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Die Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft

Trockenwiesen und -weiden: Biodiversität fördern und Kulturgut erhalten

Bern, 01.03.2007 - Trockenwiesen und -weiden sind Lebensraum seltener Pflanzen- und Tierarten. Der Bund will diese gefährdeten Gebiete erhalten. Das UVEK schickt bis Ende Mai die Trockenwiesenverordnung in die Anhörung.

In den letzten Jahren sind die Trockenwiesen- und -weiden (TWW, siehe Kasten) in der Schweiz stark geschrumpft. Damit sind viele Arten in ihrem Überleben bedroht. Trockenwiesen und -weiden sind ein Produkt extensiver landwirtschaftlicher sowie auch traditioneller Nutzung (z.B. ungedüngte Bergwiesen, Allmend- und Waldweiden, Wildheuflächen). Sowohl Düngung und Intensivierung als auch Nutzungsaufgabe verdrängen die artenreiche Vegetation. Dank der Neuausrichtung der Agrarpolitik und verschiedener Biotopschutz-Programme der Kantone wurde diese Entwicklung gebremst. Trotz dieser stark gestiegenen Anstrengungen sind in den letzten 15 Jahren viele weitere Trockenwiesen und -weiden verschwunden.

Gestützt auf das Natur- und Heimatschutzgesetz (NHG) möchte der Bund den noch vorhanden wertvollen Flächen eine Zukunft schaffen. Mit der Trockenwiesenverordnung sollen die Flächen von nationaler Bedeutung langfristig erhalten und gefördert werden.

Schutzziele dank Anreizen erreichen

Die im Entwurf vorliegende Verordnung baut stark auf Anreize und Motivation. Die Erhaltung und Förderung der oft sehr steilen Flächen kann nur mit informierten und motivierten Bauern gelingen. Gängige Praxis sind Bewirtschaftungsvereinbarungen mit den Landwirten. Dank den darin vereinbarten Leistungen und Abgeltungen werden Erhaltung und Förderung der TWW für sie - gerade im Berggebiet - auch ökonomisch wieder interessant. Der Schutz der Trockenwiesen und - weiden geniesst eine grosse Akzeptanz bei den Bauern. Viele Bauern sind bereit, diese weiterhin angepasst zu bewirtschaften. Damit tragen sie massgeblich dazu bei, ein landschaftlich attraktives Kulturgut zu erhalten.

Die neue Verordnung ist abgestimmt auf das landwirtschaftliche Direktzahlungssystem und bildet die Basis für die Abgeltung dieser besonderen Leistung zugunsten der Biodiversität und der Öffentlichkeit. Das neue Inventar hat keine Mehrkosten zur Folge. Durch die Einführung von Programmvereinbarungen mit den Kantonen im Rahmen von NFA ist eine budgetneutrale Umverteilung der Bundesgelder innerhalb des NHG-Kredites möglich. Für das Inventar vorgesehen sind 3128 schützenswerte Objekte.

Trockenwiesen und -weiden: Grosse Biodiversität Magere Böden, Wärme, intensive Strahlung und zeitweise Trockenheit kennzeichnen Trockenwiesen und -weiden. Über 40 Prozent der Schmetterlinge sind auf diesen Lebensraum angewiesen. Darunter sind bekannte Arten wie das Schachbrett, der Segelfalter oder der Apollo. Ähnliches gilt für einheimische Pflanzen. Über 50 Prozent aller gefährdeten Pflanzenarten kommen auf Trockenwiesen und -weiden vor. Diese überragende Vielfalt tummelt sich auf gerade noch einem Prozent der Landesfläche. Circa die Hälfte davon (rund 23'000 Hektare) soll in das neue Bundesinventar aufgenommen werden.

Adresse für Rückfragen:

Evelyne Marendaz, Chefin Abteilung Artenmanagement BAFU, 031 325 53 42 Christine Gubser, Sektion Arten und Biotope BAFU, 031 322 99 80

Herausgeber:

Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation Internet: http://www.uvek.admin.ch/index.html?lang=de

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http://www.news.admin.ch/message/index.html?lang=de&msg-id=11231&print_style... 11.07.2007 Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK Bundesamt für Umwelt BAFU

Abteilung Artenmanagement

Referenz/Aktenzeichen: F133-0605

Erläuterungen zur Verordnung über den Schutz der Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung (Trockenwiesenverordnung)

Fassung für die Anhörung

1 Ausgangslage

Nach Artikel 18a Absatz 1 des Bundesgesetzes vom 1. Juli 1966 über den Natur- und Heimatschutz (NHG; SR 451) bezeichnet der Bundesrat nach Anhören der Kantone die Biotope von nationaler Be- deutung, bestimmt ihre Lage und legt die Schutzziele fest. Gegenstand der vorliegenden Verordnung bilden die Trockenwiesen und Trockenweiden von nationa- ler Bedeutung (TWW). Die TWW gehören zu den Trockenrasen, die als besonders schützenswerte Lebensräume nach Artikel 18 Absatz 1bis NHG zu erhalten sind. Die TWW verdanken ihre Existenz in hohem Mass jahrhundertelanger, extensiver landwirtschaftlicher Nutzung und stellen charakteristische Bestandteile unserer Kulturlandschaft dar. Die Aufrechterhaltung und Unterstützung nachhaltig wirt- schaftender Landwirtschaftsbetriebe ist somit ein entscheidender Erfolgsfaktor für die Erhaltung und Förderung dieser wertvollen Lebensräume. Den Kantonen ist die Aufgabe übertragen, den Schutz und den Unterhalt dieser Biotope zu regeln, in dem sie rechtzeitig die zweckmässigen Massnahmen treffen und für deren Durchführung sorgen (Art. 18a Abs. 2 NHG). Im Vordergrund steht dabei eine angepasste land- und waldwirtschaftliche Nutzung, in der Regel aufgrund von Vereinbarungen mit den Nutzungsberechtigten (Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer sowie Bewirtschaftende; Art. 18c Abs. 1 NHG). Diese haben Anspruch auf ange- messene Abgeltung, wenn sie im Interesse des Schutzzieles die bisherige Nutzung einschränken oder eine Leistung ohne entsprechenden wirtschaftlichen Ertrag erbringen (Art. 18c Abs. 2 NHG). Zurzeit gilt noch der Artikel 18d NHG, gemäss welchem der Bund sich an den Kosten der Schutz- und Unter- haltsmassnahmen mit einer Abgeltung von 60 – 90% beteiligt. Ab 1.1.2008 wird das Beitragssystem des Bundes mit der Neugestaltung des Finanzausgleichs und der Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen (NFA) grundlegend verändert: Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) legt zur Gewährung der Abgeltungen Pauschalen fest. Dies bedeutet, dass die Beitragssätze und die Finanzkraftzuschlä- ge entfallen. Zukünftig erhalten also die Kantone für die neu mittels Programmvereinbarungen festge- legten Leistungen einen fixen Betrag abgegolten. Die Höhe der Abgeltungen richtet sich nebst der Bedeutung der zu schützenden Objekte nach der Qualität und Quantität der Leistung, dem Grad der Gefährdung der zu schützenden Objekte, der Komplexität der Massnahmen, der Qualität der Leis- tungserbringung und der Belastung des Kantons durch den Moorlandschafts- und Biotopschutz. Mit bis zu 100 Pflanzenarten pro Are gehören Trockenwiesen und -weiden zu den artenreichsten Pflanzengesellschaften der Schweiz. In Trockenwiesen und -weiden können beinahe zwei Drittel so- 1/11

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Referenz/Aktenzeichen: F133-0605 wohl der gesamten Schweizer Flora als auch der seltenen und gefährdeten Pflanzenarten gefunden werden. Von den 3100 Pflanzenarten der Schweiz kommen über 400 (13%) vorwiegend in diesem Lebensraum vor. Gesamtschweizerisch sind 37% der in TWW festgestellten Pflanzenarten gemäss der Roten Liste gefährdet, vom Aussterben bedroht oder bereits ausgestorben, im Mittelland sind es sogar über 70%, in den biogeographischen Regionen der Nordalpen und des Jura 50%. Weitere 13% sind potenziell gefährdet1. Trockenwiesen und -weiden zeichnen sich durch einen geringen Ertrag aus. Die Verordnung umfasst primär solche extensiv bewirtschafteten Flächen. Genutzte Trockenwiesen und -weiden unterliegen erst seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges einem starken Rückgang. Die Verluste dieser artenrei- chen Flächen sind im Wesentlichen ökonomisch begründet, so etwa sind die Umwandlung in ertrag- reicheres Grünland durch Düngung, die Nutzungsaufgabe in Grenzertragslagen, die Umnutzung in Rebberge, Einzonungen zu Bauland oder Aufforstungen von ausschlaggebender Bedeutung. Auf Grund der verhältnismässig kurzen Zeitspanne von einem halben Jahrhundert, in der diese Nutzungs- änderungen vonstatten gingen, ist in nächster Zeit mit einem weiteren Anstieg der Anzahl gefährdeter Arten zu rechnen, da sich der Verlust der Lebensräume noch nicht voll ausgewirkt hat2. Insgesamt hat die Anzahl der effektiv ausgestorbenen oder gefährdeten und der potenziell gefährdeten Pflanzenar- ten, die vorwiegend in Trockenwiesen und -weiden vorkommen, in den letzten 10 Jahren von 40% auf 50% zugenommen3. Ein erfolgreicher Schutz der auf TWW angewiesenen Tier- und Pflanzenarten erfordert somit nicht nur den umfassenden Schutz ihres Lebensraumes und die Berücksichtigung ihrer vielfältigen Ansprüche an ihren Lebensraum, sondern auch die Unterstützung und Förderung von nachhaltigen, zukunftsfähi- gen Bewirtschaftungs- und Pflegemethoden. Nicht Teil der Verordnung sind natürliche trockene Grünlandgesellschaften an felsigen Hängen und oberhalb der natürlichen Waldgrenze. Der Grund dafür ist keine Frage des Naturwertes und der Biodi- versität, sondern liegt in der weniger dramatischen Gefährdungssituation natürlicher Grünlandgesell- schaften. Trotzdem stehen die natürlichen trockenen Grünlandgesellschaften nicht schutzlos da. Auch sie zählen zu den besonders schutzwürdigen Lebensräumen nach Art. 18 Abs. 1bis NHG. Lässt sich eine Beeinträchtigung schutzwürdiger Lebensräume durch technische Eingriffe unter Abwägung aller Interessen nicht vermeiden, so hat der Verursacher gemäss Art. 18 Abs. 1ter NHG für besondere Massnahmen zu deren bestmöglichem Schutz, für Wiederherstellung oder ansonst für angemessenen Ersatz zu sorgen. 1981 unterbreitete der Bund den Kantonen einen Vorschlag zur gesamtschweizerischen Kartierung der Halbtrocken- und Trockenrasen der Schweiz, den er den Kantonen zur Anwendung empfahl (die so genannte ANL-Methode4). In den Jahren darauf wurde die Methode von einigen Kantonen teilweise abgeändert und für die Erstellung kantonaler Inventare übernommen. Die darin enthaltenen Ziele wur- den in freiwilligen Vereinbarungen mit den einzelnen Bewirtschafterinnen und Bewirtschaftern umge- setzt. Einzelne kantonale Modelle konnten bald erfreuliche Erfolge aufweisen. Trotz der Bemühungen von Bund und Kantonen im Bereich des Arten- und Biotopschutzes, sowie der Neuausrichtung der Landwirtschaftspolitik konnte der Rückgang wertvoller TWW gesamtschweizerisch nicht verhindert werden. Die vorliegenden Ergebnisse der Inventarisierungsarbeiten durch den Bund bestätigen diese unerfreuliche Entwicklung in aller Deutlichkeit5. Auf Grund der Ergebnisse einer Umfrage sowie auf Grund der Analyse der verschiedenen kantonalen Vorgehensweisen beschloss der Bund 1994, eine selektive Neukartierung der TWW mit einer ge-

1 Moser, D. et al.: Rote Liste der gefährdeten Farn- und Blütenpflanzen der Schweiz, Hrsg. Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft, BUWAL, ; Zentrum des Datenverbundes der Schweizer Flora ZDS; Chambésy; Conservatoire et Jardin botani- ques de la ville de Genève, Chambésy. BUWAL-Reihe Vollzug Umwelt, Bern 2002, S. 31, Abb.4.3 und S. 112, Anhang 7. 2 Landolt, E.: Rote Liste der gefährdeten Farn- und Blütenpflanzen der Schweiz, Hrsg. Bundesamt für Umwelt, Wald und Land- schaft, BUWAL; Bern 1991, S. 142 f. 3 gemäss Vergleich der Daten der Roten Listen von 1991 bzw. 2002. 4 Arbeitsgemeinschaft Naturschutz und Landschaftspflege (ANL 1981): Erarbeitung der Grundlagen für eine Inventarisierung der Halbtrocken- und Trockenrasen der Schweiz; unveröffentlichter Bericht im Auftrag des Bundesamtes für Forstwesen. 5 BAFU 2007: Bericht zur Nullmessung Erfolgskontrolle TWW. internes Dokument, in Vorbereitung 2/11

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Referenz/Aktenzeichen: F133-0605 samtschweizerisch einheitlichen Erhebungsmethode durchzuführen. Die Auswahl umfasste im We- sentlichen das wertvollste Drittel von Objekten der kantonalen Inventare, ergänzt durch weitere neue Gebiete in Kantonen und Regionen, in denen noch keine Inventarisierung vorgenommen wurde, wo indes auf Grund der naturräumlichen und klimatischen Gegebenheiten eine hohe Wahrscheinlichkeit für das Vorkommen von TWW angenommen werden konnte. Die Selektion der kantonalen Objekte und die Auswahl von weiteren neuen Gebieten erfolgten unter Leitung des Bundes in Zusammenar- beit mit den kantonalen Fachstellen und regionalen Expertinnen und Experten. Gestützt auf die Ergebnisse der wissenschaftlichen Kartierung und Bewertung von systematisch sowie gutachterlich ausgewählten Flächen6 umfasst die vorliegende Trockenwiesenverordnung das Inventar der Objekte aus allen Kantonen.

2 Grundzüge der vorgesehenen Regelung

Der Aufbau der Verordnung weist gegenüber den bisherigen Biotopschutzverordnungen nach Art. 18a NHG wesentliche Neuerungen auf. Inhaltlich soll sie damit den speziellen Anforderungen der Tro- ckenwiesen und -weiden als Teil der Kulturlandschaft und Ergebnis jahrhundertelanger landwirtschaft- licher Nutzung gerecht werden. So weist sie als erste Biotopschutzverordnung einen Zweckartikel auf, mit dem die Berücksichtigung einer nachhaltigen Land- und Waldwirtschaft als Grundvoraussetzung für den Schutz der Trockenwie- sen und -weiden zum Ausdruck gebracht wird (Art. 1). Damit stellt die Verordnung die unabdingbare Beziehung zwischen Schutz und Nutzung dieses Lebensraumes durch den Menschen explizit an den Anfang aller Bemühungen zur langfristigen Erhaltung der TWW-Biotope. Als zweite Neuerung werden den Kantonen zwei verschiedene Umsetzungsvarianten für den Objekt- schutz angeboten: Einerseits das klassische Verfahren über das Schutzziel der ungeschmälerten Erhaltung der Einzelobjekte (Art. 6), andererseits das neue Verfahren über die Schaffung von Vor- ranggebieten für TWW-Biotope (Art. 5). Die Kompetenz, TWW-Vorranggebiete zu bezeichnen, wird den Kantonen übertragen. Vorranggebiete umfassen ein oder mehrere nahe beieinander liegende TWW-Objekte sowie weitere natürliche und naturnahe Flächen in deren Nachbarschaft, die für das Gedeihen und Überleben von TWW-spezifischen Tier- und Pflanzenarten besonders günstige Vor- aussetzungen schaffen. In Vorranggebieten kann vom für Einzelobjekte gültigen Schutzziel der unge- schmälerten Erhaltung abgewichen werden. Ein Verzicht auf diese ungeschmälerte Erhaltung ist dann zulässig, wenn in den Vorranggebieten die Fläche und die Qualität der TWW und damit ihre Funktion als Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten längerfristig insgesamt wieder hergestellt bzw. gar gestei- gert wird (Art. 7). Das Instrument der Vorranggebiete strebt folgende Ziele an:

• Der klassische Biotopschutz soll ergänzt werden: Schaffung und Förderung vernetzter Biotopmo- saike von TWW-Objekten mit anderen Lebensraumtypen, wie z.B. Flachmooren, Wäldern, land- schaftlich charakteristischen Strukturen und anderen natürlichen und naturnahen Lebensräumen, usw.;

• Es sollen Voraussetzungen für spezifische Schutz- und Fördermassnahmen zu Gunsten an- spruchsvoller Arten geschaffen werden (insbesondere für Tierarten mit spezifischen Ansprüchen an Flächengrösse und Lebensraumkombinationen sowie für mobile Arten);

• Die räumliche Dynamik soll gefördert werden (insbesondere das Nebeneinander unterschiedlicher Nutzungsformen und Nutzungsintensitäten);

6 vgl. Eggenberg, S. et al.: Kartierung und Bewertung der Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung. Technischer Bericht. Hrsg. Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft BUWAL. Schriftenreihe Umwelt Nr. 325, Bern 2001. 3/11

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• Die Landschaft soll verstärkt einbezogen werden (Förderung einer zielgerichteten und nachhaltigen Raumentwicklung, Förderung der Abstimmung mit anderen raumrelevanten Politikbereichen);

• Mit dem Instrument der Vorranggebiete sollen im Weiteren die Umsetzung und der Vollzug des TWW-Schutzes erleichtert, die Berücksichtigung regionaler naturräumlicher wie auch sozio- ökonomischer Eigenarten ermöglicht und die Realisierung grossräumiger, ganzheitlicher Lösungen gefördert werden. Als weitere Neuerung weist die Verordnung mit Artikel 15 einen Koordinationsartikel auf, mit dem aus- drücklich auf die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit der für die Festlegung der Schutz- und Unterhaltsmassnahmen zuständigen Stellen mit den Fachstellen für Land- und Waldwirtschaft hinge- wiesen wird.

Die Verordnung besteht aus 4 Teilen: 1 Der eigentliche Verordnungstext umfasst 18 Artikel. Er überträgt den Kantonen insbesondere die Aufgabe, den genauen Grenzverlauf der Objekte festzulegen. Im Weiteren erhalten die Kantone die Kompetenz, nach bestimmten Kriterien Vorranggebiete für TWW zu bezeichnen. In beiden Fällen sind sie verpflichtet, rechtzeitig die zweckmässigen Schutz- und Unterhaltsmassnahmen zu treffen. 2 Anhang 1 listet nach Kantonen geordnet alle Objekte auf, die für die Verabschiedung vorge- schlagen sind. Die Liste umfasst 3’128 Objekte. 3 Eine gesonderte Publikation (Anhang 2) enthält für jedes Objekt eine Karte, einen Beschrieb und Hinweise zu spezifischen Schutzzielen. 4 Anhang 3 enthält die Liste der 15 noch nicht definitiv bereinigten Objekte. Das BAFU erlässt nach Anhören der betroffenen Kreise Empfehlungen, in welchen auf den Schutz und den Unterhalt von Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung detailliert eingegangen wird7. Die Empfehlungen sind Bestandteil der Anhörung und werden gleichzeitig mit der Verordnung publiziert.

3 Finanzielle Folgen der neuen Regelung

Die vom Bund erfassten und bewerteten Objekte wurden den betroffenen Kantonen ab 1997 jährlich bekannt gegeben. Nach Artikel 29 NHV hatten diese Kantone bereits für deren Schutz und Unterhalt zu sorgen (Abs.1 Bst. a). Nach Art. 18d NHG wurden auch bereits Bundesbeiträge für den Unterhalt und die Pflege der bekannten Trockenwiesen und -weiden ausbezahlt. Ein grosser Teil der beitrags- berechtigten Kosten entfiel dabei auf zukünftige Objekte von nationaler Bedeutung. Aufgrund der Einführung des NFA werden die Abgeltungen nicht mehr an die Kosten für Schutz- und Unterhaltsmassnahmen bezahlt. Zukünftig werden die Leistungen der Kantone direkt abgegolten. Dies wird mittels im Rahmen von Programmvereinbarungen vereinbarten globalen Leistungen geschehen. Die Höhe dieser Abgeltungen richtet sich nebst der Bedeutung der zu schützenden Objekte nach der Qualität und Quantität der Leistung, dem Grad der Gefährdung der zu schützenden Objekte, der Komplexität der Massnahmen, der Qualität der Leistungserbringung und der Belastung des Kantons durch den Moorlandschafts- und Biotopschutz. Eine erste Erhebung zum Stand der Umsetzung hat ergeben, dass schweizweit bereits rund 30% der Fläche umgesetzt sind, d.h. rechtlich gesichert sind.

7 Bundesamt für Umwelt, BAFU (Hrsg.):Vollzugshilfe zum Inventar der Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung. Entwurf vom 15.12.2006 für die Anhörung 4/11

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An Kosten für die Unterstützung, Beratung und das Controlling des Vollzugs fallen beim Bund ab In- kraftsetzung der Verordnung gegenüber heute keine Mehrkosten an. Hingegen ist davon auszugehen, dass bei den Kantonen innerhalb der Umsetzungsfrist von sechs Jahren zusätzliche Ressourcen er- forderlich sein werden. Der Aufwand für die Umsetzung wird in den Kantonen sehr unterschiedlich ausfallen, da nicht alle in gleichem Ausmass durch das Inventar betroffen sind (regionale Unterschie- de) und auch im aktuellen Umsetzungsstand variieren. Dieser Zusatzaufwand ist vom Bund nach Art. 14 Abs. 2 der Verordnung ebenfalls abzugelten. Die im Finanzplan vorgesehenen Gesamtmittel enthalten auch die zukünftigen Kosten für die Umset- zung der Trockenwiesenverordnung ab 2008. Bereits bisher wurden an den Schutz von Trockenwie- sen gemäss Art. 18 NHG Abgeltungen an die Kantone bezahlt. Kostenschätzungen gehen davon aus, dass mit einer Verdoppelung der Beiträge an Schutz- und Unterhaltsmassnahmen gerechnet werden muss. Diese Kosten erfordern eine neue Priorisierung innerhalb des NHG Budgets. Ein beachtlicher Anteil der Abgeltungen erfolgt über die Bundesbeiträge nach DZV und ÖQV (Qualität und Vernetzung). Hier handelt es sich jedoch nicht um Mehrkosten, sondern um den im Rahmen der beim BLW vorhandenen Budgetmittel auf die Trockenwiesen- und Trockenweiden-Objekte entfallen- den Anteil an den ökologischen Direktzahlungen für extensiv genutzte Wiesen gemäss DZV, sowie Qualität und Vernetzung gemäss ÖQV. Des Weiteren ist geplant, die Ökoqualitätsverordnung dahin- gehend zu ändern, dass auch extensive Weiden beitragsberechtigt sein werden.

4 Erläuterungen zu den einzelnen Bestimmungen

Artikel 1 legt Zweck und Grundsatz der Verordnung dar. Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung sollen unter Berücksichtigung einer nachhaltigen Land- und Waldwirtschaft geschützt und gefördert werden. Damit soll zum Ausdruck gebracht werden, dass eine angepasste landwirtschaftli- che Nutzung durch nachhaltig wirtschaftende Landwirtschaftsbetriebe die grundlegende Vorausset- zung für die Erhaltung und Förderung der TWW-Objekte sind. Wo Wald direkt (bestockte Weiden, Waldweiden) oder indirekt als Strukturelement (Waldrand) betroffen ist, gilt dies auch für die waldwirt- schaftliche Nutzung. Mit der Anerkennung der zentralen Bedeutung der angepassten landwirtschaftli- chen Nutzung und ihrer Unterstützung sollen die Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter für die opti- male Bewirtschaftung und Pflege der Objekte gewonnen und mit einem finanziellen Nutzen für ihren Betrieb belohnt werden. Erst dadurch können erfolgsversprechende Voraussetzungen geschaffen werden, dass auch die TWW-spezifischen Arten innerhalb und im Umfeld der Objekte langfristig von den Schutz- und Fördermassnahmen profitieren werden.

Artikel 2 verweist auf die Objektliste in Anhang 1. Der Anhang 1 umfasst die Liste der Objekte von nationaler Bedeutung. Noch nicht definitiv bereinigte Objekte sind in Anhang 3 aufgeführt. Die ent- sprechende Übergangsregelung erfolgt im Artikel 17.

Artikel 3 enthält in Absatz 1 wie die anderen Biotopschutzverordnungen den Hinweis auf die beson- dere Publikation zur Umschreibung der Objekte (Anhang 2 mit den Objektblättern und Erläuterungen zu den Objektblättern). Auch diese gesonderte Publikation ist Bestandteil dieser Verordnung, wird jedoch gemäss Artikel 4 des Bundesgesetzes vom 21. März 1986 über die Gesetzessammlungen und das Bundesblatt (Publikationsgesetz; SR 170.512) wegen ihres besonderen Charakters in der Amtli- chen Sammlung nur mit Titel sowie Fundstelle und Bezugsquelle aufgenommen (Publikationen der Objektbeschreibungen geschützter Biotope; SR 170.54). Die Objektblätter enthalten die kartografische Darstellung, eine Umschreibung und Charakterisierung der einzelnen Objekte sowie Hinweise zu den Schutzzielen. Weiter wird die Lage der Objekte auf der Landeskarte - in der Regel im Massstab 5/11

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1:10'000, in Ausnahmefällen im Massstab 1:25‘000 - festgelegt. Nicht Gegenstand der Publikation ist die Umschreibung der Vorranggebiete, deren Bezeichnung und Abgrenzung in die Kompetenz der Kantone gelegt wird. Absatz 2 weist darauf hin, dass die Inventarordner beim BAFU und bei den von den Kantonen be- zeichneten Stellen – üblicherweise die Fachstellen für Natur- und Landschaftsschutz – eingesehen werden können.

Artikel 4 überträgt in Absatz 1 den Kantonen die Aufgabe, nach Anhören der Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer sowie der Nutzungsberechtigten (Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter) den genauen Grenzverlauf der Objekte (Anhang 1) zu bestimmen. Beim Festlegen des genauen Grenzverlaufs eines Objektes sind die Kantone weitgehend an den Kar- tenausschnitt des Inventarordners (Anhang 2) gebunden. Auf Grund der hohen Genauigkeit der Bun- desvorgabe im Massstab 1:10'000 und der digitalen Verfügbarkeit der räumlichen Daten sollte die parzellenscharfe Abgrenzung der Objekte durch die Kantone ohne unverhältnismässigen Aufwand rasch durchgeführt werden können. Voraussetzung dafür ist allerdings die digitale Verfügbarkeit der kantonalen Übersichts- und Parzellenpläne in einem geographischen Informationssystem (GIS). Da TWW stark von der landwirtschaftlichen Nutzung abhängig sind, ist es sinnvoll, bei der genauen Ab- grenzung des Grenzverlaufes die konkrete Situation der betroffenen Bewirtschaftungseinheit (in der Regel die Parzelle) zu berücksichtigen. Die Berücksichtigung der Parzellen kann durch den Einbezug des unmittelbaren TWW-Umfeldes (ins- besondere der Grenzelemente) geschehen. Pufferzonen sind bei TWW-Objekten nur in Ausnahmefäl- len notwendig, wenn Objekte vor Beeinträchtigungen durch die Nutzung in unmittelbarer Nachbar- schaft gefährdet werden. Dies kann dann der Fall sein, wenn sich beispielsweise eine intensiv bewirt- schaftete, gedüngte oder mit Pflanzenschutzmitteln aus der Luft besprühte Fläche (z.B. ein Rebberg) in unmittelbarer Nachbarschaft zum Objekt befindet. Da die Grenzelemente (wie Hecken, Waldränder usw.) unmittelbar zum Wert des Objektes beitragen, ist es zweckmässig, sie bei der Festlegung des genauen Grenzverlaufes des Objektes oder gegebenenfalls einer Pufferzone einzubeziehen. Die Anhörung der direkt betroffenen Grundeigentümerinnen, Grundeigentümer und Nutzungsberech- tigten soll den direkt Betroffenen das rechtliche Gehör sichern, handelt es sich beim Biotopschutz doch um eine erhebliche Beschränkung der Eigentumsrechte. Obwohl die Bestimmung weder zwin- gend die Zusammenarbeit mit den Betroffenen noch deren Einverständnis verlangt, ist deren aktive Mitarbeit und positive Einstellung zur Erreichung der Schutzziele ein entscheidender Erfolgsfaktor. Grundsätzlich liegt jedoch die Wahl der Verfahren sowohl zur Festlegung des genauen Grenzverlau- fes wie auch zur öffentlich-rechtlichen Sicherung der Objekte in der Kompetenz der Kantone und be- lässt ihnen damit einen entsprechenden Ermessensspielraum. Absatz 2 weist auf diejenigen Fälle hin, bei welchen die Kantone gestützt auf Artikel 6 Absatz 4 sowie Artikel 7 des Bundesgesetzes vom 22. Juni 1979 über die Raumplanung (Raumplanungsgesetz RPG; SR 700) bei der Abgrenzung der Objekte Bundesstellen anhören müssen. Die Kantone haben dabei insbesondere die Konzepte und Sachpläne zu berücksichtigen, mit denen der Bund nach Artikel 13 RPG und nach Anhören der Kantone seine raumwirksamen Aufgaben koordiniert und aufeinander abstimmt. Der Bund erstellt zu Handen der Kantone regelmässig eine Übersicht über die geltenden Sachpläne und Konzepte (Art. 24 Raumplanungsverordnung; RPV; SR 700.1). Steht der genaue Grenzverlauf noch nicht fest, sieht Absatz 3 schliesslich als Übergangslösung ein Feststellungsverfahren vor, um auf begründeten Antrag hin die Zugehörigkeit eines Grundstückes zu einem Objekt gemäss Anhang 1 oder 3 festzustellen. Diese Übergangslösung ist im Interesse der Rechtssicherheit der Nutzungsberechtigten notwendig, da der Bundesrat die Objekte nicht parzellen- genau bezeichnet.

Artikel 5 Absatz 1 überträgt den Kantonen die Kompetenz, Vorranggebiete zu bezeichnen und legt zudem die Legaldefinition der Vorranggebiete fest. Vorranggebiete entsprechen demnach Gebieten, die ein oder mehrere nahe bei einander liegende Objekte sowie angrenzende natürliche (z.B. Fels- 6/11

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Referenz/Aktenzeichen: F133-0605 standorte, Naturwald) oder naturnahe Lebensräume (z.B. Extensivgrünland, Flachmoore, naturnaher Wald) und Strukturelemente (z.B. Hecken oder stufige Waldränder) umfassen. Sie stellen in ihrer Ge- samtheit einen Lebensraum von hohem ökologischem Wert für die Pflanzen- und Tierarten der Tro- ckenwiesen und -weiden dar. Damit sollen für sehr wertvolle Komplexe, die reich an TWW-Objekten sind, oder für Komplexe mit hohem Aufwertungspotenzial nachhaltige und praktikable Vollzugslösun- gen möglich werden. Dabei sollen einerseits die ökologischen Grundlagen von Arten mit grossen Flä- chenansprüchen gesichert und andererseits aber auch gesamtbetriebliche oder überbetriebliche Lö- sungen z.B. betreffend Düngerbilanzen gefördert werden. Absatz 2 weist wiederum auf diejenigen Fälle hin, bei welchen die Kantone gemäss Raumplanungs- gesetzgebung auch bei der Bezeichnung der Vorranggebiete Bundesstellen anhören müssen (vgl. Begründung zu Art. 4 Abs. 2). Absatz 3 legt schliesslich fest, dass auch Vorranggebiete in den raumplanerischen Instrumenten in geeigneter Weise berücksichtigt werden müssen. Insbesondere sind entsprechende Auflagen und Bedingungen in den Nutzungszonen aufzunehmen (vgl. Begründung zu Art. 8 Abs. 2 Bst. a). Da die Kompetenz für die Bezeichnung von Vorranggebieten den Kantonen übertragen ist, können Vorranggebiete in der Publikation nach Art. 3 Absatz 1 (Anhang 2 zur Trockenwiesenverordnung) nicht separat aufgeführt und umschrieben werden.

Artikel 6 legt in Absatz 1 als Schutzziel die ungeschmälerte Erhaltung der Objekte fest. Damit wird festgelegt, dass sich die Objekte weder in Bezug auf die Qualität als Lebensraum für die Arten der Trockenwiesen und -weiden verschlechtern noch in Bezug auf die Fläche verkleinern sollen. Die For- derung nach ungeschmälerter Erhaltung soll die Objekte insbesondere gegenüber der Zerstörung durch Dritte z.B. durch Überbauung oder Infrastrukturvorhaben schützen, aber auch vor der Intensivie- rung der landwirtschaftlichen Nutzung in Gunstlagen wie z.B. dem Mittelland bewahren. Der zweiten zentralen Bedrohung der Objekte im Berggebiet durch die weitgehende Extensivierung der Bewirt- schaftung oder die Nutzungsaufgabe (Brachfall) soll in erster Linie in Zusammenarbeit mit den Land- wirtschaftsbehörden mit einer Anreiz- und Motivationsstrategie sowie mit Beratung und weiteren Un- terstützungsmassnahmen begegnet werden. Das Schutzziel soll somit je nach Gefährdungsfaktoren unter Berücksichtigung der konkreten ökologischen, ökonomischen und sozialen Gesamtsituation umgesetzt werden. Nach Buchstabe a gehören zum Schutzziel insbesondere auch die Erhaltung und Förderung der tro- ckenwiesen- und trockenweidenspezifischen Tier- und Pflanzenarten und ihrer ökologischen Grundla- gen. In den Objektblättern werden diejenigen Arten, welche im entsprechenden Objekt dokumentiert wurden, aufgeführt. Die gesamten Zielartenlisten führen die Prioritären Pflanzen- und Tierarten auf (international oder national gefährdete oder geschützte Arten, europäische Verantwortung), die in trockenen bis halbtrockenen Lebensräumen vorkommen können. Die Zielartenlisten sollen der Kon- kretisierung objektspezifischer Artenschutzziele und der Schutz- und Unterhaltsmassnahmen dienen. Sind Vorkommen einer oder mehrerer dieser Arten in einem Objekt bekannt, so sollten deren Ansprü- che bei der Formulierung konkreten Schutzziele besonders berücksichtigt werden8. Die Listen werden vom Bund aktualisiert und den kantonalen Fachstellen zur Verfügung gestellt. Die Fördermassnahmen dienen einerseits der Erhaltung und Verbesserung der Qualität des Objektes als Lebensraum für be- stimmte spezifische Arten, andererseits der Erhaltung und Vergrösserung der Objektfläche. TWW als Lebensräume zahlreicher mobiler Tierarten dürfen aber nicht isoliert betrachtet werden. Zur erwähn- ten Qualität gehören deshalb auch ihre Funktionen als Teil des Lebensraumverbundes in ihrer unmit- telbaren und näheren Umgebung. Dem Schutzziel nach Buchstabe b, der Erhaltung und Förderung ihrer typischen Eigenart (d.h. der typischen regionalen, von den spezifischen natur- und kulturräum- lichen Verhältnissen abhängigen Ausprägungen), ihrer typischen Strukturen (Struktur- und Grenzele- mente) sowie der ihnen eigenen Dynamik (räumliche Nutzungs-, Sukzessions- und Strukturmosaike) kommt deshalb grosse Bedeutung zu. Auf den Objektblättern werden die einzigartigen Eigenschaften

8 Bundesamt für Umwelt, BAFU (Hrsg.): Vollzugshilfe zum Inventar der Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung. Entwurf vom 15.12.2006 für die Anhörung 7/11

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Referenz/Aktenzeichen: F133-0605 bei ausgewählten Objekten aufgeführt; diese sollen den Kantonen in der Umsetzung bei der Ziel- und Prioritätensetzung dienen. Mit Buchstabe c wird die Erhaltung einer nachhaltig betriebenen Land- und Waldwirtschaft als ebenbürtiges Schutzziel festgelegt. Damit soll noch einmal zum Ausdruck gebracht werden, dass die Schutzziele der Verordnung nur mit Hilfe nachhaltig wirtschaftender Land- und Waldwirtschaftsbetriebe erreicht werden können. Absatz 2 spezifiziert die Schutzziele für die Objekte in Vorranggebieten. Danach stellen die Vernet- zung der Objekte mit anderen Objekten und mit angrenzenden natürlichen und naturnahen Lebens- räumen und Strukturelementen sowie die Förderung der ökologischen Qualität wichtige Schutzziele dar. Diese Bestimmungen nehmen bewusst Bezug auf das Konzept der regionalen Förderung der Qualität und der Vernetzung von ökologischen Ausgleichsflächen in der Landwirtschaft (Öko- Qualitätsverordnung, ÖQV; SR 910.14). Der Abstimmung des Vorgehens zwischen Trockenwiesen- verordnung und ÖQV kommt dabei eine zentrale Bedeutung zu. Mit der Trockenwiesenverordnung erhalten die Kantone das Instrument in die Hand, Konzepte und Projekte für die regionale Qualitäts- förderung und Vernetzung in TWW-reichen Regionen aktiv und gezielt bei regionalen Trägerschaften, Gemeinden, Bewirtschafterinnen und Bewirtschaftern zu initialisieren und auf die TWW-Schutzziele auszurichten. Auf der Landwirtschaftlichen Nutzfläche sollen damit gesamt- und überbetriebliche so- wie regionale Lösungen mit Hilfe der bestehenden ÖQV-Instrumente TWW-spezifisch ausgerichtet werden. Im Sömmerungsgebiet, wo die ÖQV keine Anwendung findet, unterstützt und fördert die Tro- ckenwiesenverordnung ein analoges Vorgehen. Auch hier ermöglicht die Trockenwiesenverordnung den Kantonen die Initialisierung und Umsetzung von umfassenden Projekten, die sowohl die ökologi- schen wie auch die ökonomischen und sozialen Aspekte der Nachhaltigkeit berücksichtigen. Unter Umständen empfiehlt sich hier auch die Erarbeitung eines Bewirtschaftungsplans nach Artikel 9 und 10 der Sömmerungsbeitragsverordnung (SöBV; SR 910.133). Absatz 3 verweist auf die Hinweise zu objektspezifischen Schutzzielen, die auf den Objektblättern in der Publikation gemäss Artikel 3 Absatz 1 (Anhang 2) festgehalten sind.

Artikel 7 präzisiert, in welchen Fällen von den Schutzzielen nach Artikel 6 abgewichen werden kann. Es sind zwei Fälle vorgesehen: Nach Absatz 1 sind Eingriffe in Objekte nach Anhang 1 für standortgebundene Vorhaben zulässig, die dem Schutz des Menschen vor Naturgefahren oder einem anderen überwiegenden öffentlichen Inte- resse von ebenfalls nationaler Bedeutung dienen. Wer das Abweichen vom Schutzziel verursacht, ist zu bestmöglichen Schutz-, Wiederherstellungs- oder zu Ersatzmassnahmen verpflichtet. Nach Absatz 2 ist weiter ein Abweichen vom Schutzziel zulässig, wenn die Objekte Bestandteil eines Vorranggebietes sind und das Vorhaben die Voraussetzungen nach dem Raumplanungsrecht erfüllt. In diesem Fall müssen Fläche und Qualität der Trockenwiesen und -weiden innerhalb des Vorrangge- bietes insgesamt längerfristig erhalten bzw. gesteigert werden. Das bedeutet, dass die Summe der Objektflächen und die Summe aller Objektwerte (Summe der sechs Qualitätsfaktoren9, die den Ge- samtwert der Objekte ausmachen) innerhalb eines Vorranggebietes mindestens erhalten werden müs- sen. Damit können einzelne Objekte innerhalb eines Vorranggebietes verschoben oder zu Gunsten der Vergrösserung oder qualitativen Aufwertung eines anderen Objektes aufgegeben werden. Vor- aussetzung ist dabei, dass die Ausgangsqualität und -quantität nicht nur der TWW sondern aller schutzwürdigen Lebensräume in einem Vorranggebiet bekannt ist.

Artikel 8 sieht nach Absatz 1 vor, dass die Kantone die zur Erreichung der Schutzziele zweckmässi- gen Schutz- und Unterhaltsmassnahmen treffen und dabei die Nutzungsberechtigten vorgängig anhö- ren. Es wird weiter darauf hingewiesen, dass die Massnahmen in der Regel in Vereinbarungen nach Artikel 18c Absatz 1 NHG geregelt werden. Da Trockenwiesen und -weiden praktisch durchwegs von

9 Flächen/Aggregationsmass mit anderen TWW-Objekten in der Umgebung; Vegetationsmass; faunistisches und floristisches Potenzial; Diversitätsmass der Vegetation und Vernetzungsmass mit anderen Lebensraumtypen in der Umgebung. 8/11

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Referenz/Aktenzeichen: F133-0605 einer regelmässigen aber extensiven Nutzung abhängen, kommt der Erhaltung und Förderung einer angepassten land- und waldwirtschaftlichen Nutzung auf diesen Flächen besondere Bedeutung zu.

Schutz und Unterhalt der Objekte werden gemäss Artikel 18a Absatz 2 NHG grundsätzlich in die Kompetenz der Kantone delegiert. Sie erfüllen damit eine Bundesaufgabe. Kommen keine Vereinba- rungen zu Stande, so sind die Kantone verpflichtet, den Schutz der Objekte mit anderen Mitteln zu sichern10. Dabei ist von folgenden Grundsätzen auszugehen: Als geeignete Massnahmen zum Schutz der Objekte gelten Vereinbarungen nach Artikel 18c Absatz 1 NHG zwischen dem Kanton und den Nutzungsberechtigten (in der Regel Bewirtschafterinnen und Bewirtschaftern, oder, wo notwendig und zweckmässig, Grundeigentümerinnen oder –eigentümern). Kommt keine Vereinbarung zu Stande und ist ein Objekt gefährdet, erlassen die Kantone die erforder- lichen Verfügungen oder scheiden Schutzzonen aus oder treffen andere geeignete Schutzmassnah- men (Art. 18c Abs. 3 und 4 NHG). Sie beachten dabei das Prinzip der Verhältnismässigkeit und ge- währen den Betroffenen das rechtliche Gehör. Mit der Anhörung der direkt betroffenen Grundeigentümerinnen, Grundeigentümer und Nutzungsbe- rechtigten soll betont werden, dass die aktive Mitarbeit und positive Einstellung zum Schutzziel ein entscheidender Erfolgsfaktor für die Schutzbemühungen darstellt. Auch im Rahmen der nach Absatz 2 Buchstabe a erforderlichen raumplanungsrechtlichen Massnahmen stehen den betroffenen Grundei- gentümerinnen und Grundeigentümern die erforderlichen Verfahrensrechte zu, wo sie ihre Interessen wahrnehmen können. In Absatz 2 wird ein Minimum an Vorgaben des Bundes für die durch die Kantone zu treffenden Schutz und Unterhaltsmassnahmen festgelegt: Nach Buchstabe a ist es Aufgabe der Kantone, die Bestimmungen der Verordnung in den Plänen, Vorschriften, Bewilligungen und Konzessionen, welche die zulässige Nutzung des Bodens im Sinne der Raumplanungsgesetzgebung regeln, in geeigneter Weise zu berücksichtigen. Diese Bestimmung stützt sich unmittelbar auf Artikel 26 Absatz 2 der Verordnung über den Natur- und Heimatschutz vom 16. Januar 1991 (NHV; SR 451.1). Erst mit den raumplanungsrechtlichen Instrumenten (z.B. Aufnah- me von Auflagen und Bedingungen in Nutzungszonen, Bildung von Schutzzonen) kann die öffentlich- rechtliche Sicherung der Schutzobjekte erreicht werden. Unabhängig von der Wahl der Instrumente sind die Kantone verpflichtet, die kantonale und kommuna- le Nutzungsplanung auf die Bestimmungen in der Verordnung abzustimmen, das heisst in erster Linie auf die Erreichung der Schutzziele auszurichten. Dies liegt auch im Interesse der Rechtssicherheit der Grundeigentümerinnen, Grundeigentümer und der Nutzungsberechtigten. Denn diese bleiben an die Bestimmungen der Vereinbarung gebunden, auch wenn die Anpassung der Nutzungspläne nach dem Abschluss von Vereinbarungen unterbleibt und demnach die beiden Instrumente unter Umständen nicht miteinander übereinstimmen. Da die Vereinbarungen in Anwendung von Bundesrecht getroffen wurden, geht dieses dem kantonalen und kommunalen Nutzungsrecht vor11. Zweckmässig ist in jedem Fall die Berücksichtigung der Objekte in der kantonalen Richtplanung, die vorab eine ausreichende Koordination unterschiedlicher privater und öffentlicher Interessen sicherzu- stellen hat. Dagegen sind in der auf die Richtplanung abgestimmten Nutzungsplanung für die Objekte mit den Instrumenten des kantonalen Rechts geeignete Lösungen zu finden12. In der Regel liegen die TWW-Objekte in der Landwirtschaftszone oder im Sömmerungsgebiet. Ge- stützt auf Artikel 16 Absatz 1 RPG können sie grundsätzlich auch dort bleiben. Denn sie dienen einer- seits der Erhaltung der Landschaft oder dem ökologischen Ausgleich und sie eignen sich für bestimm- te Aufgaben der Landwirtschaft (Bst. a). Andererseits sollen sie im Gesamtinteresse weiterhin land- wirtschaftlich genutzt werden (Bst. b). Die Kantone sind dabei nach Artikel 18c Absatz 1 NHG aufge-

10 MAURER Kommentar NHG, Zürich 1997, Art. 18c, Rz 18, S. 421 11 FAHRLÄNDER Kommentar NHG, Zürich 1997, Art. 18c, Rz 56, S. 384 12 FAHRLÄNDER Kommentar NHG, Zürich 1997, Art. 18, Rz 11, S. 351/352 9/11

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Referenz/Aktenzeichen: F133-0605 fordert, die für das Erreichen der Schutzziele angepassten Bewirtschaftungs-, Pflege- und/oder Auf- wertungsmassnahmen wenn möglich in Verträgen mit den Grundeigentümerinnen, Grundeigentümern und/oder den Bewirtschafterinnen und Bewirtschaftern zu vereinbaren und allfällige Zusatzleistungen oder Nutzungsverzichte entsprechend abzugelten. Grundsätzlich bieten sich den Kantonen auch Schutzzonen nach Artikel 17 Absatz 1 RPG an. Schutz- verordnungen können sich vor allem bei besonders gefährdeten oder grösseren und zusammenhän- genden Gebieten als geeignet erweisen. Dies sind nicht zuletzt solche, die auch durch Dritte, z.B. Erholungssuchende, beeinträchtigt werden könnten und mit denen sich bekanntlich keine vertragli- chen Vereinbarungen abschliessen lassen. Statt Schutzzonen festzulegen, kann das kantonale Recht auch andere geeignete Massnahmen vorsehen (Artikel 17 Absatz 2 RPG). Nach Artikel 18 RPG kann das kantonale Recht weitere Nutzungszonen vorsehen (Absatz 1) oder Vorschriften über Gebiete enthalten, deren Nutzung noch nicht bestimmt ist oder in denen eine bestimmte Nutzung erst später zugelassen oder vorgesehen ist (Absatz 2) Eine andere Möglichkeit stellen kantonale oder regionale Schutz- und Förderkonzepte wie z.B. kantonale Naturschutzkonzepte oder regionale Entwicklungs- konzepte und -pläne dar. Buchstabe b von Artikel 8 Absatz 2 hält fest, dass nur Bauten und Anlagen neu errichtet oder Boden- veränderungen vorgenommen werden dürfen, die den Schutzzielen nicht widersprechen. Bei Nutzun- gen, welche nicht mit dem Schutzziel zu vereinbaren sind, kann es sich zum Beispiel um Anlagen zur Entwässerung von wechseltrockenen Flächen (in Gebieten, wo trockene und feuchte Lebensräume eng mit einander verzahnt sind) oder zum Bewässern (z.B. mit neuen Beregnungsanlagen), um die Gewinnung von Gesteinsmaterial (z.B. Kalkabbau) oder das Pflügen der Fläche handeln. Die Buchstaben c, d und e von Artikel 8 zählen jene Massnahmen auf, die für das Erreichen der Schutzziele als besonders zweckmässig betrachtet werden, weil sie auf die Qualität und Funktionsfä- higkeit der Objekte grossen Einfluss ausüben. Buchstabe c betraut die Kantone mit der Aufgabe, be- stehende und neue Nutzungen der Objekte, insbesondere nachhaltige land- und waldwirtschaftliche Nutzungsformen zu fördern, welche für das Erreichen der Schutzziele unabdingbare Voraussetzung sind. Aber auch touristische und Erholungsaktivitäten sollen auf die Schutzziele ausgerichtet werden. Weiter sind Massnahmen geeignet, die der Erhaltung, Verbesserung oder Neuschaffung von Struktur- elementen in den Objekten dienen (Bst. d), oder die mittels spezifischer Massnahmen seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten sowie ihre Lebensgemeinschaften fördern (Bst. e), beispielsweise die Schaffung stufiger Waldränder oder Hecken mit breiten Krautsäumen, das Anlegen von Asthaufen oder das Belassen von Altgrasstreifen13. Bei Vorranggebieten gelten generell die Massnahmen nach Artikel 8 sinngemäss.

Artikel 9 legt die Frist für die Festlegung des genauen Grenzverlaufs und für die Anordnung der Schutz- und Unterhaltsmassnahmen auf einheitlich sechs Jahre fest. In Anbetracht der Tatsache, dass den Kantonen die Erhebungs- und Klassierungsdaten jeweils bereits im Jahr nach Abschluss der Kartierung zur Verfügung stehen, dürfte diese Frist angemessen sein.

Artikel 10 verpflichtet die Kantone zum vorsorglichen Schutz der Objekte (Anhang 1 und 3), welche zum Zeitpunkt des Erlasses der Verordnung noch nicht in genügender Form gesichert sind.

Artikel 11 überträgt den Kantonen die Aufgabe, Beeinträchtigungen, die das Schutzziel in Frage stellen, bei jeder sich bietenden Gelegenheit zu beseitigen. Bei den Beeinträchtigungen kann es sich sowohl um eine unzweckmässige Nutzung, wie auch um Bauten oder Anlagen oder um Gefährdungen stofflicher Art handeln.

Artikel 12 hält in Absatz 1 auch den Bund bei seinen Tätigkeiten zur schutzzielgerechten Erhaltung der Objekte an und regelt in Absatz 2 die Zuständigkeiten zur Anordnung der erforderlichen Mass- nahmen.

13 Bundesamt für Umwelt BAFU (Hrsg.): Vollzugshilfe zum Inventar der Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung. Entwurf vom 15.12.2006 für die Anhörung 10/11

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Referenz/Aktenzeichen: F133-0605

Artikel 13 verpflichtet die Kantone, während der ersten 6 Jahre nach Inkrafttreten der Verordnung, d.h. nach Aufnahme der Objekte in den Anhang 1, dem Bund alle zwei Jahre über den Stand des Schutzes der Trockenwiesen und -weiden Bericht zu erstatten. Die Informationen im Bericht sollen unter anderem erlauben, die Fortschritte der Umsetzungsarbeiten auch gegenüber Dritten aufzuzei- gen. Sie müssen so konkret sein, dass sie differenzierte Aussagen über die Wirksamkeit der getroffe- nen Massnahmen und den Stand der Zielerreichung ermöglichen. Allfällig festgestellte Probleme und ihre Lösungsansätze sollen ebenfalls dargestellt werden.

Artikel 14 regelt in Absatz 1 die Beratung und Unterstützung der Kantone durch das Bundesamt. Bis zum Abschluss der Inventararbeiten wird die Beratung im Rahmen der Inventarisierungsarbeiten sichergestellt. Nach deren Abschluss werden die Arbeiten zu Beratung des Bundesamtes und Unter- stützung im Vollzug mit den bestehenden personellen Ressourcen weitergeführt. Absatz 2 stellt fest, dass die Beiträge für die Abgrenzung der Objekte, die Schutz- und Unterhalts- massnahmen in den Objekten, den vorsorglichen Schutz, die Beseitigung von Beeinträchtigungen sowie die Vorbereitung, Konzeption und Umsetzung der Programmvereinbarungen sich nach Artikel 18d Absätze 1 und 3 NHG richten. Zur Umsetzung gehören dabei auch begleitende Beratungs- und Kommunikationsarbeiten.

Artikel 15 weist auf die zentrale Bedeutung der Zusammenarbeit der mit dem Vollzug dieser Ver- ordnung betrauten Stellen mit den Behörden der Land- und Waldwirtschaft hin.

Artikel 16 legt das Verfahren für die Entlassung eines Objektes aus dem Inventar fest.

Artikel 17 unterstellt die Objekte in Anhang 3, welche noch zu bereinigen sind und somit frühestens mit einer zweiten Serie in den Anhang 1 aufgenommen werden, übergangsrechtlich einer provisori- schen Schutz- und Unterstützungsregel (Absatz 1). Absatz 2 legt fest, wo diese Objekte eingesehen werden können.

Artikel 18 bestimmt das Datum des Inkrafttretens.

Anhänge

Anhang 1 enthält, nach Kantonen geordnet, die Liste der Objekte von nationaler Bedeutung. Anhang 2 enthält in einer separaten Publikation, ebenfalls nach Kantonen geordnet, die Um- schreibung und kartografische Festlegung der Lage der einzelnen Objekte, nebst allgemeinen Erläute- rungen zu den Objektblättern. Weiter enthält der Anhang 2 kantonsweise einen Übersichtsplan aller Objekte und die Objektlisten nach Objektnummer sortiert.

Anhang 3 listet alle noch nicht definitiv bereinigten Objekte auf.

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Verordnung über den Schutz der Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung (Trockenwiesenverordnung) vom ENTWURF 15.12.06

Der Schweizerische Bundesrat, gestützt auf Artikel 18a Absätze 1 und 3 des Bundesgesetzes vom 1. Juli 19661 über den Natur- und Heimatschutz (NHG), verordnet:

Art. 1 Zweck Diese Verordnung soll Trockenwiesen und –weiden (Trockenwiesen) von nationaler Bedeutung unter Berücksichtigung einer nachhaltigen Land- und Waldwirtschaft schützen und fördern.

Art. 2 Bundesinventar Das Bundesinventar der Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung (Trockenwieseninventar) umfasst die im Anhang 1 aufgezählten Objekte.

Art. 3 Umschreibung der Objekte 1 Die Objekte werden in einer besonderen Publikation umschrieben. Diese bildet als Anhang 2 Bestandteil dieser Verordnung. 2 Die Publikation kann jederzeit beim Bundesamt für Umwelt (BAFU) und bei den Kantonen eingesehen werden. Die Kantone bezeichnen die entsprechenden Stellen.

Art. 4 Abgrenzung der Objekte 1 Die Kantone legen nach Anhören der Grundeigentümerinnen, Grundeigentümer und Nutzungsberechtigten den genauen Grenzverlauf der Objekte fest. 2 Weisen Konzepte und Sachpläne des Bundes einen räumlichen Bezug zum Objekt auf, so hören die Kantone auch die zuständigen Bundesstellen an. 3 Ist der genaue Grenzverlauf noch nicht festgelegt, so trifft die zuständige kantonale Behörde auf Antrag eine Feststellungsverfügung über die Zugehörigkeit eines Grundstücks zu einem Objekt. Wer einen Antrag stellt, muss ein schutzwürdiges Interesse an der Feststellung nachweisen können.

SR 451... 1 SR 451

1 Trockenwiesenverordnung AS 200.

Art. 5 Vorranggebiete 1 Die Kantone können Vorranggebiete bezeichnen. Diese umfassen ein Objekt oder mehrere nahe beieinander liegende Objekte sowie angrenzende natürliche oder naturnahe Lebensräume und Strukturelemente. Die Vorranggebiete stellen Lebensräume von hohem ökologischem Wert für Pflanzen- und Tierarten von Trockenwiesen dar. 2 Weisen Konzepte und Sachpläne des Bundes einen räumlichen Bezug zum Objekt auf, so hören die Kantone auch die zuständigen Bundesstellen an. 3 Die Vorranggebiete werden in Plänen und Vorschriften, welche die zulässige Nutzung des Bodens nach dem Raumplanungsrecht regeln, in geeigneter Weise berücksichtigt.

Art. 6 Schutzziel 1 Die Objekte sollen ungeschmälert erhalten werden. Das Schutzziel umfasst insbesondere: a. die Erhaltung und Förderung der spezifischen Pflanzen- und Tierwelt sowie ihrer ökologischen Grundlagen; b. die Erhaltung der für die Trockenwiesen typischen Eigenart, Struktur und Dynamik; c. eine nachhaltig betriebene Land- und Waldwirtschaft. 2 In Vorranggebieten soll die spezifische Funktionsfähigkeit der Objekte verbessert werden, indem die ökologische Qualität der angrenzenden natürlichen und naturnahen Lebensräume und Strukturelemente und deren Vernetzung gefördert werden. 3 Die objektspezifischen Schutzziele sind in der Publikation nach Artikel 3 Absatz 1 festgehalten.

Art. 7 Abweichungen vom Schutzziel 1 Ein Abweichen vom Schutzziel ist nur zulässig für unmittelbar standortgebundene Vorhaben, die dem Schutz des Menschen vor Naturgefahren oder einem andern ü- berwiegenden öffentlichen Interesse von nationaler Bedeutung dienen. Wer vom Schutzziel abweicht, ist zu bestmöglichem Schutz, Wiederherstellungs- oder ansonst angemessenen Ersatzmassnahmen zu verpflichten. 2 In Vorranggebieten darf zudem vom Schutzziel abgewichen werden, wenn das Vorhaben die Voraussetzungen nach dem Raumplanungsrecht erfüllt und die Fläche und die Qualität der Trockenwiesen insgesamt langfristig wiederhergestellt oder ge- steigert werden.

Art. 8 Schutz- und Unterhaltsmassnahmen 1 Die Kantone treffen nach Anhören der betroffenen Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer sowie der Nutzungsberechtigten die zur Erreichung des

2 Trockenwiesenverordnung AS 200.

Schutzziels geeigneten Schutz- und Unterhaltsmassnahmen. Dabei kommt der Erhaltung und Förderung einer angepassten, nachhaltigen land- und waldwirtschaftlichen Nutzung eine besondere Bedeutung zu. Die Massnahmen sind in der Regel Gegenstand von Vereinbarungen zwischen der kantonal zuständigen Behörde und den Betroffenen. 2 Die Kantone sorgen insbesondere dafür, dass: a. Pläne und Vorschriften, welche die zulässige Nutzung des Bodens nach dem Raumplanungsrecht regeln, diese Verordnung in geeigneter Weise berück- sichtigen; b. nur Bauten und Anlagen errichtet und Bodenveränderungen vorgenommen werden, die dem Schutzziel nicht widersprechen; c. bestehende und neue Nutzungen, insbesondere durch die Land- und Wald- wirtschaft, durch den Tourismus sowie die Nutzung zur Erholung mit dem Schutzziel in Einklang stehen; d. Strukturelemente der Objekte erhalten und, soweit es dem Schutzziel dient, verbessert oder neu geschaffen werden; e. seltene und gefährdete Pflanzen- und Tierarten sowie ihre Lebensgemein- schaften gefördert werden.

Art. 9 Fristen Die Massnahmen nach Artikel 4 Absatz 1 und Artikel 8 müssen innert sechs Jahren nach Aufnahme der Objekte in den Anhang 1 getroffen werden.

Art. 10 Vorsorglicher Schutz Solange die Kantone keine Schutz- und Unterhaltsmassnahmen getroffen haben, sorgen sie mit geeigneten Sofortmassnahmen dafür, dass sich der Zustand der Objekte nicht verschlechtert.

Art. 11 Beseitigung von Beeinträchtigungen Die Kantone sorgen dafür, dass bestehende Beeinträchtigungen von Objekten bei jeder sich bietenden Gelegenheit soweit möglich beseitigt werden.

Art. 12 Pflichten des Bundes 1 Die Behörden und Amtsstellen des Bundes sowie seiner Anstalten und Betriebe sind bei ihrer Tätigkeit zur schutzzielgerechten Erhaltung der Objekte verpflichtet. 2 Sie treffen die Massnahmen nach den Artikeln 8, 10 und 11 in Bereichen, in denen sie nach der Spezialgesetzgebung zuständig sind.

3 Trockenwiesenverordnung AS 200.

Art. 13 Berichterstattung Solange die Kantone die nach Artikel 4 Absatz 1 und Artikel 8 erforderlichen Massnahmen nicht getroffen haben, erstatten sie dem BAFU alle zwei Jahre am Jahresende Bericht über den Stand des Schutzes der Objekte.

Art. 14 Leistungen des Bundes 1 Das BAFU berät und unterstützt die Kantone bei der Erfüllung ihrer Aufgaben nach dieser Verordnung. 2 Die Abgeltungen des Bundes für die Massnahmen nach den Artikeln 4, 8, 10 und 11 richten sich nach Artikel 18d Absatz 1 NHG.

Art. 15 Zusammenarbeit mit der Land- und Waldwirtschaft Die zuständigen Stellen arbeiten bei der Festlegung der Schutz-, Unterhalts- und Aufwertungsmassnahmen eng mit den Fachstellen für Land- und Waldwirtschaft zusammen.

Art. 16 Entlassung von Objekten 1 Kann für ein Objekt die Erfüllung des Schutzziels nicht mehr gewährleistet werden, so beantragt das Departement für Umwelt, Energie, Verkehr und Kommu- nikation (UVEK) dem Bundesrat, dass das Objekt aus dem Trockenwieseninventar entlassen werden soll. 2 Das UVEK berücksichtigt im Antrag die örtlichen Verhältnisse und arbeitet eng mit den betroffenen Kantonen zusammen; diese hören die Betroffenen nach Artikel 4 Absatz 1 an.

Art. 17 Übergangsbestimmungen 1 Der Schutz der in Anhang 3 aufgezählten Objekte richtet sich bis zum Entscheid über ihre Aufnahme in Anhang 1 nach Artikel 29 Absatz 1 Buchstabe a der Verordnung vom 16. Januar 19912 über den Natur- und Heimatschutz sowie nach Artikel 10 dieser Verordnung. 2 Die Umschreibung dieser Objekte kann bei den in Artikel 3 Absatz 2 bezeichneten Stellen eingesehen werden.

