... Fortsetzung Land- Maßnahme 2 „Ausbau der Mühlenallee und des Querweges im Even­ kreis Leer burgpark" im Ortsteil Loga Die Schutzgemeinschaft „Evenburger Park und Logaer Westerhammrich Die Hinweise werden zur Kenntnis genommen. Der Text im Dorf­ e.V." und der Landkreis Leer beabsichtigen einen zeitnahen Ausbau, erneuerungsbericht wird dahingehend geändert/ergänzt. d.h. eine Sanierung der Wegedecke des Mühlenweges. Die Ausbauweise ist bereits mit Gehölzfachleuten wegen der seitlich stehenden Linden und der Landesdenkmalpflege abgestimmt worden. Zurzeit erfolgt eine Kostenermittlung. Eine baldige Sanierung ist u. a. aus Verkehrssiche- rungsgründen erforderlich. Das Gemeinschaftsprojekt kommt wohl aus zeitlicher Sicht nicht als Dorferneuerungsmaßnahme in Frage. Für eine Sanierung des Querweges bestehen derzeit keine Planungen. Eine diesbezügliche Prüfung wird im Bedarfsfall durchgeführt. Das jetzt mehr oder weniger als Trampelpfad ausgebildete westliche Teil- Die Maßnahme verbleibt in der Dorferneuerungsplanung. stück des Weges wird im Hinblick auf eine andere historische Führung zu überprüfen sein. Im Zusammenhang mit der Mühlenallee weise ich darauf hin, dass west- Der Dorferneuerungsbericht wird entsprechend ergänzt. Da es sich lich und östlich des Flurstücks, auf dem früher die Mühle gestanden hat allerdings um eine Privatmaßnahme handelt – wenngleich auch von und sich heute noch das ehemalige Müllerhaus befindet, stark verlandete öffentlichem Interesse –, kann sie nur nachrichtlich in den Bericht Graften angrenzen. Es wird angeregt, die Gewässer, die sich im Privat- aufgenommen werden. besitz befinden, zu sanieren, d. h. bis auf die feste Sohle zu räumen. Die Maßnahme wäre als Ersatz für die Mühlenallee nachträglich mit in das Dorferneuerungsprogramm mit aufzunehmen. Maßnahme 3 „Anlage eines Wanderweges auf der Deichkrone" im Orts­ teil Loga Mit der Großen Allee und dem neu angelegten, umfangreichen Wege- Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen. netz im Evenburg-Park hat der Landkreis Leer für den Ortsteil Loga und darüber hinaus ein attraktives Naherholungsgebiet erschlossen. Der Park und seine Alleen werden von ortsansässigen und auswärtigen Besuchern viel genutzt.

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TöB Stellungnahme Abwägung Schreiben vom ... Fortsetzung Land- Aus naturschutzfachlicher Sicht ist die Konzentration dieser Freizeit- kreis Leer nutzung auf den Park und die Alleen allein schon vor dem Hintergrund des historischen Landschaftsparks und seiner Alleen vertretbar. Eine Verlagerung bzw. Ausdehnung des Wegeangebots in die freie Landschaft steht den Interessen des Naturschutzes und der Landespflege allerdings entgegen. Neben Gebieten, die für die Freizeitnutzung erschlossen sind, wie z.B. Die Hinweise werden zur Kenntnis genommen. in diesem Fall der Evenburg-Park sowie nach Osten der Logaer Hamm- Im Bedarfsfalle sind im weiteren Verfahren entsprechende Abstim- rich, sind aus Naturschutzgründen auch Bereiche von Freizeitaktivitäten mungsgespräche zu führen. Der jetzige Planungsstand spiegelt freizuhalten. Ein Weg über den Ledadeich würde zu erheblichen Störun- zunächst nur die Wünsche und Anregungen der Bürgerinnen und gen durch Fußgänger und frei laufende Hunde für die letzten dort noch Bürger wider. verbliebenen Wiesenvögel und rastenden Grau- und Blässgänse führen. Die Störwirkung durch Fußgänger und durch die Flächen streifende Hunde auf Gänse konnte im vergangenen Winter bei Frostlagen beob- achtet werden, weil dann der Deich bei gefrorenem Boden bereits als Wander- und Spazierweg genutzt wurde. Um eine solche Entwicklung nicht zu verfestigen, ist aus Naturschutz- Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen. gründen auf die Anlegung eines Weges auf der Deichkrone zu verzich- ten. Ich verweise in diesem Zusammenhang auf § 15 (1) Bundesnatur- schutzgesetz (BNatSchG). Maßnahme 17 „Philipsburger Park" im Ortsteil Loga Im Zuge der vorgesehenen Parksanierung sollte aus naturschutzfachli- Die Beleuchtung soll der Erhöhung der Sicherheit sowie der Wahr- cher Sicht als Vermeidungsmaßnahme erheblicher Beeinträchtigungen nehmung der Zugänge zum Park dienen. Eine Beleuchtung sollte auf eine Beleuchtung verzichtet werden. Ein Park muss nicht zwingend sparsam und nur wo absolut notwendig erfolgen. Es ist ein insek- mit einer Beleuchtung ausgestattet werden. tenfreundliches Leuchtmittel zu wählen. Eine Abstimmung hierüber sollte im weiteren Verfahren stattfinden. Auch sollte im Bedarfsfalle dann über die Brenndauer der Beleuchtung entschieden werden.

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TöB Stellungnahme Abwägung Schreiben vom ... Fortsetzung Land- Maßnahme 10 „Fuß- und Radweg von der Hohen Heide zum Ostfries­ kreis Leer landwanderweg" im Ortsteil Logabirum Der geplante Wegeverlauf führt durch tiefliegende, feuchtere landwirt- Die Hinweise werden zur Kenntnis genommen. Im Falle der Umset- schaftliche Nutzflächen, die überwiegend als Grünland genutzt werden. zung der Maßnahme wird im Vorfeld eine einvernehmliche Lösung Die Flächen müssen als Nahrungshabitat für den Weißstorch angese- angestrebt. hen werden, dessen jährlich besetztes Nest sich rund 500-600 m weiter östlich an der Mühle von Logabirum befindet. Aus naturschutzfachlicher Sicht ist der relativ kleine, aber ungestörte Landschaftsteil von Erschlie- ßungsmaßnahmen freizuhalten. Konflikte mit dem Artenschutz in Bezug auf den Weißstorch können mit einem Weg nicht ausgeschlossen werden. Maßnahme 14 „Reitwegekonzept nördlich und südlich der A 28" im Ortsteil Logabirum Sofern sich das Reitwegekonzept auf bestehende öffentliche Wege be­ Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen. zieht, wird es aus naturschutzfachlicher Sicht für sinnvoll und vertret- Die Dorferneuerungsplanung ist ebenfalls bestrebt, Störungen oder bar gehalten. Anders verhält es sich, wenn dazu neue Wege abseits von Beeinträchtigungen zu vermeiden. Auch hier wird es im weiteren Siedlungs- und Verkehrsstrukturen in der freien Landschaft geschaffen Verfahren notwendig sein, vertretbare Lösungen zu finden. werden sollen. Besonders südlich des Bodenabbaugewässers der Firma Hartema in Sie- benbergen ist zu beachten, dass die Randbereiche zur Kompensation des Eingriffs durch den Bodenabbau naturnah gestaltet wurden bzw. werden und eine hohe Attraktivität für die frei lebende Flora und Fauna aufwei- sen. Diese aus Naturschutzsicht hochwertigen Uferbereiche sollten nicht in die Nähe von Wegen für die Freizeitnutzung gelangen, weil damit au- tomatisch Störungen und Beeinträchtigungen vorprogrammiert werden. Als Träger öffentlicher Belange und in seiner Zuständigkeit in Angele- Eine Beteiligung an den weiteren Planungen wird zugesagt. genheiten des Artenschutzes ist der Landkreis Leer als Untere Natur- schutzbehörde bei den weiteren Planungen eingriffsrelevanter Maßnah- men zu beteiligen.

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TöB Stellungnahme Abwägung Schreiben vom ... Fortsetzung Land- Ich verweise in diesem Zusammenhang auf das Problem, ungeregelte Für weiter reichende Planungen wird eine enge Abstimmung mit den kreis Leer Badenutzung des Abbaugewässers zu verdrängen. Sollten die Planungen entsprechenden Fachämtern des Landkreises Leer zugesagt. für ein Reitwegekonzept in dem Raum fortgeführt werden, so sind diese in enger Abstimmung mit der unteren Naturschutzbehörde vorzuneh- men, da nördlich des Sees umfangreiche naturschutzfachliche Planungen bestehen. Sofern Ihrerseits noch Fragen bzw. Erläuterungsbedarf zu dieser Stel- lungnahme bestehen, setzen Sie sich bitte mit Herrn Juister, Tel. 0491/ 926-1213 oder Herrn Rase, Tel. 0491/926-1222, Planungsamt, in Ver- bindung. Zu weiteren Gesprächen stehen die beteiligten Mitarbeiter der Der Hinweis wird dankend zur Kenntnis genommen. Kreisverwaltung selbstverständlich zur Verfügung. Niedersächsische Durch die o.a. Dorferneuerungsplanung werden die Belange der NLSt- Die Hinweise werden zur Kenntnis genommen. Landesbehörde für BV-GB Aurich wegen der geplanten Gestaltungsmaßnahmen im Bereich Straßenbau und der Bundesstraße 436 und Landesstraße 821 berührt. Die vorgenannten Verkehr, GB Aurich Straßen haben eine wichtige Verkehrsbedeutung für die Erschließung der Die Dorferneuerungsplanung berücksichtigt die Gewährleistung 29,04.2011 Region. Daher ist auf die Gewährleistung der Sicherheit und Leichtig- der Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs, setzt allerdings denn keit des Verkehrs Wert zu legen. Schwerpunkt auf die Wünsche und Ansprüche der BewohnerInnen Seitens der NLStBV-GB Aurich bestehen keine Bedenken punktuelle des Dorferneuerungsgebietes, die eine attraktive und lebenswerte Gestaltungsmaßnahmen zuzulassen, soweit diese verkehrlich und stra­ Dorfmitte wünschen. ßenrechtlich vertretbar sind. Ich bitte die konkreten Maßnahmen daher mit mir, unter Beteiligung der Verkehrsbehörde und der Polizei, abzu- Eine Abstimmung konkreter Planungen wird von der Stadt Leer stimmen. Ein Ablaufschema, dass auch die Themen Sicherheitsaudit zugesagt. und erf. Rechtsverfahren beinhaltet, habe ich Ihnen als Anlage beigefügt. Der Erhalt des Ablaufschemas wird dankend bestätigt. Diese Anlage hat die Stadt Leer mit Schreiben vom 19.04.2011, Az.: 2-2111/312-GB AUR erhalten. Vorab weise ich darauf hin, dass der Bund (als Straßenbaulastträger der Die Hinweise werden zur Kenntnis genommen. B 436) und das Land (als Baulastträger der L 821) sich nicht an den Im Bedarfsfall wird eine Regelung über die Ablösung von Mehrauf- Kosten der Gestaltungsmaßnahmen beteiligen werden. Soweit den Stra- wendungen angestrebt. ßenbaulastträgern durch Gestaltungsmaßnahmen Mehraufwendungen bei der Unterhaltung und Erneuerung entstehen, sind diese abzulösen.

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TöB Stellungnahme Abwägung Schreiben vom ... Fortsetzung Für wesentliche bauliche Änderungen im Zuge der Bundes- und Landes­ Im Bedarfsfall wird ein Planfeststellungs- oder Plangenehmigungsver- NLStBV-GB Au- straßen ist gem. der jew. Straßengesetze ein Planfeststellungsverfahren fahren durchgeführt. rich, 25.04.2011 durchzuführen. Die übersandten Unterlagen enthalten noch keine konkrete Planung. Es Die übersandten Unterlagen entsprechend dem Status eines Rah- wurden lediglich Übersichtskarten und Prioritätslisten der Maßnahmen menplanes. Es wird im Bedarfsfall eine weiter führende detaillierte beigefügt. Im Vorgriff auf die weitere Abstimmung nehme ich zu den Planung geben. nachfolgenden Maßnahmen wie folgt Stellung: Querungshilfen B 436 Logabirum (Maßnahmen Nr. 16 u. 18) Die B 436 weist einen, entsprechend ihrer Verkehrsbedeutung und Die Hinweise werden zur Kenntnis genommen; der Einzelfall muss -funk­tion, angemessenen Ausbaustandard auf. Die Bundesstraße ist an- bei Detaillierung der Planung abgestimmt/geprüft werden. baufrei und die Knotenpunkte sind verkehrsgerecht mit Ab­biegespuren ausgestattet. Der Verkehrsfluss ist entsprechend der Funktion und des Ausbaustandards dieser Straße angemessen. In den Knotenpunktsbereichen wurde eine Reduzierung der Ge­schwin­ Die Planungen stellen u.E. keine Einschränkungen für den Fahr- digkeit auf 70 km/h verkehrsbehördlich angeordnet. Weitere Einschrän- zeugführer dar. Sie sollen vielmehr der Erhöhung der Sicherheit für kungen sind nicht angebracht und würden von den Fahrzeugführern schwächere VerkehrsteilnehmerInnen dienen. auch kaum angenommen werden. Die B 436 kann bereits heute höhenungleich (Geh-/Radwegtun­nel) im Die Querungshilfen sollen eine Alternative für den räumlich entfern- Verlauf der Gemeindestraße Karkpad sicher gequert werden. Diese ten Geh-/Radwegtunnel darstellen. Que­rungsmöglichkeit bietet das höchste Maß an Verkehrssicherheit. Im Bereich der Knotenpunkte B 436/Zoostraße und B 436/Logabirumer Straße sollten Querungsmöglichkeiten nicht angeboten werden. Es sollte Eine bessere Beschilderung wird begrüßt und angestrebt. m.E. die vorh. Radweg- bzw. Wanderwegbeschilderung aus allen Rich- tungen auf die Querungsmöglichkeit im Zuge der Unterführung (evt. durch zusätzliche Hinweistafeln) hinweisen.

