JAHRESBERICHT DER FRIEDRICH-EBERT-STIFTUNG 2020 2020 JAHRESBERICHT PERSPEKTIVEN 2021 Zahlen und Fakten

194.000.000 z 240 Etat (2020) Veröffentlichungen in Deutschland

108 2.646 3.048 Auslandsbüros Studierende und Veranstaltungen in Deutschland Promovierende (Präsenz und online)

16 270 120.474 Standorte davon ausländische Teilnehmer_innen in Deutschland Stipendiat_innen (Präsenz und online)

22.000 56.000 Lfm. Besucher_innen im Museum Archivbestand ­Karl-Marx-Haus in Trier

1 Mio. Publikationen im Bibliotheksbestand 2020 JAHRESBERICHT

2021 PERSPEKTIVEN Inhalt

FRIEDRICH-EBERT-STIFTUNG

VORWORT 05 Vorwort 08 2020 in Bildern

PROJEKTE UND ARBEITSLINIEN

PRESSESPIEGEL 29 Die Friedrich-Ebert-Stiftung e. V. im Spiegel der Presse

ARBEITSBEREICHE 42 Politische Bildung und Beratung 53 Preise der Friedrich-Ebert-Stiftung e. V. 46 Internationale Arbeit der FES 50 Wissenschaftliche Arbeit 54 Unselbstständige Stiftungen und Sondervermögen

ANHANG FRIEDRICH-EBERT-STIFTUNG 04 Für Soziale Demokratie

VORWORT 05 Vorwort 08 2020 in Bildern

PROJEKTE UND ARBEITSLINIEN 11 Corona und die Folgen: gerechter, ökologischer und demokratischer aus der Krise? 13 Demokratie unter Druck: mit aller Kraft für die offene, PRESSESPIEGEL plurale Gesellschaft 29 Die Friedrich-Ebert-Stiftung e. V. 16 Flucht, Migration, Integration: im Spiegel der Presse Einsatz für die vulnerabelsten Gruppen 19 Wirtschaft und Soziales: die Schubkraft der Krise nutzen ARBEITSBEREICHE 23 Europa: 42 Politische Bildung und Beratung Zusammenhalt, Rechtsstaatlichkeit, 46 Internationale Arbeit der FES sozialökologischer Umbau 50 Wissenschaftliche Arbeit 26 Just Transition: Klimaschutz gerecht gestalten

ANHANG 56 Organisationsplan 67 Mitglieder des Kuratoriums 58 Jahresabschluss zum 31.12.2019 67 Mitglieder des Auswahlaus- 64 Zum Selbstverständnis schusses der Studienförderung der politischen Stiftungen 68 Vertrauensdozentinnen 64 Der Nachhaltigkeit verpflichtet und Vertrauens­dozenten der Studienförderung 65 Mitglieder des Vorstands 76 Anschriften 66 Mitglieder des Vereins

78 Impressum FRIEDRICH-EBERT-­ STIFTUNG­ Für Soziale Demokratie

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Wer wir sind Was wir tun

Die 1925 gegründete Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) ist die Wir fördern und stärken die Soziale Demokratie vor allem traditionsreichste politische Stiftung in Deutschland. Reichs­ durch: präsident Friedrich Ebert gab ihr den Namen; seinem politi- • politische Bildungsarbeit zur Stärkung der Zivilgesell- schen Vermächtnis verdankt die Stiftung ihre Entstehung schaft. Unsere Informations-, Orientierungs- und Quali­ und Aufgabenstellung. fizierungsangebote motivieren und befähigen zu einem Als eine parteinahe politische Stiftung orientieren wir un- erfolgreichen politischen, gewerkschaftlichen und bür- sere Arbeit an den Grundwerten der Sozialen Demokratie: gerschaftlichen Engagement. Wir verbessern die Teilhabe Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität. Das verbindet uns der Bürgerinnen und Bürger an gesellschaftlichen Dis­ ideell mit der Sozialdemokratie und den freien Gewerkschaf- kussions- und Entscheidungsprozessen; ten. Als gemeinnützige Einrichtung gestalten wir unsere • Politikberatung: Wir entwickeln Strategien zu zentralen ­Arbeit eigenständig und unabhängig. Fragen der Wirtschafts-, Sozial- und Bildungspolitik ­sowie zu Grundsatzfragen der Demokratieentwicklung. An den Schnittstellen von Wissenschaft und politischer Was wir anstreben Praxis gestalten wir den öffentlichen Diskurs für eine ­gerechte und zukunftsfähige Wirtschafts- und Sozial­ • Eine freie und solidarische Gesellschaft mit gleichen ordnung auf nationaler, europäischer und globaler Ebene; Chancen der politischen, wirtschaftlichen, sozialen und • internationale Zusammenarbeit: Mit Auslandsbüros in kulturellen Teilhabe – unabhängig von Herkunft, Ge- über 100 Ländern unterstützen wir eine Politik für fried­ schlecht oder Religion; liche Zusammenarbeit und Menschenrechte, fördern den • eine lebendige und starke Demokratie; eine nachhaltig Aufbau und die Konsolidierung demokratischer, sozialer wachsende Wirtschaft mit Guter Arbeit für alle; und rechtsstaatlicher Strukturen und sind Wegbereiter • einen Sozialstaat, der vorsorgend mehr Bildung und bes- für freie Gewerkschaften und eine starke Zivilgesell- sere Gesundheit ermöglicht, aber auch Armut bekämpft schaft. Im europäischen Einigungsprozess engagieren wir und die großen Lebensrisiken absichert; uns intensiv für ein soziales, demokratisches und wett­ • ein Land, das in Europa und in der Welt Verantwortung bewerbsfähiges Europa; für Frieden und sozialen Fortschritt übernimmt. • Begabtenförderung unter besonderer Berücksichtigung von Studierenden und Promovierenden aus einkommens- schwachen Familien und solchen mit Migrationshinter- grund. Dadurch tragen wir zu mehr Bildungsgerechtig- keit bei; • das kollektive Gedächtnis der Sozialen Demokratie: Mit dem Archiv, unserer Bibliothek und zeitgeschichtlichen Projekten halten wir die historischen Wurzeln von Sozial- demokratie und Gewerkschaften lebendig und unterstüt- zen die gesellschaftspolitische und historische Forschung. Vorwort

5 VORWORT

Die FES im Jahr 2020 – eine Krise und viele neue Chancen

Im zu Ende gehenden Jahr 2020 war die Stiftung in einem noch nie erlebten Ausmaß gefordert. Seit Jahresbeginn befindet sich die FES in einem der größten Umstruktu- rierungsprozesse ihrer Geschichte. Mit dem vom Vorstand eingeleiteten Prozess »FES 100« ¹ wird der Stiftung eine neue, Kurt Beck, Ministerpräsident a. D. Dr. Roland Schmidt straffere Arbeitsstruktur eingezogen, Vorsitzender der Friedrich-Ebert-Stiftung e.V., Geschäftsführendes Vorstandsmitglied die ihre Arbeit klarer ordnet, die Reali- seit Januar 2021 Ehrenvorsitzender der Friedrich-Ebert-Stiftung e.V. sierung von Effizienzgewinnen erlaubt und es ermöglicht, Planungsprozesse kohärenter zu gestalten. Ihre negativen Folgen sind in vielen Lebensbereichen zu Mitte März ergriff die Coronapandemie Besitz vom Ar- spüren. Die prognostizierten gewaltigen ökonomischen Ver- beitsalltag. Die Stiftung wurde aufgrund strenger gesetzli- werfungen bergen ein erhebliches gesellschaftliches Kon- cher Kontakt- und Hygienebestimmungen in den Krisenmo- fliktpotenzial. Vor weiterer Spaltung der sozialen Milieus dus versetzt. In kürzester Zeit waren Maßnahmen einzulei- wird inzwischen nachdrücklich gewarnt und darauf verwie- ten, um die Arbeitsfähigkeit der Stiftung unter den Bedin- sen, dass die Politik hier durch Abbau der Ungleichheit in gungen der neuen, auf Eindämmung der Pandemie zielenden der Gesellschaft gegensteuern muss. Ein großes Thema der Rechtslage in Bund und Ländern zu gewährleisten. Stiftung – auch schon vor Corona. Die Arbeit erfolgte, wo dies möglich war, weitgehend vom In Zeiten des Lockdowns zeigt sich aber auch, wie stabil Homeoffice aus. Videokonferenzen ersetzten reale Begeg- überwunden geglaubte traditionelle Rollenbilder offenbar nungen; die tägliche anstrengende Abfolge von Videokonfe- noch sind, wenn es überwiegend die Frauen sind, die ange- renzen hat allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr viel sichts geschlossener Schulen und Kitas für »Kinder und Kü- abverlangt. che« zuständig sind. Viele Maßnahmen zur Eindämmung Die Tatsache, dass gleichwohl gesellschaftspolitische Ar- der Pandemie haben zu bislang nicht gekannten Einschrän- beit geleistet wurde, die an Umfang, Vielgestaltigkeit und kungen von demokratischen Grundrechten geführt. Extre- Qualität der eines »normalen« Jahres in nichts nachsteht, misten nutzen das Coronavirus für ihre Agitation in der zeigt, über welche Substanz die Stiftung verfügt. Das Herz Hoffnung auf ein Kollabieren der Demokratie. Abstruse Ver- der Stiftung hat auch in der Coronapandemie kräftig ge- schwörungsideologien verbreiten sich in den sozialen Medi- schlagen. Damit ist die FES ihrer Aufgabe auch in Krisenzei- en und gefährden die Demokratie. In diesem Zusammen- ten in vollem Umfang gerecht geworden. hang wird in der öffentlichen Diskussion oft auf Erkenntnis- Das war wichtig, weil der Bedarf an politischer Beratung se der »Mitte-Studie« der FES Bezug genommen. und Politikvermittlung gerade in diesem Jahr stark ange- In der Krise sehnen sich die Menschen nach Antworten stiegen ist. und Erklärungen. Darin liegt eine große Chance für die po- Die politischen und gesellschaftlichen Auswirkungen litische Bildungsarbeit. der Coronakrise betreffen Arbeitslinien, an denen die Stif- Dank konsequenter Vorarbeit auf dem Gebiet der Digita- tung seit Langem arbeitet. Die hier bearbeiteten Problem- lisierung konnte die Stiftung rasch auf den Lockdown re- stellungen werden durch die Pandemie – quasi wie durch agieren und ihr gesellschaftspolitisches Angebot anpassen. ein Brennglas – noch deutlich verstärkt. Digital und befreit von den Grenzen der Geografie konnten Die Krise führt uns mit Wucht die elementare Bedeutung eines gut funktionierenden und handlungsfähigen sozialen Staates vor Augen. Sie zeigt aber auch, welche einschneidenden Konsequenzen der Abbau von Investitionen in die öffentliche Infrastruktur und Daseinsvorsorge hat – Themen, mit denen sich die FES seit Langem intensiv auseinandersetzt.

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in innovativen Formaten sogar ganz neue Vernetzungen ent- Nobelpreisträger Joseph Stiglitz, Thomas Piketty ² und die stehen. An vielen Stellen in diesem Bereich berichten die Nachhaltigkeitsexpertin Maja Göpel. Anfang Juni legte die FES-Kolleg_innen davon, dass sich mithilfe der Technik die Stiftung das Beratungspapier »Corona verändert die Welt« Reichweiten ausdehnen und neue Zielgruppen erreichen vor, das vom Bundesminister des Auswärtigen als wertvoller lassen. Dabei schaffte es die FES, ganz vorn dabei zu sein: Beitrag gewürdigt wurde. Eine Auswertung des Zentrums für Evaluation (CEval) zeigt, Um das Ausmaß der Krise im globalen Zusammenhang dass die FES zur Spitzengruppe der Institutionen politischer zu reflektieren und damit auch dem sprunghaft gestiege- Bildung gehört, die die meisten Onlineveranstaltungen an- nen Beratungsbedarf zur Coronalage in der Welt gerecht bieten konnten. zu werden, nutzt die FES ihr großes Auslandsbüronetz und Neben der technischen Bewältigung gelang es der Stif- ihre hervorragenden globalen Netzwerke und Partner- tung, vor allem inhaltlich kompetent auf die Krise zu reagie- schaften. Die Auslandsbüros erstellen fortlaufend umfas- ren. Die Krise führt uns mit Wucht die elementare Bedeutung sende Expertisen über den Umgang mit der Coronapande- eines gut funktionierenden und handlungsfähigen sozialen mie in den Einsatzländern der FES, die in der Zentrale Staates vor Augen. Sie zeigt aber auch, welche einschneiden- ausgewertet und aufbereitet werden. Diese Arbeiten lie- den Konsequenzen der Abbau von Investitionen in die öffent- fern wichtige Hinweise zur Wirksamkeit von Bekämp- liche Infrastruktur und Daseinsvorsorge hat – Themen und fungsstrategien und sind eine wertvolle Erkenntnisquelle Fragestellungen, mit denen sich die Stiftung in ihrer Arbeit für die Politik. seit Langem intensiv auseinandersetzt. Strukturelle und politische Defizite in der Architektur Zugleich verleihen die massiven finanziellen Unterstüt- der multilateralen Organisationen werden nicht erst seit zungsprogramme zur Pandemiebewältigung den klassischen Corona debattiert. Die Coronakrise hat diese Defizite je- Forderungen der Sozialdemokratie nach mehr Steuergerech- doch stärker sichtbar gemacht. Globale Institutionen wie tigkeit und einer gerechteren Vermögensbesteuerung neue die UNO und ihre Sonderorganisationen wie die WHO sind Dringlichkeit. Auf einem von der FES organisierten hochran- ihren Aufgaben nicht gerecht geworden. Eine globale Koor- gigen Panel für den »Global Solutions Summit« im Mai plä- dinierung der notwendigen Krisenmaßnahmen hat nicht dierte Norbert Walter-Borjans dafür, »aus der Krise zu lernen stattgefunden. und die schrittweise Rücknahme der Steuerprogression der Mit ähnlichen Problemen hatte zunächst auch die EU zu letzten 100 Jahre zu korrigieren«. kämpfen, wo anfangs nationale Egoismen und Abschottungs- Auch der »FES-Spotlight-Report«, ein wichtiger Schat- reflexe dominierten, ehe man sich wieder auf die Vorteile der tenbericht zum Stand der Agenda 2030 für nachhaltige Ent- Gemeinschaft besann. Hier wurde eine Wende erst mit dem wicklung, den die Stiftung bei der 75. Sitzung der UN-Ge- Aufbauprogramm »Next Generation EU« eingeleitet, das un- neralversammlung im September vorstellte, enthält weit- ter der deutschen Ratspräsidentschaft im Juli ins Werk ge- reichende Forderungen zum Umbau unserer Ökonomien. setzt werden konnte. Der Report bildet die Grundlage vieler Arbeitsprogramme Die Stiftung hat diese Entwicklungen zum Anlass ge- von Nichtregierungsorganisationen, die sich diesen Forde- nommen, um ihre Europaarbeit nochmals zu intensivie- rungen anschließen. ren. Mit ihren Programmen unterstützt sie unterschiedli- Bereits seit April arbeiten alle FES-Abteilungen in einer che Partner_innen dabei, progressive Allianzen zu schmie- Ad-hoc-Arbeitsgruppe, um konkrete Vorschläge zu erarbei- den, insbesondere zwischen klima- und sozialpolitisch ten, wie sich Demokratie, Gesellschaft und Wirtschaft nach engagierten Akteur_innen, um hierdurch Impulse für eine Corona künftig gerechter gestalten lassen. Debattiert wurde progressive europäische Integration zu geben. Das FES- dazu in unterschiedlichsten Formaten mit prominenten Büro in Brüssel hat gemeinsam mit dem Institut für Euro- Gästen, darunter weltweit renommierte Ökonom_innen, der päische Politik Vorschläge entwickelt, wie die EU ihre Ent- 7 VORWORT

scheidungen demokratischer treffen und sich erfolgreich Im Dezember stand die Stiftung, aber auch wir ganz per- gegen Angriffe auf Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sönlich, vor wichtigen Veränderungen. Es galt, den Staffel- zur Wehr setzen kann. Die Ergebnisse werden laufend in stab der Stiftungsverantwortung in neue gute Hände zu den zweijährigen EU-Prozess »Konferenz zur Zukunft Eu- übergeben. Für unsere persönliche Zielgerade hätten wir ropas« eingebracht. uns kaum ein anstrengenderes und anspruchsvolleres Jahr Während die Pandemie die Menschen weltweit in Atem vorstellen können. Dass die Herausforderungen tatkräftig hält, wächst sich die Klimakrise immer stärker zu einer aku- angenommen und erfolgreich angegangen werden konnten, ten Bedrohung der Menschheit aus. Die gewaltigen Wald- erfüllt uns beide mit großer Freude und Dankbarkeit. brände in Kalifornien und Sibirien in diesem Jahr wie auch Besonderer Dank gilt unseren hoch motivierten und her- das fortschreitende Abschmelzen der Polkappen sind hier- vorragend qualifizierten Mitarbeiter_innen für ihre in die- für dramatische Signale. Zwar weist die Europäische Kom- sem besonders schwierigen Jahr geleistete Arbeit. mission mit dem »European Green Deal« den Weg für einen Dem neuen Stiftungsvorsitzenden Martin Schulz und dringend notwendigen ökologischen Umbau der europäi- Dr. Sabine Fandrych als künftigem geschäftsführenden schen Wirtschaft. Doch viele Menschen in Europa erleben Vorstandsmitglied wünschen wir viel Erfolg und eine eher, dass wirtschaftliche Strukturveränderungen zu ihren glückliche Hand. Lasten gehen. Für sie steht die ökologische Frage schlicht in Konkurrenz zur sozialen Frage. Deshalb legt die Stiftung einen wichtigen Fokus ihrer Arbeit auf die Klimaproblema- Kurt Beck, Ministerpräsident a. D. tik, und zwar unter dem Aspekt einer sozialökologischen Vorsitzender, seit Januar 2021 Ehrenvorsitzender Transformation. Damit möchte die FES Impulse in der De- batte über eine ökologische Gerechtigkeit setzen, die kon- Dr. Roland Schmidt kret am Alltag der Menschen ansetzt. Die Rettung des Kli- Geschäftsführendes Vorstandsmitglied mas wird nachhaltig nur bei Erhalt des gesellschaftlichen Zusammenhalts gelingen. Berlin / Bonn im Januar 2021

1 Diese Bezeichnung nimmt Bezug auf das 100. Gründungsjubiläum der Stiftung im Jahr 2025. ² Der französische Ökonom Thomas Piketty ist Träger des Preises »Das politische Buch« der Friedrich-Ebert-Stiftung. Der Preis wurde ihm 2015 für sein Werk »Das Kapital im 21. Jahrhundert« verliehen. 2020 in Bildern

PROJEKTE UND

10 ARBEITSLINIEN Arbeiterinnen in einem Möbelgeschäft in Indonesien. Corona und die Folgen: Während der Pandemie wurden in kleineren Industrie­zweigen die Beschäftigtenzahlen um bis zu 50 % gekürzt. gerechter, ökologischer und demokratischer aus der Krise?

Die Coronapandemie hat das Jahr 2020 maßgeblich geprägt. Dank guter Vorarbeit konnte die Friedrich-Ebert-Stiftung zahlreiche Veranstaltungen im In- und Ausland 11 rasch auf Onlineformate umstellen und dadurch neue Zielgruppen erreichen. Themen der Sozialen Demokratie wie Bildungs- und Steuergerechtigkeit oder die Bedeutung sozialer Sicherungssysteme erhielten neue Dringlichkeit, der Beratungsbedarf war aller- orten enorm. Insofern konnte die FES auch manche Chance in der Krise erkennen und deren Potenzial nutzen.

Soziale Wege aus der Krise

Infolge der Covid-19-Pandemie geht der Internationale Wäh-

rungsfonds (IWF) von der schlimmsten Rezession seit der PROJEKTE UND ARBEITSLINIEN Großen Depression vor 90 Jahren aus. Die globale Armut könnte zum ersten Mal seit 30 Jahren ansteigen. Viele Län- der stehen schon heute vor einer neuen Schuldenkrise. Im Frühjahr 2020 stieg der Beratungsbedarf zu sozialen und ökonomischen Gegenstrategien sprunghaft an. Dank ihrer hervorragenden globalen Netzwerke konnte die FES schnell reagieren und im In- und Ausland die Frage beleuchten, wie der Wiederaufbau nach der Coronakrise dafür genutzt wer- den kann, Gesellschaften gerechter, ökologischer und demo- kratischer auszurichten. Die massiven Unterstützungsprogramme zahlreicher Regierungen zur Pandemiebewältigung verleihen Forde- rungen nach mehr Steuergerechtigkeit und Vermögensbe- steuerung neue Dringlichkeit. Eine Studie der FES zur Psychologie, Schulverwaltung, Schulleiter_innen, Lehr- Staatsschuldenkrise, die Ansätze zur Entschuldung auf- kräften, Schüler_innen und Eltern. Ihre Empfehlungen zeigt, kam im April genau zur rechten Zeit und floss in die wurden breit rezipiert. Beratungen der internationalen Organisationen zur Entlas- tung der Länder des Südens ein. Informationsarbeit und Rechte stärken Massenhaft verlorene Jobs, wochenlanger Unterrichts- ausfall sowie überlastete Kliniken führten drastisch vor In zahlreichen westlichen Ländern konsumierten Bürger_in- Augen, welche Bedeutung dem funktionierenden Staat in nen in Reaktion auf Corona vorzugsweise Falschmeldungen Krisenzeiten zukommt. Überall dort, wo Regierungen auf und Verschwörungserzählungen in den sozialen Medien. Investitionen in eine gute soziale Daseinsvorsorge verzich- Vor diesem Hintergrund erarbeitete die FES mehrere Län- tet hatten, offenbarten sich folgenschwere Lücken. Die derstudien zur Situation des öffentlich-rechtlichen Rund- Pandemie hat auch gravierende Auswirkungen auf die Bil- funks. Um dem enormen Beratungsbedarf zur globalen Si- dungssysteme. Aus sozialdemokratischer Sicht muss drin- tuation nachzukommen und um Falschinformationen etwas gend verhindert werden, dass Kinder aus benachteiligten entgegenzusetzen, kompilierte die FES ein internationales Verhältnissen zu Krisenverlierern werden. Um Empfehlun- Informationsangebot. In Blogs berichteten FES-Expert_in- gen für das Schuljahr 2020 / 21 in Deutschland zu entwi- nen und -Partner_innen über die Auswirkungen der Pande- ckeln, benannte die FES eine Kommission aus 22 Exper­- mie in Afrika, Asien, Lateinamerika, dem Nahen und Mitt- t_innen aus Bildungswissenschaften, Schulrecht, Medizin, leren Osten und auf dem Balkan. Der chronische Mangel an Arbeitskräften hinterlässt seine Spuren: Der afghanische Gesundheitsarbeiter Juma Khan hat seine Familie wegen der Infektionsgefahr und der hohen Arbeitsbelastung seit drei Monaten nicht mehr gesehen. Bild aus der Serie »Afghan Lives Through the Lens of COVID-19«.

Die Krise wird teilweise zu Verhärtungen autoritärer Strukturen genutzt. So wird die gewerkschaftliche Interes- senvertretung in vielen Ländern noch schwieriger. Zusam- men mit ihren Partnern hat die FES darauf reagiert, etwa 12 indem sie die Entwicklung von Gewerkschafts-Apps in Uganda und Argentinien unterstützte, mit der Global Labour University einen Onlinekurs für eine Postcoronaagenda auf- legte und Gewerkschaften in Vietnam bei Lohn- und Tarif- verhandlungen stärkte. Mittelfristig ist damit zu rechnen, dass sich Fluchtursa- chen weltweit verstärken werden. In Krisenländern, wo die Pandemie die ohnehin dramatische Situation der Bevölke- rung weiter verschärfte, ging die FES neue Wege, um inter- nationale Aufmerksamkeit zu erregen. Sie ermöglichte bei- spektive zu ergänzen. Die jährliche WISO-Veranstaltung spielsweise afghanischen Fotojournalist_innen, den Foto­ »Tag der progressiven Wirtschaft« wurde in ein Blog- und essay »Afghan Lives Through the Lens of COVID-19« zu Buchprojekt umgewandelt. In der Onlinekonferenz »Digitaler produzieren, der in der Zeitschrift »Internationale Politik« Kapitalismus« im November wurden die Auswirkungen der und in »The Diplomat« veröffentlicht wurde. Pandemie und der Digitalisierung auf Arbeit und Wirtschaft, Mit der globalen FES-Medienkampagne »Care to Join Us« Gesundheit und Stadtentwicklung, Bildung und Soziale De- konnte die Stiftung in Ägypten auf die strukturelle Benach- mokratie beleuchtet. teiligung von Sorgearbeiterinnen aufmerksam machen, die Die Umstellung auf Homeoffice und Onlineveranstal- durch die Pandemie verschärft wurde. In Lateinamerika tungen brachte große logistische Herausforderungen für setzte die Kampagne an zahlreichen von der FES und der ILO die gesamte Stiftung mit sich. Aufgrund unterschiedlicher aufgelegten Beratungsansätzen zu den Rechten von Hausan- Regelungen in den Ländern musste die FES für jeden inter- gestellten an. Auch in Israel waren Frauen überproportional nationalen Standort individuell reagieren. Auch die Abtei- von den Auswirkungen der Pandemie auf den Arbeitsmarkt lung Studienförderung musste massiv umdisponieren und betroffen. Eine von der FES und dem Adva-Center vorgelegte sowohl die Auswahl der Stipendiat_innen als auch die ideelle Studie war Grundlage für einen gemeinsamen Forderungs- Förderung kurzfristig »digitalisieren«. Zum Glück konnten katalog feministischer Organisationen an die Politik. Stipendien weitergezahlt werden. Auch hierzulande zeichnete sich ab, dass Frauen von der Rückblickend kann gesagt werden, dass die FES gut auf- Pandemie besonders betroffen sind durch die Sorgearbeit, gestellt war, um schnell reagieren zu können. Die Stiftung die sie zu großen Teilen übernehmen, durch Arbeitsplatzver- hatte bereits 2019 das Projekt »Digitale politische Bildung luste und dadurch, weil sie der Ansteckungsgefahr oft be- und Beratung« (kurz: FES digital) ins Leben gerufen und sonders ausgesetzt sind. Ein abteilungsübergreifendes Pro- sich systematisch mit der Digitalisierung ihrer Angebote be- jekt reflektiert die Folgen von Covid-19 in der Geschlechter- fasst. Die Umstellung von Präsenz- auf Onlineformate ge- politik und rückt diejenigen Menschen in den Mittelpunkt, lang innerhalb weniger Wochen. Möglich machten die zügi- die (nicht nur) während der Pandemie Sorgearbeit leisten. gen Umstellungen auch zahlreiche Fortbildungsangebote für Kolleg_innen im In- und Ausland und neue Webtools der Digital – neue Wege, neue Wirkung IT-Abteilung. Eine Auswertung des Zentrums für Evaluation (CEval) im Juni 2020 ergab, dass die FES, gleichauf mit der Inhaltlich erkannte die FES in der Coronamisere recht schnell Heinrich-Böll-Stiftung, die meisten Onlineveranstaltungen die Chance für ein neues Narrativ der Sozialen Demokratie. zu politischer Bildung angeboten hat. Die FES-Arbeitsbe- Vertreter_innen aller Abteilungen bildeten bereits im April reiche im In- und Ausland berichteten zudem, dass sie mit eine Ad-hoc-Arbeitsgruppe, um gemeinsam einen sozial­ digitalen Veranstaltungen ihre Reichweiten erhöhen und demokratischen Weg aus der Krise zu beschreiben. Der Ab- neue Zielgruppen ansprechen konnten. Zudem können in- teilung Wirtschaft und Soziales (WISO) gelang es zeitnah, ternationale Expert_innen mitwirken, die für Präsenzver- die inhaltliche Arbeit um eine weitreichende Coronaper­ anstaltungen eher nicht zur Verfügung stehen würden. Preisverleihung »Das politische Buch« 2020 am Demokratie unter Druck: 17.9.2020 in der FES Berlin: Preisträger Matthias Quent mit FES-Vorsitzendem MP a. D. Kurt Beck mit aller Kraft für die offene, plurale Gesellschaft

30 Jahre nach der deutschen Vereinigung steht das demokratische System der Bun- desrepublik massiv unter Druck. Feinde der offenen, pluralen Gesellschaft nutzen jede Gelegenheit, Schwachstellen zu markieren, politische Repräsentant_innen zu diskre- ditieren, die Gesellschaft zu spalten sowie Hass und Hetze zu schüren. Dagegen stemmt 13 sich die Friedrich-Ebert-Stiftung mit aller Kraft. Mit ihren Angeboten der politischen Bildung klärt sie über demokratische Mechanismen auf, erinnert an historische Weg- marken, wirbt für Toleranz und Weltoffenheit und unterstützt gesellschaftliches und politisches Engagement.

Demokratie braucht Engagement nie nur Floskel sein. ›Nie wieder!‹ war das Versprechen, nie wieder wegzuschauen – sondern zu handeln.« Politische Bildung ist zunehmend gefordert, denn die Gesell- Um Menschen für demokratische Diskussionsprozesse zu

schaft steht stärker unter Druck als noch vor einigen Jahren. gewinnen, rief das Schweriner FES-Büro die »Tage der poli- PROJEKTE UND ARBEITSLINIEN Die Spaltung in Arm und Reich sowie rechtspopulistische tischen Bildung« ins Leben, bei denen »Ideen für ein starkes Strömungen und Regierungen bedrohen die Demokratie und Mecklenburg-Vorpommern« gesammelt wurden. Auch in den sozialen Frieden. Zu vielen politischen Themen sind die Berlin diskutierten Teilnehmer_innen einer Workshoprei- Meinungen so unterschiedlich, dass ein Dialog kaum noch he Herausforderungen und innovative Handlungsansätze möglich ist. Das zeigen nicht zuletzt die immer schrilleren für das Leben in der Metropole. Bei der »Langen Nacht der Proteste gegen die Coronaschutzmaßnahmen, bei denen Demokratie« lud das BayernForum Poetry-Slammer und sich Impfgegner_innen mit Verschwörungsideolog_innen Journalist_innen zu einer Präsentation von »Liebeserklä- und rechtsextremistischen Reichsbürger_innen verbünden. rungen an die Demokratie« ein. Die Teilnehmenden der 20. Die Friedrich-Ebert-Stiftung greift diese Phänomene auf und Sommer­universität der FES konnten online unter dem Titel fördert das Problembewusstsein sowie die Bereitschaft, sich »Klima, Arbeit, Kapital – nur Utopien sind realistisch« visio- für die Demokratie zu engagieren. Die Landesbüros organi- näre Projektideen weiterentwickeln und präsentieren. Die sierten zahlreiche Veranstaltungen ge- gen rechts und für eine demokratische (Streit-)Kultur. Das FES-Büro Thüringen etwa startete ein Projekt aufsuchender politischer Bildungsarbeit, um Bürge­- r_innen den Rücken gegen rechte Ak- teur_innen zu stärken. Welche Sprache extrem Rechte benutzen und wie Medi- en darauf reagieren sollten, themati- sierte ein zweitägiges Onlineangebot des Projekts gegen Rechtsextremismus. Der Jenaer Soziologe Matthias Quent beschreibt die Gefahren des Rechtsrucks in seinem Buch »Deutschland rechtsau- ßen. Wie die Rechten nach der Macht greifen und wie wir sie stoppen kön- nen«. Dafür erhielt er den Preis »Das po- litische Buch« der Friedrich-Ebert-Stif- tung. In ihrer Laudatio betonte Saskia Esken: »Die Losung ›Nie wieder!‹ sollte Entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze in Hötensleben entstand während des Workshops »MeGa – Mauern einreißen, Grenzen abbauen« (17.–21.8.2020) das größte Einheitsgraffito Sachsen-Anhalts.

