Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Wild und Jagd Landesjagdbericht 2015 / 2016

Überreicht durch

Landesjägerschaft Niedersachsen e. V. Schopenhauerstr. 21 · 30625 Hannover Niedersachsen www.ljn.de · [email protected] Inhalt

Vorwort...... 4 Arten, die dem Jagdrecht unterliegen, mit Niedersachsen in Zahlen ...... 5 ganzjähriger Schonzeit...... 74 Die Arbeit des Landwirtschaftsministeriums Kolkrabe (Corvus corax, L)...... 74 im Aufgabenfeld „Jagd“...... 8 Birkwild (Tetra tetrix, L.)...... 76 Tierarten, die dem Jagdrecht unterliegen. . 10 Jagdzeiten in Niedersachsen...... 11 Veränderung der Jagdstrecken 2015/ 2016 Wildtiererfassung in Niedersachsen. . . . 13 gegenüber den Vorjahren...... 80

Schalenwildstrecken 2015 / 2016 Jagdliche Schwerpunktthemen...... 82 in Niedersachsen...... 16 Zum Einfluß von Prädatoren beim Fasan. . . 82 Schalenwild...... 17 Afrikanische Schweinepest – Rotwild (Cervus elaphus L.)...... 17 jagdliche Praxis im Ausbruchsfall. . . . . 88 Damwild (Dama dama L.)...... 20 Nutria- Management – Quo vadis?. . . . . 93 Muffelwild (Ovis orientalis musimon PALLAS)...... 24 Bestätigte Schweißhundführer...... 99 Rehwild (Capreolus capreolus L.). . . . . 27 Verwendung der Jagdabgabe 2015. . . . 103 Schwarzwild (Sus scrofa L.)...... 29 Jagdliche Organisation...... 104 Einrichtungen, Organisationen und Niederwildstrecken 2015 / 2016 Verbände ...... 105 in Niedersachsen...... 34 Information zu den Autoren ...... 106 Niederwild...... 35 Antrag auf Wilduntersuchung...... 108 Feldhase (Lepus europaeus PALLAS). . . 35 Quellennachweis...... 109 Wildkaninchen (Oryctolagus cuniculus L.). 39 Rebhuhn (Perdix perdix L.)...... 42 Fasan (Phasianus colchicus L.)...... 46 Fuchs (Vulpes vulpes L.) ...... 50 Dachs (Meles meles L.) ...... 53 Waldschnepfe (Scolopax rusticola L.). . . 56 Rabenkrähe (Corvus corone corone). . . 59 Elster (Pica pica, L.)...... 62

Neozoen...... 65 Marderhund (Nyctereutes procyonoides GRAY). . . . . 65 Waschbär (Procyon lotor L.) ...... 68 Nutria (Myocastor coypus.)...... 71

Titelfotos: fotolia / eyewave (Heide), Dr. Christoph Runge (Birkwild)

2 Landesjagdbericht 2015 / 2016 3 Vorwort

Das vierzehnte Jahr in Folge erscheint der arten wie das Schalenwild oder die Neozoenen vom Niedersächsischen Landwirtschaft sminis- Waschbär und Nutria aufgrund der sehr guten terium herausgegebene und in der Erarbeitung Lebensvoraussetzungen zu. Schwerwiegende gemeinsam mit der Landesjägerschaft Nieder- Seuchenzüge haben in den letzten Jahren nicht sachsen e.V. abgestimmte Landesjagdbericht. stattgefunden. Um dieses beizubehalten, sind alle zu einer tierschutzgerechten, intensiven Die mit der Jagd verbundenen Themenfelder Schwarzwildbejagung aufgefordert. sind so abwechslungsreich wie unser schönes Bundesland mit seinen unterschiedlichsten Die zunehmende Nutzung des Landesjagd- Landschaft en. Niedersachsen ist viel mehr berichtes sowohl in konventioneller als auch als nur das Jägerland Nr. 1 – jeder 130. Nieder- in digitaler Form ist für die Erstellung Ansporn sachse besitzt einen Jagdschein. Die passenden genug. Sein charakteristisches Layout bleibt Schwerpunktthemen mit dem entsprechenden als sicheres Erkennungszeichen erhalten. Er Breitenspektrum auszusuchen, stellt deshalb beinhaltet für alle Natur Interessierte sehr viel eine Herausforderung dar. Interessantes und Neues. Die „Südheide“ ist das größte Landschaftsschutzgebiet in Niedersachsen Foto: Benjamin Evers Während die Niederwildbestände weiterhin Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen. Anlass zur Sorge geben, nehmen andere Wild-

Niedersachsen in Zahlen

Florian Rölfi ng

Nord­Süd­Gefälle bei Deutsch­ lands Wirtschaftskraft Der Trend des starken Nord-Süd-Gefälles sich im Vergleich zur letztmaligen Erhebung in Bezug auf die wirtschaft lich kräft igen Regi- im Jahr 2013 um 66 Plätze auf Platz 70 verbes- onen Deutschlands hält laut Zukunft satlas sen konnte. Unter den 10 Aufsteigern im Ver- 2016 weiter an: Die starken und auch weiterhin gleich zur Erhebung im Jahr 2013 befi ndet sich prosperierenden Standorte für Industrie und zudem der Landkreis Stade, der 177 Plätze gut Dienstleistungen liegen vor allem in Bayern, machen konnte. Auch unter den 10 Absteigern Baden-Württemberg und Hessen. Ausnahme befi ndet sich mit dem Landkreis Goslar eine in Niedersachsen ist die Stadt Wolfsburg. Sie niedersächsische Region. In der Teilauswertung fi ndet sich im Zukunft sranking, das die Fak- „Digitalisierungskompass“ belegt die Region Landkreise Harburg toren Demografi e, Arbeitsmarkt, Wettbewerb Hannover einen Spitzenplatz: Mit der zu erzie- und Stade konnten sich im Zukunft sranking verbessern und Innovation sowie Wohlstand und soziale lenden Höchstwertung in dieser Kategorie hat Christian Meyer Helmut Dammann­Tamke Lage der Landkreise und kreisfreien Städte die Region laut Zukunft satlas hervorragende berücksichtigt, mit Platz fünf auf den vorderen Chancen, sich im Segment Digitalisierung Plätzen. Gute Aussichten im Rahmen der Met- zukunft sfähig aufzustellen und diesen Bereich ropolregion hat auch der südlich der für sich zu nutzen (PROGNOS ZUKUNFTSATLAS Hansestadt gelegene Landkreis Harburg, der 2016). Niedersächsischer Minister für Präsident der Landesjägerschaft Errnährung,Landwirtschaft und Niedersachsen e. V. Verbraucherschutz

