E.M.W.

E.M.W. Eisenacher Motoren-Werke 1951 – 1955

ENTWURF VEB Automobilwerk , Zehn Jahre VEB; Eigenverlag um 1956: Erst Zustimmung durch SMAD (Marschall Sukow: Befehl 93 Erteilt Produktions - aufnahme des BMW 321 und des Mo - torrades R 35) Am 15. September 1946 wird das Werk als Teilbetrieb in die SAG Awtowelo eingegliedert. neue Baumuster 340 und Sportkabriolett 327; Am 5. Juni 1952 Rückgabe als VEB. gleiche Produktion geht weiter, dann Übernahme des F 9 vom VEB , Zwickau, auch als Kombi,

Auf der E.M.W 340 PKW-Aus - führung war auch eine Lieferwagen ver - sion zu erwerben mit der Typenbe - zeichnung "340-3". Es wurde eine Sechszylinder-2-l-Maschine benutzt.

KUV 1952 9 114 - 29.4.) Nicht mehr Ostzonen-BMW sondern jetzt EMW. Trotz der bereits am 11.10.1949 han - delsgerichtlich erfolgten Auflösung der Zweigniederlassung Eisenach der Bayerischen Motoren Werke A.G. tru - gen die dort hergestellten Automobile bisher undverändert die Fabrikbe - zeichnung BMW. Diese unrichtige Her -

1 E.M.W. stellerbezeichnung bot häufig - auch in duced from 19491o 1955 und exported eine Wiederaufnahme der Fahrzeug - der Presse - Anlaß zur Verwechselun - in small numbers to Scandinavian fertigung zu hoffen wagten; sie mon - gen. Vor kurzem ist in dieser Hinsicht countries.Der Wagen oben ist ein AWE- tierten aus Restbeständen eine Hand - eine Aenderung eingetreten. Die Er - Rennsport-Zweisitzer, Nachfolger des voll BMW 321 zusammen, um den Be - zeugnisse des Eisenacher Werkes sind gute n alten Eisenacher Zweiliter-Sechs - weis anzutreten, wozu man noch in der jetzt endgültig auf EMW umbenannt. zylinders. Er gehört heute einem priva - Lage war. Die Besatzungsbehörden ten Besitze rin der DDR. Darunter der schienen beeindruckt - die begonnene Lao 1956 4 161 - 11.4.) Blick über den „Renn-kollektiv" 1952, wie er von Ei - Demontage wurde gestoppt, und man eisernen Vorhang: ...... Bei dieser Ge - senach damals zum Avusrennen ge - kurbelte die Herstellung weiterer Ex - legenheit sei auch noch informatorisch schickt wurde.Der ab 1945 in Eisenach emplare des 321 an. Im Oktober 1945 auf das Pkw-Bauprogramm der Ost - hergestellte BMW 321 unterschied sich konnte man wieder von einer Serien - zone hingewiesen. Da ist der - zunächst in keinem Detail vom Vor - herstellung - wenn auch bescheidensten "Sachsenring" mit 2,4-Liter-Sechszy - kriegs-Modell.Zwei elegante Limousi - Umfangs - sprechen. Bis Jahresende lindermotor von 80 PS bei 4250 U/min, nen, wie sie au f der Leipziger Früh - hatte man genau 68 Wagen gebaut. Ihre der 140 km/Std laufen soll. Ferner fer - jahrsmesse 1951 gezeigt wurden - noch technischen Daten entsprachen genau tigt Audi (Zwickau) mit dem P 70 einen unter dem BMW-Markenzeichen. jenen des Vorkriegs-32l: Sechszylinder - Kleinwagen mit kunststoffkarosserie, Hatte man dem Wagen links, als Modell motor in ohv-Bauart, 66 x 96 mm, 1971 Eisenach den Typ "", der in 343 vorgestellt, eine anonyme Kühler - ccm Hubraum. 