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RAUM+ AGGLOMERATION BRIG--

April 2013 Teil 2: Aktionsplan „Siedlungsentwicklung in der Agglomeration“

ProRaum Consult Raumplanung und Flächenmanagement Dr. Hany Elgendy

Impressum

Abschlussbericht Raum+ Agglomeration Brig-Visp-Naters Teil 2: Aktionsplan „Siedlungsentwicklung in der Agglomeration"

April 2013

Bearbeitung ProRaum Consult Raumplanung & Flächenmanagement Ludwig-Wilhelm-Str. 10 D-76131 Karlsruhe +49 (173) 890 81 41 http://www.pro-raum-consult.com

Dr. Hany Elgendy Dipl.-Ing (FH) Sina Bodmer

Auftraggeber Regions- und Wirtschaftszentrum Oberwallis (RWO) Klingele Haus, Kehrstrasse 12 CH-3904 Naters

Projektbegleitung

RWO Ivo Nanzer (Projektleitung) Tamar Hosennen Roger Michlig

Kanton Wallis Damian Jerjen Martin Bellwald Eduard Bonani

Fachliche Anton Andenmatten (BSAP) Begleitung

„Wie wollt ihr, ohne einen neuen Weg zu gehen,

ihr selber bleiben?“

(Max Frisch, 1911 – 1991)

1. Einleitung Im ersten Teil dieses Berichtes wurden die Ergebnisse der Erhebung des Siedlungsflächenpotenzials in der Agglomeration Brig-Visp-Naters dargelegt und detailliert ausgewertet. Die Einwohnerkapazität wurde abgeschätzt und dem Bedarf gegenübergestellt. In diesem Teil des Berichts - Aktionsplan „Siedlungsentwicklung in der Agglomeration“ - stehen die Fragestellungen einer künftigen Siedlungsentwicklung in der Agglomeration sowie die geeigneten Lösungsansätze und Massnahmen zu deren Umsetzung im Vordergrund.

Der Aktionsplan „Siedlungsentwicklung in der Agglomeration“ wird als strategisches Instrument eines agglomerationsweiten Flächenmanagements vorgeschlagen, dessen Ziel es ist, die wesentlichen Massnahmen und Aktivitäten der Siedlungsentwicklung auf interkommunaler Ebene räumlich zu definieren und zeitlich zu koordinieren.

Die Erhebungen und Auswertungen haben gezeigt, dass ca. 370 ha Siedlungsflächenpotenzial in der Agglomeration verteilt auf 2‘770 Einzelflächen vorhanden ist. 60 % dieser Flächen sind nach Einschätzung der Kommunalen Vertreter ohne Hindernisse mobilisierbar. Bei der Mehrzahl der blockierten Potenziale stellt das fehlende Interesse des Eigentümers das Hindernis gegen eine Mobilisierung dar.

Mit der Abschätzung der Kapazität des Wohnflächenpotenzials zeigte sich, dass 1.3 Millionen m² Nettogeschossfläche auf diesen Potenzialen realisierbar wäre. Diese würden Platz für knapp 30‘000 Einwohner bieten. Auf der anderen Seite wurde ein Bedarf von 0.3 Millionen m² für ca. 7‘000 Einwohner prognostiziert.

Durch die im Vergleich zum Bedarf vier Mal so hohe Kapazität des Siedlungsflächenpotenzials stellt sich die Frage, wie diese Situation genutzt werden kann, um die Siedlungsentwicklung in der Agglomeration in der Zukunft qualitativ zu gestalten und nachhaltig zu steuern ohne die Spielräume für das Wachstum einzuengen. Dabei sind das Festlegen von Zielen, nach denen sich eine nachhaltige Siedlungsentwicklung in der Agglomeration künftig richten soll und das Setzen von Entwicklungsschwerpunkten unerlässlich. Im zweiten Teil dieses Berichtes werden diese Themen behandelt.

Um dieser Fragestellung nachzugehen beginnt der Teil des Berichts mit einer Lagebeurteilung, die als Grundlage für die Problemformulierung dient. In einem weiteren Kapitel werden die Lösungsansätze, um den identifizierten Problemen künftig entgegen zu wirken, formuliert. Damit die Lösungsansätze nicht theoretisch bleiben, werden diese räumlich und thematisch ausgearbeitet und konkretisiert. Zum Schluss werden für die wesentlichen Raumtypen und Themen, Massnahmen und Prozessmodule für die Umsetzung vorgeschlagen.

Der Aktionsplan „Siedlungsentwicklung in der Agglomeration“ fasst diese Aspekte zusammen und soll als Anstoss und nicht als Abschluss der Diskussion über die Siedlungsentwicklung in der Agglomeration Brig-Visp- Naters verstanden werden.

Seite 1 Raum+ Agglomeration Brig-Visp-Naters 2. Lagebeurteilung Die Lagebeurteilung dient dazu Schwerpunkte zu setzen und den Handlungsbedarf aufzuzeigen. In diesem Kapitel werden die wesentlichen Ergebnisse bezogen auf die Siedlungsentwicklung und die Bevölkerungsentwicklung in der Agglomeration Brig-Visp-Naters, dargelegt. a. Kapazität und Bedarf: Die Agglomeration verfügt über zahlreiche Siedlungsflächenpotenziale in den Bauzonen. Die abgeschätzte Kapazität der Potenziale

lässt eine knappe Verdoppelung der 0% 20% 40% 60% 80% 100% Einwohnerzahl zu (vgl. Abbildung 1). Der Nicht Blockiert Blockiert durch Eigentümer Blockiert durch anderen Grund

berechnete Bedarf bis zum Jahr 2030 liegt ABBILDUNG 2: BLOCKADE UND BLOCKADEGRUND DER weit unter der Kapazität der Potenziale und SIEDLUNGSFLÄCHENPOTENZIALE kann demzufolge mehr als gedeckt werden. c. Bevölkerungsentwicklung: Die Einwohnerzahl Diese trifft auch für die Einzelgemeinden zu. in der Agglomeration Brig-Visp-Naters ist in

35.000 den letzten 30 Jahren stetig gewachsen (vgl.Abbildung 3). Im Jahr 1980 wohnten in 30.000 dem heutigen Gebiet der Agglomeration gut

25.000 26‘000 Einwohner. Bis zum Jahr 2010 hatte Einwohnerzahl die Agglomeration eine Wachstumsrate von [2011] 20.000 Einwohnerkapazität durchschnittlich 1 % pro Jahr. Im Jahr 2010 der Potenziale lebten knapp 34‘000 Einwohner in der Einwohner 15.000 Gesamtbedarf bis 2030 Agglomeration. Dieses positive Wachstum trifft 10.000 mit Ausnahme von für beinahe alle

5.000 Gemeinden in der Agglomeration zu.

36.000 0 34.000 ABBILDUNG 1: GEGENÜBERSTELLUNG DER EINWOHNERZAHL, DER EINWOHNERKAPAZITÄT UND DES GESAMTBEDARFS BIS 2030 32.000

30.000

Einwohnerzahl 28.000 b. Mobilisierbarkeit: Für den Grossteil der 26.000 Siedlungsflächenpotenziale liegen weder 24.000 rechtliche noch physische 1980 1990 2000 2010 Mobilisierungshindernisse vor. Der häufigste ABBILDUNG 3: EINWOHNERENTWICKLUNG IN DER Hinderungsgrund der blockierten AGGLOMERATION VON 1980 BIS 2010 [QUELLE: BUNDESAMT FÜR Siedlungsflächenpotenziale ist das mangelnde STATISTIK] Interesse der Grundeigentümer an einem Verkauf oder einer Aktivierung (vgl.Abbildung 2).

Seite 2

d. Wachstumsraten: Betrachtet man jedoch die vorher. Die jährliche Wachstumsrate liegt durchschnittliche Bevölkerungswachstumsrate zwischen 0.5 % und 0.8 %1. pro Jahr für die letzten drei Jahrzehnte, stellt 40.000

man fest, dass das Bevölkerungswachstum 37.500 Bevölkerungsentwick- tendenziell verlangsamt wurde. Auf der 35.000 lung kurzfristig kommunalen Ebenen können grob folgende 32.500 Trendexploration mittelfristig Haupttrends festgestellt werden: (vgl. Trendexploration

Einwohnerzahl 30.000 langfristig Abbildung 4) Trendexploration 27.500 - In den Gemeinden , Bitsch und 25.000 Brig-Glis steigt die Bevölkerung zwar an, 1991 2000 2010 2020 2030 jedoch verlangsamt sich das Wachstum stetig. ABBILDUNG 5: BEVÖLKERUNGSPROGNOSE FÜR DIE - In der Gemeinde Eggerberg ist zudem die AGGLOMERATION BRIG-VISP-NATERS Bevölkerung von 2000 bis 2010 sogar Aus dieser kompakten Lagebeurteilung können zurückgegangen. folgende Aussagen abgeleitet werde: - In Naters und Ried-Brig erholte sich das - Die Bevölkerung in der Agglomeration ist in der Bevölkerungswachstum nach einer Vergangenheit positiv gewachsen und laut der Verlangsamung in den 90er auf beinahe das Prognosen wird sie in der Zukunft weiterhin, aber gleiche Niveau der 80er Jahren. langsamer wachsen - Die Wachstumsrate in und ist in - Die Agglomeration verfügt über ausreichende den 90er Jahren gestiegen, sank jedoch Flächenpotenziale, um den Bedarf zu decken. wieder von 2000 bis 2010. D.h. die Quantität der vorhandenen - In der Gemeinde Visp sind die Siedlungsflächenpotenziale stellt kein Problem Wachstumsraten pro Jahr in jedem Jahrzehnt dar, da in jeder der neun Gemeinden angestiegen. ausreichende Potenziale vorhanden sind. 7% 1980/1990 - Es liegen grundsätzlich keine gravierenden 1990/2000 6% 2000/2010 Mobilisierungshindernisse der Potenziale vor. 5% Nahezu alle Potenziale sind bebaubar, sofern 4% der Eigentümer einer Mobilisierung zustimmt. 3%

2% Für die zukünftige Siedlungsentwicklung in der

1% Agglomeration bedeutet dies, dass jegliche

Bevölkerungszunahme pro Jahr pro Bevölkerungszunahme 0% Einzonung von neuem Bauland nicht aus der

-1% Potenzial/Bedarf-Thematik heraus begründet -2% werden kann und der Schwerpunkt einer

ABBILDUNG 4: JÄHRLICHE BEVÖLKERUNGSZUNAHME BZW. - nachhaltigen Siedlungsentwicklung nicht auf der ABNAHME FÜR DREI JAHRZEHNTE Mobilisierung von Einzelpotenzialflächen liegt, sondern auf der nachhaltigen Gestaltung der e. Bevölkerungsprognose: Die Siedlungsentwicklung und der Vermeidung von Bevölkerungsprognosen (vgl. Abbildung 5) Fehlentwicklungen in der Zukunft. sagen für die Zukunft eine positive Entwicklung

1 Agglomeration Brig-Visp-Naters c/o RW Oberwallis AG: Agglomerationsprogramm 2. Generation Schlussbericht (2012), Seite 37 Seite 3 Raum+ Agglomeration Brig-Visp-Naters