4 Vorwort Landesjagdbericht 2015 / 2016 5 Sportland Niedersachsen liegt damit knapp über dem Bundesmittel – 1 Schutzgebiete in Niedersachsen 2015 hier verfügen 85 % der privaten Haushalte über In Niedersachsen gab es im Jahr 2015 einen Internetzugang. Auch in Niedersachsen Anteil an der 9 464 Sportvereine mit insgesamt 2 679 268 hat insbesondere die mobile Internetnutzung Schutzgebiet Jahr Anzahl Fläche Landesfläche 4) Mitgliedern (STATISTIKA 2016a,b). In diesen in den vergangenen Jahren rasant zugenom- Naturschutzgebiete 2015 790 207 038 ha 3,90 % Vereinen engagieren sich rund 177 000 ehren- men: Waren im Jahr 2010 knapp 2,4 Millionen amtlich Tätige – davon rund 77 700 auf Vor- Internetnutzer mobil online, waren es im Jahr 2014 783 205 774 ha 3,88 % standsebene. Die 59 Landesfachverbände in 2015 4,3 Millionen – mithin über die Hälfte Landschaftsschutzgebiete1) 2015 1 268 1 022 237 ha 19,27 % Niedersachsen betreuen aktuell 408 Sportar- Niedersachsen (Einwohnerzahl 2015: knapp 2014 1 272 1 011 801ha 19,07 % ten. Die drei größten Landesfachverbände nach 7,9 Millionen) (STATISTISCHE MONATSHEFTE Naturdenkmale 2015 3 528 1 332 ha2) 0,03 % Mitgliederzahlen sind der Niedersächsischer NIEDERSACHSEN 2016). 5,2 Millionen Nieder- 2014 3 525 1 386 ha2) 0,03 % Turner-Bund e.V. mit rund 770 000 Mitgliedern sachsen nutzen nahezu täglich das Internet – 3) vor dem Niedersächsischen Fußballverband e.V. Hauptnutzungsart war hierbei das Empfangen Geschützte Landschaftsbestandteile 2015 613 1 260 ha 0,02 % mit gut 651 400 Mitgliedern und dem Schützen- oder Senden von E-Mails (LANDESAMT FÜR 2014 607 1 260 ha3) 0,02 %

bund Niedersachsen mit gut 215000 Mitglie- STATISTIK 2016). 1) Flächen von Landschaftsschutzgebieten, die von Naturschutzgebieten oder Naturdenkmalen flächen­hafter Ausdehnung dern (LANDESSPORTBUND NIEDERSACHSEN überlagert werden, sind nicht berücksichtigt. 2) Es wurden nur flächenhafte Naturdenkmale berücksichtigt. 2016). 3) Es wurden nur flächenhafte Geschützte Landschaftsbestandteile ohne Baumschutzsatzungen berücksichtig­t. Naturschutz Niedersachsen 4) Der Flächenanteil bezieht sich auf die gesamte Landesfläche einschließlich der 12-Seemeilen-Zone (Bezugsgröße 5 305 099 ha). Im Vergleich der Bundesländer belegt Nie- Die Anzahl der Naturschutzgebiete in Nie- dersachsen den fünften Rang: 34 % der Bevöl- dersachsen ist im Jahr 2015 um 7 Gebiete auf kerung ist in einem Sportverein organisiert 790 gestiegen, so dass deren Gesamtflä- Auch beim Verhältnis Jäger pro Einwohner 53 Aspiranten haben im Berichtszeitraum Niedersachsen ist – im Bundesschnitt sind es 33,6 % der Bevöl- che nun 207038ha umfasst. Die Anzahl der bleibt Niedersachsen auf Platz eins im Bun- die Falknerprüfung erfolgreich abgelegt. dar- Jägerland Nr. 1 kerung – oder in absoluten Zahlen 27 272 854. Landschaftsschutzgebiete (LSG) ist von 1 272 desländervergleich: Hat auf das Bundesgebiet unter auch die angehenden Berufsjäger, da im Die vereinssportlich aktivsten Niedersachsen auf 1 268 leicht zurückgegangen, wohinge- berechnet, jeder 216 Einwohner einen Jagd- Rahmen derer Ausbildung die Falknerprüfung finden sich in der Altersgruppe 41 bis 60 Jahre: gen deren Gesamtfläche von 1 011 801 ha auf schein, ist es in Niedersachsen jeder 130 (DJV Pflichtbestandteil ist. Erfreulicherweise setzt Über 395 000 Männer und rund 306480 Frauen 1 022 237 angewachsen ist. Die geschützten 2015). sich der konstant hohe Anteil weiblicher Prüf- entstammen dieser Altersgruppe (DT. OLYMPI- Landschaftsbestandteile und die Naturdenk- linge weiter fort, 14 der insgesamt 53 neuen SCHER SPORTBUND 2016). male in Niedersachsen sind zahlenmäßig leicht Falkner sind Frauen. angestiegen. Die flächenmäßig größten Land- Die drei mitgliederstärksten Sportvereine schaftsschutzgebiete sind das LSG „Südheide“ in Niedersachsen sind auf Platz 1 Hannover 96, mit 46 744 ha, das LSG „“ mit 38 972 ha Die Flächengröße der unter Schutz gestellten Gebiete ist weiter angestiegen. das neben dem Bereich Fußball zehn weitere und das LSG „Elbhöhen-Drawehn“ mit 37 100 ha Hierzu gehört das LSG „Harz“ mit 38 972 ha Foto: Henry Nienhuysen Sportsparten abdeckt und etwa 19800 Mitglie- (NLWKN 2016). der zählt, der ASC Göttingen 1848 e.V. (Allge- meiner Sport-Club), der über 18 verschiedene Jagd in Niedersachsen Sparten und ca. 8700 Mitglieder verfügt und auf Platz drei der Osnabrücker Sportclub/MTV Den bundesweiten Spitzenplatz belegte 1849, der in seinen insgesamt 24 Sparten auf Niedersachsen bei den erfolgreich abgelegten rund 8110 Mitglieder kommt (LANDESSPORT- Jägerprüfungen: Im Berichtszeitraum erlang- BUND NIEDERSACHSEN 2016). ten bundesweit 12 198 Aspiranten das „Grüne Abitur“ – 3 275 Teilnehmer davon legten ihre Niedersachsen – digital Jägerprüfung erfolgreich in Niedersachsen ab: 349 mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Quote Internetnutzung nimmt Die Internetnutzung in privaten Haushalten derer, die die Jägerprüfung in Niedersachsen weiter zu in Niedersachsen nimmt weiter stetig zu: Im Jahr nicht erfolgreich absolvieren konnten, lag in 2015 hatten knapp 90 % der Privathaushalte Niedersachsen bei 13 Prozent und damit um 3 % einen Internetzugang. In den letzten acht Jah- niedriger als im Vorjahr. Die Zahl der gelösten ren hat sich der Wert damit um 23 % von damals Jagdscheine in Niedersachsen blieb mit etwa 65 % auf heute 88 % erhöht. Niedersachsen 60 000 im Vergleich zum Vorjahr konstant.