232 Stadt Leer: Dorferneuerungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum

TöB Stellungnahme Abwägung Schreiben vom ... Fortsetzung Radweg an der Ostseite der B 436 ( Maßnahme Nr. 17) NLStBV-GB Au- Der Radweg an der B 436 in Logabirum ist in 2 m Breite vorhanden. Eine Veränderung des Fahrbereiches des Radweges ist nicht vorgese- rich, 25.04.2011 Die Asphaltdecke dieses Radweges ist in einem sehr guten Zustand. hen. Die Planungen betreffen lediglich die (Grün-)Seitenräume. Die Seitenräume sind ausreichend breit. An dem Radweg sollte nichts verändert werden. Asphaltdecken bieten den größten Fahrkomfort für Radfahrer. Platzgestaltunq „Am Kaak" (B 436/Hohe Loga/Daaler Straße Maßnah­ me Nr. 11 Loga) Die Kreuzung ist verkehrsgerecht ausgebaut und mit einer Lichtsignal- Die Möglichkeiten einer Platz- oder Randgestaltung werden im wei- anlage ausgestattet. Unter Berücksichtigung der erforderlichen Verkehrs- teren Verfahren und einer größeren Planschärfe zu prüfen sein. flächen, der Verkehrszeichen und der erforderlichen Freihaltung der Sichtverhältnisse sehe ich hier kaum Möglichkeiten einer Platz- oder auch Randgestaltung. Gestaltungsmaßnahmen im Nahbereich der B 436 und in der L 821 (Maßnahme Nr. 13 Loga und Nr. 9 Logabirum/Maiburg) Die Gestaltungsmöglichkeiten des Eingangssituation im Bereich Mai- Entsprechende Abstimmungsgespräche werden von der Stadt Leer burg (L 821) bitte ich mit mir abzustimmen. Soweit sich die geplanten zugesagt. Änderungen an der Logabirumer Straße und im Bereich des Ehrenmals/ Denkmalsplatzes bis in die Einmündungsbereiche in die B 436 auswir- ken, sind diese Maßnahmen ebenfalls mit mir abzustimmen. NLStBV-GB Au- Querungsmöglichkeit der B 436/Gestaltung der Unterführung rich, 31.05.2011 Zu den Querungsmöglichkeiten im Zuge der B 436 habe ich bereits in Die Hinweise werden zur Kenntnis genommen. meiner Stellungnahme vom 29.04.2011 auf die einzig sichere Querungs- möglichkeit durch Nutzung der Unterführung hingewiesen. Es bestehen daher auch keine Bedenken gegen die bessere Gestaltung und Optimie- rung der Beleuchtung der Unterführung (M 03 ).

233 Stadt Leer: Dorferneuerungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum

TöB Stellungnahme Abwägung Schreiben vom ... Fortsetzung Alle Änderungen am Bauwerk sind jedoch vorher mit unserer Brücken­ Eine frühzeitige Abstimmung wird zugesagt. NLStBV-GB Au- bauabteilung (Herr Raker 04941-951204) abzustimmen und zu ver­ Entsprechende Planungen werden im Bedarfsfalle vorgelegt. rich, 31.05.2011 ein­baren. Die Planung ist vor Baudurchführung zur Prüfung und Ge­nehmigung vorzulegen. Es ist davon auszugehen, dass sich die Stra­ ßenbauverwaltung weder an den Kosten für die Gestaltung noch der Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen. besseren Beleuchtung beteiligt. Platzgestaltung Am Kaak/Kreisel in der B 436 Gegen die Planung eines Kreisverkehrsplatzes im Bereich der Kreuzung Der Kreisverkehrsplatz wurde von einigen AK-Mitgliedern als „Am Kaak" bestehen Bedenken, weil dieser Bereich von Sondertranspor­ Ortseingangselement gewünscht. Trotz der grundsätzlich positiven ten befahren wird (z.B. Firma Logaer Maschinenbau) und die Platzver­ Wertung hatten Planer und Teile des AK aufgrund der Verkehrsbe- hältnisse nicht ausreichen, um einen verkehrsgerechten Kreisverkehrs- lastungen und des Schülerverkehrs Bedenken. Die TöB sollten zur platz herzustellen, der die Anforderungen aller Verkehrsteilnehmer Klärung weiterführende Erkenntnisse bringen, dader "Bürgerwille" hin­­reichend berücksichtigt. Der erforderliche Kreisdurchmesser, die nicht ohne Fachmeinung ad acta gelegt werden kann und sollte. Einhaltung einer entsprechenden Fahrbahnbreite für den Schwerverkehr und die Berücksichtigung ausreichend breiter Geh-/Radwege sind hier Die Gestaltung der Bebauung wird beibehalten. nicht möglich. Zudem ist die Geometrie der Kreuzung (Kreuzungswin- kel der Straßen) sehr ungünstig. Aus verkehrlicher Sicht sprechen die hohen Verkehrsspitzen in der Orts­ durchfahrt Loga gegen den Kreisel. Es werden zeitweilig Rückstaus, die nicht auf den hier behandelten Knotenpunkt zurückzuführen sind, be­­ obachtet. Diese Rückstauung wirkt sich zum Teil bis in den Kreuzungsbe- reich „Am Kaak" aus. Wenn sich ein solcher Rückstau bis in einen Kreisel bildet, wird der Kreuzungsbereich für alle Fahrtrichtungen blockiert. Gestaltung Ortseingang Maiburger Straße L 821 Die Errichtung eines Kunstwerkes oder eines ähnlichen Gestaltungsele- Im Bedarfsfall wird es eine nähere Abstimmung geben. mentes am Fahrbahnrand der L 821 ist näher abzustimmen. Vorausge- Es ist ein Standort innerhalb der Ortsdurchfahrt vorgesehen; Beein- setzt wird, dass der Standort sich innerhalb der Ortsdurchfahrt befindet trächtigungen der Verkehrssicherheit werden im Rahmen des Mögli- und die Verkehrssicherheit nicht beeinträchtigt wird. chen ausgeschlossen.

234 Stadt Leer: Dorferneuerungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum

TöB Stellungnahme Abwägung Schreiben vom ... Fortsetzung Das Element darf nicht in das Lichtraumprofil der Landesstraße ragen Die Hinweise werden zur Kenntnis genommen. NLStBV-GB Au- und darf auch nicht die Sichtverhältnisse beeinträchtigen. Zudem muss rich, 31.05.2011 die ausreichende Standsicherheit nachgewiesen und nachhaltig gewähr- leistet sein. Der Straßenbaulastträger wäre zudem von Haftungsansprü- chen, die sich aus der städtischen Planung ergeben könnten, freizustel- len. Des Weiteren ist im Vorfeld zu prüfen, ob eine Baugenehmigungspflicht Eine entsprechende Prüfung wird zum gegebenen Zeitpunkt erfol- für die geplanten Gestaltungselemente besteht. gen. Ggf. wird dann auch eine Stellungnahme erbeten. Nach Erhalt aller erforderlichen Informationen ist eine abschließende Stellungnahme hinsichtlich der Zulässigkeit und der Standortfindung möglich. Die auf den Fotos dargestellten Elemente stehen eindeutig zu dicht an Die Fotos stellen lediglich eine beispielhaften Visualisierung dar. Bei der Fahrbahn und das auf dem oberen Foto zudem noch vor der Orts­ der Umsetzung wird eine genehmigungsfähige Bauweise/ein geneh- tafel. Diese wären an der L 821 nicht genehmigungsfähig. migungsfähiger Standort zugrunde gelegt. Niedersächsische Im Ortsteil Loga sind Maßnahmen im Philippsburger Park (M 17, Die Hinweise werden zur Kenntnis genommen. Landesforsten (M 17a) geplant und im Ortsteil Logabirum im Logabirumer Wald Im Bedarfsfalle wird der Waldeigentümer bzw. die Waldeigentümerin Forstamt Neuen- (M 12). Beide beplanten Bereiche sind als Wald ausgewiesen. Im We- beteiligt werden. burg, 08.06.2011 sentlichen handelt es sich bei den Maßnahmen um die Gestaltung und Führung von Wegen für Besucher. U. U. führt das zu einer erhöhten Belastung des Waldeigentümers (Störungen, Behinderungen bei der Bewirtschaftung, Verkehrssicherung). Dies wäre zu berücksichtigen und der/die Waldeigentümer(in) zu beteiligen. Ggf. nimmt die Stadt die Die Stadt Leer behält sich die Möglichkeit vor, Freizeitwege (nach Mög­lichkeit des Niedersächsischen Gesetzes über den Wald und die §§ 37 ff NWaldG) auszuweisen. Landschaftsordnung (NWaldLG) wahr, Freizeitwege auszuweisen (§§ 37 ff NWaldLG). Diese Möglichkeit besteht auch für die Maßnahme M 14 im Ortsteil Logabirum.

235 Stadt Leer: Dorferneuerungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum

TöB Stellungnahme Abwägung Schreiben vom ... Landwirtschafts- Als Träger öffentlicher Belange werden gegen den Dorferneuer­ungsplan­ Der Hinweis und die Anregungen werden zur Kenntnis genommen. kammer Nieder- für Loga und Logabirum grundsätzlich keine Bedenken geltend ge- sachsen Bezirks- macht; es werden jedoch folgende Anregungen gegeben: stelle Ostfrieslancl Da die Landwirtschaft eine besondere Funktion für den Naturhaushalt, Eine frühzeitige Beteiligung hat in Form eines Expertengesprächs Außenstelle Leer die Landschaftspflege, die Erholung und die Gestaltung und Erhaltung bereits stattgefunden. Darüber hinaus wird eine weiter führende 07.06.2011 des ländlichen Raumes hat, ist die frühzeitige Beteiligung der Landwirt- Beteiligung zugesagt. schaft daher in allen flächenbeanspruchenden bzw. raumbedeutsamen Verfahren der diversen Raumnutzungsinteressenten zu gewährleisten. Weiterhin ist Sorge dahingehend zu tragen, dass landwirtschaftliche Die Belange der Landwirtschaft werden bei der Umsetzung berück- Betriebe durch die im Dorferneuerungsplan formulierten Maßnahmen sichtigt werden. hinsichtlich ihrer Bewirtschaftung und Entwicklungsfähigkeit nicht beeinträchtigt werden. Im Einzelnen weisen wir darauf hin, dass es durch die Anlage von Kreis- Eine Behinderung des landwirtschaftlichen Verkehrs wird nicht verkehrsanlagen sowie durch die Begrünung von Straßenraumrändern eintreten. und Mittelinseln (Loga: M 11, M 19; Logabirum: M 06, M 07, M 08, M 17, M 18) zu keiner Behinderung des landwirtschaftlichen Verkehrs kommen darf. Des Weiteren ist anzumerken, dass die Maßnahme M 3 im Bereich Loga Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen. Die Problematik wird aus landwirtschaftlicher Sicht nicht zu befürworten ist, da das Vorhaben Gegenstand des weiteren Verfahrens sein. „Anlage eines neuen Wanderweges auf der Deichkrone" im Bereich be­ weideter Deichflächen durchgeführt werden soll. Abschließend weisen wir darauf hin, dass die Landwirtschaft bei der Die weitere Einbindung der Landwirtschaft in die Planungen wird Erarbeitung und Umsetzung weiterer Entwicklungsziele, die die Land- zugesagt. wirtschaft betreffen, auch weiterhin mit eingebunden wird. Leda-Jümme-Ver- Bei den geplanten Maßnahmen in Loga ist unter Nr. 3 die Anlage eines Die Bedenken werden zur Kenntnis genommen. Im weiteren Ver- band, 03.05.2011 Wanderweges auf der Deichkrone des Ledadeiches von der B 70 (Papen- fahren sollten eine einvernehmliche Lösung angestrebt und damit burger Straße) bis zum Logaer Schöpfwerk vorgesehen. Dagegen werden gleichzeitig die Bedenken ausgeräumt werden. Bedenken erhoben, da der Deichabschnitt zur Beweidung verpachtet ist.

236 Stadt Leer: Dorferneuerungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum

TöB Stellungnahme Abwägung Schreiben vom ... Fortsetzung Leda- Die beabsichtigte Platzgestaltung am Ende der Fährstraße im Bereich Im Bedarfsfall werden detaillierte Planungen vorgelegt und eine ent- Jümme-Verband des Bootsanlegers (Nr. 4) liegt ebenfalls im Deichbereich. Hier kann sprechende Stellungnahme erbeten. eine Stellungnahme erst nach Vorliegen der ausführlichen Unterlagen erfolgen. Im Übrigen sind für Nutzungen oder Benutzungen von Deichanlagen Ggf. werden Ausnahmegenehmigungen beantragt werden. deichbehördliche Ausnahmegenehmigungen nach dem Niedersächsi- schen Deichgesetz bei der Unteren Deichbehörde des Landkreises Leer zu beantragen. Gegen die übrigen Maßnahmen werden keine Einwendungen erhoben. Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen. Moormerländer Die Anlagen der Moormerländer Deichacht werden von oben genannten Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen. Der Leda-Jümme-Ver- Deichacht Older- Planungen nicht berührt. Die Vorhaben liegen außerhalb des Verbands- band wurde beteiligt. sum, 21.04.2011 gebietes der Moormerländer Deichacht. Wir bitten Sie, hier den zustän- digen Leda-Jümme-Verband am Verfahren zu beteiligen. Stadtwerke Leer Abwasserentsorgung AöR, 09.06.2011 In dem von Ihnen bezeichneten Gebiet befinden sich Abwasserleitungen Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen. der Stadtwerke Leer AöR. Wenn sich die geplanten Dorferneuerungs- Im Bedarfsfall werden Abstimmungsgespräche zugesagt. maßnahmen im Vorentwurfsstadium befinden, ist eine Abstimmung mit dem Bereich Abwasserentsorgung der Stadtwerke Leer AöR erforderlich. Erst zu diesem Zeitpunkt können Aussagen zu eventuell notwendigen Kanalerneuerungen bzw. -Sanierungen getroffen werden. Der Bereich Abwasserentsorgung hat keinerlei Bedenken gegen die Bau- maßnahmen. Trinkwasserversorgung In dem von Ihnen bezeichneten Gebiet (Dorfemeuerung Loga) befinden Die Hinweise werden zur Kenntnis genommen. sich Trinkwasserleitungen der Stadtwerke Leer AöR. Die bestehenden Trinkwasserleitungen dürfen nicht überbaut bzw. überpflanzt werden. Für die eventuelle Neuverlegung der Trinkwasserleitungen sind entspre- chend geeignete Trassen einzuplanen.

