Sozialraumbeschreibung

Steilshoop

Steilshoop

Sozialraumbeschreibung

2013 Langversion

Kartenquelle: Statistikamt Nord

Inhalt

1 Geografische Beschreibung des Raumes ...... 6 2 Soziodemografische Daten und Analysen ...... 9 2.1 Die Größe der Bevölkerung im Vergleich Bezirk/Gesamtstadt ...... 9 2.2 Altersgruppen ...... 11 2.2.1 Unter 18- und über 65-Jährige im Stadtteil ...... 12 2.2.2 Über 80-Jährige ...... 13 2.2.3 Weitere Altersgruppen ...... 13 2.3 Haushalte ...... 14 2.4 Ausländische Bevölkerung und Menschen mit Migrationshintergrund ...... 15 2.4.1 Ausländer ...... 15 2.4.2 Menschen mit Migrationshintergrund ...... 16 2.5 Mobilität ...... 19 2.6 Geburten und Sterbefälle ...... 21 2.7 Problemlagen ...... 22 2.7.1 Belastungsindikatoren aus RISE-Sozialmonitoring ...... 22 2.7.2 Arbeitslosigkeit ...... 26 2.7.3 Hilfen zur Erziehung ...... 27 2.7.4 Nicht erwerbstätige Hilfebedürftige (U 15 Bevölkerung SGB II) ...... 27 2.7.5 Delinquenz, Sicherheit, Kriminal- und Gewaltprävention...... 28 2.7.6 Weitere Problemlagen ...... 31 2.7.7 Ressourcen ...... 32 3 Infrastruktur + Analysen ...... 33 3.1 Bestandsdarstellung ...... 33 3.1.1 Soziales (Kinder, Jugend, Integration, Senioren)...... 33 3.1.2 Gesundheit ...... 38 3.1.3 Pflege ...... 39 3.1.4 Menschen mit Behinderung ...... 40 3.1.5 Verkehr (Verkehrsanbindung, Verkehrslage, ÖPNV) ...... 42 3.1.6 Wohnen und Wohnumfeld ...... 42 3.1.7 Ökonomie ...... 45 3.1.8 Arbeit und Beschäftigung ...... 48

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3.1.9 Bildung (Ausbildung, lebenslanges Lernen) ...... 53 3.1.10 Kultur ...... 57 3.1.11 Sport ...... 58 3.1.12 Bürgerschaftliches Engagement, Netzwerke, Religionsgemeinschaften ...... 60 4 Entwicklung ...... 62 4.1 Bauvorhaben ...... 62 4.2 Stadtteilentwicklung ...... 66 5 Handlungsempfehlungen ...... 71 6 Anhang ...... 72 6.1 Stadtteil Steilshoop Bebauung ...... 72 6.2 Wohnungsbauprogramm Flächenpotentiale...... 73 6.3 Stadtteilprofil Steilshoop ...... 74 6.4 Migrationshintergrund: Definition des Statistischen Bundesamtes ...... 74 6.5 Betreute Kinder im KiTa-Gutscheinsystem* ...... 76 6.6 Kriminalitätsbelastung Stadtteilübersicht (2011) ...... 77 6.7 Apotheken, niedergelassene Ärzte, Handwerksbetriebe (2011) *...... 78 6.8 Einrichtungen für Menschen mit Behinderung im Forum Nord ...... 79 6.9 Schulen und Bildungskonferenzen im Bezirk ...... 80 6.10 RISE-Bericht 2013 gesamt ...... 81 6.11 Straßenkarte Steilshoop...... 82 6.12 Fotos ...... 83 6.10 Abbildungsverzeichnis ...... 90 6.11 Tabellenverzeichnis ...... 91

Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird im nachfolgenden Text lediglich die maskuline Form ver- wendet. Gemeint sind selbstverständlich sowohl Frauen als auch Männer.

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Vorab

Hamburg gliedert sich in sieben Bezirke, Stadtteile, Sozialräume und Statistische Gebiete1.

Der Bezirk Wandsbek besteht aus 18 Stadtteilen unterschiedlicher Größe und mit einer Einwohner- zahl von rund 4.500 in Wohldorf-Ohlstedt bis zu fast 87.000 im Stadtteil . Namen und Grenzen von Stadtteilen sind häufig historisch gewachsen und für ihre Bewohner oftmals ein wich- tiger Identifikationsfaktor.

In Wandsbek finden sich 28 Sozialräume, die gekennzeichnet sind durch gewachsene Strukturen in- nerhalb engerer geografischer Grenzen. Mehrere Sozialräume bilden einen Stadtteil. Statistische Gebiete sind vergleichbare, kleine Einheiten mit durchschnittlich 2.000 Einwohnern, von denen in der Regel mehrere einen Sozialraum bilden.

Der Stadtteil Steilshoop ist 2,5 km² groß und besteht aus den beiden Sozialräumen Neu- und Alt- Steilshoop mit zusammen zehn statistischen Gebieten.

1 Geografische Beschreibung des Raumes

Steilshoop wurde im Jahr 1347 erstmals urkundlich erwähnt und war bis 1937 dem Amt Trittau (Kreis Stormarn, preußische Provinz Schleswig-Holstein) zugeordnet. Mit dem Groß-Hamburg Ge- setz kam Steilshoop 1937 zu Hamburg und nach 1945 zum Bezirk Wandsbek. Werner Hebebrand, Oberbaudirektor in den sechziger Jahren, hatte einen Aufbauplan vorgelegt, der dem Wohnraum- mangel entgegenwirken sollte durch den Bau einer Großsiedlung auf dem schon vor 1914 und be- sonders in der Nachkriegszeit als Notunterkünfte von Kleingartenvereinen genutzten Gebiet. Ab 1969 entstand dann das große Wohnungsbaugebiet Neu-Steilshoop2, das 1975 fertig gestellt wurde.

Aus gesamthamburgischer Perspektive liegt Steilshoop im Nordosten, etwa acht Kilometer Luftlinie entfernt vom Hamburger Rathaus. Innerhalb des Bezirks Wandsbek liegt der Stadtteil in zentral- westlicher Lage und wird geografisch im Norden durch den Ohlsdorfer Friedhof, dem größten Friedhof Europas, und im Osten durch die Seebek, einem kleinen Bach, der vom Bramfelder See in südlicher Richtung abfließt, begrenzt. Im Süden und Westen grenzt Steilshoop an den Stadtteil Barmbek-Nord im Bezirk Hamburg-Nord.

Neu-Steilshoop

Dieser Sozialraum bildet den nördlichen Teil des Stadtteils Steilshoop. Mit seinen statistischen Ge- bieten 64001, 64002, 64003, 64004, 64005, 64006, 64007, 64008 erstreckt es sich nördlich der Steils- hooper Allee und südlich des Ohlsdorfer Friedhofs. Die westliche Begrenzung läuft durch den Ei- chenlohweg, dessen östliche Seite zu Steilshoop und die westliche zu Ohlsdorf gehören. Dieser So- zialraum besteht im Wesentlichen aus der Großsiedlung Steilshoop. Diese ist von kompakter Hoch-

1 Hamburg besteht aus 942 kleinräumigen Gebietseinheiten, statistischen Gebieten. 2 Vergl. Wikipedia, Zugriff am 22.04.2013 Seite 6 von 91 hausbebauung mit vielen Bauten mit Fertigbetonfassaden geprägt, weist eine Schmetterlingsform auf und ist etwa 500 Meter breit und 1,5 Kilometer lang. Die Großsiedlung besteht aus zweimal acht Hausringen entlang der breiten Mittelachse sowie drei zentralen Ringen und zwei Halbringen rund um das Einkaufszentrum. Alle Gebäude verfügen über vier bis zehn Geschosse, wobei sich die ho- hen Bauten im Zentrum massieren. Damit ragt dieser Bereich wie eine Burg aus dem Siedlungsgefü- ge heraus.

An nordöstlicher Seite befindet sich das statistische Gebiet 64001 mit Bramfelder See, vielen Grün- anlagen und Kleingartensiedlungen sowie Einzel- und Reihenhäusern.

Abbildung 1: Cesar-Klein-Ring, Neu-Steilshoop

Alt-Steilshoop

Dieser Sozialraum umfasst die statistischen Gebiete 64009 und 64010, bildet die südliche Hälfte des Stadtteils und erstreckt sich südlich der Steilshooper Allee bis zur Richeystraße. Die östliche Begren- zung bildet die Seebek mit ihrem Grüngürtel, die westliche Begrenzung läuft durch die Schmachthä- gerstraße, deren östliche Seite zu Steilshoop, die westliche zu Barmbek-Nord gehört. Er wird geprägt durch vielfältigen, auch älteren Wohnungsbestand, große, auch von Kleingartenver- einen genutzte Grünflächen sowie einem Gewerbegebiet.

Abbildung 2: Richeystraße, Alt-Steilshoop

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Abbildung 3: Stadtteil, Sozialräume, Statistische Gebiete*

*Kartenquelle: Landesbetrieb für Geoinformation und Vermessung Seite 8 von 91

2 Soziodemografische Daten und Analysen

2.1 Die Größe der Bevölkerung im Vergleich Bezirk/Gesamtstadt3

Im Stadtteil Steilshoop lebten im Jahr 2011 insgesamt 19.284 Einwohner. In der Rangliste der Be- völkerungsgröße der 28 Wandsbeker Stadtteile rangiert liegt er damit auf Platz 9. Der prozentuale Anteil an der Bevölkerung Wandsbeks mit 411.465 Personen liegt bei 4,7 %, somit lebt etwa jeder 20. Wandsbeker in Steilshoop. Die Bevölkerungsdichte beträgt 7.733 Personen je Quadratkilometer 4 und liegt damit deutlich höher als der Wert der Gesamtstadt (2.331 Personen) und des Bezirks (2.800 Personen). Steilshoop gehört damit zu den am dichtesten besiedelten Gebieten Hamburgs. Betrachtet man in der folgenden Tabelle die Größe der Bevölkerung im zeitlichen Verlauf, so ergibt sich eine ständige Verringerung, die im Jahr 2011 mit 19.116 Bewohnern den bisherigen Tiefststand erreicht hat und seitdem wieder leicht zunimmt.

Tabelle 1: Bevölkerungsentwicklung im Stadtteil und im Bezirk

Jahr Steilshoop Wandsbek 1987 21.607 383.773 1988 21.523 384.996 1989 21.535 388.655 1990 21.584 392.874 1991 21.233 392.607 1992 20.993 394.583 1993 20.928 396.321 1994 20.700 397.027 1995 20.503 396.936 1996 20.090 395.316 1997 19.740 396.943 1998 19.575 397.323 1999 19.480 401.047 2000 19.590 405.178 2001 19.631 406.506 2002 19.466 407.604 2003 19.516 407.350 2004 19.335 406.802 2005 19.242 407.292 2006 19.361 409.771 2007 19.418 411.203 2008 19.299 409.407 2009 19.116 408.435 2010 19.284 411.465 2011 19.306 413.521 *Stadtteildatenbank des Statistikamtes Nord 2011

3 Die hier aufgeführten soziodemografischen Daten weichen von denen aus dem aktuell veröffentlichten Wohnungs- bauprogramm 2014 des Bezirks Wandsbek ab. Dieses ist zurückzuführen auf die unterschiedlichen ten. http://www.hamburg.de/contentblob/4133092/data/wohnungsbauprogramm-2014-gesamtfassung-textteil.pdf

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Diese Abwärtsbewegung wird durch einen Vergleich mit bezirklichen und gesamtstädtischen Daten besonders akzentuiert.

In der folgenden Abbildung wird die Bevölkerung für Steilshoop sowie für den Bezirk Wandsbek und die Gesamtstadt für das Jahr 1987 auf den Wert 100 gesetzt. Je nach Bevölkerungsentwicklung ändert sich dieser Wert entsprechend.

Abbildung 4: Bevölkerungsentwicklung im Stadtteil Steilshoop, Bezirk Wandsbek und Hamburg

110%

105%

100%

HAMBURG Bezirk Wandsbek 95% Steilshoop

90%

85%

1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 *Eigene Berechnungen auf der Basis der Stadtteildatenbank des Statistikamtes Nord

Die Abbildung zeigt, dass die Bevölkerungszahlen des Bezirks Wandsbek und der Gesamtstadt seit 1987 kontinuierlich wachsen. Hamburg hat einen Zuwachs von 7 %, Wandsbek einen Zuwachs von 8 % zu verzeichnen. Steilshoop ist im Gegensatz dazu um über 10 % geschrumpft.

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2.2 Altersgruppen

Für ein besseres Verständnis der Bevölkerungsentwicklung werden in diesem Abschnitt Daten für die Altersgruppen gezeigt. Die folgende Übersicht zeigt deren unterschiedliche Verteilung.

Tabelle 2: Alle Altersgruppen in den Sozialräumen, im Stadtteil Steilshoop, im Bezirk Wandsbek und in Hamburg*

Alters- Alt- Neu- Stadtteil Bezirk Hamburg gruppen Steilshoop Steilshoop Steilshoop Wandsbek 0-unter 562 3.158 3.720 67.860 274.863 18 Jahre (14,6 %) (20,0 %) (19,3 %) (16,4 %) (15,6 %) 18-unter 2.423 9.589 12.012 252.827 1.152.942 65 Jahre (63,3 %) (61,9 %) (62,2 %) (61,1 %) (65,5 %) 65-unter 601 2.298 2.899 68.925 246.568 80 Jahre (15,7 %) (14,8 %) (15 %) (16,6 %) (14 %) über 80 238 437 675 23.909 85.644 Jahre (6,2 %) (2,8 %) (3,4 %) (5,9 %) (4,9 %) Gesamt 3.824 15.482 19.306 413.521 1.760.017

*Eigene Berechnungen auf Grundlage des RISE-Sozialmonitoring zum 31.12.2011

Hier wird deutlich, dass Neu-Steilshoop ein relativ „junger“ Sozialraum ist, der Anteil der unter 18- Jährigen liegt 4,4 % über dem Hamburger Durchschnitt. Im Gegensatz dazu liegt der Anteil der über 80-Jährigen in Alt-Steilshoop in dieser Tabelle am höchsten, es ist also ein eher „alter“ Sozial- raum.

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2.2.1 Unter 18- und über 65-Jährige im Stadtteil Hier stehen die Kinder und Jugendlichen (bis unter 18 Jahre) und die Älteren (ab 65 Jahre) im Mit- telpunkt der Analyse. Die folgende Tabelle zeigt deren Entwicklung seit dem Jahr 1987. Tabelle 3: Entwicklung der jungen und älteren Bevölkerung im Stadtteil Steilshoop*

Jahr Unter 18 Jahre 65 Jahre und Alt-Jung- höher Quotient 1987 5.190 1.958 38 1988 5.077 1.976 39

1989 4.936 2.046 41 1990 4.857 2.087 43

1991 4.653 2.097 45 1992 4.535 2.104 46 1993 4.484 2.115 47 1994 4.319 2.114 49 1995 4.272 2.160 51 1996 4.140 2.197 53 1997 4.033 2.251 56

1998 4.000 2.302 58

1999 3.938 2.403 61 2.302 58 2000 3.959 2.534 64 2.403 61 2001 3.952 2.651 67 2.534 64 2002 3.851 2.763 72 2003 3.812 2.899 7667 2004 3.767 3.0092.763 8072 2005 3.713 3.1792.899 8676 20062004 3.725 3.2843.009 8880 2007 3.741 3.3903.179 9186 2008 3.738 3.4093.284 9188 2009 3.701 3.4853.390 9491

2010 3.752 3.4933.409 9391

2011 3.720 3.5743.485 9694 3.493 93 *Eigene Berechnungen2011 auf Basis der Stadtteildatenbank.574 des Statistikamtes Nord96

In Steilshoop ist in den 25 Jahren von 1987 bis 2011 die Zahl der unter 18-Jährigen von 5.190 auf 3.720, also um 1.470 Personen gesunken. Damit hat sich der junge Teil der Bevölkerung stärker re- duziert als die Gesamtbevölkerung des Stadtteils, deren Abnahme 2.301 betrug (von 21.607 auf 19.306 Personen). Starkes Wachstum zeigt sich bei der Gruppe der über 65-Jährigen. Der Zuwachs belief sich hier auf 1.616, von 1.958 auf 3.574 Personen. Infolgedessen stieg der Alt-Jung-Quotient von 38 auf 96 und erreichte im Jahr 2011 sein bisheriges Maximum.

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Abbildung 5: Entwicklung des Alt-Jung-Quotienten in Hamburg, im Bezirk Wandsbek und in Steilshoop seit 1987 im Vergleich

*Eigene Berechnungen (Berechnungsweg: Alte Bevölkerung / Junge Bevölkerung x 100 ) Basis: Stadtteildatenbank des Statisti- kamtes Nord

Vergleicht man die AJQ-Entwicklung mit der Entwicklung im Bezirk Wandsbek und in der Gesamt- stadt, zeigt sich, dass Steilshoop, das seit Beginn des Beobachtungszeitraums vergleichsweise „jung“ gewesen ist, sich aber der gesamtstädtischen und bezirklichen Entwicklung kontinuierlich annähert. Auch Steilshoop ist also dem allgemeinen Alterungsprozess der Bevölkerung, dem „demographi- schen Wandel“, ausgesetzt und kann somit als alternder Stadtteil bezeichnet werden.

2.2.2 Über 80-Jährige Die im vorangegangenen Abschnitt geschilderte Situation entspricht nicht der im Gegensatz dazu eher niedrigen Zahl der hochbetagten über 80-Jährigen.

Der Prozentsatz der über 80-Jährigen im Bezirk Wandsbek liegt bei 5,9 %, der in Hamburg liegt bei 4,9 %. Ende 2011 lebten im Stadtteil Steilshoop 675 über 80-Jährige, das entspricht einem Anteil von nur 3,5 % an der Gesamtbevölkerung. Damit liegt der Prozentsatz deutlich unter dem im Bezirk Wandsbek und auch dem in der Gesamtstadt.

In Alt-Steilshoop lebten 238 Hochbetagte, damit liegt der Anteil hier bei relativ hohen 6,2 %. In Neu-Steilshoop mit 437 Hochbetagten liegt der Anteil bei sehr niedrigen 2,8 %.

2.2.3 Weitere Altersgruppen Für die Betrachtung weiterer Altersgruppen im Stadtteil Steilshoop ergibt sich derzeit kein besonde- rer Anhaltspunkt. Seite 13 von 91

2.3 Haushalte

Die folgende Tabelle zeigt eine Auswahl haushaltsbezogener Daten für Hamburg, den Bezirk Wandsbek, den Stadtteil Steilshoop und die Sozialräume Alt- und Neu-Steilshoop5.

Tabelle 4: Haushaltsdaten

Haushaltsart Alt-Steilshoop Neu- Steilshoop Bezirk Hamburg Steilshoop Wandsbek

Haushalte gesamt 2.105 7.370 9.475 200.560 910.304

Davon sind

Einpersonenhaushalte 52,1 % 40,4 % 42,7 % 46,8 % 53,6 %

Haushalte mit Kindern 17,1 % 23,4 % 22,2 % 19.5 % 17.4 % Alleinerziehende in 35,8 % 34,8 % 35,0 % 28,1 % 30,9 % Haushalten mit Kindern

Im Jahr 2011 gab es in Steilshoop 9.475 Privathaushalte mit durchschnittlich je 2,1 Personen. Der Durchschnitt in Wandsbek liegt bei 1,9 Personen und in Gesamthamburg bei 1,8 Personen.

Der Tabelle ist zu entnehmen, dass der Prozentanteil der Einpersonenhaushalte im Jahr 2011 in Steilshoop um rund elf Prozentpunkte unter dem bezirklichen Wert und um rund vier Prozentpunk- te unter dem Wandsbeker Wert liegt. Ein auffälliger Unterschied besteht zwischen Alt-Steilshoop mit mehr als der Hälfte Einpersonenhaushalten und Neu-Steilshoop mit nur rund 40 %.

Der Anteil der Haushalte mit Kindern im Stadtteil ist höher als im Bezirk oder in der Gesamtstadt. Auch hier wird eine deutliche Differenz von etwa sechs Prozentpunkten zwischen Alt- und Neu- Steilshoop sichtbar.

Der Anteil von Alleinerziehenden an den Haushalten mit Kindern liegt im Stadtteil wie in den beiden Sozialräumen etwa gleich und recht hoch mit rund 7 % über dem im Bezirk und 5 % über dem in Gesamthamburg.

5 Quelle: Melderegister 28.01.2012 per RISE-Sharepoint Seite 14 von 91

2.4 Ausländische Bevölkerung und Menschen mit Migrationshintergrund

Ausländer, Personen mit einer anderen Nationalität und Menschen mit Migrationshintergrund spie- len in Steilshoop eine ausgeprägtere Rolle als in anderen Sozialräumen oder Stadtteilen.

2.4.1 Ausländer Tabelle 5: Anzahl männl./weibl. Ausländer in den statistischen Gebieten6

Auslän- Bevöl- der Ausländer Deutsche Deutsche kerung Sozialraum Gebiet männlich weiblich männlich weiblich gesamt Alt-Steilshoop 64009 173 165 774 817 1.929 Alt-Steilshoop 64010 120 128 760 862 1.870 Neu-Steilshoop 64001 18 16 245 267 546 Neu-Steilshoop 64002 277 303 989 1.066 2.635 Neu-Steilshoop 64003 255 249 650 667 1.821 Neu-Steilshoop 64004 199 198 889 951 2.237 Neu-Steilshoop 64005 305 290 928 1.072 2.595 Neu-Steilshoop 64006 292 265 636 580 1.773 Neu-Steilshoop 64007 126 153 915 953 2.147 Neu-Steilshoop 64008 209 202 669 725 1.805 Steilshoop 1.974 1.969 7.455 7.960 19.358

Im Stadtteil Steilshoop haben 3.943 Bewohner einen ausländischen Pass. Dies entspricht einem Be- völkerungsanteil von 19,3%. Dieser Ausländeranteil liegt im Vergleich zum Bezirk Wandsbek (9,5%) wesentlich höher und liegt auch über dem Anteil in Gesamt-Hamburg (13,7%).