6 Niedersachsen in Zahlen Landesjagdbericht 2015 / 2016 7 Die Arbeit des Landwirtschaftsministeriums im Aufgabenfeld „Jagd“

Gesetzesänderungen Verordnungen

Auf Landesebene wurde zum Schutz der dersachsen einkehren, können die zusätzlichen besitzkarte (WBK) die Behörde die Einschrän- Allgemeine Gebührenordnung wertbestimmenden Gänse- und Entenarten Ruhezonen eingerichtet werden. kung für ein maximal zwei Patronen fassendes Die AllGO des Landes wurde angepasst. Die in das Jagdgesetz eine Ermächtigung aufge- Magazin eintrug. In diesem Verfahren hat das Gebühren für die Befriedung aus ethischen nommen, die eine Intervalljagd in bestimm- Andere Wildarten dürfen, abhängig von Bundesverwaltungsgericht letztendlich fest- Gründen wurden teilweise mehr als halbiert. ten Vogelschutzgebieten ermöglicht. Diese den Bestimmungen der Schutzgebietsverord- gestellt, dass Selbstladewaffen mit austausch- Dies geschah mit der ausdrücklichen Zustim- Gesetzesänderung ist Anfang Juni 2016 in Kraft nung, darüber hinaus im Rahmen der Jagd- und baren Magazinen nicht dem Bundesjagdgesetz mung des Niedersächsischen Landkreistages, getreten. Genutzt werden kann die Ermächti- Schonzeitenregelung bejagt werden. entsprechen, weil damit Magazine mit einer der den Aufwand ursprünglich höher einge- gung in derzeit 24 Vogelschutzgebieten bzw. größeren Patronenaufnahmekapazität einge- schätzt hatte. In der überwiegenden Zahl der 5 % der Jagdbezirke in Niedersachsen. Den Erhebliche Auswirkungen hat das Urteil des setzt werden können. War das jagdliche Verbot Anträge menschelte es und mit Gesprächen vor Landkreisen wird die Möglichkeit gegeben, Bundesverwaltungsgerichtes, das zwar „nur“ bisher an die Verwendung der Selbstladebüch- Ort wurde häufig eine Lösung unabhängig vom für Wasser­federwild in den durch die Jagd- die Besitzer von Selbstladewaffen mit wech- sen gebunden, so wird nun erstmalig an die Antrag gefunden. Häufig waren es die Kreis­ zeitenverordnung vorgegebenen besonderen selbarem Magazin (rd. 15 000 Waffen in Nieder- Bauart der Waffen angeknüpft. Die endgültigen jägermeister, die als Mediator tätig wurden. Jagdzeiten eine Intervalljagd mit Ruhe- und sachsen und deutlich über 100 000 bundesweit) Auswirkungen sind noch nicht absehbar. Dafür einen ganz herzlichen Dank! Bejagungszonen einzuführen. Dabei sollen betrifft, aber dennoch gerade oberste Jagd- und Bejagung heimischer die Monate August und September weiterhin Waffenbehörden beschäftigt. Ein Waffenbe- Ziel ist die Schaffung einer vom Bund Die Ausstellung und Verlängerung von Jagd- Gänse im August und vorrangig der Bejagung der heimischen Gänse sitzer hatte geklagt, weil beim Eintrag einer bereits angekündigten bundeseinheitlichen scheinen wird erstmalig seit 2001 teurer: Der September dienen. Ab Oktober, wenn die Rastvögel in Nie- erworbenen Selbstladebüchse in seine Waffen- gesetzlichen Regelung, die eindeutige Vorga- Jahresjagdschein kostet zukünftig 45 € und der ben formuliert. Bis dahin gilt für die Jäger in Drei Jahresjagdschein 100 €. Die unveränderte Niedersachsen: Jagdabgabe ist hierin nicht enthalten. Diese Gebühren enthalten nun zukünftig den Kosten- Das Innenministerium hat die Waffenbehör- satz für die alle 3 Jahre wiederkehrende Prüfung Die Blässgans ist im Gesamtbestand weitgehend stabil geblieben Foto: piclease / Hans Glader den aufgefordert, bis auf weiteres keine Neu- der Zuverlässigkeit gem. § 5 WaffG. eintragungen entsprechender Waffen in die Waffenbesitzkarten vorzunehmen und derar- In vielen Landkreisen hat sich eine bedau- tige Anträge zurückzustellen. erliche Praxis eingeschlichen, die mit den vielfach immer noch zu hohen Wildbeständen Bereits erteilte waffenrechtliche Erlaubnisse kollidiert. Abschusspläne werden erst einmal werden nicht widerrufen. relativ niedrig festgesetzt. Nachbewilligungen können dann formlos beim Kreisjägermeister Solange das Bundesjagdgesetz nicht geän- beantragt werden und werden im Regelfall auch dert ist, dürfen Waffen, die die Voraussetzun- bewilligt. Die mit der Nachbewilligung verbun- gen des §19 Abs.1 Nr.2c BJagdG erfüllen, nicht dene Gebühr ist nicht zeitgemäß, daher wurde geführt werden. eine Änderung vorgenommen, so dass die Nachbewilligung von Abschussplänen zukünf- Nachbewilligung von Die geplante Änderung des Bundesjagdge- tig gebührenfrei ist. Abschussplänen zukünftig gebührenfrei setzes zu den Themen Jägerprüfung, bleifreie Munition und Schießnachweis wurde in den Das Landwirtschaftsministerium wünscht laufenden Entwurf zur Änderung des Bundes- Ihnen weiterhin Weidmannsheil und Freude bei jagdgesetzes nicht aufgenommen und wird vor- der Jagdausübung. aussichtlich in dieser Wahlperiode auch nicht mehr in den Bundestag eingebracht werden.