Kommunal­Akademien NRW, Baden-Württemberg und Bay- und die stellvertretende SPD-Vorsitzende Klara Geywitz ern brachten im Juli bei der ersten virtuellen kommunal­ mit weiteren hochrangigen Gästen aus der europäischen politischen Sommer­akademie 200 kommunalpolitisch Aktive und deutschen Politik und Zivilgesellschaft. aus ganz Deutschland zusammen. In Deutschland erhielt das Bestreben, mehr Frauen in die 14 Lässt sich die Zukunft sozial gerecht gestalten? Mit dieser Parlamente zu holen, unterdessen herbe Rückschläge: So- Frage beschäftigt sich der FES-Podcast »Zukunft gerecht«. wohl in Thüringen als auch in Brandenburg kassierten die Er bereitet wissenschaftliche Studien allgemein verständlich Verfassungsgerichte die Paritätsgesetze, die eine Quotie- auf, die im Rahmen des Stiftungsprojekts »Für ein besseres rung von Wahllisten vorschrieben. Das im Herbst 2019 auf Morgen« entstanden sind. Als neues digitales Format hat die Anregung des Forums Berlin gegründete Berliner Netzwerk Akademie für Soziale Demokratie »Buch|Essenz« einge- Parität verfolgt dennoch weiterhin das Ziel, ein Paritätsge- führt, das Sachbücher über programmatische Grundlagen setz für das Abgeordnetenhaus zu realisieren. Die FES flan- der Sozialen Demokratie vorstellt. kierte dessen Aktivitäten mit zwei medienwirksamen Publi- kationen zur Teilhabe von Frauen in der Bundeshauptstadt. Mehr Frauen in Politik und Führung Auch die Gesprächsreihe »FrauenFühren« des FES-Büros Mainz thematisierte die niedrige Beteiligung von Frauen in Auf europäischer Ebene wurden in diesem Jahr zentrale der Politik. Ministerpräsidentin Malu Dreyer diskutierte Weichen für die Gleichstellung von Frauen und Männern online mit der französischen Botschafterin Anne-Marie gestellt: Anfang März legte EU-Kommissarin Helena Dalli Descôtes, der Paritätsexpertin Uta Kletzing und rund die EU-Gleichstellungsstrategie 2020 – 2025 vor. Grund ge- 80 Teilnehmer_innen aus ganz Deutschland über das fran- nug, beim Festakt der FES zum Internationalen Frauentag zösische Paritätsgesetz und dessen mögliche Vorbildfunktion in Berlin genauer zu fragen, wie die europäische Gleich- für Deutschland. Die schwierige Lage Alleinerziehender in stellungsagenda europaweit umgesetzt werden soll. Darü- der Coronapandemie beleuchtete das Landesbüro NRW in ber diskutierten Bundesfrauenministerin Franziska Giffey einer Onlinediskussion mit der Landtagsabgeordneten Anja Butschkau und Nicola Stroop vom Verband alleinerziehender Mütter und Väter NRW. Viele Jugendliche in Deutschland sind mit der Fridays-for-Future-Bewe- gung wieder politischer geworden. Ihr zentrales Thema ist die Klimakrise. Das greift die FES in jugendgerechten Angeboten auf. Daneben hat sie digitale Lernangebote für Erstwähler_innen zur Kommunalpolitik im Programm und schult Lehrer_innen etwa zu digitalen Tools für die politische Bildung und De- mokratieförderung im Unterricht.

30 Jahre deutsche Einheit

Die Wiedervereinigung war das mar- kanteste Jubiläum in diesem Jahr. Viele Landesbüros nahmen es zum Anlass, neue Perspektiven auf die Zeit der Wende zu eröffnen. Kreativ setzten sich die Teilnehmer_innen des viertägigen Workshops »MeGa – Mauern einreißen, FES Bonn: Zeitzeugin Penina Katsir aus Israel berichtet rd. 200 Schüler_innen von ihrem Überlebenskampf im ukrainischen Getto.

Grenzen abbauen« in Hötensleben in Sachsen-Anhalt mit der Wirkung der ehemaligen innerdeutschen Grenze ausei- nander: Sie besprühten die 26 Meter lange Mauer und schufen so das größte Einheitsgraffito in Sachsen-Anhalt – inklusive FES-Logo. 15 Eine kleine Gruppe Engagierter mit großer Wirkkraft rückt der Berliner Film »Die Kraft der Wenigen, Protest und Widerspruch – DDR Umweltbibliothek und Fridays for Fu- ture« ins Zentrum. Umweltaktivist_innen der DDR und der Fridays-for-Future-Bewegung reflektieren darin ihre politi- schen Forderungen von damals und heute. Der Film wird in Kombination mit einem Zeitzeugengespräch weiterführen- den Schulen als Workshop angeboten. Die Onlinege- schichtswerkstatt stellte ein digitales Unterrichtspaket zum Abrufen ins Netz. Es besteht aus einem Film, Video­state­

ments, einem Quiz und einer Onlineumfrage zum 30. Jahres- PROJEKTE UND ARBEITSLINIEN tag unter jungen Menschen aus Ost und West. Aus Anlass des 30. Jahrestags des offiziellen Zusammen- schlusses der Ost- und West-SPD diskutierte in Potsdam Markus Meckel, letzter DDR-Außenminister und späterer Bundestagsabgeordneter, mit der stellvertretenden SPD-Vor- sitzenden Klara Geywitz über die Anfänge der Ost-SPD (SDP). Meckels Autobiografie »Zu wandeln die Zeiten« ver- anschaulicht nicht nur die Gefahren beim Aufbau der da- Öffentlich-rechtliche Medien können mals illegalen Partei in der DDR, sondern verdeutlicht zu- politikferne Gruppen sensibilisieren gleich, welche Rolle das später gegründete Bundesland Brandenburg für die SDP spielte. Die Rolle öffentlich-rechtlicher Medienangebote als einer Zum 75. Jahrestag der Bombardierung Dresdens organi- Art ›virtuelles Lagerfeuer‹ für das gesellschaftliche Gespräch sierte das Landesbüro Sachsen am 13. Februar eine Podi- nimmt angesichts digitaler Verbreitungswege und individua- umsveranstaltung mit mehreren Hundert Gästen im Alberti- lisierter Nutzung von Nachrichten immer weiter ab. In der num zum Umgang mit diesem Datum, das von Rechtsextre- Publikation »Gemeinsamer Gesprächsraum. Wie der öffent- men regelmäßig missbraucht wird. Der Bombardierung lich-rechtliche Rundfunk den Diskurs fördert« lenkte die Ar- Dresdens und anderer deutscher Städte zum Kriegsende beitseinheit Medienpolitik den Blick auf das Potenzial der waren bekanntlich grausamste Menschenrechtsverletzun- öffentlich-rechtlichen Sender, mit Unterhaltung und Humor gen und ein gnadenloser Angriffskrieg der Nationalsozialis- politikferne Bevölkerungsgruppen für politische und soziale ten vorausgegangen. Den Holocaustgedenktag am 27. Januar Probleme zu sensibilisieren. Bei einer digitalen Veranstal- nahm die FES zum Anlass für ein Zeitzeugengespräch mit tung der JournalistenAkademie sprachen im August 120 Me- der 90-jährigen Penina Katsir aus Israel im Bonner Haus mit dienschaffende über das Recherchieren in Coronazeiten, über 200 Schüler_innen. Frau Katsirs Bericht vom Überle- neue Finanzierungsmöglichkeiten für Qualitätsjournalismus benskampf im ukrainischen Getto machte das europäische und die Wichtigkeit von faktenbasierter Berichterstattung Ausmaß des Holocaust deutlich. auch in Social-Media-Kanälen. Flucht, Migration, Integration: Einsatz für die vulnerabelsten Gruppen

Corona hat die verzweifelte Lage von Geflüchteten und Migrant_innen weltweit noch verschärft: Während die schwächsten Gruppen der Pandemie weitgehend schutzlos ausgeliefert sind, wurden Grenzen geschlossen und wurde der Einsatz von Helfer_innen 16 erschwert. Für die Friedrich-Ebert-Stiftung bedeutet das, dass sie ihre Arbeit zu Flucht, Migration und Integration mit Nachdruck weiterverfolgt. Auf internationaler Ebene setzt sie sich dafür ein, dass Migration gerecht gestaltet wird und die Bedingungen für Flüchtlinge und Arbeitsmigrant_innen verbessert werden. Im Inland fördert sie den vielfach bereits erfolgreichen Integrationsprozess und unterstützt Menschen, die sich für Zugewanderte starkmachen.

#zusammenkommen Auch FES-Landesbüros bilanzierten Erfolge und Heraus- forderungen der Integrationsarbeit. So wies in Brandenburg Die Folgen der Coronapandemie treffen die vulnerabelsten die Integrationsbeauftragte Doris Lemmermeier bei der Gruppen am härtesten, unter ihnen Geflüchtete und 19. Landesintegrationskonferenz auf die Besonderheit der Migrant_innen. Grenzschließungen erschwerten die Flucht Potsdamer Integrationspolitik hin: Obgleich der Anteil der aus Kriegs- und Krisenregionen. Menschenunwürdige Situ- Zugewanderten an der Bevölkerung lediglich sechs Prozent ationen in vielen Flüchtlingslagern verschärften sich noch, beträgt, war Brandenburg das erste Bundesland mit einem weil Helfer_innen nicht mehr kommen können und die me- Integrationskonzept und stellt zudem vergleichsweise viele dizinische Versorgung mangelhaft ist. Hinzu kommt, dass Landesmittel für die Sozialarbeit mit Geflüchteten zur Ver- es in den beengten Verhältnissen schier unmöglich ist, sich fügung. In Mecklenburg-Vorpommern sprachen die Sozial- vor einer Infektion zu schützen. Der Brand im griechischen ministerin Stefanie Drese und der Integrationsbeauftragte Lager Moria auf Lesbos im September zeigte exemplarisch, Reem Alabali-Radovan über die besonders schwierige Lage in welch verzweifelter Lage sich Geflüchtete seit vielen der Migrant_innen in Coronazeiten und die daraus resultie- Jahren befinden. Für die Friedrich-Ebert-Stiftung bedeutet renden Aufgaben für die Integrationspolitik. das, dass der Themenschwerpunkt »Flucht, Migration, In- Erfolgsfaktoren für eine gelingende Integration in den Ar- tegration« im In- und Ausland keineswegs an Bedeutung beitsmarkt untersucht die FES-Studie »Mehr als nur ein Job. verliert, auch wenn die öffentliche Aufmerksamkeit von Die qualitative Dimension der Arbeitsmarktintegration von Corona absorbiert ist. Geflüchteten in Deutschland«. Sie zeigt zum einen, dass die Fünf Jahre sind seit dem Jahr 2015 vergangen, in dem Arbeitsqualität nicht signifikant vom Durchschnitt für alle mehr als 800.000 Menschen in Deutschland ankamen in der Beschäftigten abweicht, zum anderen, dass Geflüchtete im Hoffnung auf Sicherheit und einer besseren Zukunft. Seit- Zeitverlauf zwar mehr verdienen, sich aber noch immer im dem ist bei der Integration viel vorangegangen. Anfang März Niedriglohnbereich bewegen. Die Arbeitsmarktintegration 2020 war fast die Hälfte aller seit 2015 nach Deutschland von Frauen nichtwestlicher Herkunft war Thema eines gekommenen Geflüchteten erwerbstätig. Über 10.000 Men- Online­workshops, an dem Vertreter_innen aus Wissenschaft, schen mit Fluchtgeschichte haben sich seit 2015 an Hoch- Politik und Zivilgesellschaft aus Deutschland, Schweden, schulen eingeschrieben, 93 Prozent der Kinder im Alter zwi- Norwegen und Dänemark teilnahmen. Dabei wurde deutlich, schen sechs und zehn Jahren besuchen eine Schule. dass es für diese Zielgruppe besonderer Maßnahmen bedarf. Was in der Integrationspolitik gelungen ist und was noch Ausreichende Deutschkenntnisse sind unabdingbar für zu tun bleibt, war Gegenstand der digitalen integrationspoli- gesellschaftliche Teilhabe. Aktuell evaluiert das Bundesamt tischen Fachtage »#zusammenkommen« im Oktober. Die Ta- für Migration und Flüchtlinge (BAMF) die Integrationskurse gung zeigte, dass es noch ein weiter Weg ist, bis Menschen verschiedener Anbieter. Die FES begleitet den Evaluierungs- mit Fluchtgeschichte gleichberechtigt am politischen und prozess aus zivilgesellschaftlicher Perspektive. Eine Fachta- gesellschaftlichen Leben teilhaben – und dass es dafür wei- gung in Kooperation mit dem AWO-Bundesverband brachte terhin Engagement und politische Initiativen im Kampf ge- Vertreter_innen aus Politik und Verwaltung mit Trägern und gen Rassismus und Diskriminierung braucht. Lehrkräften der Sprachkurse zusammen, um über das Er- Die Schüler_innen Valentina, Aleksandra und Aymar (v.l.n.r.) einer Willkommensklasse lernen an der Friedenauer Gemein- schaftsschule in Berlin Deutsch.

reichte, aber auch über Verbesserungspotenzial bei der (ESS) vor und nach den Jahren 2015 / 16. Die aktuelle Daten- Sprachförderung zu diskutieren. Gemeinsam mit dem Verein analyse zeigte, dass sich Ost- und Westeuropa bei diesem The- Migra e. V. lud die Stiftung zu einer Onlinefachtagung zum ma weiter auseinanderentwickeln. Während die Menschen in Thema Lehrkräfte mit Migrationshintergrund ein, um der Westeuropa der Zuwanderung nach wie vor mehrheitlich posi- Politik Vorschläge zu unterbreiten, wie eine Übernahme von tiv gegenüberstehen, hat sich die Einstellung in einigen östli- 17 Pädagog_innen ausländischer Herkunft in den Schuldienst chen Ländern wie Tschechien und Polen erheblich verschlech- gelingen kann. tert. Langfristig ist damit zu rechnen, dass Ost- und Westeuro- pa in der Migrationsfrage grundsätzlich verschieden denken. Ost- und Westeuropa: Die Meinungen Ein unerwartetes Ergebnis der FES-Untersuchung war, dass zu Einwanderung driften auseinander die Bevölkerung auf dem Westbalkan, der mit einer Geschichte ethnischer Feindseligkeiten und Spaltungen zu kämpfen hat Dass Deutschland ein Einwanderungsland ist, gehört mittler- und eine zentrale Migra­tionsroute darstellt, Zuwanderung weile zum diskursiven Konsens. Im Innenleben von Parteien viel weniger skeptisch sieht als die Bevölkerungen der meis- und Parlamenten spiegelt sich diese Vielfalt jedoch nur wenig ten Länder Mittelosteuropas. Außerdem zeigte die Studie, wider. Wie wichtig vielfältige Stimmen in der Politik sind, dass die Zuwanderer mehr Vertrauen in die gesellschaftli-

zeigt der FES-Podcast »Hörgut – Auf Stimmenfang für Viel- chen, wirtschaftlichen und politischen Institutionen ihrer PROJEKTE UND ARBEITSLINIEN falt«, den das Forum Berlin gemeinsam mit der Iranischen Zufluchtsstaaten haben als die Einheimischen selbst. Das än- Gemeinde in Deutschland produziert hat. Dafür interviewten dert allerdings nichts daran, dass sie sich ausgegrenzt fühlen. junge Menschen Politiker_innen mit Migrationserfahrung. Die FES bearbeitet die Migrationsthematik nicht nur auf Kompetenzzentren für Migration nationaler, sondern auch auf europäischer Ebene, von 2017 bis 2020 besonders am Standort Budapest in dem Regionalpro- Die FES setzt sich dafür ein, dass grenzüberschreitende Mo- jekt »Flucht, Migration, Integration in Europa«. Unter anderem bilität gerecht gestaltet wird und einer freien Entscheidung beobachtete das Projekt die Einstellungen zu Migra­tion im eu- folgt. In diesem Jahr hat sich die Situation für Arbeitsmigran- ropäischen Vergleich auf der Basis des European Social Survey tinnen und -migranten weltweit dramatisch verschlechtert, was auch die Herkunftsländer trifft, weil dadurch die Heimatüberweisun- gen zurückgehen. Das wird sich nega- tiv auf den Kampf gegen die Armut auswirken. Das FES Flight and Migrati- on Competence Center (FMCC) in Ad- dis Abeba hat den Auftrag, den Dialog zwischen Afrika und Europa durch Di- alogplattformen zu fördern. Das Kom- petenzzentrum kooperiert eng mit der EU, der Afrikanischen Union, mit wis- senschaftlichen Institutionen und zivil- gesellschaftlichen Organisationen in Afrika und Europa, um den Austausch zwischen afrikanischen und europäi- schen Expert_innen und Entschei- dungsträger_innen zu ermöglichen. 2020 entstand unter anderen die Pub- likation »Risking Everything for a Bet- ter Life«, die ein Schlaglicht auf die internationale Migration von, nach und durch Äthiopien wirft. Teilnehmerinnen des Gendertrainings am 5.9.2020 in Ulaanbaatar, Mongolei

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Mit dem Ziel, den Dialog zwischen den Herkunfts-, Transit- Das Münchener FES-Büro zeigte den Film in Anwesenheit und Ankunftsländern von Arbeitsmigrant_innen zu stärken, der Filmemacherin Waad al-Kateab als Bayernpremiere. unterstützt das FES-Büro Tunis das Gewerkschaftsnetzwerk Waad al-Kateab, die in Großbritannien lebt, sprach über die für Migration im Mittelmeerraum und Subsahara-Afrika Entwicklung in ihrem Herkunftsland und darüber, wie Ein- (RSMMS). Das Netzwerk bringt Gewerkschafter_innen aus zelne und Staaten sich dazu verhalten können, zum Beispiel Nord- und Westafrika sowie Südeuropa zusammen und setzt indem sie die Initiative »Stop Bombing Hospitals« unterstützen. sich für eine faire Regulierung von Migration ein, die die In Lateinamerika spielt sich derzeit eine der größten Rechte von Migrant_innen wahrt und die Potenziale von Fluchtkrisen der Welt ab. Laut UN-Flüchtlingskommissariat Migration anerkennt. Gleichzeitig suchen die 29 Mitgliedsge- (UNHCR) ist Venezuela mit 3,7 Millionen Geflüchteten in- werkschaften aus 16 Ländern gemeinsam nach Lösungen zur zwischen nach Syrien das zweitgrößte Herkunftsland und Bekämpfung von Rassismus in den eigenen Reihen. Das Kolumbien mit 1,8 Millionen nach der Türkei das zweitgröß- RSMMS ist zum gefragten Kompetenzzentrum für Arbeits- te Aufnahmeland der Welt. Die Büros der FES in Kolumbien migration im Mittelmeerraum geworden. und Venezuela arbeiten deshalb eng zusammen und darüber hinaus mit Partner_innen aus staatlichen Behörden, dem Fluchtkrisen der Welt akademischen Bereich und Hilfsorganisationen vor Ort. Auch Ecuador hat Hunderttausende Geflüchtete aus Ve- Gemeinsam mit dem Women in Migration Network arbeitet nezuela aufgenommen. Viele von ihnen sind mit Gewalt, die Stiftung an einer Übersicht aller Organisationen und Ex- Rassismus und Fremdenfeindlichkeit konfrontiert. Das FES- pert_innen weltweit, die zu Gender und Migration arbeiten. Insti­tuto Latinoamericano de Investigaciones Sociales Ecuador Dafür wurden mehr als 300 Organisationen zu ihrer Arbeit (ILDIS) erstellte zusammen mit dem Kollektiv Corredores befragt. Das soll Vernetzung und gemeinsames Vorgehen er- Migratorios Kurzvideos über geflüchtete Menschen. Die möglichen, um die Menschenrechte von Frauen in der Migra- Zeugenaussagen zeigen ihre Verwundbarkeit aufgrund des tion zu stärken. Versagens des Staates, ihre Rechte zu garantieren. Die Vi- Der Nahe Osten und Nordafrika sind aufgrund der Krisen deos werden auch in einem Prozess am ecuadorianischen in Syrien und Libyen besonders von Flucht und Vertreibung Verfassungsgericht verwendet, der sicherstellen soll, dass betroffen. Der für den Oscar als bester Dokumentarfilm no- sich solche Verstöße nicht wiederholen. Zudem erscheinen minierte Film »Für Sama« beschreibt die Entwicklung des Ara- ausgewählte Videos auf dem FES-Themenportal »Flucht, bischen Frühlings in Syrien bis zur Bombardierung Aleppos. Migration, Integration« (FMI). Warnstreik im öffentlichen Dienst: Eine Teil- Wirtschaft und Soziales: nehmerin hält auf einer Streikkundgebung in Kiel ein Schild »Unterbezahlt, überarbeitet, die Schubkraft der Krise nutzen systemrelevant« in den Händen.

»Systemrelevant« war der Begriff des Jahres. Im Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerk- samkeit standen die Pflegebranche und der Dienstleistungssektor sowie die staatlichen Hilfen für krisengebeutelte Unternehmen, Wirtschaftszweige und Freischaffende. Die FES begleitete diese Themen gewohnt kompetent, kritisch und konstruktiv und verlor 19 dabei auch langfristige Entwicklungen wie die sozialökologische Transformation und die Digitalisierung der Wirtschaft nicht aus dem Blick.

Pflegepolitik muss neu gedacht werden Branchen, die für das Überleben essenziell sind, überwie- gend Frauen arbeiten, diese aber weniger verdienen als Be- Eltern, Personal in Krankenhäusern und Pflegeheimen wie schäftigte in anderen Berufen.

auch pflegende Angehörige – sie alle sind im Wortsinn sys- Familienministerin Franziska Giffey hat einen Gesetzent- PROJEKTE UND ARBEITSLINIEN temrelevant. Das große Interesse, das ihnen zu Beginn der wurf für mehr Frauen in Vorständen vorgelegt. Dieses Anlie- Coronakrise zuteilwurde, währte nicht allzu lange und Pro­ gen unterstützt der FES-Managerkreis mit seinem Impulspa- bleme im Pflegesektor, insbesondere die erheblichen Personal­ pier »Stark mit Quote«, das im Juni veröffentlicht und von engpässe, bestehen fort. Die FES thematisierte sie über das mehreren Zeitungen aufgegriffen wurde. gesamte Jahr. Unter dem Titel »Pflegepolitik neu denken« Die Lebensverhältnisse sind in Deutschland regional sehr sprachen etwa in Oranienburg die Pflegebeauftragte der unterschiedlich. Im Trierer Wirtschaftsgespräch diskutierten SPD-Bundestagsfraktion Heike Baehrens und der stellvertre- Katarina Barley, Vizepräsidentin des Europaparlaments, und tende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion in Brandenburg Jens Südekum, Experte für regionale Infrastruktur der Uni- Björn Lüttmann mit leitenden Pflegekräften über die unat- versität Düsseldorf, mit Vertreter_innen der Wirtschaft über traktiven Arbeitsbedingungen in dieser Branche. In Koopera- die Empfehlungen der FES-Studie »Europas Regionen besser tion mit Gewerkschaften behandelte das BayernForum diese Fragen in der Onlinediskussionsreihe »Who cares?«. Auch die Bedeutung der Dienstleis- tungsbranche korrespondiert nicht mit der monetären Vergütung. Diesen Missstand thematisierte der Dienst- leistungskongress NRW im November. Beschäftigte, Vertreter_innen aus Ge- werkschaften, Betriebsräten, Wissen- schaft und Politik entwickelten Emp- fehlungen für einen zukunftsfähigen Dienstleistungssektor. Beim digitalen Fachtag »Feministi- sche Ökonomie und Nachhaltigkeit: Eine Antwort für Wirtschaft in der Krise?« in Stuttgart veranschaulichte Katharina Mader von der Wirtschaftsuniversität Wien, wie der geschlechtersensible An- satz Defizite unseres Wirtschaftens aufgreift. So sei es kein Zufall, dass in In dem Berliner Pilotprojekt »Autofreie Friedrichstraße« ist ein 500 Meter langer Abschnitt der Straße für den Auto­ verkehr gesperrt. Mit dem gewonnenen Platz für Radfahrer und Fußgänger soll die Straße zur Flaniermeile werden.

fördern – Ideen aus Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt«. spannen sich zwischen Vertreter_innen von Fridays for Fu- Dabei ging es um passgenaue Fördermöglichkeiten für struk- ture und des Flughafens München sowie zwischen dem turschwache Kommunen und Regionen. Das Landesbüro Hes- Stadtplanungsamt und Bürgerinitiativen. Aufgrund des sen legte die Publikation »Ungleiches Hessen – Regionaler großen Anklangs wird die Reihe 2021 fortgesetzt. 20 Disparitätenbericht« vor, die anhand sozioökonomischer Da- Ein zentraler Baustein der sozialökologischen Transfor- ten die Entwicklung des Bundeslandes darstellt und politi- mation der Wirtschaft ist die Verkehrswende. Unter dem sche Handlungsempfehlungen formuliert. Eindruck eines Landes im buchstäblichen Stillstand erör- »Das 21. Jahrhundert droht ein Jahrhundert der extre- terte der Mobilitätsforscher Marco Sonnberger von der men Ungleichheit zu werden, nicht nur zwischen Nord und Universität Stuttgart Ende Mai im Livechat des Landes­ Süd, West und Ost. Die Klassengesellschaft kehrt zurück – büros NRW, welche Chancen und Risiken die Pandemie für auch in Deutschland. Die soziale Spaltung gefährdet unsere die Mobilitätswende mit sich bringt. Mit dem Strukturwan- Demokratie.« Diese pessimistische Prognose artikulierte Dierk del in der Automobilindustrie befasste sich der Manager- Hierschel, Leiter des Bereichs Wirtschaftspolitik bei ver.di, kreis Baden-Württemberg in diesem Jahr schwerpunktmä- bei der Onlinevorstellung seines Buches »Das Gift der Un- ßig, etwa beim Neujahrsempfang in Stuttgart mit dem gleichheit« in Hannover. Die Veranstaltung ging unter ande- SPD-Landesvorsitzenden Andreas Stoch. rem der Frage nach, wie Gewerkschaften, Umweltbewegung Auch die Landwirtschaft muss dringend umweltfreundli- und Parteien bessere Arbeitsbedingungen sowie eine sozial cher werden, wollen wir nicht die natürlichen Ressourcen und ökologisch gerechtere Gesellschaft mitgestalten können. unseres Planeten zerstören. Bei der sehr gut besuchten »Ag- rarpolitischen Tagung« des Landesbüros Mecklenburg-Vor- Sozialökologische Transformation voranbringen pommern wurde in Güstrow Ende Januar mit Landwirt- schaftsminister Till Backhaus diskutiert, wie der Agrarsek- Mit Onlineveranstaltungen unter der Überschrift »Stadt im tor nachhaltig gestaltet werden kann. Bei einer Onlinekon- Gleichgewicht« setzte das BayernForum seine Reihe zur ferenz Ende November, unter anderem mit einem Statement Münchener Stadtentwicklung fort. Dabei ging es vor allem von Bundesumweltministerin Svenja Schulze, wurde nach um individuellen Lebensstil, Beteiligung von Bürger_innen Möglichkeiten der Nachhaltigkeit in Landwirtschaft, Ernäh- und nachhaltige Infrastruktur. Wichtige Diskussionen ent- rungswirtschaft und Tourismus im Münsterland gesucht. Dass die Soziale Demokratie auch über eine lange umweltpolitische Tra- dition verfügt, ist in der Öffentlichkeit kaum präsent. Das Archiv der sozialen Demokratie steuerte daher mit der Handreichung zur sozialökologischen Traditionslinie der SPD einen histori- schen Ansatz für die Politikberatung bei. Zum Diskurs über die aktuelle so- zialdemokratische Klimapolitik lud das AdsD im September mit der digita- len Veranstaltung »Gutes Klima – Gute Gesellschaft!«. Der Kocheler Kreis für Wirtschafts- politik der Friedrich-Ebert-Stiftung hatte im Januar das Thema »Öffentli- che Investitionen in Zeiten von Schul- denbremse und Fiskalpakt« auf die Agenda gesetzt. Die 85 Mitglieder ka- men zu dem Ergebnis, dass in Deutsch- land ein erheblicher Nachholbedarf bei Digitaler Kapitalismus – Zeitenwende durch Corona? 10.–26.11.2020 Digitaler Kongress mit Foren, Interviews und Livetalks, Moderation: Geraldine de Bastion 21 und Tobi Müller. Mehr unter: www.fes.de/digitalcapitalism PROJEKTE UND ARBEITSLINIEN

Investitionen etwa in Bildung und Infrastruktur besteht. Homeoffice oder zum Zusammenhalt im Betrieb und auf Die Expert_innen empfahlen, Schuldenbremse und Fiskal- digitalen Plattformen auf. Das Format kam so gut an, dass pakt zu reformieren, höhere Einkommen und Vermögen die FES es im nächsten Sommer fortsetzen wird. stärker zu besteuern und die Kommunen besser mit Geld »Zeitenwende durch Corona?« Mit dieser Frage über- auszustatten. Der FES-Managerkreis erarbeitete zu demsel- schrieb die FES den Kongress »Digitaler Kapitalismus«, der ben Thema das Impulspapier »Der Krisenbewältigung eine im November als virtuelle Veranstaltungsreihe stattfand. Richtung geben«. Hochrangige Gäste aus Wissenschaft, Politik und Gesell- schaft diskutierten die Auswirkungen der Coronakrise auf Sozialer Zusammenhalt im digitalen Leben die digitale Wirtschaft und Gesellschaft. Die mit dem Kongress gestartete Diskussionsreihe »digital.sozial.demokratisch« Dass Deutschland bei der Digitalisierung den Anschluss zu bietet allen, die in Europa sozialdemokratische Digitalpoli- verlieren droht, wurde im Zusammenhang mit Schulschlie- tik gestalten, Gelegenheit für eine praxisorientierte Dis- ßungen und Homeoffice immer wieder thematisiert. Bei ei- kussion. ner Onlinediskussion im Juli wurde erörtert, ob die Corona- Das Bildungssystem der Bundesrepublik leidet nicht nur konjunkturpakete helfen könnten. Zu Gast waren unter an- unter der schleppenden Digitalisierung, sondern ist auch ge- deren die zuständige Referatsleiterin im Bundesfinanzminis- prägt durch die ungleiche Verteilung der Bildungschancen. terium Ana Dujic´ und der digitalpolitische Sprecher der Die Missstände wurden von etlichen FES-Landesbüros mit SPD-Bundestagfraktion Jens Zimmermann. Politiker_innen, Lehrergewerkschaften, Forschung, Schul- Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, behörden, Eltern- und Schülervertreter_innen diskutiert, erläuterte im Onlineforum des Managerkreises Rhein- etwa bei einer Veranstaltung des Regionalbüros Regensburg Main im Dezember die Digitalstrategie ihres Landes. Mit im Mai zum Thema Homeschooling. Dabei gingen Vertre- der Coronapandemie habe der Prozess an Dringlichkeit ter_innen der SPD im Landtag, der Lehrerschaft, der Wis- gewonnen. So müssten die Medienkompetenz von Schü- senschaft sowie des Landesschülerrats hart mit der bayeri- ler_innen und Lehrkräften, die Elektronisierung von Ver- schen Staatsregierung ins Gericht: Die Bildungspolitik habe waltungs- und Justizsystem sowie Investitionen in Breit- es sträflich versäumt, den Unterricht rechtzeitig um digitale bandversorgung deutlich verstärkt werden. Das Stuttgar- Formate zu ergänzen, der Onlineunterricht sei im Hauruck- ter Fritz-Erler-Forum entwickelte mit dem Netzwerk Sozia- verfahren eingeführt worden und es grenze an Unver- ler Zusammenhalt in Digitaler Lebenswelt den »Digitalen schämtheit, dass die Regierung die Eltern als »Ersatzlehr- Sommer-Frühschoppen«. Die Reihe griff Fragen etwa zum kräfte« missbrauche. Eine vom FES-Netzwerk Bildung veröf- Demokratie in Schulen leben, lehren und lernen – hybride Konferenz unter Coronabedingungen (mit Livestream) am 2.9.2020 in der FES Berlin

schaftsschulen eine integrierte Ober- stufe auszubauen, um das Ansehen dieser Schulform zu verbessern und das innovative Potenzial des gemeinsamen 22 Lernens voll auszuschöpfen.