237 Stadt Leer: Dorferneuerungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum

TöB Stellungnahme Abwägung Schreiben vom ... Fortsetzung Stadt- Der Rohrnetzbetrieb Trinkwasser meldet keinerlei Bedenken zu diesen Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen. werke Leer AöR Baumaßnahmen an. Öffentliche Grünanlagen Im Rahmen der Entwurfsplanung sind die geplanten Anpflanzungen Im Bedarfsfall wird es eine entsprechende Abstimmung mit den (Art der Anpflanzung und Lage der Anpflanzung) mit dem Bereich Pfle- Stadtwerken Leer AöR geben. ge der öffentlichen Grünanlagen der Stadtwerke Leer AöR abzustimmen.

Stadt Leer Loga Siehe hierzu Abwägung zur Einwendung des NLStBV "Platzgestaltung FD 2.61 am Kaak/Kreisel in der B 436" Zu Maßnahme 11: Sehr ungünstige KFZ-Verteilung bzgl. der Funktion eines Kreisels an diesem Standort (20.000 zu 5.000 KFZ/Tag). Vorteil bzw. Ziel gegenüber eines LSA-gesteuerten Verkehrsknotens nicht erkennbar. Zu Maßnahme 16: Der Bedarf an Stellflächen für die Besucher des Julianenparks muss Im weiteren Verfahren wird die Problematik beachtet werden. beachtet werden. Schon jetzt gibt es Probleme bei den Anwohnern mit Fremdparkern. Nach dem EntflechtG ist die Gestaltung von Engstellen in der Fahrbahn Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen, der Dorferneuerungsbe- so nicht umsetzbar. richt entsprechend ergänzt. Zu Maßnahme 19: Bei der Gestaltung der geplanten Radwegführung sind die Richtlinien Die geltenden Richtlinien werden berücksichtigt und entsprechende der STVO zu beachten und mit der Verkehrsbehörde abzustimmen. Abstimmung mit der Verkehrsbehörde zugesagt. Bei der Gestaltung der Straßenraumränder sind die Sichtbeziehungen zu Die erforderlichen Sichtbeziehungen werden beachtet. beachten.

238 Stadt Leer: Dorferneuerungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum

TöB Stellungnahme Abwägung Schreiben vom ... Fortsetzung Stadt Logabirum Leer, FD 2.61 Zu Maßnahme 06: Der Einwand wird zurückgewiesen. Das Anliegen der Dorferneue- Aus verkehrsdynamischer Sicht bietet ein Kreisverkehr mit nur drei Äs- rungsplanung besteht auch darin, die Maiburger Straße verkehrlich ten keine Vorteile. Stadteinwärts wird hierdurch nur eine geringe Auslen- zu beruhigen. Dreiarmige Kreisverkehre sind ein gutes Mittel hierfür, kung erzeugt, die keine Verkehrsberuhigung bewirkt. wie andere Beispiele zeigen. Zu Maßnahme 07: Die Detaillierung der Planung wird Gegenstand des weiteren Verfah- Unklar ist, in welcher Form eine funktionale Verbesserung des Straßen- rens sein. raumes erfolgen soll. Bei der Reduzierung der Fahrbahnbreite ist der landwirtschaftliche Ver- Die Belange/Anforderungen der Landwirtschaft werden berücksich- ­kehr zu berücksichtigen (die Fahrzeuge und Erntemaschinen haben tigt. häufig Überbreite!) Stadt Leer, Um die Beitragspflicht nachweisen bzw. ausschließen zu können, sollte Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen, die Beitragspflicht zu FD 2.60 bei jeder Maßnahme ein Vorher-Nachher-Vergleich vorgenommen wer- verschiedenen öffentlichen Maßnahmen ist jedoch nicht Gegenstand den. Dieser ist auch mit Bildern zu dokumentieren. der Dorferneuerungsplanung, sondern im Bedarfsfall im Rahmen der Durchführungsphase zu klären sein.

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Stadt Leer: Dorferneuerungsplanung für die Ortsteile Loga und Logabirum NWP

ZILE-Richtlinien

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Nds. MBl. Nr. 44/2007

H. Ministerium für den ländlichen Raum, 2.1.1 Die Erarbeitung integrierter ländlicher Entwicklungs- Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz konzepte als Vorplanung i. S. des § 1 Abs. 2 des GAK- Gesetzes (GAKG) zur Einbindung einer nachhaltigen Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen Land- und Forstwirtschaft in den Prozess zur Stärkung zur integrierten ländlichen Entwicklung (ZILE) der regionalen Wirtschaft, die auf der Basis einer Ana- lyse der regionalen Stärken und Schwächen RdErl. d. ML v. 29. 10. 2007 — 306-60119/3 — — die Entwicklungsziele der Region definieren, — Handlungsfelder festlegen, — VORIS 78350 — — die Strategie zur Realisierung der Entwicklungsziele darstellen und Bezug: RdErl. v. 2. 5. 2005 (Nds. MBl. S. 417) — VORIS 78350 — — prioritäre Entwicklungsprojekte beschreiben. Die zuwendungsfähigen Ausgaben sind in der Anlage 1. Zuwendungszweck, Rechtsgrundlage Abschnitt 341.1 aufgeführt. 1.1 Die Länder Niedersachsen und Bremen gewähren unter 2.1.2 Ein Regionalmanagement zur Initiierung, Organisation Beteiligung der EU und des Bundes auf der Grundlage und Umsetzungsbegleitung der ländlichen Entwick- — der Verordnung (EG) Nr. 1698/2005 des Rates vom 20. 9. lungsprozesse durch 2005 über die Förderung der Entwicklung des ländlichen — Information, Beratung und Aktivierung der Bevöl- Raums durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für kerung, die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) — ABl. EU — Identifizierung und Erschließung regionaler Ent- Nr. L 277 S. 1) —, zuletzt geändert durch Verordnung (EG) wicklungspotenziale, Nr. 2012/2006 des Rates vom 19. 12. 2006 (ABl. EU Nr. L 384 S. 8), — im Folgenden: ELER-VO — und — Identifizierung und Beförderung zielgerichteter Pro- jekte. — der vom Planungsausschuss für Agrarstruktur und Küsten- schutz beschlossenen Fördergrundsätze der Gemeinschafts- Die zuwendungsfähigen Ausgaben sind in der Anlage aufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) Abschnitt 341.2 aufgeführt. nach Maßgabe dieser Richtlinie und der VV/VV-Gk zu § 44 2.1.3 Investive Maßnahmen (Anlage) sowie deren Vorberei- LHO Zuwendungen für die integrierte ländliche Entwicklung. tung und Begleitung im Zusammenhang mit land- und forstwirtschaftlichen Tätigkeiten und deren Umstellung Zweck der Förderung ist es, zur Verbesserung der Agrar- sowie mit Tätigkeiten im ländlichen Raum in den fol- struktur im Rahmen integrierter ländlicher Entwicklungsan- genden Bereichen: sätze unter Berücksichtigung der Ziele und Erfordernisse der 2.1.3.1 Neuordnung ländlichen Grundbesitzes und die Raumordnung und Landesplanung, der Belange des Natur- Gestaltung des ländlichen Raums zur Verbes- und Umweltschutzes sowie der Grundsätze der AGENDA 21 serung der Agrarstruktur in Verfahren nach die ländlichen Räume i. S. der Artikel 20 und 52 ELER-VO dem Flurbereinigungsgesetz (FlurbG) ein- über die Förderung der Entwicklung des ländlichen Raums schließlich Projekten zur Sicherung eines nach- als Lebens-, Arbeits-, Erholungs- und Naturräume zu sichern haltig leistungsfähigen Naturhaushalts sowie und weiterzuentwickeln. Die Maßnahmen sollen zu einer po- Projekten des freiwilligen Nutzungstauschs. sitiven Entwicklung der Agrarstruktur und einer nachhaltigen Stärkung der Wirtschaftskraft beitragen. Die zuwendungsfähigen Ausgaben sind in der Anlage Abschnitte 125.1.1 bis 125.1.4 aufge- 1.2 Die Länder gewähren ergänzend zu Nummer 1.1 unter führt. Beteiligung der EU auf der Grundlage der ELER-VO nach Maßgabe dieser Richtlinie und der VV/VV-Gk zu § 44 LHO 2.1.3.2 Dorferneuerung und -entwicklung ländlich ge- Zuwendungen für Maßnahmen der ländlichen Entwicklung, prägter Orte i. S. des § 1 Abs.1 Nr. 1 Buchst. d die zur Erreichung der Ziele nach den Artikeln 20 und 52 GAKG zur Erhaltung und Gestaltung des dörf- ELER-VO erforderlich sind, aber im Rahmen der GAK nicht lichen Charakters einschließlich der Sicherung gefördert werden dürfen. und Weiterentwicklung dorfgemäßer Gemein- schaftseinrichtungen zur Verbesserung der Zweck dieser ergänzenden Förderung ist Lebensverhältnisse der dörflichen Bevölke- — die nachhaltige Entwicklung von ländlichen Gebieten, rung sowie der dazu erforderlichen Dorfent- — die Bewahrung und Entwicklung der Dörfer als Wohn-, wicklungsplanungen/-konzepte und der Um- Sozial- und Kulturraum und Stärkung des innerörtlichen setzungsbegleitung. Gemeinschaftslebens sowie die Bewahrung und Entwick- Die zuwendungsfähigen Ausgaben sind in der lung des typischen Landschaftsbildes, Anlage Abschnitte 322.1 und 322.2 aufgeführt. — die Grundversorgung für die ländliche Wirtschaft und 2.1.3.3 Kooperation von Land- und Forstwirten mit Bevölkerung mit Dienstleistungseinrichtungen, anderen Partnern im ländlichen Raum zur Ein- kommensdiversifizierung oder Schaffung zu- — die Förderung des Fremdenverkehrs, sätzlicher Beschäftigungsmöglichkeiten und — die Erhaltung und Verbesserung des ländlichen Erbes. Projekte land- und forstwirtschaftlicher Betrie- 1.3 Soweit nichts anderes bestimmt ist, gelten die in dieser be zur Umnutzung ihrer Bausubstanz. Richtlinie enthaltenen Regelungen für das Zielgebiet „Konver- Die zuwendungsfähigen Ausgaben sind in der genz“, bestehend aus den Landkreisen Celle, Cuxhaven, Har- Anlage Abschnitt 311 aufgeführt. burg, Lüchow-Dannenberg, Lüneburg, Osterholz, Rotenburg 2.1.3.4 Dem ländlichen Charakter angepasste Infra- (Wümme), Soltau-Fallingbostel, Stade, Uelzen und Verden. strukturmaßnahmen, insbesondere zur Er- Zum „Nichtkonvergenzgebiet“ zählen das übrige Landesgebiet schließung der landwirtschaftlichen oder tou- Niedersachsens und das Land Bremen. ristischen Entwicklungspotenziale im Rahmen 1.4 Ein Rechtsanspruch des Antragstellers auf Gewährung der Einkommensdiversifizierung land- -oder einer Zuwendung besteht nicht. Über Anträge entscheidet die forstwirtschaftlicher Betriebe. Bewilligungsbehörde aufgrund pflichtgemäßen Ermessens im Die zuwendungsfähigen Ausgaben sind in der Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel. Anlage Abschnitt 125.2 aufgeführt. 2.1.4 Maßnahmen mit der Folge der Umwandlung oder einer 2. Gegenstand der Förderung sonstigen wesentlichen Beeinträchtigung seltener oder ökolo- 2.1 Gefördert werden nach Nummer 1.1 und den Förde- gisch wertvoller Biotope gemäß den §§ 24 bis 28 b, 32 bis 33 a rungsgrundsätzen GAK folgende Maßnahmen: und 34 b NNatG dürfen nicht gefördert werden.