3. Problemformulierung Infolge dieser Lagebeurteilung können nun die in der Vergangenheit entstandenen Probleme bezüglich der Siedlungsentwicklung in der Agglomeration zu den folgenden vier Aspekten zusammengefasst werden. a. Ein wesentliches Problem stellt die „beliebige“ und unstrukturierte Siedlungsentwicklung in der Agglomeration dar. Grund dafür ist die nicht abgestimmte Siedlungs- und Infrastrukturentwicklung in der Vergangenheit. Mit der fortschreitenden Zersiedelung führte dies zu einer grösstenteils autobasierten Entwicklung. Diese Aussage wird durch die Auswertung der Siedlungsflächenpotenziale nach der ÖV- Klasse bekräftigt. Sie zeigt, dass knapp 80 % der Flächensumme der Potenziale entweder eine schlechte oder überhaupt keine Anbindung an den Öffentlichen Verkehr hat. b. Die Entwicklung neuer Siedlungsflächen für eine Wohnbebauung oder gewerbliche Nutzung fand überwiegende ausserhalb des weitegehend überbauten Gebiets statt. Eine solche Entwicklung führt zu einer Zersiedelung der Landschaft und zu einer Erhöhung der Erschliessungs- und Unterhaltskosten für alle Gemeinden in der Zukunft. Durch die Topographie der Agglomeration ist die Siedlungsentwicklung ohnehin schon sehr eingeschränkt. Damit die Siedlungsfläche nicht unkontrolliert weiterwächst, muss zukünftig die Bebauung im Aussenbereich begrenzt werden. c. Ein weiteres Problem stellt die Qualität des bestehenden Siedlungsbestandes dar, die in vielen Bereichen verbesserungswürdig ist. Dies betrifft in erster Linie die Ortskerne der Gemeinden, in denen ein alter Gebäudebestand und ein hoher Leerstand an Gebäuden zu erwarten sind. In der Agglomeration sind vielerorts sogenannte aus historisch bedingten Gründen entstandene Gemengelagen2 zu finden, welche schwer zu entwickeln sind, da oft unterschiedliche Eigentümerinteressen eine Aktivierung verhindern. d. Eine auf die Siedlungsentwicklung negative Auswirkung ist die Konkurrenzsituation zwischen den Agglomerationsgemeinden. Sie kann an manchen Orten zu Fehlentwicklungen führen. Zudem können nicht alle Gemeinden gleichermassen von dem Bevölkerungswachstum profitieren. Um eine negative Konkurrenz zwischen den Gemeinden zu vermeiden, soll ein interkommunales Flächenmanagement aufgebaut und umgesetzt werden.

2 Als Gemengelagen werden in diesem Sinne die Zerstreuung einzelner nebeneinander liegender Parzellen verstanden, die aufgrund der geringen Flächengrösse, Form und oder Lage alleine nicht entwickelt werden können, sondern nur nach einer Zusammenlegung und/oder Neuaufteilung der Parzellen (Baulandumlegung). Seite 4

4. Ansätze zur Begrenzung des Siedlungswachstums In der Problemformulierung wurden die wesentlichen Probleme der Siedlungsentwicklung in der Agglomeration Brig-Visp-Naters benannt. Um diesen Problemen in der Zukunft entgegenzuwirken und deren negativen Auswirkungen zu lindern, werden in diesem Kapitel vier Hauptansätze zur Begrenzung des Siedlungswachstums vorgeschlagen und im nächsten Kapitel räumlich und thematisch konkretisiert. a. Siedlungsentwicklung regulieren: Darunter ist in erster Linie die nachhaltige Gestaltung des Wachstums nach aussen gemeint. Damit die Siedlungen nicht unstrukturiert weiter wachsen und die Zersiedelung der Landschaft gebremst wird, müssen die Baulandpotenziale haushälterisch gemanagt werden. Die Siedlungspotenziale sollen nach sachlichen Kriterien ausgewertet und dementsprechend priorisiert werden. Siedlungspotenziale, welche die Kriterien einer nachhaltigen Entwicklung nur teilweise oder gar nicht erfüllen, sollen konsequent etappiert bzw. zurückgestuft werden. Auf der anderen Seite, sollen schützenswerte, zusammenhängende und landschaftliche Freiräume konsequent vor einer weiteren Zersiedelung bewahrt werden. Dabei kann als qualitätsförderndes Instrument ein regionaler Richtplan eingesetzt werden. b. Potenziale mobilisieren: Bei der Mobilisierung der Potenziale geht es in der Agglomeration Brig-Visp- Naters vor allem darum, nicht nur Einzelflächen zu mobilisieren sondern strategische Schwerpunkträume prioritär mit geeinigten Prozessen systematisch anzugehen. Dabei soll darauf geachtet werden, dass bereits erschlossene und zum Teil überbaute Gebiete entwickelt werden sollen, bevor neue, d.h. landwirtschaftliche Flächen oder Grün- und Waldflächen, für eine Entwicklung mobilisiert werden. Doch auch bei der Mobilisierung der Potenziale können nicht alle Flächen gleichzeitig entwickelt werden. Es ist daher wichtig Prioritäten bezüglich der Schwerpunkträume in den verschiedenen Gemeinden zu setzen. Im Weiteren soll bei der Umsetzung nicht nur auf die Aktivierung der Potenziale geachtet werden, sondern auch eine Verbesserung des Umfelds, also die Freiraum- Wohn- und Arbeitsqualität, angestrebt werden (Doppelte Innenentwicklung). c. Bestand erneuern: Dieser Ansatz richtet sich hauptsächlich an drei Gebietstypen. Der erste Gebietstyp sind die Zentren und Dorfkerne in den Gemeinden, die qualitativ aufgewertet und multifunktional gestaltet werden sollen. Der zweite Gebietstyp sind die Umstrukturierungsgebiete, welche umgestaltet, qualitativ entwickelt und effizienter genutzt werden sollen. Aber nicht nur für Wohn- und Dorfgebiete spielt die Bestanderneuerung eine wichtige Rolle, sonder auch bei Gewerbegebieten. In erster Linie gilt es die bestehenden gewerblichen Standorte zu stabilisieren, die Attraktivität zu steigern und die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. d. Gemeinsam steuern: Um der Konkurrenz unter den Gemeinden vorzubeugen ist es wichtig gemeinsame Strategien und Massnahmen umzusetzen. Dies kann mit der Etablierung eines interkommunalen Flächenmanagement, einer Erarbeitung eines regionalen Richtplans und/oder einer gemeinsamen Vermarktung der Agglomeration erfolgen.

Seite 5 Raum+ Agglomeration Brig-Visp-Naters 5. Bildung thematischer Aktionsräume Mit der Erhebung des Siedlungsflächenpotenzials (vgl. Teil 1 Erhebung und Bewertung des Siedlungsflächenpotenzials) ist die Lage, die Quantität sowie die Qualität der Potenziale bekannt. In diesem Kapitel werden die zuvor beschriebenen planerischen Ansätze für die Flächen differenziert angewendet und Handlungsempfehlungen und Massnahmen erarbeiten.

Da die einzelnen Räume durch unterschiedliche Ausgangslagen gekennzeichnet und damit verschiedene Herangehensweisen nötig sind, werden drei Arten von Aktionsräumen festgelegt: Handlungsräume, Regulierungsräume und Schutzräume. Während die Handlungs- und Regulierungsräume aus der Häufung und Charakteristika der erhobenen Siedlungsflächenpotenziale abgeleitet wurden und spezifische Gebiete mit unterschiedlicher Strukturen darstellen, wurden die Schutzräume aus der bestehenden Siedlungs- und Landschaftsstrukturen gebildet, mit der zentralen Aufgabe diese vor einer weiteren Zersiedelung zu schützen.

ABBILDUNG 6: HANDLUNGS-, REGULIERUNGS- UND SCHUTZRÄUME

Abbildung 6 stellt die räumliche Verortung der Aktionsräume dar. Diese Verortung der verschiedenen Aktionsräume markieren grob die Gebiete mit wichtigem Handlungs-, Regulierungs- und Schutzbedarf. In den nächsten Abschnitten werden diese drei Räume näher erläutert und nach ihrem Handlungsbedarf genauer differenziert.

Seite 6

5.1. Handlungsräume Bei den Handlungsräumen handelt es sich um Gebiete, die aufgrund ihrer guten Lage, der guten Anbindung an den ÖV und der Vielzahl an Siedlungsflächenpotenzialen sehr bedeutsam für die Siedlungsentwicklung in den Gemeinden bzw. der Agglomeration sind. Mit diesen Aktionsräumen sollen sich die Gemeinden vorrangig beschäftigen. Es gilt in erster Linie die Potenziale zu mobilisieren und den Bestand qualitativ zu erneuern. Wie bereits erwähnt, können nicht alle Räume mit derselben Intensität angegangen werden. Es muss eine Priorisierung der Handlungsräume gemeindeübergreifend erfolgen. Des Weiteren müssen nicht alle Potenziale eines definierten Handlungsraums bebaut werden, falls dies aus raumplanerischer Sicht nicht sinnvoll ist. Da die Räume unterschiedliche Strukturen aufweisen und verschiedene Massnahmen zur Entwicklung der Räume benötigt werden, wurden die Handlungsräume in Unterkategorien gegliedert. Anhand von Kriterien (vgl. Tabelle 1) können die Handlungsräume den Unterkategorien zugeordnet werden.

Aktuelle Nutzung Wohnzone/ Wohnzone/ Dorfzone/ Gewerbezone/ Mischzone/ Dorfzone Mischzone Industriezone Dorfzone Massnahmen für Offen Bestandergänzung Umnutzung / Gewerbe/Industrie zukünftige Nutzung Nachnutzung Neuansiedlung Lage/Charakter Einzelflächen in urban Ländlich geprägte Dorfkerne in ländlich Gewerbegebiete an geprägten Gebieten Gebiete geprägten Gemeinden Hauptverkehrsachsen oder grosse Gebiete an Hauptverkehrsachsen

Überbauungsgrad Mehrere grosse lockere vereinzelte dichte Bebauung unbebaut oder Potenzialflächen in Bebauung grossflächige überwiegend Potenziale

Kriterien überbauten Gebieten oder Gebiete mit dezentraler Bebauung und grösseren Freiflächen Potenzialstruktur Einige grosse Flächen viele kleine Flächen kaum Einige grosse (aus den Flächenpotenziale, da Flächenpotenziale Erhebungen) hauptsächlich im Bestand Erschliessung grob vorhanden oder vorhanden vorhanden grob vorhanden oder unzureichend unzureichend Planungsgebiete Umstrukturierung Dorfkernaufwertung Gewerbeaufwertung

Handlungsbedarf

TABELLE 1: KRITERIEN DER HANDLUNGSRÄUME

Abbildung 7 zeigt für die Agglomeration Brig-Vips-Nater die festgelegten Planungsgebiete sowie Gebiete für Umstrukturierungen, Dorfkernaufwertungen und Gewerbeaufwertungen. Diese Differenzierung der Handlungsräume werden im Kapitel 6 näher erläutert sowie die Massnahmen für deren Mobilisierung vorgestellt.

Seite 7 Raum+ Agglomeration Brig-Visp-Naters

ABBILDUNG 7: HANDLUNGSRÄUME UND IHRE UNTERKATEGORIEN

5.2. Regulierungsräume Die Regulierungsräume definieren Gebiete, in denen von einer sich ausdehnenden Siedlungsentwicklung abzuraten ist. Die Siedlungsflächenpotenziale, die innerhalb der Regulierungsräume liegen, sind meist sehr abgelegen, nicht oder nicht vollständig erschlossen, haben keine Anbindung an den ÖV und sind als Bauland nicht sehr gefragt. Dazu erschweren Hindernisse, wie das mangelnde Interesse des Eigentümers, in vielen Fällen eine Entwicklung. Die betroffenen Flächen sind in der Regel Aussenreserven. Im Gegensatz zu den Handlungsräumen liegt die Priorität der Regulierungsräume nicht auf der Entwicklung der Siedlungsflächenpotenziale, sondern auf einer genauen Überprüfung in Bezug auf eine bauliche Nutzung. Auch die Regulierungsräume wurden weiter differenziert betrachtet: Rückstufung überprüfen, Etappierung überprüfen und Nutzungsänderung überprüfen. Anhand von Kriterien (vgl. Tabelle 2) wurden die Regulierungsräume den Unterkategorien zugeordnet werden.