Arbeitsplätze und Pandemie

»Heraus zum 1. Mai …?« Nicht im Jahr 2020. Dennoch wurde zum Tag der Ar- beit die Forderung nach Guter Arbeit auch von zahlreichen FES-Abteilungen breit reflektiert. Das Schweriner Büro veröffentlichte im Internet ein The- menspezial dazu und rief gemeinsam mit dem DGB Nordost die Onlineveran- staltungsreihe »Wertvolle Arbeit« ins Le- ben. Das Netzwerk Sozialrecht, das 2018 gemeinsam von der FES und dem DGB gegründet wurde, stellte die neue Web- site »netzwerk-sozialrecht.net« online. Von Guter Arbeit können Beschäf- tigte im Gaststättengewerbe momentan nur träumen. Über die prekäre Lage in der bayerischen Gastronomie und Ho- fentlichte Kurzstudie zur Bildungsgerechtigkeit formuliert tellerie sprach der Bundestagsabgeordnete Uli Grötsch mit Empfehlungen für das kommende Schuljahr. dem Vorsitzenden der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gast- »Demokratie braucht Schule – Schule braucht Demokra- stätten (NGG) Bayern, Mustafa Öz, Ende Mai bei einem tie« hieß eine hybride Berliner Konferenz im September, auf Webseminar des Regionalbüros Regensburg. der eine FES-Studie zur politischen Bildung an Berliner Die Digitalisierung der Ökonomie darf nicht zu einer Schulen vorgestellt wurde. Dabei wurden Möglichkeiten aus- zwangsläufigen Rationalisierung von Arbeitsplätzen führen gelotet, wie an Schulen Demokratie gelebt, gelehrt und ge- und die Plattformwirtschaft kann den Betrieb als sozialen lernt werden kann. In Baden-Württemberg hat sich zehn Jah- Ort nicht ersetzen. Zu diesen Ergebnissen kamen der Histo- re nach ihrer Einführung die Gemeinschaftsschule erfolg- riker Carsten Uhl, der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann, reich etabliert. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des der Vorstand der Berliner Verkehrsbetriebe Dirk Schulte und Fritz-Erler-Forums. Mit ihrem komplexen Lernkonzept er- die Bundestagsabgeordnete Cansel Kiziltepe bei einer Ver- bringe die Gemeinschaftsschule ebenso gute Prüfungsergeb- anstaltung im Februar über Mitbestimmung im digitalen nisse wie die Realschule – allerdings sei das vielen Arbeitge- Zeitalter. Sie war der Auftakt zur neuen Reihe »geschichte. ber_innen nicht bewusst. Die Studie empfiehlt, in Gemein- macht.zukunft« des Archivs der sozialen Demokratie. Europa: Zusammenhalt, Rechtsstaatlichkeit, sozialökologischer Umbau

Europa zukunftsfähig machen: Dazu will die Friedrich-Ebert-Stiftung beitragen, indem sie Konzepte für eine sozial gerechte ökologische Modernisierung entwickelt und für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit eintritt. Die deutsche EU-Ratspräsidentschaft beglei- tete die FES mit zahlreichen Veranstaltungen und Initiativen kritisch und konstruktiv. 23

Ökologische Transformation sozial gestalten Viele Länder Mittel- und Osteuropas sind stark von den Auswirkungen der Klimakrise betroffen. Zugleich ist dort Die strukturellen und politischen Defizite in der Architek- die Bereitschaft gering, die globale Erhitzung einzudäm- tur der europäischen Integration werden nicht erst seit Co- men: Die wenig ambitionierten CO₂-Einsparziele entspre- PROJEKTE UND ARBEITSLINIEN rona debattiert. Doch in der Pandemie erlangten diese De- chen nicht dem Pariser Klimaabkommen; zudem halten diese fizite und die Debatte darum eine neue Dringlichkeit. Denn Staaten an CO₂-intensiven Betrieben und am Neubau von wie schon angesichts der Eurokrise und der Flüchtlingskrise Kohlekraftwerken fest. Mit mehreren Studien zum Zusam- war die EU auch diesmal nicht in der Lage, einheitlich und menspiel von klima- und sozialpolitischen Belangen konnte schnell zu handeln. Stattdessen bestimmten Alleingänge die FES zu einem kritischen Diskurs über diese Politik bei- und gegenseitige Blockaden über weite Strecken das Geba- tragen. Insbesondere Polens Industrie ist noch stark von der ren. Die Wende kam mit dem Aufbauprogramm »Next Ge- Kohle abhängig. Erfahrungen deutscher Gewerkschaften neration EU« über 750 Milliarden Euro, das im Juli unter mit dem Kohleausstieg sind deshalb ein wichtiger Erfah- der deutschen Ratspräsidentschaft beschlossen wurde. Da- rungsschatz für die polnische Gewerkschaftsbewegung. Im mit bewies die Union endlich, dass sie doch handlungsfä- Februar organisierte die FES in Berlin einen Erfahrungsaus- hig ist. Optimisten sehen sogar die Chance, dass die EU tausch zwischen dem DGB und dem polnischen Gewerk- gestärkt und geeinter aus dieser Krise hervorgehen könnte. schaftsdachverband OPZZ. Die Friedrich-Ebert-Stiftung hat dies zum Anlass genom- Ein neues Projekt der FES Madrid zur nachhaltigen In- men, ihre Arbeit zu Europa zu intensivieren – mit dem Ziel, dustriepolitik bringt die IG Bergbau, Chemie, Energie und die EU nach innen wie nach außen zu stärken und Impulse die IG Metall mit den spanischen Gewerkschaften UGT für eine progressive europäische Integration zu geben. FICA und CCOO Industrial sowie der Hans-Böckler-Stiftung Ein Schwerpunkt der FES-Arbeit zu Europa zielt auf eine (HBS) zusammen. In vier Onlineveranstaltungen wurden sozial gerechte ökologische Transformation. Denn die liberale Strategien zur sozialökologischen Transformation entwi- Demokratie, Wohlstand und Frieden hängen davon ab, ob es ckelt – unter Berücksichtigung gewerkschaftlicher Interes- gelingt, unser Lebens- und Wirtschaftsmodell an den ökolo- sen und Erfahrungen. gischen Grenzen des Planeten auszurichten. Mit dem Euro­ pean Green Deal präsentierte die Europäische Kommission im EU-Säule: sozialer Rechtsrahmen Dezember 2019 ihre Strategie für einen ökologischen Umbau der europäischen Wirtschaft. Viele europäische Arbeitneh- Auf nationaler und europäischer Ebene geht es der FES dar- mer_innen machen jedoch die Erfahrung, dass wirtschaftli- um, soziale Ungleichheit zu überwinden und das Verspre- che Strukturveränderungen zu ihren Lasten gehen. Für sie chen auf Gute Arbeit und ein gutes Leben einzulösen. Wich- steht die ökologische Frage in Konkurrenz zur sozialen Frage. tig hierfür ist die Einführung verbindlicher Standards in der Deshalb priorisiert die FES die soziale Dimension der ökolo- 2017 von den EU-Mitgliedsländern beschlossenen Europäi- gischen Transformation – eine Just Transition. Dafür gilt es, schen Säule sozialer Rechte. Konkret geht es um einen progressive Allianzen zu schmieden, insbesondere zwischen Rechtsrahmen für Mindestlöhne, Mindeststandards für nati- klima- und sozialpolitisch engagierten Akteuren. onale Grundsicherungssysteme, eine europäische Arbeitslo- Zum zehnten Mal trafen sich am 27.2.2020 Vertreter des DGB und der wichtigsten Gewerkschaftsverbände Frankreichs in der FES in Berlin zum Deutsch-Französischen Gewerkschaftsforum.

senrückversicherung sowie um Chancengleichheit und faire beit ist es, die normative Kraft universaler Werte zu stär- Arbeitsbedingungen. Zusammen mit Investitionen in (Wei- ken und sie zu Leitprinzipien des politischen Handelns zu ter-)Bildung und Jobs von morgen sind das zentrale Baustei- machen. Deshalb tritt die Stiftung Tendenzen zur Entde- ne für eine sozialökologische Transformation in Europa. mokratisierung und zu Verletzungen der Rechtsstaatlich- 24 Das 10. deutsch-französische Gewerkschaftsforum mit keit entgegen, insbesondere in EU-Mitgliedsländern wie dem DGB-Vorsitzenden Reiner Hoffmann und dem Vorsit- Ungarn und Polen. zenden der CGT Philippe Martinez fand im Februar in Ber- Dass die Europäische Union zumindest teilweise dabei lin statt. Dabei formulierten die Gewerkschafter_innen ge- versagt, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie in ihren eige- meinsame Vorschläge zur beruflichen Bildung für die nen Mitgliedsstaaten zu verteidigen, verschärft ihre Glaub- deutsch-französische Expertengruppe zur Zukunft der Ar- würdigkeitskrise. Hinzu kommt eine schon länger währende beit, die Bestandteil der Kooperationsverabredungen des Kritik an der demokratischen Legitimation der EU selbst. Aachener Vertrags ist. Das FES-Büro in Brüssel hat gemeinsam mit dem Institut Um die langfristigen Auswirkungen der Coronakrise auf für Europäische Politik Vorschläge entwickelt, wie die EU die britische Arbeitswelt näher zu untersuchen, erstellte die ihre Entscheidungen demokratischer treffen und sich gegen FES London gemeinsam mit der Involvement and Participa- Angriffe auf Demokratie und Rechtsstaatlichkeit wehren tion Association die Studie »Towards a New Normal – What kann. Die Ergebnisse werden laufend in den zweijährigen legacy might COVID-19 leave for UK working patterns?«. EU-Prozess »Konferenz zur Zukunft Europas« eingebracht. Darin wird unter anderem gezeigt, wie sich Corona auf die Welchen Einfluss hat die Pandemie auf rechte und Unternehmen und die Arbeitsplätze auswirkt. Die Studie rechtspopulistische Parteien und Bewegungen in Europa? wurde digital vermarktet und in einer deutsch-britischen Wie entwickelt sich ihre Rolle in nationalen und europäi- Onlineveranstaltung mit dem Wirtschafts- und Sozialwis- schen gesellschaftspolitischen Diskursen? Wächst oder fällt senschaftlichen Institut diskutiert. ihre Zustimmung bei Wahlen? Die FES-Büros Rom, Paris und Nordische Länder erstellten hierzu gut nachgefragte Europa und Demokratie Länderporträts und organisierten in Zusammenarbeit mit dem FES-Projekt »Gegen Rechtsextremismus« einen euro- In vielen Ländern der Welt, auch in Europa, führt die poli- paweiten Austausch. Alle Studien – auch zur AfD – sind tische Polarisierung dazu, dass Rechtspopulisten und Nati- mehrsprachig im Onlineportal der FES zugänglich. onalisten beträchtlichen Zulauf erhalten. Ziel der FES-Ar- Die europäische Außen- und Sicherheitspolitik ist be- stimmt von der Systemrivalität zwi- schen den USA und China, von den stark angespannten Beziehungen zwi- schen Russland und dem Westen, von Konflikten und Kriegen in Europas Nachbarschaft und der allgemeinen Krise des Multilateralismus. Angesichts dieser Entwicklungen müssen die EU und ihre Mitgliedsländer ihre außen- und sicherheitspolitische Handlungsfä- higkeit deutlich stärken. Die Initiative für kooperative Sicherheit des Wiener FES-Regionalbüros für Zusammenar- beit und Frieden in Europa initiierte eine Debatte über Zusammenarbeit in der Außen- und Sicherheitspolitik, die bisher etwa eine halbe Million Interes- sierte über Twitter, Facebook und You- Tube verfolgten. Träger des FES-Menschenrechtspreises 2020: Zoran Zaev, Premierminister der Republik Nordmazedonien

Zentral für die sicherheitspolitische Handlungsfähigkeit der EU sind die künftigen Beziehungen zu Großbritan- nien, insbesondere die Kooperation im NATO-Rahmen. In informellen Kon­ 25 stellationen wie dem von der FES aus- gerichteten Trialog zwischen London, Paris und Berlin diskutierten Exper- t_innen und Parlamentarier_innen über die weitere sicherheitspolitische Zu- sammenarbeit. Die unterschiedlichen Perspektiven wurden in einer gemein- samen Publikation veröffentlicht.

EU und Menschenrechte PROJEKTE UND ARBEITSLINIEN Mit der EU-Ratspräsidentschaft konn- te Deutschland 2020 besondere Ak- zente in der EU setzen. Mit mehreren Kooperationspartnern initiierte die FES ein Buch- und Blogprojekt, das Wege aufzeigt, wie eine stabilere, ge- rechtere und ökonomisch, ökologisch, sozial und fiskalisch nachhaltigere Wirtschaftsentwicklung in Europa ge- lingen kann. Auch etliche Veranstaltungen der Landesbü- in Kiew stellte vor und nach den Wahlen in rascher Folge ros begleiteten die deutsche EU-Ratspräsidentschaft mit Informationen sowie Handlungsempfehlungen für politi- konstruktiven Vorschlägen. So plädierte etwa auf Einla- sche Entscheidungsträger_innen bereit. Für Polen hätte dung des Landesbüros Niedersachsen der Europaparlamen- eine Destabilisierung in Belarus unmittelbare Auswirkun- tarier Bernd Lange dafür, die Krise dafür zu nutzen, den gen. Darüber sprach der frühere polnische Staatspräsident am schwersten betroffenen Mitgliedsländern bei der not- Aleksander Kwas´niewski mit dem außenpolitischen Spre- wendigen Transformation der Wirtschaft zu helfen. cher der SPD-Bundestagsfraktion Nils Schmid und der frü- Rund 20 junge Menschen aus mehreren europäischen heren polnischen Botschafterin in Moskau Katarzyna Pełc- Ländern stellten am 26. November auf dem Hambacher z y n´ s k a - N a ł ęcz im August in einer Onlinekonferenz der FES Schloss ihre Erwartungen an ein funktionierendes Europa Polen und des Lassalle-Zentrums. vor. Mit Katarina Barley und weiteren EU-Abgeordneten Zoran Zaev ist der Träger des FES-Menschenrechtsprei- diskutierten sie im Beisein des FES-Vorsitzenden Kurt Beck ses 2020. Kurt Beck überreichte dem Premierminister der vor allem über eine konsequente Verteidigung demokrati- Republik Nordmazedonien den renommierten Preis am scher Werte. Sie kritisierten, dass es der EU nicht gelingt, 16. November in Berlin. Beck lobte Zaevs mutigen Einsatz bei Menschenrechtsverstößen wie in Belarus mit einer für eine »freie, offene und soziale Gesellschaft«. Bundesau- Stimme zu sprechen. Unter den Teilnehmer_innen waren ßenminister Heiko Maas als Laudator nannte Zaev den auch solche aus der polnischen Woiwodschaft Oppeln und »Hoffnungsträger einer ganzen Generation«. Auch Kom- der französischen Region Franche Comté / Burgund, den missionspräsidentin Ursula von der Leyen, EU-Außenbe- Partnerregionen von Rheinland-Pfalz. auftragter Josep Borrell und weitere Weggefährt_innen Die wichtigste Entwicklung im Raum der Östlichen übermittelten ihre Glückwünsche. In Nordmazedonien Partnerschaft war 2020 die massiv gefälschte Präsident- wurde die Preisverleihung von drei Fernsehsendern live schaftswahl in Belarus. Das zuständige FES-Büro mit Sitz übertragen. Just Transition: Klimaschutz gerecht gestalten

Trotz Pandemie – die Klimakrise bleibt eines der größten Probleme unserer Zeit. Die Friedrich-Ebert-Stiftung wirkt unter dem Stichwort »Just Transition« darauf hin, dass die ökologische Erneuerung mit sozialer Gerechtigkeit zusammengedacht wird. Dies ist ein 26 Schwerpunkt sowohl der internationalen als auch der nationalen Arbeit der Stiftung.

Ökologie, Gerechtigkeit, Solidarität zu ähnlichen Vorhaben in anderen Ländern und regelmäßi- ge Fachworkshops zu einzelnen Aspekten eines Gesetzes. Das virtuell veranstaltete Global Green Deals Forum der FES Eine verfehlte Entwicklungs- und Handelspolitik mit Af- am 1. Oktober stand unter dem Motto »sozial.demokratisch. rika attestierte der renommierte Afrikawissenschaftler Ro- klimagerecht«. 2.300 Teilnehmer_innen diskutierten in digi- bert Kappel der EU in einer Onlinediskussion zum Thema talen Foren und Mitmachlaboren darüber, wie die soziale und »EU und Afrika – Partnerschaft statt Patenschaft«, die ge- die ökologische Frage versöhnt werden können und der Wan- meinsam mit dem Karl-Marx-Haus Trier organisiert wurde. del demokratisch gestaltet werden kann. Der Kongress bildete Ndiitah Nghipondoka-Robiati vom namibischen Handels- den Auftakt zu einem thematischen Schwerpunkt, den die ministerium forderte eine intensivere Zusammenarbeit der Stiftung in den kommenden Jahren weiterverfolgen wird. EU mit der Afrikanischen Union. Mit dem Ziel, Handelsverträge nachhaltig auszugestal- Wie viele Regionen steckt Südafrika in einer Energiekri- ten, hat die EU-Kommission zivilgesellschaftliche Bera- se, die nur gelöst werden kann, wenn die Energiewende tungsgremien eingesetzt. In einigen ist auch die FES Mit- mit der Schaffung von Arbeitsplätzen einhergeht. Auf der glied. 2020 hat die Stiftung zusammen mit der Universität Gent zum ersten Mal eine detaillierte Studie zur Wirk- samkeit dieser Gremien vorgelegt. Sie formuliert Empfehlungen für eine Stärkung dieses handelspolitischen Kontrollinstruments, die in der Euro- päischen Kommission und im EU-Par- lament breit rezipiert wurden. Nachhaltige Lieferketten waren The- ma einer FES-Konferenz im März in Berlin. »Nur durch eine gesetzliche Re- gelung der Sorgfaltspflichten von Un- ternehmen können die 450 Millionen Menschen, die mittlerweile in Lieferket- ten tätig sind, geschützt werden«, so der

IG BCE-Vorsitzende Michael Vassiliadis. Global Green Deals Forum, FES Berlin, 1.10.2020 – hier im Gespräch: Ralf Fücks Die Konferenz ist Teil eines umfangrei- (Geschäftsführer Zentrum Liberale Moderne); Kevin Kühnert (stellv. SPD-Partei­ chen Beratungsprogramms der FES zu vorsitzender und Juso-Bundesvorsitzender); Luisa Neubauer (Fridays for Future); Moderation Jochen Steinhilber (FES). Mehr unter: dem auch innerhalb der Bundesregie- www.fes.de/global-green-deals rung heftig umkämpften Lieferketten- gesetz. Dazu gehören Vergleichsstudien Auf dem Weg zu nachhaltigen Lieferketten – Herausforderungen und Instrumente einer gerechten Globalisierung: Fachkonferenz der FES und der Stiftung Arbeit und Umwelt der IG BCE am 5.3.2020 in Berlin

Grundlage einer mit der Zivilgesell- schaft erarbeiteten Studie startete die FES dort ein Programm, bei dem Ge- werkschafter_innen des Energiesek- tors von der IG BCE beraten werden. 27 Am Horn von Afrika nimmt unterdes- sen aufgrund des Klimawandels die Wahrscheinlichkeit für gewalttätige Konflikte zu. Die von der FES gegrün- dete Climate Security Working Group hat zusammen mit ihren Partnern Handlungsempfehlungen für mehr Kli- masicherheit vorgelegt, die im Bundes- tag und auf dem Gipfel der Afrikani- schen Union diskutiert wurden.

Hierzulande soll unter anderem die PROJEKTE UND ARBEITSLINIEN Energiewende dazu beitragen, die Erd­ erhitzung zu stoppen. Auch dabei dürfen die sozialen Folgen ge Menschen fortgebildet. Etliche der Young Leaders wur- nicht außer Acht gelassen werden. Darum ging es Anfang den für die Onlinekurse des von der FES unterstützten Global März in Freyburg / Unstrut beim Fachgespräch unter anderen Solution Summit im Mai zugelassen und kamen dort ins mit Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Armin Willingmann. Gespräch mit prominenten Politiker_innen und Wissen- Obgleich die Kohleproduktion seit Jahrzehnten rückläufig schaftler_innen wie Bundesumweltministerin Svenja Schulze, sei, stünden die noch verbliebenen Reviere und Regionen dem Virologen Christian Drosten oder dem Ökonomen aktuell vor massiven Veränderungen, so die Referent_innen. Dani Rodrik. Das Schweriner FES-Büro bot mehrere Gesprächsforma- te zur Transformation des Energiesektors an, etwa zur Rolle Frieden und Sicherheit ausbauen der Windenergie, zur Bedeutung von Wasserstoff und zur Erdgasleitung Nord Stream 2. Zwei Onlineveranstaltungen Die Afrikanische Friedens- und Sicherheitsarchitektur (APSA), begleiteten die Fridays-for-Future-Debatten; sie klärten das institutionelle Rückgrat für Sicherheit auf dem afrikani- über Klimamythen auf und zeigten, wie diese dekonstru- schen Kontinent, ist nach wie vor fragil. Deshalb organisier- iert werden können. So konnten die überwiegend jungen te die FES einen Szenarienprozess zur Zukunft der APSA. Teilnehmer_innen ihr Engagement für Nachhaltigkeit mit Die vier Szenarien wurden Entscheidungsträger_innen in politischer Demokratiebildung verbinden. der Afrikanischen Union vorgestellt, die sie künftig als Pla- Dass ökologischer Wandel solidarisch möglich ist, zeigt nungsgrundlage verwenden wollen. In Mali hatte die FES das Klima-Handbuch für Kommunen des BayernForums. Es auf der Grundlage ihrer jährlichen Umfrage »Mali Mètre« gibt praxisbezogene Handlungsempfehlungen und stellt schon früh auf die instabile Situation hingewiesen. Nach Best-Practice-Kommunen vor, die die Transformation be- dem Militärputsch im August waren die FES-Vertreter_in- reits vollzogen haben. Die starke Nachfrage – auch bei den nen in der Region gefragte Gesprächspartner_innen für die begleitenden Onlineveranstaltungen – zeigte, dass großer deutsche und europäische Sahelpolitik. Bedarf an Ideen besteht, wie man Ökologie und Solidarität In vielen Ländern sind staatliche Sicherheitskräfte vor Ort verbinden kann. hauptverantwortlich für die Zunahme von Gewalt. Das von Weltweit nehmen politische Polarisierung, Autokratie der FES mitbegründete Netzwerk Security Policy Alternati- und Demokratiefeindlichkeit zu. Hier gegenzusteuern, bleibt ves Network (SPAN) entwickelt Vorschläge für alternative eine Hauptaufgabe der FES. Ein zentraler Ansatz ist dabei Ansätze der Sicherheits- und Friedenspolitik. Bei seinem die Förderung eines engagierten gesellschaftlichen Nach- diesjährigen Netzwerktreffen stellte SPAN Regierungsver- wuchses durch Young-Leaders-Programme wie »Youth for treter_innen aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien Change« in Tunesien. In diesem Jahr wurden dort 250 jun- und den USA seine Politikempfehlungen vor. In Tunesien Gemeinsam mit dem regionalen FES-Projekt »Toma Partido« veranstaltete die FES Uruguay am 4. / 5.10.2020 das »Foro Progresista de Partidos Políticos (FPPP)«.

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bildet die FES mit Partner_innen Führungskräfte der Polizei Libanon hat die FES eine App erstellt, um homophobe Über- im Verhalten gegenüber weiblichen Gewaltopfern aus und griffe zu dokumentieren und bekannt zu machen. vermittelt Grundlagen für einen menschenrechtsbasierten Das neue regionale FES-Projekt in Lateinamerika »Toma Ansatz im Umgang mit Bürger_innen. Partido« (Parteien im Wandel) vernetzt progressive Parteien Aufgrund einer FES-Studie zur geschlechterspezifischen für einen Diskurs über ein neues Entwicklungsmodell. Ge- Gewalt in sozialen Medien konnten in Thailand die Auswir- meinsam organisierten die FES-Büros Brasilien und Argenti- kungen von Onlinemobbing thematisiert werden. Feminis­ nien im Juli einen virtuellen Dialog über die außenpoliti- tische Gruppen und akademische Fachkreise vernetzten sich schen Interessen der Länder des Zentrums im Vergleich zur durch diese Initiative der FES und entwickelten gemeinsam südlichen Peripherie. »Der Multilateralismus befindet sich in Strategien, um der sexualisierten Gewalt im Netz entgegen- einer Krise und diese wird sich sogar noch verschärfen«, zutreten. Im Vorfeld der jordanischen Parlamentswahlen im prophezeite der ehemalige Außenminister Argentiniens und November unterstützte die FES weibliche Kandidierende mit heutige Senator Jorge Taiana im Dialog mit Celso Amorim, einem Forscher_innenteam, um frauenfeindliche Anfein- dem langjährigen brasilianischen Außenminister der Regie- dungen und Gewalt in der Politik systematisch aufzuzeich- rungen Lula und Dilma Rousseff. Die Veranstaltung stieß nen und so die Wahlkommission dafür zu sensibilisieren. Im mit über 10.000 Zuschauer_innen auf enormes Interesse. DIE FRIEDRICH-­EBERT-­STIFTUNG E.V.