Tabelle 6: Entwicklung der Ausländerzahlen in Alt- und Neu-Steilshoop7

Jahr Auslän- Ausländer Ausländer Anteil Auslän- Ausländer Anteil Auslän- der Alt- Neu-Steils- Steilshoop der an Ge- Wandsbek der an Ge- Steils- hoop samtbevölke- samtbevölke- hoop rung Steilshoop rung Wands- bek 2004 570 2.785 3.355 17,4 % 41.319 10,2 % 2005 578 2.860 3.439 17,9 % 41.647 10,2 % 2006 594 2.946 3.540 18,3 % 41.551 10,1 % 2007 601 3.039 3.640 18,7 % 41.626 10,1 % 2008 560 3.044 3.604 18,7 % 39.668 9,7 % 2009 541 3.012 3.553 18,6 % 37.923 9,3 % 2010 525 3.137 3.662 19,0 % 38.330 9,3 % 011 571 3.158 3.729 19,3 % 39.123 9,5 %

6 Melderegister per 31.12.2012 7 Statistikamt Nord per RISE-Sharepoint Seite 15 von 91

Die vorangegangene Tabelle zeigt, dass der Anteil der Ausländer an der Gesamtbevölkerung in Alt- Steilshoop relativ wenigen Schwankungen unterliegt und der Anteil der ausländischen Bevölkerung in Neu-Steilshoop langsam, aber stetig steigt. Im Gegensatz dazu sinkt der Ausländeranteil in Wandsbek insgesamt langsam und stetig.

2.4.2 Menschen mit Migrationshintergrund

Neben der Betrachtung von Ausländeranteilen wird seit einigen Jahren auch die Anzahl der Men- schen mit Migrationshintergrund planerisch beachtet. Hierfür liegen allerdings noch keine Zeitreihen vor, so dass es kaum möglich ist, Trends darzustellen. Außerdem sind aufgrund der Definition des Begriffs „Migrationshintergrund“ ganz unterschiedliche Personen subsumiert, so dass es schwer fällt, ohne Kenntnis, welcher Migrationshintergrund konkret vorliegt, die Daten planerisch zu nut- zen.

Exkurs:

Bei den dargestellten Befunden zu Anzahl und Herkunft der Bevölkerung mit Migrationshintergrund in Hamburg handelt es sich nicht um statistische Ergebnisse im Sinne einer Erhebung, sondern um Schätzungen aufgrund eigener statistischer Berechnungen. Sie beruhen auf einem anonymisierten Melderegisterabzug. Die lediglich bei ihrer Reederei gemeldeten Seeleute und Binnenschiffer wurden nicht einbezogen, ebenso nicht die am Nebenwohnsitz gemeldeten Per- sonen.

Zu der Bevölkerung mit Migrationshintergrund gehören die ausländische Bevölkerung sowie alle ab 1950 von außer- halb Deutschlands Zugewanderten, unabhängig von ihrer Nationalität. Dazu zählen auch die in Deutschland gebo- renen eingebürgerten früheren Ausländerinnen und Ausländer sowie in Deutschland Geborene mit deutscher Staats- angehörigkeit, bei denen sich der Migrationshintergrund aus der Migrationserfahrung der Eltern oder eines Elternteils ableitet. Außerdem gehören zu dieser Gruppe seit 2000 auch die (deutschen) Kinder ausländischer Eltern, die die Be- dingungen für das Optionsmodell erfüllen. Nicht zur Bevölkerung mit Migrationshintergrund zählen Flüchtlinge und Vertriebene in Folge des Zweiten Weltkriegs. Trotz einiger methodisch bedingter Einschränkungen ermöglicht das standardisierte Verfahren MigraPro – ein Gemeinschaftsprojekt des KOSIS Verbunds im Rahmen der deutschen Städtestatistik – eine realitätsnahe Beschreibung der Anzahl und Herkunftsländer der Bevölkerung mit Migrations- hintergrund.

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Eine Orientierung zur Anzahl von Meschen mit Migrationshintergrund gibt das Statistische Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, das die folgenden Daten publiziert hat8

Tabelle 7: Bevölkerung mit Migrationshintergrund

Alt- Neu- Steils- Steilshoop Bezirk Wandsbek Hamburg Steilshoop hoop abso- absolut absolut in % absolut in % absolut in % lut 2011 1.259 7.086 8.345 43,3 101.989 24,7 513.050 29,2

2010 1.248 6.979 8.227 42,7 102.367 24,9 514.820 29,6 2009 1.171 6.484 7.655 40,0 95.772 23,4 487.321 28,1 am stärksten vertretene Zentralasien, Tür- Türkei, Zentralasien, östliches Mittel- östliches Mitteleuro- Bezugsregi- kei, östliches Mit- europa pa, östliches Südeu- onen teleuropa ropa, Türkei

Die Tabellen 6 und 7 zeigen, dass in Wandsbek der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund an der Gesamtbevölkerung wesentlich höher ist als der Anteil der Ausländer. Dies gilt auch für den Stadtteil Steilshoop. Die dominierenden Herkunftsgebiete in Steilshoop sind das östliche Mitteleu- ropa, Zentralasien und dabei hervorgehoben die Türkei. Im Vergleich zu den anderen Stadtteilen Wandsbeks lebt in Steilshoop der größte Anteil türkisch-stämmiger Bevölkerung.

Jugendliche mit Migrationshintergrund

Von insgesamt 3.720 Jugendlichen unter 18 Jahren im Stadtteil Steilshoop haben 284 in Alt- Steilshoop und 2.028 in Neu-Steilshoop einen Migrationshintergrund. Zusammen entsprechen diese Zahlen 62,6 % aller Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren in Steilshoop. Der Anteil erreicht in Steilshoop im Vergleich zu allen anderen Stadtteilen Wandsbeks den zweithöchsten Wert; er ist auch erheblich höher als der für ganz Hamburg, der bei 44,8 % liegt.

8 Statistik informiert. SPEZIAL, 10. August 2010, V/2010, Bevölkerung mit Migrationshintergrund in den Hamburger Stadtteilen; Statistik informiert. SPEZIAL, 06. August 2012, III72012, Bevölkerung mit Migrationshintergrund in den Stadtteilen Ende Januar 2012. Seite 17 von 91

Ältere Menschen mit Migrationshintergrund

Im Jahr 2011 lebten in Steilshoop 19.306 Menschen, von denen 3.574 65 Jahre oder älter waren (18,5 %). Der Anteil der über 64-Jährigen mit Migrationshintergrund an der Bevölkerung über 64 Jahre liegt bei 17,7 % und ist vergleichsweise hoch.

Abbildung 6: Anteil der über 64-Jährigen mit Migrationshintergrund an der Be- völkerung über 64 Jahre in Prozent im Jahr 2011

Steilshoop

Bezirk Wandsbek

Hamburg gesamt

0,00 5,00 10,00 15,00 20,00

*Eigene Berechnungen auf der Basis der Stadtteildatenbank des Statistikamtes Nord

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2.5 Mobilität

Veränderungen in einem Sozialraum oder Stadtteil vollziehen sich neben Geburten und Sterbefällen (vgl. Abschnitt 2.6) auch durch Zu- und Fortzüge. Ein Gebiet kann dadurch sukzessive an seine Be- völkerung gebundene Eigenschaften verlieren oder neue gewinnen. Mobilität kann überdies, wenn die Größe von Zu- und Fortzügen stark unterschiedlich ist, auf die besondere Attraktivität oder Un- attraktivität eines Gebietes hinweisen. Tabelle 8: Zuzüge und Fortzüge in Steilshoop9

Jahr Zuzüge Fortzüge Differenz 1987 2.700 2.688 12 1988 2.607 2.652 -45 1989 2.520 2.572 -52 1990 2.036 2.025 11 1991 1.510 1.759 -249 1992 1.763 1.992 -229 1993 1.848 1.963 -115 1994 1.805 2.058 -253 1995 2.142 2.319 -177 1996 2.086 2.371 -285 1997 2.266 2.729 -463 1998 2.501 2.625 -124 1999 2.190 2.280 -90 2000 1.774 1.792 -18 2001 1.675 1.655 20 2002 1.457 1.599 -142 2003 1.631 1.571 60 2004 1.490 1.711 -221 2005 1.543 1.658 -115 2006 1.639 1.528 111 2007 1.749 1.658 91 2008 1.580 1.670 -90 2009 1.483 1.633 -150 2010 1.621 1.438 183 2011 1.480 1.535 -55

Wie diese tabellarische Übersicht zeigt, sind in Steilshoop insgesamt überwiegend negative Wande- rungssalden beobachtet worden. Der Tiefpunkt dabei war im Jahr 1997 mit einem Minus von 463 Personen zu verzeichnen. Im Jahr 2010 erlebte Steilshoop einen positiven Rekord mit einem Zu- wachs von 183 Personen.

9Beinhalten sowohl innerstädtische Umzüge wie auch Zuzüge von außerhalb und Fortzüge nach außerhalb Ham- burgs. Seite 19 von 91

Abbildung 7: Mobilitätsentwicklung (Mobilitätskennzahl) in Steilshoop

*Eigene Berechnungen auf der Basis der Stadtteildatenbank des Statistikamtes Nord

In dieser Abbildung der Entwicklung der Mobilitätskennziffern10 seit dem Jahr 1987 wird deutlich, dass Steilshoop im Vergleich mit Bezirk und Gesamtstadt eine relativ geringe Mobilität zeigt, die meist etwas unter dem bezirklichen Niveau liegt und durchgehend deutlich geringer als in der Ge- samtstadt ist. Die Mobilität in Steilshoop erreichte, ähnlich wie im Bezirk und in der Gesamtstadt, um das Jahr 1998 herum ein klar ausgeprägtes Maximum, und näherte sich daraufhin rasch wieder der fallenden Trendlinie an. Bei einer eher einkommensschwachen Bevölkerung hängt diese Kenn- zahl stark mit dem verfügbaren günstigen Wohnraum zusammen. Eine niedrigere Mobilität ist au- ßerdem typisch für zentrumsferne Gebiete, wozu Steilshoop zählt.

10 Die Zu- und Fortzüge beinhalten sowohl die innerstädtischen Umzüge (ohne Umzüge innerhalb eines Stadtteils) als auch die Zuzüge von außerhalb und die Fortzüge nach außerhalb Hamburgs. Die Mobilitätskennzahl berechnet sich aus der halbierten Summe der Zu- und Fortzüge bezogen auf 1.000 Einwohner des Melderegisters.(siehe http://www.statistik-nord.de). Seite 20 von 91

2.6 Geburten und Sterbefälle

Die Bevölkerungsdynamik eines Gebietes erschließt sich nur dann vollständig, wenn neben den dar- gestellten Wanderungssalden auch die Geburten und Sterbefälle einbezogen werden können11. Die folgende Tabelle mit einer Zeitreihe seit dem Jahr 2003 ermöglicht einen differenzierteren Zugang zur Bevölkerungsentwicklung. Für alle Gebiete sind einerseits Zuzüge und Fortzüge und anderer- seits Geburten und Sterbefälle zueinander in Beziehung gesetzt worden. Oberhalb der schwarzen strichpunktierten Linie kommt es zu Bevölkerungswachstum.

Abbildung 8: Struktur der Bevölkerungsdynamik*

*Eigene Berechnungen auf der Basis der Stadtteildatenbank des Statistikamtes Nord

Wie der Abbildung entnommen werden kann, hatten die Zu- und Fortzüge durchweg ein weit stär- keres Gewicht als der Saldo der Geburten und Sterbefälle. Außerdem wird deutlich, dass ein relativ günstiges Saldo der natürlichen Bevölkerungsentwicklung besteht, der nicht allzu weit von einem Gleichgewicht zwischen Geburten und Sterbefällen entfernt ist.

11 Vgl. die beim Statistikamt Nord einsehbare Dokumentenserie: www.statistik-nord.de/daten/bevoelkerung-und- gebiet/bevoelkerungsstand-und-entwicklung/dokumentenansicht/189/produkte-1/ Seite 21 von 91

2.7 Problemlagen

2.7.1 Belastungsindikatoren aus RISE-Sozialmonitoring Der Senat hat mit dem Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE) den Aufbau ver- besserter Elemente zur Programmsteuerung beschlossen. Dieses soll als Frühwarnsystem und als Suchstrategie dienen, um mit Hilfe ausgewählter Aufmerksamkeitsindikatoren entsprechende Ver- mutungsgebiete erkennen zu können

Die folgenden Informationen sind dem Bericht 2012 „Sozialmonitoring Integrierte Stadtteilentwick- lung“ Herausgeber: Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, Erstellung: Universität, Department Stadtplanung, Stadt- und Regionalökonomie, Dr. Jörg Pohlan und Nima Dafaterie- Moghaddam, entnommen:

Auf der Basis regelmäßig erhobener sozioökonomischer Daten sollen frühzeitig Quartiere identifi- ziert werden können, bei denen im gesamtstädtischen Vergleich kumulierte Problemlagen und somit Handlungsbedarfe zu vermuten sind.

Dynamikindex

Der Dynamikindex zeigt die Entwicklungstendenz eines Statistischen Gebietes im Vergleich zum gesamtstädtischen Durchschnitt auf.

Für diesen Index werden die folgenden Indikatoren herangezogen (Veränderung in Prozentpunkten: 31.12.2011 zum 31.12.2009 bzw. 2008): Anteil der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund an der Bevölkerung unter 18 Jahren Anteil der Kinder von Alleinerziehenden an allen unter 18-Jährigen Anteil der SGB II-Empfänger/-innen an der Bevölkerung insgesamt Anteil der Arbeitslosen an der Bevölkerung zwischen 15 und 65 Jahren Anteil nicht erwerbsfähiger Hilfebedürftiger (SGB II) an der Bevölkerung unter 15 Jahren Anteil der Empfänger/-innen von Mindestsicherung im Alter (SGB XII) an der Bevölkerung 65 Jah- re und älter Anteil der Schüler/-innen ohne Schulabschluss oder mit Haupt- oder Realschulabschluss an allen Schulabschlüssen

Statusindex

Der Statusindex zeigt den Status quo eines Statistischen Gebietes im Vergleich zum gesamtstädti- schen Durchschnitt auf. In Kombination mit dem Dynamikindex bildet er den Gesamtindex.

Hierfür werden die folgenden Indikatoren herangezogen (Erhebungszeitpunkt: 31.12.2011): Anteil der Kinder u. Jugendlichen mit Migrationshintergrund an der Bevölkerung unter 18 Jahren Anteil der Kinder von Alleinerziehenden an allen unter 18-Jährigen Anteil der SGB II-Empfänger/-innen an der Bevölkerung insgesamt Anteil der Arbeitslosen an der Bevölkerung zwischen 15 und 65 Jahren Anteil nicht erwerbsfähiger Hilfebedürftiger (SGB II) an der Bevölkerung unter 15 Jahren Anteil der Empfänger/-innen von Mindestsicherung im Alter (SGB XII) an der Bevölkerung 65 Jah- re und älter

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Abbildung 9: Statusindex Steilshoop im RISE-Monitoring im Jahr 2012

12

12 RISE-Bericht vom Dezember 2012 Seite 23 von 91

Gesamtindex

Der Gesamtindex eines Gebietes das zentrale Ergebnis des Sozialmonitorings dar. Um ihn zu ermit- teln, werden Status- und Dynamikindex miteinander kombiniert und die Ergebnisse in einer Kreuz- tabelle dargestellt. Den Gebieten werden 12 Felder, vier Klassen für den Statusindex (hoch, mittel, niedrig, sehr niedrig) und drei Klassen für den Dynamikindex (positiv, stabil, negativ) zugewiesen.

Im Fokus des Sozialmonitorings stehen die Statistischen Gebiete, die einen niedrigen oder sehr nied- rigen Status und gleichzeitig eine negative Dynamik haben. Die Einwohnerzahl dieser 31 Gebiete beträgt zusammen ca. 65.000 Einwohner, was knapp 4 % der Einwohner in den 833 betrachteten Gebieten Hamburgs entspricht. Von den 31 Gebieten liegen fünf in Steilshoop, es folgen Wilhelms- burg mit vier sowie und mit jeweils drei Gebieten.

Von den 31 Gebieten haben 17 Gebiete einen „niedrigen“ Status und eine „negative“ Dynamik, von denen zwei in Steilshoop liegen. Die sind die statistischen Gebiete 64002 und 64005, die nördlichen Teile der Straßenringe Edwin-Scharff-Ring und Fritz-Flinte-Ring im Westen des EKZ.

Von den übrigen 14 Gebiete mit einem „sehr niedrigen“ Status und einer „negativen“ Dynamik sind in Steilshoop zu finden. Es sind die statistischen Gebieten mit den Nummern 64006, 64008 und 64009. Diese liegen in Neu-Steilshoop im Süden des EKZ, zwischen Gründgensstraße und Steils- hooper Allee sowie im westlichen Teil von Alt-Steilshoop wie Schwarzer Weg und Noldering.

Tabellen 9: Status- und Dynamikindex in den Statistischen Gebieten Steilshoops in den Jahren 2010, 2011 und 201213

Die Gesamt-Indizes von 2010, 2011 und 2012 können den folgenden Tabellen entnommen werden. 2010

Stat. Bevölkerung Gebiet 31.12.2008 Statusindex Dynamikindex Gesamtindex 64001 538 hoch mittel Status hoch, Dynamik o 64002 2598 niedrig mittel Status niedrig, Dynamik o 64003 1815 sehr niedrig mittel Status sehr niedrig, Dynamik o 64004 2321 mittel mittel Status mittel, Dynamik o 64005 2571 niedrig mittel Status niedrig, Dynamik o 64006 1679 sehr niedrig negativ Status sehr niedrig, Dynamik - 64007 2105 mittel mittel Status mittel, Dynamik o 64008 1817 niedrig mittel Status niedrig, Dynamik o 64009 1934 niedrig mittel Status niedrig, Dynamik o 64010 1921 mittel mittel Status mittel, Dynamik o

13 Hamburger Indexverfahren – Indizes auf Ebene der statistischen Gebiete Status-, Dynamik- und Entwicklungsindex 2009 gem. RISE Pilotbericht vom 20. 10. 2010 und RISE-Bericht vom Dezember 2012 Seite 24 von 91

2011

Stat. Bevölkerung Gebiet 31.12.2010 Statusindex Dynamikindex Gesamtindex 64.001 544 hoch negativ Status hoch, Dynamik - 64.002 2.591 niedrig negativ Status niedrig, Dynamik - 64.003 1.818 sehr niedrig stabil Status sehr niedrig, Dynamik o 64.004 2.292 niedrig stabil Status niedrig, Dynamik o 64.005 2.591 niedrig negativ Status niedrig, Dynamik - 64.006 1.696 sehr niedrig negativ Status sehr niedrig, Dynamik - 64.007 2.114 mittel stabil Status mittel, Dynamik o 64.008 1.832 niedrig negativ Status niedrig, Dynamik - 64.009 1.899 sehr niedrig stabil Status sehr niedrig, Dynamik o 64.010 1.907 mittel stabil Status mittel, Dynamik o

2012

Bevölkerung Stat. Gebiet Statusindex Dynamikindex Gesamtindex 31.12.2011 64001 549 hoch positiv Status hoch - Dynamik + 64002 2.626 niedrig negativ Status niedrig - Dynamik - 64003 1.811 sehr niedrig stabil Status sehr niedrig - Dynamik o 64004 2.247 mittel stabil Status mittel - Dynamik o 64005 2.624 niedrig negativ Status niedrig - Dynamik - 64006 1.731 sehr niedrig negativ Status sehr niedrig - Dynamik - 64007 2.087 mittel stabil Status mittel - Dynamik o 64008 1.807 sehr niedrig negativ Status sehr niedrig - Dynamik - 64009 1.926 sehr niedrig negativ Status sehr niedrig - Dynamik - 64010 1.898 mittel stabil Status mittel - Dynamik o

Zu den Statistischen Gebieten mit sehr niedrigem Status und einer negativen Dynamik gehören in Steilshoop die mit den Nummern 64006, 64008 und 64009. Diese liegen in Neu-Steilshoop im Sü- den des EKZ, zwischen Gründgensstraße und Steilshooper Allee sowie im westlichen Teil von Alt- Steilshoop wie Schwarzer Weg und Noldering.

Weiterhin ist die Frage von Interesse, welche Statistischen Gebiete mit einem „niedrigen“ oder „sehr niedrigen“ Statusindex gegenüber dem Vorjahr einen „höheren“ und welche einen „niedrigeren“ Statusindex aufweisen.

So kann das Gebiet 064 004, Erich-Ziegel-Ring, Borchertring, im Vergleich zum Vorjahr 2011 einen „höheren“ Statusindex (von niedrig zu mittel) aufweisen.

Das Gebiet 64008, Gustav-Seitz-Weg, Ruwoldweg sowie der südliche Teil Cesar-Klein Ring, ist im Jahr 2012 vom niedrigen Statusindex in den sehr niedrigen gerutscht. Seite 25 von 91

2.7.2 Arbeitslosigkeit Tabelle 10: Arbeitslose seit 1995*

Hamburg Bezirk Wandsbek Steilshoop

Jahr davon Ar- davon Ar- davon Arbeits- beitslose beitslose Arbeitslose Arbeitslose Arbeitslose lose nach SGB II nach SGB II nach SGB II (Hartz IV) (Hartz IV) (Hartz IV)

1995 78.095 k.A. 14.827 k.A. 1.059 k.A. 1996 82.073 k.A. 15.485 k.A. 1.069 k.A. 1997 92.152 k.A. 18.075 k.A. 1.249 k.A. 1998 86.110 k.A. 17.299 k.A. 1.189 k.A. 1999 80.080 k.A. 16.190 k.A. 1.114 k.A. 2000 70.398 k.A. 14.067 k.A. 956 k.A. 2001 68.932 k.A. 13.277 k.A. 952 k.A. 2002 76.465 k.A. 14.732 k.A. 992 k.A. 2003 85.736 k.A. 16.311 k.A. 1.181 k.A. 2004 82.035 k.A. 15.574 k.A. 1.069 k.A. 2005 99.720 k.A. 19.587 k.A. 1.607 k.A. 2006 92.707 67.117 18.452 13.023 1.547 1.232 2007 77.229 59.412 14.690 11.169 1.168 954 2008 71.335 53.979 13.773 9.976 1.058 819 2009 78.830 53.994 15.311 10.018 1.217 969 2010 71.940 50.588 14.313 9.760 1.199 985 2011 68.495 50.069 12.889 9.155 1.094 886 * Stadtteildatenbank 2011 des Statistikamtes Nord

Diese Tabelle zeigt die Volumina im Vergleich zur Gesamtstadt und zum Bezirk. Seit dem Höhe- punkt der Arbeitslosigkeit in Hamburg, im Bezirk Wandsbek und auch in Steilshoop im Jahr 2005 haben sich diese Zahlen in allen Gebietseinheiten wieder kontinuierlich verringert.