1217 Nds. MBl. Nr. 44/2007

2.1.5 Bei einer Förderung aus Mitteln der GAK sind die nach- dem Agrarinvestitionsförderungsprogramm und nicht nach folgenden Regelungen der Förderungsgrundsätze zu beachten: dieser Richtlinie gefördert. 2.1.5.1 Es besteht Einigkeit zwischen Bund und Ländern 2.1.6 Bei einer Förderung aus Mitteln der GAK gelten nach darüber, dass Aufgaben, die nicht überwiegend der Agrar- den Angaben, die das Bundesministerium für Ernährung, strukturverbesserung, sondern der Erhaltung der Kultur- Landwirtschaft und Verbraucherschutz im Rahmen der Noti- landschaft, der Landschaftspflege und Erholungsfunktion der fizierung gegenüber der EU-Kommission gemacht hat, zusätz- Landschaft oder dem Tierschutz dienen, nicht als Gemein- lich folgende Einschränkungen: schaftsaufgabe anzusehen sind und daher allein aus Landes- Regionalmanagement und regionale Entwicklungskonzepte, mitteln finanziert werden können. die aus anderen Programmen, beispielsweise LEADER oder Unabhängig von der unterschiedlichen Zuordnung müssen REGION AKTIV gefördert werden, können nicht zusätzlich bei der Durchführung agrarstruktureller Maßnahmen im Rah- nach den Nummern 2.1.1 bzw. 2.1.2 dieser Richtlinie geför- men der Gemeinschaftsaufgabe die Erfordernisse der Raum- dert werden (Kumulationsverbot). Je genau abgegrenzter ordnung, Landesplanung sowie des Umweltschutzes und des Region sind bezogen auf die Aktivitäten der ländlichen Ent- Tierschutzes beachtet werden, um die strukturellen sowie wicklung jeweils nur ein integriertes Entwicklungskonzept ökologischen Rahmenbedingungen des ländlichen Raums zu und ein Regionalmanagement förderfähig. In einer Übergangs- verbessern. zeit bis zum 31. 12. 2008 können ggf. geringfügige Über- Im Rahmen der Förderung soll verstärkt dazu beigetragen schneidungen geduldet werden. werden, eine mit ökologisch wertvollen Landschaftselemen- 2.2 Gefördert werden nach Nummer 1.2 und dem Programm ten vielfältig ausgestattete Landschaft zu erhalten und zu der Länder Niedersachsen und Bremen zur Entwicklung des schaffen, den Erosionsschutz zu sichern und den Tierschutz ländlichen Raums gemäß der ELER-VO folgende ergänzende zu verbessern. Maßnahmen zur GAK: Bund und Länder weisen auf den notwendigen Schutz der 2.2.1 in den Bereichen im Interesse des Naturschutzes und der Landschaftspflege er- — Kultur- und Erholungslandschaft, haltenswerten Landschaftsbestandteile hin. Die Erhaltung der Landschaftsbestandteile ist mit anderen Interessen und Belan- — Fremdenverkehr, gen abzuwägen. — Dienstleistungseinrichtungen zur Grundversorgung für die 2.1.5.2 Nicht zuwendungsfähig sind: ländliche Wirtschaft und Bevölkerung, — Bau- und Erschließungsmaßnahmen in Neubau-, Gewerbe- — Dorfentwicklung, und Industriegebieten, — Erhalt und Verbesserung des ländlichen Erbes. — Landankauf mit Ausnahme des Landzwischenerwerbs in Die zuwendungsfähigen Ausgaben sind in der Anlage Ab- Verfahren nach dem FlurbG und dem Landwirtschafts- schnitte 125.1.5, 313, 321, 322.3 und 323 aufgeführt und mit anpassungsgesetz und von bebauten Grundstücken durch dem Hinweis „außerhalb der Fördermöglichkeiten der GAK“ Gemeinden und Gemeindeverbände, überschrieben. — Kauf von Lebendinventar, 2.2.2 Die Einschränkungen der Förderung aus Mitteln der — Planungsarbeiten, die gesetzlich vorgeschrieben sind, wie GAK nach Nummer 2.1.5 werden für die ergänzenden Maß- z. B. Flächennutzungs- oder Bebauungspläne, nahmen nach Nummer 2.2.1 für verbindlich erklärt. — Beratungs- und Betreuungsleistungen der öffentlichen Ver- Ausgenommen davon sind: waltung, 2.2.2.1 Die zeitlich begrenzte Anschubfinanzierung des für — Betriebskosten bei Projekten nach Nummer 2.1.3, die Projektumsetzung erforderlichen Personaleinsat- zes ist im Zusammenhang mit investiven Projekten — Projekte gemäß Nummer 2.1.3.4 für natürliche und juris- nach der Anlage Abschnitte 313 und 321 abwei- tische Personen des privaten Rechts mit Ausnahme von chend von Nummer 2.1.5.2 sechster Spiegelstrich Infrastruktureinrichtungen, die uneingeschränkt der Öffent- als Betriebskosten förderbar. lichkeit zur Verfügung stehen und — im Fall von Wege- bau — die dem Schluss von Lücken in Wegenetzen dienen, 2.2.2.2 Investitionen in Gemeinschaftseinrichtungen nach der Anlage Abschnitt 322.3.7 sind auch für natür- — Projekte nach Nummer 2.1.3.3 (Anlage Abschnitt 311), liche Personen und Personengesellschaften sowie wenn eine Förderung im Rahmen der Gemeinschaftsauf- juristische Personen des privaten Rechts möglich. gabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ oder anderer Förderprogramme möglich ist, 2.2.2.3 Der Erwerb auch unbebauter Grundstücke nach der Anlage Abschnitt 322.3.8 im Zusammenhang mit — Investitionen in Gemeinschaftseinrichtungen bei Projekten Projekten im Rahmen dieses Abschnitts. nach Nummer 2.1.3.2 für natürliche Personen und Perso- nengesellschaften sowie juristische Personen des privaten 2.2.3 Die in der Anlage Abschnitt 313 aufgeführten Projekte, Rechts mit denen die besondere Bedeutung des Naturschutzes heraus- gestellt wird, werden nach der Förderrichtlinie „Natur erleben 2.1.5.3 Bei den Ausgaben nach Nummer 2.1.3.1 (Anlage Ab- und Nachhaltige Entwicklung“ des MU und nicht nach dieser schnitte 125.1.1 bis 125.1.4) sind von der Förderung aus- Richtlinie gefördert. geschlossen — Entwässerung von Ackerland, Grünland oder Ödland, 3. Zuwendungsempfänger — Umwandlung von Grünland und Ödland in Ackerland, Für die einzelnen Maßnahmen sind die Zuwendungsemp- — Beschleunigung des Wasserabflusses, fänger in der Anlage bei den jeweiligen Fördertatbeständen aufgeführt. — Bodenmelioration und — Beseitigung von Landschaftselementen wie Tümpel, Hecken, 4. Zuwendungsvoraussetzungen Gehölzgruppen oder Wegraine. 4.1 Die in den Nummern 2.1.3 und 2.2.1 aufgeführten Maß- Die Wirkungen des Flurbereinigungsverfahrens auf Natur nahmen dürfen nur in Orten bis maximal 10 000 Einwohne- und Landschaft sind zu dokumentieren. rinnen und Einwohnern durchgeführt werden. Der Förderausschluss gilt im Einzelfall nicht, wenn die o. g. Bei den in der Anlage Abschnitt 125.1 genannten Projekten Projekte im Einvernehmen mit der zuständigen Naturschutz- ist eine Förderung in den unbebauten überwiegend landwirt- behörde durchgeführt werden. schaftlich geprägten Außenbereichen zulässig. 2.1.5.4 Bei den Ausgaben nach den Nummern 2.1.3.2 und 4.2 Die Förderung von Baudenkmalen setzt eine denkmal- 2.1.3.3 (Anlage Abschnitt 311, 322.1, 322.2) werden Projekte, schutzrechtliche Genehmigung voraus; bei den in der Anlage die der Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung von in Abschnitte 323.1 und 323.2 aufgeführten Projekten wird die Anhang I des EG-Vertrages genannten Produkten dienen, nach Auswahlentscheidung über eine Förderung regelmäßig durch

1218 Nds. MBl. Nr. 44/2007 die Denkmalpflege unter Beteiligung der Bewilligungsbehörde Die Zuwendungshöhen entsprechend der Abweichungen von getroffen. der durchschnittlichen Steuereinnahmekraft ergeben sich aus Die Einstufung eines zu fördernden Gebäudes als „land- der folgenden Übersicht: schaftstypische Bausubstanz“ wird in Abstimmung mit der Abweichung von der Zuschusshöhe im Denkmalschutzbehörde vorgenommen. Steuereinnahmekraft Konvergenzgebiet 4.3 Bei den in der Anlage Abschnitte 311, 321, 322.3.5 15 v. H. über Durchschnitt bis zu 40 v. H. und 323.2 aufgeführten Projekten ist, Durchschnitt bis zu 55 v. H. — sofern es sich um Dorf- oder Nachbarschaftsläden handelt, ein Konzept zur Markt- und Standortanalyse vorzulegen, 15 v. H. unter Durchschnitt bis zu 65 v. H. — in allen anderen Fällen ein Investitions- und Wirtschafts- Die Zuordnung der Gemeinden zu den Zuschusshöhen ent- konzept vorzulegen, das Aussagen zur erwarteten Wirt- sprechend ihrer Abweichung von der Steuereinnahmekraft schaftlichkeit und zur Anzahl der zu sichernden/neu zu wird jährlich anhand der vom NLS aktualisierten Daten fort- schaffenden Qualifizierungs- und Arbeitsplätze enthält bzw. geschrieben. Für Landkreise erfolgt die Einstufung anhand der den Bedarf für die geplante Nutzung belegt. Umlagekraftmesszahl. Die Erstellung der zuvor genannten Konzepte stellt keinen Für das konkrete Einzelprojekt ist die Zuschusshöhe in unzulässigen Vorhabenbeginn gemäß der VV Nr. 1.3 zu § 44 dessen Bewilligungsjahr maßgebend. LHO dar. 5.2.1.2 Bei Gemeinden und Gemeindeverbänden im Nicht- 4.4 Eine Förderung nach dieser Richtlinie ist nur zulässig, konvergenzgebiet können bis zu 40 v. H. der zuwendungs- wenn eine Konzeption für die Ver- und Entsorgung (Wasser, fähigen Ausgaben gefördert werden. Dies entspricht dem Ein- Abwasser, Energie usw.) in den betreffenden Bereichen vor- gangssatz im Konvergenzgebiet. liegt und die Maßnahmen dieser Konzeption nicht widerspre- 5.2.1.3 Ausgenommen von der Staffelung der Zuschusshöhen chen oder wenn die koordinierte Lösung der Probleme im sind die Maßnahmen der Aufstellung von Dorferneuerungs- Rahmen der Ausführung des Einzelprojekts bzw. der Dorf- plänen, deren Umsetzungsbegleitung, die Erstellung integrierter erneuerungsplanung gewährleistet ist. ländlicher Entwicklungskonzepte und das Regionalmanage- Dies gilt nicht für Projekte, die in der Anlage Abschnitt 125.1 ment, siehe Nummern 5.3.1, 5.3.2, 5.3.9 und 5.3.10. aufgeführt sind oder sofern bei anderen Maßnahmen die Kon- 5.2.2 Unbeschadet der Gemeinden und Gemeindeverbände zeption für die Ver- und Entsorgung ohne Bedeutung für das können weitere Maßnahmen, soweit nachstehend nichts Ab- Projekt ist. weichendes geregelt ist, 4.5 Projekte zur Förderung der Diversifizierung hin zu nicht- — bei anderen öffentlichen Zuwendungsempfängern (z. B. landwirtschaftlichen Tätigkeiten, des Fremdenverkehrs, von Realverbände, Kirchen) bis zu 40 v. H., Dienstleistungseinrichtungen zur Grundversorgung für die — bei anderen Zuwendungsempfängern bis zu 25 v. H. ländliche Wirtschaft und Bevölkerung, der Dorfentwicklung der zuwendungsfähigen Ausgaben im Konvergenz- und Nicht- und des Erhalts und Verbesserung des ländlichen Erbes erfolgen konvergenzgebiet gefördert werden. unter Beachtung der Grenzen und Bestimmungen der Verord- nung (EG) Nr. 1998/2006 der Kommission vom 15. 12. 2006 In diesen Fällen richtet sich die Höhe der Zuwendung nicht über die Anwendung der Artikel 87 und 88 EG-Vertrag auf nach der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Zuwendungs- De-minimis-Beihilfen (ABl. EU Nr. L 379 S. 5), geändert durch empfängers; sie soll ihm vielmehr einen Anreiz bieten, Projek- Beschluss des Gemeinsamen EWR-Ausschusses Nr. 27/2007 te im Interesse der Ziele dieser Richtlinie und entsprechend vom 27. 4. 2007 (ABl. EU Nr. L 209 S. 48), und der Verord- dem Zuwendungszweck (Nummer 1) durchzuführen. Auf die nung (EG) Nr. 1857/2006 der Kommission vom 15. 12. 2006 Feststellung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit kann des- über die Anwendung der Artikel 87 und 88 EG-Vertrag auf halb bei der Bemessung der Zuwendung regelmäßig verzich- staatliche Beihilfen an kleine und mittlere in der Erzeugung tet werden. von landwirtschaftlichen Erzeugnissen tätige Unternehmen 5.2.3 Die Fördersätze für Maßnahmen nach den Num- und zur Änderung der Verordnung (EG) Nr. 70/2001 (ABl. EU mern 2.1.3 und 2.2.1, die der Umsetzung eines integrierten Nr. L 358 S. 3). ländlichen Entwicklungskonzepts nach Nummer 2.1.1 oder eines Regionalentwicklungskonzepts einer Leader-Gruppe 5. Art, Umfang und Höhe der Zuwendung dienen, können um bis zu 10 v. H. erhöht werden, ausgenom- 5.1 Die Zuwendung wird grundsätzlich als nicht rückzahl- men die in der Anlage Abschnitte 125.1.1 bis 125.1.4 aufge- bare Zuwendung zur Projektförderung in Form der Anteilfinan- führten Maßnahmen. zierung gewährt. Für Projekte der in Nummer 5.2.2 zweiter Spiegelstrich ge- Für Flurbereinigungsverfahren, die bis zum 31. 12. 2006 nannten anderen Zuwendungsempfänger kann der Zuschuss angeordnet wurden, gilt weiterhin die Fehlbedarfsfinanzie- um bis zu 5 v. H. erhöht werden. rung unter Beibehaltung der zum Zeitpunkt der Verfahrens- Vor dem 1. 1. 2007 abgeschlossene vergleichbare Planun- einleitung geltenden Fördersätze. gen und Konzepte werden den integrierten ländlichen Ent- 5.2 Bemessungsgrundlagen für die Zuwendung wicklungskonzepten gleichgestellt. 5.2.1 Die finanzielle Leistungsfähigkeit der Gemeinden und Befürwortet die Denkmalpflege ein Projekt nach Anlage Ab- Gemeindeverbände im Konvergenzgebiet bestimmt deren Höhe schnitt 323.1 oder 323.2 und wird es durch deren landesweite der Zuwendung, die gestaffelt anhand der Abweichung vom Prioritätenbildung als förderungswürdig ausgewählt, so wird Landesdurchschnitt in der jeweiligen Vergleichsgruppe von dieser Umstand einer vergleichbaren Planung gleichgesetzt. der über drei Jahre gemittelten Steuereinnahmekraft festgelegt 5.2.4 Bei anderen Zuwendungsempfängern nach Num- wird. Grundlage bilden die Daten des NLS aus der Veröffent- mer 5.2.2 zweiter Spiegelstrich kann für Projekte nach den in lichung „Gemeindeergebnisse der Finanzstatistik“. der Anlage Abschnitte 323.1 und 323.2 aufgeführten Maß- Die Differenzierung trägt der Regelung gemäß § 22 NFAG nahmen ein Zuschuss von bis zu 60 v. H. gewährt werden, Rechnung. sofern die Denkmalpflege ein besonderes öffentliches Landes- interesse befürwortet, das das Interesse des Antragstellers an 5.2.1.1 Gemeinden und Gemeindeverbände im Konvergenz- der Umsetzung des Projekts übersteigt. gebiet können für die in der Anlage Abschnitte 125.1.5, 313, 321, 322.3 und 323 aufgeführten Maßnahmen eine höhere Eine weitere Erhöhung nach Nummer 5.2.3 scheidet aus. Zuwendung zu den zuwendungsfähigen Ausgaben als im 5.2.5 Entsprechend den Zielen eines integrierten Förderungs- Nichtkonvergenzgebiet erhalten. Dies gilt entsprechend für ansatzes ist eine Bündelung mit anderen Förderungsprogram- Landkreise. men der Gemeinden, der Landkreise, des Landes, des Bundes Für die in der Anlage Abschnitte 125.1.1, 125.1.2, 125.2, und der EG sowie mit privaten Projekten anzustreben. 322.1 und 322.2 aufgeführten GAK-Maßnahmen gilt die Rege- Bei den einzelnen Projekten sind finanzielle Beteiligungen lung übergangsweise in den Jahren 2007 bis 2009. Dritter nach der VV Nr. 2.5 zu § 44 LHO/Nr. 2.4 VV-Gk und