IM SPIEGEL DER PRESSE 29 PRESSESPIEGEL 01

HANDELSBLATT DEUTSCHLANDFUNK NOVA FAZ 5. JANUAR 2020 16. JANUAR 2020 22. JANUAR 2020

30 In der Stichwahl um das höchste Amt in Fast die Hälfte der Deutschen glaubt, Franzosen und Deutsche sind mehr Kroatien hat sich der frühere sozialde- dass geheime Organisationen unsere denn je von der Notwendigkeit der Zu- mokratische Premier Zoran Milanovic Politik beeinflussen. Zu diesem Ergeb- sammenarbeit beider Länder zuguns- durchgesetzt. […] nis kommt die Mitte-Studie der Fried- ten der EU überzeugt. Das hat eine ak- »Für die zweitstärkste Kraft in der kroa- rich-Ebert-Stiftung. Im Netz muss man tuelle Umfrage des französischen Mei- tischen Politik, die sozialdemokratische nicht lange suchen, um Verschwörungs- nungsforschungsinstituts Ifop in bei- SDP, bedeutet dies eindeutig Rücken- theoretiker zu finden. Es gibt zahlrei- den Ländern zutage gefördert. […] wind, zumal sie bereits in den letzten che YouTube-Kanäle, die einem ver- Während die Deutschen gegenüber Europawahlen mit der HDZ gleichzog«, meintliche Wahrheiten erzählen, die Frankreich mehrheitlich »Sympathie« sagte Türkan Karakurt von der SPD-na- man sonst nirgendwo erzählt bekommt. empfinden, haben die Franzosen ge- hen Friedrich-Ebert-Stiftung in Zagreb. genüber Deutschland »Respekt«. NEUE ZÜRCHER ZEITUNG Für Chloé Morin von der Stiftung Jean SÜDDEUTSCHE 17. JANUAR 2020 Jaurès, die mit der Friedrich-Ebert-Stif- 9. JANUAR 2020 tung die Studie in Auftrag gegeben hat, Zurück zur Diplomatie und vorwärts zeugt das vom Minderwertigkeitskom- Auch die aktuelle Shell-Studie mit dem zur Kooperation – aber wie? Angesichts plex, den immer mehr Franzosen ge- Titel »Eine Generation meldet sich zu der Gefahren muss zuerst das Vertrau- genüber dem wirtschaftlich erfolgrei- Wort« kommt zu dem Ergebnis, dass en in einen Neuanfang aufgebaut wer- cheren Deutschland entwickelt hätten. das seit Beginn des Jahrtausends stark den. Die im Herbst 2019 gegründete gestiegene politische Interesse der Ju- Initiative für Kooperative Sicherheit in gend stabil bleibt. Bislang mündet es Europa (CSI) nimmt die Alarmzeichen allerdings selten in konkrete parteipo- ernst. Die Idee zur CSI geht auf den litische Arbeit. In einer Befragung der Schweizer OSZE-Vorsitz 2014 zurück. SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung Sie wurde vom slowakischen Vorsitz gaben mehr als die Hälfte der 18 bis 2019 wieder aufgegriffen und wird 40-Jährigen an, privat politisch zu de- vom Generalsekretär der OSZE aktiv battieren. Jeder Vierte hat demzufolge unterstützt. Das Wiener Büro der Fried- bereits an einer Demo teilgenommen – rich-Ebert-Stiftung sowie das in Bratis- aber nur drei Prozent gaben an, dass lava beheimatete Institut GLOBSEC sie konkret politisch mitarbeiten. sind für die Umsetzung verantwortlich. 02

DEUTSCHE WELLE REDAKTIONSNETZWERK DEUTSCHE WELLE 1. FEBRUAR 2020 DEUTSCHLAND 21. FEBRUAR 2020 12. FEBRUAR 2020

In Sachen Vertrauen in die Demokratie Was könnte 2024 passieren, wenn 31 gibt es eine »wachsende Kluft zwischen Der Präsident des türkischen Nordzy- Wladimir Putins reguläre Amtszeit als Nord- und Südeuropa« sowie weltweit pern warnt im Gespräch mit dem »Guar- russischer Präsident ausläuft? Interna- eine gestiegene Unzufriedenheit mit dian« davor, dass die Türkei den In- tionale Experten haben mögliche Vari- Demokratie. Dies sind Ergebnisse einer selnorden annektieren könnte. Hubert anten skizziert. […] Metastudie der Universität von Cam- Faustmann, Büroleiter der SPD-nahen Diese Gedankenspiele wurden von bridge. […] Friedrich-Ebert-Stiftung in Nikosia, sag- der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stif- PRESSESPIEGEL Im Großen und Ganzen ist die Studie te dem Redaktionsnetzwerk Deutsch- tung (FES) und dem Zentrum für Ost- im Einklang mit einem Bericht, den land (RND), er halte eine Annexion des europa- und internationale Studien die FES im vergangenen August veröf- Nordens durch die Türkei in naher Zu- (ZOiS) in Berlin initiiert. fentlichte. Demzufolge waren nur kunft für sehr unwahrscheinlich, doch 46,6 Prozent der Befragten damit zu- sei »die Dominanz der Türkei in der Poli- MDR frieden, wie Demokratie in Deutsch- tik und Gesellschaft des Nordens« eben- 26. FEBRUAR 2020 land funktioniert. so eine Tatsache wie »die graduelle Um- wandlung des Nordens in eine de facto Und auch verschiedenen Thinktanks FOCUS türkische Provinz«. haben sich mit Open Data beschäftigt. 3. FEBRUAR 2020 So kann sich die SPD-nahe Fried- TAGESSPIEGEL rich-Ebert-Stiftung vorstellen, dass Der Blick auf den Arbeitsmarkt zeigt: Die 12. FEBRUAR 2020 marktbeherrschende Unternehmen »grüne« Branche ist ein Jobmotor. […] zum Teilen von Roh-Daten verpflich- Auch eine Studie der SPD-nahen Junge Frauen sind nicht nur gleichbe- tet werden können. Friedrich-Ebert-Stiftung und der Pro- rechtigt, sie interessieren sich auch für gnos AG sieht keine Bedrohung für Politik. Das geht aus einer Studie der den deutschen Arbeitsmarkt. Zwar Friedrich-Ebert-Stiftung hervor. Trotz- würden manche Jobs wegfallen, vor dem stellt Parteiarbeit für sie meist kei- allem in der konventionellen Energie- ne naheliegende Option dar. Kommu- erzeugung und in der Automobilindus­ nalpolitik, den Einstieg in eine politi- trie. Insgesamt würden Maßnahmen sche Laufbahn, assoziieren sie demnach wie eine energetische Gebäudesanie- mit »miefigem Ortsklüngel«. rung und ein Ausbau der erneuerba- ren Energien bis zum Jahr 2050 aber zu einer leicht positiven Beschäfti- gungsentwicklung führen. 03

WDR KOMMUNAL DEUTSCHE WELLE 2. MÄRZ 2020 25. MÄRZ 2020 28. MÄRZ 2020

32 In seinem Testament verfügt Friedrich Dass die Jugend politisch ist, hat sie in Mali verzeichnet zwei Corona-Fälle, die Ebert, dass eine Stiftung gegründet jüngster Zeit mehr als deutlich bewie- Regierung hat den medizinischen Not- werden soll mit dem Ziel, »Menschen sen. Das Planspiel Kommunalpolitik stand ausgerufen. Trotzdem sollen die aller Schichten im demokratischen knüpft daran an. Auf insgesamt drei Menschen am Sonntag ein neues Parla- Geist zu erziehen, das Verständnis zwi- Projekttagen lernen junge Menschen ment wählen. Bedenken gibt es nicht schen Deutschland und den Nachbarn die politischen Strukturen und die Ar- nur aus medizinischen Gründen. […] zu verbessern und begabte junge Men- beitsweise ihrer Kommune kennen. Das Dazu kommt eine generelle Unzufrie- schen zu fördern«. […] Das SPD-Zentral­ bundesweite kostenlose Angebot der denheit mit der Politik, wie eine Mitte organ »Vorwärts« bittet am 2. März Friedrich-Ebert-Stiftung möchte Kennt- März veröffentlichte Meinungsumfra- 1925 im Sinne des Verstorbenen, von nisse aus der Kommunalpolitik vermit- ge der Friedrich-Ebert-Stiftung gezeigt »Kranzspenden und Entsendung von teln, das Verständnis zwischen Kom- hat. Mit der Arbeit des Präsidenten sei- Deputationen abzusehen und dafür vor- mune und Jugend fördern und bei jun- en mehr als 50 Prozent eher oder sehr gesehene Beträge der Stiftung zuzufüh- gen Menschen das Interesse wecken, unzufrieden. Mit der Arbeit der Regie- ren«. Der Spendenaufruf markiert die sich aktiv vor Ort einzubringen. rung sind es 62 Prozent und beim Par- Gründung der Friedrich-Ebert-Stiftung. lament gar 73 Prozent, sagt Büroleiter TAGESSCHAU Christian Klatt. NDR 25. MÄRZ 2020 7. MÄRZ 2020 NEUES DEUTSCHLAND »E-Learning« ist das, was die Schulen 28. MÄRZ 2020 Wer tritt bei der US-Wahl für die De- durch die Corona-Krise führen soll – di- mokraten gegen Donald Trump an? Ein gitaler Fernunterricht. Der aber funkti- Uber überall. Wie eine Spinne sitzt die Stück US-amerikanische Geschichte oniert nicht überall und vor allem nicht US-amerikanische Internet-Plattform wird auch in Hamburg geschrieben: In überall gleich gut. Dabei geht es weni- in der Mitte eines dichten Netzes un- den Räumen der Friedrich-Ebert-Stif- ger um die digitale Ausstattung an terschiedlichster Mobilitätsangebote. tung am Hamburger Rathaus hat am Schulen als um die Infrastrukturen und Ob es der eigene taxiähnliche Fahr- Sonnabend ein Kommen und Gehen die Inhalte. Birgit Eickelmann, Schulpä- dienst ist, mit dem Ubers Aufstieg be- geherrscht. Die US-Amerikaner, die in dagogin und Expertin für digitale Bil- gann, Tickets für den Nah- und Fern- Hamburg und anderswo in Nord- dung, sagt dazu im Interview mit der verkehr, Leihräder, Sammeltaxen oder deutschland leben, konnten hier ihre Friedrich-Ebert-Stiftung: »Wir wissen, Essenslieferung, Logistik und noch Stimme abgeben. dass wir hier in der Fläche nicht gut auf- vieles mehr. […] gestellt sind. Die Schulen, die hier vor- Diese Dystopie ist eines der Szenarien, gedacht haben, haben jetzt bessere die Zukunfts- und Verkehrsforscher in Möglichkeiten.« der Studie »Mobilitätsdienstleistungen gestalten« im Auftrag der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung entwickelt ha- ben. »Es gibt überall Monopolisierungs- tendenzen. Das Ziel von Plattformen ist, die Nutzer gefangenzuhalten«. 04 05

BAYERISCHE GEMEINDEZEITUNG FRANKFURTER RUNDSCHAU WELT APRIL 2020 16. APRIL 2020 8. MAI 2020

Ein ebenso beachtenswertes wie loh- Eine Studie der Friedrich-Ebert-Stif- Keine Nation hatte im Zweiten Welt- 33 nendes Format der kommunalpoliti- tung bemängelt noch andere Aspekte. krieg so viele Opfer zu beklagen wie schen Bildung präsentieren die Kom- Kinder mit Migrationsgeschichte besuch- die Sowjetunion. Russen, Ukrainer, munalAkademie Bayern und die On- ten selten Privatschulen, die scheinbar Weißrussen und alle anderen Völker line-Akademie der Friedrich-Ebert-Stif- »denen, die auf Abgrenzung und Sta- der vom Deutschen Reich überfalle- tung: Die interaktive Lernlandkarte tussicherung bedacht sind, eine Option nen Sowjetunion verloren nach Schät- »Online-Grundwissen zur Kommunal- bieten, ihre Intentionen im Bildungsbe- zungen von Historikern 20 bis 27 Mil- PRESSESPIEGEL politik in Bayern«. Sie kommt gerade reich umzusetzen – mit möglicherweise lionen Soldaten und Zivilisten […]. bei erstmals gewählten Kommunalpo- problematischen Folgen für den Zu- Wie tief diese Traumata nachwirken, litikern gut an, da sie wegen der Coro- sammenhalt der Gesellschaft. Wie sol- zeigt eine aktuelle Studie der Fried- na-Krise bis auf weiteres keines der oft len junge Menschen unterschiedlicher rich-Ebert-Stiftung (FES) über die poli- schon vor Monaten terminierten Prä- sozialer und ethnischer Herkunft ein- tische Einstellung der Jugend in Russ- senzseminare der bayerischen Träger ander verstehen lernen, wenn sie keine land. Auf die Frage nach dem gravie- politischer Bildung besuchen können. gemeinsamen Erfahrungen machen?« rendsten historischen Einschnitt wurde der Zweite Weltkrieg dort am häufigs- HANDELSBLATT DEUTSCHLANDFUNK ten genannt, deutlich vor dem Zusam- 11. APRIL 2020 25. APRIL 2020 menbruch der Sowjetunion 1991.

Die moderne Arbeitswelt stellt so kom- Die Mission »Irini« soll Waffenlieferun- DEUTSCHLANDFUNK KULTUR plexe Aufgaben, dass ein systemati- gen nach Libyen eindämmen und ver- 21. MAI 2020 sches Abarbeiten nicht mehr funktio- folge damit ein hehres Ziel, sagte Tho- niert. Mitbestimmung und Teilnahme mas Claes, Landesdirektor der Fried- Im Rahmen einer Studie haben die TU fördern, heißt auch Innovation fördern. rich-Ebert-Stiftung für Libyen, im Dlf. Berlin und die Universität Oxford die Denn Mitarbeiter, die eigene Entschei- Allerdings gebe es noch viele offene Arbeitsbedingungen unterschiedlicher dungen treffen dürfen, sind motivier- Fragen, wie zum Umgang mit dem NA- Plattformen beleuchtet und ein Ran- ter. Das belegt die Studie der Fried- TO-Partner Türkei oder mit Migranten king erstellt. rich-Ebert-Stiftung »Standort Mitbe- auf dem Seeweg nach Europa. […] Ein ähnliches Bild zeichnet eine stimmung«. Studie im Auftrag der Friedrich-Ebert- ­ Stiftung. »So basieren die Geschäfts- modelle zur Vermittlung von Dienst- leistungen in der Regel auf der Beschäf- tigung von Soloselbständigen, die auf eigene Rechnung, mit schlechter Ent- lohnung und ohne soziale Absicherung die Arbeit verrichten«, heißt es darin. 06

DEUTSCHLANDFUNK NOVA AERZTEBLATT HANDELSBLATT 22. MAI 2020 3. JUNI 2020 8. JUNI 2020

34 Die Sozialistische Arbeiterpartei (SAP) Die Friedrich-Ebert-Stiftung hat sich Unternehmer und Führungskräfte sprin- wurde 1875 als Zusammenschluss aus dafür ausgesprochen die Berufsbil- gen Bundesfamilienministerin Franziska der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei dung im Gesundheitswesen von Grund Giffey und Bundesjustizministerin (SDAP) und dem Allgemeinen Deutschen auf zu überarbeiten und in einer Stu- Christine Lambrecht (beide SPD) bei Arbeiterverein (ADAV) gegründet. 15 die entsprechende Handlungsempfeh- deren Vorhaben bei, eine Frauenquote Jahre später entsteht daraus die SPD. […] lungen erarbeitet. Diese zielen darauf für Vorstände einzuführen. »Die Quote Die Referatsleiterin der Friedrich-Ebert- ab, einheitliche Standards der Ausbil- wird helfen, das gesamte Potenzial Stiftung Ursula Bitzegeio trägt zusam- dungsqualität zu etablieren, die Fach- unserer gut ausgebildeten Führungs- men, was heute noch von der alten kräfteversorgung im Gesundheitswe- kräfte zum Erfolg unserer Unterneh- SPD in der neuen SPD steckt. sen zu sichern sowie die Attraktivität men in Deutschland zu nutzen«, heißt der Gesundheitsberufe zu erhöhen. es in einem Impulspapier des Mana- ÄRZTEZEITUNG gerkreises der SPD-nahen Friedrich-­ 27. MAI 2020 FOCUS Ebert-Stiftung 4. JUNI 2020 »Verschwörungstheorien finden teilwei- TAGESSPIEGEL se hohen Zuspruch«, schreibt die Fried- Doch was macht Polens Wirtschaft so 23. JUNI 2020 rich Ebert Stiftung in ihrer Studie »Ver- robust, so krisenresistent? Im Inter- lorene Mitte, feindselige Zustände«. »So view mit FOCUS Online erklärt Ernst Wer im EU-Apparat Politik und Karrie- meinen 46 Prozent der Befragten, es Hillebrand, der Leiter der Friedrich- re machen will, braucht stabile Netz- gäbe geheime Organisationen, die Ein- Ebert-­Stiftung (FES) in Warschau, dass werke. Sind die Deutschen gut organi- fluss auf politische Entscheidungen ha- insbesondere drei Faktoren für den siert? […] ben. Fast ein Viertel der Befragten verhältnismäßig positiven Ausblick in Auch wenn unter Deutschen in Belgi- meint, Medien und Politik steckten un- der Krise verantwortlich seien: eine en die parteipolitischen Gräben nicht ter einer Decke, und jede zweite befrag- Mischung aus politischen Maßnahmen so tief sind wie in Berlin, so haben sich te Person gibt an, den eigenen Gefühlen und historisch gewachsenen Strukturen. die informellen Netzwerke doch meist mehr zu vertrauen als ExpertInnen.« im jeweiligen politischen Umfeld or- ganisiert. Die parteinahen Stiftungen SÜDDEUTSCHE helfen. So hatte jüngst das Büro der 28. MAI 2020 Friedrich-Ebert-Stiftung die Netzwer- ker der deutschen Sozialdemokratie Auch nächstes Schuljahr möglicher- zu einem Kennenlernabend geladen. weise kein normaler Schulbetrieb. Da- rauf sollten sich Schulen der SPD-na- hen Friedrich-Ebert-Stiftung zufolge einstellen. Schulen sollen sich auch für die Zeit nach den Sommerferien auf Fernunterricht einstellen, mahnt die Stiftung in einem Papier […]. 07

NEUES DEUTSCHLAND DEUTSCHLANDFUNK NOVA KLIMAREPORTER 24. JUNI 2020 4. JULI 2020 27. JULI 2020

»Alle politischen Entscheidungen für Bei den meisten Förderwerken liegt Jedes Jahr vergibt Deutschland fossile 35 Berlin werden von doppelt so vielen der Anteil von Erstakademikern wie Subventionen im Energiebereich in Männern wie Frauen getroffen«, er- Ulrike bei nur etwa 30 Prozent, ein Milliardenhöhe. In einer Analyse für klären Helga Lukoschat und Paula Drittel. So auch bei der Studienstif- die Friedrich-Ebert-Stiftung beziffert Schweers. Die beiden Wissenschaftle- tung des Deutschen Volkes, die mit Ab- das Forum Ökologisch-Soziale Markt- rinnen von der Europäischen Akade- stand die meisten Stipendien vergibt – wirtschaft (FÖS) die Summe dieser mie für Frauen in Politik und Wirt- und demzufolge besonders viele Aka- Subventionen auf 17 Milliarden Euro. PRESSESPIEGEL schaft (EAF) sind Autorinnen der Stu- demikerkinder fördert. Die Subventionen zementieren den fos- die »Frauen Macht Berlin!«. Am Mitt- Ausgewogener ist das Verhältnis dage- silen Status quo und erschweren es woch stellten sie die von der Friedrich-­­­ gen bei der Friedrich-Ebert- oder der Deutschland, die selbst gesteckten Kli- Ebert-Stiftung in Auftrag gegebene Rosa-Luxemburg-Stiftung. Hier gehen maziele zu erreichen. Mehr noch: Sie Arbeit in einer online durchgeführten [sic!] etwa die Hälfte der Stipendien an konterkarieren die Bemühungen um Präsentation vor. Kinder aus Arbeiterfamilien. Was passt, Klimaschutz. denn die machen auch an den Hoch- NEUE ZÜRCHER ZEITUNG schulen etwa die Hälfte der Studieren- MERKUR 26. JUNI 2020 den aus. 29. JULI 2020

Sie mischen sich unverblümt in die Re- SPIEGEL Anne Will wurde am 18. März 1966 in gierungsgeschäfte ein, mobilisieren 4. JULI 2020 Hürth bei Köln geboren. Sie ist die Anhänger, hetzen gegen echte und ver- jüngste Tochter eines Schreinermeis- meintliche politische Gegner ihres Va- Es begann im Herbst 2012. Bei der ters und einer Postangestellten. Ihr ers- ters: Die drei Bolsonaro-Junioren sind Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin sa- tes Geld verdiente sie laut eigenen An- vor anderthalb Jahren de facto mit ih- ßen ein Dutzend Schuldnerberater, gaben mit dem Austragen von Zeitun- rem Vater in den Präsidentenpalast ein- Mitarbeiter von Sozialverbänden, Wirt- gen. […] Während ihrer Zeit als Stu- gezogen. […] Um seine Junioren zu pro- schaftswissenschaftler und zwei Mitar- dentin arbeitete Anne Will bereits als tegieren, scheint er mögliche juristische beiter des Bundesfinanzministeriums Journalistin bei den Zeitungen Span- Konsequenzen sowie den potenziellen zusammen. Ziel der Diskussion war, dauer Volksblatt und Kölnische Rund- Verlust von Wählerstimmen in Kauf zu herauszufinden, wie endlich jeder in schau. Außerdem hatte sie ein Stipen- nehmen. Laut einer Studie der Fried- Deutschland ein Girokonto kriegen dium, welches ihr von der Friedrich- rich-Ebert-Stiftung kommt das Trio bei könne. Die Bankenverbände erzählten, Ebert-Stiftung verliehen wurde. Anne seinen Anhängern nämlich äusserst dass ihre freiwillige Selbstverpflich- Will schloss ihr Studium im Jahr 1990 schlecht weg. tung zum Konto für alle doch jeder- mit dem Magister-Abschluss in Köln ab. mann ein Konto ermögliche. […] Doch etliche Teilnehmer der Runde glaubten das den Banken nicht mehr. Nach vie- len persönlichen Gesprächen mit Be- troffenen war ihnen klar, dass die Kun- den ganz andere Erfahrungen machten. 08

WELT KLIMAREPORTER DEUTSCHLANDFUNK 4. AUGUST 2020 9. AUGUST 2020 20. AUGUST 2020

36 »Gerechtigkeit braucht eine starke Die Geschichte ist schon kurios. Ein In Schweden spitzt sich das Problem Justiz!« Das sagte die Präsidentin des Umweltaktivist sagt sich von seinen mit gewalttätigen Banden zu. Däne- Bundesarbeitsgerichts Ingrid-Schmidt Überzeugungen los. Denjenigen, die mark hat Grenzkontrollen eingeführt. vor einiger Zeit bei einem Vortrag für weiterhin das vertreten, was er jetzt Philipp Fink, Leiter des Büros der die Friedrich-Ebert-Stiftung, den sie für falsch erklärt, wirft er Alarmismus Friedrich-Ebert-Stiftung für die Nor- später auch als Beitrag in einer juristi- und Irreführung vor und entschuldigt dischen Länder, sieht Fehler in der In- schen Fachzeitschrift veröffentlichte. sich in ihrem Namen für 30 Jahre Pa- tegrationspolitik als Ursache der Kri- Und die Justiz bedarf, wie sie aus- nikmache. […] minalität. führte, auch »einer motivierten, en- Hierzulande ist Shellenberger bislang gagierten und gut ausgebildeten Rich- kaum wahrgenommen worden. Eine TAGESSCHAU terschaft«. der wenigen Ausnahmen ist die SPD-na- 30. AUGUST 2020 he Friedrich-Ebert-Stiftung. Ihr Maga- AUGSBURGER ALLGEMEINE zin Internationale Politik und Gesell- 2015 hatte er die honduranische Re- 7. AUGUST 2020 schaft (IPG) hat mit dem umstrittenen gierung verpflichtet, die Ländereien Autor ein ausführliches Interview ge- der Garífunas als Kollektivland zu Laut einer Erhebung der Friedrich- führt, in dem er unter anderem die deut- markieren, um weitere Gewalt zu ver- Ebert-­Stiftung (FES) waren schon vor sche Energiewende scharf kritisiert. hindern. Doch das Gegenteil sei der der Coronakrise fast sieben Millionen Fall. »Im letzten Jahr gab es 212 An- Menschen in Deutschland verschuldet. DEUTSCHLANDFUNK griffe auf Aktivisten, die sich gegen »Infolge der Coronapandemie wird der 15. AUGUST 2020 Landraub gewehrt haben, einige ka- Bedarf an Schuldner- und Insolvenz­ men dabei ums Leben, andere über- beratung vermutlich deutlich steigen, Professor Hubert Faustmann von der lebten die gewaltsamen Angriffe«, so denn Einkommensverluste aufgrund von Friedrich-Ebert-Stiftung lebt seit 25 Guevara-Rosas. Laut der Organisation Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit oder Ge- Jahren auf Zypern und meint: »Der »Ofraneh« starben 16 Aktivsten bei schäftsschließungen werden die private Glaube an eine Wiedervereinigung auf diesen Übergriffen. Überschuldung aller Voraussicht nach der Insel ist momentan wohl niedriger Miriam Miranda fordert die sofortige verschärfen«, heißt es in einem aktuel- denn je. Selbst die größten Optimisten Aufklärung der Geschehnisse. Die Ko- len Papier der FES. und bikommunalen Aktivisten sind ordinatorin von »Ofraneh« hat für ihr mittlerweile resigniert und frustriert. Engagement im vergangenen Jahr Es gibt einfach seit dem Scheitern der den Menschenrechtspreis der Fried- Verhandlungen 2017 keine vielver- rich-Ebert-Stiftung erhalten. Sie setzt sprechenden Dynamiken. sich seit mehr als 30 Jahren für die Rechte der Garífuna ein. 09

BAYERISCHER RUNDFUNK TAGESSCHAU TAGESSCHAU 3. SEPTEMBER 2020 8. SEPTEMBER 2020 17. SEPTEMBER 2020

Die Friedrich-Ebert-Stiftung hat Kul- Trotz Pandemie will Bolivien zu demo- Wenn in diesen Tagen Bundespräsi- 37 turschaffende und Kreative gebeten, kratischen Verhältnissen zurückkeh- dent Frank-Walter Steinmeier in Itali- ihre Reflexionen niederzuschreiben, ren: Im Oktober soll ein neuer Präsi- en Corona-Betroffene besucht, dann wie uns Corona verändert. »Echoräu- dent gewählt werden. Doch ein Jahr dürfte das nicht vergessen sein. »Das me des Schocks« heißt der Band, der nach dem Rücktritt von Morales ist die Gefühl, zu Beginn dieser Krise von gerade erschienen ist und den Auswir- politische Lage völlig verfahren. Deutschland und Europa allein gelas- kungen der Pandemie nachspürt. Der Im Gebäude der Friedrich-Ebert-Stif- sen zu werden, hat sich tief einge- PRESSESPIEGEL Berliner Fotograf, Dozent und Kurator tung in La Paz hat die Wahlbehörde prägt«, sagt Tobias Mörschel, Leiter Andreas Rost schreibt zum Beispiel: vor wenigen Tagen simuliert, wie die des Büros der Friedrich-Ebert-Stiftung Das Unbegreifliche, Traumatische der Wahl am 18. Oktober ablaufen könnte. in Rom. »Deutschland hat es damals Krise braucht vielleicht eine Sprache Stifte und Flächen werden desinfi- verpasst, ein starkes Zeichen der Soli- der Kunst, um es sichtbar zu machen, ziert, sooft es geht. Die Wahlhelfer darität zu setzen.« noch bevor die Wissenschaft es defi- tragen Masken und Schutzbrillen. nieren kann. HANDELSBLATT TAGESSPIEGEL 24. SEPTEMBER 2020 SÄCHSISCHE.DE 16. SEPTEMBER 2020 6. SEPTEMBER 2020 In der Hauptstadt ist die Hälfte der Wenn der frühere SPD-Chef und Kanz- Bevölkerung weiblich, aber nur 33 Nach 1990 trafen Ost-Illusionen auf lerkandidat im Dezember als Nachfol- Prozent der Abgeordneten im Landes- West-Ignoranz, sagt der Historiker Il- ger von Kurt Beck zum Vorsitzenden parlament. Das will die rot-rot-grüne ko-Sascha Kowalczuk. Seine Thesen der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) ge- Koalition im Land Berlin mit einem stehen im Mittelpunkt des 31. Baut- wählt werden wird, muss er den Spar- Paritätsgesetz ändern. […] Schützen- zen-Forums. kommissar geben. »In der FES sind auf- hilfe für das Vorhaben gibt es nun Beim Bautzen-Forum will die Fried- grund gesunkener Bundeswahlergeb- aber bereits durch ein Rechtsgutach- rich-Ebert-Stiftung jetzt die Ursachen nisse 70 Stellen einzusparen«, sagt ein ten im Auftrag der SPD-nahen Fried- dieser Entwicklung beleuchten. Säch- langjähriger Mitarbeiter. rich-Ebert-Stiftung. […] sische.de sprach mit dem Historiker Das Fazit fällt unmissverständlich aus: über die Frage, warum im Osten der »Eine paritätische Änderung des Ber- Wohlstand steigt, zugleich aber die Di- liner Wahlgesetzes ist im Rahmen der stanz zum politischen System größer geltenden Verfassung von Berlin und wird – und warum diese Entwicklung des Grundgesetzes in verfassungskon- auch den Westen erreicht. former Weise möglich und zudem ge- boten!« 10

BADEN ONLINE JUNGLE.WORLD DEUTSCHE WELLE 4. OKTOBER 2020 15. OKTOBER 2020 29. OKTOBER 2020

38 Unter dem Motto »vom Ehrenamt zum Die Frage, ob eine ökologische Wende 71 Prozent der jungen Menschen in Al- Engagement« diskutierten am Freitag- staatlich initiiert, aber von der Wirt- banien, Bosnien-Herzegowina, Nord- abend auf Einladung der SPD Gengen- schaft vollzogen werden kann, treibt mazedonien, Montenegro, Kosovo und bach sowie der Friedrich-Ebert-Stif- auch die linke Debatte um. Serbien erwägen, ihre Heimatländer tung mit ihrer Landesgeschäftsstelle Bei der Online-Konferenz »Global Green zu verlassen. Das vermeldete im Juni Fritz-Erler-Forum in der Stadthalle am Deals Forum« Anfang Oktober blieben 2020 das »Balkan-Barometer« des »Re- Nollen, wie ehrenamtliches Engage- die Positionen schwammig. Eingeladen gional Cooperation Council«, einer Ini­ ment in 20 Jahren aussehen könnte. hatten die Friedrich-Ebert-Stiftung, der tiative zur politischen Koordinierung Fazit: Um das Engagement junger DGB und die Klima-Allianz Deutsch- der Zusammenarbeit zwischen den Menschen besteht kein Grund zur Sor- land, ein Bündnis gesellschaftlicher Or- Ländern Südosteuropas. […] ge, sofern es Vereinen und Organisati- ganisationen für den Klimaschutz. Dort Doch es ist nicht nur die schwache onen gelingt, neue Strukturen zu diskutierte man etwa: »Wie sieht eine wirtschaftliche Entwicklung, die jun- schaffen. Grundvoraussetzung dafür ökologische Wende aus, die auch sozial ge Menschen dazu veranlasst, in die ist aber, diese auch zuzulassen. gerecht ist?« EU auszuwandern. Laut einer Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung, die 2019 KÖLNER STADT-ANZEIGER THÜRINGER-ALLGEMEINE veröffentlicht wurde, sind auch Kor- 10. OKTOBER 2020 22. OKTOBER 2020 ruption, Vetternwirtschaft und man- gelnde Chancengleichheit Gründe für Neun von zehn Deutschen beklagen, Die Klassik Stiftung Weimar restituiert Emigration. dass in unserer Gesellschaft der Egois- 54 Bücher thüringischer SPD-Ortsver- mus mehr zählt als der Zusammenhalt. eine, deren Bibliotheken während der FIT-FOR-FUN So steht es in der Vertrauensstudie der Zeit des Nationalsozialismus beschlag- 29. OKTOBER 2020 Friedrich-Ebert-Stiftung und der Uni- nahmt und nach Weimar verbracht versität Bonn. Ein beachtlicher Wert, worden waren. Restitutionsempfänge- Das typische Klischee: Die Mutter der deutlich macht, wie sehr der Egois- rin ist die vom SPD-Bundesvorstand bleibt zu Hause und kümmert sich um mus uns im Alltag stört. Sie alle ken- dafür legitimierte Friedrich-Ebert-Stif- Heim und Kind. Der andere Elternteil nen es aus dem Stadtverkehr: Radfah- tung. In Abstimmung mit der Klassik verdient besser, nimmt deshalb keine rer schreien Autofahrer an und umge- Stiftung Weimar beschloss sie, die res- oder nur wenig Elternzeit und geht kehrt. tituierten Werke der Herzogin Anna weiterhin arbeiten, in Vollzeit. […] Amalia Bibliothek als Dauerleihgaben Auch eine Studie der Friedrich-Ebert- weiterhin zur Verfügung zu stellen. Stiftung zeigt, wie sehr dieses Klischee häufig immer noch zutrifft: Lediglich 22 Prozent der Frauen mit Kindern ar- beiten nach der Geburt wieder in Voll- zeit. Von den Männern sind es 90 Pro- zent. Diese Zahlen sprechen tatsäch- lich gegen die eigentlich empfundene Emanzipation unserer Gesellschaft. 11