Trotzdem ist in Steilshoop im Vergleich zu Wandsbek und Hamburg die Zahl der Arbeitslosen im- mer noch recht hoch. Die 1.094 Arbeitslosen, die im Jahr 2011 in Steilshoop lebten, entsprechen 9,1 % der 12.012 Bewohner im Alter von 18 bis unter 65 Jahren. Diese Quote ist deutlich höher als im Bezirk Wandsbek (5,2 %) und auch höher als in der Gesamtstadt (5,9 %). Besorgniserregend ist die verfestigte Arbeitslosigkeit, die sich über den sehr hohen Anteil im SGB II-Bereich zeigt. Hier waren zum Jahresende 2011 insgesamt 886 Personen, damit 7,4 % der Bevölkerung der 18- bis unter 65-Jährigen gemeldet.

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2.7.3 Hilfen zur Erziehung

Hilfen zur Erziehung (HzE) werden in Steilshoop insgesamt häufig geleistet. In der Tabelle fällt da- bei die ungleiche Verteilung der Maßnahmen in den beiden Sozialräumen deutlich ins Auge.

Tabelle 11: Ambulante und stationäre HzE-Fälle*

Alt-Steilshoop Neu-Steilshoop Stadtteil

ambulant 23 15,86 % 122 84,14 % 145

stationär 18 16,67 % 90 83,33 % 108

Gesamtsumme: 41 16,21 % 212 83,79 % 253

*Quelle: Auswertung aus Jus-IT mit Business-Objects, Hilfen zur Erziehung, 4. Quartal 2011

Der Bevölkerungsunterschied zwischen Neu- und Alt-Steilshoop (etwa 84/16) ist dabei nicht der al- leinige Faktor, der diese stark unterschiedlichen Zahlen erklärt. Selbst bei Vernachlässigung des Be- völkerungsfaktors würde sich Neu-Steilshoop mit ca. 123 zu erwartenden HzE (zum Vergleich tat- sächlich 212) deutlich über dem Bezirksdurchschnitt bewegen, während Alt-Steilshoop mit zu erwar- tenden 30 HzE klar darunter liegt.

Der Anteil der stationären/familientrennenden Maßnahmen beträgt im beschriebenen Gebiet circa 43 %, wobei es hier keinen nennenswerten Unterschied zwischen den beiden Sozialräumen gibt.

2.7.4 Nicht erwerbstätige Hilfebedürftige (U 15 Bevölkerung SGB II)

Die „nicht erwerbstätigen Hilfebedürftigen“ (NEHB) sind junge Menschen unter 15, die staatliche Unterstützung erhalten. Dieser Personenkreis kann nicht über die durch Hartz IV bereitgestellten Leistungen bedient werden.

Der Stadtteil Steilshoop rangiert bei den NEHB auf einem der vorderen Plätze im Hamburger Stadt- teilvergleich. Hier leben 3.066 Kinder und Jugendliche im Alter von unter 15 Jahren, von denen 1.423 SGB II-Leistungen erhalten (NEHB-Personen). Dieser Prozentsatz entspricht einem sehr ho- hen Anteil von 46,4 % aller unter 15-Jährigen. Die Durchschnittswerte für Hamburg liegen bei 22,3 % und für den Bezirk Wandsbek bei 28,2 %.

1.247 Kinder und Jugendliche in Neu-Steilshoop und 176 in Alt-Steilshoop sind betroffen. Damit haben die NEHBs in diesen beiden Sozialräumen gravierende Anteile von 47,3 % in Neu- Steilshoop und 40,4 % in Alt-Steilshoop an allen dort lebenden Personen im Alter von bis unter 15 Jahren.

Die Einzelergebnisse der Statistischen Gebiete zeigen sehr gravierende Unterschiede. Die höchste Quote von 62 % NEHB an den unter 15-Jährigen ist im Gebiet 64003, dann folgen die Gebiete Seite 27 von 91

64009 (55,1 %) und 64005 (53,1 %). Eine niedrigere Quote findet sich im kleineren Gebiet 64007 in Neu-Steilshoop (30,7 %), die knapp über dem Wandsbeker Durchschnitt liegt. In Alt-Steilshoop im kleinen Statistischen Gebiet 64010 liegt die Quote bei nur 27,7 % ,einem Wert, der unter dem Wandsbeker Durchschnitt liegt.

Der Stadtteil Steilshoop, in dem 1 % der Hamburger Bevölkerung lebt, hat einen dazu fast dreifach höheren Anteil von rund 2, 8 % an den NEHB- Personen in Hamburg.

Die materielle Armut von Kindern und Jugendlichen ist in Steilshoop somit ein ausgesprochen gro- ßes Problem.

2.7.5 Delinquenz, Sicherheit, Kriminal- und Gewaltprävention Wie auch in den Jahren zuvor liegen die Straftaten in Steilshoop pro 1.000 Einwohner meist über denen im Bezirk Wandsbek aber immer unter denen in Gesamt-Hamburg. Zur Untersuchung der Frage, ob es im zeitlichen Verlauf besondere Entwicklungen bei der Kriminalitätsbelastung in Steils- hoop gegeben hat, wurde die dortige Entwicklung seit 1987 derjenigen im Bezirk gegenübergestellt. Wie die folgende Abbildung deutlich macht, ist die Dynamik der Kriminalitätsentwicklung in Steils- hoop und im Bezirk ziemlich gleichförmig. Die Straftaten nehmen in Hamburg, Wandbsek und Steilshoop ab und dies in ähnlichem Ausmaß.14 In Steilshoop liegt die Kriminalitätsbelastung im ge- samten Beobachtungszeitraum zwischen der in Gesamthamburg und dem Bezirk Wandsbek.

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Abbildung 10: Straftaten (Fälle je 1.000 der Bevölkerung) von 1987-201115*

* Stadtteildatenbank 2011 des Statistikamtes Nord

Seit 2007 haben folgende Straftaten in Steilshoop leicht zugenommen: Handel mit Rauschgift, La- dendiebstahl, Körperverletzungen und Konsumentendelikte mit Rauschgift. Abgenommen haben dagegen Raubdelikte, Raubüberfälle, Diebstähle, Wohnungseinbruchsdiebstähle, Diebstahl von Kraftwagen, Diebstähle in/aus und an KFZ, Sachbeschädigungen und Gewaltkriminalität.

In Steilshoop sind im Bereich der Kriminalität eher die Gewalt- als die Diebstahldelikte ein Problem. Bezogen auf 1.000 Einwohner gibt es 39 Diebstähle und fünf Gewalttaten. Damit liegt Steilshoop im Bereich der Diebstahldelikte niedriger als der Bezirk und auch weit unter der Gesamtstadt und auch unter den Stadtteilen Poppenbüttel, Marienthal, Tonndorf und Wandsbek. Im Bereich der Gewaltdelikte allerdings liegt Steilshoop sehr weit vorn.

15 Auf die Dunkelfeldproblematik sei hier hingewiesen. Die veröffentlichten Zahlen stehen für bekannt *gewordene und dokumentierte Fälle und keineswegs für die gesamte Kriminalität. In diesem Zusammenhang können sich wandelnde Aufmerksamkeitsmuster des Polizeiapparats und die ihm zur Verfügung stehenden Ressourcen eine erhebliche Rolle spielen. Seite 29 von 91

Abbildung 11: Anzahl der Diebstahl- und Gewaltdelikte im Vergleich*

*Quelle: Stadtteildatenbank des Statistikamtes Nord

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2.7.6 Weitere Problemlagen

Alleinerziehende Auch der vergleichsweise sehr hohe Anteil von Einwohner unter 18 Jahren, die in Alleinerziehen- den-Haushalten leben, verdient eine besondere Beachtung. Über ein Drittel der Familien besteht aus einem Elternteil mit einem oder mehreren Kindern. Dies ist der höchste Anteil in allen Stadtteilen Wandsbeks. Die Familienform ist ein wichtiger Faktor, der über das Aufwachsen und die Zukunfts- chancen von Kindern entscheidet. Gleichzeitig haben Alleinerziehende ein erhöhtes Armutsrisiko.

Tabelle 12: Alleinerziehende in den Wandsbeker Stadtteilen*

Stadtteile Alleinerziehende Alleinerziehende in % aller Haushalte mit Kindern

Steilshoop 754 35,0 933 34,5 505 34,4 Wandsbek 834 32,7 1.540 32,3 Hummelsbüttel 544 31,2 Rahlstedt 2.898 31,1 Tonndorf 397 30,0 Farmsen-Berne 1.050 29,0 Marienthal 265 23,5 547 22,7 253 20,3 Poppenbüttel 404 19,3 Wohldorf-Ohlstedt 103 18,6 162 18,3 Wellingsbüttel 180 17,5 Lemsahl-Mellingstedt 137 17,1 403 15,8 Bezirk Wandsbek 11.909 28,1 Hamburg 53.096 30,9

*Quelle: Stadtteildatenbank des Statistikamtes Nord

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Wahlbeteiligung Tabelle 13: Wahlbeteiligung Bürgerschaftswahlen 2008 und 2011 in den Statisti- schen Gebieten16 sowie Bundestagswahlen 2009 und 2013 im Stadtteil

 Statistisches Stadtteil Stadtteil Gebiet 2008 Steilshoop2009 2011 Steilshoop 2013 064 001 65,4 % 61,3 %

064 002 54,8 % 46,5 %

064 003 47,8 % 38,8 % 064 004 59,5 % 52,0 % 064 005 54,8 % 46,5 %

064 006 46,9 % 38,5 %

064 007 58,8 % 50,7 % 064 008 49,5 % 40,1 % 43,7 % 064 009 56,2 % 50,1 % 064 010 54,6 % 61,6 % 51,7 %

Hamburg gesamt 63,5 % 71,3 % 57,3 % 67,3 %

Die Wahlbeteiligung sinkt im Stadtteil und in der Gesamtstadt. In belasteten Statistischen Gebieten liegt sie auf einem besonders niedrigen Stand. Dies entspricht den Ergebnissen verschiedener Stu- dien wie einer der Bertelsmannstiftung, wonach sich vor allem einkommensschwache und bildungs- ferne Menschen nicht an Wahlen beteiligen.

2.7.7 Ressourcen Der Stadtteil Steilshoop verfügt insgesamt über eher geringe Potentiale. Die ökonomischen und bil- dungsmäßigen Ressourcen sind zu schwach, um die multiplen Problemlagen zu beseitigen.

Allerdings exististiert seit langer Zeit eine selbst- und problembewusste Beteiligungskultur, in deren Rahmen es gelingt, Kräfte der Selbstorganisation zu mobilisieren So existiert ein basisdemokrati- sches Gremium, die Koordinierungskonferenz, schon seit 1976.

Außerdem haben die Förderungen aus Programmen der Stadtentwicklung nachhaltige Beteiligungs- gremien 17 aufgebaut

16 Die Angaben basieren auf einer Schätzung auf Basis der Wahlbeteiligung in den Wahlbezirken. Die Wahlbeteiligung nach Wahlbezirken und Stadtteilen kann unter folgender Web-Adresse abgerufen werden:

http://www.statistik-nord.de/wahlen/wahlen-in-hamburg/buergerschaftswahlen/2008/#c1080

17 s. auch Kap. 3.1.12 Seite 32 von 91

3 Infrastruktur + Analysen

3.1 Bestandsdarstellung

3.1.1 Soziales (Kinder, Jugend, Integration, Senioren) Abbildung 12: Jugendhilfeeinrichtungen und Kindertagessstätten

Seite 33 von 91

Kindertagesstätten, Spielwohnungen,

Kindern bietet Steilshoop ein breit gefächertes Angebot von 15 Kindertageseinrichtungen verschie- dener Träger, drei Spielwohnungen, Betreuung durch Tagesmütter sowie dem Tier- und Pflanzen- haus. Zum Stichtag 01.06.2012 besuchten insgesamt 875 Kinder eine Kindertagesstätte, davon 144 eine Krippe, 555 eine Elementareinrichtung und 176 Kinder einen Hort.18

Der Bezirk Wandsbek verfügt über 241 Standorte und in der Gesamtstadt werden knapp 1.150 Standorte gezählt. In der folgenden Übersicht werden für die KiTa-Ausstattung einige Kennzahlen gebildet und Steilshoop wird mit anderen Gebieten verglichen.

Tabelle 14: Steilshooper KiTa-Ausstattung im Vergleich*

Gebiet Anzahl der Anzahl unter 10- Betreute Kinder Betreuungs- KiTas Jähriger je KiTa je KiTa** Indikator Steilshoop 15 Bezirk Wandsbek 241 152 71 0,47 Hamburg 1.138 137 64 0,47 * Eigene Berechnungen auf Basis des Melderegisters per 31.12.2011

Kindertagesstätten

Einrichtung/Träger Straße Angebot KiTa Löwenzahn DRK Kinder- und Fritz-Flinte-Ring 22c In drei Einrichtungen werden in fünf mul- Jugendhilfe gGmbH tikulturellen Gruppen 85 Kinder im Alter KiTa Löwenzahn DRK Kinder- und Gropiusring 44 von 8 Wochen bis 14 Jahre betreut. Jugendhilfe gGmbH KiTa Löwenzahn DRK Kinder- und Erich-Ziegel-Ring 43a Jugendhilfe gGmbH Elbkinder KiTa Vereinigung Ham- Erich-Ziegel-Ring 28 Kinder im Alter von 8 Wochen bis sechs burger Kindertagesstätten gGmbH Jahre, auch mit Förder- und Therapiebe- darfen werden betreut. Elbkinder KiTa Vereinigung Ham- Gropiusring 41 Betreuung von Kindern ab acht Jahren, burger Kindertagesstätten gGmbH Plätze für Kinder mit besonderem För- derbedarf. Elbkinder KiTa Vereinigung Ham- Steilshooper Allee 30 Betreuung von Kindern von acht Wochen burger Kindertagesstätten gGmbH bis sechs Jahren. Plätze für Kinder mit besonderem Förderbedarf. KiTa Ev.-Luth. Martin-Luther-King Edwin-Scharff-Ring 43 Kinderbetreuung, Ferienprogramm. Kirchengemeinde KiTa Kinderforum Steilshoop Kin- Borchertring 38 Kinderbetreuung ab drei Jahren, Hort. derforum Hamburg KiTa Gustav-Seitz-Weg Pusteblume Gustav-Seitz-Weg 4 Betreuung von Kindern von 6 bis 36 Mo- GmbH naten. KiTa Noldering Kinderwelt Ham- Noldering 35 Integrativ, bilingual (englisch). burg e.V. Kath. KiTa St. Johannis Römisch- Gründgensstraße 32 Betreuung von Kindern von acht Wochen katholische Pfarrei St. Franziskus, bis sechs Jahren, Hinführung zum Glau-

18 Siehe Anhang 6.2 Seite 34 von 91

Hamburg-Barmbek ben in christlicher Verantwortung. Kita NAtur-Wichtel Verein für Kin- Fritz-Flinte-Ring 25 Betreuung von 3- bis 6-Jährigen. Mehrere derbetreuung Steilshoop e.V. Stunden täglich draußen Projekt, Ferien- freizeiten. Ev. KiTa Georg-Raloff-Ring Diako- Georg-Raloff-Ring 11 Betreuung von 2- bis 6-Jährigen. nie-Hilfswerk Nordelbische Ev.- Luth. Kirche Kindernest Cesar-Klein-Ring 40 Altersgemischte Gemeinschaft von der Geburt bis zu zwölf Jahren.

Spielwohnungen

Einrichtung /Träger Straße Angebot Projekt der Nachbarschaftshilfe, Edwin-Scharff-Ring 74 Kinderbetreuung von 8-16 Uhr, Vorbe- Kinder von 6 Wochen -14 Jahre reitung auf Vorschule und Schule, Ta- werden von ehrenamtlich arbei- gesmütterbetreuung. tenden Müttern und Tagesmüttern Fritz-Flinte-Ring 74 Kinderbetreuung von 6-18 Uhr. betreut. Unterstützung durch den Borchertring 98 Kinderbetreuung von 7-16 Uhr, Vorbe- „Förderverein der Spielwohnungen reitung auf Vorschule und Schule, Ta- in Steilshoop“. gesmütterbetreuung.

Einrichtung/Träger Straße Angebot Tier- und Pflanzenhaus, Schreyerring 27 Umgang mit Tieren u.a. Kaninchen, Alraune gGmbH Schafen, Tierpatenschaften etc.

Jugendeinrichtungen Einrichtung/Träger Straße Angebot Aktivspielplatz Villa Kunterbunt Fritz-Flinte-Ring 41 d Freizeiteinrichtung für 5 bis 14-Jährige. Deutsches Rotes Kreuz Haus der Jugend Steilshoop, Gropiusring 43 Diverse Gruppen- und Freizeitangebote kommunale Einrichtung z. B. Sport, Handwerk, Internet, Partys. Verein für Jugendpflege e .V. Gründgensstraße 28 Jugendsozialarbeit, Sucht- und Dro- Step in genprävention, Projekteb zur sexuellen Bildung, Freizeitangebote. VfJ Verein für Jugendpflege e.V. Gründgensstraße 28 Beratung, Gruppen, offenes Angebot, Mädchen- und Frauentreff Ferienprogramm, Hausaufgaben- und Steilshoop Lernhilfe, Reisen für Mädchen ab 9 Jahren und junge Frauen. Straßensozialarbeit Steilshoop Gropiusring 19-21 Unterstützung und Hilfe bei Fragen und und Problemen.

Mobiles, offenes Kinderprojekt Steilshooper Allee 10 Freizeitprogramm für Kinder und Ju- "MOKIP" gendliche der Wohnanlage von För- dern und Wohnen.

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Familienförderung In Neu-Steilshoop findet sich ein dichtes Netz von Unterstützungsangeboten für Familien.

Einrichtung/Träger Straße Angebot Allgemeiner Sozialer Dienst/ Gründgensstraße 26 Beratung und Unterstützung von Eltern Bezirksamt Wandsbek, in Erziehungsfragen, Bewahrung von Fachamt Jugend- und Fami- Kindern vor Gefährdungen. Bewilligung lienhilfe von weitergehenden erzieherischen Hil- fen. Elternschule Steilshoop/ Gropiusring 43 Elterntreffpunkt für Austausch, Informa- Bezirksamt Wandsbek, tion und Unterstützung. Offene Grup- Fachamt Jugend- und Fami- pen, Kurse, Eltern-Kind-Gruppen, Ge- lienhilfe sprächskreise, Informationsveranstal- tungen. Erziehungsberatungsstelle Gründgensstraße 28 Beratung von Familien und Kindern bei Steilshoop/Bezirksamt Problemen in der Familie, Verhaltens- Wandsbek, Fachamt Ju- auffälligkeiten von Kindern oder Erzie- gend- und Familienhilfe hungsschwierigkeiten.

Eltern-Kind-Zentrum Steilshooper Allee 30 Elterntreffpunkt zum Austausch, Bera- tung und Unterstützung, gemeinsame Elbkinder KiTa Vereinigung Aktionen für Kinder und Eltern Hamburger Kindertagesstät- ten gGmbH

Insgesamt gibt es ein breitgefächertes Angebot verschiedener Träger für die unterschiedlichen Al- tersstufen und Bedarfe von Kindern, Jugendlichen und Familien.

Integration

Kinder- und Jugendliche Die in Punkt 3.1.1. genannten Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit und Familienförderung haben ihre Angebote auf die Erfordernisse und Bedarfe der Kinder und Jugendlichen mit Migrati- onshintergrund und deren Familien ausgerichtet. Diese Aufgaben stellen in Steilshoop einen wesent- lichen Arbeitsschwerpunkt (80 % der Angebote) der Einrichtungen dar.

So werden im Rahmen der täglichen offenen Arbeit Themen wie „Besuch der Koranschule“ oder „Ehre und Jungfräulichkeit“ besprochen, Projekte zu „Rassismus“ / „Intoleranz gegen Randgrup- pen“, „Pubertät“, „Islam und Radikalisierung“ durchgeführt, aber u. a. auch Bewerbungstrainings angeboten. Die Berücksichtigung kulturspezifischer Besonderheiten (bei lebenspraktischen Angebo- ten wie Kochen etc.) oder das Begehen der unterschiedlichen Feste (Bairam, Fastenbrechen mit den Besuchern) gehören zum Standard aller Einrichtungen.

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Die Projekte „Sportliche Sozialarbeit“ und „Mokip“ des 1. FC Hellbrook sind niedrigschwellige, of- fene und kostenfreie Sportangebote zur Förderung der Integration durch Sport, bei denen rund 80 % der Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Migrationshintergrund haben.

Im Durchschnitt haben rund 71 % der Besucher der Angebote der Kinder- und Jugendar- beit/Jugendsozialarbeit in Steilshoop einen Migrationshintergrund.

