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Jahrgang 37 — Folge 46 Erscheint wöchentlich Landsmannschaft Ostpreußen e. V. Postv ertrtebsstück. Gebühr bezahlt 15. November 1986 Parkdllee 84/86. 2000 Mamburg 13 C5524C

Wiedervereinigung: Vor neuen Wegen? Ein Vorstoß des Abgeordneten Bernhard Friedmann Zu Beginn der 70er Jahre schien die deut• monopol bilden. Eine westliche Nachrüstung sche Frage tot. Nach den Ostverträgen war die hiergegen wäre politisch nur sehr schwer Wiederherstellung der staatlichen Einheit durchsetzbar. Vor allem aber müßte dann die Deutschlands kaum noch eine denkbare, an• konventionelle Verteidigungskraft der Bun• strebbare Perspektive. desrepublik enorm gestärkt werden. Für den Ende der 70er Jahre aber wurde der deut• Verteidigungshaushalt würden bereits jetzt schen Frage wieder Leben eingehaucht. Im jährlich 60 Milliarden ausgegeben, dieser Be• Zusammenhang mit neuen Spannungen im trag könne unmöglich verdoppelt oder ver• Ost-West-Konflikt, der NATO-Nachrüstung dreifacht werden. und der sogenannten Friedensbewegung Friedmann gegenüber unserer Wochenzei• waren es zunächst vor allem Akademiker — tung: «Was bleibt, ist die Möglichkeit, erneut interessanterweise ebenso auf der linken wie die Wiedervereinigung Deutschlands anzure• auf der rechten Seite des politischen Spek• gen. Das würde die Präsenz von sowjetischen trums —, die einen Zusammenhang zwischen Truppen in der DDR und US-Truppen bei uns Sicherheits- und Deutschlandpolitik entdeck• überflüssig machen." Sein Eindruck sei, daß ten und dadurch feststellten, daß die deutsche Moskau mit sich darüber reden lasse, denn Frage nur dann tot sein könnte, wenn es keine auch die Sowjetunion wolle von der drücken• Sicherheitspolitik mehr gebe. Eine Diskussion den Rüstungslast herunter, weil sie sonst mit wider die erstarrten Konturen des Status quo den riesigen wirtschaftlichen Schwierigkei• hatte begonnen. ten nicht mehr fertig werde. Nun scheint der Zeitpunkt zum Greifen Kohl bestätigte in der Fraktionssitzung, nahe, an dem die Frage der Wiedervereini• auch er halte eine Verdoppelung oder Verdrei• gung aus der Theorie in die praktische Politik fachung des Verteidigungsetats für nicht mög• der Fraktionen, Parlamente und Kabinette zu• lich, daher seien andere NATO- Länder mit ge• rückkehrt. ringeren Beiträgen gefordert. Die Gesprächs• Die Initiative dazu geht von dem CDU-Bun• bereitschaft der UdSSR über eine deutsche destagsabgeordneten Dr. Bernhard Fried• Wiedervereinigung beurteilte er pessimisti• mann aus. Er hatte Anfang des Monats einen scher als Friedmann: Wenn Moskau auf die Appell an Bundeskanzler Kohl, US-Präsident DDR verzichte, könne der „ganze Warschauer Reagan und den sowjetischen Parteichef Gor• Pakt in Bewegung" geraten, deshalb solle man Volkstrauertag 1986: Blick auf den deutschen Soldatenfriedhof Chamigny-St. Andre in batschow gerichtet und darin gefordert: »Ver• sich „auf das Machbare konzentrieren und Frankreich Foto VDK handelt über die Wiedervereinigung." Mauer und Stacheldraht durchlässiger" ma• Der aus Baden gebürtige Politiker, für den chen. Kreis Rastatt seit 1976 im : Immerhin — die Diskussion wurde begon• .Bei den Abrüstungsgesprächen in Genf müssen nen. Und sie geht weiter. Nach der Bundes• Totengedenken in unserer Zeit Ost und West über die Wiedervereinigung Deutsch•tagswahl wird sich die CD U/CSU-Fraktion in lands verhandeln — in freien Wahlen mit dem Zieleine r Sondersitzung mit der Frage auseinan• Mit dem Monat November ist die Jahreszeit Kreatur auseinander. Wir erkennen die Gren• eines Friedensvertrages. Bundeskanzler Helmutdersetzen , ob es Möglichkeiten gibt, die Frage angebrochen, in der das Leben in der Natur zu zen unseres irdischen Daseins, das von dem Kohl sollte zu diesem mutigen und historischende r Wiedervereinigung wieder zu einem erlöschen beginnt. Wir Menschen denken Schöpfer allen Lebens bestimmt wird. So be• Schritt die Initiative ergreifen. US-Präsident Rea- sinnen wir uns darauf, daß Leben und Tod un• ganund Kreml-Chef Gorbatschow könnendannbei Thema der operativen Politik zu machen. wieder mehr über den Sinn des Lebens nach ihrem neuen Gipfeltreffen im nächsten Jahr die Wann gab es das in Bonn zuletzt? A. G. und setzen uns auch mit dem Sterben der abdingbar miteinander verknüpft sind und Weichen für die Wiedervereinigung Deutschlands daß der Tod die Voraussetzung neuen Lebens stellen. Die Bundesrepublik Deutschland und die ist. DDR könnten jeder für sich über die Wiedervereini•Franz Josef Strauß: So ehrt am Volkstrauertag ein ganzes Volk gung abstimmen. Wir hätten dann natürlich Kom• munisten in einem gemeinsamen Parlament. Aber seine Kriegstoten und gefallenen Helden, die das können wir gut ertragen. Denn unser demokra• in den verheerenden Materialschlachten der tisches Staatswesen ist in sich gefestigt.' Den Friedens-Nobelpreis verdient beiden Weltkriege, in den Bombennächten und auf der Flucht vor einem unmenschlichen In einer Sitzung der CDU/CSU-Bundestags• Heimatvertriebene erbrachten nach dem Krieg große Friedensleistung Feind ihr höchstes Gut, ihr Leben, geopfert fraktion in der vergangenen Woche präzisierte haben für uns, die wir weiterleben durften. Friedmann seine Argumentation. Er wandte Vor über 1800 Teilnehmern legte Minister• revolutionärer Unruhe, wenn sie ein Potential Junge, hoffnungsvolle Menschen sind in zwei sich dabei gegen den Kanzler, der in dieser Sit• präsident Franz Josef Strauß beim Wehrpoliti• dauernder Sicherheitsproblematik geworden erbarmungslosen Kriegen umgekommen und zung erklärt hatte, er unterstütze alle Bemü• schen Kongreß der CSU in eindrucksvoller wären. Wir würden doch erleben, was im Mitt• ruhen in fremder Erde oder auf den würdig an• hungen der Großmächte um einen Abbau der Weise erneut ein klares und eindeutiges Be• leren Osten das wesentlich kleinere Problem gelegten Kriegsgräberstätten in der Bundes• Rüstungspotentiale und stimme auch einer kenntnis für die deutschen Heimatvertriebe• der Palästinenser an Dauerbelastung für den republik. Viele Angehörige können deren Null-Lösung im Bereich der europäischen Mit• nen ab. Nach Strauß hätte niemand den Frie• Weltfrieden schaffe. Gräber pflegen und ihren Toten stets nahe telstreckenraketen zu. dens-Nobelpreis mehr verdient als die deut• „Die deutschen Heimat vertriebenen sind zu sein. Viele jedoch wissen bis heute nichts von Friedmann wies demgegenüber darauf hin, schen Heimatvertriebenen. Millionen zu uns gekommen oder hereinge• dem Schicksal ihrer nächsten Verwandten daß das offenkundige Bemühen der Groß• Dabei erklärte Strauß wörtlich: „Da wir in zwungen worden", so Strauß weiter, „sie waren und Freunde; sie haben als unbekannte Solda• mächte, ihre bisherige Sicherheitspolitik unserer Lage mit Recht viel über Friedenspoli• ,arme Teufel', die nichts mehr besaßen als das, ten und Zivilpersonen die ewige Ruhe gefun• durch neue Strukturen zu ersetzen, große Pro• tik reden und reden müssen, frage ich mich: was sie mitschleppen konnten. Als damaliger den. bleme für die Bundesrepublik Deutschland Was war die größte Friedensleistung nach Landrat weiß ich noch ganz genau, wie wir in aufwerfen werde. Bei einem Wegverhandeln dem Zweiten Weltkrieg, eine Friedenslei• dem kleinen Landkreis Schongau unsere Be• Ehrung der Gefallenen aller Völker der Mittelstreckenraketen würden die dann stung, die eigentlich mit dem Nobelpreis — völkerung von 26000 Menschen innerhalb weiter stationierten sowjetischen Kurz• wenn er nach Verdiensten vergeben würde — weniger Jahre auf fast 40000 hatten anwach• In diese Ehrung schließen wir die gefallenen streckenraketen ein östliches Bedrohungs- ausgezeichnet werden sollte? Dieser Nobel• sen sehen — ohne wirtschaftliche Grundlage, Helden aller Völker ein, denn sie alle haben preis für den Frieden müßte kumulativ den ohne ausreichende Unterkunftsmöglichkei• ohne Unterschied der Herkunft und des Stan• deutschen Heimatvertriebenen zuerkannt ten. Dann kam die Währungsreform, kam die des ihre Pflicht für ihr Vaterland getan und werden. Ihre Absage an den Nationalismus, neue wirtschaftliche Ordnungspolitik durch dabei ihr Leben gelassen. Sie waren nicht aus Aus dem Inhalt Seite ihre Absage an den Revanchismus, ihr Be• , von uns getragen, seinerzeit Haß und Rachsucht gegen die Soldaten eines Deutschlandpolitik: Es hat nie kenntnis zum Frieden — auch mit Opfern —, von uns im Wirtschaftsrat in Frankfurt mit anderen Landes angetreten, sondern sie verpaßte Chancen gegeben 2 zur Aussöhnung — auch mit erheblichen Kon• herbeigeführt, und siehe da, diese politisch glaubten — einem höheren Befehl gehorchend Politische Bildung: Deutschland zessionen —, ihr Blick nach vorne sind eine disziplinierten, handwerklich-technisch ge• — an die gute Sache, für die sie in den Kampf zwischen Ost und West 4 einzigartige Leistung für den Frieden." schulten fleißigen Heimatvertriebenen sind gezogen waren. Daher ist die Schändung von Rußlanddeutsche: Bei den Man solle sich einmal vorstellen, so der einer der stärksten Motoren für das geworden, Kriegerdenkmälern und Ehrenstätten für die Lutheranern in Alma Ata 5 bayerische Ministerpräsident, wie die politi• was man irreführend oft leicht als deutsches Gefallenen beider Weltkriege durch militante „Friedenskämpfer" und Bürgerkriegs-Chaoten 200. Geburtstag von sche Situation und auch damit die Sicherheit Wirtschaftswunder zu bezeichnen pflegt." Europas wäre, wenn die Heimat vertriebenen Ohne die Heimatvertriebenen, erklärte der verwerflich und beschämend zugleich. Das Carl Maria von Weber 9 Beschmieren von Ehrenmalen mit üblen Paro• Ostdeutschland heute 12 nicht ein stabiles, solides, produktives, kon• Ministerpräsident, wäre die Bundesrepublik Deutschland nicht die stärkste Wirtschafts• len durch eine relativ kleine Clique linker Trakehner Pferde 13 struktives Element der neuen Gemeinsc haf t in macht Europas geworden. Auch das sei ein „Demonstranten", die sich der Verunglimp• Ungarische Streiflichter 24 der Bundesrepublik Deutschland geworden wären, in der sie leben. Wenn sie ein Substrat Stückbayerischer Geschichte und Politik. e.B. fung des Ansehens toter Helden schuldig 15. November 1986 — Folge 46 — Seite 2 Politik £xb £fnmufimblatl macht, wird in unserem Volk mit der gebüh• Deutschlandpolitik: renden Verachtung verurteilt. Denn welches Volk der Erde läßt es zu, daß seine Gefallenen in Schmutz und Schande verdammt werden? Unvergessen sind auch diejenigen Toten, Es hat nie „verpaßte Chancen" gegeben die ihr Leben wegen ihres Glaubens, ihrer reli• giösen oder politischen Anschauung, ihrer Abstammung oder Volkszugehörigkeit lassen Eine Bilanz der wissenschaftlichen Fachtagung des Göttinger Arbeitskreises mußten. Die Beurteilung der Berlin-Krise des Jahres 1958, In seiner Analyse des sowjetischen Friedensver• „Nicht genutzte Gelegenheiten" oder gar „ver• trags-Entwurfes von 1959 erläuterte der Würzbur• Fern der ostdeutschen Heimat paßte Chancen", wie sie in der parteipolitischen diedie Forderung Chruschtschowsnacheiner Revi• sion des Potsdamer Abkommens und das ultimati• ger Völkerrechtler und Staatslehrer Prof. Dr. Dieter Auseinandersetzung um die Deutschlandpolitik Blumenwitz die sowjetische Lehre von der „Teil- IndiesenWochengedenkendie Heimatver• immer wieder einmal als Argumente ans Licht ge• ve Verlangen nach Aufhebung des Viermächte• triebenen ihrer verstorbenen Angehörigen, statutes ausgelöst hatten, gilt als „eine noch heute Rechtsnachfolge", aus der Moskau sein Recht auf zogen werden, hat es weder im Frühjahr 1952 im Zu• denAbschlußeinesSeparat-Friedensvertragesher- die der Tod aus ihrer Mitte gerissen hat und die sammenhang mit der Aufforderung der Sowjetuni• gültige Fallstudie" fürdie Ostpolitikder Westmäch• te wie für die Westpolitik der Sowjetunion. Diese leite, der hinsichtlich der gebietsbezogenen Rege• fern ihrer ostdeutschen Heimat in der Fremde on an die Westmächte, die Frage eines Friedensver- lungen zugleich die Bedeutung eines „Teilungsver• zur ewigen Ruhe gebettet wurden. Die Gedan• trages mit Gesamtdeutschland zu erörtern, noch im These stellte der Hamburger Zeitgeschichtsfor• scher Dr. Peter Robejsek in den Mittelpunkt seiner trages" gehabt hätte. Seine Bestimmungen hätten ken gehen auch zu den Toten, die bereits in Herbst 1958 im Umfeld der (zweiten) Berlin-Krise mit Begriffen wie „Verzichten" und „Anerkennen" heimatlicher Erde ruhen. Deren Grabstätten, und des erneuten sowjetischen Friedensvertrags- Feststellung, daß die Sowjetunion sich erst dann si• cher fühlen könne, wenn sie in Westeuropa den zugleich einen konstitutiven Charakter gehabt; die sofern diese nicht verfallen oder überhaupt Angebotes gegeben. Diese Erkenntnis wurde er• Forderung nach dem Austritt der Bundesrepublik neut deutlich auf der jüngsten wissenschaftlichen gleichen „friedlichen" Einfluß ausüben würde, wie noch vorhanden sind, schmücken keine Blu• sie das in Osteuropa erreicht habe. Damit kenn• Deutschland aus den europäischen Gemeinschaf• Fachtagung des Göttinger Arbeitskreises, die sich ten sollte über die Bündnisfreiheit zur Neutralisie• men und keine Kränze. Kein stilles Gebet kön• mit der Deutschlandfrage vom Berlin-Ultimatum zeichnete er das politische Umfeld, in das die ein• nen die Angehörigen bei einem Besuch in der zelnen Referate der Tagung ihre Teilaspekte einfüg• rung führen. Blumenwitz wies darauf hin, daß die bis zur Pariser Gipfelkonferenz (1958— 1960) befaß - Gefahr der Herauslösung der Bundesrepublik Heimat vor den schlichten Grabhügeln ver• te. ten. richten, denn die meisten Gräber im Osten Deutschland aus dem westlichen Bündnis auch nachdem Scheitern des Friedensvertrags-Entwurfs wurden willkürlich zerstört oder eingeebnet durchaus noch nicht gebannt sei. und ihrer Gedenksteine beraubt. Dort, wo die Gedenkstätten noch vorhanden sind, verwit• Der sowjetische Entwurf müsse im übrigen auch tern und verkommen oft die letzten Reste und als „Antwort auf die westdeutsche Freiheitsoffensi• künden von der Fortsetzung des Unrechts. Die ve" gesehen werden, die unter dem Motto „Macht Zeit, in der wir der letzten Ruhestätte unserer das Tor auf" damals vor allem von West-Berlin aus• ging. Die damaligen westdeutschen Wiederver• Verstorbenen ein würdevolles Aussehen Wie einigungs-Diskussionen und Aktionen sieht Prof. gaben, lebt nur noch in der Erinnerung. Dr. Heinrich Bodensieck, Zeitgeschichtler an der Ferner ehren wir die zahlreichen deutschen ANDERE Universität Dortmund, aisdenkbare Ursache fürdas Menschen, die von Deutschland nach sowjetische Vorgehen. Freilich wurde in der Dis• Deutschland wollten und an dieser widerna• es sehen: kussion hierzu der aus der akuten Situation sich her• türlichen Grenze im eigenen Vaterland von leitende Druck auf die Sowjetunion als „nicht allein bestimmend" angesehen.'Hier sei doch wohl eine den Erfüllungsgehilfen des unmenschlichen „Dieser kommunistischen Systems niedergeschossen längere Entwicklung vorausgegangen, die dann al• lerdings allgemein sichtbar geworden sei. und somit Opfer ihres Freiheitswillens gewor• Vergleich hinkt!' den sind. Sie klagen an und mahnen uns in der Zu den deutschlandpolitischen Strategien der Freiheit Lebende, sich niemals der Gewalt zu DDR erläuterte Dr. Eckart Förtsch, Erlangen, so• beugen, sondern ihr entschieden zu begegnen. Zeichnung wohl die innenpolitischen Entwicklungen in der Nicht zuletzt gedenken wir der Opfer des blu• aus DDRalsauchdie 1957aufgekommenen Konfödera• tigen Terrorismus, der in unserem Land wieder „Die Welt" tionspläne, die Walter Ulbricht mit seinem Vor• zuschlägt, um unseren freiheitlichen Rechts• schlag der Bildung eines „Gesamtdeutschen Rates" mit dem Ziel des Abschlusses eines Friedensvertra - staat zu vernichten. Diese Geißel der Mensch• ges ins Spiel brachte. Hier sollte die DDR als deut• heit, die überwiegend ihre Blutspuren dort hin• : scher Kernstaat und ihr System als das einzig legi• terläßt, wo politische Systeme nicht die erfor• time in Deutschland eingebracht werden. Förtsch derliche Härte aufbringen, um diesem sinnlo• bestätigte die längst gewonnene Einsicht, daß es sen Morden Einhalt zu gebieten, hält die ganze keinen Sinn habe, etwa „einer verpaßten Chance Welt in Atem. Solange verantwortliche Poli• Verteidigung ist nicht unchristlich nachzutrauern", wie sie im politischen Kräftespiel tiker sich nicht zu einer angemessenen Vergel• gelegentlich aus der Versenkung hervorgeholt tung entschließen können, werden auch wei• Ein Vortrag über „Die Verantwortung des Christen in der Politik" werde. terhin Menschen das Opfer dieser scheußli• Die militärische Landesverteidigung wider- Wenn man die bundesdeutschen Kernkraftwerke In großen Strichen kennzeichnete abschließend chen Verbrechen werden. sprichtnach Ansicht desfrüheren Bundespräsiden• stillegen würde, die als die sichersten der Welt gäl• der Präsident des Göttinger Arbeitskreises, der ten Karl Carstens keinem christlichen Gebot. Wie ten, aber die Nachbarländer in Ost und West ihre Kölner Ostrechtler Prof. Dr. Boris Meissner, noch er in einem Vortrag vor der Internationalen Ver• weniger sicheren Anlagen weiter betrieben, so wäre einmal die Unvereinbarkeit von- sowjetischem Verpflichtung für uns Lebende einigung Christlicher Geschäftsleute (IVCG) in Zü• „die Gefährdung für uns nahezu die gleiche, aber wir Friedensvertrags-Entwurf und westlichem Frie• rich sagte, schließt dies auch die nukleare Ab• würden der Vorzüge der Kernenergie verlustig In unserer Zeit, in der die Völker in Frieden densplan, an dessen Ausgangskonzeption er nicht schreckung ein. Die „ Politik der gegenseitigen Ver• gehen". unwesentlich beteiligt war. Zwar sei das Berlin-Ul• leben wollen, die schreckliche Brandfackel des nichtungsfähigkeit" sei „momentan vielleicht noch Carstens trat ferner dafür ein, das Gebet wieder timatum von Chruschtschow aus dem Jahre 1958 Krieges jedoch immer wieder irgendwo in der die einzige Garantie für die Bewahrung des Frie• stärker zu praktizieren. Das gelte a uch für die öffent• damals wie „ein Blitz aus heiterem Himmel" in eine Welt aufflackert, mahnen uns die Millionen dens". Wer vom westlichen Bündnis die einseitige lichen Verlautbarungen der Kirchen. Betroffen Langzeit-Entwicklung gekommen, aber selbst Kriegstoten, nicht den blutigen Weg der Ver• Abrüstung und den Verzicht auf Atomwaffen ver• habeesihngemacht, daß ineiner fünf Seitenlangen rückblickend auf die Note vom 10. März 1952 zur nichtung zu beschreiten, sondern Friedenspo• lange, gehe „leichtfertig mit dem Frieden in Europa kirchlichen Erklärung zu Südafrika „wohl von Krü• Frage eines Friedensvertages mit Gesamtdeutsch• litik unter Wahrung des Rechts und der Wahr• um". ger-Rand-Münzen, von Technologie und Bankkre- land könne die These von den „verpaßten Gelegen• heit zu betreiben. Unsere Toten haben ihr Carstens sprach zum Thema „Die Verantwortung ditendie Rede war, aber die Worte Gott oderGebet heiten" nicht aufrecht erhalten werden. Leben für ganz Deutschland hingegeben — des Christen inder Politik". In seinem Vortrag warn• darin nicht vorkommen". idea Heinz Rudolf Pritsche diese Tatsache muß für uns Lebende Ver• te er auch vor einer „vorzeitigen Ablehnung" des pflichtung sein, alle legalen, demokratischen amerikanischen Raketenabwehrprogramms im Weltraum, SDI. Für ein abschließendes Urteil sei es .Die Grünen' Mittel einzusetzen, um die Wiedervereini• zu früh, weil man die technischen und politischen gung unseres mehrfach geteilten Vaterlandes Möglichkeiten noch nicht voll erkennen könne. Als in Freiheit zu erlangen. Sie alle leben in den ersten Erfolg des US-Programms wertete es Car• Herzen unseres Volkes weiter und bekräftigen stens, daß die Sowjetunion in Genf wieder mit den uns in dem Gebot, die hohen Ziele der USA über eine nukleare Abrüstung verhandele. Für Heimatvertriebene nicht wählbar Menschheit: Frieden, Freiheit und Menschen• Deshalb sei es „sehr wohl möglich, daß SDI die recht der Verwirklichung näherzubringen, Chancen für die Bewahrung des Friedens vergrö• Auf Selbstbestimmungsrecht und Wiedervereinigung wird verzichtet damit sie eines Tages zum Allgemeingut aller ßern wird". Die Weltmächte müßten auch nach dem Wahrheiten soll man nicht unterschlagen, ver• stung ohne Gegenleistung der anderen Seite. Sie Menschen werden. Gipfeltreffen von Reykjavik „mit größter Eindring• schweigen oder auch opportunistisch ignorieren. fordern den Abbau der amerikanischen Mittelstrek- lichkeit" auf ihre Verpflichtung zur atomaren Abrü• Die Grünen — Partei wider Willen — haben in den kenraketen, die Streichung aller Rüstungsausga• Wir verneigen uns vor unseren Toten. Un• stung hingewiesen werden: „Keine Mühe darf uns letzten drei Jahren programmatische Erklärungen ben, den Abzug der amerikanischen und aller ver• vergessen werden sie uns alle bleiben, auch Europäern zu groß sein, die Supermächte immer abgegeben, die uns erkennen lassen, daß sie eine bündeten Truppen aus Deutschland. dann, wenn wir ihre letzte Ruhestätte nicht wieder an den Verhandlungstisch zu bringen." andere Republik, eine andere Ordnung, eine andere Aufd iesem Weg soll nach Meinung der Grünen kennen oder aber ihre Gräber heute nicht Carstens sprach sich ferner gegen einen soforti• Rechtsstaatlichkeit und ein anderes Wertesystem ein wirksamer Beitrag geleistet werden gegen die mehr erhalten sind. Karlheinz Bruns gen Ausstieg a us der Nutzung der Atomenergie aus. anstreben. Bedrohung der Staaten des Warschauer Paktes. Die Grünen wollen die Wiedervereinigung Daß der Warschauer Pakt von Anbeginn ein Ag• Deutschlands als Ziel aufgeben. Sie fordern die gressionspakt im Sinne des sowjetischen Imperia• Streichung des Wiedervereinigungsgebotes aus lismus gewesen ist, davon haben die Grünen Pro• der Präambel des Grundgesetzes. Sie predigen den grammatiker noch nichts gehört. $$05 £ftpmi§mblatt Verzicht auf die deutsche Einheit und schreibendas UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND Selbstbestimmungsrecht, das für alle Völker der Die Aussagen des Wahlprogramms der Grünen Weltgilt.für Deutschland ab..Endgültiger Verzicht gefährden die Freiheit des deutschen Volkes und Chefredakteur: Hugo Wellems auf alle Gebietsansprüche, Wiedervereinigungs• den Frieden in Europa. Ihre Politik auf dem Gebiet Verantwortlich für den redaktionellen Teil oder Neuvereinigungspläne" wird im Wahlpro• der Verteidigung bedeutet das Ende aller persona• gramm der Grünen ausgesprochen. Das Urteil des len, gesellschaftlichen und staatlichen Sicherheit. Kultur, Unterhaltung, Frauenseite: Politik, Zeitgeschehen, Jugend: Bundesverfassungsgerichts über den Fortbestand Die Zerstörung der inneren Sicherheit und Ord• Silke Osman (z. Zt. erkrankt) Kirsten Engelhard des Deutschen Reiches bis zu einem Friedensver• nung wäre die Folge der im .grünen" Programm ge• trag und die Regelung der Grenzfragen in einem forderten Auflösung aller kasernierten Polizeiein• Geschichte, Landeskunde, Reportagen, Leserbriefe, Archiv: Friedensvertrag werden nicht zur Kenntnis ge• heiten, des Personalabbaus bei Bundes- und Lan• Literatur und Aktuelles: Susanne Kollmitt nommen. despolizei und der Beschränkung der Befugnisse Horst Zander Ostpreußische Familie: Ruth Geede Durch völkerrechtliche Anerkennung der DDR des Bundeskriminalamtes. Durch Auflösung der Bonner Büro: Clemens J. Neumann solldie Existenzzweierdeutscher Staaten besiegelt Verfassungsschutzämter und Streichung der Anti• Heimatkreise, Gruppen, Terror-Gesetze, wie sie die Grünen postulieren, Anzeigen und Vertrieb: werden. Die völkerrechtliche Anerkennung der Soziales und Mitteldeutschland: DDR bedeutet für die Grünen die unzweideutige wäre der Weg für die Anarchie, den gnadenlosen Susanne Deuter Helmut Grunow Aufgabe aller territorialen und staatlichen Allein• Terror und den gesellschaftlichen Zusammenbruch vertretungsansprüche der Bundesrepublik. Die geebnet. Grünen sind die offizielle Spalterpartei Deutsch• Die Grünen lehnen das Selbstbestimmungsrecht Anschrift für all«: Postfach 32 32 55. 2000 Hamburg 13 Vertag Landsmannschaft Ostpreußen« V., Parkallee 84/86. 2000 lands. Sie haben kein Verhältnis zu Heimat und Va• Hamburg 13. Das Ostpreußenblatt ist das Organ der Landsmannschaft Ostpreußen und erscheint wöchentlich zur Infor• und das Recht auf die Heimat für alle Deutschenab. mation der Mitglieder des Förderkrelaes der Landsmannschaft Ostpreußen — Bezugspreis Inland 7.50 DM monatlich terland. Ihnen fehlt National- und Geschichtsbe• Jer Verwirklichung der Menschenrechte im Sinne einschließlich 7 Prozent Mehrwertsteuer. Ausland 9.00 DM monatlich Bank Konto Landesbank Hamburg BLZ 200 500 00. wußtsein. Konto-Nr. 192 344, Postscheckkonto für den Vertrieb Postscheckamt Hamburg 8426-204. für Anzeigen Postscheckamt der UNO-Satzung für die Deutschen in Mittel- und Hamburg 907 00-207. — Für unverlangte Einsendungen wird nicht gehaftet Rücksendung erfolgt nur, Außenpolitisch arbeiten sie gewollt oder unge• Ostdeutschland haben sie bisher kein Wort gewid• wenn Porto beiliegt. — Druck Gerhard Rautenberg. 2950 Leer (OstfriesU. Telefon (04 91) 42 88 wollt im Sinne der sowjetischen Sicherheits- und met. All diese Tatsachen müssen den Landsleuten Für Anzeigen gilt Preisliste Nr. 21 Aggressionspolitik. Sie wollen den Austritt aus der aus™tel- und Ostdeutschland und ihren Kindern Telefon (040) 44 6541 (mit Anrufbeantworter) und 44 6542 NATO und aus dem Truppenvertrag der Bundesre• und Enkeln nahegebracht werden, damit sie wissen, publik mit Frankreich. Sie wollen einseitige Abrü• was die Grünen ihnen zugedacht haben. HEJ 15. November 1986 — Folge 46 — Seite 3 tos OfinrtuBtnblcit Deutsche Frage

ie lange noch — auf lateinisch: quo- usque tandem — waren die Ein• Diese ungleiche Lastenverteilung erlegt uns Wgangsworte, die Cicero in seiner er• die selbstverständliche Verpflichtung auf, uns sten Rede gegen Catilina dem Römischen beharrlich und phantasievoll um die Verbes• Senat entgegenschleuderte. Heute, über 2000 serung des Loses unserer Landsleute zu be• Jahre später, frage ich mit den gleichen Wor• mühen. Hier liegt ein Ziel unserer gesamt• ten: Wie lange noch will die Sowjetunion den deutschen Politik, unserer Politik des Verhan• Menschen die Einreise in das nördliche Ost• deins, des Interessenausgleichs und der Zu• preußen und damit auch in die Provinzhaupt• sammenarbeit mit der DDR und den Staaten stadt Königsberg in menschenverachtender Osteuropas. Denn wir wollen und müssen die Weise verweigern? Teilung für diejenigen erträglicher machen, die unter ihr am meisten zu leiden haben. Das In allen Jahren meines politischen Wirkens ist unsere Pflicht und Schuldigkeit, ein Gebot habe ich jede Gelegenheit genutzt, bei der so• des menschlichen Anstandes und der nationa - wjetischen Seite die Aufhebung der Einreise• len Solidarität. sperre anzumahnen, durch persönliche Inter• Der dritte Grund für uns, die deutsche Frage ventionen bei sowjetischen Politikern und nicht zu begraben, hat mit politischer Klugheit durch die Einschaltung meiner politischen und politischen Prinzipien zu tun. Freunde bei ihren Kontakten mit führenden Das Grundgesetz setzt den Wert der natio• Sowjets in Moskau und in Bonn. Bundespräsi• nalen und staatlichen Einheit nicht absolut. dent Karl Carstens hat dies beispielhaft ge• Ihm zur Seite rückt es andere Werte wie Frei• genüber Breschnew getan, als er in Bonn war, heit, Selbstbestimmung und Frieden. Eine na• und ich habe Bundespräsident Richard von tionalistische Deutschlandpolitik, welche das Weizsäcker im Namen der Landsmannschaft Ziel der Einheit zu Lasten anderer Werte ver• Ostpreußen gebeten, es bei künftigen Besu• selbständigte, darf es nach dem Wiederver• chern genauso zu halten! Mein Eindruck war, einigungsgebot des Grundgesetzes nicht daß das nicht nur sehr aufmerksam von ihm geben. registriert wurde, sondern auch wohlwollend Die Väter des Grundgesetzes zogen damit erwogen wird. Bisher sind alle Versuche an der die Lehre aus der jüngsten deutschen Ge• ebenso uneinsichtigen wie granitharten Hal• schichte. Die nationalistische Verherrlichung tung der Sowjetunion gescheitert. Während es von Volk und Nation führte zur Entartung des unseren Landsleuten aus den anderen deut• Nationalstaates, zum nationalen Machtstaat, schen Ostgebieten längst möglich ist — und der sich unumschränkt zur Gewalt berechtigt von dieser Möglichkeit wird von jung und alt wähnte. Seine Politik trieb Deutschland und vielfältig Gebrauch gemacht —, ihrer Heimat Europa in eine beispiellose Katastrophe. Nicht wieder persönlich zu begegnen, wird uns dies nur, daß 50 Millionen Menschen während des rigoros und ausnahmslos von der Sowjetunion Zweiten Weltkrieges ihr Leben verloren. verwehrt. Das politische Ergebnis des Zweiten Welt• krieges — das Vordringen der Sowjetunion bis Ich versichere Ihnen: Ich werde mich mit zur Elbe — dauert leider unübersehbar fort: diesem „Njet" nicht abfinden, sondern viel• Ein Viertel des deutschen Volkes und die Na• mehr hartnäckig und ausdauernd für unser tionen Osteuropas haben mit ihrer inneren Recht eintreten. Freiheit auch die äußere Freiheit weitgehend »Warum" — so könnten manche resignie- eingebüßt. rend-kleinmütig fragen — „warum sich für Den Vätern unseres Grundgesetzes stand deutlich vor Augen, daß es eine von Bindungen und Rücksichten gelöste nationalistische Poli• Ist die Heimat „überholt"? tikwar, die Europa und Deutschland in die Ka• tastrophe geführt hatte. eine Besuchsmöglichkeit in der Heimat stark Dr. Ottfried Hennig MdB vor den Königsbergern in Hamburg: Dort hielt der Sprecher der Sie wußten, und jeder von ihnen hatte es zu machen, wenn denn die Heimat als solche für seinen Lebzeiten erfahren: Ein Staat, der sei• Landsmannschaft die Rede, die wir hier leicht gekürzt veröffentlichen Foto Graw uns verlorengegangen scheint?" Darauf ant• nen Bürgern um angeblich höherer Staatsziele worte ich: Die endgültige Antwort der Ge• willen die innere Freiheit verwehrt, gibt auch schichte steht aus. Wir stehen zu unserer Da wir uns kompromißlos der Freiheit ver• schen in der DDR und in den Ostgebieten des nichts auf die Freiheit anderer Völker. Sie wuß• Heimat. Die Heimat ist nach meiner Überzeu• pflichtet fühlen, verfolgen wir zwei Ziele: Deutschen Reiches haben, aber auch für die ten deshalb, was sie taten, als sie den Wert der gung für die Menschen ein außerordentlich # Die deutsche Teilung auf friedlichem Weg Deutschen in ganz Ost- und Ost-Mittel-Euro• nationalen und staatlichen Einheit nicht abso• wichtiger Bezugspunkt, nicht nur für die dort durch einen Prozeß der Verständigung und pa. lut setzten, sondern ihn mit den Werten Frei• Geborenen, sondern auch für die nachwach• in Freiheit zu überwinden und Wir hatten nach dem Zweiten Weltkrieg heit, Selbstbestimmung und Frieden verban• sende Generation. Gerade bei den jungen # in der Zeit der erzwungenen Trennung die und nach dem Ausbruch des Ost-West-Kon• den. So forderten sie das deutsche Volk auf, „in Menschen wird die Frage «woher kommen wir" Folgen der Teilung für die Menschen in flikts die große Chance zum Bündnis mit den immer häufiger und vernehmlicher gestellt. Deutschland erträglicher zu gestalten. westlichen Demokratien. Wir gehören diesem »Wir haben unsere Heimat verloren. Hei• Beide Aufgaben sind für uns gleichermaßen Bündnis an, weil es um eine Wertegemein• Es geht um den Imperativ Kants matlose sind Fremdlinge auf dieser Erde. Gott verbindlich. Wir können und wollen die offene schaft geht, weil wir selber eine Demokratie hat die Menschen in ihre Heimat hineinge• deutsche Frage nicht ignorieren und begra- sind und bleiben wollen, im Klartext: weil wir stellt. Den Menschen mit Zwang von seiner freier Selbstbestimmung die Einheit und Frei• Heimat trennen, bedeutet, ihn ihm Geiste heit Deutschlands zu vollenden". töten." Dies sind wichtige Kernsätze aus der Die deutsche Frage zu begraben, wäre also Charta der deutschen Heimatvertriebenen Wiedervereinigung: ebenso wirklichkeitsfremd wie unmoralisch. vom 5. August 1950. Papst Pius XII. hat die Ver• Wir dürfen die deutsche Frage nicht aufgeben. treibung aus der Heimat einen „anmaßenden Wir müssen vielmehr darauf bestehen, daß die Eingriff in die Rechte Gottes, des Schöpfers deutsche Frage eine Antwort erfordert, und und Erlösers" genannt. Nach Thomas von zwar eine solche, die mit den Prinzipien der Aquin ist es eine Art Kindschaftsverhältnis, freiheitlichen Demokratie vereinbar ist. Wir das den Menschen mit seiner Heimat und sei• Der Auftrag bleibt dürfen nicht zulassen, daß jemals eine Politik nem Vaterland verbindet. in Deutschland gemacht wird, die die Interes• sen Deutschlands und der deutschen Nation Manche meinen, Liebe zur Heimat sei etwas Niemals auf die Einheit der Nation verzichten von Demokratie und Freiheit trennt. Konservatives, etwas Rückständiges, ein lä• Der verstorbene Ost-Berliner Wissen• stiger Ballast, ein überholter Anachronismus VON Dr. OTTFRIED HENNIG MdB schaftler Prof. Dr. Robert Havemann machte hoffnungsloser Romantiker oder ewig Gestri• Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen dies zum Beispiel in einer Fernsehsendung ger. Ich meine all dies nicht. Ich halte es für in und Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen („Report", Mai 1976) deutlich: „Die Deutschen gutem Sinne modern, seine Heimat zu lieben. denken gar nicht daran, die Zerstörung ihrer Wir brauchen Wurzeln, aus denen unsere nationalen Einheit einfach hinzunehmen. Und Kraft für den Existenzkampf kommt. Wir alles, was bis jetzt sich nach dem Krieg ent• brauchen Geborgenheit, die uns der über• ben. Dafür gibt es im wesentlichen drei Grün• nicht unter sowjetische Vorherrschaft geraten wickelt hat, hat nach wie vor einen provisori• schaubare Raum unserer vertrauten Umge• de: Die nationale Frage zu begraben, wider• wollen. Wir stehen zu dieser Entscheidung, schen Charakter. Man weiß auch, daß die DDR bung bietet. Wir brauchen Menschlichkeit spräche erstens dem nationalen Selbstbe• auch weil wir wissen, daß alle Deutschen, auch ebenso wie die Bundesrepublik einfach nur und Wärme, die uns die lebendige Beziehung wußtsein in allen Teilen unseres Volkes. Es er• die Deutschen in der DDR, hätten sie je die bestehen können wegen der internationalen zu unserer heimischen Umwelt gibt. Wir brau• scheint mir abwegig, selbstquälerisch zu fra• Entscheidungsfreiheit gehabt, nicht anders Spannungen zwischen Ost und West, wegen chen Verwurzelung in der überwiegend groß• gen, ob wir Deutschen noch ein Volk, ob wir entschieden hätten. der ungelösten Weltfragen also eine provisori• artigen Geschichte unseres Volkes, damit wir noch eine Nation sind. Wir sind es! In ihrer Uns Westdeutschen fällt damit der in jeder sche Situation darstellen." Soweit es die Of• Orientierung für die Gegenwart und unseren großen Mehrheit fühlen sich die Deutschen Hinsicht bessere Teil der deutschen Nach• fenheit und die Offenhaltung der deutschen Kurs in die Zukunft gewinnen. Dies alles sind hüben und drüben und die über eine Million kriegsgeschichte zu. Wir dürfen in Freiheit Frage angeht, ist Prof. Havemann in vollem zeitlose Werte, die uns Kraft geben und die es Deutschen in den Ostgebieten des Deutschen leben und müssen uns nicht mit den endlosen Umfang zu folgen. zu verteidigen gilt. Und ein kleiner erster Reiches einander solidarisch verbunden und Mängeln und Schwierigkeiten einer zentral Es geht nicht um die Frage, wer heute in die Schritt, die Heimat wieder erfahrbar zu ma• einem gemeinsamen Volk zugehörig. geplanten Verwaltungswirtschaft sowjeti• unfreie Heimat zurückkehren will. Es geht chen, wäre die Eröffnung der Möglichkeit, sie Das Bewußtsein der nationalen Einheit ist schen Musters herumschlagen oder gar ein auch nicht um die Frage eines baldigen Ter• zumindest wieder besuchen zu können. trotz aller staatlichen und gesellschaftspoliti• Leben als Menschen zweiter Klasse fristen. mins für die Lösung der deutschen Frage. Hier wird ein Popanz aufgebaut. Es geht einzig und Bundeskanzler hat vor einigen schen Trennung immer noch selbstverständ• Wir genießen Menschenrechte und Grund• lich und unversehrt. Denn was sind 40 Jahre freiheiten wie noch nie in der Geschichte deut• allein um die Frage, ob wir an unserem Recht, Tagen öffentlicherklärt: „Die Menschenrechte unserem in Jahrhunderten wohlerworbenen und die Freiheit der Menschen sind für uns der Trennung und Teilung vor einem nationa• scher Staatlichkeit. Wir können uns frei bewe• len Bewußtsein, das sich auf eine vielhundert• gen und ungehindert reisen. Das Grundrecht Recht auf die Heimat festhalten. Es geht um die weiterhin der Kern der deutschen Frage. Sie in Frage, ob wir mit dem Blick auf eine europäi• einem freien und geeinten Europa einzulösen, jährige Geschichte im Kreise der übrigen Na• auf freie Meinungsäußerung und eine unabhän• tionen Europas stützt — sich stützt auf eine gige, kritische Öffentlichkeit sind uns selbst• sche Friedensordung so viel wie möglich von bleibt unser nationaler und europäischer Auf• Deutschland retten und verteidigen. Es geht trag. Deshalb muß eines ganz klar sein: Wir alte gewachsene Kultur, auf eine ausgeprägte verständlich. Eigenart und auf eine gemeinsame Sprache Das wissen nicht nur wir, das wissen auch um die Frage, ob wir uns unseres Immanuel lehnen jeden Versuch ab, der darauf abzielt, Kant als würdig erweisen, der mit seinem mo• die Präambel unseres Grundgesetzes zu än- mit einer großen Literatur. Was sind da 40 die Menschen in der DDR und in den deut• Jahre der Trennung? schen Ostgebieten sehr genau. Sie müssen zu ralischen Imperativ gewiß nicht nur Seminare * dem. Im Rahmen einer europäischen Friedens• der Albertina erreichen wollte, sondern für ordnung in freier Selbstbestimmung die Ein• Der zweite Grund, der uns hindert, die na• dem Schluß kommen, daß sie es sind, die für tionale Frage zu begraben, liegt in der unleug• den verlorenen Krieg in erster Linie zu bezah• alle menschlichen Wesen bleibende Maßstä• heit und Freiheit Deutschlands zu vollenden, be formuliert. i«t unsere nationale Verpflichtung." baren Verantwortung, welche wir für die Deut- len haben. 15. Oktober 1986 — Folge 46 — Seite 4 Politik IMS Dftpraißmblait