45 PS bei 3750/min. Der vielen einzelheiten der westdeutschen partie gegeben, brillierte der 342 wieder Solex-Vergaser Typ 30 BHV wies eine DKW-Sonderklasse gleicht. (BILD H 3 mit dem traditionellen BMW-Grill. zuschaltbare Sparvorrichtung auf. das A mit H-Signet; EM 4-20; Framo mit Beide Wagen gingen nicht in Serie. Vierganggetriebe war im 3. und 4. Gang rundem Kotflügel und integrierten AutomobilChronik 1977 9 35) Im synchronisiert. Wie auch beim BMW Scheinwerfer und IFA-Logo; G 5; Frühjahr 1945 gab es keine deutsche In - 327 war das Fahrgestell ein Tiefbett- Framo V 901/2-Z-Fahrgestell) dustrie mehr. Kein Mensch dachte bei Kastenrahmen mit vorderer Einzelra - uns an den Automobilbau. In Eisenach daufhängung an Querblattfedern und TSP 2.Juni 1990) Eisenacher Auto - wie in München, den beiden Produkti - Lenkarmen mit Stoßdämpfern, hinten werk nun GmbH. Das Automobilwerk onsstätten der Bayerischen Motoren- gab es eine Starrachse an Halbellip - Eisenach (AWE) ist seit gestern eine Werke, rührte sich kein Werkzeug. Wie's tikfedern. Auch die hydraulische GmbH. Die DDR-Regierung hat ein in München weiterging, ist oft - auch in Fußbremse, die Zahnstangenlenkung, Kostensenkungsprogramm des Auto - diesem Heft - berichtet worden. Aber die Zentralschmierung, die Reifendi - werkes weitgehend akzeptiert und was tat sich in Eisenach, als die Stunde mension 5.50 X 16 sowie Radstand von zun„chst für 1990 Zuschüsse bereitge - Null vorüber war? 2750 mm und Spur 1300 mm entspra - stellt. Sie sollen helfen, die Produktion Eisenach: Versuch, zu überleben chen dem Vorkriegs-Original. DerEi - des Modells Wartburg 1.3, das einen In der ersten Besatzungsphase von senacher321 lief 115 km/h. VW-Motor hat, wirtschaftlich zu ma - April bis Juni 1945 hatten die Ameri - Schon 1946 wurde das Eisenacher chen. Der Preis werde nach der kaner Thüringen besetzt. Als sie sich BMW-Werk dem neugegründeten In - W„hrungsreform zwischen 12000 und nach Westen zurückzogen, um die von dustrieverband SAG Autowelo einge - 14000 DM liegen. Gesch„ftsführer den Siegermächten ausgearbeiteten De - gliedert. Die Fertigung des 321 setzte Wolfram Liedtke sagte, dazu sei auch markationslinien, wie es so schön heißt, man bis 1948 fort; die Gesamtzahl der eine weitgehende Rationalisierung in zu fixieren, packten in dumpfer Erwar - Wagen betrug 4600 Stück, davon ver - den 3600 Zulieferbetrieben erforder - tung dessen, was sie zu erwarten hatten, ließen allein 2000 im Jahre 1947 das lich. auch die verbliebenen Leiter der Ei - Werk. Auch die Produktion von Mo - senacher BMW-Werke schnell ihre Kof - torrädern (R 35) hatte man wieder auf - fer. Als die Russen Quartier bezogen, genommen. schien die Wiederaufnahme der Auto - Den Nachfolger des 321 hatte man Die oberen drei Bilder zeigen den mobilproduktion nie wieder möglich. schon parat, als 1948 ein anderer Oldie EM W 340/2, den es von /949 bis 1955 Wie in München, fing man auch in sein Revival feierte: derTyp327. Aber er als viertürige Limousine, ab 1951 auch Eisenach durch die Herstellung von brachte es auf keine großen Stückzah - als Kombi- und Lieferwagen gab. Auch Kochtöpfen und Handwagen an, Ar - len. Das 327/2 getaufte Cabriolet in der DDR ist dieses