Für Sprachförderung bieten 40 % der Einrichtungen unterschiedliche außerschulische Angebote zur Förderung des Spracherwerbs an. Neben der Integration von Sprache als Schwerpunkt in der alltäg- lichen Arbeit werden in der Regel Angebote im Rahmen von Schularbeitshilfe und Nachhilfeunter- richt in Deutsch, aber auch in den Fächern Mathematik und Englisch gemacht. Das Haus der Ju- gend bietet in Kooperation mit der Schule bereits seit 25 Jahren Farsi-Unterricht für Kinder und Ju- gendliche an, um deren muttersprachliche Kompetenzen zu erhöhen.

Ältere Menschen In Steilshoop ist mit einem zunehmenden Hilfebedarf älterer Menschen mit Migrationshintergrund bei der gesundheitlichen Versorgung, Betreuung und Pflege zu rechnen. Erforderlich sind deshalb kultursensible Angebotsstrukturen, die es auch älteren und hochbetagten Menschen mit Migrations- hintergrund ermöglichen, trotz partieller Einschränkungen, entsprechend ihrer individuellen Werte, kulturellen und religiösen Prägungen und Bedürfnissen, weitestgehend unabhängig und selbstver- antwortlich zu leben. Sowohl eine den Bedürfnissen entsprechende altersgerechte ärztliche und me- dizinische Versorgung, gesundheitliche Betreuung und Pflege als auch altersgerechte Freizeitangebo- te in annehmbarer Entfernung sind zu erhalten bzw. anzustreben.

Senioreneinrichtungen

Aufgabe der staatlich geförderten Senioreneinrichtungen ist es, Kontaktmöglichkeiten durch ein wohnortnahes und niedrigschwelliges Begegnungsangebot zu schaffen. Damit sollen Isolierungs- und Vereinsamungstendenzen älterer Menschen vermieden werden. Ein weiteres Ziel ist es, dass die Senioren auch im Alter am gesellschaftlichen Leben teilhaben und in der Gemeinschaft verwurzelt bleiben sowie ihre Selbstständigkeit, Eigeninitiative und Autonomie zu fördern. Darüber hinaus sol- len auch ältere Menschen, die andere Freizeitangebote aus finanziellen Gründen nicht in Anspruch nehmen können, mit diesem Angebot angesprochen werden.

In Steilshoop gibt es einen öffentlich geförderten Seniorentreff.

Name Adresse Angebote Seniorentreff Martin- Gründgensstraße 28 Seniorensprechstunde, Gedächtnistraining, Tanzkreis, Luther-King Kirchenge- Malgruppe, Handarbeitskreis, Singkreis, Flötenkreis, meinde Seniorenfrühstück und mehr.

Darüber hinaus gibt es noch beispielsweise Sportvereine und kirchliche Einrichtungen, die einschlä- gige Angebote vorhalten.

Name Adresse Angebote Katholische Gemeinde St. Jo- Gründgensstraße 32 Rosenkranzgebet, Kaffee, Unterhaltung; hannis jeden 2. Mittwoch Seniorennachmittag mit Thematischen, Krankenbesuche.

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GFG Gymnastik- und Freizeit- Geschäftsführung: 60 plus für Frauen, viele weitere Sportar- gesellschaft Steilshoop e.V. Hummelsbütteler Landstraße ten. 1. FC Hellbrook e.V. von 1967 Edwin-Scharff-Ring 57 Wirbelsäulengymnastik viele weitere Sportarten, sportlie Sozialarbeit, offene Angebote (Integration durch Sport).

Exkurs: Soziale Netzwerke von älteren Menschen Knapp ein Drittel (29 %) der älteren Menschen in Hamburg weisen Lücken in ihrem sozialen Netz auf. Dabei gibt es keine gravierenden Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Insbesondere Männer mit niedrigem sozialen Status beklagen Lücken im sozialen Netz (42 %). Männer mit hohem sozialökonomischen Status sind mit 21 % nur halb so oft betroffen. Dieser Umstand ist bei Frauen deutlich geringer (31 % mit niedrigem und 22 % mit hohem sozio- ökonomischen Status).19 Insgesamt ist festzustellen, „dass Personen, die Lücken im sozialen Netz aufweisen, häufiger einen schlechten Gesundheitszustand aufweisen, stärker im Alltag eingeschränkt sind, d. h. weniger selbstständig sind, weniger mobil sind und sich häufiger unzufrieden über ihre Lebensqualität insgesamt äußern.“

Ausreichende Treffmöglichkeiten und niedrigschwellige Veranstaltungen für die ältere Bevölkerung Steilshoops sollten daher langfristig gewährleistet sein. Auch perspektivisch sollte die Ziele, die (kul- tursensiblen) Angebote kontinuierlich den Bedarfen anzupassen, sie inhaltlich weiterzuentwickeln und die Vernetzung der vorhandenen Einrichtungen zu fördern, unterstützt werden. Dabei sollten gezielt ältere Menschen, mit niedrigem sozialen Status und Menschen mit Migrationshintergrund durch die Offene Seniorenarbeit angesprochen werden.

3.1.2 Gesundheit

Eine Anlaufstelle für den Gesundheitsbereich ist das zentral gelegene Ärztehaus. Hier gibt esneben Medizinern einige Gesundheitsdienstleister, soziale Einrichtungen und ein Sanitätsgeschäft.

Die Mütterberatung bietet Sprechzeiten vor Ort an. In der Martin-Luther-King Kirchengemeinde und der St. Johannis-Kirche treffen sich Selbsthilfegruppen für Menschen mit Alkoholproblemen (Guttempler und Anonyme Alkoholiker).

Ärzte

In Steilshoop finden sich insgesamt sechs Arztpraxen und Praxen von Therapeuten folgender Fach- richtungen20 sowie drei Zahnarztpraxen, in denen zum Teil mehrere Ärzte und Therapeuten tätig sind. Drei der Ärzte haben einen Migrationshintergrund und bieten so einen Anlaufpunkt für Be- wohner, die ebenfalls einen Migrationshintergrund haben.

Neu-Steilshoop 2 Allgemeinmedizin/Hausarzt Friz-Flinte-Ring 71 Gründgensstraße 26 1 Kinder- und Jugendmedizin Gründgensstraße 26 1 Augenheilkunde Schreyerring 26 1 Kinder- und Jugendlichen. Psychotherapeut Gründgensstraße 26 3 Zahnheilkunde Cesar-Klein-Ring 40 Schreyerring 51 Gründgensstraße 26

19 (Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz, Gesundheitsberichterstattung und Gesundheitsförderung, 2011, S. 64). 20 Ärztekammer Hamburg Arztsuche 2011 Seite 38 von 91

Alt-Steilshoop 1 Ergo- und Psychotherapie Steilshooper Straße 295

Anmerkung: Die Niederlassungsmöglichkeit von Ärzten, die an der kassenärztlichen Versorgung teilnehmen wol- len, ist gesetzlich geregelt. Die Entscheidungen obliegen dem Zulassungsausschuss, dem Vertreter der Kassenärztlichen Vereinigung und der Krankenkassen angehören.

Apotheken

Anzahl Name Straße 3 Askanier Apotheke Gründgensstraße 26 Gropius Apotheke Schreyerring 11 Orchideen Apotheke Schreyerring 41

Beratungsstellen

Name Straße Angebot Mütterberatung Gropiusring 43 Sprechstunde mit einem Beratungsan- des Fachamtes Gesundheit Sporthalleneingang gebot zu Fragen der Pflege, Ernährung und Entwicklung des Kindes nacvh tele- fonischer Vereinbarung.

Eltern-Kind-Zentrum Freitags Babyclub 10 bis 12 Uhr Steilshooper Allee 30 Schulärztlicher Dienst des Facham- Herthastraße 20 Für alle Kinder verpflichtende Schul ein- tes Gesundheit gangsuntersuchungen und Beratung von Eltern zu ggf. notwendigen Behandlungen, Fördermaßnahmen und Erholungskuren.

3.1.3 Pflege In Hamburg versorgen 345 Ambulante Pflegedienste rund 14.000 pflegebedürftige Menschen.

In den 187 stationären Wohn-Pflegeeinrichtungen werden insgesamt 17.249 Plätze angeboten. Da- nach gibt es in Hamburg pro 1.000 Einwohner aller Altersstufen durchschnittlich 10 stationäre Wohn-Pflegeeinrichtungen, pro 1.000 Einwohner ab 65 Jahren werden 51 stationäre Plätze vorge- halten.21

In Steilshoop leben 3.574 Personen, die 65 Jahre und älter sind und für die sich nach den Hambur- ger Zahlen ein durchschnittliches Angebot von 180 Wohn-Pflegeplätzen errechnen lässt. In einer stationären Wohn-Pflegeeinrichtungen in Steilshoop werden 68 Pflegeplätze vorgehalten.

Drei im Stadtteil ansässige ambulante Pflegedienste verschiedener Größe und mit unterschiedlichen Schwerpunkten sind in der häuslichen pflegerischen Versorgung tätig. Es ist zu beachten, dass eine genaue Zuordnung ihres Aktionsradius nicht vorgenommen werden kann.

21 Pflegestatistik, Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig Holstein, 27.01.2011 Seite 39 von 91

Ambulante Pflegedienste 22

Name Straße Angebot Neu-Steilshoop Hartwig-Hesse-Stiftung Gustav-Seitz-Weg 2 Ambulanter Pflegedienst Baucke-Marquardt Agentur für Pfle- Gropiusring 14 Ambulanter Pflegedienst gedienst und Hauswirtschaft Alt-Steilshoop Akzent Pflege und Sozial GmbH Appelhoff 5 Ambulanter Pflegedienst Sabine Mohr Steilshooper Straße 309 Ambulanter Pflegedienst

Stationäre Wohn-Pflegeeinrichtungen

Name Straße Angebot Neu-Steilshoop Seniorenwohnanlage GAGFAH- Gustav-Seitz-Weg 2 Vermietet von GAGFAH Immobilien Hesse-Haus Management GmbH. Betreuung durch Hartwig-Hesse-Stiftung. Alt-Steilshoop St. Gabriel Herbert-Ruppe Haus Schmachthäger Straße 38 68 Pflegeplätze und 87 Plätze im Be- treuten Wohnen.

3.1.4 Menschen mit Behinderung

Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) lebten zum Jahresende 2009 in Deutschland 7,1 Millionen schwerbehinderte Menschen. Als schwerbehindert gelten dabei Personen, denen von den Versor- gungsämtern ein Grad der Behinderung von 50 % und mehr zuerkannt wurde.

Aber: Es gibt keine „Meldepflicht“ für Menschen mit Behinderung, ihre tatsächliche Anzahl kann nur geschätzt werden. Häufig wird ein Anteil von 10 % der Gesamtbevölkerung genannt. Bei rund 20.000 Bewohnern könnte man danach die Anzahl von rund 2.000 Menschen mit Behinderung in Steilshoop annehmen.

Von diesen sind rund 4 % unter 25 Jahre 21 % 25 bis 55 Jahre 20 % 55 bis 65 Jahre 54 % älter als 65 Jahre alt (von denen 29 % über 75 Jahre alt sind).

Behinderungen treten vor allem bei älteren Menschen auf: So waren 2009 deutlich mehr als ein Viertel (29 %) der schwerbehinderten Menschen 75 Jahre und älter; knapp die Hälfte (46 %) gehörte der Altersgruppe zwischen 55 und 75 Jahren an.

22 Quelle: AOK Rheinland/Hamburg, Zugelassene Pflegeeinrichtungen stationär, SGB XI, 01.10.2011 Seite 40 von 91

Insgesamt gibt es 55 Kategorien der Behinderung, wesentlich sind:

Abbildung 13: Kategorien der Behinderung

körperlich behindert

geistig-seelisch behindert

17% neurologische Störung

4% Sinnesbehinderung (blind oder sehbehindert) 5% Sinnesbehinderung (Sprach- und 55% 9% Hörbehinderung) Art der schwersten Behinderung 10% ist nicht ausgewiesen.

Das Angebot für Menschen mit Behinderung im Bezirk Wandsbek insgesamt ist vielfältig und um- fasst Beratungsangebote, ambulante Hilfen und Wohnangebote, Hilfen für Kinder und Familien, Hilfen im Arbeitsleben und in der Mobilität. Die entsprechenden Beratungsstellen und Leistungsträ- ger befinden sich in der Regel in gut erreichbaren, zentral gelegenen Orten.

Tabelle 14: Einrichtungen für Menschen mit Behinderung

Name der Einrichtung Straße Angebot Wohnungen Cesar-Klein-Ring Cesar-Klein-Ring 2,4,6,8 Wohn- und Assistenzangebote (-assistenz-ost) für 23 Menschen in 13 angemie- teten Wohnungen. Eine Woh- nung (Cesar-Klein-Ring 6 / 4. Stock) ist Einsatzzentrale, zentra- ler Anlaufpunkt in Krisen und Treffpunkt mit Gemeinschaftsan- geboten. Wohnungen Edwin-Scharff-Ring Edwin-Scharff-Ring 43a, 45 Zwei Gemeinschaftswohnungen (alsterdorf-assistenz-ost) für Menschen mit hohem Unter- stützungs- und Pflegebedarf mit je vier bzw. zehn Einzelzimmern und bedarfsorientierter Assis- tenz.

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3.1.5 Verkehr (Verkehrsanbindung, Verkehrslage, ÖPNV)

Der Stadtteil Steilshoop wird von einer Hauptverkehrsstraße, der Steilshooper Allee, durchzogen, die ein hohes Maß an Durchgangsverkehr verursacht. Die Erreichbarkeit ist durch den motorisierten Individualverkehr und durch das vorhandene Straßennetz gewährleistet.

Bis heute ist Steilshoop nicht an das Hamburger Schienennetz angebunden. Der Anschluss an den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) erfolgt entsprechend ausschließlich über vier Buslinien zu den U- bzw. S-Bahnhöfen Rübenkamp, Barmbek und Sengelmannstraße, die an das Schnellbahn- system der Stadt angeschlossen sind. Zusätzlich verkehrt eine Nachtbuslinie. Steilshoop war ur- sprünglich mit einer direkten Anbindung an das U-Bahnnetz geplant worden. Die U-Bahn-Linie von Barmbek nach Steilshoop ist unverändert im Flächennutzungsplan dargestellt. Aufgrund der Tatsa- che, dass diese Planung bis heute nicht umgesetzt wurde, waren über die Jahrzehnte immer wieder verschiedene Optionen der Anbindung im Gespräch. Zuletzt wurden der Öffentlichkeit 2010 Pla- nungen zur Stadtbahn vorgestellt, die aufgrund einer Senatsentscheidung im Dezember 2010 aller- dings wieder eingestellt wurden.

3.1.6 Wohnen und Wohnumfeld

Im Jahr 2011 gab es in Steilshoop 8.572 Wohnungen, von denen 96 % in Mehrfamilienhäusern und 4 % in Ein- oder Zweifamilienhäusern zu finden waren. Nach dem Stadtteil Eilbek mit 2 % ist dies der niedrigste Anteil von Einzelhäusern.

Die Anzahl der Wohnungen im Stadtteil Steilshoop lag im Jahr 2011 bei 8.572. Dabei ist der Anteil von öffentlich gefördertem Wohnraum mit rund 50 % überdurchschnittlich hoch. So lag der Anteil der öffentlich geförderten Wohnungen im Bezirk Wandsbek bei etwa 12 % des Wohnungsbestan- des. Im Stadtteil Steilshoop sinkt dieser Anteil, wie in anderen Stadtteilen auch, aber stetig. So gab es in Steilshoop im Jahr 2008 noch 4.606 im Jahr 2012 nur noch 4.529 öffentlich geförderte Wohnun- gen. Der Anteil sank damit von 53 % auf 52 %. Bis zum Jahr 2017 werden weitere Wohnungen aus der Bindung fallen, in Steilshoop wird es dann noch 2.788 öffentlich geförderte Wohnungen geben.

Die Wohnungsgröße von durchschnittlich 72,8 qm pro Wohnung liegt dabei im Mittelfeld. In den 18 Stadtteilen liegt in sechs die Wohnungsgröße unter der in Steilhoop.

Bei der Wohnfläche je Einwohner liegt Steilshoop mit 32,5 qm knapp vor dem Schlusslicht Jenfeld mit 30,7 qm. Steilshoop hat seit 1987 jedoch einen Zuwachs der Wohnfläche je Einwohner zu ver- zeichnen. Dies ist ein Trend, der sich auch für die Gesamtstadt und für den Bezirk Wandsbek be- obachten lässt. In Steilshoop stagniert seit 1998 die Entwicklung aber, die mit einem deutlich niedri- geren Wert (28 qm) begann. Mit einem Zuwachs von 4 qm fällt das Wachstum etwas geringer aus als im Bezirk Wandsbek und in der Gesamtstadt, die ihren „Vorsprung“ ausbauen.23

23 Quelle: Statistikamt Nord/Stadtteildatenbank Seite 42 von 91

Tabelle 17: Wohnfläche je Einwohner in Quadratmetern 1987 - 2011

Jahr HAMBURG Wandsbek Steilshoop

1987 33,3 34 28,9 1988 33,4 34,1 28,8

1989 33,1 33,9 28,9

1990 32,8 33,8 28,8 1991 32,8 34,1 29,3

1992 32,9 34,3 29,6 1993 33,1 34,5 29,8

1994 33,5 34,9 30,3 1995 33,9 35,2 30,6

1996 34,4 35,9 31,2

1997 34,8 36,2 31,8 1998 35,4 36,8 32,1

1999 35,6 36,9 32,2 2000 35,7 37 32

2001 35,9 37,2 32 2002 36,1 37,3 32,3

2003 36,2 37,6 32,2

2004 36,4 37,9 32,5 2005 36,5 38,1 32,6

2006 36,5 38,2 32,4 2007 36,5 38,4 32,3 2008 36,6 38,5 32,5 2009 37,1 39,1 32,8 2010 37 39,1 32,5

2011 37 39,1 32,5

Quelle: Statistikamt Nord/Stadtteildatenbank

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Abbildung 14: Wohnfläche je Einwohner in Quadratmetern 1987 - 2011*

Quelle: Statistikamt Nord/Stadtteildatenbank

Wohnumfeld: Für die Beschreibung der infrastrukturellen Ausstattung des Wohnumfeldes stehen leider nur weni- ge Daten (vgl. Abschnitt 3.1.2) zur Verfügung. Allerdings können Daten zur ambulanten Gesund- heitsversorgung (Anzahl von Arztpraxen und Apotheken je 1.000 Einwohner) und zur Handwerks- dichte (Anzahl der Handwerksbetriebe je 1.000 Einwohner) angegeben werden.

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Abbildung 15: Ambulante Gesundheitsversorgung und Handwerksdichte in den Wandsbeker Stadtteilen im Jahr 2011*

*Horizontale Achse: Ärzte je 1.000 Einwohner; vertikale Achse: Handwerksbetriebe je 1.000 Einwohner

Wie die Übersicht zeigt, gehört Steilshoop zu den infrastrukturell am schlechtesten ausgestatteten Stadtteilen des Bezirks. Es gibt deutlich weniger niedergelassene Ärzte bzw. Apotheker und ebenso weniger Handwerksbetriebe je 1.000 Einwohner als in fast allen anderen Stadtteilen des Bezirks Wandsbek.

3.1.7 Ökonomie Stadtteilzentrum Das Einkaufszentrum Steilshoop bildet den wirtschaftlichen und städtebaulichen Mittelpunkt des Quartiers. Als Nahversorgungscenter bietet es den Anwohnern in fußläufiger Nähe Artikel des tägli- chen Bedarfs. Aufgrund seiner zentralen Lage ist es sehr gut zu erreichen. Im Zentrenkonzept der Stadt Hamburg ist es als Nahversorgungszentrum (D-Zentrum) ausgewiesen und bietet eine Ver- kaufsfläche von 11.100 qm. Das Angebot der rund 45 Ladenräume, von denen einige seit einiger zeit leer stehen, richtet sich vorwiegend auf den periodischen Bedarf, aber auch Waren des aperiodischen Bedarfs sind erhältlich. Einige der Ladenflächen werden als Spielhallen, Wttbüros, karatestudio und Bücherhalle genutzt. Für PKW stehen 400 Stellplätze zur Verfügung.

Ende 2008 wurde das EKZ um eine Tiefgarage und einen Anbau erweitert. In das Erdgeschoss ist eine ALDI-Filiale eingezogen, das Obergeschoss bietet neue Verkaufsflächen. Die Schließung der Postfiliale im EKZ im Jahre 2008 und deren Umzug in den außerhalb gelegenen Discounter „Fami-

Seite 45 von 91 la“ hatte zur Folge, dass dem EKZ Laufkundschaft verlorengegangen ist.

In unmittelbarer Nähe des Einkaufzentrums – in der Fußgängerzone der Mittelachse sowie südlich davon – sind weitere Einzelhandels- und Dienstleistungsgeschäfte angesiedelt. Hier befinden sich u.a. eine Sparkasse, ein Friseur, eine Apotheke, eine Gaststätte sowie das Ärztehaus.

Neben dem Einkaufszentrum bietet ein Famila Warenhaus im Eichenlohweg weitere Dienstleis- tungs- und Serviceangebote vor Ort an.

Das gastronomische Angebot im Stadtteil konzentriert sich auf das EKZ. Mit Ausnahme eines tür- kischen Restaurants mit Außensitzplätzen wechseln die Anbieter häufig. Außerhalb des EKZ be- finden sich ein Restaurant und mehrere Kneipen.

Der Beschäftigungsträger Alraune gGmbH bietet in Form von Projekten verschiedene Dienstleis- tungen in Steilshoop an. Dazu zählen u.a. das „Café“, das „Café Jetzt“ und das Tierhaus. Mit dem Steilshooper Büdel existiert ein Ableger der Hamburger Tafel.

Abbildung 16: Gewerbegebiete

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Gewerbegebiet Steilshoop Das Gebiet ist heterogen strukturiert und liegt direkt an der Steilshooper Allee. Entsprechend haben sich dort zahlreiche KFZ-orientierte Betriebe, Schnellrestaurants und ein großes Fitnessstudio ange- siedelt. Hier haben auch einige interessante und erfolgreiche Unternehmen ihren Sitz. So beispiels- weise bis Ende 2013 die Hamburger Dependance von Deutschlands größtem Verleih für Filmrequi- siten.