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Erschliessung ohne Erschliessung ohne bzw. grob vorhanden nicht relevant

ÖV-Güteklasse keine ÖV-Güteklasse keine ÖV-Güteklasse/ D- keine ÖV-Güteklasse/ D-/ D

Nutzung Ferienhaus-, Wohnzone Ferienhaus-, Wohnzone schwach oder falsch genutzt

Nachfrage nicht vorhanden schwach schwach

Kriterien Lage abgelegen abgelegen nicht relevant

Gesamtpotenzial sehr hoch hoch überdurchschnittlich

Blockade verhindert Entwicklung erschwert Entwicklung vorhandene Nutzung

Rückstufung Etappierung Nutzungsänderung

Handlungsempfehlung

TABELLE 2: KRITERIEN DER REGULIERUNGSRÄUME

Rückstufung überprüfen

Für diese Flächen soll zunächst geprüft werden, ob eine bauliche Nutzung überhaupt nötig und sinnvoll ist. Flächen, für die eine Bebauung in den nächsten 15 Jahren nicht infrage kommt, sollen ganz oder teilweise zurückgestuft werden. Eine Rückstufung bedeutet die Flächen als Zone ohne festgelegte Nutzung oder als Zone mit späterer Nutzungszulassung im Zonenplan auszuweisen, damit eine unkontrollierte Überbauung gebremst werden kann. Dies gilt es in einem ersten Schritt zu überprüfen und anschliessend gegebenenfalls durchzuführen.

Etappierung überprüfen

Als Etappierung wird zum einen die Aufstellungspflicht eines Quartierplans und zum anderen die Umzonung von Gebieten in eine Zone mit zweiter Erschliessungsetappe verstanden. Eine Etappierung ist für die entsprechend ausgewiesenen Flächen in erster Linie zu überprüfen und anschliessend gegebenenfalls umzusetzen.

Nutzungsänderung überprüfen

Eine Nutzungsänderung meint hier, dass eine Bauzone in eine Zone ohne bauliche Nutzung geändert werden soll. Eine Nutzungsänderung wird in den Fällen empfohlen, wenn die gemäss des Zonenplans festgelegte Nutzung nicht nachgefragt oder an dieser Stelle nicht zweckmässig ist und gleichzeitig eine nicht bauliche Nutzung – z.B. Campingplatz oder Naherholung - bereits vorhanden ist. Eine Nutzungsänderung ist durchzuführen, damit die tatsächliche Nutzung langfristig gesichert werden kann.

Die Handlungsempfehlungen zu den drei Unterkategorien der Regulierungsräume müssen nicht immer für das gesamte Gebiet bzw. für alle Siedlungsflächenpotenziale in einem definierten Regulierungsraum gelten und durchgeführt werden. Dies soll in einer planerischen Auseinandersetzung mit den Einzelgebieten differenziert geklärt werden.

In Abbildung 8 werden die Regulierungsräume nach ihren Unterkategorien dargestellt. Es ist zu erkennen, dass sie im Gegensatz zu den Handlungsräumen an den Berghängen liegen. Seite 9 Raum+ Agglomeration Brig-Visp-Naters

ABBILDUNG 8: REGULIERUNGSRÄUME UND IHRE UNTERKATEGORIEN

5.3. Schutzräume Die Schutzräume beziehen sich nicht auf Gebiete mit Siedlungsflächenpotenzialen wie bei den Handlungs- und Regulierungsräumen, sondern definieren Freiräume zwischen den Orten und Siedlungsbereichen. Mit Festlegung der Schutzräume soll das Wachstum nach Aussen begrenzt werden, um zusammenhängende Landschafts- und Naturräume zu schützen, die Landwirtschaft zu sichern sowie eine Zersiedelung des Raumes zu verhindern. Mithilfe von Freihalte- und Grünflächen sowie mit Wachstumsbegrenzungslinien können die geschützten Bereiche festgesetzt werden.

Freihalte- und Grünflächen

Freihalte- und Grünflächen sind landwirtschaftliche Flächen, Wiesen oder Waldgebiete, die an eine Siedlung angrenzen und meist zwischen mehreren Siedlungsbereichen oder Orten liegen. Eine Bebauung dieser definierten Räume ist zu vermeiden.

Wachstumsbegrenzungslinien

Die Wachstumsbegrenzungslinien definieren Siedlungsgrenzen, um die bestehende Bebauung nicht weiter auf unbebauter Fläche auszudehnen. Diese Begrenzungslinien werden durch die Bauzonen des Zonenplans definiert. Das bedeutet, dass von einer Bebauung ausserhalb der Bauzonen der Zonenpläne abzusehen ist.

In Abbildung 9 werden die Wachstumsbegrenzungslinien sowie die Freihalte- und Grünflächen dargestellt.

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ABBILDUNG 9: SCHUTZRÄUME

Seite 11 Raum+ Agglomeration Brig-Visp-Naters

6. Empfehlungen für das Vorgehen in den Handlungsräumen

6.1. Planungsgebiete Ausgangslage Planungsgebiete sind Gebiete bzw. Quartiere, die für die Entwicklung der Agglomeration eine strategisch wichtige Rolle spielen. In der Agglomeration finden sich zwei unterschiedliche Typen von Gebieten. Zum einen urbane Bestandquartiere, in denen mehrere grössere Innenentwicklungspotenziale vorkommen. Zum anderen ländlich geprägte neuere Wohngebiete, welche an Entwicklungs- und Hauptverkehrsachsen zwischen den Zentren entstanden sind. Diese Gebiete weisen meistens eine Wohnnutzung in kleineren dezentralen Einheiten auf, die von einer landwirtschaftlichen Nutzung umgeben, getrennt oder durchdringt sind. Die Erschliessung in diesen Gebieten ist ad-hoc entstanden und wurde über kleinere oder private Stichstrassen realisiert. Die Wohn- und Aufenthaltsqualität sind verbesserungsbedürftig. Strassenlärm, Durchgangsverkehr, fehlende öffentliche Räume, Grünflächen und Spielplätze sind einige Faktoren die in diesen Gebieten eine negative Rolle spielen. Diese Gebiete erfüllen in der Regel nicht die Wohnanforderungen der heutigen Zeit.

Das Siedlungsentwicklungspotenzial in den urbanen Planungsgebieten - erster Typ - besteht hauptsächlich aus grösseren Innenentwicklungspotenzialen, die zentral liegen, eine gute ÖV-Erreichbarkeit haben und überwiegend gut erschlossen sind. In den eher ländlich geprägten Planungsgebieten - zweiter Typ - besteht das Siedlungsentwicklungspotenzial überwiegend aus in zweiter Reihe gelegenen, mehreren grossen und kleinen Einzelparzellen und Baulücken. Diese gehören in der Regel verschiedenen Eigentümern und sind meistens nur grob erschlossen. Die fehlenden Erschliessungs- und Quartierpläne führen dazu, dass Einzelparzellen in der Regel privat mit einer Stichstrasse erschlossen werden. Die Herstellungs- und Unterhaltskosten sowie die Auslastung der Erschliessungstrassen sind ökonomisch und ökologisch nicht nachhaltig.

Aus Sicht der Siedlungsentwicklung soll das Entwicklungspotenzial in diesen Gebieten prioritär behandelt werden, da beide Planungsgebiet-Typen quantitativ und qualitativ eine wichtige Rolle für die Siedlungs- und Landschaftsentwicklung, nicht nur in den Einzelgemeinden sondern auch in der Agglomeration, spielen. Eine aktive Mitwirkung der Gemeinden und der Agglomeration ist eine unabdingbare Voraussetzung, um den Zugang zu den Potenzialen zu ermöglichen und qualitative und hochwertige Lösungen zu realisieren.

Übersicht In der Agglomeration Brig-Visp-Naters wurden 9 Planungsgebiete identifiziert. Die folgende Tabelle und Abbildung zeigen diese Gebiete:

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Nummer Gemeinde Bezeichnung 1 Bitsch Furkastrasse 2 Naters Weingartenstr/Haselmattenstr 3 Naters Bahnhofstr/Dammweg 4 Brig-Glis Uberlandstrasse/Glieseralle/Zwinggarten 5 Brig-Glis Napoleonstrasse/neue Simplonstrasse 6 Brig-Glis A9/Napoleonstrasse/Zwinggarten 7 Brig-Glis Gamsen 8 Visp Eyholz 9 Visp Spital/Tirlerstrasse

TABELLE 3: PLANUNGSGEBIETE IN DER AGGLOMERATION BRIG-VISP-NATERS

ABBILDUNG 10: PLANUNGSGEBIETE IN DER AGGLOMERATION BRIG-VISP-NATERS

Brig-Glis: Naters: Bitsch  Gamsen  Weingartenstr/Haselmattenstrasse  Furkastrasse

Potenzialflächen : 13.4 ha Potenzialflächen : 14.2 ha, Potenzialflächen : 6,3 ha Nutzungen: W2+3/D/WG3 Nutzungen: W2/W4 Nutzungen: W3 ABBILDUNG 11: BEISPIELE DER PLANUNGSGEBIETE IN DER AGGLOMERATION BRIG-VISP-NATERS

Seite 13 Raum+ Agglomeration Brig-Visp-Naters

Ziele Für die urbanen und ländlich geprägten Planungsgebiete soll eine Entwicklungsplanung mit den folgenden drei Hauptzielen angestrebt werden: Verbesserung der Erschliessung, Erhöhung der Qualität und Schaffung von neuem Wohnraum.

Qualität •Erschliessungsqualität erhöhen • Neue Flächen erhöhen erschliessen •Doppelte Innenentwicklung fördern •Parkplatzsituation • Aufzonen in geeigneten verbessern • Abgrenzung zwischen Gebieten Siedlung und Landschaft

gestalten Wohnraum Erschliessung verbessern schaffen

. Mit dem Ziel zur Verbesserung der Erschliessung soll die strassenmässige Erschliessung bzw. die Parkplatzsituation im Bestand verbessert und die Erschliessung von neuen Flächen ermöglicht werden. . Die Erhöhung der Qualität im Quartier beinhaltet die Förderung der doppelten Innenentwicklung. Doppelte Innenentwicklung bedeutet Flächen im Siedlungsbestand nicht nur baulich zu entwickeln, sondern Wohn- und Aufenthaltsqualität zu verbessern3 und dabei die Grenzen und Übergänge zwischen Siedlung und Landschaft klar und qualitativ zu gestalten. . Die Schaffung von neuem Wohnraum kann hauptsächlich durch die Erschliessung von neuen Flächen ermöglicht werden. In Gebieten mit gut erreichbaren Flächen soll eine Aufzonung überprüft und massvoll ermöglicht werden.

Vorgehen Eine erfolgreiche Entwicklung der Planungsgebiete trägt einen wesentlichen Teil zur Schaffung von neuem Wohnraum in bereits weitegehend überbautem Gebiet bei. Das vorhandene Siedlungsentwicklungspotenzial wird mobilisiert, die Wohn- und Aufenthaltsqualität des Bestands werden erhöht sowie sinnvolle Übergänge zwischen der Siedlung und Landschaft realisiert.

Die Gemeinden können durch Erschliessung-, Gestaltungs- oder Überbauungspläne für die Planungsgebiete die Entwicklung regeln und steuern. Für eine erfolgreiche Entwicklung in diesen Gebieten ist es allerdings ratsam die Kommunikation mit den Gebäude- bzw. Grundstückseigentümern frühzeitig zu suchen. Denn nur mit ihnen können zweckmässige Lösungen gefunden werden. Ohne eine aktive Mitwirkung der Gemeinde wird die Entwicklung weiterhin unstrukturiert und von privater Seite vorangetrieben, was jedoch eine Erhöhung der Qualität und eine Ausschöpfung des Potenzials verhindert.

