Ausgabe: Nr. 10 / Oktober
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E-Mail: [email protected] Landesverband Internet: http://www.sovd-hh.de Önungszeiten: Montag bis Mittwoch von 9 – 16 Uhr Donnerstag von 9 – 18 Uhr, Freitag von 9 – 14 Uhr Hamburg Nr. 10 / Oktober 2018 Landesgeschäftsstelle: Pestalozzistraße 38 · 22305 Hamburg · Tel. (0 40) 61 16 07-0 · Fax (0 40) 61 16 07-50 Seite 13 Landesfrauenkonferenz des SoDV Hamburg Ansichten Frauen sind besonders schutzlos Liebe Mitglieder, Die Landesfrauenkonferenz im „Barmbek Basch“ traf auf große Resonanz. Viele Interessierte folgten der Einladung von Landesfrauensprecherin Susanne Langhagel und informierten sich über Digitalisierung ist das Zau- die Situation obdachloser Frauen. Dabei meldeten sich auch zwei Betroffene zu Wort. berwort für alles, was in der Zu- kunft wichtig sein wird. In der Ein Viertel aller Obdach- Tat bin ich sicher, dass wir vor losen sind Frauen. Sie brau- einem großen Umbruch stehen chen besonderen Schutz und und sich unsere Welt verändern Unterstützung. Mehr über die wird – vielleicht sogar grund- Ursachen und Folgen für die legend, wie einige voraussagen. Betroffenen erfuhren die Teil- Unternehmen, die öffentliche nehmerinnen der Hamburger Verwaltung und unser SoVD Landesfrauenkonferenz, zu werden sich dieser Herausfor- Klaus Wicher der Landesfrauensprecherin derung stellen müssen. Autos, Susanne Langhagel ins „Barm- Busse und U-Bahnen werden ohne Fahrer unterwegs sein, Taxis bek Basch“ geladen hatte. können nur mit dem Smartphone gerufen werden und Termine Hauptreferentin des Abends im Kundencenter werden elektronisch vergeben. war Andrea Hniopek, die seit Das alles ist für diejenigen kein Problem, die moderne Technik fast 30 Jahren bei der Caritas haben und damit umgehen können. Was ist aber mit der nicht die Abteilung Existenzsiche- kleinen Gruppe derjenigen, die sich dies gar nicht leisten oder die rung leitet. „Wohnungsverlust damit nicht umgehen können? Bleiben sie zurück und werden aus darf es erst gar nicht geben!“, Auf der Landesfrauenkonferenz in Hamburg ging es diesmal um der Gesellschaft ausgeschlossen? sagte Langhagel. Sie forderte das Thema „Obdachlosigkeit bei Frauen“. Wir werden diese Diskussion als SoVD genauso führen, wie das mehr unbürokratische Hil- Thema „Verwertung unserer Daten im wirtschaftlichen Interes- fe, beispielsweise eine Miet- SoVD müssten wenigstens 5000 treut an der Hamburger Hoch- se“. Schon heute sind kaum noch kontrollierbare Giganten wie schuldenübernahme, mehr Sozialwohnungen allein in schule für angewandte Wissen- Google und Facebook unterwegs und sammeln unendlich viele Tagestreffs, mehr aufsuchende Hamburg pro Jahr neu gebaut schaften mit Studierenden ein Daten, die uns Nutzer gläsern und für wirtschaftliche Zwecke Sozialarbeit und eine bessere werden. Wer einmal in dem Projekt, das sich ohne große interessant machen. Trauen wir uns dann noch in jede politische Krisenintervention, wenn die Teufelskreis „keine Wohnung Vorgaben und niedrigschwel- Veranstaltung? Der Eintritt wird abgebucht und der Standort Kündigung droht. = kein Job, kein Job = keine lig an Frauen richtet. Zehn von und Besuch registriert. Orwells utopisches Bild von einer Gesell- Susanne