FAZ HEISE ONLINE DEUTSCHLANDFUNK NOVA 3. NOVEMBER 2020 11. NOVEMBER 2020 16. OKTOBER 2020

Kontroversen in einer Bundestagsfrak- »Die sozialen Medien stehen außerhalb 39 Unsere Lebensentwürfe und unsere tion werden gelegentlich öffentlich. Als unseres rechtsstaatlichen Systems«, Persönlichkeit hängen miteinander zu- der kaum bekannte Bundestagsabge- monierte Shoshana Zuboff, die den Be- sammen, sagt Psychologin Jule Specht. ordnete Bernhard Friedmann 1986 in griff Überwachungskapitalismus präg- Sprich: Das, was wir erleben, nimmt einer Fraktionssitzung der Union »ope- te, am Dienstag zum Auftakt des On- Einfluss auf unseren Charakter und rative Wiedervereinigungspolitik« for- line-Kongresses »Digitaler Kapitalis- auf unsere Entscheidungen – und auch derte, kanzelte den Vor- mus – Zeitenwende durch Corona?« der PRESSESPIEGEL andersrum. […] schlag als »blühenden Unsinn« ab. Wur- Friedrich-Ebert-Stiftung. Schon als Face­ Eine Studie der Friedrich-Ebert-Stif- de darauf in der SPD-Fraktion reagiert? book an die Börse gegangen sei, habe tung zeigt, dass besonders die Lebens- Seit 1967 zeichnete diese ihre Sitzun- der Gründer Mark Zuckerberg »die totale planung von Frauen mit geringem Ein- gen auf Tonband auf. Die Online-Ta- Kontrolle über die dominanten Kom- kommen stark von ihren tatsächlichen gung der Friedrich-Ebert-Stiftung über munikationskanäle der Welt« erhalten. Lebensumständen abweicht. Das hat »Die Geschichte und politische Arbeit Für die US-Wirtschaftswissenschaftle- unter anderem mit der (Un-)Verein- der SPD-Bundestagsfraktion«, eine Wo- rin steht so außer Zweifel: Die großen barkeit von Familie und Beruf zu tun. che vor dem Jahrestag der deutschen Plattformen müssen »der demokrati- Einigung, gab keine Antwort. Deutsch- schen Kontrolle unterstellt werden«. land-Politik fehlte im Programm. VOLKSSTIMME.DE FOCUS ONLINE 18. NOVEMBER 2020 3. NOVEMBER 2020 Die Schülerinnen und Schüler teilten So bekämpfte Japan Corona ab März mit sich für das Planspiel Europa in ver- einem Teil-Lockdown. Statt wie viele schiedene Gruppen auf. Während im andere Staaten auf einen landesweiten Parlament hitzige Debatten geführt Shutdown zu setzen, gab es in dem In- wurden, brachten Interessenvertreter selstaat keine verbindlichen Ausgangs- ihre Ideen ein und die Presse doku- und Kontaktbeschränkungen. Massen­ mentierte. Und das alles zu einem entlassungen von Beschäftigten und Thema: Klimaschutz. ein wirtschaftlicher Kollaps wurden Um das Planspiel Europa am Gymnasi- dadurch vermieden, hält der Vertreter um durchzuführen, waren Vertreter der Friedrich-Ebert-Stiftung in Japan, der Friedrich-Ebert-Stiftung angereist. Sven Saaler, etwa in seiner Studie »Ja- Philip Doll führte beispielsweise die pans Kampf gegen Covid-19« fest. größte Gruppe in der Aula des Schul- gebäudes durch die Debatte. »Ein Ziel des Planspiels ist es, den ziemlich kom- plizierten Prozess im EU-Parlament spielerisch näherzubringen«, formu- lierte Doll. 12

HANDELSBLATT WIRTSCHAFTSWOCHE FOCUS ONLINE 20. NOVEMBER 2020 2. DEZEMBER 2020 20. DEZEMBER 2020

40 Eine Frau ab vier Vorstandsmitglie- Eine Studie des Forschungsinstituts »Ich habe zuletzt das Grundsatzpro- dern: SPD und Union wollen eine ver- Prognos im Auftrag der SPD-nahen gramm der Grünen gelesen. Wenn ich bindliche Frauenquote in Vorständen Friedrich-Ebert-Stiftung kam 2019 zu Kabarettist wäre, würde ich darüber sa- börsennotierter oder mitbestimmter dem Ergebnis, dass die Einbeziehung gen: nicht anecken, habecken.« Martin Unternehmen einführen. […] Auch aus von Beamten in die gesetzliche Ren- Schulz, der nun die sozialdemokratische der Wirtschaft hatte es zuletzt Unter- tenversicherung diese »grundsätzlich Denkfabrik der Friedrich-Ebert-Stiftung stützung für die Quote gegeben. Der auf eine breitere Finanzierungsbasis« übernimmt, hat ja recht. Irgendwie. In Managerkreis der SPD-nahen Fried- stelle. Später hätten dann aber auch der allgemeinen Wahrnehmung steht rich-Ebert-Stiftung schrieb im Som- die einzahlenden Beamten Renten- der Grünen-Chef für das Wolkige, Un- mer in einem Impulspapier: »Die Quo- ansprüche, sodass »sich die günstigen gefähre und Philosophische. te wird helfen, das gesamte Potenzial Effekte auf Rentenniveau und Bei- unserer gut ausgebildeten Führungs- tragssatz im weiteren Verlauf nach DIE ZEIT kräfte zum Erfolg unserer Unterneh- 2070 umkehren«. 29. DEZEMBER 2020 men in Deutschland zu nutzen.« TAGESSCHAU Neuseelands Premierministerin wird DIE GLOCKE ONLINE 16. DEZEMBER 2020 für ihren Politikstil gefeiert, ihr Kampf 30. NOVEMBER 2020 gegen Corona gilt als vorbildlich. Ein Nicht öffnen, sondern schließen müs- genauer Blick aber zeigt: Ihre Bilanz Starke Stützpfeiler des Münsterlandes se man. »Merkel hat es gut gemacht«, ist dürftig. sind Ernährung, Tourismus und Land- sagt Speranza dem »Corriere della Jacinda Ardern durfte vor zwei Jahren wirtschaft. Wenn es gelingt, diesen Sera«. Es ist diese Angst vor einer drit- bei der Friedrich-Ebert-Stiftung über Dreiklang besser zu vernetzen, ent- ten Ansteckungswelle, die viele um- die Zukunft der Sozialdemokratie spre- steht eine neue Dynamik auf dem Weg treibt. Deutschland als Vorbild für ei- chen. An ihrer Politik sollte sich die in die von mehr Nachhaltigkeit ge- nen harten Kurs, jetzt, so kurz vor SPD allerdings kein Vorbild nehmen. prägte Zukunft der Region. Das ist Weihnachten. Der Begriff »modello das Fazit der Münsterlandkonferenz. Merkel« macht die Runde. Erstaunlich Das Landesbüro NRW der SPD-nahen sei dies, meint Tobias Mörschel, der Friedrich-Ebert-Stiftung hatte die Leiter der Friedrich-Ebert-Stiftung in Konferenz am Samstag coronabedingt Rom: »Auch wenn vieles verkehrt ge- als Online-Veranstaltung in Szene ge- laufen ist in Italien, der Modellcharak- setzt. […] ter wurde in Italien entwickelt, ganz Wenn es nach der FES-Online-Konfe- grundsätzlicher Art.« renz geht, dann wird Südwestfalen eine der »nachhaltigsten Regionen in Deutschland«. ARBEITSBEREICHE 41

POLITISCHE BILDUNG UND BERATUNG 42 Politische Akademie 44 Politischer Dialog 44 Wirtschafts- und Sozialpolitik (WISO) 45 Zentrale Aufgaben / Managerkreis

INTERNATIONALE ARBEIT PREISE DER FRIEDRICH- 46 Internationaler Dialog EBERT-STIFTUNG E.V. 47 Internationale 53 Das politische Buch Entwicklungszusammenarbeit 53 Hans-Matthöfer-Preis 48 Die Auslandsbüros für Wirtschaftspublizistik der Friedrich-Ebert-Stiftung 53 FES-Menschenrechtspreis

WISSENSCHAFTLICHE ARBEIT 50 Studienförderung UNSELBSTSTÄNDIGE STIFTUNGEN 51 Archiv der sozialen Demokratie UND SONDERVERMÖGEN 54 Erich-Brost-Sondervermögen 54 Franziska-und-Otto- Bennemann-Stiftung 54 Hans-und-Traute- Matthöfer-Stiftung Politische Bildung und Beratung

Die Friedrich-Ebert-Stiftung leistet im Inland politische Bildung und Beratung, orientiert am Leitbild der Sozialen Demokratie. Politische Bildung ist eines der entscheidenden Instrumente, um demokratische Mitgestaltung und die Identifikation der Bürger_innen mit dem Gemeinwesen zu ermöglichen.

Mit ihrer Bildungsarbeit will die FES zur Urteils- und Hand- Ziel der Bildungs- und Beratungsarbeit der Politischen lungskompetenz der Bürger_innen beitragen und zum En- Akademie (PA) ist es, gleichwertige politische und soziale gagement im politischen, gewerkschaftlichen und bürger- Teilhabechancen für alle zu eröffnen. Dazu bietet die Stif- schaftlichen Ehrenamt motivieren. Zugleich versteht sich tung Information, Orientierung und Qualifizierung für ein die Stiftung als Plattform des gesellschaftspolitischen Dia- erfolgreiches politisches, gewerkschaftliches und bürger- logs, indem sie öffentliche Debatten fördert und die Politik schaftliches Engagement. Außerdem wirkt sie auf eine ak- berät. Die Angebote sind zielgruppenorientiert, thematisch tivere Beteiligung von Bürger_innen an gesellschaftlichen strukturiert und regional flexibel organisiert. Sie basieren Diskussions- und Entscheidungsprozessen hin. Im Dialog auf den vier Säulen Politikvermittlung, Lernprojekte, Kom- mit Politik und Wissenschaft entwickeln Bürger_innen petenztrainings und Politikberatung. Dabei nutzen sie me- Vorschläge für die zukunftsfähige Demokratie, Kommu- thodisch vielfältige, insbesondere partizipative Ansätze. nalpolitik sowie Sozial- und Bildungspolitik. In Fachge- 42 Durch die Erprobung neuer digitaler Bildungsangebote im sprächen erörtern Expert_innen und Praktiker_innen Ent- Vorjahr konnte die Stiftung während des Coronashutdowns wicklungen der Medien- und Netzpolitik. In Kooperation das Bildungsprogramm zügig in digitale Formate umbauen: mit Bildungseinrichtungen und Vereinen stärken Lernpro- Es gab Webseminare, Podcasts, Livestreams, Blogs, Videos jekte Jugendpartizipation und politisches Engagement. So oder messengerbasierte Spiele fürs Mobiltelefon. trägt die Politische Akademie der FES zur Urteils- und Handlungskompetenz der Bürger_innen bei, fördert den Politische Akademie Dialog zwischen Politik und Öffentlichkeit, befähigt zum Engagement und leistet Politikberatung. Zu den inhaltli- Im Jahr 2020 organisierte die Akademie 910 Veran- chen Schwerpunkten zählen: Grundwerte sowie Program- staltungen. Neben Online- und Printpublikationen matik und Geschichte der Sozialen Demokratie, digitale stellte die FES verschiedene digitale Formate be- Gesellschaft, Medien- und Netzpolitik, journalistische reit, z. B. acht neue Folgen des Podcasts »Zukunft Aus- und Weiterbildung, politisches Engagement in Partei- gerecht«. Der Messengerkanal »Der rote Faden« en, Gewerkschaften und Zivilgesellschaft, Jugend und Po- zählte 5.200 Abonnent_innen. litik, Kommunalpolitik sowie digitale politische Bildung und Beratung.

UTOPIEN Gemeinsamer Gesprächsraum Für ein besseres Morgen Wie der öffentlich- rechtliche Rundfunk Thomas Hartmann, den Diskurs fördert Jochen Dahm, Frank Decker (Hg.) Andreas Dörner Dietz Verlag DIE FRIEDRICH-­EBERT-­STIFTUNG IN DEUTSCHLAND

Zielgruppen der politischen ­Bildungsarbeit • Bürger_innen, die politische Information und Orientierung suchen • Jugend und politischer Nachwuchs • Engagierte in Gewerkschaften und betrieblichen Interessenvertretungen Landesbüro Mecklenburg-Vorpommern • Multiplikator_innen mit Einfluss auf Schwerin die gesellschaftlichen Debatten • Aktive in der Zivilgesellschaft

• Multiplikator_innen in Parteien Julius-Leber-Forum und Parlamenten Hamburg

• Vertreter_innen aus Medien, Zentrale Berlin Kultur und Kreativwirtschaft Arbeitsbereich BerlinPolitik

Landesbüro Brandenburg Landesbüro Landesbüro Potsdam 43 Niedersachsen Sachsen-Anhalt Landesbüro Hannover Magdeburg Nordrhein-Westfalen Bonn / Düsseldorf

Landesbüro Landesbüro Sachsen Thüringen Außenstelle Dresden Erfurt Landesbüro Zentrale Bonn Sachsen Leipzig ARBEITSBEREICHE

Landesbüro Hessen Wiesbaden

Regionalbüro Museum Rheinland-Pfalz / Saarland Karl-Marx-Haus Mainz Trier

Regionalbüro Fritz-Erler-Forum­­ Regensburg Baden-Württemberg Stuttgart

BayernForum München

STAND: MÄRZ 2021 Weitere Themenbeispiele 2020 waren die Erweiterung März zügig auf digital umzustellen. So gelang es einigen Lan- des interaktiven Chats für Jugendliche »e-Bert« um »Mythen desbüros bereits im April, wieder ihren Veranstaltungsbe- in der Klimapolitik«, Onlinebeiträge der JournalistenAka­ trieb vollumfänglich und digital aufzunehmen. demie, KommunalAkademie und die Akademie Manage- Während des Lockdowns erwiesen sich Podcasts als er- ment und Politik, neue Policy Paper »Weiterdenken NRW« folgreiche Bildungsformate. Allein in Hamburg, Bremen und und Publikationen und Aktivitäten im Themenfeld Medien- Schleswig-Holstein erreichte z. B. die Podcastreihe: »Fried- politik und öffentlich-rechtlicher Rundfunk in Europa. rich unterwegs – auf der Suche nach Solidarität« mit 24 Fol- gen über 8.400 Hörer_innen. Weitere Hörbeiträge waren Politischer Dialog »Neustart 2020 – Thüringer Perspektiven« und »Geschichte der Grundwerte in Mecklenburg-Vorpommern«. Das seit ei- Im Laufe des Jahres bot der Politische Dialog rund nigen Jahren etablierte FES-Debattenportal sagwas.net­ un- 35.000 Interessierten knapp 910 Veranstaltungen terstützte politisch Engagierte und Vereine mit neuen Inhal- on- und offline an. Hinzu kamen 200 Publikationen, ten. Weitere Beispiele der Arbeit sind die E-Paper-Reihe überwiegend Onlineformate und E-Paper-Reihen. »Demokratie im Ausnahmezustand. Wie verändert Corona Recht, Politik und Gesellschaft?« und die qualitative Studie Die Abteilung Politischer Dialog bietet politische Bildungs- »Auf der Suche nach dem verlorenen Dialog«. und Beratungsarbeit in Nord- und Ostdeutschland sowie zu ausgewählten bundespolitischen Themen in Berlin. Mit ihren Wirtschafts- und Sozialpolitik (WISO) Angeboten will die Abteilung Bürger_innen, insbesondere 44 Jugendliche, für demokratische Politik interessieren, für ein 2020 erschienen mehr als 60 Titel in deutscher und gesellschaftspolitisches Engagement befähigen und den Dia- englischer Sprache, die auch über den Newsletter log zwischen Politik und Öffentlichkeit fördern. Mit Politik- WISO digital verbreitet wurden. beratung trägt sie zur Stärkung der Urteils- und Handlungs- kompetenz politischer Partner_innen bei. Die Landes- und Die Abteilung Wirtschafts- und Sozialpolitik, kurz WISO, Regionalbüros greifen bundes-, landes-, kommunal- und eu- berät Politik und Gesellschaft zur finanziellen, wirtschaftli- ropapolitische Themen auf, die sie dezentral auch im ländli- chen, sozialen und ökologischen Entwicklung. Sie organi- chen Raum für ein breites Publikum aufbereiten. Die Berliner siert Veranstaltungen, in denen Vertreter_innen von Politik Abteilungsreferate Forum Politik und Gesellschaft sowie Fo- und Gesellschaft mit Fachleuten Grundsatzfragen und ak- rum Berlin arbeiten politikberatend zu ausgewählten bun- tuelle Probleme diskutieren. In drei Publikationsreihen – despolitischen Fragen. Die in den Vorjahren bereits im abtei- WISO Diskurs, WISO direkt und WISO Argumente – veröf- lungsübergreifenden FES-Projekt »Digitale politische Bil- fentlicht die FES umfangreiche Expertisen und kurze hand- dung und Beratung« erarbeiteten innovativen Konzepte und lungsorientierte Analysen für ein Fachpublikum. Für ein Onlineangebote und die Erfahrungen ermöglichten es dem breites Publikum bereitet sie kritische Auseinandersetzun- Politischen Dialog, sämtliche analogen Programme ab Ende gen mit vermeintlichen Wirtschaftswahrheiten auf.

DEMOKRATIE Deutschland – BRAUCHT Ländersache?! DEMOKRATINNEN! 30 Jahre deutsche Barrieren der Einheit und politischen Kultur Föderalismus für Frauen­karrieren in Politik und Jens Bullerjahn, Gewerkschaften – Wolfgang Renzsch, und Ansätze für Ringo Wagner (Hrsg.) ihre Veränderung

Hanna Haag, Raj Kollmorgen Die Schwerpunktthemen sind Arbeit, Soziales, Bildung / Zentrale Aufgaben / Managerkreis Forschung, räumliche Entwicklung, Finanzen, Wirtschaft und Klima / Energie / Umwelt. Hinzu kommen die Quer- 2020 organisierte der Managerkreis 91 Veranstaltungen, schnittsthemen Gewerkschaften, Migration / Integration, mehr als die Hälfte davon in den Regionalkreisen, ver- Verbraucher_innen, Unternehmen / Mittelstand, Gender / Fa- teilt auf 13 Veranstaltungsorte. 52 Aktivitäten wurden milie / Jugend / Senior_innen, demografischer Wandel, Digi- davon online durchgeführt. talisierung sowie europäische und globale Wirtschafts- und Sozialpolitik. Die genannten Themen spiegeln die WISO-re- Im Managerkreis (MK) der Friedrich-Ebert-Stiftung engagie- levanten Ausschüsse im Deutschen wider, was der ren sich seit 1991 aktuell rund 950 Führungskräfte des oberen FES eine äußerst aktuelle und bedarfsorientierte Beratung und mittleren Managements, die sich der Sozialen Demokra- der Akteur_innen im legislativ-politischen Prozess ermög- tie verbunden fühlen. Als Beratungs- und Dialogforum bietet licht. Die Aktivitäten werden in flexiblen thematischen Ar- der MK Unternehmer_innen und Vertreter_innen aus Wirt- beitsgruppen oder in etablierten Arbeits- und Gesprächskrei- schaftsverbänden und Politik die Möglichkeit, sich auszutau- sen organisiert. schen und ihren Sachverstand in den wirtschaftspolitischen Im Dialog mit Politik, Sozialpartnern, Verbänden und Diskurs einzubringen. Der MK entwickelt Handlungsempfeh- Wissenschaft entwickelt die FES neue Konzepte für Gute lungen für eine innovative, ökologische und sozial gerechte Arbeit, einen nachhaltigen Ausbau politischer und wirt- Zukunft. Er organisiert Podiumsdiskussionen und Fachge- schaftlicher Arbeitnehmerbeteiligung und eine innovative, spräche, erarbeitet Positionspapiere und Impulse. Darüber soziale und wirksame Arbeitsmarktpolitik. Die prekäre ar- hinaus werden Hintergrundgespräche geführt, die dem Aus- beits- und sozialrechtliche Situation von Soloselbstständi- tausch und der Vernetzung der Mitglieder dienen. In fünf Ar- 45 gen wird – vor dem Hintergrund der wachsenden Bedeu- beitsgruppen (Wirtschaft / Digitales, Finanzen, Verkehr / Mo- tung der Plattformökonomie – zu einem immer drängende- bilität, Umwelt / Energie, Gesundheit) erarbeiten die Mitglie- ren Thema in der arbeitsmarktpolitischen Debatte. Im der Vorschläge, wie der Wirtschaftsstandort Deutschland Themenschwerpunkt Soziales erarbeitete die FES bei- zukunftsfähig gestaltet werden kann. Acht Regionalkreise spielsweise mit Expert_innen Vorschläge für effektive und stimmen ihr Programm mit den FES-Landesbüros ab. zukunftsfeste soziale Sicherungssysteme. Eine Studie zu Persönliche Treffen sind weiterhin erste Wahl, aber die Mög-

einer grundsätzlichen Neuausrichtung der Alterssicherung lichkeit, online teilzunehmen, ohne zu reisen, stärkte 2020 die ARBEITSBEREICHE wurde vorgestellt. bundesweite Beteiligung. Sehr erfolgreich waren die exklusiven Der größte Teil der Expert_innenseminare konnte 2020 Angebote für Frauen (Business Meetings) und Young Leaders. als Präsenz-, Hybrid- oder digitale Veranstaltung durchge- Der Managerkreis bietet ein Coaching für FES-Stipendi- führt werden. Großveranstaltungen und Kongresse wurden at_innen in wirtschaftsnahen Studiengängen an, das sehr als kleinere On- und Offlineveranstaltungen umkonzipiert. gut angenommen wird. Seit April wurden 15 Folgen der Ein Highlight des Jahres war die Onlineveranstaltung Pod­castreihe »Managerkreis-Impulse – Wirtschaftsdialoge »Digitaler Kapitalismus«. zum Mithören« produziert.

UMLENKEN! Small and medium-sized enterprises in the Subventionen abbauen, platform economy Strukturwandel gestalten, Klima schützen More fairness for SMEs in digital markets Florian Zerzawy, Henning Herbst, Christoph Busch Fabian Liss, Rouven Stubbe Internationale Arbeit der FES

Auch globale Trends, die die internationale Ordnung schon seit geraumer Zeit destabi- lisieren, werden durch die Coronapandemie und ihre Folgen verstärkt. So steckt der Multilateralismus, das Kernstück der liberalen Nachkriegsordnung, in einer schweren Krise, denn nationale Egoismen stellen Werte, Ziele und Prozesse des Multilateralismus infrage. Durch Country-first-Strategien, unilaterale Reflexe und die Renaissance von Großmachtpolitik schwindet das Vertrauen zwischen den Staaten. Die Europäische Union muss ihre fundamentalen Werte schützen und versuchen, das Vakuum zu füllen, das die USA durch ihren Rückzug aus der globalen Politik hinterlassen.

Kurz: Die Pandemie gleicht einem Stresstest für Demokrati- Gewerkschaften setzt die Stiftung sich für gerechte Arbeits- en, umso mehr in Ländern, deren Demokratie schon länger bedingungen, Unternehmensverantwortung und Gewerk- unter Druck ist. Von Russland über China, der Türkei, Vene- schaftsrechte auch in den Lieferketten ein. Wichtige Formate zuela bis nach Belarus nutzen Diktatoren und Autokraten sind die jährliche Tiergartenkonferenz für progressive Außen- skrupellos alte und neue (digitale) Unterdrückungsmetho- und Sicherheitspolitik, das Global Green Deals Forum für den, um an der Macht zu bleiben. Soziale Ungleichheit und den sozialökologischen Wandel sowie das digitale ipg-journal Armut sowie der Klimawandel bleiben jedoch die größten (Internationale Politik und Gesellschaft). globalen Herausforderungen. Covid-19 ruft in Erinnerung, dass es auf Dialog und in- Internationaler Dialog ternationale Kooperation ankommt, um der Krise wirksam entgegenzutreten. Hier setzt die FES-Auslandsarbeit an: Sie Die Europäische Union, ihre Nachbarschaft und die trans­ 46 unterstützt fragile Demokratien dabei, demokratische Pro- atlantischen Beziehungen stehen im Zentrum der Arbeit der zesse auch in Krisenzeiten zu erhalten. Internationale und Abteilung Internationaler Dialog. Sie organisiert für Politik, europäische Kooperationsprogramme der FES haben zum Verbände und Nichtregierungsorganisationen Bildungs- und Ziel, die Globalisierung neu zu gestalten. In zahlreichen Beratungsangebote in vielfältigen Formaten, vom bilatera- länderspezifischen und globalen Ansätzen wirkt die Stif- len Briefing bis hin zur internationalen Großkonferenz. Die tung darauf hin, dass Konjunkturmittel demokratisch ge- Auslandsbüros bearbeiten grenzüberschreitend vier strate- lenkt eingesetzt werden und die Ziele der Agenda 2030 für gische Themen, unterstützt von Themenbüros in Brüssel nachhaltige Entwicklung unterstützen. und Wien: Friedens- und Sicherheitspolitik, sozialökologi- Die FES trägt mit ihrem dichten Netz an Auslandsbüros sche Transformation, Arbeit der Zukunft sowie Demokratie effektiv dazu bei, Vertrauen in der internationalen Politik und Demokratieförderung. Dabei werden auch das progres- zu schaffen und Möglichkeiten zur Kooperation auszuloten. sive europäische und internationale FES-Netzwerk gestärkt Sie nutzt dazu ihre hervorragenden Zugänge zu politischen und junge Multiplikator_innen gefördert. und gesellschaftlichen Akteuren und ihr breites Dialogan- 2020 bestimmten die Debatten um den mehrjährigen Fi- gebot. Einen hohen Stellenwert hat das Thema »Gute Arbeit nanzrahmen der EU und den Aufbauplan für Europa die Ar- weltweit«. Gemeinsam mit nationalen und internationalen beit des Brüsseler Büros. Solange die Spielregeln des Brexits,

Climate action. RUSSIA´S GENERATION Z: Socially. Just. ATTITUDES AND VALUES 2019 / 2020 A manual of arguments for a Lev Gudkov, fair and ecological Natalia Zorkaya, society Ekaterina Kochergina, Karina Pipiya, Herausgegeben vom Alexandra Ryseva »Dept. for Central and Eastern Europe« der Friedrich-Ebert-Stiftung des EU-Austritts Großbritanniens, nicht klar waren, blieb Regionen steht die Ernährungssicherheit auf dem Spiel; es auch dies ein zentrales Thema. Im Jahr 2020 spielte drohen weitere Hungersnöte. Gerade in besonders verletzli- Deutschland durch seine Präsidentschaft im Europäischen chen Gesellschaften wirkt das Virus auf Krisen und Konflikte Rat eine entscheidende Rolle. Die Situation in Belarus, der wie ein Brandbeschleuniger. Humanitäre und medizinische neu aufgeflammte Konflikt zwischen Armenien und Aser- Hilfsleistungen bleiben aufgrund von Grenzschließungen baidschan, der Migrationsdruck aus dem Mittelmeerraum aus, Friedensverhandlungen werden ausgesetzt und Kon- und die militärischen Muskelspiele zwischen der Türkei fliktparteien instrumentalisieren die Pandemie. Dadurch ver- und Griechenland sind nur einige der Herausforderungen. schärfen sich gesellschaftliche Konflikte, mühsam geheilte Mit Blick auf die USA wurde noch einmal schmerzhaft Wunden vergangener Gewaltkonflikte brechen wieder auf. deutlich, dass eine der ältesten und erfolgreichsten Demokra- Weltweit gab es regen Beratungsbedarf zu Fragen der tien der Welt durch einen populistischen Präsidenten, ein dys- richtigen sozialen und ökonomischen Coronastrategie. funktionales Zweiparteiensystem sowie veraltete Wahl- und Die Abteilung Internationale Entwicklungszusammenar- Regierungsstrukturen sich selbst in die Krise manövriert hat. beit (IEZ) konnte aufgrund ihrer guten Verankerungen in Die Coronapandemie zeigt, dass Lösungen für globale zahlreichen Ländern effizient und aktuell auf diese Bedarfe Herausforderungen nur gemeinsam gefunden werden kön- reagieren, sowohl mit landesspezifischen als auch kontinent­ nen. Eine Amerika-first- oder Europe-first-Strategie kann übergreifenden Projektansätzen. im Angesicht globaler Klimaveränderungen, weltweiter Bewährt hat sich hier die langjährige Zusammenarbeit Migrationsströme oder Konflikte nur scheitern. Die Europä- nicht nur mit internationalen sozialdemokratischen Kräf- ische Union muss weltpolitisch aktiver werden. Das be- ten, sondern auch mit nationalen und internationalen Ge- schlossene Aufbauprogramm »Next Generation EU«, dotiert werkschaften und Nichtregierungsorganisationen. Zudem 47 mit 750 Milliarden Euro, könnte die Union stärker und ge- konnte die IEZ auf ihre zahlreichen regionalen und interna- einter aus dieser Krise hervorgehen lassen. tionalen Fortbildungs- und Vernetzungsangebote speziell Das ipg-journal, die Onlinepublikation der FES, trägt zu für Nachwuchskräfte aus dem globalen Süden zurückgrei- einem pluralistischen Diskurs all dieser Themen bei. Die fen, die 2020 – wie etwa die UN Fall Academy – online Internetportale der ipg auf Deutsch, Englisch und Russisch durchgeführt wurden. Zugleich nutzte die IEZ das Jahr, um erreichen jährlich knapp 5,5 Millionen Seitenaufrufe. ihre Arbeit noch effizienter und kollaborativer aufzustellen.

Zwei große Veranstaltungen standen auf dem Programm: ARBEITSBEREICHE Internationale Entwicklungszusammenarbeit Der von der FES unterstützte Global Solutions Summit mit über 5.000 Onlineteilnehmer_innen befasste sich unter an- Die schlimmste Rezession seit der Großen Depression vor 90 derem mit der Frage, wie progressive Steuersysteme voran- Jahren: So sieht der Internationale Währungsfonds die Folgen gebracht werden können. Und das Hybridformat »Global der Coronakrise für die Weltwirtschaft. Die globale Armut Green Deals Forum« der FES am 1. Oktober lud rund 2.300 könnte zum ersten Mal seit 30 Jahren wieder ansteigen und Teilnehmer_innen zur Debatte, wie die soziale und die öko- eine halbe Milliarde Menschen zusätzlich betreffen. In vielen logische Frage miteinander versöhnt werden können.