Unsere Meinung: Flüchtlinge: Das Menetekel Blind gegen Ursachen und Probleme Sturzflug an der Alster TJN-Flüchtlingskommissar urteilt einseitig — Vorwürfe nur gegen den Westen H. W. — Es stand zwar nicht an die Wand Nach Auffassung des aus der Schweiz desrepublik Deutschland 1985 neben Japan Entfremdung erschwert. So befinden sich die geschrieben, dafür aber schimmerte das Me• stammenden UN-Flüchtlingskommissars Jan- mit 47 Millionen US-Dollar und den USA mit betroffenen Menschen oft in einem be• netekel über die Monitore der Fernsehanstal- Pierre Hocke gibt es derzeit weltweit über 122,6 Millionen US-Dollar einer der größten drückenden Schwebezustand — einerseits un• ten. Erstmals wieder seit 1982 hat die CDU in zwölf Millionen Menschen, die wegen politi• Beitragszahler für die UN-Weltflüchtlingshil• fähig, sich in die fremde Welt reibungslos zu der sozialdemokratischen Hochburg Ham• scher, religiöser oder rassistischer Verfolgung fe. Diese vorbildliche Haltung der Bundesre• integrieren — andererseits aber auch unwillig, burg die SPD geschlagen und ist mit 41,9% der oder aufgrund anderer Bedrohung mit Tod und publik Deutschland findet in den Stellung• in den heimatlichen Kulturkreis zurückzukeh• abgegebenen Stimmen an der Rathauspartei Unrecht ihre Heimat verlassen mußten. nahmen von Herrn Hocke leider keine Erwäh• ren. vorbeigezogen, die die absolute Mehrheit im Im Anschluß an die diesjährige Jahresta• nung. Bei seiner Ursachenanalyse zur Weltflücht• Senat verloren hat und ihrenSturzilug bei 41,8 gung des Exekutivausschusses des UN- Offensichtlich ist Herr Hocke auch blind für lingsproblematik verschwieg der Flüchtlings• % bremsen konnte. Die GAL (Grüne Alternati• Flüchtlingskommissariats warf Hocke den den enormen Zustrom von Wirtschaftsflücht• kommissar außerdem die Verantwortung der ve Liste), die mit einer Frauenkorporalschaft in westlichen Industrienationen vor, angesichts lingen aus Entwicklungsländern in die westli• Sowjetunion für das gegenwärtige Flücht• das Rathaus einzieht, konnte es auf 10,4 % des bitteren Schicksals von Millionen Flücht• chen Demokratien, der den Asylgedanken ad lingselend, besonders in Afghanistan, Kam• bringen, wobei interessant ist, daß sie in dem lingen auf der Erde zu einer auf Abwehr, wenn absurdum führt und eine effiziente Flücht• bodscha, Äthiopien, Angola und Lateinameri• Wahlbezirk St. Pauli, in dem Hamb urgs Hafen• nicht gar auf Abschreckung ausgerichteten lingspolitik unmöglich zu machen droht. Wie ka, um nur die derzeit größten Flüchtlings- straße liegt, über 20 7o der Stimmen auf sich Flüchtlingspolitik übergegangen zu sein. Der die vor einigen Jahren in England stattgefun• vereinbaren konnte. Weltflüchtlingskommissar forderte die Indu• denen Rassenkrawalle ernüchternd vor Ingo von Münch, der Vorsitzende der Libe• striestaaten auf, ihre Aufnahmequoten zu er• Augen führten, kann die massive Einwande• Versöhnung ä la SPD ralen, der eine SPD/FDP-Koalition nicht für höhen und den Ursachen der Flüchtlingsströ• rung aus den weit entlegenen Krisengebieten ausgeschlossen hielt, braucht nicht länger me wirksamer entgegenzutreten. in der Dritten Welt darüber hinaus in den frei• .Aussitzer' (Helmut Kohl), .Null am Kabinetts• heitlichen Staaten Europas zu erheblichen, tisch" (), .Arbeitslosen-Verrä• hierüber nachzudenken. Mit 4,8 % bleibt er In unserem Volk weiß man nicht zuletzt auf• ter' (Norbert Blüm), .Umweltvergitter' (Christian draußen vor der Tür. Und nachdem Hamburgs grund der anhaltenden Vertreibung von Deut• sogar gewalttätigen Konflikten führen. Schwarz-Schilling), .Schlafmütze' (HansA. Engel• Bürgermeister von Dohnany auch nach dem schen was Verlust der Heimat, plötzliche Ent• Dem Flüchtlingskommissar sollte es zu hard), .Old Schwurhand" (), vernichtenden Wahlergebnis sich dahinge• wurzelung aus der vertrauten Umgebung an denken geben, wenn Hunderttausende angeb• .Alibifrau' (Rita Süßmuth),.Mann für alle Wechsel• hend erklärte, keinen.Millimeter" mit der GAL seelischem Leiden und materieller Not für den lich politisch Verfolgter aus der Dritten Welt fälle" (Hans-Dietrich Genscher), .Watschenmann' zu gehen, ist im Stadtstaat guter Rat teuer. einzelnen mit sich bringen. Unter dem Ein• nicht in Nachbarländer, in ihnen nahestehen• (). So beschreibt die SPD in ihrem jüngsten Flugblatt Bonner Kabinettsmitglieder — Wahlsieger Perschau (CDU) hat Format druck grausamster Völkerverbrechen durch de Kulturkreise, sondern oft in Tausende von die Nationalsozialisten und der horrenden Kilometern entfernte — zwar vom Glanz frei nach der löblichen Devise ihres Kanzlerkandi• bewiesen, als er im Interesse derRegierbarkeit daten Johannes Rau: .Versöhnen statt spalten.' der Stadt ein Zusammengehen der beiden Vertreibung von Deutschen zum Ende des scheinbar grenzenlosen Wohlstands umge• Großen nicht ausschloß; ob ein solcher Akt der Zweiten Weltkrieges ist inder Bundesrepublik bene — aber im Hinblick auf die Lebensge• Vernunft angesichts der Vorstellungen des Deutschland, wie übrigens sonst in keinem wohnheiten völlig fremde Regionen flüchten. ströme anzusprechen. Noch immer gilt der linken SPD-Flügels realisierbar sein wird, sei Staat der Erde, das Recht auf Asyl zu einem in Auch die prinzipiell doch wohl nach Überwin• Satz, daß über 90 Prozent der Flüchtlings• dahingestellt.Eine Wahlwiederholung jeden• der Verfassung verankerten Grundrecht erho• dung der Fluchtursachen wieder anzustreben• schicksale dieser Erde in kommunistischen falls erschiene uns als eine Verhöhnung des ben. de Rückkehr in die Heimat wird durch über• Wählerwillens. Mit 45,3 Millionen US-Dollar war die Bun- große räumliche Entfernungen und kulturelle Kriegen, Diktaturen und Vertreibungen ihre Ursache finden. Wenige Monate vor der Bundestagswahl ist Weiter muß man Herrn Hocke vorwerfen, das Ergebnis in der Domäne Hamburg für die Schulen: daß durch die Angabe einer Zahl von derzeit Sozialdemokraten mehr als peinlich. Zeigt weltweit 12 Millionen Flüchtlingen die wirkli• doch der Ausgang der Wahl in Bayern wie chen Ausmaße des internationalen Flücht• auch jetzt in Hamburg, daß die Erwartung lingsdramas nur unvollständig, um nicht zu einer absoluten Mehrheit ein Traum ist, aus Gerhart Hauptmann nicht vergessen sagen verharmlosend, wiedergegeben wer• dem es spätestens am 25. Januar 1987 ein Das Werk des bedeutenden Dramatikers gehört in den Deutschunterricht den. Allein die Zahl der deutschen Vertriebe• böses Erwachen geben wird. Auch kann jetzt nen, denen die sowjetischen Imperialisten und ernsthaft niemand mehr glauben, daß die SPD Anläßlich der Wiederkehr des 125. Geburtstages Lustspielen", „Die Arbeitswelt inder Literatur", lite• deren Statthalternach wie vor die Rückkehr in als die stärkste Partei in den Bundestag ein• von Gerhart Hauptmann im Jahr 1987 forderte Kul• rarische Gattungen und Epochen. die Heimat verweigern, beläuft sich auf über ziehen wird. Was die Grünen angeht, so ver• tusminister Oschatz die Schulen auf, das facetten• zehn Millionen. >< dient ihr Stimmengewinn in Homburg zwar reiche, vielschichtige Werk des schlesischen Dich• Kultusminister Oschatz bat die Lehrerinnen und Lehrer, ihm im nächsten Schuljahr hervorragende Für alle Vertriebenen dieser Erde gilt, daß Beachtung, doch dürfte das Ergebnis nicht un• ters in geeigneter und angemessener Weise im Un• auch eine geglückte soziale Integration in der terricht zu behandeln. Die Einbindung des Haupt- Schülerarbeiten, die im Rahmen der unterrichtli• bedingt ein Maßstab für die bundespolitische Fremde niemals das Unrecht einer aufrechter• Situation sein. Die Freien Demokraten dürften mannschen Werkes, das in letzter Zeit seltener Ge• chen Behandlung von Gerhart Hauptmanns Werk entstanden sind, vorzulegen. Die besten Arbeiten haltenen Vertreibung beseitigen oder verges• darüber nachdenken, ob es Sinn hat, auf dem genstand des Unterrichts gewesen sei, auch in den wird er mit einem Buchgeschenk prämieren, rp sen machen kann. Alfred Theisen Wege nach der Suche eines eigenen Profils heutigen Deutschunterricht hält Oschatz für wich• tig, weil dieser bedeutende Dramatiker des Natura - oder durch Überstrapazierung — überdies lismus soziale, historische und mythische Themen falsch verstandener — Liberalität, eine Brem• aufgegriffen hat und den Schülern so Einblick in die Politische Bildung: serfunktion wahrnehmen zu wollen. gesellschaftlichen Verhältnisse seiner Zeit vermit• Franz Josef Strauß hat, auf den 25. Januar telt. Eine Behandlung Hauptmanns, der in den Litera• 1987 bezogen, von einer .Schicksalswahr ge• turlisten der Rahmenrichtlinien mit Werken wie sprochen. Dem ist in der Tat so. Hieran sollten „Die Weber", „Der Biberpelz" oder „Bahnwärter Deutschland zwischen Ost und West vor allem jene denken, die die freiheitliche Thiel" vertreten ist, biete sich unter vielfältigen Ge• Republik erhalten wissen wollen. Das Ham• sichtspunkten im Sekundarbereich I wie auch im Seminar der Landsmannschaft Ostpreußen fand im Ostheim statt burger Ergebnis zwingt — trotz des CDU-Er• Sekundarbereich II an. So zum Beispiel unter den „Eine stabile Demokratie ist die Voraussetzung folges — geradezu, darüber nachzudenken. Aspekten „Recht und Gerechtigkeit in deutschen Gewaltverzicht habe die Bundesrepublik Deutsch• für eine gute Außen- und für eine erfolgreiche Si• land auf die Herstellung von ABC-Waffen verzich• cherheitspolitik der Bundesrepublik Deutschland." tet. Jedoch müsse klargestellt sein, daß in der der• Unter diesem Gesichtspunkt behandelte der Chef• zeitigen militärpolitischen Situation Europa und Kultur: redakteur des Ostpreußenblattes, Wellems, auf insbesondere die Bundesdeutschen nicht auf den dem 91. Gesamtdeutschen Staatspolitischen Bil• nuklearen Schutz der USA verzichten könnten. dungsseminar der Landsmannschaft Ostpreußen Die Sowjetunion sei seit dem letzten Krieg zu im Ostheim zu Bad Pyrmont die sicherheitspoliti• einer der entscheidenden Großmächte geworden. Preis für Hans Lipinsky-Gottersdorf schen Ziele der Bundesrepublik unter Berücksichti• Hier verbinde sich die panslawistische Weltbe• gung der Weltlage und insbesondere der in Europa glückungsidee, und gerade indem machtpolitischen Der oberschlesische Autor erhielt eine langverdiente Auszeichnung bestehenden sowjetischen Bedrohung. Rangkonflikt der Großmächte spiele die Ideologie Ein Volk von der geistigen Vitalität der Deut• eine bedeutsame Rolle. Der Schriftsteller Hans Lipinsky-Gotters• Weltkrieg als Leutnant der Wehrmacht in so• schen, miteinem Bevölkerungspotential von 60 Mil• dorf (Jahrgang 1920) erhielt am vergangenen wjetische Gefangenschaft, aus der er als KPD- lionen und der stärksten konventionellen Armee, Der Kampf gegen die bei uns bestehende Gesell• Wochenende im „Haus Oberschlesien" den Funktionär zurückkehrte und sich in Köln nie• wird von den Nachbarn in Ost und West beach• schaftsordnung sei eine Herausforderung zur Un• terminierung unserer politischen Stabilität. Gegen Oberschlesischen Kulturpreis 1986 in Höhe derließ. Als man seinen Kirchenaustritt ver• tet. Die Bundesrepublik benötige innenpolitische Sicherheit, und Ausgeglichenheit und wirtschaftli• die hochgerüstete Sowjetunion vermöge die Bun• von 10 000 Mark. Den Förderpreis in Höhe von langte, gab er sein Parteibuch zurück und trat desrepublik nur im atlantischen Bündnis zu beste• 5000 Mark erhielt sein „ literarischer Ziehsohn", in die SPD ein. Diese verließ er aus Protest, als che sowie soziale Ordnung seien ein unverzichtba• rer Faktor für den Schutz nach außen. hen, sagte der Chefredakteur. der 1950 in Hindenburg geborene Spätaus• Parteichef wurde. Wie es heißt, Die Bundesrepublik sei aber keinesfalls in der Inden Dialog zwischen Ost und West müßte folg• siedler Stanislaus Bieniasz, der erst in diesem können ihm dies viele ehemalige Genossen bis Lage, in „splendid isolation" zu leben, denn sie sei lich die Vorsorge für unsere äußere Sicherheit ein• Jahr nach Erfolgen in der polnischen und exil• heute nicht verzeihen. zwar ein hochindustrialisiertes, jedoch rohstoffar• gebettet bleiben, „Ruhe und Sicherheit" würden in polnischen Literatur in deutscher Sprache de• Zur Literatur ermunterte ihn seine Frau, mes Land, sie sei weitgehend auf den Export ihrer Europa und damit für Deutschland erst danneintre• bütierte. eine Bibliothekarin. Der vor 20 Jahren in Berlin Güter angewiesen. Das bedinge die Notwendigkeit, ten, wenn die Sowjetunion es einmal aufgeben Lipinsky-Gottersdorf ist Sprecher der „Ver• verstorbene oberschlesische Schriftsteller funktionierende ausbaufähige Beziehungen zu würde, darauf zu hoffen, auch noch Resteuropa in einigung Oberschlesischer Autoren" (Haan), August Scholtis („Der Ostwind") war sein allen Ländern anzustreben. ihren Einflußbereich einzubeziehen, und wenn man Bieniasz Mitglied derselben. Entgegen aller Freund und ist noch heute sein literarisches Wellems sprach ferner die Problematik der Ga• in Moskau erkenne, daß ein demokratisch wieder• rantienfür Ausfuhrgeschäfte an, die gegenüber aus• vereinigtes Deutschland keine Gefahr für die So• Gepflogenheiten gab der für die Patenschaft Vorbild. Lipinsky-Gottersdorfs literarische wjetunion darstelle. An die Ausführungen des Refe• mit den Oberschlesiern zuständige nordrhein- ländischen Schuldnern eine Höhe von fast 200 Mil• Karriere wurde vom verstorbenen protestan• liarden erreicht hätten, und dies bei einem Staats• renten schloß sich eine lebhafte Aussprache an. westfälische Arbeits- und Sozialminister, tischen jüdisch-schlesischen Gutsherrensohn haushalt von 300 Milliarden DM im Jahr 1985. Im Rahmen des Seminars, dessen Leitung in den Hermann Heinemann (SPD), erst am 16. Okto• und dem höchsten nordrhein-westfälischen Die Bundesregierung müsse sich um die Rege• bewährten Händen von Fritz Löbbert, Kreisvertre• ber seine Zustimmung. Üblicherweise steht Beamten für Vertriebeneneingliederung, Mi• lung des Verhältnisses im geteilten Deutschland, ter von Königsberg-Land, lag, behandelte ferner der Laureat bereits von den Sommerferien nisterialdirigent Ludwig Landsberg, einem aber auch zu den Nachbarn in West und Ost bemü• Oberst i. G. Hanke, Hamburg, die militärstrategi- fest. Außerdem wird nicht der Minister, son• Schwager des früheren Bundesaußenministers hen. Hier könnten nur Wege der Vernunft beschrit• sche Konzeption der NATO sowie die strategische dern sein Staatssekretär den Preis aushändi• Gerhard Schröder, gefördert. ten werden, wobei man das Recht nicht .außen vor" Verteidigungsinitiative SDI, während Werner gen. Der literarische Durchbruch gelang Lipin• lassen könne. Auch die Sowjetunion wisse, daß die Obst, München, zu den Themen „Wie sichert die Unter den Anhängern des Schriftstellers sky-Gottersdorf mit „Die letzte Reise der Pa• Verhältnisse in Europa — namentlich durch die Tei• DDR Vollbeschäftigung und welchen Preis zahlen lung Deutschlands — nicht dauerhaft geregelt seien war man schon lange der Meinung, daß ihm mir" ; ein Bestseller war „Die Prosna-Preußen", die Arbeitnehmer dafiuT sowie .Der Rote Stern und ihr gehe es vor allem darum, den in Potsdam verglüht — Moskaus Abstieg, unsere Chance" refe• dieser Preis gebühre. Hans Lipinsky-Gotters• ein Hohelied auf seine oberschlesisch-prote- geschaffenen Status quo zu erhalten. rierte. dorf wurde in Leschnitz zu Füßen des St. An• stantische Heimat an der polnisch-deutschen Das nukleare Zeitalter, betonte Wellems, verbie• Die gute Durchführung des Seminars ist nicht zu• nabergs geboren. Der Weg zum konservativen Grenze, gleichzeitig ein Buch, das sich den te eigentlich jede Politik der Stärke und niemand Christen war lang für ihn. Der Agrareleve Ausgleich zwischen Polen und Deutschen zum letzt auch der Familie Hammer zu danken, die für werde in der Sowjetunion ernsthaft von einer deut• das leibliche Wohl der Seminarteilnehmer verant• wurde eingezogen und geriet im Zweiten Ziel gesetzt hat. wona schen Bedrohung sprechen können. Neben dem wortlich war. Susanne Kollmitt 15. November 1986 — Folge 46 — Seite 5 Xxis £ftpmitaiMatl Aus aller Welt

Rußlanddeutsche: Andere Sie singen deutsch und sprechen russisch Meinungen Ein Besuch bei den Lutheranern in Alma Ata - Noch 1200 Gemeindemitglieder Deutsch sind die Gebetbücher und Deutsch ter, sympathisch offen und auskunftsbereit. 15 sachstan" stellen sie Bücher aus, vor allem Mu• wird gesungen bei der evangelisch-lutheri• Bücher können jährlich veröffentlicht werden, inischer Merkur sikalien. Nur der ausdrückliche Hinweis auf Oda ad Utk schen Gemeinde in Alma Ata, der Hauptstadt ihr Umfang richtet sich nach den Papierzutei• eine persönliche Einladung bewegt den Ho• Kasachstans. Jeden Mittwoch um 18.00 Uhr lungen. Die Auflage beträgt jeweils 2000 Ex• telportier, dem Touristen aus der Bundesre• Gorbatschow — Goebbels versammelt sich der Kirchenchor in dem ge• emplare — „und das bei zwei Millionen Ruß• publik Einlaß zu gewähren. Ein Intouristhotel räumigen Gebetshaus weit außerhalb der mo• landdeutschen" schießt es dem Besucher nämlich ist das „Kasachstan" nicht. Die Aus• Koblenz — „Die leidige Angelegenheit hat bei dernen Millionenstadt. Geprobt wird für den durch den Kopf. stellung umfaßt etwa 150 Bücher. Dicke Stapel aller Groteske, die sich — wahlkampfbedingt — nächsten feierlichen Gottesdienst, der noch 18 deutschschreibende Autoren gibt es, so von Verlagsprospekten liegen auf den Ti• darum herumrankt, allerdings auch einen ernsten länger dauern wird als das normale sonntägli• Ehrlich, in der Sowjetunion, neun davon gehö• schen. Das Fernsehen ist zu Aufnahmen er• Kern. Es ist eine deutsche Unart, bei allen passen• che Beten. Damit es vor allem der jungen Ge• ren dem Schriftstellerverband von Alma Ata schienen. den, meist aber unpassenden Gelegenheiten schie• neration nicht zu viel wird, macht man dazwi• fe historische Vergleiche zu bemühen. Bei einem an. Die Themen sind vorwiegend unpolitisch. Der Besucher aus der Bundesrepublik je• schen eine Pause. „Ein Plauderstündchen" Volk, das das Brandmal einer zwölfjährigen brau• Der unlängst verstorbene Viktor Meier jedoch doch macht diese Erfahrungen: Dem Durch• nennen das die Rußlanddeutsc hen. Nur die Äl• nen Terrorherrschaft immer noch mit sich herum• wagte mit einer Ballade den historischen schnittsbürger von Alma Ata, und das gilt na• teren reden noch fließend Deutsch, aber selbst trägt, geraten traumatische Beschwörungen der Rückblick. Natürlich verherrlicht er die Arbeit türlich auch für die Deutschen, ist der Besuch Vergangenheit schnell zum billigen Mittel der po• bei der Chorprobe bleibt es nicht dabei. Soll der 1941 von Stalin aus ihren Siedlungsgebie• der Ausstellung verwehrt. Sie erhalten keinen litischen Auseinandersetzung." ein Satz lauter oder leiser gesungen oder ganz ten vertriebenen und diskriminierten Ruß• Einlaß. Die Prospekte werden dem Besucher wiederholt werden, spricht die junge, energi• landdeutschen „an der Heimatfront". Dennoch Wiederaus der Hand genommen. Der Versuch, sche Chorleiterin Russisch und wie selbstver• dringt durch, unter welch furchtbaren Bedin• anschließend in dem gepflegten Hotel noch ständlich passen sich dem alle an. gungen die Deutschen damals zu leben hatten. einen Kaffee zu trinken, scheitert daran, daß Jranffurterjlllgemeinf „Wir predigen den gekreuzigten Christus" Ehrlichs Zeit ist beschränkt, auf ihn warten man unter bissigen Fragen, wie man über• steht über dem Altar. Prediger sind zwei Män• Verhandlungen mit Verlegern aus der DDR. haupt hineingekommen sei, aus dem Hause Genscher spinnt Fäden ner aus der Gemeinde, einen studierten Geist• Im über 20 Stockwerke zählenden Hotel „Ka- gewiesen wird. Norbert Matern lichen gibt es nicht. Der Bischof im fernen Riga Frankfurt — „Genscher sucht, das ist ein offenes hat die beiden ordiniert. Das laut gesprochene Geheimnis, seit einiger Zeit die Nähe jener Leute in Gebet schließt die Gäste aus der Bundesrepu• Polen: seiner Partei, die der sozial-liberalen Koalition blik Deutschland ein, „die das erste und viel• nachtrauern. Und er würde wohl auch gern wieder leicht auch das letzte Mal in Alma Ata sind", an die Spitze einer solchen, neuerlich gewandelten und auch der herzliche Gruß an die „Schwe• Partei zurückkehren, denn es reut ihn längst, daß er „Amnesty International" unerwünscht vor anderthalb Jahren das Amt des Vorsitzenden in stern und Brüder im Reich" wird nicht verges• einer jähen Aufwallung aufgab. Daß da auch schon sen. Bis zu 400 Personen kann der Kirchen• In der Volksrepublik gibt es angeblich keine politischen Häftlinge Fäden zur SPD gesponnen worden sind, ist mit letz• raum aufnehmen. Etwa dreimal soviel Men• ter Eindeutigkeit nie demenüert worden." schen zählt die weitgestreckte Gemeinde. Obwohl die Führung von „Amnesty Interna• dieser Aspekt des statutenbedingten Interes• Beim Kauf und der Ausstattung des Hauses — tional" mehrere Male versucht habe, in Polen ses von „Amnesty International" eine Diskus• wie die meisten Vorstadthäuser aus blau ge• Fuß zu fassen, müsse ihr gesagt werden, daß sion zu diesem Thema grundlos und gegen• strichenem Holz — hat der Lutherische Welt• dies vergeblich sei. In Polen gebe es keinen standslos, so die offizielle Verlautbarung. RHEINISCHE POST bund geholfen. Für alle sonstigen Unkosten Platz für diese Menschenrechtsorganisation, Nach Ansicht Warschaus seien die Informa• muß die Gemeinde selbst aufkommen. Keine betont die Zeitschrift „Sprawy i ludzie" (Sa• tionen von „Amnesty International" zum Schweizer Tschernobyl Münze landet bei der Kollekte im Korb, Rubel• chen und Leute) unter Berufung auf die polni• Thema Polen nicht objektiv. Außerdem sei die scheine werden geopfert, und das bei einem sche Regierung. „Amnesty International" habe Anmaßung von „Amnesty International", die Düsseldorf — „Wer wie die Schweiz noch Tage nach der Entnahme von Wasserproben Meßergeb• durchschnittlichen Einkommen von etwa 190 sich zu sehr von „KOR", „Solidarnosc", ande• Eigenschaft zu besitzen, die Ausführungen Rubel im Monat. Aber auch einige Autos ste• nisse zurückhält und die Nachbarn nicht vollstän• ren oppositionellen Gruppen und nicht zuletzt von Beschlüssen der internationalen Konven• dig ins Bild setzt, was auf sie zukommt, handelt in hen vor dem Kirchengrundstück. Nur mit öf• von der Untergrundpresse bei ihrer Arbeit be• tionen zu kontrollieren, rechtlich unbegrün• dieser Hinsicht nicht viel verantwortungsbewußter fentlichen Verkehrsmitteln kann die Kirche einflussen lassen. det, wo als Moskau nach Tschernobyl." nicht erreichen, wer am Hang der auch im Gleichzeitigdruckte.Sprawyi ludzie" die of• Sommer schneebedeckten Berge des Trans- fizielle Stellungnahme der Regierung ab, inder Iii-Alatau wohnt es heißt: „Der Tätigkeitscharakter von »Amne• UdSSR: Auch die Lutheraner von Alma Ata und der sty International' und ihre Statuten finden etwa 220 registrierten Gemeinden im sowjeti• keine Anwendung bezüglich unseres Staates. schen Zentralasien gehören zu den Lesern In Polen gibt es keine politischen Häftlinge, Die Panzertruppe wurde aufgewertet jener Bücher, die von der fünf Lektoren umfas• und somit gibt es auch keine Gründe für Unter• senden deutschen Abteilung des Verlags „Ka• suchungen und Gespräche unter diesen Auch künftig konventionelle Hauptwaffe - Geeignet für Atomkrieg sachstan" redigiert und herausgebracht wer• Aspekten." Die Regierung und die Behörden den. Einer von ihnen ist Konstantin Ehrlich, der Volksrepublik Polen achten völlig die In der Sowjetunion hat eine interne Diskus• gegenüber nuklearen Waffen so widerstands• überzeugter Kommunist im besten Mannesal• Menschen- und Bürgerrechte, folglich mache sion um die künftige Rolle der Panzerwaffe fähig sei. Panzer könnten verstrahltes Gelände stattgefunden. Sie scheint inzwischen mit dem schnell durchqueren und unverzüglich die Er• Ergebnis abgeschlossen worden zu sein, daß gebnisse „unserer nuklearen Schläge" zu einer Syrien: Panzer auch künftig die konventionelle Offensive ausnutzen. Hauptwaffe der Landstreitkräfte bilden wer• Der Inhalt dieser Artikel ist prinzipiell nicht den. Zur Begründung wurden nicht zuletzt neu. Doch ihre Massierung in der Zeitschrift Neue Terrorserie in Europa geplant westliche Fachleute zitiert, die auch diese begründet die Vermutung, daß in der Sowjet• Meinung vertreten. union über alternative Waffensysteme nach• Zu diesem Schluß sind westliche Analytiker gedacht worden ist. Statt Arabern sollen jetzt Armeniergruppen die Bomben werfen nach Auswertung der einschlägigen sowjeti• geschaltet werden oder ihr das Material aus• schen Militärpresse gekommen. Sie stützen Außerdem ist nach Ansicht der westlichen Westliche Geheimdienste rechnen damit, Beobachter daran zu erinnern, daß 1981 die daß in einigen westeuropäischen Staaten in gehen, so würde die andere in Aktion treten. ihre Meinung vor allem auf die Septemberaus• Wie ernst diese Planung des Assad-Ver- gabe der kriegshistorischen Zeitschrift „Wo- damalige Verwaltung Panzertruppen im Ver• absehbarer Zeit eine neue Etappe des von Sy• teidigungsministerium zwar zur Hauptverwal• rien geförderten, wenn nicht sogar gelenkten trauten el-Khouli genommen wird, geht aus jenno-istoricheski shurnal". Dort fanden sich der Tatsache hervor, daß Donald Regan, der vier Beiträge über die Panzertruppe, wobei die tung erhoben wurde, doch daß ihre Befugnisse Terrors beginnt. Wie aus gut unterrichteter seither eher auf Versorgungsaufgaben be• Quelle verlautete, haben zwei solcher Kom• Stabchef des Weißen Hauses, vor kurzem von wichtigste von Generalmajor I. E. Kruptschen- einer derart tiefen Verwicklung Syriens in den ko verfaßt war. Er ist der Chef der militärhisto• schränkt gewesen seien. Drei Jahre später mandos — auf Umwegen — bereits die Reise seien sogar die besonderen Rangbezeichnun• nach Paris und Rom angetreten. Terrorismus sprach, daß militärische Maß• rischen Abteilung der Akademie der Panzer• truppen. Kruptschenko unterstreicht in sei• gen für Offiziere der Panzertruppen durch die Neu an dem syrischen Vorgehen ist nach nahmen der USA — wie zuvor gegen Libyen — nicht mehr auszuschließen seien. wona nem Artikel, daß kein anderes Waffensystem normalen der Landstreitkräfte ersetzt worden. bisherigen westlichen Erkenntnissen die Dieses „Tief" der sowjetischen Panzertruppe, Tatsache, daß nicht mehr Araber eingesetzt der weitaus größten der Welt, ist nun offenbar werden, wie noch bei dem in letzter Minute überwunden. na entdeckten Terroranschlag auf einen israeli• schen Jumbo, sondern Armenier. Dabei han• dele es sich um eine Idee des Chefs des Nach• richtendienstes der syrischen Luftwaffe, Ge• DDR: neral Mohammed el-Khouli. Er ist schon län• ger als Förderer des Terrorismus bekannt und gilt als „rechte Hand" von Staatspräsident Kein Platz für Elche Hafez Assad. Von den beiden Armeniergruppen kommt Futterbedarf richtet Schaden an die eine aus dem Hauptlager der „Armenian Die durch ihr großes Schaufelgeweih auffal• Secret Army for the Liberation of Armenia" lenden Elche haben in Mitteldeutschland kein (ASALA). Dieses Hauptquartier liegt bei Ta- Existenzrecht. Wie die „Ost-Berliner Zeitung" labaya im syrisch kontrollierten Teil des Be- schreibt, gebe es in der DDR keinen ausrei• kaa-Teils im Libanon. Die andere hatte ihren chenden Lebensraum für diese Großhirsche. Stützpunkt im Iran. Dritter der „unheiligen Bei einer Ansiedlung würde ihr großer Futter• Terrorallianz" ist Libyen. bedarf „immense Schäden" in der Land- und Die für Paris bestimmte Gruppe dürfte sich Forstwirtschaft anrichten. Daher habe „diese nach Meinung westlicher Experten auf das In• Tierart in unserer Republik... keine Überle• frastrukturnetz jener Terroristen stützen, die benschance". Im geltenden Jagdgesetz sei in diesem Jahr die französische Hauptstadt daher „verankert, daß Elche auf unserem Terri• mit einer Serie von Bombenanschlägen über• torium abgeschossen werden". Die Elche, die zogen hatten. Westliche Analytiker sind zu sich in die DDR verirrten, kämen aus Polen, wo dem Schluß gekommen, daß beide Gruppen die Bestände in jüngster Zeit stark angewach• nicht gleichzeitig losschlagen sollen. Vielmehr sen seien. Also, schwere Zeiten für das ost• solle eine die Terrorserie eröffnen und sie so Zeichnung aus „Die Welt" preußische Wappentier. aw lange wie möglich durchhalten. Sollte sie aus• Europas Bollwerk gegen den Terrorismus Frau und Familie IMS £fnmußtnblatt 15. November 1986 — Folge 46 — Seite 6

Was wir sind ist nichts, was wir suchen ist alles. , Wo bin ich hergekommen, wo gehe ich hin?" •ölderlins einleitendes Wort hat nicht ölderlins einleitendes Wort hat nicht " %mM , .eine tiefere Bedeutung, auch Musikre H 1 ferentin Ina Graffius kann diese Zeilen nur un• ^Ä^^^^^J?^ ^^ ZuKulturem 19n un. dNovembe Sitten spürbarr —. „WenMusikreferentin ich ein von nVolkslieder Ina Graffiun und sdere unn dVerbindun Staatsschauspielerig un• schienenen BertBiographia Drewe „Wohis werden des Wegn 85s terstreichen. Überhaupt haben diese beiden Lied höre, zum Beispiel von Zigeunern, dann tereinander hat sie nicht nur als Musikrefe• (Verlag Langen Müller, 75 Abbildungen, Efa- Frauendes Jahrgangs 1901 Gemeinsamkeiten l 38 — DM) nach den Wurzeln zu suchen reißt mich erst der Klang mit", die Fragennach rentin bei unzähligen Vorträgen weitergege• iri( — den 85. Geburtstag am 19. November und ben. Auch als Musikschriftstellerin hat sie und davon weiterzugeben an die jüngere Ge• eine bis in die Kinderzeit zurückreichende dem, wer singt, wo, was, warum, wie und Wertvolles geleistet. Ein Referat nach einer neration. „Vielleicht sind es manchmal nur Liebe zur Musik. Berta Drews hat die Tonkunst wann schließen sich an. „So hab' ich mich immer berauscht an den Sachen." Turkologischen Exkursion hat als Beispiel kurze Visionen, unscharfe Bilder, beschworen gesucht, wo immer sie konnte, und Ina Graffius durch eine Melodie, einen Geruch", schreibt blickt zurück mit den Worten: „Der Klang war „Die Musik und ihre Instrumente in Sowjet- Luxus, auf den die Menschheit auf Reisen sie im Vorwort. schon von Kind auf wichtig für mich." Zu Centrai-Asien" (1968) als Thema und dient der kaum noch verzichten kann, dürfte für Ina Hause im westpreußischen Elbing habe sie, Arbeit in Archiven. In ihren 1979 erschiene• Als Witwe des in seiner Art einzigartigen Graffius eine andere Deutung haben, nämlich zwar noch als kleines Mädchen, aber bereits nen Buch „Geschichten um die Oma C" hat sie Schauspielers Heinrich George ist sie ebenso der Erfolg und die kleinen, leisen Beobachtun• mit einem guten Gehör für das Feine ausge• auf ansprechende, lustige Weise rund um die gegenwärtig wie als Mutter des jüngsten Soh• gen und Erlebnisse unter fremden Völkern. stattet, gesagt: „Mutti, du mußt Klavier spielen, Tonleiter geschrieben. nes Götz, der „Schimanski". Wer ihre Lebens• „Ich habe ja nie in Hotels gewohnt, bin irgend• wie du fühlst!" Wer Ina Graffius kennt, ihre tiefe, aus• erinnerungen liest und die 384 Seiten in sich wo untergekrochen, im Zelt, in Lagern...", be• drucksstarke Stimme aus der Rundfunksen• aufgenommen hat, dürfte diese im Vergleich richtet sie. Ihre Ergebnisse bei der Erforschung Der Klang und nicht zuletzt das Wort seien dung „Zwischen Hamburg und Haiti" wie ich mit anderen Biographien erstmal als beson• stets bedeutend für sie gewesen. Als Schul• ders gelungene Beschreibung brodelnden Le• mädchen ersang sie sich in der Kirche bei Got• bens betrachten. Zudem beeindruckt, welche tesdiensten „mit kräftiger, dramatischer eigene Kraft Berta Drews in den gemeinsamen Stimme" erste Blumensträuße, die ihr in späte• Jahren an der Seite des 1946 im Lager Sach• ren Jahren insbesondere für das gesprochene senhausen gestorbenen Menschendarstellers Wort überreicht wurden. 1930, mittlerweile bewies und weitertrug. So wie sie als Ehefrau war sie mit einem aus Siebenbürgen stam• das Glück hatte, „an dem Reichtum einer sol• menden Arzt verheiratet und in Rumänien an• chen Natur teilzunehmen", bekommt die Le• sässig, setzte Ina Graffius ihr Studium an der serschaft Einblick in gewesene, an genialen Königsberger Universität bei Prof. Dr. Müller- Regisseuren und Schauspielern pralle Thea• Blattau im Fach „ Orientalische Musik" fort. Sie ter- und Filmzeit. wurde Mutter von drei Kindern, blieb jedoch ihrer Arbeit treu. Freilich erfahren wir erst im Alter, was uns in der Besuche bei Ina Graffius in der Hochhaus• Jugend begegnete Goethe wohnung in Norderstedt vor den Toren Ham• burgs sind erfüllt von aufbauenden Gesprä• Nach ersten Engagements am Landesthea• chen, darüber hinaus mit einer noch längst ter Stuttgart und an den Münchener Kammer• nicht ausgeschöpften, eigenen Welt, die sie spielen bei Otto Falckenberg, wechselte sie sich im Laufe der Jahrzehnte auf ihren Reisen 1930 nach Berlin über. Gleich in ihrer ersten um den Erdball erschlossenhat. Die Geschich• ten sind nicht selten mit dem unschlagbaren Rolle als Adelheid in „Götz von Berlichungen" Humor der Erzählerin gewürzt. Und wenn sie spielte sie neben Heinrich George und erin• erst ihre Nase so typisch kräuselt...! nert sich: .Ich finde hier etwas Unerschütterli• ches, dieselbe Geborgenheit, mit der nur mein Bücher, Trachtenpuppen, eine originelle Vater das Kinderherz zu besänftigen vermoch• Sammlung von Mitgebrachtem sprechen von te." Aufenthalten in Amerika — Nord und Süd —, Nach Georges Tod begann für Berta Drews Indien, Japan, Afrika, in den skandinavischen „der dritte und reifste Abschnitt" ihres Lebens, Ländern oder bei den Eskimos. Läßt sie Revue der zum Segen für die Theater und deren Pu• passieren, so wird das ehrliche, vom ganzen blikum wurde. Was sie auf der Bühne verkör• Menschen durchdrungene Interesse der Ina Ina Graffius (Ii.) und Berta Drews: Tief im deutschen Osten verwurzelt perte, bleibt haften, und wie sie ihre zumeist Graffius an den Menschen, den verschiedenen Fotos (2) privat, (2) Deuter energischen Frauengestalten darzubieten i vermag, ist wahre Kunst. Geradezu in einem .Renner", nämlich «Einmal Moskau und zu• nicht vergißt und von ihrer fesselnden Erzähl• rück", spielte sie vor nicht allzulanger Zeit weise weiß, der freue sich auf das kommende neben Martin Held im Schloßpark-Theater. Leben in Tongegenstände geformtBuch „Gammeleien" , dessen Inhaltsangabe Doch mehr als alle Rollenerfolge bedeute ihr sich liest wie eine Wanderung mit dem Zeige• die allgemein gute Kritik für die noch junge 75. Geburtstag der in Unna lebenden Künstlerin Erika König finger über den Globus. Das aufmerksame Biographie. Verständlich, schließlich heißt Horchen und Beobachten der Weitgereisten dies Anerkennung ihrer Erinnerungen als rika König — sie wurde zwar in Bremen Jahre lang war Erika König in der Landesstelle ist darin in Heiteres und Nachdenkliches, kurz Zeitzeugin unseres Jahrhunderts. am 14. November 1911 geboren — ist Massen in der Aussiedlerberatung tätig. — in kleine Kabinettstücke umgesetzt. Sind Sie, Eeine waschechte Königsbergerin. Noch Geprägt wurde ihre künstlerische Tätigkeit liebe Leser, gerade gestolpert über den Titel Beide Jubilarinnen antworteten auf die im März 1945 heiratete sie in ihrer Vaterstadt, von zwei Themenbereichen: die Familie und „Gammeleien" ? Sie meinen, er paßt nicht zu Frage, wie ihr Geburtstag aussehen wird: »Ich dann mußte ihr Mann wieder an die Front, und die ostpreußische Heimat. Figurengruppen dieser unternehmungslustigen, ja mutigen verschwinde!" Wenn das so ist, auf jeden Fall sie begab sich auf die Flucht. Es folgten Flücht• zeigen die Familie als den Urraum der Gebor• Frau. Ihre Enkel entschieden sich in bezug auf gute Gedanken an die Fluchtorte. lingslager in Dänemark, verschiedene Tätig• genheit, in dem die Gestalten sichtbar aufein• das einfache, neugierige Globetrotterleben Susanne Deuter keiten dort als Krankenschwester, Kinder• ander bezogen sind: das Liebespaar, das Paar eines Tages für den Namen „Gammel-Oma", heimleiterin, Hilfslehrerin — sie ist gelernte in der Hoffnung und die ersten Schritte des der schnell Kreise zog. Fürsorgerin —, und schließlich der Weg „in Kindes. Die Gesichter treten dabei zurück, Ge• den Westen" zu ihrem Mann, der heil aus dem sten und Körperhaltung stehen im Vorder• Wenn sie sich auch auf ihren Reisen — wie Im Garten des Lebens" Krieg zurückgekommen war. Seit 1947 leben grund. In den Krippenfiguren setzt sich die zuletzt in die Heimat nach Elbing und Masuren ff sie in Unna. Familie als Ureinheit fort. Maria und Josef, aus — treiben läßt und ihrem erhaltengebliebe• Gedichte von H. Patzelt-Hennig Die Freude am Malen, Werken und Formen einem Stück geformt, beugen sich über das nen Staunenkönnen folgt, so sieht der Norder• datiert aus Erika Königs Kindheit, aber erst Kind. In einer anderen Darstellung steht Josef stedter Alltag recht diszipliniert aus. Dankbar ir kennen sie meist als Erzählerin, als nach Jahrzehnten wagte sie sich gezielt an Ma• hinter der ganz dem Kinde zugewandten für ein reiches Leben „voller Druck, Aufgaben, Verfasserin oft heiterer Begebenhei• lerei und Tonarbeit heran. Es waren zunächst Maria, hochaufgerichtet und stark, den schüt• Streß und Erkenntnissen", lebe sie glücklich, Wten aus der Heimat. Nun aber legt sechs Kinder großzuziehen, und fünfzehn zenden Mantel um Mutter und Kind gebreitet. bewußt und konzentriert in der Gegenwart Hannelore Patzelt-Hennig im Verlag Siegfried und befaßt sich derzeit mit der Musik im inter• Hirschberger, Heidenheim, ein Bändchen mit Gesichter und Gesten ostdeutscher Men• nationalen Märchen. „Ich bin sehr stark in Lyrik vor. „Im Garten des Lebens" (48 Seiten, schen, besonders der Frauen, bilden ein immer mich geschlossen", so die Kulturpreisträgerin Efalin, DM 9,80) hat sie es genannt und stellt wiederkehrendes Motiv. Die Kurische Neh• der Landsmannschaft Westpreußen. „Es ru• dort eine Reihe einfühlsamer Gedichte voller rung ist der Hintergrund der „Wartenden Fi• mort immer im Kopf herum. Alles setzt sich um Hoffnung und Zuversicht vor. — .Das Jahr ist schersfrau"; stilisiert, mit verschränkten in Musikbei mir." Möge dieser Zustand anhal• jung, und Hoffen und Erwarten / stehn unge• Armen, geduldig das großflächige Gesicht, ten! trübt an seinem Neubeginn. / Nun gilt zu su• steht die in Sorge wartende Frau und Mutter chen, in des Lebens Garten, / für jeden Tag, der da. Sie taucht ähnlich wieder auf in „Die Rast kommt, den wahren Sinn." am Wege", eine ältere Frau mit Kopftuch, Wie Ina Graffius, hat auch die zweite Jubila• müde und erschöpft auf einem Stein sitzend, rin Berta Drews eine Ausbildung zur Opern• sängerin absolviert, der keine volle Entfaltung Und Hannelore Patzelt-Hennig begibt sich eine Flüchtlingsfrau, nach Erika Königs eige• auf die Suche. Mit klarem Blick für die Schön• ner Aussage. Der „Kopf einer ostdeutschen beschieden war. Es kam anders. Schon bald war sie eine der Schülerinnen an der Berliner heiten der Natur, für die kleinen Begebenhei• Frau" zeigt ein flächiges und kräftiges, irgend• ten am Rande des Weges gelingt es ihr, die wie erdverbundenes Gesicht, das zugleich Max-Reinhardt-Schule. „Meine opernhafte Attitüde verhöhnte er mit hämischem Witz. Leser in ihren Bann zu ziehen, ihnen die Augen Weisheit und Witz in sich trägt. Agnes Miegel zu öffnen — sei es beim Gang durch den Garten Nannte mich ,Boa constrictor' wegen meiner soll dabei ein wenig Pate gestanden haben. Die der Natur, sei es beim Gang durch .den Garten schlängelnden Bewegungen. Mit Geduld ge• Mütterlichkeit dieser Plastik läßt an die zentra - des Lebens". — .Ich suchte den Weg / und fand lang es ihm, langsam Übertreibungen und Un• le Bedeutung der Mütter und des Mütterlichen ihn nicht, /kam zu einem Steg /und bangte, er arten abzubauen", äußert sie sich über ihren in ihrem Werk denken. bricht. / Und vor mir der Wald, / er ängstigte damaligen Schauspiellehrer Ernst Legal. mich. / Ich sucht' einen Halt / — da fand ich Die Rolle der Mutter, die Landschaft ihrer dich." Heimat und das Schicksal der Vertreibung Sozusagen „auf der Durchreise" in Berlin ge• haben Erika Königs künstlerisches Werk ge• boren, aber durch das väterliche Elternhaus in „Das alte Jahr vergeht, schau ich zurück, / prägt. Ihre Tonplastiken machen das deutlich. Memel, die ersten Lebensjahre in Posen und erkenne ich darin so manches Glück. / Im Gro• Darstellen will sie immer wieder das Lebendi• den Ehemann aus Pommern fühlt sie sich ßen wie im Kleinen war es da, / wenn ich es ge, selbst Gegenstände scheinen bewegt. Eine ebenfalls dem deutschen Osten verbunden. auch nicht immer deutlich sah..." Vielleicht Schale sieht aus wie ein sich einrollendes Blatt, Die nicht endenwollende Frage nach dem .Wo tragen die Verse der Hannelore Patzelt-Hen• und Krüge und Becher erinnern an etruskische bin ich hergekommen, wo gehe ich hin?" stellt nig ein wenig dazu bei, daß wir auch das „kleine Tonarbeit von Erika König Formen, an jahrtausendalte Töpferkunst. sich immer wieder und dürfte mit ein Grund Blasender Hirte: Glück" manchmal deutlicher sehen... Foto KK Bärbel Beutner gewesen sein, in ihrer in diesem Sommer er• Silke Osman Jahrgang 37 £os Oftimuimblan 15. November 1986 — Folge 46 — Seite 7