Langhagel umriss Wohnung“ geraten sei, für den ihnen haben in aufgestellten schaft aus dem Jahre 1984, von einem Überwachungsstaat, lässt zunächst die Not der Frauen. gäbe es kaum eine Perspektive Wohncontainern, teilweise seit grüßen. Was noch vor wenigen Jahren nicht vorstellbar war, ist Die meisten von ihnen seien auf ein normales Leben. langer Zeit, das erste Mal wie- heute längst Realität. Gerade deswegen werden wir uns um dieje- geprägt von häuslicher Ge- SoVD-Bundesfrauenspre- der eine sichere und verlässli- nigen kümmern, die aufgrund der neuen Technologie gesellschaft- walt, Traumata und schweren cherin Edda Schliepack machte che Unterkunft und ein men- lich abgehängt werden könnten. Und wir werden uns einsetzen Schicksalsschlägen. Nicht jede deutlich, dass Wohnungs- und schenwürdiges Zuhause. Hier – für den Erhalt unserer Demokratie- und Freiheitswerte. Obdachlose lebe kontinuierlich Obdachlosigkeit einen schnel- können sich die Frauen wieder auf der Straße. Viele Frauen ler treffen kann als vermutet. Tagesstrukturen aneignen, ha- Ihr Klaus Wicher, 1. Landesvorsitzender versuchten, irgendwo unterzu- Der Spagat zwischen Familie ben Privatsphäre und erfahren kommen und ließen sich des- und Beruf führe dazu, dass man Respekt und Wertschätzung. halb auf extrem ungesicherte nur noch Teilzeit oder in Mini- Besonders beeindruckt wa- Erstes SoVD-Tauschcafé für Frauen in Lurup Umstände ein, nähmen zum jobs arbeite. Scheitere dann die ren die Konferenzteilnehme- Beispiel oft wechselnde Wohn- Ehe, folge für viele Frauen der rinnen von zwei Frauen, die verhältnisse in Kauf oder gin- soziale Abstieg und Obdachlo- den Mut hatten, über ihre Tauschen und Plauschen gen Zweckpartnerschaften ein. sigkeit mit einer Minirente und Obdachlosigkeit zu berichten. Hauptursache von Obdachlo- Altersarmut. Eine Italienerin wurde von ih- Zum ersten Mal veranstaltete der SoVD am 18. August im Be- sigkeit sei der immer größer Andrea Hniopek hat schon rem Mann verlassen, ihre Kin- ratungszentrum an der Luruper Hauptstraße ein Tauschcafé für werdende Mangel an Sozi- viele Geschichten von obdach- der wurden ihr weggenommen, Frauen. Die Veranstaltung war ein voller Erfolg und soll künftig alwohnungen. Aus Sicht des losen Frauen gehört. Sie be- sie verlor jeden Halt. Da sie als alle zwei Monate stattfinden. EU-Bürgerin in Deutschland kein Anrecht auf staatliche Viele Interessierte schauten im Laufe des Nachmittags vorbei. Unterstützung hat, war sie drei Jede von ihnen hatte Dinge mitgebracht, mit denen sie anderen Jahre lang wohnungslos, lebte noch eine Freude machen wollte. Die Auswahl war groß und Kostenlos für Senioren irgendwann auf der Straße. reichte von Kleidung in verschiedenen Größen bis zu Tüchern, Das Containerprojekt der Ca- Schals und Taschen. Aber auch Schmuck sowie kleinere Deko- Der AGH Seniorenservice Plus bietet seit 2006 kostenlose ritas hat ihr neuen Lebensmut rations-, Haushalts- und Kosmetikartikel standen zur Auswahl. Angebote und Services für bedürftige Senioren in den Be- gegeben: „Endlich konnte ich Jede Teilnehmerin durfte sich mitnehmen, was ihr gefiel und was zirken Altona, Harburg, Langenhorn und Wandsbek an, die mich wieder melden und einen sie gebrauchen