Gebietsgröße ca. 24 ha Planrecht Bebauungsplan Steilshoop 3 (2010): GE, Einschränkungen für Einzel- handel Bebauungsplan Steilshoop 5 (2010): GE, Einschränkungen für Einzel- handel Bebauungsplan Steilshoop 8 (1986): GE, Ausschluss von Einzelhandel

Verkehrsanbindung: B 75 (ca. 5,5 km), A 24 (ca. 8 km)

Erreichbarkeit ÖPNV: Verschiedene Buslinien, sowie S 1 „City Nord/ Rübenkamp“

Abbildung 17: Lage Gewerbegebiet

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3.1.8 Arbeit und Beschäftigung Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag Ende 2011 in Alt-Steilshoop bei 1.368 und in Neu-Steilshoop bei 4.925. Dies entspricht einer Beschäftigungsquote24 von 53,8 bzw. 48,7 %. Alt-Steilshoop liegt damit knapp über der Wandsbeker (53,3 %) und hamburgischen (52,9 %) Quote, Neu-Steilshoop darunter.

In Alt-Steilshoop waren 53,4 % der Frauen und 54,2 % der Männer in sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen tätig. In Neu-Steilshoop waren es bei den Frauen 44 % und bei den Männern 53,6 %. Die geschlechtsspezifischen Beschäftigungsquoten lagen damit bei den Männern in beiden Sozialräumen leicht unter denen des gesamten Bezirks (55 %) und in Neu-Steilshoop deut- lich unter der bezirklichen Quote der Frauen (51,7 %), während überdurchschnittlich viele Frauen in Alt-Steilshoop sozialversicherungspflichtig beschäftigt waren. Die geschlechtsspezifische Abwei- chung ist in Alt-Steilshoop unbedeutend, während sie in Neu-Steilshoop mit einer Differenz von 9,6 % die auffälligste im gesamten Bezirk25 ist. Die Gründe liegen allerdings hier nicht wie in den Walddörfern bei relativ vielen Einverdienerhaushalten oder an der Altersstruktur, sondern es gibt ein hohe Anzahl von Alleinerziehenden26, deren Wiedereingliederung ins Erwerbsleben sich i.d.R. nach der Elternzeit schwierig gestaltet (s. Hinweise auf das ESF-Projekt Jobclub Soloturn).

Die ökonomische Situation im Stadtteil lässt sich in der Stadtteildatenbank aus der Rubrik „Einkünf- te 2004 je Lohn- und Einkommensteuerpflichtigen“ ablesen. Der Stadtteil Steilshoop lag im Jahr 2004 in diesem Ranking knapp vor Jenfeld auf dem zweitletzten Platz der achtzehn bezirklichen Stadtteile. Beim Vergleich der Einkünfte 1995 und 2004 je Lohn- und Einkommensteuerpflichtigen gab es unter den Stadtteilen sechs, in denen die Durchschnittswerte gestiegen sind und zwölf, in de- nen sich die Einkünfte verringert haben. Letzteres ist gleichbedeutend mit einem Kaufkraftverlust. Hier liegt Steilshoop auf einem der hinteren Plätze (16)27 und gehört bei den eh schon niedrigen Durchschnittseinkünften zu den Stadtteilen, die am meisten an Durchschnittseinkommen verloren haben.

Die Bevölkerung in Alt-Steilshoop und Neu-Steilshoop ist stark von Arbeitslosigkeit betroffen. Der Arbeitslosenanteil an der gesamten Bevölkerung zwischen 15 und 65 Jahren28 liegt mit 7,8 % im Sü- den und 8,9 % im Norden des Stadtteils deutlich über dem bezirklichen und hamburgischen Durch- schnitt. Mit 6,6 bzw. 7,4 % ist ein deutliches Übergewicht von Arbeitslosen im SGB II-Bereich festzustellen. Die Quote der jüngeren Arbeitslosen29 liegt in Alt-Steilshoop leicht über dem Durch- schnitt, während sie in Neu-Steilshoop fast doppelt so hoch wie im Bezirk ist. Bei den älteren Ar-

25 Wandsbeker und Hamburger Durchschnitt bei der Abweichung Frauen- zu Männerbeschäftigung: 3,3 %. 26 RISE-Datenpool v. 28.01.12: Privathaushalte in Hamburg. 27 Datengegenüberstellung mittels einer Zeitreihe, erstellt auf Grundlage der Datenbank des Statistikamtes Nord. 28 Die Quoten für die Arbeitslosen sind nicht – wie sonst üblich – auf die Erwerbspersonen, sondern ersatzweise auf die Bevölkerung im Alter von 15 bis unter 65 Jahren bezogen, da aktuelle Erwerbspersonenzahlen für die Stadtteile nicht verfügbar sind. Als Bezugsgröße für die Anteile der jüngeren und älteren Arbeitslosen dienen ebenfalls die entsprechenden Altersgruppen in der Bevölkerung. Tendenziell fallen die selbst berechneten Quoten daher etwas günstiger aus als in der Statistik der Agentur für Arbeit. Quelle: Bundesagentur für Arbeit und Melderegister 31.12.2011. Berechnungen auf Grundlage des RISE-Datenpool des Statistikamtes Nord. Alt-Steilshoop: 7,8 %, Neu-Steilshoop: 8,9 % im Vgl. zu Wandsbek: 4,9 % und Hamburg 5,7 %. 29 15- u. 25-Jährige: Alt-Steilshoop: 2,6 %, Neu-Steilshoop: 4,1 % im Vgl. zu Wandsbek: 2,1 %, Hamburg 2,0 %. Seite 48 von 91 beitslosen30 sind die Werte in beiden Sozialräumen überdurchschnittlich, hier ist der Anteil in Alt- Steilshoop aber höher als in Neu-Steilshoop. Beim Jobcenter team.arbeit.hamburg (nachfolgend JC t.a.h.) sind aus beiden Sozialräumen deutlich mehr ältere Arbeitslose als bei der Agentur für Arbeit verzeichnet.

Exkurs: Arbeitslosigkeit Als arbeitslos werden gemäß § 16 des Sozialgesetzbuches (SGB III) Personen gezählt, die vorübergehend nicht in ei- nem Beschäftigungsverhältnis stehen oder weniger als 15 Wochenstunden erwerbstätig sind, eine versicherungspflichtige Beschäftigung suchen und den Vermittlungsbemühungen zur Verfügung stehen. Teilnehmer an Maßnahmen der akti- ven Arbeitsmarktpolitik gelten nicht als arbeitslos. (Maßnahmen der Fort- und Weiterbildung, 1- Euro-Jobs). Die Arbeitslosen nach SGB II sind eine Teilmenge aller Arbeitslosen.

Langzeitarbeitslosigkeit stellt für die Betroffenen und ihre Familien eine große Belastung dar. Sie fühlen sich häufig ausgegrenzt, kaum gefördert und bleiben beruflich abgehängt. In der Folge kön- nen psychosoziale Probleme wie Schulden, instabile Familienverhältnisse oder Sucht auftreten, was die Vermittlungshemmnisse noch verstärkt. Besonders schwierig ist die (Re-)Integration von Schwerbehinderten, Migranten, Älteren und Alleinerziehenden am Arbeitsmarkt. Je länger Arbeits- losigkeit dauert, umso geringer sind die Chancen auf einen neuen Job. Auch der hohe Anteil der Ar- beitslosen ohne abgeschlossene Berufsausbildung31 in Hamburg (53,4 %, davon 25,9 % im SGB III- Bereich und 64,8 % im SGB II-Bereich) bleibt ein großes Problem. Hier sind ergänzend zu den Ein- gliederungsbemühungen der Jobcenter flankierende Maßnahmen notwendig, die durch das Bundes- oder das Landes-ESF-Programm gefördert werden (können).

Infrastruktur, die der Bevölkerung in den Sozialräumen zur Verfügung steht (Träger und Maßnahmen / Angebote32):

Der Standort Bramfeld des JC t.a.h.33 liegt in Steilshoop. Hier ist auch das U25-Team integriert. Für schwerbehinderte Menschen aus ganz Hamburg ist allerdings ein zentrales Jobcenter34 zuständig. Das JC in der Nähe des U-Bahnhofes Burgstraße betreut erwerbsfähige schwerbehinderte Menschen mit einem Grad der Behinderung von 50 % oder mehr sowie ihnen gleichgestellte Menschen.

Außerdem wird das vom ESF-Landesprogramm geförderte Projekt „Jugend Aktiv“35 durch den Ju- gendhilfeträger Nordlicht e.V. durchgeführt, der seinen Sitz in Neu-Steilshoop hat. Zielgruppe des Projektes sind Jungerwachsene zwischen 18 und 25 Jahren, die eine berufliche und private Perspek- tive suchen. Wichtig in diesem Projekt ist im Unterschied zu sanktionierenden Maßnahmen der

30 55- u. 65-Jährige: Alt-Steilshoop: 5,9 %, Neu-Steilshoop: 5,5 % im Vgl. zu Wandsbek: 4,3 % und Hamburg 5,1 %. § 53 a Zweites Sozialgesetzbuch (SGB II) sieht vor, dass über 58-Jährige Arbeitsuchende nicht mehr als arbeits- los gelten, wenn sie länger als ein Jahr Arbeitslosengeld-II beziehen, ohne dass Ihnen eine sozialversicherungs- pflichtige Beschäftigung angeboten wurde. Sie werden dann nur noch in der Unterbeschäftigungsstatistik der Bun- desagentur geführt. 31 Arbeitsmarktbericht für November 2012 des Vorsitzenden der Geschäftsführung des Agentur für Arbeit Hamburg, Sönke Fock. 32 Stand: 30.11.2012 33Jobcenter team.arbeit.hamburg, Standort Bramfeld, Steilshooper Allee 53, 22309 Hamburg, Tel.: 040/ 24851999 (Service-Center), Internet: www.team-arbeit-hamburg.de, 34 Jobcenter team.arbeit.hamburg, Standort für schwerbehinderte Menschen, Belügens Garten 2, 20537 Hamburg, Tel.: 040/ 24851999 (Service-Center) 35 Jugend Aktiv bei Nordlicht e.V., Schreyerring 45, 22309 Hamburg, Tel.: 040/28 51 28 01, www.jugendaktiv- hamburg.de, Ansprechpartner: Thomas Pieper. Seite 49 von 91 freiwillige Zugang. Über Beziehungsarbeit und Vertrauensbildung soll in der Arbeit mit den Jugend- lichen eine Basis für Weiterentwicklung entstehen.

Steilshoop ist vor Ort sehr gut versorgt mit beschäftigungsfördernden AGH-Maßnahmen36, deren Maßnahmeninhalte der Bevölkerung meist gegen Nachweis von geringem Einkommen direkt zu Gute kommen. Für eine wohnortnahe Zuweisung von Arbeitslosen über 25 Jahren im SGB II- Bereich stehen mehrere Beschäftigungsträger zur Verfügung.

Das Verbandshaus 37 führt SITA (die Abkürzung steht für „Stabilisierung Integration Toleranz Ak- zeptanz“) in drei Teilprojekten durch:

1) Projekt Familienrestaurant Steils Hope: Hier werden Brötchen und täglich ein warmes Mit- tagessen für Hilfeempfänger zubereitet. Gäste müssen sich über Leistungsbescheid oder ähnlichem als HilfeempfängerInnen ausweisen. 2) Projekt Kindersozialkaufhaus Dschungelkiste: Hier werden Kleider und Spielzeugspenden entgegengenommen, z.T. aufgearbeitet und an HilfeempfängerInnen verkauft. 3) Projekt Kreativwerkstatt Nutzkunst: Hier werden aus alten Gegenständen neue nutzbare o- der dekorative Dinge designt. Kreatives Arbeiten steht im Vordergrund. Es werden Ausstel- lungen für die Objekte organisiert. Die Kunstobjekte werden zugunsten eines gemeinnützi- gen Zweckes versteigert.

Die Alraune gGmbH38 wird im Jahr 2013 ausschließlich für den Stadtteil Steilshoop bzw. auch hier verortet als konkreter Durchführungsort, AGH-Plätze anbieten:

1) Das Tier- und Pflanzenhaus Steilshoop ist ein öffentliches Angebot speziell für Kinder, um ihnen Kontakt und Begegnung mit Tieren und Pflanzen zu ermöglichen. 2) Das Stadtteilcafé und Restaurant am Schreyerring bietet kostengünstig Frühstück, einen täg- lich wechselnden Mittagstisch, Salate und Snacks, Kaffee und Kuchen sowie eine kleine Abendkarte an. Gäste müssen Mitglieder sein. Das Publikum setzt sich vorwiegend zusam- men aus älteren Menschen, Behinderten, Müttern mit Kindern. 3) Unter dem Dach des Dienstleistungszentrums macht Alraune drei verschiedene Angebote, die sich an Empfänger von Sozialgeld oder ALG II aus Steilshoop richten. Die handwerkli- chen Helfer verrichten Renovierungsarbeiten – von Abrissarbeiten über das Ziehen von Ri- gipswänden und Malerarbeiten bis hin zu Transporten oder Entrümpelungen. Die Fahrrad- werkstatt gibt Unterstützung bei der Reparatur von Fahrrädern oder man kann sie direkt vor Ort kostengünstig durchführen lassen. Ein weiteres Standbein sind der Betrieb und die In- standhaltung eines Verkehrsübungsplatzes. Dieser bietet Einrichtungen und (Grund-) Schu- len genauso wie Familien die Möglichkeit, dass Kinder auf geschütztem Gelände für den Straßenverkehr üben können.

36 AGH=Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung nach § 16d SGB II. Im Jahr 2013 stehen in Ham- burg 3.160 AGH-Plätze zur Verfügung, wovon 19 % an Träger von Maßnahmen vergeben wurden, die im Bezirk Wandsbek durchgeführt werden. Dies entspricht 589 Plätzen. 37 Verbandshaus Hamburg, c/o Verein zur Förderung des Einzelhandels mit Nahrungs- und Genussmitteln e.V., Heimhuder Straße 81, 20148 Hamburg, Gründgensstraße. 16, 22309 Hamburg, Tel.: 6422 33 98 www.verbandshaus-hamburg.de. 38 Alraune gGmbH, Schreyerring 27, 22309 Hamburg, Tel.: 040/632 004-0, www.alraune-hamburg.de. Seite 50 von 91

4) Die hauswirtschaftlichen Hilfen „Dimbali“ richten sich an Menschen jeden Alters (Familien, ältere Menschen, Alleinstehende) mit geringem Einkommen, die eine schnelle, kurzfristige und unbürokratische Unterstützung im Alltag brauchen. Hilfe im Haushalt, Pflanzenpflege, Einkaufen, Begleitung (z.B. zum Arzt, zur Behörde etc.), Kinderbetreuung, Hilfe beim Aus- füllen von Unterlagen gehören zum Leistungsspektrum. 5) In eigener Regie führt der bewirtschaftete Kulturtreff JETZT regelmäßig kulinarische und kulturelle Veranstaltungen durch. Die Räume können auch für Veranstaltungen gemietet werden und sind barrierefrei.

Da die Projekte im Sozialraum Steilshoop beheimatet sind, ist dort auch der Schwerpunkt. Die Teil- nehmer kommen allerdings aus dem gesamten Hamburger Stadtgebiet. Auch die Kunden müssen nicht zwangsläufig hier wohnen.

Zusätzlich kooperiert der Stadtteilservice Wandsbek des BFW39 mit einer Senioreneinrichtung in Steilshoop und bietet seine Dienste für Einzelpersonen an. Er wurde konzipiert, um die Lebensver- hältnisse alter, hilfebedürftiger oder aus anderen Gründen benachteiligter Menschen im Bezirk Wandsbek zu verbessern. Der Ausgangspunkt der Einsätze ist das BFW - Vermittlungskontor in der August-Krogmann-Straße 52 in der Nähe der U-Bahn Farmsen.

In Alt-Steilshoop hat das Ausbildungszentrum-Bau in Hamburg GmbH (AZB)40 seinen Sitz. Es wurde 1971 als gemeinnütziges, überbetriebliches Berufsbildungszentrum für Berufe des Bauhaupt- gewerbes gegründet. Gesellschafter sind die Bau-Innung Hamburg und der Bauindustrieverband Hamburg Schleswig-Holstein e. V. Das AZB hat seinen Schwerpunkt auf neun der insgesamt 15 Be- rufe des Bauhauptgewerbes gelegt. Es bildet aus in den Bereichen Maurerhandwerk, Beton- und Stahlbetonbau, Zimmererhandwerk, Stuckateurkunst, Trockenbaumontage, Straßenbau, Kanal- und Rohrleitungsbau sowie im Handwerk des Fliesen-, Platten- und Mosaiklegens. In diesen Berufen er- werben jährlich rund 500 Auszubildende in drei Lehrjahren die für ihren Beruf relevanten Fertigkei- ten.

Das AZB ist ferner AGH-Maßnahmeträger. In ersten Übungsaufgaben werden die Teilnehmer mit Material, Werkzeug und einzelnen Arbeitsschritten unter Anleitung an ihre Tätigkeiten herangeführt. Entsprechend der Kriterien der Wettbewerbsneutralität, des öffentlichen Interesses und der Zusätz- lichkeit können nach Absprache mit dem Bezirksamt Wandsbek, Fachamt Sozialraummanagement und anderen Behörden kleinere Projekte geplant und durchgeführt werden. Mit großem Erfolg wer- den aus der AGH-Maßnahme Teilnehmer in reguläre Beschäftigungs- und Ausbildungsverhältnisse vermittelt. Möglich ist auch, dass die AQtivus gGmbH41 hier ihre Dienste anbietet. Mit der AGH- Maßnahme „Helfer für Sportanlagen und Vereine im Bezirk Wandsbek“ kooperiert AQtivus be- zirksweit, wenn die Voraussetzungen für eine unterstützende Tätigkeit erfüllt sind.

39 BFW=Berufsförderungswerk, Träger der AGH-Maßnahme: Vermittlungskontor GmbH, August-Krogmann-Str. 52, 22159 Hamburg, Tel.: 040/64581-1650, Telefax: 040/64581-1564, www.bfw-vermittlungskontor.de 40 Ausbildungszentrum-Bau in Hamburg GmbH, Schwarzer Weg 3, 22309 Hamburg, Tel.: 040/639 003-0, e-Mail: [email protected] 41 AQtivus Servicegesellschaft für Aktivität auf dem Arbeitsmarkt gGmbH, Adenauerallee 2, 20097 Hamburg, Tel.: 040/284072-100, Telefax : 040/284072-240, e-Mail: [email protected], www.aqtivus.de Seite 51 von 91

Aus dem gemeinsamen Arbeitsmarktprogramm des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg, Arbeitsagentur und JC t.a.h. definiert sich eine Aufgabe, die die HAB42 in Kooperation mit afg- worknet, BFW Vermittlungskontor und Berufsförderungswerk (BFW) übernommen hat: „Die Teilnehmer am sozialen Arbeitsmarkt sollen zusätzlich beraten und betreut werden, um die in Hamburg vorhandenen Regelangebote der Schuldner- oder Suchtberatung sowie sonstiger Angebote wie der Gesundheitsberatung oder der Klärung von Wohnungs- und Unterbringungsfragen effektiv zu nutzen. Dadurch soll in intensiver und nachhaltiger Form während der Zeit der Arbeitsgelegen- heit ein Maximum an persönlichen Problemen der Teilnehmer behoben werden.“ Mit „NAVIGATOR 16A – Die Sozialberatung für AGH“ wird das Ziel verfolgt, je nach individuel- ler Ausgangslage in enger Kooperation mit allen beteiligten Akteuren Probleme zu lösen, um den bestmöglichen Weg zu finden und eine nachhaltige Lösung zu erreichen. Durch die zusätzlichen Angebote werden ergänzende Hilfestellungen vorgehalten. Partner in der praktischen Arbeit sind daher die Träger der Arbeitsgelegenheiten, das JC t.a.h. und Beratungsstellen und anderweitige Dienstleister nach § 16a SGB II. Die Sozialberater koordinieren und befördern die Wahrnehmung der Angebote der Beratungsstellen und anderer Dienstleister nach § 16a SGB II, indem sie den Kontakt zu diesen Stellen herstellen, die erforderliche Kommunikation und Abklärung mit JC t.a.h. vornehmen und als Bindeglied zwischen den Akteuren Fallmanager AGH-Träger, Berater der Bera- tungsstelle und Vermittler/Fallmanager von JC t.a.h. fungieren. Jeder AGH-Träger hat dabei einen verbindlichen Ansprechpartner.

Das angestrebte Ziel jeder AGH ist die Eingliederung auf dem regulären Arbeitsmarkt über den Umweg einer zunächst zusätzlich geschaffenen Beschäftigung. Außerdem soll das Wiedererlernen von Schlüsselqualifikationen oder Wiedergewöhnung an die Arbeitswelt und den Arbeitsalltag er- reicht werden. Mit AGH-Maßnahmen kann, muss aber kein Stadtteil- oder Sozialraumbezug herge- stellt werden. Alraune betreibt weiterhin die Mensa im Bildungszentrum Steilshoop mit ca. 200 Sitz- plätzen. Dafür werden FAV-Stellen nach § 16eSGB II angeboten. Hier werden Beschäftigte einge- stellt, die in Schulküchen zur Absicherung einer ganztägigen Versorgung eingesetzt werden.

Erwähnenswert ist noch, dass der wichtige gewerblich-technische Bildungsträger TÜV Nord43 einen Standort in Neu-Steilshoop hat. Wesentlicher Bestandteil der (Weiter-)Bildungsarbeit ist die erfolg- reiche Vermittlung der Absolvent in den ersten Arbeitsmarkt. Viele kooperierende Firmen sind nicht nur Partner aus der Wirtschaft, wenn es um die Vermittlung von Praktikumsplätzen geht, sondern auch Arbeitgeber von Teilnehmern der angebotenen Qualifizierungsmaßnahmen.