Modell sehr rar beit und Brot für 200 Mitarbeiter zu brachte es 1948 noch auf 17 Exemplare, geworden. schaffen An autos war nicht zu denken, und in den nachfolgenden Jahren dürf - Darunter ein EMW 342, wie er auf zumal die Werksanlagen, die im Kriege ten es keine 1000 gewesen sein, die von der Leipziger Herbstmesse 1951 vorge - zur Rüstungsproduktion umfunktio - diesem Evergreen in Eisenach fabriziert stellt wurde. In Serie ging der Wagen in niert worden waren, zur Gänze de - wurden. Auf den ersten Blick glichen dieser Ausführung indessen nicht.Links montiert werden sollten. Offenbar aber diese Cabriolets und Coupes (letzteres ein EMW327/2. wie das Cabrio offizi - gab es einige recht optimistische Män - hieß 327/3) ihren Vorkriegs-Originalen ell genannt wurde. This model was pro - ner in Eisenach, die nach wie vor an aufs Haar. Nur die Sitze waren etwas

2 E.M.W. anders, nämlich schmaler. Dann waren ren und wieder zusammenbauen, um Erst Zustimmung durch SMAD (Mar - die Seitenteile der Motorhaube fest mit Reklamationen von vornherein einzu - schall Sukow: Befehl 93 Erteilt Pro - den Karosserieflanken verbunden, und schränken. duktionsaufnahme des BMW 321 und die Instrumente waren die des Typs In den fünfziger Jahren wurden auf des Motorrades R 35) Am 15. Septem - 340, der die Nachfolge des 321 antrat. den Leipziger Messen immer wieder ber 1946 wird das Werk als Teilbetrieb Das Lenkrad mit seinen vier Speichen neue Prototypen des EMW 340 gezeigt, in die SAG Awtowelo eingegliedert. glich dem des BMW 335, die Räder wie - doch 1955 war Schluß mit der traditio - neue Baumuster 340 und Sportkabrio - sen größere Radkappen auf. Die Ma - nellen Konzeption. Eisenach begann, lett 327; Am 5. Juni 1952 Rückgabe als schine leistete 55 PS - die heiße. 328er- eigene Wege zu gehen. Vorher zeigte VEB. gleiche Produktion geht weiter, Version gab es nicht. Das Getriebe war man sich aber noch im Sport aktiv und dann šbernahme des F 9 vom VEB das bekannte Hurth-Aggregat mit Frei - griff- wie in Westdeutschland - auf be - Audi, Zwickau, auch als Kombi, lauf. Die Hinterachsübersetzung be - währtes Vorkriegsmaterial zurück. Auf trug 3,9: l. Der 327/2 wurde bis 1955 an - einem EMW auf BMW-328-Basis be - Lao 1956 4 161 - 11.4.) Blick über den geboten; das Coupe 327/3 bekam zu - teiligte sich Paul Greifzu noch 1952 eisernen Vorhang: ...... Bei dieser Ge - letzt noch eine ungeteilte Frontscheibe. beim Avusrennen, und 1953 bauten die legenheit sei auch noch informatorisch Die Karosserie dieses Wagens wurde Eisenacher auch einen l ,5-Liter-Wagen auf das Pkw-Bauprogramm der Ost - übrigens in jenen Betrieben gefertigt, mit dem Namen AWE Rennsport. Die - zone hingewiesen. Da ist der Horch- die vor 1945 unter dem Namen Gläser ser Sechszylinder (66 x 73 mm) war auf "Sachsenring" mit 2,4-Liter-Sechszy - Weltberühmtheit erlangt hatten. 