Regionalverband Neckar-Alb Oberzentrum Reutlingen/Tübingen Wasserkraftnutzung in der Region Neckar-Alb Obere Bära Juni 2010 Untersuchung der Wasserkraftnutzung an den Fließgewässern in der Region Neckar-Alb - Obere Bära - Juni 2010 Diplom-Geoökologe Alexander Schmid Unter Mitwirkung von Felix Hahn Marion Renz (Regionalverband Neckar-Alb) Regionalverband Neckar-Alb Projektkoordination: Löwensteinplatz 1 Dipl. Verw.-Wiss. 72116 Mössingen Joachim Zacher Tel.: 07473/9509-0 | Fax: 07473/9509-25 (Regionalverband Neckar-Alb) E-Mail:
[email protected] | Internet: www.rvna.de Grußwort Um 1880 hatte in Süddeutschland die Wasserkraftnutzung mit 70 Prozent einen überragenden Anteil an der Stromerzeugung. Der- zeit liegt die Quote in Baden-Württemberg nur noch bei 8 Prozent. Woran liegt das? In den 1920er-Jahren kehrte die In- dustrie der Wasserkraft vor Ort zunehmend den Rücken und ging dazu über, Strom aus fossilen Energien wie Kohle einzukaufen. Der Niedergang der „kleinen“ Wasserkraft an Fließgewässern wurde anschließend durch zwei Wellen der Zentralisierung weiter vorangetrieben: Zum einen ab den 1930-er Jahren durch den Bau von Großkraftwerken und zum anderen durch den Ausbau der Atomkraft ab den 1960er-Jahren, sowie das Mühlenstilllegungs- gesetz. Letzteres bewilligte Müllern und Mühlenbesitzern eine staatliche Prämie unter der Auflage, dreißig Jahre lang die stillge- legte Mühle nicht mehr zu betreiben. Auf der anderen Seite ist der Strombedarf in den letzten hundert Jahren erheblich gestiegen. Alles ist im Fluss. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes! Nachdem der Regionalverband Neckar-Alb bereits Mitte der 1990- er Jahren eine umfassende Bestandsaufnahme vorgelegt hat, war eine Aktualisierung durch die veränderten juristischen Rahmen- bedingungen und die verbesserten technischen Möglichkeiten erforderlich. Mit der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie wurde ein umfassender Gewässerschutz geregelt.