Handlungsperspektiven:

Das Bezirksamt Wandsbek wirkt bei den Planungen für die Jugendberufsagentur (JBA) mit, die44 auch in Wandsbek eröffnet wurde. Diese soll mittels einer Koordination verschiedenster Programme

42 Hamburger Arbeit – Beschäftigungsgesellschaft mbH, Bahngärten 11, 22041 Hamburg, Tel.: 040/65804-0, www.hamburger-arbeit.de 43 TÜV Nord, Techn. Schulungszentrum GmbH & Co.KG, Gründgensstraße 6 und Ruwoldtweg 12, 22309 Ham- burg, Tel.: 040/780814-0 und 7404160-0, Überblick über Standorte in Norddeutschland unter: www.tuev-nord.de 44 Bis dahin ist die JBA Mitte auch für Wandsbeker Jugendliche zuständig, die ohne Berufsausbildung sind, also unversorgte Schulabgänger und Schüler, die noch zur Schule gehen. Es gibt in Wandsbek keine eigene Berufsbera- tung. Dazu kommen Jugendliche bis 25 Jahre, die in den REHA-Bereich fallen, z.B. Bäcker gelernt haben und aus gesundheitlichen Gründen den Beruf nicht ausüben können. Seite 52 von 91 und Fördermaßnahmen sowie der engeren Zusammenarbeit unterschiedlichster Akteure 45 jungen Menschen den Übergang in Ausbildung bzw. Beschäftigung erleichtern.

3.1.9 Bildung (Ausbildung, lebenslanges Lernen) Das Fachamt Sozialraummanagement bezieht sich mit seinem Bildungsbegriff sowohl auf den 6. Altenbericht des BMFSJ (2010) sowie auf den 12. Kinder- und Jugendbericht des BMFSFJ (2005). Abgeleitet daraus werden folgende Grundthesen vertreten: . Bildung ermöglicht dem Individuum die kulturelle, materielle, soziale und subjektive Auseinan- dersetzung mit der Welt. Bildung kann nicht nur als Allgemeinbildung verstanden werden, son- dern im weitesten Sinne als Fähigkeit zur Selbstregulation und gesellschaftlichen Teilhabe.

. Bildung findet an verschiedenen Orten und innerhalb verschiedener Settings statt (formale, non- formale, informelle Bildung).

. Bildung ist ein offener Entwicklungsprozess, der von den Aktivitäten, Interessen und Fähigkei- ten des Individuums ausgeht.

. Bildung findet in allen Phasen des Lebens statt (Bildung im Lebenslauf). Bildungsprozesse an verschiedenen Orten und in verschiedenen Lebensaltern verlaufen sehr unterschiedlich und brauchen jeweils die passende Unterstützung.

Demzufolge „bilden“ sich Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren an vielen verschiedenen Orten wie in Kindertagesstätten, bei Tagesmüttern, in Einrichtungen der offenen Kinder- und Ju- gendarbeit, in Kultureinrichtungen, bei Trägern von Qualifizierungs- und Weiterbildungsmaßnah- men, in Sport- und Bürgervereinen, in Senioreneinrichtungen u.v.a.m.

Tabelle 15: Kurzübersicht über die in Steilshoop angesiedelten Schulen:46

Schule Schulform

Schule Appelhoff Ganztagsgrundschule (GTS) seit 2005, Offene Ganztagsschule in der Vorschulklasse Gebundene Ganztagsschule in den Klassen 1 - 4 Schule Edwin-Scharff-Ring Grundschule, Ganztägige Bildung und Betreuung (GBS) seit 2013 Vorschulklassen (VSK) 1-4, Schule am See Grundschule an die Stadtteilschule angegliedert

45 Berufsberatung und Team Akademische Berufe der Agentur für Arbeit, Ausbildungs- und Arbeitsvermittlung von Arbeitsagentur und Jobcenter team.arbeit.hamburg, Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration, Be- hörde für Schule und Berufsbildung, Bezirke 46 Die Schulen befinden sich derzeit in einem fließenden, stetig wechselnden Übergang zur GBS oder zur GTS. In wel- chem Entwicklungsstadium sich welche Schule derzeit befindet, kann hier daher nicht immer angegeben werden. Die Angaben zur Schulform beruhen sich auf der sog. Herbststatistik der BSB (Stand: 01.02.2013).

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Des Weiteren werden die in Steilshoop angesiedelten Schulen im Einzelnen – unter Berücksichti- gung ihres Schulprofils und unter Angabe der Kontaktdaten – ausführlicher dargestellt.47

 Schule Appelhoff48 | Appelhoff 2, 22309 Hamburg; Tel.: 639170 Die Schule Appelhoff ist eine gebundene Ganztagsschule mit Vorschulklassen unter einer pädago- gisch-konzeptionellen Ausrichtung. Sie ist eine inklusive Schule, die für alle Kinder offen steht. Als ehemalige integrative Regelschule gibt es seit 1994 Inklusionserfahrungen.

Die Schule Appelhoff ist eine Schule ohne Zensuren, die Lernentwicklung der Kinder wird über Kompetenzraster dargestellt. Verbindliche Hausaufgaben werden nicht erteilt, stattdessen üben die Kinder in individuellen Lernzeiten in der Schule. Alle Schülerinnen und Schüler lernen von Montag bis Donnerstag von 8.00 Uhr bis 16.00 Uhr gemeinsam. Der Schultag ist durch eine kinderfreundli- che Rhythmisierung gekennzeichnet. Lern- und Entspannungsphasen wechseln sich optimal ab. In der langen Mittagspause essen alle Schülerinnen und Schüler und gestalten die Zeit nach ihren Be- dürfnissen. Am Freitag ist um 13.00 Uhr Schulschluss. Betreuung wird bis 16.00 Uhr angeboten. Ab 6.00 Uhr und bis 18.00 Uhr wird eine kostenpflichtige, sozial gestaffelte Früh- bzw. Spätbetreuung und in den Hamburger Schulferien eine Ferienbetreuung angeboten.

 Grundschule Edwin-Scharff-Ring49 | Edwin-Scharff-Ring 56, 22309 Hamburg; Tel.: 632 79 10 Die Grundschule Edwin-Scharff-Ring liegt seit über 40 Jahren im Stadtteil Steilshoop. Sie wurde im Jahr 1971 erbaut und ist eine reine Grundschule. Fast alle Schülerinnen und Schüler leben in der umliegenden Großwohnsiedlung Steilshoop. Zurzeit besuchen um die 300 Schüler die Schule. Sie verteilen sich auf 13 Klassen der Jahrgänge 1 bis 4 und auf zurzeit 3 Vorschulklassen. Im Rahmen der verlässlichen Halbtagsgrundschule verbringen alle Kinder garantiert ihren Vormittag in der Zeit von 8 bis 13 Uhr an der Schule. Ab dem Schuljahr 2013/14 wird die „Ganztägige Bildung und Be- treuung“ an der Grundschule Edwin-Scharff-Ring in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) als Träger der Nachmittagsbetreuung verwirklicht.

 Schule am See50 | Borchertring 38, 22309 Hamburg; Tel.: 63 91 900 Die Schule am See bezeichnet sich als eine aufwachsende, dreizügige Stadtteilschule mit Schülern von der Vorschule bis Klasse 10. Seit vier Jahren wird an dieser Schule an einer grundlegenden Ver- änderung des Lernkonzeptes gearbeitet. Das Leitbild für die schulische Arbeit lautet: Da jedes Kind seine eigenen Lernvoraussetzungen, Interessen und Möglichkeiten mitbringt, muss Unterricht bin- nendifferenziert stattfinden. Jede Lerngruppe ist heterogen (und zwar bezüglich vieler Variablen), das wird nicht als Problem begriffen, sondern als Chance, voneinander und miteinander zu lernen.

47 Als Quelle bei der Beschreibung des Schulprofils dienen ausschließlich die Eigendarstellungen der Schulen auf den aufgeführten Webseiten (Stand: Juni 2013), sie können überdies nur skizzenhaft bleiben und erlauben keine ana- lytische Betrachtung. 48 http://www.schule-appelhoff.hamburg.de/index.php 49 http://www.grundschule-edwin-scharff-ring.hamburg.de/index.php/ 50 http://www.schuleamsee-hamburg.de/ Seite 54 von 91

 Staatliche Handelsschule mit Wirtschaftsgymnasium Gropiusring (H 20) 51| Gropiusring 43, 22309 Hamburg; Tel.: 428 980 347 Die H 20 ist die Staatliche Handelsschule mit Wirtschaftsgymnasium Gropiusring in Steilshoop, die im Jahre 2006 ihr zwanzigjähriges Bestehen feierte. Die H20 bietet folgende Schulformen: Berufs- fachschule Wirtschaft und Verwaltung; Höhere Handelsschule; Wirtschaftsgymnasium; Berufsschule für Bürokauffrau/-mann, Sport- und Fitnesskauffrau/-mann, Gesundheitskauffrau/-mann, Veran- staltungskauffrau/-mann.

 Gesamtschule Steilshoop | ehemals: Gropiusring 43, 22309 Hamburg Die 1971 eröffnete Gesamtschule Steilshoop war eine der ersten Gesamtschulen in Hamburg. 2007 wurde dort wegen zu niedriger Anmeldezahlen die Einrichtung von neuen fünften Klassen beendet und stattdessen am Standort der Grundschule Seeredder mit der Schule am See eine neue Gesamt- schule eröffnet. 2010 wurde die Gesamtschule Steilshoop geschlossen. Schulbehörde, Finanzbehör- de, Schulbau Hamburg, Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt und der Bezirk Wandsbek wol- len hier ein neues Schul- und Quartierszentrum „Campus Steilshoop“ bauen.

Im November 2012 hat die zuständige Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB) die Eckpunkte für die Planung eines Schulneubaus in Steilshoop vorgestellt.52 Die BSB plant, die frühere Gesamt- schule Steilshoop weitestgehend abzureißen und an ihrer Stelle für rd. 26,9 Millionen Euro ein neues Schulzentrum mit Grundschule, Stadtteilschule und sozialen Einrichtungen zu bauen – das soge- nannte Schulzentrum Steilshoop. Die 18.800 Quadratmeter große frühere Gesamtschule wird dazu bis auf einen Rest von rund 2.000 Quadratmetern vollständig abgerissen. Nach dem Abriss bleibt die westliche Fläche frei. Die Neubauten auf dem östlichen Grundstücksteil umfassen rund 7.500 bis 8.000 Quadratmeter für beide Schulen sowie rd. 2.000 Quadratmeter für die Sozial-, Freizeit- und Bildungsangebote. In einem Architektenwettbewerb soll unter Beteiligung der Schule Am See und des Stadtteils die beste Lösung gefunden werden. Danach sollen Nutzungs- und Bauvorschläge für die dauerhaft geräumten Grundstücke erarbeitet werden. Sollten alle angedachten Fristen eingehal- ten werden, könnte das neue Schulzentrum im Schuljahr 2015/2016 fertiggestellt werden.

Aktuelle Entwicklung im Febrauar 2014:53

„Ein Gremium mit Vertretern der beteiligten Behörden, der Schule, der Bezirksversammlung Wandsbek und freien Architekten empfiehlt die Entwurfsplanung des Architektenbüros Hascher Jehle Planungsgesellschaft mbH aus Berlin für die Realisierung dieses Bauvorhabens.

Das Architekturbüro hat sich damit in einem Architekturwettbewerb gegen 12 Konkurrenten aus Deutschland und Europa durchgesetzt, die in einem intensiv begleiteten Verfahren Lösungen zur Realisierung von rund 13.000 Quadratmeter Neubauten als Mittelpunkt für den umgebenden Stadt- teil entwickelt hatten.

Nach einem einstimmigen Entscheid des Wettbewerbs-Preisgerichts am 11. November 2013 waren zuletzt noch drei Büros mit gleichrangiger Bewertung in der Auswahl verblieben mit dem Auftrag, in einem anschließenden Verfahren durch Überarbeitung der eingereichten Entwürfe ein Optimum

51 http://www.berufliche-schule-h20.de/ 52 Vgl. Pressemitteilung der BSB v. 08.11.2012, abrufbar unter: http://www.hamburg.de/pressearchiv- fhh/3686660/2012-11-08-bsb-schulneubauplanung.html 53 Pressemitteilung des Senats vom 18.02.2014 Seite 55 von 91 sowohl im Hinblick auf eine sinnstiftende Verbindung zwischen Schule und Quartierszentrum, als auch in Bezug auf eine attraktive und gut auffindbare Wegeverbindung zwischen Stadtraum und Landschaftsraum anzubieten. In Einzelgesprächen wurden den drei Entwurfsverfassern jeweils die erforderlichen Hinweise für die weitere Bearbeitung gegeben.

Nach der Überarbeitung überzeugte der Entwurf von Hascher Jehle das Beratungsgremium in der Sitzung am 18.02.2014 nun insbesondere mit einem durchdachten Ensemble aus zwei Gebäuden westlich und östlich einer platzartig aufgeweiteten zentralen Campus-Achse.

Das westliche Gebäude weist eine Höhenstaffelung von viergeschossigem Auftakt für die Sekundar- stufen I und II der Stadtteilschule am See im Süden, zweigeschossiger Mittelzäsur und dreigeschos- sigem Nordabschnitt für den Grundschulbereich. Eine deutliche Baukörpergliederung erfolgt auch durch die verringerte Gebäudetiefe im Mittelabschnitt zwischen Grundschul- und Sekundarbereich.

Das östliche Gebäude beherbergt im Wesentlichen die Nutzungen des Quartierszentrums.

Die Aufenthaltsqualität auf dem Platz wird durch eine differenzierte Außenraumgestaltung, wie eine Liegewiese erhöht. Die gewünschte Verbindung zwischen Stadteilschule und Sporthalle wird neben Wegen im Außenraum auch über ein neutrales Foyer innerhalb des Quartierszentrums ermöglicht."

Bei der Bewertung der Entwürfe wurde ein besonderes Augenmerk auch darauf gerichtet, dass die Architektur des Campus einerseits eine Öffnung zum Stadtteil ermöglicht, andererseits eine Sichtachse zum Bramfelder See hergestellt wird.

Dies wird im Siegerentwurf durch einen offenen südlicher Zugang aus der Fehlinghöhe mit klarer Wegeführung über den Campus und zwischen den Gebäuden nach Norden sowie eine eigene Wege- führung zur Sporthalle östlich am Gebäude für das Quartierszentrum vorbei erreicht.“

Ferner soll auch auf das Bildungsportal Hamburgaktiv – das neue Portal für Bildung und Freizeit54 hingewiesen werden. Hier können sich interessierte Bürger sowie Profies über aktuelle Bildungsan- gebote und deren Anbieter in Wandsbek oder jedem anderen Hamburger Bezirk informieren. Erst- malig wird neben den Kitas, Schulen und Weiterbildungseinrichtungen auch die ganze Vielfalt der außerschulischen Lernorte abgebildet. Die Kurspalette reicht von der Babymassage bis zum Ab- schluss als Betriebswirt, von der Aquarellmalerei bis zur Ausbildung als Erzieher, vom Nähstudio bis zum Tanz für Senioren. Der Bildungsbegriff ist weit gefasst.

Beratung von Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrkräften in allen schulischen und pädago- gischen sowie schulpsychologischen Fragestellungen bietet das im Gropiusring ansässige Regionale Bildungs- und Beratungszentrum (ReBBZ) Wandsbek-Süd 55.

Für Beratung bei familiären Problemen von Eltern und Jugendlichen können außerdem die Angebo- te der Erziehungsberatungsstelle Steilshoop 56 in Anspruch genommen werden.

54 http://www.hamburg-aktiv.info 55 http://www.hamburg.de/rebbz-adressen | Es handelt sich um eine hamburgweite Institution, die auch an anderen Standorten tätig ist. Insofern ist das ReBBZ nicht in besonderer Weise auf Steilshoop bezogen. 56 http://www.erziehungsberatung-hamburg.de/4.html Seite 56 von 91

Beratung, Kurse sowie Informationsveranstaltungen für Erwachsene bietet die im Gropiusring gele- gene Elternschule Steilshoop57 an.

Ferner sei auch auf die in allen Hamburger Bezirken tätigen Ausbildungsagenturen58 hingewiesen, die Schüler an den Stadtteilschulen unterstützen: Das Ziel der Ausbildungsagenturen ist zum einen, Be- triebe als Anbieter von Ausbildungsplätzen zu akquirieren und sie dabei zu unterstützen, diese Aus- bildungsplätze mit geeigneten Bewerbern zu besetzen. Zum anderen sollen die Agenturen unver- sorgte Hamburger Bewerber auf einen Ausbildungsplatz vermitteln.

Steilshoop ist ein Teil eines von insgesamt elf bezirklich festgelegten Gebietszuschnitten der Regio- nalen Bildungskonferenzen (RBK)59 und gehört zu der eigenen RBK auf lokaler Ebene „Steils- hoop“. Die Bildungskonferenzen verfolgen u.a. das Ziel, die Zusammenarbeit der Bildungseinrich- tungen vor Ort zu verbessern, vorhandene Kooperationen und Vernetzungen zu optimieren sowie neue zu schaffen, um dadurch eine höhere Bildungsbeteiligung im Kontext des Lebenslangen Ler- nens in der jeweiligen Region zu erreichen.

3.1.10 Kultur In Neu-Steilshoop ist die ArbeitsGemeinschaft Deutsch-Ausländische Zusammenarbeit e. V. (A.G.D.A.Z.) zu nennen. Der 1988 entstandene Verein hat sich zum Ziel gesetzt, Kommunikations- und Kulturarbeit für alle Bevölkerungsschichten des Stadtteils anzubieten und zu unterstützen. Die- se Einrichtung ist eines der acht mit öffentlichen Mitteln geförderten Stadtteilkulturzentren im Be- zirk Wandsbek.

Im A.G.D.A.Z. sollen sich besonders Mitbürger unterschiedlicher nationaler Herkunft besser ken- nen und verstehen lernen, worin sich die besondere Namensgebung begründet. Der Verein bietet den Bürgerinnen und Bürgern des Stadtteils seit Beginn seines Wirkens ein vielfältiges und multikul- turelles Programm. Beispielhaft sind hier die verschiedenen Sprachkurse (u.a. Spanisch), die Gitar- ren- und Trommelkurse und ein Mobbing-Betroffenen-Treff zu nennen. Des Weiteren werden auch verschiedene Themenabende und Workshops (z.B. Tanz) durchgeführt. Zudem lädt die Cafeteria zum gemütlichen „Klönen und Plaudern“ ein. Darüber hinaus verfügt dieses Stadtteilkulturzentrum über einen Internet-Treff mit sechs Terminals.

Insbesondere ist das mittlerweile jährlich stattfindende internationale Stadtteilfest hervorzuheben. Dabei wird den Besuchern aus Steilshoop ein buntes und kulturelles Programm geboten, das auch Bewohnerinnen und Bewohnern aus anderen Stadtteilen anzieht.

Der Kulturtreff JETZT der Alraune gGmbH liegt an der Gründgensstraße am Verkehrsübungsplatz. Hier werden regelmäßig kulinarische und kulturelle Veranstaltungen durch die Kultur AG Steils- hoop durchgeführt.

57 http://www.elternschule-steilshoop.de/ 58http://www.ichblickdurch.de/angebotssuche/index_anbieter_angebotstyp.php?angebotstypen_id=8&zielgruppen_i d=1&bezirk=anbieter_bezirk | Es handelt sich um eine hamburgweit agierende Institution, die auch an anderen Standorten tätig ist. Insofern sind die Ausbildungsagenturen nicht in besonderer Weise auf den Bezirk Wandsbek bezogen. 59 Näheres zum Konzept abrufbar unter: http://www.hamburg.de/rbk Seite 57 von 91

3.1.11 Sport Steilshoop verfügt über ein breit gefächertes Sportangebot.

Der 1. FC Hellbrook hält, neben sieben verschiedenen Vereinsangeboten, auch offene und kosten- lose Sportangebote für Kinder und Jugendliche, die keine Vereinsmitglieder sind, vor. Ehrenamtli- che des Vereins betreuen den Roten Bolzplatz, ein bereits umgestaltetes öffentliches Fußballfeld, das mit Kunstrasen ausgestattet wurde.

Der Bramfelder SV hat 22 Sparten, nutzt große Sportplätze am Gropiusring und hat sein Fitness- und Gesundheitscenter in Steilshoop.

Die Gymnastik- und Freizeitgemeinschaft Steilshoop (GFG) nutzt Sport-, Turn-und Pausenhallen in Steilshoop, im Sportzentrum, Gropiusring, Schule am See, Borchertring sowie Schule Appelhoff. Die Formation „Topas“ tanzt seit 2013 in der 1. Bundesliga. Getmove e. V., ein Verein zur Förde- rung der Sportaktivitäten von und für Jugendliche, bietet seit dem Sommer 2013 ein offenes Ange- bot für Basketball auf dem Gelände des Verkehrsübungsplatzes an der Gründgensstraße an.

Tabelle 16: Vereine im Hamburger Sportbund (HSB) mit Bezug zu Steilshoop

Name Straße60 Angebot Bramfelder Schachklub von 1947 e.V. Erich-Ziegel-Ring 80 Schach Deutscher Windsurfer Club e.V. Gründgensstraße 18 Segeln, Fuß- u. Volleyball, Tischtennis, (DWSC ) Turnen 1. FC Hellbrook e.V. von 1967 Edwin-Scharff-Ring 57 Basketball

Tennis- und Hockey-Club am Forsthof Borchertring 42 Tennis GFG - Gymnastik- und Freizeitgemein- Geschäftsführung in Mädchen- und Frauensport, Tanz., schaft Steilshoop Fuhlsbüttel Turnen, Gymnastik, Gesund- heitssport, Kindertanz, Yoga, Qi Gong, Freizeitaktivitäten u.v.m. Get move e.V. 61 Schreyerring 47 Basketball

BSV - Bramfelder SV BSV-Zentrum, Schwerpunkt gesundheitsorientier- ter Freizeit- und Breitensport, auch Ellernreihe 88 Wettkampf- und Leistungssport. Leis- tungsträger bei Hamburger, Nord- deutschen und Deutschen Meister- schaften erfolgreich. Mannschafts- sport in allen Klassen bis Bundesliga .