9,5:1 verdichtet, hatte zwei obenlie - lindermotor von 80 PS bei 4250 U/min, Den Typ 340 gab es von 1949 bis gende Nockenwellen, Magnet-Dop - der 140 km/Std laufen soll. Ferner fer - 1955. Rein technisch entsprach er dem pelzündung und drei Flachstrom-Ver - tigt Audi (Zwickau) mit dem P 70 einen Vorkriegs-BMW vom Typ 326 - doch gaser und leistete 135 PS bei 7000 Tou - Kleinwagen mit kunststoffkarosserie, hatte man ihm eine neue Karosserie mit ren. Dazu gab es ein vollsynchronisier - Eisenach den Typ "Wartburg", der in eingebauten Scheinwerfern verpaßt. tes Fünfganggetriebe, Sperrdifferential, vielen einzelheiten der westdeutschen Der bekannte Sechszylinder war mit Rohrrahmen mit Einzelradaufhängung DKW-Sonderklasse gleicht. (BILD H 3 zwei Fallstrom-Vergasern bestückt wie an Doppelquerlenkern vorn und eine A mit H-Signet; EM 4-20; Framo mit beim 327/2. Das Hurth-Getriebe des Doppelgelenkachse nach De-Dion-Art rundem Kotflügel und integrierten 340 war an der Lenksäule zu schalten. hinten mit längsliegenden Drehstäben Scheinwerfer und IFA-Logo; G 5; Normalerweise lieferte Eisenach den und Teleskopstoßdämpfern. Der 550 kg Framo V 901/2-Z-Fahrgestell) 340 als viertürige Limousine; Cabriolets leichte Wagen ging an die 235 km h. Mit gab es nicht. Wohl aber Kombiwagen, diesem Wagen trat damals Edgar Barth TSP 2.Juni 1990) Eisenacher Auto - Lieferwagen mit Holzaufbau und des öfteren an. Doch nach der Saison werk nun GmbH. Das Automobilwerk Krankenwagen. Es dürften so um die 1956 stellte man bei Autowelo alle Wett - Eisenach (AWE) ist seit gestern eine 6000 Stück des 340 gebaut worden sein. bewerbsaktivitäten ein. Ein letztes GmbH. Die DDR-Regierung hat ein Und das Fahrzeug hieß nicht mehr Stück verbindende Tradition zur ein - Kostensenkungsprogramm des Auto - BMW, sondern EMW. Man verwendete stigen Mutter-Marke BMW mit ihrem werkes weitgehend akzeptiert und zwar das alte Markenzeichen des Mün - sportlichen Image war verschwunden. zun„chst für 1990 Zuschüsse bereitge - chener Stammhauses, nur ersetzte man Mit Bristol lebte das alte Erbe noch stellt. Sie sollen helfen, die Produktion die blauen Sektoren in der Mitte des etwas weiter; die Engländer mochten des Modells Wartburg 1.3, das einen Emblems durch rote. Natürlich gab es von dem bewährten Zwei-Liter-Sechs - VW-Motor hat, wirtschaftlich zu ma - Schwierigkeiten in dieser Hinsicht, vor zylinder so schnell nicht lassen. Den chen. Der Preis werde nach der allem bei Fahrzeugen, die in den Export Typ 405 mit 66/96-mm-Motor gab es W„hrungsreform zwischen 12000 und gingen. Auf den Motorblöcken wurden bis Ende 1958. Zu dieser Zeit hatten 14000 DM liegen. Gesch„ftsführer die beiden äußeren Bögen des B weg - sich sowohl Eisenach wie München Wolfram Liedtke sagte, dazu sei auch geschliffen, um eine Art E zu erhalten, längst von diesem Motor getrennt. Der eine weitgehende Rationalisierung in und diese Aufgabe fiel meist den Im - letzte 1971-ccm-Motor saß im 501 B, den 3600 Zulieferbetrieben erforder - portfirmen im Ausland zu. Wagen, die der im Herbst 19-55 vom 2, l-Liter ab - lich. in die Schweiz gingen, mußten sogar ei - gelöst wurde, der zwar im Grunde keine nen anderen Grill, etwa nach Jaguar- Neukonstruktion darstellte, aber doch Vorbild, erhalten. Über das Material an der Seite des Achtzylinders eine neue