Abfallwirtschaftskonzept Für Den Landkreis Goslar
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Abfallwirtschaftskonzept 2007 der Kreiswirtschaftsbetriebe Goslar für den Landkreis Goslar - 1 - Abfallwirtschaftskonzept 2007 Inhaltsverzeichnis 1. Rechtsgrundlagen / Verfahren ( Beteiligung TöB, VR-Beschluss) 2. Bestandsaufnahme 2.1 Beschreibung des Entsorgungsgebietes 2.2 Vorhandene Entsorgungsstruktur 2.2.1 Sammel- und Transportsysteme 2.2.2 Umschlagstationen 2.2.3 Deponien 2.2.4 Deponiesickerwasserbehandlungsanlage 2.2.5 Thermische Restabfallvorbehandlungsanlage Buschhaus 2.2.6 Verwertungswege 2.3 Darstellung der Organisationsform der Entsorgung 2.4 Abfallvermeidung 2.4.1 Abfallberatung 2.4.2 Gestaltung der Abfallgebühren hinsichtlich abfallvermeidender Anreize gem. § 12 Abs. 2 NAbfG 2.5 Abfallverwertung 2.5.1 Erfassung und Verwertung im Rahmen des Elektro- und Elektronik- gerätegesetzes (ElektroG) 2.5.2 Erfassung und Verwertung kompostierbarer Abfälle 2.5.3 Erfassung und Verwertung von sonstigen Abfällen 2.6 Erfassung und Entsorgung von schadstoffhaltigen Kleinmengen 2.7 Gesamtbilanz der Entsorgungskosten 2.8 Verbotswidrig lagernde Abfälle gem. § 10 NAfG und § 15 KrW-/ AbfG 3. Abfallmengenentwicklung bis zum Jahr 2011 3.1 Abfälle zur Beseitigung 3.2 Abfälle zur Verwertung 3.3 Mineralische Abfälle 4. Zielvorstellungen - 2 - Abfallwirtschaftskonzept der Kreiswirtschaftsbetriebe Goslar für den Landkreis Goslar Stand Juli 2007 1. Rechtsgrundlagen Die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger sind nach § 19 Abs. 5 Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz (KrW-/AbfG) in Verbindung mit § 5 Niedersächsisches Abfallgesetz (NAbfG) verpflichtet, ein Abfallwirtschaftskonzept aufzustellen und regelmäßig fortzuschreiben. Unter Berücksichtigung der regionalen Gegebenheiten sind dabei insbesondere die Maßnahmen zur getrennten Erfassung und Verwertung der verschiedenen Abfallfraktionen im Sinne des KrW-/AbfG darzustellen. 2. Bestandsaufnahme 2.1 Beschreibung des Entsorgungsgebietes Größe des Entsorgungsgebietes Der Landkreis Goslar liegt im Bundesland Niedersachsen und erstreckt sich über eine Fläche von ca. 965 km² vom westlichen Harzvorland bis in den Hochharz. Zum Landkreis gehören sechs Städte, zwei Samtgemeinden sowie eine Bergstadt und eine Gemeinde. Im einzelnen handelt es sich um folgende Verwaltungseinheiten (Abb. 1): Städte Bad Harzburg, Braunlage, Goslar, Langelsheim, Seesen, Vienenburg Samtgemeinden Lutter am Barenberge, Oberharz Bergstadt Sankt Andreasberg Gemeinde Liebenburg. Bevölkerungszahl und –entwicklung Am 31.12.2006 lebten im Landkreis Goslar 149.656 Menschen. Am bevölkerungsstärksten sind die Städte Goslar (42.792 Einwohner), Bad Harzburg (22.462 Einwohner) und Seesen (21.349 Einwohner) sowie die Samtgemeinde Oberharz (18.201 Einwohner). Damit weist der Landkreis Goslar eine Bevölkerungsdichte von 155,1 Einw./km² auf und liegt damit im niedersächsischen Durchschnitt. Im Landkreis Goslar gibt es ca. 39.000 Grundstücke, die an die öffentlich-rechtliche Abfallentsorgung anzuschließen sind. Für das Jahr 2006 konnten im Landkreis Goslar insgesamt 3.461.117 Übernachtungen verbucht werden. Gewerbestruktur und –entwicklung Am 30.06.2006 waren im