8 Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Landesjagdbericht 2015 / 2016 9 Tierarten, die dem Jagdrecht unterliegen Jagdzeiten in Niedersachsen Die nachfolgende Liste und die Bezeichnungen der jagdbaren Tierarten wurden dem Bundes- Nachfolgend sind die in Niedersachsen nach Bundes- bzw. Landesverordnung gültigen Jagd- jagdgesetz entnommen. §2BJagdG regelt, welche Tierarten dem Jagdrecht unterliegen. zeiten zusammengestellt. Hier nicht genannte in Niedersachsen vorkommende Wildarten genießen ganzjährige Schonung.

2 Jagdbares Wild nach Bundesrecht 4a Jagdzeiten in Niedersachsen 4a Jagdzeiten in Niedersachsen Stand: Oktober 2014 Stand: Oktober 2014 Haarwild Federwild Wildart Jagdzeit Wildart Jagdzeit Wisent (Bison bonasus L.) Rebhuhn (Perdix perdix L.) Hirsche 1. August – 31. Januar Ringeltauben 20. August – 31. März Rotwild Kälber, Alttiere Alttauben mit der Maßgabe, dass die Jagd vom Elchwild (Alces alces L.) Fasan (Phasianus colchicus L.) 1. September – 31. Januar Schmaltiere, 1. – 31. Mai und 20. August – 31. Okt. und vom 21. Feb. – 31. März Rotwild (Cervus elaphus L.) Wachtel (Coturnix coturnix L.) -spießer 1. August – 31. Januar nur zur Schadensabwehr und nur auf Alttauben ausgeübt werden darf, die in Trupps auf Ackerland Damwild (Dama dama L.) Auerwild (Tetrao urogallus L.) Hirsche 1. August – 31. Januar oder auf Neueinsaaten von Grünland- oder Baum- Damwild schulkulturen einfallen Sikawild (Cervus nippon TEMMINCK) Birkwild (Tetrao tetrix L.) Kälber, Alttiere 1. September – 31. Januar Schmaltiere, 1. – 31. Mai und Jungtauben ganzjährig Rehwild (Capreolus capreolus L.) Rackelwild (Lyrurus tetrix x Tetrao urogallus) -spießer 1. August – 31. Januar mit der Maßgabe, dass die Jagd vom 21. Feb. – 31. März nur zur Schadensabwehr und Gamswild (Rupicapra rupicapra L.) Haselwild (Tetrastes bonasia L.) Hirsche 1. August – 31. Januar nur auf Jungtauben ausgeübt werden darf, die in Sikawild Trupps auf Ackerland oder auf Neueinsaaten von Steinwild (Capra ibex L.) Alpenschneehuhn (Lagopus mutus MONTIN) Kälber, Alttiere 1. September – 31. Januar Schmaltiere, 1. August – 31. Januar Grünland- oder Baumschulkulturen einfallen Muffelwild (Ovis ammon musimon PALLAS) Wildtruthuhn (Meleagris gallopavo L.) -spießer Türkentauben 1. November – 31. Dezember Schwarzwild (Sus scrofa L.) Wildtauben (Columbidae) 1. Mai – 31. Januar Höcker- 1. November – 20. Februar Rehwild Rehböcke 1. September – 31. Januar schwäne abweichend davon in den Vogelschutzgebieten, Feldhase (Lepus europaeus PALLAS) Höckerschwan (Cygnus olor GMEL.) Ricken, Kitze 1. – 31. Mai und die in Spalte 3 der Anlage gekennzeichnet sind Schmalrehe Schneehase (Lepus timidus L.) Wildgänse (Gattungen Anser BRISSON und Branta SCOPOLI) 1. September – 31. Januar 1. November – 30. November jeweils mit der Maßgabe, dass die Jagd nur zur Wildkaninchen (Oryctolagus cuniculus L.) Wildenten (Anatinae) Muffelwild 1. August – 31. Januar Schadens­abwehr auf Höckerschwäne ausgeübt werden darf, die in Trupps auf Ackerland oder Murmeltier (Marmota marmota L.) Säger (Gattung Mergus L.) Schwarzwild Keiler 16. Juni – 31. Januar Neueinsaaten von Grünland einfallen Wildkatze (Felis silvestris SCHREBER) Waldschnepfe (Scolopax rusticola L.) Bachen 16. Juni – 31. Januar Graugänse 1. August – 15. Januar vorbehaltlich §§ 22 (4) BJagdG abweichend davon in den Vogelschutzgebieten, Luchs (Lynx lynx L.) Blässhuhn (Fulica atra L.) Überläufer und ganzjährig die in Spalte 3 der Anlage gekennzeichnet sind Frischlinge vorbehaltlich § 22 (4) BJagdG Fuchs (Vulpes vulpes L.) Möwen (Laridae) 1. August – 30. November Kanadagänse 1. August – 15. Januar Steinmarder (Martes foina ERXLEBEN) Haubentaucher (Podiceps cristatus L.) Feldhasen 1. Oktober – 31. Dezember abweichend davon in den Vogelschutzgebieten, Baummarder (Martes martes L.) Großtrappe (Otis tarda L.) Wildkaninchen * 1. Oktober – 15. Februar die in Spalte 3 der Anlage gekennzeichnet sind 1. August – 30. November Iltis (Mustela putorius L.) Graureiher (Ardea cinerea L.) Stein- und Baummarder 16. Oktober – 28. Februar Nilgänse 1. August – 15. Januar Hermelin (Mustela erminea L.) Greife (Accipitridae) abweichend davon in den Vogelschutzgebieten, Iltisse 1. August – 28. Februar die in Spalte 3 der Anlage gekennzeichnet sind Mauswiesel (Mustela nivalis L.) Falken (Falconidae) 1. August – 30. November Hermeline 1. August – 28. Februar Dachs (Meles meles L.) Kolkrabe (Corvus corax L.) Stockenten 1. September – 15. Januar Dachse 1. September – 31. Januar abweichend davon in den Vogelschutzgebieten, Fischotter (Lutra lutra L.) die in Spalte 4 der Anlage gekennzeichnet sind Seehund (Phoca vitulina L.) Füchse * 16. Juni – 28. Februar 1. September – 30. November Pfeifenten 1. Oktober – 15. Januar Waschbären * 16. Juli – 31. März abweichend davon a) in den Vogelschutzgebieten, die in Spalte 4 der Anlage gekennzeichnet sind Marderhunde * 1. September – 28. Februar 1. Oktober – 30. November Die Länder können weitere Tierarten bestimmen, die dem Jagdrecht unterliegen. Die nach- b) in den Vogelschutzgebieten, die in Spalte 5 der Minke * 1. August – 28. Februar Anlage gekennzeichnet sind folgende Liste und die Bezeichnungen der jagdbaren Tierarten wurden dem Niedersächsischen keine Jagdzeiten Nutrias * 1. September – 28. Februar Jagdgesetz (§ 5) entnommen. Krickenten 1. Oktober – 15. Januar Rabenkrähen 1. August – 20. Februar abweichend davon a) in den Vogelschutzgebieten, die in Spalte 4 der Anlage gekennzeichnet sind Elstern 1. August – 28. Februar 1. Oktober – 30. November 3 Jagdbares Wild nach Landesrecht b) in den Vogelschutzgebieten, die in Spalte 6 der Rebhühner 16. September – 30. November Anlage gekennzeichnet sind in einem Jagdbezirk, in dem mindestens 3 erfolg- keine Jagdzeiten Haarwild Federwild reich reproduzierende Brutpaare je volle 100 ha landwirtschaftlicher Fläche des Jagdbezirks Waldschnepfen 16. Oktober – 31. Dezember Waschbär (Procyon lotor L.) Aaskrähe (Corvus corone L.) vorhanden sind, in einem anderen Jagdbezirk Silbermöwen 1. Oktober – 10. Februar Marderhund (Nyctereutes procynoides) Elster (Pica pica L.) keine Jagdzeit abweichend davon in den Vogelschutzgebie- ten, die in Spalte 7 der Anlage gekennzeichnet Mink (Mustela vision S.) Nilgans (Alopochen aegyptiacus) Fasane 1. Oktober – 15. Januar sind keine Jagdzeiten Nutria (Myocastor coypus) * Auf Jungfüchse, -waschbären, -marderhunde, -minke, -nutrias und * Auf Jungfüchse, -waschbären, -marderhunde, -minke, -nutrias und -kaninchen darf die Jagd in Niedersachsen das ganze Jahr über ausgeübt -kaninchen darf die Jagd in Niedersachsen das ganze Jahr über ausgeübt werden. werden.

10 Jagdrecht / Jagdzeiten Landesjagdbericht 2015 / 2016 11 Wildtiererfassung in Niedersachsen

Egbert Strauß

Vogelschutzgebiete

In einigen Vogelschutzgebieten wie dem Niedersächsischen Wattenmeer dürfen Silbermöwen nicht bejagt werden Foto: piclease/Stefan Kostyra

Die Abgrenzung der Vogelschutzgebiete ergibt sich aus der Bekanntmachung des Ministeriums für Umwelt und Klimaschutz vom 28. Juli 2009 (Nds. MBl. S. 783) über die Erklärung von Gebieten zu Europäischen Vogelschutzgebieten