konnte. keinen Pflegegrad haben. Wir freuen uns darauf, mit Ihnen Wohnsitz vorweisen. So konnte Besonders schön war, dass alle Zeit mitgebracht hatten. So er- spazieren zu gehen, Gesellschaftsspiele zu spielen, einzukau- ich mir eine Arbeit suchen, jetzt lebten die Frauen einen schönen und anregenden Nachmittag. fen, Sie zum Arzt zu begleiten oder einfach mal zuzuhören. verdiene ich mein eigenes Geld Gemeinsam saßen sie mit Organisatorin Anja Szibalski, die Mit- Es handelt sich um ein gemeinnütziges Projekt, das durch als Zimmermädchen“, berich- glied im Landesvorstand ist, am liebevoll gedeckten Tisch und das Jobcenter gefördert wird. Die Tätigkeit unterliegt staat- tet sie glücklich. genossen Kaffee und selbst gebackenen Kuchen. Mitglied Anna lichen Auflagen, ist zusätzlich und konkurriert nicht mit be- Rosi dagegen, seit 30 Jahren Ferraro aus Lurup hatte sogar eigens für den Tag eine leckere stehenden Wirtschaftsunternehmen. Aus diesem Grunde und „auf der Platte“, kann sich ein Schokoladentorte mit SoVD-Logo gebacken, die bei den Anwe- aus Haftungsgründen üben wir auch keine Pflege-, PKW-, Leben in einer Wohnung nicht senden sehr gut ankam. Transport- und Reinigungstätigkeiten aus. mehr vorstellen. Ihre Anlauf- Landesfrauensprecherin Susanne Langhagel gesellte sich eben- Unser Angebot ist gemeinnützig und kostenlos. Alle Infos stelle ist der „Treffpunkt“ der falls zu der Kaffeetafel und auch der 1. Landesvorsitzende Klaus finden Sie unter www.verbandshaus-hamburg.de/verein/ Caritas, wo sie duschen und Wicher schaute vorbei. aus-und-weiterbildung/agh-seniorenserviceplus. Wäsche waschen und wo sie Das nächste Tauschcafé wird wieder im SoVD-Beratungszen- Wir freuen uns auf Ihren Anruf! tagsüber sicher ihre Habselig- trum in Lurup, Luruper Hauptstraße 149, 22547 Hamburg statt- keiten unterbringen kann. finden. Das Datum wird in der Rubrik „Termine“ veröffentlicht. Seite 14 HAMBURG Nr. 10 / Oktober 2018 Termine der Ortsverbände Angebot für alle OVs Treff Altengamme/ OV Bramfeld / Farmsen Polizeikommissariat 34 be- OV Rahlstedt 9. Oktober, 18.30 Uhr: „Wege Ochsenwerder 9. Oktober, 15 Uhr: „Neues richtet, Langenhorner Bürger- 16. Oktober, 15 Uhr: Bingo- aus der Altersarmut“, Vortrag 25. Oktober, 17.30 Uhr: Klaus aus der Hamburger Bürger- haus, Tangstedter Landstr. 41. nachmittag, Sozialer Dienst und Diskussion mit dem Lan- Wicher, SoVD-Landesvorsit- schaft“, Referentin: Regina 27. Oktober: Tagesfahrt nach Karin Kaiser, „Hameister desvorsitzenden Klaus Wicher, zender, informiert, „Zum Alten Jäck (MdHB SPD), Max-Brau- Immenstedt. Info und Anmel- Haus“, Rahlstedter Str. 187 a. SoVD-Beratungszentrum Har- Bahnhof“, Odemanns Heck 5. er-Haus, Hohnerredder 25. dung bei Seipp, Tel.: 5 00 06 53. burg, Winsener Straße 13. Treff Rothenburgsort 20. Oktober, 15 Uhr: Okto- Treff Heimfeld Treff Dulsberg OV Lurup / Osdorf 10. Oktober, 15 Uhr: Gemüt- berfest mit Musik, und bay- 16. Oktober, 17 Uhr: Okto- 17. Oktober, 16.30 Uhr: Of- 19. Oktober, 16 Uhr: „Hilfe licher Klönnachmittag mit erischen Spezialitäten, Preis: berfest im AWO Seniorentreff, fener Stadtteiltreff mit Kaffee für Opfer von Straftaten“, Hol- Kaffee und Kuchen, AWO- 10,50 Euro, Vereinsgaststätte Heimfelder Straße 41, Anmel- und