60 Sitz des Vereins oder der Geschäftsführung (GF) 61 Jugendliche haben, unterstützt Alraune gGmbH, den gemeinnützigen Verein „Get Move“ gegründet und beteili- gen sich an der Entwicklung und Unterhaltung von Freiräumen in Steilshoop. „Get Move“ wurde in Entscheidungen über die Schaffung des neuen Basketball-Platzes eingebunden und ist nach dessen Fertigstellung für die Pflege und Unterhaltung mitverantwortlich.

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Die folgenden Hallen und Anlagen werden sowohl durch die jeweiligen Schulen als auch durch Ver- eine genutzt.

Tabelle 17: Sporthallen und Sportanlagen

Gropiusring (Neu-Steilshoop) eine Sporthalle, eine Dreifeldhalle, eine Gymnastikhalle

Edwin-Scharff-Ring (Neu-Steilshoop) eine Einfeldhalle

Borchertring Appelhoff eine Einfeldhalle

Gropiusring (Neu-Steilshoop) Rasenplatz, Zuschauerkapazität 2.000

Edwin-Scharff-Ring (Neu-Steilshoop) Grandplatz

Gründgensstraße Basketballplatz mit Flutlichtanlage

Weiterhin gibt es den Bramfelder Schachclub, der im Bildungszentrum Räume nutzt sowie die Schachfelder in der Mittelachse betreut, den Tennis- und Hockey-Club am Forsthof mit zehn Außentennis- und drei Hallenplätzen, und den Angelsportverein am Bramfelder See Die Tanzschule Tanzwerk ist im Brückengebäude der GAGFAH untergebracht.

Auch die nahe gelegene Bäderland-Schwimmhalle in der Fabriciusstraße im Stadtteil Bramfeld wird von den Steilshooper Bürgern genutzt.

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3.1.12 Bürgerschaftliches Engagement, Netzwerke, Religionsgemeinschaften

Für diese Thematik sind im Fachamt Sozialraummanagement derzeit keine Ressourcen disponibel, so dass an dieser Stelle keine tiefere Beschreibung erfolgen kann.

Hingewiesen sei aber auf die folgenden Stadtteilgremien in Neu- und Alt-Steilshoop.

Tabelle 18: Stadtteilgremien Neu-Steilshoop

Sozialraum Name seit Turnus Teilnehmer Neu- Koordinie- ca. 1974 Hier treffen sich Bewohner, um über die Steilshoop rungskonfe- Probleme Steilshoops zu diskutieren und renz Steils- auf sie zu reagieren. Ohne feste Mitglied- hoop schaft kann sich jeder Bürger an den De- batten beteiligen. Kinder AG ca. 1985 Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, Jugend AG Jugendsozialarbeit. Steilshoop Sozial AG ca. 1985 soziale Einrichtungen, Jugendamt, Schulen, Steilshoop Kitas, Beschäftigungs-und Jugendhilfeträ- ger, Wohnungsbaugesellschaften, Bücher- halle. Stadtteilbeirat 11/2008 monat- 23 Teilnehmer, davon 12 Bewohner, 4 Ver- Steilshoop lich treter von Einrichtungen, 3 Wohnungsun- ternehmen, 1 Gewerbe, 3 Bezirksfraktio- nen. Alt Steils- Stadtteilbeirat 6 x jähr- 15 Teilnehmer (stimmberechtigt), 8 Be- hoop / Ap- seit 10 /2007 lich wohner, 7 Institutionen: Schule Appelhoff, pelhoff Kita Steilshooper Allee, Gymnastik und Freizeitgemeinschaft Steilshoop, fördern und wohnen, KiTa Georg-Raloff-Ring, Ver- ein Freundeskreis Appelhoffweiher e.V., ev. Stadtmission.

Neu-Steilshoop

Der Stadtteilbeirat besteht mehrheitlich aus Bewohnern Steilshoops sowie aus Einrichtungen, Woh- nungsunternehmen, Gewerbe, Politik und Verwaltung, wobei die beiden letztgenannten kein Stimm- recht haben. In den monatlichen Sitzungen, die öffentlich sind und Gäste Rederecht haben, werden wichtige Themen für Steilshoop besprochen.

Die Mitgliedschaft im Stadtteilbeirat und im Finanzkreis ist ehrenamtlich.

Der Finanzkreis ist ein reines Bewohnergremium und entscheidet über die Vergabe der Verfügungs- fondsmittel von 20.000 Euro im Jahr. Mit diesen Mittel können kleine Projekte und Maßnahmen ge- fördert werden, für die u.a. Bürger, Gruppen, Vereine, Einrichtungen aus Steilshoop Anträge stel- len können. Seite 60 von 91

Förderfähig sind Projekte, die  Selbsthilfe und Eigenverantwortung fördern,  nachbarschaftliche Kontakte stärken,  Stadtteilkultur beleben und Begegnung ermöglichen,  lokale Beschäftigung fördern und stabilisieren.

Die Sozial-AG Steilshoop ist ein einrichtungs- und trägerübergreifendes Gremium, in dem Mitglie- der der verschiedenen Kinder-, Jugend- und Sozialeinrichtungen - einschließlich der Schulen und Kirchen im Gebiet - vertreten sind.

Der Arbeitskreis Jugendhilfe, Schule, Polizei trifft sich alle zwei Monate und diskutiert die aktuelle Lage - insbesondere im Bereich der Jugenddelinquenz - und initiiert gegebenenfalls Präventions- maßnahmen.

Die Jugend-AG trifft sich monatlich, die Einrichtungen für Kinder treffen sich regelmäßig in der Kinder-AG.

Das im Ring 3 liegende Gemeinschaftshaus des Vereins „Aktive Mieter e.V.“ hat viele Mitglieder im Seniorenalter. Neben anderen Aktivitäten veranstaltet der Verein regelmäßig ein jährli- ches Ringfest.

Das Haus der Nachbarschaft e.V. veranstaltet ebenfalls Freizeit- und Sportangebote für Senioren.

Alt-Steilshoop

In Alt-Steilshoop hat der Verein „Freundeskreis Appelhoffweiher e.V.“ die Patenschaft für den Mehrgenerationenplatz am Appelhoffweiher übernommen. Ziele sind es, den Mehrgenerationen- platz zu pflegen und als nachbarschaftliche Begegnungsstätte für Jung und Alt zu erhalten, die Pfle- ge und Beaufsichtigung des Spielplatzes und Nachbarschaftsfeste zu gestalten.

Kirchen, Religionsgemeinschaften

Christentum: Martin Luther King – Kirchengemeinde Steilshoop, Kirche, Gründgensstraße 28. Römisch-Katholische Gemeinde St. Johannis Steilshoop, Kirche, Gründgensstraße 32. Ev. Stadtmission Hamburg Bramfeld e.V, Steilshooper Allee 382 (liegt in Bramfeld an der Grenze zu Alt-Steilshoop und ist dort auch aktiv) Islam: Muslimische Gemeinschaft Steilshoop e.V. , Moschee, Gründgensstraße 26. Hinduismus: Singh Sabha Sikh Center e.V. Hamburg, Tempel, Schwarzer Weg 32.

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4 Entwicklung

4.1 Bauvorhaben

Innovationsquartier

Seit Mai 2006 trafen sich Wohnungsunternehmen (SAGA/GWG, GAGFAH und Genossenschaf- ten) und bildeten einen Lenkungsausschuss zur Einrichtung eines Innovationsquartiers(InQ) Steils- hoop mit einer fünfjährigen Laufzeit. Es wurde im November 2012 offiziell vom Senat eingerichtet. Das Ziel ist die städtebauliche Aufwertung, um eine Steigerung der Wohnqualität und der Nahver- sorgung sowie eine Wertsicherung des Wohneigentums zu erzielen.62 Folgende Maßnahmen sind u. a. geplant:

 Stadtteilmarketingaktivitäten  Neugestaltung der Mittelachse  Entwicklung und Umsetzung eines Reinigungs- und Pflegekonzepts der Freiräume.63

Wohnungsbauprogramm Bezirk Wandsbek 2013

Mit dem Ziel, den Wohnungsneubau in der Stadt zu verstärken, haben Senat und Bezirksämter den „Vertrag für Hamburg“ abgeschlossen. Ziel ist es, jährlich rund 6.000 Wohnungen zu errichten. Da- von sollen rund 2.000 Wohnungen öffentlich gefördert und damit die Wohnraumversorgung von sozial benachteiligten deutlich verbessert werden. Als jährliches durchschnittliches Wohnungsbauziel für den Bezirk Wandsbek wurden 1.100 Wohneinheiten zu genehmigen.

Im Wohnungsbauprogramm 201264 heißt es: Steilshoop besitzt durch die gleichnamige Großsied- lung eine baulich weitgehend festgefügte Struktur. So wurden in den Jahren2008 bis 2012 in Steils- hoop lediglich 53 Wohnungen fertiggestellt, das sind 0,5 Wohnungen pro 1.000 Einwohner (Spit- zenreiter ist Bergstedt mit 6,2 Wohnungen pro 1.000 Einwohner).

62 Aus dem Brief vom 14.03.2013 von Otto Wulff BID-Gesellschaft an die Wohneigentümer 63 Siehe auch www.inq-steilshoop.de 64 Wohnungsbauprogram 2012 Bezirk Wandsbek Seite 62 von 91

Wohnungsbauprogramm Bezirk Wandsbek 2014

Stadtteil: Steilshoop

Bezeichnung: Borchertring 34/38

Abbildung 18: Wohnungsbau Borchertring

Flächengröße ca. 1,7 ha Wohnungsbaupotenzial gesamt ca. ….. davon Einfamilienhausbau ….. Geschosswohnungsbau ….. Planungsrecht Bebauungsplan Steilshoop 5 (1969): Ge- meinbedarf Schule Darstellung im Flächennutzungsplan Wohnbauflächen Darstellung im Landschaftsprogramm Etagenwohnen Baubeginn möglich offen Eigentumsverhältnisse stadteigen Bemerkungen Schulnutzung soll künftig verlagert werden Verfahrensstand Rahmenplanung Steilshoop läuft Quelle: Bericht Wandsbek– Wohnungsmarktanalyse zum bezirklichen Wohnungsbauprogramm 2014

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Wohnungsbauprogramm Bezirk Wandsbek 2014

Stadtteil: Steilshoop

Bezeichnung: Bossardstraße 13-17

Abbildung 19: Wohnungsbau Bossardstraße

Flächengröße 0,1 ha Wohnungsbaupotenzial gesamt ca. 28, davon Einfamilienhausbau 0 Geschosswohnungsbau 28 Planungsrecht Bebauungsplan Steilshoop 3 (1969): Stellplät- ze und Garagen Darstellung im Flächennutzungsplan Wohnbauflächen Darstellung im Landschaftsprogramm Etagenwohnen Baubeginn möglich 2014 Eigentumsverhältnisse stadteigen bzw. städtisches Unternehmen Bemerkungen SAGA-Fläche; Potenzial geführt in PAUL-Datei Verfahrensstand laufendes Antragsverfahren Quelle: Bericht Wandsbek– Wohnungsmarktanalyse zum bezirklichen Wohnungsbauprogramm 2014

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Wohnungsbauprogramm Bezirk Wandsbek 2014

Stadtteil: Steilshoop

Bezeichnung: Georg-Raloff-Ring 11 Abbildung 20: Wohnungsbau Georg-Raloff-Ring

Flächengröße ca. 0,6 ha Wohnungsbaupotenzial gesamt ca. 50, davon Einfamilienhausbau 0 Geschosswohnungsbau 50 Planungsrecht Bebauungsplan Steilshoop 7 (1969): Kirche, Altersheim Darstellung im Flächennutzungsplan Wohnbauflächen Darstellung im Landschaftsprogramm Etagenwohnen Baubeginn möglich 2016 Eigentumsverhältnisse privat (ev.- luth. Kirchengemeinde) Bemerkungen Kindertagesstätte soll in Bebauungskonzept integriert werden; Teilnutzungsinteresse der Diakonie. Verfahrensstand Quelle: Bericht Wandsbek– Wohnungsmarktanalyse zum bezirklichen Wohnungsbauprogramm 2014

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4.2 Stadtteilentwicklung

2007 wurde die Großsiedlung Steilshoop als Entwicklungsgebiet in das Hamburgische Programm „Aktive Stadtteilentwicklung“ und in das Bund-Länder-Programmsegment „Soziale Stadt“ (Städte- bauförderung) aufgenommen.65

Im Juli 2009 trat das vom Senat beschlossene „Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwick- lung“ (RISE) in Kraft. Danach gehört das Fördergebiet Steilshoop zu den Gebieten, die- nach Ab- stimmung mit den jeweiligen Bezirksämtern und Fachbehörden - direkt in die Regularien des neuen Programms überzuleiten sind.66

Ziel ist es, die Lebensbedingungen der Menschen in Quartieren und Stadtteilteilen wie Steilshoop mit wirtschaftlichen Problemen, hoher Arbeitslosigkeit, knappem und defizitärem Wohnraum, mit ökologischen, städtebaulichen, sozialen und kulturellen Problemen zu verbessern. Hierzu sollen auf Quartiersebene möglichst viele Handlungsstränge der Hamburger Politik zusammengeführt und das eigenverantwortliche Handeln auf lokaler Ebene gefördert werden.67

Stadterneuerung Steilshoop (2007 – 2014)

Im Stadtteil liegen zwei Fördergebiete der Stadterneuerung. Südlich der Steilshooper Allee befindet sich das Fördergebiet Appelhoff und nördlich hiervon das Entwicklungsgebiet Steilshoop.Das Ent- wicklungsgebiet Steilshoop setzt sich im Wesentlichen aus den statistischen Gebieten 64002, 64003, 64004, 64005 64006, 64007 und dem Großteil der Wohngebäude des statistischen Gebietes 64008 zu- sammen und umfasst damit den Geschosswohnungsbestand der 1969 bis 1975 errichteten Großsied- lung Steilshoop. Abbildung 21: Die statistischen Gebiete des Entwicklungsgebietes Steilshoop

65 Drucksache der Senatskommission Integrierte Stadtteilentwicklung Nr. 100128/02.0 vom 28.01.2010. 66 Senatsdrucksache Nr. 19/3652 vom 21.07.2009 67 Vgl. Senatsdrucksache Nr. 2007/00500 vom 02.05.2007. Seite 66 von 91

Die Siedlung wirkt durch ihr monolithisches Erscheinungsbild unzugänglich und ist durch Straßen, Kleingartenanlagen, ein Gewerbegebiet und den Ohlsdorfer Friedhof von den benachbarten Stadt- teilen Barmbek-Nord, Ohlsdorf und Bramfeld getrennt.

Die für Steilshoop maßgebenden städtebaulichen Leitbilder, wie neue Blockbebauung und „Urbani- tät durch Dichte“, lassen sich in der Bebauungsstruktur gut ablesen. Der Komplex gliedert sich in 20 klar abgegrenzte Wohnringe, die sich in einer markanten V-Form arrangieren. Die Blockrandbebau- ung weist jeweils Höhen zwischen 4 bis 13 Geschosse auf. Höher gezogene Ränder und die umlie- genden Nutzungen isolieren die Siedlung und richten sie nach innen aus. Jeder Ring verfügt über ei- ne Parkpalette oder einen Parkplatz, einen großen, parkähnlichen Innenhof mit Spielgelegenheiten. Den Mittelpunkt der Siedlung bilden ein in sich geschlossenes Einkaufszentrum mit weiteren Laden- und Büroflächen am Schreyerring sowie das Gemeindezentrum der evangelischen Kirchengemeinde und dem Ärztehaus südlich der Gründgensstraße. Nördlich der Wohnbebauung befindet sich ein weitläufiges Areal mit Bildungs-, Sozial-, Freizeit- und Sporteinrichtungen und dem Gebäudekom- plex Bildungszentrum.

Die Siedlung ist nur über wenige Erschließungswege mit ihrem Umfeld verbunden und erscheint daher ohne ausgeprägte Bezüge zu ihrer Umgebung. Die interne Erschließung für Kraftfahrzeuge erfolgt über ein Ringsystem an Straßen, das zwischen den Blöcken verläuft und in einer Sammelstra- ße mündet. Die Haupterschließung für den fußläufigen- und den Radverkehr erfolgt über die in West-Ost-Richtung verlaufende Mittelachse.

Abbildung 22: Räumliche Abgrenzung des Entwicklungsgebietes Steilshoop

Aufgrund multipler Problemlagen verließen bereits Mitte der 1980er Jahre wirtschaftlich aufstreben- de Familien das Quartier, es traten zunehmend Vermietungsprobleme auf. Zeitweise standen bis zu 400 Wohnungen leer. Immer weniger Bewohner konnten sich mit ihrem Wohngebiet identifizieren. Die eingetretene Situation veranlasste den Hamburger Senat zu vorbereitenden Untersuchungen für städtebauliche Nachbesserungen. In der Folge wurde Steilshoop von 1991 bis 2000 als Sanierungs- gebiet ausgewiesen. Durch die Umgestaltung des zentralen Bereiches, die Erweiterung von Sozial-

Seite 67 von 91 und Freizeiteinrichtungen sowie durch Maßnahmen zur Wohnumfeldverbesserung konnten städte- bauliche und infrastrukturelle Mängel gemindert oder abgebaut werden. Das Budget für die genann- ten Maßnahmen umfasste zwischen 1987 und 1999 insgesamt rund 12 Millionen Euro.

Die nach Abschluss der Sanierungen im Jahr 2000 verbliebenen Defizite boten Anlass, Steilshoop 2007 in das Programm Lebenswerte Stadt Hamburg (LSH) aufzunehmen. In diesem Rahmen wur- den verschiedene Maßnahmen initiiert bzw. umgesetzt wie  ein Wettbewerbsverfahren zur Umgestaltung der Steilshooper Mittelachse;  die Entwicklung und Umsetzung eines Konzeptes zur Pflege des westlichen Teils der Mittelachse;  die Entwicklung eines Orientierungskonzeptes für die Siedlung Steilshoop;  die Unterstützung der privaten Initiative von Grundeigentümern, ein sog. „Innovationsquartier“ (InQ) zur Aufwertung des Quartiers. Schon während der Laufzeit von LSH im Juli 2007 beschloss der Senat, Steilshoop als Entwick- lungsgebiet in das Programm “Aktive Stadtteilentwicklung” aufzunehmen. 2010 wurde das Stadter- neuerungsgebiet in das Nachfolgeprogramm RISE (Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwick- lung) überführt. Ziel der Stadterneuerung in Steilshoop ist die Aufwertung der Siedlung als attrakti- ver, innenstadtnaher Wohnort mit positivem Image sowie die Ausstattung mit einer bedarfsgerech- ten Sozial-, Kultur- und Bildungsinfrastruktur. Die Schwerpunkte liegen bei der Umgestaltung des zentralen Bereiches um das Einkaufszentrum sowie in der Mittelachse.

Die wichtigsten Projekte der Stadterneuerung im Entwicklungsgebiet Steilshoop:

 Externe Unterstützung bei der Gebietsentwicklung (2008-2014): Das Bezirksamt Wandsbek hat 2007 die Lawaetz-Stiftung beauftragt, die das Bezirksamt bei der Umsetzung der Stadterneue- rungsmaßnahmen unterstützt und für alle vor Ort Ansprechpartner ist. Die Lawaetz-Stiftung be- treut für das Bezirksamt das Stadtteilbüro, koordiniert die Geschäftsführung des Stadtteilbeirats und die Öffentlichkeitsarbeit (Stadtteilzeitung, Homepage etc.) und verwaltet den Verfügungs- fonds.

 Einrichtung des Stadteilbüros (2007-2014): Im Sommer 2008 wurde das Stadtteilbüro am Schreyerring durch das Bezirksamt angemietet und eingerichtet. Es ist erste Anlaufstelle für Be- wohner und Akteure bei Fragen zum Gebiet oder zu den Projekten. Von hier aus koordiniert die Lawaetz-Stiftung im Auftrag des Bezirksamtes die Prozesse der Stadterneuerung in Steilshoop.

 Stadtteilbeirat Steilshoop (seit 2008): Der Stadtteilbeirat wurde 2007 gegründet. Hier kommen Bewohner, lokale Einrichtungen und Vertreter der Verwaltung regelmäßig zusammen und disku- tieren über aktuelle Maßnahmen, anstehende Aufgaben und Verbesserungsmöglichkeiten. Auf den Treffen stellen der Gebietsentwickler und das Bezirksamt die geplanten Maßnahmen zur Diskussion, es werden aktuelle Probleme benannt, Ideen und Projekte für das Quartier entwi- ckelt und über Gelder aus dem Verfügungsfonds für kleinere Projekte entschieden. Für alle Maßnahmen kann der Stadtteilbeirat Empfehlungen abgeben.  Innovationsquartier (Initiativphase 2006-2012; Umsetzungsphase 2013-2017): Parallel zum Stadterneuerungsprozess hat sich die in Steilshoop vertretene Wohnungswirtschaft mit Unter- stützung des Bezirksamtes und der BSU zusammengeschlossen, um in Steilshoop gemeinsam ein „Innovationsquartier“ (InQ) einzurichten. Die private InQ-Initiative bietet die Möglichkeit, Seite 68 von 91

wichtige Themen anzupacken und dafür alle Eigentümer gebündelt an verabredeten Maßnah- men zu beteiligen und diese gemeinsam zu finanzieren. Kernstück des europaweiten Pilotprojek- tes ist die Aufwertung der Mittelachse. Das Finanzierungs- und Maßnahmenkonzept sieht dar- über hinaus die Umsetzung eines Konzeptes zur Verbesserung der Orientierung (unter Beteili- gung des Bezirksamtes), eine Optimierung von Reinigung und Pflege sowie Stadtteilmarketing (Image) vor. Umgesetzt werden die Maßnahmen innerhalb von 5 Jahren (2013 bis 2017) von ei- nem Aufgabenträger.