Disrupted: How Zenith. COVID-19 is affecting Dossier 10 Jahre societies across Asia Arabischer Frühling

Testimonies of an Das arabische unfolding crisis Jahrzehnt über eine Zeitenwende Herausgegeben vom »Office for Regional Herausgegeben von der Cooperation in Asia« CANDID Foundation gGmbH der Friedrich-Ebert-Stiftung in Zusammenarbeit mit der Friedrich-Ebert-Stiftung DIE AUSLANDSBÜROS DER FRIEDRICH-EBERT-STIFTUNG

Naher / Mittlerer Osten Nordamerika und Nordafrika

1 54 Beirut 60 Rabat 1 Ottawa 3 Washington D. C. 55 Tel Aviv 61 Algier 2 New York (UN) 56 62 Jerusalem (Ost) Tunis 2 57 Amman 63 Kairo 3 Lateinamerika 58 Gaza-Stadt 64 Khartum 59 Sanaa 4 Mexiko-Stadt 13 Bogotá 5 Guatemala-Stadt 14 Quito 6 15 Afrika 48 San Salvador Lima 7 Tegucigalpa 16 La Paz 4 9 65 Dakar 76 Kigali 8 Managua 17 São Paulo 5 66 Bamako 77 Kinshasa 7 9 Santo Domingo 18 Santiago de Chile 6 67 78 8 10 San José 19 Buenos Aires Abidjan Nairobi 12 68 Accra 79 Daressalam 10 11 11 Panama-Stadt 20 Montevideo 69 80 12 Cotonou Lusaka Caracas 13 70 Abuja 81 Harare 14 71 Lagos 82 Windhuk Europa 72 Jaunde 83 Gaborone 73 Addis Abeba (AU) 84 Johannesburg 21 Lissabon 38 Skopje 74 Juba 85 Maputo 22 Madrid 39 Athen 15 75 Kampala 86 Antananarivo 23 London 40 Sofia 16 24 Paris 41 Bukarest Asien 25 Brüssel (EU) 42 Chisinau 17 26 Genf (UN) 43 Kiew 87 Eriwan 98 Dhaka 27 Rom 44 Warschau 88 Tiflis 99 Yangon 28 Prag 45 Vilnius 89 100 29 46 Taschkent Bangkok 18 Bratislava Riga 20 19 90 Bischkek 101 Singapur 30 Wien (OSZE) 47 Stockholm 91 Almaty 102 Jakarta 31 Zagreb 48 Tallinn 92 Astana 103 Hanoi 32 Budapest 49 Moskau 93 Ulan Bator 104 Manila 33 Belgrad 50 St. Petersburg 94 Kabul 105 Shanghai 34 Banja Luka 51 Nikosia 95 Islamabad 106 Peking 35 Sarajevo 52 Istanbul 96 New Delhi 107 Seoul 36 Prishtina 53 Ankara 97 Kathmandu 108 Tokio 37 Tirana DIE AUSLANDSBÜROS DER FRIEDRICH-EBERT-STIFTUNG

47 50 48

46 49

45 92 23 44 25 28 43 29 24 30 42 26 32 93 31 33 41 34 36 35 40 88 91 27 38 52 22 90 37 39 53 21 87 89 106 107 62 61 108 54 60 51 55 56 57 94 58 105 95 63 96 97

98 49 103

64 99

59 65 66 104 100

70 73

69 67 68 71 74

72 101 75 ARBEITSBEREICHE

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80

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83 85 84

Länder- / Regionalbüros Verbindungsbüros zu internationalen Organisationen

STAND: MÄRZ 2021 Wissenschaftliche Arbeit

Ihre wissenschaftliche Arbeit, Beratung und Begabtenförderung organisiert und trägt die FES durch die Studienförderung, das Archiv der sozialen Demokratie und die Bibliothek. Die Studienförderung unterstützt begabte und engagierte Studierende aus dem In- und Ausland, die sich sozialdemokratischen Werten verbunden fühlen, und sie gestaltet die Debatte zu Bildungs- und Hochschulpolitik. Im Archiv der sozialen Demokratie und in der Bibliothek wird das kollektive Gedächtnis von Sozialdemokratie und Gewerkschaften bewahrt und im gesellschaftspolitischen Diskurs sichtbar gemacht.

Studienförderung

Die Aufgabe der Studienförderung ist seit über 95 Solidaritätsfonds Jahren eine doppelte: Die Stiftung fördert junge 1971 wurde der Solidaritätsfonds auf Anregung deutscher und Menschen um ihrer selbst willen. Sie fördert Stu- internationaler Stipendiat_innen sowie Ehemaliger gegründet. dierende und Promovierende aber auch, weil poli- Seitdem dient er als wichtiges Instrument, verfolgte und in Not tisch engagierte junge Menschen für die Zukunft geratene ausländische Studierende rasch und unbürokratisch zu einer (sozialen) Demokratie essenziell sind – ganz unterstützen. gleich, ob sie später in der Politik und Verwaltung, in Gewerkschaften, in der Wirtschaft, bei Medien, Spenden für den Fonds unter dem Stichwort: in Schulen oder in der Wissenschaft tätig sind. Im »Solidaritätsfonds der FES« Studium und danach zeichnen sich FES-Stipendi- IBAN DE52 1007 0000 0938 4744 00 | BIC DEUTDEBBXXX 50 at_innen durch gesellschaftspolitisches Engage- ment und überdurchschnittliche Leistungen aus. Den pande- Auswahl besonders Erstakademiker_innen, Frauen, FH-Stu- miebedingten Herausforderungen hat sich die FES-Studien- dierende, Studierende der MINT-Fächer und Studierende förderung als solidarisches Netzwerk in besonderer Weise aus Einwandererfamilien. stellen können. Es ist unter großem Einsatz aller gelungen, Mehr als 50 Prozent der FES-Stipendiat_innen in der Antworten auf neue Fragen und individuelle Lösungen für BMBF-­Förderung sind parteipolitisch aktiv. schwierige Situationen zu finden. Der finanziellen Förde- Auch nach dem Stipendium ermutigt die Stiftung viele rung der Stipendiat_innen kam in vielen Fällen mehr denn je der rund 23.000 Ehemaligen, sich weiter gesellschaftspoli- eine existenzielle Bedeutung zu. Die persönliche Betreuung tisch einzubringen und das Netzwerk der Sozialen Demo- und Beratung waren für die Stipendiat_innen noch wichtiger kratie mitzugestalten. als sonst. Dank digitaler Formate fanden nicht nur die Be- Der Arbeitsbereich Bildung und Wissenschaft befasst treuungs- und Auswahlgespräche, sondern auch Veranstal- sich mit der systematischen Analyse, Beratung und Vernet- tungen der politischen Bildung im virtuellen Raum statt. zung von Akteur_innen der Landes- und Bundespolitik, Mi- Bildung ist grundlegend für Chancengleichheit, Teilhabe nisterien, Wissenschaft und Schulpraxis. Im Jahr 2020 lag und soziale Gerechtigkeit. Daher berücksichtigen wir bei der der Schwerpunkt auf den großen Herausforderungen der

Ein ganzer Tag Feuerwerk statt Brennpunkt Ganztag Was brauchen Schulen in Auf der Suche nach benachteiligten sozialen Chancengleichheit Lagen?

Hrsg. Burkhard Jungkamp Hrsg. Burkhard Jungkamp Martin Pfafferott Martin Pfafferott Coronapandemie für die Schulen. Eine 22-köpfige und interdisziplinär besetz- Studienförderung 2020 te Expert_innenkommission hat hierzu im Mai Empfehlungen vorgestellt, die eine breite mediale und politische Re- sonanz erfahren hat. Ein weiterer wis- senschaftspolitischer Schwerpunkt war eine E-Paper-Reihe zur Bedeutung von Wissenschaftskommunikation in Zeiten der Coronapandemie. 2.646 52 % Archiv der sozialen Demokratie Stipendiat_innen Frauenanteil

Das Archiv der sozialen Demokratie (AdsD) ist das historische Gedächtnis der Sozialen Demokratie. Es steht in der Tradition der 1878 von August Be- 529 270 bel gegründeten Parteibibliothek und davon neu davon ausländische des -archivs. 1969 ist es zur Marke aufgenommen Studierende AdsD geworden und hat seine Tradition 51 und Arbeit in die digitale Welt des 21. Jahrhunderts überführt. Die Samm- lung, Sicherung, Bewahrung, Erschlie- ßung und Zurverfügungstellung der ge- druckten und ungedruckten Unterlagen und anderer Artefakte der Sozialen De-

mokratie sind seine Kernleistungen. Das AdsD ist mit seinen Themen erhalten dadurch ihre historische Tiefenschärfe. Das ARBEITSBEREICHE Beständen, (digitalen) Services und Produkten ein leicht zu- AdsD fördert Netzwerkarbeit und wirkt als demokratischer gänglicher, international bekannter Wissensspeicher. Es arbei- Wertevermittler und Akteur für Wissenschaft und histo- tet gemäß internationalen Standards und nimmt eine führende risch-politische Bildung. Rolle für die digitale Langzeitarchivierung und Services unter Die historische Perspektive auf die großen industriellen den Archiven der deutschen politischen Stiftungen ein. Infor- Transformationen hilft, die Herausforderungen der digita- mations-, Bildungs- und Beratungsangebote werden in ver- len Transformation und die Mitbestimmung der Arbeitneh- schiedenen Formaten und Kanälen aktiv angeboten; aktuelle mer_innen und die Gewerkschaften besser bestimmen zu

Digitale Industrie Gutes Klima – Algorithmische Arbeit Gute Gesellschaft! Gesellschaftliche Transformation Die ökologische Frage in der Sozialen Wolfgang Schroeder, Demokratie Ursula Bitzegeio, Sandra Fischer (Hg.) Peter Beule (Hrsg.) Dietz Verlag können. Aus diesem Grund lag 2020 ein Schwerpunkt auf dem »Wandel der Arbeitswelt« mit der digital getriebenen Au- Archiv der sozialen Demokratie 2020 tomation. An Beispielen wie zum Beispiel der Druckindustrie und den Konzepten des Computer Integrated Manufacturing (CIM) wurden in neuen Veranstaltungsformaten und Publi- kationen die Langzeitfolgen für die Arbeitswelt diskutiert. 2020 war ein Schwerpunkt des AdsD die intensivere Zu- sammenarbeit der 2018 zusammengefügten Arbeitsberei- che Archiv und Bibliothek. Im Archivbereich erforderte ins- besondere die Einführung eines neuen Archivinformations- 56.000 Lfm. systems hohe Aufmerksamkeit. Die Bibliothek hat parallel ihre Dienstleistungsangebote und Digitalisierungsaktivitä- Archivbestand ten ausgebaut. So hat die »Onleihe« deutlichen Zuwachs. Darüber können FES-Kolleg_innen weltweit Tageszeitun- gen, Wochenzeitschriften und E-Books direkt digital lesen. Mio. Die für die Digitalisierung des sozialdemokratischen Zentral­ 1 organs »Vorwärts« erarbeitete Webinfrastruktur wurde ge- Publikationen im nutzt, weitere zentrale Titel der historischen sozialdemokra- Bibliotheksbestand tischen Presse zu digitalisieren, sodass nun insgesamt 16 52 zentrale historische Zeitungstitel der Sozialdemokratie aus Kaiserreich, Weimarer Republik und Exil während des Natio- nalsozialismus zur Volltextrecherche zur Verfügung stehen. Seit Juli 2020 überprüft die Bibliothek im Rahmen eines vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste geförderten Pro- Lösungen gefunden werden. Die Bestandsüberprüfung er- jekts im Bereich Provenienzforschung ihren »Gründungsbe- möglicht die Rekonstruktion der circa 30.000 Titel umfas- stand«, das heißt die bis 1969 wiederaufgebaute Parteibib- senden SPD-Parteibibliothek vor 1933. liothek der SPD sowie antiquarische Käufe bis 1977, auf sei- Das Museum Karl-Marx-Haus als einzigartiger histori- ne Provenienzen. Insgesamt werden knapp 18.000 Bücher in scher Lernort zu Leben, Werk und Wirkung des Universalge- zwei Jahren systematisch auf ihre Herkunftsgeschichte un- lehrten konnte 22.000 Besucher_innen anziehen. Da das Mu- tersucht. Für eindeutig identifiziertes (NS-)Raubgut sollen seum über Monate geschlossen bleiben musste, wurde das im Sinne der Washingtoner Prinzipien »gerechte und faire« digitale Angebot des Hauses stark ausgebaut.

Von Trier in die Welt. Babylon Berlin und der Anfang Karl Marx, seine vom Ende der Ideen und ihre Weimarer Republik Wirkung bis heute Wie eine moderne Museum Karl-Marx-Haus Fernsehserie Geschichte erzählt

Olaf Guercke Preisverleihung »Das politische Buch« Preise der am 17.9.2020 in der FES Berlin – Preisträger Soziologe und Rechtsextre- Friedrich-Ebert-Stiftung e.V. mismusforscher Matthias Quent

Das politische Buch Hans-Matthöfer-Preis für Wirtschaftspublizistik

Der Preis ging 2020 an Dr. Matthias Quent für sein Buch Mit dem Preis »Wirtschaft.Weiter.Denken.« ehrt die Hans- »Deutschland rechts außen. Wie die Rechten nach der Macht und-­Traute-Matthöfer-Stiftung in der Friedrich-Ebert-Stif- greifen und wie wir sie stoppen können«. Der Autor deckt tung jedes Jahr Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler_in- faktenreich die Strategien und Ziele der radikalen Rechten nen, die innovative Antworten auf aktuelle Herausforde- auf und zeigt, dass sich eine starke Demokratie nicht von rungen geben. Den Hauptpreis erhielten 2020 Julie Froud, rechten Populisten jagen lassen darf. Die Jury begründete Michael Moran (†), Sukhdev Johal, Angelo Salento und die Auswahl mit den Worten: »Matthias Quent führt uns ein- Karel Williams für ihr Buch »Die Ökonomie des Alltagsle- drücklich vor Augen, wie aktuell und real die Gefahren sind, bens – Für eine neue Infrastrukturpolitik«. Die Autor_in- denen die Demokratie und die offene Gesellschaft ausge- nen legen dar, wie stark öffentliche Infrastruktur in den setzt sind – und macht gleichzeitig der stillen Mehrheit Mut, vergangenen Jahren nur noch nach finanziellen Renditeas- sich den Strategien von rechts außen entgegenzustellen. Ein pekten angeboten wurde, und sie zeigen die negativen Wir- Buch für alle, die die Bedrohung unserer liberalen Demokra- kungen dieser Politik auf. Sie plädieren für neue Formen tie verstehen und ihr nicht wortlos zusehen wollen.« Dr. der Zusammenarbeit zwischen privaten und öffentlichen Quent ist Soziologe, profilierter Rechtsextremismusforscher Akteuren, um funktionsfähige Infrastrukturen für Wirt- und Direktor des Instituts für Demokratie und Zivilgesell- schaft und Gesellschaft zu schaffen. schaft der Amadeu Antonio Stiftung in Jena. Den Sonderpreis erhielten Hubertus Bardt, Sebastian Dullien, Der Preis »Das politische Buch« zählt zu den wichtigsten Michael Hüther und Katja Rietzler für ihren gemeinsamen Sachbuchpreisen im deutschen Sprachraum und ist mit Artikel »Für eine solide Finanzpolitik: Investitionen ermög- 53 10.000 Euro dotiert. Die Friedrich-Ebert-Stiftung verleiht lichen!«. Die Autor_innen demonstrieren, wie die Investiti- ihn jährlich für eine herausragende Neuerscheinung, die onsschwäche in Deutschland durch eine mutige Wirtschafts- sich kritisch mit aktuellen gesellschaftspolitischen Frage- politik überwunden werden kann. Dabei gelang es den Öko- stellungen auseinandersetzt und richtungsweisende Denk- nom_innen, frühere ideologische Grenzen zwischen Arbeit- und Debattenanstöße gibt. Die Entscheidung trifft eine un- nehmer- und Arbeitgeberinteressen zu überwinden. abhängige Jury. www.fes.de/abteilung-wirtschafts-und-sozialpolitik/ hans-matthoefer-preis-fuer-wirtschaftspublizistik www.fes.de/preis-das-politische-buch ARBEITSBEREICHE

FES-Menschenrechtspreis

Der FES-Menschenrechtspreis 2020 wurde dem Premier- minister von Nordmazedonien Zoran Zaev verliehen. Bei der feierlichen Preisverleihung im November in Berlin lobte Bundesaußenminister Heiko Maas Zaevs Einsatz für das Prespa-Abkommen mit Griechenland. Dieses hatte Nord- mazedonien den Weg zur NATO-Mitgliedschaft und zur Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit der EU geebnet. Kurt Beck würdigte Zaevs innenpolitisches Engagement für eine freie, offene und soziale Gesellschaft. Auch Kom- missionspräsidentin Ursula von der Leyen, EU-Außenbe- auftragter Josep Borrell und weitere Weggefährt_innen übermittelten ihre Glückwünsche. Premierminister Zaev sagte, er sei stolz, einen Preis mit dem Namen Friedrich Eberts entgegenzunehmen, der bis heute »eine Inspiration für alle Sozialdemokraten« sei. www.fes.de/menschenrechtspreis Unselbstständige Stiftungen und Sondervermögen

Erich-Brost-Sondervermögen Franziska-und-Otto-Bennemann-Stiftung

Der aus Ostpreußen stammende Journalist Erich Brost Otto Bennemann (1903 – 2003) war vor und nach dem Zwei- (1903 – 1995) war vor und nach dem Zweiten Weltkrieg ein ten Weltkrieg ein führender Sozialdemokrat und zuletzt führender Sozialdemokrat. 1948 gründete er mit dem Jour- Oberbürgermeister von Braunschweig (bis 1959) sowie nalisten Jakob Funke die Westdeutsche Allgemeine Zeitung 1959 – 1967 Minister der niedersächsischen Landesregie- (WAZ). Bis 1970 war Erich Brost Chefredakteur und danach rung. Er war mit der Bundestagsabgeordneten Franziska bis zu seinem Tod der Herausgeber der WAZ. Die 1994 Bennemann (geb. Stellmacher, 1905 – 1986) verheiratet. ­gegründete Erich-Brost-Stiftung wurde 2006 als »Sonder­ Die 1990 eingerichtete Franziska-und-Otto-Bennemann-­ vermögen Erich Brost« in das Vermögen der Friedrich-­ Stiftung fördert die Forschung über Idee und Praxis demo- Ebert-Stiftung übertragen und fördert im Sinne Erich kratisch sozialer Rechtsordnung in Staat und Gesellschaft Brosts Aktivitäten, die sich folgenden Themen widmen: einschließlich ihrer ethisch fundierten Grundwerte. ­Zusammenarbeit Deutschlands mit seinen östlichen Nach- 2020 förderte die Stiftung die Fachtagung »Eine armuts- barn, vor allem mit Polen; Unterstützung des europäischen feste und repressionsfreie Grundsicherung als wichtiger Be- Einigungsprozesses; Aufarbeitung der Erfahrungen mit standteil einer anderen Verteilungspolitik« in Gladenbach. den beiden Diktaturen in Deutschland; bürgerschaftliches Außerdem wurden Veranstaltungen und Publikationen ge- ­Engagement; Bildungspolitik; Inklusion. fördert, Themenschwerpunkte waren Digitalisierung und Im September 2020 wurde das 31. Bautzen-Forum reali- neue Geschäftsmodelle in der Industrie, private Überschul- siert, das »30 Jahre Deutsche Einheit und das Erbe der dung, Gründungs- und Arbeitsmarktpotenziale von Geflüch- 54 SED-Diktatur« thematisierte. Auch der deutsch-polnische teten sowie Energiewende durch Kohleausstieg. Dritter Bau- Dialog in der Grenzregion zwischen Mecklenburg-Vorpom- stein der Förderung war der Aufbau einer Plattform zur Dis- mern und der Region Stettin konnte fortgeführt werden mit kussion und Entwicklung eines neuen ökonomischen und Fachkonferenzen zum Umwelt- und Klimaschutz in der Ost- gesellschaftlichen Paradigmas im Forum New Economy. see und zu Transformationserfahrungen in Ostdeutschland und Osteuropa. Hans-und-Traute-Matthöfer-Stiftung

Hans Matthöfer (1925 – 2009) war ein führender deutscher Gewerkschafter und Sozialdemokrat. Zwischen 1974 und 1982 war er Minister in mehreren Bundesregierungen, davon vier Jahre Finanzminister unter . Die un­ selbstständige Hans-und-Traute-Matthöfer-Stiftung (HTMS) in der Friedrich-­Ebert-Stiftung konzentriert sich neben der För­derung historischer und zeitgenössischer Forschung auf die Herausgabe von Werken, die grundsätzliche Probleme der Wirtschafts- und Sozialpolitik, der Technologieentwick- lung und ihrer Konsequenzen auf die Gesellschaft zum ­Gegenstand haben. Die Bedeutung gesellschaftlicher Akteure, vor allem der Gewerkschaften, die Vermittlung der Aspekte der Globalisie- rung und Beiträge zur Weiterentwicklung der Theorie der So- zialen Demokratie sind weitere Leitlinien. Die Stiftung vergibt jährlich den Hans-Matthöfer-Preis für Wirtschaftspublizistik. ANHANG 55

56 Organisationsplan 58 Jahresabschluss 64 Zum Selbstverständnis der politischen Stiftungen 64 Der Nachhaltigkeit verpflichtet 65 Mitglieder des Vorstands 66 Mitglieder des Vereins 67 Mitglieder des Kuratoriums 67 Mitglieder des Auswahlaus- schusses der Studienförderung 68 Vertrauensdozentinnen und Vertrauens­dozenten der Studienförderung 76 Anschriften

78 Impressum Organisationsplan

STAND: JANUAR 2021

VORSTAND

Vorsitzender Stellvertretende Vorsitzende Geschäftsführung Martin Schulz Daniela Kolbe, Michael Sommer Dr. Sabine Fandrych, Dr. Roland Schmidt

POLITISCHE BILDUNG UND BERATUNG

Stabsstelle Politische ­Akademie Politischer Dialog Wirtschafts- Kommunikation 1 und ­Sozialpolitik

Adrienne Woltersdorf Dr. Sabine Fandrych Dr. Manuela Erhart Dr. Andrä Gärber

Presse und Akademie für Landes- / Forum Politik Landes- / Arbeit, Forschung Präsentation Soziale Demokratie Regionalbüros und Gesellschaft Regionalbüros und Bildung Peter Donaiski Jochen Dahm Dr. Stefanie Elies Andreas Wille Brandenburg Baden-Württemberg Familien- und Potsdam Strategische Akademie Manage- Fritz-Erler-Forum Soziales Geschlechterpolitik, Anne Seyfferth Kommunikation und ment und Politik Stuttgart Iva Figenwald Jugendpolitik und Markenführung Katrin Matuschek Anja Dargatz Sarah Tangen Antidiskriminierung, Bremen, Hamburg Gewerkschaften / Schleswig-Holstein Medienpolitik Bayern Forum Demokratie Digitalisierung Julius-Leber-Forum Redaktion und Dr. Roland Feicht BayernForum Stefanie Moser Neue Gesellschaft / Hamburg Community Philipp Kufferath München Frankfurter Hefte Dr. Dietmar Molthagen Management Anna-L. Koschig-Hölzl Klima / Energie / Umwelt ­ Reimar Winkler JournalistenAkademie­ Prof. Dr. Thomas Meyer Max Ostermayer Carla Schulte-­ Regensburg Mecklenburg-­ Digitale Kommuni­ Breidenbach Eva Nagler Forum Berlin Vorpommern Migration / Integration; kationsentwicklung Felix Eikenberg Schwerin Gender, Familie, Jugend, Hessen Frederic Werner Tobias Metz OnlineAkademie Demokratischer Senioren Wiesbaden Sara Schinowski Rechtsstaat, Susan Javad Severin Schmidt Niedersachsen innere Sicherheit, Forum Jugend Hannover Verbraucher, gegen Rechts­ und Politik Nordrhein-Westfalen Stephan Meuser Unternehmen­ / extremismus, Geschäftsprozess­ Ina Koopmann Bonn / Düsseldorf Mittelstand­ 1 BerlinPolitik, Politik management Kerstin Ott Petra Wilke Sachsen Dr. Robert Philipps in Ostdeutschland, Leipzig Integration und Akademie für Arbeit- Rheinland-Pfalz / Matthias Eisel Räumliche Entwick- Koordination Gender Saarland ­Teilhabe, empirische nehmerWeiterbildung Außenstelle ­Dresden lung, demografischer­ Dr. Stefanie Elies Mainz Sozialforschung, Kultur­ Jochen Reeh-Schall Eter Hachmann Wandel Brigitte Juchems und Politik, Religion Mareike Le Pelley und Politik Revision / Anti­korrup­ KommunalAkademie Sachsen-Anhalt Anne Haller Wirtschafts- und tionsbeauftragte 1 Magdeburg 56 Finanzpolitik/ Birgit K. Schultz Dr. Ringo Wagner europäische­ Wirtschafts- Thüringen und Sozialpolitik Datenschutz 1 Erfurt Markus Schreyer Dr. Georg Wronka, Dr. Irina Mohr R. A. Presse- und Öffent­ lichkeitsarbeit­ Sina Dürrenfeldt Vertrauensperson der schwerbehin­ derten­ Managerkreis Menschen der Friedrich-­Ebert-­ Marion Fiedler Stiftung 1 Marei John-Ohnesorg

Betriebsrat

Gesamtbetriebsrat Jochen Reeh-Schall

BR Bonn Toni Henseler

BR Berlin Monika Schneider

1 Direkt der Geschäftsführung unterstellt VORSTAND Mitgliederversammlung des Vereins der Friedrich-Ebert-­ Stiftung­

Kuratorium

INTERNATIONALE WISSENSCHAFTLICHE ARBEIT, ­ INTERNE DIENSTE ZUSAMMENARBEIT BERATUNG, BEGABTENFÖRDERUNG­

Internationale Internationaler Studienförderung Archiv der sozialen Finanzen und Personalabteilung Ent­wicklungs­ Dialog Demokratie Organisation zusammenarbeit Christiane Kesper Michael Meier Pia Bungarten Dr. Anja Kruke Dr. Roland Schwartz Dr. Beate Bartoldus

Afrika Westeuropa / Stellvertretende Arbeitsstelle Digitale Controlling und Grundsatzfragen und Dr. Manfred Öhm Nordamerika ­Abteilungsleitung Transformation Organisation Personalentwicklung Gewerkschaften: Michèle Auga Judith Illerhues Dr. Andreas Marquet Axel Schmidt Maria Theodossiou Thomas Greven Mittel- und Osteuropa­ Auswahl Organisations­bestände Informations­ Rotation Asien und Pazifik Matthias Jobelius Martin Weinert Michael Oberstadt technologien Kathrein Hölscher Marc Saxer Peter Bujny Internationale Beratung und Organisationsentwick- Gewerkschaften: Personenbestände IT-Basisdienste: Politikanalyse Betreuung lung / Digitalisierung Anja Bodenmüller-­ und Sammlungen Peter Bujny Catrina Schläger Elena Espinosa Personalwesen Raeder Harry Scholz IT-Prozess­ Anja Minnaert Redaktionsleitung Promotionsförderung unterstützung: Lateinamerika Public History Internationale Politik Dr. Markus Trömmer Volker Schäfer Personalbetreuung und Karibik und Gesellschaft / Dr. Ursula Bitzegeio Inland Valeska Hesse IPG-Journal Finanzbuchhaltung Naima Becker Ausländische Karl-Marx-Haus Trier Claudia Detsch Janine Schmidt Sener Dogan Gewerkschaften: Stipendiat_innen Elisabeth Neu Dominique Klawonn Nikolaos Gavalakis Judith Illerhues Bettina Pohl Projektabrechnung Bibliothek Koordinierungs­ Jutta Klemm Personalbetreuung Naher und Mittlerer Ideelle Förderung Jacques Paparo Osten, Nordafrika aufgaben und stipendiatisches Ausland Zentrale Dienste Bonn Elisabeth Braune Gewerkschaften: Netzwerk Katalog und wissen- Laura Gelenkirch Dr. Marc Meinardus schaftliche Dienste: Diana Gohle Katharina Kuhlmann Gewerkschaften: Nyat Mebrahtu Regine Schoch ­Hausmanagement, Ariane Rödel Jannis Grimm Ehemalige, Periodika / Benutzung: Post- und Versand- Sabina Tariq Sascha Wolter Globale Politik ­Berufsorientierung, Jacques Paparo dienstleistungen, und Entwicklung journalistische Nach- Hausdruckerei, Liegen- Duale Ausbildung Jochen Steinhilber wuchsförderung schaftsmanagement Rebecca Demars PA, Trier Bettina Pohl Globalisierung: Elisabeth Bollrich Vertrauens­- Zentrale Dienste Berlin 57 Frieden und dozent_innen Tino Ernst Sicherheit: Antje Schnadwinkel ­Hausmanagement, Konstantin Bärwaldt Beschaffung, Bau- Team Kommunikation / und Liegenschafts­ Klima und Energie: ­Community Portal management PD Manuela Mattheß Ines Herr

Gender / soziale ANHANG Gerechtigkeit: Bildungs- und Natalia Figge ­Hochschulpolitik Dr. Martin Pfafferott Menschenrechte: Hajo Lanz

Koordinierungs­ aufgaben Zahl der Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahr Gewerkschafts­ koordination Im Sinne der Empfehlungen der vom Bundespräsidenten berufenen Kommission unabhängiger inter­national: Sachverständiger vom 17. Februar 1993 (BT-Drs. 12 /4425) veröffentlichen wir in Ergänzung des Mirko Herberg vorstehenden Jahresabschlusses folgende Daten für das Geschäftsjahr 2020 (Stand 31.12.2020): Evaluierung / Qualitätsmanagement­ 31.12. 2019 31.12.2020 Philipp Kauppert Mitarbeiter_innen im Inland 493* 487*

Mitarbeiter_innen im Ausland 116* 111*

Insgesamt 609* 598*

* Seit 2018 wird die Anzahl der Beschäftigten in sogenannten Vollzeitäquivalenten (VZÄ) angegeben. Die Anzahl der VZÄ gibt an, wie viele Vollzeitstellen sich rechnerisch bei einer gemischten Personal­ belegung mit Teilzeitbeschäftigten ergeben. Jahresabschluss

BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2019

Angaben in Euro AKTIVA Abschrei­ b u n g e n / Zugänge / Abgänge / 01.01.2019 Umbuchungen Umbuchungen 31.12.2019 31.12.2018

A. Anlagevermögen

I. Immaterielle Vermögensgegen­stände 949.354,00 211.650,95 398.512,95 762.492,00 949.354,00

II. Sachanlagen

1. Grundstücke und Bauten 70.547.317,45 6.035.635,30 2.449.701,30 74.133.251,45 70.547.317,45

2. Betriebs- und ­Geschäftsausstattung 5.563.527,81 1.098.562,04 918.142,04 5.743.947,81 5.563.527,81

3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 5.059.873,02 0,00 5.059.873,02 0,00 5.059.873,02

81.170.718,28 7.134.197,34 8.427.716,36 79.877.199,26 81.170.718,28

III. Finanzanlagen 39.638.810,13 999.924,16 0,00 40.638.734,29 39.638.810,13

121.758.882,41 8.345.772,45 8.826.229,31 121.278.425,55 121.758.882,41

B. Zweckgebundenes Vermögen 8.547.870,13 8.567.618,02

C. Umlaufvermögen

I. Forderungen und sonstige ­ Vermögensgegenstände 1.584.235,49 2.372.225,77

II. Kassenbestand und­ Guthaben bei Kreditinstituten 17.975.018,04 20.541.787,21

19.559.253,53 22.914.012,98 58

D. Rechnungsabgrenzungsposten 61.553,99 85.452,19

149.447.103,20 153.325.965,60 Angaben in Euro PASSIVA

Einstellungen / Entnahmen / 01.01.2019 Zugänge Auflösungen 31.12.2019 31.12.2018

A. Rücklage

Zweckgebundene Rücklage 62.444.903,65 4.041.372,54 5.137.888,62 61.348.387,57 62.444.903,65

davon Rücklage gemäß § 62 Abs. 1 Nr. 1 AO EUR 2.413.122,46 (Vj. EUR 7.551.011,08)

davon Rücklage gemäß § 62 Abs. 1 Nr. 3 AO EUR 45.155.862,89 (Vj. EUR 41.233.489,04)

davon Rücklage gemäß § 62 Abs. 3 AO EUR 13.779.402,22 (Vj. EUR 13.660.403,53)

B. Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens

I. Immaterielle ­Vermögensgegenstände­ 949.354,00 211.650,95 398.512,95 762.492,00 949.354,00

II. Grundstücke und Bauten 48.235.761,40 6.035.634,30 1.918.055,57 52.353.340,13 48.235.761,40

III. Betriebs- und Geschäftsausstattung 4.632.510,55 1.098.562,04 911.970,04 4.819.102,55 4.632.510,55

IV. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 5.059.873,02 0,00 5.059.873,02 0,00 5.059.873,02

58.877.498,97 7.345.847,29 8.288.411,58 57.934.934,68 58.877.498,97

C. Sonderposten zum zweck­gebundenen Vermögen 8.547.870,13 8.567.618,02

D. Pensionsrückstellungen 2.489.624,00 2.221.838,00

59 E. Verbindlichkeiten

I. Verbindlichkeiten aus ­Lieferungen und Leistungen 3.608.192,00 6.893.712,28

II. Sonstige Verbindlichkeiten 784.897,00 901.240,87 ANHANG

4.393.089,00 7.794.953,15

F. Rechnungsabgrenzungsposten 14.733.197,82 13.419.153,81

149.447.103,20 153.325.965,60 Einnahmen- und Ausgabenrechnung

1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2019

Angaben in Euro

2019 2018

1. Projektgebundene Zuwendungen

a) Bundesministerien 177.197.131,25 183.102.542,58

b) Länder und anderer Gebietskörperschaften 3.161.906,89 2.991.689,52

c) Sonstige Zuwendungsgeber 2.440.840,57 182.799.878,71 2.209.011,08 188.303.243,18

2. Spenden

a) Allgemeine Satzungszwecke 163.299,40 173.488,50

b) Wissenschaftliche Zwecke 100.000,00 100.000,00

c) Solidaritätsfonds der Studienförderung 323.943,24 587.242,64 322.848,24 596.336,74

3. Erträge aus der Auflösung von Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens 3.228.538,56 3.791.187,19

4. Teilnahmegebühren 647.736,72 626.643,84

5. Sonstige Erträge 1.390.290,65 983.918,87

188.653.687,28 194.301.329,82

6. Ausgaben aus der satzungsmäßigen Tätigkeit

a) Stipendien an deutsche und ausländische Studierende 27.193.385,19 27.559.431,76

b) Staatsbürgerliche und gesellschaftspolitische Bildungsarbeit 23.306.443,87 21.005.756,34

c) Internationale Zusammenarbeit, Völkerverständigung und Partnerschaft 109.869.950,34 114.178.560,97

d) Forschungsprojekte 6.774.200,72 6.590.427,51

e) Förderung von Kunst und Kultur 70.280,88 167.214.261,00 427.326,65 169.761.503,23 60 7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände 3.764.421,29 4.339.992,06 des Anlagevermögens und Sachanlagen

8. Zuführung zum Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung 2.285.974,27 4.934.145,90 des Anlagevermögens

9. Sonstige Betriebs- und Verwaltungsausgaben 17.006.233,81 12.724.425,40

10. Mindereinnahmen aus laufendem Betrieb (im Vj. Mehreinnahmen) –1.617.203,09 2.541.263,23

11. Finanzergebnis 560.197,75 508.152,89

12. Ergebnis der gewöhnlichen Vereinstätigkeit –1.057.005,34 3.049.416,12

13. Außerordentliche Aufwendungen 39.510,74 51.194,69

14. Mindereinnahmen (im Vj.: Mehreinnahmen) –1.096.516,08 2.998.221,43

15. Entnahme aus zweckgebundener Rücklage 1.096.516,08 0,00

16. Einstellung in zweckgebundene Rücklage 0,00 2.998.221,43

17. Jahresergebnis 0,00 0,00 Gesamtübersicht aller im Haushalt 2021 zu erwartenden Einnahmen und Ausgaben

STAND: 31. JANUAR 2021

Angaben in Euro

I. Einnahmen

1. Zuwendungen und Zuschüsse

Zuwendungen der Bundesministerien 196.823.708

Zuwendungen der Länder und anderer Gebietskörperschaften 3.299.000

Sonstige Zuwendungsgeber 2.670.000

2. Spenden 500.000

3. Teilnehmergebühren 500.000

4. Sonstige Einnahmen 400.000

II. Ausgaben

1. Aufwendungen aus der satzungsmäßigen Tätigkeit / Projektausgaben

Förderung von Studierenden und Graduierten 31.052.364

Staatsbürgerliche und gesellschaftspolitische Bildungsarbeit 24.116.182

Internationale Zusammenarbeit 119.892.729

Forschungsprojekte 6.492.795

Förderung von Kunst und Kultur 100.000

2. Personalaufwand für Inlandsmitarbeiter_innen* nachrichtlich 38.668.983

3. Sächliche Verwaltungsaufgaben 61

Sonstige Betriebs- und Verwaltungskosten 17.964.738

4. Sonstige Betriebsaufwendungen

5. Übrige Ausgaben ANHANG

6. Ausgaben für Investitionen 4.573.900

III. Voraussichtliches Jahresergebnis 0

* Der Personalaufwand für Inlandsmitarbeiter_innen ist bereits in den Positionen 1 (Aufwendungen aus der satzungsmäßigen Tätigkeit / Projektausgaben) und 3 (Sächliche Verwaltungsaufgaben) enthalten. Er beträgt 38.668.983 Euro. Darin enthalten sind Löhne und Gehälter: 29.965.967 Euro Soziale Abgaben: 8.703.015 Euro Zusätzliche Erläuterungen zur Einnahmen- und Ausgabenrechnung

Zuwendungen und sonstige Einnahmen Auf Verwaltungskostenzuschüsse entfielen Die Ausgaben für die staatsbürgerliche und ge- beim Auswärtigen Amt insgesamt 2,9 Mio. €. sellschaftspolitische Bildungsarbeit beziehen sich Bei den projektbezogenen Zuwendungen war das Insgesamt verringerten sich die Bundeszu- auf Seminarveranstaltungen, Tagungen, Kongresse, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusam- wendungen inklusive Bestandsvorträge gegen- Ausstellungen und auf die Erstellung von Publika- menarbeit und Entwicklung (BMZ) auch im Jahr über 2018 um 5,9 Mio. €, wobei die Mittel des tionen. Die Veranstaltungen fanden in den Zent- 2019 größter einzelner Zuwendungsgeber. BMZ um 4,5 Mio. €, die AA-Mittel um 1,4 Mio. € ralen in Bonn und Berlin sowie an Veranstaltungs- 90,6 Mio. € wurden für die Förderung entwick- und die BMBF-Mittel um 0,4 Mio. € sanken, wäh- orten in der gesamten Bundesrepublik statt. lungswichtiger Vorhaben zugewendet. Darüber rend die BMI-Mittel um 0,4 Mio. € stiegen. Die Position »Internationale Zusammenar- hinaus erhielt die Stiftung vom BMZ Sondermittel Die Bundesländer und andere Gebietskörper- beit, Völkerverständigung und Partnerschaft zu i. H. v. 7,4 Mio. € für den internationalen Klima- schaften gewährten zweckbestimmte Zuwendun- den Entwicklungsländern« enthält die Ausgaben und Umweltschutz. gen zur Durchführung von landesspezifischen für die Auslandsarbeit der Stiftung in Entwick- Der Gesamtbetrag aller Zuwendungen des Veranstaltungen der gesellschaftspolitischen Bil- lungsländern, den Ländern Mittel- und Osteuro- BMZ belief sich mithin auf 98 Mio. €, wovon dungsarbeit in Höhe von 3,2 Mio. €. Mit 1,9 Mio. € pas und in Industrieländern. Der hier enthaltene 13,4 Mio. € auf Verwaltungskosten entfielen. ist das Land Nordrhein-Westfalen der größte Zu- Personalaufwand für Auslandsmitarbeiter_in- Das Bundesministerium des Innern ist Zuwen- wendungsgeber, u. a. im Rahmen des Weiterbil- nen betrug 20,6 Mio. €. dungsgeber des Globalzuschusses zur Förderung dungsgesetzes. In der Position »Forschungsprojekte« werden der gesellschaftspolitischen und demokratischen Von sonstigen Zuwendungsgebern wurden Ausgaben für den Betrieb des Karl-Marx-Hauses in Bildungsarbeit. Der Zuschuss i. H. v. 35,7 Mio. € zur Durchführung entwicklungspolitischer Maß- Trier, für die historische Arbeit, für Archivalien wurde für die satzungsmäßigen Aufgaben der nahmen von verschiedenen Organisationen im des Archivs der sozialen Demokratie und für Bü- Friedrich-Ebert-Stiftung im Inland gewährt, ins- Ausland insgesamt 122 T € zugewendet. cher und Zeitschriften der Bibliothek ausgewiesen. besondere für die Durchführung von Seminaren, Die Eigenbeiträge der Teilnehmer_innen an Die »Sonstigen Betriebs- und Verwaltungsauf- Tagungen und Kolloquien, die Beschaffung von den Bildungsveranstaltungen beliefen sich im wendungen« enthalten die Personal-, Verwaltungs- Lehr- und Lernmitteln, die Vergabe von For- Berichtsjahr auf 648 T €. und Betriebskosten der Gemeinkostenstellen in schungsvorhaben mit gesellschaftspolitischer Die Position »Sonstige Erträge« umfasst Erlö- den Häusern in Bonn und Berlin. Zielsetzung sowie für die Archivierung der für se aus der Durchführung von Gast- und Fremd- die Soziale Demokratie zeitgeschichtlich bedeut- veranstaltungen, dem Kantinenbetrieb in Bonn samen Personen- und Organisationsbestände. (insgesamt 469 T €), Kostenerstattungen (13 T €), Der Globalzuschuss dient auch der Finanzierung Anlageerlöse (8 T €), Publikations- und Eintritts- der auf diese Aufgabenbereiche entfallenden erlöse (216 T €) sowie Erträge aus Vermietung Personal-, Verwaltungs- und Betriebskosten. und Verpachtung (29 T €). Darüber hinaus erhielt die Stiftung vom Bun- desministerium des Innern Mittel i. H. v. 0,8 Mio. € Ausgaben und Aufwendungen zur Durchführung von Investivmaßnahmen. Das Bundesministerium für Bildung und For- Die zur Finanzierung von aktivierungspflichtigen schung förderte mit 21,3 Mio. € die Vergabe von Aufwendungen gewährten Zuschüsse werden ab Stipendien an deutsche Studierende im Grund- 1986 für Baumaßnahmen und ab 1991 auch für das Eigene Einnahmen und Spenden oder Aufbaustudium sowie die Unterstützung übrige Anlagevermögen als Sonderposten aus Zu- 62 von Promotionsvorhaben. 2,6 Mio. € wurden dabei wendungen für Anlagevermögen passiviert (siehe Von besonderer Bedeutung für die Fried- als Verwaltungs-, Auswahl- und Betreuungskos- Bilanz). Dieser Sonderposten wird in der Position rich-Ebert-Stiftung sind die Erträge aus den tenpauschale gewährt. »Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens aus unselbstständigen Stiftungen. Diese Vermö- Das Auswärtige Amt förderte mit 3 Mio. € die Zuwendungen für Anlagevermögen« entsprechend gen aufgrund von Testamenten oder Schen- Vergabe von Stipendien sowie die Betreuung und der Abschreibung erfolgswirksam aufgelöst. kungen i. H. v. derzeit 8,5 Mio. € stellen eine Nachbetreuung ausländischer Studierender und Die unter »Aufwendungen aus der satzungs- ganz besondere Verpflichtung für die Stif- Graduierter in der Bundesrepublik. 16,2 Mio. € mäßigen Tätigkeit« genannten Positionen belau- tung dar. Mit den Erträgen aus diesen Vermö- wurden für internationale gesellschaftspoliti- fen sich auf 167 Mio. €. Sie enthalten auch die gen können im Sinne und im Namen der sche Maßnahmen zugewendet. Die Vorhaben mit der Durchführung dieser Aufgaben unmittel- Spender Aufgaben dauerhaft übernommen dienen dem Informations-, Meinungs- und Er- bar verbundenen Personal-, Verwaltungs- und werden, für die öffentliche Mittel sonst nicht fahrungsaustausch sowie der Schulung gesell- Betriebskosten. ausreichend zur Verfügung stehen. Gleiches schaftlicher und politischer Schlüsselgruppen. Der Personalaufwand für Inlandsmitarbei- gilt für die Spenden, die für die allgemeinen Überdies gewährte das Auswärtige Amt der ter_innen und für die zeitlich befristet angestell- und wissenschaftlichen Satzungszwecke der Stiftung Sondermittel i. H. v. 2,2 Mio. €, wovon ten Aushilfen betrug insgesamt 37,8 Mio. € und Stiftung sowie für den Solidaritätsfonds der 1,2 Mio. € für die Stärkung der sozialen Gerech- setzte sich wie folgt zusammen: Lohn- und Ge- Studienförderung eingegangen sind. Die tigkeit und der politischen Teilhabe in der Region haltskosten 29,7 Mio. €, Sozialabgaben und sons- Höhe dieser Spenden belief sich auf 587 T €. Mittlerer Osten / Nordafrika verwendet wurden. tige soziale Aufwendungen 8,1 Mio. €. Bescheinigung des Abschlussprüfers

An die Friedrich-­Ebert-­Stiftung e. V., Bonn: lichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Wir haben den vom Vorstand gemäß § 12 Abs. 1 der Jahresabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass Satzung aufgestellten Jahresabschluss – bestehend unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage aus Bilanz sowie Einnahmen- und Ausgaben­ für unsere Beurteilung bildet. rechnung – unter Einbeziehung der Buchführung Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen der Friedrich-Ebert-Stiftung e. V., Bonn, für das geführt. ­Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019 Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der geprüft. Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Die Buchführung und die Aufstellung des Jah- Jahresabschluss mit den unten angeführten Abwei- resabschlusses nach den gesetzlichen Vorschriften chungen zu den Empfehlungen der IDW-Stellungnah- und ihrer Auslegung durch die IDW Stellungnahme me zur Rechnungslegung: Rechnungslegung von Ver- zur Rechnungslegung: Rechnungslegung von Verei- einen (IDW RS HFA 14) den gesetzlichen Vorschriften. nen (IDW RS HFA 14) liegen in der Verantwortung Abweichend von den allgemeinen handels- der gesetzlichen Vertreter des Vereins. Die Buch- rechtlichen Vorschriften und Empfehlungen der führung lehnt sich an die Vorschriften und daraus IDW-Stellungnahme zur Rechnungslegung von abgeleiteten Regelungen der Bundeshaushaltsord- Vereinen (IDW RS HFA 14) werden keine sonstigen nung an und enthält kameralistische Elemente. Rückstellungen angesetzt, ist das Finanzanlage- Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von vermögen zu Anschaffungskosten bilanziert, wer- uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den keine außerplanmäßigen Abschreibungen auf den Jahresabschluss unter Einbeziehung der das Finanzanlagevermögen vorgenommen und Buchführung abzugeben. werden Periodenabgrenzungen von Einnahmen Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung un- und Ausgaben mit einer haushaltsrechtlichen Ab- ter Beachtung des IDW-Prüfungsstandards: Prüfung rechnungsreichweite nur für das Berichtsjahr vor- von Vereinen (IDW PS 750) vorgenommen. Danach genommen. Zudem werden in der Einnahmen- ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, und Ausgabenrechnung außerordentliche Auf- dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die wendungen und das Ergebnis der gewöhnlichen Darstellung des Jahresabschlusses wesentlich aus- Vereinstätigkeit ausgewiesen. wirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt wer- den. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Vereins sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung wer- Köln, den 24. August 2020 den die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezoge- Rödl & Partner GmbH, Wirtschaftsprüfungs­ nen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für gesellschaft, Steuerberatungsgesellschaft die Angaben in Buchführung und Jahresabschluss überwiegend auf der Basis von Stichproben beur- gez. 63 teilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der ange- Vogel Finsterer wandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesent- Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer ANHANG Zum Selbstverständnis der politischen Stiftungen

Die Konrad-Adenauer-Stiftung, Friedrich-­Ebert-­Stiftung, • mit Stipendien und studienbegleitenden Pro­ ­­gram­men die Heinrich-­­Böll-Stiftung, Friedrich-Naumann-­Stiftung und die wissenschaftliche Aus- und Fort­bildung begabter junger Hanns-Seidel-Stiftung haben ihr Selbst­verständnis formu- Menschen zu fördern; liert und ihren Standort ­be­stimmt. Ihre gemeinsame Erklä- • durch Veranstaltungen, Stipendien sowie Pflege und rung ist Selbst­verpflichtung und Information der Öffent­ ­Erhalt von Kulturwerken Kunst und Kultur zu fördern; lichkeit zugleich. • durch Informationen und internationale Begeg­nungen die europäischen Einigungs­bestrebungen zu unterstützen Nachfolgend die Zusammenfassung der Erklärung: und zur Völker­verständigung beizutragen; Die Konrad-Adenauer-Stiftung, Friedrich-Ebert-­ Stiftung,­ • mit Programmen und Projekten entwicklungs­politische Friedrich-Naumann-Stiftung, Hanns-Seidel-­Stiftung und die Hilfe zu leisten und zum Aufbau demo­kratischer, freiheit- Heinrich-Böll-Stiftung sind die der Christlich Demokrati- licher und rechtsstaatlicher Strukturen, die den Men- schen Union Deutschlands, der Sozialdemokratischen­ Partei schen- und Bürgerrechten verpflichtet sind, beizutragen. Deutschlands, der Freien Demokratischen Partei, der Christ- lich ­Sozialen Union in Bayern und der Bundespartei Bünd- Es gehört zum Selbstverständnis der politischen Stif­ ­tungen, nis 90 / Die Grünen nahestehenden politischen Stiftungen. ihre Ressourcen mit größtmöglichem Nutzen einzusetzen Mit der Wahrnehmung ihrer satzungsmäßigen Aufgaben und darüber öffentlich Rechenschaft abzulegen. wollen sie zur Gestaltung der Zukunft unseres Gemein­ Die Information der Öffentlichkeit über ihre Tätigkeit wesens beitragen. Ihre gesellschaftspolitische und demokra- und die Verwendung ihrer Mittel ist eine selbst gesetzte Ver- tische Bildungsarbeit, Information und Politikberatung im pflichtung der politischen Stiftungen und stärkt das öffent­ In- und Ausland, die auf den Prinzipien der freiheitlich demo- liche Vertrauen in ihre Arbeit. Auch aus diesem Grund sind kratischen Grundordnung aufbauen und den Grundsätzen die ­politischen Stiftungen über­ein­ge­kommen, die Empfehlun- der Solidarität, Sub­sidiarität und gegenseitigen Toleranz ver- gen der vom Bundesprä­sidenten berufenen Kommission un- pflichtet sind, haben insbesondere­ zum Ziel: abhängiger Sach­verständiger aufzugreifen, ohne insoweit­ • durch Vermittlung politischer Bildung die Beschäf­ ­tigung auf eine etwaige gesetzliche Regelung zu warten. In dieser der Bürger mit politischen Fragen anzu­regen sowie ihr gemein­samen Erklärung stellen sie ihr Selbstver­ständnis ins- politisches Engagement zu fördern und zu vertiefen; besondere im Hinblick auf die staatliche Finanzierung ihrer • durch Wissenschaftsförderung, politische ­Forschung und Arbeit und die öffentliche Rechenschaftslegung dar. Beratung Grundlagen politischen Handelns zu erarbeiten sowie den Dialog und Wissen­s­transfer zwischen Wissen- 64 schaft, Politik, Staat und Wirtschaft zu vertiefen; Der vollständige Text kann bei der • die geschichtliche Entwicklung der Parteien sowie der Friedrich-­Ebert-­Stiftung angefordert werden. ­politischen und sozialen Bewegungen zu erforschen; [email protected]

Der Nachhaltigkeit verpflichtet

Nicht erst seit diesem Jahr begleitet das Thema Nachhal- strategie gebündelt werden können. Dazu wird ein Fahr- tigkeit die Stiftung. Die Installation einer Solaranlage in plan entwickelt, wie die ökologische, soziale und ökono- Bonn, das Leasing energieeffizienter Kopierer, die Nut- mische Dimension der Nachhaltigkeit in der Stiftung sys- zung von Recyclingpapier, der Mehrfacheinsatz von Ver- tematisch verbessert wird. anstaltungsrückwänden sind bereits etablierte Praxis für Wichtige Bausteine wie der Anschluss des Bonner Hauses an nachhaltiges Wirtschaften in der FES. Neu ist, dass sich das Fernwärmenetz, die Erarbeitung eines Mobilitätskon- die Stiftung nun extern beraten lässt, wie diese punktuel- zepts sowie Gründächer und Solaranlagen auf den Berliner len Maßnahmen zu einer umfassenden Nachhaltigkeits- Häusern werden bereits umgesetzt. Mitglieder des ­Vorstands

STAND: MÄRZ 2021

Vorsitzender: Ehrenvorsitzender: Anschrift für Vorstand, Martin Schulz MP a. D. Kurt Beck Verein und Kuratorium Postadresse: Stellvertretende Mitglieder des Vorstands: Friedrich-­Ebert-­Stiftung Vorsitzende: Prof. Dr. Peter Brandt 53170 Bonn Daniela Kolbe, Dr. Barbara Hendricks Haus- / Lieferadresse: Michael Sommer Christina Kampmann Friedrich-­Ebert-­Stiftung Geschäftsführung: Barbara Ludwig Godesberger Allee 149 Dr. Sabine Fandrych, Dr. Rolf Mützenich 53175 Bonn Dr. Roland Schmidt Anke Rehlinger

Zahl und Art der Führungspositionen, die mit Mitgliedern des Deutschen Bundestages, der Landtage und der Bundes- oder Landesregierungen oder der Bundes- oder Landespartei- vorstände besetzt waren.

Von den elf Mitgliedern des Vorstandes sind: • fünf Mitglieder ohne o. a. Funktion • vier Mitglieder im Deutschen Bundestag • ein Mitglied eines Landesparlaments • ein Mitglied eines Landesparlaments (zugleich Mitglied einer Landesregierung)

Geschäftsführung und Abteilungsleitungen der Friedrich-­Ebert-­Stiftung e.V.: keine(r) in einer der o. a. Führungspositionen

Den Vorgaben des Bundesverfassungsgerichtes und des Parteien­gesetzes zur ­Sicherung der 65 Unabhängigkeit der politischen Stiftungen wird auf Grundlage der gemeinsamen Erklä- rung der politischen Stiftungen­ Rechnung getragen. Hiernach üben »der Vorsitzende des ­Vorstands, der Vorstandssprecher, der geschäftsführende Vor­ ­sitzende, das geschäftsführen- de Vorstandsmitglied und der Schatzmeister ­einer politischen Stiftung […] in der jeweils nahe­stehenden Partei keine vergleichbaren Funktionen aus«. ANHANG Mitglieder des Vereins

STAND: MÄRZ 2021

Doris Ahnen Klara Geywitz Christoph Matschie Prof. Dr. Hans-Peter Schneider Dr. Dr. Franziska Giffey Serpil Midyatli Dr. Herbert Schnoor Niels Annen Günter Gloser Franz Müntefering Olaf Scholz Dr. Katarina Barley Reinhard Grätz Dr. Rolf Mützenich Gerhard Schröder Kurt Beck Bettina Hagedorn Andrea Nahles Günter Schröder Uwe Karl Beckmeyer Nina Hauer Dietmar Nietan Dr. Christine Bergmann Dr. Aydan Özoguz Martin Schulz Erik Bettermann Hubertus Heil Johannes Andreas Pflug Jens Böhrnsen Dr. Barbara Hendricks Matthias Platzeck Dr. Angelica Schwall-Düren Klaus Brandner Reiner Hoffmann Konrad Porzner Prof. Dr. Peter Brandt Dr. Eva Högl Joachim Poß Manuela Schwesig Anke Brunn Prof. Dr. Uwe Holtz Florian Pronold Dr. Carsten Sieling Ilse Brusis Berthold Huber Prof. Dr. Christa Randzio-Plath Prof. Dr. Udo Bullmann Klaas Hübner Dr. h. c. Hermann Rappe Michael Sommer Dr. h. c. Hedda Jungfer Anke Rehlinger Peer Steinbrück Dr. Jürgen Burckhardt Johannes Kahrs Walter Riester Dr. Frank-Walter Steinmeier * Delara Burkhardt Christina Kampmann Dennis Rohde Dr. Hans-Martin Bury Sabine Kaspereit Wolfgang Roth Franz Thönnes Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin Reinhard Klimmt Dr. Karl-Peter Schackmann- Michael Vassiliadis Dr. Klaus von Dohnanyi Hans-Ulrich Klose Fallis Ute Vogt Heide Dörrhöfer-Tucholski Daniela Kolbe Axel Schäfer Dr. Klaus Wedemeier Malu Dreyer Thorsten Schäfer-Gümbel Ernst Welteke Garrelt Duin Carmen König-Rothemund Rudolf Scharping Frank Werneke Martin Dulig Stefan Körzell Harald Schartau Detlef Wetzel Hans Eichel Hannelore Kraft Günter Schlatter Heidemarie Wieczorek-Zeul Prof. Dr. Hans-Jürgen Krupp Dr. Nils Schmid Dr. Bettina Wieß Petra Ernstberger Klaus-Dieter Kühbacher Klaus Wowereit Nancy Faeser Ute Kumpf Dr. Roland Schmidt Dr. Monika Wulf-Mathies Yasmin Fahimi Dr. Gerlinde Kuppe Ulla Schmidt Dr. Jens Zimmermann 66 Dr. Sabine Fandrych Prof. Wilhelm Schmidt Prof. Dr. Jürgen Zöllner Elke Ferner Dr. Jürgen Linde Hubertus Schmoldt Prof. Dr. Christoph Zöpel Sigmar Gabriel Barbara Ludwig Carsten Schneider

* Dr. Frank-Walter Steinmeier: Mitgliedschaft ruht während Amtszeit als Bundespräsident Mitglieder des Kuratoriums

STAND: MÄRZ 2021

Vorsitzende Prof. Dr. h. c. Cornelia Füll- Prof. Dr. Jürgen Kromphardt Rolf Schwanitz MP'in a. D. Hannelore Kraft krug-Weitzel Prof. Dr. Hans-Jürgen Krupp Prof. Dr. Hartmut Soell Martin Gerster Moritz Leuenberger Karl Starzacher Stellv. Vorsitzende Iris Gleicke Markus Meckel Dr. Ralf Stegner Heike Taubert Prof. Dr. Helene Harth Siegmar Mosdorf Ingrid Häußler Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin Prof. Dr. Johano Strasser Wolfgang Altenburg Dr. Peter Heinemann Dr. Edith Niehuis Helmut Teitzel Richard Becker Dr. Christine Hohmann- Aydan Özoguz Dr. Gerald Thalheim Dennhardt Dr. Wilhelm Bender Prof. Dr. Winfried Polte Dr. Carl Tham Roland Issen Klaus-Uwe Benneter Dr. Simone Raatz Wolfgang Tiefensee Gerhard Jochum Ulla Burchardt Dr. h. c. Hermann Rappe Dr. Gottfried Timm Prof. Dr. Karl Kaiser Prof. Dr. Friedrich Buttler Steffen Reiche Gerd Walter Dr. Karl Kauermann Harro Uwe Cloppenburg Edzard Reuter Gerd E. Weers Prof. Dr. Jürgen Keßler Dr. Klaus von Dohnanyi Dr. Nikolaus Schneider Dr. Rosemarie Wilcken Prof. Dr. Jürgen Kocka Rudolf Dreßler Wolfgang Schneiderhan Dr. Monika Wulf-Mathies Prof. Dr. Heiko Körner Dr. Ursula Engelen-Kefer Karin Schubert Brigitte Zypries Ursula Kraus Ingeborg Friebe Dr. Manja Schüle

Mitglieder des Auswahlausschusses der Studienförderung

STAND: MÄRZ 2021

Vorsitzende Dr. Yassir El Jamouhi * Prof. Dr. Wolfgang Honnen Prof. Dr. Marc Ringel Prof. Dr. Helene Harth Stefanie Elies Prof. Dr. Felix Hörisch Prof. Dr. Hermann Rösch Prof. Dr. Frank Engehausen Dr. Hans-Gerhard Husung Prof. Dr. Florian Schacht 67 1. Stellvertretender Dr. Florian Freund ° Prof. Dr. Rainer Jonas Prof. Dr. Michael Schmidt ­Vorsitzender Prof. Dr. Hermann Frister Prof. Dr. Heidrun D. Kämper Dr. Petra Schmitt-Frister Prof. Dr. Jürgen Keßler Prof. Dr. Brigitte Georgi- Dr. Thomas Keidel Prof. Dr. Werner Schönig ° Findlay 2. Stellvertretende Dr. Ernst-J. Kerbusch Dr. Ilja-Kristin Seewald ANHANG ­Vorsitzende Dr. Yvette Gerner Prof. Dr. Christopher Kopper Dr. Jasmin Siri Dr. Simone Raatz Dr. Uwe Gottschalk Evelin Manteuffel Dr. Damir Softic Prof. Eberhard Grötsch Dr. Regine Mehl Dr. Ralf Stegner Pia Bungarten, Leiterin der Prof. Dr. Corinna Grühn Studienförderung Prof. Dr. Nils Metzler-Nolte Prof. Dr. Franz Streng Prof. Dr. Dr. Norbert Grulke Prof. Dr. Sigrid Baringhorst ° Prof. Dr. Christoph Meyer Prof. Dr. Jochen Struwe Prof. Dr. Uwe Haneke * Prof. Dr. Hans-H. Bass * Prof. Dr. Andreas Müglich Prof. Dr. Rainer Walz Prof. Dr. Peter Hantel Prof. Dr. Michael Bäuerle Prof. Dr. Thomas J. J. Müller Prof. Dr. Katina Warendorf Prof. Dr. Helene Harth Prof. Dr. Christian Bernzen Prof. Dr. Daniela Münkel Prof. Dr. Mathias Witzens- Prof. Dr. Dr. Ernest W.B. Prof. Dr. Rachid Ouaissa Harig ° Christine Biehler Hess-Lüttich Prof. Dr. Florian Schacht ° Dr. Melanie Woitas ° Prof. Dr. Dr. Franz-Josef Silke Hillesheim Brüggemeier Prof. Dr. Walter Reese-Schäfer Dr. Maren Ziese Prof. Dr. Gunther Hirschfelder Dr. Michael Dauderstädt Prof. Dr. Emanuel Richter Prof. Dr. Anke Holler Prof. Dr. Dorothée de Nève Prof. Dr. Birgitt Riegraf °