1219 Nds. MBl. Nr. 44/2007 anderweitige öffentliche Förderungen in vollem Umfang in den Beschränkungen des Satzes 1 die Errichtung eines Nah- die Finanzierung einzubringen. wärmenetzes mit einem Zuschuss in Höhe von bis zu 100 EUR/ Dabei ist im Einzelfall zu prüfen, ob angesichts der Drittmit- Trassenmeter und in Höhe von bis zu 250 EUR pro Haus- tel eine Förderung nach in dieser Richtlinie in Höhe ausgewie- anschluss gefördert werden. Gleiches gilt, sofern für andere senen Regelzuschusssätzen notwendig und angemessen ist. Projekte zur Prozesswärmeverwertung die Verlegung neuer Leitungen notwendig ist. 5.2.6 Projekte mit einem Zuwendungsbedarf von weniger als 2 500 EUR, bei Gebietskörperschaften von weniger als Bei den in der Anlage Abschnitt 311.1 aufgeführten Projek- 5 000 EUR werden nicht gefördert. ten wird die Höhe der Zuwendung auf 75 000 EUR begrenzt. 5.3 Sonderregelungen für einzelne Förderbereiche 5.3.7 Bei den in der Anlage Abschnitt 313 aufgeführten Projekten wird die Höhe der Zuwendung auf 100 000 EUR 5.3.1 Die Erarbeitung integrierter ländlicher Entwicklungs- begrenzt. konzepte nach Nummer 2.1.1 kann mit bis zu 75 v. H. der zu- wendungsfähigen Ausgaben gefördert werden. Die Zuwendung 5.3.8 Bei den in der Anlage Abschnitt 322.1 aufgeführten Pro- nach dieser Richtlinie je Konzept beträgt einmalig bis zu jekten kann bei besonders innovativen Projekten in besonde- 50 000 EUR. Die betragsmäßige Höchstgrenze darf insgesamt rem Interesse des Landes die Höhe der Zuwendung auf bis zu für alle der in der Anlage Abschnitt 341.1 aufgeführten Pro- 100 v. H. angehoben werden. In diesen Fällen ist vorab die jekte nur einmal ausgeschöpft werden. Zustimmung des ML einzuholen. 5.3.2 Ein Regionalmanagement nach Nummer 2.1.2 kann für 5.3.9 Die Aufstellung des Dorferneuerungsplans nach der einen Zeitraum von höchstens fünf Jahren in Regionen mit Anlage Abschnitt 322.2.1.1 kann mit bis zu 50 v. H. der zuwen- mindestens 50 000 Einwohnerinnen und Einwohnern mit bis dungsfähigen Ausgaben gefördert werden, unabhängig vom zu 70 v. H. der zuwendungsfähigen Ausgaben, höchstens je- jeweiligen Zuschusssatz der Gemeinde oder des Gemeinde- doch 75 000 EUR jährlich gefördert werden. Die betragsmäßige verbandes, siehe Nummer 5.2. Höchstgrenze darf insgesamt für alle der in der Anlage Ab- Die Vorinformationsphase vor Aufnahme eines Ortes in das schnitt 341.2 aufgeführten Projekte jährlich nur einmal aus- Förderprogramm stellt keinen unzulässigen Vorhabenbeginn geschöpft werden. gemäß der VV Nr. 1.3 zu § 44 LHO dar. Sie ist nur i. V. m. der In dünn besiedelten Räumen kann ein Regionalmanage- späteren Aufstellung des Dorferneuerungsplans förderbar. ment auch in Regionen mit mindestens 30 000 Einwohnerin- 5.3.10 Die Umsetzungsbegleitung nach Anlage Abschnitt nen und Einwohnern gefördert werden. 322.2.1.2 kann mit bis zu 50 v. H. der zuwendungsfähigen 5.3.3 Die in der Anlage Abschnitte 125.1.1, 125.1.3 und Ausgaben gefördert werden. Die Höhe der Zuwendung je Dorf 125.1.4 aufgeführten Maßnahmen können mit bis zu 75 v. H. ist für die Dauer im Dorferneuerungsprogramm auf 30 000 EUR der zuwendungsfähigen Ausgaben gefördert werden. begrenzt. 5.3.4 Für die in der Anlage Abschnitt 125.1.2 aufgeführten Bei umfangreichen Gruppen- oder Verbunddorferneuerun- Maßnahmen richtet sich die von der Teilnehmergemeinschaft gen kann die Zuwendung je Dorfentwicklungsplanung auf zu erbringende Eigenleistung nach deren wirtschaftlicher 40 000 EUR erhöht werden. Leistungsfähigkeit und den Vorteilen aus der Durchführung 5.3.11 Bei den in der Anlage Abschnitte 322.1 bis 322.3 auf- des Verfahrens. geführten Projekten wird die Höhe der Zuwendungen an pri- Die Förderung beträgt bis zu 75 v. H. der zuwendungsfähi- vate Zuwendungsempfänger auf 25 000 EUR, bei den Projekten gen Ausgaben. in der Anlage Abschnitt 322.3.4 auf 100 000 EUR sowie Ab- schnitte 322.3.5 und 322.3.7 auf 75 000 EUR begrenzt. Die Bewilligungsbehörde kann bei Verfahren mit besonderer ökologischer Zielsetzung und bei Verfahren mit hoher Bedeu- Die betragsmäßige Höchstgrenze darf für denselben Zuwen- tung für die Erhaltung der Kulturlandschaft mit bis zu 80 v. H. dungszweck für jedes Objekt nur einmal ausgeschöpft wer- fördern. den. Objekte in diesem Sinne sind Gebäude und Gebäudeteile mit eigenständiger wirtschaftlicher Funktion sowie andere 5.3.5 Bei den in der Anlage Abschnitte 125.1.1 bis 125.1.4 bauliche oder sonstige nach dieser Richtlinie förderungsfähige aufgeführten Projekten sind, entsprechend den Fördergrund- Anlagen. sätzen GAK, finanzielle Beteiligungen Dritter nach der VV Nr. 2.5 zu § 44 LHO/Nr. 2.4 VV-Gk und anderweitige öffent- Erfüllt ein Objekt die Zuwendungsvoraussetzungen nach liche Förderungen von den zuwendungsfähigen Ausgaben mehreren Abschnitten der Anlage, so können hierfür die je- abzusetzen. weils zulässigen Höchstbeträge nacheinander gewährt werden. Als Dritte sind alle außer den Teilnehmern der Flurbereini- 5.3.12 Bei den in der Anlage Abschnitt 322.2 aufgeführten gungsverfahren gem. § 10 Nr. 1 FlurbG zu behandeln. Projekten können gegenüber Zuwendungsempfängern, die den Status der Gemeinnützigkeit erfüllen, bei der Bemessung der Außerdem sind abzusetzen: Zuwendung neben den Ausgaben auch eigene Arbeitsleistun- — Erlöse nach § 46 Satz 3 FlurbG, gen, mit 50 v. H. des Betrages, der sich bei Vergabe der Leis- — Gewinne aus Landzwischenerwerb, tungen an ein Unternehmen (ohne Berechnung der Umsatz- steuer) ergeben würde, berücksichtigt werden. Die Zuwen- — Verkaufserlöse aus Materialabgabe, sofern die Anschaffungs- dung wird gleichwohl nur zu den Ausgaben gewährt und darf oder Herstellungskosten gefördert worden sind. die Summe der Ausgaben nicht überschreiten. Nicht abzusetzen sind Kapitalbeträge nach § 40 FlurbG und 5.3.13 Die Kosten des Grundstückserwerbs bei den in der Erlöse aus der Verwertung von Restflächen, die aus der mäßi- Anlage Abschnitte 322.2.2.6 und 322.3.8 aufgeführten Projek- gen Erhöhung des Flächenabzuges nach § 47 FlurbG stammen. ten dürfen nur bis zu maximal 10 v. H. der zuwendungsfähi- 5.3.6 Bei den in der Anlage Abschnitte 311.2 und 321 aufge- gen Gesamtausgaben des Projekts berücksichtigt werden. führten Projekten werden Investitionen, die die Stromproduk- tion für Dritte zum Gegenstand haben und bei denen eine 6. Sonstige Zuwendungsbestimmungen Vergütung für die Stromabgabe gemäß Erneuerbare-Energien- 6.1 Die Zuwendung ist, wenn mit ihrer Hilfe Gegenstände Gesetz erfolgt, nur mit einem Zuschuss von bis zu 10 v. H. erworben oder hergestellt werden, nach der VV Nr. 4.2.4 zu und bis zu 100 000 EUR der zuwendungsfähigen Ausgaben § 44 LHO/Nr. 4.2.3 VV-Gk mit einer Zweckbindungsfrist zu gefördert. versehen. Die Frist beträgt bei geförderten Gefördert werden nur — Grundstücken, Bauten und baulichen Anlagen zwölf Jahre — landesweit einmalige Pilotprojekte für Bioenergieanlagen ab Fertigstellung, und — technischen Einrichtungen, Geräten und sonstigen Gegen- — die Prozesswärmeverwertung von Bioenergieanlagen. ständen fünf Jahre ab Lieferung. Ausgeschlossen ist die Förderung von Investitionen für die Eine dingliche Sicherung der zweckentsprechenden Ver- Hersteller von Anlagen und deren Komponenten sowie mit wendung ist mit Rücksicht auf den damit verbundenen Ver- Vertrieb und Einbau befassten Unternehmen. Dabei kann unter waltungsaufwand nur in Ausnahmefällen zu fordern.