Landkreis Goslar 41.520 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Im Jahresdurchschnitt 2006 waren im Landkreis Goslar 8.694 Personen arbeitslos. Das entspricht, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, einer durchschnittlichen Arbeitslosenquote von 12,3 %. - 3 - - 4 - 2.2 vorhandene Entsorgungsstruktur 2.2.1 Sammel- und Transportsysteme Restabfall Die Abfuhr des Restabfalls erfolgt grundsätzlich 14-täglich. Dafür werden Behältergrößen mit einem Volumen von 40 l, 80 l, 120 l, 240 l, 360 l, 660 l, 770 l, 1.100 l, 2.500 l und 4.500 l angeboten. In den Gebieten, die nicht an die Bioabfallsammlung angeschlossen sind, erfolgt die Abholung der Behälter mit einem Füllraum von 660 l, 770l und 1.100 l grundsätzlich wöchentlich. Ebenfalls wöchentlich werden die Behälter mit 2.500 l und 4.500 l geleert. Auf Antrag können für die Größen 660 l bis 4.500 l auch Sonderleerungsrhythmen vereinbart werden. Für gewerbliche Kunden gibt es darüber hinaus die Möglichkeit, den Restabfall in Containern mit den Größen von 7 – 48 m³ sowie in vom Kunden selbst zu beschaffenden Presscontainern transportieren zu lassen. Die Abfuhr erfolgt nach Bedarf. Weiterhin können für nicht regelmäßig anfallende Abfälle (z.B. aus zeitlich begrenzten Baumaßnahmen) allen privaten und gewerblichen Kunden Container mit 1 bis 48 m³ angeboten werden. Die Abfuhr erfolgt ebenfalls nach Bedarf. Bioabfall Vom Gesamtgebiet des Landkreises Goslar konnten bisher nur ca. zwei Drittel an die Bioabfallsammlung angeschlossen werden. Die übrigen Bereiche weisen erhöhte Schwermetallgehalte des Bodens auf, so dass aus den dort anfallenden Bioabfällen kein wirtschaftlich verwertungsfähiger Kompost hergestellt werden kann. In den an die Bioabfallsammlung angeschlossenen Gebieten nehmen rund 70 % der Grundstücke an der getrennten Sammlung der Bioabfälle teil (siehe auch Pkt. 2.6.2). Es sind Biotonnen in den Größen 80 l, 120 l und 240 l verfügbar. Die Abfuhr erfolgt grundsätzlich 14-täglich. Für gewerbliche Anfallstellen, bei denen die Bioabfälle ein relativ geringes spezifisches Gewicht aufweisen, wie beispielsweise Gärtnereien und Blumenhandlungen, können nach Absprache auch Behälter mit 660 l und 1.100 l zur Verfügung gestellt werden. Stark verschmutzte Behälter können auf Kundenwunsch gereinigt werden. In den nicht an die Bioabfallsammlung angeschlossenen Bereichen sind, soweit nicht auf dem Grundstück selbst kompostiert wird, die Bioabfälle über die Restmüllbehälter zu entsorgen. Papier/Pappe/Karton Für private Haushalte erfolgt die Erfassung des Altpapiers flächendeckend über Wertstoffdepotbehälter. Zurzeit sind dafür 203 Behälter mit 3,5 m³ und 182 Behälter mit 6,5 m³ an 359 Standorten im Landkreis Goslar aufgestellt. Je nach Anfall werden die Standorte ein- bis dreimal wöchentlich angefahren. Das Altpapier aus privaten Haushalten und Gewerbe kann außerdem kostenlos auf allen Entsorgungsanlagen angeliefert werden. Für gewerbliche Kunden werden für die Erfassung von Papier/Pappe/Karton im Holsystem Behältergrößen von 120 l, 240 l, 360 l, 660 l, 1.100 l, 2.500 l und 4.500 l angeboten. Die Leerung erfolgt grundsätzlich 14-täglich bzw. wöchentlich (für 2.500 l und 4.500 l). Bei Bedarf kann auch ein anderer Leerungsrhythmus