3 Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg (Hrsg.), Innere Werte im Siedlungsbestand, Handlungsleitfaden für Stadtplaner und kommunale Entscheidungsträger, Stuttgart 2011 Seite 14

Im Vordergrund steht die Erarbeitung von Erschliessungs-, Gestaltungs- oder Überbauungsplänen. Um die Gebäude- und Grundstückseigentümer frühzeitig miteinzubeziehen, soll die Bearbeitung in einem dialogorientierten Prozess erfolgen:

. In einer kompakten Erkundungsphase soll ein Potenzialcheck des Gebiets, mit dem Ziel, Alternativen der Entwicklung städtebaulich, wirtschaftlich und ökologisch zu überprüfen, durchgeführt werden. In der Erkundungsphase sollen ausserdem eine Befragung der Eigentümer durch Interviews oder postalische Befragungen erfolgen, um die Anforderungen der Einwohner und die Bereitschaft der Eigentümer gegenüber einer Aktivierung des Grundstücks einzuschätzen. . Aufbauend auf den Ergebnissen der Erkundungsphase soll ein Testentwurf erarbeitet werden, in dem das Erschliessungs-, Bebauungs- und Freiraumkonzept und die Etappierung aufgezeigt werden. Alternativ dazu können für grössere strategische Gebiete Studienaufträge, Testplanungen oder Wettbewerbe durchgeführt werden. Solche Konkurrenzverfahren ermöglichen die Überprüfung von verschiedenen Entwicklungsalternativen und gewährleisten qualitätsvolle und überzeugende Lösungen. Die Ergebnisse aus den ersten beiden Schritten dienen in diesem Fall zu einer Vorbereitung einer fundierten Aufgabenstellung. Die betroffenen Eigentümer und Vertreter der Einwohner sollen in dem Prozess beteiligt werden. . In einem Workshop dient der Testentwurf als Grundlage für die Diskussion mit den betroffenen Eigentümer und Einwohner. . Aufbauend auf den Ergebnissen des Workshops werden die wesentlichen Aspekte aus dem Erschliessungs-, Bebauungs- und Freiraumkonzept in einem Rahmenplan festgehalten, der von den Beteiligten gemeinsam in einem weiteren Workshop diskutiert werden soll. . Zum Schluss sollen die Erschliessungs-, Gestaltungs- und/oder Überbauungspläne ausgearbeitet und formell verabschiedet werden.

Für die Koordination und die Steuerung des Prozesses ist es notwendig einen Ansprechpartner für die Beteiligten als Gebietsmanager zu ernennen.

Die Laufzeit des Prozesses hängt vom Umfang ab und kann auf ca. 12 bis 30 Monate begrenzt werden. Abbildung 12 stellt die einzelnen Schritte der Planungsphase schematisch dar.

Seite 15 Raum+ Agglomeration Brig-Visp-Naters

Schaffung Baurecht

Planungsphase

Konzeptphase Phasen Erkundungsphase 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr

Eigentümerbefragung Standortpotenzial Check Instrumente/ Testentwurf (evtl. andere Verfahren) Prozesse Rahmenplanung Bebauungs- & Erschliessungsplanung 1 Bebauungs- & Erschliessungsplanung 2

Kopplungen

Testentwurf Ergebnisse Bebauungs- & Erschliessungsplan

Standortbezogene Aufgaben Standortbezogene Alternativen Entwürfe (Bebauungs- & Erschliessungsplan) Potenziale & Konflikte Rahmenplan

Wohnmarktanalyse Pressearbeit Leitfaden „Planungsgebiete“ Allgemein AG „Wohnen“ ABBILDUNG 12: ABLAUF DER MASSNAHMEN FÜR EIN PLANUNGSGEBIET

Mit folgenden flankierenden Massnahmen in den Bereichen Überzeugungsarbeit, Mobilisierung und Vermarktung kann die Region/der Kanton einen wichtigen Beitrag zur Siedlungsentwicklung in der gesamten Agglomeration leisten.

. Eine gezielte Pressearbeit, um das Thema bei den Gemeinden auf die Tagesordnung zu bringen sowie die Unterstützung bei der Überzeugung der betroffenen Gemeinden ist unverzichtbar. . Eine bedarfsorientierte Wohnmarktanalyse auf Agglomerationseben ist für die Konzeption, Priorisierung und Schwerpunktsetzung der verschiedenen Gebiete eine Grundvoraussetzung. . Eine agglomerationsweite Baulandbörse und Vermarktungsaktivitäten sollen das Potenzial der Agglomeration besser auf dem Wohnungsmarkt sichtbar machen. . Die Priorisierung und die Schwerpunktsetzung der verschiedenen Gebiete in der Agglomeration sollen im Rahmen einer interkommunalen Arbeitsgruppe „Wohnen“ abgestimmt werden. Diese Aufgabe kann auch im Rahmen von vorhanden Gremien oder Arbeitsgruppen übernommen werden. . Ein Leitfaden zum Umgang mit Planungsgebieten für die Gemeinden soll erarbeitet werden.

Ergebnisse Die Ergebnisse sollen Aufschluss darüber geben, welche Entwicklungsalternativen machbar und sinnvoll sind. Die Auseinandersetzung mit den Planungsgebieten soll im Ergebnis zu einer Aufstellung eines Erschliessungs-, Gestaltungs- und/oder Überbauungsplans für die gesamten oder nur für Teilgebiete führen.

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6.2. Umstrukturierungsgebiete4 Ausgangslage Umstrukturierungsgebiete sind ältere Wohn- und Mischgebiete, welche eine relativ offene Baustruktur mit einer lockeren vereinzelten Bebauung und einer geringeren Dichte aufweisen. Sie werden meistens durch eine Mischung aus Wohnnutzungen und landwirtschaftlichen oder gewerblichen Rest- bzw. Zwischennutzungen charakterisiert. Oft prägen leer stehende, erneuerungsbedürftige und unter- bzw. zwischengenutzte Gebäude das Quartiersbild. Schwach strukturierte öffentliche Räume ohne Aufenthaltsqualität und zerstückelte bzw. nicht zugängliche Grünflächen stärken zusätzlich das negative Quartiersbild. Umstrukturierungsgebiete können häufig die geänderten Wohnanforderungen der heutigen Zeit nicht mehr erfüllen.

Das Siedlungsentwicklungspotenzial in Umstrukturierungsgebieten besteht überwiegend aus hinter gelegenen Teilparzellen, kleineren Einzelparzellen und Baulücken. Diese gehören in der Regel verschiedenen Eigentümern und sind meistens schlecht erschlossen und können kaum unabhängig von den benachbarten bebauten und unbebauten Parzellen entwickelt werden. Der höhere Aufwand für die Erschliessung und der Mobilisierung der Einzelparzellen im Vergleich zum erwarteten Ertrag, verhindert oft die Entwicklung im Quartier. Flankiert mit einer nachlassenden Motivation zur Bestandserneuerung, führen diese Umstände zu einer Vermehrung des Gebäudeleerstands und der Unter- und Zwischennutzung, die mit der Zeit immer minderwertiger werden kann. Verursacht durch diese Phänomene leidet das Image im Quartier, was sich wiederum negativ auf die Immobilienwerte auswirkt. Aus Sicht der Siedlungsentwicklung bleibt der Zugang zum Entwicklungspotenzial im Quartier versperrt.

Aus den oben erwähnten Gründen ist es notwendig frühzeitig mit Erneuerungs- und Umgestaltungsmassnahmen in diesen Quartieren zu beginnen, um einem vermehrten Aufkommen von Gebäudeleerständen oder Unternutzungen entgegenzusteuern.

Übersicht In der Agglomeration Brig-Visp-Naters wurden acht Umstrukturierungsgebiete identifiziert. Die folgende Tabelle und Abbildung zeigen diese Gebiete auf:

4 Folgende Quellen wurden in diesem Kapitel hauptsächlich verwendet und zitiert: - Projekt Nachfrageorientiertes Nutzungszyklus-Management (NZM): S. Bock, A. Hinzen und J. Libbe (Hrsg.), 2009: Nachhaltiges Flächenmanagement-in der Praxis erfolgreich kommunizieren, Ansätze und Beispiele aus dem Förderschwerpunkt REFINA, Kommunikation mit Gebäudeeigentümern, S. 77 bis 86 - Projektübergreifende Begleitung REFINA-Deutsches Institut für Urbanistik (Hrsg.), 2009: Flächenpost-nachhaltiges Flächenmanagement in der Praxis, Nr. 8 - Projekt BAU-LAND-GEWINN: Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (Hrsg.), 2003: BAU-LAND-GEWINN ohne Erweiterung - Weiterentwicklung von Einfamilienhaus-Siedlungen, Teil C, B Handbuch - Projekt Kommunales Flächenressourcen-Management: Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen (Hrsg.), 2003: Kommunales Flächenressourcen-Management - Arbeitshilfe, 2. Auflage, S. 22 ff - DFIU, Karlsruhe(Hrsg.) 2012: Handlungshilfe für kommunale Entscheidungsträger am Oberrhein „Qualitätsorientiertes Flächenmanagement in kleinen und mittelgrossen Kommunen am Oberrhein Um die Lesebarkeit und die Einfachheit des Dokuments als eine Handlungshilfe für die Gemeinden zu gewährleisten, werden die Quellen nicht wiederholt erwähnt. Seite 17 Raum+ Agglomeration Brig-Visp-Naters

Nummer Gemeinde Bezeichnung 1 Baltschieder Hauptstrasse/Ringstrasse/Feldstrasse 2 Brig-Glis Holzji 3 Eggerberg Eggerbergstrasse/Weite Matte 4 Eggerberg Tenneri/Weite Matte 5 Ried-Brig A9/Simplonstrasse 6 Ried-Brig Dorfstrasse/Neue Dorfstrasse 7 Termen Dorfstrasse/Bergstrasse 8 Lalden Bachstrasse/ Dorfstrasse

TABELLE 4: UMSTRUKTURIERUNGSGEBIETE IN DER AGGLOMERATION BRIG-VISP-NATERS

ABBILDUNG 13: UMSTRUKTURIERUNGSGEBIETE IN DER AGGLOMERATION BRIG-VISP-NATERS

Baltschieder Ried-Brig Lalden  Hauptstr./Ringstr.  Dorfstr./Neue Dorfstr.  Bachstrasse/Dorfstrasse

Potenzialflächen: 4.9 ha Potenzialflächen: 3.1 ha Potenzialflächen: 3.0 ha Nutzungen: W3-W4 Nutzungen: W2-W3 Nutzungen: W3 ABBILDUNG 14: BEISPIELE DER UMSTRUKTURIERUNGSGEBIETE IN DER AGGLOMERATION BRIG-VISP-NATERS

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Ziele Für die Umstrukturierungsgebiete soll eine Quartierentwicklung mit den folgenden drei Hauptzielen angestrebt werden: Beseitigung von Defiziten, Erhöhung der Qualität und Schaffung von neuem Wohnraum. Dabei sollen die Beseitigung von Defiziten und die Erhöhung der Qualität vor einer reinen quantitativen Nachverdichtung stehen.