Art. 18 Inkrafttreten Diese Verordnung tritt am ... in Kraft.

(Datum) Im Namen des Schweizerischen Bundesrates Der Bundespräsident:

2 SR 451.1

4 Trockenwiesenverordnung AS 200.

Die Bundeskanzlerin: Annemarie Huber-Hotz

5 Trockenwiesenverordnung AS 200.

Anhang 1 (Art. 2) Liste der Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung 3 Nr. Lokalität Gemeinde(n) Kanton Zürich

3527 Furtmüli Unterstammheim 3650 Lindenhof Glattfelden 3725 Stallikon Stallikon 3727 Nübrächten Dättlikon 3728 Gartentobel Zell 3730 Beschtentobel Fischenthal 3731 Hörnen Bauma 3732 Hard Bülach 3733 Stampfi Eglisau 3734 Schluechtächer Turbenthal 3737 Matt Sternenberg 3738 Vogelsang Bülach 3743 Brütten Fischenthal 3746 Stigenweid Turbenthal 3747 Brand Wasterkingen 3748 Hard Bülach 3749 Vorder Tobel Sternenberg 3750 Eglisgrund Eglisau 3751 Wolfenzädel Sternenberg 3752 Weid Bauma 3753 Halden Bäretswil 3754 Bifig Weiach 3755 Underäntschberg Bassersdorf 3757 Fuchsloch Fischenthal 3758 Lätten Sternenberg 3760 Felsen Embrach 3761 Lochacker Kleinandelfingen 3762 Rüedi Freienstein-Teufen

3 Amtliches Gemeindeverzeichnis der Schweiz, März 2006

6 Trockenwiesenverordnung AS 200.

3764 Auenriet Rorbas 3765 Tobel Turbenthal 3766 Nideltobel Bauma 3767 Oberberg Fischenthal 3771 Landbüel Hüntwangen 3772 Büel Wasterkingen 3773 Halden Bauma 3774 Berenberg Winterthur 3776 Schlossbuck Rafz 3777 Talmüli Bachs 3778 Cheibenacher Dielsdorf 3780 Forbuck Oberglatt 3781 Edelmann Wasterkingen 3782 Schnäggen Glattfelden 3783 Beschten Fischenthal 3784 Frohberg Dättlikon 3785 Ganeten Benken 3786 Bleiki Boppelsen 3788 Widmen Stäfa 3790 Froacher Weisslingen 3791 Blumetshalde Dättlikon 3792 Lindirain Glattfelden 3794 Dürrspitz Wald 3795 Hinter Stig Adliswil 3796 Ober Ror Fischenthal 3797 Rebberg Schlatt 3798 Ober Büel Freienstein-Teufen 3799 Stracheren Schöfflisdorf, Steinmaur 3800 Eigental Kloten 3801 Homberg Volketswil 3802 Moos Waltalingen 3803 Letzibode Sternenberg 3804 Leh Freienstein-Teufen 3805 Oberholz Dachsen 3806 Eich Köngistal Zell 3808 Rüteren Weiach

7 Trockenwiesenverordnung AS 200.

3809 Hinterfeld Maschwanden 3810 Bachacker Dinhard 3812 Tössallmend Pfungen 3813 Chöpfi Winterthur 3814 Diebis Stallikon 3815 Talgrueb Freienstein-Teufen 3817 Stigenweid Turbenthal 3818 Wigarten Knonau 3819 Hegi Turbenthal 3821 Ober Emmetschloo Wetzikon 3822 Klarenwisen Hochfelden 3826 Leutobel Fischenthal 3828 Batzenegg Sternenberg 3830 Rüti Birmensdorf 3832 Stutz Elgg 3834 Zelg Oberembrach 3836 Ebnet Andelfingen 3837 Edlibuck Oberembrach 3838 Chräenbüel Elsau 3839 Burgweid Zell 3842 Langgraben Bülach 3845 Untergries Flaach 3848 Bahndamm Chrützstrass Glattfelden 3849 Falletsche Zürich 3850 Büel Sternenberg 3851 Rotengübel Fischenthal 3853 Langweid Adliswil 3859 Lätten Sternenberg 3860 Dättnau Winterthur 3861 Wydenchlösterli Rüti 3862 Berghof Pfungen 3863 Tägerst Stallikon 3864 Rotlauben Freienstein-Teufen 3867 Lätten Felsenhof Weiach 3868 Wolfen Stallikon 3869 Fröschen Volketswil

8 Trockenwiesenverordnung AS 200.

3870 Alt Landenberg Bauma 3871 Hochwacht Trüllikon 3872 Streuweid Hirzel 3874 Alp Oetwil an der Limmat 3876 Holberg Kloten 3877 Rossweg Adliswil 3878 Brueder Bachenbülach 3879 Heiletsegg Bauma 3880 Langfuri Elsau 3881 Wissen Zell 3882 Tüfmatt Oberglatt 3883 Allmend Zürich 3885 Uerchen Fischenthal 3886 Vorrain Meilen 3887 Hoh Wülflingen Winterthur 3888 Gentner Eglisau, Hüntwangen 3889 Rötelibuck Wasterkingen 3890 Schwendli Glattfelden 3894 Buchenhof Flaach 3895 Tal Zürich 3897 Oberschwendli Glattfelden 3898 Breiti Wildberg 3900 Dübendorf Wallisellen 3922 Eichhalden Eglisau 3928 Flugplatz Dübendorf Dübendorf, Wangen- Brüttisellen

Kanton Bern

5004 Graggen-Rächtli Ringgenberg 5007 Weidli Ringgenberg 5010 Widi Niederried bei Interlaken 5016 Rüppi Ringgenberg 5018 Am Hubel Niederried bei Interlaken 5019 Schreielberg Ringgenberg 5029 Bärenloch Ringgenberg 5044 Ried Ringgenberg

9 Trockenwiesenverordnung AS 200.

5048 Lochgrabe Ringgenberg 5053 Burstegg Frutigen, Reichenbach im Kandertal 5056 Chumi Frutigen 5057 Metzli Frutigen 5058 Mäggisserenegg Frutigen 5061 Spissliegg Frutigen 5064 Granti Frutigen 5065 Chratzeregrabe Frutigen 5066 Meise Frutigen 5068 Halte Frutigen 5071 Wildi Frutigen 5073 La Belle Etoile Souboz 5074 Rinderberg St. Stephan 5075 Ryschere Reichenbach im Kandertal 5076 Waachli Oberwil im Simmental 5077 Oberarni Hasliberg 5078 Gummenalp Hofstetten bei Brienz 5079 Brüch Lauterbrunnen 5080 Thierachern-Allmid Thierachern, 5081 Chratzi Reichenbach im Kandertal 5082 Reidige Boltigen 5083 Underchlusi Erlenbach im Simmental 5084 Mittelweid Därstetten 5085 Albristhubel St. Stephan 5086 Obersteinberg Lauterbrunnen 5087 Biglenalp Lauterbrunnen 5088 Bunderspitz Adelboden 5090 Le Gibet La Neuveville 5091 Mosbielen Hasliberg 5093 Matte Lauenen, Lenk 5094 Reckholderli Saanen 5095 Färmelmeder St. Stephan 5097 Schrickmatten Brienzwiler 5098 Egritz Grindelwald 5099 Laubwang Hasliberg 5100 Ällmerenweiden Erlenbach im Simmental

10 Trockenwiesenverordnung AS 200.

5101 Schilt Lütschental 5102 Hintere Walop Boltigen 5103 Zind Reichenbach im Kandertal 5104 Underste Gurbs Diemtigen 5106 Höhi Egg Ringgenberg 5107 Aabeberg Reichenbach im Kandertal 5108 Räbersegg Erlenbach im Simmental 5109 Galm St. Stephan 5111 Pfaffebergmäder Saanen 5112 Im Aabe Reichenbach im Kandertal 5113 Grümberg Gsteig 5114 Meielsgrund Saanen 5116 Ronefeld Lütschental 5117 Chuelouenen Därstetten 5118 Pavillon Biel/Bienne 5120 Tschäggere Reichenbach im Kandertal 5124 Fangweid Boltigen 5125 Riggis Frutigen 5127 Weng Gadmen 5129 Linterbärgli Frutigen 5131 Geeristei Därstetten, Erlenbach im Simmental 5132 Bächenallmi Erlenbach im Simmental 5133 Meniggrund Diemtigen 5134 Stägeschopf Lauterbrunnen 5137 Wittere Reichenbach im Kandertal 5138 Halte St. Stephan 5139 Bort Grindelwald 5140 Arisberg Reichenbach im Kandertal 5143 Tüüchtelwengli Sigriswil 5145 In de Brüche Lenk 5147 Allmi Reichenbach im Kandertal 5148 Leitereweideni Oberwil im Simmental 5149 Lineboden Boltigen 5152 Eggmittelberg Reichenbach im Kandertal 5158 Gugger Reichenbach im Kandertal 5159 Gläckmeder St. Stephan

11 Trockenwiesenverordnung AS 200.

5163 Wenden Gadmen 5164 Muri St. Stephan 5167 Nüjeberg Boltigen 5168 Unders Gälmi Reichenbach im Kandertal 5170 Obri Ammerta Lauterbrunnen 5171 Rieder Oberried am Brienzersee 5173 Betelbergmeder Lenk 5175 Wolfsgruebeweid Oberwil im Simmental 5176 Sengg Lütschental 5177 Houete Oberwil im Simmental 5179 Tannersgrabe Reichenbach im Kandertal 5182 Wanne Kandergrund 5183 Bielenweid Gadmen 5186 Albristmeder St. Stephan 5190 Otteremeder Adelboden, Frutigen 5194 Schauenegg Zweisimmen 5195 Chöldrist Lenk 5196 Bärgli Kandersteg 5201 Loueneweidli Lenk 5207 Innerrüteni Kandergrund 5210 Teller Erlenbach im Simmental 5214 Scharte Gsteigwiler 5215 Stafel Iseltwald 5217 Gütsch Sigriswil 5224 Albristmeder St. Stephan 5225 Sali Oberwil im Simmental 5226 Chanderbrüggallmi Frutigen 5229 Leuggis Därstetten 5233 Weid Oberried am Brienzersee 5236 Spicherallmi Leissigen 5237 Lusseweid Diemtigen 5238 Linterbärgli Frutigen 5242 Buechistock Boltigen 5243 Schwanderbärgli Schwanden bei Brienz 5247 Schwendi Wilderswil 5248 Senggi Kandergrund

12 Trockenwiesenverordnung AS 200.

5249 Farniweid Oberwil im Simmental 5251 Steinacher Därstetten 5258 Im Stutz Erlenbach im Simmental 5262 Rosenegg Erlenbach im Simmental 5265 Undri Hagweid Iseltwald 5267 Sytiweidleni Wilderswil 5273 Stäga Lauterbrunnen 5274 Gstepf Brienzwiler, Hofstetten bei Brienz 5275 Zälg Därstetten 5281 Egglimäder Saanen 5282 Hohstand Grindelwald 5284 Eigen Hasliberg 5285 Küenzeli Kandergrund 5291 Leesyten Hasliberg 5295 Schwarzenmatt Boltigen 5298 Stampach Sigriswil 5299 Uf de Höfte Kandergrund 5301 Runtschi Tüscherz-Alfermée 5305 Preech Lauterbrunnen 5307 Äbnet Oberwil im Simmental 5309 Am Stalden Reichenbach im Kandertal 5311 Unterer Ofenbielen Brienz 5313 Oberbürgle Gsteigwiler 5318 In de Weidene Sigriswil 5321 Reckenthal Kandergrund 5323 Staldiberg Gadmen 5324 Raben Dotzigen 5325 Rohr Hofstetten bei Brienz 5326 Stuel Erlenbach im Simmental 5328 Ried Leissigen 5331 Gwand Brienz 5333 Ufem Dir Hofstetten bei Brienz 5334 Adelrain Frutigen, Kandergrund 5335 Ausser Kandergrund Kandergrund 5338 Am obere Laseberg St. Stephan 5340 Tripfi Meiringen

13 Trockenwiesenverordnung AS 200.

5341 Vorsess Gadmen 5344 Leewald Därligen 5345 Riedli Zweisimmen 5351 Enetgrabe Diemtigen 5352 Chros Twann 5353 Raufligrat St. Stephan 5355 Sattelweid Gadmen 5356 Büel Wimmis 5358 Nessligen Hasliberg 5359 Vorsess Gadmen 5364 Obermad Brienz 5367 Chalberstall Krattigen 5370 Staldi Gadmen 5371 Obwang Brienz 5381 Holestei Twann 5384 Gwiggi Hasliberg 5397 Underbürgle Gsteigwiler 5398 Riedli Zweisimmen 5402 Weidboden Grindelwald 5406 Schwanderbärgli Schwanden bei Brienz 5407 Wiler Sigriswil 5417 Bärenegg Sigriswil 5420 Ruine Festi Oberwil im Simmental 5424 Chasseral Nods, Villeret 5425 Les Noisetiers Nods, Orvin 5426 Petit Chasseral Cormoret, Courtelary, Villeret 5427 Pâturage du Droit Corgémont, Sonceboz- Sombeval 5428 Pâturage du Droit Crémines, Grandval 5430 Combe Gaumé Diesse, Lamboing 5431 Les Voigières Orvin 5433 Pré la Patte Bévilard, Péry 5434 Noire Combe Lamboing, Orvin 5435 Le Piémont Courtelary 5436 Staldeweid Reichenbach im Kandertal 5437 Pâturage des Esserts Plagne 5438 Pâturage aux Vaches Péry

14 Trockenwiesenverordnung AS 200.

5439 Le Brahon Sonceboz-Sombeval 5440 La Citerne Nods 5442 Grencheberg Guggisberg 5443 Spiggeweid Reichenbach im Kandertal 5445 Horemäder Lauenen 5453 Les Grands Champs Monible 5454 Walderalp Niederbipp 5456 Les Tayes Vauffelin 5457 Le Crât Crémines 5458 Pré la Patte Péry 5459 Bälmetsch Adelboden 5460 Métairie de St-Jean Villeret 5463 Buechmatt Wolfisberg 5464 Eggebärgli Frutigen 5465 Schattwimeder Adelboden, Lenk 5468 I de Wenge Adelboden 5470 Eggweid Reichenbach im Kandertal 5474 Petit Van La Heutte 5476 La Baruche Sonceboz-Sombeval 5478 Schufli Adelboden 5481 Esserts vers Moutier Belprahon 5485 Ahoreweid Frutigen 5486 Les Lavettes Orvin 5487 Ochsewang Kandersteg 5488 Le Van La Heutte, Péry 5489 Rüteli Reichenbach im Kandertal 5490 Ademberg Adelboden 5492 Belprahon Belprahon 5493 Hoger Bremgarten bei Bern 5495 Chli Rohrgrabe Seehof 5498 Schattwimeder Lenk 5501 Äschholz Reichenbach im Kandertal 5503 Vord. Hofbergli Farnern 5504 Geissbach Eggiwil 5505 Winteregg Kandersteg 5510 Le Grimm Tavannes

15 Trockenwiesenverordnung AS 200.

5511 Brenggenmeder Lenk 5513 Louweid Reichenbach im Kandertal 5516 Schöneberg Schelten 5522 Imihubel Niedermuhlern 5525 Brenggenmeder Lenk 5526 Heuberg Kandersteg 5530 Sillere Kandersteg 5532 Chli Rohrgrabe Seehof 5534 Tierpark Biel/Bienne 5536 Chirschbäumliweid Reichenbach im Kandertal 5542 Le Grimm Tavannes 5545 Le Pas Péry 5548 Aargauerstalden Bern 5554 Chrüzflue Krauchthal 5555 Tierpark Biel/Bienne 5560 Laupenau Laupen 5562 Gampelen Gampelen 5563 Pâturage de Sagne Vauffelin 5567 Gümmenenau Ferenbalm, Laupen 5571 Bir länge Stude Müntschemier 5572 Golsenrainacher Bargen 5574 Blatteree Müntschemier 5576 Laupenau Laupen 5577 Müligrien Busswil bei Büren 5582 Schafberg Lenk 5583 Im Wengen Gadmen 5584 Alpligen Gadmen 5585 Lüpersberg Erlenbach im Simmental 5588 Spicherberg Sigriswil 5591 Schopf Erlenbach im Simmental 5592 Biglera Reichenbach im Kandertal 5593 Lusbüel Reichenbach im Kandertal 5596 Oberberg Lauterbrunnen 5597 Unterniesen Reichenbach im Kandertal 5598 Undrem Tritt Gadmen 5602 Chlus Boltigen

16 Trockenwiesenverordnung AS 200.

5603 Champ Matthieu Nods 5605 Louweli Kandergrund 5606 Sandey Innertkirchen 5607 Ladholzgrabe Frutigen 5608 Gümmenenau Ferenbalm 5612 Müllersbode Erlenbach im Simmental 5615 Tussweid Frutigen 5616 Husallmi Erlenbach im Simmental 5620 Spissliegg Frutigen 5622 Napf Sumiswald, Trub 5624 Schwand Sigriswil 5625 Schlossweid Frutigen 5626 Schälmegg Reichenbach im Kandertal 5634 I de Huble Kandersteg 5700 Chasseral Cormoret, Nods

Kanton Luzern

4800 Bachtalen Schongau 4801 Bonsbrig Dagmersellen 4807 Stuck Weggis 4809 Bränte Ruswil 4812 Buechen Weggis 4816 Heiligchrüz Weggis 4817 Würzenstock Vitznau 4818 Unterstetten Vitznau 4819 Chestenenweid Weggis 4820 Dossen Vitznau 4824 Träbel Romoos 4829 Gäbetswil Vitznau 4830 Chriesbaumberg Vitznau 4832 Mülistutz Romoos 4834 Mittel Grämse Romoos 4835 Mülistutz Romoos 4838 Märis Vitznau 4841 Laui Hasle

17 Trockenwiesenverordnung AS 200.

4842 Farneren Schüpfheim 4847 Chäslistetten Hasle 4851 Hurbelen Flühli 4855 Chragen Flühli 4856 Tällen Flühli 4857 Ober Gummen Flühli 4858 Bodenhütten Flühli 4861 Böli Flühli 4862 Chlus Flühli 4864 Unter Wisstannen Flühli 4866 Ober Wisstannen Flühli 4867 Achs Flühli 4870 Napf Luthern 4871 Napf Hergiswil bei Willisau, Luthern, Romoos

Kanton Uri

10012 Weid Seelisberg 10025 Hell Sisikon 10028 Ober Axen Flüelen 10031 Baberger Flue Isenthal 10033 Ober Bärchi Isenthal 10035 Sulz Spiringen 10038 Rophaien Flüelen, Sisikon 10043 Tannegg Isenthal 10045 Hinter Wissenboden Bürglen 10046 Windgällen Isenthal 10048 Unter Weid Altdorf 10049 Unter Gisleralp Spiringen 10050 Vorder Wissenboden Bürglen 10056 Hüenderegg Bürglen 10059 Chäserberg Altdorf 10060 Fruttwald Bürglen 10061 Schartihöreli Isenthal 10068 Rüteli Isenthal 10074 Obflüeweid Spiringen

18 Trockenwiesenverordnung AS 200.

10082 Sidenplangg Spiringen 10086 Rosegg Isenthal 10105 Gorplanggen Spiringen 10107 Sassi Isenthal 10117 Butzlichöpf Unterschächen 10118 Trudelingen Bürglen 10124 Wilischwand Spiringen 10128 Sassigrat Isenthal 10134 Platti Bürglen 10138 Biwaldalp Isenthal 10141 Schilt Unterschächen 10142 Äschrüti Unterschächen 10151 Spälten Attinghausen 10155 Wettmatt Attinghausen 10156 Ribi Attinghausen 10157 Gross Pfaffen Attinghausen, Seedorf 10167 Rossboden Attinghausen 10168 Gampelen Unterschächen 10171 Usser Siten Unterschächen 10173 Hol Attinghausen 10178 Hinteren Bänder Erstfeld 10181 Rüteli Erstfeld 10182 Oberberg Erstfeld 10185 Hinteren Bänder Erstfeld 10186 Frutt Erstfeld 10192 Tritt Attinghausen 10197 Höch Flue Attinghausen 10201 Waldegg Attinghausen 10202 Gross Planggen Attinghausen 10211 Seechälen Silenen 10212 Fryetal Silenen 10232 Chüenossen Wassen 10233 Rieter Wassen 10234 Langsimatten Wassen 10237 Planggen Wassen 10240 Geren Wassen

19 Trockenwiesenverordnung AS 200.

10253 Börtli Göschenen 10254 Oberer Nätschen Andermatt 10256 Unterer Nätschen Andermatt 10258 Mettlen Andermatt 10259 Gspender Hospental 10262 Laui Realp 10264 Joggenen Realp 10265 Börtli Realp 10267 Haltenen Seelisberg 10268 Bol Seelisberg 10272 Hinter Bergli Seelisberg 10275 Gartli Bauen 10279 Baberg Isenthal 10283 Bärchi Isenthal 10286 Gandi Isenthal 10288 Zur Gand Bürglen 10289 Gletti Spiringen 10290 Oberen Hütten Spiringen 10293 Geissegg Isenthal 10295 Chalberegg Isenthal 10297 Eggbergen Altdorf 10303 Wandelen Isenthal 10308 Hinteren Hütten Spiringen 10310 Schindleren Bürglen 10315 Ligmanig Bürglen 10319 Hüenderegg Bürglen 10327 Horlachen Isenthal 10338 Stein Bürglen 10339 Chessel Bürglen 10341 Uf den Oberschwänden Bürglen 10342 Äbnet Bürglen 10345 Äbnet Spiringen 10351 Schmidigberg Spiringen 10353 Razismatt Spiringen 10356 Graggi Bürglen 10362 Eierschwand Bürglen

20 Trockenwiesenverordnung AS 200.

10366 Gorplanggen Spiringen 10370 Rüteli Bürglen 10372 Ob den Hegen Unterschächen 10374 Platten Isenthal 10376 Friteren Unterschächen 10377 Windeggen Unterschächen 10378 Gitschenberg Seedorf 10381 Ahöri Unterschächen 10389 Honegg Seedorf 10396 Waldnachter Bergen Attinghausen 10397 Vorderen Bänder Erstfeld 10398 Rimiberg Erstfeld 10399 Sagerberg Erstfeld 10401 Uf der Lauwi Attinghausen 10402 Oberberg Erstfeld 10403 Wischflüe Erstfeld 10404 Schützen Silenen 10406 Buechholz Silenen 10407 Oberchäseren Silenen 10409 Hanenspil Silenen 10417 Trätter Silenen 10427 Halten Silenen 10428 Städeli Wassen 10433 Balmen Wassen 10436 Holderen Wassen 10439 Altchilch Andermatt 10441 Rotboden Hospental 10442 Tristlen Hospental, Realp 10456 Ober Frimseli Flüelen 10459 Ober Axen Flüelen 10462 Wasserplatten Silenen 10464 Rauft Gurtnellen 10467 Bodmi Flüelen 10471 Chilcherbergen Silenen

21 Trockenwiesenverordnung AS 200.

Kanton Schwyz

11500 Goldauer Bergsturz Arth 11501 Steinhüttli Oberiberg 11502 Stöckplanggen Schübelbach 11503 Mittler-Brunniberg Ingenbohl 11504 Rosslaui Riemenstalden 11505 Fönenbergen Gersau, Ingenbohl 11506 Fron Morschach 11507 Nollen Morschach, Riemenstalden 11508 Martschen Riemenstalden 11510 Dossen Arth 11511 Roggenstock Oberiberg 11515 Charenstöckli Morschach 11518 Furggeli Morschach 11519 Heubrigsflue Muotathal 11521 Mittler-Urmi Gersau 11523 Halten Riemenstalden 11524 Steinhüttli Muotathal 11525 Timpel Ingenbohl 11526 Rübi Gersau 11527 Brünigs Schwyz 11528 Badegg Muotathal 11529 Ratzli Riemenstalden 11534 Husen Riemenstalden 11537 Chalberweidli Morschach 11539 Eggenwald Innerthal 11541 Härzig Arth 11542 Struss Ingenbohl 11550 Sperlen Muotathal 11555 Märis Gersau

Kanton Obwalden

4002 Ämsigenplanggen Alpnach 4005 Rieden Alpnach 4006 Laui Alpnach

22 Trockenwiesenverordnung AS 200.

4007 Choleren Kerns 4008 Vorder Schwarzenberg Sarnen 4010 Ruedlen Kerns 4011 Gletti Kerns 4012 Arvihütte Kerns 4013 Chueneren Kerns 4014 Aaflue Kerns 4017 Älpeli Kerns 4018 Ei Kerns 4019 Schildberg Kerns 4020 Obheg Kerns 4021 Spissegg Engelberg 4024 Unter Büelen Sachseln 4026 Müllerenschwand Sachseln 4027 Erlimatt Sachseln 4028 Grüt Sachseln 4029 Grüt Sachseln 4030 Musschwändeli Sachseln 4033 Hinterbrenden Giswil 4034 Obstocken Sachseln 4035 Turrenegg Sachseln 4036 Lehberg Sachseln 4037 Obstocken Sachseln 4040 Mettental Sachseln 4042 Stollen Sachseln 4043 Birchegg Sachseln 4044 Steinmeise Sachseln 4047 Gmeinegg Engelberg 4048 Unter Zieblen Engelberg 4049 Hanen Sachseln 4050 Rinderalp Engelberg 4051 Alpoglerberg Giswil 4052 Äschligrat Lungern 4053 Vogelsberg Lungern 4054 Chlisterli Sachseln 4055 Unter Schinberg Lungern

23 Trockenwiesenverordnung AS 200.

4056 Ägerten Lungern 4057 Chruteren Sachseln 4058 Schwibbalm Sachseln 4063 Turnacher Lungern 4064 Obstollen Lungern 4066 Breitmatt Lungern 4067 Tristelderen Lungern 4069 Turren Lungern 4072 Ober Steigli Alpnach 4073 Vord. Rengg Alpnach 4078 Ober Brand Kerns 4082 Bösendorf Sarnen 4083 Churigen Sachseln 4084 Unter Lachen Kerns 4086 Turren Kerns 4088 Grüt Sachseln 4090 Huggeten Sachseln 4091 Hüttmatt Sachseln 4092 Walsli Sachseln 4097 Rütinen Giswil, Lungern 4103 Stäbnet Lungern 4105 Lippeten Sachseln

Kanton Nidwalden

469 Chilchstein Hergiswil 470 Acheregg Stansstad 472 Chatzenstrick Beckenried 473 Platten Beckenried 476 Laucheren Emmetten 479 Klewenstock Beckenried 481 Muetergotteswald Dallenwil 484 Stanserhorn Dallenwil 485 Lang Hütte Emmetten 489 Wigerts Oberdorf 490 Plütschgen Wolfenschiessen

24 Trockenwiesenverordnung AS 200.

491 Brüggenhalten Wolfenschiessen 494 Gigi Wolfenschiessen 495 Gibel Wolfenschiessen 497 Haldiplanggen Wolfenschiessen 501 Geren Wolfenschiessen 503 Heuwet Wolfenschiessen 504 Ronengrat Wolfenschiessen 505 Arvigrat Dallenwil, Wolfenschiessen 506 Mäderen Wolfenschiessen 512 Ängistafel Wolfenschiessen 514 Schwand Wolfenschiessen 517 Unterst Geberts Wolfenschiessen 518 Vorderer Rossboden Wolfenschiessen 521 Ober Alpeli Wolfenschiessen 523 Zingeli Wolfenschiessen 526 Flüemattli Wolfenschiessen 527 Hüethütte Wolfenschiessen 529 Rosswang Wolfenschiessen 533 Stalden Wolfenschiessen 534 Hirtplanggen Wolfenschiessen 535 Ächerli Stans 536 Vorder Stäckenmatt Emmetten 537 Stöckmatt Stans, Stansstad 538 Geissholz Oberdorf 540 Schwandenberg Oberdorf 541 Ligg Oberdorf 542 Hostetten Ennetmoos 556 Brändlisweid Wolfenschiessen 558 Unteralp Wolfenschiessen 565 Oberst Geberts Wolfenschiessen 566 Ifängi Wolfenschiessen 568 Büelen Wolfenschiessen 569 Rotihalten Wolfenschiessen

25 Trockenwiesenverordnung AS 200.

Kanton Glarus

1802 Linthkanal Niederurnen 1804 Tierweg Niederurnen 1805 Bergli Oberurnen 1807 Chammteil Näfels 1809 Stäfeli Näfels 1813 Fachtegg Mollis 1818 Schafplänggen Näfels 1820 Gumen Netstal 1822 Alpgmach Näfels 1826 Stock Netstal 1829 Rüchi Glarus 1830 Vordere Planggen Glarus 1832 Rigen Ennenda 1833 Hintere Planggen Glarus 1835 Helgehüsli Ennenda 1836 Schlattberg Glarus 1837 Ober Längenegg Glarus 1838 Schwämmli Glarus 1839 Chängelboden Glarus 1840 Sturmigen Ennenda 1841 Chämmenen Glarus 1842 Ober Herberig Glarus 1843 Widen Glarus 1844 Rhodannenberg Glarus 1845 Ober Rueggis Glarus 1846 Unter Herberig Glarus 1847 Ochsenfeld Glarus 1849 Lauiboden Glarus 1852 Bärenboden Ennenda 1855 Glattmatt Engi 1856 Innerbergli Engi 1857 Glattmatt Engi 1860 Holzbort Mitlödi 1861 Schaft Engi 1862 Schlattbergli Schwändi

26 Trockenwiesenverordnung AS 200.

1866 Ochsenbüel Engi 1869 Baumgarten Luchsingen 1873 Bruch Matt 1877 Durlaui Rüti 1882 Bleiggen Elm 1883 Rossboden Elm 1885 Unter Friteren Linthal 1890 Rufiberg Elm 1891 Trügglisrus Linthal 1892 Linthkanal Bilten 1895 Boggenberg Näfels, Oberurnen 1897 Hintere Facht Mollis 1898 Mullerenplanggen Mollis 1900 Grund Mollis 1901 Schlatt Netstal 1904 Schletter Glarus 1905 Schilttal Ennenda 1906 Stöckli Ennenda 1910 Hinter Buchs Glarus 1911 Äschenchöpf Nidfurn 1914 Geisstal Matt 1915 Bergguet Linthal, Rüti 1919 Bischof Elm 1921 Bischof Elm

Kanton Zug

10503 Fürholz Menzingen 10504 Wösch Menzingen

Kanton Freiburg

1002 Sugiez Bas-Vully 1004 Nant-Dessus Bas-Vully 1005 Champ Ribaud Bas-Vully 1010 Maison de Commune Léchelles

27 Trockenwiesenverordnung AS 200.

1011 Les Neigles Fribourg 1012 Montivert Pierrafortscha 1013 Neirvaux Cheiry 1014 Fayaule La Folliaz 1015 Vieux Châtel Pont-en-Ogoz 1016 Corbières Corbières 1017 La Guille Villarvolard 1019 La Savoleire Cerniat 1020 Joulin Riaz 1021 Venettes Villarvolard 1022 Les Utsets Cerniat 1023 Les Esserts Uldry Cerniat 1027 Ciernedon Bas-Intyamon 1028 La Côte Bas-Intyamon 1029 Maumochy Bas-Intyamon 1030 Plan de Tissiniva Charmey 1031 Grande Oudèche Charmey 1033 Petit Croset Charmey 1034 Les Rontins Bas-Intyamon 1035 La Case Charmey 1037 Belles Raies Châtel-Saint-Denis, Haut- Intyamon 1040 Plan Carré Haut-Intyamon 1041 Les Dovalles Haut-Intyamon 1042 Les Cressets Grandvillard 1044 Haut Letron Haut-Intyamon 1048 Chabloz Derrey Haut-Intyamon 1049 L'Ombriau d'en Bas Haut-Intyamon 1050 Vanil Blanc Haut-Intyamon 1052 Sex d'Amont Haut-Intyamon 1054 Les Tannes Haut-Intyamon 1056 Prés d'Albeuve Haut-Intyamon 1057 Chenalette Haut-Intyamon 1058 Montbovon Haut-Intyamon 1059 Grosse Orgevalette Haut-Intyamon 1064 Orgevaux Haut-Intyamon 1065 Motélon d'Avau Haut-Intyamon

28 Trockenwiesenverordnung AS 200.

1069 Combe d'Allières Haut-Intyamon 1070 Plan Châtel Bas-Vully 1073 Sous Mussillens Lully 1074 Le La Cugy 1076 Charmont Pont-en-Ogoz 1079 Le Devin Cerniat 1080 Cerniat Cerniat 1081 Clos Richoz Semsales 1085 Les Lésins Bas-Intyamon 1087 Brenleire Dessous Charmey 1089 Gros Moléson Gruyères, Haut-Intyamon 1090 La Challa Haut-Intyamon 1091 Teysachaux Châtel-Saint-Denis 1096 Le Roc Haut-Intyamon 1097 Le Coula Haut-Intyamon 1103 Cuvigné Haut-Intyamon 1104 Servan Haut-Intyamon 1105 Dent de Lys Haut-Intyamon 1106 Petit Malessert Haut-Intyamon 1107 Chaudzerya Haut-Intyamon 1111 Chenau Haut-Intyamon 1116 Aveneyre Haut-Intyamon 1117 Bonaudon du Milieu Haut-Intyamon 1121 Grand Chalet Charmey 1122 Euschels Jaun 1123 Spitzflue Charmey 1125 Pointe de Balachaux Charmey 1127 Fochsen Jaun 1128 Mittler Chüeboden Jaun 1129 Mittler Chüeboden Jaun 1130 Balachaux Charmey 1131 Ritzlialp Jaun 1133 Pletscha Jaun 1134 Chörbli Jaun 1135 Gerstera Jaun 1136 Ob. Jansegg Jaun

29 Trockenwiesenverordnung AS 200.

1137 Chaux de Férédetse Charmey 1139 La Jaquetta Dessous Charmey 1140 Vorder Maischüpfen Jaun 1141 Schoresberg Jaun 1143 Les Raveires Charmey 1144 Dürry Jaun 1145 Perlersweide Jaun 1146 Stützli Jaun 1147 Gross Rüggli Jaun 1149 Litemard Bas-Intyamon 1151 Grands Feniveis d'Amont Bas-Intyamon 1152 Chaux du Lapé Charmey, Jaun 1154 Le Liti Bas-Intyamon 1155 Hochmatt Charmey 1156 Le Rosy d'Amont Bas-Intyamon 1158 Les Râpes Dessus Bas-Intyamon 1159 Le Rosy d'Avau Bas-Intyamon 1160 Vacheresse Bas-Intyamon 1161 Les Râpes Dessous Bas-Intyamon 1163 Le Moléson Gruyères 1165 Tsuatsaux d'en Haut Haut-Intyamon 1166 Bounavaux Grandvillard 1168 Petsernetse Grandvillard 1169 Petsernetse Grandvillard 1170 Tsavas Grandvillard 1171 Joux Verte Dessus Châtel-Saint-Denis 1172 Les Ontanettes Grandvillard 1173 Col de Lys Châtel-Saint-Denis 1179 Pierra Derrey Haut-Intyamon

Kanton Solothurn

10600 Vorderer Brandberg Herbetswil 10601 Matzendörfer Stierenberg Aedermannsdorf, Mümliswil- Ramiswil 10602 Oberdörfer Gänsbrunnen 10603 Balmflue Balm bei Günsberg, Rüttenen

30 Trockenwiesenverordnung AS 200.

10604 Holzflue Balsthal 10605 Allmend Aedermannsdorf, Herbetswil 10606 Stierenberg Welschenrohr 10608 Allmend Oberbuchsiten 10610 Untere Tannmatt Aedermannsdorf, Herbetswil 10611 Ober Solterschwang Aedermannsdorf 10612 Oberbeinwil Beinwil 10613 Burgweid Lostorf 10614 Rebenfeld Lostorf, Stüsslingen 10616 Bützen Bettlach 10617 Rinderweid Holderbank 10618 Chellenchöpfli Mümliswil-Ramiswil 10619 Nasenboden Beinwil 10620 Unteres Brüggli Selzach 10621 Mausteren Laupersdorf 10624 Gwidem Hägendorf 10626 Binzberg Gänsbrunnen 10627 Oberbergweid Balsthal 10631 Alte Gipsgrube Kienberg 10632 Wirtshof Gänsbrunnen 10633 Chüematt Herbetswil 10634 Niederwiler Stierenberg Balm bei Günsberg 10635 Hasenmatt Selzach 10636 Hintere Schmidematt Herbetswil 10638 Nieder Äbnet Mümliswil-Ramiswil 10640 Holden Holderbank 10641 Ravellen Oensingen 10645 Walenmatt Gänsbrunnen 10646 Buschle Kleinlützel 10647 Sunnenhalb Beinwil 10648 Oberer Sennhof Wisen 10650 Hagliweid Mümliswil-Ramiswil 10651 Rumpel Wangen bei Olten 10653 Allmend Oberbuchsiten 10654 Sonnenberg Holderbank 10657 Dummeten Seewen

31 Trockenwiesenverordnung AS 200.

10661 Waldenstein Beinwil 10662 Schlegel Beinwil 10665 Moretchopf Erschwil 10666 Unter Möschbach Beinwil 10668 Niederwiler Stierenberg Balm bei Günsberg 10669 Müren Selzach 10670 Hasenmatt Selzach 10671 Untere Säge Beinwil 10672 Latschgetweid Himmelried 10673 Obere Rüti Mümliswil-Ramiswil 10674 Meltingerberg Meltingen 10676 Oberbergmatten Balsthal 10678 Allmend Aedermannsdorf 10680 Sunnenberg Hägendorf 10681 Lammet Kienberg 10683 Hinter Geissberg Beinwil 10684 Mittl. Rotmatt Beinwil 10686 Vorder Hofbergli Günsberg 10688 Hollenrain Grindel 10689 Allmend Bettlach 10691 Schauenburg Selzach 10692 Kanalbord Obergösgen 10694 Hübel Mümliswil-Ramiswil 10695 Chlosterweid Beinwil 10696 Wisigweid Himmelried 10698 Wisshubel-Allmend Rickenbach 10699 Attisholz Riedholz 10700 Mahren Lostorf 10701 Wartenfels Lostorf 10703 Rämpis Beinwil, Meltingen 10704 Summerhalde Erlinsbach 10705 Rutigen Olten 10708 Gitziberg Rohr 10712 Mahren Lostorf 10713 Winzligen Nuglar-St. Pantaleon 10714 Bechburg Oensingen

32 Trockenwiesenverordnung AS 200.

10717 Rintel Lostorf 10719 Holzbünten Egerkingen 10720 Schwang Büsserach 10725 Mettlen Bärschwil 10731 Mahren Lostorf 10732 Rebenfeld Lostorf 10733 Rintel Lostorf 10734 Goldloch Lostorf 10737 Moosmatt Bärschwil 10740 Rotenrain Hochwald 10743 Wiler Bärschwil 10747 Stollenbord Balm bei Messen 10749 Röselen Nuglar-St. Pantaleon 10750 Wilweid Oberbuchsiten 10751 Hard Nuglar-St. Pantaleon 10753 Chatzenstigen Seewen 10761 Engelberg Dulliken 10763 Burst Egerkingen 10765 Hohe Winde Beinwil 10767 Hasel Büren 10768 Ring Kleinlützel 10769 Hohe Winde Beinwil 10770 Hohe Winde Beinwil 10771 Roti Flue Bärschwil 10772 Vorder Erzberg Beinwil 10774 Luterbrunnen Büren 10775 Büren Büren

Kanton Basel-Stadt

222 Wiesengriener Riehen 224 Elsässer Bahn Basel 225 Schwarzpark Basel 226 Elsässer Bahn Basel 227 Brügglingen Basel 228 Zwölf Jucharte Basel

33 Trockenwiesenverordnung AS 200.

231 Tal Bettingen

Kanton Basel-Landschaft

1 Nänzligenweid Nenzlingen 8 Bergheim Blauen 13 Blauenweide Blauen 26 Blauenweide Blauen 27 Helfenbergrütenen Langenbruck 30 Rehhagweid Eptingen, Langenbruck 33 Wald Langenbruck 34 Dürstel Langenbruck 35 Chräiegg Langenbruck 36 Eichelbergflue Eptingen 39 Bächlen Eptingen 51 Bälweid Tenniken 57 Hagnau Birsfelden 61 Arten Oberdorf 67 Vogelberg Reigoldswil 68 Bärengraben Reigoldswil 74 Wasserfallen Waldenburg 78 Richtiflüe Waldenburg 87 Chienberg Zeglingen 90 Häxenblätz Bretzwil 92 Rüti Lausen 100 Rüti Lausen 103 Löli Röschenz 106 Hard Zwingen 110 Hard Zwingen 112 Reinacherheide Reinach 119 Mittlere Romaiweid Lauwil 121 Chliweidli Lauwil 124 Brügglingen Münchenstein 125 Zwölf Jucharte Münchenstein 128 Rumpel Oltingen 133 Ried Oltingen

34 Trockenwiesenverordnung AS 200.

135 Hag Dittingen 136 Schemel Dittingen 148 Holingen Rothenfluh 150 Horn Rothenfluh 154 Leimet Rothenfluh 160 Dübach Rothenfluh 161 Fridhag Liedertswil 168 Erhollen Liesberg 174 Albach Liesberg 177 Oltme Liesberg 182 Liesbergweid Liesberg 186 Moos Roggenburg 187 Sägemühle Roggenburg 196 Feleten Bubendorf 200 Wildenstein Bubendorf 206 Chilpen Diegten 211 Obere Schachlete Röschenz 214 Summerholden Tecknau 215 Rain Sissach 216 Ängelsburg Bubendorf

Kanton Schaffhausen

3211 Ramsen Rüdlingen 3214 Oberriet Buchberg 3219 Talhof Löhningen 3220 Stig Hemmental 3221 Uf der Gräte Merishausen 3223 Randen Hemmental 3225 Halde Siblingen 3226 Hasedel Schleitheim 3228 Buechberghus Merishausen 3229 Hinderranden Hemmental, Siblingen 3230 Herbsttal Hemmental 3231 Hinter Freudental Büttenhardt 3232 Randenhorn Merishausen

35 Trockenwiesenverordnung AS 200.

3233 Eichhalde Merishausen 3234 Chäferstei Stein am Rhein 3239 Osterberg Merishausen 3240 Uechben Schleitheim 3241 Hohlgraben Merishausen 3242 Leuengründli Merishausen 3243 Chälen Beggingen 3244 Bachmüli Schleitheim 3245 Heerenbuck Lohn 3246 Hohberg Schaffhausen 3247 Mooshalde Stetten 3250 Blaasen Merishausen 3251 Mösli Hemmental 3253 Lattweienacker Bargen 3254 Götzenhalde Hemmental 3256 Buck Merishausen 3257 Ägistel Schleitheim 3258 Seigen Bargen 3259 Vitzboden Siblingen 3260 Attenberg Merishausen 3262 Dostental Merishausen 3263 Barmen Merishausen 3264 Chleebuck Hofen 3266 Braaten Merishausen 3267 Uf der Tüele Merishausen 3268 Geisshalde Beringen 3269 Rietwisen Beringen 3270 Chälen Beggingen 3272 Hohrainchäpfli Hemmental 3274 Staufenberg Schleitheim 3275 Lyten Merishausen 3276 Haartel Wilchingen 3279 Merishausen Merishausen 3280 Uf der Stig Hemmental 3281 Heidenbomm Beggingen, Merishausen 3282 Tenterenberg Siblingen

36 Trockenwiesenverordnung AS 200.

3283 Winkelacker Hemmental 3284 Randenhorn Merishausen 3288 Pöschen Bargen 3291 Galliwisen Bargen 3292 Schenenbüel Bargen 3293 Haslenacker Merishausen 3296 Grätental Merishausen 3298 Birbistel Schleitheim 3300 Heerenbergli Beggingen 3304 Gerenbuck Hemmental 3307 Hinteres Freudental Merishausen 3313 Wangental Wilchingen 3314 Santiergen Schleitheim 3317 Chuttler Hofen 3318 Lieblosental Beringen 3319 Hagenturm Merishausen 3323 Staanenbergli Merishausen 3327 Hanesbüel Altdorf

Kanton Appenzell Ausserrhoden

1705 Giger Gais 1708 Nusshalden Hundwil

Kanton Appenzell Innerrhoden

1743 Hoher Kasten Rüte 1749 Alp Sigel Schwende 1755 Hüslers Schlatt-Haslen 1756 Halten Schwende

Kanton St. Gallen

240 Müliboden Mels 242 Rheindamm Bendern Sennwald 252 Linthdamm Schänis

37 Trockenwiesenverordnung AS 200.

257 Hinterbetlis Amden 261 Vorderbetlis Amden 262 Seeren Amden 263 Berg Quarten 265 Biberlichopf Weesen 268 Josen Walenstadt 269 Malerva Sargans 275 Usserholz Sevelen 276 Heuberg Sevelen 283 Verlüls Wartau 284 Capätsch Wartau 285 Ruine Wartau Wartau 291 Sonnenberg Wartau 299 Lochberg Wartau 300 Hinterspina Mels 306 Rundchopf Mels 307 Vorderspina Mels 308 Heiligkreuz Mels 309 Engen Walenstadt 317 Bergweid Mels 320 Chaspersberg Bad Ragaz 331 Tal Pfäfers 340 Valenserberg Pfäfers 354 Pardätsch Pfäfers 356 Rofanätschli Pfäfers 359 Rheindamm Schwetti Wartau 361 Rheindamm Trübbach Wartau 363 Rittersberg Weesen 364 Cholholz Schänis 365 Buen Amden 372 Buechlet Quarten 375 Schilt Quarten 381 Major Wartau 383 Malanser Berg Wartau 384 Plattis-Chopf Wartau 386 Fontnaser-Feld Wartau

38 Trockenwiesenverordnung AS 200.

387 Wise Wartau 395 Bödemwisen Flums 396 Saxerberg Wartau 398 Rain Sargans, Wartau 399 Butzberg Wartau 405 Rheindamm Ruggell Sennwald 409 Chrinnen Bad Ragaz 417 Gletti Pfäfers 418 Egg Pfäfers 422 Vättnerberg Pfäfers 425 Rüti Pfäfers 428 Rheindamm Sennwald Altstätten, Sennwald 429 Rheindamm Rheinau Buchs, Sennwald 432 Rheindamm Burgerau Buchs, Sevelen 434 Rheindamm Sevelen Sevelen, Wartau 435 Rheindamm Sarganser Au Sargans, Wartau 602 Rossfallen Ganterschwil 626 Oberberg Mogelsberg 630 Schwendi Mogelsberg 631 Brand Mogelsberg 639 Unterstein Mosnang 640 Breiten Mogelsberg 647 Ruine Neutoggenburg Oberhelfenschwil 652 Töbeliberg Mosnang 663 Schnebelhorn Mosnang 676 Schwamm Mosnang 680 Chellenspitz Mosnang 682 Schochen Mosnang 700 Flis Wildhaus 721 Walau Amden 722 Obloch Amden 724 Lüsis Walenstadt 725 Chammboden Walenstadt 727 Falggelen Walenstadt 728 Falggelen Walenstadt 739 Rossmoos Uzwil

39 Trockenwiesenverordnung AS 200.

742 Böhl Jonschwil 752 Neuau Oberriet 759 Rüfenen Mosnang 778 Zingenchopf Altstätten 779 Hoher Kasten Altstätten 782 Better Altstätten, Sennwald 784 Eidenen Sennwald 786 Stauberenfirst Sennwald 787 Stelli Sennwald 788 Stoss Sennwald 790 Saxer Heuberge Sennwald 792 Neuhüttli Nesslau-Krummenau 799 Planggen Wildhaus 804 Alpli Alt St. Johann 808 Schwanten Schänis 811 Ruestelplangg Schänis 814 Laubegg Quarten 815 Laubegg Quarten 817 Garadur Walenstadt 819 Hoch Chapf Eichberg 820 Bodmen Mosnang 822 Roten Mosnang 824 Hofen Mosnang 827 Rappentobel Rüthi 828 Loch Altstätten 829 Rüssel Jona 833 Rheindamm Rheinau Buchs 834 Rheindamm Alberwald Wartau 835 Rheindamm Melser Au Bad Ragaz, Mels, Vilters- Wangs 836 Planggi Rüthi 837 Schären Alt St. Johann

Kanton Graubünden

8002 Bovel Maienfeld 8004 Magutters Maienfeld

40 Trockenwiesenverordnung AS 200.

8005 Hof Maienfeld 8006 Fuchsenwinkel Maienfeld 8007 Heidihof Maienfeld 8008 Böden Jenins 8013 Bofel Jenins 8015 Wineggrüti Malans 8016 Ruchenberg Malans 8017 Ruchenberg Malans 8018 Rohan-Schanze Malans 8020 Hinter Wals Mastrils 8025 Frettis Mastrils 8030 Prafieb Mastrils 8034 Gissübel Mastrils 8037 Unter Vajuoza Mastrils 8048 Jerätsch Mastrils 8049 Frättis Mastrils, Untervaz 8051 Löser Mastrils 8056 Mateilis Untervaz 8064 Padnal Untervaz 8066 Pradardua Untervaz 8067 Untervaz Untervaz 8070 Michelis Bünten Untervaz 8071 Parvaz Trimmis 8077 Vorholz Trimmis 8078 Scalaripp Haldenstein 8079 Witenen Trimmis 8083 Böfel Haldenstein 8087 Unter Kunkels Tamins 8088 Ober Kunkels Tamins 8089 Lärchen Haldenstein 8090 Parfuoss Haldenstein 8091 Dürrboden Haldenstein 8092 Unter Fopp Haldenstein 8097 Ober Kunkels Tamins 8112 Lusbühel Tamins 8113 Mataun Pagig

41 Trockenwiesenverordnung AS 200.

8114 Girsch Tamins 8118 Runggaleida Felsberg 8119 Laschein Felsberg 8125 Muris Halden Tamins 8134 Munt Sut Tamins, Trin 8135 Cartschitscha Tamins 8139 Monhämmerli Tamins 8149 Tignuppa Trin 8157 Fatschis Tamins, Trin 8166 Pruls Trin 8169 Proclis Trin 8176 Tuma da Zislis Domat/Ems 8188 Plez Trin 8189 Giufs/ Juchs Domat/Ems 8190 Gurgs Bonaduz 8191 Bot Danisch Bonaduz 8192 Tadi Bonaduz 8193 Tadi Bonaduz 8197 Caumas Bonaduz 8200 Tuals Feldis/Veulden 8203 Alp Raguta Scheid 8204 Runcalatsch Rhäzüns 8208 Tit Feldis/Veulden 8210 Plaun digls-Mats Scheid 8215 Pandatsch Scheid 8220 Tarmuz Ault Rhäzüns 8221 Bles Scheid 8230 Fontaunas Rueun 8231 Ginedas Scheid 8235 Purz Scheid 8239 Vals Rueun 8245 Pischleras Rueun 8251 Laschignas Scheid, Tumegl/Tomils 8252 Gitei Tamins 8270 Mulegns Tumegl/Tomils 8278 Dutg da Fontanius Trans

42 Trockenwiesenverordnung AS 200.

8279 Meunt Trans 8289 Sogn Luregn Paspels, Tumegl/Tomils 8290 Dusch Paspels 8292 Bargia Cazis 8300 Schins Trans 8301 Pardisla Paspels 8306 Cresta Sut Paspels 8311 Quadra Paspels, Rodels 8317 Schall Grond Almens 8319 Luvreu Cazis 8328 Schall Pign Almens 8333 Culm Scharans 8339 Auareda Fürstenau 8343 Talegnas Scharans 8348 Carvenna Scharans 8352 Scharans Scharans 8353 Terziel Vaz/Obervaz 8361 Crap la Massa Scharans 8362 Duven Scharans 8364 St. Agata Scharans 8365 Schauenstein Masein 8368 Schauenstein Masein 8369 Prodavos Sura Scharans 8371 Prin Scharans 8382 Bostg Breil/Brigels 8383 Tuliu Breil/Brigels 8384 Flantuosch Breil/Brigels 8385 Mangur Trun 8387 Gravas Trun 8388 Plaun Rensch Trun 8389 Prauet Disentis/Mustér 8399 Balegna Poschiavo 8403 Fanels Schlans, Trun 8404 Sut Crestas Tujetsch 8408 Sursassa Poschiavo 8413 Doss Daint Poschiavo

43 Trockenwiesenverordnung AS 200.

8414 Scurtaseu Poschiavo 8422 Ried Peist 8424 Muschgel Peist 8427 Ried Peist 8429 Muschgel Peist 8430 Unterberg Felsberg 8432 Tarnatler-Boden Peist 8434 Plaunca-Rudera Trin 8438 Er Davos Trin 8440 Bregl Sagogn 8442 Quadras Schluein 8449 Darpinaus Sevgein 8458 Peiden Boger Duvin 8459 Murtès Vella 8460 Muletg Pitasch 8468 Genastga Degen 8469 Palorgna Vignogn 8472 Chischagel Degen 8473 Genastga Degen 8475 Planezzas Suraua 8477 Seglias Vignogn 8478 Prau da Cuolm Duvin 8480 Schmitten Schmitten 8488 Waldmatte St. Martin 8490 Tristel St. Martin 8497 Foppa Vrin 8498 Valbella Rossa 8499 Ri Dedent Rossa 8501 Cavaionc Cauco 8502 Mondan Arvigo 8503 Strec Braggio 8505 Miaddi Braggio 8506 Cant Santa Maria in Calanca 8507 Scalader Santa Maria in Calanca 8508 Fontana Buseno 8509 Stabiüch Buseno

44 Trockenwiesenverordnung AS 200.

8510 Giova Buseno 8512 Eilisch St. Peter 8513 Cunggel Peist, St. Peter 8514 Cunggel St. Peter 8516 Arabühel Felsberg, Haldenstein 8517 Los St. Peter 8528 Sand Felsberg, Haldenstein 8540 Matroz St. Peter 8541 Plongga St. Peter 8544 Maliens Sura Trin 8545 Maliens Sura Trin 8547 Munt Sura Tamins, Trin 8548 Canals Flims, Trin 8550 Munt Sut Trin 8555 Coma Trin 8560 Samuns Trin 8563 Tuora Sagogn 8564 Foppas Sagogn 8566 Planezzas-Sut Sagogn 8567 Planezzas-Sura Sagogn 8571 Vitg Dado Sagogn 8573 S.Bistgaun Sevgein 8576 Gadastatt Tenna 8577 Scansins Cumbel 8580 Sum Bual Cumbel 8581 Piz Plauncas Morissen, Vella 8584 Mulin da Pitasch Pitasch 8585 Scuntras Pitasch 8590 Runca Duvin 8594 Trutg Vella 8597 Scuntras Pitasch 8599 Rudiala Suraua, Vella 8600 Rampa Degen, Vella 8602 Bual Duvin 8605 Carrera Degen, Vella 8615 Tschanabrels Degen

45 Trockenwiesenverordnung AS 200.

8616 Divrein Vignogn 8621 La Val Alvaneu 8622 Tschamiu Suraua 8623 Son Gieri Alvaneu 8628 Tgolda Alvaneu 8629 Trestel Suraua 8631 Brienz Brienz/Brinzauls 8632 Cistiarna Lumbrein 8634 Pruel Lumbrein 8636 Tauf Surava 8637 Cresta Bernard Surava 8642 Mariaga St. Martin 8643 Igl Plaz Brienz/Brinzauls, Surava 8646 Mons Vrin 8647 Mittel-Feistenberg St. Martin 8649 Montaschg St. Martin 8651 Val Tui Vrin 8653 Hasagada Vals 8656 Plansch Vals 8658 Carnalta Rossa 8660 Camanna Cauco 8663 La Motta Cauco 8664 Boliv Arvigo 8669 Mont di Caute Braggio 8674 Refontana Braggio 8675 Monti di San Carlo Buseno 8679 Bald Santa Maria in Calanca 8684 Mazzucan Buseno 8686 Monti di San Vittore Buseno 8693 Hinter-Ochsenberg Fläsch 8699 Saguein Seewis im Prättigau 8715 Carstolia Schiers 8719 Marola Mastrils 8720 Hirzenboden Mastrils 8721 Studenberg Untervaz 8722 Cyprianspitz Says

46 Trockenwiesenverordnung AS 200.

8724 Pardätsch Says 8730 Batänja Haldenstein 8734 Berg Haldenstein 8736 La Rusna Trin 8737 Schneca Trin 8738 Bargis Trin 8744 Ruine Nieder Juvalta Rothenbrunnen 8745 La Caglia Ruschein 8748 Ogna da Pardiala Waltensburg/Vuorz 8755 Plattas Sarn 8761 Clesalenz Tschappina 8764 Schautschen Brienz/Brinzauls 8772 Tgampi Alvaschein 8773 Vazerol Brienz/Brinzauls 8775 Curtins Filisur 8778 Pnez Bergün/Bravuogn, Filisur 8782 Plattas Tiefencastel 8783 Rundandagls Tiefencastel 8784 God Davos Bergün/Bravuogn 8786 Muntatsch Zuoz 8789 Studamatt Vals 8791 Nassel Mesocco 8792 Soliva Mesocco 8798 Soladro Soazza 8799 Selva Soazza 8801 Giovegna Soazza 8802 Val de Posseira Soazza 8803 Von Lostallo 8805 Tec Longh Lostallo 8806 Ronch Verdabbio 8807 Prepianto San Vittore 8808 Bellen San Vittore 8809 Alva San Vittore 8810 Bregnon San Vittore 8811 Mont di Prebonella Roveredo 8812 Mont di Rodas Roveredo

47 Trockenwiesenverordnung AS 200.

8813 Guscha Maienfeld 8817 Elltal Fläsch 8821 Tanafreida Seewis im Prättigau 8827 Caral Seewis im Prättigau 8829 Patenn Seewis im Prättigau 8832 Stettli Seewis im Prättigau 8833 Pilidetta Seewis im Prättigau 8834 Sponda Fanas, Schiers 8839 Mundaditsch Schiers 8840 Munts Fanas, Grüsch, Seewis im Prättigau 8841 Munza Seewis im Prättigau 8845 Saldos Seewis im Prättigau 8846 Pferpfier Schiers 8848 Eraplana Schiers 8849 Valtscharnus Untervaz 8850 Vallils Untervaz 8854 Oberberge Untervaz 8856 Sässlina Haldenstein 8857 Funtanolja Haldenstein 8858 Vadres Trin 8860 Prau Tumasch Flims 8862 Saledis Flims 8866 Halda Flims 8867 Mittelkriz Flims 8869 Muntatsch Flims 8876 Conn Flims 8878 Panadeglias Schluein 8882 Vintgins Schluein 8885 Ogna da Pardiala Waltensburg/Vuorz 8886 Serenera Breil/Brigels 8888 Baria dil Stefen Präz, Sarn 8892 Rüs Präz, Sarn 8894 Rüs Sarn 8896 Combras Sarn 8897 Glateren Schmitten 8899 Combras Sarn

48 Trockenwiesenverordnung AS 200.

8900 Paliu Mala Sarn 8909 Plaun Sarn 8911 Baria Fritsch Flerden 8912 Pardela Schmitten 8915 Auf dem Boden Tschappina 8916 Chalberweid Tschappina 8918 Börter Tschappina 8920 Rofna Lantsch/Lenz 8922 Pargnung Alvaschein 8923 Zalaint Schmitten 8924 Munter Lantsch/Lenz 8926 Val Meltger Lantsch/Lenz 8929 Baselgia Viglia Lantsch/Lenz 8930 Propissi Sot Brienz/Brinzauls 8931 Runchols Filisur 8938 Inner Glas Tschappina 8939 Davos Ses Alvaschein 8940 Nutatsch Lantsch/Lenz 8942 Unter-Rongelen Rongellen 8945 Plan Macov Bergün/Bravuogn 8946 Bualet Brienz/Brinzauls, Tiefencastel 8948 Sunderas Brienz/Brinzauls 8949 Prada Tiefencastel 8955 Sunderas Tiefencastel 8959 Foppa Tiefencastel 8963 Chaclauet Bergün/Bravuogn 8964 Blais Torta Bergün/Bravuogn 8971 Pro d'Men Bergün/Bravuogn 8977 Latschs Bergün/Bravuogn 8978 Quedras S-chanf, Zuoz 8979 Rischeili Vals 8982 Güngel Vals 8983 Dri Tachli Vals 8985 Peiler Bärga Vals 8986 Glarr Vals 8988 Pradatsch Grand Zuoz

49 Trockenwiesenverordnung AS 200.

8991 Pradatsch Madulain 8994 Balmschli Vals 8995 Balmatachli Vals 8999 Giasum Mesocco 9006 Druna Soazza 9007 Casella Soazza 9014 Lottan Castasegna, Soglio 9016 Caccior Stampa 9018 Tumbler Soglio 9020 Caccior Stampa 9021 Caccior Soglio, Stampa 9022 Luvadina Seewis im Prättigau 9024 Chlei Platte Fanas 9025 Cavadürli Fanas 9030 Eggli Fanas 9031 Vadursch Seewis im Prättigau 9033 Rüti Schiers 9040 Hinter Cant Schiers 9051 Ral Fanas 9056 Stafels Schiers 9058 Casällas Fanas 9059 Terschieb Schiers 9061 Ganschier Luzein, Schiers 9063 Eggen Valzeina 9066 Plonggis Luzein 9067 Foppa Luzein 9068 Börtji Furna, Jenaz 9069 Calondis Luzein 9080 Plausi Luzein 9082 Nuois Luzein 9084 Börtji Luzein 9088 Schluocht Valzeina 9092 Vadrain Tschlin 9093 Balsarom Tschlin 9095 Plan Grond Ramosch 9100 Pra San Peder Ramosch