4b Anlage zur Jagdverordnung Spalte 1 Spalte 2 Spalte 3 Spalte 4 Spalte 5 Spalte 6 Spalte 7 Nummer Name des Vogelschutzgebietes 25 Jahre Wildtiererfassung ist in Deutschland beispiellos V01 Niedersächsisches Wattenmeer X X X X X und angrenzendes Küstenmeer V02 Wangerland X X V03 Westermarsch X X V04 Krummhörn X X X Die Landesjägerschaft Niedersachsen (LJN) inhaltslos. Nur mit wissenschaft lich abgesi- V06 Rheiderland X X legte 1991 mit der Wildtiererfassung (WTE) cherten Kenntnissen über Verbreitung und lang- V08 Leinetal bei Salzderhelden X X den Grundstein für ein langfristiges und flä- fristige Entwicklung von Wildtierpopulationen V09 Ostfriesische Meere X X chendeckendes Wildtiermonitoring, deren ist sowohl die Nachhaltigkeit der Bejagung als V10 Emsmarsch von Leer bis Emden X X X zukunft sweisende Bedeutung schon vor 25 Jah- auch die Biodiversität und der Zustand unse- V11 Hunteniederung X X ren erkannt wurde und heute eine wesentliche rer Kulturlandschaft zuverlässig zu beurteilen. V16 Emstal von Lathen bis Papenburg X X X X Grundlage für naturschutz- und jagdpolitische Darüber hinaus liefern diese Daten die Basis für V17 Alfsee X X Entscheidungen ist. Andere Bundesländer wie wissenschaft liche Untersuchungen zur Ausbrei- V18 Unterelbe X X X X beispielsweise Schleswig Holstein (1995), Thü- tung und Entwicklung unserer Wildtierbesätze V27 Unterweser X X X ringen und Sachsen-Anhalt (1998) zogen nach und möglichen Rückgangsursachen. V35 Hammeniederung X X X und installierten unterschiedliche Erfassungs- systeme. Bundesländer, in denen derzeit ein Seit 2010 werden zusätzlich regelmäßig Fra- V37 Nds. Mittelelbe X X X X Wildtier-Monitoringprogramm fehlt, sind von gen zum Jagdmanagement in den Revieren und V39 Dümmer X X X X X der Politik aufgefordert, solche Programme zum Meinungsbild der Jäger zu verschiedenen V42 Steinhuder Meer X X X umgehend zu etablieren. wildbiologischen Themen gestellt. Unter dem V46 Drömling X X Begriff des „human dimension“ haben solche V49 Riddagshäuser Teiche X Internationale und nationale Verpflichtun- Umfragen seit einigen Jahren in der wildbiologi- V50 Lengeder Teiche X gen erfordern zudem ein kontinuierliches Moni- schen Forschung und dem Wildtiermanagement V51 Heerter See X toring, dass nicht nur auf Schutzgebiete oder Einzug gehalten. Sie geben wichtige Informa- Ostfriesische Seemarsch ausgewählte Tierarten beschränkt sein kann. tionen zum Kenntnisstand und der Einstellung V63 X X zwischen Norden und Esens Nationale Nachhaltigkeitsstrategien und Pro- der Befragten, um zum Einen die Jäger besser V64 Marschen am Jadebusen X X X X gramme zur Erhaltung der biologischen Vielfalt zu informieren und zum Anderen Empfehlungen V65 Butjadingen X X sind ohne Kenntnisse über Vorkommen und zur Hege und Bejagung praxistauglich entwi- Entwicklung unserer heimischen Tierwelt ckeln und eff ektiv etablieren zu können.

12 Jagdrecht / Jagdzeiten Landesjagdbericht 2015 / 2016 13 25 Jahre Wildtiererfassung mit einer kons- sitzenden, Hegeringleiter und Helfer zu erzie- Wildtier­Informationssystem der tant hohen Beteiligungsrate von über 80 % ist len. Des Weiteren unterstützen die Revierförster Länder Deutschlands (WILD) in Deutschland beispiellos. Die Notwendigkeit in den fi skalischen und privaten Forstrevieren und die Bedeutung der Wildtiererfassung sind die WTE engagiert. Das Institut für Wildtierfor- Die Landesjagdverbände in Deutschland Der Deutsche Jagdverband (DJV) in in Niedersachsen allen Jägern bewusst, woraus schung, das 2012 als Institut für Terrestrische verständigten sich unter der Initiative des Deut- Berlin und das Thünen-Institut für Wald- die hohe Unterstützung resultiert. und Aquatische Wildtierforschung (ITAW) in die schen Jagdverbandes darauf, ab 2001 Daten aus ökosysteme sind für die Auswertung und Doku- Stift ung Tierärztliche Hochschule Hannover ein- den länderspezifi schen Wildtiererfassungspro- mentation der WILD Daten auf Bundesebene Diese beachtlichen Beteiligungsraten sind gegliedert wurde, ist seit Anbeginn in die wis- grammen – soweit sie in den Ländern etabliert verantwortlich, die von den Landesjagdverbän- nur durch die hohe Akzeptanz bei den Jägern senschaft liche Durchführung, Auswertung und sind - in dem bundesweiten „Wildtier-Informa- den zur Verfügung gestellt werden. Das ITAW und das große Engagement der Jägerschaft svor- Dokumentation eingebunden. tionssystem der Länder Deutschlands“, kurz Hannover übernimmt im Rahmen der WTE die W I L D, zu bündeln und darüber hinaus in einer Betreuung der WILD-Referenzgebiete in Nieder- In Niedersachsen existierten in 2015 in den größeren Anzahl von Referenzgebieten Wild- sachsen und Bremen sowie zeitlich begrenzte, 5 Wildtiererfassung: Beteiligung 2015 534 Hegeringen insgesamt 9 139 private Reviere tierbestandserfassung mittels standardisierter projektbezogene Aufgaben. In den Jahren 2014 einschließlich eines Teils der verpachteten fi s- Methoden durchführen zu lassen. Im zweijäh- - 2017 werden die Scheinwerferzählungen zur Beteiligung in den Jägerschaft en in Prozent kalischen Reviere, die in Hegeringen organisiert rigen Turnus wird in fast allen Bundesländern Bestandserfassung beim Feldhasen auf Zuver- sind. (Ausnahme Bayern) eine flächendeckende lässigkeit und Genauigkeit der Methode in drei Erfassung durchgeführt. In Niedersachsen wur- norddeutschen Bundesländern vergleichend Erfreulich ist die ungebrochen hohe Betei- den die WILD-Abfragen in der Wildtiererfassung untersucht. Zusätzlich verstärkt bis 2016 das ligungsrate an der WTE von 84 % oder 7 637 2015 integriert. Für WILD stellten die LJN und Institut für Natur- & Ressourcenschutz der Uni- beteiligten privaten Revieren in Niedersachsen, das Niedersächsische Ministerium für Ernäh- versität Kiel die Projektarbeiten von WILD. Wei- die nach leichtem Rückgang in den Vorjahren in rung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz tere Informationen zum Projekt WILD wie auch 2015 wieder angestiegen ist. Insgesamt erreich- 2015 aus der WTE 7 734 anonymisierte Daten- die Jahresberichte sind unter http://www.jagd- ten 16 Jägerschaft en Beteiligungsraten zwi- sätze zur Verfügung. Damit steuert Niedersach- verband.de/content/wild-monitoring abrufb ar. schen 95 und 100 %. Schlusslichter mit weniger sen für WILD auf Bundesebene ca. 32 % der als 60 % sind die Jägerschaft en Braunschweig, Daten bei. Osnabrück Stadt und Neustadt.