9. Fortsetzung ren belehrt wurden. Gerade in unserem Wirt• Unsere letzte Fortsetzung schloß: schaftswunderland, das jedem die Freiheit Endlich war's geschafft! Und so wanderte GRETE FISCHER gibt, ein Gewerbe nach seiner Wahl zu suchen, ich zum zweiten Male dengleichen Weg durch sich zu etablieren, als Wirt sein Glück zu ver• das schlafende Haus. Was würden die Gäste suchen, ohne Frage danach, ob er — außer an• morgen wohl für Gesichter machen? Ob wohl haltender Trinkfreudigkeit — die nötige Aus• einer von ihnen wußte, welcher Tag dies war? bildung, menschliche Qualitäten und andere Würden Sie nicht verwundert oder gar unge• wichtige Voraussetzungen zur Ausübung halten sein? Na, und wenn schon, ich war richtig Weiß eines so schwierigen Berufes mitgebracht hat. stolz und mit mir selbst zufrieden, ich — Niko• Man kann — fürwahr — gar nicht oft genug laus aus Leidenschaft! darüber sprechen! Sogar die Behörde scheint Von allen Gästen, die in dieser Nacht im bei der Ausstellung der Konzession von dem Hotel gewohnt hatten, blieb nur der Herr von zu bewirten erwähnten Spruch auszugehen. Wer nichts Zimmer 3. Das war der mit den großen Skistie• wird, wird Wirt — weil er ohne weiteres eine feln, ein Schwabe von Haus aus. Schankerlaubnis erhält. Am übernächsten Tag. Ich hatte meine Da glaubt manch einer beim Anblick eines Nikolausspielerei längst wieder vergessen. Vor die Herren und die Frauen... Fasses Bier oder Wein, auf eine Goldader ge• dem Weihnachtsfest gibt es besonders viel zu stoßen zu sein; und als .flüssiges Gold" haben ja Dichter und Sänger zu allen Zeiten diese tun; alle Hausfrauen und Muttis wissen das Titelentwurf Ewald Hennek sehr wohl. Man hat wahrlich den Kopf voll und köstlichen Getränke geistiger Art auch schon überdies ist die Vorweihnachtszeit auch in un• Strümpfe ausgezogen und: „Nun, Herr Doktor, feiern wir alles versäumte zusammen, von gepriesen. Aber, ob Bier und Wein wirklich serer Branche eine rege, arbeitsreiche Periode. sagen Sie mir ehrlich, wenn es etwas Schlim• Ostern über Muttertag bis Weihnachten. flüssiges Gold sind, das nicht nur dem Zecher Sie wissen ja selbst, zwischen den anstrengen• mes ist!" Doch, seltsam, der Schmerz und das Man kann auch Feste feiern, wenn keine die Stunde verschönt, sondern auch dem Wirt den Einkaufsstunden in überfüllten Geschäf• unangenehme Stechen waren verschwunden. Feste fallen. die Kasse füllt — das liegt nunmehr in der Hand dessen, der wohlbedacht, mit Liebe und ten, mit verbrauchter Luft und den verschie• Nur eine kaum sichtbare Rötung war zu er• So haben auch, wie Sie sehen, alle Feiertage Lust, mit geschultem Auge und Geruchssinn, densten Gerüchen, braucht man schon drin• kennen. Der Arzt konnte auch beim besten in unserer Branche ihre Reize und Besonder• mit feinen Geschmacksnerven und Gefühl für gend eine kleine Erfrischung und Stärkung. Willen nichts feststellen und wußte keine Dia• heiten. Wenn der Gast für solche Tage die Atmosphäre die wohltemperierten Getränke Jedenfalls war ich ganz erschrocken, als mein gnose für diesen Fall. Worte Besinnlichkeit oder Beschaulichkeit für seine Gäste bereithält. Mann mich irgend wann fragte, was wir denn Also — Schuhe wieder angezogen. Doch prägt, so sind Worte wie: Bereitsein — Bedie• mit den Schuhen der Hotelgäste gemacht hät• halt! Unser Schwabe machte ein dummes Ge• nen — Bewirten — von überaus wichtiger Be• Dabei kommt es nicht einmal so sehr darauf ten in der vorletzten Nacht. Auch das noch: sicht, dann lachte er, daß die Instrumente auf deutung für uns. an, in welcher Form und Umgebung — sei's Reklamation! Das hatte mir gerade noch ge• den Glasplatten zitterten. Der Arzt schaute In dem freundlichen Zimmer eines Gast• behaglich, komfortabel, sei's luxuriös oder fehlt... Wirklich, es ist zum Auswachsen! verduzt auf seinen Patienten, dann auf den hauses — man kann ruhig darüber sprechen —, bäuerisch — er seinen Gast bewirtet. Haupt• Dann sah ich meinen Alten so verdächtig grin• vorgezeigten Schuh. Da lag, kaum noch er• gerade so, daß es morgens einen ersten Blick sache ist das fachliche Niveau, sind wirklich sen und all meine Sünden fielen mir wieder ein. kenntlich, die Diagnose dieses komplizierten grauer Unausgeschlafenheit ebenso auf sich gepflegte Getränke und Speisen in der indivi• Doch ich bewahrte Haltung und tat nicht die Falles: ganz klare, unverkennbare Symptome zieht wie heitere Sonnenstrahlen des erwa• duellen Art eines Hauses, das dem Gast das Spur schuldbewußt. Aber mein bestes Stück von „Nikolauritis"! Der .Entzündungsherd" chenden Tages, grüßt ein Bild, in ruhig freund• erhabene Gefühl gibt, mit Sorgfalt bedient und hatte mich längst durchschaut und fing an, wurde sofort beseitigt und der Fall konnte ab• lichen Aquarellfarben gemalt, aus schlichtem bewirtet zu werden. Diesen Wunsch in man• fürchterlich zu lachen! Dann erzählte er mir geschlossen werden. Rahmen, verbreitet im Raum Atmosphäre und nigfaltiger Weise verwirklicht zu sehen gibt die Geschichte vom Schwaben mit den großen erhöht die Behaglichkeit eines jeden Gastes, ihm doch erst das Hochgefühl, für sein gutes Stiefeln. Dieses alles hat der Gast dann abends am Stammtisch in seiner gefälligen schwäbischen der hier für eine Nacht oder mehrere Woh• Geld noch besser gewählt zu haben. Das gilt Er war am besagten Morgen etwas zu spät Mundart zum besten gegeben, und ich hatte nung genommen hat. Doch nicht die Weinfla• vor allen Dingen im Hinblick auf sein Stamm• aus den Federn gekrochen und, dieweil der mal wieder, unbeabsichtigt zwar, den Herren sche auf dem Bild noch das Glas daneben, lokal, auf die Stätte der Entspannung, den Ort Chauffeur eines Direktors ihn unten schon er• Grund zu wieherndem Gelächter und ach so sondern es ist der Titel des abgebildeten Bu• der Erholung nach harter Körper- oder Gei• wartete, um ihn ins Werk zu fahren, etwas zu beliebten Spötteleien gegeben. Jeder Schu• ches, das dem Betrachtenden zum Greifen stesarbeit und als Ausgleich für die Hetze und eilig in seine Kleider und Schuhe gestiegen. ster sollte also bei seinem Leisten und jeder nahe erscheint, zumal darauf ein paar Sonnen• Hast unseres Atomzeitalters. Zuerst ging noch alles gut, doch im Laufe des Koch bei seinen Töpfen bleiben. Frohe Weih• strahlen aufmunternd lange verweilen, und Ein Gastwirt zu sein, der dem Menschen — Tages fühlte er ein Stechen wie mit tausend nacht! den Gast zum wiederholten Anschauen ohne Unterschied des Standes und Geistes — Nadeln im linken Fuß, außerdem verspürte er Das Jahr endet und beginnt meist damit, daß zwingt. Und unwillkürlich buchstabiert er: auf seine Art das Wirtshaus zur gastlichen beim Gehen einen unangenehmen, leicht in allen Gläsern der Sekt perlt, die Stimmung Man — kann — ruhig — darüber — Stätte macht, das erfordert den Einsatz der schmerzhaften Druck unter der Fußsohle. Er ihren Höhepunkt erreicht und der Wirt alle sprechen... Beim Anblick dieses sprechenden ganzen Persönlichkeit und viele gute Eigen• hatte vorerst keine Zeit, darüber nachzugrü• Hände voll zu tun hat. Wenn man dann allen Stillebens gastronomischer Art gewinnt der schaften dazu. Bedienen und Bewirten, mit beln, welches wohl die Ursache dieses unan• Glück und ein gesundes neues Jahr gewünscht Buchtitel an Bedeutung und Dringlichkeit; stets gleicher Freundlichkeit, ist eine Kunst, genehmen Gefühls sein könnte, doch gegen hat, merkt man erst, daß man dies zu wün• denn wie gesagt, man kann...! Worüber? Und die nicht jeder kann, die zu üben es aber lohnt, Abend erwog er ganz ernsthaft, den Werksarzt schen, sich selbst und den Kindern gegenüber schon sind wir bei unserem eigentlichen wenn man sich der Gastronomie verschrieben aufzusuchen. Dies war ja ein Malheur! Er woll• versäumt hat. Wir hinken eben immer ein Thema angelangt; nämlich darüber sollte man hat. Den Beruf zur Kunst erheben — ein großes te doch das Weihnachtsfest mit seiner Familie wenig nach, mit einem lachenden und einem einmal sprechen, daß nicht jeder, der nichts Wort, gewiß, aber es ist auch eine große Sache! im Schnee und skilaufenderweise, aber auf gar weinenden Auge. Dafür läßt unser Vati aber wird... Wirt wird! Davon soll in dieser zwanglosen Plauderei keinen Fall krank im Bett verbringen. auch an irgendeinem ganz gewöhnlichen All• Schon allzu viele haben dieses scheinbar einmal die Rede sein. Immer mit dem Ausruf Also — Schuhe wieder angezogen! In die tag mal den Sektkorken knallen, Mutti holt die unausrottbare Wortspiel für bare Münze ge• vorweg: Man kann ruhig darüber sprechen! Ordination des Betriebsarztes! Stiefel runter, leckersten Bissen auf den Tisch und dann — nommen und gehalten — bis sie eines Besse• Fortsetzung folgt

Unser Kreuzworträtsel Unser aktuelles Buchangebot Hillgruber: Zweierlei Unter• Musik- Stadt a. Munier: Reise in besetztes oatpr. weibl. atück Inster Land. Eine deutsche Jugend• gang. Diee Zerschlagung des Dichter ^7 f Spiel• ^7 f Härchen- Ein Weltkrieg und gruppe fährt über die Oder. Deutschen Reiches und das (Fritz) kugel span. weaen wird programmiert Angerapp 96 S., Abb., Pb., DM 12,- Ende des europäischen Juden• + 1939 Fluß tums. 100 S., geb., DM 20,- V V Stock• fWMI/" wauer r Richthofen/Oheirn: Polens i-app- werk schach- > Marsch zum Meer. Zwei Jahr• tel hunderte Teilungen und Ex• pansion. Die lange erwartete V polnische Geschichte. 280 S., Abb., Pb., DM 29,80

l* > F.W. von (Denzen weetpr. Nagetier > Qewäaaer Polen Arieto- kraten an der Arbeit Kunert: Ein Weltkrieg wird Fläche i Me dt« Annexion programmiert. Dieses Buch engl.: Ostdeutschland» V 1919-1933 widerlegt die Alleinkriegs• Tee > vorbereitet wurde b> Keim• schuld-These gegen Deutsch• Dach• zelle land und stellt Stalin und W , «... : ri raum Flex: Der Wanderer zwischen Roosevelt als Kriegstreiber an V beiden Welten. Die Geschich• den Pranger. 372 S., Abb., V te einer Wandervogel-Freund• geb., DM 46,- schaft im 1. Weltkrieg. Jetzt in großer Leseschrift. 128 S., Sonderangebot: im geb., DM 22,- Höhen• Rübe 11: Kreuze am Himmel Eilzug Präpo- zug im aition > Ruge: Nicht nur die Steine wie auf Erden. Fronterleben südl. (Abk.) sprechen deutsch. Die Bilanz v. Oertzen: Polen an der Ar• im Jagdgeschwader Molden Oatpr. eines Journalistenehepaares beit. Die sensationelle Enthül• aus der Feder eines tadellosen V aus jahrelanger Tätigkeit in lung, wie die Annexion Ost• Soldaten und aufrechten Pa• Autoz. den polnisch besetzten deut• deutschlands bereits 1919-33 trioten. 304 S., Abb., geb., Miß• Gießen > »1 M O schen Ostgebieten. 280 S., vorbereitet wurde. 180 S., statt DM 36,- nur noch DM gunst Abb.,Pb., DM 24,- 19,80 tJULlUfJ IJH Abb., geb., DM 34,- ULI Q UUE ge• V 11 4 11 1» * Im Briefumschlag oder auf Antwortkarte geklebt einsenden an: ARNDT- gründet liCStellSCnein Buchdienst, Postfach 3603, 2300 Kiel 1, Tel. 0431/553446 (auch nach 18 Uhr) UUU OQOO (Abk.) um M ryi Ii ri [ ULI LS lUUtJ^eJei Vor- und Zuname Straße PLZ Ort Datum Unterschrift Skat• Hiermit bestelle ich gegen Rechnung: wort Herr- Expl. Expl. BK 910-638 acher > 1 Expl. Expl. kostenl. ausführl. Bücherverzeichnis Auflösung in der nächsten Folge 15. November 1986 — Folge 46 — Unterhaltung IMs Oftnrrufimblan Seite 8

Spätherbst Ulrich C. Gollub Meine blauen Klumpen VON GERHARD KAMIN er alte Kleibs wohnte auf der anderen cherlich nicht zu viel kosten würden. Ich ver• pf erde vor den großen Wagen und setzte seine Goldgelbe Wipfel der Lärchen Seite des Dorfes. Er war ein fleißiger gaß das aber vor Aufregung. blaue Mütze mit dem blanken Schirm auf. Er schimmern von draußen herein Mann. Außer einem kleinen Hof, den er mußte langsam fahren, denn der Großvater wie ein verklingendes Märchen D „Wer hat dich hierher geschickt", wollte der wollte sehen, wie das Land aussah und wie es bewirtschaftete, war er auch Gemeindekas• Mann wissen und blickte mich fragend an, sommerlich welkender Schein. senrechner und Klumpenmacher. Er war also sich verändert hatte. Später, als ich vielleicht „dein Vater oder der Großvater?" Er wußte sehr zehn oder elf Jahre alt war, hatte er mir erzählt, Weh'n ihre Äste im Winde, Landwirt, Handwerker und zudem noch für die wohl, wie mein Vater über Klumpen dachte. Er wie die Eisenbahn das erstemal durch das werfen die Nadeln ab, Finanzen des Dorfes verantwortlich. Zu den war der einzige Bauer im Dorf, der immer in Land fuhr und daß es lange gedauert hatte, bis legen braunes Gebinde Finanzen gehörten die Gemeinde- als auch die Stiefeln über die Felder marschierte und keine auf späten Herbstes Grab. Hundesteuer. man die Chaussee zur Stadt baute. Da wurde Holzschuhe sein Eigen nannte. Die Leute im es mir erst klar, weshalb er dann und wann in Trübe bis weit in die Ferne, Ich war gerade sechs Jahre alt und hatte an• Dorfe kannten einander, und alle wußten die Stadt fuhr und sehen wollte, wie das Land verdunkeltes Himmelszelt... gefangen in die Schule zu gehen, als ich mit daher, daß mein Vater keine Klumpen mochte. sein Gesicht veränderte. Erloschen Sonnen und Sterne. dem Kleibs Bekanntschaft machte. Gewiß, „Nein", war meine Antwort, „mein Vater hat Müde das Leben, die Welt. ich kannte ihn schon vorher und hatte ihm auf mich nicht zu Ihnen geschickt und auch nicht Es waren vierzehn lange Tage, die ich zu der Straße auch immer schön Guten Tag ge• der Großvater. Ich will aber Klumpen wie die warten hatte. Ich träumte dabei von schönen Nimm es vertrauend entgegen - hölzernen Schuhen, die so aussahen, wie die es ist ein Gleichnis nur. sagt und die Mütze dabei abgenommen. Ich anderen Jungen. Schuhe werden im Korridor bin sicher, daß er mich auch kannte. Aber in der Schule nicht aufgestellt." vom Kleibs. Im Korridor in der Schule hatte ich Laß zur Ruhe sich legen mir einen Platz ausgesuc ht, auf den ich sie stel• sonnenverblichene Spur. außer seinem und meinem Guten Tag hatten Nun, die hölzernen Schuhe sollten eine wir noch nie ein Wort miteinander gewechselt. len wollte. Er war genau unter dem dritten Mark kosten. „Wenn du größer wirst und deine Kleiderhaken auf der rechten Seite, wo die Einmal wird wieder scheinen Ja, der alte Kleibs war ein stiller Mann. Die Füße wachsen, werden sie auch mehr kosten", steigendes Frühlingslicht... meisten Leute im Dorf waren still und spra• Jungen ihre Sachen hatten und wo ich meine meinte der Kleibs, „gutes Holz ist teuer." Von Mütze und im Winter den Mantel aufhängte. oder nach Lachen und Weinen: chen nicht viel. Ob sie das der lange Winter der Arbeit sprach er nicht. In seiner Werkstatt Ewigkeit, Jüngstes Gericht. gelehrt hatte oder die harte Arbeit auf den Fel• standen mehrere Paare auf dem Regal. Ich dern, weiß ich nicht. Irgendeinen Grund mußte hätte sie mir gerne angesehen. Ich machte es schon haben. mich aber auf den Weg nach Hause. Weil ich Mit pfenniggroßen weißen Tupfen aber keine Mark besaß und unbedingt Klum• Meine Bekanntschaft mit dem Kleibs be• pen haben wollte, ging ich zu meinem Großva• Es waren schöne Klumpen. Sie gefielen allen gann mit einem Problem. Es störte mich näm• ter und sprach mit ihm darüber. „Klumpen will und paßten mir gut. Sogar mein Vater mochte lich, daß ich keine Klumpen besaß und in Le• ich haben, wie die anderen Jungen", sagte ich sie. Er nahm sie in die Hand, beguckte sie von derschuhen in die Schule gehen mußte. Im zu ihm, „sie sollen in der Schule im Korridor allen Seiten und wog sie mehrmals hin und her. Korridor zu unserem Klassenzimmer standen neben den der anderen Jungen stehen." Ich Er meinte, daß sie doch nicht zu schwer seien. auf der linken Seite die Schlorren (Holzpanti• sagte ihm auch, daß ich mich beim Kleibs über Ich hatte mir sogar vorgenommen, sie vordem nen) der Mädchen und auf der rechten Seite den Preis erkundigt hatte und erwähnte dabei Schlafengehen unter mein Bett zu stellen. Es die Klumpen (Holzschuhe) der Jungen. Wie auch, daß eine Mark sicherlich viel Geld sei. waren wirklich schöne Klumpen und ich hatte Soldaten waren sie ausgerichtet und alle sie mir schon lange gewünscht. meine Gefährten hatten sogar einen bestimm• Nun, der Großvater war ein verständiger ten Platz für ihre Holzpantinen und Klumpen Mann. In den nächsten vierzehn Tagen wollte im Korridor. Nur ich war nicht dabei. Am nächsten Morgen, als ich mich auf den er in die Stadt fahren, und er wollte mir bei die• Weg in die Schule machen wollte, hielt mich ser Gelegenheit auch ein Paar Klumpen kau• So sprach ich dann mit meinem Vater dar• unser Knecht vor dem Hause an. „Mit diesen fen. Als er jung war, hatte er selbst auch Klum• Dingern willst du in die Schule gehen", lachte über. „Klumpen möchte ich", sagte ich zu ihm, pen getragen und war, wie wir, im Sommer bar• er, „keiner von den Jungen trägt blaue Klum• „so wie die anderen Jungen sie haben, und der fuß über die Felder gelaufen. Weil er aber Platt• pen mit weißen Punkten. Alle werden über Kleibs soll sie mir machen." Der Vater ging füße hatte, war er mit den Wrangelkürassieren dich lachen. Schmeiß sie fort und geh' zum nicht darauf ein. „Sie sind viel zu schwer für aus Königsberg 1870 nach Frankreich geritten Kleibs, der wird dir richtige machen." dich und außerdem kriegst du Plattfüße wenn und, wie er mir erzählte, war er bei Sedan, bei du Klumpen trägst", war die Antwort. Der Gravelotte und bei der Belagerung von Paris Ich war stehen geblieben und blickte auf die Vater sollte es ja wissen. dabei gewesen. Seine Plattfüße hatten ihn Klumpen an meinen Füßen herunter. Sie daran nicht gehindert. Man hatte ihm in Frank• Es dauerte einige Tage, bis ich den alten reich sogar einen Orden gegeben, den er dann waren wirklich blau und man hatte pfennig• Kleibs in seiner Werkstatt aufsuchte und ihn später in der Kirche zu den anderen Orden an große weiße- Tupfen darauf gemalt. Keiner fragte, wieviel wohl ein Paar Klumpen in mei• die Wand hängte. meiner Schulgefährten trug farbige Holzschu• Herbst in der Johannisburger Heide: Altes ner Größe kosten würden. Ich wollte ihm dabei he. Der alte Kleibs hatte sicherlich noch nie Wehr der ehemaligen Wassermühle in Baben- auch sagen, daß ich erst sechs Jahre alt war und Der Großvater fuhr zweimal im Jahr in die seine Erzeugnisse in den Farbtopf gesteckt. ten Foto Romey daher nur kleine Holzschuhe brauchte, die si• Stadt. Der Kutscher spannte dazu die Kutsch- Der Großvater hatte mir schöne blaue Klum• pen mit weißen Tupfen darauf gekauft.

An dem Tage ging ich nicht in die Schule. Walter Adamson Irgendwo im Stall oder in der Scheune hielt ich Wie einer es erfuhr... mich verkrochen und weinte bitterlich. Als der Lehrer mich am nächsten Tage fragte, wo ich ar es am Abend gewesen, nach einem Stacheldrahtverhau. Die da drinnen hinter ander, als es sich im Dienst ergeben hätte. gewesen war, kamen nur zwei Worte über dunstig heißen Sommertag, der sich dem Stacheldraht werden nun nicht mehr Durch dieses ruhige Spiel, das man überall in meine Lippen: „... die Klumpen..." Mehr Wbrennend über die Steppe gebreitet? lange zu warten brauchen. Es wird nicht mehr der Welt spielt. Auf die gleiche Weise spielt. sagte ich nicht. Der Lehrer fragte nicht weiter. Oder in einer Winternacht, die ein kurzer lange dauern, es werden Schiffe kommen und Nur ein jeder in seiner Sprache. Er verstand sich um die Seele der Kinder. Abend mit seinem raschen Dunkeln dem Tag sie über die Meere, über die man sie ge• An diesem Abend aber hatte der Captain zu entrissen? War es im Frühjahr oder Herbst schleppt, zurücktragen. In ein zerstörtes Land. ihm gesagt: „Königsberg." Er horchte auf. Irgendwo auf einem Balken im Stall oder in gewesen, als er es hörte? Sie werden helfen, es wieder aufzubauen. „Sie aus Königsberg, Sergeant, aren't you?" der Scheune standen ein Paar Klumpen. Man Er weiß es nicht mehr. Es liegt lange zurück. „Yes I am." Die, die hier in den Baracken außerhalb des hatte sie vergessen. Ihr blaues Gewand war Im Schöße der Zeiten, in der Stille der Vergan• Stacheldrahtes sind, werden dann auch nach Und dann war der Captain wieder eine verblichen und die weißen Punkte waren vom genheit, in den Abgründen der Erinnerung, in Hause gehen. Sie haben es nicht so weit. Ihre ganze Weile still gewesen, denn er war am Zug, Staub verwischt. Eine Spinne hatte um sie denen es immer stiller wird, von Jahr zu Jahr Städte stehen an der Küste dieses riesigen und sein König war in Gefahr. Und starrte aufs herum ihr Netz gebaut. stiller, bis nichts mehr aufstehen wird aus der Landes unter dem Kreuz des Südens, in denen Brett und vergaß zu ziehen. Tiefe, nichts mehr ihn anspricht. die Jahreszeiten anders sind, als die seiner Er wartete. Wie kommt der Captain wäh• Vielleicht ist es gut so. Vielleicht braucht er Kindheit. Er erlebt sie nun hier mit ihnen seit rend des Spiels auf Königsberg? Der Captain jetzt diese Ruhe. Vielleicht ist es eine Gnade, langem schon und wird jetzt auch bald an die tat endlich seinen Zug. Nun war der Sergeant daß die Erinnerung langsam aufhört, wie eine Küste zurück aus dem Innern des Landes, die• wieder dran. Und überlegte lange. Aber seine Kerze, die herunter brennt, immer noch licht• ser Steppe, in der er Dienst getan. Gedanken waren nicht dabei. Königsberg! spendend, aber doch langsam erlöschend, Und dann sagte der Captain „sergeant". damit es endlich und auf immer dunkel werde. Vielleicht war es gut gewesen, diesen Dienst „Sir?" Ja, es war am Abend gewesen, jetzt weiß er hier zu tun. Womöglich hat er es diesem oder „The city — Königsberg — kaputt." es doch. In der Schreibstube, in der Baracke. jenem leichter gemacht in der langen Warte• Und es dauerte lange, bis er seinen Zug tat. Freilich, ob es Sommer oder Winter war, das zeit bis die Schiffe eintreffen, die sie zurück• „Kaputt?" Und er wollte wissen, was der Cap• konnte er nicht mehr sagen. Denn in dieser bringen werden. Und wenn's ihm auch nur bei tain damit meinte. „An air raid. Fliegerangriff. Steppe gab es keine Jahreszeiten, wie in der einem einzigen gelungen, dann hätte sich's Bomben. Incendiary bombs. An rain of fire." Landschaft, in der er groß geworden. Und doch doch gelohnt. „Ein Feuerregen?" erinnerte ihn immer die berglose, fast hügello• Ja, es war an einem Abend. Vor mehr als Der Captain nickte. „Verbrannt. Alles." Der se Ebene an das Land seiner Kindheit, das ihm einem Menschenalter. Jetzt besinnt er sich Captain war wieder am Zug. „Your move, cap• damals so weit erschienen wie dieses hier, und genau. In der Schreibstube. Sie spielten tain." Und der Captain zog lange nicht. Saß da in dem man von Horizont zu Horizont sehen Schach. Der Captain und er. Der Captain spiel• und starrte aufs Brett. So saßen sie und spielten konnte, so als läge die ganze Welt in seinem te nicht gut. Aber er spielte gern mit ihm, weil bis lange nach Mitternacht. „You... aus Kö• Land und war sein. der Captain ein wenig deutsch konnte und sich nigsberg ... nicht wahr?" Aber die Farben waren hier anders, die Far• gern seiner Kenntnisse bediente. Deswegen Und sprachen kein Wort mehr. Er war mit ben waren nicht da. Sommer und Winter war spielte der Captain mit ihm und probierte sein seinen Gedanken weit fort. das Gras braun, und die Bäume waren grün das Deutsch an ihm aus. Endlich erhoben sie sich. Und bevor sie sich Jahr über, olivgrün, nicht das saftige Grün der trennten, um in ihre Quartiere zu gehen, sagte Heimat. Heimat? Auch das hörte auf so zu „Schach", sagte der Captain anstatt „check", der Captain schon in der Tür und beim Hin• klingen wie einst. Bis es aufgehört hatte, zu wie es auf Englisch heißt. Und er kannte die ausgehen: „Sony!" klingen, weil es nicht hineinpaßte in die Welt, Figuren alle bei ihrem deutschen Namen. „The Er ging aber nicht in sein Quartier in dieser weil die Welt zu groß geworden für das enge castle" oder „the rook", das ist der „Turm", „the Nacht, sondern wanderte hinaus in die Steppe, Blumen Land, das ihm einst so weit erschienen. knight", das ist der „Springer", „the bishop", das die so flach war wie das Land seiner Erinne• Alles hat aufgehört. Vielleicht ist es gut so, ist der „Läufer", und „the pawns", das sind die rungen, und das er nun nie mehr wiedersehen VON ZENTA MAURENA denkt er. Und das Nachdenken kann in dieser „Bauern". So hatten sie an manchem Abend würde. Und dann wurde es still um ihn, und die Es gibt Worte, auch Blicke, die Stille weitergehen, so als ginge es aus eigenem dagesessen, der Sergeant Interpreter (Feld• Nacht sank lautlos in die Gründe der Ewigkeit. schmerzen. Blumen tun nie weh, ohne Antrieb durch weitzurückliegenden, schwere• webel Dolmetscher) und der Captain. Und so Er kehrt, irgendwie anders geworden, zurück. eine Stimme zu haben, halten sie mit uns losen, luftleeren Raum. waren sie sich im Laufe der Monate ein wenig Dann graute der Morgen. Lange noch, bevor Zwiesprache. Die Baracken liegen weit verstreut um den näher gekommen und wußten mehr vonein• die Sonne wieder über die Steppe zog Begründer der Deutschen Oper Studie zum 200. Geburtstag des Komponisten Carl Maria von Weber

VON Dr. W. WOLFRAM VON WOLMAR

ie Zeit, in die Carl Maria von Weber hin• deutschen Zeitung geschrieben, man sehe es eingeboren wurde, war eine der tief ein• im Westen mit Wohlgefallen, daß die heutigen Dschneidenden Umbruchepochen Euro• Deutschen längst nicht mehr so deutsch sind, pas, in die für die deutsche Nation die Idee der wie sie einmal waren. Dem entspricht, was der deutschen Einheit, der Geist der Romantik und Verfasser einer Weber-Biographie in unseren der Wille zur Befreiung vom napoleonischen Tagen schrieb: «Webers Bemühungen und Joch fiel. In Webers Geburtsjahr starb Fried• Verdienste um die deutsche Oper sind unbe• rich der Große oder — wie er oft auch genannt stritten, aber sollten wir Weber nur deshalb wurde — .der Einzige"; drei Jahre später er• schätzen, weil er ein deutscher Komponist schütterte die Französische Revolution den war? Gottlob kann auch derjenige die Qualitä• alten Kontinent; 1804 machte sich Bonaparte ten seiner Musik entdecken und erkennen, der zum »Kaiser der Franzosen", der alsbald Kon• nicht als Deutscher geboren wurde, der nicht tinentaleuropa mit der größten Armee, die die erfahren hat, was .deutsch sein' bedeutet..." Welt bis dahin gekannt — bei 15 Millionen Einwohnern hatte Frankreich ein Heer von 1,2 Wie minderbemittelt muß man geistig sein, Millionen Mann —, heimsuchte. um Gott zu loben, daß auch ein Nichtdeutscher die Qualitäten der Weber'schen Musik erken• Es ist uns nicht überliefert, ob die unruhige nen kann! Hat es je einen ernstzunehmenden Zeit der Napoleonischen Kriege den Vater des Deutschen gegeben, der behauptet hätte, späteren Komponisten und Begründers der Kunst — namentlich die Tonkunst — gäbe es deutschen Oper, Franz Anton Weber, zu dem nur innerhalb der nationalen Grenzen der unruhigen, ja abenteuernden Leben trieb, das Völker? Durfte Carl Maria von Weber 1815 in ihn durch fast alle Himmelsrichtungen München nicht die Kantate .Kampf und Sieg" Deutschlands und Österreichs mit seiner Fa• als künstlerische Reflexion auf die endgültige milie ziehen ließ, oder ob es der ihm angebore• Niederwerfung Napoleons in der Schlacht bei ne Wandertrieb, gepaart mit einer gewissen Waterloo komponieren, ohne sich als .Weg• Vagantenlust gewesen ist. Fest steht, daß der bereiter Hitlers" verdächtig gemacht zu aus alemannischem Bauern- und Handwer• haben? Daß man den Tondichter zum geisti• kergeschlecht stammende Vater sich den gen Ahnherrn Otto von Bismarcks und den Adelstitel „ von" selbst zugelegt und daß er sich von ihm stark beeinflußten Richard Wagner Carl Maria von Weber: Lithographie von P. Rohrbach nach einem Gemälde von Ferdinand gelegentlich als .Major" ausgegeben hat, wozu ebenso dümmlich zum Promotor Hitlers zu Schimon (1825) Fotos (2) Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz ihn seine Teilnahme am Siebenjährigen Krieg machen versuchte, soll nur erwähnt werden, keineswegs legitimierte. Mozarts Frau — Con• um die ganze Bandbreite zeitgeschichtlicher sam eine Flasche mit Salpetersäure zwischen Weber übernahm als .Musikdirektor der stanze — war die Cousine Carl Maria von We• Irrwege deutlich zu machen, die selbst vor andere Weinflaschen gestellt, und der junge deutschen Oper" Aufbau und Leitung dieses bers; sie nannte sich wie ihre drei Schwestern kunst- und musikhistorischen Themen nicht Herr Kapellmeister hatte nichtsahnend aus ihr neuen Hauses, das von Anfang an vom Leiter auch Weber und nicht .von Weber". Carl haltgemacht haben. getrunken. Folge: Zwei Monate Krankenlager, der Dresdener italienischen Oper, Morlachi, Maria von Weber hat aber zu keiner Zeit etwa Man kann über diese und ähnliche Torhei• Verlust seiner geachteten Singstimme, und es und seinen Anhängern beargwöhnt wurde. eine adelige Herkunft hervorgekehrt oder sich ten heutiger Biographen und Kritiker gelassen dauerte noch Wochen, ehe er wieder sprechen .Die Herren Italiener lassen Himmel und mit dem .von" irgendwelche Privilegien oder hinwegsehen und zum eigentlichen Thema: konnte. Als er nach seiner Genesung von den Hölle los, um mich und die deutsche Oper zu Vorteile verschafft. dem Gedenken eines originären, großen Kom• Personalentlassungen am Theater erfuhr, vertreiben", schrieb Weber in einem Brief im Carl Maria wurde am 18. November 1786 ponisten, der nach Wilhelm Heinrich Riehl reichte Weber sofort seine Kündigung ein. Februar 1817. Doch seine Widersacher fanden — vor nunmehr 200 Jahren — in Eutin nicht nur Musiker, sondern auch Ästhetiker, Als 1807 die mit den Truppen Württem• einen harten, entschlossenen Künstler und geboren. Sein Vater war vordem Kapellmei• Kritiker, Schriftsteller und ein .Künstler im bergs verbündete französische Armee in Organisator in ihm. Einen Tag vor seinem ster am Hofe des Fürstbischofs Friedrich Au• weiteren modernen Sinne war", zu Carl Maria Schlesien einrückte, reisten die Webers nach Debüt veröffentlichte die »Abendzeitung" gust in Euün. Nachdem seine erste Frau 1783 von Weber anläßlich seines 200. Geburtstages Stuttgart, wo Carl Maria als „Geheimsekretär" einen Artikel Webers, in welchem er seine gestorben war, begab sich der reisefreudige zurückkehren. — fern seiner Berufung als Musiker und Kom• Pläne, Absichten und den Sinn einer deut• Vater nach Wien, wo er seine zweite Frau Ge- Der Vater, Franz Anton, der in Wien seine ponist — für die Hofhaltung Herzog Ludwigs, schen Oper dem Dresdener Publikum darleg- novefa kennenlernte und heiratete. Sie wurde die Mutter des genialen Komponisten, der der eigentliche Begründer der Deutschen Oper ist, Der Triumph des „Freischütz": 1824 wurde er in Paris, 1852 in Sydney und 1867 in New Orleans aufgeführt auch wenn dies heute, da sich der «mündige Bürger" überaus fortschrittlich dünkt, musik• zweite Frau, Genovefa Brenner, geheiratet Bruder des Königs von Württemberg, die Ver• te. Diese Neuerung schlug im „Elbflorenz" von wissenschaftliche .Deutschtümelei" genannt hatte, kehrte mit ihr nach Eutin in Holstein zu• antwortung übernahm. Dem jungen „Kompo- damals wie eine Bombe ein. Die Deutsche wird. rück, wo er eine Anstellung als Stadtmusikus siteur" drohte die Gefahr, daß er sich selbst ver• Oper Dresden gewann trotz der Intrigen der Überhaupt: Carl Maria von Weber hat doch erhielt. Der Sohn Carl Maria kam 1786 hier zur liere, denn hier lernte Carl Maria von Weber „italienischen Partei" bei Hofe binnen weniger auch Lieder aus den Büchern .Leyer und Welt. das Schuldenmachen. Nicht eigenes schuld• Jahre unter der Leitung Webers europäischen Schwert" des Lützow'schen Freicorpsoffiziers, Er genoß auch eine hervorragende Ausbil• haftes Verhalten, eher Webers Unerfahren- Ruf. Theodor Körner, vertont und damit das lyri• dung als Pianist. Nach eigener Aussage dräng• heit und die Leichtfertigkeit seines eitlen Va• Neben dieser Arbeit komponierte der Ton• sche Pathos des Freiheitskampfes gegen Na• te es den hochbegabten Jüngling .nach der ters ließen seine Schulden auf 2500 Gulden dichter Weber die .Jubelkantate" und die poleon in das Volksliedgut der Deutschen Ton weit Wiens", wo er u. a. neben Salieri auch wachsen und brachten ihn schließlich für 16 .Jubelmesse" für Sachsens König, und er ar• jener Zeit eingebracht. Das empfinden viele Joseph Haydn kennenlernte. Der in hohem Tage ins Gefängnis. Um einer demütigenden beitete drei Jahre an seiner großen, unsterb• Zeitgenossen heute als anstößig und .nationa• Ruf stehende Abt Vogler wurde auch Lehrer Strafe zu entgehen, mußte er auf Befehl des lich gewordenen Oper .Der Freischütz", die listisch". Man hat sich eben daran gewöhnt, Carl Maria von Webers, und er war es dann Königs mit seinem Vater am 26. Februar 1810 unter beispiellosem Jubel am 18. Juni 1821 im daß auch die westliche Welt einen guten Deut• auch, der den knapp Achtzehnjährigen als Ka• das Land verlassen. Doch dadurch gelangte Berliner Königlichen Schauspielhaus uraufge• schen daran mißt, daß er kein Deutscher mehr pellmeister am Breslauer Theater vorgeschla• der hochbegabte Musiker auf den ihm vorge• führt wurde. .Der Freischütz" errang Weltgel• ist oder kein Deutscher mehr sein möchte. gen hat. Seine Aufführungen — vor allem der zeichneten Weg zurück. tung: 1824 wurde er in Paris, 1852 in Sydney Auch die augenfälligste Widersinnigkeit Opern Mozarts — wurden hoch geschätzt, Über Mannheim und Darmstadt kam und 1867 in New Orleans aufgeführt. kann, wenn sie länger andauert, sich mit der doch die Kasseneinnahmen stiegen deshalb Weber nach Frankfurt, das ihm Glück bringen Patina der Normalität überziehen. nicht, so daß Personal entlassen werden sollte. Der Triumph des „Freischütz" — mit ihm ist Bisweilen scheint es, daß wir Deutschen mußte. In Frankfurt kam es zur Uraufführung von C. M. von Weber Schöpfer der Deutschen bald in jenen patinierten Seelenzustand gera• Um die gleiche Zeit fand einer seiner Freun• Webers Oper .Silvana", in der Caroline Oper schlechthin geworden — brachte den ten, hat doch vor nicht langer Zeit der Aus• de Carl Maria bewußtlos in seiner Wohnung. Brandt, Webers spätere Gemahlin, die Titel• Antrag des Wiener Kärtnertortheaters, für landskorrespondent einer überregionalen Was war geschehen? Sein Vater hatte unacht- rolle sang. Es entstand nun die Türkenoper Wien eine Oper zu schreiben. Weber nahm .Abu Hassan", die am 4. Juni 1811 in München kurz entschlossen an, und so entstand seine uraufgeführt wurde und die Carl Maria von Oper „Euryanthe", deren Wiener Urauffüh• Weber einen großen Schritt vorangebracht rung am 25. Oktober 1823 stattfand und mit hat. Im Januar 1813 kam der inzwischen 27jäh- großem Beifall aufgenommen wurde. .Ohne rige Weber nach Prag, wo ihm alsbald die mu• Webers Opern,Euryanthe' und ,Oberon' wäre sikalische und organisatorische Leitung der der künstlerische Weg Richard Wagners an• Oper vom Direktor der Prager Theater, Lie• ders verlaufen", und auch Hector Berlioz und bich, angeboten wurde. Das Haus bestand seit Richard Strauß wurden durch sie beeinflußt. 30 Jahren. Es hatte die Uraufführung von Mo• C. M. von Weber wurde um eine Oper für zarts .Don Giovanni" erlebt. Weber war hier London gebeten (1824); es wird der „Oberon" Kapellmeister, Korrepetitor, Chordirektor nach Wieland, den der Komponist am 12. April und Regisseur in einer Person, und er arbeitete 1826 selbst dirigiert. Weber erlebt seinen letz• unermüdlich, um die Prager Oper, die wäh• ten, unbeschreiblich enthusiastischen Erfolg; rend der letzten Jahre vernachlässigt worden er muß zwölf Wiederholungsvorstellungen di• war, zu reorganisieren. 62 Opern führte Weber rigieren. Es wird zu allzu großer Anstrengung, während seiner knapp vierjährigen Prager Tä• da sich sein Lungenleiden rapide verschlim• tigkeit auf, darunter als Prager Erstaufführung mert. In der Nacht vom 4. zum 5. Juni verstirbt Beethovens .Fidelio". Carl Maria von Weber in London. Erst 1844 ist Doch die Biographen stimmen darin über• es Webers Amtsnachfolger Richard Wagner, ein, daß Weber sich in Prag zu keiner Stunde der die Heimholung der Leiche betreibt. Bei wohlgefühlt hat. So kündigte er seinen Vertrag Webers Beisetzung in der Dresdener Fami• zum Herbst 1816 und reiste im Juni nach Ber• liengruft hält Wagner die Trauerrede. lin, wo sich seine Hoffnungen, eine angemes• sene Aufgabe zu finden, zerschlugen. Wenig Weber wurde der musikalische Hauptspre• später traf er in Karlsbad den königlich-sächsi• cher der patriotischen deutschen Jugend in schen Hofmarschall, Heinrich Graf Vitzthum, und nach den Befreiungskriegen, und er wurde dem Weber willkommen war, weil der König auch der erste große musikalische Romanti• von Sachsen sich mit der Absicht trug, neben ker. Sein .Freischütz" ist nach Mozarts „Zau• der bestehenden italienischen Oper in Dres• berflöte" und Beethovens .Fidelio" das dritte den auch eine deutsche Oper zu errichten. Grundwerk der deutschen Operngeschichte. Das Geburtshaus in Eutin: Zeitgenössische Radierung 15. November 1986 — Folge 46 — Seite 10 Das politische Buch üDas COpoutaiMatt