50 Trockenwiesenverordnung AS 200.

9105 Pradatsch Ramosch 9107 Praschan Ramosch 9108 Chantata Ramosch 9114 Tschardaina Ramosch 9123 Naraus Flims 9133 Marièrs Sent 9146 Ault la Runca Flims 9147 Pra da Punt Sent 9151 Buzzera Scuol, Sent 9177 Brinzeuls Laax 9181 Suronnas Scuol, Sent 9183 Furmièrs Ftan, Scuol 9186 Viluorna Scuol 9189 Paternaus Falera 9190 Flurius Falera 9191 Cavarschons Falera 9195 Chaposch Tarasp 9197 Godplan Tarasp 9199 Val Schameala Vaz/Obervaz 9200 Spoina Vaz/Obervaz 9203 Porclas Vaz/Obervaz 9204 Budagnis Vaz/Obervaz 9205 Porclas Vaz/Obervaz 9206 Creusen Vaz/Obervaz 9211 Got da Lareschs Vaz/Obervaz 9213 Bargias Vaz/Obervaz 9220 Rain digl Lai Vaz/Obervaz 9223 Careins Vaz/Obervaz 9227 Teuas Vaz/Obervaz 9228 Mos Vaz/Obervaz 9229 Pas-cheus Vaz/Obervaz 9233 Solas Vaz/Obervaz 9236 Schlasung Stierva 9238 Stavialas Lumbrein 9240 Summaplaunca Lumbrein 9244 Mulegn Stierva

51 Trockenwiesenverordnung AS 200.

9247 Sendas Mon 9248 Radons Mon 9251 Planezza Mon 9255 Pro digl Begl Mon 9256 Plan digl Bistgat Mon 9260 Dartschapetta Mon 9261 Rungs Mon 9262 Nesch Mon, Salouf 9264 Prada Salouf 9268 Motta Vallac Salouf 9269 Ratitsch Salouf 9271 Salez Salouf 9275 Prada Setga Salouf 9276 Motta da Parpi Salouf 9277 Salaschigns Riom-Parsonz, Salouf 9280 Glignia Cunter 9281 La Vischnanchetta Cunter 9282 Pro Barlegn Riom-Parsonz 9283 Crap Barnagn Riom-Parsonz, Savognin 9285 Fops Riom-Parsonz 9286 Talvangas Riom-Parsonz 9289 Pro Lung Tinizong-Rona 9292 Rudnal Savognin 9293 Monas Riom-Parsonz 9294 Rudnal Savognin, Tinizong-Rona 9296 Senslas Savognin, Tinizong-Rona 9299 Crestas da Palpuogna Bergün/Bravuogn 9300 Tinizong Tinizong-Rona 9301 Gioppa Tinizong-Rona 9302 Fotgs Riom-Parsonz 9303 Tgant Pensa Tinizong-Rona 9304 Parseiras da Fotgs Riom-Parsonz 9306 Proschen-Dafora Tinizong-Rona 9308 Foppa Riom-Parsonz 9314 Tigia Riom-Parsonz 9316 Tscheppa Tinizong-Rona

52 Trockenwiesenverordnung AS 200.

9317 Clavo Soura Sur 9318 Amodeus Mulegns 9320 Campsut Avers 9321 Macsur Avers 9322 Macsur Avers 9323 Alp Platta Avers 9325 Ramsa Avers 9330 Höjahus Avers 9332 Suossa Mesocco 9334 Fiess Mesocco 9335 Caurga Mesocco 9339 Ranghei Mesocco 9342 Lagüzzon Poschiavo 9346 Gesc Mesocco 9347 Valineu Mesocco 9349 Sulegn Mesocco 9352 Vündül Poschiavo 9354 Pei Mesocco 9356 Zarera Poschiavo 9360 Splüga Poschiavo 9364 Dava Poschiavo 9366 Prairol Poschiavo 9368 Scelbez Poschiavo 9374 Stabli da Varuna Poschiavo 9377 Motta da Cadera Poschiavo 9380 Cansumé Poschiavo 9385 Somdoss Poschiavo 9396 Puntiglia Poschiavo 9397 La Crota Poschiavo 9401 La Bosca Poschiavo 9403 Funtania Poschiavo 9404 Doss Poschiavo 9408 Li Gargati Poschiavo 9409 Barghi Poschiavo 9412 Scimingot Poschiavo 9413 Suasar Dafö Poschiavo

53 Trockenwiesenverordnung AS 200.

9414 San Romerio Brusio 9415 Predusasc Brusio 9418 Li Murus Brusio 9419 Piaz Brusio 9420 Stavaiun Brusio 9424 Zavena Brusio 9427 Irola Brusio 9429 Val Irola Brusio 9432 Pradel Brusio 9433 Cavaione Brusio 9434 Braga Brusio 9439 Scala Brusio 9443 Mälbereggen St. Antönien 9444 Aschüel St. Antönien 9447 Hundmeder St. Antönien 9450 Meder St. Antönien Ascharina 9457 Rufinetia Saas 9458 Leidwang Klosters-Serneus 9462 Arensa Saas 9464 Rafailis Saas 9466 Ober Sattel Klosters-Serneus 9472 Spadlen Klosters-Serneus 9473 Sattelflue Klosters-Serneus 9479 Tanail Fideris 9482 Palü Tschlin 9484 Palavrain Tschlin 9485 Fazadra Klosters-Serneus 9486 Fraschmardin Klosters-Serneus 9487 Schluocht Klosters-Serneus 9488 Cadieris Fideris 9490 Plan da la Charbunera Ramosch 9494 Truois Scuol 9497 Murtaröl Ftan 9503 Sulains Ftan 9504 Suot Duas Ardez, Ftan 9510 Prasarinun Guarda

54 Trockenwiesenverordnung AS 200.

9512 Charnadüras Lavin 9513 Arplan Ardez 9515 Carrera Valendas 9518 La Serra Zernez 9520 Bugnaidas Zernez 9522 Walihof Safien 9523 Hofer-Hütta Safien 9524 Hütti Safien 9525 Chadench Zernez 9527 Suransun Zillis-Reischen 9528 Samest Sut Zillis-Reischen 9529 Closiras Lohn 9530 Pradatsch S-chanf 9532 God Susauna S-chanf 9533 Pro da Peadra Mathon 9534 Bächer-Hütta Safien 9535 Cultira Dafora Zillis-Reischen 9540 Runtgols Donat 9541 Rofna Donat 9542 Tschessa Granda S-chanf 9546 Gasslitobel Safien 9557 Val digl Artegl Andeer 9562 Caritsch Andeer 9567 Boda Splügen 9568 Peidra Grossa Samedan 9569 Proschimun Samedan 9571 Höfli Nufenen 9572 Chalchera Samedan 9573 Drosa Sur 9574 San Gian Celerina/Schlarigna 9575 Planca Innerferrera 9576 Blais Leda Pontresina 9577 Giondas Mulegns 9579 Mut Innerferrera 9581 Stavel Veder Innerferrera 9582 Anzuatsch Avers

55 Trockenwiesenverordnung AS 200.

9583 Pradatsch Bivio 9584 Albana Silvaplana 9585 Campsut Avers 9586 Sur Ragn Bivio 9587 Alp Platta Avers 9588 Albanella Silvaplana 9589 Albanatscha Silvaplana 9590 Stettlialpa Avers 9593 Zurstabüel Avers 9594 Zurstabüel Avers 9595 Chastè Sils im Engadin/Segl 9596 Zocca Avers 9597 Muotta Sils im Engadin/Segl 9598 Buels Sils im Engadin/Segl 9599 La Taiäda Stampa 9600 Bleisacia Vicosoprano 9601 Lan Pensa da Rutic Vicosoprano 9602 Plaz Vicosoprano 9603 Nalghen Soglio 9605 Palza Stampa 9608 Dascciun Castasegna 9609 Castelmur Bondo 9614 Flin Soglio 9615 Brentan Castasegna 9616 Motta Bondo 9618 Casnac Bondo 9620 Pezza d'Munt Samnaun 9622 Urezza da Tea Samnaun 9624 Vanal Samnaun 9625 Salaaser-Wisen Samnaun 9626 Schlüecht St. Antönien 9627 Mot Salatsch Samnaun 9628 Börtermad St. Antönien 9629 Urezza Lischa Samnaun 9630 Mezpra Samnaun 9631 Ravaischa Samnaun

56 Trockenwiesenverordnung AS 200.

9633 Holzboden St. Antönien 9634 Sunnistafel St. Antönien 9635 Compradont Samnaun 9636 Schluchen St. Antönien Ascharina 9638 Fedji St. Antönien Ascharina 9643 Oberen Gadenstätt Luzein 9653 Ronggaletz Luzein 9654 Oberberg Küblis, Saas 9656 Clavamartsch Küblis 9664 Malfeis Küblis 9669 Bunsarsch Saas 9678 Tschuggen Saas 9681 Unter-Planggen Saas 9682 Flersch Saas 9688 Tschägi Klosters-Serneus, Saas 9700 Saloms Tschlin 9705 Crusch Tschlin 9706 Pardätsch Fideris 9707 Spinai Tschlin 9708 Zug Klosters-Serneus 9711 Am Berg Klosters-Serneus 9713 Mot Ramosch, Tschlin 9715 Magnüda Sura Ramosch 9720 Palü Ramosch 9728 God Sinestra Ramosch 9735 Ruina Tschanüff Ramosch 9753 Muntnaus Ardez 9754 Funtanivas Ardez 9761 Ruinatscha Ftan 9768 Chastè Steinsberg Ardez 9769 Tarasp Tarasp 9771 Tulaida Ardez 9775 Teas Ardez 9780 Urezzas Lavin 9781 Valdez Ardez 9784 Flanoua Ardez

57 Trockenwiesenverordnung AS 200.

9788 Patnal Guarda, Lavin 9789 Lavuors Lavin 9790 Muraraida Ardez 9798 Lavin Lavin 9800 Nusch Dadaint Lavin, Susch 9804 Calörtsch Versam 9805 Stn Sagliains Lavin, Susch 9806 Prada Bella Susch 9809 Padnal Susch 9811 Chaschinas Susch 9812 Ils Chomps Scuol 9814 Plattas Zernez 9815 Gondas Zernez 9816 Umblin Zernez 9817 Muottas Zernez 9819 Muottas Zernez 9822 Prada d'Urezza Zernez 9826 Bord Safien 9827 Bruschgaläschg Safien 9828 Muttner Berge Mutten 9830 Spedlas-Vduogn Zernez 9831 Chadench Zernez 9832 Breitenberg Zillis-Reischen 9834 Samest Sura Zillis-Reischen 9835 Badér Zillis-Reischen 9837 Girs Zillis-Reischen 9838 Dasch Lohn 9840 Carols Stierva 9841 Davos Nodras Lohn 9844 Pardatsch Lohn 9845 Bual Lohn 9848 Zanal Zillis-Reischen 9850 Chantatsch Donat, Lohn 9852 Alp da Stierva Stierva 9853 Mulagn Lohn, Mathon 9857 Spegna Lunga Zillis-Reischen

58 Trockenwiesenverordnung AS 200.

9858 God Nandet S-chanf 9864 Valvins Donat 9870 Teals Zillis-Reischen 9872 Giavaragns Mathon 9873 Tgoms Mathon 9876 Salvez Mathon 9877 Valleglia Donat 9881 Cultiras Donat 9883 Bot Git Donat 9885 Donath Donat 9886 Scarvens Casti-Wergenstein 9887 Platta Casti-Wergenstein 9890 Casti Casti-Wergenstein 9898 Cuolm da Pignia Pignia 9899 Promischur Clugin 9900 Crasta Zuoz 9901 Promigilli Clugin 9904 Quadrellas Zuoz 9909 Spinas Madulain 9910 Gravulesch La Punt-Chamues-ch 9912 Seeberge Andeer, Sufers 9917 Igl Tufs Ausserferrera 9918 Gadastatt Splügen 9924 Unter den Bender Splügen 9925 Drigadma Nufenen 9928 Eggschi Nufenen 9929 Mittelegga Nufenen 9930 Bruucheggen Nufenen 9931 Brunst Nufenen 9934 Treuabärg Hinterrhein 9941 Cristolais Celerina/Schlarigna, Samedan 9942 Pale Radonda Sur 9943 Crap Marsch Mulegns, Sur 9946 Saruels Celerina/Schlarigna 9947 Tgacrest Sur 9951 Botta Sassella Celerina/Schlarigna

59 Trockenwiesenverordnung AS 200.

9953 Foppa Innerferrera 9954 Stgavatsch Innerferrera 9959 Plaz Bivio 9961 Avers Avers 9965 Mottas Bivio 9970 Pfrunt Avers 9976 Plaun dal Sel Sils im Engadin/Segl 9978 Curtins Sils im Engadin/Segl 9981 L'Äla Stampa 9983 Pisnana Vicosoprano 9986 Bleis Vicosoprano 9987 Roticcio Vicosoprano 9988 Cant Vicosoprano 9990 Durbegia Stampa 9994 Creista Stampa 9996 Muntac Stampa 9999 Duegn Stampa 11003 Unterm Stein Castiel 11004 Im Berg Lüen, Pagig, St. Peter 11005 Stellitobel Lüen 11006 Listboden Langwies 11007 Inneren Bleisa Calfreisen 11008 Flies Maladers 11013 Meierhof Langwies 11021 Zianos Castiel 11023 Ober Pirigen Langwies 11028 Pirigen Langwies 11030 Maladers Maladers 11037 Seewer Berg Davos 11039 Tewald Lüen 11046 Büschalp Davos 11047 Runcalier Churwalden 11053 Strelaberg Davos 11055 Chämpfenwald Davos 11057 Mederger Witi Langwies 11058 Valtschamela Malix

60 Trockenwiesenverordnung AS 200.

11060 Haupt Churwalden 11061 Ufem Joch Churwalden 11062 Ufem Joch Churwalden 11063 Am Berg Davos 11064 Foppa Churwalden 11065 Brüggigerberg Parpan 11066 Meni Churwalden 11068 Schäratannen Davos 11071 Mättjen Davos 11074 Innerberg Parpan 11075 Gämpimeder Davos 11076 Witibergmeder Davos 11077 Sältenüeb Davos 11078 Tällimeder Davos 11079 Glaris Davos 11080 Rieberalp Davos 11081 Barietta Präz 11083 Plaun Maria Cumbel 11086 Weng Davos 11088 Munt da la Bescha Tschierv 11089 Plaun da l'Aua Tschierv 11092 Lü Daint Lü 11093 Döss dal Schübel Müstair, Santa Maria Val Müstair 11097 La Crusch Santa Maria Val Müstair 11098 Plaunpaschun Valchava 11099 Alp Sils im Engadin/Segl 11100 Platte Calfreisen 11104 Parsenn Davos 11108 Bleisstein Lüen 11110 Falgginis Maladers 11115 Fondei Langwies 11118 Fondei Langwies 11120 Bargs Maladers 11122 Liggboden Pagig, St. Peter 11126 Pardäls Maladers 11127 Vascrestis Castiel

61 Trockenwiesenverordnung AS 200.

11129 Alat Peist 11130 Sapün Langwies 11131 Alpwisli Davos 11136 Rungs Molinis 11137 In den Stöcken Davos 11138 Palüda Davos 11139 Pfaffenbarga Churwalden 11143 Balveins Präz 11144 Leibachmeder Davos 11145 Linaus Cumbel, Morissen 11146 Saloms Präz 11147 Breit Zug Davos 11148 Linaus Morissen 11150 Sogn Murezi Cumbel 11151 Serenera Cumbel 11156 Plaun Chamonas Müstair 11157 Chasuras Tschierv 11160 Terza Müstair, Santa Maria Val Müstair 11163 Costas Fuldera 11166 Costeras Santa Maria Val Müstair 11167 Ob den Bender Splügen 11171 Wang Hinterrhein 11172 Holz Fläsch 11173 Cha Noschas Tschlin 11174 Pra Vegl Tschlin 11187 Funtauna Naira La Punt-Chamues-ch

Kanton Aargau

4502 Gmeirüti Biberstein 4503 Acheberg Küttigen 4510 Brunneberg Küttigen 4513 Acheberg Küttigen 4516 Egg Erlinsbach 4522 Egg Erlinsbach 4523 Langenmoos Sarmenstorf

62 Trockenwiesenverordnung AS 200.

4524 Rossweid Reinach 4529 Hönger Klingnau 4530 Steigrüti Wil 4531 Bauertacher Wil 4532 Müsler Etzgen, Mettau 4539 Nassberg Villigen 4540 Hörndlihau Endingen 4541 Altenberg Zeiningen 4542 Hasenberg Hottwil 4543 Eikerberg Obermumpf 4544 Hämmenägerten Remigen 4545 Schemel Elfingen 4546 Schlatt Untersiggenthal 4548 Stroppel Untersiggenthal 4551 Rüteli Untersiggenthal 4554 Ärfematt Wegenstetten 4555 Rieden Ehrendingen 4556 Wigarten Wittnau 4557 Geissberg Ennetbaden 4560 Sarbe Herznach 4562 Bernau Wettingen 4564 Herrenmatt Küttigen 4565 Barmelweid Erlinsbach 4566 Egghübel Küttigen 4567 Buhalden Biberstein 4569 Zetzwil Gontenschwil, Zetzwil 4573 Altrüti Etzgen 4574 Chilhalde Mettau 4575 Ritterhalde Mettau, Wil 4579 Chänebüel Böttstein 4580 Eichhalden Böttstein 4581 Besseberg Hottwil, Mandach 4583 Nassbergegg Villigen 4584 Besseberg Mandach 4585 Laubberg Gansingen 4586 Rotberg Villigen

63 Trockenwiesenverordnung AS 200.

4589 Unterboden Villigen 4592 Gugeli Hottwil 4593 Bützerberg Sulz 4595 Chürzi Obermumpf 4596 Laubberg Gansingen 4599 Bernet Zeiningen 4600 Bürersteig Remigen 4601 Unterem Berg Obermumpf 4602 Chatzehalde Zuzgen 4603 Hüslimatt Oeschgen 4604 Schlossberg Villigen 4609 Grossmatt Villigen 4610 Walledal Zuzgen 4612 Zelg Hellikon 4614 Zelg Hellikon 4615 Schönenbüel Schupfart 4617 Wolftel Hornussen 4618 Langenacher Hornussen 4620 Hessenberg Bözen, Effingen 4621 Nätteberg Bözen, Effingen 4622 Ruge Effingen 4623 Chrendel Riniken 4624 Chrendel Riniken 4625 Breiten Wittnau 4628 Winterholde Wittnau 4630 Altenberg Effingen 4631 Lören Ueken 4632 Reben Gallenkirch, Linn 4634 Schihalden Villnachern 4635 Buessberg Wettingen 4636 Schihalden Villnachern 4639 Steindler Wittnau 4640 Chripfe Zeihen 4642 Chneublet Schinznach-Dorf 4643 Ämet Densbüren 4644 Eiteberg Lupfig

64 Trockenwiesenverordnung AS 200.

4645 Üselmatt Densbüren 4646 Rohregg Densbüren 4647 Unterem Hag Thalheim 4650 Herzberg Densbüren 4651 Staffelegg Densbüren 4652 Chli Wolf Küttigen 4654 Halden Auenstein 4655 Ängi Auenstein 4657 Luegeten Küttigen 4659 Chüerüti Küttigen 4660 Staltenmatt Erlinsbach 4661 Buhalde Biberstein 4664 Cholgrueben Biberstein 4667 Wermet Leibstadt 4669 Unteri Au Klingnau 4671 Ämmeribuck Döttingen 4675 Gugli Gansingen 4677 Rüti Villigen 4680 Eich Hellikon 4681 Rüti Hornussen 4684 Hännen Wittnau 4689 Chessler Villnachern 4694 Weid Densbüren 4695 Rüdle Densbüren 4697 Rüdlehöf Densbüren 4706 Pilgerhöf Oberhof 4707 Hellmatt Thalheim 4719 Homberg Auenstein 4724 Eggenrain Zuzgen 4728 Lindebode Densbüren 4730 Strihe Oberhof 4733 Ufem Rain Thalheim 4737 Eichlenen Biberstein 4740 Hundruggen Linn 4745 Tannenhof Möhlin 4746 Chessler Villnachern

65 Trockenwiesenverordnung AS 200.

4747 Chärnenberg Holderbank

Kanton Thurgau

2003 Funkeblatz Berlingen 2004 Hindere-Bärg Weinfelden 2005 Loo Frauenfeld 2008 Schelmebüel Schlatt 2009 Weierste Weinfelden 2011 Chabishaupt Bichelsee-Balterswil 2015 Stettfurt Stettfurt 2016 Spottebärg Herdern 2017 Sandbüel Warth-Weiningen 2019 Meiersbode Fischingen 2022 Tanebööl Fischingen 2024 Loch Lommis

Kanton Tessin

1401 Lionza Borgnone 1402 Bolla Airolo 1403 Preda di Ganosa Olivone 1404 Fornéi Olivone 1405 Ronchetto Olivone 1406 Sotto Corte Airolo 1407 Camperio Olivone 1408 M. di Vento Airolo 1409 Soz Airolo 1410 Orello Bedretto 1411 Predèlp Mairengo 1412 Pianezza Aquila 1416 Bidré Campello 1418 Ticiall Acquarossa 1419 Tortengo Mairengo 1420 Ponto Valentino Acquarossa 1423 S. Carlo di Negrentino Acquarossa

66 Trockenwiesenverordnung AS 200.

1424 Pianezza Acquarossa 1425 Campiroi Acquarossa 1426 Doro Chironico 1427 Muncrech Malvaglia 1429 Piüghéi Malvaglia 1430 Bedrin Personico 1432 Camana Iragna 1433 Brione Brione (Verzasca) 1434 Giovastia Maggia 1435 Frasnedo Maggia 1436 Monte Gresso 1447 Vellano Sant'Antonio 1450 Beredo Brissago 1451 Canedo Medeglia 1454 Canscei Capriasca 1455 Colla Villa Luganese 1456 Fescoggia Alto Malcantone 1457 Rovadé Lugano 1459 S. Evasio Arogno 1460 Pinca Zuccone Arogno 1462 Berretta Arogno 1463 Lunghi Rovio 1465 Orsàira di Fuori Campo (Blenio) 1467 Töira Olivone 1471 Cassina Airolo 1472 Croce Airolo 1473 Campra di Qua Olivone 1474 Fontana Airolo 1476 Soria Sopra Bedretto 1477 Nostengo Bedretto 1484 Rossinengo Osco 1486 Gorda di Sotto Aquila 1487 Gorda di Sopra Aquila 1489 Chingéi Osco 1491 Premesti Acquarossa 1493 Trascis Acquarossa

67 Trockenwiesenverordnung AS 200.

1494 Pré Campello 1495 San Lorenzo Rossura 1496 Aldescio Rossura 1498 Suréi Acquarossa 1507 Ciossera Acquarossa 1508 Ca del Cucco Malvaglia 1511 Tros Malvaglia 1512 Pianzei Malvaglia 1514 Solgone Biasca 1515 Tasbèi Semione 1516 Tücc nev Biasca 1517 Grotti di Loderio Biasca 1521 Iragna Iragna 1522 Bosco di Sopra Claro 1523 Mugnèe di Sotto Maggia 1525 Aurigeno Maggia 1528 Torbeccio Maggia 1529 Bresciadiga Mergoscia 1530 Sella Isorno 1531 Prou Onsernone 1532 Cortone Isorno 1537 Monte di Comino Intragna 1538 Melera Sant'Antonio 1543 Carena Sant'Antonio 1544 Monte di Comino Intragna 1545 M. di Ruscada Sant'Antonio 1548 Sasséll Ronco sopra Ascona 1549 Campelli Medeglia 1550 Castra Lugano 1551 Arogno Arogno 1552 Devoggio Arogno 1553 A. Vicania Vico Morcote 1573 Ex Aeroporto Ascona 1574 Guasto Cabbio 1582 Acquacalda Olivone 1585 Cassin Rossura

68 Trockenwiesenverordnung AS 200.

1588 Congavel Valcolla 1591 Denti della Vecchia Cadro, Sonvico, Villa Luganese 1594 Monte Caslano Caslano 1598 Monte Generoso Melano, Rovio 1599 Corengiole Muggio 1600 Scudellate Muggio 1601 Segoletto Muggio 1603 Roncapiano Muggio 1605 Piancabella Cabbio 1606 Dosso d'Arla Cabbio 1608 Monte San Giorgio Meride 1610 Croce Cabbio 1612 Sassi Castel San Pietro 1613 Poncione d'Arzo Meride 1614 Loasa Morbio Superiore 1615 Perfetta Arzo 1616 Caviano Castel San Pietro 1619 Nàseri Gnosca 1623 Roncaccio Muggio 1624 Peregai Muggio 1633 Albio Riva San Vitale 1634 Pianspessa Muggio 1636 Pree Mendrisio 1637 Meride Meride 1638 Roncaia Castel San Pietro 1639 Grotto del Lauro Castel San Pietro 1640 Pianche Campo (Blenio) 1642 Coleta Gresso 1644 Ronco Quinto 1645 Liràn Quinto 1646 Grumascòi Aquila 1648 S. Giorgio Acquarossa 1650 Margonègia Lavizzara 1652 Selna Intragna 1654 Prato di Ce Airolo 1655 Cima del Bosco Airolo

69 Trockenwiesenverordnung AS 200.

1656 Busnengo Quinto 1657 Deggio Quinto 1660 Pradóir Aquila 1665 Monte di Cima Lavizzara 1666 Gropp Tegna 1667 Gerre Losone 1669 Andirö Ghirone 1673 Sasso Guidà Sant'Antonio 1674 Travorno Maggiore Ponte Capriasca 1675 Biscia Sant'Antonio 1676 Trivelli Lugano 1677 San Salvatore Carona, Lugano, Melide, Paradiso 1680 Redonda Gudo 1681 Galbis Monte Carasso, Sementina 1682 Cima di Fojorina Cimadera 1685 Posép Olivone 1689 Croce Portera Olivone 1690 Marzanéi Olivone 1692 Anvéuda Olivone 1693 M. Tamaro Mezzovico-Vira, Sigirino 1694 Camoghè Quinto 1695 Casone Lavizzara 1696 Pizzo Leone Brissago 1697 Gaggio Bignasco

Kanton Waadt

6002 Cht du Grand Essert L'Abbaye 6005 Pièce à Neveu L'Abbaye 6006 Pièce aux Reymond L'Abbaye 6009 Pièce aux Reymond L'Abbaye 6011 Grands Crosets Dessous Le Chenit 6014 La Perrause Le Chenit 6015 Petites Chaumilles Le Chenit 6024 Sèche des Amburnex Le Chenit 6026 La Baronne Provence

70 Trockenwiesenverordnung AS 200.

6027 Les Amburnex Le Chenit 6029 Pré aux Veaux Bassins, Le Chenit 6030 Les Begnines Arzier 6031 Mont Sâla Arzier 6034 La Bullatonne Dessous Bullet 6036 Mouille Faison Sainte-Croix 6042 La Pidouse Villars-Burquin 6043 Les Adreys Sainte-Croix 6046 La Première Ormont-Dessus 6047 Les Preisettes Fontaines-sur-Grandson 6051 Feydey Leysin 6052 Chaux Commun Bex 6054 Col des Etroits Sainte-Croix 6055 Les Illars Bullet, Fiez 6056 Cretillon Ormont-Dessous 6057 Les Etroits Bex 6058 Les Cernets Dessus Bullet 6059 Champ de Gryonne Gryon 6061 Le Chasseron Bullet 6062 Crêt des Gouilles Bullet 6063 Le Botsa Bex 6064 Les Chaux Ormont-Dessous 6066 Montérel Villeneuve 6068 Les Larzettes Bex 6070 Chaudet Ormont-Dessous 6072 La Chaux Ollon 6073 Mont de la Maya Sainte-Croix 6074 Combe du Luissel Leysin 6075 La Marnèche Ormont-Dessus 6077 Petites Roches Bullet 6079 Longevaux Villeneuve 6080 La Casba Bullet, Sainte-Croix 6081 Orgevaux Ormont-Dessus 6082 L'Ecuale Ormont-Dessous 6083 Chaux Ronde Ollon 6084 Marche de Retaud Ormont-Dessus

71 Trockenwiesenverordnung AS 200.

6086 Marnex d'en Haut Ormont-Dessus 6087 Les Cernets Dessous Bullet 6088 Dru aux Boyards Bex 6091 La Calame Fontaines-sur-Grandson 6092 Le Vey Ormont-Dessus 6093 Le Cochet Sainte-Croix 6095 Mayen Leysin 6096 L'Abert Ormont-Dessous 6099 Ste-Croix Sainte-Croix 6101 Euzanne Bex 6105 Joux d'Aï Leysin 6106 La Motte Bex 6111 Sonna Ormont-Dessous 6112 Rochers de Naye Villeneuve 6113 Planachaux Château-d'Oex 6114 Planex Dessous Château-d'Oex, Rougemont 6115 Rougemont Rougemont 6116 Les Fenils Château-d'Oex, Rossinière 6117 Dent de Corjon Rossinière 6118 Derrière Forcle Château-d'Oex 6119 Paray Dorénaz Château-d'Oex 6120 Mont Dessous Rossinière 6122 Le Linderrey Château-d'Oex 6126 Le Lévanchy Rossinière 6127 Les Planards Rossinière 6128 Prélan Leysin 6129 Ruble Rougemont 6130 Sassalas d'en Bas Rougemont 6132 Le Chalotet Château-d'Oex 6133 L'Orgeolet Bex 6134 Les Chenolettes Château-d'Oex 6135 Dent des Bimis Rougemont 6136 La Videman Dessus Château-d'Oex, Rougemont 6137 Les Rayes Rougemont 6138 La Chanette d'en Haut Château-d'Oex 6139 Veyges Leysin

72 Trockenwiesenverordnung AS 200.

6140 La Boule de Gomme Leysin 6143 La Forcla Rougemont 6149 L'Etivaz Château-d'Oex 6150 Mont Derrière Rossinière 6151 Sous Jable Château-d'Oex 6152 Les Joux Corbeyrier 6153 Les Combettes Château-d'Oex 6154 Petites Sauges Rougemont 6155 Vers Cort Corbeyrier 6156 Le Pendant Rossinière 6158 Sur Pra Château-d'Oex 6159 La Laissy Château-d'Oex 6160 La Randonnaire Rougemont 6161 Les Riz Rossinière 6162 Paray Dorénaz Château-d'Oex 6163 Plan de l'Etalle Château-d'Oex 6164 Les Posses Bex, Gryon 6165 Combette Rougemont 6166 Petit Jable Château-d'Oex 6167 Au Devin Rossinière 6168 Plans Claude Rossinière 6169 Sassalas d'en Haut Rougemont 6170 Les Ecoumaudaux Rougemont 6171 Quartiers Derniers Rougemont 6175 Le Van Château-d'Oex 6176 Le Praude Château-d'Oex 6177 La Montagnette Château-d'Oex 6178 Sisounette Rougemont 6179 Crête d'Auliens Ollon 6181 Paray Charbon Château-d'Oex 6182 Pâquier Martin Château-d'Oex 6185 La Ville Ormont-Dessous 6188 Fin de Juret Ollon 6189 Grands Craux Rougemont 6190 Les Combes du Milieu Ollon 6195 La Molaire Château-d'Oex

73 Trockenwiesenverordnung AS 200.

6198 La Loune Château-d'Oex 6199 Tête du Lévanchy Château-d'Oex 6202 Morcles Lavey-Morcles 6203 Pâquier Burnier Rossinière 6204 Vers la Doey Corbeyrier 6205 Le Boura Château-d'Oex 6209 Le Marais Ollon 6210 Drapel Aigle, Leysin 6217 Les Combettes Ollon 6221 Vuargny Dessus Ormont-Dessous 6223 Velard Leysin 6230 Le Bouet Ollon 6232 Pra Sautier Ollon 6234 Aiguerosse Gryon 6238 Les Torneresses Bex 6241 Rabou Gryon 6242 La Pontie Ollon 6243 La Saussa Rougemont 6245 Les Planards Château-d'Oex 6250 Entremouille Gryon 6252 Combe Robert Ollon 6253 Plan d'Essert Ollon 6261 Les Chargiaux Château-d'Oex 6262 Le Flonzaley Puidoux 6267 Huémoz Ollon 6279 Genièvre Bex 6280 La Combe Bex 6281 Gotale Villeneuve 6284 Ponty Leysin 6285 Les Afforets Aigle 6286 Montolivet Villeneuve 6289 Eslex Lavey-Morcles 6291 Crêt à Tavez Ollon 6297 Ponty Aigle, Leysin 6304 Goy Puidoux 6305 Saurin Aigle

74 Trockenwiesenverordnung AS 200.

6306 Sur Champagne Bière 6307 Mont Tendre Berolle, L'Abbaye, Montricher 6308 La Dôle Chéserex, Gingins, La Rippe 6310 L'Arzière Arzier 6311 Creux d'Enfer Bière, Le Chenit 6312 Les Râpes Berolle, Mollens 6313 Chassagne Bonvillars, Onnens 6314 Pré de l'Haut Dessous L'Abbaye, L'Isle 6315 Roche Perrause Mollens, Montricher 6316 Le Noirmont Arzier 6317 Col de Jaman Montreux 6321 Pré Magnin Mont-la-Ville 6322 Les Croisettes L'Abbaye 6323 Sous la Roche Gimel 6324 Petit Cunay Bière 6326 Chalet Neuf du Mont Tendre Montricher 6329 Le Suchet Baulmes, Rances 6330 Dent de Vaulion Vaulion 6331 Bois de Chênes Arzier, Coinsins, Genolier, Vich 6333 L'Etang Le Lieu 6334 Rochey Premier 6335 Plaine à Gallay Arzier 6336 Potraux La Rippe 6337 Sapelet Dessous L'Abbaye 6338 Combe du Faoug La Rippe 6340 Druchaux Berolle 6343 Berge de la Broye Lucens, Moudon 6345 La Thomassette Le Chenit 6346 Grand Essert du Vent L'Abbaye 6347 Sonloup Montreux 6348 Le Planet Bassins 6349 Bugnaux Essertines-sur-Rolle 6350 Chalet du Crêt à Chatron Vieux Le Lieu 6351 Les Plainoz Le Lieu 6352 Le Rosset Saint-Cergue 6356 La Fréterette Arzier

75 Trockenwiesenverordnung AS 200.

6357 Vernant Mont-la-Ville 6358 Sur le Mont Orny 6359 Les Envers Sainte-Croix 6360 La Sauge Vaulion 6361 Mondion Bassins 6362 Les Esserts Le Lieu 6363 Les Bioles Arzier 6364 Communs du Haut des Prés Le Lieu 6365 Pré aux Biches Bière 6366 Gare de Vallorbe Vallorbe 6367 Gare de Vallorbe Vallorbe 6368 Pralioux Dessous Vallorbe 6369 Champs Neufs Corsier-sur-Vevey 6370 Lally Blonay 6371 Prés de Joux Marchissy 6373 Volaille Saint-Livres 6374 Le Crotet Epesses 6375 Le Risel Montricher 6376 Le Chaney Novalles, Vugelles-La Mothe 6377 Crêt de Grison Bassins 6378 La Dunanche Bassins 6379 Vieille Morte Les Clées 6380 Les Orgères Arzier 6381 Pré de Denens Le Chenit 6382 Font. Froide Le Chenit 6383 La Coche L'Abbaye 6385 Combe Aubert Premier 6386 Les Maisons Doubles Mont-la-Ville 6388 La Biole L'Abbaye 6391 Romainmôtier Romainmôtier-Envy 6393 Pré Nouveau Arzier 6394 Le Molaret Bassins 6395 Les Vidies Mont-sur-Rolle 6396 Derrière Forel Bretonnières 6397 Lucens Lucens 6398 Les Baumettes Bassins

76 Trockenwiesenverordnung AS 200.

6399 L'Aouille L'Abbaye 6403 Cht de la Dôle La Rippe 6406 Grands Esserts Vaulion 6407 Pré de Ballens Berolle 6408 Pralioux Dessous Vallorbe 6410 Bugnonet Longirod 6411 Pré de Rolle Saint-George 6412 Villas Prangins Gland 6415 Cht du Communal de l'Abbaye L'Abbaye 6416 Arruffens Montricher 6417 Arruffens Montricher 6418 Prévondavaux Chevilly, La Chaux (Cossonay) 6419 St-Triphon Ollon 6421 Motte Champvent 6422 Pierre Sanche Gimel, Saint-George 6423 Publoz Puidoux 6425 Les Auges Riex 6427 Les Côtes Essertines-sur-Rolle 6429 Chalet du Crêt à Chatron Neuf Le Lieu 6431 Les Avants Montreux 6432 La Biole L'Isle 6433 Volota Le Vaud 6434 Mont Dessus Mont-sur-Rolle 6435 Montéla Cuarny 6439 Petite Enne Arzier 6440 L'Aiguillon Baulmes 6442 Le Levant Le Lieu 6444 Grand Puits Le Lieu 6445 Le Moulin Novalles 6446 Le Sasselet Mont-la-Ville 6447 Combe au Roc Arzier 6448 Les Grassillières Fontaines-sur-Grandson 6450 La Tiole Lignerolle 6451 Le Château de Ste-Croix Sainte-Croix 6453 Baule Mont-la-Ville 6456 Pré Gentet Le Lieu

77 Trockenwiesenverordnung AS 200.

6458 La Palud Montreux 6459 Vy de Vugelles Bullet 6460 Le Signal Cossonay 6462 Les Vaux Fiez, Fontaines-sur-Grandson 6464 La Daille Bretonnières 6467 La Rochette Bonvillars 6470 Les Chaux Corsier-sur-Vevey 6471 Les Bordes Arnex-sur-Orbe 6472 Sur Pévraz Eclépens, Orny 6474 Moille Saulaz Corsier-sur-Vevey 6476 La Vaux Saint-Livres 6479 Villard Montreux 6480 Haut de Baume Pomy 6484 Les Rochettes Bassins 6485 Valeyres-sous-Montagny Valeyres-sous-Montagny 6486 Le Marais Essertines-sur-Rolle 6487 Sur les Crêts Grandevent 6488 Le Guenéflin Château-d'Oex 6489 La Druvière Mies 6490 Les Piauliauses Croy, Ferreyres, La Sarraz, Moiry, Romainmôtier-Envy 6491 Nidau Vaulion 6492 Venchellez Bassins 6494 Salauroz Corsier-sur-Vevey 6495 Les Linardes Cossonay 6500 La Rupille Arzier 6506 Les Vernes Gimel 6509 Le Lanciau Riex 6510 Fenil Corsier-sur-Vevey 6512 St Christophe Champvent, Mathod 6513 Chemin d'Aubonne Dizy 6519 Les Vaux Arnex-sur-Orbe 6524 La Vaux Aubonne 6525 Le Signal Blonay 6526 Moulin d'Amour Gollion 6527 Le Mont Puidoux 6528 Pré Defour Cossonay

78 Trockenwiesenverordnung AS 200.

6529 Sur Crause Orny 6530 Noches Aigle 6531 Chamblon Chamblon 6532 La Bahyse Cully, Grandvaux 6533 La Violette Trélex 6534 Pré à la Roche Arzier 6539 Maconnex Jongny 6540 La Condemine Coinsins 6541 La Scie Aubonne 6546 Sur le Mont Orny 6547 Chentres Essertines-sur-Rolle 6552 La Pièce Curtilles 6553 Pré du Moulin Montcherand 6554 Le Molard Trélex 6558 Gottettes Croy, Romainmôtier-Envy 6559 Le Puisoir Orbe 6562 Le Signal Puidoux 6565 Sur Pévraz Eclépens 6567 Rances Rances 6572 Les Eterpis Gollion 6575 Les Allévays Arzier 6577 Vuichime Cuarnens 6578 Le Pontet Gingins 6580 La Vuagère Trélex 6582 Le Riau Buchillon 6585 Ondallaz Blonay 6587 Champ Courbe Pompaples 6591 Bois Guyot Bière 6592 Les Guébettes Eclépens, La Sarraz 6595 Mont Proveire Les Clées 6598 Colonie de St-Gervais La Rippe 6600 Sur Crause Pompaples 6601 Maconnex Corsier-sur-Vevey 6603 Trembley Vufflens-la-Ville 6605 Champ Cherdon Concise 6609 Les Bessonnes Villars-Burquin

79 Trockenwiesenverordnung AS 200.

6610 Bochat Chavornay 6611 Les Râpes Ollon 6612 Beauregard Pompaples 6620 Forel Clarmont, Colombier 6622 Volaille Saint-Livres 6624 Gréchon Moudon 6625 Grenive Corsier-sur-Vevey 6629 Criblet Ollon 6631 Chât. Bioley-Magnoux 6632 Plan Aubonne 6633 Jugny Arnex-sur-Orbe 6635 Maupas Lucens 6636 Oulens-sur-Lucens Oulens-sur-Lucens 6637 Givrins Givrins 6638 Chât. de la Motte Ecublens 6639 Clin. La Joy Genolier 6651 La Vaux Arnex-sur-Orbe, Pompaples 6652 Château Chéserex 6656 Les Ecaravez Belmont-sur-Lausanne 6665 La Caisserie Genolier 6667 Pra la Mort Lucens 6671 Le Moulinet Gollion 6674 Pra Mallon Oulens-sur-Lucens 6675 La Conversion Pully 6676 Moille Saulaz Corsier-sur-Vevey 6677 Les Chaux Corsier-sur-Vevey 6679 Maconnex Jongny 6688 Sur Chaux Eclépens 6689 Le Châtelard Bassins 6691 Vimont Vufflens-la-Ville 6692 Brochatton Croy 6697 Pra Mallon Oulens-sur-Lucens 6701 Champ de la Croix Villars-le-Comte 6703 Martinet Genolier 6715 Sautodoz Villeneuve 6717 Les Verraux Montreux

80 Trockenwiesenverordnung AS 200.

Kanton Wallis

7003 St-Martin Saint-Martin 7005 La Crêta Nax 7006 La Daille Vernamiège 7007 Fontany Vernamiège 7015 Tatz Niedergesteln 7016 , Erschmatt 7018 Milachra 7021 Warbfliewildi 7022 Undri Senggalp Eischoll 7023 Meigge Eischoll 7024 Eggachra Eischoll 7026 Ulrichen Obergesteln, Ulrichen 7029 Gluringen Reckingen-Gluringen 7030 Gerynloibina Blatten 7031 Chruiterre Blatten 7033 Riedhalte Blatten 7034 Turand Wiler (Lötschen) 7035 Rufinu Kippel 7036 Oberi Matte 7039 Biela Niedergesteln 7040 Niedergesteln Hohtenn, Niedergesteln, Raron 7042 Sädol Ausserberg 7046 Gurru Hohtenn 7047 Tännji Bratsch 7049 Mettje Bratsch 7050 Chalchofe Ausserberg, Raron 7051 Blatt Raron 7054 Chleis Bärgji Bratsch 7057 Lengmüra Ausserberg, 7058 Chumma Mund 7060 Eggen Eggerberg 7063 Heidnischbiel Raron 7064 Giblatt Ausserberg, Baltschieder 7065 Stadelgufer Eggerberg 7066 Unneri Brich Brig-Glis, Eggerberg, Mund

81 Trockenwiesenverordnung AS 200.

7068 Lipbode Eggerberg, 7069 Ritsche Eggerberg, Lalden 7071 Chrizhubel Ergisch, 7072 Undri Bächi Unterbäch 7073 Zum Chriz Ergisch 7075 Hochastler Bürchen 7076 Windegge Bürchen 7078 Alt Zeneggen Zeneggen 7079 Obri Hellela Zeneggen 7080 Hasolfura Zeneggen 7081 Riedbode Zeneggen 7082 Widum Zeneggen 7083 Kapittol 7087 Märufälli Zeneggen 7089 Chrachilbode Visperterminen 7091 Ze Stubjine Stalden 7094 Burg Münster-Geschinen 7096 Chumme Blatten 7097 Ritzmad Blatten 7099 Arbächnubel Wiler (Lötschen) 7100 Steinegga Wiler (Lötschen) 7101 Chumma 7102 Rämi Mund 7103 Obri Matte Bratsch 7104 Mattachra Niedergesteln 7105 Leiggern Ausserberg 7108 Obers Filet Betten 7109 Vatseret Icogne 7110 Châteaunie Mollens 7111 Planitschat Varen 7113 Pfarschong Varen 7114 Mondralèche Icogne 7116 Alpage des Génissons Randogne 7117 Trämel 7118 Hori Naters 7119 L'Aprîli Mollens

82 Trockenwiesenverordnung AS 200.

7120 La Comalire Icogne 7121 Les Caves Randogne 7123 Groggrü Salgesch 7124 Biela Ried-Brig, 7126 Russubrunnu Varen 7127 Le Samarin Ayent 7128 Tschanderünu Salgesch 7130 Ravouire Veyras 7131 Chalais Sierre 7133 Crête Longue Sierre 7136 Granges Sierre 7139 Chelin Lens 7140 Crête Longue Sierre 7141 Lac Souterrain Lens, Saint-Léonard 7144 Cochetta Sion 7145 Chât. de la Soie Savièse 7147 Tourbillon Sion 7149 Pramilon Nax 7150 Mont d'Orge Sion 7151 Crête des Maladaires Sion 7153 Saut du Chien Vex 7154 Plan des Biolles Vernamiège 7155 Les Crêtes Vex 7156 Rafgarte Embd 7157 Häüschbiele Staldenried 7158 Les Bioleys Vex 7159 Undri Läger St. Niklaus 7160 Mase Mase, Saint-Martin 7161 Grächbiel Grächen 7162 Siwibode Eisten 7164 Chalchofe Saas Grund 7165 Mayens de Cotter Evolène 7166 Gufer Randa 7167 Stn. Hannig Saas Fee 7168 Les Lachiores Evolène 7170 Le Prélet Evolène

83 Trockenwiesenverordnung AS 200.

7171 Berter Saas Fee 7175 Le Tsaté Evolène 7177 Motau Evolène 7178 Bréona Evolène 7179 Bréona Evolène 7180 Les Lattes Evolène 7182 Zermatt Zermatt 7183 Eggen Zermatt 7184 Mittelzug Zermatt 7185 Tschampenmatt Grengiols 7186 Obers Nussböüm Betten, Grengiols 7187 Halte Filet, Mörel, Riederalp 7188 Egga Riederalp 7190 Bisterli Mörel, Riederalp 7192 Wyde Riederalp 7193 Salzgäbchnubel Mörel, Riederalp 7195 Fure Bitsch 7197 Sattel Bitsch 7199 Wasen Bitsch 7201 Blatte Mollens, Salgesch 7202 Massegga Naters 7204 Im undere Schitter Naters 7206 Bärde Varen 7207 Comogne Randogne 7209 Baletscha Birgisch 7210 Oberbann 7211 Ober Rotafen Erschmatt, Guttet-Feschel, Leuk 7213 Bodma Mund 7215 Varen Varen 7218 Tschachtela Salgesch 7222 Balme Salgesch, Varen 7226 Hubil Salgesch 7227 Dorbon Arbaz 7228 Darnona d'en Haut Randogne, Venthône 7229 Milljere Salgesch 7230 Les Evouettes Arbaz

84 Trockenwiesenverordnung AS 200.

7231 Seillon Arbaz 7233 Les Condémines Lens 7234 Lens Lens 7235 Rnes du Chât. d'Ayent Ayent 7236 Guferachra Zeneggen 7239 Ste-Madeleine Ayent 7240 Argnoud d'en Haut Ayent, Grimisuat 7241 Hannig Törbel 7243 Bode Törbel 7244 Site Törbel 7245 Grand'Fin Savièse 7246 Bina Törbel 7247 Oberi Site Visperterminen 7248 Burgachra Stalden, Törbel 7249 Wasserschloss Stalden 7250 Hofmatte Törbel 7253 Coma Nax 7254 Wäng Törbel 7257 Schüfla Embd, Törbel 7259 Roti Flüe Embd 7260 Bärgji Grächen 7261 Ze Zimmeru Staldenried 7263 Windstadel Staldenried 7264 La Pirra Vex 7265 Le Bioley Mase, Vernamiège 7271 Clèbes Nendaz 7272 La Comba Hérémence 7275 Riedwäng St. Niklaus 7277 Prarion Saint-Martin 7280 Pachiè Hérémence 7282 La Crêta Saint-Martin 7285 Liez Saint-Martin 7288 Eison-la-Crettaz Saint-Martin 7289 Tsan Plan Saint-Martin 7294 Chandolin Saint-Martin 7296 Hannig Saas Grund

85 Trockenwiesenverordnung AS 200.

7298 Volovron Evolène 7300 Les Flanmayens Evolène 7301 Les Crouyes Evolène 7309 La Niva Evolène 7310 Plan du Bè Evolène 7311 La Giette Evolène 7313 Schalubärg Randa 7314 Les Chottes de l'Etoile Evolène 7315 Les Haudères Evolène 7317 Les Saulesses Evolène 7320 Le Légeret Evolène 7322 Zermettjen Täsch 7325 Wang Täsch 7326 Rosswang Zermatt 7333 Furggegga Zermatt 7340 Hermetje Zermatt 7341 Longeraie Saillon 7342 Corbassières Saillon 7343 Longeraie Saillon 7345 La Ravoire Bovernier 7347 La Theuse Orsières 7348 Les Combes Saillon 7349 La Ravoire Bovernier 7353 Altes Hospiz Simplon 7356 Saillon Saillon 7371 Longeraie Saillon 7374 Le Vernet Vollèges 7375 Cheller 7376 Bord Zwischbergen 7377 Le Four Leytron 7378 Chrizstafel Filet 7379 Pirra de Ban Chermignon 7380 Dorbu Albinen, Inden 7381 Plan de l'Ortie Vouvry 7382 Isérables Isérables 7383 Chanlevon Chermignon, Lens

86 Trockenwiesenverordnung AS 200.

7384 Ze Brunnu Ried-Brig 7386 Plan Cernet Conthey 7387 Oberdeisch Lax 7388 Jaminta Conthey 7389 Montbas Dessus Conthey 7390 Engi Simplon 7391 Oberwald Guttet-Feschel 7392 Obri Eist Ried-Brig 7393 Monteiller Savièse 7394 Revouire Chermignon, Lens 7395 Dugny Leytron 7396 Villette Bagnes 7397 Mittleri Hellela Zeneggen 7399 Sous Roux Vouvry 7400 Faldumalp Ferden 7401 Sengg Ernen 7402 Orsières Orsières 7403 Tignousa Saint-Luc 7405 Rne du Chât. du Crest Ardon 7406 Pâturage de Chanso Troistorrents 7407 Alti Gadme Ried-Brig 7408 Les Salaux Fully 7409 Chanton de Reppaz Orsières 7411 Ruchily Arbaz, Grimisuat 7413 Trionna Lens 7414 Hegi Betten 7415 Montbas Dessus Conthey 7416 Wyssus Löüb Ried-Brig 7417 L'Infloria Savièse 7418 Sex de Gru Ardon 7419 Martisbergeralp Lax, Martisberg 7420 Le Châtelard Vollèges 7421 Les Maretses Savièse 7422 Combère Sembrancher 7424 Ritti Martisberg 7425 Alamont Vouvry

87 Trockenwiesenverordnung AS 200.

7426 Oberu Guttet-Feschel 7427 La Tour Conthey 7428 Meiggera Lax 7429 Le Nez Conthey 7430 Pfaffmatte Grafschaft 7434 Sämsu Guttet-Feschel 7435 Pro Paron Chamoson 7436 Glarey Savièse 7437 Guggina Simplon 7438 Les Cleives Chamoson 7442 Fiou Chermignon 7443 Les Troncs Troistorrents 7444 Nan Chermignon, Lens 7445 Aminona Mollens 7446 Lousine Fully 7447 Les Cadraux Troistorrents 7448 L'Aiguille Mex 7452 Buitonnaz Fully 7453 Hubelti Zwischbergen 7454 Le Teret Vérossaz 7455 Loaye Chermignon, Montana 7456 Chamosentze Chamoson 7457 Hobiel Visperterminen 7458 Mayens de Pinsec Saint-Jean 7462 Prassurny Orsières 7463 Erli Filet 7465 Chamoille d'Orsières Orsières 7466 Sal Simplon 7467 Heji Simplon 7469 Cleusette Saillon 7472 La Lui Dessous Conthey 7473 Les Fourches Sembrancher 7474 Bulle Isérables 7475 Les Foillêts Orsières 7476 Lirschigrabu Albinen 7477 Balma Simplon

88 Trockenwiesenverordnung AS 200.

7480 Les Creux Bagnes 7481 Les Vernasses Icogne 7483 Champlong Conthey, Vétroz 7484 Holzerehischer Binn 7485 La Bâtiaz Martigny, Martigny-Combe 7486 Champroux Isérables 7488 Unnerfäld Erschmatt, Guttet-Feschel 7489 Wäng Guttet-Feschel 7490 Les Planches Conthey 7491 Binnegga Ernen 7492 Rudet Conthey 7493 Commeire Orsières 7495 La Lui Dessus Conthey 7496 Randonne Fully 7497 Montbas Dessous Conthey 7499 Chälmatta Binn 7500 Chandolin Chandolin 7502 Toules Conthey 7505 Haselleen Ferden 7507 Et. Lombardon Ayent 7508 Le Châtelard Montana 7509 Sur le Mont Martigny-Combe 7512 Genièvre Savièse 7515 Undre Schallberg Ried-Brig 7516 Les Planches Saillon 7518 Schwenni Blitzingen 7519 Châtelard Isérables 7520 Les Evouettes Vollèges 7521 Hanschbiel Binn 7522 Chatzhalte Zwischbergen 7526 Ponchet Chandolin 7530 Tsanfleuron Savièse 7531 La Crêta Savièse 7534 Niesch Filet 7536 Levron Vollèges 7539 Rappe Ernen

89 Trockenwiesenverordnung AS 200.

7541 Fracette Vionnaz 7542 Saxonne Ayent 7543 Cheseule Vouvry 7545 Les Planches Liddes 7549 La Couronne Ardon 7550 Les Follatères Dorénaz, Fully 7551 Biolly Chalais 7552 Planches de Mazembroz Fully, Saillon 7553 Les Fénis Saint-Luc 7559 Le Tieudray Liddes 7560 Les Pontis Saint-Luc 7561 Les Clèves Saxon 7562 Le Poyou Saint-Luc 7563 Soussillon Chandolin 7565 Charmex Dorénaz 7566 Le Sadillon Dorénaz 7569 Liddes Liddes 7572 Plex Collonges 7574 Les Barmes Liddes 7576 Miex Vouvry 7578 Buitonnaz Fully 7579 Mayen Vionnaz 7581 Ayer Ayer 7582 Palasuit Liddes 7584 La Gîte Charrat 7585 Pont de Tsarevesse Bourg-Saint-Pierre 7586 Gillou Ayer, Saint-Luc 7587 Chiboz d'en Bas Fully 7588 Charrat Vison Charrat 7601 Saxé Fully 7607 La Combaz Ayer 7608 Torgon Vionnaz 7614 Creux Devant Fully 7616 Le Pichiou Ayer 7617 St-Maurice Vérossaz 7619 Ormeaux Chalais

90 Trockenwiesenverordnung AS 200.

7621 Usser Gornerli Zermatt 7626 Liggi Saas Almagell 7627 Sex Riond Conthey 7629 Oberdorf Grengiols 7637 Pas de Braye Vionnaz 7638 Schipfe Bitsch 7639 Lovenex Saint-Gingolph 7640 Flesche Bitsch 7641 Gappil Törbel 7642 Les Planches Bagnes 7652 Blagghalde Leuk 7700 Usser Gornerli Zermatt

Kanton Neuenburg

2512 Chuffort Villiers 2520 Chemeneau Lignières 2538 Bel Air Cressier, Le Landeron 2572 Petit Som Martel Les Ponts-de-Martel 2595 Hôpital des Cadolles Neuchâtel 2614 Le Ceylard Auvernier 2621 Le Bredot La Brévine 2627 Chez Blaiset La Brévine 2655 Les Prises Les Bayards 2685 Les Replans Les Bayards 2697 Prise Milord Saint-Sulpice 2699 Creux du Van Gorgier, Montalchez, Saint- Aubin-Sauges 2703 Pât. de Meudon Les Verrières 2724 Les Charrières Saint-Aubin-Sauges 2760 Noirvaux La Côte-aux-Fées 2763 Mét. de Dombresson Villiers 2764 Mét. de Dombresson Villiers 2765 Le Crosat Le Pâquier 2767 La Chaux d'Amin Cernier, Fontaines 2773 Les Monts Orientaux Le Locle 2776 Monthey du Haut Le Landeron

91 Trockenwiesenverordnung AS 200.

2801 Combes Cressier, Le Landeron 2806 Brisecou Enges 2812 La Serment Les Hauts-Geneveys 2814 Rochers Bruns Boudevilliers, Les Hauts- Geneveys 2818 Grande Racine Les Geneveys-sur-Coffrane 2819 Mont Racine Coffrane, Les Geneveys-sur- Coffrane, Montmollin, Rochefort 2821 Les Rièdes Cornaux 2823 La Goulette Saint-Blaise 2825 Pré aux Planes Neuchâtel 2829 La Goulette Saint-Blaise 2835 Petite Sagneule Rochefort 2836 Roches de l'Ermitage Neuchâtel 2839 Les Grattes de Vent Rochefort 2841 Les Bornels La Brévine 2843 L'Armont de Vent La Brévine 2845 Le Barthélemy La Brévine 2852 Crêt du Cervelet Couvet, La Brévine 2853 Planeyse Bôle, Boudry, Colombier 2855 Les Michel La Brévine 2863 Petits Michel La Brévine 2872 Trémalmont Boveresse, Couvet 2873 Les Fontenettes Dessus Boveresse, La Brévine, Saint- Sulpice 2885 Petite Charbonnière Boveresse 2886 Le Loclat Travers 2903 Côte Bertin Couvet 2904 Les Replans Les Bayards 2905 Les Replans Les Bayards 2911 La Benette Gorgier 2915 Les Côtes Les Verrières 2945 Mont Dar Les Hauts-Geneveys 2957 Les Charbonnières Boveresse

92 Trockenwiesenverordnung AS 200.

Kanton Genf

953 Les Granges Dardagny 954 Les Granges Dardagny 955 Les Granges Dardagny 957 Malval Dardagny 958 Les Baillets Dardagny 959 Les Baillets Russin 961 Dardagny Dardagny 963 Russin Russin 964 Le Moulin Russin 965 Moulin de Vert Cartigny 968 Le Moulin Russin 971 La Coulouvrière Chancy 972 Racleret Chancy 973 U.E. de Verbois Russin 974 La Fin Aire-la-Ville 975 Champ Coquet Avusy, Chancy 976 Champ Coquet Avusy 977 Le Martinet Chancy 978 Treulaz Aire-la-Ville 979 Brequanne Chancy

Kanton Jura

3002 Beurnevésin Beurnevésin 3005 Hallen Ederswiler 3006 Pâturage de Bavelier Movelier 3008 Vies de Roggenburg Movelier 3012 La Réselle de Soyhières Soyhières 3014 En Bouec Soyhières 3016 La Joux Soyhières 3019 La Malcôte Asuel 3020 Creugenat Chevenez 3021 La Grosse Fin Soyhières 3022 Sur le Pré Mettembert 3027 La Ferouse Grandfontaine

93 Trockenwiesenverordnung AS 200.

3030 Jetti Soyhières 3032 Grangiéron Asuel 3033 Deuxième Vorbourg Delémont 3034 Montgremay Asuel 3035 La Combe Asuel 3037 Haut de la Côte Boécourt 3041 Roc de l'Autel Montmelon 3042 Combe Chavat Dessus Montmelon 3046 Le Moulin Boécourt 3048 Esserts de la Côte Seleute 3049 Cras de la Combe Vicques 3050 Beuseraine Montsevelier 3051 Paquoille Saint-Ursanne 3053 L'Ordon Boécourt 3054 Ocourt Ocourt 3055 Les Longennes Boécourt 3057 St-Jean Mervelier 3058 La Motte Ocourt 3060 Grands Prés Courtételle 3062 La Neuve Vie Mervelier 3063 Pâturage du Droit Glovelier 3064 Les Pouches Mervelier 3065 Châtillon Epauvillers 3066 Pâturage du Droit Glovelier 3067 Glacenal Glovelier 3068 Châtillon Epauvillers 3072 La Sarasine Rebeuvelier 3073 Les Longs Prés Glovelier 3075 Chervillers Epiquerez 3077 Petit Finage Soubey 3079 La Sonnenberg Vermes 3082 Schöneberg Vermes 3084 Soubey Soubey 3087 Chez Renaud Vermes 3088 Grand Finage Soubey 3089 La Boiraderie Soulce

94 Trockenwiesenverordnung AS 200.

3090 Haut du Droit Soulce 3092 Fin de Charrère Soulce 3093 Undervelier Undervelier 3094 La Metteneux Undervelier 3095 Pâturage du Droit Soulce, Undervelier 3098 Pâturage sur Les Rangs Soulce 3104 La Belle Etoile Undervelier 3105 Fin de la Madeleine Les Genevez 3111 Paquoille Saint-Ursanne

95 Trockenwiesenverordnung AS 200.

Anhang 2 (Art. 3 Abs. 1) Umschreibung der Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung4

4 Der Text dieses Anhangs wird in der AS nicht veröffentlicht. Nach Art. 3 Abs. 2 kann er jederzeit beim Bundesamt für Umwelt und bei den Kantonen eingesehen werden.