vereinbart werden. Dieses Angebot können auch Privathaushalte nutzen. Darüber hinaus können Container von 20 – 37 m³ sowie vom Kunden beschaffte Presscontainer genutzt werden. Diese Leistungen sind entgeltpflichtig. - 5 - Sperrmüllabfuhr Die Abfuhr von Sperrmüll und sonstigen sperrigen Gegenständen aus privaten Haushalten erfolgt unter Angabe der zu entsorgenden Gegenstände auf schriftliche Bestellung der Kunden nach dem sogenannten Postkartensystem. Innerhalb von 2-3 Wochen nach Eingang der Postkarte erfolgt die Abfuhr. Der Termin wird den Kunden vorher schriftlich mitgeteilt. Die abzuholenden Gegenstände sind grundsätzlich an der Straße bereitzustellen. Bei Abholung wird der Sperrmüll nach drei „Fraktionen“ getrennt. Mit einem Sperrmüllfahrzeug wird nur Holz wie beispielsweise Schränke, Tische und Stühle, mit einem Pritschenfahrzeug übrige verwertbare Abfälle wie beispielsweise Schrott und Elektrogroßgeräte und mit einem weiteren Sperrmüllfahrzeug wird der restliche, nicht verwertbare Sperrmüll abgefahren. Darüber hinaus werden sogenannte Haushaltsauflösungen angeboten. Hierbei wird der Sperrmüll nicht bereitgestellt, sondern gegen Kostenerstattung von Mitarbeitern der Kreiswirtschaftsbetriebe Goslar aus der Wohnung geholt. Leichtverpackungen, sonstige Kunststoffabfälle/Folien Leichtverpackungen Sogenannte Leichtverpackungen (LVP) aus Metall, Verbund- und Kunststoffen im Rahmen des Dualen Systems werden von der Verwertungszentrum Nordharz GmbH (VZN), einer Tochtergesellschaft der Kreiswirtschaftsbetriebe Goslar, haushaltsnah eingesammelt und zur Umschlaganlage transportiert. Die Erfassung bei den Haushalten und Gewerbebetrieben erfolgt in gelben Säcken mit einem Fassungsvermögen von 70 l in 4- wöchentlichem Abfuhrrhythmus. Sonstige Kunststoffabfälle/Folien Für sonstige Kunststoffabfälle/Folien wie beispielsweise Transportverpackungen, produktions-spezifische Kunststoffabfälle usw., die nicht Verkaufsverpackungen im Rahmen des Dualen Systems sind, wird direkt an der Anfallstelle ein Holsystem über kostenpflichtige lila Säcke von 70 l oder 140 l Volumen angeboten. Der Abfuhrrhythmus ist 4-wöchentlich. Sonstige Wertstoffe Altglas Altglas aus privaten Haushalten und Gewerbebetrieben wird über Depotbehälter entsorgt. Hierzu sind an den 359 Standorten der Altpapierdepotbehälter jeweils zusätzlich entsprechende Altglasbehälter mit 3,5 m³ Volumen vorhanden. Die Abfuhr erfolgt durch einen von der Duales System Deutschland GmbH (DSD) beauftragten Unternehmer. Sonstige Wertstoffe Für sonstige Wertstoffe und Wertstoffgemische stehen Container von 1 bis 48 m³ zur Verfügung. In der Regel werden diese für nicht regelmäßig anfallendes Material, z.B. aus Baumaßnahmen (Straßenaufbruch, gemischte Bau- und Abbruchabfälle zur Verwertung, Straßenaufbruch, usw.) genutzt. Die Abfuhr erfolgt nach Bedarf auf Anforderung. Schadstoffe/Sonderabfälle Schadstoffe aus privaten Haushalten und Sonderabfälle aus Gewerbebetrieben dürfen aufgrund ihrer Inhaltsstoffe nicht zusammen mit dem Hausmüll entsorgt werden. - 6 - Für Schadstoffe aus privaten Haushalten gibt es für haushaltsübliche Mengen die Möglichkeit der Abgabe beim Schadstoffmobil. Das Schadstoffmobil ist zu festen Terminen im gesamtem Landkreis unterwegs.