Fakten über U-Boot-Fahrer widerlegen Buchheim die Polonisierung in wichtiges Buch! Der aus Schlesien Karl-Friedrich Merten und Kurt Baberg antworten auf die Schmähschrift stammende Jurist Dr. Christian Stoll hat ihm nicht um das Gedenken an diese Toten eingehend die Situation der Deutschen rnstzunehmende Zeitgenossen behaup• Waffe auf der Welt (die uns wirklich zu schaf• E geht, sondern einzig um den Glanz seines Na• im polnischen Machtbereich analysiert und ten nachdrücklich, der letzte Weltkrieg fen machte), und das war die deutsche." Und klare Fakten vorgelegt. Die Polonisierung, die Esei bis zum Schluß in erster Linie ein Krieg Winston Churchill bestätigte: „Das einzige, mens als U-Boot-Gewissen — man verzeihe Unterdrückung deutscher Sprache und Kul• der Medien gewesen. Ein Krieg also, in dem wovor ich im Kriege wirklich Angst gehabt mir die Blasphemie: „St. Buchheim für U-Boo• tur, das Verbot von Gottesdiensten und deut• man seinen Gegner fixiert und dann nur noch habe, war die U-Boot-Gefahr." te". schen Schulen wird eindeutig belegt, die Men• beschimpft, verreißt, ihm alle menschlichen schenrechtsverletzungen und Unter• Qualitäten abspricht und die eigenen Hinter• Und dann kommt ein deutscher Verlag nach Es ist schade, daß man die „Anti-Buchheim- drückungsmaßnahmen werden entlarvt. Nach männer bzw. sich selbst mit einem Heiligen• 40 Jahren und hilft einem Herrn Buchheim, das Schrift" der beiden Autoren ohne das ge• dieser bedeutsamen Schrift kann niemand schein versieht, mit der restlosen Vernich• Bein zu heben, mit dem er vorher auf U-Boot- brandmarkte (und in OB 11/85, S. 24, vorge• mehr behaupten, er habe nicht wissen können, tung, ja Ausrottung des Gegners ein gottgefäl• Decks noch einen fragwürdigen Halt gefunden stellte) Buch „Die U-Boot-Fahrer" nur schwer wie die Situation der deutschen Volksgruppe liges Werk zu tun. Uberzeugt von der Unwahr- hatte. Denn Buchheim hatte seine Kenntnisse voll ausschöpfen kann. Doch liegt hier der ein• in den besetzten Ostgebieten — zwischen 1,1 haftigkeit und Verlogenheit der eigenen Paro• vom Kriege noch nicht genügend ausgemünzt. deutige Beweis dafür vor, wie bedenkenlos und 1,3 Mio. Deutsche soll sie noch umfassen len gibt man diese Methode auch nach Been• Jeder weiß, daß eine Aufnahme aus einem heute eindeutig gutes Material durch gewis• — heute aussieht. digung der Feindseligkeiten nicht auf, weil amerikanischen oder britischen Flugzeug, das senlose textliche Verfälschung in ein perfides Christian Stolls Arbeit gehört daher in die man sich ein gutes Geschäft davon verspricht, ein deutsches U-Boot im freien Atlantik an• Gegenteil verdreht werden kann. Hand jedes Gesamtdeutschen, aber ist auch daß bei einem gewissen Nervenkitzel schon greift, nicht von Herrn Buchheim gemacht sein als Präsent gerade für jene — vornehmlich etwas hängen bleibt. Das Geschäft mit der oder aus seinem Archiv stammen kann. Es ist Um so mehr ist die unglaubliche Kleinarbeit jüngeren — Menschen zu empfehlen, die Schmutzseite des Lebens war und ist immer Betrug, Aufnahmen aus „U 995" vor dem Eh• der beiden Kommandanten zu begrüßen, von Menschenrechtsverletzungen in aller Welt noch sehr lukrativ. Von der verlegerischen renmal Laboe — jedermann zugänglich als denen der eine die Texte, der andere die Bilder und im fernsten Afrika beklagen, für das Los Verantwortung um die Wahrheit spricht je• Museumsboot — als eigenes Archivmaterial auf ihren Mißbrauch hin abgeklopft hat. Ihr ihrer eigenen Landsleute aber keinen Gedan• doch kaum jemand mehr, gerade dann nicht, zu verkaufen. Und damit kommen wir ins ein• Büchlein ist gegen den dicken Buchheim-Band ken übrig haben. R. W. wenn es sich um ein Gebiet handelt, auf dem es zelne. nur ein Protest und kein Sturmwind der Volks• Christian Th. Stoll, Die Deutschen im polnischen nur einen kleinen Kreis Kompetenter gibt. entrüstung. Aber jeder U- Boot-Fahrer sollte es Machtbereich nach 1945, Eckartschrift, zu bezie• Zwei verdienstvolle U-Boot-Kommandan• kennen und dafür sorgen, daß Schindluder mit hen über Österreichische Landsmannschaft, Fuhr• Der große König, dessen 200jährigen Todes• unseren Toten und unserer Gemeinschaft ein tag auch die Bundesrepublik Deutschland zum ten, Karl-Friedrich Merten und Kurt Baberg, mannsgasse 18a, A-1080 Wien, 144 Seiten, 9 DM haben Arbeit und Kosten nicht gescheut, dem für allemal unterbunden wird. Anlaß feierlichen Gedenkens nahm, nannte Rudolf Hoffmann eine solche Haltung und Denkweise kurz Oberstrategen Buchheim auf die Schliche zu kommen — nicht aus eigener Rechthaberei, „schweinisch". Er ließ auch gegen ihn selbst ge• Karl-Friedrich Merten/Kurt Baberg, Wir U- Norddeutsches Forum richtete Pamphlete niedrigerhängen, wenn sie sondern aus der sittlichen Verpflichtung ge• genüber ihren gefallenen Kameraden. Denn Boot-Fahrer sagen: „Nein! So war das nicht!" Eine zu hoch an Bäume und Tore genagelt waren, Anti-Buchheim-Schrift". J.-Reiss-Verlag, 8934 12 wichtige Beiträge veröffentlicht damit sich seine Mitbürger beim Lesen nicht selbst unsere ehemaligen Gegner respektie• Großaitingen, Postfach 5. 138 Seiten, Paperback, rst zum zweiten Mal wurde in diesem Jahr den Hals verrenken mußten. ren, daß von über 32000 gefahrenen U-Boot- 16,— DM. in Lüneburg das „Norddeutsche Forum" Leuten mehr als 28 000 nicht zurückgekom• Edes Arbeitskreises für Kultur und Politik General MacArthur erklärte in seiner Rede men sind. Und sie können auf die Elogen des veranstaltet. Unter dem Gesamtthema „Ent• vor dem US- Kongreß: „Es gab nur eine U- Boot- Herrn Buchheim restlos verzichten, weil es nationalisierung als Staatsräson?" sprachen beispielsweise Botschafter a. D. Horst Groep- Preußens Polizei per („Westeuropäische Integration: Weg zur Einheit?"), Prof. Dr. Bernard Wulms („Natio• Flensburger Einheit als Beispiel nalbewußtsein und Souveränität in Deutsch• Das Staatsrecht in der Ubersicht land"), Dr. Einhard Weber („Zur Situation des ienstalltag, Hierarchie, Ausbildung, Ein• gegenwärtigen Musiktheaters"), Prof. Schweiß• Ein gelungenes dreibändiges Kompendium von Theodor Schramm satzführung, Uniformwesen der preußi• furth („Der Weg zu gesamtdeutscher Souve• Dschen Polizei und alles, was damit zusam• ränität") und Prof. Emil Schlee („Umerziehung irklich umfassende und dabei doch mit den Grundentscheidungen des Verfas• menhängt — Dietrich Haß und Michael Hocke ohne Ende?"). Der bekannte ZDF-Journalist übersichtliche Staatsrechtsdarstel• sungsgebers zur parlamentarischen Demokra• haben dies darzustellen gewußt anhand der in Helmut Kamphausen, selbst mit einem glän• Wlungen machen sich unter den Fach• tie, der Bundesstaatlichkeit und zum Prinzip Flensburg stationierten Polizeibereitschaft, diedort buchveröffentlichungen der letzten Zeit rar. des sozialen Rechtsstaats. 1920 eingerichtet und 1935 als „7. Kompanie des In• zenden Beitrag zu dem Gesamtthema vertre• fanterieregiments 48" in das Heer übernommen ten, hat die insgesamt 12 wichtigen Aufsätze Um so erfreulicher das dreibändige Werk Band II beschäftigt sich im einzelnen mit den wurde. unter dem Titel „Entnationalisierung als zum Staatsrecht von Dr. Theodor Schramm, Staatsräson?" als Taschenbuch im Kieler das jetzt schon in der dritten überarbeiteten Grundrechten und ihrer verfassungsrechtli• chen Absicherung im Grundgesetz. Eine überwältigende Menge an historischen Arndt-Verlag vorgelegt. Kurzporträts der Auflage neu erschienen ist. Fotos, Faksimiles von Dokumenten (wie etwa Autoren ergänzen das lesenswerte Werk. Die Leistung des Anwalts und Repetitors Band III des Staatsrechtswerk behandelt die Zeugnissen, Leistungsblättern, Personalbogen) las• Olaf Hürtgen aus Köln liegt vor allem inder überschaubaren Themen Staatslenkung und Staatsorganisa• sen über den Rahmen des 1920 zur Grenzstadt ge• Helmut Kamphausen (Hrsg.), Entnationalisie• und didaktisch gelungenen Aufarbeitung der tion. Größeren Raum widmet der Autor auch wordenen Flensburg hinaus ein Bild der Polizei rung als Staatsräson?, 160 Seiten, Fotos der Auto• Fülle staatsrechtlicher Fachbeiträge und der völkerrechtlichen Stellung der Bundesre• Preußensentstehen. NichtnurFlensburgeroder Po• ren, Paperback, 16 DM neuerer Rechtsprechung. Band I befaßt sich publik Deutschland und der Verfassungsge• lizisten, sondern auch Preußen-Verehrer werden daher Gefallen an diesem Band finden. Und sicher schichte ebenso wie der Bildung und Ausge• auch Freunde Ostpreußens (dieser deutschen Pro• staltung europäischer Institutionen und vinzist eine eigene Karte gewidmet), wird doch mit• Bündnisse nach 1945. Grundlegende Begriffe tels Text und Fotos das Motorradrennen „Ostpreu• Erinnerungen eines Republikaners des Staatsrechts werden sorgfältig erklärt und ßenfahrt 1934" dokumentiert, das über Deutsch Ey- die verfassungsrechtliche Staatsausformung lau, Allenstein, Tannenberg, Neidenburg, Ortels- 9 dargelegt. burg, Johannisburg (in dem Buch wird dieser Ort al• Günther Willms Rückschau auf die kurzen Jahre der Weimarer Zeit lerdings, die Südafrika-Diskussion läßt grüßen, zu nter Juristen dürfte der ehemalige Bun• se in den Bünden der Jugendbewegung, die Vor allem für den Jura-Studenten, aber Johannesburg), Lyck, Lotzen, Gumbinnen, Tilsit desrichter Günther Wulms hinlänglich Singekreise, Landschulheime und politischen auch für den verfassungsrechtlich Interessier• und den Start- und Zielort Königsberg führte, ag bekannt sein, nicht zuletzt durch seine Aufmärsche, die Universitäten, Korporatio• ten und Vorgebildeten ist das vorgelegte Werk U Dietrich Haß/Michael Hocke, Die Preußische wissenschaftlichen Arbeiten zum Parteien- nen und Debattierclubs. empfehlenswert. Robert Erfen Polizei. Dargestellt durch die von 1920 bis 1935 in und Wahlrecht und zum strafrechtlichen Wulms, politisch nicht festgelegt außer als Theodor Schramm, Staatsrecht Carl Heymanns Flensburg stationierte Polizeibereitschaft. Zu be• Staatsschutz. Dieser entschiedene Einsatz für Republikaner, wurde der in einer der mili• Verlag, Köln, Berlin, Bonn, München, 3. Auflage ziehen über D. Haß, Marienhölzungsweg 14, 2390 eine verbesserte institutionelle Absicherung tanten Schutzformationen der Parteien noch 1985,3 Bände (Bd. 142, — DM; Bd. II 39,90 DM; Bd. III Flensburg, 110 Seiten, über 200 Fotos und Faksimi• unserer parlamentarischen Demokratie war in Studentenvereinigungen aktiv. Stattdessen 36,— DM) les, Großformat, fester Einband, DM 38,50 zurückzuführen auf die eigenen Erfahrungen meldete er sich mit feuilletonistischen und po• mit dem Aufstieg des Nationa lsozialismus, mit litischen Beiträgen in Zeitungen und Zeit• Diktatur, Krieg und Gefangenschaft. Im vori• schriften zu Wort. Bis zuletzt diskutierte gen Jahr erschienen seine Jugenderinnerun• Wulms im Freundeskreis Möglichkeiten, die gen. Hier erzählt Wulms, Jahrgang 1912, wie er längst nach rechts ausgerichtete Republik Mit Niveau gegen den Zeitgeist Entstehung, Entwicklung und Niedergang der noch irgendwie zu konsolidieren,- das hieß in Republik von Weimar als Schüler und Student erster Linie, die Dynamik der Hitler-Bewe• .Mut" eine vielseitige Monatsschrift mit interessanten Autoren miterlebte. Es beginnt im letzten Kriegsjahr gung zu entschärfen. 1918 mit dem Eintritt in die Grundschule. Er Mit Biß und Humor, ohne unnütze Aus• chon auf den ersten Blick sorgt „Mut" für leger Bernhard Winzek. Aber auch Wolfgang endet im Frühjahr 1933 in Marburg, wo ernach schweifungen, zugleich episch-gelassen und Aufmerksamkeit: Das Format, DIN A5, Strauß, erfolgreicher Buchautor und intimer dem ersten juristischen Staatsexamen mit anschaulich versteht es Willms, viele harmlo• Sbleibt sonst eigentlich eher Schülerzei• Kenner des gärenden Widerstandspotentials banger Erwartung auf die Zukunft Deutsch• se Alltäglichkeiten mit ernsten Einsichten und tungen oder fachwissenschaftlichen Periodika in Osteuropa, oder Prof. Emil Schlee, lands sieht. Anliegen glänzend zusammenzufügen. Be• vorbehalten. leidenschaftlicher Kämpfer für das ganze Der Sohn eines linksliberalen, politisch en• merkenswert etwa sind die Gedanken zur ak• Wer „Mut" dann aufschlägt, wird seine Deutschland, gehören zum Redaktionsstamm. gagierten Gymnasiallehrers im klerikalen tuellen Bildungspolitik. Altersgenossen wer• Aufmerksamkeit selten vor der letzten Seite Und nicht zu vergessen: Horst Haitzinger, der Fulda nahm schon früh Anteil an der Tagespo• den die Erlebniswelt des Buches unschwer ablegen: Die Monatsschrift besticht nämlich Monat für Monat eine ganzseitige Farbkarika• litik. Die Erwartungen daheim, der revolutio• nachvollziehen können. Zudem reizt der Ver• gleichermaßen durch ansprechende Aufma• tur beisteuert. näre Traum von 1848 werde mit der jungen gleich mit den soebenerschienenen Jugender• chung und herrliche Farbwiedergaben von Nach der für ihn reservierten Seite 7 wird es Republik Wirklichkeit, zerrannen mit der Zeit. innerungen Golo Manns. Jüngere Leser, für die Fotos und Kunstwerken wie auch durch die dann allerdings ernster. Die Namen von Dieses Produkt einer verschenkten Revolu• die Weimarer Zeit alte Geschichte ist, dürfte Qualität seiner Beiträge. Nation, Kultur, Wis• Gastautoren wie den Professoren Klaus Hor- tion krankte an der fast unverändert kaiserli• allein historische Neugier heranführen. senschaft, Politik und Geschichte werden auf nung, Helmut Schoeck, Ulrich Lohmar, Hel• chen Gesellschaftsstruktur und Herrschafts- Die berechtigte Skepsis des Autors am gleichermaßen hohem Niveau kommentiert mut Rumpf, Wolfgang Seiffert, Heinz-Dietrich organisatiön nebst ihrem Personal sowie am Schluß über das republikanische Bewußtsein und analysiert, unter den Autoren finden sich Ortlieb oder Werner Maser, des mitteldeut• Erbe des verlorenen Krieges. Den Nutzen der Deutschen stimmt nachdenklich, obwohl zahlreiche der Namen, die das konservativ-in• schen Autors Siegmar Faust, des Historikers zogen vitale und skrupellose antirepublikani• diese Republik inzwischen weit länger Be• tellektuelle Herz höher schlagen lassen. Kein Dr. Alfred Schickel — um nur einen knappen sche Kräfte. stand hat als 14 Jahre. Inwieweit sie insbeson• Wunder — Gerd-Klaus Kaltenbrunner, einer Einblick in den Inhalt der letzten Ausgaben zu dere von der Jugend geliebt wird, wäre diskus• der führenden Köpfe jener Westdeutschen, geben — unterstreichen das durchgängig Wulms zeichnet das Bild einer lebhaften sionswürdig. Aus dem Stoff der Träume ist sie die auch 40 Jahre nach Kriegsende noch rechts hohe Niveau der Zeitschrift. bürgerlichen Jugend in der Welt von Gestern, und national und bewahrend zu argumentie• wohl doch nicht mehr. Hans-Albert Loosen »Mut" (Verlagsanschrift: Postfach 1, 2811 abseits der sozialen und kulturellen Gärung ren wagen, ohne einen roten Kopf zu bekom• Günther Willms, Geträumte Republik. Jugend Asendorf) wurde offensichtlich belohnt für der zwanziger Jahre. Da waren die noch engen men, gehört zu den ständigen Mitarbeitern in zwischen Kaiserreich und Machtergreifung. Her• den Mut, dem Zeitgeist eine lange Nase zu zei• Familienbande, unvergeßliche Naturerlebnis- der-Verlag, Freiburg/Br. Taschenbuch, 9,80 DM der Mannschaft von Chefredakteur und Ver• gen- Rolf Haunschlag 15. November 1986 — Folge 46 — Seite 11 £*s Oßpraificnblatt Mitteldeutschland Zwischen Meer und Bodden Fischland-Darß-Zingst ist die größte Halbinsel Mitteldeutschlands nn die Urlauber abgereist sind, die Camargue gleichgestellt. Ziel der Wanderer in den Ferienheimen der Betriebe ist vor allem der Darßwald, den 60 Kilometer Wund des FDGB, in den kleinen Fi• gekennzeichnete Wanderwege erschließen. scherhäusern oder auf den Campingplätzen in Besonders reizvoll ist die Wanderung von der Born, Wieck oder Prerow inmitten der von verträumten Wiesenlandschaft am Bodden Wald, Wiesen und Dünen geprägten Land• zur rauhen Küste der Ostsee. Jahrhunderteal• schaft zwischen Ostsee und Bodden in den te Eichen, Stechpalmen und die in Europa sel• Ostseebädern und Fischerdörfern ihre Ferien ten gewordenen Eiben gehören zu den botani• verbracht haben, gehört die größte Halbinsel schen Raritäten des Waldes. der DDR den Wanderern. Sie lassen sich auch Von den Seebädern auf der Halbinsel, die nicht von dem oft stürmischen Nordwestwind allesamt gern besucht werden, ist vor allem beirren, der das Meer beständig am Küsten• Ahrenshoop weit über Mecklenburg und saum des Fischlandes und des westlichen Darß Pommern hinaus bekannt geworden. Früh nagen läßt. schon hatten die Maler den herben Reiz der Ursprünglich waren drei Inseln der Küste Landschaft entdeckt. Die ersten kamen schon zwischen dem heutigen Ribnitz-Damgarten vor mehr als hundert Jahren in das kleine Fi• und der alten Hansestadt Stralsund vorgela• scherdorf, das eine Art kleines Worpswede gert. Bis zu einem Meter Strand tragen Wind wurde. Noch heute ist das Seebad bemüht, ein und Wellen alljährlich von der Westküste des wenig den Charakter von einst zu erhalten, Darß ab, tragenden Sand nordwärts und lagern einem Zuviel an Tourismus zu wehren. Kultu• ihn an der Spitze von Darßer Ort ab. Auf diese reller Mittelpunkt ist noch heute die „Bunte Weise schloß sich vor mehr als 5000 Jahren die Stube", bei deren Gründung im Jahre 1922 ein einstige Meerenge zwischen Fischland und künstlerisch gestaltetes Plakat neben Waren Dierhagen: Ursprünglich einer der typischen Fischerorte Fotos (2) ADM dem Altdarß. Wesentlich jünger ist die Ver• des täglichen Bedarfs „geistige Anregung" ver• bindung zur einstigen Insel Zingst, heute östli• sprach. Bei den wechselnden Ausstellungen cher Teil der Halbinsel. Durch eine Sturmflut werden, wie im benachbarten „Kunstkaten", im Jahre 1872 wurde Zingst mit gewaltigen Künstler der Gegenwart präsentiert. Sandmassen überschwemmt. Die Anbindung Zwar gibt es in Ahrenshoop keine „Malerko• „Brennstoffverbrauch minimieren" an den Darß war geschaffen und wurde durch lonie", doch haben Künstler noch heute eine das Abriegeln des Prerowstromes gefestigt. Da besondere Beziehung zu dem einstigen Fi• Im kommenden Winter noch sparsamerer Umgang mit Energie erforderlich Zingst unter dem Meeresspiegel liegt, mußte scherdorf, Keramiker vor allem sind hier in den es zum Schutz gegen weitere Sturmflutschä• für die Landschaft typischen rohrgedeckten rotz geplanter höherer Braunkohleförde• zahlreichen Büroräumen soweit abgesenkt den vollkommen eingedeicht werden. Häusern heimisch geworden. Die enge Bezie• rung müssen Wirtschaft und Bevölke• wird, daß dann an sehr kalten Tagen die Arbeit Der Zauber der Landschaft, die Besonder• hung von Gegenwartskunst und Landschaft Trung Ost-Berlins und der DDR im kom• ruht. Mit dem Stichwort „rationelle Energie• heiten der in Fischland stellenweise nur einen repräsentiert auch die Anfang der 50er Jahre menden Winter mit elektrischer Energie noch anwendung" ist Sparen gemeint. Die Parteior• Kilometer breiten Halbinsel, die sich zum 11 eingeweihte Schifferkirche. Ein Bug, der zum sparsamer als bisher umgehen. Betriebe, die ganisationen der Betriebe sollen darauf ach• Kilometer breiten Waldgebiet des Darß erwei• Himmel weist, gibt dem Gotteshaus die ihr Stromkontingent überziehen, müssen mit ten, daß die zugewiesenen Stromkontingente tert, riefen die Naturschützer schon früh auf Grundform. Das Rohr für das Dach kam vom Bußgeldern rechnen. Denn „es wird in diesem möglichst nicht voll verbraucht werden. Dafür den Plan. Heute ist fast die gesamte Halbinsel Saaler Bodden, das Bauholz vom Darß und die Jahr keinen Zugang an Kraftwerkkapazität gibt es dann Betriebsprämien. Landschaftsschutzgebiet, in das zehn beson• Steine vom Hochufer des Weststrandes. Eine geben", hieß es dazu in einem Bericht der Ost- dere Naturschutzgebiete eingebettet sind. Ahrenshooper Holzbildhauerin schnitzte die Berliner Zeitung anläßlich der „Woche der Mit der Formulierung „jeder Verbraucher Vom Internationalen Büro für Vogelforschung Kanzel aus einer Pappel, die gefällt werden Winterbereitschaft". muß sparsam mit der Energie umgehen" ist der wurde die Ostspitze von Zingst, Pramort, in mußte, um der Kirche Platz zu machen. private Bereich direkt angesprochen. Ob die seiner Bedeutung dem Donaudelta und der Anton Reich Da elektrische Energie nicht auf Vorrat pro• mit Fernwärme beheizten Neubauviertel dies duziert werden kann, ist eine kontinuierliche zu spüren bekommen, bleibt abzuwarten. In Versorgung der Kraftwerke mit dem Aus• Ost-Berlin kann jedenfalls bei 93 Prozent der gangsmaterial auch bei schwierigen Wetter• Abnehmer die Wärmezufuhr entsprechend Ein bedeutendes Erbe schafft Probleme verhältnissen unausweichlich. Da die DDR 83 der Außentemperatur „automatisch geregelt" Prozent ihrer Energie aus Braunkohle gewinnt, werden. In jedem Fall aber soll der Bürger „mit Jüterbog gehört zu den denkmalreichsten Städten im Kreis Potsdam bedeutet dies einen ungewöhnlich großen Bedacht zum Lichtschalter greifen". wona ie Stadtmauer von Jüterbog, einer klei• die Instandsetzungsarbeitenander Mönchenkirche Förder- und Transportaufwand auch bei nen märkischen Kreisstadt südwestlich auf sich warten. Mit staatlichen Mitteln wird jetzt Schnee und Eis, zumal sich in vielen der 34 Ta• Dvon Luckenwalde, macht noch einen recht das Innere der Ende des 15. Jahrhunderts erbauten gebaue die geologische Lage „ kompliziert" hat. stabilen Eindruck. Vor allem aber sind die drei Hallenkirche des einstigen Franziskanerklosters mächtigen mittelalterlichen Tore, das Neumarkt- wiederhergestellt, in dem später die Kreisbiblio- Mußte 1980 bei einer Förderung von 258 Bevölkerungsstrukturen Tor, das Dammtor und das Zinnaer Tor, Wahrzei• thek und das Theater der Werktätigen ihr Domizil chen der Stadt, die nach der Statistik zu den denk• haben sollen. Das Sandsteinportal ist bereits erneu• Millionen Tonnen Rohbraunkohle eine Mil• malreichsten im Kreis Potsdam zählt. Wichtige ert, die gotischen Fenster wurden neu verfugt. Er• liarde Kubikmeter Abraumbewegt werden, so Geburtenzahlen sind rückläufig Handelsstraßen führten durch diese Tore in die halten bleiben soll die wertvolle Kanzel im Kirchen• werden es voraussichtlich bei den für 1986 800jährige Stadt, deren einstige Bedeutung auch schiff mit dem schönen Baldachin-Figuren• vorgesehenen 314 Millionen Tonnen 1,4 Mil• n Ost-Berlin und der DDR registrierten die das um 1550 erbaute spätgotische Rathaus auf dem schmuck. Schrittweise begann die Sanierung der liarden Kubikmeter Abraum sein. Der Ab• Statistiker Ende vergangenen Jahres 16,644 Marktplatz mit dem heiligen Mauritius an der typischen Fachwerk-Traubenhäuser im Stadtkern, raumaufwand je Tonne Kohle steigt also von IMillionen Einwohner. Davon waren 52,7 Nordostecke — das Original steht heute im Hei• die zum „schönen Zuhause mit trockenen und war• 3,87 Kubikmeter auf 4,45 Kubikmeter. Das ist Prozent Frauen und 47,3 Prozent Männer. Im matmuseum — und die mächtige Pfarrkirche St. men Wohnungen" werden sollen. eine Zunahme von bald 15 Prozent, die sich arbeitsfähigen Alter standen 64,8 Prozent. Die Nikolai dokumentieren. Nur noch Erinnerung ist — und das soll auch so auch in den Kosten niederschlagen dürfte. Geburtenrate mit 1,73 Kinder je Frau im gebär• Doch das Erbe der Vergangenheit erfüllt die bleiben— der Weinbau inder Stadt ander Nuthe an fähigen Alter ist bei ohnehin leicht rückläufi• Stadtväter nicht nur mit berechtigtem Stolz, es den Ausläufern des Fläming. Noch vor hundert Jah• ger Geburtenzahl zu gering, um die sogenann• schafft auch Probleme, bei deren Bewältigung das ren war im Herbst großes Weinlesefest. Für Bür• Für die Wärmeversorgung gilt der Satz „Brennstoffverbrauch minimieren". In der Pra• te Reproduktion der Bevölkerung zu sichern. 1975 gegründete „Kreisdenkmalpflegeaktiv" und germeister und Honoratioren bis zum kleinsten Das geht aus einem Interview der Ost-Berliner Ratsdiener gab es bis ins 19. Jahrhundert Deputat• xis dürfte das bedeuten, daß — wie in den ver• dieehrenamtlich tätigen Mitgliederder Interessen• Zeitschrift „Wochenpost" mit Professor Wulf• gemeinschaft Denkmalpflege nur in sehr begrenz• wein. Christa Ball gangenen Jahren — die Raumtemperatur in tem Umfang helfen können. Jüterbog zählt eben ram Speigner, dem Leiter des Bereichs Bevöl• nicht zu den staatlich bevorzugten Plätzen, erfüllt kerungsentwicklung bei der Akademie der keine Repräsentationsaufgaben. Wissenschaften, hervor. Unaufschiebbar war die Sicherung eines der durch eine Brücke verbundenen Feldsteintürme In zehn Jahren dürfte der Bevölkerungs• von St. Nikolai in luftiger Höhe. Notwendig war es „Etwas Verrücktes aus Gobelinstoff* baum aber noch ungünstiger aussehen. Denn auch, den regen Straßenverkehr am Neumarkttor in Mode als „Bestandteil der Kultur der sozialistischen Gesellschaft" die Zahl der Rentner wird in der zweiten Hälfte andere Bahnen zu lenken. Jahrzehntelang ließen der 90er Jahre weiter zunehmen. Gegenwärtig •m Sozialismus erhält die Mode eine neue kationen — „Engel, Rosen, Bonbons" —, Nie• sind es 16,6 Prozent oder 2,76 Millionen Men• Qualität", heißt es im „Kulturpolitischen ten oder Straß verziert werden. „Brokatmützen schen. Ihnen stehen 3,10 Millionen Kinder I!.Wörterbuch " der DDR. Erstmalig in ihrer und -schleifen, Goldketten und Ohrringe unter 15 Jahren gegenüber. historischen Entwicklung diene sie gesamtge• schmücken den, der es mag". Trotz aller sozialpolitischen Maßnahmen — sellschaftlichen Interessen und werde „imma• Mancher Leser dürfte voller Skepsis an die nenter Bestandteil der Kultur der sozialisti• Kindergeld, bezahltes Mutterjahr, bevorzugte strenge Kleiderordnung vieler Restaurants Versorgung mit Wohnungen — neigt die Ge• schen Gesellschaft". gedacht haben. Doch ob und wo er mit appli• Sieht man sich an, was die Presse der DDR in burtenzahl inzwischen wieder zum Rückgang. zierten Engeln auf dem Jacket und Kette statt Immerhin bekommen im anderen Teil den letzten Monaten über Modetrends berich• Krawatte willkommen ist, erfährt er leider tete, scheint die Übereinstimmung mit „ge• Deutschlands. 90 Prozent der Frauen minde• nicht. Dafür gibt es noch einen Tip, welche Fri• stens ein Kind. Im westlichen Deutschland samtgesellschaftlichen Interessen" keines• sur zur Brokatmütze paßt: „Die Haare, wind• wegs so klar auf der Hand zu liegen. Viel eher sind es nicht einmal 80 Prozent. Dabei arbeiten mäßig locker geschnitten, dürfen sogar gefärbt über 90 Prozent der 5,24 Millionen Frauen im hat es den Anschein, als werde westlicher werden". Daß Schulen und Betriebe Druck auf „Dekadenz", die das erwähnte Wörterbuch als arbeitsfähigen Alter in Ost-Berlin und der junge Männer ausüben, wenn deren Locken DDR, ein Weltrekord. „Ausdruck eines perfekt manipulierten Mas• gar zu bunt leuchten, kann wohl vermutet senkonsums" kennzeichnet, zunehmend Tür werden. Ruft die Armee, ist es ohnehin vorbei und Tor geöffnet. „Raffinierte Badeanzüge", Zwei Gründe lassen sich noch aus der Be• mit der Extravaganz: Die Haare müssen ab, völkerungsstatistik als Anzeichen ungünsti• „enge, hochgeschlitzte schwarze, kniefreie der Ohrring raus. Röcke" und „etwas Verrücktes aus Samt und ger Entwicklung ablesen. Die Lebenserwar• Gobelinstoff" gab es auf einer Modenschau in „Erlaubt ist, was gefällt", meint die „Nord• tung ist kontinuierlich gestiegen und beträgt Ost-Berlin zu sehen, von der die „Neue Zeit" deutsche Zeitung". Und was gefällt? Nicht we• jetzt für 1984 geborene Kinder 69,6 Jahre bei berichtete. Und die „Norddeutsche Zeitung" in nigen anscheinend die Auswüchse des „mani• Knaben und 75,4 Jahre bei Mädchen. Außer• Rostock stellte „Sommer-Hits" für den jungen pulierten Massenkonsums", die Tag für Tag dem zeigt der Lebensbaum bei den heute 36- Herrn vor: Lässige karierte Bundhosen, knie• über die Mattscheibe flimmern. Es gab Zeiten, bis 44jährigen eine deutliche Einschnürung. lange Hemden, auch mehrfach übereinander da waren Jeans offiziell verpönt in der DDR, Das ist zum einen eine Folge der Lebensver• zu tragen, dazu kurze Westen aus Leinen, und gerade deshalb wollte sie jeder haben. Of• hältnisse in den Jahren um 1945 und zum an• Baumwolle, Satin oder Brokat. Wie Damen• fensichtlich ist man inzwischen klüger gewor• deren der Fluchtbewegung bis zum Bau der den. Gisela Helwig Mauer 1961. na Sl Nikolai: Jüterbogs mächtige Pfarrkirche mode könne auch Herrenkleidung mit Appli• 15. November 1986 — Folge 46 — Seite 12 Ostdeutschland heute £üS tftntPJfimblQtl Jenseits von Oder und Neiße Berichte aus der polnischen Presse über die deutschen Ostgebiete

Bevölkerungsdichte am niedrigsten in Ostpreußen

Allenstein — Eine interessante Statistik habe keine Chance, in nächster Zukunft sein über die Wojewodschaft Allenstein veröffent• „unerfreuliches Dasein" zu verbessern, lichte jüngst das örtliche Parteiorgan „Gazeta schreibt Allensteins Zeitung „Gazeta Olsz• Olsztynska". Danach sei diese „nördlichste tynska". Die Gemeinde verfüge über keine Region Polens mit 12 300 qkm zwar die größte Mittel, um die am Ring stehenden alten Häu• Wojewodschaft der Volksrepublik, doch die ser, von denen mehrere als Baudenkmäler gel• Bevölkerungsdichte mit 59 Menschen je qkm ten, zu renovieren. An den Bau neuer Wohn• sei über zweimal geringer als im polnischen siedlungen, die in Drengfurth dringend nötig Durchschnitt", heißt es in der polnischen Zei• wären, sei gar nicht zu denken. Nicht einmal tung. für die dringendsten Ausbesserungsarbeiten Vierzig Jahre nach Ende des Zweiten Welt• gebe es genügend Baumaterial. Trotz massiver kriegs leben in der Wojewodschaft Allenstein Klagen der Bewohner der alten Häuser könne 725700 Menschen, davon 413500 in den 21 die Gemeindeverwaltung nichts zur Verbesse• Städten und 312200 auf dem Lande in den rung der Wohnverhältnisse tun. Um die aus• 2084 Dörfern. Die Bevölkerungszahlen der weglose Lage in dieser Hinsicht zu vergegen• größten Städte dieser Wojewodschaft betra• wärtigen, schreibt das Blatt: In den vergange• gen: Allenstein 149000 (vor dem Zweiten nen zehn Jahren seien in Drengfurth nur drei Weltkrieg 46500), Osterode 31000 (17800), Häuser renoviert worden. Rastenburg 28000 (17 200), Deutsch Eylau 27 000 (12 800), Orteisburg 25 000 (13 500) und Bartenstein 22000 (11 300). Mohnanbau ist gefahrlich Als außerordentlich erfreulich bezeichnet die Zeitung den „hohen natürlichen Bevölke• Ottelsburg — Die meisten Strafverfahren rungszuwachs". Er betrage zur Zeit 14,3 Gebur• gegen „hartnäckige Mohnanbauer" werden, wie ten auf 1000 Einwohner, womit die Wojewod• die Aliensteiner Zeitung „Gazeta Olsztynska" schaft Allenstein den dritten Platz in der ge• berichtet, vor dem Kreisgericht in Orteisburg samtpolnischen Geburtenskala belegt habe. verhandelt. Die Angeklagten berufen sich in Im polnischen Durchschnitt liege die Zu• den meisten Fällen auf die Tradition der polni• Schippenbeil im Kreis Bartenstein heute: Der frühere Marktplatz Foto Romey wachsrate bei neun Geburten je 1000 Einwoh• schen Küche, in der nun einmal viel Mohn ver• ner. arbeitet würde. Die weihnachtlichen Mohn• klöße und der Mohnkuchen seien schließlich heißt es in dem Blatt. Polnische Wissenschaft• den. Das Blatt schreibt abschließend: „An die über Polens Grenzen bekannt. Doch, so das ler meinen, daß diese Goldmünze wahrschein• Überprüfung der Festigkeit der Kellerdecke Blatt, „mit dieser Tradition muß gebrochen Gasrohre sind Mangelware lich über die Salzstraße, die einst der Haupt• hat wieder einmal niemand gedacht." werden", denn es gebe ein Gesetz, das den Bartenstein — Das aus dem Jahr 1897 handelsweg zwischen dem Mittelmeer und der Mohnanbau „auch in geringsten Mengen ein• stammende städtische Gasnetz in Bartenstein Ostsee gewesen war, nach Pommern gelangt deutig verbietet." Die Erststrafen gegen jene müsse dringend erneuert werden, damit die Schlägerei um Kaffee Mohnanbauer seien verhältnismäßig milde sei. Stadt im kommenden Jahr an das Erdgas-Netz und werden mit Geldbußen in Höhe von angeschlossen werden könne. Wie die Zeitung Danzig — 200 Meter lange Menschen• 5000 Zloty (etwa 150,— DM) geahndet. In „Gazeta Olsztynska" schreibt, bereite jedoch Parkender Volkswagen versunken schlangen bildeten sich unlängst vor Danzigs Wiederholungsfällen jedoch sei auf jeden Fall den Behörden die Beschaffung neuer Gasrohre Landsberg/Warthe — Auf dem Parkplatz Lebensmittelläden, schreibt die Danziger Zei• eine Gefängnisstrafe vorgesehen. große Schwierigkeiten. Beispielsweise sollten vor dem Postamt im Zentrum von Landsberg tung „ Glos Wybrzeza". Der Grund: Es gab nach 1985 in Bartenstein 22 Straßen neue Rohre er• kam es zu einem ungewöhnlichen Vorfall. Ein langer Zeit wieder einmal Bohnenkaffee zu halten. Leider konnte wegen fehlenden Mate• dort parkender Volkswagen verschwand kaufen. Da die zu verteilende Kaffeemenge rials nur eine Straße fertiggestellt werden. Seltene Goldmünze gefunden plötzlich mit Getöse von der Erdoberfläche begrenzt war und deshalb jede Person nur ein Unter diesen Umständen seien die Erneue• Stolp/Pommern — Beim Umgraben des el• und fiel in die Tiefe. Die Erklärung dafür war Päckchen erwerben konnte, spielten sich rungsarbeiten des städtischen Gasnetzes in terlichen Gartens fand ein Schüler aus Rum• denkbar einfach, schreibt die Allensteiner Zei• unter den ungeduldig drängenden Menschen Bartenstein bis 1987 mehr als fraglich. melsburg/Pommern eine goldene Münze — tung „Gazeta Olsztynska". An dieser Stelle be• unerfreuliche Szenen ab, die in Handgreiflich• den sogenannten „Aureus" — aus dem 3. Jahr• fand sich einst ein im Zweiten Weltkrieg zer• keiten ausarteten. Vor einem Laden in der hundert nach Christi Geburt, schreibt die Bres• störtes Wohnhaus, dessen Trümmer man zwar Langgasse kam es sogar unter den wartenden Drengfurth wurde vergessen lauer Zeitung „Slowo Polskie". Nach bisheri• beseitigt, den darunter liegenden Keller je• Kaffee-Liebhabern zu einer handfesten Schlä• Rastenburg — Das ostpreußische Städt• gen Feststellungen „gab es nur zwei Münzen doch nicht entsprechend abgesichert habe. gerei, bei der reichlich Blut geflossen sei. „Kaf• chen Drengfurth im Kreis Rastenburg, das dieser Art auf der Welt". Daher gelte der Fund Beim Bau des Parkplatzes sei lediglich die fee oder Leben!" — das scheint die Devise ge• nach Kriegsende zum Dorf degradiert wurde, der dritten römischen Münze als Sensation, Oberfläche über dem Keller asphaltiert wor• wesen zu sein, meint das Blatt ironisch. ANZEIGE Frühjahr 1945: Unternehmen Rettung