96 Trockenwiesenverordnung AS 200.

Anhang 3 (Art. 17 Abs. 1)

Liste der nicht definitiv bereinigten Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung 5 Nr. Lokalität Gemeinde(n) Kanton Zürich

Keine Objekte

Kanton Bern

5130 Blankenburg Zweisimmen

Kanton Luzern Keine Objekte

Kanton Uri

10260 Richleren Hospental

Kanton Schwyz Keine Objekte

Kanton Obwalden

4003 Obere Ruessi Alpnach

Kanton Nidwalden Keine Objekte

5 Amtliches Gemeindeverzeichnis der Schweiz, März 2006

97 Trockenwiesenverordnung AS 200.

Kanton Glarus

1811 Ahornen Näfels

Kanton Zug Keine Objekte

Kanton Freiburg

1177 Les Planeys du Milieu Jaun 1178 Jorat d'Amont Haut-Intyamon

Kanton Solothurn Keine Objekte

Kanton Basel-Stadt

232 Badischer Bahnhof Basel

Kanton Basel-Landschaft

70 Emlis Reigoldswil

Kanton Schaffhausen

3273 Talmüli Schleitheim

Kanton Appenzell Ausserrhoden Keine Objekte

Kanton Appenzell Innerrhoden Keine Objekte

98 Trockenwiesenverordnung AS 200.

Kanton St. Gallen

377 Landig Schänis, Weesen 748 Silberbüel Mosnang 771 Chapf Wattwil

Kanton Graubünden Keine Objekte

Kanton Aargau Keine Objekte

Kanton Thurgau Keine Objekte

Kanton Tessin Keine Objekte

Kanton Waadt

6466 Bucley La Rippe

Kanton Wallis Keine Objekte

Kanton Neuenburg Keine Objekte

Kanton Genf Keine Objekte

99 Trockenwiesenverordnung AS 200.

Kanton Jura

3015 Côte de Mai Bourrignon, Pleigne 3112 Hint. Rohrberg Courroux

100

Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung Prairies et pâturages secs d’importance nationale Prati e pascoli secchi d’importanza nazionale

Liste der Anhörungsadressaten Liste des adresses pour la procédure d’audition Elenco degli indirizzi per la procedura dell’indagine conoscitiva

1. Kantone / Cantons / Cantoni

Staatskanzlei des Kantons Zürich, Kaspar Escher-Haus, 8090 Zürich

Staatskanzlei des Kantons Bern, Postgasse 68, 3000 Bern 8

Staatskanzlei des Kantons Luzern, Bahnhofstrasse 15, 6002 Luzern

Standeskanzlei des Kantons Uri, Postfach, 6460 Altdorf 1

Staatskanzlei des Kantons Schwyz, Postfach, 6431 Schwyz

Staatskanzlei des Kantons Obwalden, Rathaus, 6060 Sarnen

Staatskanzlei des Kantons Nidwalden, Rathaus, 6370 Stans

Regierungskanzlei des Kantons Glarus, 8750 Glarus

Staatskanzlei des Kantons Zug, Postfach 156, 6301 Zug

Chancellerie d'Etat du Canton de Fribourg, 1700 Fribourg

Staatskanzlei des Kantons Solothurn, Rathaus, 4509 Solothurn

Staatskanzlei des Kantons Basel-Stadt, Rathaus, Postfach, 4001 Basel

Landeskanzlei des Kantons Basel-Landschaft, Rathausstrasse 2, 4410 Liestal

Staatskanzlei des Kantons Schaffhausen, Rathaus, 8200 Schaffhausen

Kantonskanzlei des Kantons Appenzell Ausserrhoden, 9100 Herisau

Ratskanzlei des Kantons Appenzell Innerrhoden, 9050 Appenzell

Staatskanzlei des Kantons St. Gallen, Regierungsgebäude, 9001 St. Gallen

Standeskanzlei des Kantons Graubünden, 7001 Chur

Staatskanzlei des Kantons Aargau, 5001 Aarau

Staatskanzlei des Kantons Thurgau, 8510 Frauenfeld

Cancelleria dello Stato del Cantone Ticino, 6501 Bellinzona

Chancellerie d’Etat du Canton de Vaud, Château cantonal, 1014 Lausanne

Chancellerie d’Etat du Canton du , 1951 Sion

Chancellerie d’Etat du Canton de Neuchâtel, Château, 2001 Neuchâtel

Chancellerie d’Etat du Canton de Genève, Rue de l’Hôtel-de-Ville 2, 1211 Genève 3

Chancellerie d’Etat du Canton du Jura, Rue du 24-Septembre 2, 2800 Delémont 2 2. Bundesgericht / Tribunal fédéral / Tribunale federale

Schweiz. Bundesgericht / Tribunal fédéral suisse / Tribunale federale svizzera, Postfach, 1001 Lausanne

3. Politische Partien / Partis politiques / Partiti politici

FDP Freisinnig-Demokratische Partei der Schweiz Postfach 6136, 3001 Bern PRD Parti radical-démocratique suisse PLR Partito liberale-radicale svizzero PLD Partida liberaldemocrata svizra

CVP Christlichdemokratische Volkspartei der Schweiz Postfach 5835, 3001 Bern PDC Parti démocrate-chrétien suisse PPD Partito popolare democratico svizzero PCD Partida cristiandemocrata svizra

SP Schweiz Sozialdemokratische Partei der Schweiz Postfach, 3001 Bern PS Parti socialiste suisse PS Partito socialista svizzero PS Partida socialdemocrata da la Svizra

SVP Schweizerische Volkspartei Generalsekretariat, UDC Union Démocratique du Centre Brückfeldstrasse 18, 3000 Bern 26 UDC Unione Democratica di Centro PPS Partida Populara Svizra

LPS Liberale Partei der Schweiz Postfach 7107, Spitalgasse 32, PLS Parti libéral suisse 3001 Bern PLS Partito liberale svizzero PLC Partida liberal-conservativa svizra

EVP Evangelische Volkspartei der Schweiz Josefstr. 32, Postfach 7334, PEV Parti évangélique suisse 8023 Zürich PEV Partito evangelico svizzero PEV Partida evangelica da la Svizra

PST Parti suisse du Travail - POP 25, rue du Vieux-Billard, case PdAS Partei der Arbeit der Schweiz postale 232, 1211 Genève 8 PSdL Partito svizzero del Lavoro PSdL Partida svizra da la lavur

SD Schweizer Demokraten Postfach 8116, 3001 Bern DS Démocrates Suisses DS Democratici Svizzeri DS Democrats Svizers

Grüne Grüne Partei der Schweiz Waisenhausplatz 21, 3011 Bern Les Verts Parti écologiste suisse I Verdi Partito ecologista svizzero La Verda Partida ecologica svizra

Lega dei Ticinesi casella postale 2311, via Monte Boglia 7, 6901 Lugano

3

EDU Eidgenössisch-Demokratische Union Postfach 717, 3607 Thun UDF Union Démocratique Fédérale UDF Unione Democratica Federale

CSP Christlich-soziale Partei Postadresse: Frau Monika Bloch PCS Parti chrétien-social Süss, Präsidentin CSP, PCS Partito cristiano sociale Bruneggweg 4, 8002 Zürich PCS Partida cristian-sociala

GB Grünes Bündnis Postfach 6411, 3001 Bern AVeS: Alliance Verte et Sociale AVeS: Alleanza Verde e Sociale

4. Spitzenverbände der Wirtschaft Associations faîtières de l'économie Federazioni centrali dell'economia

- Schweizerischer Bauernverband / Union suisse des paysans, Laurstr. 10, 5200 Brugg

5. Eidgenössische Kommissionen und Institutionen Institutions et commissions férérales Istituzioni e commissioni federali

- Eidg. Natur- und Heimatschutzkommission (ENHK) / Commission fédérale pour la protection de la nature et du paysage (CFNP) / Commissione per la protezione della natura e del paesaggio (CFNP), 3003 Bern - Fonds Landschaft Schweiz (FLS), Thunstr. 36, 3005 Bern - Nationale Schweizerische UNESCO-Kommission, Sekretariat: EDA, 3003 Bern - Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft, Zürcherstr. 111, 8903 Birmensdorf - Die Schweizerische Post / La Poste Suisse / La Posta Svizzera, Viktoriastr. 21, 3030 Bern - Schweiz. Bundesbahnen / Chemins de fer fédéraux suisses / Ferrovie federali svizzere, Hochschulstr. 6, 3000 Bern 65

6. Natur- und Heimatschutzorganisationen Organisations de la protection de la nature et du paysage Organizzazioni per la protezione della natura e del paesaggio

- Aqua Viva (Nationale Aktionsgemeinschaft zum Schutz der Flüsse und Seen) / Communauté nationale d’action pour la protection des cours d’eau et des lacs, Postfach 5242, 3001 Bern - Greenpeace Schweiz, Postfach, 8031 Zürich - Greina-Stiftung, Postfach 137, 8033 Zürich - Helvetia Nostra, Franz Weber, Villas Dubochet, 1815 Clarens - Mountain Wilderness, Postfach 1622, 8040 Zürich - Naturfreunde Schweiz, Postfach 7364, 3001 Bern - Pro Natura, Wartenbergstr. 22, Postfach, 4052 Basel - Rheinaubund (Schweiz. Arbeitsgemeinschaft für Natur und Heimat), Postfach 1157, 8201 Schaffhausen - Equiterre, Kaspar Zirfass, Merkurstrasse 45, 8032 Zürich - Schweiz. Vereinigung für Landesplanung / Association suisse pour l’aménagement national, Seilerstr. 22, 3011 Bern - Schweizer Alpen-Club / Club alpin suisse, Monbijoustr. 61, 3000 Bern 25 - Schweizer Heimatschutz / Ligue suisse du patrimoine national, Postfach, 8032 Zürich - Schweizer Vogelschutz / Association suisse pour la protection des oiseaux, Postfach, 8036 Zürich - Schweizerische Vogelwarte, 6204 Sempach - Stiftung Landschaftsschutz Schweiz / Fondation suisse pour la protection et l’aménagement du paysage, Hirschengraben 11, 3011 Bern - WWF Schweiz / WWF Suisse / WWF Svizzera, Hohlstr. 110, Postfach, 8010 Zürich

4 7. Fach- und Berufsorganisationen

- Fachverband Schweizer RaumplanerInnen, Postfach 5653, 3001 Bern - Schweiz Tourismus, Postfach 695, 8027 Zürich - Schweiz. Forstverein, Postfach 931, 8029 Zürich - Schweiz. Verband der Umweltfachleute (SVU), Brunngasse 60, 3011 Bern - Schweiz. Vereinigung Industrie und Landwirtschaft SIL, Postfach 9038, 8050 Zürich - Schweiz. Vereinigung zum Schutz der kleinen und mittleren Bauern, Schützengässchen 5, 3001 Bern - Schweizer Tourismusverband, Finkenhubelweg 11, 3001 Bern - SEREC / BEREG, 3961 Vissoie und 1837 Château d’Oex - uniterre, Av. du Grammont 9, 1007 Lausanne - Waldwirtschaft Verband Schweiz, Postfach, 4501 Solothurn - AGORA, Ass. des groupements et organisations romands de l'agriculture, Maison du Paysan, Av. des Jordils 5, 1000 Lausanne 6 - BIO SUISSE, Vereinigung Schweizer Biolandbau-Organisationen, Margarethenstrasse 87, 4053 Basel - Schweiz. Alpwirtschaftlicher Verband (SAV), Herrengasse 1, 3011 Bern - Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des Futterbaus AGFF, Reckenholzstrasse 191, Postfach 412, 8046 Zürich - Agridea, Eschikon 28, 8315 Lindau - IP-SUISSE, Rütti, 3052 Zollikofen - Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB), Seilerstrasse 4, Postfach 7836, 3001 Bern - Parc régional Chasseral, Vogelsperger Fabien, Parc régional Chasseral, CP 219, 2610 Saint-Imier - sc nat Akademie der Naturwissenschaften Schweiz, Schwarztorstrasse 9, 3007 Bern - Forum für Ökoausgleich, BAFU, Evelyne Marendaz, 3003 Bern

zur Kenntnis: - Parlamentsdienste / Services du Parlement / Servizi del Parlamento, Parlamentsgebäude, 3003 Bern - Bau-, Planungs- und Umweltdirektorenkonferenz (BPUK) / Conférence suisse des directeurs des travaux publics, de l’aménagement du territoire et de la protection de l’environnement, Gsteigstr. 52, 8049 Zürich - Konferenz der Beauftragten für Natur- und Landschaftsschutz, KBNL-Sekretariat c/o ARNAL AG, Kasernenstrasse 39, 9100 Herisau

> Umwelt-Zustand

01 > Vollzugshilfe zur Verordnung 06 über den Schutz der Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung

Entwurf für die Anhörung Stand 15.12.2006

Avec résumé en français – Con riassunto in italiano – With summary in English

Herausgegeben vom Bundesamt für Umwelt BAFU Bern, 2006 Rechtlicher Stellenwert dieser Publikation Experten zum Thema Betriebswirtschaft: Diese Publikation ist eine Vollzugshilfe des BAFU als Aufsichtsbehörde Sylvie Aubert, agridea und richtet sich primär an die Vollzugsbehörden. Sie konkretisiert Hansjörg Meyer, agridea unbestimmte Rechtsbegriffe von Gesetzen und Verordnungen und soll eine einheitliche Vollzugspraxis fördern. Berücksichtigen die Josef Schmidlin, Agrofutura Vollzugsbehörden diese Vollzugshilfen, so können sie davon ausgehen, dass sie das Bundesrecht rechtskonform vollziehen; andere Lösungen sind aber auch zulässig, sofern sie rechtskonform sind. Das Zitiervorschlag BAFU veröffentlicht solche Vollzugshilfen (oft auch als Richtlinien, Dipner, M., Volkart, G. et al. 2006: Vollzugshilfe zur Verordnung über Wegleitungen, Empfehlungen, Handbücher, Praxishilfen u.ä. den Schutz der Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung. bezeichnet) in seiner Reihe «Umwelt-Vollzug». Umwelt-Vollzug Nr. xx. Bundesamt für Umwelt, Bern. 106 S.

Gestaltung ?? Herausgeber Titelbild Bundesamt für Umwelt (BAFU) ?? Das BAFU ist ein Amt des Eidg. Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK). Fotos Autoren Alle Fotos Projekt TWW, ausser: Christine Gubser, BAFU, 3003 Bern Staatsarchiv Kt. BL (S. 14 Mitte) Gaby Volkart, atena, Rue de la Fonderie 8c, 1700 Fribourg André Seippel, Zulauf Seippel Schweingruber, Baden (2x S. 64 oben) Michael Dipner-Gerber, oekoskop, Gundeldinger Feld, Willy Schmid, Agrofutura, Frick (S. 40 und 44) Dornacherstrasse 192, 4053 Basel H. Reusser, Agrofot, Zufikon (S. 36: 4 kleine Fotos und S. 62) Dr. Stefan Eggenberg, UNA, Mühlenplatz 3, 3011 Bern U. Pfändler, oekoinfo, Schaffhausen (S. 50, Heidegrashüpfer) Christian Hedinger, UNA, Mühlenplatz 3, 3011 Bern D. Jutzeler, Effretikon (S. 52, Hainveilchenperlmuttfalter) Monika Martin, oekoskop, Gundeldinger Feld, Dornacherstrasse 192, 4053 Basel U. Niggli, Hersiwil (S. 52, Baumpieper) Thomas Walther, Agroscope P. Zeininger, Unterschleissheim-Lohhof (p. 52, Zaunammer) Willy Schmid, Schinznach-Dorf Bezug Begleitung BAFU BAFU Christine Gubser, Abteilung Artenmanagement, BAFU Dokumentation CH–3003 Bern Christoph Fisch, Rechtsdienst 1, BAFU Fax +41 (0) 31 324 02 16 [email protected] Expertenkommission Bewirtschaftung des Projektes TWW: www.umwelt-schweiz.ch/publikationen Pascale Aubert, Pro Natura Bestellnummer: XXX Christina Blank, BLW UV-xx-D Hansjörg Christ, Alpwirtschaftlicher Verband, Unterseen, Kt. BE Diese Publikation ist auch in französischer Sprache erhältlich (UV-xx- Francesca Cheda, Fachstelle N+L, Kt. FR F). Hans-Ulrich Gujer, BAFU Bernard Jeangros, Agroscope © BAFU 2006 Bertil Krüsi, WSL Sarah Pearson, agridea Corina Schiess-Bühler, agridea Thomas Schmid, SBV Willy Schmid, Schinznach-Dorf, Kt. AG Erika Schwab, Lignières, Kt. NE Peter Tresoldi, Landwirtschaftliche Schule Seedorf, Kt. UR Thomas Walter, Agroscope Jean-Bruno Wettstein, St-Croix, Kt. VD > Inhalt 3

> Inhalt

Abstracts 0 5 Empfehlungen zu den Schutz- und Unterhalts- Vorwort 0 massnahmen 28 Zusammenfassung 0 5.1 Landwirtschaftliche Nutzung 29 Einleitung 6 5.1.1 Grundsätze der landwirtschaftlichen Nutzung 29 5.1.2 Mahd 35 5.1.3 Wildheu 39 1.1 Trockenwiesen und-weiden (TWW): Definition, 5.1.4 Weide 41 Gefährdung und Chancen 7 5.1.5 Bestockte Weiden/Waldweiden 47 1.2 Das Inventar 9 5.1.6 Brache 49 1.3 Rechtlicher Status der Vollzugshilfe 9 5.1.7 Bewirtschaftungshinweise für die verschiedenen Vegetationsgruppen 51 5.1.8 Blickwinkel Fauna 53 2 Ziele des TWW-Schutzes 11 5.1.9 Unterhalt und Pflege von Strukturelementen 55 2.1 Leitideen 11 5.1.10 Regulierung von Problempflanzen 59 2.2 Wirkungsziele 13 5.1.11 Erosion 61 2.3 Ziele des Objektschutzes 15 5.1.12 Betriebswirtschaft 63 2.3.1 Differenzierung der Schutzziele 15 5.2 Übrige Nutzungen 64 2.3.2 Schutzziele für Objekte 15 2.3.3 Schutzziele für Singularitäten 15 2.3.4 Schutzziele für Vorranggebiete 15 6 Lösungsansätze zu ausgewählten Problemen 66 2.4 Ziele des Artenschutzes 17 6.1 Schächental, UR: Biotopschutz versus Schutz vor Naturgefahren 67 6.2. Lessoc, FR: Reaktivierung der Bewirtschaf- 3 Rechtlicher Schutz und Umsetzung 18 tung mit Ziegen 67 3.1 Objekte 18 6.3. Reinach, BL: Biotopschutz versus Naherholung 69 3.1.1 Vereinbarungen 18 6.4 Randen, SH: Wiederherstellung ehemaliger TWW 69 3.1.2 Planungsrechtliche Sicherung 19 6.5 Evilard, BE: Nachhaltige Bewirtschaftung von 3.1.3 Schutzerlasse 19 TWW-Waldweiden 71 3.1.4 Aufsichtspflicht des Bundes 19 6.6 Stans, NW: Aufwertung durch Gehölz- und 3.2 Vorranggebiete 20 Waldrandpflege 71

7 Unterstützung durch den Bund 72 4 Definition der Schutzobjekte und Vorranggebiete 23 7.1 Finanzielle Beiträge des Bundes 73 4.1 Definition Schutzobjekte 23 7.2 Beratung 73 4.2 Detailabgrenzung von Objekten 26 7.3 Kommunikation 73 4.3 Definition und Detailabgrenzung von Vorrang- gebieten 28 8 Anhänge 75 I Zusammstellung relevanter rechtlicher Grundlagen 76 II Zitierte Literatur und laufende Forschungsarbeiten 78 III Ergänzende Literatur 89 Inhalt Fortsetzung © BAFU 2006 4

IV Materialien für den Vollzug 94 V Liste der unzulässigen Nutzungen 99 VI Häufig gestellte Fragen 101 VII Adressen 103 VIII Trockenwiesen und -weiden-Verordnung 105 IX Erläuterungen zur Trockenwiesenverordnung 106

Verzeichnisse 00 Abkürzungen 0012 Abbildungen 0012 Tabellen 0012 Literatur 78 Stichwörter 1200 6 1 EINLEITUNG

Was ist TWW-Vegetation?

Links: TWW-Vegetation, natürliche Grünland- gesellschaft der Aue des Allondon, Kanton Genf.

Rechts: Keine TWW-Vegetation, Burgfelsen Haldenstein, Kanton Graubünden.

Links: TWW-Vegetation, typischer land- wirtschaftlich genutzter Halbtrockenrasen, Kanton Appenzell Innerhoden.

Rechts: Keine TWW-Vegetation, artenreiche Fettwiese.

Inventarvergleich kantonale Inventare - Bundeskartierung

Flächenanteil Die Abbildung zeigt auf, wie viele Flächen 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% kantonaler Inventare im Rahmen der TWW- Kartierung übernommen bzw. verworfen wurden. Bearbeitete Fläche 100% entsprechen 4399 Hektaren aus insgesamt 7 Kantonen. Übernommene Fläche Die Flächenabnahme (verworfene Fläche) kann Verworfene Fläche wie folgt aufgegliedert werden: sicherer Verlust (6%), möglicher Verlust (45%), methodischer Davon: Unterschied (8%), anderes (4%).

Sicherer Verlust

Möglicher Verlust

Methodischer Unterschied

Andere EINLEITUNG 1 7

1.1 TROCKENWIESEN UND • Brachen: alle ungenutzten Flächen sivierungen als vergleichsweise geringe -WEIDEN (TWW): tiefer Lagen, junge Brachen (bis Gefährdung taxiert. DEFINITION, max. 10-jährig) im Sömmerungsge- GEFÄHRDUNG UND biet Als problematisch sind zudem Nähr- CHANCEN stoffeinträge aus der Luft6 zu beurteilen. Erfasst wurden auch die natürlichen Grünlandgesellschaften der Auen. Fels- Chancen standorte hingegen sowie alpine Rasen Chancen, bzw. positive Entwicklungen Definition TWW-Vegetation sind nicht Gegenstand des Trockenwie- liegen insbesondere in der schrittweisen Der unter dem Kürzel TWW betrachtete seninventars. Ausgeschlossen wurden Annäherung der Landwirtschafts- und Teil des Graslandes umfasst drei Pflan- zudem Flächen, Naturschutzpolitik über die Massnah- zenformationen und zahlreiche pflan- • die nicht begehbar sind, men nach Direktzahlungs- und Öko- zensoziologische Verbände123: • deren Deckung mit TWW-Vegetation qualitätsverordnung7. • Formation der Magerrasen trockener unter 25 % liegt und Standorte mit den subatlantischen • deren Deckung der Fremdvegetation Extensivierungs- und Rückführungs- Trockenrasen (Xerobromion), den oder der Bäume über 50 % liegt. programme, welche in den 80er-Jahren inneralpinen Trockenrasen (Stipo- in mehreren Kantonen gestartet wurden, Poion), den mitteleuropäischen Halb- zeitigen zum Teil gute Resultate8. Er- trockenrasen (Mesobromion) und Gefährdungssituation folgreich sind die Bestrebungen vor den osteuroäischen Halbtrocken- In der Regel sind Trockenwiesen und allem auf Standorten mit geringmäch- rasen (Cirsio-Brachypodion). -weiden „schwachwüchsig“. Sie bedür- tigen Böden mit einem schwachen • Formation der Gebirgsrasen mit der fen einer regelmässigen Nutzung, er- (Wasser-)speichervermögen. Auf etwas Blaugrashalde (Seslerion variae), der lauben aber nur geringe Erträge. Eine besseren Böden braucht eine Rückfüh- Rostseggenhalde (Caricion ferrugi- rentable Nutzung ist unter den aktuellen rung artenarmer Fettwiesen jedoch sehr neae), der Buntschwingelhalde (Fes- ökonomischen Rahmenbedingungen viel Zeit. tucion variae) und der artenreichen kaum möglich. Seit Mitte des 20. Jahr- Variante des Borstgrasrasens (Nar- hunderts unterliegen die TWW einem dion strictae). permanenten Druck: • Formation des Wirtschaftsgrün- • Intensivierung: Düngung, Bewässe- landes mit den Fettwiesen (Arrhe- rung, Steigerung der Nutzungsfre- natheretalia) und den Feuchtwiesen quenz (Molinietalia). Aus beiden Klassen • Umnutzung in Rebland, Siedlungs- werden nur artenreiche Bestände gebiet o.ä. berücksichtigt, die genügend Trok- • Nutzungsaufgabe und nachfolgende kenheitszeiger aufweisen. Ausge- Verbrachung bis zum Aufwuchs von schlossen sind namentlich typische Sekundärwald. Fromentalwiesen. Während in der Mitte des letzten Jahr- Eine genauere Darstellung der im TWW hunderts vor allem Intensivierungen betrachteten Vegetationstypen erfolgt in stattfanden, dominiert heute die Gefahr Eggenberg et al. 2001. einer Nutzungsaufgabe. Eine Umfrage bei 24 kantonalen Fachstellen N+L5 Der Gefährdungsgrad eines Grasland- bestätigt diese Tendenz: Mit 10 Nen- 1 Wilmanns, O. 1998 typs war das entscheidende Kriterium nungen steht die Gefahr einer Nut- 2 Ellenberg, H. 1996 für die Berücksichtigung im Zusammen- zungsaufgabe an erster Stelle. Dieses 3 Delarze et al., 2000 hang mit der Trockenwiesenverord- Bild wird dadurch akzentuiert, als die 4 Eggenberg, S. et al. 2001, S. 87ff nung. Deshalb wurden die einzelnen Vergandungsgefahr insbesondere in 5 internes Dokument TWW-Projekt, 2002 Nutzungstypen unterschiedlich erfasst4: den TWW-reichen Bergkantonen an er- 6 Rihm, B., Kurz, D. 2000 • Wiesen: alle gemähten Flächen ster Stelle genannt wird. Im Gegensatz 7 SR 910.13 und 910.14 • Weiden: beweidete Flächen bis zur dazu werden weitere Nutzungsinten- 8 Maurer, R. et al. 2002. In: Umwelt Aargau, Waldgrenze Nr. 13, S. 68ff; Muntwyler, E. 1996 8 1 EINLEITUNG

Auszüge aus der Verordnung über den Schutz der Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung (Trocken- wiesenverordnung) mit grosser Relevanz für die Vollzugshilfe

Artikel 1: Zweck. Diese Verordnung soll Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung unter Berücksichtigung einer nachhaltigen Land- und Waldwirtschaft schützen und fördern.

Artikel 8, Absatz 1: Die Kantone treffen nach Anhören der Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer sowie der Nutzungsberechtigten die zur Erreichung des Schutzziels geeigneten Schutz- und Unterhaltsmassnahmen. Diese sind in der Regel Gegenstand von Vereinbarungen mit den Grundeigentümerinnen und Grundeigentümern oder den Nutzungsberechtigten. Dabei kommt der Erhaltung und Förderung einer angepassten, nachhaltigen land- und waldwirtschaftlichen Nutzung eine besondere Bedeutung zu.

Artikel 8, Absatz 2: Die Kantone sorgen insbesondere dafür, dass: a. Pläne und Vorschriften, welche die zulässige Nutzung des Bodens im Sinne der Raumplanungsgesetzgebung regeln, die Bestimmungen dieser Verordnung in geeigneter Weise berücksichtigen; b. nur solche Bauten, Anlagen und Bodenveränderungen errichtet bzw. vorgenommen werden, die dem Schutzziel nicht widersprechen; c. bestehende und neue Nutzungen, insbesondere die Land- und Waldwirtschaft sowie die touristische Nutzung und die Nutzung zur Erholung, mit dem Schutzziel in Einklang stehen; d. die Strukturelemente der Objekte erhalten und, soweit es dem Schutzziel dient, verbessert oder neu geschaffen werden; e. seltene und gefährdete Pflanzen- und Tierarten sowie ihre Lebensgemeinschaften gefördert werden.

Artikel 14: Das Bundesamt berät und unterstützt die Kantone bei der Erfüllung ihrer Aufgaben nach dieser Verordnung. ...

Artikel 15: Zusammenarbeit mit der Land- und Waldwirtschaft. Die zuständigen Stellen arbeiten bei der Festlegung der Schutz- und Unterhalts- massnahmen nach dieser Verordnung eng mit den Fachstellen für Land- und Waldwirtschaft zusammen.

DIE STELLUNG DER UMSETZUNGSHILFE ZUM INVENTAR DER TROCKENWIESEN UND -WEIDEN VON NATIONALER BEDEU- TUNG IM KONTEXT

Natur- und Heimat- Vom Inventar nicht schutzgesetz (NHG) erfasste Lebensräume

Objekte von nicht nationaler Bedeutung Verordnung über den Verordnung über den Natur- und Schutz der Trockenwiesen Heimatschutz (NHV) und -weiden

Vollzugshilfe Schutz- und Förderprogramm (SFP) Empfehlungen des BAFU Strategie BAFU an die Vollzugsbehörden internes Dokument

Die vorliegende Vollzugshilfe ist eine Empfehlung des Bundesamtes gemäss Artikel 14 der Verordnung über den Schutz der Trockenwiesen und – weiden von nationaler Bedeutung. Die Empfehlungen beziehen sich in erster Linie auf die Objekte des Trockenwieseninventars. Eine Anwendung in Objekten von nicht nationaler Bedeutung ist zweckmässig und erwünscht. 1 EINLEITUNG 9

1.2 DAS INVENTAR lichen Festlegungen durch den Bund ne einheitliche Umsetzungs- und Voll- aber weitgehend vorgegeben4. zugspraxis ermöglichen, indem sie die Das Inventar der Trockenwiesen und -wei- Verordnung präzisiert und die Anforde- den von nationaler Bedeutung (TWW) ist Die Pflicht des Bundes zur Beratung der rungen an die Inventarobjekte aus der ein Biotopinventar des Bundes nach Kantone und zum Erlass von entspre- Sicht des TWW-Schutzes, ihre optimale Artikel 18a des Bundesgesetzes über chenden Empfehlungen gemäss Artikel Gestaltung und Pflege sowie die zu- den Natur- und Heimatschutz (NHG)1. 14 der Verordnung über den Schutz der lässige Nutzung konkretisiert. Weiter Es bezeichnet die wertvollsten in der Trockenwiesen und -weiden von natio- gibt sie Hinweise zu rechtlichen und Schweiz noch vorhandenen TWW- naler Bedeutung5 folgt aus Artikel 25a planerischen Aspekten sowie zur Flächen und bezweckt deren Erhaltung NHG. Die vorliegende Umsetzungshilfe Subventionspraxis. Zudem sollen die und Förderung. Damit sollen die Vor- soll diese Beratungspflicht erfüllen. Erfahrungen der bisherigen Schutz- aussetzungen geschaffen werden, den Gleichzeitig dient sie als Vorgabe nach praxis dargestellt und Beispiele an- auf Trockenwiesen und -weiden ange- Artikel 18c Absatz 1 NHG, wonach gepasster und individueller Lösungen wiesenen Tier- und Pflanzenarten lang- Schutz und Unterhalt der Biotope wenn für den Einzelfall vorgestellt werden. fristig genügend grosse Lebensräume möglich aufgrund von Vereinbarungen in genügender Anzahl und Qualität zur mit den Grundeigentümern und Der in der Trockenwiesenverordnung Verfügung zu stellen. Zahlreiche dieser Bewirtschaftern sowie durch ange- und in der Vollzugshilfe verwendete Arten sind selten geworden oder stark passte land- und waldwirtschaftliche Begriff Trockenwiesen und -weiden gefährdet. Nutzung erreicht werden sollen. Der in bzw. TWW entspricht dem Begriff Artikel 1 und Artikel 8 Absatz 1 Trockenrasen in Artikel 18 Absatz 1bis Weitere Hinweise zu den Trockenwiesen Trockenwiesenverordnung5 enthaltene NHG. Im Zentrum der Trockenwiesen- und -weiden und der sie charakterisie- Hinweis unterstreicht die Wichtigkeit verordnung stehen bewirtschaftete renden Tier- und Pflanzenarten sowie zu dieser Vorgabe für die TWW-Objekte. Trockenwiesen und -weiden. In der deren Gefährdung finden sich im Mit Artikel 6 Absatz 1 Bst. c und Artikel Vollzugshilfe nicht behandelt werden vom Technischen Bericht zur Kartierung und 8 Absatz 2 Bst. c Trockenwiesen- TWW-Vegetationsschlüssel nicht erfasste Bewertung der Trockenwiesen und -wei- verordnung5 wird diese Vorgabe zur Trockenlebensräume, namentlich natür- den von nationaler Bedeutung2. allgemein gültigen Regel. Auch andere liche Grünlandgesellschaften (oft auch Nutzungen sollen auf die Schutzziele als primäre Trockenstandorte bezeich- Der Vollzug des Inventars liegt gemäss abgestimmt werden6. et) wie z.B. Felsköpfe, Felsbänder NHG in der Verantwortung der Kantone. sowie alpine Rasen. Ihnen steht jedoch Bis das Inventar durch den Bundesrat in Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) der relative Schutz nach Artikel 18 Kraft gesetzt ist, unterstehen die Objek- veröffentlicht solche Umsetzungshilfen Absatz 1bis und 1ter NHG7 zu. Inhaltlich te dem vorsorglichen Schutz nach Arti- in seiner Reihe „Umwelt-Vollzug“ (oft als bezieht sich die Vollzugshilfe auf die kel 29 der Natur- und Heimatschutz- Richtlinien, Wegleitungen, Empfeh- TWW-Objekte von nationaler Bedeu- verordnung (NHV)3. Der Bund unter- lungen, Handbücher und Praxishilfen tung. Die Empfehlungen können in aller stützt die Kantone bei der Bereinigung bezeichnet). Berücksichtigen die Voll- Regel aber auch auf TWW von nicht und Umsetzung des Inventars mit Bera- zugsbehörden diese Umsetzungshilfen, nationaler Bedeutung übertragen werden. tung und Informationsgrundlagen. so können sie davon ausgehen, dass sie das Bundesrecht rechts-konform 1 SR 451 vollziehen. Weichen sie davon ab, 2 Eggenberg S. et al. 2001 1.3 RECHTLICHER STATUS müssen sie nachweisen, dass ihre 3 SR 451.1 DER VOLLZUGSHILFE Lösungen ebenfalls eine zweckmässige 4 vergl.Fahrländer, Kommentar NHG, Zürich, Umsetzung, bzw. einen rechtskon- 1997, Art. 18a Rz 6, Rz 13 (Hrsg. Keller P. Formell liegt die Zuständigkeit für den formen Vollzug gewährleisten. M., Zufferey J.-B, Fahrländer K.L.). 5 Trockenwiesenverordnung, Entwurf für die Erlass konkreter Ausführungsvorschrif- ten oder anderweitiger Vollzugsanord- Die vorliegende Umsetzungshilfe richtet Anhörung vom 08.03.06. 6 in Anlehnung an Art. 5 Abs. 1 FMV: vergl. nungen bei Biotopen von nationaler Be- sich in erster Linie an alle mit dem Voll- Fahrländer, Kommentar NHG, Zürich, deutung bei den Kantonen. Mit der Be- zug des TWW-Inventars betrauten Stel- 1997, Art. 18a Rz 57 (Hrsg. Keller P. M., stimmung der Perimeter der Objekte len, namentlich an kantonale Ämter und Zufferey J.-B, Fahrländer K.L.). und der Schutzziele sind die wesent- Fachstellen, Gemeinden sowie Pla- 7 vergl. auch Erläuterungen zur Trocken- nungs- und Beratungsfirmen. Sie soll ei- wiesenverordnung 10 2 ZIELE DES TWW-SCHUTZES

Wiesenvögelein (Coenonympha sp.) auf der aufrechten Trespe (Bromus erectus). Die Aufrechte Trespe ist eine Art des Kartier- schlüssels und charakterisiert (namenge- bend) die Vegetationsgruppe der Halb- trockenrasen (Mesobrometum). Sie ist als Kennart des Lebensraumes gemäss NHV (Art. 14 Abs. 3) nicht gefährdet und somit nicht auf der Roten Liste.

Links: Schmetterlingshafte (Libelloides sp.) sind nach Anhang 3 der NHV geschützt. Sie sind auf der Roten Liste. Die Art Libelloides coccajus gilt als gefährdet, Libelloides longi- cornis als stark gefährdet.

Rechts: Die Pyramidenorchis (Anacamptis pyramidalis) ist eine geschützte Pflanze nach Anhang 2 der NHV. Sie ist auf der Roten Liste und gilt als gesamtschweizerisch gefährdet. In einigen Regionen ist sie sogar stark gefährdet. 2 ZIELE DES TWW-SCHUTZES 11

2 ZIELE DES TWW- Artenliste zur Erhebung der TWW- SCHUTZES Objekte von nationaler Bedeutung1.

Definition TWW-spezifische Tierarten: Das TWW-Inventar ist ein Teil der Stra- Als TWW-spezifische gelten die tegie zur Erhaltung und Förderung der Zielarten. Diese Zielarten ergänzen die Trockenwiesen und -weiden und der nach Artikel 20 Absatz 2 NHV ge- biologischen Vielfalt in der Schweiz. Die schützten Tierarten und spezifizieren die Trockenwiesenverordnung umschreibt seltenen und gefährdeten Arten der in Artikel 6 die generellen Schutzziele. verschiedenen vom BAFU anerkannten Die Vollzugshilfe beschreibt die TWW- Roten Listen von Tierarten2. Strategie des BAFU und übersetzt die allgemeinen Schutzziele der Trockenwiesenverordnung in konkrete Erhaltung und Förderung der und überprüfbare Wirkungsziele. Sie Lebensräume beschreibt weiter die Strategien zur Umsetzung und Erfolgskontrolle des Zur Erhaltung und Förderung der Arten TWW-Schutzes auf Bundesebene und setzt sich der Bund zum Ziel, diesen leitet daraus Empfehlungen an die Voll- Arten, besonders den seltenen und den zugsbehörden ab. gefährdeten, genügend grosse Lebens- räume in ausreichender Anzahl und Das Kapitel wird gegliedert in die all- Qualität zur Verfügung zu stellen. gemeinen Leitideen des TWW-Schutzes, die Wirkungsziele sowie davon abge- leitet die Schutzziele für Objekte und Erhaltung und Förderung der Vorranggebiete. sozioökonomischen Vorausset- zungen

TWW sind in den meisten Fällen auf die 2.1 LEITIDEEN regelmässige Nutzung durch den Men- schen angewiesen. Eine Aufrechterhal- tung dieser Nutzung bedingt eine lang- Erhaltung und Förderung der fristige nachhaltige Entwicklung. Der Arten Bund will zu einer nachhaltigen Ent- wicklung beitragen, indem er die Ent- Gestützt auf Artikel 18 Absatz 1 NHG, wicklung ökologisch und ökonomisch Artikel 14 Absatz 1 NHV und Artikel 6 zukunftsfähiger Pflege- und Bewirt- der Trockenwiesenverordnung will der schaftungsformen unterstützt. Bund die Voraussetzungen für den Fortbestand der trockenwiesen- und trockenweidenspezifischen Pflanzen- Kooperation und Tierarten und für die Erhaltung ihrer ökologischen Grundlagen sicherstellen. Diese Ziele will er in enger Zusammen- Wo nötig, will er die Voraussetzungen arbeit mit den Partnern auf Bundes- und dafür wieder herstellen. Kantonsebene erreichen. 1 Eggenberg, S. et al. 2001 Definition TWW-spezifische Pflanzen- Angesprochen sind in erster Linie die 2 Duelli, P. (Red.) 1994; Keller, V. et al. 2001; arten: Als TWW-spezifisch gelten die Fachstellen für Land- und Waldwirt- Gonseth, Y. et al. 2002, Monney, J.-C. und Zielarten und gestützt auf Artikel 14, schaft, denn die TWW sind nur Meyer, A. 2005 Absatz 3 NHV die Kennarten gemäss zusammen mit den Bewirtschaftenden 3 Art. 1 und Art. 15, Entwurf Trockenwiesen- zu erhalten und zu fördern3. verordnung 08.03.06. 12 2 ZIELE DES TWW-SCHUTZES

Wildheuet auf dem Schildberg, Kanton OW: Das Heu liegt in Netze verpackt für den Abtransport mittels Seilanlage bereit.

Struktur TWW: Beispiel Lesesteinhaufen.

Dynamik TWW: optimale Bestandes- struktur der Baumschicht einer Waldweide. Marchairuz, VD 2 ZIELE DES TWW-SCHUTZES 13

2.2 WIRKUNGSZIELE Struktur und Vernetzung erhalten und Struktur, Vernetzung und Dynamik ihre fördern ausgleichende Funktion im Naturhaushalt Die TWW-Objekte von nationaler Be- wahrnehmen. Erst diese ökologische, Der Bund will mit seiner Strategie im deutung halten oder verbessern die kulturgeschichtliche und soziale Gesamt- TWW-Schutz die folgenden Wirkungs- spezifischen standortabhängigen und heit kann günstige Voraussetzungen für ziele erreichen: regionalen Ausprägungen ihrer Struk- bestimmte Lebensgemeinschaften von turen sowie ihre Vernetzung. Tier- und Pflanzenarten erhalten oder neu Quantität erhalten und fördern schaffen. Den auf Trockenwiesen und -weiden Als TWW-typische Struktur gelten die angewiesenen, wild lebenden einheimi- Einschlüsse und Grenzelemente ge- Orientierung an der Nachhaltigkeit schen Tier- und Pflanzenarten (TWW- mäss Technischem Bericht1. Entspricht Der Schutz der Trockenwiesen und -wei- Arten) stehen die für ihren Fortbestand die Qualität der Strukturen den Ansprü- den erfolgt unter Berücksichtigung einer erforderlichen Lebensräume in allen chen der in ihnen lebenden und auf sie nachhaltigen Land- und Waldwirtschaft Regionen der Schweiz zur Verfügung. angewiesenen Tier- und Pflanzenarten, (Art. 1 Trockenwiesenverordnung). sind sie zu erhalten. Entsprechen sie Diese Absicht ermöglicht Die Gesamtfläche der TWW der Schweiz diesen Anforderungen nicht, sind sie zu • eine angemessene Weiterentwicklung wie auch der Objekte von nationaler verbessern. Die Definition des opti- der für die Bewirtschaftung notwen- Bedeutung bleibt in allen sechs bio- malen Zustandes hängt von den anvi- digen und standortgebundenen Infra- geographischen Regionen mindestens sierten Zielarten ab (vgl. Kap. 2.4). struktur erhalten. In der biogeographischen Re- • eine Weiterentwicklung der standort- gion Mittelland werden Voraussetzung- Die Vernetzung von TWW zielt auf die gerechten Bewirtschaftungsformen. en geschaffen, die eine Verdoppelung Schaffung von Wanderkorridoren für Die Orientierung an der Nachhaltigkeit soll der TWW-Fläche ermöglichen. Arten trockenwarmer Lebensräume. die Suche nach ökologisch und ökono- misch zukunftsfähigen Bewirtschaftungs- Qualität erhalten und fördern Dynamik erhalten und fördern und Pflegeformen unterstützen. Die TWW-Objekte von nationaler Be- Die TWW-Objekte von nationaler Bedeu- deutung halten oder verbessern ihre tung halten oder verbessern die spezifi- Qualität, gemessen an den sechs Krite- schen standortabhängigen und regiona- rien, die ihren Gesamtwert bestimmen: len Ausprägungen ihrer Dynamik. Vegetation, Aggregation, Strukturele- mente, floristisches Potenzial, vegeta- Als TWW-typische dynamische Elemen- tionskundliche Diversität, Vernetzung1. te gelten: • Strukturmosaike mit Gehölzen (z.B. Eigenarten erhalten und fördern Baumbestand bei Waldweiden, Wald- Die TWW-Objekte von nationaler Be- ränder, Verbuschung etc.) deutung halten oder verbessern die • Nutzungsmosaike (z.B. Verteilung von spezifischen standortabhängigen und Schnitt- und Weidenutzung, Staffe- regionalen Ausprägungen ihrer Ei- lung von Nutzungszeitpunkten) genarten. • Sukzessionsmosaike (z.B. gezieltes Zulassen von frühen Brachstadien Als Eigenarten gelten regionale Dif- zur Erhöhung der Artenvielvalt) ferenzierungen aufgrund biogeographi- scher und kultureller Faktoren. Als bio- Orientierung an der traditionellen Kultur- geographische Faktoren gelten Stand- landschaft ortfaktoren wie geologischer Unter- Typische Eigenart, Struktur, Vernetzung grund, Boden, Klima und Mikroklima, und Dynamik von TWW orientieren sich an Relief etc. Als kulturelle Faktoren gelten deren Funktionen als Teil unserer Kultur- regionale Nutzungsformen, Nutzungs- landschaft. TWW als Ergebnis jahrhun- geschichte, spezifische sozioökonomi- dertelanger und regional höchst unter- sche Ausprägungen etc. schiedlicher Nutzungstraditionen können 1 erst im Zusammenspiel mit ihrer Eigenart, Eggenberg et al. 2001 14 2 ZIELE DES TWW-SCHUTZES

Ein nährstoffreicher Halbtrockenrasen (MBAE) mit Waldrand am Mueterschwander- berg, NW. Der traditionelle Objektschutz umfasst die ungeschmälerte Erhaltung der TWW-Fläche und des Grenzelementes Waldrand.

Singularität: Wildenstein, BL: Neben der ungeschmälerten Erhaltung des Objektes sind namentlich auch die besondere Nutzungsform des Eichenhains und die Be- deutung des Objektes für die Landschaft zu erhalten.

Geplantes Vorranggebiet Scheidhalde, GR. Ziel der Umsetzung ist die Auslichtung und Beweidung des angrenzenden Waldes zur Förderung verschiedener Arten der Roten Liste wie z.B. der Bergküchenschelle (Pulsatilla montana). 2 ZIELE DES TWW-SCHUTZES 15

2.3 ZIELE DES ten. Folgende Zielkategorien sind mög- • Förderung der zielgerichteten Anpas- OBJEKTSCHUTZES lich: sung der Nutzungsart und -intensität, • Die gefährdeten oder geschützten • Vernetzung von Strukturen und ande- Arten bleiben erhalten. (Erläuterung: ren natürlichen und naturnahen Le- 2.3.1 Differenzierung der Die namentlich aufgeführten Arten bensräumen, Schutzziele bleiben erhalten) • Spezifische Förderung anspruchs- • Die Vielfalt gefährdeter oder ge- voller Arten (insbesondere Tierarten Die Ziele des Objektschutzes orien- schützter Arten bleibt erhalten. (Er- mit spezifischen und hohen Ansprü- tieren sich an der konkreten Gefähr- läuterung: Die Vielfalt der gefährde- chen an Flächengrösse und Lebens- dungssituation und den typischen re- ten oder geschützten Arten kann sich raumkombinationen), gionalen Eigenschaften vor Ort: Liegt ändern, nimmt aber insgesamt nicht • Förderung grossräumiger, ganzheit- die Gefahr in einer zu starken Nutzungs- ab.) licher Lösungen, extensivierung bzw. einer Nutzungs- • Die besondere Nutzungsform oder • Förderung des Nebeneinanders un- aufgabe, so kann in begründeten Fällen Nutzungsvielfalt bleibt erhalten. terschiedlicher Nutzungsformen und von den nachfolgend aufgeführten Ziel- • Die besondere Vielfalt an Lebensräu- Nutzungsintensitäten, setzungen abgewichen werden. An die men bleibt erhalten. • Förderung der zielgerichteten und Stelle tritt das Ziel der situationsbedingt • Spezielle Schutzziele für weitere Be- nachhaltigen Raumentwicklung und bestmöglichen Erhaltung. sonderheiten. der Abstimmung mit anderen raum- relevanten Politikbereichen. Hat eine Singularität eine besondere Be- 2.3.2 Schutzziele für Objekte deutung für die Landschaft, so ist auch Mit dem Instrument der Vorranggebiete diese Eigenschaft in Kombination mit den sollen im weiteren die Umsetzung und Die Objekte sollen ungeschmälert er- oben genannten Zielen zu erhalten. Die der Vollzug des TWW-Schutzes erleich- halten werden. besonderen Zielsetzungen ergänzen die tert und die Zielerreichung optimiert Dies bedeutet, dass sich TWW-Objekte Schutzziele für Objekte. sowie die Berücksichtigung regionaler weder in Bezug auf ihre Qualität als Le- naturräumlicher wie auch sozioökono- bensraum für trockenwiesen- und troc- Die detaillierte Umschreibung der spe- mischer Eigenarten ermöglicht werden. kenweidenspezifische Arten verschlech- zifischen Besonderheiten ist für jede tern, noch in Bezug auf ihre Fläche ver- Singularität zusammen mit Hinweisen Dies bedeutet, dass kleinern dürfen. Dies schliesst die für die Umsetzung in einem individuel- • die Summe der Objektflächen und Erhaltung ihrer Eigenart, ihrer typischen len Dossier zusammengestellt und steht die Summe der Qualitätswerte aller Strukturen (Einschlüsse und Grenzele- den Vollzugsbehörden zur Verfügung. Objekte innerhalb eines Vorrangge- mente) sowie der ihnen eigenen bietes mindestens erhalten werden Dynamik ein. In seltenen Fällen müssen sollen, negative Fremdeinflüsse aus benach- 2.3.4 Schutzziele für Vorrang- • ein Objekt seine Lage innerhalb des barten Flächen mittels Pufferzonen ver- gebiete Vorranggebietes aber ändern oder hindert werden. • ein Objekt zu Gunsten der Vergrös- In Vorranggebieten sollen Fläche und serung und qualitativen Aufwertung Qualität der TWW-Objekte insgesamt eines anderen Objektes verkleinert 2.3.3 Schutzziele für Singu- erhalten und gesteigert werden. oder gar aufgegeben werden kann. laritäten Mit der Schaffung von Vorranggebieten Die Singularitäten sollen ungeschmälert sollen Gebiete mit hoher Bedeutung für Die Schutzziele müssen in einem Vor- erhalten werden. trockenwarme Lebensräume, aber auch ranggebiet somit nicht innerhalb des Singularitäten sind Objekte mit aus- Gebiete mit einem hohen Aufwertungs- einzelnen Objektes realisiert werden, sergewöhnlichen Eigenschaften, die in potenzial gesichert bzw. gefördert wer- sondern können gestützt auf ein Kon- einem speziellen gutachterlichen Ver- den (s. Kap. 3.2.). In Ergänzung zum zept in einem sinnvollen Objektverbund fahren bezeichnet werden1. Die beson- klassischen Einzelobjektschutz sollen angestrebt werden. deren Eigenschaften und spezifischen folgende Ziele erreicht werden: Schutzziele sind auf den Objektblättern • Erhaltung und Förderung von Bio- im Anhang 2 der Verordnung festgehal- topmosaiken (TWW-Objekte und an- dere Biotoptypen, z.B. Flachmoore), 1 Eggenberg et al. 2001 16 2 ZIELE DES TWW-SCHUTZES

Der Österreichische Drachenkopf (Dracocephalum austriacum) kommt in der Schweiz nur noch in Restvorkommen im Unterengadin und im unteren Wallis vor. Die Art ist auf der Liste der nach Berner Konvention europaweit geschützten Arten. Eine langfristige Erhaltung und Förderung der Art ist insbesondere durch folgende Massnahmen1 zu realisieren: Sehr extensive Nutzung durch Wiese/Weide, Verbuschung eindämmen, Vermeidung von Trampelpfaden und Picknickplätzen, regelmässige Bestandeskontrollen.

Artengruppe Beispiel Anzahl TWW- Zielarten Grosspilze Amethystfarbige Keule (Clavaria zollingeri) 142 Erdflechten Erdflechte (Squamarina lentigera) 50 Moose Lebermoos (Desmatodon systylius) 39 Gefässpflanzen Österreichischer Drachenkopf (Dracocephalum austriacum) 182 Schnecken Nidwaldner Haarschnecke (Trichia biconica) 18 Bienen Wildbiene (Lasioglossum sexnotatum) 3 Tagfalter Schwarzgefleckter Ameisen-Bläuling (Maculinea arion) 77 Lauf- und Sandlaufkäfer Laufkäfer (Poecilus kugelanni) 11 Netzflügler Schmetterlingshafte (Libelloides sp.) 2 Fangschrecken Gottesanbeterin (Mantis religiosa) 1 Heuschrecken Feldgrille (Gryllus campestris) 33 Reptilien Zauneidechse (Lacerta agilis) 9 Brutvögel Heidelerche (Lullula arborea) 16

Begriff Definition Verweis Kennart, Charakterart, Art, die mit ihren ökologischen Ansprüchen eng an einen bestimmten Lebensraumtyp Delarze, R. et al, 1999 Indikatorart gebunden ist. Eggenberg, S. et al, 2001 Leitart Art, die einen charakteristischen Landschaftstyp charakterisiert. Jenny, M. et al, 2002 Zielart Arten, die das pioritäre Ziel von Schutz- und Pflegemassnahmen darstellen. Die Auswahl Bernotat et al., 2000 der Zielarten stützt sich auf die Liste der prioritären Arten des Bundes; es sind Arten, für Mühlenberg, M., 1989 die die Schweiz eine internationale Verantwortung trägt. Schirmart Art, die hohe Anforderungen an ihren Lebensraum stellt. Ihre Erhaltung bewirkt Amler, K. et. al, 1999; automatisch den Schutz weiterer Arten dieses Lebensraumes. Moser, D. M. et al. 2002; Walter & Schneider 2000. Flaggschiffart Art, die sich aufgrund ihrer Attraktivität als Aufhänger für eine Naturschutzidee eignet und BAFU, 1998 Naturschutzmassnahmen erleb- und begreifbar macht.

1 Käsermann C. et al., 1999 2 ZIELE DES TWW-SCHUTZES 17

2.4 ZIELE DES ARTEN- In der Liste der TWW-Zielarten sind Käsermann, C. und Moser, D. 1999: SCHUTZES auch die international geschützten oder Merkblätter Artenschutz. Blütenpflanzen gefährdeten Arten nach Berner und Farne. Hrsg: BUWAL. Konvention2 und IUCN enthalten. Primäre Leitidee des TWW-Schutzes ist Duelli, P. 1994: Rote Liste der gefähr- die Erhaltung und Förderung der tro- Kommen in einem Objekt Zielarten vor, deten Tierarten der Schweiz. Hrsg. Bun- ckenwiesen und -weidenspezifischen sind diese prioritär zu erhalten und zu desamt für Umwelt, Wald und Land- Arten (s. Kap. 2.1). fördern. Dies kann z.B. in spezifischen schaft, Bern. Artenschutzprogrammen erfolgen. Ver- Als Vollzugsgrundlage stehen den Kan- schiedene Zielarten haben möglicher- Keller V., et al. 2001: Rote Liste der tonen die folgenden Unterlagen zur Ver- weise konkurrierende Lebensraum- gefährdeten Brutvogelarten der fügung: bedürfnisse. Die Festlegung der Schweiz. Bundesamt für Umwelt, Wald • Zielartenliste konkreten Schutz- und Fördermass- und Landschaft, Bern und • Faktenblatt Artenschutz mit Anhängen nahmen soll in jedem Fall auf die am Schweizerische Vogelwarte, Sempach. zu einzelnen Arten sowie Angaben zu stärksten gefährdeten Arten fokussiert Spezialliteratur werden. Je nach den Lebensraum- Monney, J.-C.;Meyer, A. 2005: Rote Liste • Objektblätter mit Angaben zu den ge- ansprüchen der Art sind über den der gefährdeten Reptilien der Schweiz. fährdeten und geschützten Gefäss- Biotopschutz hinausgehende Mass- Hrsg. Bundesamt für Umwelt, Wald und pflanzen aus der TWW-Kartierung so- nahmen zu treffen. Landschaft, Bern und Koordinationsstelle wie aus der floristischen Datenbank für Amphibien- und Reptilienschutz der (ZDSF). An den Zielarten kann und soll auch der Schweiz, Bern. • digitale Fundliste Zielarten mit den Erfolg der getroffenen Massnahmen Artinformationen pro Teilobjekt. Quel- gemessen und überprüft werden. Moser D., et al., 2002: Rote Liste der le sind die TWW-Kartierung bzw. gefährdeten Farn- und Blütenpflanzen nationale Datenbanken1. Ergänzend der Schweiz. Hrsg. Bundesamt für werden spezielle Artenschutzmass- Schirmarten / Flaggschiffarten Umwelt, Wald und Landschaft, Bern; nahmen aufgeführt. Von besonderem Interesse ist die Zentrum des Datenverbundnetzes der Ausrichtung auf Zielarten mit einem Schweizer Flora, Chambésy; Conser- Mit der Umsetzung der Ziele des Bio- „Mitnahmeeffekt“3 (sogenannte Schirm- vatoire de Jardin botaniques de la Ville topschutzes (Kap. 2.3) werden für viele arten). Die Erhaltung von Schirmarten de Genève, Chambésy. Arten der TWW (insbesondere für Kenn- ermöglicht gleichzeitig die Erhaltung der und Leitarten) die Voraussetzungen für überwiegenden Mehrheit der anderen Scheidegger, C.; Clerc, P., 2002: Rote ein langfristiges Überleben gesichert: Arten desselben Lebensraumes. Liste der gefährdeten Arten der Schweiz: die sachgerechte Nutzung und Pflege Baum- und erdbewohnende Flechten. der Objekte erhält bzw. schafft die für Flaggschiffarten eignen sich gut für die Hrsg. Bundesamt für Umwelt, Wald und diese Arten notwendigen Standortbe- Kommunikationsarbeit. Sie sind Sympa- Landschaft, Bern, Eidgenössische For- dingungen. tieträger und in der Bevölkerung schungsanstalt WSL, Birmensdorf, und teilweise bekannt. Bei der Zusammen- Conservatoire et Jardin botanique de la arbeit mit den Bewirtschaftenden kön- Ville de Genève. Zielarten nen Flaggschiffarten massgeblich zu Es ist sinnvoll, die Umsetzungsmass- einer positiven Haltung gegenüber den Trockenwiesen und -weiden: Faktenblatt nahmen auf die Bedürfnisse von ausge- TWW-Flächen sowie zur Motivation für Artenschutz, BAFU 2007 wählten Zielarten auszurichten. Für Vor- die Weiterführung der extensiven Be- ranggebiete (Kap. 3.2.) und Singu- wirtschaftung beitragen. Im optimalen laritäten (Anhang 2 Trockenwiesen- Fall kann der Bewirtschaftende die Ent- verordnung; s. auch Kap. 2.3.3) ist die wicklung der Art selber beobachten. Erhaltung und Förderung dieser Ziel- arten Teil des Umsetzungsauftrages an Weitere Informationen: die Kantone. Gigon, A. et al., 1998: Blaue Listen der 1 ZDSF, SZKF erfolgreich erhaltenen oder geförderten 2 SR 0.455 Tier- und Pflanzenarten der Roten Liste. 3 Amler, K. et al., 1999 18 3 RECHTLICHER SCHUTZ UND UMSETZUNG

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Beispiele für die Politikkoordination bei TWW-Objekten (schraffierte Flächen) 1 Trockenwiese auf Landwirtschaftlicher Nutzfläche: Koordination mit der Direktzahlungsverordnung (ökologischer Leistungsnachweis, extensiv genutzte Wiese), und der Ökoqualitätsverordnung (Qualität und Vernetzung) 2 Trockenweide auf Landwirtschaftlicher Nutzfläche: Koordination mit der Direktzahlungsverordnung (ökologischer Leistungsnachweis) und der Ökoqualitätsverordnung (Vernetzung) 3 Trockenweide im Sömmerungsgebiet: Koordination mit der Sömmerungsbeitragsverordnung 4 Trockenweide auf Waldareal: Koordination mit dem Waldgesetz gesamte schraffierte Fläche: Koordination mit dem Raumplanungsgesetz (Abstimmung auf Richt-, Sach- und Nutzungsplanstufe)

3 RECHTLICHER SCHUTZ festzulegen und rechtzeitig die zweck- 3.1 OBJEKTE UND UMSETZUNG mässigen Schutz- und Unterhaltsmass- nahmen anzuordnen. Die Wahl und Nach Artikel 18a Absatz 1 NHG be- Ausgestaltung der Instrumente ist Sache 3.1.1 Vereinbarungen zeichnet der Bundesrat die Objekte von der Kantone. Sie hat situationsgerecht nationaler Bedeutung, bestimmt deren und zweckmässig zu erfolgen. Den Kantonen wird gemäss Artikel 18c Lage und legt die Schutzziele fest. Damit Absatz 1 NHG empfohlen, die zur Errei- wird der Biotopschutz für Objekte von Als Neuerung zu den anderen Biotop- chung der Schutzziele zweckmässigen nationaler Bedeutung weitgehend durch inventaren werden den Kantonen zwei Bewirtschaftungs-, Pflege- und Auf- Bundesrecht bestimmt. Umsetzung und Umsetzungsvarianten für den Objekt- wertungsmassnahmen wenn möglich in Vollzug werden jedoch gemäss Artikel schutz angeboten: einerseits der Verträgen mit den Grundeigentümern 18a Absatz 2 NHG an die Kantone klassische Weg der ungeschmälerten oder den Bewirtschaftenden sicher zu delegiert. Sie haben nach Anhörung der Erhaltung der Einzel-Objekte, an- stellen. Allfällige Zusatzleistungen oder Grundeigentümerinnen und Grundeigen- dererseits der Weg über Vorranggebiete Nutzungsverzichte berechtigen zu tümer sowie der Nutzungsberechtigten für TWW-Biotope. Abgeltungen (Art. 18c Abs. 2 NHG). den genauen Grenzverlauf der Objekte 3 RECHTLICHER SCHUTZ UND UMSETZUNG 19