Qualität • Abriss und Neubau mit erhöhen • Anbauten und höherer Bebauungsdichte Aufstockungen fördern • Erschliessung verbessern ermöglichen

• Störende Nutzungen • Doppelte • Bauen in der zweiter verlegen Innenentwicklung fördern Reihe regeln

Defizite Wohnraum beseitigen schaffen

. Die Beseitigung von Defiziten sieht hauptsächlich die Verlegung von störenden Nutzungen, die eine Wohnnutzung entgegenstehen oder die Wohnqualität vermindern, den Abriss und Neubau sowie die Sanierung von erneuerungsbedürftigen Bauten vor. Dabei soll eine qualitative massvolle Erhöhung der Bebauungsdichte gefördert werden. . Die Erhöhung der Qualität im Quartier soll unter anderem eine Verbesserung der strassenmässigen Erschliessung bzw. der Parkplatzsituation und die Förderung der doppelten Innenentwicklung einschliessen. Unter der doppelte Innenentwicklung wird nicht nur die bauliche Entwicklung der Flächen im Siedlungsbestand verstanden, sondern auch die Verbesserung der Wohn- und Aufenthaltsqualität. . Die Schaffung von neuem Wohnraum durch Anbauten und Aufstockungen soll ermöglicht werden sowie Chancen für das Bauen in der zweiten Reihe geöffnet und geregelt werden.

Vorgehen Eine erfolgreiche Quartierentwicklung der Umstrukturierungsgebiete trägt einen wesentlichen Teil zur Entwicklung im Innenbereich bei. Zum einen wird die vorhandene Bausubstanz erneuert und als hochwertiger Wohnraum wieder zur Verfügung gestellt. Zum anderen wird das vorhandene Siedlungsentwicklungspotenzial mobilisiert. Eine Grundvoraussetzung dafür ist die Kommunikation mit den Gebäude- bzw. Grundstückseigentümern, da die Möglichkeiten der Gemeinden zur Entwicklung der Quartiere ohne Zustimmung der Eigentümer nur begrenzt sind und nur auf diese Weise vertretbare und gute Lösungen gefunden werden können. Ohne eine aktive Mitwirkung der Gemeinde ist eine solche Quartierentwicklung mit Umstrukturierung kaum möglich. Aus diesem Grund wird ein dialogorientiertes und kooperatives Vorgehen vorgeschlagen.

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Um das Nachverdichtungspotenzial in diesen Gebieten und das Interesse der Eigentümer gegenüber einer Erneuerung einschätzen zu können, sollen Befragungen der Hauseigentümer durchgeführt werden. Zudem dient die Befragung der persönlichen Kontaktaufnahme mit den Haus- und Grundeigentümern. Aus den Ergebnissen, die im Gespräch mit den Eigentümern ermittelt werden, soll im Anschluss ein Quartierentwicklungsplan erarbeitet werden. Wie dieser dialogorientierte und kooperative Prozess zwischen Gemeinde und Eigentümer aussehen kann, wird im Folgenden näher erläutert.

. Die Ist-Situation im Untersuchungsgebiet soll bezüglich bestimmter sozialen und demografischen Kriterien erfasst werden sowie der tatsächliche Verdichtungsgrad und der Bebauungs- bzw. Nutzungszustand überprüft werden. . Eine Befragung der Eigentümer (Interviews oder postalische Befragung) soll Aufschluss zur Haushaltsstruktur, zu Problemen und Bedürfnissen, zur Erneuerungsbereitschaft und zu Präferenzen für mögliche Anreize geben. Parallel dazu sollen Beratungsgespräche für mögliche Erneuerungsmassnahmen angeboten werden. . Aus den Ergebnissen der Befragung soll ein Umstrukturierungsentwurf erarbeitet werden, der das neue Erschliessungs- und Freiraumkonzept sowie eine Auswahl der geeigneten Nachverdichtungsformen (Bebauung in zweiter Reihe, Aufstockung, Änderung des Grundstückzuschnitts, etc.) beinhaltet. . In einem Workshop dient der Umstrukturierungsentwurf als Grundlage für eine erste Diskussionsrunde mit den betroffenen Eigentümern. . Den Eigentümern wird angeboten in Einzel- bzw. Gruppenberatungen mit Architekten ihre Ideen und Wünsche sowie Vorschläge zur Realisierung zu äussern. . Aufbauend auf den Ergebnissen des Workshops und der Einzel- bzw. Gruppenberatungen wird das Umstrukturierungskonzept ausgearbeitet und typenbezogene Studien und deren Darstellung vorbereitet und mit den Eigentümern in einem zweiten Workshop besprochen. . Zur Umsetzung einer Umstrukturierung/Quartierentwicklung ist eine Aufstellung eines Gestaltungs- bzw. Quartierplans im Sinne der Planungsziele erforderlich. . Für die Koordination und die Steuerung des Prozesses ist es auch hier notwendig einen Ansprechpartner für die Beteiligten als Gebietsmanager zu benennen. Zur Umsetzung einzelner Erneuerungs-, Erschliessungs- und Nachverdichtungsmassnahmen steht der Gebietsmanager den Eigentümern mit einer Bauberatung unterstützend zur Seite.

Die Laufzeit des Prozesses hängt vom Umfang ab und kann auf ca. 18 bis 24 Monate begrenzt werden. Abbildung 15 stellt die einzelnen Schritte der Planungsphase schematisch dar.

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Schaffung Baurecht

Planungsphase

Konzeptphase Phasen Erkundungsphase 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr

Erhebung der Ist-Situation Eigentümerbefragung Instrumente/ Umstrukturierungsentwurf Prozesse Einzel- bzw. Gruppenberatung Umstrukturierungsplanung Gestaltungsplanung

Kopplungen

Ergebnisse Testentwurf Gestaltungsplan

Standortbezogene Aufgaben Standortbezogene Potenziale & Konflikte Umstrukturierungskonzept Handlungsbedarf & Verdichtungspotenzial

Ausstellung „Mitten im Leben, Mitten im Dorf“ Pressearbeit Leitfaden „Revitalisieren“ Allgemein AG „Revitalisieren “ ABBILDUNG 15: ABLAUF DER MASSNAHMEN FÜR EIN UMSTRUKTURIERUNGSGEBIET

Mit folgenden flankierenden Massnahmen in den Bereichen Überzeugungsarbeit, Bewusstseins- und Kapazitätsbildung kann die Region/der Kanton einen wichtigen Beitrag zur Quartiersentwicklung in der gesamten Agglomeration leisten.

. Eine gezielte Pressearbeit, um das Thema bei den Gemeinden auf die Tagesordnung zu bringen sowie die Unterstützung bei der Überzeugung der betroffenen Gemeinden ist unverzichtbar. . Eine Wanderausstellung z.B. „Mitten im Ort – mitten im Leben “ mit Beispielen aus erfolgreichen Umstrukturierungsprojekten ist ein möglicher Beitrag zur Überzeugungsarbeit. Die Ausstellung kann zudem mit anderen Themen kombiniert werden. . Die Gründung einer interkommunalen Arbeitsgruppe „Revitalisieren/Quartiersentwicklung“ für den Erfahrungsaustausch ist wichtig. Diese Aufgabe kann auch im Rahmen von vorhanden Gremien oder Arbeitsgruppen übernommen werden. . Ein Leitfaden zur Umstrukturierung/Quartierentwicklung für die Gemeinden soll erarbeitet werden.

Ergebnisse Die Ergebnisse sollen Aufschluss geben, welche Entwicklungsszenarien denkbar sind und welche Strategien zur Umsetzung gewählt und in einen Massnahmenkatalog übernommen werden sollen. Das Konzept soll in einem Quartier- und Erschliessungsplan für das Umstrukturierungsgebiet münden.

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6.3. Dorfkernaufwertung5 Ausgangslage Dorfkerne sind, mit ihren historischen Bauten und Plätzen, prägende Elemente für die Identität der Gemeinden. In den letzten Jahrzehnten zogen sich wichtige Elemente eines lebendigen und aktiven Dorfkerns zurück, wie zum Beispiel durch Verlagerung des Einzelhandels an die Gemeinderänder. Mit der Aufgabe vieler landwirtschaftlicher Betriebe gingen für die Menschen Arbeitsplätze in den Dorfkernen sowie die Nutzungen für die Gebäude verloren. Die Entstehung von Neubaugebieten, die nicht zeitgemässen Wohnungen in den Dorfkernen, die fehlende Nachfrage für andere Nutzungen und die Lärmbelastung durch den Verkehr in den Ortszentren führen mehr und mehr zu einer Abnahme der Attraktivität des Dorfkerns. Oft ist das Bild der Ortskerne durch viele über längeren Zeitraum leer stehende und untergenutzte Gebäude geprägt.

Die Motivation der Eigentümer ihr Gebäude instand zu halten oder zu sanieren ist in vielen Fällen nicht vorhanden. Die einzelnen Eigentümer sind zudem oft mit einem Sanierungsvorhaben alleine überfördert. Eine Aufwertung der Ortskerne gestaltet sich aufgrund der Parzellenstruktur mit vielen kleinen Parzellen oft schwierig. Eine Entwicklung ist von den Interessen der Eigentümer der benachbarten Parzellen, den Heimatschutzbestimmungen und feuerpolizeilichen Vorgaben abhängig. Diese Faktoren schränken somit die Spielräume für jede Sanierung, Um- oder Neubau stark ein. Diese Umstände führen zu einem erheblichen Instandsetzungs- und Modernisierungsstau und somit zu einer Beschleunigung des Bestandzerfalls und zu einem Imageverlust des Dorfkerns.

Die Dorfkerne stellen nicht nur eine Herausforderung für die Raumentwicklung der Gemeinden dar, sondern weisen ausserordentliche Potenziale und Entwicklungschancen auf und können als Impulsgeber für die innere Erneuerung der Dörfer dienen. Die Erneuerung und Aufwertung der Dorfkerne ist daher eine strategische Zukunftsaufgabe die heute schon angegangen werden muss.

Übersicht In der Agglomeration Brig-Visp-Naters wurden fünf Dorfkerne identifiziert, die prioritär für eine Aufwertung infrage kommen. Die Auflistung ist nicht abschliessend. Weitere kleinere Ortskerne können bei Bedarf in den vorgeschlagenen Prozess integriert werden. Die folgende Tabelle und Abbildung zeigen diese Gebiete auf:

Nummer Gemeinde Bezeichnung 1 Baltschieder Dorfkern Baltschieder 2 Eggerberg Dorfkern Eggerberg 3 Lalden Dorfkern Lalden 4 Ried-Brig Dorfkern Schlüocht 5 Termen Dorfkern Termen TABELLE 5: ABBILDUNG 16: DORFKERNAUFWERTUNGEN IN DER AGGLOMERATION BRIG-VISP-NATERS

5 Folgende Quellen wurden in diesem Kapitel hauptsächlich verwendet und zitiert: - Referat von Bruno Schmid, Geschäftsführer REGION LUZERN WEST im Rahmen des Modelvorhabens Raum+ Schwyz, 2010 - Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, Herausforderungen und Entwicklungschancen für Dorfkerne und Ortsmitten in Nordrhein-Westfalen: Eine Hilfestellung für die Akteure vor Ort - DFIU, Karlsruhe(Hrsg.) 2012: Handlungshilfe für kommunale Entscheidungsträger am Oberrhein „Qualitätsorientiertes Flächenmanagement in kleinen und mittelgrossen Kommunen am Oberrhein Um die Lesebarkeit und die Einfachheit des Dokuments als eine Handlungshilfe für die Gemeinden zu gewährleisten, werden die Quellen nicht wiederholt erwähnt. Seite 22

ABBILDUNG 17: DORFKERNAUFWERTUNGEN IN DER AGGLOMERATION BRIG-VISP-NATERS

 Ried-Brig  Termen  Lalden Dorfkern Schlüocht Dorfkern Dorfkern

ABBILDUNG 18: BEISPIELE DER DORFKERNAUFWERTUNGEN IN DER AGGLOMERATION BRIG-VISP-NATERS

Ziele Für die Gebiete der Dorfkernaufwertung soll eine Entwicklung mit den folgenden drei Hauptzielen angestrebt werden: Image verbessern, gestalten und beleben.