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Rekordpreis von 34 000 DM versteigert. Eine Der großrahmige dunkelbraune Trakehner bisher nicht erreichte Summe. Dadurch stieg Junghengst (geboren am 2. Mai 1984), der von der Durchschnittspreis in dieser Kollektion dem Manager einer Britischen Fluggesell• auf 8598 DM. schaft erworben wurde, soll im amerikani• Auch diese Trakehner Tage in Neumünster schen Bundesstaat Virginia von der US-Dres• waren wieder voller Höhepunkte. Außer den surreiterin Terry König, die Mitglied der ame• bereits genannten sei noch die Galaschau er• rikanischen Weltmeistermannschaft ist, auf wähnt, bei der von den besten dreijährigen größere Aufgaben in der Dressur vorbereitet Stuten die sogenannte Schönheitskönigin ge• werden. Zur Zucht, sagte sein neuer Besitzer kürt wurde: Den la-Preis erhielt die dreijähri• Robin König, der das erste Mal in Neumünster ge Elysee von Zauberklang, den lb-Preis die war, soll der wertvolle Trakehner Siegerhengst dreijährige Pretty Belinda von Habicht. nur vereinzelt eingesetzt werden, d. h., nur bei Starke Beachtung fand das vom Trakehner allerbesten Stuten. Förderverein zur Verfügung gestellte Hengst• Gezogen wurde Seigneur von dem aus fohlen Galtgarben von Ordensglanz und der Sachsen-Anhalt stammenden Landwirt Hans- Gioconda von Cher xx aus der Zucht und dem Joachim Krauße, der heute in Bad Salzuflen Besitz von Annette Klein im Gestüt Forsthaus lebt. Erst 1972 hat er mit der Trakehner Zucht Tiergarten bei Lüneburg. Ihr Vater, der inzwi• begonnen, zu der jetzt drei Stuten gehören. schen siebzigjährige passionierte Trakehner Der Siegerhengst Seigneur, der aus der Fa• Züchter Fritz Klein, führte das halbjährige milie der Saaleck (98/42) des Fürsten zu Doh- Fohlen mit dessen inzwischen zwanzigjähri• na-Schlobitten stammt, „bewegt sich mit 170 gen Erzeuger Ordensglanz in die Bahn. Für Stockmaß an der Oberkante dessen, was noch diese eindrucksvolle Schau hatte der Ost• tragbar ist, damit die typischen Rassemerkma• preuße Fritz Klein eine große Umrißkarte von le nicht verwischen", sagte vorder Prämierung Ostpreußen gezeichnet, mit der er die Seiten• Dr. Dieter Schön von der Landwirtschafts• Überwältigender Erfolg: Züchter Hans-Joachim Krauße (links) nach der Prämierung mit teile einer Kutsche schmückte und den Tau• kammer Weser-Ems zu Oldenburg, „Seigneur seinem in die USA verkauften Siegerhengst Seigneur Fotos Ernst (1), Zander (5) senden von Besuchern vorführte. „Solange es zeichnet sich aber durch lässig raumgreifen• springende Pferde entwickelt worden mit soli• der Zucht und dem Besitz von Bettina Willems, solche Züchter gibt, braucht uns um Ostpreu• den Schritt sowie durch eine große Linie in der dem raumgreifenden Galopp bei klarem Drei• Emmerich-Hüthum, der für 50000 DM ans ßens Zucht nicht bange zu sein", sagte ein Zu• Halsung und gute Galoppade mit passenden takt. „Die gute Mittelgröße im Stockmaß liegt Landgestüt Zweibrücken ging, sowie Van schauer. Horst Zander Wechseln aus". bei 165,3 cm. Hier wurde eine überragende Deyk von Patricius und der Vanessa von Ibikus In seiner Gesamtberichterstattung zog Dr. Kollektion von Junghengsten mit vielverspre• aus der Zucht und dem Besitz von Hans Eber• Dieter Schön u. a. folgendes Fazit: Die zwei• chenden Anlagen vorgestellt, die geeignet hard Schneider, Domäne Mechtildshausen in einhalbjährigen Junghengste Trakehner Ab• sind, der Reiterwelt soliden Trakehner Nach• Wiesbaden-Erbenheim. Dieser Hengst wurde stammung zeigen eine gute bis sehr gute wuchs zu geben." nur zur Körung, nicht zum Verkauf gestellt. Rasse. Alle verfügen über guten Raumgriff und Von den 86 ausgewählten und zugelassenen Von den zwölf zur Versteigerung gegebenen über eine hervorragende Sattellage. Dadurch Hengsten, von denen 73 in Neumünster der gekörten Hengsten gingen neben dem Sieger• besitzen sie gute Reitpferdeeigenschaften. strengen Körkommission vorgestellt wurden, hengst (USA) zwei weitere ins Ausland: Früher bevorzugten die Reiter den augenfäl• erhielten 15 das begehrte Urteil „gekört". Sie Onassis von Consul und der Ovation von Ma• ligen Stechtrab, heute wollen sie mehr den sind damit zur Zucht zugelassen. „Auch wenn gnet aus der Zucht des Ostpreußen Hans- taktmäßigen, aus der Hinterhand kommenden einige Trakehner, die ja alle guter Abstam• Werner Paul und dem Besitz von Walter Mül• Trab sehen, der geeignet ist, durch reiterliche mung sind, nicht gekört worden sind, so sind ler wurde für 55000 DM nach Brasilien ver• Einwirkung besser zur Geltung zu kommen. sie doch hervorragende Reitpferde", sagte ein kauft; der braune Peron, aus der Familie der Der Trakehner ist damit prädestiniert für ver• exzellenter Pferdekenner und -ausbilder in Pelargonie des Hauptgestüts Trakehnen, von sammelte Lektionen. Es sind schön durch- Neumünster, „sie sind das Beste, was wir in der Mahagoni und der Peru II von Coktail (Züchter Bundesrepublik Deutschland haben." und Besitzer Hans-Ernst Wezel, Gestüt Schral• Reservesieger der diesjährigen zentralen ling in Burgkirchen/Alz) ging für 32 000 DM Trakehner Hengstkörung wurde der aus der nach Kanada. Familie der Reni (469/237) stammende Rocke• Bei den nichtgekörten Hengsten erzielte Leiteten umsichtig die Auktion: Dr. Eberhard feiler von Consul und der Rauhe von Donau• Hurry On von Mahagoni und der Hansa II von Senckenberg (links) und Hans Britze wind. Er wurde von dem aus Widminnen, Kreis Matador mit 26 000 DM den Höchstpreis, den Lotzen, stammenden Hartmut Sylla gezogen. ein Käufer aus den Niederlanden zahlte. In das Aufzüchter und Besitzer ist Hubertus Poll, westliche Nachbarland gingen übrigens wei• dessen Familie 1945 aus Westpreußen kam. tere sieben nichtgekörte Junghengste. Rockefeller, in dessen Pedigree Pregel und Die zur Elite-Auktion gestellten sechs Reit• Donaulied zu finden sind, hat mit seiner Har• pferde konnten zum Durchschnittspreis von monie voll überzeugt und sehr gute Bewe• 25 333 DM verkauft werden, wobei der Rapp• gungsmechanik demonstriert. Der Jung• hengst Kronjuwel von Matador und der Kordia hengst, geboren am 22. März 1984, hat beim von Mazagran zum Höchstpreis von 65000 Freilaufen spielerisch die fliegenden Wechsel DM an einen Bieter aus den Vereinigten Staa• zum Ausdruck gebracht und zeigt damit, daß ten versteigert wurde. er auch als Zuchthengst gute Reitpferdeeigen• Den Höchstpreis der Stutenkollektion er• schaft besitzt, die sich jeder Reiter wünscht. zielte die Intarsia (aus der Familie der Italia Rockefeiler bleibt im Besitz von Hubertus Poll, 54/145, begründet durch Scharffetter, Kall• der mit seiner Frau Katrin das Gestüt Hörem wischken) von Consul und der Innung von (bei Fallingbostel) betreibt. Amagun aus der Zucht und dem Besitz von Neben dem Sieger und Reservesieger erkor Hans Joachim Scharffetter (jetzt Schwanewe• die Kommission, der der Ostpreuße Hans Jo• de) mit 32000 DM. Die zweite Sensation in der deutschen Pfer• Hochgeehrter Ostpreuße: Gottfried Hoogen l0Seinwi.,< achim Scharffetter jetzt zwanzig Jahre ange• dezuchtgab es bei der Fohlenauktion: Das fünf überreicht Dr. Hans Stahl (links) die Freiherr- Wertvolle Tombolapreise: Barbara und Astrid hört, zwei weitere Prämienhengste: Louidor von Arogno und der Luanda von Patron aus Monate alte Fohlen aus der Familie der Tenia von-Schroetter-Medaille von Velsen (von links) zogen die Lose

Ehrenpreis Ostpreußenblatts: Darüber freut sich Hartmut Sylla (rechts) aus Widminnen im Unermüdlich für die Heimat im Einsatz: Der aus Schöckstupönen stammende Züchter Fritz de8 Klein mit dem Verlosungsfohlen Galtgarben vor einer selbstgefertigten Karte von Ostpreußen Kreis Lotzen, Züchter des Reserve Siegers Rockefeller von Consul Glückwünsche tw £ftptaifimblatt 15. November 1986 — Folge 46 — Seite 14

Thiel, Emma, geb. Barkenings, aus Ginkelsmittel, Kreis Elchniederung, jetzt Mommsenstraße 33, 1000 Berlin 12, am 19. November Hörfunk und Fernsehen Wachsmuth, Eva, geb. Tiedemann, aus Heinrichs• walde, Kreis Elchniederung, jetzt Memeler Weg Dienstag, 18. November, 15.30 Uhr, B II: 32A, 5880 Lüdenscheid, am 20. November Wilhelmi, Ilse, geb. Klugbist, aus Königsberg, Ju- Osteuropa und wir. zum 99. Geburtstag Koschmieder, Frieda, geb. Boerger, aus Marienfel• dittener Kirchenstraße 33D, jetzt Hasselmanns• Dienstag, 18. November, 16 Uhr, NDR 3: Schumacher, Franz, aus Braunsberg, Ludendorff- de, Kreis Osterode, jetzt Deutsches Rotes Kreuz- ring 2h, 6380 Bad Homburg, am 4. November Teutonen und Saubermänner. Das straße 15, jetzt Rathenowstraße 8, 3300 Braun• Altenheim, 3211 Gronau Deutschlandbild der Engländer. schweig, am 20. November Schlaugat, Otto, aus Langenwasser und Franken• zum 84. Geburtstag Donnerstag, 20. November, 20.05 Uhr, eck, Kreis Goldap, jetzt Grabenstraße 26, 5162 Borchert, Else, geb. Ruhnau, aus Nemritten, und Deutschlandfunk: Ost-West-Maga• zum 98. Geburtstag Niederzier, am 22. November Ogonken/Schwenten, Kreis Angerburg, jetzt zin. Fakten, Namen, Hintergründe Twardowski, Fritz, aus Borschimmen, Kreis Lyck, Schmadtke, Emil, Postsekretär i. R., aus Gerdauen, Birkenweg 3,6454 Bruchköbel, am 4. November zur DDR und den deutsch-deutschen zuletzt wohnhaft in Seestadt Pillau, jetzt AWO- jetzt Günterstraße 50, 4100 Duisburg 14, am 19. Ehlert, Julius, aus Liebenfelde (Mehlauken), Kreis November Beziehungen. Altenheim, Krugwiese 13, 3380 Goslar, am 20. Labiau, jetzt Fichtenstraße 10, 4550 Bramsche 1, Donnerstag, 20. November, 22.30 Uhr, November Zakalowski, Helene, geb. Penkwitz, aus Tiefensee, am 4. November WDR 3: Am Abend vorgestellt. Das Kreis Heiligenbeil, jetzt wohnhaft in Silcherweg Hein, Erich, aus Ziegelberg und Neukirch, Kreis zum 96. Geburtstag 46, 7981 Vogt, am 4. November Elchniederung, jetzt Urbanstraße 81,7000 Stutt• Deutschlandbild in der offiziellen Karrasch, Julie, aus Langheide, Kreis Lyck, jetzt gart 1, am 22. November Presse Polens. Manuskript: Helga Bergstraße, 2303 Neudorf-Bornstein, am 22. No• zum 87. Geburtstag Kallinlch, Marie, geb. Klohs, aus Samplatten, Kreis vember Buttgereit, Erna, aus Mandeln, Kreis Königsberg- Ortelsburg, jetzt Dillinger Straße 7, 7712 Blum- Freitag, 21. November, 20.15 Uhr, NDR Land, jetzt Königsberger Straße 30, 4952 Porta berg/Schw., am 17. November 1: Halt! Hier Grenze. Wildeck — Por• zum 95. Geburtstag Westfalica, am 19. November Krüger, Hugo, aus Grammen, Redakteur d. Orteis- trät einer deutsch-deutschen Ge• Bembennek, Marie, aus Funken, Kreis Lotzen, jetzt Dybus, Robert, aus Schwaigenort, Kreis Treuburg, burger Heimatboten, jetzt Auf dem Loh 43,4300 meinde im Werratal. Von Ekkehard Königsstraße 9, 2449 Lemkenhafen, am 21. No• jetzt Rüdnitzer Zeile 10, 1000 Berlin 27, am 16. Essen 17, am 17. November vember November Lemke, Julie, geb. Bartoszik, aus Zielhausen, Kreis Gawehn, Albert, aus Hohenberg (Maszrimmen), Lyck, jetzt Tetzelsteinweg 15, 3300 Braun• Freitag, 21. November, 22.20 Uhr, NDR Toschka, Maria, geb. Kelch, aus Saadau, Kreis Or- 1: Perspektiven. Aus dem kulturellen telsburg, jetzt Seegefelder Straße 184,1000 Ber• Schönweise (Alt Schemeiten) und Jägerhöh schweig, am 21. November lin-Spandau, am 20. November (Schudereiten), Kreis Elchniederung, jetzt Ler• Möller, Ernst, aus Waiden, Kreis Lyck, jetzt We- Leben in Ost- und Südostpreußen. chenweg 7, 3253 Hessisch Oldendorf, am 21. sterwiesenweg 1,2723 Scheeßel, am 20. Novem• Sonnabend, 22. November, 9 Uhr, B II: zum 94. Geburtstag November ber Liebes altes Danzig. Geschichte und Hörz, Annemarie, aus Balga, Kreis Heiligenbeil, Kaemmler, Frieda, geb. Preuß, aus Kornau, Kreis Or- Raehse, Carl August, aus Königsberg, Haberberger Gegenwart einer europäischen Stadt. jetzt Halenseestraße la, 1000 Berlin 31, am 19. telsburg, jetzt Königsberger Straße 13, 2950 Schulstraße 1A, jetzt August-Bebel-Straße 2, Von Hans-Ulrich Engel. November Leer, am 18. November 6457 Maintal-Dörnigheim, b. Frankfurt/Main, Sonnabend, 22. November, 22.10 Uhr, Kowallik, Marie, geb. Sawitzki, aus Lyck, Kallweit• am 19. November Knorr, Franz, aus Königsberg, Barbarastraße 100, Deutschlandfunk: DDR-Report. straße 7, jetzt Rüdingerhauser Straße 14, 5810 Romey, Elise, geb. Puschke, aus Ortelsburg, jetzt jetzt Liberdastraße 12,1000 Berlin 44, am 22. No• Sonntag, 23. November, 8.15 Uhr, WDR vember Witten, am 16. November Justus-Arnold-Straße 21, 6113 Babenhausen, Mignat, Charlotte, aus Mallwen, jetzt An der am 20. November 1: Alte und neue Heimat. Religiöse zum 93. Geburtstag Schleifmühle 9, 3450 Holzminden, am 8. No• Schwendowius, Anna, geb. Kruschewski, aus Neu• Toleranz als Grundlage. Zum 175. Tanbach, Minna, geb. Marczinczik, aus Liebenberg, vember endorf, Kreis Lyck, jetzt Talackerstraße 23,7414 Gründungstag der Universität Bres• Kreis Orteisburg, jetzt Heidkampstraße 20,4390 Moskat, Martha, geb. Schulz, aus Groß Stürlacken, Unterhausen, am 16. November lau. Von Josef Joachim Menzel Gladbeck, am 21. November Kreis Lotzen, jetzt Oststraße 58, 4053 Jüchen 6, Tietgen, Bertha, aus Königsberg, Altr. Predigerstra• am 19. November ße 28, jetzt Stettiner Straße 18,2400 Lübeck 1, am zum 92. Geburtstag Rapelius, Fritz, aus Gr. Blumenau, jetzt Nordring 19, 16. November 6747 Annweiler am Trifels, am 13. November Vorbach, Martha, geb. Rehse, aus Lyck, jetzt Chlupka, Emil, aus Selmenthöhe, Kreis Lyck, jetzt Mielenz, Therese, aus Jägerhöh (Schudereiten), Beilmannsfeld 20, 3138 Dannenberg, am 20. No• Kreis Elchniederung, jetzt Manteuffelstraße 116, Rogge, Albert, aus Pobethen, jetzt Königsberger Planckstraße 4, 2120 Lüneburg, am 22. Novem• Straße 50a, 2410 Mölln, am 1. November ber vember 1000 Berlin 36, am 19. November Skindziel, Johanna, aus Reiffenrode, Kreis Lyck, Orlowski, Agnes, aus Allenstein, jetzt Haus Schö• Czypull, Frieda, geb. Pillath, aus Grabnick, Kreis now Teltower Damm, 1000 Berlin 37, am 28. Ok• jetzt Roseggerstraße 37,4600 Dortmund, am 20. zum 83. Geburtstag Lyck, jetzt Neusser Weg 88, 4040 Neuss, am 19. tober November Aegidy, Charlotte, geb. Nieswandt, aus Korschen, November Schakelt, Hedwig, aus Lindendorf, Kreis Wehlau, Steppke, Lisbeth, aus Lotzen, jetzt Seniorenheim Kreis Rastenburg, jetzt Osterfelder Straße 32, Ehlert, Alwin, aus Grünwalde, Kreis Preußisch jetzt Bgm.-Nolte-Straße 5, St. Laurentius-Al• Kattenesch, Alfred-Faust-Straße 115, 2800 Bre• Wetter 4/Ruhr, am 19. November Eylau, jetzt Erlenweg 5, 2380 Schleswig, am 13. tenheim, 3280 Bad Pyrmont, am 19. November men 61, am 17. November Block, Marie, geb. Jaschinski, aus Passenheim, November Schön, Margarethe, geb. Seeck, aus Laptau, Kreis Kreis Ortelsburg, jetzt Am Berg Fidel 70, App. Hoffmann, Meta, geb. Taudien, aus Schakendorf Fischhausen, jetzt Stoeckehardstraße 22, 2000 zum 86. Geburtstag 363, 4400 Münster, am 18. November (Schakuhnen), Kreis Elchniederung, jetzt Hamburg 26, am 20. November Bartschat, Fritz, aus Wehlau, Deutsche Straße 12, Bojarski, Adolf, aus Wittingen, Kreis Lyck, jetzt Am Schulweg 4, 2165 Harsefeld, am 18. November Tomescheit, Karl, aus Eydtkau, Kreis Ebenrode, und jetzt Am Wohld 28, 2300 Kiel 1, am 20. Novem• Bahnhof, 2142 Gnarrenburg, am 22. November Kickstein, Elise, aus Rödental, Kreis Lotzen, jetzt Gumbinnen, jetzt Imbrosweg 49,1000 Berlin 42, ber Cytrich, Wilhelm, aus Grabnick, Kreis Lyck, jetzt Pflegeheim St. Apolonia, Neßhoven 23, 5203 am 21. November Bildau, Gertrud, geb. Gaidies, aus Kuckerneese Mittelstraße 61, 4235 Schermbeck, am 20. No• Much, am 21. November (Kaukehmen), Kreis Elchniederung, jetzt Wiek• vember Klaukien, Alice, aus Kreis Heiligenbeil und Kö• straße 23,4502 Bad Rothenfelde, am 18. Novem• Czychon, Franz, aus Borschimmen, Kreis Lyck, jetzt nigsberg, jetzt Haidlandsring 13,2000 Hamburg Glückwünsche ber Detmolder Straße 83, 4792 Bad Lippspringe, am 71, am 14. November Geburtstage unserer Landsleute Braag, Arthur, aus Reiffenrode, Kreis Lyck, jetzt 22. November Kopitzka, Gertrud, geb. Szislo, aus Dippelsee, Kreis werden auch weiterhin veröffentlicht, Alter Straßweg 19d, 5060 Bergisch-Gladbach 1, Dombrowski, Martha, aus Bobern, Kreis Lyck, jetzt Lyck, jetzt Hermannstraße 12, 5600 Wuppertal 2, am 21. November wenn uns die Angaben entweder durch am 18. November Bergdahlsweg 192, 4137 Rheydt, am 20. No• Dagot, Anna, geb. Schirmacher, aus Wormen, Kreis vember Stabaginski, Minna, geb. Schutzkos, aus Großgau- die Betroffenen, deren Familienange• Preußisch Eylau, und Arnstein, Kreis Heiligen• Glatzhöfer, Fritz, aus Schloßbach u. Erlenhagen, den, Kreis Gumbinnen, und Kattingen, Kreis Til- hörige oder Freunde mitgeteilt werden beil, jetzt Roffloh 60, 2081 Borstel-Hohenrade, Kreis Ebenrode, jetzt Brucknerstraße 36, 5650 sit-Ragnit, jetzt Durchschnitt 20,2000 Hamburg und somit nicht gegen die Bestimmun• am 5. November Solingen, am 2. November 13, am 13. November gen des Datenschutzgesetzes verstoßen Drescher, Maria, geb. Flach, aus Eydtkau, Kreis Grimm, Ernst, aus Kuckerneese (Kaukehmen), Stange, Magdalene, geb. Preuß, aus Lyck, Memeler wird. Glückwünsche können nicht Ebenrode, Kantstraße 2, jetzt Ashausener Stra• Lorkstraße 6, Kreis Elchniederung, jetzt Ulmen• Weg 3, jetzt Beethovenstraße 1,7413 Gormarin• unaufgefordert veröffentlicht werden, ße 1, 2093 Stelle 1, am 19. November weg 5, 7012 Fellbach, am 16. November gen, am 22. November da die Redaktion über keine ent• Greil, Liesbeth, geb. Bischoff, aus Königsberg, Guddat, Martha, geb. Masselinski, aus Karkeln, sprechende Kartei verfügt. Schröttstraße 59, jetzt Weberstraße 30,5100 Aa• Kreis Elchniederung, jetzt Ahornhof 3, 6800 zum 81. Geburtstag chen, am 18. November Mannheim 31, am 17. November Arndt, Emma, geb. Heibutzki, aus Lotzen, jetzt Gül• Groß, Emilie, aus Allenberg (Kolonie), Kreis Weh• Hardt, Maria, geb. Kottowski, aus Vierbrücken, densteinstraße 16, 7100 Heilbronn, am 18. No• Winkler, Kurt, aus Tilsit, Bäckergasse 3, jetzt Bah• lau, jetzt Altenheim, Sauerfelder Straße 2, 5880 Kreis Lyck, jetzt Neue-Christ-Straße 2,1000 Ber• vember renfelder Kirchenweg 17,2000 Hamburg 50, am Lüdenscheid, am 5. November lin 19, am 16. November Bembennek, Paul, aus Lotzen, jetzt zu erreichen 10. November Herzke, Klara, geb. Hau, aus Heldenfelde, Kreis Kriszuns, Hugo, aus Schönlinde, Kreis Heiligenbeil, über Nora Kawlatz, Franz-Wieman-Straße 27a, Lyck, jetzt Am Kothen 3,4020 Mettmann, am 21. jetzt Am Bruch 13, 2730 Zeven, am 19. Novem• 2350 Neumünster, am 20. November zum 91. Geburtstag November ber Gaehler, Fritz, aus Lyck, Yorckstraße 23, jetzt Palm• Kniza, Marie, geb. Jakubczik, aus Seedanzig, Kreis Linder, Armin, aus Jägerhöh (Schudereiten), Kreis straße 2, 4100 Duisburg 1, am 19. November Orteisburg, jetzt Grüner Weg 3, am 18. Novem• Elchniederung, jetzt Schönbühl, Lindhohleweg Matheuszik, Otto, aus Andreken, Kreis Lyck, jetzt ber 19, CH-3322 Urtenen, am 18. November Hauptstraße 125, 5204 Lohmar 21, am 20. No• Ziebarth, Gertrud, aus Allenstein, jetzt Winterfeld• Poduial, Franz, aus Kelchendorf, Kreis Lyck, jetzt Aus Freude vember straße 62, 1000 Berlin 62, am 28. September Am Jacobsberg 29, 5600 Wuppertal 12, am 20. Taetz, Helene, geb. Mammon, aus Schupöhnen, November Kreis Samland, jetzt Wannweg 8, 4750 Unna- zum 85. Geburtstag Sand, Margarete, geb. Büttner, aus Lyck, jetzt Ha• am Leben. Hemmerde, am 13. November Büttler, Ernst, aus Eydtkau, Kreis Ebenrode, Hin- genring la, 3300 Braunschweig, am 19. Novem• Birken, Emil, aus Neumalken, Kreis Lyck, jetzt denburgstraße 8, jetzt Spießfeldstraße 21, 6382 ber Schulte-Beyring-Straße 13, 4540 Lengerich, am zum 90. Geburtstag Friedrichsdorf 2, am 20. November Schmidt, Frieda, geb. Adler, aus Balga, Kreis Heili• 17. November Skowronnek, Ida, aus Niedersee, jetzt Luisenstraße Czogalla, Friedel, aus Lyck, Sentker Straße 1, jetzt genbeil, jetzt Hauptstraße 78, 5100 Aachen, am Braag, Helene, verw. Karaschewski, geb. Sareyko, 9, 3500 Kassel, am 21. November Hauptstraße 88,4540 Ankum, am 19. November 20. November aus Reiffenrode, Kreis Lyck, jetzt Alter Straß• Zacharias, Marie, aus Monken, Kreis Lyck, jetzt Im Eske, Otto, aus Großpreußenwald (Groß Berschkur- Schmlschke, Edith, geb. Platz, aus Tapiau, Danziger weg 19d, 5060 Bergisch-Gladbach 1, am 20. No• Grund 11, 5047 Wesseling, am 22. November ren), Kreis Gumbinnen, jetzt zu erreichen unter Straße 2, Kreis Wehlau, jetzt Riedstraße 34,7472 vember Ehepaar Eva und Karl Bohr, Lauerheld 1, 5042 Winterlingen, am 19. November zum 89. Geburtstag Grigull, Ewald, aus Warten (Wirballen), Kreis Elch• Erftstadt, am 28. Oktober Schwedt, Hedwig, aus Lyck, Steinstraße 37, jetzt niederung, jetzt Mooswatt-Südensee, 2393 Burzeya, Wilhelm, aus Bärenbruch, Kreis Ortels- Hasselberg, Minna, geb. Gimbke, aus Rehfeld, Kreis Yorckstraße 89,1000 Berlin 61, am 21. November Sörup, am 20. November burg, jetzt Hauptstraße 91,6741 Bornheim/Pfalz, Heiligenbeil, jetzt Herrenbreite 20, 3510 Hann. Walter, Anita, geb. Reddig, aus Memel, jetzt Me- Hoffmann, Lena, aus Königsberg, jetzt Königsber• am 16. November Münden, am 22. November wes-Berns-Straße 12,5650 Solingen, am 22. No• ger Straße 34,2380 Schleswig, am 16. November Domscheit, Willy, Bürgermeister aus Elchwerder Janz, Trude, geb. Goetzke, aus Gilgetal (Wietzisch- vember Jorzik, Marie, aus Prostken, Kreis Lyck, jetzt Her- (Nemonien), Kreis Labiau, jetzt Kapellestraße 9, ken), Kreis Elchniederung, jetzt Hasenkamp 19, Wiechmann, Margarete, geb. Packheiser, aus Rit• mann-Göring-Straße 12, jetzt Raabestraße 4, 7471 Strassberg-Siegmaringen, am 18. Novem• 2000 Wedel, am 21. November terthal, Kreis Heiligenbeil, jetzt Villeneuvstraße 3030 Walsrode, am 16. November ber Knlep, Emma, aus Kryschullen, Kreis Ebenrode, 25, 7014 Kornwestheim, am 20. November Mimkowskl, Gustav, aus Fröhlichshof, Kreis Or• Wippich, Martha, geb. Grieswald, aus Gehlenburg, jetzt Vaderkeborg 19,2950 Leer, am 16. Novem• Windelt, Gustav, aus Gilge, Mitglied des Ältesten• telsburg, j etzt Am Mühlenbach 63,4690 Herne 2, jetzt Everhardstraße 54, 5000 Köln 30, am 18. ber rats der Kreisgemeinschaft Labiau, jetzt Ham• am 20. November November Kollp, Johanna, aus Nautzken, Kreis Labiau, jetzt burger Landstraße 28, 2060 Bad Oldesloe, am 3. Kohn, Herta, aus Neidenburg, Bahnhofstraße, jetzt Am Rummelsberg, 2071 Schönberg, am 16. No• November Marliring 34, 2400 Lübeck 1, am 16. November zum 88. Geburtstag vember Wohlgemuth, Hans, aus Mensguth, Kreis Ortels• Liebscher, Maria, aus Karmitten, Kreis Königsberg- Fröse, Karl, aus Erlen (Obolin), Kreis Elchniede• Luther, Gertrud, geb. Neneuss, aus Königsberg, burg, jetzt Alte Straße 13,8741 Salz, am 18. No• Land, jetzt Arndtstraße 38, 6000 Frank• rung, jetzt Schürweg 21, 5270 Gummersbach 1, jetzt Rudolf-Virchow-Straße 2, 3100 Celle, am vember furt/Main, am 20. November am 17. November 17. November Murawski, Anna, geb. Skupio, aus Gutenborn, Gollub, Auguste, geb. Schatnera, aus Ebenfelde, Petermann, Paula, geb. Warstatt, aus Möttnicken, zum 82. Geburtstag Kreis Lyck, jetzt bei Möller, Schwalbenweg 6, Kreis Lyck, jetzt Eichenstraße 22, 5820 Gevels• Kreis Heiligenbeil, jetzt Nygen 31, 5138 Heins• Alinski, Lisbeth, geb. Schwarz, aus Markthausen 2000 Schenefeld, am 21. November berg, am 17. November berg, am 10. November (Popelken), Kreis Labiau, jetzt Kronsforder Schadwtll, Frieda, aus Eichhorn, Kreis Treuburg, Handmann, Margarethe, aus Orteisburg, jetzt Beim Rader, Meta, geb. Knitsch, aus Tilsit, jetzt Falken• Allee 116, 2400 Lübeck, am 9. November und Abbau Johannisburg, jetzt Rolandstraße Hoophof 5, 2000 Wedel, am 18. November hagener Straße 52, 1000 Berlin 20, am 22. No• Bialowons, Albert, aus Wilhelmshof, Kreis Ortels• 144, 4200 Oberhausen, am 21. November Herrmann, Maria-Magdalena, geb. Kabick, aus vember burg, jetzt Knüll 9, 2371 Haale-Rendsburg, am Sobotta, Eva, geb. Kischke, aus Seckenburg, Kreis Liebenfelde (Mehlauken), Kreis Labiau, jetzt Skrotzki, Heinrich, aus Orteisburg, jetzt Schiffdor- 18. November Elchniederung, jetzt Loga, Birkenweg 16, .2950 Dürerstraße 11, 2909 Bad Zwischenahn, am 11. fer Chaussee 123, 2850 Bremerhaven 1, am 21. Buege, Meta, aus Lyck, Blücherstraße 4, jetzt Grin• Leer, am 17. November November November delberg 70,2000 Hamburg 13, am 19. November Fortsetzung auf Seite 18 15. November 1986 — Folge 46 — Seite 15

Dämonische Besessenheit? Betr.: Folge 39, Seite 5, .Wo die Strafe ihren(sprach)... , immer auf die zentralen Fragen Sinn verliert", von Prof. Theodor Schober des Christentums" einging usw., „so unmittel• Das Bedürinis des Menschen zur Abrun- bar empfindend, daß uns dieses hier immer dung seines Lebens u. a. auch durch das „Wie• wieder wie ein Wunder vorkommt". dereintauchen" in die eigene Jugendzeit und Hat der Herr EKD-Beauftragte dabei aber in die Lebensumstände der Vorfahren wächst nur erfahren, daß beim Gebet „...die enge mit dem Ausklingen der Forderung des All• Zuchthauszelle auf einmal weit und hell tags. Das gilt auch für uns, für die letzte noch wurde", wie er schreibt? Hat er nicht ebenfalls lebende Generation derjenigen Landsleute, erfahren, daß Erich Koch nach wie vor unselige die wir den Osten bewußt als Heimat erlebt nationalsozialistische Arroganz und Men• haben. Wir treten allmählich ins Pensionsal• schenverachtung laut verkündet? Und hat der ter, und deswegen gewinnt auch das „Ostpreu• Herr Professor Schober nicht gesehen, daß ßenblatt" für uns als Informations- und Kom• dieser Koch durch Vermittlung einflußreicher munikationsorgan eine zunehmend besonde• Personen dabei auch noch besondere Privile• re Bedeutung. gien genießt (westliche Luxusgüter, von denen Der kritische Leser verfolgt hier aber nicht Mitgefangene und selbst die Masse des polni• nur die „Heimatnachrichten", sondern auch schen Volkes noch nicht einmal träumen)? die politische Tendenz, die in vielen Artikeln Ungeheuerlich ist gar der Satz — und be• deutlich wird. sonders im Ostpreußenblatt! —, daß der, wel• Der kritische Leser muß sich fragen, was z. B. cher auf Kochs Greueltaten in „heute russi• ein Aufsatz anzurichten geeignet ist wie der schen oder polnischen Bezirken" hinweist, des Herrn Professor Schober aus Stuttgart „...aber meist die nachgeprüften Fakten unter der Überschrift: „ Unser Kommentar: Wo schuldig" bleibt!!! Koch ist wirklich ein Ver• die Strafe ihren Sinn verliert". Weiß Herr brecher, der den Mord an mindestens 400 000 Schober nicht, der doch „Beauftragter des (vierhunderttausend) polnischen Zivilisten Rates der EKD für Seelsorge an deutschen nachgewiesen persönlich verschuldet hat Vor 28 Jahren wurde Erich Koch (links), ehemaliger Gauleiter von Ostpreußen und Reichs• Kriegsverurteilten im ausländischen Gewahr• durch systematische Planung, Vorbereitung, kommissar für die Ukraine, von dem Landgericht in Warschau zum Tode verurteilt, wegen sam" ist, was er mit seinen Ausführungen über Organisation und Befehl ihrer Liquidierung. Krankheit wurde das Urteil allerdings in lebenslange Haft umgewandelt, und befindet sich Erich Koch den ostpreußischen Landsleuten Welche Morde er darüber hinaus zu verant• heute im Zuchthaus Wartenburg. Hier besuchte ihn Prof. Dr. Schober, der Beauftragte des und dem polnischen Volk psychologisch, poli• worten hatte in seinen diversen Befehlsberei• Rates der EKD für Seelsorge an deutschen Kriegsverurteilten im ausländischen Gewahrsam tisch und historisch zumutet? Herr Pfarrer Pro• chen (außer Ostpreußen im Bezirk Bialystok Foto dpa fessor Schober hat den in einem polnischen und in der Ukraine), wurde aus formalen Zu• Gefängnis in lebenslanger Haft einsitzenden ständigkeiten der Gerichtsbarkeit nicht weiter ehemaligen ostpreußischen Gauleiter und verfolgt. nur mein Vater den Kreis Wolkowysk, Bezirk ging mit, kam mit allen V-Sturmmännern nach Oberpräsidenten am 19. 6. 1986 in Warten- Erich Koch praktizierte während seiner von Bialystok, verlassen. 1944 hatte Vater die Mög• zwei Stunden zurück. Dem Ortsbauernführer burg/Barczewo bei Allenstein besucht. Eine Hitler delegierten dämonischen Machtbeses• lichkeit, Göring, Frevert und noch vier hohe seine Witwe sprach mein Vater ein „herzliches Analyse seines Aufsatzes erweist folgendes: senheit eine Politik gleichzeitig brutaler Ein• Offiziere zu erschießen. Das ging nicht, als Beileid" aus. Dann erschoß Vater den Arzt von Nach einleitender Mitleidserzeugung deutschung und Unterdrückung von Fremdar• Vater vor den Verbrechern stand, waren in• Kreuzburg. Er hatte seiner Mutter eine Todes• („... über Neunzigjähriger ... seit zehn Mona• tigem. Menschen, besonders Slawen und dessen zwei dazugekommen, und so viele Pa• dosis gegeben. Er gestand es, bevor er ten ans Bett gefesselt..." etc. etc.) wird vielfäl• Juden, waren für ihn wie Zucht- oder tronen hatte er nicht dabei. „Selbstmord", wie erzählt wurde, verübte. tiger „Nachweis" der überaus christlichen Ge• Schlachtvieh. Durch Kochs grobe, primitive Auf der Flucht in Kreuzburg verriet uns der Vater erschoß auch einen SS-Soldaten, derein sinnung und Haltung des Gauleiters Erich und brutale Demütigungen, Unterdrückun• dortige Ortsbauernführer nach Gumbinnen. Heeresmagazin in die Luft jagen wollte. Koch versucht: gen, Ausbeutungen und Ermordungen von Vater und ich —12 Jahre, in der HJ als Scharf• In Westpreußen erschoß Vater einen Gold• schütze bekannt — erhielten eine Karte „So• fasan in Uniform, 1945, weil er uns nicht 16 Er stammt aus frommem Elternhaus, war als Polen, Ukrainern und Juden wimmelte sein jeweilig neues Herrschaftsgebiet immer wie• fort zum Volkssturm antreten", andernfalls KZ Pfund Hafer für vier Pferde gab. In Pommern Knabe CVJM-Mitglied und seit 1933 — sogar Stutthof. Vater fuhr nach Gumbinnen, schoß einen SS-Soldaten, der Familien trennte als NS-Gauleiter — Präses der ostpreußischen der schnell von Partisanen. Dr. Walter Fiel, Dortmund fünf Goldfasanen, sehr fromme Christen im „wegen Nachschub". Von den Russen ließ er Provinzialsynode und Inhaber vieler anderer Schafspelz, in die Bäuche, holte Benzin und den Bürgermeister von Belkow, Kreis Schlawe, Kirchenämter. Es wird Kochs Rede vom Re• ließ sie grillen. In Kreuzburg wurde Vater vom erschießen, weil er Schweinefutter an unsaus- formationstag 1933 in Königsberg zitiert: Ortsbauernführer zum V-Sturm geladen. Er gab. Dieter Kuhrau, Kürten „Ostpreußen wird protestantisch sein, oder Auch heute danke ich noch den Polen dafür, es wird nichts sein". Es wird aus Professor daß sie Koch nicht gehängt oder geköpft Klaus Scholders Buch „Die Kirchen und das haben, sondern ihn schmoren lassen für seine Dritte Reich" zitiert, wonach „Koch der einzige Schandtaten im Bezirk Polen und Ostpreußen. hohe nationalsozialistische Funktionär war, Und dieser Idiot Klaus Scholder, was weiß der Mehr Freiheit bei Publizierung der auch nach dem Zusammenbruch der schon von Kochs Verbrechen in Polen? Gar nichts! Ich war als Kind, als ich zwischen zehn Deutschen Christen (?) Mitte der dreißiger Betr.: Folge 45, Seite 3, .Die Rückzugsge• Jedem, der die neuere deutsche Geschichte Jahre an seinen kirchlichen Ämtern festhielt" und zwölf Jahren alt war, in sämtlichen Ferien bei meinem Vater in Polen. fechte der Volkspädagogen' von Ansgar sachgerecht als Bestandteil der gemeinsamen und nach Hans Joachim Iwand „...mit tief• Graw europäischen Erfahrung betrachtet, müßte die stem Verständnis von unserer Kirche Er war übrigens der größte Widerstands• von Habermas formulierte Kritik als emotio• kämpfer in Deutschland. Hat wenig gespro• Als amerikanischer Historiker und Leser nal — ja eine Art Feigheit vor den ganzen Im• chen, sondern ließ seine Pistole sprechen. des Ostpreußenblattes verfolge ich mit Ver• plikationen von Krieg, Judenvernichtung und Nachdem seine polnische Wirtschafterin wunderung die schon seit vier Monaten an• Vertreibung erscheinen. Auf der anderen „Gute Anregungen" nach Peenemünde verschleppt wurde, schrieb dauernde Debatte zwischen dem Philosophen Seite finde ich das auch von Ihnen vorgestellte sie uns nach Gumbinnen und bat um Essen Habermas und den Historikern Hillgruber, Buch von Hillgruber (Zweierlei Untergang) Seit Jahren lese ich als Westpreuße mit gro• und warme Kleidung — alles andere war Hildebrand und Nolte. Ich meine, daß man vor voll nützlicher Denkanstöße für die Auseinan• ßem Interesse immer wieder das Ostpreußen• durchgestrichen, was mag da noch alles drin- allem Nolte dafür dankbar sein müsse, be• dersetzung mit der j üngsten europäischen Ge• blatt. Es gibt mir nicht nur fundierte wissen• gestanden haben? stimmte Zusammenhänge und Gemeinsam• schichte. schaftliche Informationen über Deutschlands Als Vater das in den nächsten Ferien in keiten des europäischen Totalitarismus zur Osten, scharfsinnige, gut formulierte politi• Polen las, da ging er nachts los. Der deutsche Diskussion zu stellen, etwa wie seinerzeit Zuweilen hat man den Eindruck, daß der sche Stellungnahmen zu Tagesthemen, son• Amtskommissar verbrannte in seinem Holz• Hannah Arendt (Elemente und Ursprünge tota• Vorgang der Vertreibung der Deutschen in dern liefert auch gute Unterhaltung und Ein• haus. Der Bürgermeister wurde am nächsten litärer Herrschaft, 1955), deren befreiende Tat den Augen von manchen Intellektuellen wie blick in vieles, was wohl das Wesen des ost• Tag bei der Jagd vom Vater erschossen. Bis in manchen Kreisen ebenfalls nicht begrüßt Habermas verschüttet ist, wenn man bedenkt, deutschen Deutschtums ausmacht, das wir 1944 gab es viele Nachfolger, aber lebend hat wurde. auf welche Begriffe das, was in Ostdeutschland Jüngere leider nicht mehr dort bewußt erleben 1945 geschah, gebracht wurde und wird. Die konnten. Millionen einfacher Menschen, die damals gewaltsam zum Verlassen ihrer Heimat ge• zwungen wurden, haben ihr Schicksal sicher• lich nicht als „Befreiung" empfunden. Jeder £»ääSSE£ Im Vorfeld der Bundestagswahl Historiker, der nicht von dem Schicksal der dankbar sein kann, vor allem auch deshalb, Menschen absieht, wird nicht umhinkommen, weil die traditionellen Bildungseinrichtungen, Betr.: Folge 43, Seite 3, .Die Systemver• Es bleibt unerwähnt, daß die „Grünen" die in sein Urteil die damalige menschliche Tra• besonders die Schulen, offenbar im Fahrwas• ändere r", von Dietrich Heissler Abschaffung des Wiedervereinigungsgebotes gödie ohne Beschönigung einzubeziehen. ser des Zeitgeistes segeln und wirklichen Ost• im GG fordern, daß die Realitäten (des Un• kundeunterricht nicht mehr vermitteln. Ich So verdienstvoll es sein mag, daß das Ost• rechts) als Ergebnis des Zweiten Weltkrieges In diesem Kontext halte ich die Revisionis• wünsche Ihnen in der Redaktion daher von preußenblatt sich im Hinblick auf die bevor• — also Abtretung Ostdeutschlands, die Ver• mus-Vorwürfe von Habermas für eine klägli• Herzen — wobei ich auch für sehr viele meiner stehende Bundestagswahl mit den Parteipro• treibung der deutschen Bevölkerung und die che Hexenjagd totalitäterer Prägung gegen Bekannten aus Ost- und Westpreußen spre• grammen beschäftigt, so merkwürdig mutet es deutsche Teilung — anzuerkennen sind, daß Forscher, die eben nur ihre Historikerpflicht die „Grünen" der alljährlichen Feierstunde am chen darf — weiterhin unerschrockenes Ein• an, daß ausgerechnet den sog. Grünen so viel erfüllen. Aufgabe der Wissenschaft ist es, 17. Juni im Bundestag ostentativ fernbleiben, treten für eine Sache, die gewiß nicht anti• Aufmerksamkeit geschenkt wird und diese Licht in die Zusammenhänge und Abläufe ge• sogar zu den großen Parteien gerechnet wer• daß als Ausfluß dieser Einstellung z.B. eine rade dieser für Europa und die Welt so quiert ist und die allen Menschen guten Wil• Abgeordnete der „Grünen" im Rahmen des Be• lens zum Segen gereicht den. Hier wird die Intelligenz der Leser des schrecklichen Zeit zu bringen. Ostpreußenblattes doch einigermaßen unter• suchs einer Bundestagsdelegation in Moskau Das Ostpreußenblatt hat mir schon häufiger schätzt,' von diesen Leuten trennen uns Wel• sich weigerte, an der Kranzniederlegung auf Zwar sind bestimmte Tabus inzwischen gute Anregungen geliefert und zu vielen Kon• ten! Aber wenn schon, dann ist der Leser dem deutschen Soldatenfriedhof teilzuneh• überwunden, doch wünsche ich den deut• takten verholfen. Vielen dürfte es ähnlich er• doch mehr als bestürzt, daß nach der Darstel• men. schen Historikerkollegen mehr Freiheit bei gangen sein. Ich lese auch gern Ihre Reporta• lung der destruktiven Ziele in Innen-, Asyl- Der Fachjournalist könnte diese Reihe si• Forschung und Publizierung — ohne dem gen über die Reisen der verschiedenen Grup• und Wirtschaftspolitik die gravierendsten cher noch beträchtlich erweitern; auf jeden Vorwuf der Apologie ausgesetzt zu sein. Ein pen nach-Ostpreußen, nach Südafrika, und Programmpunkte der „Grünen" in der Fall bedarf die Darstellung Ihres Herrn Heiss• Vorwurf, der bei den Kollegen Nolte, Hillgru• ganz besonders nett fand ich kürzlich den Ar• Deutschlandpolitik überhaupt nicht erwähnt ler — wie gesagt, wenn die Zielsetzungen der ber und Hildebrand ganz gewiß nicht berech• tikel über das so harmonische Treffen der Ost• werden; lediglich im allerletzten kleinen Ab• „Grünen" überhaupt behandelt werden — tigt ist. Dr. Alfred M. de Zayas, Genf preußen mit den festlichen Stunden in Oster• satz des ganzseitigen Beitrages heißt es, daß einer entsprechenden Ergänzung um diese reich. die „Grünen" lediglich hin und wieder die öst• ganz wesentlichen Faktoren. lichen Forderungen übernehmen würden, Im übrigen lese ich das Ostpreußenblatt Von den zahlreichen an uns gerichteten Leserbriefen kön• Also, liebes Ostpreußenblatt, sei weiterhin nen wir nur wenige, und diese oft nur auszugsweise veröffent• ein guter Bote für alle heimattreuen Ostpreu• „wenn sie gefragt werden". Das stimmt doch stets mit großem Interesse und wünsche Ihnen lichen. Die Leserbriefe geben die Meinung der Verfasser wieder, die sich nicht mit der Meinung der Redaktion zu ßen und ein verläßlicher, unbestechlicher In• nicht, und es ist sehr schade, daß dem sonst so für Ihre weitere politische und journalistische hervorragend redigierten Ostpreußenblatt Tätigkeit alles Gute. decken braucht. Anonyme oder anonym bleiben wollende formant für alle, die die Wahrheit lieben! Zuschriften werden nicht berücksichtigt. solch' ein Versäumnis unterläuft. Dietmar Neumann, Neu Wulmstorf Ulrich Graeser, Wuppertal 15. November 1986 — Folge 46 — Seite 16 Heimatkreise fco* Cftpttußmbloii