Die oberen drei Bilder zeigen beklagte man sich bei den EMW-Wa - Ära verkündete. Wie es in Eisenach den EM W 340/2, den es von /949 bis gen kaum, nur ließ die Fertigungs-Qua - weiterging, gehört zum Kapitel Wart - 1955 als viertürige Limousine, ab 1951 lität zu wünschen übrig. Viele wurden burg und ist eine gänzlich andere Ge - auch als Kombi- und Lieferwagen gab. nach Norwegen, Finnland und Däne - schichte. Ib Jensen Auch in der DDR ist dieses Modell sehr mark verkauft. Die Importgesellschaft rar geworden. in Kopenhagen ließ fast jeden Wagen VEB Automobilwerk Eisenach, Darunter ein EMW 342, wie er auf teilweise zerlegen, im Detail kontrollie - Zehn Jahre VEB; Eigenverlag um 1956: der Leipziger Herbstmesse 1951 vorge -

3 E.M.W. stellt wurde. In Serie ging der Wagen in Kochtöpfen und Handwagen an, Ar - len. Das 327/2 getaufte Cabriolet dieser Ausführung indessen nicht. beit und Brot für 200 Mitarbeiter zu brachte es 1948 noch auf 17 Exemplare, Links ein EMW327/2. wie das schaffen An autos war nicht zu denken, und in den nachfolgenden Jahren dürf - Cabrio offiziell genannt wurde. This zumal die Werksanlagen, die im Kriege ten es keine 1000 gewesen sein, die von model was produced from 19491o 1955 zur Rüstungsproduktion umfunktio - diesem Evergreen in Eisenach fabriziert und exported in small numbers to Scan - niert worden waren, zur Gänze de - wurden. Auf den ersten Blick glichen dinavian countries. montiert werden sollten. Offenbar aber diese Cabriolets und Coupes (letzteres Der Wagen oben ist ein AWE- gab es einige recht optimistische Män - hieß 327/3) ihren Vorkriegs-Originalen Rennsport-Zweisitzer, Nachfolger des ner in Eisenach, die nach wie vor an aufs Haar. Nur die Sitze waren etwas gute n alten Eisenacher Zweiliter-Sechs - eine Wiederaufnahme der Fahrzeug - anders, nämlich schmaler. Dann waren zylinders. Er gehört heute einem priva - fertigung zu hoffen wagten; sie mon - die Seitenteile der Motorhaube fest mit ten Besitze rin der DDR. Darunter der tierten aus Restbeständen eine Hand - den Karosserieflanken verbunden, und „Renn-kollektiv" 1952, wie er von Ei - voll BMW 321 zusammen, um den Be - die Instrumente waren die des Typs senach damals zum Avusrennen ge - weis anzutreten, wozu man noch in der 340, der die Nachfolge des 321 antrat. schickt wurde. Lage war. Die Besatzungsbehörden Das Lenkrad mit seinen vier Speichen Der ab 1945 in Eisenach her - schienen beeindruckt - die begonnene glich dem des BMW 335, die Räder wie - gestellte BMW 321 unterschied sich Demontage wurde gestoppt, und man sen größere Radkappen auf. Die Ma - zunächst in keinem Detail vom Vor - kurbelte die Herstellung weiterer Ex - schine leistete 55 PS - die heiße. 