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Bei gemeinschaftlichen Anlagen in Verfahren nach dem Der Prozess der Erarbeitung des Konzepts ist zu dokumen- FlurbG, deren Zweckbestimmung im Flurbereinigungs- oder tieren. Zusammenlegungsplan bestimmt und nach § 58 Abs. 4 FlurbG 7.2.3 In die Erarbeitung des integrierten ländlichen Ent- mit der Wirkung von Gemeindesatzungen geregelt wird, kann wicklungskonzepts sollen die Bevölkerung und die relevanten regelmäßig auf die Festsetzung einer Zweckbindungsfrist ver- Akteure der Region in geeigneter Weise einbezogen werden. zichtet werden. Dazu gehören in der Regel 6.2 Die Bewilligungsbehörde darf bei Zuwendungen, die Teil- — der landwirtschaftliche Berufstand, nehmergemeinschaften oder Verbänden der Teilnehmergemein- schaften in Vorjahren aus Verpflichtungsermächtigung bewilligt — die Gebietskörperschaften, worden sind, auf deren Antrag den Zuwendungszweck verän- — die Einrichtungen der Wirtschaft wie Industrie- und Han- derten Planungen anpassen und die Verwendung der Zuwen- delskammer oder Handwerkskammer, dung für ein anderes Projekt des Zuwendungsempfängers — die Verbraucherverbände, zulassen, sofern die Zuwendung noch nicht ausgezahlt wurde. — die Umweltverbände, 6.3 Abweichend von Nr. 6.1 ANBest-P/Nr. 5.4 ANBest-Gk ist — die Träger öffentlicher Belange. die Verwendung der Zuwendung innerhalb von sechs Monaten nach Erfüllung des Zuwendungszwecks, spätestens jedoch 7.2.4 Die Erarbeitung integrierter ländlicher Entwicklungs- einen Monat nach Ablauf des Haushaltsjahres der Bewilli- konzepte kann auch im Rahmen des Regionalmanagements gungsbehörde nachzuweisen. Ist der Zuwendungszweck nicht vorgenommen werden. bis zum Ablauf des Haushaltsjahres erfüllt, so ist spätestens 7.2.5 Die Zuwendungsempfänger beauftragen Stellen außer- einen Monat nach Ablauf des Haushaltsjahres über die in die- halb der öffentlichen Verwaltung mit der Durchführung des sem Jahr erhaltenen Beträge ein Zwischennachweis vorzulegen. Regionalmanagements. Diese Stellen müssen eine hinreichen- de Qualifikation nachweisen. 7. Anweisungen zum Verfahren 7.2.6 Die Akteure gemäß Nummer 7.2.3 sind in geeigneter 7.1 Zuwendungsanträge, Bewilligungsbehörde Weise in die Arbeit des Regionalmanagements einzubeziehen. 7.1.1 Für die Bewilligung, Auszahlung und Abrechnung der Die Arbeit des Regionalmanagements und die Einbeziehung Zuwendung sowie für den Nachweis und die Prüfung der Ver- der Akteure nach Nummer 7.2.3 sind in jährlichen Tätigkeits- wendung, die ggf. erforderliche Aufhebung des Zuwendungs- berichten zu dokumentieren. bescheides und die Rückforderung der gewährten Zuwendung 7.2.7 Das integrierte ländliche Entwicklungskonzept ist im gelten die VV/VV-Gk zu § 44 LHO, soweit nicht in dieser Rahmen seiner Zielsetzung mit bereits vorhandenen oder be- Richtlinie Abweichungen zugelassen worden oder in dem un- absichtigten Planungen, Konzepten oder Strategien abzustim- mittelbar im Inland geltenden Gemeinschaftsrecht der EU men. Der Abstimmungsprozess ist zu dokumentieren. Die abweichende Regelungen getroffen sind. Dokumentation ist Bestandteil des integrierten ländlichen 7.1.2 Bewilligungsbehörde ist in Niedersachsen die jeweils Entwicklungskonzepts. örtlich zuständige GLL. Für das Land Bremen ist die GLL Ver- 7.2.8 Das Regionalmanagement stimmt sich mit den Stellen den die zuständige Bewilligungsbehörde. in der Region ab, die ähnliche Ziele verfolgen; insbesondere 7.1.3 Der Zuwendungsantrag ist bei der örtlich zuständi- mit der oder dem Umsetzungsbeauftragten in der Dorferneue- gen Bewilligungsbehörde einzureichen. Antragsvordrucke rung. Der Abstimmungsprozess ist zu dokumentieren. können bei der örtlich zuständigen Bewilligungsbehörde oder der Gemeinde angefordert oder im Internet unter 7.3 Flurbereinigung www.ml.niedersachsen.de heruntergeladen werden. 7.3.1 Der Zuwendungsbedarf der Teilnehmergemeinschaft Bei den in der Anlage Abschnitte 125.2, 311, 313, 321, 322 und ggf. anderer Zuwendungsempfänger ist für das einzelne und 323 aufgeführten Projekten werden die Zuwendungsan- Verfahren unter Berücksichtigung der träge privater Antragsteller über die Gemeinde vorgelegt. Die — von den Teilnehmern zu entrichtenden Beiträge nach § 19 Gemeinde und die oder der Umsetzungsbeauftragte nehmen FlurbG, u. a. zu der Frage Stellung, ob das Projekt zur integrierten — sonstigen Eigenleistungen, ländlichen Entwicklung beiträgt; ihnen obliegt auch die Ko- — Leistungen Dritter ordinierung der öffentlichen und privaten Projekte. zu ermitteln. Dabei sind die agrarstrukturellen, landwirt- Die Gemeinde und die oder der Umsetzungsbeauftragte er- schaftlich-betriebswirtschaftlichen und außerlandwirtschaft- halten in diesen Fällen eine Abschrift des Zuwendungs- lichen Ziele und der daraus zu erwartende Erfolg zugrunde zu bescheides. An der Förderung sonst beteiligte Behörden sind von der Bewilligung zu unterrichten. legen. Das Ergebnis ist zu dokumentieren. 7.1.4 Die Bewilligungsbehörde stellt nach Prüfung der Ein- 7.3.2 Der Landwirtschaftskammer Niedersachsen ist im Rah- zelnachweise eine Gesamtabrechnung auf und legt sie dem men der Anhörung nach § 5 Abs. 2 FlurbG Gelegenheit zu ML bis zum 1. Februar jeden Jahres vor. geben, sich zur Höhe der von den Teilnehmern zu entrichten- den Beiträge zu äußern. 7.2 Integriertes ländliches Entwicklungskonzept und Regional- management 7.3.3 Bei Teilnehmergemeinschaften findet die VV Nr. 1.3 zu § 44 LHO keine Anwendung, weil Verpflichtungen und 7.2.1 Gefördert werden können Regionen, die eine auf ihre Ausgaben nach § 17 FlurbG und den §§ 105 ff. LHO der Kon- spezielle Situation zugeschnittene Entwicklungsstrategie erar- trolle der Bewilligungsbehörde, in ihrer Funktion als Aufsichts- beiten. Unter Region ist ein Gebiet mit räumlichem und funk- behörde unterliegen und die Ausgaben über das Jahresausbau- tionalem Zusammenhang zu verstehen. programm von der Bewilligungsbehörde gesteuert werden. Die Konzepte können sich bei begründetem Bedarf pro- blemorientiert auf räumliche und thematische Schwerpunkte 7.4 Dorferneuerung beschränken. 7.4.1 In Niedersachsen stellt die Bewilligungsbehörde unter 7.2.2 Die integrierten ländlichen Entwicklungskonzepte müs- Berücksichtigung des vom ML zugewiesenen Kontingents an sen mindestens folgende Elemente beinhalten: Förderungsmitteln für ihren Amtsbezirk ein Förderungspro- gramm für die Dorferneuerung auf. Das Förderungsprogramm — Kurzbeschreibung der Region, wird jährlich zum 1. Juli fortgeschrieben; das ML erhält je- — Analyse der regionalen Stärken und Schwächen, weils Abschriften. — Auflistung der Entwicklungsziele und geeigneter Prüf- Für Bremen bestehen für die ländlichen Gebiete Dorf- indikatoren, erneuerungspläne, die als Fördergrundlage anerkannt sind. — Darlegung der Entwicklungsstrategie, der Handlungsfelder 7.4.2 Anträge auf Aufnahme eines Dorfes in das Förderungs- und Leitprojekte, programm sind von der Gemeinde an die Bewilligungsbehörde — Festlegung von Kriterien zur Auswahl der Förderprojekte, zu richten. Eine bereits vorhandene Dorferneuerungsplanung — Kriterien für die Bewertung der Zielerreichung. ist mit dem Antrag vorzulegen.

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7.4.3 Die Bewilligungsbehörde entscheidet über die Aufnah- 7.4.7 Die Bewilligungsbehörde leitet aus der Dorferneue- me in das Förderungsprogramm. Sie bekundet damit ihre Ab- rungsplanung den zeitlichen und finanziellen Rahmen ab. sicht, ein Dorf nach Maßgabe dieser Richtlinie zu fördern. Die Gemeinsam mit der Gemeinde, den an der Dorferneuerungs- Aufnahme begründet keinen Anspruch bezüglich Art, Höhe planaufstellung Beteiligten nach Nummer 7.4.4 und der oder und Zeitpunkt der Förderung. Maßgebend dafür sind neben dem Umsetzungsbeauftragten stimmt sie die Prioritäten ins- den sachlichen Voraussetzungen die jeweils verfügbaren Haus- besondere für die Umsetzung der öffentlichen Projekte nach haltsmittel und der Inhalt der Zuwendungsbescheide. Über dieser Richtlinie ab. Sie informiert hierüber die möglichen die Aufnahme in das Förderungsprogramm ist auch der Land- Zuwendungsempfänger in geeigneter Weise, z. B. im Rahmen kreis zu unterrichten. einer Bürgerversammlung. Aus dieser Mitteilung ergibt sich 7.4.4 Bei den in der Anlage Abschnitt 322.2 aufgeführten kein Anspruch auf Förderung (vgl. Nummer 1.4). Projekten muss der Förderung von investiven Maßnahmen Sie koordiniert den Einsatz sonstiger den Zielen der Dorf- eine Dorferneuerungsplanung zugrunde liegen, die in Text erneuerung dienlicher öffentlicher Mittel und setzt ggf. Prio- und Karte auf Basis einer Bestandsaufnahme die örtlichen ritäten, insbesondere im Hinblick auf eine angemessene Betei- Stärken und Schwächen, die Entwicklungsziele für den ligung privater Projektträger an der Förderung. Planungsraum und die zur Verwirklichung erforderlichen Projekte sowie die Abstimmung mit anderen für die Orts- 8. Schlussbestimmungen entwicklung bedeutsamen Planungen und Projekten auch für 8.1 Dieser RdErl. tritt mit Wirkung vom 1. 1. 2007 in Kraft. die Bürgerinnen und Bürger nachvollziehbar darstellt. Sie soll 8.2 Gleichzeitig wird der Bezugserlass aufgehoben. darüber hinaus auf die räumlich funktionalen und umwelt- bezogenen Entwicklungsperspektiven der land- und forstwirt- 8.3 Dieser RdErl. tritt mit Ablauf des 31. 12. 2015 außer Kraft. schaftlichen Betriebe eingehen. An die Ist es für die Verwirklichung strukturverbessernder Ziele Behörden für Geoinformation, Landentwicklung und Liegenschaften sinnvoll, sollen mehrere Dörfer oder Ortsteile zu einem Pla- Region Hannover, Landkreise und Gemeinden Landwirtschaftskammer Niedersachsen nungsraum verbunden werden. Teilnehmergemeinschaften und deren Verbände Die Dorferneuerungsplanung hat neben den Zielen der Raumordnung, der Landesplanung, des Umweltschutzes sowie — Nds. MBl. Nr. 44/2007 S. 1217 des Naturschutzes und der Landschaftspflege insbesondere den Erfordernissen einer geordneten städtebaulichen Entwick- Anlage lung, der Landwirtschaft, der Denkmalpflege, der Erholung, In den Förderungsgrundsätzen der GAK sind, dem Grund- der Wasserwirtschaft, des öffentlichen Verkehrs und der satz der Subsidiarität folgend, bundeseinheitlich nur die Gestaltung des Orts und Landschaftsbildes sowie den sozio- wesentlichen Eckpunkte der Förderung festgelegt worden. ökonomischen örtlichen Gegebenheiten und der kulturellen Um den Anforderungen an eine landeseinheitliche Anwen- Eigenart im Rahmen eines ganzheitlichen und interdisziplinä- dung und dem Gleichbehandlungsgrundsatz zu entsprechen, ren Betrachtungsansatzes Rechnung zu tragen. werden die Fördertatbestände hiermit konkretisiert. Die Dorferneuerungsplanung muss mit den Ergebnissen der Die nach Nummer 2.1 förderungsfähigen Maßnahmen der Bauleitplanung in Einklang stehen, soweit sie nicht deren GAK und die nach Nummer 2.2 förderungsfähigen Maß- Änderung vorbereiten soll. Integrierte ländliche Entwick- nahmen außerhalb der GAK sind nachfolgend nach ihrer in- haltlichen Ausrichtung und nach der Gliederung der Artikel 20 lungskonzepte — soweit vorhanden — und Konzepte der und 52 ELER-VO zusammengefasst dargestellt: Landwirtschaftskammer Niedersachsen zur Sicherung der Bewirtschaftungs- und Entwicklungsfähigkeit der landwirt- Übersicht: schaftlichen Betriebe sind zugrunde zu legen. 125 Verbesserung und Ausbau der Infrastruktur im Zusam- Die Dorferneuerungsplanung ist von der Gemeinde aufzu- menhang mit der Entwicklung und Anpassung der Land- stellen. Die Träger öffentlicher Belange, die Dorfbewohnerin- und Forstwirtschaft nen und Dorfbewohner sowie andere Antragsberechtigte sind 125.1 Flurbereinigung in geeigneter Weise umfassend und frühzeitig an der Dorf- 125.1.1 Vorarbeiten, Flurbereinigung — GAK erneuerungsplanung zu beteiligen. 125.1.2 Ausführungskosten, Flurbereinigung — GAK 7.4.5 Die oder der Umsetzungsbeauftragte initiiert, organisiert 125.1.3 Freiwilliger Landtausch — GAK und begleitet den Umsetzungsprozess des Dorfentwicklungs- 125.1.4 Freiwilliger Nutzungstausch — GAK plans durch 125.1.5 Kultur und Erholungslandschaft — Information, Beratung und Aktivierung der örtlichen Wirt- 125.2 Vorhaben zur Erschließung landwirtschaftlicher Flächen schaft und Bevölkerung, — ländlicher Wegebau — GAK — Identifizierung und Erschließung örtlicher Entwicklungs- 311 Diversifizierung hin zu nichtlandwirtschaftlichen Tätig- potenziale, keiten — Identifizierung und Beförderung zielgerichteter Projekte, 311.1 Umnutzung von Bausubstanz — GAK die eine den Grundsätzen der Dorferneuerungsplanung 311.2 Kooperationen — GAK entsprechende Maßnahmedurchführung gewährleistet, 313 Förderung des Fremdenverkehrs — Verfolgung des gemeinsam mit der Gemeinde und den an 313 Ländlicher Tourismus der Dorferneuerungsplanaufstellung Beteiligten nach Num- mer 7.4.4 festgelegten Prioritätenkatalogs für die öffent- 321 Dienstleistungseinrichtungen zur Grundversorgung für die lichen Projekte, ländliche Wirtschaft und Bevölkerung — enge Abstimmung mit den Bewilligungsbehörden als erster 321 Dienstleistungseinrichtungen Ansprechpartner, 322 Dorferneuerung und -entwicklung — Abstimmung mit dem Regionalmanager — soweit in der 322.1 Vorarbeiten, Dorferneuerung — GAK Region vorhanden — über ortsübergreifend oder regional 322.2 Dorferneuerung — GAK bedeutsame Projekte im Ort. 322.3 Dorfentwicklung 7.4.6 Die Bewilligungsbehörde kann ausnahmsweise die 323 Erhalt und Verbesserung des ländlichen Erbes Förderung von Projekten bereits vor der Fertigstellung des Dorferneuerungsplans zulassen, wenn sie von beispielgeben- 323 Kulturerbe der Bedeutung sind, wenn andere Planungen es erfordern 341 Kompetenzentwicklung und Sensibilisierung im Hinblick oder wenn die Projekte zur Substanzerhaltung unaufschieb- auf die Ausarbeitung und Umsetzung einer lokalen Ent- bar sind und gewährleistet ist, dass sie den späteren Festset- wicklungsstrategie zungen des Dorferneuerungsplans nicht zuwiderlaufen. Die 341.1 Integrierte ländliche Entwicklungskonzepte — GAK Ausnahmen sind zu dokumentieren. 341.2 Regionalmanagement — GAK