Massnahmen nach Landwirtschafts- Richtpläne Waldareal recht (DZV1 oder ÖQV2) und Natur- Zweckmässig ist die rasche Berück- Das Waldareal ist durch die Wald- schutzrecht (NHG) beruhen auf dem sichtigung der Objekte in der kantona- gesetzgebung (WaG7) umschrieben und Freiwilligkeitsprinzip. Während nach len Richtplanung. Damit wird eine aus- geschützt (Art. 18, Abs 3., RPG). Art. 20 Landwirtschaftsgesetzgebung die Be- reichende Koordination unterschiedlicher WaG und 18 WaV8 beschreiben die wirtschafter aktiv werden müssen, stel- privater und öffentlicher Interessen Planungspflicht der Kantone im Wald. len hingegen die Vereinbarungen nach sichergestellt. Im Schutz- und Förderpro- Demnach ist bei der forstlichen Planung NHG für die Kantone ein gebotenes gramm TWW werden gestützt auf das dem Naturschutz Rechnung zu tragen. Verwal-tungshandeln3 dar und sind in Landschaftskonzept Schweiz (LKS)5 die Waldentwicklungspläne haben dabei die diesem Sinn zumindest für die Kantone TWW-relevanten Politikbereiche und Pro- nachhaltige Erfüllung aller Waldfunktionen nicht freiwillig. gramme auf Bundesebene analysiert und die Verbindung zu anderen Planun- und der Koordinationsbedarf aufgezeigt. gen (z.B. der Raumplanung) sicherzustel- Eine Koordination mit den Massnahmen len9. Die Ziele des TWW-Schutzes sind nach Landwirtschaftsrecht ist anzustre- Nutzungspläne darin abzustimmen und in Betriebsplä- ben. Dabei kann davon ausgegangen Nutzungspläne ordnen die zulässige nen, Projekten etc. umzusetzen. werden, dass die Trockenwiesenobjekte Nutzung des Bodens und unterschei- die Qualitätskriterien gemäss ÖQV den vorab Bau-, Landwirtschafts- und erfüllen. Verträge nach Landwirtschafts- Schutzzonen (Art. 14 RPG)6. Sie sind für 3.1.3 Schutzerlasse recht sind ein optimales Instrument zur jedermann verbindlich (Art. 21 RPG). Förderung und Abgeltung gezielter Ex- Einer Ausscheidung als Schutzzone im tensivierungen im Umfeld der Objekte. Landwirtschaftszone: Die Landwirt- Nutzungsplan gleichwertig sind na- Dies gilt namentlich auch für Puffer- schaftszone umfasst u.a. das Land, das mentlich: zonen. im Gesamtinteresse landwirtschaftlich • kantonale Naturschutzzonen mit grund- bewirtschaftet werden soll (Art. 16 RPG, eigentümerverbindlichem Schutz und Als Vertragsdauer werden 10 Jahre emp- Abs. 1, Bst. b). Demnach ist sie für • der Erlass von Schutzverfügungen. fohlen. TWW-Objekte konform. Optimal und deshalb empfohlen ist eine Überlage- Kommen keine Vereinbarungen zu rung der Landwirtschaftszone mit TWW- 3.1.4 Aufsichtspflicht des Stande und ist ein Objekt gefährdet, so spezifischen Auflagen. Bundes sind die Kantone verpflichtet, den Schutz der Objekte subsidiär mit ande- Schutzzone: Die Zuweisung von TWW- Falls ein Kanton die ihm übertragenen ren Mitteln zu sichern (Art. 18a Abs. 2, Objekten in eine Schutzzone gestützt Vollzugsaufgaben trotz Mahnung nicht resp. Art. 18c Abs. 3 und 4 NHG). auf Art. 17 RPG (Zif. b und d) ist eine erfüllt, ist der Bund ermächtigt, die nöti- weitere optimale Lösung. gen Massnahmen zu treffen und dem Kanton einen angemessenen Teil der Nicht vereinbar mit dem TWW-Schutz Kosten aufzuerlegen (Art. 18a Abs. 3 3.1.2 Planungsrechtliche sind namentlich Bau-, Abbau- und De- NHG). Sicherung poniezonen sowie neue Zonen für den Skitourismus. Nach Art. 8 Abs. 2 Bst. a Trocken- wiesenverordnung haben die Kantone Planungszonen 1 SR 910.13 dafür zu sorgen, dass Pläne und Vor- Um rasch im Sinne des vorsorglichen 2 SR 910.14 schriften, welche die zulässige Nutzung Schutzes nach Artikel 29 NHV handeln 3 Maurer, Kommentar NHG, Art. 18c, Rz 18 zu können, sind die Kantone ermächtigt, des Bodens im Sinne des Raumpla- (Hrsg. Keller P. M., Zufferey, J.-B. Fahr- nungsgesetzes (RPG)4 regeln, die Be- nach Artikel 27 RPG Planungszonen zu länder K.L.) stimmungen der Trockenwiesenverord- bestimmen oder andere vorläufige Rege- 4 SR 700 nung in geeigneter Weise berück- lungen zu treffen. In Planungszonen darf 5 BUWAL/BRP (Hrsg.) 1998 sichtigen. Das RPG definiert verschiedene während bis zu fünf Jahren nichts unter- 6 SR 700 Massnahmen und Mindestanforderungen. nommen werden, was die Nutzungs- 7 SR 921.0 Die Ausgestaltung der einzelnen Mass- planung erschweren könnte. 8 SR 921.01 nahmen ist den Kantonen überlassen. 9 BUWAL (Hrsg.) 1996 20 3 RECHTLICHER SCHUTZ UND UMSETZUNG

Gewässerschutz andere Biotope

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Beispiele für die Politikkoordination in TWW-Vorranggebieten (schraffierte Flächen) 1 Trockenwiese auf Landwirtschaftlicher Nutzfläche: Koordination mit der Direktzahlungsverordnung (ökologischer Leistungsnachweis, extensiv genutzte Wiese) und der Ökoqualitätsverordnung (Qualität und Vernetzung) 2 Trockenweide auf Landwirtschaftlicher Nutzfläche: Koordination mit der Direktzahlungsverordnung (ökol. Leistungsnachweis) und der Ökoqualitätsverordnung (Vernetzung) 3 Extensivierungsfläche auf Landwirtschaflicher Nutzfläche: Koordination mit der Direktzahlungsverordnung und der Ökoqualitätsverordnung 4 Hochstammobstgarten: Koordination mit der Direktzahlungsverordnung und Ökoqualitätsverordnung 5 Grünland im Bereich einer Grundwasserschutzzone: Koordination mit dem Gewässerschutzgesetz 6 Auenbiotop: Koordination mit Auenschutz 7 Waldareal: Koordination mit dem Waldgesetz

gesamte schraffierte Fläche: Koordination mit dem Raumplanungsgesetz (Abstimmung auf Richt-, Sach- und Nutzungsplanstufe)

3.2 VORRANGGEBIETE potenzial auf. Sie bestehen aus einem Grundsätze oder mehreren nahe beieinander lie- Vorranggebiete für TWW sind in der Regel genden Objekten von nationaler Be- Gemäss Art. 5 Abs. 1 Trockenwiesenver- durch eine Vielzahl an Lebensräumen, deutung sowie angrenzenden natür- ordnung werden die Kantone ermächtigt, Nutzungsformen und -intensitäten lichen oder naturnahen Lebensräumen Vorranggebiete für TWW zu bezeichnen, gekennzeichnet. Sie stellen in ihrer und Strukturelementen. wenn dadurch die Zielerreichung und die Gesamtheit einen komplexen Lebens- Wirkung der Schutz- und Unter- raum von hohem ökologischem Wert für In Vorranggebieten kommt der För- haltsmassnahmen verbessert werden trockenwiesen- und trockenweiden- derung und Aufwertung von TWW und können. Bund und Kantone schliessen spezifische Tier- und Pflanzenarten dar. deren Vernetzung eine besondere Be- gestützt auf ein kantonales Konzept oder Meist weisen sie ein hohes Aufwertungs- deutung zu. Programm eine Programmvereinbarung 3 RECHTLICHER SCHUTZ UND UMSETZUNG 21

über die Ziele, Massnahmen und die 6. Kontrollprogramm, gesamt- und überbetriebliche Beratung Finanzierung ab (Art. 14 Abs. 1 Trocken- 7. Termine, im Zusammenhang mit der Realisierung wiesenverordnung). 8. Kosten. von Vorranggebieten. Empfehlenswert ist ebenso der frühzeitige Einbezug der Die Kantone können innerhalb von Vor- Das Vorranggebiet und die geplanten Behörden der Raumplanung und des ranggebieten von der genauen Fest- Massnahmen sind auf einem Über- Gewässerschutzes sowie den betroffe- legung des Grenzverlaufes der Objekte sichtsplan festzuhalten. nen bewirtschaftenden Grundeigentü- absehen und das Schutzziel der unge- merinnen, -eigentümern und den Ge- schmälerten Erhaltung durch ein mindes- Die Zielsetzungen für Vorranggebiete ha- meinden (Bottum-up-Ansatz). Die aktive tens gleichwertiges Wirkungsziel er- ben sich grundsätzlich an den Schutz- Mitwirkung von Direktbetroffenen er- setzen. zielen gemäss Trockenwiesenverordnung möglicht gut verankerte und somit trag- auszurichten und sollten sich an den fähige Lösungen. Wird ein Objekt Bestandteil eines Vor- Wirkungszielen (Kap. 2.2) orientieren. ranggebietes, dann stellt es immer noch Wenn möglich, ist bei den Ziel- Vereinbarungen eine Fläche von höchstem natur- setzungen von TWW- Zielarten aus- Da zur Erreichung der Schutzziele in schützerischem und damit von nationa- zugehen. Davon abgeleitet sind kon- Vorranggebieten – wie beim Objekt- lem Wert dar. Es gehört innerhalb des krete Flächenziele mit quantitativen und schutz – meist eine aktive Leistung von Vorranggebietes zu jenen Flächen, auf qualitativen Dimensionen zu definieren. Privaten notwendig ist, ist auch hier das denen die nötigen Voraussetzungen zur Abschliessen von Vereinbarungen das Erreichung der Schutzziele gemäss Kap. Koordination prioritäre Verwaltungshandeln. 2 realisiert werden müssen. Dies gilt ins- In Vorranggebieten auf der Landwirt- besondere dann, wenn eine Gefährdung schaftlichen Nutzfläche (LN, gemäss Planungsrechtliche Sicherung durch Nutzungsintensivierung besteht. Ist Landwirtschaftlicher Begriffsverordnung, Vorranggebiete sind – analog zu den dies nicht möglich, ist innerhalb des Vor- LBV)1 stellen die kantonalen Konzepte Objekten (Kap. 3.1.2) – in den Plänen und ranggebietes gleichwertiger Ersatz zu gemäss Öko-Qualitätsverordnung (ÖQV)2 Vorschriften, welche die zulässige Nut- schaffen. In Fällen, wo eine Nutzungs- für die biologische Qualität von ökolo- zung des Bodens im Sinne der Raum- aufgabe nicht zu verhindern ist, ist best- gischen Ausgleichsflächen (Artikel 3 so- planungsgesetzgebung regeln, zu be- möglicher Ersatz zu realisieren. wie Anhang 1 ÖQV) und für die Vernet- rücksichtigen (Art. 5, Abs. 3 Trocken- zung (Artikel 4 sowie Anhang 2 ÖQV) wiesenverordnung). Dabei kommt vor Konzept die Ausgangsbasis für die Konzeption allem der Abstimmung der Richtplanung Die Initiative zur Bezeichnung eines Vor- von Vorranggebieten dar. Konzepte mit dem geplanten Vorranggebiet eine ranggebietes geht von den Kantonen nach ÖQV sollen auf die Ziele der grosse Bedeutung zu, da auf dieser über- aus. In einem Konzept legen die Kantone Trockenwiesenverordnung ausgerichtet geordneten Stufe unterschiedliche Inte- die Ausgangslage, die betroffenen TWW- werden und insbesondere durch ressen gewichtet und koordiniert werden. Objekte, die Wirkungs- und Umsetzungs- Massnahmen ausserhalb der LN ziele sowie die geplanten Massnahmen ergänzt werden. Von grosser Bedeutung ist ebenfalls die und die geschätzten Kosten für das ge- planerische Koordination auf Waldareal. samte Vorranggebiet dar. Liegt das Vorranggebiet im Sömme- Vorranggebiete können je nach Schutzziel rungsgebiet, so ist es empfehlenswert, grössere Waldflächen umfassen; eine Das Konzept beschreibt somit für das die notwendige Koordination mit der Abstimmung mit der Waldentwicklungs- gesamte Vorranggebiet insbesondere: Landwirtschaft mit einem Bewirtschaf- planung ist unabdingbar. 1. Den Ist-Zustand der Naturwerte und tungsplan3 zu realisieren. die Besonderheiten, 2. Die Defizite und das Aufwertungs- Der frühzeitige Einbezug und die insti- 1 SR 910.91 potenzial, tutionalisierte Zusammenarbeit mit den 2 SR 910.14 3. Die konkreten Zielsetzungen, kantonalen Land- und Forstwirtschafts- 3 gemäss Art. 9 SöBV (SR 910.133), 4. Der Handlungsbedarf und das Um- behörden sowie der landwirtschaftli- SR 910.1 setzungsprogramm mit Schutz-, Pflege- chen Betriebsberatung kann als einer 4 Art.5 Trockenwiesenverordnung und/oder Aufwertungsmassnahmen, der wichtigsten Erfolgsfaktoren für Vor- 5. Organisation und Verantwortlichkei- ranggebiete angesehen werden4. Der ten, Bund unterstützt aus diesem Grund die 22 4 DEFINITION DER SCHUTZOBJEKTE UND VORRANGGEBIETE

TWW-Objekt rote Linie Möglicher Umsetzungs-Perimeter unter Einbezug der Parzellenstruktur und der Grenzelemente 1 Einbezug Waldrand 2 Einbezug Feldgehölz 3 Einbezug Restfläche Bewirtschaftungs- einheit 4 Einbezug gesamte Parzelle 5 Anpassung an Wegverlauf 6Übernahme Objektgrenze

TWW-Objekt gelbe Linie Objekt-Perimeter gemäss kantonalem Inventar rote Linie Möglicher Umsetzungs-Perimeter 1 Abstimmung Bauzonengrenze 2 Einbezug Waldrand 3 Auflichtung/Wald/Entbuschung zur Vergrösserung der trockenwamen TWW-Lebensräume 4 Einbezug Feldgehölz 5 Einbezug potenzieller TWW-Vegetation (Fläche des kantonalen Objektes ohne Schlüsselvegetation) 6 Einbezug potenzieller TWW-Vegetation (verbuschte Fläche des kantonalen Objektes)

4 DEFINITION DER 4.1 DEFINITION Definition Objektperimeter SCHUTZOBJEKTE UND SCHUTZOBJEKTE Der Objektperimeter beschreibt eine VORRANGGEBIETE TWW-Fläche, der auf Grund der vor- liegenden Erkenntnisse, Grundlagen und Die Schutzobjekte sind durch ihren Ob- Bewertungskriterien nationale Bedeu- jektperimeter definiert und im Anhang 1 tung zukommt. Nach Art. 4 Abs. 1 Trockenwiesenver- der Trockenwiesenverordnung aufge- ordnung legen die Kantone den führt, sowie im Anhang 2 Trocken- Die Darstellungsgenauigkeit der geo- genauen Grenzverlauf der Objekte fest. wiesenverordnung umschrieben. Die metrischen und inhaltlichen Daten des Sie können aber auch Vorranggebiete Festlegung der Lage und der Perimeter TWW-Inventars ist im Vergleich zu den für TWW bezeichnen und planerisch der Objekte im Anhang 2 Trocken- älteren Bundesinventaren (z.B. Auen- festlegen (Art. 5 Trockenwiesenveror- wiesenverordnung stützt sich auf eine Inventar, Flachmoor-Inventar) verhältnis- dnung). Diese umfassen eines oder wissenschaftliche Datenerhebung und mässig hoch (Massstab 1:5'000 oder mehrere TWW-Objekte. Bewertung durch den Bund. 1:10'000). Zudem sind die Daten digital 4 DEFINITION DER SCHUTZOBJEKTE UND VORRANGGEBIETE 23

verfügbar. Damit sollte die parzellen- Umsetzung besonders relevant – ge- • Einfliessen von Wasser, scharfe Abgrenzung der Objekte durch genüber nährstoffreichem Grünland. • Einwachsen unerwünschter Pflanzen die Kantone in der Regel mit verhält- (s. Kap. 5.1.10). nismässig geringem Aufwand vorge- nommen werden können. Landwirtschaftliche Nutzfläche (LN2) – Bei TWW besteht im Vergleich zu Feucht- Sömmerungsgebiet gebieten eine geringere Gefährdung 4 Da die Objekte in der Regel stark von durch Nährstoffeintrag . Eine Gefährdung Definition Umsetzungsperimeter der landwirtschaftlichen Nutzung ab- liegt insbesondere dann vor, wenn sich Der Umsetzungsperimeter entspricht der hängig sind, wird den Kantonen eine intensiv bewirtschaftete und ge- Festlegung des genauen Grenzverlaufes empfohlen, bei der genauen Festlegung düngte Fläche (Intensivgrünland, Acker- der Objekte durch die Kantone und kann des Grenzverlaufes die konkrete fläche) oberhalb des Objektes befindet. vom Objektperimeter des Bundes in be- Situation auf der betroffenen Bewirt- Heikel und besonders zu beachten sind gründeten Fällen abweichen. schaftungseinheit in zweckmässiger zudem oberhalb liegende Bewässerungs- Weise zu berücksichtigen. Objekte in- systeme und in der Nähe des Objektes Beim Festlegen des genauen Grenzver- nerhalb und ausserhalb der LN sind ge- durchgeführte Sprühflüge zum Ausbrin- laufs der Objekte sind die Kantone weit- sondert zu behandeln. gen von Pflanzenbehandlungsmitteln. gehend an den Objektperimeter gebun- Im Verlauf der Datenerhebung im Ge- den. Folgende Punkte sind jedoch beson- Handelt es sich um ein Objekt auf der lände wurde die Notwendigkeit einer ders zu beachten: LN, kann z.B. die gesamte betroffene Pufferzone für die Objekte grob beur- • Lage, Perimeter und Umschreibung Parzelle dem Objekt zugewiesen wer- teilt. Die entsprechenden Umsetzungs- der Objekte werden vom Bund mit der den, oder aber kleine Objektteile von hinweise stehen den Kantonen in sepa- Qualität einer Detailkartierung festge- wenigen m2 auf benachbarten Parzellen raten Listen zur Verfügung. halten. Eine Zweitkartierung durch die aus dem Umsetzungsperimeter ausge- Kantone sollte in der Regel nicht not- schlossen werden. wendig sein (Ausnahmen: in Vorrang- Grenzelemente gebieten, s. Kap. 4.3); Für Objekte im Sömmerungsgebiet, die Da die Grenzelemente (wie Hecken, • Einschlüsse (Flächen mit TWW-frem- oft sehr grosse Parzellen betreffen, sind Waldränder usw.) unmittelbar zum Wert der Vegetation) und Grenzelemente der speziellen Lage und Situation ange- des Objektes beitragen, ist es zweck- tragen in erheblichem Mass zum Ob- passte Lösungen vorzusehen. Grund- mässig, sie bei der Festlegung des jektwert bei. Die Grenzelemente liegen sätzlich wird für Objekte im Sömmerungs- genauen Grenzverlaufes des Objektes in der Regel jedoch ausserhalb des gebiet ein Bewirtschaftungsplan nach (Umsetzungsperimeter) mitzuberück- Objektperimeters. Art. 9 SöBV empfohlen, der den Min- sichtigen. • In der Natur existieren zahlreiche flies- destanforderungen an die Bewirtschaf- sende Übergänge (flache Gradienten). tung gemäss Art. 10 SöBV und der Ver- In solchen Fällen können TWW ordnung des Bundesamtes für Land- naturgemäss nicht exakt abgegrenzt wirtschaft (BLW) über die Bewirtschaf- werden (naturräumliche Einschränkun- tung von Sömmerungsbetrieben3 ge- gen der Erhebungsgenauigkeit). nügt. • Während der Datenerhebung im Feld verbleibt ein erheblicher Interpreta- tions- und Ermessensspielraum bei Pufferzonen der Anwendung der Kartiervorschrif- Pufferzonen sind ein Teil des Umset- ten1. Die Genauigkeit der Datener- zungsperimeters. Sie sind dann erforder- hebung ist deshalb trotz differen- lich, wenn Objekte von Beeinträchtigun- ziertem Qualitätssicherungs-System gen durch die Nutzung in unmittelbarer immer auch von menschlichen Ein- Nachbarschaft gefährdet werden. Als ne- gative Einflüsse können insbesondere flüssen abhängig. auftreten: 1 Eggenberg S. et al. 2001 Von Abgrenzungsproblemen betroffen • Nährstoffeintrag, 2 Definition gemäss SR 910.91 • Eintrag von Pflanzenbehandlungs- sind vor allem Übergänge gegenüber 3 SR 910.133.2 mitteln, aufgelöstem Wald, Fels und – bei der 4 Hegg, O. 1984 24 4 DEFINITION DER SCHUTZOBJEKTE UND VORRANGGEBIETE

LEGENDE Grüne Linie: Objektperimeter Grüne Schraffur: Objekt Blaue Linie: Umsetzungsperimeter 3 m Umsetzungsperimeter bei Hecken: Ein mindes- tens drei Meter breiter Saum ist einzuschlies- sen.1

7 m 30 m Umsetzungsperimeter bei geschlossenem Waldrand: Ein mindestens 7 Meter breiter, im optimalen Fall bis 30 Meter breiter Mantel- bereich soll eingeschlossen werden.2

Umsetzungsperimeter bei nicht geschlossenem Wald: Weitere Flächen mit TWW-Potenzial kön- nen zusätzlich eingeschlossen werden.

Abgrenzung zu Felsen/Biotopen: Angrenzende Felsen, aber auch andere TWW, Auen, Moore etc. können eingeschlossen werden, wenn der Zwischenraum extensiv genutzt und kleiner als 50 Meter ist. 3 Schutz- und Unterhaltsmassnah- men auf diesen zusätzlichen Flächen sollen auf die Schutzziele abgestimmt werden.

1 Art. 48 DZV, SR 910.13 2 Garnier, M. 1994 3 Erfahrungswert aus der TWW-Kartierung 4 DEFINITION DER SCHUTZOBJEKTE UND VORRANGGEBIETE 25

4.2 DETAILABGRENZUNG sichtigen. Bei Hecken und Feld-Gehöl- Schutzziele sowie Schutz- und Unter- VON OBJEKTEN zen entlang von Wegen, Strassen etc. haltsmassnahmen entsprechend der umfasst die Abgrenzung den Saum so- unterschiedlichen Ansprüche der ver- weit als möglich. Es wird empfohlen, die schiedenen Biotoptypen auf einander Die Detailabgrenzung bzw. Festlegung Säume gemäss den Grundsätzen von abzustimmen. des Umsetzungsperimeters (s. Kap. 4.1) Kapitel 5 und insbesondere Kap. 5.1.9 zu erfolgt gegenüber verschiedenen Le- pflegen. Abgrenzung gegenüber Hochstauden- bensraumtypen. Die wichtigsten Situ- fluren, Ruderal- und Felsflächen ationen werden nachfolgend umschrie- Abgrenzung gegenüber geschlosse- Der Umsetzungsperimeter ist von Fall ben. nem Wald zu Fall festzulegen. Massgebend ist die Bei einem geschlossenen Wald ist es Erreichung der Schutzziele. Abgrenzung gegenüber nährstoffreich- zweckmässig, bei der Festlegung des erem Grünland genauen Grenzverlaufes ein Waldrand- Weicht der Umsetzungsperimeter auf streifen von mindestens 7 m Tiefe2 anzu- Grund der konkreten Bewirtschaftungs- streben. situation vom Objektperimeter ab, so sollten folgende Bedingungen beachtet Optimal ist die Integration eines 15–30 m werden: breiten Waldrandstreifens2. Der Wald- • Die über den Objektperimeter hinaus rand ist gemäss den Grundsätzen von eingeschlossene Umsetzungsfläche Kapitel 5.1.9 zu pflegen und wo möglich sollte ein hohes Extensivierungspoten- aufzuwerten. zial aufweisen (Definition s. unten) oder • die zusätzliche, als Wiese genutzte Abgrenzung gegenüber nicht geschlos- Fläche erfüllt die Mindestanforde- senem Wald rungen nach Art. 3 oder 4 ÖQV. Bei aufgelockertem Wald wie z.B. be- stockten Weiden/Waldweiden werden die Die Schutz- und Unterhaltsmassnahmen gleichen Abgrenzungsregeln wie zum gelten für die gesamte Fläche innerhalb nährstoffreicheren Grünland empfohlen. des Umsetzungsperimeters und sind in Damit können qualitativ gute oder poten- Vereinbarungen nach Art. 18c Abs. 1 ziell wertvolle Flächen im Umsetzungs- NHG zu regeln. perimeter berücksichtigt werden.

Eine Fläche weist ein Extensivierungs- Es wird empfohlen, die Flächen nach potenzial auf, wenn: den Grundsätzen gemäss Kapitel 5.1.5 • der Standort früher TWW-Vegetation zu bewirtschaften bzw. zu pflegen. aufwies1 oder • die Bodenverhältnisse (geringe Boden- Abgrenzung gegenüber anderen TWW- mächtigkeit, geringer natürlicher Nähr- Objekten, Mooren, Auen und Amphi- stoffgehalt, hoher Skelettanteil bzw. bienlaichgebieten hohes Sickervermögen) auf ein hohes Befinden sich in unmittelbarer Nähe von Aufwertungspotenzial hinweisen und TWW-Objekten andere Biotope von na- die Exposition für TWW-spezifische tionaler Bedeutung, so ist der Umset- Tier- und Pflanzenarten günstig ist (S, zungsperimeter des TWW-Objektes da- SW, W, SE, E). rauf abzustimmen. Handelt es sich bei den Zwischenräumen zwischen den Abgrenzung gegenüber Hecken und verschiedenen Biotopen um bereits ex- Feld-Gehölzen tensiv genutzte Flächen von weniger als Es ist zweckmässig, die gesamte He- 50 m Breite, so können diese Flächen cke bzw. das ganze Feld-Gehölz sowie dem Umsetzungsperimeter des TWW- sämtliche Säume (mindestens 3 Meter) Objektes zugeordnet werden. Auf der 1 Eggenberg, S. et al. 2001 vom Umsetzungsperimeter zu berück- gesamten zusätzlichen Fläche sind 2 Garnier, M. 1994 26 4 DEFINITION DER SCHUTZOBJEKTE UND VORRANGGEBIETE

Minimaler Anteil an TWW-Vegetation in Vorranggebieten Aus der Grafik geht der minimale Flächenanteil von TWW-Vegetation in einem Vorranggebiet schematisch hervor.

*z.B. Flächen mit ÖQV-Qualität, übriges Grün- land, Kunstwiesen, Acker- und Rebflächen etc.

30% TWW- Andere Fels, Geröll Vegetation Biotope von nationaler Bedeutung

70% übrige landw. genutzte Fläche*

Wald

Mögliches Vorranggebiet Scheid, GR: Die TWW- Objekte werden gemäss einem kantonalen Kon- zept vernetzt. Grossflächig wird Waldareal ag- gregiert und mittels starker Auflichtung und nachfolgender Beweidung für TWW-Arten aufge- wertet. 4 DEFINITION DER SCHUTZOBJEKTE UND VORRANGGEBIETE 27

4.3 DEFINITION UND DETAIL- • Vorranggebiete weisen zudem ent- Weitere Informationen: ABGRENZUNG VON weder bereits einen hohen Anteil an Hochschule für Technik, HSR Rappers- VORRANGGEBIETEN wertvollen trockenwarmen Lebens- wil, (Hrsg.), 2002: Werkzeugkasten LEK räumen auf, oder sie weisen ein ho- Vogelwarte Sempach, SVS, SRVA/LBL, hes Aufwertungspotenzial (Definition 2002: Vernetzungsprojekte – leicht ge- Vorranggebiete werden von den Kan- s. Kap. 4.2) auf; macht tonen bezeichnet (Art. 5 Abs. 1 • Übrige Biotope von nationaler Bedeu- Trockenwiesenverordnung). Sie beste- tung nach Art. 18a NHG sollen BAFU, 2006:, Entwurf Richtlinie für hen aus mindestens einem oder aggregiert und die Schutzziele auf- TWW-Vorranggebiete mehreren nahe beieinander liegenden einander abgestimmt werden; TWW-Objekten von nationaler Bedeu- • Waldflächen können aggregiert wer- tung sowie weiteren natürlichen oder den, wenn die Schutzziele damit wirk- naturnahen Lebensräumen und Struk- samer erreicht werden können; turelementen, die für den Schutz und • Fels- und Geröllstandorte können ag- die Förderung der TWW-spezifischen gregiert werden, wenn die Schutzziele Tier- und Pflanzenarten günstige Vor- damit wirksamer erreicht werden kön- aussetzungen schaffen. nen; • Vorranggebiete sollen in der Regel In Vorranggebieten kann vom für keine Bauzonen, Abbau- und Deponie- Schutzobjekte gültigen Schutzziel der zonen o.ä. umfassen. Von dieser Rah- ungeschmälerten Erhaltung abgewi- menbedingung kann gezielt abge- chen werden, wenn das Vorhaben die wichen werden, wenn TWW auf Son- Vorraussetzungen nach dem Raum- derstandorten wie z.B. Bahnareale, planungsrecht erfüllt und wenn inner- Böschungen, Waffenplätze etc. im halb des Vorranggebietes die Fläche Rahmen von Vorranggebieten aufge- und Qualität der TWW insgesamt lang- wertet werden sollen. Allfällige Konflikte fristig wiederhergestellt oder gesteigert sind im Konzept zu bereinigen. werden (Art. 7 Abs. 2 Trockenwiesen- verordnung). In die Kalkulation für den Mindestanteil an TWW-Flächen können zusätzlich zu Rahmenbedingungen Objekten von nationaler Bedeutung Bei der Abgrenzung von Vorrangge- auch vom Kanton bezeichnete kleinere bieten sind die folgenden Rahmenbe- TWW-Flächen einbezogen werden. Dies dingungen zu berücksichtigen: kann zusätzliche Kartierungen notwen- • Das Vorranggebiet umfasst eines dig machen. oder mehrere TWW-Objekte von nationaler Bedeutung samt allfällig Detailabgrenzung notwendiger Pufferzonen. Die konkrete Detailabgrenzung der • Das Vorranggebiet kann auch TWW- Vorranggebiete ist sachlich zweckmäs- Objekte von regionaler oder lokaler sig durch die Kantone vorzunehmen. Bedeutung enthalten. • Die Fläche mit TWW-Vegetation ge- mäss Technischem Bericht1 umfasst einen Anteil von mindestens 30 % an der landwirtschaftlich genutzten Flä- che. Dies sowohl auf der landwirt- schaftlichen Nutzfläche als auch im Sömmerungsgebiet. • Das Vorranggebiet ist in der Regel ar- rondiert und umfasst eine landschaft- liche Einheit. 1 Eggenberg, S. et al. 2001 28 5 EMPFEHLUNGEN ZU DEN SCHUTZ- UND UNTERHALTSMASSNAHMEN

Trockenwiesen und -weiden wurden von der Landwirtschaft geschaffen. Nur Trockenwiesen und -weiden sind bereichernde Elemente in der Landschaft: dank ihrer Arbeit kann der Fortbestand dieser wertvollen Flächen gesichert Nutzungsmosaik bei Reppaz VS, Val d’Entremont. werden.

OPTIMALES NUTZUNGSMOSAIK (Beispiel: TWW-Komplex in Küttigen, AG)

Waldmantel Waldsaum Beeren

Totholz Einzelbäume

Altgrasstreifen

Verschiedene Schnittzeitpunkte

Weide

Gebüsche und Hecken 5 EMPFEHLUNGEN ZU DEN SCHUTZ- UND UNTERHALTSMASSNAHMEN 29

5.1 LANDWIRTSCHAFTLICHE Die Kunst einer „optimalen“ und nach- Die beste Strategie zur Erhaltung einer NUTZUNG haltigen Bewirtschaftung besteht darin, hohen Artenvielfalt ist das relativ klein- die notwendige „mittlere Störung“ zu räumige Nutzungsmosaik3. Insbeson- erreichen, die zur Erhaltung der Arten- dere die Fauna profitiert von den viel- 5.1.1 Grundsätze der Land- vielfalt sowie der spezifischen Arten von fältigen Lebensbedingungen, welche wirtschaftlichen Nutzung Trockenwiesen und -weiden nötig ist. durch eine unterschiedliche Bewirt- Dabei gilt es, das Gleichgewicht zwi- schaftung benachbarter Parzellen ge- Nachhaltigkeit schen Unter- und Übernutzung zu fin- schaffen werden (s. auch Kap. 5.1.8 Grundsatz: Eine nachhaltig betriebene den. Die mittlere Störung ist insbeson- Blickwinkel Fauna). land- und waldwirtschaftliche Nutzung dere der Produktivität des Standortes ist Voraussetzung für die Erhaltung und und der spezifischen Zielsetzung des Es gilt aber: immer zuerst die spezifi- Förderung der Trockenwiesen und -wei- Schutzes anzupassen. schen Schutzziele des Objektes hinsicht- den (Art. 6 Abs. 1 Bst. c sowie Art. 8 lich der Verträglichkeit einzelner Mass- Abs. 1 Trockenwiesenverordnung). In Z.B.: Eine artenreiche Fettwiese benö- nahmen prüfen (z.B. seltene Arten). der Regel soll die traditionelle Nutzung tigt wegen der höheren Produktivität beibehalten werden. eine häufigere Nutzung als ein mage- Empfehlungen: rerer Halbtrockenrasen. Stehen aber Mosaiksteine zur Bildung eines Nut- Ausnahme: Natürliche, langfristig nicht faunistische Ziele im Vordergrund, kann zungsmosaikes: verbrachende wald- und buschfreie Tro- u.U. auch eine artenreiche Fettwiese • Zeitlich und räumlich differenzierte ckenstandorte (z.B. Felsstandorte, Step- weniger häufig genutzt werden. Nutzungs- und Unterhaltsmassnah- pen) benötigen oft keine Pflege. men. Ideal ist die Kombination von standort- • Beweidete Flächen neben Mähwiesen Trockenwiesen und -weiden sind halb- gerechter und zielkonformer Nutzung. und temporären Brachen. natürliche Lebensräume, welche in der Dabei ist die Artenentwicklung auf jeden • Elemente wie offener Boden, Rude- Regel von der Landwirtschaft durch ei- Fall zu überwachen, da alle Standorte ralstandorte, Büsche aller Grössen. Je ne extensive Nutzung geschaffen wur- unterschiedlich reagieren. Jedes TWW- vielfältiger ein Lebensraum, desto mehr den. Die geringe Verfügbarkeit von Objekt ist in diesem Sinn ein Einzelfall Habitate für Tierarten. Dabei ist zu be- Stickstoff und Phosphor, zumindest und die Bewirtschaftung ist auf die ein- achten, dass genügend offene Tro- temporärer Wassermangel sowie der zelnen Teilobjekte abzustimmen. ckenvegetation vorhanden bleibt. regelmässige Verlust der oberirdischen • Viele Tagfalter bewegen sich nicht über Pflanzenmasse verursachte das typ- Empfehlungen: sehr weite Strecken, weshalb nebst ische Artengefüge von Trockenwiesen • In der Regel wird eine Nutzung einem regionalen auch ein kleinräu- und -weiden. Die Bewirtschaftung ist für (Schnitt oder Weide) im Jahres- oder miges Mosaik nötig ist. ihre Erhaltung meist unabdingbar1. Sie Zweijahresrhythmus empfohlen. ist dann zweckmässig, wenn Qualität • Auf traditionell weniger häufig ge- Weitere Hinweise dazu: und Ausdehnung der Objekte gleich nutzten Flächen kann das Nutzungs- →Kap. 5.1.2 Mahd, insbesondere Ab- bleiben oder zunehmen. intervall beibehalten werden, falls dies schnitt Altgrasflächen der Schutzzielerreichung dient. →Kap. 5.1.9 Unterhalt und Pflege der Die extensive Bewirtschaftung ist im Zu- • Ein regionales und lokales Vorgehen Strukturelemente ge der allgemeinen Polarisierung der entspricht dem Nachhaltigkeitsziel. Nutzungsintensitäten vielerorts zuneh- Weitere Informationen mend auf dem Rückzug: Die Nutzungs- Niemeyer, L. et al. (2001): Veränderung aufgabe von Grenzertragslagen einer- Nutzungsmosaik der botanischen Zusammensetzung und seits und die Intensivierung von gut zu- Wiesen im Alpenraum als Indikator für gänglichen Standorten andererseits, sind Grundsatz: Regional und lokal die Nachhaltigkeit der Bewirtschaftung. die beiden Hauptthemen, die in den vielfältige Nutzungsmosaike sind kommenden Jahren die Definition von anzustreben. Dies gilt insbesondere für nachhaltigen Schutzmassnahmen von grossflächige TWW-Objekte und TWW- 1 u.a. Hegg, O. et al. 1992; Maag, S. et al. TWW-Objekten bestimmen2. reiche Gebiete (u.a. für Vorranggebiete 2001; Nösberger J. et al. 1998 2 nach Trockenwiesenverordnung). Gotsch, N. et al. 2002 3 u.a. Köhler, B. 2001, Antognoli, C. et al. 1995; Völkl, W. et al. 1993 30 5 EMPFEHLUNGEN ZU DEN SCHUTZ- UND UNTERHALTSMASSNAHMEN

WIESE ODER WEIDE? Beide Nutzungsformen haben ihre spezifische Artenzusammensetzung und sollen innerhalb einer Region möglichst kleinräumig nebenein- ander vorkommen. Dabei ist zu bedenken, dass die Intensität der Beweidung schwieriger zu defi- nieren und zu kontrollieren ist als die Wiesen- nutzung. Zudem stehen Wiesen im heutigen agrarpolitischen Umfeld unter einem höheren Druck.

Vergleicht man die Artenzahlen von TWW-Wie- sen und -Weiden, so ergibt sich gesamtschwei- zerisch kein signifikanter Unterschied. Es konnte aber festgestellt werden, dass Bündner und Tes- siner Wiesen signifikant höhere Artenzahlen aufweisen als Weiden, während es im Jura und in den Nordalpen genau umgekehrt ist1. Regio- nale Vorgehensweisen sind folglich zu empfeh- len.

NUTZUNGSPRÄFERENZ IM FALLE UNVERMEIDLICHER UMNUTZUNGEN (Ausnahme: Wildheu, vgl. Kap. 5.1.3)

höchste Priorität abnehmende Priorität

WIESE

MINDESTPFLEGE WIESE WEIDE WEIDE Schafe MINDESTPFLEGE WEIDE Pferde BRACHE / UNGENUTZT Rinder Ziegen

1 Dalang, T. 2002 5 EMPFEHLUNGEN ZU DEN SCHUTZ- UND UNTERHALTSMASSNAHMEN 31

Nutzungsänderung • Ist aus gesamtbetrieblichen Gründen geringe Nährstoffzufuhr zum Verlust eine Nutzungsänderung zwingend, von typischen Magerzeigern führt6. Auch Grundsatz: Die Änderung der Nutzungs- sind Möglichkeiten einer Minimalpfle- Kalkgaben mobilisieren Nährstoffe und art von TWW-Objekten (Wiese-Weide, ge zu prüfen. sind folglich unerwünscht. Tierart) ist, wenn möglich, zu vermeiden. • Bei der Zulassung von Nutzungsän- derungen ist die regionale Nutzungs- Empfehlungen für die erwähnten Aus- Ausnahme: Ersatz von Schafen oder vielfalt zu beachten. nahmefälle: Pferden durch Rindvieh. • Am besten älteren Mist (langsam wirksamer Stickstoff) ausbringen. Die spezifische Eigenart der Trocken- Düngung • Mist in Häuflein auf die Fläche aus- wiesen und -weiden sowie die Ausprä- bringen (Förderung des Strukturmo- gung der typischen Vegetation kann Grundsatz: Die Düngung ist in der saikes). nur mittels einer langfristig stabilen und Regel nicht mit dem Schutzziel ver- zielgerichteten Bewirtschaftung erhalten einbar (vgl. Anhang 2.6. Kap. 3.3.1 3 bleiben. Wird eine Wiese anders ge- Abs.1 ChemRRV ). Striegeln / Walzen nutzt, verschiebt sich das Konkurrenz- gefüge zwischen den Arten aufgrund Ausnahme: Gelegentliche Mistgaben Grundsatz: Das Striegeln und Walzen des andersartigen Eingriffes. Z.B. bei sind in äusserst seltenen Fällen zu von TWW-Objekten ist nicht geeignet. der Beweidung einer ehemaligen Wiese empfehlen, wenn aus gesamtbetrieb- sind Tritt und selektiver Frass neu. Dies licher Sicht keine andere Lösung ge- Ausnahme: Bei verfilzten (s. Kap. 5.1.6 hat zunächst meist eine Artenabnahme funden wird. Dies kann insbesondere Brachen) oder moosdominierten Wiesen zur Folge. Weideunverträgliche Arten bei einer überlasteten Nährstoffbilanz sowie bei starken Unebenheiten oder verschwinden und die Einwanderung der Fall sein. In begründeten Fällen Mäuseschäden kann das Striegeln in neuer Arten kann Jahre dauern1. Diese kann eine traditionelle Mistdüngung, Kombination mit dem Walzen im frühen Umnutzung ist zudem meist irrever- welche seit mind. 10 Jahren Frühjahr sinnvoll sein. sibel, da die Beweidung in Hanglagen durchgeführt wird, beibehalten werden. Trittwege verursacht, welche eine Durch das Striegeln von TWW-Flächen erneute Mahd verunmöglichen. Die Düngung eines Trockenrasens mit der Wiesenegge können schutz- verdrängt innert weniger Jahre die würdige Pflanzen ausgerissen und fau- Bedeutung typischen TWW-Arten zugunsten alltäg- nistisch interessante Mikrostrukturen Mit der sinkenden Rentabilität der land- licher nährstoffliebender Arten4. Die (z.B. Ameisenhaufen) zerstört werden. wirtschaftlichen Produktion steigt der zunehmende Stickstoffzufuhr aus der Das Walzen schädigt zudem gewisse Druck auf arbeitsintensive Betriebs- Luft sorgt für einen zusätzlichen Tiergruppen (z.B. Schnecken). Aus zweige. Arbeitsaufwändige Mähwiesen Anstieg des Nährstoffgehaltes in den diesen Gründen ist das Striegeln und sind deshalb in den letzten Jahren zu- Böden5. Walzen nur in seltenen Ausnahmefällen rückgegangen, während Weiden zuge- auf Teilflächen sinnvoll. nommen haben. Markant ist insbeson- Eine leichte Düngung kann vorüber- dere die Zunahme von Schafweiden: In gehend zu einem Anstieg der abso- den letzten 30 Jahren wies diese Nut- luten Artenvielfalt (Anzahl Arten/Fläche) zungsform eine Zunahme um 25 % auf2. durch die Ansiedlung von häufigen, 1 unspezifischen Arten (Ubiquisten) füh- Schmid, W. et al. 2001, Briemle, G. et al. 1998 Empfehlungen: ren. Das Ziel des TWW-Schutzes be- 2 Gotsch, N. et al. 2002 • Die Bewirtschaftung der verbliebenen steht jedoch nicht in der Erhöhung der 3 SR 814.81 Wiesen ist wo möglich zu erhalten. Artensumme, bzw. der Anzahl Blumen 4 Willems, J. H. et al. 1993; Bobbink, R. 1987; • Nutzungsaufgabe oder Nutzungs- oder Farben in einer Fläche, sondern in Braakhekke, W. G. et al. 1999, Nösberger, J. änderung? Die Änderung der Nut- der Erhaltung und Förderung der spezi- et al. 1998 zung ist der dauerhaften Verbra- fischen und gefährdeten Arten von Tro- 5 Rhim, B. et al. 2000 chung von TWW-Objekten in der ckenwiesen und -weiden. 6 Kt. Bern: Studie Erfolgskontrolle und Be- Regel vorzuziehen (vgl. Grafik funde durch die Kontrolleure; Kt. Jura: Be- „Nutzungspräferenz im Falle unver- Erfahrungen aus verschiedenen Kanto- obachtungen der Kontrolleure; Kt. Solo- thurn: Mehrjahresprogramm Natur und meidlicher Umnutzungen“). nen haben gezeigt, dass bereits eine Landschaft 2001. 32 5 EMPFEHLUNGEN ZU DEN SCHUTZ- UND UNTERHALTSMASSNAHMEN

Links: Fest installierte Bewässerungsanlage in einer Felsensteppe (Ausserberg, VS).

Rechts: Mobile Sprinkleranlage in einer TWW- Fläche in Törbel, VS.

Links: Für viele Tierarten erhöht das Struktur- element „Suone“ die Attraktivität des Lebens- raumes.

Rechts: Hochdrucksprinkler im TWW-Objekt

WIRKUNG DER BEWÄSSERUNG VON DAUERGRÜNLAND (nach Liniger, 1983)

UNBEWÄSSERT BEWÄSSERT

Hemmung der chem. Vorgänge und der Förderung der chem. Vorgänge und der biologischen Aktivität im Boden biologischen Aktivität (z.B. Regenwurmaktivität)

Verlangsamter Abbau der organischen Substanz. Beschleunigter Abbau der organischen Substanz sowie schnelle chem. Verwitterung – Verbraunung der Böden.

PHÄOZEMBODEN MULLREICHE BRAUNERDE Geringer Humus- und Tongehalt, somit schwache Kationen- Mit höherem Humus- und Tongehalt und somit 2–3 x höherer umtauschkapazität (d.h. geringe Speicherfähigkeit für Nährstoffe) Kationenumtauschkapazität.

Starke, dichte Durchwurzelung (bis > 1 m tief) Weniger tiefe und dichte Durchwurzelung.

Geringe Pflanzenproduktion. Ausgeprägte Trockenheitszeiger Grosse ober- und unterirdische Pflanzenproduktion. Extreme vorhanden. Typische Artenzusammensetzung (z.B. VS Steppen). Trockenheitszeiger und spezifische Steppenarten fehlen. Häufige Erosionshemmend. Arten verdrängen typische, seltene Arten. 5 EMPFEHLUNGEN ZU DEN SCHUTZ- UND UNTERHALTSMASSNAHMEN 33

Bewässerung einer Fläche (z.B. mit Feuchtelementen). kraut- oder Verbuschungsproblemen Grundsatz: Die Bewässerung von Die unregelmässige Wasserzufuhr fördert (z.B. Brombeeren, Disteln, Schwarzdorn) TWW-Objekten ist in der Regel nicht mit zudem den Mosaikcharakter einer kombiniert mit mech. Bekämpfung in dem Schutzziel vereinbar. Der Neubau Fläche. Wasserverteilgräben sollen des- Einzelfällen zweckmässig sein. von Bewässerungsanlagen ist nicht mit halb nicht entfernt, sondern ihre Erhal- dem Schutzziel vereinbar (Art. 8 Abs. 2 tung soll gefördert werden. Allerdings ist Insbesondere der flächige Einsatz von Bst. c Trockenwiesenverordnung). zu beachten, dass der Arbeitsaufwand Pflanzenschutzmitteln gefährdet die Ausnahme: Bei traditionellerweise be- für die traditionelle Bewässerung 8 bis 10 Kleintiere in TWW-Objekten und kann wässerten Flächen ist die Weiterführung mal grösser ist als die Beregnung mit die Vegetation nachhaltig schädigen. der Bewässerung zur Erreichung des ortsfesten Anlagen. Allfällige Unkraut- oder Verbuschungs- Schutzzieles sinnvoll. Die Beregnung von probleme (s. Kap. 5.1.10 Regulierung TWW-Flächen kann nur schutzzielkonform Entwässerung von Problempflanzen) sind deshalb so- sein, wenn das Objekt dank der Bewässe- Grundsatz: Die Entwässerung von weit als möglich durch eine ausge- rung seinen naturschützerischen Wert er- Feuchtflächen in TWW-Objekten ist nicht wogene Bewirtschaftung zu verhindern halten hat. Dies gilt nicht für Steppen auf mit dem Schutzziel vereinbar (Art. 8 oder mit mechanischen Methoden wie tiefgründigen Böden, da diese durch Abs. 2 Bst. b Trockenwiesenverord.) Schnitt und Ausreissen zu bekämpfen. Wasserzufuhr schnell zerstört werden. Grosse und kleine Vernässungen in Übersaat und Einsaat Dauerwiesen werden vor allem im Kan- TWW-Objekten oder gar die Verzah- Grundsatz: Ein- und Übersaaten in ton Wallis – und vereinzelt im Kanton nung von Flachmooren und Trocken- TWW-Objekten sind nicht geeignet (Art. Graubünden – zur Verbesserung des Fut- wiesen und -weiden sind besonders 8 Abs. 2 Bst. c Trockenwiesenverord.). terwertes und zur Ertragssicherung artenreich und wertvoll. Einerseits sind Ausnahme: Mit einem langfristigen Sa- bewässert. Früher erfolgte dies durch durch das Nebeneinander von feuchten nierungsplan kann eine Einsaat mit lo- gravitative Bewässerung aus Wasser- und trockenen Lebensbedingungen kalem Saatgut bei grossflächigen Lücken verteilgräben. Heute sind vielerorts feste äusserst viele Pflanzenarten zu finden, (z.B. nach Entbuschungsmassnahmen) oder mobile Beregnungsanlagen in- andererseits wird dadurch insbeson- zur Verhinderung von Unkrautproblemen stalliert. Die dadurch mögliche intensi- dere die faunistische Vielfalt gefördert. in seltenen Fällen zweckmässig sein. vere und homogene Beregnung kann So leben z.B. verschiedenste Bläulinge bei falscher Anwendung vielfältige (Lycaenidae) in Trockenwiesen und be- Die natürliche Versamung einer Trocken- Pflanzenbestände zerstören1, weshalb nutzen Feuchtflächen als Trinkstellen. wiese genügt, um allfällige Lücken im sie in TWW-Objekten nicht erwünscht ist2. Bestand zu besiedeln, weshalb Über- Aus diesen Gründen ist die Erstellung und Einsaaten in der Regel unnötig Die regelmässige Bewässerung von neuer Entwässerungsanlagen in TWW- sind. Das Ausbringen von Saatgut birgt Trockenwiesen verändert die Konkur- Objekten nicht erlaubt. Der Unterhalt zudem immer die Gefahr einer Floren- renzverhältnisse über den Bodenwasser- von bestehenden Drainagen und Ent- verfälschung durch standortfremde Öko- und den Nährstoffhaushalt des Stand- wässerungsgräben ist zugelassen, so- typen. Muss bei grossflächigen Lücken ortes3. Insbesondere setzt ein feuchter fern dies das Erreichen der Schutzziele oder Aufwertungsflächen in der Um- Boden mehr pflanzenverfügbare Nähr- nicht gefährdet. Dies kann insbeson- gebung von TWW-Objekten eingesät stoffe frei (vgl. Tabelle nebenan). Die Folge dere in instabilem Gelände nötig sein, werden, ist dies durch eine Heugrassaat6 ist eine Veränderung der botanischen um durch zerfallene Entwässerungs- mit Schnittgut der Region durchzuführen7. Zusammensetzung in Richtung eher fet- systeme verursachte Geländerutschun- terer Wiesen4. Dabei werden spezifische gen zu verhindern. 1 Expertenkommission TWW Trockenwiesenarten wie Scabiosa co- 2 vgl. auch die „Verordnung betreffend Be- lumbaria, Silene nutans, Dianthus car- Pflanzenschutzmittel wirtschaftungsbeiträge“ des Kant. VS vom thusianorum, etc. verdrängt5. Allerdings Grundsatz: Der Einsatz von Pflan- 20.9.2000 (451.102), Art. 13, Abs. 4. 3 Liniger, H.1983 ist noch unklar, wie stark sich Halb- zenschutzmitteln in TWW-Objekten ist 4 Jeangros, B. et al., 1992/2000/2001, trockenrasen rein durch Bewässerung nicht erlaubt (Art. 8 Abs. 2 Bst. c Calame, F. et al. 1992 verändern. TWWV, s. auch (ChemRRV, Anhang 2.5, 5 Antognoli, C. et al., 1995 Kap. 1.1, Ziffer 1a und 1c). 6 Lehmann, J. et al., 1995 (AGFF-Merkblatt 13) Im Gegensatz zur Beregnung, bereichern Ausnahme: Eine Einzelstockbehand- 7 vgl. Empfehlungen der SKEW (www.cps- Wasserverteilgräben die Strukturvielfalt lung kann bei schwerwiegenden Un- skew.ch) 34 5 EMPFEHLUNGEN ZU DEN SCHUTZ- UND UNTERHALTSMASSNAHMEN

TALZONE BIS HÜGELZONE: KRITERIEN ZUR WAHL DES SCHNITTTERMINS

MIT ALTGRASSTREIFEN KÖNNEN DIE VORTEILE VON MAHD UND BRACHE KOMBINIERT WERDEN (Quellen: Antognoli, C. et al., 1995, Pozzi, S. et al. 1998)

Bild: typische Art in Altgrasstreifen: Schachbrettfalter Werden durch temporäre Bracheflächen gefördert: • Heuschrecken/Wanzen mit Eiablagesubstrat auf höherer Vegetation (z.B. Sichelschrecke oder Zweifarbige Beissschrecke) und solche, die feuchteres Mikroklima bevorzugen Überleben in geschnittener Wiese: • Verschiedenste Netzspinnen und die Feldwespe (Polistes gallicus) • auf Bodenoberfläche lebende Wanzen • Gräsersaugende Wanzen • wärmeliebende Heuschrecken mit Eiablage in oder auf Boden • Tagfalter mit späten Flugzeiten (z.B. Roter Scheckenfalter, (z.B. Ruspolia nitidula). Schachbrett, Ochsenauge) • Tagfalter mit frühen Flugzeiten • Zersetzer (z.B. Tausendfüssler) und Reptilien (z.B. Schlingnatter) • Verschiedene Generationen pro Jahr (z.B. Silberblauer Bläuling) 5 EMPFEHLUNGEN ZU DEN SCHUTZ- UND UNTERHALTSMASSNAHMEN 35

5.1.2 Mahd Schnitthäufigkeit Rückzugs- und Futterflächen auf. Ins- besondere dienen sie Reptilien als Er- TWW-Objekte sind in der Regel einmal, Grundsatz: Eine kleinräumige satzlebensraum. bei hoher Produktivität (s. Kap. 5.1.7 Staffelung der Schnittnutzung ist zur Bewirtschaftungshinweise für die ver- Erreichung der Schutzziele geeignet Vorgehen: Teilflächen von Trockenwie- schiedenen Vegetationsgruppen) auch (Art. 8 Abs. 2 Bst. c Trockenwiesen- sen werden nicht gemäht, sondern über zweimal zu schneiden. Eine zweite verordnung; s. Kap. 5.1.1 Abschnitt den Winter stehen gelassen. Im Folge- Nutzung im Herbst empfiehlt sich dort, Nutzungsmosaik). jahr werden sie wieder gemäht, wäh- wo Bestände sonst zu hoch in den rend eine andere Altgrasfläche belas- Winter gehen und verfilzen. Rund 25 % der bisher erhobenen TWW- sen wird. Im Vergleich zu zeitlich gestaf- Objekte sind Wiesen oder Mähweiden. felten Schnitten verursachen Altgras- Zweijahresschnitt: Versuche haben ge- Die Wahl des Schnittzeitpunktes soll so- flächen weniger zusätzlichen Arbeits- zeigt, dass ein Schnitt von Halbtrocken- weit als möglich das ganzjährige Vor- aufwand. rasen alle zwei Jahre keine Vermin- handensein von ungeschnittenen Be- derung der Artenvielfalt verursacht2, in- ständen als Rückzugsmöglichkeit und Empfehlungen zur Standortwahl: sofern nicht speziell empfindliche sel- Nahrungsangebot für die Fauna ermög- • Altgrasstreifen nur dort anlegen, wo tene Arten betroffen sind. Solche „tem- lichen. Schnitttermine und -intervalle keine bracheempfindlichen seltenen poräre Brachen“ sind auf weniger pro- sind folglich unter Berücksichtigung der Pflanzen vorkommen (s. Kap. 5.1.6 duktiven Flächen zu empfehlen3. Sie unmittelbaren Umgebung festzulegen. Brachen). bieten der Kleintierfauna Rückzugs- • Bereiche mit spätblühenden Pflanzen möglichkeiten und Nahrungsreservoir. vorziehen (Nahrungsreservoir für Tiere). Dabei ist folgendes zu beachten: Schnitttermin • Altgrasflächen eventuell durch das re- • Bewirtschaftungsbeiträge können zur gelmässige Auslichten des benach- Der Schnitttermin ist im Hinblick auf die Motivation der Bewirtschafter auch barten Waldes in Absprache mit den Produktivität der Fläche, die Flora, die bei zweijährlicher Nutzung jährlich Forstorganen neu schaffen. Fauna (s. Kap. 5.1.8 Blickwinkel Fauna) ausgerichtet werden4. • Keine verunkrauteten Stellen als Alt- und das regionale Nutzungsmosaik (s. • Der ästhetische Aspekt von unge- grasstreifen nutzen. Kap. 5.1.1 Abschnitt Nutzungsmosaik) nutzten Flächen kann zu Problemen • Rotation: die gleiche Fläche soll höch- zu wählen: führen. Das „unordentliche“ Altgras stens alle 5 Jahre zur Altgrasfläche • Ideal ist die Festlegung von Schnittzeit- kann hingegen auch als Bereicherung werden. punkten in Einzelverträgen im Hinblick der Landschaft empfunden werden. • Minimale Breite: 3–5 m. auf einen gestaffelten Schnitt pro Dafür benötigt es Öffentlichkeits- • Schnittechnik berücksichtigen: Strei- Kleinregion (z.B. Gemeinde oder land- arbeit: z.B. Informationstafeln. fen so legen, dass Mahd und Ab- schaftliche Einheit wie Talhang). • Achtung: Die zweijährliche Nutzung transport des Schnittgutes möglichst • Schnittzeitpunkt nach DZV1: Im Hin- kann Mäusevorkommen fördern. Zu- wenig behindert werden. blick auf ein Nutzungsmosaik kann es dem erschweren verstärkte Uneben- sinnvoll sein, von den generellen heiten und verfilzte Bestände unter Schnittzeitpunkten nach DZV abzu- Umständen die Mahd. weichen. • Die Bestandesentwicklung in nicht

• Die Kontrolle von individuellen Nut- jährlich geschnittenen Objekten ist zu zungszeitpunkten ist aufwändiger und überwachen, um bei allfälliger Arten- 1 DZV (SR 910.13), Art. 45, Abs. 2: „Für den Kapazitäten der kantonalen Fach- verarmung das Schnittregime anpas- Flächen, für die eine schriftliche Nutzungs- stellen anzupassen. Als heikle, aber sen zu können. oder Schutzvereinbarung mit der kantonalen Fachstelle für Naturschutz zu prüfende Alternative bietet sich die besteht, gelten die darin festgelegten Nut- freie Wahl des Schnittermins durch zungszeitpunkte oder -intervalle.“ die Bewirtschafter mit Kontrolle der Altgrasflächen 2 Keel, A. 1995 Vegetationsentwicklung. 3 Bischof, N. 1981 empfiehlt bereits Mager- Insbesondere für strukturelementarme • Akzeptanz: spät geschnittene Wiesen wiesen an Südhängen nur alle 2 Jahre zu grössere Trockenwiesen sind Altgras- stossen häufig auf Ablehnung in der mähen; auf flachgründiger Unterlage aber streifen als nur zweijährig genutzte Teil- sogar nur alle 3–5 Jahre. Bevölkerung, was spezifische Aufklä- 4 flächen zu empfehlen5. Sie werten den DZV (SR 910.13), Art. 45, Abs. 2 rungsarbeit benötigt. 5 Standort für zahlreiche Tierarten als Völkl, W. et al. 1993 36 5 EMPFEHLUNGEN ZU DEN SCHUTZ- UND UNTERHALTSMASSNAHMEN

Schnittgut trocken abführen, damit die Kleintier- Zu intensiv beweidete Fläche (Dominanz Borstgras, Lücken statt Kräuter). fauna Zeit für einen Standortwechsel hat.

Präferenz der Mähtechnik Sense > Balkenmäher > Kreiselmäher > Motorsense

Ideal: Sense oder Balkenmäher. Schädigend für Fauna, aber zugelassen: Mahd mit Nicht zugelassen: Schlegelmäher oder Mähauf- Kreiselmäher. bereiter, da er beim Mähen einen Grossteil der Fauna zerstört.

