Evangelisch-Lutherische Kirchen Zeitung Für Bramfeld Und Steilshoop

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Evangelisch-Lutherische Kirchen Zeitung Für Bramfeld Und Steilshoop Nr. 18 September/Oktober/November 2007 evangelisch-lutherische kirchen zeitung für bramfeld und steilshoop Martin Luther King-Kirche Simeonkirche Thomaskirche Osterkirche Alleinsein muss nicht heißen, einsam zu sein Führt unser Weg in die Einsamkeit? Schön und doch auch grausam – so kann es sein, allein durchs Leben zu gehen Mut und Gnade Was „Begleitung“ bedeutet – im Leben und im Sterben Nachlese zur Festwoche „Um Himmels Willen – 100 Jahre Kirche in Bramfeld und Steilshoop“. Mit den schönsten Fotos Erntedank Vier Gottesdienste und ein großes Fest Konzerte Ich steh zu mir Händels „Messias“ und und geh doch weiter Mozarts „Requiem“ (Regina Goger) 1 DIE BESONDERE VERANSTALTUNG INHALT ALLEIN Alleinsein bedeutet nicht, ein- Zum Abschied: sam zu sein / Vier Freunde / Mut und Gnade 4 UM HIMMELS WILLEN Händel Festwoche, Nachlese 6 REGION Am 30. September ist es soweit: Afrika kennenlernen / Aids bewegte / Bramfelder Nach 20 Dienstjahren geht Carola Becker- Laterne / Radfahren Hienerwadel, Kantorin und Organistin der und Genießen 10 KINDER Traumreisen / Thomaskirche, in den Ruhestand Krippenspiele / Bibelkurs 12 ERNTEDANK Gottes- dienste / Glaubensinfo 14 VERANSTALTUNGEN 16 UNSERE GOTTESDIENSTE 17 KIRCHENMUSIK 18 SERIE 100 Jahre Kirche in Bramfeld/Steilshoop Teil 3: Aus einer Gemeinde werden vier 20 AUS DER MARTIN LUTHER 22 KING-KIRCHE AUS DER OSTERKIRCHE 24 AUS DER SIMEONKIRCHE 26 AUS DER THOMASKIRCHE 28 STATIONEN DES LEBENS 30 Carola Becker-Hienerwadel in Aktion: schwungvoll dirigiert sie „ihre“ Kantorei KONTAKT zu Ihrer Gemeinde 31 der Thomaskirche Bramfeld-Hellbrook und das Kammer-Kirchenorchester. Wenn es bei Proben heiß herging, zog sie auch schon mal die Schuhe aus… Die „evangelisch-lutherische kirchen- ach 20 Dienstjahren als Kir- rig zu sein. Denn wie viele glücklich zeitung für bramfeld und steils- chenmusikerin“, berichtet machende Erlebnisse habe ich in die- hoop“ erscheint fünfmal jähr- lich. – Redaktion: Ute Andresen Carola Becker-Hienerwadel, sen 20 Jahren genießen dürfen…“ (v. i. S. d. P.); Malvida Brandt, Mar- N lies Dziobek, Fanny Fischer, Winni „werde ich ab 1. Oktober in den Ruhe- Die Fortsetzung dieser Lebens- und stand gehen. Da werde ich oft gefragt, Kehrer, Gudrun Knispel, Karin Reelfs, eine Werkbetrachtung zu Händels Sandro Richi, Elke Tegtmeyer, Syl- ob ich nicht sehr traurig bin, dass dann „Messias“ lesen Sie auf Seite 18/19 via Steinhardt; Gemeindekoor- mein Arbeitsleben zu Ende ist. Diese dieser kirchenzeitung. dination: Jens Kröger, Dorothea Frage beschäftigt mich natürlich sehr Neddermeyer, Antje William, Jür- Am Sonntag, dem 23. September, gen Wisch. – Anzeigen: Helmut – und meine Antwort darauf lautet, wird der Gottesdienst um 9.30 Uhr in Grunwaldt (Tel. 632 99 732 / e- dass ich gar keinen Grund habe, trau- Mail: [email protected]). der Thomaskirche besonders musika- – Druck: Compact Media, Hamburg. lisch ausgestaltet. Denn es ist – Auflage: ca. 35 000 Expl. Konzentrierte der letzte Gottesdienst, in dem Anschrift der Redaktion: Begleiterin, enga- „kirchenzeitung“, Fabriciusstraße 52, gierte Chor- und Carola