bert Hiesmann. Aus gesundheitlichen Gründen Heimat heute". Neben den Bildern von Kl. Jerutten konnte er leider nicht bei uns sein. Wir alle, die wir mit der Kirche, die durch Renovierung ihr altes Ge• Aus den Heimatkreisen ... in Osnabrück waren, wünschen ihm baldige Ge• wand erhalten soll, wurden Bilder aus der Land• sundheit. Eine kleine Gruppe unserer Jugend zog in schaft gezeigt. Mehr Aufnahmen waren aus Eben• Di« Kartei des Heimatkreiset braucht Ihre Anschrift. Melden Sie deshalb jeden Wohnungs• ostpreußischer Heimattracht unter der Leitung von dorf zu sehen. Hier wird 40 Jahre Fremdherrschaft, wechsel. Bei allen Schreiben bitte stets den letzten Heimatort angeben. Manfred Schirmacher und Gattin mit einer Ernte• die das Bild der Gemeinde stark verändert hat, krone ein und boten kleine Vorträge zum Ernte• schmerzlich zur Kenntnis genommen. Von alten, dankfest. Am Sonntagvormittag klang unser Treffen vertrauten Bildern ist kaum etwas wiederzufinden. worden sind und die in ihrer Gesamtheit mehr über mit Gesang und Akkordeon aus. Nach herzlichem Einst waren es gepflegte Bauerndörfer, die parallel Allenstein-Stadt zueinander 1987 auf ihr 300jähriges Bestehen zu• Kreisvertreter: Dr.-Ing. Heinz Daube, Telefon (02 09) die „Entwicklung" aussagen, als Beschreibungen es Abschied hoffen wir alle auf ein Wiedersehen im tun könnte n. Wenn wir in dieser Weise hier berich• nächsten Jahr. rückblicken können. Der Vorschlag, man konnte 3 33 93, Lüdetnannsweg 3, 4650 Gelsenkirchen 2 oder sollte auf ein Treffen 1987 in Lobmachtersen Berichtigung — Bedauerlicherweise wurde in ten können, so verbinden wir gleichzeitig damit die Bitte, daß man uns jede heute auf welchem Wege verzichten, fand keine Gegenliebe, denn die Besu• Folge 44 die Fortsetzung des Berichts über das Jah• Labiau cherzahl ist angewachsen, und dann soll auch das restreffen der Stadtgemeinschaft Allenstein unter immer bekanntwerdende Nachricht erteilen möge, die über Gumbinnen, das Kreisgebiet oder auch Kreisvertreter: Hans Terner, Geschäftsstelle: Hildegard Gründungsjubiläum von Kl. Jerutten und Ebendorf „ Allenstein-Land" veröffentlicht. Wir bitten diesen Knutü, Tel. (04 81) 717 57,Naugarder Weg 6,2240 Heide in angemessener Form festlich gestaltet werden. Fehler zu entschuldigen. sonst über den sowjetisch verwalteten nördlichen Teil Ostpreußens dem einzelnen Leser irgendwie Karl Besmehn-Gllge f. Im Alter von 83 Jahren Während die Geschichte von Kl. Jerutten durch Hauptlehrer Boy und Pfarrer Ehmer überarbeitet Angerapp (Darkehmen) zur Kenntnis kommt, sofern solche Mitteilungen starb am 12. September nach einem schweren Lei• nur vertraulich gegeben werden können, haben wir den Karl Besmehn. Alle Landsleute der Dorfge• wurde, wird Ebendorf von Irene Rimsa, Lehrerin Kreisvertreter: Hans Frltsch, Telefon (0421) 442079, meinschaft Gilge empfinden tiefe Trauer um einen i. R., wohnhaft Tulpenweg 2,5451 Straßenhaus, neu Kurfürstenallee 79, 2800 Bremen dafür Verständnis und sichern entsprechende Be• handlung zu. Nachrichten dieser Art und Bilder bit• stets hilfsbereiten uneigennützigen Menschen. aufgearbeitet. Es wird erwartet, daß Frau Rimsa von An gerapper Jugendwochen — Wer kann sich ten wir zweckmäßigerweise direkt an den Kreisver• Man erinnert sich, wie stark sich Besmehn früher für ihren Ebendorfern Unterstützung erfährt. noch an die herrlichen Angerapper Jugendwochen treter zu senden. die Gestaltung des kulturellen Lebens im Heimat• Jahresabschlußtagung — Am Wochenende, erinnern? In den Jahren 1957 bis 1963 wurden fünf dorf eingesetzt hatte und auch über zehn Jahre Vor• Sonnabend, 29. November, findet in unserer Paten• Angerapper-Jugend wochen in den Jugendherber• sitzender des Sportvereins Gilge war. In jedem Jahr stadt Herne 1, im Kulturzentrum, Berliner Platz 11, gen von Ratingen, Langenberg/Rheinland, Bad Go• Königsberg-Stadt wurde zu Pfingsten das beliebte Sportfest durchge• unsere diesjährige Jahresabschlußtagung statt. Der desberg, Essen-Heisingen und Wuppertal-Barmen Stadtvorsitzender: Klaus WelgelL Geschäftsstelle: Rein• führt. Unvergessen bleibt auch, wie intensiv er sich geschäftsführende Vorstand wird über seine Tätig• durchgeführt. Leitung hatten Lm. Heinz Wittkat und hold Neumann, Tel. (02 21) 52 21 84, Leostr. 63,5000 Köln mit seinem Schiffahrtsunternehmen beim Kampf keit im verflossenen Geschäftsjahr berichten. Der Helfer. Meldet Euch bitte, schreibt ein Kärtchen. 30. Kartei: Tel. (02 03) 2 83 21 51, Museum Haus Königs• berg, Mülheimer Straße 39, 4100 Duisburg um Ostpreußen bewährt hat. Nachdem im Winter Schatzmeister bzw. der Kassenprüfer wird über die Wir wollen jetzt diese Tradition fortsetzen, mit 1944 das Kurische Haff zugefroren war, wurde er Kassenführung berichten. Die Kassenprüfer wer• Euren Söhnen, Töchtern, Enkeln und Freunden und AltstädUsche Knaben-Mittelschule — Anknüp• fend an bereits früher an dieser Stelle erfolgte Veröf• noch zum Volkssturm einberufen und geriet infolge den das Ergebnis der Kassenprüfung bekanntge• so eine neue Kreisgruppe der Jugend gründen, der einer Verwundung nach Dänemark. Seine Familie ben. Von den Mitgliedern des Kreistages und den »Gemeinschaft Junges Ostpreußen" beitreten und fentlichungen teile ich mit: Im Rahmen des Königs• fand er in Bremen wieder, wo er zunächst landwirt• Mitarbeitern werden Erfahrungsberichte und Vor• uns bei Tanz und Spiel über aktuelle Probleme un• berger Treffens in Hamburg fanden sich auch 13 terhalten. Ihr könnt mit jungen Menschen regelmä• Altstädter, teilweise sogar mit Ehefrauen, ein. Ge• schaftliche Nutzflächen im Hafen pachtete und schläge für Veranstaltungen im Jahre 1987 erwar• ßig teilnehmen an: Lagerfahrten (auch ins Ausland), genüber früheren Treffen war das schon eine be• diese bewirtschaftete. Es folgte dann bis zum Ruhe• tet. Einladungen mit Tagesordnung werden recht• Kreistreffen in Mettmann, Hannover, Hamburg achtliche Steigerung. Besonders erfreulich war, daß stand eine langjährige Tätigkeit als Baggerführer. zeitig verschickt oder bei Veranstaltungen auf Landes- und Bun• es sich überwiegend um noch jüngere Schulkolle• Sein Name wird unvergessen bleiben, hatte er doch desebene. Ehemalige und neue Teilnehmer sollten gen der Abgangsjahre 1941 bis 45 handelte, einer mitten im Winter einen Decksmann vor dem Tod sich schriftlich oder telefonisch melden beim Ju• war sogar von Kanada herübergekommen. Auch des Ertrinkens bewahrt und dafür die Rettungsme• Osterode gendbetreuer Heinz Wittkat, Telefon (02 01) ein Ehemaliger der Hindenburg-Oberrealschule daille am Bande der Stadt Bremen erhalten. Über Kreisvertreter: Walter Baselau, Tel. (0511) 73 77 65, 79 66 66 oder (02 01) 28 54 53 (Dorfs/Warlies), Lan- setzte sich zu uns. Wir kamen überein, daß auch hundert Trauergäste begleiteten ihn auf dem letz• Nlederrader Allee 4, 3012 Langenhagen. genbeckstraße 19,4300 Essen 1. Bei Anruf bitte ge• nachdem Ausscheiden unseres bisherigen langjäh• ten Weg und Lm. Albert Daudert fiel es — als letz• Kreisdokumentationen — Liebe Landsleute, tem Bürgermeister von Gilge — sehr schwer, am naue Anschriften und Telefonnummern angeben. rigen Schul Vertreters Siegfried Riss unsere Schul• Weihnachten steht vor der Tür und viele von Ihnen vereinigung grundsätzlich weitergeführt und vor• Grabe die Worte des Abschieds zu sprechen. Seiner suchenein passendes Geschenk für Ihre Lieben. Ein Braunsberg behaltlich der endgültigen Zustimmung auf einem Familie gilt unser hohes Mitgefühl. Buchgeschenk ist immer richtig und erfreut den zu baldmöglichst stattfindenden Schul treffen auf eine Beschenkenden. Ordern Sie deshalb bitte rechtzei• Kreisvertreter: Gerhard Steffen. Geschäftsstelle: Paten- tig aus dem noch vorhandenen Bestand entweder steile Braunsberg, Stadtverwaltung, Posa. 5909, 4400 noch breitere Grundlage gestellt werden soll. Zu• Lyck Münster nächst aber wollen wir die Arbeit zu zweit weiter• ein Kreisbuch, einen Bildband I oder andere Bücher Kreisvertreter: Gerd Bandtlla, Agnes-Miegel-StraBe 6, aus unserer Dokumentationsreihe. Wer sogleich Bildband — Wie schon mehrfach angekündigt, führen. Heinz Krüger im norddeutschen und ich 5042 Erftstadt-Friesheim. Geschäftsführer: Alfred Ma• bestellt, sichert sich die rechtzeitige Zusendung zu. wird uns die Gemeinschaft der Braunsberger Schu• mehr im südlich angrenzenden Raum. Überwie• suhr, Telefon (040) 6724715, Reinickendorfer Straße Bestellungen sind zu richten an Walter Westphal, len zum Weihnachtsfest einen Bildband über gende Meinung war auch, das geplante Treffen An• 43a, 2000 Hamburg 73. Telefon (045 21) 3345, Oldenburger Landstraße 10, Braunsberg/Ostpreußen auf den Gabentisch legen. fang nächsten Jahres im Ostheim durchzuführen. Bildband und Kreisbuch — Liebe Landsleute, in 2420 Eutin. Da die Bra unsberger Schulenauch von Schülern aus So bitte ich nun um Nachricht, wer daran interes• einigen Wochen ist Weihnachten, und die Auswahl dem ganzen Kreisgebiet besucht wurden, war es siert ist und zu einem solchen Treffen nach Bad der richtigen Geschenke erfordert einige Überle• i naheliegend, auch Bilder von Frauenburg, Mehl• Pyrmont kommen würde. Eine kurze Erklärung, zu• gungen. Wie wäre es, wenn Sie Ihren Verwandten Rastenburg sack, Wormditt und vielen Landgemeinden mit nächst nur zur Platzreservierung usw., würde vor• oder Freunden etwas Heimatliches auf den Gaben• erst genügen. Weiteres danach. Hans Bodgan, Kö• tisch legen würden? Hierzu bietet sich unser Bild• Kreisvertreter: Hubertus Hilgendorff, Telefon (041 41) aufzunehmen. Der Bildband umfaßt 132 Seiten mit 3377, Wiesenstraße 7, 2160 Stade nigsberger Straße 3, 5880 Lüdenscheid. band „Der Grenzkreis Lyck" ganz besonders an. über 250 Aufnahmen. Wir sind sicher, daß sich die Herbsttreffen — Liebe Freunde der Rastenbur- Braunsberger aus Stadt und Kreis über den Bild• Körte-Oberlyzeum und Maria-Krause-Lyzeum Dieses schöne Buch sollte in keiner Lycker Familie — Anfang November hatte sich wie jedes Jahr eine fehlen und auch Heimatfreunden könnte es Freude ger Schulen, am 15. November dieses Jahres kom• band freuen werden. Den Herausgebern und allen, men wir wieder zu unserem traditionellen Herbst• die dieses Werk gefördert haben, gebührt Dank und große Zahl Ehemaliger des Körte-Oberlyzeums im bereiten. Der Preis beträgt 50 DM einschließlich Europasaal des Hotels Europäischer Hof in Ham• Porto und Verpackung. Als Bestellung gilt Ihre Ein• treffen zusammen. Es beginnt um 14 Uhr im Dorp• Anerkennung. Damit eine rechtzeitige Ausliefe• müllersaal der Bahnhofsgaststätten Hannover. Wie rung vor Weihnachten erfolgen kann, sollten Vor• burg eingefunden. Nach Klassen oder Jahrgängen zahlung auf das Konto der Kreisgemeinschaft Lyck gruppiert, saß man zusammen, um Erinnerungen e. V. Nr.: 118005723 bei der Sparkasse Hagen, bereits auf dem letzten Treffen beschlossen, wird bestellungen schon jetzt erfolgenbei Ernst Federau, uns diesmal Ursula Wenner, geb. Steiner, einen Dompfaffenweg 43 b, 2000 Hamburg 73, oder bei auszutauschen und um Fotos aus der Schulzeit zu Bankleitzahl 450 500 01, unter dem Kennwort „Bild• betrachten. Kurzberichte der Teilnehmer — nach band Lyck". Um Verzögerungen in der Auslieferung Dia-Vortrag über Ostpreußen halten, untermalt Ernst Matern, Twifeler Weg 19,4770 Soest. Preis 30 von Liedern und Gedichten unserer Heimat. Für DM zuzüglich Versandspesen. Jahrgängen geordnet — ergaben viel Informatives zu vermeiden, bitte den Namen und die Anschrift über die Entwicklung und die Auflösung der Schule, deutlich schreiben. Bitte achten Sie darauf, daß alle, die bisher noch etwas zögernd dem Treffen Fischhausen denn ehemalige Schülerinnen der Geburtsjahrgän• diese Angaben auch auf der Durchschrift (Überwei• entgegengesehen haben, sollte dieser Vortrag ein ge von 1905 bis 1927 waren anwesend. Trotz zahl• sung) des Zahlscheines erscheinen. Auch empfeh• zusätzlicher Anreiz sein, wieder nach Hannover zu Kreisvertreter:Louis-Ferdinand Schwarz.Geschäftsstel• kommen. le : Gisela Hußfeld, Telefon (0 41 01) 2 2037 (dl. — fr. 8 bisreiche r regelmäßig stattfindender Klassentreffen len wir Ihnen, unser Heimatkreisbuch Lyck, von 12 Uhr), Postfach 1705, 2080 Pinneberg war die Teilnehmerzahl groß und man hatte weite Reinhold Weber, als wichtige Ergänzung zum Bild• Heimatbrief — Die 92. Folge und Weihnachts• Anfahrtswege in Kauf genommen. Neuhinzuge• band. Es kostet 62 DM einschließlich Porto und Schloßberg (Pillkallen) ausgabe des Heimatbriefes «Unser schönes Sam- kommene waren auch diesmal wieder dabei. So Verpackung. Bestellung durch Überweisung auf das wird der Kreis der Hamburger Gruppe, die von Erika oben genannte Konto mit dem Kennwort „Kreis• Kreisvertreter: Georg Schiller. Geschäftsstelle: Telefon land" ist in Druck gegeben und wird in der 1. De• (041 71) 2400, Eckermannstr. 20a, 2090 Winsen (Luhe) zemberhälfte zum Versand kommen und die Bezie• Skalden, geb. Dexling, Telefon (040) 6731369, buch Lyck". Einzahlungen per Scheck sind auch Pogwischrund 14 e, 2000 Hamburg 73, betreut wird, möglich, wenn Sie diesen an unseren Kassenwart, Eine Reise nach Prag — Zwanzig Schloßberger her und Empfänger auch im Ausland bis hin nach Jugendliche unternahmen unter der Leitung von Übersee zum Weihnachtsfest erreicht haben. immer größer. Ihr Anliegen war es, in auf gelockerter Alfred Dörffer, Am Hauptbahnhof 1 a, 5800 Hagen, Form die Erinnerung an die Schule und unsere Stadt senden. Ein Versand per Nachnahme ist nicht mög• Lilli und Jörg Heidenreich eine Reise nach Prag. Die Landsleute aus vielen Ortschaften der beiden sam- Fahrt begann bei Helga Anders in Helmstedt. Nach ländischen Kreise Fischhausen und Königsberg- Königsberg wachzuhalten. Man schied mit der Vor• lich. freude auf das nächste Jahrestreffen am 7. Novem• einer Autorundfahrt zur Grenze und zum Grenz• Land haben sich mit Berichten, Erinnerungen und übergang sowie durch Helmstedt und Umgebung Fotos aus unserer Heimat zu Wort gemeldet. Such- ber 1987. Folgende Berichte sind noch vorrätig und zum Selbstkostenpreis zu erwerben: Körte-Oberly• Neidenburg hat sie uns alle hervorragend beköstigt. Helga sei und Familienanzeigen, Glückwünsche zu verschie• ganz herzlich gedankt, ebenso dem Patenkreis Har• denen Anlässen sind weitere Beiträge. Wer von den zeum 12DM; Maria-Krause-Lyzeum 7 DM; beide in Kreisvertreter: Wolf-Joachim Becker, Telefon (0211) mühevoller Arbeit im Archiv des Pädagogischen 306954, Martinstraße 93, 4000 Düsseldorf 1 burg, der uns die Reise ermöglicht hat. Zur Mittags• ständigen Beziehern und Empfängern den Heimat• zeit erreichten wir Altdorf. Dort stießen die letzten brief bis spätestens zum Weihnachtsfest wegen Zentrums in Berlin von Erika und Paul Skalden er• Wahlergebnis 1986 — Nach den Wahlen in den stellt; Bericht von Oberstudienrat Heinrich Klin• Sitzungen am 13. September setzt sich der Kreis• beiden Teilnehmer zur Reisegruppe. Nach reich• Wohnort- und Wohnungswechsel oder aus ande• haltigem Essen ging es dann Richtung Grenzüber• ren Gründen nicht erhalten hat, wird gebeten, die• genberg (1958 f) 2 DM; Erinnerungen an die Schul• ausschuß des Kreises Neidenburg e. V. und der Vor• zeit von Elsa Beier, geb. Schumann, und Hedwig von stand der Notgemeinschaft vertriebener Neiden- gang Waidhaus/Roßhaupt. Nach kurzer Erledigung ses der Geschäftsstelle mit Angabe der gültigen der notwendigen Formalitäten waren wir in der Postanschrift mitzuteilen, damiteine Nachsendung Lölhöffel, geb. Olfers, 12 DM, neu. burger wie folgt zusammen: Kreisältester: Gerhard Knieß (Neidenburg); Kreisvertreter und 1. Vorsit• Tschechoslowakei. Die Fahrt Richtung Prag gab erfolgen kann. Am Heimatbrief Interessierte, die Sackheimer Mittelschule — BereitseinenTagvor schon ein wenig Aufschluß über Land und Leute. Bezieher oder Wiederbezieher werden möchten, dem Jahrestreffen fand sich der Entlassungsjahr• zender: Wolf-Joachim Becker (Sachen/Roggen); 1. stellvertretender Kreisvertreter und 2. Vorsitzen• Gegen 20 Uhr erreichten wir nach mehreren Anläu• wenden sich ebenfalls an die Geschäftsstelle. gang 1936 in Mindenein, um die 50. Wiederkehr der fen innerhalb Prags unsere Herberge, das Hotel Mo- Schulentlassung zu begehen. Die Teilnehmerzahl der: Werner Slopianka (Schwarzenofen/Hartigs- walde); 2. stellvertretender Kreisvertreter und 3. ra van. Vor dem Hotel erwartete uns bereits die Leh• Gumbinnen beim Jahrestreffen warsogroß wie nie zuvor. Es hat• rerin Vera Barandosvka, die für den Prag-Aufent• ten sich 114 Landsleute in die Anwesenheitsliste Vorsitzender: Jürgen Szepanek (Kleineppingen/ Kreisvertreter: Dipl.-Ing. Dietrich Goldbeck, Telefon Muschaken); Schatzmeister: Georg Dalkowski halt zugeteilte tschechische Begleiterin der Reise• (05 21) 44 1 0 55, Wtnterberger Str. 14,4800 Bielefeld 14 eingetragen, gegenüber91 beim Vorjahrestreffen in gruppe. Sie stand uns Tag und Nacht zur Seite, plan• Gießen. Eine Steigerung also von 25 Prozent. Dies (Soldau); Beiräte: Fritz Götza (Krokau); Gerhard Neue Nachrichten aus der Heimat — Der Ende Toffel (Kleinkosel); Heinz Laurien (Seeben); Wil• te und organisierte unermüdlich und half über September erschienene Gumbinner Heimatbrief istein Beweisdafür, daß —trotzmancher Unkenrufe manche Schwierigkeit hinweg. Vera hat wesentlich — unsere Schulgemeinschaft nicht stirbt. Im Ge• helm Matrisch (Malshöfen/Burdungen); Irene Nr. 63hat mit seinen aus demheutigen Gumbinnen Wiegmann (Neidenburg). Prüfungsausschuß: Fritz zum Gelingen der Prag-Reise beigetragen, und veröffentlichten Abbildungen eine Reihe von genteil, sie erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Helmut Ackermann war ein flotter Busfahrer, den Das beweist auch die steigende Mitgliederzahl. Götza; Annemarie Scheide (Braynicken/Burdun- Landsleuten veranlaßt anzufragen, ob man jetzt gen); stellvertretendes Prüfungsausschußmitglied: man empfehlen kann. Aus dem großen Angebot an nach Gumbinnen reisen kann und wie diese Bilder 1981 betrug sie 134, und bis 1984 stieg sie auf 233an. Sehenswürdigkeiten konnte doch vieles besichtigt Anfang Oktober zählten wir bereits 337 Mitglieder Ernst Glitza (Heinrichsdorf). Berufen wurden vom zu uns gelangt sind. Wie mehrfach offiziell bestätigt Kreisvertreter in folgende Amter: Kultur, Heimat• werden. Die Prager Burg, der Altstädter Ring mit Rat• und auch von uns bekanntgegeben, sind Reisendort• bei steigender Tendenz. — Der Bericht wird in der haus und der astronomischen Uhr, Karlsbrücke, nächsten Folge fortgesetzt. stube und Heimatbrief: Gerhard Toffel; Archiv und hin von hier aus als normale Besuchsreisen nicht Protokoll: Erich Schenkluhn (Neidenburg), der Judenviertel, Wenzelplatz, Nationalmuseum und möglich, auch von anderen Ländern aus nicht. auch weiterhin Geschäftsführer ist. Die Mitorgani• Technisches Nationalmuseum, die 1348 von König Wenn trotzdem einzelne Nachrichten und auch Königsberg-Land sation der Heimattreffen in Bochum übernehmen Karl IV gegründete Karls-Universität (Carolinum) Bilder zu uns gela ngen, so geschieht das auf Wegen, Kreisvertreter: Fritz Löbert, Teleion (05481) 2388, Werner Slopianka und Gerhard Toffel, in Hannover als erste Universität des Deutschen Kaiserreiches die nicht nachprüfbar sind. Das trifft auch für die Schlesierotraße 27, 4540 Lengerich Irene Wiegmann und Georg Dalkowski. sowie der Prager Freizeitpark sind nur einige Sta• jetzt in unseren Besitz gelangte Bildserie zu, aus der Postnicken und Umgebung — Von nah und fern tionen dieser Reise. Ein Besuch der Deutschen Bot• wir einige besonders eindrucksvolle Fotos veröf• kamen sie nach Osnabrück. Liebe alte Bekannte, schaft in Prag und eine Busfahrt außerhalb Prags zur fentlicht haben, die die miserablen Zustände im Schulkameraden, Jugendfreunde und auch Nach• Ortelsburg Besichtigung des Schlosses Konopiste waren eben• heutigen Gumbinnennur zu deutlich machen; auch barn von zu Hause, aus Ostpreußen. Aus dem falls Programmpunkte. Die Abende waren ausge• in Zukunft werden wir immerwieder solche,neuen" Kreisvertreter: Gustav Heybowltz, Telefon (05258) Kirchspiel Postnicken und Schaaken waren etwa 7882, Am Elchenwald 7, 4796 Salzkotten-Thüle füllt mit einem Besuch des Varietes Praha, dem Bilder im Gumbinner Heimatbrief bringen. Be- 140 Personen zusammengekommen. Frau Sigrid Theater Laterna Magika im Kulturpalast zu Prag kannüich befinden sich auch in der 1985 von uns Klein Jerutten — Aus Dankbarkeit für die erwie• Altrock hatte dieses Treffen in ihrer Wahlheimat sene Obhut an unserer Heimatgloc ke und fürsorgli• und u. a. mit einem Discoabend als Abschieds• herausgegebenen zweibändigen Bilddokumenta• Osnabrück organisiert. Für ihre Mühe sei ihr noch abend. Acht Tage waren viel zu kurz, um diese schö• tion Stadt und Land in Band 2 Abschnitt III, Seite 561 chen Einstellung zur Kl. Jerutter Kirchengemeinde einmal gedankt. Es waren wieder wunderbare überreichte Hedi Kroll an Pastor Bechtloff eine Ost• ne Stadt kennenzulernen, doch immerhin war es und 594, eine große Zahl von Bildern aus vielen Tei• Zeit genug, sie lieben zu lernen und Grund, bald Stunden, die wir alle dort verleben durften. Fritz Lö• preußenkarte mit den Wappen unserer Heimat• len der Stadt, die seit 1945, meistens in den Jahren einmal wieder dort hinzufahren", schreibt Jörg Hei• bert und Manfred Schirmacher brachten uns ein städte. Große Aufmerksamkeit und Beifall fand der 1967,1969,1972,1975 und 1980 bis 1982 fotografiert denreich. Grußwort von unserem stets einsatzbereiten Her• von Gerhard Kompa aufgenommene Film: „Unsere 15. November 1986 — Folge 46 — Seite 17 tm tftpnuimblatt Landsmannschaftliche Arbeit

Erinnerungsfoto 621 Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in ...

Gemeinschaft Junges Ostpreußen schaft, die sich den evangelischen Freikirchen zu• Geschäftsstelle:Parkallee84/86,2000Hambury 13 Tele- rechnet, zähltin Deutschland etwa 2300 uniformier• fon (040) 446541 und 4465 42. ' te Mitglieder sowie etwa 130 ordinierte Geistliche Landesgruppe Nordrhein-Westfalen — Zum im Offiziersrang. Leutnant Schäfer hatte am Jubi• Landesseminar .Ostpreußische Weihnacht" lädt läumskongreß .100 Jahre Heilsarmee" in Stuttgart die Landesgruppe Nordrhein-Westfalen der GJO teilgenommen und erzählte nun von der Feier. Lan• ein. Das Seminar findet Sonnabend, den 20., und ger Beifall waren der Dank der Zuhörer für seine Sonntag, den 21. Dezember, in der Jugendherberge Ausführungen. auf der Burg Altena im Märkischen Kreis statt. Hannover — Sonnabend, 14. Februar, 19 Uhr, Über .Weihnachtsbrauchtum in Ostpreußen" wer• Freizeitheim Döhren, Jahresfest mit karnevalisti- den die jungen Teilnehmer informiert werden. Als schem Programm, gestaltet von der Döhrener Kar• Gast wird Gerhard Wippich, stellvertretender nevalsgesellschaft. Zum Tanz für jung und alt spielt Sprecher der LO, sprechen. Neben der Besichtigung die Kapelle Reichelt. Eintrittskartenvorverkauf in der mittelalterlichen Burganlagen und dem ver• der Geschäftsstelle, Königsworther Straße 2, II. gnüglichen Volkstanz steht eine Weihnachtsbe• Stock, Zimmer 202, an folgenden Terminen: Freitag, scherung für die Teilnehmer an. Dazu sollte jeder 21., Dienstag, 25., und Freitag, 28. November, zwi• ein kleines Geschenk mitbringen. Der Eigenbeitrag schen 10 und 12 Uhr. Die Eintrittskarten sind nume• beträgt 20 DM. Anmeldungen spätestens bis zum riert und kosten im Vorverkauf 8 DM, an der 10. Dezember an: Kirsten Kelch, Luise-Hensel- Abendkasse, soweit vorhanden, 10 DM. Weitere Straße 50, 5100 Aachen. Die Teilnehmer erhalten Vorverkaufstermine folgen. eine Teilnahmebestätigung zugesandt. Hildeshelm — Freitag, 14. November, 17 Uhr, Kanüne des Landessozialamts, Mitgliederver• Landwirtschaftsschule Preußisch Holland — In einer blitzblanken Küche, die vorbe• sammlung. — Frauengruppe: Donnerstag, 27. No• reiteten Speisen schon auf dem Herd, präsentieren sich hier die Landwirtschaftsschüle• Hamburg vember, 15.30 Uhr, Härke-Klause, Zusammenkunft Vorsitzender der Landesgruppe: Günter Stanke, Telefon mit Vortrag. — Bei der Mitgliederversammlung rinnen der Mädchenklasse des Winterlehrgangs 1933/34. Lore Morgenstern kam auf (041 09) 9014, Dorfstraße 40, 2000 Tangstedt Mitte Oktober hielt Lm.Grentzeineneindrucksvol- den Gedanken, dieses Foto zur Veröffentlichung einzusenden, nachdem sie einen Be• BEZIRKSGRUPPEN len Lichtbildervortrag über ostpreußische Maler. richt „über Elisabet Boehm und ihre segensreiche Tätigkeit zur Ausbildung der ost• Bergedorf — Sonnabend, 15. November, »Erleb• Oldenburg — Frauengruppe: Die Veranstaltung preußischen Landfrau" gelesen hatte. Nun hofft sie, durch dieses aus der Heimat hin• tes und Gesehenes in Ost- und Westpreußen, anläßlich des Erntedankfestes war gut besucht. Ein übergerettete Erinnerungsstück wieder Kontakt aufnehmen zu können zu ihren Mit• Pommern und Schlesien", Dia-Vortrag. — Dienstag, Erntetisch mt Früchten aus eigenem Garten luden schülerinnen. Eventuelle Zuschriften unter dem Kennwort „Erinnerungsfoto 621" an 18. November, „VOL-Preis-Skat" bei Gämlich. — zum Kauf ein; Lieder, Gedichte und Geschichten die Redaktion des Ostpreußenblatts, Postfach 32 32 55, 2000 Hamburg 13, leiten wir Sonntag, 23. November, Fahrt nach Buchen zum erinnerten an Bräuche, die zur Erntezeit in der ost• gern an die Einsenderin weiter. aw Fleck-Essen. preußischen Heimat üblich waren. Hamburg-Nord — Dienstag, 25. November, Quakenbrück — Sonntag, 30. November (1. Ad• 15.30 Uhr, Gemeindesaal der kath. Kirche .Heilige vent), Basar im ostpreußischen Diakonissen-Mut• terhaus, Bethanien. Familie", Tannenweg 24 a, Hamburg 62 (U-Bahn Rheda-Wiedenbrück — Mitte Oktober fand eine Dienstag, 25. November, 19.40 Uhr, Haus der Hei• Langenhorn-Markt), Monatszusammenkunft mit Stade — Frauengruppe: Sonnabend, 29. Novem• Bezirkstagung statt, zu der Bezirksreferent Willy mat, Vorstandssitzung. Thema: Weihnachtsfeier: Lichtbildervortrag von Lm. Paeger mit dem Thema ber, 10 bis 17 Uhr, Cafe des Deutschen Roten Kreu• Süß, Rheda-Wiedenbrück, geladen hatte. Viele Kreisgruppe Bergstraße — Der Dia-Vortrag „Mit .Erinnerungen an meine ostpreußische Heimat". zes, Poststraße 21, Bücher- und Bastellbasar. Teilnehmer konnte Willy Süß begrüßen, unter dem Fahrrad durch Ostpreußen" von Vorstands• Hamm/Horn — Sonntag, 7. Dezember, 15 Uhr, ihnen das Ehepaar Sybille und Hans Herrmann, der mitglied Kandt wird an folgenden Tagen gezeigt: Altentagesstätte Horn, Am Gojenboom (U-Bahn Nordrhein-Westfalen Landeskulturreferent Tome Möbius und der Vor• Sonntag, 16. November, 15 Uhr, Hotel „Halber Horner Rennbahn), Weihnachtsfeier. Vorgesehen Vors. der Landesgruppe: Alfred MlkolelL Geschäftsstel• sitzende des BdV-Bezirksverbands Detmold, Adolf Mond", Konferenzsaal, Ludwigstraße, Heppen• sind: Gemütliches Beisammensein bei Kaffee und le: Tel. (02 11) 395763, Neckarau-. 23, 4000 Düsseldorf Lüttner. Hans Herrmann berichtete über seine Se• heim, sowie Dienstag, 25. November, 19 Uhr, Gast• Kuchen, Weihnachtsansprache des Vorsitzenden, Bielefeld — Sonntag, 30. November, 15 Uhr, Haus minare. Verbunden mit einem Buchgeschenk haus Wacker, Kaiserstraße, Lampertheim. — „Ost• Weihnachtsgeschichte, Weihnachtslieder (auf der des Handwerks, Advents-Feierstunde zum 1. Ad• sprach Herrmann Ulla Witt, Gütersloh, seinen Dank preußen heute" hieß eine Ausstellung, die in den Orgel begleitet von Lm. Wawzien), Verleihung von vent. aus, die viele Teilnehmer für die Seminare hatte ge• Räumen der Bezirkssparkasse Heppenheim vierzig Treueurkunden, Tombola (Spenden dafür bitte bei Bonn — Anfang Oktober fand die diesjährige gut winnen können. Die Berichte der einzelnen Grup• farbige Bilder, unter ihnen auch Fotos aus dem nörd• Lm. Behn, Telefon 651 01 81, melden. Bis zum 20. besuchte Jahreshauptversammlung der Kreis• pen zeugten von Aktivität und reger Arbeit. Nach lichen Teil Ostpreußens, präsentierte. Beim Ernte• November werden sie abgeholt.) gruppe mit Vorstandswahlen statt. Nacheinem Kö• dem gemeinsamen Mittagessen gab Landesfrauen- dankfest wurde die Ausstellung auch im Festsaal des nigsberger-Klops-Essen gaben die geschäftsfüh• referentin Heinke Braß einen Kurzbericht über die Veranstaltungslokals gezeigt. — Unter den Gästen, HEIMATKREISGRUPPEN die Vorsitzender Hans-Ulrich Karalus zur Ernte• renden Vorstandsmitglieder ihre Tätigkeitsberich• Frauenarbeit und zeigte einen Film über ihre Reise Sensburg — Sonnabend, 15. November, 16 Uhr, dankfeier der Kreisgruppe begrüßen konnte, befan• te über das vergangene Vereinsjahr ab und kandi• nach Berlin. Am Nachmittag konnte LO-Sprecher Polizeisportheim, Sternschanze 4, Hamburg 6, Mo• den sich auch zahlreiche Persönlichkeiten des öf• dierten für ihre Ämter für weitere zwei Jahre. Sie Dr. Ottfried Hennig MdB begrüßt werden, der einen natstreffen mit ostpreußischem Humor. interessantes Referat hielt. fentlichen Lebens. Karalus dankte der Bundesfrau- wurden fast einstimmig wiedergewählt. Manfred enreferentin der Ostseedeutschen Landsmann• Tilsit-Stadt — Sonnabend, 22. November, 15 Uhr, Ruhnau, Vorsitzender; Martin Lehmann, stellver• Hotel .Europäischer Hof, Hanseatenraum, Kir• Hessen schaft, Erna Dietz, für ihre Unterstützung und ging tretender Vorsitzender; Alma Reipert, Kulturwar• dann ein auf die im Lauf der Zeit veränderte Bedeu• chenallee 45, Hamburg 1 (zu erreichen mit S- und tin; Erich Strojek, Kassenwart; Gerda Radecke, Vors. der Landesgruppe: Anneliese Franz, geb. Witt• U-Bahn sowie den Bussen 37 und 108), Zusammen• kowski, Tel. (02771) 5944, Hohl 38, 6340 Diüenburg 1 tung der Erntedankfeste. Nachdem auch Landrat Schriftführerin. In den erweiterten Vorstand wur• Dr. Kaßmann, SPD-Bundestagsabgeordneter Dr. kunft und Kaffeetafel, mit Dia-Vortrag über die den gewählt: Brigitte Parplies, Heinz Strojek, Erich Darmstadt — Sonntag, 16. November, 15 Uhr, Memel, vom Eintritt ins deutsche Gebiet bis zur Klaus Kubier und CDU-Landtagsabgeordneter Rutkowski, Anton Wagner und Rüdiger Osterode. Großer Saal der Landsmannschaft der Buchenland• Christoph Greift das Wort ergriffen hatten, infor• Mündung — Landschaft, Ragnit, Ruß, Tilsit und Fi• Nach dem offiziellen Teil zeigte Manfred Ruhnau deutschen, Heimstättensiedlung, Klausenburger scherdörfer. Anmeldungen erbeten an Christel mierte eine Gruppe über Geschichte und Besied• eine kleine Dia- Auswahl von der im September Straße 106 (zu erreichen mit Bus-Linie H bis Buchen• lung Ostpreußens. Ostdeutsche Gedichte und Lie• Schmidt, Telefon (0 40) 49 42 24, oder Ursula Meyer- dieses Jahres mit großem Erfolg durchgeführten landheim), Zusammenkunft. Nach gemeinsamer Semlies, Telefon (0 40) 22 11 28, oder Christel Bildat, der zur Erntezeit sowie Volkstänze der Landjugend .Ostpreußischen Woche", die viel Freude und gute Kaffeetafel wird der Tonfilm „Trakehnen lebt, Tra• lockerten das Programm auf. Telefon (040) 531 1586 (ab 20 Uhr). Erinnerungen auslöste. kehner Pferdezucht von 1732 bis 1986" gezeigt. Bei Dortmund — Frauengruppe: Montag, 17. No• dieser Veranstaltung kann wieder Bernstein• FRAUENGRUPPEN schmuck aus der Werkstatt von Bernsteindrechs• Rheinland-Pfalz Farmsen/Walddörfer — Dienstag, 25. Novem• vember, 14.30 Uhr, Ostdeutsche Heimatstuben, Landgrafenstraße/Ecke Märkische Straße, Zu• lermeister Winfried Matern bewundert und erwor• Vorsitzender der Landesgruppe: Otto Moratzky, Telefon ber, 15.30 Uhr, Condor e.V., Berner Heerweg 188, ben werden. (06372) 4786, Talstraße 24, 6791 Bechhofen/Pfalz Hamburg 72, Zusammenkunft. sammenkunft. Düsseldorf — Sonnabend, 15. November, 16 Uhr, Frankfurt/Main — Sonnabend, 29. November, Kaiserslautern — Seit 32 Jahren gehört Maria- Endhaltestelle der Straßenbahnen 707 und 710 12 bis 20 Uhr, Haus Dornbusch, Clubraum 1, Grete Renk aus Königsberg der Kreisgruppe an. 32 Schleswig-Holstein (Vennhauser Allee), Wanderung mit anschließen• Eschersh.-Landstraße 248, Bund der Danziger, Vor- Jahre war sie Chorleiterin, 25 Jahre Kulturreferen- Vorsitzender der Landesgruppe: Günter Petersdorf. Ge• dem Gänseessen. Unter der Führung von Günther tragund Basar, .Zoppotvom Dorf biszum Weltbad". tin und 10 Jahre Frauenreferentin. Im Oktober hat schäftsstelle : Telefon (0431) 553811, Wilhelmine n- Nass werden die Teilnehmer in den Eller Schloß• Vortragende: Frau Möck, Mitglied des Vorstands. die nunmehr 84jährige ihr Amt als Chorleiterin nie• strafte 47/49. 2300 Kiel park wandern. Eintreffen im Hotel Haus Gumbert, — Der Monat Oktober brachte den Mitgliedern der dergelegt, leitet die Frauengruppe aber weiterhin, Heide — Sonnabend, 15. November, 15 Uhr, Uns Gumbertstraße 178, Telefon 21 3809, gegen 17 Uhr Gruppe viele Veranstaltungen. Anfang des Monats die sich jeden ersten Dienstag des Monats in der Huus, Plattdeutscher Nachmittag. Bei Kaffee und zum Essen (Preis: 22 DM). Umgehende Anmeldung unternahmen sie eine Fahrt ins Freilichtmuseum ostdeutschen Heimatstube, Lutzerstraße 4 treffen. Kuchen werden plattdeutsche und mundartliche bei der Geschäftsstelle unter Telefon 33 40 97. Bitte Hessenpark, die die Teilnehmer auf den Spuren Geschichten und Gedichte vorgetragen. angeben, ob Gans oder etwas anderes gegessen ihrer landwirtschaftlichen Vergangenheit wandeln Baden-Württemberg Riepsdorf — Im vollbesetzten Saal konnte Vor• wird. — Sonntag, 16. November, lObis 14Uhr, Haus ließ. Anschließend fuhren die Teilnehmer nach Vorsitzender der Landesgruppe: Werner Buxa, Tel. sitzender Bruno Adeberg neben vielen Bürgern aus des Deutschen Ostens, Bismarckstraße 90. Eichen• Hanau, wo zusammen mitdenHanauem Erntedank (0 72 37) 78 53, Postach 3 51, 7530 Pforzheim. Landesge• der Gemeinde Riepsdorf auch zahlreiche Gäste aus dorff-Saal, 14. Ost- und Mitteldeutsches Sammler• gefeiert wurde. Von Oberbürgermeister Martin schäftsführer: Harald Rebner, Telefon (071 32) 42378, Häldenstraße 42, 7107 Neckarsulm 5 den benachbarten Städten und Gemeinden begrü• treffen. Eintritt frei. — Dienstag, 18. November, wurden sie herzlich begrüßt. Bei der Erntedankfeier ßen. Dem Referenten H. J. Kämpfert, Lübeck, gelang HdDO, Ostpreußenzimmer, Zusammenkunft der im Haus Dornbusch hörten die Teilnehmer Vorträ• Giengen/Brenz — Freitag, 21. November, ge und Gedichte über die Erntezeit, wobei auch der es, den Zuhörern .Danzigs Vergangenheit und Ge• Frauengruppe. — Sonnabend, 22. November, 16 Schlüsselkeller, Heimatabend. Es werden Dias über Humor nicht zu kurz kam. Ende Oktober waren genwart" eindrucksvoll nahezubringen. Im ersten Uhr, HdDO, Eichendorff-Saal, Verleihung des Kul• Giengen in den 50er und 60er Jahren gezeigt. — Im viele bei einer interessanten Führung durch den Oktober fand wieder ein Heimatabend statt. Nach Teil des Vortrags wurde die wechselvolle Geschich• turpreises 1986 der Vertretung der Freien Stadt Hessischen Rundfunk dabei. te Danzigsdargestellt,im zweiten zeigte H. J. Kämp• Danzig an den Maler Leopold Schneider, Buxtehu• der Begrüßung durch den stellvertretenden Vorsit• fert Dias, mit denen er seine Ausführungen erläu• de, aus Danzig. Eintritt frei. — Sonntag, 23. Novem• Gelnhausen — Eine stattliche Anzahl von Mit• zenden Mau und Bekanntgabe von Terminen ging terte. Von den Ausgrabungsfunden aus der Stein• ber, 9 bis 17 Uhr, HdDO, Heimatstube Ostpreußen, gliedern traf sich Ende Oktober, um nach der Begrü• dieser zum Thema des Abends über. Im Mittelpunkt zeit zeugten die Bilder genauso wie von dem heuti• Trachtenseminar. Teilnahmegebühr 20 DM, even• ßung durch den Vorsitzenden Fritz Kaiweit einem stand das Leben und Werk Rudolf Virchows, der gen Danzig. Ein vom Bürgermeister spendiertes tuelle Fahrtkosten innerhalb von NRW, Bundes• Bericht von Meta Ohlendorf über ihren Aufenthalt am 13. Oktober 1821 in Schivelbein geboren wurde. Gläschen .Goldwasser" und das gemeinsam gesun• bahn II. Klasse, werden übernommen. Anmeldung im Bad Pyrmonter Ostheim zu folgen. Nachdem der Mau ging kurz auf das Leben Virchows und seiner gene Schleswig-Holstein-Lied umrahmten die Ver• bei der Geschäftsstelle der Landsmannschaft der Ehrenvorsitzende Hans Heiduschat mit Gattin aus Zeitgenossen Billroth und Schleich ein. Herr Haack anstaltung. Die enge Verbundenheit von Vertrie• Siebenbürger Sachsen, Bismarckstraße 90, Telefon Anlaß ihrer goldenen Hochzeit zu einem bekömm• referierte über deren Werke, wobei er hervorhob, benen und Riepsdorf ern wurde wieder einmal deut• (0211) 3584 92. — Montag, 24. November, 19.30 lichen Umtrunk geladen hatten, folgten alle Teil• daß Billroth in Wien ein Muster-Hospital zur Aus• lich. Uhr, HdDO, Bibliothek, Neuerscheinungen auf dem nehmer mit Aufmerksamkeit einem Film, den Vor• bildung von Krankenschwestern schuf, Schleichs Büchermarkt 1986. Neue Bücher über Ostdeutsch• sitzender Kaiweit über die größeren Veranstaltun• große Fortschritte in der Narkoseanwendung erziel• land, die DDR und Südosteuropa. Eintritt frei. — gen der Kreisgruppe gedreht und selbst vertont te und Virchow für Hygiene und Sterilität sorgte. hatte. Besonders die Aufnahmen über das Sommer- Niedersachsen Sonntag, 30. November, Studienfahrt zum Kloster Daß die Anwesenden erst spät den Heimweg ange• fest in Lettgenbrunn mit Gästen aus Hanau und GeschäftsfUhrender Vorsitzender: Werner Hoffmann. Steinfeld zu einem vorweihnachtlichen Konzert in treten haben, lag nicht allein am Plachandern und Weser-Ems: Fredi Jost, Telefon (0 54 31) 3517, Hasestra• Frankfurt sowie der gemeinsame Besuch an der Singen, sondern auch an den Klängen des Ziehhar• der Basilika und zu der hochdeutschen Volksgrup• Hindenburg-Gedenkstätte wurden mit viel Beifall ße 60 4570 Quakenbrück. Nord: Werner Hoffmann, Te• pe in Raeren. Kostenbeitrag 35 DM. Darin einge• monikaspielers Rißmann, die zum Tanz aufforder• lefon (0 58 22) 8 43, Max-Eyth-Weg 3.3112 Ebstorf. Süd: aufgenommen. Auch die folgenden Filmaufnahmen schlossen: Fahrt im Bus, Besuch des Museums mit ten. Ernst Rohde, Telefon (0 53 21) 2 39 50, Hubertusweg 45, über die Zusammenkünfte und dem Jahresausflug Schwenningen — Sonntag, 30. November, 14 3380 Goslar - Vortrag, Mittagessen in Belgien, Teilnahme am durch das Lahntal brachte vielen Zuschauem die• Konzert. Anmeldungen bis 24. November im Uhr, Gaststätte .Blume", Adventsfeier der Bad Dür- Göttingen — Sonntag, 30. November, 15 Uhr, ses Erlebnis in angenehme Erinnerung. Anhalten• heimer Landsleute. Bescherung aus dem .Grabbel• Gasthaus zur Linde, Geismar, Kiesseestraße, Ad• HdDO, IV. Stock, Zi. 401. der Beifall war der Dank für die Darbietungen des Gütersloh — Sonntag, 16. November (Volkstrau• sack" und Dia-Vortrag über eine .Studienfahrt 1985 ventsfeier. — Frauengruppe: Auf der letzten Veran• Vorsitzenden. Während der anschließenden Aus• nach Norddeutschland". staltung der Frauengrupe konnte Vorsitzende In• ertag), 11 Uhr, Ehrenfriedhof unter den Ulmen, Ge• sprache über Vorbereitungen zur Nikolaus- und denken an die Toten. Stuttgart — Dienstag, 25. November, 16 Uhr, geborg Heckendorf Leutna nt Schäfer von der Heils• Adventsfeier erfreute Willy Regge musikalisch auf Wartburg-Hospiz, Dia-Vortrag über Friedrich den armee begrüßen. In seinem Referat ging Schäfer Hagen — Sonnabend, 15. November, 16 Uhr, seinem Akkordeon. Mit dem Singen von Heimat• Großen, Potsdam und Sanssouci heute. auf die Gründung der Heilsarmee ein, schilderte Ostdeutsche Heimatstuben, Hochstraße, Zusam• liedern klang ein gelungener Tag aus. ihre Entwicklung und erläuterte die Leitgedanken menkunft mit gemeinsamem Essen (Wurstsuppe). Tübingen — Sonnabend, 15. November, 14.30 ihrer Arbeit: Gebet, Unterweisung, Gemeinschaft, Dia-Vortrag von Horst Tuguntke, .Masurischer Wiesbaden — Sonnabend, 22. November, Haus Uhr, Bahnhofsgaststätte Tübingen, Monatsveran- Dienst. Die Heilsarmee, eine Religionsgemein• Winter 1986". der Heimat, großer Saal, Weihnachtsmarkt. — Fortsetzung auf Seite 18 15. November 1986 — Folge 46 — Seite 18 Allgemeines t*B ßftpnultnblati