0 10 20 30 40 50 km Die Forstämter und Revierförstereien betei-

Datenquelle: ligten sich 2015 wieder mit 116 fi skalischen Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE), Landesjägerschaft Niedersachsen e. V., Revieren an der WTE. Die Niedersächsischen gefördert durch Jagdabgabemittel des Landes Niedersachsen. Kartograpfi sche Grundlage: © GeoBasis-DE / BKG 2002 Landesforsten untergliedern sich derzeit in 24 Forstämter und rund 240 Revierförstereien. WTE­Zählfahrt im Raum Hannover Foto: Maria Beiring / ITAW 50 – 60 > 80 – 90 Jägerschaft en > 60 – 70 > 90 – 95 > 70 – 80 > 95 – 100 Niedersachsen weist eine Landfläche von 47 635 km² auf, wovon 40 274 km² als Jagd- fläche einschließlich der befriedeten Flächen 6 Akzeptanz der Wildtiererfassung ausgewiesen sind (DJV HANDBUCH 2012). In der WTE wurden insgesamt 3,5 Mill. ha Anzahl der beteiligten Reviere (=35 150 km²) Jagdbezirksfläche bzw. 3,28 316 310 174 186 173 146 140 0 132 157 120 Mill. ha (32 704 km²) der bejagbaren Fläche 8 000 425 377 321 312 302 134 116 410 404 393 Niedersachsens erfasst. Die Revierförster der Niedersächsischen Landesforsten betreuten 6 000 für die WTE eine jagdliche Nutzfläche von rund 6113 7003 7115 7199 7274 7286 7989 7885 8059 7981 7785 7568 4 000 1 470 km². 6152 6856 6928 6840 6983 7243 7755 7918 8031 8023 7877 7706 7637

2 000

0 1991 1996 2001 2006 2011 2015

private Reviere fi skalische Reviere

14 Wildtiererfassung Landesjagdbericht 2015 / 2016 15 7 Schalenwildstrecken 2015 / 2016 in Niedersachsen, Stand 15.05.2016 Schalenwild

Fallwild durch Straßen- oder Sonstiges erlegt Schienenverkehr Fallwild Summe Rotwild (Cervus elaphus L.)

Rehwild Reinhild Gräber Jugendklasse (Bockkitze u. Jährlinge) 26 970 5 469 555 32 994 Altersklasse (2-jährig u. älter) 25 217 3 785 258 29 260 Summe männliches Wild 52 187 9 254 813 62 254 Rotwild Jugendklasse (Rickenkitze u. Schmalrehe) 31 043 8 234 1004 40 281 Größe 1,10 – 1,50 m Schulterhöhe Altersklasse 17 739 7 795 696 26 230 Paarungszeit September / Oktober Summe weibliches Wild 48 782 16 029 1 700 66 511 Setzzeit Mitte / Ende Mai, meist ein Kalb Summe Rehwild 100 969 25 283 2 513 128 765 Gewicht 60 – 150 kg; je nach Standort Rotwild und Lebensalter Jungwild (Hirschkälber) 1 267 20 55 1 342 Lebensraum Wald und halboff ene L a n d s c h a ft e n Jugendklasse 1 872 22 25 1 919 Mittlere Altersklasse 279 12 14 305 Obere Altersklasse 149 9 11 169 Summe männliches Wild 3 567 63 105 3 735 Jungwild (Wildkälber) 1 718 19 47 1 784 Jugendklasse (Schmaltiere) 1 259 17 40 1 316 Mittlere u. obere Altersklasse 1 495 38 58 1 591 Summe weibliches Wild 4 472 74 145 4 691 Summe Rotwild 8 039 137 250 8 426