Becker-Hienerwadel an der Orgel die Gemeinde be- 22177 Hamburg, Tel. 69 79 59 99, Orchesterleiterin, e-Mail: [email protected] kenntnisreiche gleitet. Die nächste Ausgabe Organistin: Und am Sonntag, dem 30. Sep- erscheint zum Carola Becker- tember, wird in der Thomaskir- 1. Dezember 2007 Hienerwadel, che um 18 Uhr Händels „Der (Anzeigenschluss: 24. Okt. 2007; Kirchenmusikerin Messias“ aufgeführt. Natürlich Redaktionsschluss: 7. Nov. 2007) an der Thomas- Die kirchenzeitung ist Trägerin kirche, geht nach unter der Leitung von – Carola des Gemeindebriefpreises der 20 Dienstjahren Becker-Hienerwadel. Nordelbischen Kirche in den Ruhestand Fortsetzung auf Seite 18/19 2 Unsere Farben bedeuten Martin Luther King-Kirche Osterkirche Simeonkirche Thomaskirche GEISTLICHES WORT nochmals zu versuchen, dafür reicht die Kraft nicht und auch nicht der Mut. Zu Alleinsein – groß die Sorge vor einer weiteren Ent- täuschung. Und auch wenn Lebenswege sich tren- Einsamkeit nen, nach vielen Jahren, durch Schei- Von Joachim Tröstler, dung oder Tod, bleiben Menschen allein Pastor in der Simeonkirche zurück und sind einsam. Mit Einsamkeit zurecht zu kommen, das ist schon sehr anchmal, das muss ich geste- Herbsttag viel schwieriger als mit dem Alleinsein. hen, finde ich es ganz schön, Herr: es ist Zeit. Der Sommer war Oft kommt die Einsamkeit mit dem Mallein zu sein. Nur für mich, sehr groß. / Leg deinen Schatten auf Alter: Die Freundinnen und Freunde mit meiner Musik, mit meinem Gott. die Sonnenuhren, / und auf den Flu- sterben einer nach dem anderen. Man Zur Ruhe kommen, alles von mir abfal- ren laß die Winde los. selbst bleibt nach und steht immer öf- len lassen. Selbst gewähltes Alleinsein. Befiehl den letzten Früchten voll zu ter an offenen Gräbern, um Abschied Ich brauche diese Momente zum Luft- sein; / gieb ihnen noch zwei südliche- zu nehmen. Das Leben wird mühsa- holen, zum Kraftholen, zum Durchat- re Tage, / dränge sie zur Vollendung mer, jeder Schritt anstrengender, und men. Einmal nicht mit jemandem reden, hin und jage / die letzte Süße in den immer weniger ist die Möglichkeit da, einmal nicht selbst sprechen. Sondern schweren Wein. neue Menschen kennen zu lernen. Alter einfach lassen. Es gut sein lassen. Wer jetzt kein Haus hat, baut sich macht einsam. Dass Alleinsein etwas Wertvolles und keines mehr. / Wer jetzt allein ist, Im Tod schließlich bin ich ganz allein. Besonderes sein kann, wusste schon wird es lange bleiben, / wird wa- Und muss von allen Menschen Ab- Mose, als er auf den Berg ging, zu Gott, chen, lesen, lange Briefe schreiben / schied nehmen, die mir wichtig waren um die 10 Gebote zu empfangen, ganz und wird in den Alleen hin und her / im Leben. Aber es tröstet mich zu wis- allein. Oder Jesus, der vierzig Tage al- unruhig wandern, wenn die Blätter sen, dass Gott mir auch in der Stunde des lein in der Wüste war, sich nach einer treiben. Todes nahe sein wird; er lässt mich nicht hektischen Zeit mit den Jüngern und allein. Darauf traue ich und daran glau- dem Volk auf einen Berg zurückzog Ich ahne, dass es schwierige Wochen be ich. Weil die Bibel es sagt. Und weil oder ganz allein in einem Garten betete. und Monate werden für Menschen, die ich es glauben will. Und weil ich oft er- Jetzt im Herbst, wo die Tage wieder allein