Czymoch, Otto, aus Lissau, Kreis Lyck, jetzt Ober• Krüger, Käte, geb. Bacher, aus Ortelsburg, jetzt Po- flachsberg 9, 5650 Solingen, am 18. November senhofener Straße 25,8000 München 71, am 20. Dannat, Anna, aus Grünhausen (Jodgallen), Kreis November Elchniederung, jetzt Madamenweg 39, 3300 Kulbatzki, Elisabeth, geb. Arendt, aus Kukukswal• Braunschweig, am 21. November de, Kreis Ortelsburg, jetzt Heisingborger Straße Dudek, Max, aus Krassau, Kreis Lyck, jetzt Altona er 51, 2820 Bremen 77, am 17. November Platz 14/16, 5000 Köln 60, am 16. November Lischewski, Rudolf, aus Paudling, Kreis Rößel, jetzt Fortsetzung von Seite 14 Mlodoch, Grete, geb. Paminski, aus Gusken, Kreis Glinka, Emma, geb. Wysk, aus Groß Albrechtsort, Hollerlander Weg 34, 2800 Bremen 33, am 31. Tobel, Fritz, aus Labiau, Dammstraße 25, jetzt Lyck, jetzt zu erreichen über Alfred Masuhr, Kreis Ortelsburg, jetzt Ringstraße 78,5450 Neu• Oktober Schwarzes Feld 4, Hasloh, am 8. November Reinickendorfer Straße 43a, 2000 Hamburg 73, wied 1, am 19. November Obytz, Lieselotte, aus Lyck, jetzt Severinsweg 13, Wallentowitz, Gertrud, geb. Frenkler, aus Birken• am 21. November Gutzeit, Otto, aus Königsberg, jetzt Gr. Heimstraße 5300 Bonn 2, am 16. November heim (Johanneseßer), Kreis Elchniederung, jetzt Müller, Otto, aus Peterswalde, Kreis Braunsberg, 9, 4600 Dortmund, am 21. November Plonus, Helene, geb. Richert, aus Kloken, Kreis Rembertistraße 76, 2800 Bremen 1, am 19. No• und Braunsberg, jetzt Grünheide 77, 5620 Vel• Katzinski, Ida, aus Sorden, Kreis Lyck, jetzt Wie• Elchniederung, jetzt Hohenlimburg, Brauhaus- vember bert 1, am 13. November buschweg 27,4630 Bochum 7, am 20. November straße 9, 5800 Hagen 5, am 17. November Wollmann, Minna, geb. Strauß, jetzt Ellerbeker Nothdurft, Marie, geb. Boettcher, aus Lyck, jetzt Kirschnick, Anna, geb. Zwicklowski, aus Tapiau, Scharpff, Ursula, geb. Borowski, aus Königsberg, Weg 42, 2084 Rellingen, am 8. November Wilhelmstraße 45, 5880 Lüdenscheid, am 19. Kreis Wehlau, Schleusenstraße 25, jetzt Franz- Kastanienallee 44, jetzt Quellenweg 73, 1000 November Liszt-Weg 7, 7033 Herrenberg, am 17. Novem• Berlin 13, am 21. November Oltersdorf, Emil, aus Königsberg-Ponarth, Budde• ber Schlomm, Charlotte, geb. Kolbe, aus Insterburg, zum 80. Geburtstag straße 6, jetzt Neugartenstraße 51,7759Hagnau- Kiy, Karl, aus Groß Schiemanen, Kreis Ortelsburg, Cecilienstraße und Herderstraße, jetzt Grauhof• Amnion, Albert, aus Tilsit, jetzt Hoyerstraße 50, Bodensee, am 18. November jetzt Dresdner Straße 1,4056 Schwalmtal 1, am 7. straße 19,3340 Wolfenbüttel, am 20. November 7987 Weingarten, am 22. November Preuß, Irmgard, aus Allenstein, jetzt Weisestraße November Sodeik, Herta, aus Lyck, jetzt Finkensteinallee 27, Antoschak, Alex, aus Hammberg, Kreis Ortelsburg, 10, 1000 Berlin 44, am 27. Oktober Kleinwalter, Willi, aus Lyck, jetzt Heinrich-Rave- 1000 Berlin 45, am 18. November jetzt Odenthaler Straße 52, 5068 Odenthal- Reich, Erna, geb. Lemke, aus Krakau, Kreis Labiau, Straße 10, 2210 Itzehoe, am 22. November Strehl, Charlotte, geb. Fuchs, aus Amtshagen, Kreis Voiswinkel, am 18. November jetzt Langkoppel 4,2093 Halstenbek, am 12. No• Kröhnert, Betty, aus Kreuzingen (Skaisgirren), Gumbinnen, jetzt Lehmkaulweg 23, 5190 Stol• Bernhard, Paul, aus Waiden, Kreis Lyck, jetzt 2000 vember Kreis Elchniederung, jetzt Iburger Straße 120a, berg, am 7. November Braak, am 18. November Reimann, Alfred, aus Arnstein, Kreis Heiligenbeil, 4500 Osnabrück, am 19. November Swirczek, Erna, geb. Obalski, aus Heiligenbeil, Blumenberg, Hellmut, aus Allenstein, Treudank• jetzt zu erreichen über Gerhard Reimann, Leo• Leyck, Käthe, aus Lyck, jetzt Eichendorffstraße 3, Braunsberger Straße 10, jetzt Im Dörning 17, straße 4, jetzt Twenhövenweg 19,4400 Münster, poldstraße 14,4800 Bielefeld 14, am 20. Novem• 3150 Peine, am 20. November 6900 Heidelberg, am 18. November am 18. November ber Liegener, Heinz-Jürgen, aus Lyck, jetzt Im Emmer- Zimmerling, Marianne, geb. Großkopf, aus Sens• Bomball, Berta, geb. Balzer, aus Bieberswalde, Kreis Schiwek, Anna, geb. Kopka, aus Weidicken, Kreis thal 1,4938 Schieder-Schwalenberg, am 17. No• burg, Niedergasse 3, jetzt Nobelstraße 3, 2105 Osterode, jetzt Fischbeker Straße 62,2159Neu- Lotzen, jetzt zu erreichen über Manfred Kopka, vember Seevetal 3, am 21 November Wulmstorf, am 22. November An der Schieferkant 8,6349 Beilstein, am 16. No• Mallwitz, Meta, geb. Mallwitz, aus Kripfelde (Krip• Buske, Dr. Gerhard, aus Kuckerneese (Kaukeh• vember plauken), Kreis Elchniederung, jetzt Im Millert zur goldenen Hochzeit men), Kreis Elchniederung, jetzt Wiesenstraße Schulz, Martha, geb. Düsterhöft, aus Lenzendorf, 30, 7430 Metzingen, am 17. November Mehlhorn, Fritz und Frau Helene, geb. Misgirt, aus 46a, 3000 Hannover 1, am 17. November Kreis Lyck, jetzt Hügelstraße 3,4353 Oer-Erken• Math, Karl, aus Deutschheide, Kreis Ortelsburg, Jägersfreude, Kreis Gumbinnen, jetzt Kasta• Ewald, Fritz, aus Grünhagen, Kreis Preußisch Hol• schwick, am 16. November jetzt Mittelstraße 15,4650 Gelsenkirchen, am 17. nienweg 3,5130 Geilenkirchen, am 7. November land, jetzt Sandhofen 12, 2090 Winsen/Luhe Seidel, Martha, geb. Torkler, aus Tannsee (Kase- November Werner, Otto und Frau Charlotte, geb. Phielipeit, Bahlburg, am 22. November nowsken), Kreis Gumbinnen, jetzt H.-H.-Meier- Motzkau, Hans, aus Allenburg, Königstraße aus Klein Puspern, Kreis Gumbinnen, jetzt Am Freund, Walter, aus Wehlau, Roßmarkt 5a, jetzt Allee 11, 2800 Bremen, am 11. November (Schmiede), Kreis Wehlau, jetzt Vechtaer Hof 4, Hagenberg 1,3308 Königslutter, am 31. Oktober Bismarckstraße 6,2410 Mölln, am 19. November Statz, Fritz, aus Kruglanken/Seehausen, Kreis An• 4500 Osnabrück, am 20. November Graetsch, Günther, aus Lyck, Memeler Weg 14, gerburg, jetzt Marktstraße 26,7562 Gernsbach 3, Neumann, Franz, aus Haffwinkel (Labagienen), zum Examen jetzt Carl-Stein-Straße 33, 2210 Itzehoe, am 22. am 21. November Kreis Labiau, jetzt Labiauer Straße 7,2854 Lox• Dyck, Martina (Dyck, Heinz und Frau Erica, aus Kö• November Warias, Berta, geb. Meyer, aus Grünau (Ossening- stedt-Düring, am 7. November nigsberg, Alte Pillauer Landstraße 52), jetzt Hetz, Hertha, geb. Brusberg, aus Hagelsberg (Wal- ken), Kreis Elchniederung, jetzt Remeyerhof 19, Nickel, Martha, aus Milucken, Kreis Lyck, jetzt Hüt• Schwaneweder Straße 52, 2820 Bremen-Blu• lehlischken), und Gumbinnen, Friedrichstraße 6520 Worms, am 18. November tenberg 22, 5249 Hamm, am 21. November menthal, hat das Hochschulstudium der Geolo• 35, jetzt Schafstallweg 41,3101 Nienhagen, am Zahlmann, Werner, aus Soldau, Kreis Neidenburg, Niessolleck, Emil, aus Lisken, Kreis Lyck, jetzt Tan• gie-Paläontologie an der Christian-Albrecht- 20. November und Königsberg, jetzt Resedaweg 1, 3400 Göt• nenweg 2, 2210 Itzehoe, am 21. November Universität zu Kiel als Diplom-Geologin mit der Kischkel, Max, aus Vierbrücken, Kreis Lyck, jetzt tingen, am 21. November Pakulat, Willy, aus Tilsit-Splitter, jetzt Ankerstraße Note »gut" abgeschlossen Ahnwenne 29, 4630 Bochum, am 20. November 6, 5650 Solingen 11, am 19. November Kostka, Otto, jetzt Friedhofsallee 140, 4100 Duis• zum 75. Geburtstag Paulwitz, Herta, aus Gallinden, Kreis Osterode, und burg 17, am 17. November Abrolat, Fritz, aus Ebenhausen, Kreis Schloßberg, Allenstein, jetzt Carlstraße 23, 2350 Neumün• Krüger, Annemarie, geb. Jaguttis, aus Lyck, Hin- jetzt Lodberger Straße 63,4573 Löningen, am 15. ster, am 9. November Landsmannschaftliche Arbeit denburgstraße 34, jetzt Hildebrandstraße 8, November Pilch, Fritz, aus Neuendorf, Kreis Lyck, jetzt Hein• rich-Heine-Straße 75, 3500 Kassel, am 18. No• 5000 Köln 60, am 16. November Andreas, Gerhard, aus Ortelsburg, Hubert-Gercke- Fortsetzung von Seite 17 Kubeit, Wilhelm, aus Loye, Kreis Elchniederung, Straße 20, jetzt Hohentorsheerstraße 49/51, vember jetzt Bellingrottstraße 1, 4390 Gladbeck, am 16. 2800 Bremen 1, am 20. November Radau, Gustav, Ortsvertreter aus Kleinpreußen• staltung mit Vortrag von Lm. Lokowandt, Münsin• November Anton, Martha, geb. Moritz, aus Arnstein, Kreis Hei• wald (Klein Berschkurren), Kreis Gumbinnen, gen, über Kants Traktat zum ewigen Frieden und Lunkowski, Anna, geb. Anton, aus Starkenberg, ligenbeil, jetzt Knopfenweg 2, 3160 Lehrte, am jetzt Agnes-Miegel-Weg 1, 3260 Rinteln, am 8. Deutschlands Schicksal im 20. Jahrhundert". Kreis Wehlau, jetzt Nourenberger Straße 71, 18. Oktober November Wendlingen — Sonnabend, 15. November, 18. 4000 Düsseldorf, am 17. November Bartlick, Elma, aus Lotzen, jetzt Otto-Johannsen- Rentz, Wanda, aus Pobethen, Kreis Samland, jetzt Uhr, Evangelisches Gemeindehaus Neuburgstraße, Mantke, Gisela, geb. Rosenbaum, aus Labiau, Sied• Straße 32, 2242 Büsum, am 16. November Berliner Straße 12,2861 Osterholz-Scharmbeck, Tafelrunde. Nach dem Klopsessen wird Gregor Berg lung Viehof 14, und Seestadt Pillau, jetzt Fachen- Behme, Elisabeth, geb. Günther, aus Rastenburg, am 15. November neue Dias aus der Heimat zeigen. felder Weg 123,2105 Seevetal 3, am 13. Novem• Eisenbahnersiedlung, jetzt Beethovenstraße 23, Reuter, Walter, Rektor i. R., aus Wilkendorf, Kreis ber 3400 Göttingen, am 29. Oktober Wehlau, Junkerhau, Kreis Rastenburg, jetzt Bayern Meistrowitz, Emilie, geb. Pokora, aus Ebendorf, Chtlinskl, Willi, aus Gutfeld, Kreis Neidenburg, Ulmenstieg 6, 2358 Kaltenkirchen, am 22. No• Vors. der Landesgruppe: Hennann Rosenkranz, Telefon Kreis Ortelsburg, jetzt Bugenhagen 53, 5000 jetzt Ulmenweg 12, 3013 Barsinghausen, am 17. vember (0 91 31) 3 85 39, Er wl n - Rommel - Stra ße 6,8520 Erlangen Köln 80, am 19. November November Rohdmann, Kurt, aus Allenstein, Masurenstraße 1, Fürstenfeldbruck — Im Oktober feierte die Mende, Charlotte, aus Königsberg, Knieprodestra- Czubaiko, Grete, aus Neuendorf, Kreis Lyck, jetzt und Damerau, Kreis Königsberg-Land, jetzt Gruppe Fürstenfeldbruck der Landsmannschaft ße 26, jetzt Korvettenstraße 103,2400 Lübeck 1, Humboldtstraße 69, 4010 Hilden, am 18. No• Krönenburg 12g, 2100 Hamburg 90, am 19. No• Gruppe Ordensland ihr Erntedankfest. Die Vorsit• am 16. November vember vember zende Susanne Lindemann konnte viele Landsleute Scheff ler, Horst, aus Insterburg, Albrechtstraße 13, und Gäste begrüßen und dankte für ihre Treue. Eine jetzt Andreas-Gayk-Haus, Saarbrückenstraße Erntetombola bereicherte die Veranstaltung. Un• 50, 2300 Kiel 1, am 21. November ter der Erntekrone tanzten die Gäste bis nach Mit• Ausschneiden und gleich absenden an DAS OSTPREUSSENBLATT, Postfach Suplie, Helene, geb. Prätor, aus Tewellen (Thewel- ternacht. 32 3255, 2000 Hamburg 13 len), Kreis Elchniederung, jetzt Bauerberg 25b, Weiden — Sonntag, 16. November, 10.40 Uhr, 2000 Hamburg 74, am 17. November Gedenkstunde am Kriegerdenkmal in der Konrad- Hiermit bestelle ich bis auf Widerruf ein Abonnement der unabhängigen Wochenzeitung Will, Helene, aus Großklingbeck, Kreis Heiligen• Adenauer-Anlage. — Sonntag, 23. November, beil, jetzt An der Waard 2,5112 Baesweil, am 15. 10.45 Uhr, Ansprache und Kranzniederlegung am November Vertriebenen-Ehrenmal im Stadtiriedhof. — An• ^ r>as onprainfnülfiii fang November fand ein Heimatnachmittag statt. Vor- una Zuname An der mit Blumen geschmückten Tafel hatten die zahlreich anwesenden Gäste Platz genommen. zum 70. Geburtstag Straße Nach der Begrüßung wurde gemeinsam das Ost• Aschenbrenner, Helene, geb. Korekk, aus Britta - preußenlied gesungen. Anton Radigk, Vorsitzen• nien, Kreis Elchniederung, jetzt Föhrenstraße 2, PLZ _ Ort der, gratulierte den im November geborenen Mit• 3104 Unterlüß, am 19. November gliedern zum Geburtstag. Über Allerheiligen und Bakker, Martha de, geb. Weitkowitz, aus Sampau Der Bezugspreis von monatlich 7,50 DM wird von mir nach Eingang Ihrer Auftragsbestätigung Allerseelen früher in Ostpreußen sprach Radigk be• (Sampowen), Kreis Gumbinnen, jetzt Pluim- sinnliche Worte. Zu seinem 80. Geburtstag lud Ra• und der Abonnenten-Nummer bezahlt, hoef-Straße 2, Rotterdam-West/Niederlande, digk alle Gäste und Mitglieder zum Abendessen ein. und zwar im am 22. November In gemütlicher Runde saß man einige Stunden zu• Braun, Ilse, geb. Paulat, aus Hohenschanz, Kreis sammen. Lastschrifteinzugsverfahren vom Girokonto Nr. Ebenrode, jetzt Lerchengründlein 7, 8630 Co• burg-Creidlitz, am 20. November bei BLZ Clemens, Erna, aus Königsberg, jetzt Kurt-Schuma• bzw. cher-Straße 4,7500 Karlsruhe, am 21. November Veranstaltungen Postscheckamt Deggert, Ellie, geb. Klein, aus Ebersbach, Kreis oder per Preußisch Holland, jetzt Lindenstraße 11, 2361 Dauerauftrag oder Einzelüberweisung auf das Konto Nr. 192 344 der Hamburgischen Lan• Geschendorf, am 22. November Haus des Deutschen Ostens desbank (BLZ 200 50000) oder das Postscheckkonto Hamburg 84 26-204. Höckrlch, Gerda, aus Friedeberg (Lebbeden), Kreis Elchniederung, jetzt zu erreichen über Horst München — Sonnabend, 15. November, 14 Mein Heimatkreis ist Ich bin Jahre alt. Frischmuth, Hildesheimer Straße 119, 3000 Uhr, Sophiensaal, Sophienstraße 6, München Hannover 1, am 22. November Bitte berechnen Sie mein Abonnement im voraus für 2, Prinz-Eugen-Feier mit einem Vortrag von Jennet, Johanna, geb. Wisutzki, aus Neuteich, Kreis Prälat Josef Haltermeyer, Stuttgart, über • 1 Jahr = 90,00 DM •'/_ Jahr = 45,00 DM • !/« Jahr = 22,50 DM • 1 Monat = 7,50 DM Danzig, jetzt Steenkamp 27, 2427 Malente- -Prinz Eugen von Savoyen 1663—1736" und Gremsmühlen, am 9. November Just, Siegfried, aus Landsberg, Kreis Preußisch einem Kurzreferat von Christian Brücker über Datum Unterschrift des neuen Abonnenten Eylau, jetzt Ratiborer Straße 12, 8520 Erlangen, - 200 Jahre Beendigung der deutschen Absied• am 21. November lung an der mittleren Donau. Die szenische Ich habe den neuen Abonnenten geworben: Karrasch, Maria, aus Lyck, Danziger Straße 16a, Darstellung der -Geschichte eines donau• jetzt Linzer Straße 93, 5340 Bad Honnef, am 16. schwäbischen Dorfes" übernimmt die Donau• Vor- und Zuname November schwäbische Trachtengruppe, München. — Klekottka, Paul, aus Dreimühlen, Kreis Lyck, jetzt Freitag, 21. November, 19.30 Uhr, Adalbert- Straße'. Auf dem Halm 16, 2820 Bremen 77, am 16. No• Stifter-Saal im Sudetendeutschen Haus, vember Hochstraße 8, München 80, Musikalisches PLZ__ Ort Knyphausen, Karin zu, Oberstudienrätin a. D., aus Schatzkästlein — Franz Schubert und seine Gut Görlitz, Kreis Rastenburg, jetzt Vogesen- Bitte senden Sie mir als Werbegeschenk Musik. Mitwirkende: Dietlind Bläsig, Sopran; • .Der Väter Land", von Hubert Koch straße 2,7841 Bad Bollingen 3, am 17. November • Koenig, Klaus, aus Fischhausen, Kreis Samland, Rolf Peller, Violine; Therese Eberle, Klavier. — • .Geschichte des Preußenlandes", von Fritz Gause • Freiheitsstraße, jetzt Franz-Schubert-Straße 15 Freitag, 21. November, bis Sonntag, 23. No• • Dunkelblaue Krawatte mit dem Wappen der Provinz Ostpreußen • 4502 Bad Rothenfelde, am 21. November vember, Heiligenhof, Bad Kissingen, Landes• • Dunkelblaues Damenhalstuch mit dem Wappen der Provinz Ostpreußen Körles, Fritz, aus Grieben, Kreis Ebenrode, und Du• kulturseminar gemeinsam mit dem Bundes• (Bitte kreuzen Sie Ihren Wunsch an) denwalde, Kreis Schloßberg, jetzt An der Spesse verband der Sudetendeutschen Landsmann• 3, 3006 Burgwedel 1, am 6. November schaft. 15. November 1986 — Folge 46 — Seite 19 -Dos £Xtprtu6mblQit Aktuelles

Vor dem Einschmelzen bewahrt Kirchliche Weihe für Kiwitter Glockenanlage in Oberschleißheim München — Fast 100 Mitglieder, Freunde der Bau seiner Kirche, die den Aposteln Petrus und Gäste der Ost- und Westpreußenstiftung und Paulus geweiht wurde. Ihre in der Empore in Bayern versammelten sich am Mahnmal thronende Marienstatue aus dem späten Mit• .Flucht und Vertreibung" auf dem ehemaligen telalter wurde vom Volk hochgeehrt. Flugplatz Oberschleißheim bei München, um an der kirchlichen Weihe der Glockenanlage Ihre Glocken, die unter dem Patronat des für zwei historische Glocken der Gemeinde damaligen Pfarrers Kaspar Stössl gegossen Kiwitten (Kreis Heilsberg) im Ermland teilzu• wurden, überstanden alle Kriegswirrnisse der nehmen. Sie erfolgte durch den ermländischen folgenden drei Jahrhunderte, bis sie im Zwei• Pfarrer und jetzigen Dekan des Konsistoriums ten Weltkrieg 1942 als .Kriegsgut" in den beim Apostolischen Visitator für die Ermlän- Hamburger Freihafen gebracht wurden, um der, Prälat Monsignore Ernst Woelki. dort, wie viele andere Glocken deutscher Kir• Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte der 1. chen, eingeschmolzen zu werden. Dieses Vorsitzende der Stiftung, Dr. Heinz Radke, .Schicksal" blieb ihnen jedoch erspart. Ab neben Monsignore Woelki (zugleich in seiner 1952 läuteten sie erneut, und zwar in einer Es• Eigenschaft als Beauftragter der Maximilian- sener Pfarrei. Als diese Gemeinde 1978 eigene Kaller-Stiftung im Kuratorium der Stiftung Glocken erhielt, kamen die Kiwitter Glocken Ostpreußen), den 1. Vorsitzenden der Stiftung .zur Aufbewahrung" in die Glockengießerei Ostpreußen, Dr. Erwin Krause, Rotenburg/ Mark in der Eifel. Von dort holte sie im Mai Wümme, stellvertretenden Geschäftsführer 1985 die Ost- und Westpreußenstiftung mit der Landsmannschaft Ostpreußen, Albrecht Genehmigung des Katholischen Glockenbü• Wolf, Hamburg, den Landesvorsitzenden der ros Niedersachsen .bis zur endgültigen Rege• lung der Glockenfrage" in ihre Obhut nach Das ganze Deutschland als Blickfang: Gravierte Glasscheibe im Rathaus von Mölln LMOW Bayern, Hermann Rosenkranz, Erlan• Foto Loeper gen, Ernst Bernutz, Landesvorsitzender des Oberschleißheim, wo sie am neu errichteten Bundes der Danziger, den ostpreußischen Mahnmal .Flucht und Vertreibung" einen ei• evangelischen Pastor em. Paul Blum sowie die genen Glockenstuhl erhielten (das Ostpreu• Vertreterinnen und Vertreter der örtlichen ßenblatt berichtete). Symbol der Zusammengehörigkeit landsmannschaftlichen Gruppen, die zum Teil in heimatlicher Tracht erschienen waren. Nach der Weihe durch Monsignore Woelki und dem Geläut der kleineren im Glocken• Eine Patenstadt engagiert sich für die Wiedervereinigung Radke gab einen kurzen Abriß zur Ge• stuhl angebrachten Glocke fand man sich im schichte der beiden Glocken, die aus den Jah• Mölln — Das Ostpreußenblatt hatte in Folge Zusammenhang mit der Errichtung des neuen Clubheim des Hauses der Ost- und Westpreu• 27, Seite 11, am 6. Juli 1985 unter der Über• ren 1622 und 1652stammen: Das Dorf Kiwitten Stadthauses der Stadtverwaltung sollte im ßen in Bayern zusammen, um den Tag mit schrift .Eulenspiegelstadt mit gesamtdeut• wurde 1308 gegründet und erhielt 1309 die Rahmen der künstlerischen Ausgestaltung einer Filmaufzeichnung über ermländische schem Anliegen" die holsteinische Kleinstadt Handfeste. Zwischen 1350 und 1380 erfolgte des Gebäudes zum einen die Verbundenheit Bräuche und im gemeinsamen Gespräch aus• Mölln (etwa 16000 Einwohner) in ihrer wohl Möllns mit allen heimatvertriebenen Bürgern klingen zu lassen. Hierbei berichtete Pfarrer vorbildlich zu nennenden Rolle als Patenstadt und Gästen zum Ausdruck gebracht und zum Woelki, der von Ende Januar 1945 an als .Kol• von Massow und Gollnow (Pommern) und als anderen an die Verantwortung aller Deut• Reise nach Südafrika chose-Arbeiter" im Ermland fast jeden Tag in Bleibe vieler ostdeutscher Vertriebener vor• schen zur Wiedervereinigung ihres mehrfach einer Scheune oder einer Kammer, trotz dro• gestellt. geteilten Vaterlands erinnert werden. Wer möchte mitfahren? hender Todesstrafe bei allen Versammlun• Heute soll nun die Rede vom jüngsten, bei• Auf der Grundlage eines vorgegebenen gen, die Heilige Messe gefeiert hatte, über seine spielhaften Projekt sein, das besonders auch Entwurfs wurde ein renommierter Kunstglaser Neumünster — Im November 1985 hat das persönlichen schicksalhaften Beziehungen zu das bemerkenswerte gesamtdeutsche Be• mit der Realisierung des Vorhabens beauf• Ehepaar Kawlath, Nora Kawlath ist übrigens Kiwitten und diesen Glocken. Doro Radke wußtsein der Möllner Stadtväter beweist. Im tragt, das im Rahmen der offiziellen Einwei• die Leiterin der Geschäftsstelle der Kreisge• hung des Stadthauses kürzlich der Öffentlich• meinschaft Lotzen, bei einer Reise mit der Ber• keit übergeben wurde. Blickfang auf der gro• liner LO-Gruppe Südafrika kennengelernt. Da ßen südlichen Fensterfläche des Stadthauses, ihm das Land sehr gut gefallen hat, beschlos• von allen Stockwerken einsehbar, ist eine im sen die Eheleute, noch einmal dort hinzufah• Im Blickfeld der Bevölkerung" Sandstrahlverfahren auf eine etwa 290 x 200 ren. Ostdeutscher Markt der LOW-Kreisgruppe Erlangen fand Anklang cm große Plexiglasscheibe eingravierte Dar• Vom 4. April bis 1. Mai 1987 findet nun die stellung des geteilten Deutschland in den völ• zweite Fahrt nach Südwest- und Südafrika Erlangen — Wie bereits in den letzten Jah• Interessierte verteilt. Außerdem gab es eine kerrechtlich gültigen Grenzen vom 31. De• statt. Geplant sind Aufenthalte in Windhoek, ren veranstaltete der LOW-Kreisverband Er• Dokumentation .Auswirkungen der Vertrei• zember 1937. Innerhalb der Grenzen sind als Swakopmund, Kapstadt mit dem südlich der langen zusammen mit schlesischen und sude• bung nach dem Zweiten Weltkrieg auf Erlan• Symbol für die Zusammengehörigkeit die Stadt gelegenen Kap der guten Hoffnung, Pre• tendeutschen Gruppen im Rahmen des BdV gen", die ein Sohn heimatvertriebener Eltern Wappen aller deutschen Länder, angefangen toria und Sun-City, dem Las Vegas von Süd• auf dem Neuen Markt in Erlangen, einem be• als Abiturarbeit geschrieben hatte. vom Saarland über Pommern bis nach Ost• afrika. Zudem sind eine viertägige Safari im liebten Einkaufszentrum der Stadt, einen Ost• Das Interesse der Bevölkerung — besonders preußen, in Buntglas in die Scheibe eingelas• Etoscha-Nationalpark und als Höhepunkt deutschen Markttag. auch vieler junger Leute — war groß. Immer sen. eine Fahrt mit dem Blue Train von Kapstadt bis Der Gedanke war aus der Erkenntnis ge•wieder gingen junge Menschen an die Land• Um die Aussagekraft der Darstellung zu un• Johannesburg vorgesehen. Außerdem sollen wachsen, daß es nicht allein genügt, mit An• karte, um den Geburts- und Heimatort ihrer terstreichen, wurde die Glastafel mit dem Auf• voraussichtlich zwei Farmen ostpreußischer sprachen und einem kulturellen Programm Eltern und Großeltern oder auch ihren eige• trag aus der Präambel des Grundgesetzes zur Landsleute besucht werden. den Wert der Vertreibungsgebiete und der nen Geburtsort zu suchen. Dabei entwickel• Wiedervereinigung beschriftet:,...Das ge• Interessenten melden sich bitte umgehend Heimat allgemein ins Blickfeld der Bevölke• ten sich zwanglose Aufklärungsgespräche samte deutsche Volk bleibt aufgefordert, in bei Ehepaar Kawlath, Telefon 0 43 21/6 51 07, rung zu rücken, sondern daß es daneben weiter über die Problematik der Vertreibung, die sich freier Selbstbestimmung die Einheit und Frei• Franz-Wiemann-Straße 27 a, 2350 Neumün• publikumswirksamer Veranstaltungen be• daraus ergebenden politischen und Rechts• heit Deutschlands zu vollenden." ster, da die Teilnehmerzahl begrenzt ist und darf, die über die Geschichte, die Kultur und fragen und über den Verlust, der für das ge• Welche Stadt im freien Teil unseres Vater• schon einige Plätze vergeben sind. Sollten sich die Gebräuche der abgetrennten Ostgebiete samte deutsche Volk durch die Besetzung der lands setzt sich heute so engagiert und unein• die Unruhen in Südafrika drastisch verstärken, unterrichten. Ostgebiete entstanden ist. Es waren viele be• geschränkt für den Wiedervereinigungsauf• kann man bis zu sechs Wochen vor Reisebe• Es waren Informations- und Verkaufsstände dauernde Worte zu hören, daß im Geschichts• trag des Grundgesetzes ein? Roland Loeper ginn zurücktreten ohne daß Kosten entstehen. aufgebaut worden. Eine Karte des dreigeteil• unterricht der Schulen über den deutschen Das genaue Programm wird auf Anforderung ten Deutschlands und eine Ost- und West• Osten entweder gar nichts oder zu wenig ge• sofort zugeschickt. N. K. preußenkarte informierten über die politische lehrt wird. Situation und geografische Lage des Heimat• Am Verkaufsstand wurden Heimatbücher, Veranstaltungen landes. Das .Ostpreußenblatt", .Der West• geknüpfte Wandteppiche mit ost- und west• preuße", Broschüren mit Lebensläufen und Be• preußischen Städtewappen, Bernsteinketten Bilder vertauscht richten über das Werk ostdeutscher Wissen• und typische Erzeugnisse der Ostprovinzen Das Rosenau-Trio auf Tournee Infolge eines bedauerlichen Versehens enthält schaftler und Künstler, kulturelle Arbeitsbrie• angeboten. Baden-Baden — Das Rosenau-Trio unter der Nachruf auf Gustav Stöcker in einem Teil der Einen besonderen Anziehungspunkt des Auflage von Folge 45 ebenfalls ein Foto von Werner fe und geschichtspolitisches Informationsma• Leitung des Ostpreußen Willy Rosenau ist seit Guillaume. Wir bitten um Entschuldigung. terial über die Heimat wurden kostenlos an Markttages bildeten die Musikkapellen und Anfang November auf Tournee durch die die ostdeutschen Volkstanzgruppen in Trach• Bundesrepublik Deutschland. An folgenden ten, die von Beginn bis Ende der Veranstaltung Orten finden Gastspiele statt: Donnerstag, 20. für Unterhaltung und gute Laune sorgten, November, 16 Uhr, Haus Reich, Baden-Baden; unter ihnen die Ermländische Volkstanzgrup• Sonntag, 23. November, 19.30 Uhr, Schlöß• pe unter der Leitung von Christine Molkentin- chen, Bad Neustadt; Montag, 24. November, Howen, Schwabach. Ursula Rosenkranz 19.30 Uhr, Festsaal, Deutsches Haus, Bremen; Donnerstag, 27. November, 16 Uhr, Saal des Haus Bethanien, Berlin-Spandau; Sonnabend, Jenseits von Oder und Neiße 29. November, 16 Uhr, Deutschlandhaus, Stre- Berichte aus Polens Presse und Rundfunk semannstraße 90, Berlin 61; Sonntag, 30. No• vember, 17 Uhr, Haus am Lützowplatz, Berlin Pilzernte erreicht Rekordzahlen 30; Montag, 1. Dezember, 19.30 Uhr, Kursaal, Allenstein — Die diesjährige Pilzernte in Bad Wildungen; Dienstag, 2. Dezember, 19.30 Ostpreußens Wäldern sei außerordentlich er• Uhr, Kursaal, Bad Nauheim; Mittwoch, 3. De• tragreich gewesen, schreibt Aliensteins Zei• zember, 19.30 Uhr, Barocksaal, Bad Neuenahr; tung .Gazeta Olsztynska". Die staatlichen Sonnabend, 6. Dezember, 15 Uhr, Gemeinde• Einkaufszentralen hätten 292 Tonnen Pilze, saal, Baden-Baden-Oos, Weihnachtsfeier der u. a. Pfifferlinge, Steinpilze, Maronen und Bir• Ostpreußen. — Bis zum Freitag, 21. November, kenpilze, von den Pilzsammlern aufgekauft. sind in der Kreissparkasse Plön während der 138 Tonnen Pfifferlinge und 6 Tonnen Steinpil• Schalterstunden Bilder und Graphiken der ze seien im frischen Zustand bereits in die Künstlerin Brigitte Schlegel-Damm, geboren Bundesrepublik Deutschland exportiert wor• auf Gut Weedern in Tilsit-Ragnit, zu sehen. — den. Die übrigen würden getrocknet und zu .Die Bukowina / Das Buchenland" ist bis zum Konserven verarbeitet. Über etwaige Auswir• 30. November Thema einer Ausstellung im kungen des Unglücks im Kernkraftwerk von Deutschlandhaus Berlin, Stresemannstraße Tschernobyl auf die Qualität der Pilze in die• 90. Öffnungszeiten: montags bis freitags 9 bis Interessierte Kundschaft: Die Verkaufsstände auf dem ostdeutschen Markt boten viele Köst- ,. , . .. Foto Rosenkranz sem Jahr schreibt das Blatt nichts. 19 Uhr, sonnabends und sonntags 14 bis 17 Uhr. lichkeiten Jahrgang 37 15. November 1986 — Folge 46 — Seite 20 Dos Dftmu&mblai.