Schädigungsraten von Heuschrecken im Mähvergleich

40 35 30 25 20 15 10 Schädigungsrate in % 5 Mit einem Mähaufbereiter steigt die Schädi- 0 gungsrate nochmals um ca. 15 %. Befindet sich Scheibenmäher mit Kreiselmäher Balkenmäher eine Heuschreckenpopulation im Bereich ihrer Aufbereiter minimalen Populationsgrösse, kann die Wahl des Mähgerätes entscheidend für das Überleben der Art sein. 5 EMPFEHLUNGEN ZU DEN SCHUTZ- UND UNTERHALTSMASSNAHMEN 37

Herbstweide auf Wiesen doch manchmal vor dem sommerlichen grundlage und kann die Vegetations- Heuschnitt beweidet. Aus betriebswirt- decke stellenweise aufreissen. Grundsatz: Eine kurze Beweidung von schaftlichen Gründen ist dieser Weide- Schnittgut Trockenwiesen im Herbst ist geeignet, gang für das Vieh vor der Alpung oft sofern das Erreichen der Schutzziele nicht unabdingbar. Es kann deshalb sinnvoll Grundsatz: Das Schnittgut muss in tro- gefährdet ist (Art. 8 Abs. 2 Bst. c Trocken- sein, solche traditionellen extensiven ckenem Zustand abgeführt werden. So- wiesenverordnung). Frühjahrsweiden mit sogenannter mit sind das Mulchen, das Eingrasen Betriebswirtschaftlich ist die Beweidung „Altheuproduktion“ unter Berücksich- und das Silieren in der Regel nicht mit von Wiesen im Herbst, wenn die Tiere tigung der Bodenverhältnisse weiter- dem Schutzziel vereinbar (Art. 8 Abs. 2 von der Alp zurückkommen, eine zuführen. Bst. c Trockenwiesenverordnung). sinnvolle und häufig praktizierte Lösung. So wird der zweite Aufwuchs genutzt, Mähtechnik Ausnahme: Bei extrem schlecht ab- damit der Bestand nicht zu hoch in den trocknenden Flächen kann das Schnitt- Grundsatz: Der Einsatz von Mähaufbe- Winter geht und verfilzt. Auch aus gut auch feucht aus der Fläche entfernt reitern und Schlegelmähern sowie das naturschützerischer Sicht ist eine kurze werden. Vereinzelte Ast- und Grashau- Absaugen des Schnittgutes ist nicht mit Beweidung im Herbst (Sept.1) sinnvoll, fen dürfen als Nist- und Schlupfort der dem Schutzziel vereinbar (Art. 8 Abs. 2 da die durch den Viehtritt geschaffenen Fauna belassen werden. Bst. c Trockenwiesenverordnung). Lücken für Insekten eine wertvolle Be- reicherung des Lebensraumes darstel- Die Produktion von Bodenheu auf der Die Schnitttechnik hat insbesondere ei- len. Dabei ist darauf zu achten, dass: Fläche ermöglicht es auch wenig mo- nen grossen Einfluss auf die Fauna. • nur bei günstigen Bodenverhältnissen bilen Kleintieren wie Raupen, sich aus Ideal ist ein langsames Vorgehen, wel- geweidet wird, damit die Vegetation dem Schnittgut zu entfernen. Bleibt das ches es mobilen Insekten und Kleintie- durch Tritt nicht zu sehr geschädigt wird; Gras 1–2 Tage zum Abtrocknen liegen, ren ermöglicht, sich rechtzeitig aus der • nach der Weidezeit die Fläche nicht werden wesentlich weniger Insekten gemähten Fläche wegzubewegen. Dies vollständig abgefressen ist und noch zerstört als bei der sofortigen Abfuhr ist vor allem bei der Mahd mit der Weidereste vorhanden sind; oder beim Abpacken in Siloballen. Sense oder dem Balkenmäher möglich. • beim Vorkommen von seltenen Arten Zudem ermöglicht dies das Absamen Die schnell drehenden Messer des Krei- die Weideverträglichkeit geprüft wird der TWW-Pflanzen. selmähers zerstören hingegen die Fau- (z.B. Ragwurz-Arten ertragen keine na viel stärker2. Herbstweide). Das Mulchen ist unerwünscht, weil die ro- tiererende Schnitttechnik die Kleintier- Deutsche Untersuchungen3 belegen Ver- Frühjahrsweide auf Wiesen fauna zerstört und das Nährstoffniveau luste von Amphibien und Heuschrecken durch das liegengelassene Schnittgut von 30–40 % durch die Mahd mit Rota- Grundsatz: Die Frühjahrsweide auf Tro- erhöht wird. tionsmähwerken (Kreisel- und Schei- ckenwiesen ist nicht geeignet (Art. 8 benmäher). Bei der Mahd mit Balken- Abs. 2 Bst. c Trockenwiesenverord- Weitere Informationen mähern sind die Verluste in der Regel nung). etwa halb so hoch (vgl. Grafik). Die quet- Altgrasstreifen: Kant. Naturschutzfach- Ausnahme: Sofern das Erreichen der schende Mechanik der Mähaufbereiter stelle AG. Schutzziele nicht gefährdet wird, kann tötet zusätzlich im Gras weilende In- Schnittzeitpunkt: Merkblatt der kant. Na- eine traditionelle Frühjahres-Beweidung sekten, welche sich ansonsten aus dem turschutzfachstelle ZH. beibehalten werden. Dabei sind emp- liegenden Schnittgut entfernen könnten. Wirkung verschiedener Schnittregimes findliche Flächen mit spezieller Vege- auf die Flora: Köhler, B. 2001; Gerster, tation wo nötig auszuzäunen (z.B. Ver- Auch die schnelle Motorsense zerstört A. et al., 2001. nässungen und Quellaufstösse bei Be- zahlreiche Insekten und ist deshalb Mähtechnik: Oppermann, R. et al., weidung mit Schafen). nicht grossflächig anzuwenden. Es em- 1997, 1998, 2001. pfiehlt sich, sie nur zum Ausmähen von Eine sehr frühe Beweidung kann die char- Restflächen einzusetzen. 1 akteristische Vegetation und die typischen Termine für Herbstweide nach DZV (SR 910.13), Art. 45 Abs. 3: Talgebiet und BZ Arten von Schnittwiesen beeinträchtigen. Schnitthöhe: Zu empfehlen ist eine I/II, 15.9.–30.11; Z II/IV: 1.9.–30.11. Insbesondere in Graubünden und in Schnitthöhe über 7–10 cm. Ein zu tiefer 2 Zettel, J. 1997 den Voralpen werden Trockenwiesen je- Schnitt entzieht der Fauna ihre Lebens- 3 Oppermann, R. 1998 38 5 EMPFEHLUNGEN ZU DEN SCHUTZ- UND UNTERHALTSMASSNAHMEN

Folgen der Nutzungsaufgabe bei Wildheuflächen: • Abnahme Artenvielfalt Qualität der Vegetation in Abhängigkeit vom Nutzungstyp • Verschiebung des Artengefüges (Vergrasung) 30%

• Zunahme Erosion, Erdrutsche 25% • Zunahme Lawinengefahr (Grundlawinen) • Überschüttung mit Geröll erschwert eine 20% Wiederaufnahne der Nutzung Weide 15% Mosaik • keine regelmässige Beobachtung der Wildheu

Gefahrensituation 10% Häufigkeit innerhalb Klasse • Verlust von Zusatzeinkommen (Beiträge) • Verlust an Identität, Tradition 5% • Veränderung Betriebsstruktur, Arbeitsspitzen 0% 0.30 0.35 0.40 0.45 0.50 0.55 0.60 0.65 0.70 0.75 0.80 0.85 0.90 0.95 Die Auswertung der Qualitätsverteilung der Vegetation zeigt, dass die als <- schlechter Bewertung Vegetation (Klassen) ->besser Wildheu genutzten Objekte eine signifikant wertvollere Vegetation aufweisen als vergleichbare Weiden oder Mosaiknutzung (gemischt Wildheu/Weide).

Verbreitung der Wildheunutzung im Alpenbogen

<100 ha

4000 ha max. 2300 ha

? ha ? ha

0 ha Wildheunutzung ausgestorben

Wildheuen am Stanserhorn

Schema zur Bestimmung der Mindestpflege

Mind. jedes 3.–5. Jahr Nein mähen Nein Oberhalb Vegetationstyp mit Nein Waldgrenze? Index AE, FA, MO?

Ja Mind. jedes 2.–4. Jahr Ja mähen

Nein Vegetationstyp mit Mind. jedes 8.–15. Jahr Nein Index AE, FA, MO? mähen

Ja Quelle: Expertenkommission TWW; Vegetationsgruppen nach Eggenberg, S. et al. 2001 Mind. jedes 5.–10. Jahr mähen 5 EMPFEHLUNGEN ZU DEN SCHUTZ- UND UNTERHALTSMASSNAHMEN 39

5.1.3 Wildheu der Schweiz hinweist. Das TWW-Inventar 3. Analyse der Risikofaktoren für die Grundsatz: Artengefüge und -vielfalt von umfasst rund 700 ha Wildheuflächen. Aufrechterhaltung der Nutzung: Betriebsstruktur?, ökonomische Situ- Wildheuflächen können mittelfristig nur Die Nutzungsform Wildheu ist seit dem ation? Erschliessung? Eigentums- bzw. durch eine Mahd erhalten werden. 2. Weltkrieg stark zurückgegangen und Pachtverhältnisse? Personenkonstel- kann heute als akut gefährdet bezeichnet Wildheuflächen sind gemähte Trocken- lation: Motivation, Identität? Risiko werden5. Ehemals weit verbreitet, kon- wiesen im Sömmerungsgebiet. Im ty- übermässiger (jährlicher) Nutzung? zentriert sich die heutige Wildheunutzung pischen Fall kommen sie in Höhenlagen 4. Prüfen verschiedener Alternativen zur auf die Innerschweiz und das Berner über 1500 m ü.M. vor. Aufgenommen Aufrechterhaltung der Mahd: Oberland. Aber auch hier sind ganze Täler werden nur artenreiche Wiesen, die den Eine traditionelle Nutzung mit Unter- 1 wie z.B. das Erstfeldertal aufgegeben. TWW-Schwellenschlüssel erfüllen. stützung durch ein kantonales Beitrags- Der Rückgang der Wildheunutzung ist modell ist immer vorzuziehen. In der landwirtschaftlichen Begriffsver- auf die Diskrepanz zwischen grossem Minimale Nutzung mit zusätzlichen ordnung hingegen existiert der Begriff Arbeitsaufwand und geringem Heuer- einzelfallspezifischen Massnahmen und Wildheu nicht, sondern man spricht von trag zurück zu führen. Nicht mit Heuseil Anreizen (z.B. neue Erschliessung mit „Heuwiesen im Sömmerungsgebiet“. Die oder mit Hangtraktoren erschlossene Heuseil, personelle Unterstützung Bedingungen für die finanzielle Unter- Wildheuflächen sind akut von der Nut- durch Naturschutzorganisation). 2 stützung der Nutzung sind zahlreich . So zungsaufgabe bedroht. Dass sie vieler- Wenn nachweislich keine Lösung zur Auf- erfolgt eine Beitragszahlung nur für orts trotzdem noch bewirtschaftet sind, rechterhaltung der Mahd gefunden wer- eigene oder gepachtete Flächen. In vie- ist auf andere Faktoren zurückzuführen: den kann und ein intaktes sozio-ökono- len Fällen ist die Wildheunutzung jedoch • Tradition, Identität, Beharrungsver- misches Umfeld fehlt, kann im Sinne der per Los oder gar nicht geregelt. Damit mögen Ausnahmeregelung vom Schutzziel ab- erhalten viele Wildheuflächen keine land- • Nachgesagte Medizinalwirkung des gewichen werden: Aufgabe der Nut- wirtschaftlichen Sockelbeiträge. Wildheus auf das Vieh zung und das Zulassen der natürlichen Die Gestaltung der Beiträge nach NHG ist • Wildheu als sportliche Betätigung mit Entwicklung. Die Umnutzung in eine hingegen grundsätzlich frei. Oft können hohem Sozialprestige Weide ist gemäss Erfahrungen die besondere Erschwernisse wie der Nutzung schlechtere Lösung7. Abtransport mit dem Heutuch oder dem Traditionell werden Wildheuflächen je Seil mit Zuschlägen vergütet werden. Ein nach Witterungsverlauf unregelmässig ge- Weitere Informationen Anreiz zur jährlichen Nutzung der Flächen, nutzt. Da die Ertragskraft des Bodens ge- BAFU, 2006 Faktenblatt Wildheu z.B. durch Beitragszahlungen nur für die ring ist, wird vielfach nur alle 2 Jahre ge- jeweils genutzte Fläche, widerspricht der mäht, damit die Biomasse aus dem Vor- Amacher, E. 1986: Nutzungsänderung Tradition und birgt das Risiko einer Über- jahr als Eigendüngung wirken kann. Die auf Wildheuflächen im Schächental und nutzung. Erfahrung zeigt, dass hochgelegene Flä- ihre ökologischen Auswirkungen. Bedeutung und Gefährdung chen auf magerem Untergrund noch Naturf. Ges. Uri, 14. Die Auswertung der TWW-Inventardaten mehr als 10 Jahre ohne Nutzung wenig ergibt, dass der Gesamt-Objektwert nach an Artenvielfalt einbüssen. Mit der zuneh- 1 dem TWW-Bewertungsverfahren von ver- menden Vergandung nimmt allerdings Eggenberg, S. et al. 2001 2 gleichbaren Weiden und Wildheuflächen das Risiko für Erdrutsche zu6. Landwirtschaftliche Begriffsverordnung, ähnlich hoch ist. Herausragend sind die LBV (SR 910.91), Direktzahlungsverord- Wildheuflächen beim Teilwert Vegetation Aus gesamtökologischen Überlegungen nung, DZV (910.13), Öko-Qualitäts- unerwünscht ist der durch Beitrags- verordnung, ÖQV (SR 910.14), Peter, K. (vgl. Grafik). In rund 50 % aller Wildheu- 2001. zahlungen oft indirekt geförderte Heu- flächen ist die Rostseggenhalde anzu- 3 Küttel, B. 2000 transport mit dem Helikopter. treffen. Die Vielfalt an geschützten Arten 4 Schätzung Projektteam TWW aufgrund ei- ist in Wildheuflächen höher als in ver- ner Umfrage bei den Kantonen. Empfehlungen gleichbaren Dauerweiden3. 5 Zwischen 1940 und 1980 ging die Wild- 1. Minimale Nutzungshäufigkeit bestim- heunutzung im Schächental um 2/3 zurück In den Bergkantonen der Schweiz wer- men (s. Grafik) (Amacher, E. 1986). den heute noch rund 4000 ha Wildheu- 2. Im Gespräch die Bewirtschaftungs- 6 Küttel, B. 2000 4 flächen gemäht , was gegenüber dem geschichte und heutige Bewirtschaf- 7 Expertenkommission (Bildung von Vieh- benachbarten Ausland beachtlich ist tung in Erfahrung bringen treppen verunmöglicht spätere Rück- und auf die internationale Verantwortung führung). 40 5 EMPFEHLUNGEN ZU DEN SCHUTZ- UND UNTERHALTSMASSNAHMEN

ANPASSUNG VON PFLANZEN UND TIEREN AN DIE WEIDENUTZUNG

Die typischen Anpassungen von Pflanzen an eine Weidenutzung Typische, wertgebende wildlebende Tiere von Weiden sind: lassen sich wie folgt beschreiben. Viele dieser Arten machen den • Wärme- und trockenheitsliebende Arten (z.B. Italienische Schön- typischen Wert von extensiven Weiden aus: schrecke) • Arten mit Dornen oder Stacheln wie Dorniger Hauhechel, Rosen, • Arten, die sich von Weidekräutern ernähren (Schwarzgefleckter Disteln; verholzte Pflanzen Bläuling und Graublauer Bläuling auf Feldthymian) • Rauhe, haarige Pflanzen, welche nicht gerne gefressen werden, wie • Arten, die auf permanent stehende Vegetation angewiesen sind Natternkopf, Königskerze (viele netzbauenden Spinnenarten) • Giftige oder stark aromatische Pflanzen wie Wolfsmilch, Thymian, • Arten, die vegetationsfreie Böden brauchen (viele Wildbienenarten) Dost • spezialisierte kotfressende Arten (z.B. Mistkäfer-Verwandte) • Ausläufertreibende Arten wie verschiedene Schwingelarten, Kammgras, einzelne Kleearten, lichtliebende Arten wie gewisse Storchenschnabel • Niederliegende Arten mit Rosettenblättern wie Ferkelkraut, gewisse Habichtskräuter • Trockenliebende Pflanzen wie Aufrechter Ziest, Karthäusernelke • Stickstoffliebende Arten der Lägerflur wie Brennessel • Einjährige Arten in offenen Stellen wie Kressen, Purgier-Lein

Ausserberg VS : Weiden mit grossem naturschützerischem Wert haben sowohl eine vielfältige und spezifische Vegetation wie auch zahlreiche Strukturelemente.

Weitere Informationen zu Weiden • AGFF-Merkblätter • Extensive Weiden. Broschüre des SVS, 8036 Zürich • Literatur-Datenbank extensive Weiden. NS-Fachstelle des Kantons Zürich, 043/259 30 32. • Weidetiere im Naturschutz. POTT & HÜPPE, LÖBF-Mitteilungen (3), 1995, 10–16. • Lehr- und Fachbuch Futterbau Futterkonservierung, Landwirtsch. Lehrmittelzentrale Zollikofen • NITSCHE & NITSCHE, 1994: Extensive Grünlandnutzung. Neumann, Radebeul Kurz-Glossar zu Weiden: s. Kapitelende S. 45 5 EMPFEHLUNGEN ZU DEN SCHUTZ- UND UNTERHALTSMASSNAHMEN 41

5.1.4 Weide schlägen ertragen Trockenweiden eine NHG-Beiträge für artenreiche extensive Grundsatz: Die Weideführung soll die unterschiedliche Besatzdichte und - Weiden. Die Beitragsberechtigung exten- typischen Eigenarten und Funktionen dauer. siver Weiden wird zurzeit diskutiert. von TWW-Weiden fördern. In der Sömmerungsbeitragsverordnung Tierbesatz: Extensive Weidenutzung (SöBV) werden keine expliziten Aussa- Weiden können einen grossen natur- lässt sich mit einfachen Parametern wie gen zu extensiven Weiden gemacht. schützerischen Wert haben und werden dem Tierbesatz pro Fläche schlecht de- auch aus arbeitswirtschaftlicher und finieren. Die jährlichen Ertragsschwan- tierschützerischer Sicht immer wichtiger. kungen sind zu gross. Der Tierbesatz Weideperiode Ihre Flora und Fauna unterscheidet sich muss aber in Relation zum Ertrag ste- deutlich von Mähwiesen. Sie sind also hen, um Übernutzung, übermässiges Grundsatz: Die Beweidung von TWW-Ob- nicht Alternativen, sondern wichtige Verbuschen oder aufwändige Pflege- jekten ausserhalb der Vegetationsperiode Ergänzungen zu Wiesen. Die hier ge- eingriffe zu vermeiden. (Winterweide) ist nicht geeignet (Art. 8 machten Nutzungsempfehlungen, bei de- Abs. 2 Bst. c Trockenwiesenverordnung). nen der Naturwert einer Weide im Die Standard-Planungsunterlagen im Die empfohlene Weideperiode liegt zwi- Zentrum steht, stehen zum Teil im Futterbau liefern grobe Anhaltspunkte 1 schen Anfang April und Ende Oktober Widerspruch zu gängigen Empfehlungen (Erfahrungswerte aus Weideprojekten). (in höheren Lagen sinngemässe Ver- der landwirtschaftlichen Beratungen. Sie müssen durch weitere Kriterien wie Anteil Weidereste, Verbuschung, Anteil kürzung). Am Ende der Weidezeit vor- Eigenarten und Funktionen übernutzte Bereiche korrigiert werden. handene Weidereste bieten der Fauna Der Lebensraum Weide ist geprägt Sinnvoll sind floristische und faunis- Nahrung und Unterschlupf. durch die Frass- und Trittwirkung und tische Zielgrössen, welche eine arten- Im Prinzip kann und soll eher früh mit das Verhalten des Weideviehs. Selek- reiche extensive Weide direkt charakte- Weiden begonnen werden. Bei Konzep- 2 tiver Frass führt zu lokalen Unter- und risieren (z.B. TWW-Artenliste ). ten, welche auf den Schutz einzelner Übernutzungen und zu Verbuschungen, Stand- oder Umtriebsweide: Die Aus- Arten ausgerichtet sind, kann es aber Nährstoffverfrachtungen führen zu bildung der typischen Eigenschaften ar- sinnvoll sein, auf frühes Weiden zu ver- Lägerstellen und der Viehtritt schafft ve- tenreicher Weiden wird gefördert durch zichten (z.B. Orchideenarten, Spätblüher). getationsfreie Bereiche, Trittwege und extensive Standweide oder Umtriebs- Längeres Weiden bei zu nassem Boden kleine Erosionsstellen. Wichtige weide mit wenigen (2 bis 3) Umtrieben führt zu Bodenverdichtungen und Elemente sind auch die zahlreichen und langen Besatzzeiten3, geringe Be- Erosionen. Eine zu starke Bestossung Kleinstrukturen (Steinhaufen, Büsche satzdichte, grosse Fläche, topogra- bei Vegetationsbeginn kann zudem zu und Bäume). Die typische Flora und fische und strukturelle Vielfalt (steile und einer Schädigung der Pflanzen und zu Fauna von Weiden kann sich nur flache, sonnige und schattige Bereiche, einer geringeren Blütenzahl führen, aber einstellen, wenn eine Weide so geführt etc.). Lange Ruhezeiten zwischen den als Pflegemassnahme Sinn machen wird, dass sich diese Charakteristika Umtrieben haben einen positiven Ein- (z.B. Bekämpfung der Fiederzwenke). ausbilden können. fluss. Weideführungen, bei denen ein Bei spätem ersten Weidegang besteht die Schnitt simuliert wird (kurze Besatzzei- Weideführung Gefahr, dass die hohe Vegetation nie- ten mit grosser Besatzdichte), können Grundsatz: Die maximale Besatzdichte dergetreten und kaum mehr gefressen nur als spezielle Pflegemassnahme Sinn ist aufgrund des Futterwuchses, der wird. Aus zoologischer Sicht macht ein machen. bisherigen Nutzung und unter Berück- späterer Weidegang beispielsweise Sinn, sichtigung der Schutzziele und Auflagen wenn Bodenbrüter (Braunkehlchen, für TWW-Objekte individuell im Vertrag Bewirtschaftungsbeiträge Baumpieper) vorkommen. festzulegen. Die Angabe von Ziel- Extensive Weiden lösen zurzeit noch grössen (z.B. für Strukturelemente) keine Beiträge gemäss der Direktzah- sowie von Kontrollgrössen (z.B. maxi- lungsverordnung (DZV) des Bundes oder male Dimension von Erosionsstellen) der Öko-Qualitätsverordnung (ÖQV) aus. ergeben zudem den Rahmen für die Sie können lediglich an den geforderten 1 Weideführung. 7 % Ökoflächen für die Direkt- Beinlich, B. et al. 1995 2 zahlungsberechtigung eines Landwirt- Eggenberg, S., 2001 Je nach Höhenlage, Vegetation, Bo- 3 schaftsbetriebes angerechnet werden. Wermeille, E. 1996 denverhältnissen, Gefälle und Nieder- Zudem bezahlen zahlreiche Kantone 42 5 EMPFEHLUNGEN ZU DEN SCHUTZ- UND UNTERHALTSMASSNAHMEN

Durchschnittlich weisen Rinderweiden im Unterhalb Sömmerungslinie Vergleich mit Schafweiden unterhalb der *** 35 Sömmerungslinie in vier der sechs 30 Biogeografischen Regionen signifikant mehr 25 ** * positive Schlüsselarten auf (Arten des TWW- 20 ** n.s. Schlüssels; Abbildung). Im Sömmerungsgebiet 15 n.s. 10 gibt es keine signifikanten Unterschiede. Anz. positive Schlüsselarten 5 Die Gesamtartenzahl ist bei den Rinderweiden 0 durchschnittlich ebenfalls höher als bei den Graubünden Jura Mittelland Nordalpen Tessin Wallis Schafweiden. Biogeografische Region Bei der Anzahl gefährdeter Arten hingegen ist Sömmerungsgebiet kein eindeutiger Zusammenhang ersichtlich. 35 n.s. Schafweiden haben z.T. sogar mehr gefährdete 30 n.s. Arten als Rinderweiden und scheinen eine 25 vergleichbare Bedeutung für diese Arten zu 20 Rinderweiden haben. 15 Schafweiden

Anz. positive positive Anz. 10 Sowohl Rinder- als auch Schafweiden können Schlüsselarten 5 sehr artenreich sein. 0 Graubünden Wallis Biogeografische Region Quelle: Senn et al. 2006

Charakteristika der Beweidung mit verschiedenen Tierarten

Rindvieh Pferde Schafe Ziegen

Selektivität des Gering, da büschelweises Relativ selektiv Sehr selektiv bei üblichen Selektiv, mit Bevorzugung Frasses Abreissen mit der Zunge Rassen, weniger selektiv von Sträuchern bei Robustrassen Eignung für TWW Sehr gut Eher gering Nur für sehr geringwüch- V.a. für verbuschende sige Standorte, an nähr- Flächen; Mischweiden stoffreicheren Standorten Verminderung der Arten- vielfalt Nachteile für TWW An steilen Lagen: Hohes Gewicht und tiefer Biss Artenvielfalt ist durch zu Arbeitsaufwändig da starke - Trittwege verunmöglichen fördern Erosionsgefahr und Arten- intensive Beweidung Zäune nötig spätere Mähnutzung verarmung, narbenzerstörende schnell gefährdet - Erosionsgefahr Trittwirkung Verbisstiefe hoch sehr tief tief tief Verhalten auf Weide Lägerstellen auf flachen und Abkoten zum Teil konzentriert auf Bevorzugt höchste und Keine systematische stallnahen Bereichen in einer bestimmte Bereiche möglichst nordexponierte Nutzung von Kräutern und sonst coupierten Fläche Lagen Gräsern Empfehlungen für die Im Allgemeinen gut geeignet; Höchstens leicht geneigte Flä- Robustrassen bevorzugen; Geeignet für steile Flächen; Nutzung artenreicher eher leichtere Rassen-Rinder chen; eher leichtere Tiere; keine auch für steile Flächen ge- Brachen: Pioniernutzungen Weiden und Robustrassen bevorzugen; Hochleistungstiere; falls möglich eignet; Weidegang wegen für verbuschte, verunkrautete eher Fleisch- als Milchpro- zwischendurch mit Rindern be- selektivem Fressverhalten Flächen; längerfristig duktion weiden. kontrollieren Weidenutzung mit einer anderen Art planen

Quelle: Expertenkommission TWW 5 EMPFEHLUNGEN ZU DEN SCHUTZ- UND UNTERHALTSMASSNAHMEN 43

Tierart sind im Allgemeinen am besten geeig- schutzwert aufweisen können. Gängige Grundsatz: Die Beweidung von Trocken- net für die Nutzung artenreicher Wei- Beratungsunterlagen6 bieten Richtgrös- weiden mit Schweinen, Hirschen sowie den, da sie wenig selektiv fressen (s. sen zu Besatzstärken und Weidefüh- mit Geflügel ist nicht mit dem Schutzziel Tabelle). Schafe eignen sich in steilen rung. Generell sind zunächst eher tiefe vereinbar (Art. 8 Abs. 2 Bst. c Trocken- Lagen auf sehr trockenen und mageren Werte empfohlen, welche bei Bedarf evtl. wiesenverordnung). Standorten und Ziegen als „Pionier- erhöht werden können (Entwicklung tiere“, um verbuschte Flächen wieder in beobachten). Floristisch wertvolle Schaf- Die Beweidung von Trockenweiden mit eine regelmässige Nutzung zurückzu- weiden weisen meistens Anzeichen von Schafen, Pferden, Ziegen, Lamas und führen2. Unternutzung (Saumvegetation) auf7. Alpakas kann mit besonderen Auflagen zur Einhaltung der Schutzziele zweck- Bezüglich Lamas und Alpakas fehlen Ziegen für die Entbuschung mässig sein. noch systematische Erfahrungen unter In den letzten Jahren wurden mehrere Für die Beweidung von Trockenweiden unseren Bedingungen. Eine allfällige Projekte mit Ziegeneinsatz zur Verbu- mit Kaninchen ist die Schutzzieleinhal- Eignung für die Nutzung artenreicher schungsbekämpfung gestartet. Definiti- tung speziell nachzuweisen. Weiden ist durchaus denkbar. ve Ergebnisse liegen noch nicht vor, erste Erfahrungen stimmen zuversicht- Jede Tierart hat gemäss ihrer Fress- und Mischweiden lich und ermöglichen folgende Empfeh- Verhaltensweise (s. nebenstehende Ta- Früher waren Mischweiden verbreitet, lungen: belle) auf der Weide eine spezifische z.B. Rinder/Pferde oder Schafe/Ziegen. • Vor- oder sofort nach Entbuschungs- Wirkung auf die Pflanzenzusammen- Bei relativ intensiver Nutzung führen die massnahmen mit der Beweidung setzung. Dabei soll die Weideführung unterschiedlichen Futterselektionen und starten, da sonst Einzelarten domi- die jeweils einseitigen Wirkungen einer Fressverhalten zu einem besseren Ab- nieren (z.B. Fiederzwenke). Tierart in die für den Pflanzenbestand fressen des Pflanzenbestandes3 und • Den Wiederaustrieb der Sträucher gewünschte Richtung lenken. Dies ist damit zu einer Verringerung der Struk- nach etwa 1 Monat abweiden. jedoch bei folgenden Tierarten kaum turvielfalt, was für TWW-Objekte in der • Gehölzkeimlinge werden besonders möglich, weshalb deren Einsatz auf Regel unerwünscht ist. wirkungsvoll gefressen. Trockenweiden nicht zugelassen ist1: • Die erfolgreiche Entbuschung hängt Hirsche: werden in der Regel zugefüt- In grossflächigen Weidesystemen mit in vom Standort und der Strauchart ab tert, was zu Nährstoffanreicherungen der Regel sehr tiefen Besatzdichten an (z.B. Robinien und Brombeeren eher führt. Die hohen Zäune bilden Barrieren Weidetieren kann eine Nutzung mit ver- schwierig). für das Wild. schiedenen Tierarten aber interessant • Vorsicht bezüglich TWW-Arten8: sie sein. Die Kombination Schafe/Ziegen können benachteiligt werden. Schweine: verletzen die Grasnarbe zu oder Rinder/Ziegen in stark verbuschten stark, wobei aber wenige Alpschweine Weiden ist dabei besonders zu em- Weitere Informationen auf grosser Fläche kaum Probleme ver- pfehlen: Die Schafe bzw. Rinder nutzen BAFU, 2006: Faktenblatt Ziegenweiden ursachen. Kräuter und Gräser, die Ziegen kon- BAFU: Faktenblatt Schafweiden (er- Geflügel: rottet durch teilweise räube- trollieren die Verbuschung. scheint 2007) risches Verhalten Insekten und andere Troxler, J. et al. 1990: Utilisation et entre- Kleintiere aus. Vielfältige Schafweiden tien des zones marginales sèches par Rund 10 % der bisher erhobenen TWW- la pâture des ovins et des vaches Wahl der geeigneten Tierart Fläche werden mit Schafen beweidet. allaitantes. II. Influence sur la végétation. Betriebswirtschaftliche Der grösste Anteil Schafweiden befin- Rahmenbedingungen geben in der Regel det sich in den Vor- und den Südalpen. 1 die zur Verfügung stehende Tierart vor. Expertenkommission TWW Der Wert der vorhandenen Vege- 2 Sind gewünschte Tierarten nicht vgl. auch Gutser, D. et al. 1998 tationstypen gemäss TWW-Bewertungs- 3 vorhanden, besteht regional die Troxler, J. et al. 1998 system4 ist signifikant höher als bei 4 Möglichkeit, „wandernde“ Herden (z.B. Eggenberg, S. et al. 2001 Rinderweiden5. 5 Ziegen) für die gezielte Bewirtschaftung Martin, M. 2002: interner Bericht TWW 6 einzumieten. Hofer, Ch. et al. 2002 (AGFF-Infor- Dies zeigt, dass Schafweiden auf ge- mationsblatt Nr. 3) Robustrassen eignen sich in der Regel ringwüchsigen Standorten bei extensiver 7 Martin, M. 2002: interner Bericht TWW besser als Hochleistungsrassen. Rinder Weideführung einen hohen Natur- 8 Burger Sutter, G. 2001 44 5 EMPFEHLUNGEN ZU DEN SCHUTZ- UND UNTERHALTSMASSNAHMEN

Linkes Bild: Profitiert von Weideresten für den Netzbau: die Wespenspinne (Argiope brüennichi)

Rechtes Bild: Unter den Disteln gibt es nur eine Art, welche Probleme verursachen kann: die Ackerkratzdistel (Cirsium arvense). Diese muss systematisch bekämpft werden. Die meisten übrigen „Weide-Disteln“ sind hingegen aus agronomischer Sicht ungefährlich (z.B. Silber- distel, Langstielige Distel, Eselsdistel, Lanzett- blättrige Kratzdistel, Wollköpfige Kratzdistel). Aus faunistischer Sicht sind diese Arten sehr wertvoll.

Übernutzte Schafweide: Die Kräuter sind aus dem Pflanzenbestand verschwunden, nur borstige Gräser halten sich und bilden einen artenarmen Pflanzenbestand.

Bei zu starker Ausbreitung der Gebüsche sind mechanische Entbuschungsmassnahmen unum- gänglich. 5 EMPFEHLUNGEN ZU DEN SCHUTZ- UND UNTERHALTSMASSNAHMEN 45

Zufütterung Anteil Strukturelemente der seine Eier bevorzugt auf stark ver- bissene Schwarzdorn- oder Felsen- Grundsatz: Eine Zufütterung auf der Grundsatz: Die Qualität und Quantität kirschenbüsche ablegt. Weide ist in der Regel nicht mit dem der Strukturelemente sollen in einem Schutzziel vereinbar (Art. 8 Abs. 2 Bst. c optimalen Gleichgewicht erhalten und Der Gebüschanteil wird mit der Weide- Trockenwiesenverordnung). wo möglich gefördert werden. nutzung schwer kontrollierbar, wenn er ein gewisses Mass übersteigt. Aufwän- Ausnahmen: Mineralsalze; Zufütterung Strukturelemente sind bis zu einem diges Zurückschneiden und Ausreissen im Stall, falls der dort anfallende Hof- Flächenanteil von rund 50 % im Hinblick können dann nötig werden. Bei Pro- dünger auf andere Flächen abgeführt auf eine vielfältige Fauna erwünscht (s. blemarten (z.B. Brombeeren, Schwarz- wird. Dabei ist auf ein ausreichendes Ab- Kap. 5.1.9 Unterhalt und Pflege der dorn, Rosen, Sanddorn) und in tieferen koten im Stall zu achten (Verweildauer!). Strukturelemente). Sie gliedern sich in Lagen ist ein Gebüsch-Anteil von 3– zwei im Feld erhobene Kategorien: 10 % anzustreben, bei unproblemati- Auf der Weidefläche sind keine zu- Einschlüsse als Elemente innerhalb des scheren Arten und in höheren Lagen sätzlichen Nährstoffeinträge erwünscht, Objektperimeters; Grenzelemente als ein Anteil von 10–20 %. da dadurch sowohl die Artenzahl als Strukturen an der Perimeterlinie. auch spezifische Arten negativ beein- In den Beitragsmodellen ist darauf zu achten, dass der Flächenanteil der Bü- flusst werden (s. Kap. 5.1.1 Abschnitt Je grösser die Vielfalt an verschiedenen sche ebenfalls zur beitragsberechtigten Düngung). Strukturelementen ist, desto mehr Tier- Fläche zählt, da sie den Wert des arten können davon profitieren. Die Lebensraumes stark mitprägen. Strukturen sollen aber keine Fremd- Säuberungsschnitt körper, sondern charakteristisch für Weitere Informationen den jeweiligen Landschaftsraum und s. Zusammenstellung S. 40. Grundsatz: Die Kombination von Schnitt Standort sein. und Weide ist nicht geeignet (Art. 8 Glossar Abs. 2 Bst. c Trockenwiesenverord- Weiden sind oft besonders reich an Dauerweide: Nach DZV Art. 191: Als nung) Strukturelementen und haben deshalb Dauerweide gilt die Fläche mit aus- eine besonders grosse Bedeutung für schliesslicher Weidenutzung. Verbuschte Ausnahme: Ein Pflegeschnitt bei star- die Fauna. ken Unkrautproblemen ist bei Bedarf zu oder unproduktive Teile einer Weide empfehlen. Wenn immer möglich soll er sind nicht anrechenbar. aber nur in einem Teil der Fläche Gebüschanteil Standweide: Die Tiere bleiben während durchgeführt werden. Zudem ist zu der gesamten Vegetationszeit auf der beachten, dass Unkraut nicht gleich Grundsatz: Der optimale Gebüschanteil gleichen Fläche. Unkraut ist: So sind beispielsweise Dis- liegt zwischen 3–20 %. In extensiv be- wirtschafteten Weiden stellt sich nur sel- teln eine grosse Bereicherung in Wei- Umtriebsweide: Unterteilung der Weide- ten ein Gleichgewicht „Weidedruck- den. Die meisten Distelarten (ausge- fläche in mehrere Schläge, von denen ein Gebüschanteil“ ein. Mechanische Ein- nommen Ackerkratzdistel) stellen aus Schlag nach dem anderen den Tieren griffe sind meist notwendig und vertrag- futterbaulicher Sicht kein Problem dar, jeweils während einer bestimmten lich zu regeln. Der Einsatz von Forst- da sie sich nicht flächendeckend aus- Besatzzeit zur Verfügung steht. breiten und bei Bedarf einfach be- mulchern ist in der Regel nicht mit dem kämpft werden können. Schutzziel vereinbar (s. Kap. 5.1.9). Besatzzeit: Zahl der Tage, während denen derselbe Weideschlag pro Um- Die nachteiligen Auswirkungen der Gebüsche sind typische Strukturen ex- trieb beweidet wird. beiden Bewirtschaftungsweisen auf die tensiver Weiden. Das Mosaik aus Bü- Artenvielfalt kumulieren sich (s. Kap. schen und offenen Weideflächen ist für Besatzdichte: Mittlere Anzahl Gross- 5.1.1 Abschnitt Nutzungsänderung). verschiedene Vogelarten ideal. So z.B. vieheinheiten pro Hektare während des Stehende Pflanzenreste sind als für den Neuntöter, der im Gebüsch Weidens auf einer bestimmten zuge- Futterreservoir und Rückzugsfläche für brütet und auf der Weidefläche nach teilten Weidefläche. die Fauna von grosser Bedeutung. Grossinsekten jagt. Aber auch andere Tierarten profitieren von Gebüschen, 1 SR 910.13 wie der stark gefährdete Segelfalter, 46 5 EMPFEHLUNGEN ZU DEN SCHUTZ- UND UNTERHALTSMASSNAHMEN

SITUIERUNG DER TROCKENWEIDEN NACH DEN KATEGORIEN VON PATUBOIS

Bestockte Weiden (Wytweiden) gelten Bestockte TWW-Weiden als Wald (WaG Art. 2; SR 921.0). Die Bezeichnung von bestockten Weiden ist kantonal sehr unterschiedlich. Je länger desto mehr neigt man heute dazu, die Abgrenzung auf der Grundlage von Bewirtschaftungseinheiten

s e vorzunehmen (qualitative Definition, welche die

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S U Schattenwurf die Ausbildung einer artenreichen 1 % 20 % 75 % 100 % Trockenvegetation in der Krautschicht.

Bestockungsgrad gemäss den Kategorien von PATUBOIS, Gallandat et al 1995

AUSSERHALB DES SÖMMERUNGSGEBIETES: ÜBERLAGERUNG DER VERORDNUNGEN IN TWW-WYTWEIDEN (SCHEMATISCHE DARSTELLUNG ANHAND EINES FIKTIVEN BEISPIELS)

Ausserhalb des Sömmerungsgebietes ge- hört das Grünland von Wytweiden zur Landwirtschaftlichen Nutzfläche (LN) und unterliegt gleichzeitig dem Waldgesetz. Somit ist die beweidete Fläche von Wytweiden anrechenbar gemäss der Direktzahlungs- verordnung (DZV, SR 910.13). In diesen Fällen sind TWW-Flächen von 4 Verordnungen betroffen: Trockenwiesenverordnung, DZV, ÖQV Ökoqualitätsverordnung, Vernetzung; SR 921.01), und WaV (Waldverordnung, SR 921.01). Im Sömmerungsgebiet unterliegen Trockenweiden der Sömmerungsbeitragsver- ordnung (SöBV, SR 910.01), der WaV und der Trockenwiesenverordnung. Definition von Wytweiden (WaV, Art. 2): «Bestockte Weiden (Wytweiden) sind Flächen, auf denen Waldbestockungen und offene Weideplätze mosaikartig abwechseln und die sowohl der Vieh- als auch der Forstwirtschaft dienen.» 5 EMPFEHLUNGEN ZU DEN SCHUTZ- UND UNTERHALTSMASSNAHMEN 47

5.1.5 Bestockte Weiden ringert die Artenvielfalt, macht das werden, ist aber nicht beitragsberech- Futter schmackhafter und führt zu tigt. Für bestockte Weiden im Sömme- Grundsatz: Durch eine extensive Be- intensiverer Beweidung, welche wie- rungsgebiet werden die üblichen Söm- weidung sind die Vielfalt und die derum die Verjüngung des Baumbe- merungsbeiträge bezahlt. spezifischen Arten von bestockten Wei- standes verhindert. den zu erhalten und zu fördern. Dabei Folgende Instrumente aus der Forst- ist insbesondere die Walddynamik im Dies führt zur kontinuierlichen Trennung wirtschaft können bestockte Weiden Gleichgewicht zu halten. von Wald und Grünland und zu einer zudem unterstützen: Sonderwaldreser- Verarmung der Landschaft8. vate, Waldbauprojekte (Waldbau A) Bestockte Weiden (Wytweiden) sind oder Biodiversitäts-Leistungsvereinba- rungen gemäss effor2. komplexe Vegetationsmosaike, welche Empfehlungen aus der Doppelnutzung durch die Vgl. Bsp. «Métairie d’Evilard» BE S. 71. Die Bewirtschaftung von TWW-Wytwei- Weide- und die Forstwirtschaft entstan- Die auf den vorhergehenden Seiten den ist bezüglich der Gesamtfläche den sind (vgl. nebenstehende gesetz- erwähnten Empfehlungen für Trocken- (Grünland und Bäume) zu entschädi- liche Grundlage). Sie prägen vor allem weiden gelten grundsätzlich ebenfalls 1 gen, da ansonsten ein Anreiz zur Ver- die Landschaften des Jurabogens , des für bestockte Trockenweiden. Dazu 2 minderung des Baumbestandes gege- Wallis und des Graubündens. Auch in kommt aber als prioritäres Ziel die lang- ben wird. anderen Regionen gibt es Wytweiden, fristige Erhaltung eines ausgeglichenen 3 wenn auch seltener . Wegen ihrer aus- Baumanteiles, wofür jederzeit Bäume Weitere Informationen serordentlichen Vielfalt sind Wytweiden, aller Altersstufen im Bestand vorhanden Perrenoud et al., 2003: Nachhaltige Be- insbesondere bestockte Trockenweiden sein müssen. in allen Regionen der Schweiz zu erhal- wirtschaftung von Wytweiden. Barbezat, V., 2002: Aspects forestiers ten und zu fördern. Über eine angepasste Weideführung du zonage et de la dynamique du taux kann der Baumbestand zumindest teil- de boisement en pâturage boisé juras- Bedeutung und Gefährdung weise gesteuert werden9, wobei die sien. Gemäss des TWW-Vegetationsschlüs- TWW-Flächen als Bestandteil der ge- Gotsch, N. et al. 2002: Waldweiden im sels werden besonders vielfältige, tro- samten Alpeinheit betrachtet werden Schweizer Alpenraum. ckenmagere Wytweiden in das TWW- müssen. Ein integraler Bewirtschaf- 4 Stuber, M. et al. 2001: Agrarische Wald- Inventar aufgenommen . Von den in der tungsplan, welcher mit allen Betroffenen nutzungen in der Schweiz 1800–1950. ganzen Schweiz erhobenen Trocken- (v.a. Wald, Landwirtschaft, Naturschutz, weiden enthält etwa 1/5 einen Baum- Tourismus, Raumplanung) gemeinsam Vgl. S. 71: Métairie d’Evilard, BE. 5 anteil von 5 bis 50 % (vor allem Fich- erstellt wird, ist notwendig. Trotz opti- ten, Lärchen und Buchen), was die maler Weideführung erweist sich eine 1 grosse Bedeutung von Bewirt- Weidepflege (v.a. Entbuschungsmass- Gallandat, J.-D. et al., 1995 2 schaftungsempfehlungen für bestockte nahmen) häufig als unumgänglich (vgl. Inventaire des pâturages boisés VS, 1997 3 Barbezat, V., 2002 Trockenweiden unterstreicht. Kap. 5.1.10, Problempflanzen). 4 Eggenberg, S. et al, 2001 5 Objets partiels; statistiques PPS 2002 Von der Nutzungsaufgabe bedrohtes In zahlreichen Kantonen werden zurzeit 6 Redecker, B. et al., 2002; Rodriguez, A. et Grünland wird in den Nachbarländern neue Waldweiden durch die Auflichtung der Schweiz oft als Waldweide bewirt- al., 1997; Riecken, U. et al., 2001 von Wäldern geschaffen – mit Erfolg für 7 Gotsch, N. et al., 2002 schaftet – eine relativ arbeitsextensive 10 die Artenvielfalt . 8 Barbezat, V., 2002, S. 97 Erhaltungsmethode6. 9 cf. Mayer, A. C. et al. 2002 10 7 cf. Gerster, A. et al. 2001, Leutert, F., 2001 Aktuelle Gefährdungsfaktoren : Beiträge 11 Direktzahlungsverordnung, SR 910.13; • Nutzungsaufgabe von Grenzertrags- In bestockten Trockenweiden ist in ers- Sömmerungsbeitragsverordnung, SR flächen: die Abnahme der Anzahl ge- ter Linie die Synergie von folgenden 919.14; Waldverordnung, SR 921.01; alpter Rinder führt zu Unternutzung, Verordnungen anzustreben: DZV/SöBV, Ökoqualitätsverordnung, SR 910.14; Verbuschung und Verwaldung (zurzeit WaV, ÖQV und TWWV11. Abgesehen Trockenwiesenverordnung wichtigster Gefährdungsfaktor für vom Sömmerungsgebiet, gehört der 12Art. 19 landwirtschaftliche TWW-Wytweiden). Grünlandanteil von Wytweiden zur LN Begriffsverordnung, SR 910.91 • Intensivierung: Die häufig um Alphüt- (Dauergrünland12). Er kann als ökolo- ten ausgebrachte PK-Düngung ver- gische Ausgleichsfläche angerechnet 48 5 EMPFEHLUNGEN ZU DEN SCHUTZ- UND UNTERHALTSMASSNAHMEN

ENTWICKLUNG VON BRACHEN

Beschleunigte Verwaldung bei: • Lückenhaftem Bestand • Produktivem Standort • Vorhandensein von Gehölzen in der Fläche oder angrenzend Erleichterte Rückführung bei: • Gehölzen mit Ausläufern oder leichtfrüchtigen, • Geringem Gras- und Gebüschanteil lichtverträglichen Samen (z.B. Birken, Pappeln ). • Geringem Streufilz • Jungen Brachen • Grossem TWW-Samenvorrat in der Umgebung

AUSWIRKUNGEN DES BRACHFALLENS: allgemeine Tendenz (nach Antognoli et al. 1995, Köhler 2001) Artenvielfalt Flora: Langsame Verminderung der TWW typischenPopula - Artenvielfalt Fauna: Schnelle Zunahme von Spinnen und Heu- tionen auf kleinen Flächen, Dominanz von Gräsern, hochwüchsigen schrecken in jungen Brachen dank ungestörtem Lebensraum und Arten, Arten mit hohem Speichervermögen oder unterirdischne Ausläufern dauerhaftem Nahrungsangebot, Abnahme erst bei waldähnlichem (z.B. Fiederzwenke , Hauhechel, Dost ). Verschwinden kleinwüchsiger Zustand. Arten.

BESTIMMUNG DES HANDLUNGSBEDARFES BEI BRACHEN

Primäres Grünland Produktivität des sehr tief v.a. steppenartiger (SP) und subatlantischer (XB) Trockenrasen. Standortes? Î Keine Bewirtschaftung, allfällige Verbuschung oder Zunahme von Nährstoffzeigern überwachen. mittel bis hoch

Verbuschung? stark entbuschen gering Artenarme Brache Dominiert eine v.a. grasdominierte Brachen MBLL (z.B. > 50 % Fiederzwenke, aber auch bei Dominanz Pflanzenart? von Doldenblütlern oder Farn). Ja Î Durch regelmässige Nutzung die Ansiedlung neuer Arten ermöglichen. Nein Ausgeglichene Brache Gleichgewicht von Kräutern und Gräsern, v.a.trockene Saumgesellschaften (OR), aber auch halbruderale Trockenrasen (AI) und andere Vegetationsgruppen Î Gleichgewicht im Artenspektrum erhalten durch eine der Produktivität angepasse extensive Nutzung. 5 EMPFEHLUNGEN ZU DEN SCHUTZ- UND UNTERHALTSMASSNAHMEN 49

5.1.6 Brache, ungenutzte TWWV): artspezifische Massnahmen Arten Lebensraum. Sie befinden sich oft TWW ergreifen (je nach Art unter Einbezug in Randbereichen von Trockenwiesen von Fachleuten). und -weiden und sind von der Verbu- Grundsatz: Die Artenverarmung von 2. Handlungsbedarf in Abhängigkeit der schung besonders bedroht. TWW-Objekten durch Verbrachung kann Produktivität bestimmen (s. Grafik ). durch eine regelmässige Bewirtschaf- Ziel: Gleichgewicht mittels extensiver Be- tung verhindert werden. Temporäre Bra- wirtschaftung im Artenspektrum erhalten. chen sind aber kleinflächig insbeson- Primäres Grünland dere im Rahmen von Nutzungsmo- Im Gegensatz zu anderen Brachen, ver- Empfehlungen: saiken erwünscht (s. Kap. 5.1.1 Ab- mindert die Wiederaufnahme der Be- • Extensive Bewirtschaftung, evtl. nur schnitt Nutzungsmosaik). wirtschaftung von primären Grünland- alle paar Jahre (vgl. Minimalnutzung flächen oft deren Artenvielfalt (z.B. im Kap. 5.1.7). Bei der Wiederaufnahme soll nach Schafbeweidung von Felsensteppen im • Schnitt : 1x im Spätsommer oder Möglichkeit die Mahd der Beweidung Wallis). Sie sind folglich in der Regel Herbst (viele Arten mit spätem vorgezogen werden. sich selbst zu überlassen. Blühzeitpunkt). Grünland, das nicht genutzt wird, gilt als • Weide: 1–2 x/Jahr mit kurzen Durch- Brache. Auch unternutzte Flächen wei- gängen und geringer Besatzdichte. sen manchmal Brache-Charakteristika Artenarme Brachflächen auf und sind entsprechend zu bewirt- Häufig bilden dominante Gräser, v.a. die Bewirtschaftungsbeiträge schaften. Das TWW-Inventar erfasst alle Fiederzwenke (Brachypodium pinna- Auch nicht regelmässig bewirtschaftete 4 Brachen unterhalb der Sömmerungs- tum) einen dichten Filz und vermindern Flächen können jährlich Beiträge nach linie (sofern sie TWW-Vegetationstypen die Artenvielfalt. Dies gilt auch für Farn, DZV und NHG erhalten, denn für aufweisen)1. Im Sömmerungsgebiet wer- Doldenblütler oder andere dominieren- Flächen, für die eine schriftliche Nut- den nur ehemalige Wiesen, die nicht de Pflanzenarten. Diese Flächen verbu- zungs- oder Schutzvereinbarung mit der länger als etwa 10 Jahre brachliegen, schen oft nur langsam, da der dichte kantonalen Fachstelle für Naturschutz erfasst. Streufilz die Ansiedlung von Gehölzen besteht, gelten die darin festgelegten behindert. Nuitzungszeitpunkte oder -intervalle8. Bedeutung Insbesondere jüngere Brachen können Ziel : Durch eine extensive Bewirt- Weitere Informationen je nach Stadium floristisch und faunis- schaftung die Ansiedlung neuer Arten Antognoli C. et. al, 1995: Tessiner Ma- 5 tisch äusserst wertvoll sein. Rund 12 % ermöglichen. gerwiesen im Wandel. der kartierten Flächen sind ungenutzt. Bischof, N. 1984: Pflanzensoziologische Sie stellen willkommene Rückzugsgebiete Empfehlungen: Untersuchungen von Sukzessionen aus und Nahrungsreservoirs für Reptilien, • Erste Nutzung Mai/Juni (vor der Ein- gemähten Magerrasen in der subalpinen 6 Spinnen und zahlreiche Insekten dar. lagerung von Nährstoffen). Stufe der Zentralalpen. Ideal ist das kleinräumige Nebeneinan- • 2–3 x jährlich nutzen während der ersten 2–5 Jahre der von genutzten Flächen und tempo- 1 Eggenberg, S. et al. 2001 2 • Evtl. Striegeln (inkl. Walzen) im Früh- rären Brachen . 2 Pozzi, S. et al., 1998; Stampfli, A. et al. jahr zur Auflockerung des Streufilzes 1999; Balmer, O. et al. 2000 Langfristig ist die Artenvielfalt von Dau- • Weide: mittelintensiv mit Rindern oder 3 Köhler, B. 2001 erbrachen abgesehen von natürlichen mit robusten alten Schafrassen (z.B. 4 Antognoli C. et al., 1995: weitere Arten sind Grünlandflächen (Felsensteppen, Lawi- Heidschnucken) da übliche Schaf- v.a. Bromus erectus,. Agropyron intermedii, 7 nenzüge, etc.) aber durch die fortlau- rassen die Fiederzwenke meiden. Molinia coerulea, Festuca ovina. 5 fende Entwicklung gefährdet3. Zudem • Massnahmen rotierend auf Teilflä- Maubert P. et. al. 1995, empfiehlt ab einem Deckungsgrad von 50 % Brachypodium besteht auf Brachflächen eine erhöhte La- chen ergreifen (Restflächen als Rück- zugsmöglichkeit für Fauna). einzugreifen, da einmal dominierende winen- und Hangrutschgefahr (s. Kap. Gräser nur sehr schwer zurückzudrängen 5.1.11 Erosion). Für brachliegende TWW- sind (vgl. auch Antognoli C. et al., 1995). Objekte, empfiehlt sich deshalb folgen- Ausgeglichene Brachflächen 6 Bobbink, R. 1991 des Vorgehen: Häufig sind diese krautreichen, saum- 7 Verbeke, W. 1990 1. Vorkommen von seltenen Arten artigen Brachen sehr artenreich, und in 8 Art. 45, Abs. 2 DZV (SR 910.13); Art. 19, (vgl. Objektblatt TWW im Anhang 2 frühen Stadien bieten sie vielen seltenen Abs. 5 und 6 LBV (SR 910.91). 50 5 EMPFEHLUNGEN ZU DEN SCHUTZ- UND UNTERHALTSMASSNAHMEN

BEWIRTSCHAFTUNGSHINWEISE NACH VEGETATIONSGRUPPEN

Vegetations- Ziel Sinnvolle Leitarten Mindestpflege Optimale Nutzungszeitpunkt für Wiesen Bemerkungen gruppe Flora Mäh- nutzung

Gefahr der Verbuschung Gefahr der Eutrophierung bezogen auf Höhenlage m ü.M. AE: Der Anteil (Deckung) Salvia pratensis gross sehr Schnitt alle 2 Jahre 2-schürig Bei Neuerschliessungen Trockene, arten- der Fett- Sanguisorba minor gross oder (möglichst 1600 besonders gefährdet.

reiche Fettwiesen wiesenpflanzen Ranunculus bulbosus frühe) jährliche 1200 Herbstweide möglich. (Glatthaferwiesen) bleibt konstant oder extensive Weide. und -weiden verkleinert sich. 800

400

1.6. 10.6. 20.6 1.7. 10.7. 20.7. MBAE: Der Anteil (Deckung) Onobrychis viciifolia gross gross Schnitt alle 2 Jahre 1-2-schürig Herbstweide möglich. Nährstoffreiche der Fett- Primula veris oder (möglichst 1600 Halbtrockenrasen wiesenpflanzen Scabiosa columbaria frühe) jährliche bleibt konstant oder extensive Weide. 1200 verkleinert sich. 800

400

1.6. 10.6. 20.6. 1.7. 10.7. 20.7. MB: Die Anzahl der Arten Campanula glomerata mittel, mittel, Schnitt alle 2 Jahre ½-1- Bestmögliche Trockenvege- Echte Halb- aus der Gruppe MB1 Dianthus carthusian. Im VS Im VS oder (möglichst schürig 1600 tation im Mittelland. trockenrasen und MB2 bleibt Helianthem. nummul. gross gross frühe) jährliche (VS und GR: Herbstweide möglich. konstant oder extensive Weide. 1-2- 1200 vergrössert sich. schürig) 800

400

1.6. 10.6 20.6 1.7. 10.7 20.7

MBXB, MBSP: Die Anzahl der Arten Asperula cynanchica mittel, mittel, Schnitt alle 2 Jahre ½-1- Herbstweide nicht erwünscht. Trockene Halb- aus den Gruppen XB Teucrium chamaedrys Im VS Im VS oder (möglichst schürig (VS 1600 trockenrasen und SP bleibt gross gross frühe) jährliche und GR: 1- konstant oder extensive Weide. schürig) 1200 vergrössert sich. 800

400

1.6. 10.6 20.6 1.7. 10.7 20.7 XB, SP: Deckung der Kraut- Dianthus sylvester gering gering keine Mähnutzung Nutzung im allgemeinen nicht sinnvoll. Echte Trockenrasen sind tritt- Trocken- und schicht bleibt erhal- Erysimum rhaeticum (Verbuschung nicht empfindlich und verarmen bei Steppenrasen ten oder vergrössert Astragalus onobrych. beobachten). sinnvoll Übernutzung. sich. Seltene Arten In den Inneralpen kann eine bleiben erhalten. sehr extensive Nutzung in spe- ziellen Fällen (grosser Verbu- schungsdruck) sinnvoll sein. CB: Anzahl und Deckung Hypochaeris maculata mittel gross: Schnitt alle 3 Jahre ½-1- Herbstweide nicht erlaubt. 1600 Subkontinentaler der Arten der Gruppe Oxytropis halleri v.a. bei oder (möglichst schürig Auf den Reichtum der seltenen Trockenrasen CB bleibt konstant Inula hirta Bewäs- frühe) extensive 1200 Arten besonders achten. oder vergrössert serung Weide. Besonders durch Bewässerung sich. 800 gefährdet. 400

1.6.10.6 20.6 1.7. 10.7 20.7

LL: Anzahl und Deckung Anthyllis vulneraria gross gross Jährlicher 1-2-schürig Artenarmut entsteht durch Artenarmer der Arten der Gruppe Hippocrepis comosa Schnitt/Weide 1600 Über- oder Unternutzung. Die

Trockenrasen MB1 und MB2 Ononis repens 1200 Nutzung ist entsprechend vergrössert sich. anzupassen. In seltenen 800 Ausnahmefällen Einsaat in Betracht ziehen. 400

1.6. 10.6 20.6 1.7. 10.7 20.7

OR: Deckung der Ver- Anthericum ramosum sehr mittel Verbuschung ½-schürig In Kombination mit anderen Trockene Saum- buschung bleibt Geranium sanguin. gross beobachten und 1600 Trockenrasen ist diese Gesell- gesellschaft unter 50 %, Anteil Lilium bulbiferum alle 3–5 Jahre schaft besonders wertvoll. 1200 der Trockenzeiger mähen oder ab und bleibt gleich bzw. zu beweiden. 800 vergrössert sich. 400

1.6. 10.6 20.6 1.7. 10.7 20.7 5 EMPFEHLUNGEN ZU DEN SCHUTZ- UND UNTERHALTSMASSNAHMEN 51

BEWIRTSCHAFTUNGSHINWEISE NACH VEGETATIONSGRUPPEN

Vegetations- Ziel Sinnvolle Leitarten Mindestpflege Optimale Nutzungszeitpunkt für Wiesen Bemerkungen gruppe Flora Mäh- nutzung

Gefahr der Verbuschung Gefahr der Eutrophierung bezogen auf Höhenlage m ü.M. AI: Anzahl und Deckung Anchusa officinalis gross gering Entbuschen und Mähnutzung --- Vorwiegend inneralpine Vege- Halbruderaler der Arten der Gruppe Chondrilla juncea extensiv beweiden. nicht tation mit vielen seltenen und Trockenrasen AI bleibt konstant Tragopogon dubius sinnvoll blumigen Arten. Störung (oft auf ehem. oder vergrössert durch Verbiss und Tritt ist er- Ackerterrassen) sich. wünscht. CF: Die Anzahl und Anemone narcissifl. gross mittel Schnitt alle 3 Jahre ½-¼- Wildheunutzung meist in Rostseggenhalde Deckung der Arten Centaurea montana (ehem. Wiesen). schürig 1600 diesen Vegetationstypen. aus der Gruppe CF Traunstein. globosa Eutrophierungsgefahr bei Er- 1200 bleibt erhalten oder schliessung gross. vergrössert sich. 800

400

1.6. 10.6 20.6 1.7. 10.7 20.7 SV, CA: Anzahl und Deckung Coronilla vaginata gering gering Extensiv beweiden Mähnutzung --- CA ist eine seltene Relikt- Blaugrasrasen der Arten aus den Daphne striata und gelegentlich nicht gesellschaft der Südalpen. Gruppen SV bzw. CA Phyteuma orbiculare Entbuschen. sinnvoll bleiben erhalten oder vergrössern sich. FV: Anzahl und Deckung Laserpitium halleri mittel mittel Schnitt alle 3 Jahre ½-schürig Als Wiese (mit Poa violacea) Buntschwingel- der Arten aus der Potentilla grandifl. (gross, (v.a. bei (Violett- 1600 besonders wertvoll.

halde (inkl. Gruppe FV2 bleibt Aster alpinus wenn ehemaligen rispengras- 1200 Violettrispengras- erhalten oder mit Wiesen) oder Wiesen) Wiesen) vergrössert sich. Fett- extensive Weide. 800 zeigern) 400

1.6. 10.6 20.6 1.7. 10.7 20.7 NS: Anteil der Zeiger für Arnica montana gross gering Schnitt alle 3 Jahre ½-¼- Im TWW wurden nur arten- Borstgrasrasen artenreiche Nigritella rhellicani oder (möglichst schürig 1600 reiche Borstgrasrasen kartiert. Borstgrasrasen Pseudorchis albida frühe) extensive Gemähte Borstgrasrasen sind (Artengruppe NS2) Weide. 1200 besonders wertvoll. konstant oder Verbuschungsgefahr v.a. 800 zunehmend. durch Zwergsträucher. 400

1.6. 10.6 20.6 1.7. 10.7 20.7 LH: Artenreichtum gross mittel Schnitt alle 3 Jahre ½-1- Artenarmut entsteht durch 1600 Artenarmer zunehmend, v.a. mit oder (möglichst schürig Über- oder Unternutzung. Die Trockenrasen der Arten aus den frühe) extensive 1200 Nutzung ist entsprechend höheren Lagen Gruppen SV, CF, FV Weide. anzupassen. und NS2. 800 Verbuschungsgefahr v.a. durch Zwergsträucher. 400

1.6. 10.6 20.6 1.7. 10.7 20.7

5.1.7 Bewirtschaftungs- nutzung werden im Kapitel 5.1.4 be- Umsetzungshinweise gehen aus Kapitel hinweise für die ver- schrieben. 2.4. hervor. schiedenen Vege- tationsgruppen Als Zielsetzung der Bewirtschaftung gilt, Der ideale Nutzungszeitpunkt ist ab- dass die Vegetation eines Objektes er- hängig von der Meereshöhe. Als Hilfe- In der Tabelle finden sich Hinweise für halten oder verbessert wird. Die Leit- stellung zur Festlegung des Nutzungs- die minimale und optimale Bewirtschaf- arten sind vom TWW-Vegetations- zeitpunktes dient die entsprechende tung der verschiedenen Vegetations- schlüssel abgeleitet. Grafikspalte. gruppen in TWW-Objekten1. Für Nutzungs- und Aufwertungskonzep- Die optimale Nutzung wird nur für Wie- te ist es oft nötig, zusätzlich mit 1 Eggenberg, S. et al 2001, S. 177ff sen angegeben. Angaben zur Weide- Zielarten zu arbeiten. Definition und 52 5 EMPFEHLUNGEN ZU DEN SCHUTZ- UND UNTERHALTSMASSNAHMEN

feucht In der Schweiz kommen 170 Tagfalter-Arten in Grasland vor. 7 4 Das Schnittmengendiagramm zeigt, dass in den trockenen Wiesen frisch (Halbtrockenrasen, Trockenrasen, Trockengebüsch) am meisten Arten 10 23 vorkommen können. 84 Arten kommen sogar ausschliesslich in trockenen Wiesen vor.

trocken 84 42

Anzahl gefährdeter Tagfalter-Arten der Trocken- und Halb- 60 trockenrasen, die pro Monat von der Mahd betroffen sind. 50 Der Abbildung liegt folgende Hypothese zugrunde: Wird das Schnittgut sofort abgeführt, so sind Eier, Raupen und Puppen verloren. Wird das 40 Schnittgut zum Trocknen liegengelassen, so kann ein Teil der Raupen aus liegenlassen 30 dem Schnittgut hinauskriechen und überleben. Dadurch verringert sich die abführen Anzahl betroffener Arten. Von Oktober bis April sind die Raupen infolge 20 Winterruhe und zu geringer Temperaturen nicht mobil genug, um das

Anzahl betroffene Arten Arten betroffene Anzahl 10 Schnittgut verlassen zu können.