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Gestalten •Zwischennutzungen •Neue Funktionen (Kultur, Vereine, etc.) ansiedeln fördern •Interkommunale Konzepte erarbeiten •Aufenthaltsqualität im •Events veranstalten öffentlichen Raum •Vorschriften verbessern vereinfachen

Image verbessern Beleben

Die Erneuerung und Aufwertung der Dorfkerne ist eine strategische Aufgabe, die verschiedene Zielebenen integriert über einen langen Zeitraum haben soll. Die folgenden drei Ziele sind von zentraler Bedeutung.

. Als kurz- bis mittelfristiges Ziel soll ein Imagewechsel angestrebt und neue oder Zwischennutzungen angesiedelt werden. Dabei kann das Veranstalten von regionalen Events, die sich über mehrere Dorfkerne erstecken und sich regelmässig wiederholen ein Impulsgeber für einen positiven Imagewechsel sein. Die Ansiedelung von Zwischennutzungen aus dem Bereich Kultur wie z.B. Kulturbetriebe, Kunst-, und Musikvereine oder aus dem Bereich Tourismus wie z.B. alternative Ferienunterkünfte, Ladenlokale oder Gastronomie, kann gleichermassen gegen den Bestandszerfall wirken und zu einem Imagewechsel führen. . Die Dorfkerne sollen mit integrierten Konzepten erneuert und gestaltet werden. Verkehrsberuhigung, behutsame Neuordnung in Teilbereichen, Verbesserung des Wohnumfeldes und Ansiedelung von neuen Nutzungen sollen dabei schrittweise ermöglicht werden. Die Balance zwischen Entwicklung und Erhaltung soll angestrebt werden: Um die Erneuerung und Aufwertung der Dorfkerne einerseits zukunftsorientiert und bedarfsgerecht zu gestalten und andererseits das baukulturelle Erbe als Grundlage der örtlichen Identität und als Entwicklungsressource zu bewahren, müssen die Schutzvorschriften vereinfacht und gebündelt sowie die Baureglemente angepasst werden. . Mittel- und langfristig sollen die Wohnangebote in den Dorfkernen stärker auf die neuen individualisierten Wohnansprüche ausgerichtet sein. Die Zielgruppe Familie mit Kindern soll dabei nicht das einzige Modell, das angestrebt werden soll, bleiben. Neue innovative Wohnmodelle sollen einen Platz in den Dorfkernen finden. Gleichzeitig müssen die Wohn- und Aufenthaltsqualität im Ortskern durch die Gestaltung und Erhöhung der Nutzbarkeit der öffentlichen Räume, einschliesslich der Strassen, verbessert werden.

Vorgehen Zur Erneuerung und Aufwertung der Dorfkerne bedarf es Prozesse mit tragfähigen Strukturen, integrierte Strategien und eine Kombination von Massnahmen und Aktivitäten, die kurz und mittelfristig gegen die sich abzeichnende Abwärtsspirale - Gebäudeleerstand, Verödung öffentlicher Räume und Imageverlust - wirken.

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Ausserdem werden langfristige Planungen, die die Ansiedelung von neuen Nutzungen ermöglichen und die Gestaltung des öffentlichen Raums fördern, benötigt. Die Gemeinden können alleine bestenfalls günstige Rahmenbedingungen setzen, nicht aber das Problem lösen.

Die Herausforderung bei der Erneuerung und Aufwertung der Dorfkerne besteht darin, ein konsensorientiertes Vorgehen zu etablieren, das eine frühzeitige und konstruktive Zusammenarbeit aller Betroffenen mit dem Ziel eine nachhaltige, integrierte, bestandsorientierte Strategie zu erarbeiten und gleichzeitig die Ausarbeitung und Umsetzung von verschiedenen Massnahmen zu ermöglichen.

Da sich die Problemlagen in den verschiedenen Dorfkernen ähneln, wird empfohlen das Thema interkommunal in der Agglomeration oder in der Region mit Unterstützung des Kantons anzugehen. Im Folgenden wird das empfohlene Vorgehen näher erläutert:

. In einem ersten Schritt soll eine Übersicht über die vorhandenen Probleme und Entwicklungspotenziale des Dorfkerns, vor allem über den Stand der Nutzung/Leerstand der Gebäude und die Bedürfnisse und Absichten der Bewohner, Eigentümer und Nutzer, geschaffen werden. Eine solche Übersicht kann durch eine Befragung der Betroffenen und eine Leerstandserhebung, die eine Ergänzung zu den Erhebungen in diesem Projekt darstellt, durchgeführt werden. . Aufbauend auf der Übersicht kann eine erste Lagebeurteilung durchgeführt werden. Mit einem Standortspotenzialcheck können die Chancen und Problem ermittelt werden. . Durch Testentwürfe und städtebauliche und architektonische Studien lassen sich erste Lösungsansätze erarbeiten. Gleichzeitig soll ein kurzfristiger Massnahmenkatalog Hilfestellung bei der Verbesserung des Dorfkernimages und bei möglichen Zwischennutzungen geben. . Für den Erfolg der Dorfkernaufwertung ist eine enge Zusammenarbeit zwischen der Gemeindeverwaltung, den Bewohnern und anderen Nutzern, z.B. Vereinen, unabdingbar. Deshalb sollen in einem Workshop der Testentwurf bzw. die Ergebnisse der städtebaulichen und architektonischen Studien und der Massnahmenkatalog als Grundlage für eine erste Diskussionsrunde mit den betroffenen Einwohnern, Eigentümern und Nutzern dienen. . Den Eigentümern und Einwohnern soll im Rahmen von Einzel- bzw. Gruppenberatungen mit Architekten und Planern ermöglicht werden, ihre Ideen, Wünsche und Vorschläge über eine zukünftige Nutzung darzulegen. . Aufbauend auf den Ergebnissen des Workshops und den Einzel- bzw. Gruppenberatungen soll ein Dorfkernerneuerungskonzept ausgearbeitet werden. Dabei gilt es einen behutsamen Umgang mit bestehenden Strukturen und bestehenden Qualitäten zu gewährleisten. Der Katalog mit den kurzfristigen Massnahmen soll zudem überarbeitet und verabschiedet werden. . Nach einer weiteren Kopplung mit den Betroffenen soll das Dorfkernerneuerungskonzept in einem Gestaltungsplan „Dorfkern“ umgesetzt und formell verabschiedet werden. . Bei Bedarf sind der Zonenplan und das Baureglement im Sinne der Planungsziele anzupassen. . Für eine solche Aufgabe braucht es einen „Kümmerer“, z.B. Dorfkernbeauftragter bzw. -kommission. Drei Gründe sprechen für einen „Kümmerer“: o Dorfkernentwicklung kann nur mit und von den Betroffenen erfolgreich bewältigt werden. Deshalb sind neben der aktiven Teilhabe der Betroffenen an der Planung sowohl Massnahmen zur

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Bewusstseinsbildung als auch eine intensive Informationenpolitik über die Situation erforderlich. Hier sind eine intensive Pressearbeit sowie Ausstellungen hilfreich. o Die Dorfkernerneuerung hat nur als Daueraufgabe Erfolgschancen. Deshalb muss sich jemand dauerhaft um die Koordination und Bündelung der Einzelaktivitäten und Massnahmen kümmern. o Die Dorfkernerneuerung läuft in einem Geflecht von Handlungen und Entscheidungen vieler Einzelakteure. Die Zeitfenster, in denen sich etwas bewegen lässt, können sehr kurz sein und sich unerwartet öffnen und schliessen. Der „Kümmerer“ soll Opportunitäten erkennen und dadurch weitere Entwicklungen zu ermöglichen. o Zur Umsetzung einzelner Aufwertungs- und Erneuerungsmassnahmen steht der „Kümmerer“ den Eigentümern mit einer Bauberatung unterstützend zur Seite und liefert Information aus einer Hand.

Die Laufzeit des Prozesses hängt vom Umfang ab und kann auf ca. 2 Jahre begrenzt werden. Abbildung 15 stellt die einzelnen Schritte der Planungsphase schematisch dar.

Kurz- & Mittelfristige Massnahmen Umsetzung

Planungsphase

Konzeptphase Phasen Erkundungsphase 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr

Übersicht Lagebeurteilung Instrumente/ Testentwurf Prozesse Erarbeitung eines Massnahmenkatalogs Einzel- bzw. Gruppenberatung Dorfkernerneuerungskonzept Gestaltungsplan

Kopplungen

Testentwurf / Massnahmenkatalog Ergebnisse Gestaltungsplan „Dorfkern“ Standortbezogene Aufgaben Standortbezogene Probleme, Chancen Dorfkernerneuerungskonzept Potenziale, Leerstandkataster

Ausstellung „Mitten im Leben, Mitten im Dorf“ Pressearbeit Leitfaden „Dorfkern Aufwertung“ Allgemein AG „Mitte“ ABBILDUNG 19: ABLAUF DER MASSNAHMEN FÜR DIE ORTSKERNAUFWERTUNG

Mit folgenden flankierenden Massnahmen in den Bereichen Überzeugungsarbeit, Bewusstseins- und Kapazitätsbildung, die sich mit den Aufgaben für die Umstrukturierungsgebiete ähneln und kombinieren lassen, kann die Region/der Kanton einen wichtigen Beitrag zur Quartiersentwicklung in der gesamten Agglomeration leisten.

. Eine gezielte Pressearbeit, um das Thema bei den Gemeinden auf die Tagesordnung zu bringen sowie die Unterstützung bei der Überzeugung der betroffenen Gemeinden ist unverzichtbar.

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. Eine Wanderausstellung z.B. „Mitten im Ort – mitten im Leben “ mit Beispielen aus erfolgreichen Projekten zur Ortskernaufwertung ist ein möglicher Beitrag zur Überzeugungsarbeit und kann mit anderen Themen kombiniert werden. . Eine interkommunale Arbeitsgruppe „Dorfkern“ soll für den Erfahrungsaustausch gegründet werden. Diese Aufgabe kann von vorhanden Gremien oder Arbeitsgruppen übernommen werden. . Ein Leitfaden zur Dorfkernaufwertung für die Gemeinden soll erarbeitet werden. . Mit dem Heimatschutz und der Feuerpolizei müssen Lösungen für die blockierenden Schutzvorgaben gesucht werden. . Den Gemeinden sollen Fördermöglichkeiten aufgezeigt und/oder bereitgestellt werden. Die Fördermittel sollen als Anreiz für die Gemeinden dienen, sich mit dem Thema intensiv und professionell zu beschäftigen sowie als Anschubfinanzierung für ersten Massnahmen. Interkommunale Arbeiten und Konzepte sollen dabei bevorzugt werden.

Ergebnisse Für den Aufwertungsprozess des Ortskerns soll eine Entwicklungsstrategie in Form eines Rahmenplans „Dorfkern“ erarbeitet und formell verabschiedet werden. Zudem wird ein Massnahmenkatalog, der verschiedene kurz- bis mittelfristige Aktivitäten und Massnahmen beinhaltet, zu Verbesserung des Dorfkernimages vorbereitet.

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6.4. Aufwertung von Gewerbegebieten6 Ausgangslage In der Agglomeration Brig-Visp-Naters ist eine begrenzte Menge an Siedlungsflächenpotenziale für gewerbliche und industrielle Nutzungen vorhanden (knapp 50 ha Flächenpotenziale, ca. 13 % des Gesamtsiedlungsflächenpotenzials). Diese konzentrieren sich hauptsächlich auf die Gemeinden Brig-Glis und Visp. Neue Handlungsspielräume für gewerbliche Nutzungen sind angesichts der topographischen und gesetzlichen Gegebenheiten stark begrenzt. Mit dem Handlungsfeld Aufwertung von Gewerbegebieten wird die Absicht verfolgt, die zum Teil überbauten gewerblichen Standorten nachhaltig zu sichern und die Wettbewerbsfähigkeit der noch nicht überbauten gewerblichen Siedlungsflächenpotenzialen für die Zukunft zu steigern.