328er- kriegs-Modell. emplare des 321 an. Im Oktober 1945 Version gab es nicht. Das Getriebe war Zwei elegante Limousinen, wie konnte man wieder von einer Serien - das bekannte Hurth-Aggregat mit Frei - sie au f der Leipziger Frühjahrsmesse herstellung - wenn auch bescheidensten lauf. Die Hinterachsübersetzung be - 1951 gezeigt wurden - noch unter dem Umfangs - sprechen. Bis Jahresende trug 3,9: l. Der 327/2 wurde bis 1955 an - BMW-Markenzeichen. Hatte man dem hatte man genau 68 Wagen gebaut. Ihre geboten; das Coupe 327/3 bekam zu - Wagen links, als Modell 343 vorgestellt, technischen Daten entsprachen genau letzt noch eine ungeteilte Frontscheibe. eine anonyme Kühlerpartie gegeben, jenen des Vorkriegs-32l: Sechszylinder - Die Karosserie dieses Wagens wurde brillierte der 342 wieder mit dem tradi - motor in ohv-Bauart, 66 x 96 mm, 1971 übrigens in jenen Betrieben gefertigt, tionellen BMW-Grill. Beide Wagen gin - ccm Hubraum. 45 PS bei 3750/min. Der die vor 1945 unter dem Namen Gläser gen nicht in Serie. Solex-Vergaser Typ 30 BHV wies eine Weltberühmtheit erlangt hatten. zuschaltbare Sparvorrichtung auf. das Den Typ 340 gab es von 1949 bis Vierganggetriebe war im 3. und 4. Gang 1955. Rein technisch entsprach er dem AutomobilChronik 1977 9 35) Im synchronisiert. Wie auch beim BMW Vorkriegs-BMW vom Typ 326 - doch Frühjahr 1945 gab es keine deutsche In - 327 war das Fahrgestell ein Tiefbett- hatte man ihm eine neue Karosserie mit dustrie mehr. Kein Mensch dachte bei Kastenrahmen mit vorderer Einzelra - eingebauten Scheinwerfern verpaßt. uns an den Automobilbau. In Eisenach daufhängung an Querblattfedern und Der bekannte Sechszylinder war mit wie in München, den beiden Produkti - Lenkarmen mit Stoßdämpfern, hinten zwei Fallstrom-Vergasern bestückt wie onsstätten der Bayerischen Motoren- gab es eine Starrachse an Halbellip - beim 327/2. Das Hurth-Getriebe des Werke, rührte sich kein Werkzeug. Wie's tikfedern. Auch die hydraulische 340 war an der Lenksäule zu schalten. in München weiterging, ist oft - auch in Fußbremse, die Zahnstangenlenkung, Normalerweise lieferte Eisenach den diesem Heft - berichtet worden. Aber die Zentralschmierung, die Reifendi - 340 als viertürige Limousine; Cabriolets was tat sich in Eisenach, als die Stunde mension 5.50 X 16 sowie Radstand von gab es nicht. Wohl aber Kombiwagen, Null vorüber war? 2750 mm und Spur 1300 mm entspra - Lieferwagen mit Holzaufbau und Eisenach: Versuch, zu überleben chen dem Vorkriegs-Original. DerEi - Krankenwagen. Es dürften so um die In der ersten Besatzungsphase von senacher321 lief 115 km/h. 6000 Stück des 340 gebaut worden sein. April bis Juni 1945 hatten die Ameri - Schon 1946 wurde das Eisenacher Und das Fahrzeug hieß nicht mehr kaner Thüringen besetzt. Als sie sich BMW-Werk dem neugegründeten In - BMW, sondern EMW. Man verwendete nach Westen zurückzogen, um die von dustrieverband SAG Autowelo einge - zwar das alte Markenzeichen des Mün - den Siegermächten ausgearbeiteten De - gliedert. Die Fertigung des 321 setzte chener Stammhauses, nur ersetzte man markationslinien, wie es so schön heißt, man bis 1948 fort; die Gesamtzahl der die blauen Sektoren in der Mitte des zu fixieren, packten in dumpfer Erwar - Wagen betrug 4600 Stück, davon ver - Emblems durch rote. Natürlich gab es tung dessen, was sie zu erwarten hatten, ließen allein 2000 im Jahre 1947 das Schwierigkeiten in dieser Hinsicht, vor auch die verbliebenen Leiter der Ei - Werk. Auch die