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125 Verbesserung und Ausbau der Infrastruktur im Zusam- 125.1.3.2.3 Herstellung der gleichen Bewirtschaftungsmög- menhang mit der Entwicklung und Anpassung der Land- lichkeiten wie bei den abgegebenen Grundstücken, und Forstwirtschaft 125.1.3.2.4 Maßnahmen zur Sicherung eines nachhaltig leis- 125.1.1 Vorarbeiten nach § 26 c FlurbG im Rahmen der GAK nach tungsfähigen Naturhaushalts Nummer 2.1.3/2.1.3.1 soweit die Aufwendungen den Tauschpartnern entsprechend (Vorarbeiten, Flurbereinigung — GAK) den im Flurbereinigungsverfahren üblichen Maß nicht selbst Dazu gehören insbesondere Ausgaben für zugemutet werden können.

125.1.1.1 Spezielle Untersuchungen oder Erhebungen, die Zuwendungsempfänger: wegen örtlicher Besonderheiten des vorgesehenen Verfahrensgebietes notwendig sind und soweit es Einzelne Beteiligte (Tauschpartner) sowie andere am Tausch sich dabei nicht um Verfahrenskosten nach § 104 beteiligte Personen. FlurbG handelt, 125.1.4 Freiwilliger Nutzungstausch im Rahmen der der GAK nach 125.1.1.2 Zweckforschungen und Untersuchungen an Ver- Nummer 2.1.3.1 fahren mit modellhaftem Charakter. (Freiwilliger Nutzungstausch — GAK) Zuwendungsempfänger: Zuwendungsfähig sind nicht investive Ausgaben der Tausch- partner durch Inanspruchnahme von Dienstleistungen zur Zusammenschlüsse von Teilnehmergemeinschaften. Vorbereitung und Durchführung des freiwilligen Nutzungs- tauschs. 125.1.2 Ausführungskosten nach § 105 FlurbG in Verfahren nach den §§ 1, 86, 87 und 91 FlurbG im Rahmen der GAK nach Zuwendungsempfänger: Nummer 2.1.3.1 (Flurbereinigung — GAK) Einzelne Beteiligte (Tauschpartner) sowie andere am Tausch beteiligte Personen. Dazu gehören insbesondere Ausgaben für 125.1.2.1 die zur wertgleichen Abfindung notwendigen Maß- 125.1.5 Maßnahmen zur Pflege und Erhaltung der Kultur- und nahmen, Erholungslandschaft, die im Rahmen des Ordnungsauf- trags des FlurbG zur Förderung des Naturschutzes und der 125.1.2.2 die wegen einer völligen Änderung der bisheri- Landschaftspflege sowie zur Verbesserung der Erholungs- gen Struktur eines land- und forstwirtschaftlichen eignung der Landschaft in Verfahren nach dem FlurbG Betriebes erforderlichen Maßnahmen (§ 44 Abs. 5 durchgeführt werden außerhalb der Fördermöglichkeiten FlurbG), der GAK (Kultur- und Erholungslandschaft) 125.1.2.3 die Herstellung der gemeinschaftlichen Anlagen und die Instandsetzung der neuen Grundstücke, Zuwendungsfähig sind Ausgaben für 125.1.2.4 die nach § 37 Abs. 1 und 2 FlurbG mit Rücksicht Maßnahmen des Naturschutzes, der Landschaftspflege und auf den Umweltschutz, den Naturschutz und die der landschaftsgebundenen Erholung im Rahmen des Zuwen- Landschaftspflege, den Boden- und den Gewäs- dungszwecks nach Nummer 1.2 sind insbesondere serschutz, einschließlich wichtiger Landschafts- 125.1.5.1 die Schaffung, Wiederherstellung und Sicherung elemente zur Sicherung eines Biotopverbund- von für den Naturschutz wertvollen Bereichen systems sowie für den Denkmalschutz erforder- (z. B. Anlage und Renaturierung von Feuchtflä- lichen Maßnahmen, chen; Erhaltung von Bäumen, Gehölzen, Heide 125.1.2.5 den Ausgleich für Wirtschaftserschwernisse und und Grasland; Herrichtung von Bodenabbaustel- vorübergehende Nachteile (§ 51 FlurbG), Geldab- len, soweit nicht Dritte hierzu verpflichtet sind), findungen (§ 44 Abs. 3, § 50 Abs. 2 FlurbG) sowie 125.1.5.2 Bepflanzungen mit standortheimischen Arten (z. B. Geldentschädigungen, soweit diese Verpflichtun- Schutzpflanzungen, Feldgehölze, Baumgruppen, gen nicht durch entsprechende Einnahmen ge- Uferbepflanzungen, Maßnahmen der Grünord- deckt sind, nung im und am Dorf), 125.1.2.6 die beim Landzwischenerwerb entstehenden Ver- 125.1.5.3 die Anlage von offenen Gewässern einschließlich luste, soweit sie der Teilnehmergemeinschaft bei der Gestaltung der Uferzone, der Verwendung der Flächen entstehen, 125.1.5.4 die Anlage und Gestaltung von Wander- und 125.1.2.7 die Zinsen für die von der Teilnehmergemein- Reitwegen, Aussichtspunkten, Lehrpfaden, Rast- schaft für den Landzwischenerwerb zu einem an- plätzen, gemessenen Satz aufgenommenen Kapitalmarkt- 125.1.5.5 die Schaffung von Zuwegungen und Parkplätzen darlehn, nicht jedoch Verzugszinsen, zu und an nach dieser Richtlinie geförderten Ein- 125.1.2.8 die der Teilnehmergemeinschaft bei Vermessung, richtungen, Vermarkung und Wertermittlung der Grundstücke 125.1.5.6 die Bereitstellung von Land für Zwecke des entstehenden Aufwendungen sowie den ihr ent- Naturschutzes und der Landschaftspflege im stehenden Verwaltungsaufwand, Zusammenhang mit Maßnahmen nach den Ab- 125.1.2.9 die Vergabe von Arbeiten zur Wahrnehmung von schnitten 125.1.5.1 bis 125.1.5.5. Zuwendungs- gemeinschaftlichen Angelegenheiten der Teilneh- fähig sind Ausgaben des Zuwendungsempfängers mer (§ 18 Abs. 1 FlurbG). nach § 40 FlurbG (Kapitalbetrag) oder nach § 52 FlurbG (Geldabfindung) bis zu maximal 10 v. H. Zuwendungsempfänger: der zuwendungsfähigen Gesamtausgaben des Vor- — Teilnehmergemeinschaften und deren Zusammenschlüsse, habens. — Wasser- und Bodenverbände und ähnliche Rechtspersonen, Zuwendungsempfänger: — einzelne Beteiligte. — Teilnehmergemeinschaften und deren Zusammenschlüsse, — Wasser- und Bodenverbände und ähnliche Rechtspersonen, 125.1.3 Freiwilliger Landtausch nach § 103 a FlurbG im Rahmen der GAK nach Nummer 2.1.3.1 — einzelne Beteiligte, (Freiwilliger Landtausch — GAK) — Gemeinden und Gemeindeverbände. Zuwendungsfähig sind 125.1.3.1 nicht investive Ausgaben der Tauschpartner durch 125.2 Vorhaben zur Erschließung landwirtschaftlicher Flächen im Inanspruchnahme von Dienstleistungen zur Vor- Rahmen der GAK nach Nummer 2.1.3.4 bereitung und Durchführung des freiwilligen Land- (Ländlicher Wegebau — GAK) tauschs Zuwendungsfähig sind Ausgaben für sowie Ausgaben für den Neubau befestigter oder die Befestigung vorhandener, bis- 125.1.3.2 Ausführungskosten nach § 103 g FlurbG insbe- her nicht oder nicht ausreichend befestigter Verbindungswege sondere für und landwirtschaftlicher Wege einschließlich erforderlicher Brücken außerhalb bebauter Ortslagen (siehe § 34 BauGB) sowie 125.1.3.2.1 Vermessung, einschließlich ggf. erforderlicher Ausgleichs- und Ersatzmaß- 125.1.3.2.2 die Instandsetzung der neuen Grundstücke, nahmen des Naturschutzes.

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Zuwendungsempfänger: 313.5 die zeitlich begrenzte Anschubfinanzierung für den — Gemeinden und Gemeindeverbände, für die Projektumsetzung erforderlichen Personalein- satz in der Regel 1 Jahr in Ausnahmefällen 2 Jahre. — Wasser und Bodenverbände sowie vergleichbare Körper- schaften, Zuwendungsempfänger: — natürliche Personen und Personengesellschaften, — Gemeinden und Gemeindeverbände, — juristische Personen des privaten Rechts. — Teilnehmergemeinschaften, — Real- bzw. Wasser- und Bodenverbände, 311 Diversifizierung hin zu nichtlandwirtschaftlichen Tätig- — Fremdenverkehrsvereine, keiten — natürliche und andere juristische Personen. 311.1 Maßnahmen land- und forstwirtschaftlicher Betriebe zur Umnutzung ihrer Bausubstanz im Rahmen der GAK nach Nummer 2.1.3.3 321 Dienstleistungseinrichtungen zur Grundversorgung für (Umnutzung — GAK) die ländliche Wirtschaft und Bevölkerung Zuwendungsfähig sind Ausgaben für Maßnahmen zur Schaffung von Dienstleistungseinrichtungen zur 311.1.1 — Markt- und Standortanalysen, Grundversorgung für die ländliche Wirtschaft und Bevölkerung außerhalb der Fördermöglichkeiten der GAK — Investitions- und Wirtschaftskonzepte, (Dienstleistungseinrichtungen) nur i. V. m. einer investiven Maßnahmen nach Ab- Zuwendungsfähig sind Ausgaben für schnitt 311.1.2, 321.1 Vorarbeiten (Zweckforschungen, Untersuchungen, Er- 311.1.2 investive Maßnahmen land- und forstwirtschaftli- hebungen, Realisierungskonzepte, Folgeabschätzun- cher Betriebe zur Umnutzung ihrer Bausubstanz, gen), die für die zukünftige Umsetzung investiver insbesondere für Vorhaben benötigt werden, —Wohn-, 321.2 Maßnahmen zur Schaffung, Erweiterung und Mo- —Handels-, dernisierung von Dienstleistungseinrichtungen zur Grundversorgung für die ländliche Wirtschaft und — Gewerbe-, Bevölkerung z. B. — Dienstleistungs-, — Einrichtung von Dorf- oder Nachbarschaftsläden, —kulturelle, — Einrichtungen für die Anwendung von Informa- — öffentliche oder tions- und Kommunikationstechnik, — gemeinschaftliche Zwecke, — Einrichtung von ländlichen Dienstleistungsagen- die dazu dienen, Arbeitsplätze zu sichern, neue Ar- turen, beitsplätze zu schaffen oder Zusatzeinkommen zu — landesweit einmalige Pilotvorhaben zur Versorgung erschließen. des ländlichen Raums mit Breitbandtechnologie, — landesweit einmalige Pilotvorhaben zur Errichtung Zuwendungsempfänger: von Bioenergieanlagen zur Erprobung neuer Ver- Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. fahrenstechniken, — Prozesswärmeverwertung von Bioenergieanlagen 311.2 Maßnahmen der Kooperation von Land- und Forstwirten mit z. B. durch anderen Partnern im ländlichen Raum zur Einkommens- diversifizierung oder Schaffung zusätzlicher Beschäftigungs- — Ausbau von Nahwärmenetzen in Orten zur möglichkeiten im Rahmen der GAK nach Nummer 2.1.3.3 Begrenzung der Verwendung fossiler Brenn- (Kooperation — GAK) stoffe, Zuwendungsfähig sind Ausgaben für — Beheizen kommunaler Dienstleistungseinrich- 311.2.1 Vorarbeiten (Untersuchungen, Erhebungen), tungen wie Schulen, Schwimmbäder, Turnhal- 311.2.2 — Markt- und Standortanalysen, len, Museen, — Investitions- und Wirtschaftskonzepte, — Versorgung der örtlichen oder regionalen Märkte mit Dienstleistungen, ausgenommen die Bereiche nur i. V. m. einer investiven Maßnahmen nach Ab- Landwirtschaft, Ernährung, Tourismus und Ein- schnitt 311.2.4, zelhandelsketten, 311.2.3 Betreuung der Zuwendungsempfänger, — zeitlich begrenzte Anschubfinanzierung für den 311.2.4 Investive Maßnahmen. für die Projektumsetzung erforderlichen Personal- einsatz in der Regel 1 Jahr in Ausnahmefällen 2 Zuwendungsempfänger: Jahre. — natürliche Personen und Personengesellschaften, Zuwendungsempfänger: — juristische Personen des privaten Rechts. — juristische Personen des öffentlichen Rechts, — natürliche Personen, 313 Förderung des Fremdenverkehrs — Personengesellschaften und juristische Personen des Privat- Maßnahmen zur Förderung des ländlichen Tourismus außerhalb rechts. der Fördermöglichkeiten der GAK (Ländlicher Tourismus) 322 Dorferneuerung und -entwicklung Zuwendungsfähig sind Ausgaben für 322.1 Vorarbeiten im Rahmen der GAK nach Nummer 2.1.3/2.1.3.2 313.1 Vorarbeiten (Zweckforschungen, Untersuchungen, Er- (Vorarbeiten, Dorferneuerung — GAK) hebungen, Realisierungskonzepte, Folgeabschätzun- gen), die für die zukünftige Umsetzung investiver Dazu gehören insbesondere Ausgaben für Vorhaben benötigt werden, 322.1.1 Spezielle Untersuchungen oder Erhebungen, die 313.2 die Schaffung von Informations- und Vermittlungs- wegen örtlicher Besonderheiten des vorgesehenen einrichtungen lokaler und regionaler Tourismusorga- Verfahrensgebietes notwendig sind, nisationen im ländlichen Raum einschließlich deren 322.1.2 Zweckforschungen und Untersuchungen an kon- Teilnahme an Messen, kreten Verfahren mit modellhaftem Charakter. 313.3 die Entwicklung insbesondere themenbezogener Rad-, Zuwendungsempfänger: Reit- und Wanderrouten mit ergänzenden Einrichtun- gen, z. B. Rastplätze, Aussichtsstellen, Beschilderung, — Gemeinden und Gemeindeverbände, Karten, — Teilnehmergemeinschaften und deren Zusammenschlüsse, 313.4 kleinere Infrastrukturmaßnahmen mit regionalem oder Wasser- und Bodenverbände und ähnliche Rechtspersonen lokalem Bezug zur Attraktivitätssteigerung des Tou- sowie einzelne Beteiligte, rismus z. B. Museen, Bootsanleger, Spielscheunen, — natürliche Personen und Personengesellschaften sowie Freilichtbühnen, juristische Personen des privaten Rechts.