Die Gewerbegebiete, die aufgewertet werden sollen erfüllen nicht mehr die heutigen Anforderungen. Diese weisen zwar ein beträchtliches Potenzial auf, sind jedoch auch mit Defiziten und Hindernissen behaftet. Das vorhandene Entwicklungspotenzial soll ermittelt und für den Markt zugänglich gemacht sowie die Defizite und Hindernisse erkannt und behoben werden.

Bei dem Entwicklungspotenzial handelt es sich entweder um nicht oder untergenutzte Gebäude im Bestand, um Reserveflächen auf den Betriebsgeländen oder um unbebaute Flächen. Defizite bestehen vor allem hinsichtlich der bestehenden Gebäudesubstanzen, des Erscheinungsbilds und der Verkehrssituation. Entwicklungshindernisse treten oft aufgrund der ungünstigen Grundstückszuschnitte, der nicht ausreichenden Erschliessung und des fehlenden Eigentümerinteresses auf.

Übersicht In der Agglomeration Brig-Visp-Naters wurden vier dieser Gebiete identifiziert. Die folgende Tabelle und Abbildung stellen diese Gebiete dar:

Nummer Gemeinde Bezeichnung 1 Baltschieder Gewerbegebiet/Eschigrundstrasse 2 Brig-Glis Holowisstrasse 3 Visp Eymatt 4 Visp Kantonsstrasse/Walligrundstrasse

TABELLE 6: AUFWERTUNG VON GEWERBEGEBIETEN IN DER AGGLOMERATION BRIG-VISP-NATERS

6 Folgende Quellen wurden in diesem Kapitel hauptsächlich verwendet und zitiert: - Andreas Mangold 2006, Wirtschaftsförderung Karlsruhe Revitalisierung des Gewerbegebiets Neureuter Strasse Süd (Thema: Business Improvement District) - Bernd Scholl 1995, Aktionsplanung (Thema: Konsilium) - DFIU, Karlsruhe(Hrsg.) 2012: Handlungshilfe für kommunale Entscheidungsträger am Oberrhein „Qualitätsorientiertes Flächenmanagement in kleinen und mittelgrossen Kommunen am Oberrhein Um die Lesebarkeit und die Einfachheit des Dokuments als eine Handlungshilfe für die Gemeinden zu gewährleisten, werden die Quellen nicht wiederholt erwähnt. Seite 28

ABBILDUNG 20: AUFWERTUNG VON GEWERBEGEBIETEN IN DER AGGLOMERATION BRIG-VISP-NATERS

 Baltschieder: Visp:  Brig-Glis: Gewerbegebiet Eschigrundstrasse Eymatt Holowiesstrasse

Potenzialflächen: 4.4 ha Potenzialflächen: 10.3 ha Potenzialflächen: 3.6 ha Nutzungen: G, G mit QP Nutzungen: I Nutzungen: G, WG 2 ABBILDUNG 21: BEISPIELE ZUR AUFWERTUNG VON GEWERBEGEBIETEN IN DER AGGLOMERATION BRIG-VISP-NATERS

Ziele Bei der Aufwertung der folgende drei Hauptzielen grundlegend: Bestand sichern, Attraktivität erhöhen und Wettbewerbsfähigkeit steigern.

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Attraktivität erhöhen •Gewerbestandorte •Marktfähige Produkte stablisieren schaffen •Defizite im Bestand •Wachstumsmöglich- beheben •Geeignte hochwertige keiten für ansässige Ansiedelungen Betriebe offen halten •Städtebauliche anstreben Attraktivtät steigern

Bestand Wettbewerbsfähigkeit sichern steigern

Folgende drei Zielebenen der Aufwertung von Gewerbegebieten werden hier hervorgehoben:

. Als Hauptziel soll die Sicherung des Bestands im Vordergrund stehen. Damit sind die Stabilisierung der Funktionsfähigkeit der Gewerbestandorte, die Sicherung der vorhandenen Arbeitsplätze und die Gewährleistung von Erweiterungsmöglichkeiten der ansässigen Betriebe gemeint. . Das zweite Ziel ist die Erhöhung der Attraktivität der Standorte. Im Mittelpunkt stehen dabei die städtebauliche Aufwertung in Form von Aufwertung des öffentlichen Raums und der Freiräume, die Verbesserung der Erschliessung, qualitative Verbesserung des Gebäudebestands durch Behebung von Bestandsdefiziten und Mängeln sowie die Verbesserung der Aussenwirkung der Standorte. . Um die künftige Wettbewerbsfähigkeit der Standorte zu steigern soll in erster Linie das vorhandene Flächenpotenzial mobilisiert werden, indem die Grundstückszuschnitte optimiert werden, so dass diese für neue, hochwertige und passende Betriebe bereitgestellt werden können. Eine aktive Vermarktung dieser Flächen ist anzustreben.

Vorgehen Für die Aufwertung der gewerblichen Standorte ist ein kommunikativer, kooperativer und dialogorientierter Prozess erforderlich. Eine Kombination aus kurz- bzw. mittelfristigen Massnahmen und langfristige Strategien sind unvermeidlich.

Für die Einzelstandorte wird eine Zusammenarbeit der betroffenen Grundeigentümer und Nutzern mit der Gemeinde für eine begrenzte Zeit in Form eines Konsiliums vorgeschlagen. Das Wort Konsilium ist lateinisch und bezeichnet eine Ratsversammlung oder ein kluges Vorgehen (Wiktionary). Das Konsilium ist eine vorübergehende Zusammenarbeit, die mit dem Erreichen des vorgegebenen Ziels endet. Damit stellt es eine ad-hoc Organisation dar. Ad-hoc ist wiederrum ein lateinischer Begriff und bedeutet u.a. „zur Sache passend“ (Wikipedia). Im übertragenen Sinne bezeichnet ad-hoc u.a. Dinge, die speziell für einen Zweck entworfen wurden.

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Das Konsilium besteht aus Vertretern der Grundstückseigentümer, Nutzer (bei Bedarf Leitungsebene mit Entscheidungsbefugnissen) und der Gemeinde, evtl. Mitarbeitern der Region Oberwallis, externen Fachexperten sowie einem unabhängigen Moderator. Die Arbeit des Konsiliums soll durch ein Prozessbüro bzw. einem Prozesskoordinator inhaltlich unterstützt werden. Seine Aufgaben sind die Gewährleistung der administrativen Begleitung, die inhaltliche und organisatorische Vor- und Nachbereitung der Sitzungen und die Übernahme der Geschäftsführung.

Ein Konsilium wird für einen Zeitraum von ein bis zwei Jahren konstituiert und kann nach Vereinbarung der beteiligten Akteure verlängert werden. In dem Prozess können verschiedene Massnahmen für verschiedene Aufgaben, z.B. Beschaffung von Daten Grundlagen, Gutachten, etc. durchgeführt werden. Die Finanzierung soll vor allem durch die beteiligten Betriebe und der Gemeinde anteilig getragen werden.

Folgende Schritte werden für einen Standardprozess vorgeschlagen:

. Für die Aufwertung von gewerblichen Standorten ist das Wissen über unbebaute Flächenpotenziale alleine nicht ausreichend. Aus diesem Grund soll eine Erkundungsphase u.a. mit folgenden Bausteinen durchgeführt werden: o Eine Übersicht über Interessen, Planungen und Wünsche der ansässigen Betriebe ist grundlegend. Deshalb sollen die Eigentümer und Nutzer über deren Planungen, Bedürfnisse und Wünsche befragt werden. Informationen über Erweiterungen, Gebäude- und Flächennutzungen, Umsiedelungen, Konflikte, Defizite und Kooperationen sind einige Aspekte, die durch solche Befragung ermittelt werden können. In dieser Befragung kann zudem die energetische Situation der Betriebstätte und der Energieverbrauch der Firmen erfasst werden. o Eine integrierte Erhebung der städtebaulichen, landschaftlichen und verkehrlichen Situation kann Aufschluss über die bestehenden Defizite und Mängel geben. o Ein Standortpotenzial-Check kann die Flächen- und Bestandpotenziale nach wirtschaftlichen Aspekten bewerten. o Als Ergänzung der Informationsgrundlagen für die Lagebeurteilung ist eine Bedarfs- und Marktanalyse unabdingbar. Eine solche Analyse soll für die ganze Agglomeration erstellt werden. . Aufbauend auf der gewonnenen Übersicht und den Ergebnissen der Erkundungsphase kann eine umfassende Lagebeurteilung durchgeführt werden. Diese soll sich in den drei Schwerpunktbereichen Standortsicherung, Attraktivitätserhöhung und Wettbewerbsfähigkeit gliedern und Potenziale, Synergien und Konflikte aufzeigen. . In der Konzeptphase sollen durch Testentwürfe, Studienaufträge oder Testplanungen - je nach Aufgabenstellung und Komplexität des Standorts - erste Lösungsansätze erarbeitet werden. Gleichzeitig sollen Massnahmen zur Erhöhung der Attraktivität des Standorts in Form eines kurz- bis mittelfristigen Massnahmenkatalogs zusammengefasst werden. . Die Ergebnisse aus der Konzeptphase sollen in einem Rahmenplan zusammengeführt werden. Der Rahmenplan beinhaltet hauptsächlich die Entwicklungsperspektive und stellt nur die wesentlichen Aspekte der Entwicklung, z.B. Nutzungsverteilung und Erschliessungsplanung, dar. . Der Rahmenplan kann in Erschliessungs-, Gestaltungs- oder Bebauungspläne münden oder zu einer Zonenplanänderung führen.

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. Die durch die Beteiligten vereinbarten Ergebnisse zur Umsetzung sollen vertraglich festgehalten werden. . Über die Dauer des Konsiliums hinaus ist es auch hier entscheidend einen Gebietsmanager zu benennen, der als Anlaufstelle für Nutzer, Eigentümer und Investoren zur Verfügung steht und mit ihnen kommuniziert und aktiv die Vermarktung und Umsetzung der vereinbarten Massnahmen vorantreibt. . Die Finanzierung und Verwaltung der Umsetzung über die Dauer des Konsiliums hinaus soll durch die Einrichtung eines Business Improvement District (BID) ermöglicht werden.

Die Laufzeit des Prozesses hängt vom Umfang ab und kann auf ca. 18-24 Monaten begrenzt werden. Abbildung 22 stellt die einzelnen Schritte der Planungsphase schematisch dar.

Kurz- & Mittelfristige Massnahmen Umsetzung

Planungsphase

Konzeptphase Phasen Erkundungsphase 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr

Betriebsbefragung Erhebung Ist-Zustand Instrumente/ Standortspotenzial Check Prozesse Lagebeurteilung Testentwürfe/Testplanung Rahmenplanung Einrichtung eines BID

Kopplungen

Machbarkeit Ansätze Rahmenplan bzw. Erschliessungs-, Gestaltungs- und

Standortbezogene Aufgaben Standortbezogene Ergebnisse Defizite Massnahmenkatalog Bebauungsplan Absichten Potenziale, Synergien & Konflikte

Bedarf- & Marktanalyse Pressearbeit Leitfaden „Gewerbe Aufwertung“ Allgemein AG „Standortförderung“ ABBILDUNG 22: ABLAUF DER MASSNAHMEN FÜR DIE GEWERBEAUFWERTUNG

Über die Bearbeitung der Einzelstandorte hinaus sind folgende Aufgaben auf der Agglomerations- oder der Regionsebene durchzuführen:

. Eine gezielte Pressearbeit, um das Thema bei den Gemeinden auf die Tagesordnung zu bringen sowie die Unterstützung bei der Überzeugung der betroffenen Gemeinden ist unverzichtbar. Es soll eine interkommunale Arbeitsgruppe „Standortförderung“ für den Erfahrungsaustausch gegründet werden. Diese Aufgabe kann ggf. auch von vorhanden Gremien oder Arbeitsgruppen übernommen werden. . Es soll ein Leitfadens zur Aufwertung von Gewerbegebieten erarbeitet werden. . Die Baulandbörse „Gewerbe“ auf Agglomerationsebene soll gestärkt und erweitert werden. . Eine aktive Vermarktung der Potenziale soll gezielt gefördert werden. . Ein regionales Flächenportfolio mit Schwerpunktsetzung für die verschiedenen Gebiete soll erarbeitet werden.