0 Jul Jun Okt Apr Jan Mai Mar Nov Feb Aug Dez Sep Monat

Links: Hainveilchenperlmutterfalter. Der Falter ist sehr typisch für Halbtrockenwiesen (Meso- brometen). In Rafz scheinen die Falter auch von den Buntbrachen zu profitieren. Rechts: Heidegrashüpfer. Er kommt vor allem in gut besonnten, kurzrasigen Wiesen und Weiden vor. Sein sirenenartiger Gesang ist unverkenn- bar.

Links: Zaunammer. Sie bewohnt gerne mit Sträuchern oder Brombeeren durchsetzte, süd- exponierte TWW. Rechts: Baumpieper. Baumpiepermännchen vollführen ihren Singflug meist von einzeln stehenden Bäumen und Telefonmasten aus. 5 EMPFEHLUNGEN ZU DEN SCHUTZ- UND UNTERHALTSMASSNAHMEN 53

5.1.8 Blickwinkel Fauna Mähen oder Beweiden? Extensiv ge- dichten festgestellt werden. Der Neun- nutzte Weiden weisen tendenziell höhere töter erreicht bei einem Gehölzanteil Grundsatz: Durch eine gesamtschwei- Artenzahlen auf als Wiesen. Fallbeispiele von mehr als 15 % überdurchschnittlich zerisch oder regional vielfältige, aber belegen, dass nebeneinanderliegende hohe Dichten. extensive Bewirtschaftung sollen die Wiesen und Weiden etwa eineinhalb- bis vorwiegend oder ausschliesslich in den zweimal so viele Arten aufweisen als eine Entbuschungen sollten nicht vor Ende TWW vorkommenden Tierarten erhalten Wiese oder eine Weide für sich allein1. Juni (Heckenbrüter) vorgenommen wer- und gefördert werden. In den Objekten den. Altgrashaufen sind Kinderstuben bereits vorkommende, schutzwürdige Rinder, Schafe, Ziegen, Pferde? Zur von Reptilien. Das Braunkehlchen nistet Tierarten sollen priorisiert und gezielt Wirkung verschiedener Weidetiere auf im Altgrasstreifen. Auf Felsen und Stei- gefördert werden (s. auch Kap. 2.4). die Artenvielfalt bestehen grosse Wis- nen bauen Mörtelwespen ihre Nester. senslücken. Jede Art der Beweidung Die Larven von Bock- und Prachtkäfer Jede Bewirtschaftung fördert die einen führt zu unterschiedlichen Lebensge- leben im Totholz, und die daraus ent- Arten und schadet anderen Arten. Des- meinschaften. Die Beweidung sollte stehenden Käfer ernähren sich vom halb ist es wichtig, zu wissen, welche möglichst extensiv erfolgen, aber inten- Nektar und Pollen der Blumen in den Arten vorkommen und gefördert werden siv genug, um eine Verbrachung zu Trockenwiesen. Verschiedene Wildbie- sollen. In Vorranggebieten und bei Ver- verhindern (s. Kap. 5.1.4 Weide). nen graben ihre Nesthöhlen in Anriss- netzungskonzepten können solche Ar- stellen oder vegetationsfreiem Boden. ten als Zielarten bezeichnet werden. Wann mähen? Nach DZV, mit flexibler Handhabung. Je nach Schnittzeitpunkt Lage des Objektes: Je nach Höhenlage Besondere Vorsicht ist geboten, wenn werden zwischen Mai und September und biogeographischer Region kommen auf einer bis anhin über Jahre gleich unterschiedlich viele und auch jeweils unterschiedliche Arten vor. Südexpo- bewirtschafteten Fläche eine Bewirt- andere Arten betroffen2 (vgl. nebenste- nierte, gut besonnte TWW sind meist ar- schaftungsänderung erfolgt, z.B. Be- hende Grafik). Die Säulenhöhen Okto- tenreicher als nordexponierte. Mit ande- weidung einer Mähwiese, Umstellung ber bis April zeigen die Bedeutung von ren TWW gut vernetzte Objekte sind in von Balkenmäher auf Rotationsmäher. Altgras und Kräutern, welche über den der Regel artenreicher als isolierte. Winter stehen gelassen werden für Bedeutung überwinternde Tagfalter wie z.B. den Sil- Weitere Informationen: Die TWW sind als Lebensraum für die bergrünen Bläuling (Lysandra coridon). Antognoli, C. et al. 1995: Tessiner Mager- Fauna der Schweiz von ausserordent- Seine Raupe überwintert in einem Ge- wiesen im Wandel. SR Umwelt Nr. 246. licher Bedeutung. Ein Drittel der Tag- spinst auf der Gemeinen Skabiose oder falter- und Heuschreckenarten kommt dem Gelben Enzian. Um die Gelege bo- Schneider, K. et al. 2001: Fauna arten- vorwiegend oder ausschliesslich in denbrütender Vogelarten zu schonen, reicher Wiesen. FAL SR 39. TWW vor; ein weiterer Drittel ist ge- sollte zudem die Nutzung in tieferen wöhnlich in TWW zu finden. Die Hälfte Lagen nicht vor Mitte Juni und in höhe- Birrer et al. 2001: Welche Wiesen nut- der beinahe 600 Wildbienenarten lebt in ren Lagen nicht vor Mitte Juli erfolgen. zen Vögel? FAL SR 39. TWW. Als Bestäuber haben sie eine wichtige Funktion für die Landwirt- Strukturen? Möglichst verschieden struk- Graf, R., Müller, M., Sieber, U. 1997: schaft. TWW sind zudem Überwinte- turierte Flächen und Landschaften (Bü- Trockenwiesen und Avifauna im En- rungsquartiere von weiteren Nützlingen sche, Hecken, vegetationsfreie Boden- gadin. Schweizerische Vogelwarte. Be- wie Marienkäfer, Florfliegen, Schweb- stellen, etc.). Zu starke Verbuschungen richt z. Hd. BUWAL. fliegen, Spinnen, Laufkäfer und oder eine zu starke Erosion können parasitische Wespen wie z.B. die Raps- jedoch auch kontraproduktiv sein. Das Glanzkäfer-Wespe. „richtige Mass“ ist fallweise zu ermitteln und auf gegebenenfalls festgelegte, Empfehlungen vorhandene Zielarten abzustimmen. So 1 Generell sind über viele Jahre ange- meiden z.B. die Feldlerche und etwas Schmid, W. et al. 2001 2 wandte, traditionelle Bewirtschaftun- weniger deutlich das Braunkehlchen die z.B. werden Heuschrecken im Juni/Juli so- gen, die zu wertvollen Tiergemeinschaf- gehölzreichen Landschaften3, während wohl als Larven als auch Imagines zerstört. Durch einen späten Schnitt wird ten geführt haben, beizubehalten oder beim Baumpieper in halboffenen Land- die Spinnenfauna generell gefördert zu fördern. schaften mit einem Gehölzanteil von (Pozzi, S. 1998). 10 % die höchsten Beobachtungs- 3 Schifferli, L. 1997 54 5 EMPFEHLUNGEN ZU DEN SCHUTZ- UND UNTERHALTSMASSNAHMEN

HECKENPFLEGE1

Auf Stock setzen Schonender Schnitt für Schnitt für mehr- Schnitt für dichte Schnitt zur Bildung von Schnitt für Kopfweiden: z.B. geeignet für: langsamwachsende triebige, stark- Dornengehölze Hochstämmen (Sitz- Ruten alle 1 bis 5 Jahre Haselnuss Arten: wachsende Sträucher: (Nistgelegenheiten warten!): vollständig am Kopf Hagebuche Liguster z.B. Hasel schaffen!): Ahorn, Salweide, abschneiden. Weide Weissdorn Hartriegel Weissdorn Hagebuche, Eiche, Hartriegel Kornelkirsche Schwarzer Holunder Schwarzdorn Linde, Ulme, Esche, Faulbaum Traubenkirsche Schneeball Kreuzdorn Traubenkirsche Traubenholunder Vogelbeere Pfaffenhütchen Sanddorn Esche Hagrose

Ökologische Funktion von Hecken und Feldgehölzen (nach Blab, J. 1988).

1 Quelle: Jenny, M. et al. 2001 „Heckenpflege – richtig gemacht“ 5 EMPFEHLUNGEN ZU DEN SCHUTZ- UND UNTERHALTSMASSNAHMEN 55

5.1.9 Unterhalt und Pflege • Zusammenhängende Gehölzstruktu- werden, damit Rückzugsmöglichkeiten von Strukturelementen ren und Heckenlandschaften insbe- der Fauna bestehen bleiben. sondere dort fördern, wo dies land- • Ausserhalb der Vegetationszeit schnei- schaftlich Tradition hat den, grosse Bäume nicht auf Stock Grundsatz: Strukturen am Rande und in- • Berücksichtigung der spezifischen Be- setzen. nerhalb von Trockenwiesen und -weiden dürfnisse von Zielarten (s. Kap. 5.1.8 • Totholz und dürre Bäume stehen las- können wesentlich zur floristischen und Blickwinkel Fauna) sen; Asthaufen und andere Strukturen faunistischen Vielfalt eines Objektes bei- innerhalb der Hecken fördern tragen. Sie sollen erhalten und wenn es Einzelbäume • Krautsaum von 3 m stehen lassen, er dem Schutzziel dient verbessert oder neu • Baumbestände regelmässig und hat eine wichtige ökologische Funk- geschaffen werden. Ein ersatzloses rechtzeitig verjüngen (es dauert viele tion; im September mähen, alternie- Entfernen oder Trivialisieren ist nicht mit Jahrzehnte, bis ein Baum seinen vollen rend Teilabschnitte über Winter stehen den Schutzzielen vereinbar (Art. 8 Abs. 2 ökologischen Wert erreicht hat). lassen, Schnittgut abführen. Bst. d Trockenwiesenverordnung). • Für Insekten besonders wertvoll sind Falls eine Hecke als ökologische Aus- Eichen, Weiden, Wildobstbäume. gleichsfläche angemeldet ist, sind die Hinweise über das Vorkommen von wert- Bestimmungen der DZV und allenfalls zu- vollen Strukturelementen in TWW-Objek- Obstgarten sätzliche kantonale Bestimmungen nach ten können den Teilobjektblättern entnom- • Pro Hektare sollten zwischen 30 bis der ÖQV1 zu beachten. men werden (s. Anhang IV). maximal 50 Bäume stehen • Vereinzelt tote Bäume stehen lassen Waldränder und Feldgehölze Für die Bedeutung der einzelnen Elemen- (Totholzbäume oder -äste sind keine • Waldränder gestuft ausbilden, breiten te sei auch auf die Lebensraumtypologie Übergang zwischen Offenland und Feuerbrandherde!) von Delarze, R. et al. (1999) verwiesen. Wald schaffen, d.h. stark auslichten, • Chemischer Pflanzenschutz: nicht zu- grosse Bäume freistellen, schnell gelassen wachsende Sträucher zurückdämmen Strukturen mit Gehölzen (Waldrandpartie nach innen verbrei- Einzelne Sträucher und Gebüsche tern) und breiten Krautsaum stehen Grundsatz: Der Einsatz von Forst- • Verbuschung deckt idealerweise zwi- lassen (Waldrand nach aussen verbrei- mulchern ist in der Regel nicht mit dem schen 3–20 % der Objektfläche. tern). Schutzziel vereinbar. Sowohl das Mul- • Bei der Entbuschung (bzw. Bepflan- • Sehr wertvoll wird der Waldrand, wenn chen, als auch das mit diesen Geräten zung) möglichst viele verschiedene ein- grasig-krautige Vegetation mit Ge- mögliche Einfräsen schädigen die Fauna heimische Straucharten fördern. büschpartien dynamisch abwechseln. und Flora in hohem Mass. • Besonders wertvoll sind: Wacholder, • Je stärker eine dreidimensionale Ver- zahnung mit dem Offenland zuge- Ausnahme: Ein gezielter Einsatz zur Berberitze, Rose, Weissdorn (in einigen lassen wird, desto ausgedehnter und Bekämpfung von Problempflanzen und Kantonen Sonderbestimmungen we- wertvoller ist dieses Übergangsbiotop. bei Ersteingriffen auf verbuschten Flächen gen Feuerbrandübertragung), Schwarz- ist möglich. Dabei ist unbedingt auf eine dorn und Kreuzdorn. Zwergstrauchheide hohe Bearbeitungstiefe (>10 cm, kein • Vorsicht bei Besenheide, Heidelbeere, • Die artenarmen Zwergstrauchheiden Einfräsen) zu achten. Zudem sollten nur Brombeere, Schwarz- und Sanddorn: der subalpinen Stufe sind nur in klei- Teilflächen auf einmal bearbeitet werden. Sie können sich durch Ausläufer rasch neren Deckungen (bis max. 25 %) zu ausbreiten. belassen. Bei Vordringen der Heide Allgemeines werden Pflegeschnitte nötig. • Möglichst viele verschiedene Gehölz- Hecken • Im Mittelland sind Heiden nur noch als arten, keine fremdländischen Arten. • Zusammensetzung aus möglichst vie- Restflächen vorhanden und sind durch • Erhalten von Altbäumen und Totholz len verschiedenen, in der Region hei- extensive Beweidung zu erhalten. (z.B. Totholzäste, Wurzelstöcke), da mischen Strauch- und Baumarten. viele totholzbewohnende Insekten da- • Hecken so anlegen, dass sie der rauf angewiesen sind Biotopvernetzung dienen. • Strukturen mit Holz auch am Boden • Regelmässige Pflege ist notwendig. fördern (Asthaufen, Holzzäune) Jährlich soll die Hecke ab Juni höchs- 1 tens zu 1/3 ihrer Länge geschnitten SR 910.13 und 910.14 56 5 EMPFEHLUNGEN ZU DEN SCHUTZ- UND UNTERHALTSMASSNAHMEN

Links: Segelfalter

Rechts: Apollofalter

Links: Wildbiene in Schneckenhäuschen

Rechts: Totholzbewohnende Wildbiene

Links: Schlingnatter

Rechts: Ameisenlöwe

Strukturen fördern die faunistische Vielfalt. Einige Beispiele: Gebüsche mit Schwarzdorn bieten Futterpflanzen für die Raupen des Segelfalters (Bild oben links), Steinmauern mit Weisser Fetthenne sind für den Apollofalter wichtig (Bild oben rechts). In Löchern im Holz, zwischen Steinen und sogar in alten Schneckenhäuschen finden Wildbienen Unterschlupf (Bilder in der Mitte). Sonnenexponierte, warme Steinhaufen sind Habitate für Schlangen wie die Schlingnatter (Bild unten links) und von unverbauten, trockenwarmen Erdanrissen in Weiden und an Wegrändern profitiert der Ameisenlöwe (Bild unten rechts). 5 EMPFEHLUNGEN ZU DEN SCHUTZ- UND UNTERHALTSMASSNAHMEN 57

Grünlandstrukturen Bachufer und Gräben • Krautsaum von 1–3 m stehen lassen • An die Ufervegetation sollte ein min- und spät mähen. Als Dauergrünland gilt in oder neben destens 3 m breiter extensiver Wie- dem Objekt liegendes Grünland, das senstreifen anschliessen. Diese Vege- Kleine Erdanrisse, Felsen keine TWW-Vegetation aufweist. tationsstreifen nicht beweiden, son- • Kleinere Anrisse oder Rutschflächen dern mit Balkenmäher oder Sense ab durch Versteilungen im Gelände er- Empfehlungen: Juni (Wiesenpflanzen) oder August halten und nicht befestigen (keine • Möglichst extensive Nutzung an der (Sumpfpflanzen) mähen. Bepflanzung mit Gehölzen). Grenze zum TWW-Objekt. • Ufersaum (1–3 m) stehen lassen. Al- • Neue kleine Anrisse zulassen, v.a. in • Altgrasinseln und -streifen einrichten ternierend jedes zweite Jahr mähen. Südlage. (nicht mähen). Streifen so anlegen, Schnittgut abführen. • Kleine Erdanrisse in kantonalen Ent- dass sie mit benachbarten Brache- • Ufervegetation (Schilf- und Binsen- schädigungsmodellen honorieren. flächen vernetzt sind. Eine gelegent- bestände, Auenvegetation sowie an- • Kein Abböschen der Anrissfläche: je liche Mahd spät im Jahr sollte dere natürliche Pflanzengesellschaf- steiler die Fläche desto grösser die möglichst abschnittweise erfolgen, im ten) darf nicht gerodet werden (Art. Schutzwürdigkeit. Turnus von einigen Jahren rotierend. 21 und 22 NHG1). Pflegemass- • Felsen und grosse Steine besonnt • Schnittgut stets abführen, allenfalls nahmen analog zu den Hecken belassen, nicht aufhumusieren. gezielte Altgrashaufen für Reptilien durchführen. anlegen. Bei grösseren Anrissen und Ero- sionsflächen s. Kap. 5.1.11 Erosion.

Vegetationsarme oder -freie Hochstauden, Unkrautfluren Strukturen Weitere Informationen Delarze, R. et al. 1999: Lebensräume • Im Übergang zu intensiv genutzten Trockenmauer, Steinhaufen der Schweiz. Ökologie – Gefährdung – Flächen Buntbrachen anlegen oder • Trockenmauern neu anlegen, vor- Kennarten. Säume mit Hochstauden fördern (z.B. zugsweise in west-östlicher Richtung 2-jährlicher Schnitt). (volle Besonnung der Südflächen). DLG-Merkblatt für Heckenschneidwerke • Staudengruppen über Winter stehen • Steine nicht mit Mörtel oder Zement Nr. 327, [email protected] lassen. verbinden, aber Mauer so pflegen, • Zur Bekämpfung von Problempflan- dass nicht ganze Mauerteile einstür- Zaric, N. et al. 2002: Guide des zen (z.B. Ackerkratzdistel) keine Pes- zen. buissons et arbres des haies et lisières. tizide anwenden (s. Kap. 5.1.10 Re- • Entlang der Mauer bzw. um grosse gulierung von Problempflanzen). Steinhaufen Krautsaum von 3 m anle- Jenny, M. et al. 2001: Heckenpflege – gen. richtig gemacht. Merkblatt LBL/SRVA. • Gebüsche zurückschneiden, die Steinhaufen- und Mauern beschatten. Strukturen mit Gewässern • Lesesteinhaufen belassen und neu anlegen. Quellaufstoss, Vernässung • Vernässungen nicht drainieren. • Bestehende Drainagen nur in Aus- Feldwege nahmefällen sanieren. • Feldwege nicht asphaltieren. • Der Naturschutzwert kann erhöht wer- • Rückbau bereits befestigter Wege in den, wenn Löcher ausgehoben wer- Naturwege prüfen (Unterhaltskosten den (Kleintümpel) und andere Struk- von befestigten Wegen mit Hartbelag turelemente (Ast- und Steinhaufen, sind oft höher2). ungenutzte Flächen oder Streifen) da- • Feuchte Gräben entlang von Wegen zugelegt werden. nicht entwässern, nicht mit Kies auf- 1 SR 451 füllen. 2 Birrer, H.-J.; Frieden, P., 1995 58 5 EMPFEHLUNGEN ZU DEN SCHUTZ- UND UNTERHALTSMASSNAHMEN

SPEZIFISCHE MASSNAHMEN ZUR REGULIERUNG DER WICHTIGSTEN PROBLEMPFLANZEN

Problempflanze Biologischer Charakter, Ursachen Massnahmen Toleranz

Kräuter / Gräser Adlerfarn Förderung, wenn früh geweidet und im ƒ 2–3x/Jahr mähen über 3 Jahre; unmittelbar vor dem Entfalten sehr gering Pteridium aquilinum Sommer ungenutzt; mit Rhizomen, giftig! der Blättchen1; regelmässig weiden. Ackerkratzdistel Ausdauernde Pflanze, Ausbreitung über Samen ƒ Säuberungsschnitt bei Sprosshöhe von 5–10 cm, Versamung sehr gering Cirsium arvense und Rhizome (2–3 cm), verhindern, Lücken vermeiden. Achtung: C. vulgare ähnlich, diese ist jedoch zweijährig und kein Problem. Brennnessel Stickstoffreiche Böden, grün nicht gern ƒ Säuberungsschnitt und liegen lassen2, chemische Bekämpfung Urtica dioeca gefressen, Nahrungspflanze für diverse nicht sinnvoll. Schmetterlingsraupen Weisser Germer Ausdauernde Pflanze, Samenverbreitung, ƒ Jährlich früh 1x mähen (15. –30. Mai vor Einlagerung der Veratrum album unternutzte gedüngte tiefe Böden; Giftig! Nährstoffe3, Sprosshöhe 20–30 cm) geregelter Weidegang. Jakobskreuzkraut Magere-leicht gedüngte, spät genutzte Weiden, ƒ Säuberungsschnitt vor Blüte, Schnittgut abtransportieren und sehr gering Senecio jacobaea besonders Jura; Sehr giftig! kompostieren, da auch welk von den Tieren trotz Giftigkeit gefressen. Alpenkreuzkraut Nährstoffreiche Böden, Lägerstellen, flugfähige ƒ Säuberungsschnitt vor Blüte, Schnittgut abtransportieren und Senecio alpinus Samen; Giftig! kompostieren, da welk von den Tieren gefressen. Goldrute Nur unter 900 m ü.M., eingewandert, Aus- ƒ 2x möglichst tiefe Mahd Ende Mai und Mitte August konse- sehr gering Solidago canadensis breitung über Samen und Rhizome, häufig quent über mehrere Jahre, Wegführen des Schnittgutes. nach Entbuschung in Lücken Klappertopf Einjährig, Vermehrung durch Samen, ƒ Lässt sich kontrollieren durch Mähen vor der Samenreife4 Rhinanthus sp. Halbschmarotzerpflanze (siehe Kap. 5.1.2 Abschnitt Schnitttermin). Fiederzwenke Unternutzung, gefördert durch selektiven ƒ Mähen im Juni ( bzw. Beginn Rispenschieben). Brachypodium Verbiss übriger Arten, spätblühend pinnatum

Gehölzpflanzen Schwarzdorn Kalkreiche Böden, ökologisch wertvolle Art ƒ Wenn möglich mit Ziegen beweiden, da gern gefressen5. Prunus spinosa (Vögel, Schmetterlinge); Wachstum 20– ƒ 1x/Jahr während Vegetationszeit schneiden. Ausnahmsweise: 30 cm/ Jahr über Wurzelbrut Herbizid auf Stockausschläge. Berberitze Flachgründige Böden ƒ Jährlicher Schnitt der Sträucher während der Vegetationszeit. Berberis vulgaris Espe, Zitterpappel Häufig in den Inner- und Südalpen, ƒ Säuberungsschnitt über mehrere Jahre. Populus tremula Vermehrung über Samen und Wurzelbrut ƒ Samenträger in näherer Umgebung eliminieren. Besenginster Häufig in den Südalpen, Silikatböden, rasches ƒ Säuberungsschnitt, wird zudem von Schafen und Ziegen gern Cytisus scoparius Wachstum, Samenvermehrung gefressen Brombeeren Nährstoffreiche Böden, Wurzelbildung am Ende ƒ Mehrmaliger Schnitt in Vegetationszeit, (Rubus v.a. wenn Rubus sp. der Triebe Triebe noch jung sind). Intensive Weide; Ausreissen (= Schwen- Hagrosen ten) mit Elimination des knapp unter der Bodenoberfläche lie- Rosa sp. Flachgründige, Südhänge, Wurzelausschläge genden Vegetationspunktes.

1 Erfahrung Naturschutzinspektorat Kt. BE 2 AGFF (Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des Futterbaus) [Hrsg.], 1990/1997: Merkblatt Nr. 4 Unkrautregulierung in Naturwiesen, Zürich. 8 S. 3 Treier, U., Müller, H. 2001 4 Caputa,. J. 1984 5 ADCF 1994: Buisson sur pâturage 5 EMPFEHLUNGEN ZU DEN SCHUTZ- UND UNTERHALTSMASSNAHMEN 59

5.1.10 Regulierung von Allgemeine Empfehlungen • Nach Entbuschung muss Folgepflege Problempflanzen 1. Prävention über sorgfältiges Beob- (Weide/Schnitt) sofort in nächster Ve- Grundsatz: Die Verunkrautung und die achten, standortangepasste Nutzung, getationsperiode einsetzen. übermässige Verbuschung von TWW- Vermeidung offener Stellen, kleine Be- • Bearbeitungszeitpunkt: Vegetations- Objekten sollen durch eine geeignete stände mit tiefer Toleranzschwelle ge- ruhe, bei aggressiver Ausbreitung in Bewirtschaftung kontrolliert werden. mäss Tabelle unmittelbar bekämpfen, Vegetationsperiode (s. auch Kap. 5.1.9 Chemische Bekämpfungsmassnahmen etablierte Bestände an weiterer Aus- Unterhalt und Pflege von Struktur- sind nicht erlaubt (Art. 8 Abs. 2 Bst. c breitung hindern. elementen). 2. Bei grösseren Problemen die land- Trockenwiesenverordnung). Die Büsche Flächenbrände wirtschaftlichen Beratung sowie die müssen periodisch ausgelichtet oder Grundsatz: Das in Brand Setzen von Naturschutzfachstelle anfragen. bei flächiger Entbuschung gestaffelt auf Flächen ist nicht erlaubt (Art. 8 Abs. 2 3. Falls die mechanische Bekämpfung jeweils max. 20 % der Fläche reduziert Bst. c und e Trockenwiesenverordnung; unmöglich ist, den Einsatz chemi- werden. Art 18 JSG3). scher Hilfsmittel prüfen (s. Kap. 5.1.1 Pflanzen, die sich in den TWW-Objekten Abschnitt chemische Hilfsstoffe). Grä- Langjährige Abbrennversuche zeigen, auf Kosten wertvoller Vegetationsein- serschonende Herbizide können in dass die Fiederzwenke (Brachypodium heiten zu stark ausbreiten, gelten als seltenen Fällen zur einmaligen Sa- pinnatum) durch Abbrennen in solchem Problempflanzen. Aus landwirtschaft- nierung in Einzelpflanzenanwendung Masse zunimmt, dass die Artenvielfalt 4 licher Sicht können dabei Viehschä- (kombiniert mit mech. Massnahmen) der Fläche deutlich zurückgeht . Zudem digung, Verlust an Futterfläche, Quali- vor allem bei Überhandnehmen fol- werden je nach Abbrennmethode ver- tätsverminderung des Futters sowie gender Arten eingesetzt werden: schiedene Tierarten deutlich geschädigt. Beeinträchtigung angrenzender Kultu- Schwarzdorn, Brombeeren, Acker- ren eine Rolle spielen. Zu Problem- kratzdisteln, evtl. Adlerfarn, Hagrosen Achtung: invasive Neophyten pflanzen können sich Kräuter, Gräser, und Espe. Invasive Neophyten sind gebietsfremde Büsche und Jungbäume entwickeln. Arten, die in wertvolle Habitate eindringen, Empfehlungen zur Entbuschung ein hohes Verdrängungspotenzial auf- Bedeutung • Ziel: Verbuschungsgrad 3–20 % (s. Kap. weisen und durch ihre starke Dominanz Ca. 1 % der TWW-Fläche weist einen 5.1.9 Unterhalt der Strukturelemente das Landschaftsbild verändern (Defi- Verbuschungsgrad von mehr als 20 % und Kapitel 5.1.4 Weide, Abschnitt Ver- nition nach IUCN). Eine Liste der inva- auf (Stand 2001). Dies insbesondere in buschung) siven Arten („Schwarze Liste“) findet sich den Kantonen GE, JU und TI mit Gehöl- • Selektive Entbuschung: ökologisch unter www.cps-skew.ch. Beispiele: Gold- zen wie Fichte, Rose und Berberitze. In wertvolle und langsamwachsende rute, Robinie. einigen Gegenden konnten zudem viele Sträucher (Dornsträucher, einhei- Objekte wegen eines Verbuschungs- mische, regionaltypische) bevorzugt Weitere Informationen gades von über 50 % nicht aufgenom- stehenlassen1. • Fachstelle Naturschutz Kt. ZH, 2000: men werden. • Ziegenherden (s. Kap. 5.1.4 Abschnitt „Merkblätter zu Problempflanzen“ Ziegen) eignen sich zur Zurückdrän- Gründe für eine übermässige Ausbrei- (www.naturschutz.zh.ch). gung von Sträuchern2 und Adlerfarn. tung einer Pflanzenart sind häufig eine • AGFF-Merkblatt 1990/1997: Unkraut- • Die Bekämpfung mit Gertel, Durch- reduzierte Bewirtschaftung resp. die Nut- regulierung in Naturwiesen forstungsschere, etc. ist dem Front- zungsaufgabe, die Lückenbildung durch • Sutter et al: 2002: Jakobs-Kreuzkraut mähwerk (planierende Wirkung) vor- Entbuschung, Standortveränderungen – eine Giftpflanze auf Vormarsch! zuziehen. Bei übermässigem Anfall (Verdichtungen, Nährstoffe) oder aber ei- • Weber 2002: Biodiversität und inva- von Häckselgut abtransportieren (kein ne langfristig gleichbleibende Bewirtschaf- sive Arten. www.iucn.org/themes/ssc/ Nährstoffeintrag). tung, die spezielle Arten einseitig fördert. pubs/policy • Generell ist das Ausreissen wirkungs- Nicht überall breiten sich sogenannte voller als das Schneiden. „Problempflanzen“ über ein kritisches • Grosse Flächen in Ausnahmefällen Mass aus. Da viele gleichzeitig eine nach dem Entbuschen mit standort- wichtige ökologische Funktion erfüllen angepasster Mischung begrünen, um 1 Kuchen, S. 1994 (z.B. Disteln als Nahrungsquelle verschie- ein Eindringen von anderen Problem- 2 Lessoc, FR (s. auch Kap. 6.2) dener Insekten und Vögel wie den Dis- kräutern zu verhindern (s. Kap. 5.1.1 3 telfink) sind sie bei kleinem Aufkommen SR 922.0 Abschnitt Übersaat und Einsaat). 4 zu belassen. Beinlich et al., 1995 60 5 RICHTLINIEN ZU DEN SCHUTZ- UND UNTERHALTSMASSNAHMEN

BEURTEILUNG VON EROSIONSSTELLEN

Erwünscht: Kleine und klar begrenzte Erosionsstellen erhöhen die Arten- vielfalt und werden z.B. von Wildbienen genutzt.

Aufgepasst: Bei solchen Erosionsstellen besteht die Gefahr grösserer Hangrutsche, und die Situation kann schnell unkontrollierbar werden. Hier ist durch eine geeignete Bewirtschaftung die Grasnarbe dicht zu halten. Evtl. sind Erosionsbarrieren zu schaffen (z.B. Reparatur der Trockenstein- mauer, Pflanzung von Büschen).

Unbedingt zu vermeiden: Sehr grosse Erosionsstellen sind meist Folge von Extremereignissen, kaum reversibel und auf jeden Fall zu vermeiden. 5 EMPFEHLUNGEN ZU DEN SCHUTZ- UND UNTERHALTSMASSNAHMEN 61

5.1.11 Erosion sen mitgerissen werden kann. Falls Bra- mit dem Schutzziel zu vereinbaren chen aber stark mit Zwergsträuchern (Art. 8 Abs. 2 Bst. c Trockenwiesen- überwachsen, vermindert sich ihre Ero- verordnung). Grundsatz: Erosionsstellen (Erdrutsche) sionsanfälligkeit durch die stabilisieren- • Erosionsgefährdete Flächen nur bei sind soweit als nötig zu verhindern de Wirkung der reissfesten Wurzelsys- guter Witterung (abgetrockneter Bo- (Art. 8 Abs. 2 Bst. c Trockenwiesen- teme5. den) beweiden. verordnung). • Wahl der Tränkestellen unter Einbe- Bei unkorrekter Weideführung mit Scha- zug der Erosionsgefahr. Trockenwiesen und -weiden befinden fen ist die Erosionsgefahr erhöht, da • Strukturelemente wie Sträucher, He- sich häufig in Steillagen und können bei stellenweise starker Weidedruck die Ar- cken und Bäume sind in rutschge- unsachgemässer Bewirtschaftung durch tenkombination verändert und das Wur- fährdeten Flächen zur Erosionsbe- Erdrutsche beeinträchtigt werden. Einer zelwerk schwächt. kämpfung einzusetzen (horizontale unkontrollierten Erosion ist entgegen- Anlage, resp. Belassen von Büschen zutreten, da einerseits die Vegetation und Bäumen in der Fläche). flächendeckend geschädigt, anderer- Mageres Grünland gegen Erosion seits die Bewirtschaftung stark erschwert Es gilt festzuhalten, dass mageres wird. Auch für den ökologischen Leis- Grünland weniger erosionsanfällig ist Wiederinstandstellung tungsnachweis (ÖLN) nach DZV1 ist die als gedüngte Flächen6. Untersuchun- Sind erosionsbedingte Schäden einmal Bodenerosion zu vermeiden. gen in der Innerschweiz7 belegen, dass entstanden, können die betroffenen Flä- nährstoffarme Flächen aus folgenden chen nur schwer in eine dichte, wertvolle Gründen weniger Erdrutsche aufweisen: Vegetationsdecke zurückgeführt wer- Erwünschte Struktur • Zugfestere, verholztere und dichtere den. Dieser Prozess dauert in rauheren Kleinflächige und klar begrenzte Anriss- Wurzeln; klimatischen Verhältnissen viele Jahre8. stellen dienen dagegen als Strukturele- • Erhöhte Trockenresistenz, weshalb die ment „offener Boden“ (vgl. Kap. 5.1.9 Feinwurzeln Trockenperioden über- Unterhalt und Pflege von Strukturele- leben; menten) und erhöhen insbesondere die • Gleichbleibende Bodenbedeckung faunistische Vielfalt einer Fläche. auch nach Trockenperiode; • Geringe Schwundrisse.

Hangneigung und Untergrund als rele- vante Gefährdungsfaktoren Empfohlene Massnahmen: Auf steilen Flächen (ab einer Hang- • Jegliche Nährstoffanreicherung in neigung von 50–60 %2) sind jegliche gefährdeten Flächen ist zu vermei- Erosionsstellen (auch Blaiken3 genannt) den (keine Düngung; Beweidung ex- zu vermeiden, da sie schnell ausser tensiv und schonend). Kontrolle geraten. Ist die Grasnarbe • Sehr steile Flächen (>60 % Hangnei- einmal geöffnet, dringt ständig Wasser gung) am besten mähen. Beweidung ein und bringt unter Umständen den nur mit Kleinvieh (Ziegen, Schafe) 1 SR 910.13, DZV Art. 9 Abs. 1 und 2 ganzen Hang ins rutschen. und als Umtriebsweide. Steile Flächen 2 Von Wyl, B. 1987 und Maag, S. et al. 2001: (40–60 % Hangneigung) mähen oder die Gefährdung steigt stark an ab einer Am stärksten gefährdet sind gedüngte mit leichteren Rindern beweiden. Hangneigung von 50–60%. 3 steile Hänge (Steillagen ab 60–70 % • Weideführung: Die Erosionsgefahr ist Spatz, G. 1999: „eine Blaike ist eine durch sollen nie gedüngt werden) sowie durch geeignete Weideunterteilung das Abrutschen der Rasenvegetation ein- schliesslich ihres Wurzelhorizontes ent- schattige, feuchte Lagen oder Flysch- (Achtung bei Standweide!) sowie standene vegetationsfreie Fläche; kommt gebiete. passende Besatzdichte und -dauer von blank = offen.“ einzudämmen. 4 Maag, S. et al. 2001 Brachflächen sind oft verstärkt erosions- • Die Bewässerung der Flächen erhöht 5 Von Wyl, B. 1987 anfällig4, da die langen Grashalme im bei unsachgemässer Handhabung 6 Dietl, W. et al. 1981; Von Wyl, B. 1987 Winter einfrieren und so die ganze die Erosionsgefahr. (Sie ist in TWW- 7 Von Wyl, B. 1987 Grasnarbe von gleitenden Schneemas- Objekten in der Regel sowieso nicht 8 Hegg, O. 1992 62 5 EMPFEHLUNGEN ZU DEN SCHUTZ- UND UNTERHALTSMASSNAHMEN

Der Arbeitsaufwand beim Handzetten ist 7-mal, beim Schwaden 10-mal höher im Vergleich zu den maschinell ausgeführten Arbeiten.(Quelle: FAT, Arbeitsvoranschlag, 1996, S/26)

Konservierungskosten Wiesen (Arbeit, Maschinen) in Abhängikgeit der Hindernisse und der Geländesteilheit

6000

5000

4000 Die Kosten nehmen mit der Anzahl Hindernisse 3000 und der Steilheit des Geländes zu. Auffallend die 2000 Kategorie „viele Hindernisse“: Die höheren Kosten bei 50–80 % Steilheit kommen durch die Fr./ ha und Nutzung Fr./ 1000 hohen Maschinenkosten (Überschneidungs- fahrten sowie Wendungen) zustande. Bei 80 % 0 wird vorwiegend Handarbeit geleistet. Hindernisse: Keine Wenige Mittel Viele

(*Grundlagen: LBL/SRVA, Leitfaden Naturnahe Steilheit: <18% 18-25% 25-35% 35-50% 50-80% >80% Lebensräume, Stand 2002; Basis FAT Maschi- nenkosten 1996, Arbeit 35Fr./Std.) 5 EMPFEHLUNGEN ZU DEN SCHUTZ- UND UNTERHALTSMASSNAHMEN 63

5.1.12 Betriebswirtschaft beitsintensive Weidenutzung oder Nut- träge nach NHG sollen zusätzliche zungsaufgabe. Mehraufwände, Ertragsverluste und Oft sind TWW-Flächen die einzigen stei- Nutzungseinschränkungen abgelten3. Grundsatz: Gesamtbetriebliche Rah- len Schnittwiesen im Betrieb und die Die Beiträge können andererseits aber menbedingungen sollten berücksichtigt Bauern verfügen nicht über die geeigne- auch als Anreiz zur Förderung spezieller werden. Die Bewirtschaftenden sollen te Hangmechanisierung. Falls dies nicht Nutzungsformen (z.B. Altgrasstreifen, im Rahmen der Schutzbestrebungen überbetrieblich gelöst werden kann, be- abgestufte Schnittnutzung, ...) einge- als zentrale Grösse einbezogen werden. steht ein starker Druck in Richtung Wei- setzt werden. Die Kantone haben hierfür denutzung. spezifische Beitragsmodelle4. Die Entscheidung, Trockenwiesen und -weiden zu bewirtschaften bzw. Verträ- Kollision von Arbeitsspitzen So kann Magerwiesenheu eingesetzt ge abzuschliessen, hängt von zahlrei- Da TWW-Gras relativ nutzungselastisch werden5: chen Faktoren ab. Sicher spielt der fi- ist, empfiehlt es sich, den Schnittzeit- • Milchkuh: gegen Ende Laktation und nanzielle Anreiz eine grosse Rolle, er wird punkt in arbeitsextensivere Wochen zu in Galtphase (Phosphor und Natrium jedoch durch andere Faktoren stark verschieben. ergänzen); Hochleistungskuh: 1–2 kg mitbeeinflusst1. Bei Vertragsverhand- pro Tag als Zufütterung (verbesserte lungen müssen deshalb die Rahmenbe- Zu viel nährstoffarmes Grundfutter physikalische Struktur des Futters); dingungen, in welchen sich der Bewirt- Die einsetzbare Menge von nährstoff- • Aufzuchtrinder: mit Ergänzung der Ra- schaftenden bewegen, mitberücksich- armem Grundfutter ist abhängig von der tion über phosphorreiche Mineralstoff- tigt werden. Dabei sind folgende – aus Tierart und der erwarteten Produktions- mischungen und Viehsalz; der Sicht der Bewirtschaftenden mögli- leistung (Milchmenge, Fleischzuwachs). • Mutterkuh: in Galtzeit und in der Start- cherweise hemmende – Faktoren aufzu- In Betrieben mit Mutterkuhhaltung und phase (hier mit Rohproteinzufuhr), führen: Nachzuchtrindern kann das Heu von Phosphor, Magnesium und Viehsalz TWW-Objekten in der Regel bis zu ei- zugeben; Überlastete Nährstoffbilanz nem Anteil von 20 % problemlos ver- • Milchschafe/-ziegen: trockenstehende Bei Betrieben mit hohem Tierbesatz wendet werden, sofern eine separate Tiere, 1.–3. Trächtigkeitsmonat. kann ein Düngeverzicht auf einer bisher Lagerung und Futterzuteilung möglich • Pferde, extensive Schaf- und Ziegen- leicht gedüngten Wiese zu einem Pro- sind. Bei Betrieben, die sich auf Milch- zucht: relativ unbeschränkt. blem in der Nährstoffbilanz führen. Um wirtschaft spezialisiert haben, liegt die- eine Überdüngung der übrigen Be- ser Prozentsatz bei 10–15 %. Schafe, Weitere Informationen triebsflächen zu vermeiden, muss der Ziegen und Pferde ertragen höhere An- LBL/SRVA (2002): Naturnahe Lebens- Tierbestand reduziert oder Hofdünger teile Extensivheu. räume: Leitfaden zur Berechnung von weggeführt werden. Tierbestandesre- Naturschutzleistungen der Landwirt- duktionen führen meist zu massgeb- Grosser Biotop-Anteil schaft. lichen Ertragseinbussen. Macht der Anteil extensiv bewirtschaf- LBL/SRVA (2001): Betriebsplanung: Ein- tetes Grünland (TWW und andere) mehr satz von nährstoffarmem Grundfutter etc. Grosser Bewirtschaftungsaufwand als 20 % der landwirtschaftlichen Nutz- Oft liegen TWW-Flächen weit vom fläche aus, ist sicherzustellen, dass die Betrieb entfernt in steilem und unweg- Restparzellen nicht überdüngt werden. samem Gebiet. Zum Teil können sie Je nach Rahmenbedingungen sind Än- nicht maschinell bearbeitet werden und derungen in der Betriebsorganisation erfordern deshalb für die Schnittnutzung nötig. So zum Beispiel: einen sehr hohen Arbeitsaufwand. Der • Neuausrichtung der Tierhaltung; Aufwand wird gemessen am Ertrag über- • Reduktion der Tierzahl. proportional gross2. Auf vielen Bauern- In diesen Fällen ist eine gesamtbetrieb- betrieben müssen als Folge des Struk- liche Beratung durch Fachpersonen im turwandels immer mehr Flächen mit im- allgemeinen angezeigt. 1 Schenk, A. 2002. mer weniger Arbeitskräften bewirtschaf- 2 Pezzatti, M. 2001. tet werden. Die Bewirtschafter stehen vor Beiträge 3 Art. 18c Abs. 1 und 2. NHG (SR 451) der Wahl: Schnittnutzung, weniger ar- Das gesamte Beitragswesen beeinflusst 4 vgl. Pearson, S. et al 2002. die Entscheidungen der Bauern. Bei- 5 Stoll, W. et al., 2001. 64 5 EMPFEHLUNGEN ZU DEN SCHUTZ- UND UNTERHALTSMASSNAHMEN

Einwachsender Waldrand, Küttigen AG. Derselbe Waldrand nach dem Ersteingriff. Deutlich sind die massiv ver- änderten Lichtverhältnisse am Standort sichtbar. Zudem wird die poten- zielle Funktion eines stark strukturierten Waldrandes zur Vernetzung isoliert liegender TWW-Flächen erkennbar.

TWW-Objekt an der Böschung der Elsässerbahn, BS: neben dem Biotop- wert weisen Böschungen oft auch eine hohe Vernetzungsfunktion auf. Der Kaisermantel (Argynnis paphia) ist eine Schmetterlingsart, die auf gut strukturierte Waldränder und Trockenwiesen angewiesen ist.

5.2 ÜBRIGE NUTZUNGEN tere Nutzungen auf TWW. Diese unter- In Anhang V werden die wichtigsten Nut- liegen verschiedenen Gesetzgebungen zungen hinsichtlich ihrer Zulässigkeit Grundsatz: Nach Art. 8 Abs.2 Bst. c bzw. Politikbereichen. Ein Instrument bzw. ihres Aufwertungspotenzials be- Trockenwiesenverordnung sollen beste- zur Politikkoordination auf Bundes- urteilt. hende und neue Nutzungen mit dem ebene liegt im Schutz- und Förderpro- Schutzziel in Einklang stehen. Dies be- gramm TWW1 vor. Folgende Bereiche Wald/Schutz vor Naturgefahren trifft neben der in Kapitel 5.1 be- sind im Zusammenhang mit der Nut- Neben der landwirtschaftlichen wirkt die handelten landwirtschaftlichen Nutzung zung von TWW und dem TWW-Schutz forstwirtschaftliche Nutzung am stärk- namentlich die waldwirtschaftliche, die von Bedeutung: sten und direktesten auf TWW-Objekte. militärische sowie die Erholungs- • Wald / Gefahrenschutz In den meisten Fällen steht die Aufrecht- nutzung. • Verkehr Neben der landwirtschaftlichen Be- • Landesverteidigung wirtschaftung wirken verschiedene wei- • Freitzeit, Sport, Tourismus 1 BAFU 2006, internes Strategiepapier 5 EMPFEHLUNGEN ZU DEN SCHUTZ- UND UNTERHALTSMASSNAHMEN 65

erhaltung einer Schutzziel konformen zum Schutze des Menschen kann vom unter Pisten (Natur- und Kunstschnee) Nutzung im Vordergrund. Dies betrifft TWW-Schutzziel5 abgewichen werden artenärmer ist und höhere Zeigerwerte insbesondere bestockte Weide/Wald- (s. Kap. 6.1). bezüglich Nährstoffgehalt aufweist. Das weiden (Kapitel: 5.1.5) sowie die Gehöl- Artspektrum verschiebt sich auf Kosten ze der Struktur- und Grenzelemente (Ka- Verkehr / Erschliessungen von Frühblühern zu Spätblühern. Aus pitel 5.1.9). Massnahmen für die Nutzung Einige TWW-Objekte liegen entlang von diesen Gründen sind das Beschneien und Pflege dieser Flächen fallen unter Verkehrsträgern (Schiene und Strasse). und Neuanlagen von Skipisten in der Fördermassnahmen nach Waldbau A Die Böschungen sind in der Regel land- Regel nicht mit den TWW-Schutzzielen (Art. 38 Abs. 2 Bst. b WaG)1. Die Nut- wirtschaftlich genutzt oder werden im vereinbar. zung hat die Merkmale des naturnahen Zusammenhang mit dem Unterhalt der Massive Eingriffe wie Pistenplanierun- Waldbaus aufzuweisen2. übrigen begleitenden Grünflächen ge- gen und der Bau von Beschneiungsan- pflegt. Grundsätzlich muss diese Pflege lagen sind nicht mit dem Schutzziel Ökologisch relevant sind die bestockten analog den Richtlinien zur landwirtschaft- vereinbar. Dasselbe gilt wegen ihrer Flächen als Brut-, Nahrungs- und Über- lichen Nutzung erfolgen. Es ist sinnvoll, düngenden Wirkung für den Einsatz von winterungsraum für viele TWW-typische diese Pflegemassnahmen in Richtlinien6 sogenannten PTX-Schneezusätzen. Tierarten. Im Zusammenhang mit den und Pflegeplänen festzuschreiben. TWW sind regelmässige Pflegeeingriffe Weitere Politikbereiche zur Schaffung einer lichten Waldstruktur Sorgfältig zu beurteilen sind neue Er- Weitere Politikbereiche, die sich nicht von grosser Bedeutung3. Konsequent schliessungen zur Aufrechterhaltung ei- unmittelbar in Form einer Nutzung auf aufgewertete, stufige Waldränder sind ner bestehenden Nutzung. In der Regel das Objekt auswirken, sind im Umset- ökologisch wertvoller als nicht gestufte4. sollte von Erschliessungen im Nahbereich zungsprozess – insbesondere bei Vor- Von Bedeutung sind Waldränder zudem von TWW-Objekten aufgrund der direkten ranggebieten – individuell ebenfalls zu als Vernetzungselement zwischen iso- und indirekten Beeinträchtigung (Land- berücksichtigen. Es sind dies: der Ge- liert liegenden TWW. Relevant sind auch schaftliche Qualität, Zweckentfremdung wässerschutz im Zusammenhang mit TWW auf unbestockten Flächen inner- etc.) abgesehen werden. Ein Entscheid der Düngerbilanz landwirtschaftlicher halb des Waldperimeters. In diesen Fäl- sollte auf regionalen Nutzungskonzepten Betriebe und bei Gewässerschutzkon- len ist ein Offenhalten durch regelmäs- (z.B. LEK) unter Prüfung der bestehenden zepten, der Wasserbau im Zusammen- sige Pflege analog den Richtlinien für Infrastruktur, alternativer Nutzungen und hang mit Renaturierungs- und Hoch- die landwirtschaftliche Nutzung zu ge- Erschliessungstechnologien sowie Einbe- wasserschutzprojekten sowie die Regio- währleisten. zug einer Beurteilung von Bedeutung und nalpolitik. Die Abstimmung mit der Raum- Qualität der betroffenen TWW basieren. planung wird in Kapitel 3 beschrieben. Auf der anderen Seite liegt ein Gefähr- dungspotenzial für TWW-Vegetation in Landesverteidigung, Tourismus/ der Beschattung durch ausgewachsene Freizeit Mehr Information: Bäume, Eintrag von Laubstreu oder im Generell sind die bestehenden Nutzun- Jenny, H.-P. 1993: Vor lauter Bäumen Vordringen des Waldes. gen und Einrichtungen auf ihre Ver- den Wald doch noch sehen. träglichkeit mit den Zielen des TWW hin Buser, H., Klein, A., Baggenstos, M. Zielsetzungen und Massnahmen inner- zu überprüfen. Im Falle von Konflikten 1988: Pflegerichtlinien für Grünflächen halb des TWW-Umsetzungsperimeters (Schädigung der Vegetation, Störungen an Strassen. sind auf die TWW-Schutzziele abzustim- der Fauna) sind nach Art. 8 Abs. 2 Bst. c AGPN, 1996: Protection de la nature et men und im Waldentwicklungsplan bzw. Trockenwiesenverordnung individuelle entretien des talus de bord de route et Betriebsplan festzulegen. Lösungen zu suchen und umzusetzen (s. des cours d’eau. z.B. Kapitel 6.3). Werden Aufgaben der

Die aktive Bestockung von TWW-Flä- Landesverteidigung tangiert, ist eine chen zur Bekämpfung von Naturgefah- Interessenabwägung vorzunehmen. 1 SR 921.0 ren steht in der Regel im Konflikt zu den 2 BUWAL, F+D, Kreissschreiben NR 7 Zielen des TWW-Schutzes. Liegen TWW Ein konkret untersuchtes Problem im 3 Fachstelle Naturschutz, Kt. ZH 2001 im Projektperimeter von Gefahren- Bereich der touristischen Nutzung von 4 Krüsi, B. et al. 1996 schutzprojekten, ist eine Interessenab- TWW stellen Anlagen im Zusammen- 5 Art. 7 Abs. 1 Trockenwiesenverordnung wägung vorzunehmen. Nur im Falle un- hang mit dem Skisport dar. Es konnte 6 z.B.: Weisung SBB 1998 7 mittelbar standortgebundener Vorhaben gezeigt werden , dass die Vegetation 7 Wipf, S. et al. 2005 66 6 LÖSUNGSANSÄTZE ZU AUSGEWÄHLTEN PROBLEMEN

Blick auf das Problemgebiet Eibächli/Teltschi- matt, Kt. UR. Sowohl die Erosionssituation als auch die Grösse und Struktur des TWW-Objek- tes sind deutlich erkennbar.

Überlagerung der Detailkartierung TWW; mit der optimierten Massnahmenplanung des Auffors- tungsprojektes „Eibächli“, Spiringen, UR. Aus dem Plan ist ersichtlich, dass die Auffors- tungsflächen von rund 3'500 m2 weitgehend in den weniger wertvollen Objektteilen zu liegen kommen.

Legende

sehr wertvolle Trockenwiesen Faschinen

wertvolle Trockenwiesen Stecklinge

ziemlich wertvolle Trockenwiesen, Pflanzungen Fettwiesen, Gehölze

Weitere Projekte mit Ziegenweide zur Wiederherstellung von TWW • Tomils, GR. Kontakt: F. Andres, Trifolium, Chur • Untervaz, GR: Kontakt: P. Weidmann, Atragene, Chur • Orvin, BE. Kontakt: D. Fasching, Naturschutzinspektorat BE • Villnachern, AG. Kontakt: Pro Natura AG, Aarau 6 LÖSUNGSANSÄTZE ZU AUSGEWÄHLTEN PROBLEMEN 67

6.1 SCHÄCHENTAL, UR: vollen und wertvollen von den übri- 2000 hat sich die Situation stark ver- BIOTOPSCHUTZ VERSUS gen Objektflächen abgegrenzt wer- ändert: starkes Aufkommen von Bü- SCHUTZ VOR NATUR- den. schen (über 50 %) und Brachezeigern, GEFAHREN • Prioritätensetzung im Gefahren- starke Akkumulation von Streue. schutz: Definition der prioritären Problemflächen im Objektperi- Lösung: Seit 2001 wird die Weide wie- Ausgangslage: Der geologische Unter- meter. der bestossen: diesmal mit Ziegen. Im grund der Schächental-Sonnseite wird • Überlagerung der Interessen. Rahmen eines Pilotprojektes, getragen von Flysch aufgebaut. Trotz Steilheit • Optimierung Massnahmen Gefah- von der Fachstelle N+L, dem Besitzer des Hanges bedeutet dies gute Vor- renschutz3: Beschränkung der Auf- der Alp, dem Ziegenhalter und begleitet aussetzungen zur Grünlandbewirtschaf- forstung auf die Anrissstellen und von einer Fachperson, konnten bereits tung. Die traditionelle landwirtschaft- den normalerweise nicht wasser- erste Erfolge4 erzielt werden: liche Nutzung des Hanges brachte eine führenden Bach: Verwendung ver- • Starkes Zurückdrängen verholzter sehr feine Verzahnung von trockenen, schiedener Weidenarten für Faschi- Pflanzen aufgrund Ersteingriff und wechseltrockenen bis feuchten Wiesen nen und Stecklinge. Pflanzung von nachfolgendem Verbiss durch die und Weiden hervor. Zahlreiche Flächen Grünerlen. Ziegen. sind aus der Sicht des Arten- und • Das Zaunsystem mit drei bis vier Biotopschutzes als sehr wertvoll anzu- Die optimierte Massnahmenplanung er- Elektrobändern je nach Lage im sehen. Auf der anderen Seite sind die laubt eine weitgehende Zielerreichung Relief hat sehr gut funktioniert. Flyschhänge sehr erosionsanfällig. Zu- für beide Politikbereiche. Keine der als • Die Tiere kamen gesund und kräf- dem wirkt sich in diesem Zusam- sehr wertvoll oder wertvoll taxierten tig aus der Sömmerungszeit. menhang der geringe Waldanteil im TWW-Flächen werden durch die Auf- ganzen Gebiet negativ aus. forstung beeinträchtigt; der Wert des Ein ungelöstes Problem war zunächst TWW-Objektes kann weitgehend gehal- die Zunahme brachezeigender Gräser. Aufgrund gravierender Unwetterschä- ten werden. 2002 wurde daher die Anzahl Ziegen den wurde 1981 eine grossflächige um 50 % erhöht. Die Problematik der Untersuchung des Gebietes1 durch- Weitere Informationen Dominanz der Fiederzwenke und des geführt und ein Massnahmenprogramm G. Eich, Fachstelle N+L, Kanton UR Streuefilzes konnte damit besser in den eingeleitet mit dem Ziel, die Geschie- Griff bekommen werden. bemengen im Einzugsgebiet zu mini- mieren und somit Wohngebiete und Die Entwicklung der Weide wird im Rah- Infrastrukturanlagen vor Naturgefahren 6.2 LESSOC, FR: men eines Erfolgskontrollprogramms zu schützen. Vor allem Aufforstungen in REAKTIVIERUNG DER auf Dauerquadraten verfolgt. Problemgebieten wurden als Lösung BEWIRTSCHAFTUNG MIT angestrebt. ZIEGEN Weitere Informationen F. Cheda, Fachstelle N+L, Kanton FR Konflikt mit dem TWW-Schutz: Die ge- samte Fläche des TWW-Objektes 10351 Ausgangslage: 1997 wurde die Nutzung lag im Bereich eines Aufforstungspro- der Rinderweide Cernia Derrey-La jektes. Eine Umsetzung dieser Mass- Chaudzerya mit der Fläche von 1.7 ha nahme hätte eine vollständige Zerstö- aufgegeben. Hauptgrund für diesen rung des wertvollen Objektes zur Folge Entscheid liegt in der Steilheit – und gehabt. somit der Gefährlichkeit – der Weide und in der rückläufigen Entwicklung der Lösung: Anlässlich einer Begehung mit Anzahl Sömmerungstiere. Vertretern von Bund und Kanton wurde folgendes Vorgehen skizziert und um- Konflikt mit dem TWW-Schutz: 1996 gesetzt: wurde die Weide im Rahmen des TWW- 1 • Prioritätensetzung im Biotopschutz: Projektes kartiert. Im Bewertungsver- Sandri, A. 1981 2 Durchführung einer Detailkartie- fahren wurde dem Objekt 1108 ein ho- UNA 2000 3 rung2 aus welcher die sehr wert- her Wert zugemessen. Bereits im Jahr Amt für Forst und Jagd, Kt. UR 4 Perritaz, J. 2002 68 6 LÖSUNGSANSÄTZE ZU AUSGEWÄHLTEN PROBLEMEN

Entflechtung der Konflikte zwischen Erholungs- nutzung und Naturschutz. Aktuelle Situation zur Besucherlenkung und -information in der Rei- nacherheide, BL.

Orthophoto publiziert mit der Bewilligung der GIS-Fachstelle des Vermessungsamtes Basel- Landschaft vom 29.4.2002.