Produktion von Mo - allem bei Fahrzeugen, die in den Export senacher BMW-Werke schnell ihre Kof - torrädern (R 35) hatte man wieder auf - gingen. Auf den Motorblöcken wurden fer. Als die Russen Quartier bezogen, genommen. die beiden äußeren Bögen des B weg - schien die Wiederaufnahme der Auto - Den Nachfolger des 321 hatte man geschliffen, um eine Art E zu erhalten, mobilproduktion nie wieder möglich. schon parat, als 1948 ein anderer Oldie und diese Aufgabe fiel meist den Im - Wie in München, fing man auch in sein Revival feierte: derTyp327. Aber er portfirmen im Ausland zu. Wagen, die Eisenach durch die Herstellung von brachte es auf keine großen Stückzah - in die Schweiz gingen, mußten sogar ei -

4 E.M.W. nen anderen Grill, etwa nach Jaguar- Neukonstruktion darstellte, aber doch Vorbild, erhalten. Über das Material an der Seite des Achtzylinders eine neue beklagte man sich bei den EMW-Wa - Ära verkündete. Wie es in Eisenach gen kaum, nur ließ die Fertigungs-Qua - weiterging, gehört zum Kapitel Wart - lität zu wünschen übrig. Viele wurden burg und ist eine gänzlich andere Ge - nach Norwegen, Finnland und Däne - schichte. Ib Jensen mark verkauft. Die Importgesellschaft in Kopenhagen ließ fast jeden Wagen teilweise zerlegen, im Detail kontrollie - ren und wieder zusammenbauen, um Reklamationen von vornherein einzu - schränken. In den fünfziger Jahren wurden auf den Leipziger Messen immer wieder neue Prototypen des EMW 340 gezeigt, doch 1955 war Schluß mit der traditio - nellen Konzeption. Eisenach begann, eigene Wege zu gehen. Vorher zeigte man sich aber noch im Sport aktiv und griff- wie in Westdeutschland - auf be - währtes Vorkriegsmaterial zurück. Auf einem EMW auf BMW-328-Basis be - teiligte sich Paul Greifzu noch 1952 beim Avusrennen, und 1953 bauten die Eisenacher auch einen l ,5-Liter-Wagen mit dem Namen AWE Rennsport. Die - ser Sechszylinder (66 x 73 mm) war auf 9,5:1 verdichtet, hatte zwei obenlie - gende Nockenwellen, Magnet-Dop - pelzündung und drei Flachstrom-Ver - gaser und leistete 135 PS bei 7000 Tou - ren. Dazu gab es ein vollsynchronisier - tes Fünfganggetriebe, Sperrdifferential, Rohrrahmen mit Einzelradaufhängung an Doppelquerlenkern vorn und eine Doppelgelenkachse nach De-Dion-Art hinten mit längsliegenden Drehstäben und Teleskopstoßdämpfern. Der 550 kg leichte Wagen ging an die 235 km h. Mit diesem Wagen trat damals Edgar Barth des öfteren an. Doch nach der Saison 1956 stellte man bei Autowelo alle Wett - bewerbsaktivitäten ein. Ein letztes Stück verbindende Tradition zur ein - stigen Mutter-Marke BMW mit ihrem sportlichen Image war verschwunden. Mit Bristol lebte das alte Erbe noch etwas weiter; die Engländer mochten von dem bewährten Zwei-Liter-Sechs - zylinder so schnell nicht lassen. Den Typ 405 mit 66/96-mm-Motor gab es bis Ende 1958. Zu dieser Zeit hatten sich sowohl Eisenach wie München längst von diesem Motor getrennt. Der letzte 1971-ccm-Motor saß im 501 B, der im Herbst 19-55 vom 2, l-Liter ab - gelöst wurde, der zwar im Grunde keine

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