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322.2 Maßnahmen der Dorferneuerung und -entwicklung im 322.3.2 naturnahen Rückbau sowie Wiederherstellung, Um- Rahmen der GAK nach Nummer 2.1.3.2 gestaltung und Sanierung innerörtlicher oder land- (Dorferneuerung — GAK) schaftstypischer Gewässer einschließlich der Anlage Zuwendungsfähig sind Ausgaben für in das Programm aufge- und Gestaltung der Wasserflächen und deren Rand- nommene Dörfer für bereiche unter Berücksichtigung der naturschutz- 322.2.1.1 die Dorferneuerungsplanung einschließlich rechtlichen Vorschriften, — einer Vorinformationsphase bereits vor Auf- 322.3.3 die Anlage, Gestaltung, Sanierung, Vernetzung und nahme des Ortes in das Förderprogramm, Sicherung dorf- und landschaftstypischer Anlagen — Bürgerbeteiligungsverfahren und zum Abbau ökologischer Defizite, z. B. durch An- lage von Obstwiesen, Bauerngärten, Teichen, Mau- — notwendiger Ergänzungsplanungen, ern, Trockenstandorten, Hecken und Wegrainen soweit die Gemeinde eine entsprechend qualifi- und deren Vernetzung mit der Feldflur sowie die zierte Planerin oder einen entsprechend qualifi- Umwandlung versiegelter Flächen in naturnahe un- zierten Planer außerhalb der öffentlichen Verwal- bebaute Bereiche, die Renaturierung von eintönigen tung mit ihrer Erarbeitung beauftragt. Gesetzlich Grünanlagen sowie die Anlage, naturnahe und vorgeschriebene Pläne werden nicht gefördert. standortgerechte Gestaltung, Vernetzung und Siche- 322.2.1.2 die gestalterische, städtebauliche und landschafts- rung sonstiger Grünflächen und Grünzüge, pflegerische Umsetzungsbegleitung, wenn die Ge- 322.3.4 die Erhaltung und Gestaltung ortsbildprägender meinde eine entsprechend qualifizierte Planerin landschaftstypischer ländlicher, nicht nach dem oder einen entsprechend qualifizierten Planer außer- GAKG förderungsfähiger Bausubstanz, höchstens halb der öffentlichen Verwaltung damit beauftragt 25 000 EUR je Maßnahme. Bei Kulturdenkmalen (Umsetzungsbeauftragte/Umsetzungsbeauftragter). kann der Höchstbetrag auf bis zu 100 000 EUR für Die Umsetzungsbegleitung soll eine den Grund- private Zuwendungsempfänger und auf bis zu sätzen der Dorferneuerungsplanung entsprechen- 150 000 EUR für öffentlichrechtliche Zuwendungs- de Durchführung von Maßnahmen gewährleisten. empfänger je Maßnahme heraufgesetzt werden, Objektplanungen werden im Rahmen der Umset- 322.3.5 die Umnutzung ganz oder teilweise leer stehender zungsbegleitung nicht gefördert. orts- oder landschaftsbildprägender Gebäude für Maßnahmen zur Dorferneuerung Wohn-, Arbeits-, Fremdenverkehrs-, Freizeit-, öffent- liche oder gemeinschaftliche Zwecke und nach 322.2.2.1 Maßnahmen zur Verbesserung der innerörtlichen Maßgabe besonderer siedlungsstruktureller oder ent- Verkehrsverhältnisse, nicht jedoch in Neubau- wicklungsplanerischer Gründe auch deren Umset- und Gewerbegebieten, zung, höchstens 75 000 EUR je Maßnahme; in 322.2.2.2 Maßnahmen zur Abwehr von Hochwassergefah- besonders begründeten Ausnahmefällen bei öffent- ren für den Ortsbereich und zur Sanierung inner- lich-rechtlichen Zuwendungsempfängern höchs- örtlicher Gewässer, tens 150 000 EUR, 322.2.2.3 kleinere Bau- und Erschließungsmaßnahmen zur 322.3.6 den Ersatz nichtsanierungsfähiger orts- oder land- Erhaltung und Gestaltung des dörflichen Charak- schaftsbildprägender Bausubstanz durch sich maß- ters, stäblich in das Umfeld einfügende Neubauten, 322.2.2.4 Maßnahmen zur Erhaltung und Gestaltung land- höchstens 25 000 EUR je Maßnahme, und forstwirtschaftlich oder ehemals land- und 322.3.7 den Neu-, Aus und Umbau sowie die orts-/land- forstwirtschaftlich genutzter Bausubstanz mit orts- schaftsgerechte Gestaltung ländlicher Dienstleis- bildprägendem Charakter einschließlich der dazu- tungseinrichtungen und Gemeinschaftsanlagen, die gehörigen Hof-, Garten- und Grünflächen, nach geeignet sind, das dörfliche Gemeinwesen, die näherer Maßgabe des Dorferneuerungsplans, Kultur, die Kunst oder die Wirtschaftsstruktur zu 322.2.2.5 Maßnahmen, die geeignet sind, land- und forst- stärken, höchstens 75 000 EUR für private Zuwen- wirtschaftliche Bausubstanz einschließlich Hof- dungsempfänger und höchstens 100 000 EUR für räume und Nebengebäude an die Erfordernisse öffentlich-rechtliche Zuwendungsempfänger je Maß- zeitgemäßen Wohnens und Arbeitens anzupassen, nahme, vor Einwirkungen von außen zu schützen oder in 322.3.8 den Erwerb von bebauten und unbebauten Grund- das Ortsbild oder in die Landschaft einzubinden, stücken einschließlich besonders begründeter Ab- soweit sie nicht im Rahmen des einzelbetriebli- bruchmaßnahmen im Zusammenhang mit Maß- chen Agrarinvestitionsförderungsprogramms ge- nahmen nach diesem Abschnitt, nach Abzug eines fördert werden, Verwertungswertes, höchstens 25 000 EUR je Maß- 322.2.2.6 der Erwerb von bebauten Grundstücken durch nahme. Bei kommunalen Maßnahmen kann der Gemeinden und Gemeindeverbände einschließ- Höchstbetrag in begründeten Ausnahmefällen auf lich in der Dorferneuerungsplanung besonders bis zu 50 000 EUR je Maßnahme heraufgesetzt wer- begründeter Abbruchmaßnahmen, im Zusammen- den. hang mit Maßnahmen nach den Abschnitten 322.2.2.1 bis 322.2.2.3 nach Abzug eines Ver- Zuwendungsempfänger: wertungswertes. — Gemeinden und Gemeindeverbände, Zuwendungsempfänger: — Teilnehmergemeinschaften, — Gemeinden und Gemeindeverbände, — Real- bzw. Wasser- und Bodenverbände, — Teilnehmergemeinschaften und deren Zusammenschlüsse, — Fremdenverkehrsvereine, Wasser- und Bodenverbände und ähnliche Rechtsperso- — natürliche und andere juristische Personen. nen sowie einzelne Beteiligte, — natürliche Personen und Personengesellschaften sowie 323 Erhalt und Verbesserung des ländlichen Erbes juristische Personen des privaten Rechts. Maßnahmen zum Schutz und zur Erhaltung des kulturellen Erbes außerhalb der Fördermöglichkeiten der GAK 322.3 Maßnahmen zur Bewahrung und Entwicklung der Dörfer als (Kulturerbe) Wohn-, Sozial- und Kulturraum und Stärkung des innerörtli- Zuwendungsfähig sind Ausgaben für chen Gemeinschaftslebens sowie zur Erhaltung des Orts- und Landschaftsbildes außerhalb der Fördermöglichkeiten der GAK 323.1 die Erhaltung, Gestaltung und Verbesserung von denk- (Dorfentwicklung und Erhaltung des Orts- und Landschafts- malgeschützter, denkmalwürdiger oder landschafts- bildes) typischer Anlagen, z. B. Mühlen, Schleusen, beson- Zuwendungsfähig sind Ausgaben für dere landwirtschaftliche Gebäude, z. B. Gulfhäuser, Drei- und Vierseithöfe, Gärten und historische Kultur- 322.3.1 die Verbesserung der Aufenthaltsqualität von Stra- landschaften oder Landschaftsteile, ßen und Plätzen durch Gestaltung, Rückbau, Ver- kehrsberuhigung, Anlegen von Fußgängerbereichen 323.2 die Umnutzung von denkmalgeschützter, denkmal- und Wegeverbindungen, Wiederherstellung von würdiger oder landschaftstypischer Bausubstanz zu Klinkerstraßen usw., jedoch keine Maßnahmen zur deren dauerhafter Sicherung, erstmaligen Herstellung von Erschließungsanlagen 323.3 Einrichtungen zur Information über Tradition und i. S. von § 127 BauGB, Belange ländlichen Arbeitens und Lebens,

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323.4 die Erhaltung und Ausgestaltung von Heimathäusern und typischen Dorftreffpunkten, 323.5 die Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung historischer Gärten, regionaltypischer Anlagen und funktionsfähiger historischer Kulturlandschaften oder Landschaftsteile, 323.6 die Erfassung und Dokumentation historischer Kul- turlandschaften und Siedlungsentwicklung. Zuwendungsempfänger: — Gemeinden und Gemeindeverbände, — Teilnehmergemeinschaften, — Real- bzw. Wasser- und Bodenverbände, — Fremdenverkehrsvereine, — natürliche und andere juristische Personen.

341 Kompetenzentwicklung, Förderveranstaltungen und Durchführung einer lokalen Entwicklungsstrategie 341.1 Studien über das betreffende Gebiet im Rahmen der GAK nach Nummer 2.1.1 (Integrierte ländliche Entwicklungskonzepte — GAK) Dazu gehören Ausgaben für 341.1.1 die Erstellung und Dokumentation des integrierten ländlichen Entwicklungskonzepts, 341.1.2 Schulungen/Fortbildungsveranstaltungen der Perso- nen, die an der Ausarbeitung und Erstellung eines integrierten ländlichen Entwicklungskonzepts betei- ligt sind, 341.1.3 Fortbildungsmaßnahmen für leitende Akteure, 341.1.4 die Durchführung von Veranstaltungen, Tagungen, Kongressen und Seminaren, Betreuung, Beratung und Weiterbildung hinsichtlich Projektentwick- lung und -management. Zuwendungsempfänger: — Gemeinden und Gemeindeverbände, — Zusammenschlüsse von verschiedenen Akteuren mit eige- ner Rechtspersönlichkeit nach Nummer 7.2.3 unter Ein- schluss von Gemeinden oder Gemeindeverbänden.

341.2 Durchführung der lokalen Entwicklungsstrategie im Rahmen der GAK nach Nummer 2.1.2 (Regionalmanagement — GAK) Dazu gehören Ausgaben für 341.2.1 die Unterstützung und Umsetzung des integrierten ländlichen Entwicklungskonzepts oder einer ver- gleichbaren Planung, 341.2.2 die Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen, Seminaren und Tagungen in Deutschland/Europa für die Akteure, 341.2.3 Kosten für Öffentlichkeitsarbeit. Zuwendungsempfänger: — Gemeinden und Gemeindeverbände, — Zusammenschlüsse von verschiedenen Akteuren mit eige- ner Rechtspersönlichkeit nach Nummer 7.2.3 unter Ein- schluss von Gemeinden oder Gemeindeverbänden.

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