° Im Jahr 2020 durch den Vorstand der Friedrich-Ebert-Stiftung in den Auswahlausschuss berufen * Im Jahr 2020 ausgeschieden Vertrauensdozentinnen und Vertrauens­ dozenten der Studienförderung

STAND: MÄRZ 2021

Prof. Dr. Christian Pinkert Katholische Hochschule AACHEN Claus Radziwill für Sozialwesen Fachhochschule Bettina Schattat Prof. Dr. Axel Bohmeyer Prof. Dr. Markus Fredebeul-Krein Dr. Hans-Jörg Schmedes Prof. Dr. Jens Wurtzbacher Prof. Dr. Ulrich Schöler Technische Hochschule Prof. Dr. C. Katharina Spieß Technische Universität Prof. Dr. Hermann Wagner Prof. Dr. Manuela Spindler Prof. Dr. Thorsten Beckers Dr. Jan-Christoph Heilinger Prof. Dr. Peter Steinbach Dr. Sascha Buchholz Prof. Dr. Paul Strazmann Prof. Dr. Etienne Emmrich Dr. Nicolai von Ondarza Prof. Dr. Oliver Schwedes AUGSBURG Prof. Dr. Gert G. Wagner Universität Augsburg Dr. Almut Wieland-Karimi BIBERACH Prof. Dr. Susanne Metzner* Dr. Sören Wiesenfeldt Prof. Dr. Natascha Sojc Maren Wintersberg Hochschule Prof. Dr. Dietmar Süß Prof. Dr. Ismail Kasikci Freie Universität Prof. Dr. Thorsten Faas BADEN BIELEFELD Prof. Dr. Nina Kolleck Dr. Karim El-Haschimi Prof. Dr. Simon Koschut Fachhochschule Prof. Dr. Sabine Kropp Prof. Dr. Riza Öztürk Prof. Dr. Eun-Jeung Lee BAMBERG Prof. Dr. Martin Lücke Universität Universität Prof. Dr. Stefan Rinke Prof. Dr. Wolfgang Jütte Prof. Dr. Frank Westerhoff Prof. Dr. Eberhard Sandschneider Prof. Dr. Johannes Voit Prof. Dr. Thomas Laux Prof. Dr. Sahar Sodoui Prof. Dr. Thomas Welskopp Prof. Dr. Véronique Zanetti Charité Universitätsmedizin BAYREUTH Prof. Dr. Roland Francis BOCHUM Universität Prof. Dr. Volker Köllner 68 Prof. Dr. Manfred Miosga Dr. Ulrike Bick Prof. Dr. Herbert Popp* Hochschule für Technik Jörg Fleck und Wirtschaft Dr. Tuan Anh Tran Prof. Dr. Sebastian Dullien BERLIN Prof. Dr. Susan Kamel Universität Ralf Beste Prof. Dr. Sabine Spelthahn Prof. Dr. Stefan Berger Dr. Hans-Peter Böhm* Prof. Dr. Bernd Faulenbach Dr. Rolf Bösinger Humboldt-Universität Prof. Dr. Stefan Goch Markus Bräuer Prof. Dr. Ulrike Auga Prof. Dr. Traugott Jähnichen Prof. Dr. Dr. Hans Joachim Giessmann Priv.-Doz. Dr. Stephan Bröchler PD Dr. Alexander Kochinka Prof. Dr. Ulrich Hilpert Dr. Holger Brohm Prof. Dr. Klaus Kost Dr. Marius Hofmeister Prof. Dr. Philipp Dann Prof. Dr. Adina C. Rusu-Klappheck Axel Hutschenreuther Prof. Dr. Andreas Eckert Prof. Dr. Manfred Wannöffel Gerhard Lechleitner Prof. Dr. Christoph-Martin Geilfus Prof. Dr. Gereon Wolters Dr. Raphael L‘Hoest Dr. Kurt Graulich Dr. Andreas Linde Prof. Dr. Martin Heger Norbert Lippok Prof. Dr. Bernd Henningsen Prof. Dr. Günther Maihold Prof. Dr. Thomas Mergel Dr. Dietmar Molthagen Prof. Dr. Herfried Münkler* Dr. Timo Noetzel Prof. Dr. Julia von Blumenthal Dr. Manfred Öhm Prof. Dr. Gerhard Werle Universität BONN DUISBURG Prof. Dr. Jutta Günther* Dr. Alexander Behrens PD Dr. Sebastian Haunss Universität Duisburg-Essen Dr. Ursula Bitzegeio Dr. Sigrid Kannengießer Prof. Dr. Tobias Debiel Prof. Dr. Dieter Dowe Prof. Dr. Ursula Rust Prof. Dr. Peter Ulrich Hein Prof. Dr. Solvay Gerke PD Dr. Cordula Weißköppel Prof. Dr. Heike Roll Dr. Christian von Haldenwang Dr. Arndt Wonka Dr. Alexandra von dem Knesebeck DÜSSELDORF Dr. Anja Kruke CHEMNITZ Dr. Andreas Stamm Prof. Dr. Anke Hassel Technische Universität Prof. Dr. Karsten Rudolph Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Prof. Dr. Rudolf Boch Prof. Dr. Hartmut Ihne Prof. Dr. Stefan Garsztecki Universität Prof. Dr. Teresa Pinheiro Prof. Dr. Helmut Frister Universität Prof. Dr. Guido Thiemeyer Prof. Dr. Frank Decker COTTBUS Prof. Dr.-Ing. Matthias Hullin EBERSWALDE Prof. Dr. Doris Lucke Dr. Tilo Biesecke Prof. Dr. Heiko Sauer Markus Möller Hochschule für nachhaltige Prof. Dr. Michael Schneider* ­Entwicklung PD Dr. Arne Schneidewind Brandenburgische Prof. Dr. Peter Spathelf Technische Universität Prof. Dr. Ludwig Bilz BRANDENBURG EICHSTÄTT Prof. Dr. Jacob Spallek Technische Fachhochschule Katholische Universität Prof. Dr. Stefan Schieren Prof. Dr. Burghilde Wieneke-Toutaoui DARMSTADT

Peter Brändle BRAUNSCHWEIG ERFURT

Technische Universität Technische Universität Fachhochschule 69 Prof. Dr. Katja Koch Prof. Dr. Petra Gehring Prof. Dr. Eckhard Giese Prof. Dr. Hermann Wätzig Prof. Dr. Gerd Lautner Prof. Dr. Klaus Merforth Prof. Dr. Rahel Puffert

Universität ANHANG DELMENHORST Prof. Dr. Manfred Baldus BREMEN Prof. Dr. Gerd Turowski Prof. Heike Grimm Dr. Janna Wolff Prof. Dr. Fritz-Wilhelm Neumann* Dr. Jochen Voit DRESDEN Hochschule Hochschule für Prof. Dr. Ernst Mönnich ERLANGEN-NÜRNBERG Technik und Wirtschaft Jacobs University Prof. Dr. Ralph Sonntag Universität Prof. Dr. Gerd-Volker Röschenthaler* Dr. Susanna Brogi-Däufel Technische Universität Prof. Dr. Peter Dabrock Prof. Dr. Wolfgang Melzer Prof. Dr. Ludwig Fesenmeier Prof. Dr. Christian Prunitsch Prof. Dr. Andreas Funke Prof. Dr. Karl-Siegbert Rehberg Prof. Dr. Christian Merkl Dr. Marina Scharlaj Dr. Klavdia Smola ESSLINGEN FREIBURG GÖTTINGEN

Hochschule Pädagogische Hochschule Prof. Dr. Lydia Haustein Prof. Dr. Claudia Daigler Prof. Dr. Albert Scherr Prof. Dr. Reiner Marchthaler Universität Prof. Dr. Karin Reiber Universität Dr. Astrid Biele Mefebue Prof. Dr. Ulrich Bröckling Prof. Dr. Andrea D. Bührmann Prof. Dr. Sabine Dabringhaus Dr. Alexander Engel FLENSBURG Prof. Dr. Tim Epkenhans Dr. Stephan Klecha Universität Prof. Dr. Lena Henningsen Prof. Dr. Rainer Marggraf Prof. Dr. Herbert Bruhn* Prof. Dr. Johanna Pink Prof. Dr. Sebastian Vollmer* Prof. Dr. Uwe Danker Prof. Dr. Ralf Poscher GREIFSWALD FRANKFURT / MAIN FULDA Universität Dr. Stefan Marx Hochschule Prof. Dr. Dr. Hans-Robert Metelmann Dr. Yvonne Ott Prof. Dr. Peter Haller Prof. Dr. Marko Pantermöller Prof. Dr. Helen Knauf University of Applied Sciences HAGEN Prof. Dr. Michaela Köttig GELSENKIRCHEN Fernuniversität FRA School of Westfälische Hochschule Prof. Dr. Frank Hillebrandt Finance & ­Management Prof. Dr. Andreas Heinecke Prof. Dr. Adalbert Winkler Prof. Dr. Karl-Martin Obermeier HALLE Prof. Dr. Diethard Reisch* Universität Universität Prof. Dr. Lothar Brock* Prof. Dr. Gunnar Brands GERA Prof. Dr. Volker Dötsch* Prof. Dr. Thomas Thurn-Albrecht Prof. Dr. Alexander Ebner Duale Hochschule Prof. Dr. Till Kösser 70 Dr. Nicole Kramer Prof. Dr. Thilo Fehmel Prof. Dr. Daniel Ulber Dr. Nina Morgner Dr. Andreas Weber Prof. Dr. Astrid Wallrabenstein GIESSEN HAMBURG Prof. Dr. Hans-Werner Hahn FRANKFURT / ODER Tobias Gros Europa-Universität Viadrina Universität Nils Haupt Prof. Dr. Eva Kocher Prof. Dr. Jürgen Bast Dr. Arnim Karthaus Prof. Dr. Albrecht Söllner Prof. Dr. Ulrich Ellinghaus Staatssekretär Dr. Ralf Kleindiek Prof. Dr. Andrea Gawrich Dr. Marcel du Moulin Dr. Alexandra Kurth Dr. Jan-Hinrik Schmidt FREIBERG Prof. Dr. Friedrich Lenger Dr. Torsten Sevecke Technische Universität Prof. Joybrato Mukherjee Prof. Dr. Benno Stinner Bergakademie PD Dr. Sven Tode Dr. Thomas Mütze Dr. Martin Rudolph Bucerius Law School Prof. Dr. Thomas Rönnau

Evang. Hochschule für Soziale Arbeit Prof. Dr. Tilman Lutz Fachhochschule für Ökonomie und Universität KARLSRUHE Management Prof. Dr. Med. Gerhard Gründer Prof. Dr. Marco Zimmer Prof. Dr. Sebastian Harnisch Dr. Jan Stöß Prof. Dr. Herbert Kronke* Hochschule für angewandte Prof. Dr. Andreas Kruse Fachhochschule ­Wissenschaften Prof. Dr. Hartmut Soell* Prof. Dr. Uwe Haneke Prof. Dr. Simon Andreas Güntner Prof. Dr. Edgar Wolfrum Prof. Dr. Julia Neumann-Szyszka Institut für Technologie KIT Dr. Marc Schütte* HILDESHEIM Prof. Dr. Michael Schefczyk Prof. Dr. John-Philipp Siegel Dr. Ulrich Walter Prof. Dr. Gerhard Suess Hochschule für angewandte Prof. Dr. Manfred Wilhelm ­Wissenschaft und Kunst Hochschule für Bildende Künste Prof. Dr. Gazi Caglar Hochschule für Technik Prof. Robert Bramkamp Prof. Dr. Lutz Finkeldey und ­Wirtschaft Prof. Dr. Hagen Krämer Universität Universität Dr. Doerte Bischoff Prof. Dr. Wolfgang Schneider Pädagogische Hochschule Dr. Hans-Georg Ehrhart Prof. Dr. Wolfgang Schröer Jun.-Prof. Dr. Johannes Voit Prof. Dr. Kathrin Fahlenbrach Prof. Dr. Wolf Jürgen Schünemann Prof. Dr. Peter Heisig KASSEL Prof. Dr. Kai-Oliver Knops ILMENAU Prof. Dr. Gertraud Koch Universität Prof. Dr. Franklin Kopitzsch* Technische Universität Dr. Minou Isabel Banafsche Prof. Dr. Reiner Lehberger Prof. Dr. Joachim Weyand Prof. Dr. Sonja Buckel Prof. Dr. Wolfgang Schroeder HANNOVER ISERLOHN Prof. Dr. Felix Welti

Hochschule Prof. Dr. Stefan Lennardt KEHL Dr. Monika Pinski Fachhochschule für öffentliche 71 JENA Medizinische Hochschule ­Verwaltung Prof. Dr. Frank Austermann Universität Prof. Dr. Ewald Eisenberg Dr. Thela Wernstedt Prof. Dr. Klaus Dörre

Prof. Dr. Hermann Funk ANHANG KIEL Universität Prof. Dr. Thomas Kroll Dr. Marion Tacke Prof. Dr. Roland Merten Dr. Linda Kleemann* Prof. Dr. Georg Schmidt* Dr. Christine Schmehl Prof. Dr. Kim Siebenhühner HEIDE / HOLSTEIN Fachhochschule Fachhochschule Westküste KAISERSLAUTERN Prof. Dr. Doris Weßels Prof. Dr. Thomas Haack Technische Universität Universität Prof. Dr. Marcus Höreth HEIDELBERG Prof. Dr. Federico Foders Prof. Dr. Michael Schroda Prof. Dr. Gerhard Igl* Prof. Dr. Walter Mühlhausen Prof. Dr. Hans-Jürgen Seimetz Dr. Sascha Weber Prof. Dr. Bernd Streich KLEVE Prof. Dr. Jürgen Wilzewski* Hochschule Rhein-Waal Prof. Dr. Eva-Maria Hinterhuber KOBLENZ / LANDAU LEIPZIG LÜNEBURG

Universität Dr. Ulrike Bick Universität Dr. Hannes Kopf Prof. Dr. Dorothea Hegele Prof. Dr. Ulrich Günther Prof. Dr. Werner Sesselmeier Dr. Jens A. Katzek Prof. Dr. Axel Halfmeier PD Dr. Melanie Morisse Prof. Dr. Wolfgang Ruck Dr. Maximilian Rinck KÖLN LÜNEBURG / SCHNEGA Dr. Matthias von Hellfeld Hochschule für Grafik Niklas Knust Thomas Locher Prof. Dr. Hermann H. Kallfass* Dr. Christiane Kling-Mathey Brigitta Mühlenbeck Fachhochschule Nordhessen MAGDEBURG Prof. Dr. Dr. Alexander Lechleuthner Zweigstelle Leipzig Prof. Dr. Lars Garlepp Hochschule Magdeburg-Stendal Sporthochschule Prof. Dr. Thomas Kliche Prof. Dr. Jürgen Mittag Hochschule für Musik Dr. Irmtraut Mecke KS Prof. Dr. Roland Schubert Prof. Dr. Matthias Morfeld Technische Hochschule Prof. Dr. Claudia Wendel Prof. Dr. Zelal Ates Hochschule für Technik, Prof. Dr. Ilona Melanie Wuschig Prof. Thorsten Burgmer ­Wirtschaft und Kultur Prof. Dr. Andrea Nikolaizig Universität Universität Prof. Dr. Horst Gischer Prof. Dr. Ralph Jessen Universitätsklinikum Prof. Dr. Wolfgang Renzsch* Prof. Dr. Fabian Klose Prof. Dr. Sebastian Stehr Dr. Claudia Nikodem MAINZ Prof. Dr. Ute Planert Universität Dr. Meik Woyke Prof. Dr. Oliver Czulo Thomas Laufersweiler Prof. Dr. Alexander Deeg Prof. Dr. Cornelia Exner Fachhochschule KONSTANZ 72 Prof. Dr. Christian Fandrych Prof. Jean Ulysses Voelker Hochschule für Technik, Prof. Dr. Birgit Harreß ­Wirtschaft und Gestaltung Prof. Dr. Alfons Kenkmann Universität Prof. Dr. Karen-Sibyll Schirmer Prof. Dr. Thomas Lenk Dr. Eva Berger* Prof. Dr. Harald Morgner Jun.-Prof. Dr. Thomas Blank Universität Prof. Dr. Julian Schmitz Prof. Dr. Gerd Mielke Prof. Dr. Sven Jochem Prof. Dr. Wolfgang F. Schwarz Prof. Dr. Oliver Scheiding Prof. Dr. Bianka Pietrow-Ennker Prof. Dr. Tanjev Schultz Prof. Dr. Julia Laura Rischbieter LUDWIGSBURG Prof. Dr. Wolfgang Seibel MANNHEIM Prof. Dr. Clemens Wischermann Fachhochschule für öffentliche ­Verwaltung und Finanzen Andrea Gronemeyer Prof. Dr. Eleonora Kohler-Gehrig Prof. Dr. Klaus Schönhoven* LAHNSTEIN Prof. Dr. Rafael Bauschke Dr. Marcel Will Dr. Marco Althaus Hochschule der Wirtschaft für ­Management Prof. Dr. Annette Bornhäuser LANDAU LUDWIGSHAFEN Prof. Dr. Lars Castellucci Dr. Dirk Kratz Fachhochschule Prof. Dr. Wera Hemmerich Prof. Dr. Karin A. Kersting Prof. Dr. Fritz Unger* Universität Technische Universität OLDENBURG Prof. Dr. Philipp Gassert Prof. Dr. Stefan Wurster Prof. Dr. Gerhard Gründer Prof. Dr. Björn Garbrecht Universität Prof. Dr. Peter Vorderer Prof. Dr. Gunilla-Friederike Budde Universität der Bundeswehr Dr. Tonio Oeftering Prof. Dr. Stephan Stetter MARBURG Prof. Dr. Jan-Hendrick Dietrich OSNABRÜCK Dr. Fabio Longo Universität Hochschule Universität Prof. Dr. Christian Albrecht Prof. Dr. Peter Mayer Prof. Dr. Ursula Birsl Dr. Christian Alexander Braun Prof. Dr. Volker Mergenthaler Prof. Dr. Martin H. Geyer Universität Dr. Stefan Mitzinger Dr. Jan-Christoph Heilinger Prof. Dr. Roland Brandt Prof. Dr. Thomas Noetzel Dr. Susanne Krones Prof. Dr. Harald Renz Prof. Dr. Carsten Reinemann OSNABRÜCK (BÜNDE) Prof. Dr. Andreas Renner Prof. Dr. Berthold Rittberger MERSEBURG Dr. Andrea Behrenswerth Prof. Dr. Rudolf Tippelt Fachhochschule Dr. Till Zimmermann PASSAU Prof. Dr. Erich Menting Prof. Dr. Malte Thran Universität MÜNSTER Prof. Dr. Guido Pollak Universität MÖNCHENGLADBACH Prof. Dr. Bernhard Stahl Prof. Dr. Siegfried Echterhoff* Hochschule Dr. Matthias Freise POTSDAM Prof. Dr. Ulrich Nissen Prof. Dr. Thomas Großbölting Dr. Netaya Lotze Fachhochschule Prof. Dr. Norbert Schläbitz MITTWEIDA Prof. Dr. Tobias Schröder Dr. Andrea Walter Hochschule Prof. Dr. Christoph Weischer Universität 73 Prof. Dr. Sebastian Noll Prof. Dr. Werner Jann NEURUPPIN Prof. Dr. Andreas Köstler MÜNCHEN Prof. Dr. Thomas von Winter

Medizinische Hochschule ANHANG Dr. Meret Forster Brandenburg Theodor Fontane RAVENSBURG Prof. Dr. Yolanda M. Koller-Tejeiro Prof. Dr. Joachim Behr Michael Marco Schönlein Duale Hochschule Dr. Hans Wegner Baden-Württemberg NEUSTADT Prof. Dr. Ernst Deuer Hochschule für Angewandte Dr. Matthias Petgen ­Wissenschaften REGENSBURG Prof. Dr. Ayse Cicek NÜRNBERG Prof. Dr. Peter Hammerschmidt Universität Prof. Dr. Stefan Rappenglück Dr. Andrea König* Dr. Sonja Emmerling Prof. Dr. Thorsten Kingreen Katholische Fachhochschule Ev. Fachhochschule Prof. Dr. Tonio Walter Prof. Dr. Birgit Dorner Dr. Andreas Scheulen Prof. Dr. Constanze Giese REUTLINGEN SOLINGEN TUTZING

Fachhochschule Dr. Anna Leuchtweis Dr. Michael Mayer Prof. Henning Eichinger Prof. Dr. Rudolf Kessler SPEYER ULM

Universität für Universität ROSTOCK ­Verwaltungs­wissenschaften Prof. Dr. Birgit Liss Hochschule für Musik & Theater Prof. Dr. Gisela Färber Prof. Marion Küster VECHTA STRALSUND Universität Universität Prof. Dr. Ralf Ludwig Fachhochschule Prof. Dr. Gertrud M. Backes Prof. Dr. Malte Brasholz Prof. Dr. Jürgen L. Dräger Prof. Dr. Karl-Heinz Breier

SAARBRÜCKEN STUTTGART WEINGARTEN

Prof. Dr. Roland Rixecker Prof. Dr. Thomas Dekorsy* Pädagogische Hochschule Prof. Dr. Michael Henninger Hochschule für Musik Hochschule für Technik Prof. Dr. Matthias Handschick Prof. Dr. Elke Sohn WERNIGERODE

Universität Universität Hochschule Harz für Dr. Luitpold Rampeltshammer Dr. Annika Arnold Wirtschaft und Technik Prof. Dr. Lucia Scherzberg Prof. Dr. Dr. Ulli Arnold Minister Prof. Dr. Armin Willingmann Dr. Magdalena Telus Dr. Christine Heinke Prof. Dr. Rudolf Large WIESBADEN SALZGITTER EBS Univ. Wirtschaft und Recht TRIER 74 Ostfalia Hochschule Prof. Dr. Markus Ogorek Prof. Dr. Heinz-Dieter Quack Hochschule Prof. Dr. Thomas Bonart Hochschule RheinMain Prof. Dr. Michael Bottlinger Prof. Dr. Regina-Maria Dackweiler SCHWERIN Prof. Dr. Jiri Sobota Hochschule der Bundesagentur Universität für Arbeit Prof. Dr. Laszlo Goerke WISMAR Prof. Dr. Holger Brecht-Heitzmann Prof. Dr. Uwe Jun Michaela Schulze Prof. Dr. Helga Schnabel-Schüle Hochschule für Technik Prof. Dr. Till Zimmermann und ­Wirtschaft Prof. Dr. Andreas Bücker SIEGEN Prof. Dr. Bodo Wiegand-Hoffmeister TÜBINGEN Universität Prof. Dr. Heiko Ihmels Universität Prof. Dr. Thomas Diez Prof. Dr. Ewald Frie Prof. Dr. Klaus Gestwa Dr. Lars Schneider Ausland

WOLFENBÜTTEL BELGIEN ÖSTERREICH

Prof. Dr. Peter Burschel Dr. Rudolf Mögele Dr. Felix Butzlaff Paul F. Nemitz Dr. Reinhard J. Krumm WUPPERTAL DÄNEMARK SCHWEIZ Bergische Universität Prof. Dr. Ronald Schettkat Prof. Dr. Wolfgang Gerstlberger Prof. Dr. Klaus Neumann-Braun* Prof. Dr. Andreas Schlenkhoff Dr. Karim El-Haschimi Prof. Dr. Roy Sommer Dr. Benjamin Müller FRANKREICH Prof. Dr. Paul J. J. Welfens Dr. Sascha Quanz Dr. Falk Bretschneider Prof. Dr. Dr. Gerhard Rogler Dr. Sonja Zmerli Dr. Oliver Thränert WÜRZBURG

Fachhochschule GROSSBRITANNIEN SCHWEDEN Prof. Dr. Peter Bradl Prof. Dr. Lutz Frühbrodt Prof. Dr. Holger Afflerbach Dr. Christian Krell Prof. Dr. Andreas Gestrich Universität Prof. Dr. Benjamin Ziemann USA Prof. Dr. Gisela Müller-Brandeck-­ Bocquet Dr. Michael Bröning ITALIEN Prof. Dr. Günther K. H. Zupanc Prof. Dr. Phillip Genschel

KOSOVO

Prof. Dr. Wulf Lapins

NIEDERLANDE 75 Prof. Dr. Frank Biermann Dr. Sebastian Krapohl Prof. Dr. Kiran Klaus Patel

Dr. René Repasi ANHANG Prof. Dr. Wolfgang Wagner

* Im Jahr 2020 ausgeschieden Anschriften

STAND: FEBRUAR 2021

Regional- und Landesbüros

FRIEDRICH-­EBERT-­STIFTUNG ABTEILUNG STUDIENFÖRDERUNG BADEN-WÜRTTEMBERG

Bonn Godesberger Allee 149 Fritz-Erler-Forum Postadresse: 53175 Bonn Baden-Württemberg 53170 Bonn Telefon 0228 883-7902 Werastraße 24 Haus- / Lieferadresse: [email protected] 70182 Stuttgart Godesberger Allee 149 www.fes.de/studienfoerderung Telefon 0711 248394-43 53175 Bonn [email protected] Telefon 0228 883-0 www.fes.de/fritz-erler-forum ARCHIV DER [email protected] SOZIALEN DEMOKRATIE BAYERN Berlin Godesberger Allee 149 Hiroshimastraße 17 und 28 53175 Bonn BayernForum 10785 Berlin Telefon 0228 883-9046 Herzog-Wilhelm-Straße 1 Telefon 030 26935-6 (Information Archiv) 80331 München [email protected] Telefon 089 515552-40 www.fes.de/archiv [email protected] www.bayernforum.de BIBLIOTHEK DER ­FRIEDRICH-­EBERT-­STIFTUNG Regionalbüro Regensburg Lilienthalstraße 8 Godesberger Allee 149 93049 Regensburg 53175 Bonn Telefon 0941 7947-59 Telefon 0228 883-9056 [email protected] (Information Bibliothek) www.fes.de/regionalbuero-regensburg [email protected] [email protected] BERLIN www.fes.de/bibliothek Landesbüro Berlin 76 MUSEUM KARL-MARX-HAUS Hiroshimastraße 17 10785 Berlin Brückenstraße 10 Telefon 030 26935-7307 54290 Trier Telefon 0651 97068-0 [email protected] www.fes.de/museum-karl-marx-haus BRANDENBURG NIEDERSACHSEN SACHSEN

Landesbüro Brandenburg Landesbüro Niedersachsen Landesbüro Sachsen Hermann-Elflein-Straße 30 / 31 Theaterstraße 3 Burgstraße 25 14467 Potsdam 30159 Hannover 04109 Leipzig Telefon 0331 29255-5 Telefon 0511 357708-30 Telefon 0341 960-216 [email protected] [email protected] [email protected] www.fes.de/landesbuero-­brandenburg www.fes.de/landesbuero-­ www.fes.de/landesbuero-sachsen niedersachsen BREMEN, HAMBURG, Außenstelle Dresden SCHLESWIG-HOLSTEIN NORDRHEIN-WESTFALEN Obergraben 17a 01097 Dresden Julius-Leber-Forum Landesbüro NRW Telefon 0351 80468-03 Büro für die Bundesländer Godesberger Allee 149 [email protected] Bremen, Hamburg, 53175 Bonn www.fes.de/landesbuero-sachsen Schleswig-Holstein Telefon 0228 883-7202 Schauenburgerstraße 49 [email protected] SACHSEN-ANHALT 20095 Hamburg www.fes.de/landesbuero-nrw Telefon 040 325874-0 Landesbüro Sachsen-Anhalt [email protected] Landesbüro NRW (Büro Düsseldorf) Otto-von-Guericke-Straße 65 www.fes.de/julius-leber-forum Schwanenmarkt 15 39104 Magdeburg 40213 Düsseldorf Telefon 0391 56876-0 Telefon 0211 436375-63 [email protected] HESSEN www.fes.de/landesbuero- Landesbüro Hessen sachsen-anhalt RHEINLAND-PFALZ Marktstraße 10 65183 Wiesbaden Regionalbüro Mainz THÜRINGEN Telefon 0611 341415-0 Rheinland-Pfalz und das Saarland [email protected] Große Bleiche 18 – 20 Landesbüro Thüringen 77 www.fes.de/landesbuero-hessen 55116 Mainz Nonnengasse 11 Telefon 06131 96067-0 99084 Erfurt [email protected] Telefon 0361 5980-20 MECKLENBURG-VORPOMMERN www.fes.de/regionalbuero-­ [email protected] Landesbüro rheinland-pfalz-saarland www.fes.de/landesbuero-thueringen ANHANG Mecklenburg-Vorpommern Arsenalstraße 8 19053 Schwerin Telefon 0385 5125-96 [email protected] www.fes.de/landesbuero-­ mecklenburg-vorpommern Impressum

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Publikationen der Friedrich-Ebert-Stiftung dürfen nicht für Wahlkampfzwecke verwendet werden. Geschichte

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1925 1990 Sozialdemokrat Friedrich Ebert, erster demokra­­tisch Aufbau der Vertretungen in den neuen Bundes­ ­gewählter Reichspräsident der ersten deutschen­ Re- ländern und den Staaten Mittel- und Osteuropas publik, stirbt am 28. Februar im Alter von 54 Jahren. 1999 1925 Eröffnung eines Konferenz- und Am 2. März wird die Friedrich-Ebert-Stiftung Tagungs­zentrums in Berlin ­gegründet. Sie soll im Sinne Eberts der poli­tischen Bildung von Menschen aller Schichten im demokra- tischen Geist, der Unterstützung be­gabter junger ­Menschen und der Förderung des Verständnisses 2001 zwischen Deutschland und anderen Ländern dienen. Die OnlineAkademie der FES geht u. a. mit den Themen Globalisierung, Rechtsextremismus, Geschichte, Soziale Demokratie ins Netz. 1933 Verbot durch die Nationalsozialisten 2008 Erste E-Learning-Kurse zur Kommunalpolitik 1946 werden mit dem Label »kommcheckers« angeboten. Wiederbegründung der Friedrich-Ebert-Stiftung 2019 e-Bert, der erste KI-gesteuerte Chatbot der FES, 1956 tritt seinen Dienst in der politischen Bildung an. Eröffnung der ersten Heimvolkshochschule der Spielerisch vermittelt er Kompetenzen in der Friedrich-Ebert-Stiftung zur politischen Bildung ­kritischen Auseinandersetzung mit europafeind­ lichen Parolen oder Klimamythen. 1963 Aufbau der durch das BMZ geförderten Heute Entwicklungszusammenarbeit­ ist die Friedrich-Ebert-Stiftung als die älteste politische ­Stiftung Deutschlands eine private, gemein­nützige, ­kulturelle Institution, die den Ideen und Grundwerten 1969 der Sozialen Demo­kratie verpflichtet ist. Eröffnung des Archivs der sozialen Demokratie und der Bibliothek in Bonn ISSN (ONLINE) 2748-0518 ISSN (ONLINE) 0940-0702 ISSN (PRINT) WWW.FES.DE

JAHRESBERICHT DER FRIEDRICH-EBERT-STIFTUNG 2020