sind; nicht, weil sie allein sein lebt habe, dass Menschen, die glauben, länger werden, empfinde ich zuwei- wollen, sondern weil ihr Leben diesen das Leben in der Stunde des Abschieds len eine Traurigkeit, eine Melancholie. Weg genommen hat. Oft wurde der leichter loslassen können. Das macht Die Wärme des Sommers ist dahin, die Wunsch nach einer Partnerschaft nicht mir Mut zum Leben und nimmt mir die Menschen sind nicht mehr so offen und erfüllt, weil es sich nicht ergab, weil es Angst vorm Sterben. So lebe ich, mit herzlich. Rainer Maria Rilke hat diese nicht passte, weil eine Beziehung nach anderen zusammen, manchmal allein, Stimmung aufgenommen und in das kurzer Zeit wieder zerbrach. Und jetzt, zuweilen einsam – aber Gott steht mir Gedicht „Herbsttag“gefasst: im Herbst, etwas Neues zu beginnen, zur Seite. igentlich sollte hier ja nie- Gedanken beim Zeitungmachen mals wieder vom „Druckteu- Efel“ oder „Druckfehlerteufel“ Noch einmal: „Druckteufel” oder von (menschlichem) Versagen die Rede sein. Aber: kein Beschluss Der „Druckteufel“ ist ohne Frage Ganz anders uns‘re Kirchenzeitung: ohne Ausnahme! Vielleicht erinnern im Alltagstrott ne echte Plage: man merkt die gute Vorbereitung; Sie sich: An dieser Stelle ging es an Schildern, Werbung sieht fast täglich Layout und Inhalt - große Klasse, man Rechtschreibfehler – unerträglich, das Redaktionsteam - alles Asse. um Ribnitz-Damgarten. Und um die und zwar nicht nur im Genitiv: Jeder ist ein guter Lektor, Kirchenkreisgrenze, die diesen Dop- auch anderswo klingt‘s oftmals schief. deshalb kommen kaum Fehler vor. pelort in „Meck-Pomm“ teilt. Und lei- Die Tagespresse ist nicht frei Macht weiter so, Ihr lieben Leute, der auch um einen, zwei bedauerliche von der Druckfehlerteufelei, zu Eurer und der Leser Freude. Schreibfehler. Folgten ein Heft später und selbst Profis, wie Journalisten, Herzlichen Dank für so viel Freund- freundlich-kritische Leserbriefe dazu. die eigentlich schreiben können müssten, lichkeit! Wir wollen versuchen, in Und die fällige Entschuldigung und grammatikalisch Fehler machen, diesem Sinn weiter zu arbeiten. Berichtigung. und das ist dann nicht mehr zum Lachen; Zum 1. Dezember Aber nun! Nun hat uns Leserin Mar- wie oft sind Buchstaben verdreht, dass man den Sinn nicht mehr versteht; erscheint Ihre nächste gund Volkert ein Gedicht gewidmet besonders Ziffern, lange Zahlen, kirchenzeitung. und geschickt. Und wir finden es so bereiten immer wieder Qualen, Bis dahin auf freundlich und so schön, dass wir es wenn sie willkürlich, ohne Sinn Wiedersehen und Ihnen nicht vorenthalten möchten. verteilt sind auf zwei Zeilen hin. Gottes Segen! 3 ALLEINSEIN Gott reicht dem Menschen die Hand. So sieht es Michelangelo auf seinem Fresko in der Sixtinischen Kapelle Alleinsein bedeutet nicht, einsam zu sein lleinsein bedeutet nicht Ein- sucht sich vielleicht einen Therapeu- Spinne bewegungsunfähig gefangen samsein. Immer wieder auch ten oder findet, wenn er Glück hat, sind. Das sind die Einsamen, die kei- Aallein zu sein, ist lebensnot- einen Freund, der ein offenes Ohr für ner vermisst, weil sie selbst vielleicht wendig. Wenn man nicht einfach in ihn hat. auch gar nicht gesehen werden wol- den Tag, wenn man verantwortungs-
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