 Orientierungssystem Steilshoop: Die Gestaltung der Wohnringe mit den umlaufenden Ringstra- ßen und der dazu quer verlaufenden Mittelachse führt insbesondere an deren Schnittpunkten zu schwer auffindbaren Adressen. In Kooperation mit dem InQ sollen an den Kreuzungspunkten robuste und intuitiv verständliche Orientierungs-Elemente aufgestellt werden.

 Bauliche Umgestaltung des zentralen Bereiches: Für die Entwicklung des Quartiers von ent- scheidender Bedeutung ist die geplante Aufwertung der Freiflächen im zentralen Bereich. Ent- sprechend dem Ergebnis des landschaftsplanerischen Wettbewerbs „auf achse“ von 2007 soll nördlich des Einkaufszentrums ein urbaner verkehrsberuhigter Platz geschaffen werden. Ziel ist es, diesen zukünftig als Markt‐ und Eventfläche zu nutzen. Die Umgestaltung und verkehrliche Neuordnung des Zentrums ist das wohl wichtigste Schlüsselprojekt für die Gebietsentwicklung von Steilshoop. Dies wird in Kombination mit einer dauerhaften Pflege erheblich zur Verbesse- rung des Erscheinungsbildes sowie der Identifikation der Bewohnerschaft mit dem Quartier bei- tragen. Die Maßnahme soll in enger Anbindung an den InQ-Prozess umgesetzt werden.

 Stadtteile ohne Partnergewalt (StoP): Das Projekt läuft seit Mai 2010 in Steilshoop als Pilotpro- jekt und wird inhaltlich wie auch finanziell durch die HAW sowie die BASFI (vorher BSG) ge- tragen. Zielsetzung ist, die Veröffentlichungsbereitschaft Gewaltbetroffener und Gewaltaus- übender einerseits sowie die Interventionsbereitschaft und die Zivilcourage lokaler Gemeinwe- sen andererseits systematisch auf‐ bzw. auszubauen.

Weitere Projekte der Stadterneuerung im Entwicklungsgebiet Steilshoop:

 Bau eines Kunstrasenbolzplatzes (2009)  Bau eines Basketballplatzes mit Eigenleistungen durch Jugendliche (2012)  Anschubfinanzierung zum Ausbau der Sozialberatung (2012-2014)  Förderung des ehrenamtlichen Engagements (2013-2014)  Wohnumfeldverbesserung Wohnring 2 (2013).

Stadterneuerung Appelhoff (2006-2012)

Die räumliche Gebietsabgrenzung des Stadterneuerungsgebietes Appelhoff ist identisch mit den Sta- tistischen Gebieten 64.009 und 64.010 im Stadtteil Steilshoop.

Das Quartier Appelhoff wurde 1969 überplant. Im selben Jahr begann die Räumung der Kleingär- ten, von denen heute noch einige am östlichen Siedlungsrand und im Süden Steilshoops erhalten sind. Im Zuge der Bebauung am Georg-Raloff-Ring wurde die Seebek zur Regenwasserrückhaltung ausgebaut und der Appelhoffweiher aufgestaut. Das Gewerbegebiet ist ergänzend im Oktober 1986 überplant worden. In den 70er Jahren entstand hier dringend benötigter Wohnraum für ca. 2.000

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Familien. Die Wohngebäude konzentrieren sich im Dreieck Schmachthäger Straße / Steilshooper Allee / Steilshooper Straße und südöstlich der Steilshooper Straße zwischen Appelhoff und Richey- straße. Die einzelnen Wohngebiete sind durch Grünzüge, Kleingartenanlagen und ein Gewerbege- biet getrennt.

Im Rahmen von internen Untersuchungen und Expertenbefragungen wurden 2003 verschärfte sozi- ale Auffälligkeiten festgestellt. Das Gebiet befand sich in einer Abwärtsspirale. Besonders auffällig war die hohe Zahl der HzE-Fälle. Zugleich wiesen die öffentlichen Freiflächen erhebliche Mängel auf. Das Bezirksamt beauftragte daraufhin 2005 das Büro Winkler Landschaftsarchitekten mit der Erstellung eines Maßnahmekonzeptes und einer Problem- und Potentialanalyse, was im Oktober 2006 zur Aufnahme als Themengebiet in das damalige Programm Aktive Stadtteilentwicklung führ- te. Im Oktober 2010 wurde das Quartier in das Nachfolgeprogramm RISE überführt.

Die bisher wichtigsten Einzelprojekte der noch nicht abgeschlossenen Stadterneuerung sind:

 Die Neugestaltung und Öffnung des Schulhofes der Schule Appelhoff. Ziel war es, die At- traktivität des Schulhofes zu steigern und ihn auch außerhalb der Schulzeiten für die Kinder zugänglich zu machen. Mit der Umgestaltung wurden Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten geschaffen, um Bewegungsdefiziten entgegenwirken zu können.

 Am Appelhoffweiher entstand unter großer Bewohnerbeteiligung ein neuer Mehrgeneratio- nenplatz. Neben vielfältigen Spielmöglichkeiten sind umfangreiche Aufenthaltsbereiche und Sportangebote entstanden. Im Jahr 2009 wurde dieser neu geschaffene Platz mit dem Deut- schen Spielraumpreis im 4. Rang ausgezeichnet. Im Hinblick auf die große Anzahl älterer Menschen im Quartier wurden in diesem Zusammenhang auch die Wege verbessert und ein Fitnessparcour mit Outdoor-Fitnessgeräten rund um den Appelhoffweiher angelegt. Im Sommer 2012 entstand an der Steilshooper Straße ein weiterer Spielbereich mit großzügigen Aufenthaltsbereichen.

 Im Rahmen der gebietsbezogenen Förderung wurden zwischen 2008 und 2010 einige wich- tige Wohnumfeldverbesserungsprojekte umgesetzt. In Abstimmung mit den Mietern wurden Eingangsbereiche geschaffen, Spielbereiche für Kinder in allen Altersgruppen gebaut. Die Kommunikation und die sozialen Kontakte unter den Bewohnern sowie deren Zufriedenheit mit ihrem unmittelbaren Sozialraum konnten damit nachhaltig verbessert werden.

 Im Oktober 2007 wurde der „Stadtteilbeirat Appelhoff“ gegründet. Seitdem tagt dieses von Bewohnern, Institutionen und Vereinen getragene Gremium regelmäßig und beteiligt sich aktiv am Stadterneuerungsprozess. Außerdem wird hier über die Verwendung des sogenann- ten Verfügungsfonds beraten. Der Verfügungsfonds wird ebenfalls aus Stadterneuerungsmit- teln finanziert. Die aktive Förderphase wurde zum 31.12.2012 beendet, eine dreijährige Nachsorgephase bis zum 31.12.2015 schließ sich an.

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5 Handlungsempfehlungen

Für den Stadtteil Steilshoop lassen sich einige Handlungsempfehlungen erkennen, die jedoch nur zum Teil Gegenstand bezirklicher Gestaltungsmöglichkeiten sind.

Die demografische Entwicklung des ursprünglich „jungen“ Steilshoop ist sehr ausgeprägt. Es hat sich zu einem alterndernden Stadtteil bei einem gleichzeitig hohen Anteil an Familien mit Kindern entwickelt.

Die Zusammenarbeit der Akteure im Bereich der Senioren und Kinder- und Jugendlichen sollte deshalb intensiviert werden mit dem Ziel, generationenfreundliche Wohn-, Betreuungs- und Frei- zeitangebote für Jung und Alt zu schaffen.

Es sollte soweit möglich beachtet werden, dass zu einer ausgewogenen Bevölkerungsmischung ein differenziertes Wohnungsangebot gehört.

Um den Menschen ein Älterwerden in ihrer vertrauten Umgebung zu ermöglichen, sollten verstärkt barrierefreien Wohnungen angeboten werden.

Das im Stadtteil vorhandene Bürgerschaftliche Engagement (Beiräte) sollte durch geeignete Maß- nahmen unterstützt werden.

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6 Anhang

6.1 Stadtteil Steilshoop Bebauung Abbildung 23: Bebauung Steilshoop

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6.2 Wohnungsbauprogramm Flächenpotentiale

Abbildung 24: Wohnungsbauprogramm Flächenpotentiale

Quelle: Bericht Wandsbek– Wohnungsmarktanalyse zum bezirklichen Wohnungsbauprogramm 2014

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6.3 Stadtteilprofil Steilshoop Tabelle 19: Wohnen Stadtteilprofil

Quelle: Bericht Wandsbek– Wohnungsmarktanalyse zum bezirklichen Wohnungsbauprogramm 2014

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6.4 Migrationshintergrund: Definition des Statistischen Bundesamtes

Aus Wikipedia im August 2013:

Seit dem Mikrozensus 2005 ermitteln die Statistischen Landesämter und das Statistische Bundesamt indirekt Daten zum Migrationshintergrund. Grundlage dafür ist eine Änderung des Mikrozensusge- setzes von 2003, das die Aufnahme von Fragen zur Feststellung des Migrationshintergrundes in den Befragungen 2005 bis 2012 vorsah. Konkret werden Angaben zur Zuwanderung, Staatsangehörig- keit und Einwanderung des jeweiligen Befragten sowie dessen Eltern erfragt. Als Personen mit Mig- rationshintergrund definiert werden „alle nach 1949 auf das heutige Gebiet der Bundesrepublik Deutschland Zugewanderten, sowie alle in Deutschland geborenen Ausländer und alle in Deutsch- land als Deutsche Geborenen mit zumindest einem nach 1949 zugewanderten oder als Ausländer in Deutschland geborenen Elternteil“.

Diese Definition wurde sinngemäß in die Migrationshintergrund-Erhebungsverordnung vom 29. September 2010 übernommen. Somit gehören auch Spätaussiedler und deren Kinder zu den Perso- nen mit Migrationshintergrund. Diese Personen müssen keine eigene Migrationserfahrung haben. Jede dritte Person mit Migrationshintergrund lebt seit der Geburt in Deutschland.

Im Jahr 2006 lebten nach dieser Definition 15,1 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland, dies entspricht 19 % der Bevölkerung.

Mit 10,4 Millionen stellen die seit 1950 Zugewanderten – das ist die Bevölkerung mit eigener Migra- tionserfahrung – zwei Drittel aller Personen mit Migrationshintergrund. 2006 hatten 7,3 Millionen bzw. 8,9 % der Bevölkerung bzw. 47 % der Menschen mit Migrationshintergrund eine ausländische Staatsangehörigkeit. Menschen mit Migrationshintergrund und deutscher Staatsangehörigkeit um- fassten 2006 7,9 Millionen bzw. 9,5 % der Bevölkerung bzw. 53 % der Menschen mit Migrationshin- tergrund. Personen mit Migrationshintergrund sind im Durchschnitt deutlich jünger als jene ohne Migrationshintergrund (33,8 gegenüber 44,6 Jahre). In den jungen Alterskohorten sind sie stärker vertreten als in den alten. Bei den unter Fünfjährigen stellen Personen mit Migrationshintergrund im Jahr 2008 ein Drittel dieser Bevölkerungsgruppe.

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6.5 Betreute Kinder im KiTa-Gutscheinsystem* Tabelle 20: Zahl der betreuten Kinder im KiTa Gutscheinsystem

Stadtteil Betreute Betreute Betreute Betreute Kinder Kinder Kinder Kinder (Krippe) (Elementar) (Hort) (insgesamt)

Wandsbek Bergstedt 80 297 88 465

(Stichtag Bramfeld 357 1.112 371 1.840 01.06.2012)

Duvenstedt 26 195 95 316

Eilbek 188 362 180 730

Farmsen-Berne 297 879 351 1.527

Hummelsbüttel 122 412 196 730

Jenfeld 176 646 175 997

Lemsahl-Mellingstedt 47 160 44 251

Marienthal 129 344 68 541

Poppenbüttel 154 507 231 892

Rahlstedt 720 2.143 917 3.780

Sasel 184 631 130 945

Steilshoop 144 555 176 875

Tonndorf 115 330 94 539

Volksdorf 148 522 253 923

Wandsbek 239 607 163 1.009

Wellingsbüttel 72 297 93 462

Wohldorf-Ohlstedt 28 128 53 209

insgesamt 3.226 10.127 3.678 17.031

‚* Quelle: Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration, Referat Controlling und PROCAB FS 353

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6.6 Kriminalitätsbelastung Stadtteilübersicht (2011) Tabelle 21: Kriminalitätsbelastung

Diebstahldelikte je Gewaltdelikte je Gebiet 1000 Einwohner 1000 Einwohner HAMBURG 61 5

Bezirk Wandsbek 42 3 Rang Stadtteile* 1 6 0 8 Lemsahl-Mellingstedt 13 0 9 Bergstedt 17 1 14 Sasel 20 1 17 Duvenstedt 22 1 22 Wohldorf-Ohlstedt 28 1 24 Volksdorf 29 2 26 Wellingsbüttel 30 1 27 Hummelsbüttel 31 2 36 Bramfeld 36 2 Rahlstedt (Meien- 38 36 3 dorf/Oldenfelde) 48 Eilbek 43 4 50 Steilshoop 44 6 54 Poppenbüttel 46 2 56 Farmsen-Berne 47 4 67 Jenfeld 53 5 68 Stellingen 53 3 69 54 2 70 Tonndorf 54 3 71 Hamm-Süd 56 5 72 56 3 73 Marienthal 58 3 87 Wandsbek 88 4 99 St. Georg 487 69

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6.7 Apotheken, niedergelassene Ärzte, Handwerksbetriebe (2011) Tabelle 22: Handwerksbebetriebe, Ärzte und Apotheken

Stadtteil Anzahl der Handwerksbetriebe Anzahl der Apotheken je 1.000 der Bevölkerung und niedergelassenen Ärzte je 1.000 der Bevölkerung

Tonndorf 17,8 1,8 Wandsbek 13,2 2,0 Duvenstedt 11,2 2,6 Poppenbüttel 9,7 5,3 Eilbek 9,6 2,0 Bramfeld 9,6 1,8 Jenfeld 9,0 1,5 Hummelsbüttel 8,8 1,2 Sasel 8,5 1,6 Rahlstedt 8,2 1,9 Marienthal 7,5 6,1 Farmsen-Berne 6,5 1,3 Steilshoop 6,5 0,7 Lemsahl-Mellingstedt 6,2 0,6 Wohldorf-Ohlstedt 6,1 0,4 Volksdorf 5,7 4,0 Wellingsbüttel 5,6 2,6 zum Vergleich Bezirk Wandsbek 8,8 2,1 HAMBURG 8,7 3,5 Eigene Berechnungen auf Basis der Stadtteildatenbank des Statistikamtes Nord

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6.8 Einrichtungen für Menschen mit Behinderung im Forum Nord Abbildung 25: Einrichtungen für Menschen mit Behinderung im Forum Nord

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6.9 Schulen und Bildungskonferenzen (in Planung oder aktiv) im Bezirk Wandsbek

Abbildung 26: Schulen und Bildungskonferenzen

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6.10 RISE-Bericht 2013 Hamburg gesamt Abbildung 27: RISE Hamburg gesamt

Sicherung Seite 81 von 91

6.11 Straßenkarte Steilshoop

Abbildung 28: Straßenkarte

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6.12 Fotos 6

Abbildung 29: Thema Wohnen

Neu-Steilshoop, Cesar-Klein-Ring

Neu-Steilshoop, Otto-Burmeister-Ring

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Neu-Steilshoop, Cesar-Klein-Ring

n

Alt- Steilshoop, Steilshooper Straße W

Alt-Steilshoop, Steilshooper Allee

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Abbildung 30: Thema Bewegungsräume

Fußweg um den Bramfelder See Insektenhotel, Appelhoffweiher

Dschungelspielplatz, Steilshooper Straße

Bewegung für Jung und Alt am Appelhoffweiher

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Abbildung 31: Ansichten Neu-Steilshoop

„Kunst am Baum“

Einkaufszentrum

Stadtteilbüro

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Cafe Jetzt, Gründgensstraße

Mittelachse

Ärztezentrum

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Abbildung 32: Ansichten Alt-Steilshoop

Gewerbebetriebe im Schwarzen Weg

Äppel am Georg-Raloff-Ring

Appelhoffweiher mit Georg-Raloff-Ring

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Sikh Center im Schwarzen Weg

Reiher im Appelhoffweiher

Eltern-Kind-Zentrum Steilshooper Allee

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6.10 Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Foto: Cesar-Klein-Ring, Neu-Steilshoop ...... 7 Abbildung 2: Foto: Richeystraße, Alt-Steilshoop ...... 7 Abbildung 3: Stadtteil, Sozialräume, Statistische Gebiete* ...... 8 Abbildung 4: Bevölkerungsentwicklung im Stadtteil Steilshoop, Bezirk ...... 10 Abbildung 5: Entwicklung des Alt-Jung-Quotienten in Hamburg, im Bezirk...... 13 Abbildung 6: Anteil der über 64-Jährigen mit Migrationshintergrund an der Bevölkerung über 64 Jahre in Prozent im Jahr 2011 ...... 18 Abbildung 7: Mobilitätsentwicklung (Mobilitätskennzahl) in Steilshoop ...... 20 Abbildung 8: Struktur der Bevölkerungsdynamik* ...... 21 Abbildung 9: Statusindex Steilshoop im RISE-Monitoring im Jahr 2012 ...... 23 Abbildung 10: Straftaten (Fälle je 1.000 der Bevölkerung) von 1987-2011* ...... 29 Abbildung 11: Anzahl der Diebstahl- und Gewaltdelikte im Vergleich* ...... 30 Abbildung 12: Jugendhilfeeinrichtungen und Kindertagessstätten ...... 33 Abbildung 13: Kategorien der Behinderung ...... 41 Abbildung 14: Wohnfläche je Einwohner in Quadratmetern 1987 - 2011* ...... 44 Abbildung 15: Ambulante Gesundheitsversorgung und Handwerksdichte in den Wandsbeker Stadtteilen im Jahr 2011* ...... 45 Abbildung 16: Gewerbegebiete ...... 46 Abbildung 17: Lage Gewerbegebiet ...... 47 Abbildung 18: Wohnungsbau Borchertring ...... 63 Abbildung 19: Wohnungsbau Bossardstraße ...... 64 Abbildung 20: Wohnungsbau Georg-Raloff-Ring ...... 65 Abbildung 21: Die statistischen Gebiete des Entwicklungsgebietes Steilshoop ...... 66 Abbildung 22: Räumliche Abgrenzung des Entwicklungsgebietes Steilshoop ...... 67 Abbildung 23: Bebauung Steilshoop ...... 72 Abbildung 24: Wohnungsbauprogramm Flächenpotentiale ...... 73 Abbildung 25: Einrichtungen für Menschen mit Behinderung im Forum Nord ...... 79 Abbildung 26: Schulen und Bildungskonferenzen ...... 80 Abbildung 27: RISE Hamburg gesamt ...... 81 Abbildung 28: Straßenkarte ...... 82 Abbildung 29: Fotos: Thema Wohnen ...... 83 Abbildung 30: Fotos: Thema Bewegungsräume ...... 85 Abbildung 31: Fotos: Ansichten Neu-Steilshoop ...... 86 Abbildung 32: Fotos: Ansichten Alt-Steilshoop ...... 88

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6.11 Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Bevölkerungsentwicklung im Stadtteil und im Bezirk ...... 9 Tabelle 2: Alle Altersgruppen in den Sozialräumen, im Stadtteil Steilshoop...... 11 Tabelle 3: Entwicklung der jungen und älteren Bevölkerung im Stadtteil ...... 12 Tabelle 4: Haushaltsdaten ...... 14 Tabelle 5: Anzahl männl./weibl. Ausländer in den Statistischen Gebieten ...... 15 Tabelle 6: Entwicklung der Ausländerzahlen in Alt- und Neu-Steilshoop...... 15 Tabelle 7: Bevölkerung mit Migrationshintergrund ...... 17 Tabelle 8: Zuzüge und Fortzüge in Steilshoop ...... 19 Tabellen 9: Status- und Dynamikindex in den Statistischen Gebieten Steilshoops ...... 24 Tabelle 10: Arbeitslose seit 1995* ...... 26 Tabelle 11: Ambulante und stationäre HzE-Fälle* ...... 27 Tabelle 12: Alleinerziehende in den Wandsbeker Stadtteilen* ...... 31 Tabelle 13: Wahlbeteiligung Bürgerschaftswahlen 2008 und 2011 in den Statistischen Gebieten sowie Bundestagswahlen 2009 und 2013 im Stadtteil ...... 32 Tabelle 14: Einrichtungen für Menschen mit Behinderung ...... 41 Tabelle 15: Kurzübersicht über die in Steilshoop angesiedelten Schulen: ...... 53 Tabelle 16: Vereine im Hamburger Sportbund (HSB) mit Bezug zu Steilshoop ...... 58 Tabelle 17: Sporthallen und Sportanlagen ...... 59 Tabelle 18: Stadtteilgremien Neu-Steilshoop ...... 60 Tabelle 19: Wohnen Stadtteilprofil ...... 74 Tabelle 20: Zahl der betreuten Kinder im KiTa Gutscheinsystem ...... 76 Tabelle 21: Kriminalitätsbelastung ...... 77 Tabelle 22: Handwerksbetriebe, Ärzte und Apotheken ...... 78

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Titelmotiv: Rainer Sturm / pixelio.de

Stand: Juli 2013

Herausgeber Bezirksamt Wandsbek Fachamt Sozialraummanagement Sonja Bergot Schloßstraße 60, 22041 Hamburg Tel.: 040 428 81 – 3252 www.hamburg.de/wandsbek

Bildnachweis Alle Fotos: Sonja Bergot

Stand: März 2014

Herausgeber Bezirksamt Wandsbek Fachamt Sozialraummanagement Schloßstraße 60, 22041 Hamburg

Tel.: 040 428 81 – 3252

www.hamburg.de/wandsbek

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