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Ergebnisse Aus dem Prozess soll eine Entwicklungsperspektive in Form eines Rahmenplans erarbeitet werden, der in Erschliessungs-, Gestaltungs- oder Bebauungspläne mündet oder zu einer Zonenplanänderung führen kann. Die durch die Beteiligten vereinbarten Ergebnisse zur Umsetzung, sollen vertraglich festgehalten werden. Zudem soll aus dem Prozess ein Massnahmenkatalog erarbeitet und verabschiedet werden, der zur Erhöhung der Attraktivität des Standorts kurz- und mittelfristige Aktivitäten und Massnahmen festlegt.

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7. Siedlungsflächenmanagement in der Agglomeration Die in diesem Bericht vorgestellten Aktionsräume, die Lösungsansätze und die Prozessmodule stellen nur einen ersten Schritt in Richtung einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung dar. Die gezeigten Räume, Themen und Prozesse können inhaltlich nicht einmalig und vollständig voneinander getrennt behandelt werden. Diese und andere siedlungsbezogenen Themen und Fragstellungen sollen integriert aufeinander abgestimmt und interkommunal dauerhaft bearbeitet werden. Deshalb wird ein interkommunales Flächenmanagement agglomerationsweit empfohlen. In diesem Kapitel wird zuerst der Begriff Flächenmanagement definiert und seine wesentlichen Aspekte erläutert. Danach werden die wichtigsten Aufgaben eines Siedlungsflächenmanagements in der Agglomeration erläutert und abschliessend der Aufbau des vorgeschlagenen Modells kurz dargestellt.

7.1. Flächenmanagement: eine Definition Flächenmanagement wird in diesem Zusammenhang als ein Prozess zur nachhaltigen Siedlungsentwicklung, zur Eindämmung der Flächenneuinanspruchnahme und zur Mobilisierung von Siedlungsflächenpotenzialen verstanden. Zu den Bausteinen eines Flächenmanagements gehören die Schaffung und Wahrung der Übersicht über die Siedlungsflächenpotenziale, die periodische Erarbeitung einer Lagebeurteilung und darauf aufbauend die Ableitung einer räumlichen Entwicklungsstrategie mit einer Schwerpunktsetzung, die Umsetzung von spezifischen Massnahmen zur Mobilisierung von Siedlungsflächenpotenzialen sowie ein Monitoring7.

Abbildung 23 zeigt die Bausteine eines ABBILDUNG 23: BAUSTENIE EINES Flächenmanagementprozesses8. Mit dem Projekt Raum+ FLÄCHENMANAGEMENTPROZESSES Brig-Visp-Naters wurden erstmalig in der Agglomeration einige der oben erwähnten Aufgaben eines Flächenmanagementprozesses realisiert. Diese einmalige Projektarbeit dient als Grundlage, reicht jedoch nicht aus. Flächenmanagement in der Agglomeration muss vielmehr als regelmässiger Bestandteil eines interdisziplinären und interkommunalen Prozesses etabliert und als eine Daueraufgabe verstanden werden.

Flächenmanagement auf Ebene einer Agglomeration soll zudem als eine strategische Ausrichtung für die Entscheidungen und Handlungen im Bereich der Siedlungsentwicklung verstanden werden und nicht als eine Sammlung von Einzelmassnahmen. Diese strategische Ausrichtung bezieht sich nicht nur auf flächenbezogene – Aspekte, sondern auf alle raumwirksamen Tätigkeiten.

7 Arbeitsdefinition der Arbeitsgruppe „Flächenmanagement“ der Landesarbeitsgemeinschaft Baden-Württemberg der Akademie für Raumforschung und Landesplanung ARL, Stand November 2013 8 Scholl, B.& Elgendy H.: Siedlungsflächenreserven in der Schweiz: Anforderungen an eine schweizweite Übersicht; Geomatik Schweiz; 2011 Seite 34

Ein solcher Prozess erfordert leistungsfähige Managementstrukturen mit einem optimierten Informationswesen sowie der Fähigkeit zur Organisation von Kooperationen. Eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg von Flächenmanagement ist die systematische Verknüpfung von Planung und Umsetzung. In diesem Sinne soll ein nachhaltiges Siedlungsflächenmanagement in der Agglomeration umsetzungsorientiert aufgebaut sein.

7.2. Aufgaben eines Flächenmanagementprozesses in der Agglomeration Die Aufgaben eines Flächenmanagementprozesses in der Agglomeration im Allgemeinen bestehen darin die Grundaufgaben eines Flächenmanagement zu erledigen. Dazu gehört die Schaffung und Wahrung der Übersicht über Siedlungsflächenpotenziale, die periodische Erarbeitung einer Lagebeurteilung, Erarbeitung und Fortschreibung einer Strategie der Siedlungsentwicklung, die Vorbereitung und Umsetzung von Massnahmen zur Realisierung der Ziele der Siedlungsentwicklungsstrategie und eine Erfolgskontrolle.

Wenn man diese allgemeinen Aufgaben konkretisiert, muss die Strategie der Siedlungsentwicklung in einem regionalen Richtplan „Siedlung“ münden. Nur so ist es möglich alle Teilbereiche und Themen aufeinander abgestimmt langfristig zu koordinieren und die Priorisierung und Schwerpunktsetzung gemeinsam durchzuführen.

Bei der Umsetzung kann aus einer Fülle von Massnahmen geschöpft werden. In diesem Kapitel werden aber nur Massnahmen erwähnt die für den Aktionsplan „Siedlungsentwicklung in der Agglomeration“ relevant sind.

- Überzeugungsarbeit und Bewusstseinsbildung: dazu gehören eine gezielte Pressearbeit, um das Thema nachhaltige Siedlungsentwicklung und dessen Unterthemen auf die Tagesordnung der Gemeinden zu bringen und die Betroffenen mit Informationen und positiven Bespielen zu überzeugen. Im Weiteren können Wanderausstellungen allgemein zum Thema Siedlung- und Innenentwicklung oder spezifisch zum Thema Dorfkernaufwertung oder Umstrukturierung einen möglichen Beitrag zur Überzeugungsarbeit leisten. - Gründung und Koordination von interkommunalen Arbeitsgruppen, z.B. „Dorfkern“, „Revitalisierung“ oder „Standortförderung“ dienen dem Erfahrungsaustausch und der Kapazitätsbildung. - Erarbeitung von Leitfäden zu verschiedenen Themenbereich z.B. Aufwertung von Gewerbegebieten. - Im Bereich der Gewerbegebiete soll ein regionales Portfolio zu den Gewerbestandorten mit möglichen Clusterbildung erarbeitet werden. - Durchführung von gemeinsamen Vermarktungsaktivitäten, Baulandbörsen, Broschüren oder Ausstellungen

7.3. Aufbau einer Flächenmanagementkonferenz in der Agglomeration Für die Etablierung eines interkommunalen Flächenmanagement in der Agglomeration wird eine Flächenmanagementkonferenz vorgeschlagen. In dieser sollen die verschiedenen Fragestellungen und Themen koordiniert behandelt und von den beteiligten Akteuren getragen werden.

Die Flächenmanagementkonferenz (vgl. Abbildung 24) schafft eine Plattform für die Zusammenarbeit und Abstimmung zwischen den Gemeinden und der Region. Die vorgeschlagene Struktur ähnelt in verschiedenen Aspekten der Struktur der Agglomerationskonferenz. Die Agglomerationskonferenz kann im Grunde genommen die Funktion einer Flächenmanagementkonferenz übernehmen. Seite 35 Raum+ Agglomeration Brig-Visp-Naters

Leitungsgruppe

Flächenmanagementkonferenz

Gemeindevertreter Fachleute

AG AG AG- Revitali- AG-Dorfkern Wirtschaftsfö Regionaler sieren rderung Richtplan

Prozesskoordinator

ABBILDUNG 24: AUFBAU DER FLÄCHENMANAGMENTKONFERENZ IN DER AGGLOMERATION

Da nicht alle Themen und Fragestellungen für alle Gemeinden relevant sind, sollen zudem verschiedene thematische Arbeitsgruppen eingerichtet werden. Die Arbeitsgruppen können für bestimmte Themenbereiche oder Aufgabenstellungen zusammengesetzt werden und parallel ablaufen. Gleichzeitig ist die thematische und inhaltliche Koordination sowie der Informations- bzw. Erfahrungsaustausch in der Flächenmanagementkonferenz gewährleistet. Beispiele für die Arbeitsgruppen wurden bereits in Kapitel 6 erwähnt z.B. „Dorfkern“, „Revitalisierung“ oder „Wirtschaftsförderung“. Weitere Arbeitsgruppen können bei Bedarf eingerichtet werden.

Die Arbeit der Flächenmanagementkonferenz soll durch ein Prozessbüro bzw. ein Prozesskoordinator unterstützt werden, dessen Aufgabe es ist die Treffen inhaltlich und organisatorisch vorzubereiten sowie die Prozesse administrativ zu begleiten.

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8. Fazit Die Zielsetzung des Agglomerationsprogramm Brig-Visp-Naters von 2007 ein Siedlungsflächenmanagement zu erarbeiten und zu etablieren, setzt die Schaffung einer einheitlichen Übersicht über die Siedlungsflächenreserven für alle Gemeinden in der Agglomeration und deren Fortschreibungsfähigkeit voraus. Dabei ist die räumliche, quantitative und qualitative Erfassung der Siedlungsflächenpotenziale ein wesentlicher Bestandteil. Darüber hinaus gehören die Durchführung einer Lagebeurteilung, die Erarbeitung einer räumlichen Entwicklungsstrategie und die Ableitung von Massnahmen und Vorgehensweisen, die sich an den unterschiedlichen räumlichen Ausgangssituationen der Gemeinden orientieren, weitere Bestandteile eines Siedlungsflächenmanagements. Alle diese Schritte wurden mit dem Projekt „Raum+ Brig-Visp-Naters“ erfolgreich realisiert und die Ergebnisse im Aktionsplan „Siedlungsentwicklung in der Agglomeration“ zusammengefasst (vgl. Abbildung 25).

ABBILDUNG 25: AKTIONSPLAN „SIEDLUNGSENTWICKLUNG IN DER AGGLOMERATION“

Die 100 %ige Teilnahmebereitschaft der Gemeinden an den Erhebungsgesprächen zeigt, dass die Gemeinden die Dringlichkeit und die Wichtigkeit des Themas erkannt haben. Jedoch müssen für den weiteren Weg die vorgeschlagenen Massnahmen angegangen und umgesetzt werden.

Das Projekt Raum+ Brig-Visp-Naters ist ein erster Schritt zur nachhaltigen Nutzung der nicht vermehrbaren Ressource Boden. Nun gilt es die Umsetzung als gemeinsame Aufgabe aktiv und dauerhaft anzugehen.

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ProRaum Consult Raumplanung & Flächenmanagement http://www.pro-raum-consult.com

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