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SEIT Schweriner 1894

Jugend-Orchestervereinigung Königsberg Pr.: In den Unterlagen meines verstorbe• Über 90 Jahre nen Bruders Max Stragies fand ich dieses Foto von der Jugend-Orchestervereinigung Königsberg Pr. Der Dirigent war Arno Woelke. Abgebildet sind in der obersten Reihe, von links nach rechts: P. Falkenau, Migeod, Hohmann, Kissling, Frischmuth, Hopp, Königsberger Köstlichkeiten Hollstamm, Heyer, Lischik, E. Bevernick, K. Falkenau. Mittlere Reihe: Stragies, Ellwan• ger, Stobbe, Heinrich, E. Rehse, Schönfeld, Haller, Trczinka, Buchbach. Untere Reihe: Hoepfner, Wohlgemuth W. Stieglitz, H. Woelke, A. Woelke, H. Falkenau, Lowski, Echtes Königsberger Marzipan, Teekonfekt, Randmarzipan, Bunter Tel• K Beyernick, Engelbrecht. Davor: Kohn, Dronsek, Vielleicht lebt noch jemand von den ler, Königsberger Krönungspasteten, Pralinen, Pasteten, Trüffel, Baum• Musikanten oder den Angehörigen, die gerne eine Reproduktion dieses Bildes haben kuchen, sowie Christstollen. mochten. Ich habe ein Negativ anfertigen lassen. Die Aufnahme entstand — soweit ich mich ennnern kann - 1933 oder 1934. Hildegard Stragies, Benzenbergstraße 20, 4000 — Ganz besonders empfehlen wir unser Diät-Sortiment! — Dusseldorf 1. *

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Nach einem erfüllten Leben verschied Frau Am Freitag, dem 21. November 1986, feiert unsere liebe Mutter Ella Zipplies In stiller Trauer Anna Schönsee geb. Kiesler Anna Hausknecht, geb. Kelch geb. Strauß • 29. 9. 1899, Pillkallen/Schloßberg Agnes mit Familie aus Göttchendorf, Kreis Pr. Holland und alle, die Ihn liebhatten jetzt An der Halde 15 f 28. 10. 1986, Starnberg 4048 Grevenbroich I-Allrath

In Liebe und Dankbarkeit Geburtstag ihren Jutta Zipplies

Dankbar gratulieren wir ganz herzlich, wünschen gute Gesundheit und Gottes Segen Schenkendorf Straße 10, 2000 Hamburg 76 dein Sohn und deine Töchter, Wittelsbacher Straße 34, 8137 Berg-Starnberger See 1 deine Schwiegertochter, Schwiegersöhne und Enkelkinder I Jahrgang 37 15. November 1986 — Folge 46 — Seite 22 £os Oftpmificnblatt

Und ich werde bleiben Ein Leben ist zu Ende gegangen. im Hause des Herrn immerdar. In stiller Trauer nehmen wir Abschied von unserem lieben Wir trauern um unsere liebe Mutter, Omi und Urgroßmutter. Mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Bruder, Onkel und Großonkel Opa, Bruder, Schwager und Onkel ist am 4. November 1986 heimgegangen. Else Hand Johannes Kallweit geb. Sielmann • 30.5.1898 f 6. 11. 1986 Ernst Mathiszik • 16. 3. 1908 in Königsberg (Pr) • 23. 4. 1907 Königsberg (Pr)-Metgethen Schaden, Kreis Sensburg f 3. 11. 1986 in Ibbenbüren In Liebe und Dankbarkeit und Gr. Friedrichsdorf, Kreis Elchniederung Harald Hand und Frau Marianne Ein gnädiger Tod erlöste ihn von seinem schweren Leiden. geb. Nieswandt In stiller Trauer Regina und Klaus Hantschel Grete Mathiszik, geb. Dittkrist Friederike und Jens Bellmann Familie Erhard Mathiszik Dorothea Hand, Heinz Ulrich Hand Familie Reinhold Mathiszik Seine Schwestern Kristin, Hendrik, Timo und Marelke Margarete Frentzel-Beyme, geb. Kallweit Ruth Boettcher, geb. Kallweit Stralsunder Straße 8, 2850 Bremerhaven Darmstädter Straße 260, 6140 Bensheim-Auerbach und Angehörige

Liebe ist ein Überfluß an Kraft, Am 3. November 1986 verstarb nach erfülltem Leben unser lieber Hausstätte 2, 4530 Ibbenbüren Vater, Schwiegervater, Opa, Schwager und Onkel die den erfüllt, der nicht an sich selbst denkt. Dag Hammarskjöld Die Beerdigung fand statt am Freitag, dem 7. November 1986, auf dem Karl Gwiasda Zentralfriedhof Ibbenbüren, Nordstraße. Unser liebstes Muttchen, unsere gute Groß- und Urgroß• aus Forstamt Mittenort, Kreis Angerburg mutter, Frau im gesegneten Alter von 93 Jahren. Ottilie Sablotny Seine ostpreußische Heimat war ihm unvergeßlich. geb. Latza * 15. 1. 1895 f 31. 10. 1986 In stiller Trauer Nimm mich, Herr, in deine Hände, aus Ortelsburg, Ulmenstraße Herbert Gwiasda und Frau Renate meine Kräfte sind zu Ende, folgte nach nur fünf Wochen ihrem geliebten Gatten, un• geb. Wietig ich will schlafen allezeit, serem guten Vater, still, wie sie gelebt hat, in die Ewigkeit mit Sigrun und Barbara in deiner Ewigkeit. nach. Ihr Leben erschöpfte sich in der Hingabe für die Horst Gwiasda und Frau Ursula Ihren. geb. Paul Nach langer Krankheit entschlief, fern seiner unvergessenen Heimat, mit Andreas, Henrike und Jörg unser lieber Vater, Schwiegervater, guter Opa und Bruder Hanns-Otto Bremer und Frau Erika In stiller Trauer und Dankbarkeit geb. Gwiasda im Namen der Großfamilie mit Claudia, Joachim und Stefanie Ernst Bartlick Hildegard Kaschner, geb. Sablotny und Anverwandte Waldstraße 15, D-6231 Sulzbach/Ts. • 1. 8. 1903 29. 10. 1986 Horst Sablotny Kl. Wronnen und Kl. Stürlack, Kreis Lotzen, Ostpreußen Gr. Gerdauer Str. 48, D-6108 Weiterstadt Bahnhofstraße 67, 4590 Cloppenburg, Tel. 04471/81739 Hubacher Weg 15, 5900 Siegen 1 Provinzstraße 45, 4048 Grevenbroich 4 In Liebe und Dankbarkeit Die Beerdigung fand am 7. November 1986 in 4452 Freren statt. im Namen aller Angehörigen Die Trauerfeierfand am 6. November 1986in DDR 5232 Buttstädt statt. Albert und Ingrid Großmann,geb.Bartlick

Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte Zum Dastloch 9, 5927 Erndtebrück, den 29. Oktober 1986 Glaube, Hoffnung, Liebe diese drei, aber die Liebe ist die größte unter ihnen unter ihnen. 1. Korinther 13, Vers 13 Die Beerdigung fand am 4. November 1986 in Bork/Westfalen statt. Aus einem Leben voller Liebe und Sorge für uns rief Gott der Herr heute völlig unerwartet meine innigstgeliebte Werner Petereit Frau, unsere gute, treusorgende Mutter und Omi, Schwie• • 25. 3. 1914 in Königsberg (Pr) germutter, Cousine, Schwägerin und Tante f 6. 11. 1986 in Essen Fem seiner geliebten ostpreußischen Heimat verstarb nach erfülltem Elfriede Seikat Wir danken Gott, dem Vater, daß er nach langem, tapfer und gesegnetem Leben unser lieber Vater, Schwiegervater, Opa, Bru• geb. Welthe ertragenem Leiden meinen lieben Mann, unseren gütigen der, Schwager und Onkel •3.12.1912 f 30. 10. 1986 Vater und Großvater erlöst hat. Landwirt aus Prostken, Kreis Lyck Franz Knappke • 30. 1. 1899 t 18. 9. 1986 zu sich in die Ewigkeit Helga Peterelt, geb. Latt aus Rautenberg, Kreis Tilsit-Ragnit Hans und Elke Weltennann, geb. Petereit Uwe und Heidrun Peterelt, geb. Manseck In Liebe und Dankbarkeit und Enkelkinder In stiller Trauer gedenken ihrer die trauernden Angehörigen Heinz Nicklaus und Frau Gerda Gerhard Seikat geb. Knappke Gert-Dieter Seikat und Frau Ilse mit Martina und Andreas Ingeborg Welndl, geb. Seikat Gerhard Knappke und Frau Elke Herbert Welndl Ruhrtalstraße 171, 4300 Essen 16 geb. Staude Hans-Werner Seikat und Frau Christiane früher Königsberg (Pr), Metgethen Ida Droßmann, geb. Knappke Margarete Stein Emil Knappke und Frau Elisabeth und fünf Enkelkinder geb. Oberdieck

Nach schwerer Krankheit, immer auf Genesung hoffend, Trauerhaus Eichenstraße 19, 6370 Oberursel-Stierstadt verstarb fem seiner geliebten Heimat mein lieber Mann, Gerhard Knappke, Riemannstraße 3, 3400 Göttingen unserguter Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwager und Schwiegersohn, der Die Trauerfeierfand am 20. September 1986 in Gleichen-Wöllmars• Die Trauerfeier fand am 4. November 1986 auf dem Friedhof in Stier• hausen statt. stadt statt. *9Samtgemeindeamtsinspekto r 1. R. Detlev Kuessner M9.6.1921 f 4. 11. 1986 Domkau, Kreis Osterode, Ostpreußen Träger des Goldenen Ehrenzeichens des BdV und des In tiefer Trauer nehmen wir Abschied von Herrn Silbernen Ehrenzeichens der Landsmannschaft Ostpreußen In Dankbarkeit und stiller Trauer Dr. Bruno Fischer Marianne-Charlotte Kuessner Sie Zahnarzt Peter Schumacher und Frau Karin geb. Kuessner starben * 16.3.1911 t 5. 11. 1986 mit Timo Bernd Detlev Kuessner In Liebe und Trauer Kurt Kuessner und Frau Henni fern Detlef Fischer mit Familie Bielenbergstraße 36, 2300 Kiel 14 Hedwig Schuster mit Familie Helmut Kuessner und Frau Ruth der und Anverwandte Gothaer Straße 70,3000 Hannover 1 Heimat Hemmerichstraße 1, 8730 Bad Kissingen Brendanlage 8, 8740 Bad Neustadt Eckermannstraße 47, 3110 Uelzen 1, den 5. November 1986 Die Beisetzung fand am Freitag, dem 7. November 1986, auf dem Die Beerdigung fand am Dienstag, dem 11. November 1986, im Parkfriedhof zu Friedhof in Uelzen statt. Bad Kissingen statt. 15. November 1986 — Folge 46 — Seite 23 fcus Cfiwtufonblatt Aktuelles

Darstellung ostpreußischen Kulturerbes Von Mensch zu Mensch

Ausstellungen der Ost- und Westpreußenstiftung in Bayern wecken Interesse der gesamten Bevölkerung Hedwig (69) und Bruno Oberschleißheim — Nachdem die Ausstel• Kelbch (75) wurden von lung zur 700jährigen Stadtgeschichte Königs• der Niedersächsischen bergs im Bayerischen Staatsministerium für Landesregierung durch Arbeit und Sozialordnung in München bereits die Verleihung einer Eh• einen unerwartet großen Besucheranklang ge• renurkunde gewürdigt, funden hatte, wurde auch ihre zweite Präsen• die der Bürgermeister tation im Haus der Gablonzer Industrie anläß• von Sahlenburg, Rainer lich der Ostdeutschen Kulturtage in Kaufbeu- Itjen, dem Ehepaar am ren-Neugablonz ein beachtlicher Erfolg, der Tag seiner goldenen erneut das Interesse auch der einheimischen Hochzeit vor kurzem überreichte. 1932 lernte Bruno Kelbch, der am 27. Novem• Mitbürger an historischen Darstellungen des ber 1910 in Olschewen, Kreis Sensburg, ostdeutschen Kulturerbes bestätigte. geboren wurde, seine Hedwig kennen, Schon bei der Eröffnung durch den Kauf- die am 16. April 1917 in Gollingen, eben• beurer Stadtrat Klerrfrri "waren die örtliche' falls Kreis Sensburg, zur Welt kam. 1936 Presse und Mitarbeiter des regionalen Rund• wurden beide in der Aweyder Kirche ge• funks vertreten, so daß gerade diese Ausstel• traut. Der Jubilar hat die Aweyder lung ein nachhaltiges publizistisches Echo Volksschule durchlaufen und anschlie• verzeichnen konnte. Während der vom Bund ßend aufgrund seiner überdurchschnitt• lichen Begabung als Stipendiat in An• der Vertriebenen, Landesverband Bayern, gerburg das Abitur abgelegt und in El• veranstalteten Ostdeutschen Kulturtage er• bing auf der HfL seine 1. Lehrerprüfung reichten die bereits in der Vorwoche beachtli• bestanden. In der Schule in Brödienen chen Besucherzahlen ihren Höhepunkt. verlebte dann das junge Paar die ersten Als einzige geschichtsbezogene Ausstel• Ehejahre. Hier wurden auch ihre beiden lung dieser Kulturtage vermittelte die Königs• ersten Kinder geboren. Der Krieg ver• bergausstellung eine fundierte Gesamtschau nichtete dann ihre Existenz; denn Bruno Kelbch wurde fünfmal verwundet, dar• ostdeutschen Kulturschaffens der vergange• unter das letzte Mal so schwer, daß er nen sieben Jahrhunderte. Sie beginnt mit der Königsberg-Ausstellung: Der Geschäftsführer des BdV-Landesverbands Bayern, Gustl Huber (links), zeigt dem Referenten Dr. Herbert Hefft preußische Exponate Foto Renner einige Zeit blind und taub war. Seine Empfehlung König Ottokars II. von Böhmen an Frau konnte erst 1947 den Deutschen Orden, als strategisch wichti• schließlich der „Untergang Königsbergs" im unter, schwierigen Ver• ges Bollwerk für den von ihm angestrebten gen akademischen Nachwuchsgeneration Zweiten Weltkrieg waren weitere Themen der hältnissen ihre Heimat deutsch-slawischen Staat, der von der Ostsee Einblick in das Erbe ostpreußischer Kultur• Ausstellung. Zahlreiche Stadtansichten Kö• mit den beiden Kindern bis zur Adria reichen sollte, am Pregel, dort, wo werte vermitteln soll. Eröffnungstermin war nigsbergs aus mehreren Jahrhunderten er• der 7. November. verlassen. Nach seiner sich wichtige Handelsstraßen kreuzten, eine gänzen die historischen Darstellungen. Genesung in einem Burg zu errichten. Sie wurde 1255 erbaut und Neben den über 70 großformatigen Schauta• Fast zur gleichen Zeit und ebenfalls an zwei Hamburger Lazarett, trat erhielt ihm zu Ehren den Namen Königsberg. feln, Originalgemälden und Texterläuterun• verschiedenen Orten war eine weitere, bereits Bruno Kelbch wieder in gen wurden in den Vitrinen wertvolle Origi• früher erstellte Ausstellung der Ost- und den Schuldienst ein, In Bildern, Dokumenten und historischen Westpreußenstiftung zu sehen, die Wander• Zeugnissen behandelt die Ausstellung die nal-Exponate aus den Sammlungen der Stif• wirkte in Oberndorf und tung gezeigt: Königsberger Zinn- und Silber• ausstellung „Der Deutsche Orden — Die Ge• anschließend in Sahlenburg, wo die Frühgeschichte Königsbergs als Residenz der schichte einer gesamtabendländischen Idee in Hochmeister des Deutschen Ordens und spä• schmiedearbeiten, das Stadtwappen Königs• wiedervereinte Familie eine neue Bleibe bergs auf Cadiner Majolika, zeitgenössische Bildern und Dokumenten". Diese Ausstellung gefundenhat. W. S. ter der weltlichen Herzöge in Preußen und als — die auf Empfehlung des Bayerischen Land• .Ausgangspunkt für die Ausbreitung der Re• Original-Stiche, Urkunden, alte Drucke, Buch• ausgaben und Zeitungen, Königsberger tags in den letzten Jahren bereits in 13 ver• formation bis in die baltischen und skandina• schiedenen bayerischen Städten und Ge• vischen Gebiete — wobei durch die Überset• Notgeldscheine, Karten und Stadtpläne, Brie• fe und Autographen u. a. zum „Königsberger meinden zu besichtigen war — ging zunächst zung der Bibel und sonstiger religiöser Texte nach Postbauer-Heng in die Oberpfalz, Nähe Veranstaltungen I ins Litauische und Masurische nicht nur das Blutgericht" sowie ein Exemplar des 1701 ge• stifteten Schwarzen-Adler-Ördens u. dgl. Die Nürnbergs, wo sie aus Anlaß der Einweihung «»Wort Gottes diesen Bevölkerungsteilen in des dortigen neuen „Deutschordens-Platzes" * ihrer Muttersprache vermittelt, sondern auch ehemals alteingesessenen Königsberger Fir• men Bistrick und Schwermer stellten Bilder im Rahmen eines Bürgerfestes zu diesem Er• Dittchenbühne der prußische Wortschatz überliefert und die eignis von Bürgermeister Bradl eröffnet wurde. Entwicklung der litauischen Schriftsprache aus ihrer Firmengeschichte sowie Erzeugnisse Elmshorn , begründet wurden. Die entscheidenden Im• ihrer heute in Bayern weiterbetriebenen Pro• Auf 50 Großtableus wurde hier die Ge• pulse, die von Königsberg ausgingen — nicht duktion zur Verfügung. schichte des Deutschen Ordens, von seiner Koppeldamm 14 nur in religiöser, sondern auch in gesell• Gründung vor Akkon 1190 während des drit• schaftspolitischer und geistiger Hinsicht — Die Ausstellung zur 700jährigen Stadtge• ten Kreuzzuges, über seinen Einsatz im sieben- werden aufgezeigt. schichte Königsbergs, deren Planung und bürgischen Burzenland, seine Ausbreitung in Sudermann in Flandern Konzeption Dr. Heinz Radke und deren gra• deutschen und welschen Landen durch seine Die im Jahre 1544 gegründete „Albertus- phische Aufarbeitung und künstlerisch-tech• Balleien bis zu seiner Kolonisations- und Mis• Auf Einladung des „National Vlaams Kriste- Universität", „Königsberg als Universitäts• nische Darstellung Dr. Dorothee Radke Über• sionsarbeit in Preußen und Li vland und der Er• lijk Toneelverbond" fuhr die Dittchenbühne und Studentenstadt", die „politischen Strö• nommenhaben, wird Ende 1986, nochmals er• richtung eines straff organisierten wehrhaften aus Elmshorn Ende Oktober zu einem Gast• mungen", die von Königsberg ausgingen, „Kö• gänzt sowie erweitert, in München in den Aus• Staatsgebildes gezeigt. Sie veranschaulichte spiel nach St. Niklass bei Gent. Die 20 jungen nigsberg als Wirtschaftszentrum und Hafen• stellungsräumen der Bayerischen Staatsbi• die große Kulturleistung der Ordensbrüder auf Elmshorner Laienspieler wurden dort in Fami• stadt", „Das wehrhafte Königsberg" und bliothek gezeigt, wo sie vor allem der jun- allen Gebieten des Geisteslebens, der Bau• lien aufgenommen. Ein Gegenbesuch der flä• kunst, des Siedlungswesens, der Landurbar• mischen Gruppe erfolgt im nächsten Frühling. machung und der Sozialarbeit in einem vor• Die ostpreußische Dittchenbühne spielt in bildlichen Verwaltungssystem. Flandern — ebenso wie am 15. November in Schönberg/Plön und am 19. November in Brücken über die Meere geschlagen Im Anschluß an ihre Präsentation in Post• Pinneberg, jeweils um 15.30 Uhr, sowie am 10. bauer-Heng kam die Ausstellung nach Ellin• Dezember in Itzehoe, 15 Uhr, „Johannisfeuer" Der Journalist Hannes Schlünz vollendete sein 70. Lebensjahr gen, wo sie im Hauptgebäude des ehrwürdigen von Hermann Sudermann. Das Kindertheater Deutschordensschlosses besichtigt werden der Dittchenbühne spielt am 10. Dezember in Wedel — „Hannes" ist 70 Jahre alt. Jeder an die rund 790 Schiffe, die in der 115 Tage dau• kann. Sie wird voraussichtlich noch bis Ende ernden Aktion uns halfen, der tödlichen Be• Elmshorn „ Rübezahl" sowie am 11. und 19. De• der Küste kennt den Mann, der sich hinter die• 1986 dort zu sehen sein. rk zember in Itzehoe, jeweils um 15 Uhr. sem Namen verbirgt: Hans Hermann Schlünz, drohung zu entrinnen. „Mister Hafenkonzert" betitelt, Seemann aus Daß der Siebzigjährige mit dem markanten Passion und Journalist aus Berufung. Für uns Gesicht, das die See geprägt hat, ausgerechnet Ostpreußen stellte er die Weichen für eine in der Königsbergstraße in Wedel wohnt, ist Landsleute beraten und betreut einmalige Stätte der Erinnerung an die Flucht wohl ein Zufall. Aber sein Leben, sein Wirken über See: Die „ Albatros", Gedenkstätte für den hier nur allein auf Ostpreußen und die „Ret• Der Bischofsburger Arnold Mühle beging seinen 80. Geburtstag unbekannten Seemann, der bei Kriegsende tung über See" zu fixieren, wäre ungerecht. über 2 Millionen Menschen über die Ostsee Bevor er ein Vierteljahrhundert lang das „Ha• Heide - Der stellver• oft weit über die dienstlichen Verpflichtungen rettete. Auch ich gehöre dazu. fenkonzert", einer der ältesten aller Rundfunk• tretende Vorsitzende hinaus. sendungen, mitgestaltete, hob er bereits 1955 der LO-Landesgruppe Dies geschah nicht aus Zwang, sondern in Lieber Hannes, wenn wir irgendwo und ir• die weihnachtliche Seemannssendung „Gruß Schleswig-Holstein, Ar• freiwilligem Einsatz, aus einem gut ostpreußi• gendwie zusammensitzen, sagen wir „Brüder• an Bord" mit aus der Taufe, ebenso wirkte er nold Mühle, feierte am schen Pflichtgefühl heraus. In Anerkennung chen" und „ Schwesterchen". Wie oft haben wir bei der Sendung „Grüße aus dem Heimatha• 21. Oktober seinen 80. seiner Bemühungen für die Heimat wurde über Ostpreußen und die Ostsee geredet, und fen" der Deutschen Welle mit. Er wurde für Geburtstag. In Bischofs• Mühle mit der goldenen Ehrennadel der Lan• auch, wenn ich „schabbern" sagte, verstandest Funk und Fernsehen so etwas wie das „see• burg geboren, aufge• desgruppe Schleswig-Holstein ausgezeich• Du das auch. Denn Du warst als geborener männische Gewissen", das sich nicht in der wachsen in Rastenburg, net und mit der silbernen und goldenen Eh• Hamburger in Deinem elfjährigen Seemanns• Tannenbaumspende zeigt, die Hannes und fand Mühle nach Krieg, rennadel des Bundes der Vertriebenen. Seine leben, das dann durch eine Kriegsverletzung seine Gefährten aus der „Wikingerrunde" in Verwundung und Ver• soziale Einstellung bewies er durch die Mitar• beendet wurde, nachdem Du 1945 als Kom• jedem Jahr zum Weihnachtsfest nach Island treibung in Heide, der beit beim Paritätischen Wohlfahrtsverband, mandant eines Minensuchbootes von Bord schickt. Geburtsstadt seiner gegangen warst, oft in Ostpreußen. Vor allem Frau, seine Familie wie• der ihm zu seinem Geburtstag die silberne Eh• Dem Königlich Norwegischen Marinemu• renplakette verlieh. in Pillau. Und besonders die „Ilskefall" bleibt seum am Oslofjord vermachte er eine Samm• der und damit auch eine neue Bleibe. Schon für Dich unvergessen. lung von fast 100 Marinebüchern — heute als früh schaltete er sich in die heimatpolitische Erwähnt sei noch, daß Mühle als Grün• Arbeit ein. Er war 25 Jahre lang Leiter der dungsmitglied des Unitarierbundes in Heide Vorbei! Was Du aber durch das Hafenkon• „Marinebücherei Schlünz" ein fester Bestand• landsmannschaftlichen Gruppe der Ost- und maßgeblich am Bau des Gemeinschaftshauses zert in Damp 2000 am 8. April 1979 bewirktest, teil des Museums. „Hannes" kann sich viele Westpreußen in Heide und wurde in Aner• beteiligt war, das nicht nur ein Treffpunkt der hat Dich selbst überrascht: Die „Albatros", der Auszeichnungen an die Brust heften, aber für kennung für seinen rastlosen Einsatz zum Eh• Gemeinde und aller Bürger ist, sondern auch alte Kohlebrenner, der da so still vor sich hin• ihn gilt auch heute eigentlich nur das eine: renmitglied ernannt. Auch heute noch ist er der Ostpreußen und nicht zuletzt der körper• gammelte, wurde auf Deinen Anstoß und mit Brücken über die Meere zu schlagen, um Men• auf Landes- und Bundesebene tätig. Als Kreis• lich Behinderten, für die zusätzlich Erleichte• Deiner Hilfe hin für unsere Retter, für uns Ver• schen zu helfen und Menschen miteinander zu beauftragter für Vertriebene hat er acht Jahre rungen geschaffen wurden. Alles in allem: ein triebene zum Mahnmal. Kurt Gerdau schildert verbinden. In diesem Sinne, Brüderchen: lang seine Landsleute beraten und betreut, be• ausgefülltes Leben, das seine verdiente Aner• in seinem Buch„ Albatros — Rettung über See" „Auch mit 70 noch viele Brückenschläge!" sonders die Aussiedler und Spätheimkehrer, kennung findet. M. K. die Story dieses kleinen Schiffes, gleichsam für Ruth Geede 15. November 1986 — Folge 46 — Seite 24 Reportage £os OfttmufimblaU

Diese Begegnung mit einer untergegange• tockfinstere Nacht umgab uns, als unser nen Welt in Keszthely leitete beinahe nahtlos Bus durch die ungarische Tiefebene der über zu einer immer noch realen, wenngleich Hauptstadt Budapest entgegenfuhr. Die S stark geschwächten Repräsentanz des wenigen Ortschaften, die wir durchquerten, of• fenbarten dem Reisenden, der innerhalb des Deutschtums im ostmitteleuropäischen Raum. Ostblocks bisher nur die DDR und die Volks• Zur gleichen Zeit wie wir wandelten in ihren republik Polen kennengelernt hatte, Erstaun• ländlichen Trachten zahlreiche ältere Frauen liches. Waren in diesen beiden Staaten die durch das Schloß. Wie sich bald herausstellte, Straßen nachts nur spärlich beleuchtet, so waren es „Donauschwaben" aus Pees (Fünfkir• schien Ungarn Energieknappheit nicht zu chen) im südwestlichen Ungarn. Sie sind kennen. Straßen und Häuser waren hell er• Nachfahren jener Deutschen, die im 17. und leuchtet. Im Lichtschein waren viele Schaufen• 18. Jahrhundert von den österreichischen ster und Verkaufsstände an den Straßen zu er• Herrschern, aber auch von einheimischen un• kennen, die mit Waren aller Art und einem garischen Grafen, in der Pfalz, in Oberfranken, reichen Angebot an Gemüse und Obst ange• in Schwaben und Bayern angeworben wurden, füllt waren. Und gab es in Polen zahllose Dinge, um ein in den Türkenkriegen verödetes und an denen sich der deutsche Ordnungssinn verheertes Land durch deutsche Tätigkeit stieß, so schien hier alles sauber, aufgeräumt wieder zur Blüte zu bringen. Das Gespräch mit und geordnet zu sein. Eindrücke, die sich in den bäuerlichen Frauen war die Begegnung den nachfolgenden Tagen und im Tageslicht mit einer Zeit vor unserer Geburt: Sie sprachen nachhaltig bestätigen sollten... ihre süddeutsche Mundart so, wie ihre Vorfah• Budapest — wer diese Stadt noch nicht sah, ren diese vor 200 Jahren aus ihrer süddeut• der hat keine Vorstellung von ihrer Größe und schen Heimat auf ihre weite und beschwerli• Schönheit: Ob der Blick vom linken Donauufer che Wanderung mitgenommen hatten. aus zu den Hängen und Felsen des Stadtteils Die Donauschwaben und anderen Ungarn• Buda mit der ehedem Königlichen Burg, zur Fi• deutschen haben das bittere Schicksal aller scher-Bastei, zur Matthias-(Krönungs-)Kirche Deutschen im Osten geteilt. 623 000 waren es und schließlich zur ehemaligen Zitadelle auf vor dem Zweiten Weltkrieg. Im Rücken der dem Geliertberg hinübergleitet, oder ob der russischen Front wurden bereits um die Jah• Blick von hier aus über die Donau mit ihren reswende 1944/45 60000 von ihnen zur ästhetisch geschwungenen Brücken und den Zwangsarbeit in die Sowjetunion verschleppt. in der Ebene gelegenen Stadtteil Pest in eine Blick auf das Parlament In Budapest: Eine Großstadt im Osten Mitteleuropas Lange bevor die Potsdamer Konferenz — ohne endlose Ferne wandert, vorbei an der 270 Fotos (2) Archiv Mitwirkung und gegen Deutschland — in Art. Meter breit ausladenden Fassade des im neu• gotischen Stil erbauten Parlaments und hin• 13 der dort getroffenen Absprachen die „Über• führung der deutschen Bevölkerung oder Be• weg über die breiten Geschäfts- und Ringstra• schwelgt! Rote Sterne aber sind nur über weni• heute ertragen müssen", wie ein ungarischer standteile derselben, die in Polen, der Tsche• ßen. Gesprächspartner es formulierte. gen öffentlichen Gebäuden und an Fabrikan• choslowakei und Ungarn zurückgeblieben Gemeint ist die sowjetische Präsenz im lagen angebracht, ein einziges Mal war eine Ja, Budapest ist „eine Großstadt im Osten sind, nach Deutschland" beschloß, hatte die Mitteleuropas", wie es treffend in einem Lande, gemeint sind die in einem weiten Gür• rote Fahne in einer armseligen Vorortstraße zu ungarische Regierung mit der Enteignung und deutschsprachigen Bildband über Ungarns tel um Budapest stationierten sowjetischen sehen. Spruchbänder und Parolen fehlen voll• Hauptstadt aus dem Jahre 1986 heißt. Und Truppen, wo sie in vollständiger Isolierung von ständig. weiter: „Im Denken unserer Zeit scheint der Be• der ungarischen Bevölkerung leben. Womit Dies alles ist für „Ostblock"-Verhältnisse so griff Mitteleuropa in den Hintergrund ge• erwiesen ist, daß das immer wiederkehrende außergewöhnlich und einmalig, daß Ungarn Deutsche sind gleichberechtigt drängt worden zu sein. Die politische Ost- Wort von der „Freiheit" (szabadsäg) auf unga• vor allem auf unsere deutschen Landsleute in West-Teilung unseres Kontinents läßt viele risch eben keine Beschreibung eines beste• Mitteldeutschland wie ein Magnet wirkt. Nur Vertreibung von etwa 26 000 Volksdeutschen vergessen, daß die Existenz Mitteleuropas henden Zustandes, sondern Hoffnung und sind auch ihre diesbezüglichen Möglichkeiten in die westlichen Besatzungszonen Deutsch• eine tausendjährige historische Tatsache ist. Verheißung bedeutet. Die Sowjets haben mitt• und Chancen vergleichsweise bescheiden. lands begonnen. Erst die Weigerung der west• Die Städte in diesem Raum bezeugen es auch lerweile genug Erfahrungen mit stolzen und Nur 420 DM dürfen sie pro Person und Jahr als lichen Besatzungsmächte zur Aufnahme wei• heute ganz offensichtlich... Zu ihnen gehört freiheitsliebenden Völkern gesammelt. Wann Devisen in die „sozialistischen" Nachbarlän• Budapest." werden sie endlich die notwendigen Folge• terer Ungarndeutscher führte zur Beendigung der mitnehmen. Daneben gibt es in Ungarn der Vertreibungsmaßnahmen. Etwa 300000 So ist es. Ein Buch, geschrieben und ge• rungen daraus ziehen und ihrerseits den über• auch viele Wiedersehensfeiern von Verwand• von ihnen sind in Ungarn zurückgeblieben. druckt in einem kommunistisch beherrschten fälligen Ausgleich in Europa herstellen? ten und Freunden aus beiden Teilen Deutsch• Ostblockland, trifft damit nicht nur eine Aus- Über den wirtschaftlichen Sonderweg Un- lands, weil die Rahmenbedingungen dafür we• Seit dem Volksaufstand von 1956 genießt sentlich angenehmer sind. Ungarn ist für viele die deutsche Minderheit dem Buchstaben Deutsche von „drüben", denen die freie Reise nach wieder volle Gleichberechtigung und alle zu uns immer noch verwehrt wird, eine Art staatsbürgerlichen Rechte in Ungarn. Es gibt Eindrücke: Schaufenster zum Westen. deutschsprachige Zeitungen. Deutsch ist wie• Nicht nur ungarisches, sondern ebenso der Unterrichtsfach an vielen Elementarschu• deutsches Schicksal ließ der Besuch des nach len und einigen Gymnasien, vereinzelt sogar Kriegszerstörungen wiederaufgebauten Ba• Unterrichtssprache. Trotzdem ist das rockschlosses des ungarischen Grafen Feste- Deutschtum in Ungarn vom geistigen und Ungarische Streiflichter ticz in Keszthely am Nordwestufer des physischen Volkstumstod bedroht. Plattensees anklingen. Der Graf, ein wahrer Kunstmäzen, hat in seiner ursprünglich 35 000 Ungarn seinerseits hat ein ähnliches Ein Besuch im „westlichsten" Land des Ostblocks (heute: 80 000) Bände umfassenden Bibliothek Schicksal erlitten, als es von den Siegermäch• neben anderen unzählige Werke der deut• ten des Ersten Weltkrieges im Vertrag von schen Literatur gesammelt. Wie sagte doch Trianon (4. 6. 1920) zur Abtretung von zwei unsere Reiseleiterin nach einer Schilderung Dritteln seines Staatsgebietes an seine Nach• sage für die beiden Weltmächte, die unseren garns im sowjetischen Machtbereich, über den der Fremdsprachenausbildung an den allge• barn gezwungen wurde, darunter Siebenbür• Kontinent teilen und beherrschen. Es wendet sogenannten „Gulasch-Kommunismus", ist meinbildenden Schulen des heutigen Ungarn: gens (mit dem ältesten und geschlossensten sich mit dieser Aussage auch an manchen Eu• schon viel geschrieben und gesprochen wor• „Als ich Kind war, haben wir Deutsch gelernt. deutschen Siedlungsgebiet im Südosten) an ropäer selbst, nicht zuletzt an jene, die das den. Mag sein, daß der Aufstand von 1956 — Wir in meinem Alter können es alle. Heute ist Rumänien. 3 Millionen Ungarn gerieten unter Wort „Europa" ständig im Munde führen und der im offiziellen Sprachgebrauch übrigens es anders mit den Fremdsprachen. Englisch ist Fremdherrschaft. Die „Befreiung" Ungarns dennoch nur bis zur Elbe blicken. „Konterrevolution" genannt wird, was indes• die Forschungssprache. Deutsch ist so wichtig, durch die Sowjetunion hat dem Land keine Budapest ist am Ende des Zweiten Welt• sen zu der Frage Anlaß gibt, wann denn in weil es in allen Nachbarländern gesprochen Korrektur dieses Zustandes eingebracht. Das krieges hart umkämpft gewesen. Allein beim Ungarn eine kommunistische „Revolution" wird." Oder hätte sie vielleicht doch sagen Staatsgebiet Ungarns ist heute 93032 Qua• Kampf um die Zitadelle sind 5000 deutsche des Volkes vorausgegangen ist — mag also müssen:... gesprochen wurde? Diese Feststel• dratkilometer groß, auf ihm leben 10,5 Millio• und 25000 sowjetische Soldaten gefallen. sein, daß dieser Aufstand den Sowjets tief im lung klang erstaunlich in deutschen Ohren, nen Menschen. Die Bevölkerungszahl Un• Schwere Narben hat der Stadt abermals der Gedächtnis geblieben ist und sie deshalb ihre müssen wir doch täglich erleben, wie gering• garns ist rückläufig, wenn auch nicht in dem ungarische Volksaufstand von 1956 geschla• Herrschaft über Ungarn am lockeren Zügel schätzig und primitiv manche Zeitgenossen katastrophalen Ausmaß, wie es seit Jahren für gen, der sich jetzt zum dreißigsten Male jährte fahren. Mag auch sein, daß pragmatischer Sinn mit unserer deutschen Muttersprache umge• unser Volk in Westdeutschland zu verzeich• und dessen dramatischer Verlauf tief im und diplomatisches Geschick ä la Wien den hen. nen ist. Fritjof Berg Gedächtnis der Zeugen der damaligen Ereig• Ungarn ein gewisses Maß an Selbständigkeit nisse haftengeblieben ist. Die Spuren der sichern. Der äußere Schein kann jedoch nicht Kämpfe sind an manchen Stellen noch heute darüber hinwegtäuschen, daß die ungarischen unübersehbar, so auf dem Burgberg, an der Zi• „Freiheiten" letzten Endes nur mit Duldung tadelle, in Nebenstraßen. Insgesamt aber sind Moskaus möglich sind, des immer und überall die Schäden und Zerstörungen in einer sol• mit Anführungsstrichen versehenen „Freun• chen Weise beseitigt worden, daß das Stadt• des" und „Bruders". Soviel ist ebenfalls sicher, bild und die Geschlossenheit der Bausubstanz daß Handel und Wandel in Ungarn nicht ge• bis in die letzten Einzelheiten erhaltengeblie• deihen könnten, wären da nicht der Fleiß und ben sind. die Zielstrebigkeit seiner Menschen. An den Sieg der Roten Armee soll das noch Das mit diesen Vorzeichen zu verstehende über die Stadt hinausragende „Befreiungs- „Wirtschaftswunder" haben wir überall in denkmal" neben der Zitadelle, soll auch der Stadt und Land wahrnehmen können. Da ist Name der zu diesem Punkt hinführenden beispielsweise eine rege Bautätigkeit. Da ist „Freiheitsbrücke" erinnern. Nur hat es mit dem die Metropole Budapest mit ihrem pulsieren• Wort „Freiheit" in den Herzen und Sinnen der den Rhythmus, mit ihrer Verkehrsdichte, mit ungarischen Menschen offenbar eine beson• Pkw-Lawinen und Abgasgestank wie in den dere, ganz andersgeartete Bewandtnis. In zahl• westlichen Großstädten. Da ist ein überaus losen Denkmälern und Straßennamen ehren breit gefächertes Warenangebot in zahllosen sie die Freiheitskämpfer ihrer Geschichte. Geschäften, Kleinstläden und Verkaufsstän• Und so wirken denn die türkischen Fremd• den, dessen Qualität oftmals allerdings nicht herrschaften und die als Unterdrückung emp• westlichem Standard entspricht. Hier fallen fundene Politik des Hauses Habsburg bis zum besonders die vielen Obst- und Gemüsehänd• Ausgleich von 1867 bis heute als ein starkes ler mit Bergen von Äpfeln, Birnen, Weintrau• Trauma bei vielen Ungarn nach, finden sie ben, Melonen, Walnüssen, grünen, roten und doch immer wieder Erwähnung. Aber die gelben Paprikaschoten auf, sei esauf den Stra• Erinnerung hieran wird überlagert und ver• ßen oder in Hallen. Es war Erntezeit, und wir drängt von einer „ganz anderen Last, die wir haben in den vorzüglichen Früchten ge• Reichhaltiges Angebot in Budapester Läden: Auswirkungen des „Gulasch-Kommunismus"