In Bezug auf ökologische Aufwertungsmassnah- men eignen sich besonders Auflichtungen in Wäldern auf magerem Boden sowie Wäldern, die noch die Struktur von Ausschlags- und Wei- dewäldern erkennen lassen. 6 LÖSUNGSANSÄTZE ZU AUSGEWÄHLTEN PROBLEMEN 69

6.3 REINACH, BL: • Info-Faltblatt Lösung BIOTOPSCHUTZ VERSUS • Naturschutzgebietsführer (Bro- Trotz dieser negativen Entwicklung konn- NAHERHOLUNG schüre) ten noch Ende der 80er Jahre zahl- • Versuchsweise Etablierung einer reiche seltene Schmetterlingsarten fest- Aufsicht mit zusätzlicher Aufgabe gestellt werden2. In verschiedenen Pro- Ausgangslage zur Besucherinformation (Natur- jekten konnten zahlreiche Wiederher- Die Reinacherheide ist eines der arten- schutzranger). stellungsmassnahmen für TWW reali- 1 reichsten Naturschutzgebiete des Kan- siert werden. Aus ökologischer Sicht tons BL. Zentrale Teile des 37 ha gros- Reit- und Hundeverbot provozierten zentral sind: sen Schutzgebietes sind TWW. Das starke Gegenreaktionen dieser Interes- • Entbuschung und Mahd von über Gebiet wurde 1974 mit Regierungsrats- sengruppen. Juristische (Beschwerde) 20 ha eingewachsenem Wiesland beschluss in das Inventar der geschütz- und politische (Volksinitiative) Interven- • starke Auslichtung und Nachpfle- ten Naturobjekte des Kantons BL auf- tionen hatten jedoch keine Chancen. gearbeiten auf über 50 ha Wald- genommen. areal Während in Bezug auf Vegetation und • Abschluss von Verträgen zur Ex- Charakteristisch für die Reinacherheide Pflanzenvielfalt mittlerweile Erfolge tensivierung von Grünland ist deren Lage inmitten der Agglome- festzustellen sind, ist die Artenvielfalt bei ration von Basel. Rund 100'000 Perso- den Tieren immer noch gefährdet. Auf organisatorischer Ebene wurden nen pro Jahr nutzen das Gebiet zur Nah- diese Massnahmen durch verschiedene erholung. Zudem setzen enge räumliche Weitere Informationen Aktivitäten nachhaltig unterstützt: Verhältnisse einer Abpufferung bzw. P. Imbeck, Fachstelle N+L, Kanton BL • Gründung einer breit abgestützen Vernetzung sehr enge Grenzen. Trägerschaft (Arbeitsgemeinschaft Kulturlandschaft Randen, KURA) Konflikt mit dem TWW-Schutz 6.4 RANDEN, SH: WIEDER- • starker Einbezug der Landwirte und Diese intensive Naherholungsnutzung HERSTELLUNG Forstbetriebe mittels Pflegever- stand den Zielen des TWW-Schutzes EHEMALIGER TWW einbarungen entgegen. Vor allem die Erhaltung oder • intensive Öffentlichkeits- und Bera- sogar Förderung seltener Tierarten war Ausgangslage tungsarbeit durch die Erholungsnutzung vor allem Dank günstiger naturräumlicher Fakto- • Mittelbeschaffung (BBS, FLS) aufgrund der damit verbundenen Un- ren, der schwachen Erschliessung der ruhe im Gebiet in Frage gestellt. Hochflächen sowie der langen Auf- Erfolgskontrollen zeigen, dass sich die rechterhaltung alter Nutzungsformen Artenvielfalt auf den offenen Flächen Lösung hat sich im Randen, SH, bis weit ins 20. stark erhöht hat3. Mit den Projekten Seit der Unterschutzstellung im Jahr Jahrhundert hinein eine reiche Arten- konnte zudem ein Beitrag zur Erhöhung 1974 mussten Lösungen im Bereich Be- und Biotopvielfalt trockenwarmer Aus- des TWW-Flächenanteils in unmittel- sucherlenkung und -information ent- prägung erhalten können. Erst in den barer Nähe der biogeographischen wickelt werden. Folgende Massnahmen sechziger und siebziger Jahren folgten Region Mittelland geleistet werden. wurden im Laufe der Zeit umgesetzt: unter dem Druck des agrarpolitischen Umfeldes grossflächige, für den Arten- Weitere Informationen Besucherlenkung und Biotopschutz negative Verän- H. Schiess, Brunnadern, SG • Verlegung des Campingplatzes derungen. H. Billing, Fachstelle N+L, Kanton SH • Verlegung des Hundesportplatzes • Einrichtung von Picknickplätzen Konflikt mit dem TWW-Schutz • Festlegung der erlaubten Wege Die für den TWW-Schutz verhängnis- • Einsatz von Aufsichtspersonal vollsten Entwicklungen bestanden in • Erlass eines Reitverbots grossflächigen Umwandlungen von Ma- • Erlass eines Hundeverbotes, Aus- gerwiesen in Ackerflächen und der Un- weisung einer Ersatzroute ternutzung oder Aufforstung der steilen 1 Besucherinformation Hänge. Die wertvollen Flächen gingen Ewald, K., Jenny, L., Schmassmann, H. 1981 • Ausstellung stark zurück. 2 Schiess, C. und H., 1995 • Info-Tafeln 3 Braig, P., 2000 70 6 LÖSUNGSANSÄTZE ZU AUSGEWÄHLTEN PROBLEMEN

Grafik: Métairie d’Evilard: Überlagerung der Trockenstandorte des kantonalen Inventars mit den Wytweidetypen der Métairie d'Evilard. Es zeigt sich, dass sich die wertvollen Trockenstandorte v.a. mit den stark bestockten Weiden (21 bis 50 % Bestockungsgrad) überlappen.

TWW-Objekt Ächerli, Juli 1996. Schraffiert einge- tragen sind die Bereiche des Objektes, welche im Rahmen eines Pflegeeingriffs stark aufgewertet werden sollen. Deutlich sichtbar ist die vom Zuwachsen bedrohte Wiesenschneise. Reprodu- ziert mit der Genehmigung der LIS Nidwalden AG vom 26.6.02. 6 LÖSUNGSANSÄTZE ZU AUSGEWÄHLTEN PROBLEMEN 71

6.5 EVILARD, BE: NACHHAL- bunden. Weiter erfolgten vor 1997 jahr- bzw. fehlende Pflege bei Waldrand und TIGE BEWIRTSCHAFTUNG zehntelang keine relevanten forstlichen Gehölzen haben zur Folge, dass die TROCKENER WALDWEIDEN Eingriffe. Dies hatte in Teilflächen eine Baumschicht überaltert, die stufige Zunahme des Bestockungsgrades und Struktur verloren geht, das Innere des Ausgangslage der Beschattung zur Folge. Waldrandes bzw. der Gehölze verkahlt Die Métairie d'Evilard ist ein Sömme- und der Artenreichtum abnimmt. Zudem rungsbetrieb im Berner Faltenjura. Lösung werden die landwirtschaftlich genutzten Waldweiden mit Laubhölzern geben Eine Lösung kann nur durch ein lang- TWW-Flächen beschattet. Die Gefahr des dem Betrieb das für diese Region typi- fristiges dynamisches Gleichgewicht Einwachsens offener Flächen nimmt zu. sche und unverwechselbare Gesicht. zwischen Wald und Weide gefunden werden. Folgende, aus der Sicht der Lösung: Im vorliegenden Fall sind Be- Relevante Rahmenbedingungen haben TWW wichtige Lösungsansätze werden wirtschafter und Besitzer sowohl der sich in letzter Zeit stark gewandelt: in der Studie skizziert: landwirtschaftlich genutzten Fläche als • Abnahme des Sömmerungsviehs • gezielte Erhöhung der Bestossungs- auch des Waldes identisch. Damit konn- • Defizitäre Holznutzung zahl3. te der Aufwand zur Umsetzung von • Zunahme gesellschaftlicher Erwar- • Früherer Weidebeginn und schnelle- Schutzzielen und -massnahmen auf tungen (Schutz der Artenvielfalt, Er- re Weiderotation im Frühling sollen Waldareal in diesem Fall vergleichs- holungsnutzung) ein besseres Abweiden ermöglichen. weise gering gehalten werden. Es kon- • Personalmangel für Weidepflege • 5-jähriger Kunstdüngungsverzicht (zur kurrenzieren sich keine gegenläufigen Ziel der Besitzerin, die Burgergemeinde Angleichung des Futterpotenzials an Interessen verschiedener Grundeigen- Leubringen, ist es, eine aus ökono- die effektive Bestossungszahl. tümer bzw. Bewirtschafter. Grossflächi- mischer, gesellschaftlicher und ökolo- • Selektive Entbuschungen sowie ge- ge Auflichtungen konnten so ins Auge gischer Sicht zukunftsfähige Lösung für zielte Förderung einer Naturverjün- gefasst werden. die Métairie d'Evilard zu finden. Als Ent- gung durch Einzäunungen. Im beschriebenen Beispiel wurde wie scheidgrundlage wurde 2000–2002 eine • Durchforstung bewaldeter Zonen folgt vorgegangen: Studie1 ausgearbeitet. Dabei wurden – • Monitoring 1. Vertragsabschluss mit dem Bewirt- im Fall von Waldweiden zentral – alle Be- schafter über die landwirtschaftlich teiligten einbezogen, namentlich die Weitere Informationen: genutzte Fläche des Objektes Pächter des Hirten- und des Restaura- D. Fasching, Fachstelle N+L Kanton 2. Absprache des Pflegeeingriffs tionsbetriebes, sowie des Forstbetriebs. BE. 3. Einschätzung der Holznutzung des Konflikt mit dem TWW-Schutz Revierförsters auf der Basis von Pau- Die Weiden des Betriebes tendieren zu 6.6 STANS, NW: AUFWER- schalansätzen des Kantons NW. Er- einer Unterbestossung. Dies führt zu TUNG DURCH GEHÖLZ- gebnis: Der Holzertrag deckt nur einem latenten Konflikt mit dem TWW- UND WALDRANDPFLGE knapp 20 % des Aufwandes. Schutz. Die Modellierung der zukünf- Ausgangslage: 4. Schlaganzeichnung des Revierförsters tigen Entwicklung nach dem Modell Im TWW-Objekt 535 Ächerli, Stans, sind 5. Durchführung und Abgeltung der 2 PATUBOIS zeigt folgendes. Es findet sowohl der Waldrand als auch das Pflegearbeiten (2002/03; 2007/08) eine generelle Entwicklung von wenig Gehölz im Innern des Objektes über- 6. Als längerfristige Lösung ist eine Ab- bestockten Weiden (1–20 % Bestock- altert und drohen, sich auf Kosten von stimmung der Schutz- und Umset- ungsgrad) hin zu stark bestockten Wyt- TWW-Vegetation auszubreiten. Auf- zungsmassnahmen mit dem Wald- weiden (20–50 %) statt. Eine Hochrech- grund des Reliefs und der fehlenden entwicklungsplan vorgesehen. nung zeigt, dass ohne Gegenmassnah- Ertragskraft des Standorts, sind Holz- Weitere Informationen men mehr als 50 % der aktuellen Tro- nutzungen aufwändig und defizitär. F. Omlin, Fachstelle N+L, Kanton NW. ckenvegetation des kantonalen Inven- tars, vor allem durch die Zunahme der Konflikt mit dem TWW-Schutz: Gehölze und Waldränder sind wichtige Beschattung verschwinden würden. 1 Strukturelemente von Trockenwiesen Arbeitsgemeinschaft "Gestion intégrée des Die offenen Weiden wurden über länge- pâturages boisés", 2002 und -weiden. Dies gilt ganz besonders 2 re Zeit konsequent entbuscht. Da die Gallandat. J.-D, et al., 1995 für die tieferen Lagen, wo TWW zumeist 3 Verjüngung in den Gebüschen erfolgt, Die Bestimmungen gemäss SöBV (SR klein, isoliert und schlecht vernetzt sind, 910.133) sind dabei zu beachten. wurde damit das Aufkommen von Bäu- wie dies auch im Talgebiet von Stans men dort praktisch vollständig unter- der Fall ist. Ausbleibende Holznutzung 72 7 UNTERSTÜTZUNG DURCH DEN BUND

7 HINWEISE ZUR ERFOLSKONTROLLEQualität (schematisch)

sehr artenreich TWW-Qualität ÖQV-Qualität

artenarm

SCHEMATISCHE BEITRAGSSITUATION (BEITRAGSPYRAMIDE) FÜR LANDWIRTSCHAFTLICH GENUTZTE TWW IN geschätzter ABHÄNGIGKEIT DER QUALITÄT Flächenanteil 1,53 8 100 an der LN in % Beiträge pro ha 20.- bis 2350.-* NHG Bonus

max. 500.- ev. Vernetzungsbeitrag nach ÖQV Zusatz max. 500.- ÖQV Qualität

300 -1500.- Beiträge nach DZV für ext. und wenig int. Wiesen

18-35%: 350.- < 35%: 510.- ev. Hangbeiträge nach DZV

1200.- FlächenbeitragFlächenbeitrag nach DZV * nach Pearson et al., 2002

Legende: NHG Beiträge nach NHG ÖQV Ökoqualitätsverordnung DZV Direktzahlungsverordnung LN Landwirtschaftliche Nutzfläche 7 UNTERSTÜTZUNG DURCH DEN BUND 73

7.1 FINANZIELLE BEITRÄGE Bereich Landwirtschaft Waldareal können innerhalb des TWW- DES BUNDES Das Verhältnis der Abgeltungen nach Umsetzungsperimeters auch die natio- NHG und DZV/ÖQV orientiert sich am nalen Subventionsansätze gemäss NHG4. Abgeltungsberechtigt nach Art. 18d Sockel-Bonus-System. Wo sich abgel- geltend gemacht werden. Der Entscheid, Abs. 1 NHG sind alle zur Erreichung der tungswürdige Flächen nach den beiden ob NHG- oder WaG-Subventionssätze Schutzziele zweckmässigen Massnah- Rechtsgrundlagen überschneiden, ist angewendet werden sollen, liegt im men innerhalb des Umsetzungsperi- die doppelte Abgeltung für die gleiche Einzelfall beim zuständigen Kanton. meters, sofern sie vom Kanton ent- Leistung auf derselben landwirt- weder angeordnet oder aber nach Art. schaftlichen Nutzfläche auszuschlies- Projektanträge müssen auf der Ebene 18c Abs. 1 mittels Vereinbarungen gere- sen, indem die Bundesbeiträge nach der kantonalen Fachstellen koordiniert gelt und in geeigneter Form planungs- Art. 18d Abs. 1 NHG um allfällige Bei- sein und je nach kantonalem Entscheid rechtlich gesichert sind. träge nach DZV und ÖQV reduziert wer- bei der Abteilung Natur und Landschaft den. Von diesem Prinzip kann abgewi- oder bei der Forstdirektion eingereicht Bei der Festlegung der Abgeltungen chen werden, wenn zusätzliche Leis- werden. berücksichtigt der Bund die Finanzkraft tungen ohne entsprechenden Ertrag, der Kantone sowie ihre Gesamt- oder wenn weitergehende Nutzungsein- Das Kapitel 7.1 wird nach Einführung belastung durch den Biotopschutz (Art. schränkungen vereinbart werden, die des NFA überarbeitet. 18d Abs. 3 NHG). Art. 17 NHV kon- dem Erreichen der Schutzziele dienen. kretisiert die finanzielle Beteiligung des 7.2 BERATUNG Bundes: demnach umfasst sie 60 % bis Massnahmen in Objekten im Sömme- maximal 90% der Kosten. Für Land- rungsgebiet werden nach Artikel 18d Art. 14 Abs. 1 Trockenwiesenverord- erwerb werden tiefere Finanzhilfen Absatz 1 NHG abgegolten, sofern die nung verpflichtet den Bund, die gewährt (Art. 13. NHG). Bestimmungen gemäss Art. 8 Abs. 3 Kantone bei der Erfüllung ihrer Um- (Anpassung des Normalbesatzes) so- setzungs- und Vollzugsaufgaben zu Programmvereinbarungen wie die Mindestanforderungen an die unterstützen. Diese Aufgabe wird Bei Vorranggebieten werden die Ab- Bewirtschaftung nach Art. 10 SöBV sichergestellt durch geltungen des Bundes für Schutz- und erfüllt sind. Empfohlen wird der Bewirt- • den Betrieb einer Beratungsstelle Unterhaltsmassnahmen nach Artikel 18d schaftungsplan nach Art. 9 SöBV1. • die Publikation der vorliegenden Absatz 1 NHG im Rahmen von Pro- Umsetzungshilfe sowie von Merk- grammvereinbarung zwischen Bund und Bereich Gewässerschutz blättern für den Vollzug und die Kantonen geregelt. Voraussetzung für Liegen die TWW-Objekte in einem Ge- Bewirtschaftung Programmvereinbarung sind kantonale biet, in dem Massnahmen zur Erfüllung • die Anregung und Förderung an- Konzepte (Art. 15 Abs. 2 Trockenwiesen- der Anforderungen an die Wasserqua- gewandter Forschung verordnung). lität der ober- und unterirdischen Ge- wässer erforderlich sind, so leistet der Der Bundesrat weist mit Art. 15 Abs. 1 Bund bis zu 80 % der anrechenbaren 7.3 KOMMUNIKATION TWWV die Kompetenz zum Abschluss 2 Kosten . Bei Massnahmen auf Flächen, Die Schutz- und Umsetzungsbestrebun- solcher Programmvereinbarungen seiner die Beiträge nach LwG und NHG erhal- gen der Kantone können durch flan- Fachbehörde, dem BAFU, zu und legt in ten, werden diese Beträge abgezogen. kierende Kommunikationsmassnahmen Abs. 3, nicht abschliessend, die in der von Seiten des Bundes unterstützt wer- Programmvereinbarung zu regelnden Ge- Bereich Waldwirtschaft den. Die Fachstellen der Kantone wer- genstände fest: Bei der geometrischen Abgrenzung des den auf Wunsch bei Kommunikations- 1. die Umschreibung der bestehen- Waldes von der LN ist zu beachten, massnahmen auf kantonaler Ebene un- den Werte (Ist-Zustand); dass sich Waldareal und LN über- terstützt. 2. die qualitativen und quantitativen schneiden können, bzw. dass Lücken 3 Schutz- und Aufwertungsziele; dazwischen liegen können . Diesem Um- 1 SR 910.133 2 3. die Schutz- und Unterhalts- sowie stand ist bei der Beitragsbemessung Art. 62 a GschV (SR 814.201) die Aufwertungsmassnahmen; Rechnung zu tragen. 3 Mitteilung 3 / 2000 Vermessungsamt des 4. die Rechte und Pflichten der Partner; Kt. BE 5. die Finanzierung und Kontrolle Für sämtliche Schutz- und Unterhalts- 4 Schreiben der Eidgenössischen Forstdi- 6. Vertragsdauer und -erneuerung massnahmen des Naturschutzes auf rektion vom 21.11.2003

8ANHÄNGE75

I Zusammenstellung relevanter rechtlicher Grundlagen ...... 76

II Zitierte Literatur und laufende Forschungsarbeiten ...... 78

III Ergänzende Literatur...... 89

IV Materialien für den Vollzug...... 94

V Liste der unzulässigen Nutzungen ...... 99

VI Häufig gestellte Fragen...... 101

VII Adressen...... 103

VIII Trockenwiesenverordnung ...... 105 (In Bearbeitung)

IX Erläuterungen zur Trockenwiesenverordnung ...... 106 (In Bearbeitung) 76 8ANHÄNGE

SR 451 Bundesgesetz über den Natur- und Heimatschutz (NHG) vom 01.07.1966 (Stand ANHANG I: 3.05.05) Zusammenstellung relevanter rechtlicher Grundlagen SR 451.1 Verordnung über den Natur- und Heimatschutz (NHV) vom 16.01.91 (Stand 10.07.01)

SR 451.11 Verordnung über das Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler (VBLN) vom 10.08.77 (Stand 10.03.98)

SR 451.31 Verordnung über den Schutz der Auengebiete von nationaler Bedeutung (Auenverord- nung) vom 28.10.92 (Stand 2.12.03)

SR 451.32 Verordnung über den Schutz der Hoch- und Übergangsmoore von nationaler Bedeu- tung (Hochmoorverordnung) vom 21.01.91 (Stand 12.07.05)

SR 451.33 Verordnung über den Schutz der Flachmoore von nationaler Bedeutung (Flachmoor- verordnung) vom 07.09.94 (Stand 12.07.05)

SR 451.35 Verordnung über den Schutz der Moorlandschaften von besonderer Schönheit und von nationaler Bedeutung (Moorlandschaftsverordnung) vom 01.05.96 (Stand 13.04.04)

SR 611.0 Bundesgesetz über den eidgenössischen Finanzhaushalt (Finanzhaushaltgesetz, FHG) vom 07.10.2005 (Stand 25.04.06)

SR 611.01 Finanzhaushaltverordnung (FHV) vom 05.04.2006 (Stand 25.04.06)

SR 616.1 Bundesgesetz über Finanzhilfen und Abgeltungen (Subventionsgesetz, SuG) vom 05.10.90 (Stand 12.03.01)

SR 700 Bundesgesetz über die Raumplanung (Raumplanungsgesetz, RPG) vom 22.06.79 (Stand 13.05.03)

SR 700.1 Raumplanungsverordnung (RPV) vom 28.06.00 (Stand 22.12.03)

SR 814.01 Bundesgesetz über den Umweltschutz (Umweltschutzgesetz, USG) vom 07.10.83 (Stand 21.12.99)

SR 814.20 Bundesgesetz über den Schutz der Gewässer (Gewässerschutzgesetz, GSchG) vom 24.01.91 (Stand 23.08.05)

SR 814.201 Gewässerschutzverordnung (GSchV) vom 28.10.98 (Stand 23.08.05)

SR 814.81 Verordnung zur Reduktion von Risiken beim Umgang mit bestimmten besonders gefährlichen Stoffen, Zubereitungen und Gegenständen (Chemikalien-Risiko- reduktions-Verordnung, ChemRRV) vom 18. Mai 2005 (Stand 13.12.05)

SR 901.1 Bundesgesetz über Investitionshilfe für Berggebiete (IHG) vom 21.03.97 (Stand 20.07.04)

SR 901.3 Bundesbeschluss über die Unterstützung des Strukturwandels im ländlichen Raum vom 21.03.97 (Stand 01.02.00) 8ANHÄNGE77

SR 910.1 Bundesgesetz über die Landwirtschaft (Landwirtschaftsgesetz, LwG) vom 29.04.98 ANHANG I: (Stand 4.10.05) Zusammenstellung relevanter rechtlicher Grundlagen SR 910.13 Verordnung über die Direktzahlungen an die Landwirtschaft (Direktzahlungsverord- nung, DZV) vom 07.12.98 (Stand 21.03.06)

SR 910.133 Verordnung über Sömmerungsbeiträge (Sömmerungsbeitragsverordnung, SöBV) vom 29.03.00 (Stand 12.07.05)

SR 910.133.2 Verordnung des Bundesamt für Landwirtschaft über die Bewirtschaftung von Sömme- rungsgebieten vom 29.03.00 (Stand 27.04.04)

SR 910.14 Verordnung über die regionale Förderung der Qualität und Vernetzung von öko- logischen Ausgleichsflächen in der Landwirtschaft (Öko-Qualitätsverordnung, ÖQV) vom 04.04.01 (Stand 22.12.03)

SR 910.91 Verordnung über landwirtschaftliche Begriffe und die Anerkennung von Betriebsfor- men (Landwirtschaftliche Begriffsverordnung, LBV) vom 07.12.98 (Stand 22.12.03)

SR 912.1 Verordnung über die landwirtschaftlichen Produktionskataster und die Ausscheidung von Zonen (Landwirtschaftliche Zonen-Verordnung) vom 07.12.98 (Stand 22.12.03)

SR 913.1 Verordnung über die Strukturverbesserungen in der Landwirtschaft (Strukturverbes- serungsverordnung, SVV) vom 07.12.98 (Stand 30.12.03)

SR 916.17 Verordnung über das Inverkehrbringen von Düngern (Dünger-Verordnung, DüV) vom 10.01.01 (Stand 12.07.05)

SR 919.118 Verordnung über die Beurteilung der Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft vom 07.12.98 (Stand 26.01.99)

SR 921.0 Bundesgesetz über den Wald (Waldgesetz, WaG) vom 04.10.91 (Stand 6.04.04)

SR 921.01 Verordnung über den Wald (Waldverordnung, WaV) vom 30.11.92 (Stand 12.07.05)

SR 922.0 Bundesgesetz über die Jagd und den Schutz wildlebender Säugetiere und Vögel (Jagdgesetz, JSG) vom 20. Juni 1986)

SR 721.100 Bundesgesetz über den Wasserbau vom 21.06.91

SR 721.100.1 Verordnung über den Wasserbau (Wasserbauverordnung, WBV) vom 02.11.94 (Stand: 8.2.00)

Kreisschreiben Nr. 7 vom 14.4.93 der Eidgenössischen Forstdirektion

SR 814.81 Verordnung zur Reduktion von Risiken beim Umgang mit besonders gefährlichen Stoffen, Zubereitungen und Gegenständen (Chemikalien-Risikoreduktions- Verordnung, ChemRRV) vom 18.5.05 (Stand: 13.12.05)

Kt. VS „Verordnung betreffend Bewirtschaftungsbeiträge“ des Kant. VS vom 20.9.2000 (451.102), Art. 13, Abs. 4. 78 8ANHÄNGE

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ANHANG IV: Materialien für den Vollzug

Neben dem Text, den Erläuterungen sowie den Anhängen 1 und 2 des Bundesinventars der Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung stehen den Fachstellen N+L der Kantone weitere Materialien für den Vollzug zur Verfügung. Diese sind nachfolgend beschrieben:

MATERIALIEN NUTZUNGSMÖGLICHKEIT FÜR DEN VOLLZUG Objektblatt Verfügbarkeit: Die Objektblätter aller Objekte von nationaler Bedeutung werden den Kantonen im Anhörungsverfahren und bei der Inkraftsetzung des Inventars zugestellt. Sie sind als pdf-Datei verfügbar.

Informationsgehalt: Der Informationsgehalt der Objektblätter fasst die rechtlich relevanten Informationen der Teilobjektblätter (s. unten) zusam- men. Zentral sind die Angaben: • Detailplan mit Objekt- und Teilobjektperimeter im Massstab 1:10‘000 • Angabe der Vegetationsanteile • Hinweis auf besondere Schutzziele wie besondere Eigenarten, Pflanzenarten

Nutzungsmöglichkeit: Grundlage für den kantonalen Vollzug, rechtlich verbindlich Teilobjektblatt Verfügbarkeit: Die Teilobjektblätter jedes kartierten TWW-Objektes werden den kant. Fachstellen N+L im Jahr nach der Erhebung zugestellt. Ab 2006 stehen die Teilobjektblätter für die ganze Schweiz als Papierversion oder pdf-Datei zur Verfügung.

Informationsgehalt: Der Informationsgehalt der Teilobjektblätter ist sehr detailliert. Er unterscheidet sich wie folgt von den TWW-Objektblättern: • Lokalisierung und Präzisierung der Vegetation: Charakterisierung der Haupt- und Begleitvegetation aufgrund ökologischer Kennarten • Angabe von gefundenen RL-Arten • Präzisierung der Nutzung • Angabe des Verbuschungsgrades • Auflistung, Quantifizierung und teilweise Qualifizierung der Grenz- und Strukturelemente • Je nach Kanton dient das Übersichtsplanwerk des Kantons als Hintergrund der Karte. Je nach Übersichtsplanwerk: Bezug zur konkreten Parzellenstruktur

Nutzungsmöglichkeit: Nutzung des erhöhten Informationsgehaltes bei der Umsetzung spezifischer Schutz- und Unterhaltsmassnahmen: z.B. Optimierung und Unterhalt Strukturelemente, Bestimmung Tierbesatz aufgrund Verbuschungsgrad, Definition Umsetzungsperimeter unter Berücksichtigung von Bewirtschaftungseinheiten, Mitberichte, kantonale Erfolgskontrollen etc. Übersichtskarte 1:25‘000 Verfügbarkeit: Nach Abschluss der Kartierarbeiten in einem Kanton wird den kant. Fachstellen N+L ein Set von Übersichtskarten zugestellt. Sie sind auch als pdf-Datei erhältlich.

Informationsgehalt: Die Übersichtskarten basieren auf der Grundlage der Karten der Landestopographie (Massstab 1:25‘000). Sie enthalten die Objektperimeter und Vegetationsangaben sämtlicher, im Rahmen des Bundesprojektes kartierten TWW eines Kantons. Zu- dem sind die nach TWW abgesuchten Gebiete sowie die besuchten selektierten kantonalen Objekte ersichtlich.

Nutzungsmöglichkeit: Die Karten geben einen guten regionalen Überblick. Sie können im Umsetzungsprozess, z.B. bei Orientierungs- veranstaltungen verwendet werden. 8ANHÄNGE97

MATERIALIEN NUTZUNGSMÖGLICHKEIT FÜR DEN VOLLZUG digitale Datenbanken Verfügbarkeit: Auf Anfrage werden die Datenbanken gemäss Richtlinien des BAFU zusammen mit einem Merkblatt/Nutzungsvertrag als Access/GIS-Datenbank abgegeben.

Informationsgehalt: Alle erhobenen und interpretierten Daten der TWW-Kartierung.

Nutzungsmöglichkeit: Die Datenbanken erlauben spezifische, auf den Kanton zugeschnittene Auswertungen. Mit der GIS-Datenbank können Über- lagerungen (z.B. mit bestehenden Verträgen oder Schutzgebieten) vorgenommen werden und der Handlungsbedarf bei der Umsetzung des TWW-Inventars abgeleitet werden. Zielartenliste Verfügbarkeit: Die Zielartenlisten werden den Fachstellen als Papierversion und digital zur Verfügung gestellt.

Informationsgehalt: Definition: Arten, die das pioritäre Ziel von Schutz- und Pflegemassnahmen darstellen. Die Auswahl der Zielarten stützt sich auf die Liste der prioritären Arten des Bundes; es sind Arten, für die die Schweiz eine internationale Verantwortung trägt. Die Zielartenliste umfasst alle relevanten Organismengruppen (Gefässpflanzen, Moose, Flechten, Bienen, Fangschrecken, Grillen, Käfer, Schmetterlinge, Heuschrecken, Schmetterlingshafte,Reptilien, Schnecken, Vögel). Es besteht eine nationale Zielartenliste sowie ein Auszug für jeden Kanton. Dieser wird aufgrund der biogeografischen Gliederung der Schweiz ausgewählt.

Nutzungsmöglichkeit: Instrument des Artenschutzes. Eine Priorisierung der Arten ist möglich. Fundlisten von Zielarten Verfügbarkeit: Die Fundlisten der Zielarten werden den kant. Fachstellen N+L digital zur Verfügung gestellt.

Informationsgehalt: Fundliste aller festgestellten Zielarten aus: • Feldaufnahmen der TWW-Kartierung • Nationalen Datenbanken (nur Arten der TWW-Zielartenliste mit Fundnachweisen ab 1980). Für jeden Kanton gibt es eine solche Fundliste (Access-Datenbank), die pro Teilobjekt die Zielarten aufführt. Die Liste enthält Angaben zu den einzelnen Arten und Hinweise für spezifische Artenschutzmassnahmen. Spezifische Arten- schutzmassnahmen sind Fördermassnahmen für eine spezifische Zielart, die über den normalen Biotopschutz hinausgehen. Für jede Zielart ist aufgeführt, ob spezifische Artenschutzmassnahmen notwendig sind und was für Massnahmen empfohlen werden.

Nutzungsmöglichkeit: Die nach Teilobjekten gegliederten Fundlisten der TWW-Zielarten können für die objektspezifische Schutzzieldefinition (Zielarten) verwendet werden. Die Fundliste ist eine wichtige Grundlage für die Definition von konkreten Schutz- und Unter- haltsmassnahmen und vor allem auch für die Definition von Zielsetzungen für Vorranggebiete gemäss TWWV. Die Listen er- möglichen es, Prioritäten bei der Umsetzungsplanung zu setzen. Fundliste TWW-Kartierung Verfügbarkeit: Die Fundlisten der TWW-Kartierung werden den kant. Fachstellen N+L digital zur Verfügung gestellt.

Informationsgehalt: Die Fundliste der TWW-Kartierung umfasst alle während der Inventarisierung festgestellten Gefässpflanzen. Für jedes Teil- objekt gibt es eine solche Liste.

Nutzungsmöglichkeit: Vollständige Grundlage für Erfolgskontrollen und Auswertungen. 98 8ANHÄNGE

MATERIALIEN NUTZUNGSMÖGLICHKEIT FÜR DEN VOLLZUG Umsetzungshinweise Verfügbarkeit: Die Umsetzungshinweise werden den kant. Fachstellen N+L tabellarisch im Jahr nach der Erhebung abgegeben. Auf Wunsch wird die Datenbank auch digital zugestellt.

Informationsgehalt: Die Umsetzungshinweise werden durch die Kartierpersonen erhoben. Sie sind nicht systematisch und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ziel der Hinweise ist es, für die Umsetzung wertvolle Hinweise aus der Feldbegehung zu liefern. Die Informationen können unter anderem folgenden Charakter haben: • Hinweise auf beobachtete Tierarten • Hinweise auf Unter- bzw. Übernutzungen • Hinweise auf Problempflanzen

Nutzungsmöglichkeit: Die Nutzungsmöglichkeit für die Umsetzung ist individuell. Es wird empfohlen, Umsetzungshinweise im Umsetzungsprozess zu konsultieren und allenfalls einzubeziehen. Hinweise zu Pufferzonen Verfügbarkeit: Die Hinweise zu Pufferzonen werden den kant. Fachstellen N+L pro Teilobjekt mit der Inkraftsetzung des Bundesinventars tabellarisch zur Verfügung gestellt.

Informationsgehalt: Im Rahmen der Felderhebungen von den Kartierpersonen aufgenommener, nicht exakt lokalisierter bzw. quantifizierter Hinweis pro Teilobjekt, wo die Einrichtung einer Pufferzone im Rahmen der Umsetzung empfohlen wird. Bis 2001 wurde bei 3 % der Teilobjekte ein solcher Hinweis angebracht.

Nutzungsmöglichkeit: Grundlage für die nach Art 4 TWWV vorzunehmende Abgrenzung der Objekte. Die Tabelle mit den Hinweisen zu Pufferzonen entbindet die Kantone jedoch nicht von der Prüfung einer Pufferzone bei sämtlichen Objekten. Singularitätendossier Verfügbarkeit: Für jede Singularität wird ein eigenes Dossiers zusammengestellt und den kant. Fachstellen N+L nach Vorliegen über- mittelt.

Informationsgehalt: Der Informationsgehalt ist je nach Singularität unterschiedlich. Ausschlaggebend ist die Datenlage. Üblicherweise beinhaltet ein Dossier: • Erhebungsdaten und Beurteilung der Kartierperson • ergänzende Angaben und Beurteilung durch die kantonale Fachstelle N+L • Datenbankauszug CSCF und CRSF • Unterlagen, Literaturangaben • Kopie Luftbildausschnitt • Schutzziele • Empfehlungen für die Umsetzung • Empfehlungen für die Erfolgskontrolle

Nutzungsmöglichkeit: Für Singularitäten werden vom Bund konkrete Schutzziele vorgegeben und entsprechende Umsetzungshinweise abgeleitet. Die Dossiers dienen zur Konkretisierung und Ergänzung dieser Umsetzungshinweise sowie für die Erfolgskontrolle. Luftbildkopie Verfügbarkeit: Im Rahmen der Kartierung der TWW-Objekte kamen qualitativ meist hochwertige Luftbilder zum Einsatz. Luftbildkopien mit Originaleinträgen sind zentral archiviert und können bei Interesse gegen Gebühr (Kosten für Kopierarbeit und Material) bestellt werden. 8ANHÄNGE99

MATERIALIEN NUTZUNGSMÖGLICHKEIT FÜR DEN VOLLZUG

Informationsgehalt: Die Luftbilder sind ein Originaldokument der Felderhebung. Sie ermöglichen einen optimalen Überblick über die Nutzungsverhältnisse und die Vernetzung der Objekte. Neben der Perimeterabgrenzung (Teilobjektperimeter) sind die Abstreichgründe bei Nichtkartierung angegeben.

Nutzungsmöglichkeit: Luftbildkopien geben wertvolle Hinweise bei der Definition des Umsetzungsperimeters sowohl für Objekte als auch für Vorranggebiete. Zudem dienen sie zur Beurteilung des Vernetzungs- und Extensivierungspotenzials. Klassierungstabelle Verfügbarkeit: Nach Abschluss der Kartierarbeiten in einem Kanton wurden die Daten bewertet (BUWAL-Bericht Nr. 325). Das Resultat wird den kant. Fachstellen N+L im Jahr nach Abschluss der Kartierung als Klassierungsbericht zugestellt. Zentraler Teil dieses Klassierungsberichtes ist die Klassierungstabelle. Sie steht den Fachstellen auch digital zur Verfügung.

Informationsgehalt: Die Klassierungstabelle ermöglicht einerseits einen Überblick über die Objektwerte aller Objekte eines Kantons, insbesondere aber auch über sämtliche Werte der Teilbewertungen. Im weiteren wird pro Objekt abgegeben, welche Teilbewertung im Kantonsvergleich besonders hoch, bzw. welche Teilbewertung besonders schwach ist.

Nutzungsmöglichkeit: Die Tabelle ist ein wertvolles Instrument zur Prioritätensetzung bei der Umsetzungsplanung. Zudem können Schutz- und Umsetzungsmassnahmen auf die Teilbewertungen hin ausgerichtet werden. Z.B. können Stärken eines Objektes gezielt erhalten, Schwächen gezielt verbessert werden. Die Werte dienen zudem als Richtwerte für die zukünftige Erfolgskontrolle. Kantonsbericht Verfügbarkeit: Nach Abschluss der Kartierarbeiten und Klassierungsarbeiten in einem Kanton werden Vorgehen und Resultate der Arbeiten in einem Kantonsbericht zusammengefasst. Der Bericht wird den kant. Fachstellen N+L im Jahr nach Abschluss der Kartierung zugestellt.

Informationsgehalt: Aus dem Bericht gehen die wichtigsten Fakten der natur- und kulturräumlichen Grundlagen sowie des Vorgehens im betreffenden Kanton hervor. Im Vordergrund stehen statistische Auswertungen zu den erhobenen Daten

Nutzungsmöglichkeit: Der Bericht eignet sich vor allem für die Information von Politik und Partnerämtern auf Stufe Kanton sowie als Basis für die Öffentlichkeitsarbeit. Web-Site TWW Verfügbarkeit: www.umwelt-schweiz.ch/ tww

Informationsgehalt: • Darstellung des Lebensraumes TWW • Gefährdung und Schutz • Resultate und Statistiken der laufenden gesamtschweizerischen TWW-Kartierung • Beispiele zur Umsetzung des TWW-Schutzes • Hinweis auf Publikationen und Merkblätter des TWW-Projektes • Bildmaterial

Nutzungsmöglichkeit: Die Website gibt einen guten Überblick über den TWW-Schutz. Sie eignet sich als Basis für die Öffentlichkeits- und Bil- dungsarbeit. Wenn die Kantone eine eigene N+L-Site haben, können geeignete Links eingebaut und somit der Infogehalt der Website insgesamt erhöht werden. 100 8ANHÄNGE

MATERIALIEN NUTZUNGSMÖGLICHKEIT FÜR DEN VOLLZUG Weitere Materialien Kartiermethode TWW: Publiziert in: EGGENBERG S., DALANG T., DIPNER M., MAYER C., (2001): Kartierung und Bewertung der Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung. Technischer Bericht. Schriftenreihe Umwelt Nr. 325. Hrsg: Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL), Bern. 252 S. (d/f/i/eng). Beschreibung der Kartiermethode, des Singulariätenkonzeptes sowie der 18 Vegetationsgruppen.

Bewertungsmethode TWW: Publiziert in: EGGENBERG S., DALANG T., DIPNER M., MAYER C., (2001): Kartierung und Bewertung der Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung. Technischer Bericht. Schriftenreihe Umwelt Nr. 325. Hrsg: Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL), Bern. 252 S. (d/f/i/eng). Beschreibung der Bewertungsmethode. geplante Materialien Richtlinien Vorranggebiete: • Richlinie für Vorranggebiete mit dem Ziel der Aufwertung

Faktenblätter zu den folgenden Themen (Titel, in Planung): • Artenschutz mit einer Einlage zu Flechten und Pilzen • Schafweiden • ungenutzte Flächen • Bewirtschaftung von Trockenwiesen und -weiden • TWW und Wald • Ziegen • Betriebswirtschaftliche Auswirkungen • Wildheu • Singularitäten • Bewässerung 9ANHÄNGE101

ANHANG V: Liste der unzuläs- die zulässig, mit dem Schutzziel nicht Massnahmen besser erreicht werden sigen Nutzungen vereinbar bzw. in der Regel nicht verein- kann, so sind die nachfolgenden Richt- bar oder nicht geeinget bzw. zu vermei- linien an den Einzelfall anzupassen. Bestehende und neue Nutzungen müs- den sind. Weiter listet die Tabelle die er- sen mit dem Schutzziel im Einklang wünschten oder unter Umständen Die Liste ist nicht abschliessend und stehen (Art. 8 Abs. 2 Bst.c Trocken- zwingenden Aufwertungen auf. muss durch Erkenntnisse beim Vollzug wiesenverordnung). Die nachfolgende ergänzt werden. Tabelle gibt, unterteilt nach ver- Die Angaben sind als Richtlinien zu schiedenen relevanten Politikbereichen, verstehen, welche im Einzelfall auf ihre Diese Empfehlungen gelten auch unter eine Übersicht über Nutzungen und Zweckmässigkeit zu überprüfen sind. den Übergangsbestimmung von Art. 29 Eingriffe im Zusammenhang mit den Wenn das Schutzziel mittels anderer NHV. TWW und deren Strukturelemente,

Zulässig Nicht erlaubt Nicht mit dem Schutzziel In der Regel nicht mit Nicht geeignet Aufwertungen vereinbar dem Schutzziel vereinbar

LANDWIRTSCHAFT

Für Trockenwiesen oder • Einsatz von Pflanzenschutz- • Acker- oder Rebbau • Düngen • Frühjahrsweide • Alternierend ungemähte Brachen (Nutzungscode I und mitteln (Ausnahme Einzel- • Neubau • Bewässerung • Nutzungsänderung Wiesenteile stehen lassen B): Bewirtschaftung als extensi- stockbehandlung), Bewässerungsanlagen • Silieren, Eingrasen • Striegeln, Walzen • Schnitttermine staffeln ve Wiesen nach DZV Art. 45 (SR Sprühflüge • Entwässerung • Brachen • Ein-, Übersaat 910.13) • Abbrennen • Einsatz von Mähaufbereitern und Schlegelmähern sowie das Absaugen des Schnitt- gutes • Mulchen • Lagerung Siloballen, Mist, Kompost und Holz in und oberhalb TWW-Flächen Für Trockenweiden oder Bra- • Einsatz von Pflanzenschutz- • Acker- oder Rebbau • Zufütterung • Nutzungsänderung • Verbuschungsgrad von 10– chen (Nutzungscode E und B): mitteln (Ausnahme Einzel- • Neubau Bewässerungsan- • Düngung • Striegeln, Walzen 20 % anstreben • Bewirtschaftung als exten- stockbehandlung), lage • Bewässerung • Ein-, Übersaat • Dauerhafte Weidereste von sive Weide und Waldweide Sprühflüge • Entwässerung • Brachen • Weiden ausserhalb 10–20 % anstreben nach DZV-Anhang: • Abbrennen • Hirsch-, Schweine- und Ge- Vegetationsperiode • Durchführung und Umset- technische Regeln zum flügelweide • Säuberungsschnitt zung einer auf die Schutz- ökologischen Leistungs- • Lagerung Siloballen, Mist, ziele abgestimmten Bewirt- nachweis, Kap. 3.1.2.1. und Kompost und Holz in und schaftungsplanung (Art. 9 3.1.2.2. oberhalb TWW-Flächen SöBV) • Sömmerungsweide nach SöBV (SR 910.133) Unterhalt bestehender landwirt- • Neubau Bewässerungsan- • Neue landwirtschaftliche Abbruch, Rückbau schaftlicher Bauten und Infra- lage Bauten und Anlagen beeinträchtigender Anlagen strukturen (Wege, Bewässe- • Neubau Entwässerungssys- (Ausnahme: Angemes- rungssysteme, Entwässerun- teme sene Weiterentwicklung gen), sofern diese und deren • Geländeveränderungen (Auf- der für die Bewirtschaf- Unterhalt keine Beeinträch- schüttungen und Abgrabun- tung notwendigen stand- tigung des Biotopzustandes zur gen) ortgebundenen Infra- Folge haben. struktur. gelegentliche Durchfahrt • Bildung von Karrwegen Naturnaher Unterhalt der • Ausbringen von Düngern • Ersatzloses Entfernen der • Einsatz von Forst- Aufwertung der Strukturelemente (Kap. 5.1.9) und Pflanzenbehandlungs- Struktur- und Grenzelemente mulchern Strukturelemente (Kap. 5.1.9) mitteln • Trivialisierung der Struktur- Schaffung neuer Struktur- und elemente (Begradigungen, Vernetzungselemente Hartverbau, Einbringen standortfremder Arten)

WALDWIRTSCHAFT

Naturnaher Waldbau gemäss • Ausbringen von Düngern • Aufforstungen • Pflanzungen • Optimierung der Bestandes- Kreisschreiben Nr. 7, ergänzen- und Pflanzenschutzmitteln • Wald-Weideausscheidungen • Einsatz von Forst- struktur und der Artenzusam- de Beilage vom 25.11.1996 • Einbringen und Fördern mulchern mensetzung standortfremder Arten • Auflichtungen zur Förderung licht- und wärmeliebender Arten 102 8ANHÄNGE

Zulässig Nicht erlaubt Nicht mit dem Schutzziel In der Regel nicht mit Nicht geeignet Aufwertungen vereinbar dem Schutzziel vereinbar Periodische, abschnittweise • Begradigung des Waldran- Schaffung stufiger, gebuchteter Pflege des Waldmantels des Waldränder • Einbringen und Fördern standortfremder Arten Unterhalt bestehender Bauten • Neue Bauten und Anlagen Abbruch, Rückbau und Anlagen zur forstwirtschaft- (inkl. Erschliessungen) beeinträchtigender lichen Nutzung (inkl. Erschlies- • Geländeveränderungen (Auf- Erschliessungen sungen), sofern diese und der schüttungen und Abgrabun- Unterhalt keine Beeinträchti- gen) gung des Biotopzustandes zur Folge haben Holztransport bei gefrorenem • Holztransport durch TWW- Boden, sofern keine Alternative Flächen bei nicht gefrore- nem Boden • Lagerung von Holz

GEFAHRENSCHUTZ

Unmittelbar standortgebundene Überführung von beweideten Schutzbauten und Aufforstungen oder brachgefallenen Flächen in zum Schutze des Menschen regelmässig gemähte Wiesen

TOURISMUS / NAHERHOLUNG / FREIZEITAKTIVITÄTEN

• Nutzung und Unterhalt be- Anlegen von neuen touris- • Beschneien • Abbruch/Rückbau beein- stehender Bauten und Anla- tischen Bauten und Anlagen • Anlage neuer Skipisten trächtigender Anlagen gen, sofern diese und der wie: (ohne Planierung) • Optimierung bestehender Unterhalt keine Beeinträchti- • Beschneiungsanlagen Infrastrukturen Optimierung gung des Biotopzustandes • Skipisten mit Planierungen Besucherlenkung zur Folge haben. • Wege, Feuerstellen, Rast- • Einrichtungen zur Informa- plätze tion der Öffentlichkeit • Gleitschirm-, Delta-, und Modellflugplätze • Mountain-Bike- und Reit- pisten Schneezusätze PTX bei Be- schneiung Hunde an der Leine auf Freilaufende Hunde bestehenden Wegen

BAUTEN UND ANLAGEN

Nutzung und Unterhalt beste- Anlegen neuer Bauten und • Abbruch/Rückbau beein- hender Anlagen, sofern diese Anlagen trächtigender Bauten und und der Unterhalt keine Beein- Anlagen trächtigung des Biotopzustan- • Optimierung der ökolo- des zur Folge haben. gischen Eingliederung be- stehender Bauten und Anlagen Schutzzielkonformer Unterhalt Pflege und Unterhalt von Stras- Optimierung von Pflege und und Pflege von Strassen- und sen- und Bahnböschungen Unterhalt zur besseren Errei- Bahnböschungen, Schutzdäm- sowie Schutzdämmen, die Flora chung der Schutzziele insbe- men etc. (Empfehlungen ge- und Fauna schädigen (s. oben: sondere durch Schaffung von mäss Kap. 5.) Bereiche Landwirtschaft und Kleinstrukturen Wald)

MILITÄRISCHE NUTZUNG

Nutzung und Unterhalt be- Anlegen neuer Bauten und • Abbruch/Rückbau beein- stehender Anlagen, sofern diese Anlagen trächtigender Bauten und und der Unterhalt keine Beein- Anlagen trächtigung des Biotopzustan- • Optimierung der ökolo- des zur Folge haben. gischen Eingliederung be- stehender Bauten und Anlagen 8ANHÄNGE103

Zulässig Nicht erlaubt Nicht mit dem Schutzziel In der Regel nicht mit Nicht geeignet Aufwertungen vereinbar dem Schutzziel vereinbar Schutzzielkonformer Unterhalt Pflege und Unterhalt von mili- Optimierung von Pflege und und Pflege von TWW-Flächen tärisch genutztem Areal, die Unterhalt zur besseren Errei- auf militärisch genutztem Areal Flora und Fauna schädigen (s. chung der Schutzziele, insbe- (Empfehlungen gemäss Kap. 5.) oben: Bereiche Landwirtschaft sondere durch Schaffung von und Wald) Kleinstrukturen 104 8ANHÄNGE

ANHANG VI: Häufig gestellte Fragen

FRAGEN ANTWORTEN ZIELE Was bedeutet ungeschmälerte Erhaltung? Die Objekte müssen mindestens gleich gross und gleich gut (Qualität nach TWW-Bewer- tungsmethode) bleiben. Flächenverschiebungen sind nur sehr beschränkt und in begrün- deten Fällen möglich. In welchem Ausmass können Flächenverschiebungen In dem Mass, als die ungeschmälerte Erhaltung gewährleistet bleibt. Dies ist nur im Rahmen erfolgen? weniger Quadratmeter der Fall. Grosszügigere Regelungen sind im Rahmen von Vorrangge- bieten möglich (Art. 5, 7 und 15 Trockenwiesenverordnung) Muss die Qualität der TWW innerhalb eines Wenn immer möglich. Es reicht aber auch, wenn im Rahmen eines Vorranggebietes die Er- Vorranggebietes gesteigert werden? reichung der Schutzziele effizienter erfolgen kann. RECHTLICHER SCHUTZ UND UMSETZUNG Ab welchem Zeitpunkt unterliegt ein TWW-Objekt dem Sobald die kantonalen Fachstellen N+L im Besitze der Teilobjektblätter sind (im Jahr nach vorsorglichen Schutz nach Art. 29 NHV? der Kartierung) entfaltet Art. 29 NHV seine rechtliche Wirkung. Genügt ein Vertrag nach Art. 18c NHG als Als primäre Sicherungsmassnahme: ja. Mittelfristig ist eine Abstimmung mit der Raumpla- Sicherungsmassnahme? nung ebenfalls notwendig (Art. 8 Abs. 2 Bst. a Trockenwiesenverordnung). Ist ein Vertrag nach Art 18c NHG freiwillig? Für den Bewirtschafter ist er freiwillig, für den Kanton hingegen stellt er ein gebotenes Ver- waltungshandeln dar. Wenn kein Vertrag zustande kommt, sind andere Massnahmen umzu- setzen. Muss ein Bewirtschaftungsvertrag die ganze Objektfläche Der Vertrag sollte in der Regel die ganze landwirtschaftlich genutzte Objektfläche abdecken. abdecken? In Ausnahmefällen (z.B. Gefährdung des Bewirtschafters) kann eine Nichtbewirtschaftung festgelegt werden. Ist auch mit dem Grundeigentümer ein Vertrag abzuschlies- Nein. Dem Grundeigentümer wird im Umsetzungsverfahren das rechtliche Gehör zugesichert. sen? Eine zusätzliche vertragliche Regelung ist Sache des Kantons. Welches ist die optimale Abstimmung mit der Raumpla- Als optimale Abstimmungen gelten: nung? • Eine Landwirtschaftszone, überlagert mit TWW-spezifischen Auflagen • Eine Schutzzone nach Art. 17 RPG (s. auch Kommentar NHG, S. 384 Ziffer 59) Was sind überlagernde TWW-spezifische Auflagen? Überlagernde TWW-spezifische Auflagen können umfassen: • Verbot von Bauten und Anlagen • Düngeverbot • Einhaltung vertraglich festgelegter Bedingungen Welches ist die minimale Abstimmung mit der Diese ist im Einzelfall festzulegen (Kommentar NHG, S. 384, Ziffer 58). Ein Belassen bzw. Raumplanung bei Objekten? eine Zuweisung in die Landwirtschaftszone ist denkbar (Art. 16 Abs. 1 RPG). Welches ist die minimale Abstimmung mit der Diese ist im Einzelfall festzulegen (Kommentar NHG, S. 384, Ziffer 58). Ein Belassen bzw. Raumplanung bei Vorranggebieten? eine Zuweisung in die Landwirtschaftszone ist denkbar (Art. 16 Abs. 1 RPG). DEFINITION SCHUTZOBJEKTE UND VORRANGGEBIETE Wieviele TWW-Objekttypen gibt es? Ein Objekttyp, jedoch 2 Umsetzungsvarianten. Wieviele Objekte muss ein Vorranggebiet mindestens 1 Objekt von nationaler Bedeutung. umfassen? Welche Qualität müssen Flächen innerhalb des Sie müssen ein hohes Extensivierungspotenzial oder eine Qualität gemäss ÖQV aufweisen. Umsetzungsperimeters, jedoch ausserhalb des kartierten Objektperimeters aufweisen? Wie erfolgt die Detailabgrenzung im Sömmerungsgebiet? Weicht der Umsetzungsperimeter vom Objektperimeter ab, so ist für die gesamte Umset- zungsfläche ein Bewirtschaftungsplan nach Art. 9 SöBV zu erstellen. Sind Pufferzonen bei TWW nötig? Die Ausscheidung von Pufferzonen hat bei TWW eine geringere Relevanz als bei Feucht- gebieten. Trotzdem ist die Frage bei der Umsetzung generell zu prüfen. In Einzelfällen sind Pufferzonen zur Abpufferung von unerwünschten Einflüssen (Wasser-, Dünger-, Pestizid- eintrag, Eindringen Problemarten) auszuscheiden. 8ANHÄNGE105

FRAGEN ANTWORTEN BEWIRTSCHAFTUNG Was geschieht, wenn aus sozioökonomischen Gründen eine Es hat eine Abwägung im Einzelfall zu erfolgen. Folgende Möglichkeiten sind zu prüfen: regelmässige Nutzung einer TWW-Fläche nicht mehr mög- • Überprüfung des Schutzzieles lich ist? • Mindestpflege Wiese oder Weide neu definieren • Anderweitige Verpachtung • Pflege durch interessierte Gruppierung Notwendige ökonomische Anreize zur Aufrechterhaltung der Nutzung müssen verhältnismässig sein. Durch den TWW-Schutz soll kein zusätzlicher Erschliessungsdruck (Strassen, Helikopterflüge) entstehen (Positionspapier BAFU in Vorbereitung). Unter welchen Bedingungen darf eine Erschliessungs- Erschliessungsprojekte müssen im Einzelfall geprüft werden. Strassenlösungen sind nur strasse zur Aufrechterhaltung der Wildheunutzung gebaut unter bestimmten Bedingungen zu wählen, da sie oft zweckfremde Nutzungen mit einschlies- werden? sen. Ein Positionspapier des BAFU erwähnt hierzu die wichtigsten Rahmenbedingungen (Positionspapier BAFU in Vorbereitung). Müssen alle TWW-Objekte bewirtschaftet werden? Die trockensten Objekte (Vegetationsgruppen XB und SP) verbrachen und verbuschen kaum. Hier ist eine Nutzung nicht zwingend (vgl. auch die Nutzungsempfehlungen für die Vegeta- tionsgruppen AI, SV, FV, NS, CF und LH). Ist eine geringe Düngung gegen Moose und Zwergsträucher In TWW-Objekten nicht, da die wenigen Flächen an Schattenlagen ihren eigenen speziellen sinnvoll? Wert haben. Darf in eine artenarme TWW-Fläche (MBLL) eingesäht Nein, kann aber ausnahmsweise zur speziellen Schutzzielerreichung gemacht werden. werden, wenn die typischen Arten in der Umgebung fehlen? Soll das Begrünen in Situationen mit Problempflanzen Erfahrungen der Experten unterscheiden sich. Teils erfolgt ein Narbenschluss schnell auch erlaubt werden? ohne Begrünung, teils ist eine Begrünung erforderlich. Ist das Anlegen von Altgrasstreifen auf Flächen mit Orchi- Andere Flächen sind vorzuziehen. deen sinnvoll? Ist es sinnvoll, für die frühestmögliche Mähnutzung ein Für den Vertragsabschluss und die Kontrolle ist ein vereinbartes Datum immer noch das Datum festzulegen? praktischste Vorgehen. In Jahren mit spezieller Phänologie sollten Ausnahmebewilligungen erteilt werden können. Ist Beweidung oder Mahd „besser“? Grundsätzlich soll die traditionelle Nutzung einer Fläche weitergeführt werden. Da Wiesen aufgrund des hohen Bewirtschaftungsaufwandes stärker gefährdet sind, soll die Schnittnutzung wenn immer möglich aufrechterhalten werden. Soll eine extensive Weide möglichst spät bestossen Nein, im Gegenteil: eher früh bestossene Weiden bilden eine stärker von Mähweiden werden? abweichende Biodiversität aus, was gesamthaft gesehen bereichernd ist. Gilt die Gleichung: Je weniger Weidetiere, desto besser? Nein. Ein zu tiefer Besatz an Weidetieren hat viel ungenutzte Vegetation zur Folge, welche die pflanzliche Vielfalt insbesondere an lichtliebenden Arten vermindert und weidetypische Tierarten des eher offenen Bodens verdrängt. Eine übermässige Verbuschung kann die Folge sein. Sollte die Grasnarbe einer extensiven Weide dicht sein? Nein. Eine gewisse Lückigkeit schafft Lebensräume für die Fauna, es ergeben sich Einwanderungsmöglichkeiten für Pflanzen, die Dynamik des Bestandes wird erhöht. Welche Arten verschwinden bei zunehmender Verbrachung? Niedrigwachsende Pflanzen, Rosettenpflanzen, Pflanzen mit oberirdischen Ausläufern. Wie ist die Problematik „optimaler Entbuschungszeitpunkt Zur Schwächung von Problempflanzen - u.a. Sträucher - ist das Zurückschneiden im versus Schädigung der Fauna“ zu beurteilen? Frühsommer ideal. Dies wiederum schädigt unter Umständen gewisse Tierarten mitten in ihrem Fortpflanzungszyklus, z.B. gewisse Vogelarten. Tagfalter hingegen sind im Winter gefährdeter. Problemlösung: Beachtung der faunistischen Artenzusammensetzung und abschnittsweise auf den Stock setzen. Unter welchen Umständen kann man die Vegetation Das Abbrennen kann in Sanierungsflächen und Initialflächen in seltenen Ausnahmefällen abbrennen? sinnvoll sein. Schwarzdorn und Ginster können z.B. durch Abbrennen verdrängt werden. Das Abbrennen ist fallweise als Alternative einer chemischen Sanierung vorzuziehen (Expertenkonsens). 106 8ANHÄNGE

ANHANG VII: Adressen PROJEKTTEAM TWW Schweizerisches Zentrum für die Kartierung der Fauna PROJEKTLEITUNG (SZKF/CSCF) BUNDESSTELLEN Christine Gubser s. CSCF (Centre Suisse de Carto- BAFU graphie de la Faune) Bundesamt für Landwirtschaft Sektion Arten- und Biotope (BLW) Postfach, 3003 Bern Zentrum des Datenverbund- Sektion Ökologische Direktzahlungen Tel. + 41 (0)31-322 99 80 netzes der Schweizer Flora Belpstrasse 53, 3003 Bern e-mail: [email protected] (ZDSF/CRSF) Tel. + 41 (0)31-322 25 88 • CRSF-Genève www.blw.admin.ch PROJEKTKOORDINATION Case Postale 60, 1292 Chambésy Christian Hedinger Tel. + 41 (0)22-418 51 98 Bundesamt für Umwelt (BAFU) UNA, Mühlenplatz 3, 3011 Bern • ZDSF-Bern Rechtsdienst 1 Tel. + 41 (0)31-312 29 37 Altenbergrain 21, 3013 Bern (Wald, Natur, Landschaft, Jagd) e-mail: [email protected] Tel. + 41 (0)31-631 49 28 Bereichsleitung: Dr. iur. Florian Wild www.zdsf.ch Worblentalstrasse 68 UMSETZUNG DEUTSCHSCHWEIZ Postfach, 3003 Bern Michael Dipner FORSCHUNGSAMTSSTELLEN Tel. + 41 (0)31-324 93 06 oekoskop, Dornacherstr. 192, 4053 Basel www.umwelt-schweiz.ch Tel. + 41 (0)61-336 99 44 Forschungsanstalt Agroscope e-mail: [email protected] Reckenholz-Tänikon ART Sektion Arten- und Biotope (vormals FAL) Christine Gubser UMSETZUNG WESTSCHWEIZ Reckenholzstrasse 191, 8046 Zürich Postfach, 3003 Bern Gaby Volkart Tel. + 41 (0)44-377 71 11 Tel. + 41 (0)31-322 99 80 atena atelier nature Sàrl www.art.admin.ch e-mail: [email protected] Rte de la Fonderie 8c, 1700 Fribourg Tel. + 41 (0)26-429 07 40 Forschungsanstalt Agroscope Sektion Landschaft und Landnutzung e-mail: [email protected] Reckenholz-Tänikon ART Hans Ulrich Gujer (vormals FAT) Postfach, 3003 Bern Tänikon, 8356 Ettenhausen Tel. + 41 (0)31-322 80 04 Tel. + 41 (0)52-368 31 31 e-mail: [email protected] DATENZENTREN / www.art.admin.ch KOORDINATIONSSTELLEN Forschungsanstalt Agroscope Liebefeld-Posieux ALP LANDWIRTSCHAFTLICHE (vormals RAP) ORGANISATIONEN Centre Suisse de Cartographie Rte de la Tioleyre 4, 1725 Posieux de la Faune (CSCF) Tel. + 41 (0)26-407 71 11 Arbeitsgemeinschaft für den Passage Maximilien-de-Meuron 6, CH- www.alp.admin.ch Futterbau (AGFF/ADCF) 2000 Neuchâtel Reckenholzstrasse 191, 8046 Zürich Tel. + 41 (0)32-725 72 57 www.cscf.ch Forschungsanstalt Agroscope Tel. + 41 (0)44-377 72 53 www.agff.ch Changins-Wädenswil ACW (vormals RAC) AGRIDEA (vormals LBL) Schweizerische Kommission Rte de Duillier, CP 1012, 1260 Nyon 1 Eschikon 28, 8315 Lindau für die Erhaltung von Wildpflan- Tel. + 41 (0)22-363 44 44 Tel. + 41 (0)52-354 97 00 zen (SKEW) www.acw.admin.ch www.agridea.ch (www.lbl.ch) CPS / SKEW Domaine de Changins, CP 1012 Eidg. Forschungsanstalt für AGRIDEA (ancien SRVA) 1260 Nyon 1 Wald, Schnee und Landschaft, Jordils 1, CP 128, 1000 Lausanne 6 Tel. + 41 (0)22-363 47 28 (WSL) Tel. + 41 (0)21-619 44 00 www.cps-skew.ch Zürcherstrasse 111, 8903 Birmensdorf www.agridea.ch (www.srva.ch) Tel. + 41 (0)44-739 21 11 www.wsl.ch 8ANHÄNGE 107

ANHANG VIII: Trockenwiesenverordnung (In Bearbeitung) 108 8ANHÄNGE

ANHANG IX: Erläuterungen zur Trockenwiesenverordnung (In Bearbeitung)