Damwild Das Rotwild gehört zur Familie der Hirsche hirsche). Das Rotwild gehört wie auch das Dam- unsere größte Jungwild (Hirschkälber) 1 548 96 14 1 658 (Cerviden). Die Familie der Hirsche umfasst über und Sikawild zu den Echthirschen. Schalenwildart Jugendklasse 1 742 216 34 1 992 50 Arten und wird unterteilt in sieben Unterfa- Mittlere Altersklasse 609 109 61 779 milien. Diese unterscheiden sich am Bau der Rotwild nimmt ausschließlich pflanzliche Obere Altersklasse 199 15 18 232 Mittelhandknochen und werden unterteilt in Nahrung zu sich und zählt unter den Wieder- Summe männliches Wild 4 098 436 127 4 661 Jungwild (Wildkälber) 3 008 170 24 3 202 die Gruppen Telemetacarpalia bzw. „Neuwelt- käuern zum so genannten Intermediär-Typ. Es Jugendklasse (Schmaltiere) 2 302 116 30 2 448 hirsche“ (Trughirsche, Wasserhirsche, Elche ernährt sich sowohl von Gräsern, Kräutern, Mittlere u. obere Altersklasse 2 223 143 40 2 406 und Rentiere) und Plesiometacarpalia bzw. Blättern, Knospen, Trieben und Rinde als auch Summe weibliches Wild 7 533 429 94 8056 „Altwelthirsche“ (Echt-, Moschus- und Muntjak- von Früchten, Flechten und Moosen. Summe Damwild 11 631 865 221 12 717 M u ff e l w i l d 8 Entwicklung der Rotwildstrecke Jungwild 60 0 1 61 Jagdstrecke in Niedersachsen (inkl. Fallwild in Tausend Individuen) Jugendklasse 36 2 6 44 Mittlere Altersklasse 51 1 3 55 9 Obere Altersklasse 36 0 1 37 Summe männliches Wild 183 3 11 197 8 Jungwild 63 0 0 67 Jugendklasse 59 0 2 61 7 Mittlere u. obere Altersklasse 84 1 2 87 Summe weibliches Wild 210 1 4 215 6 Summe Muff elwild 393 4 15 412 5

Schwarzwild 4 Frischlingskeiler 9 852 453 89 10 394 3 Überlaüferkeiler 10 829 332 43 11 204 Mittlere Altersklasse 1 920 140 15 2 075 2 Obere Altersklasse 545 40 5 590 Summe männliches Wild 23 146 965 152 24 263 1 Frischlingsbachen 9 975 413 87 10 475 Wildschäden werden rund um Rotwilddichten Überläuferbachen 8 104 244 32 8 380 1958 1963 1968 1973 1978 1983 1988 1993 1998 2003 2008 2015 Bachen 1 663 142 13 1 818 kon trovers diskutiert Foto: Sven-Erik Arndt Summe weibliches Wild 19 742 799 132 20 673 Summe Schwarzwild 42 888 1 764 284 44 936 Gesamtstrecke davon Fallwild

16 Schalenwild Landesjagdbericht 2015 / 2016 17 Häufig gerät der Rothirsch als unser größ- 10 Rotwildstrecke ter Pflanzenfresser in die Diskussion rund um Niedersachsen nach Landkreisen Wald und Wild (AMMER et al. 2010). Im Gegen- Landkreis Jagdstrecke satz zu anderen Faktoren, wie z.B. Stürme und Landkreis Ammerland 0 Feuer, wirkt der Einfluss von großen Pflanzen- Landkreis Aurich 0 fressern sehr selektiv auf die Zusammenset- Landkreis 1 067 zung der Pflanzengesellschaften (AUGUSTINE & Landkreis Cloppenburg 0 MCNAUGHTON 1998). Dabei wird der Rothirsch Landkreis Cuxhaven 0 auf der einen Seite mit negativen Einflüssen Landkreis Diepholz 0 auf Baumpflanzen in Zusammenhang gebracht Landkreis Emsland 3 Landkreis Friesland 0 Rotwildstrecke mit neuem (HEGLAND et al. 2005; SPEED et al. 2013, 2014). Landkreis 387 Höchstwert Auf der anderen Seite wurde nachgewiesen, Landkreis Goslar 1 340 dass die Zahl an Pflanzenarten mit steigendem Landkreis Göttingen 196 Verbiss zunehmen kann (HEGLAND et al. 2013) Landkreis Grafschaft Bentheim 45 und ebenfalls die Pflanzendiversität durch den Landkreis Hameln-Pyrmont 69 Verbiss der dominanten Hölzer zunimmt (PEKIN Landkreis Harburg 140 et al. 2014). Landkreis Heidekreis 1 413 Landkreis Helmstedt 24 Landkreis Hildesheim 32 Landkreis Holzminden 318 Landkreis Leer 0 Rotwild gehört als eine von über 50 Arten zur Familie der Hirsche Foto: piclease / Astrid Brillen Landkreis Lüchow-Dannenberg 451 Landkreis Lüneburg 278 Landkreis Nienburg 5 Bei Verbiss und Schäle durch Rotwild taucht Seit 1958 hat sich die Strecke beim Rotwild Landkreis Northeim 193 in unseren wirtschaftlich genutzten Wäldern nahezu verdreifacht und im aktuellen Jagd- 9 Rotwild: Anteil der Reviere mit Vorkommen in Prozent (%) 2015 Landkreis Oldenburg 0 der Begriff „Wildschäden“ häufig auf. Zu die- jahr mit 8426 erlegten Individuen einen neuen Gemeinden in Niedersachsen (Stand- und Wechselwild) Landkreis Osnabrück 0 Landkreis Osterholz 0 sem Thema wurde in den letzten Jahrzehnten Höchstwert erreicht. Es wurden 44 % männli- Landkreis Osterode am Harz 1602 sehr viel Wissen zusammengetragen. Aller- ches und 56 % weibliches Rotwild erlegt. Landkreis Peine 0 dings klaffen Theorie und Praxis häufig weit Landkreis Rotenburg / Wümme 0 auseinander. Bei einem Anstieg der Wildschä- 11 Rotwild: Jagdstrecke pro km² bejagbare Fläche 2015 / 16 Landkreis Schaumburg 77 den wird meist ausschließlich über die Höhe Landkreis Stade 0 Landkreise in Niedersachsen (inkl. Fallwild) des Abschusses diskutiert. Einen monokau- Landkreis 517 Landkreis Vechta 0 salen Zusammenhang zwischen der Rotwild- Landkreis Verden 0 dichte und dem Ausmaß an Schälschäden gibt Landkreis Wesermarsch 0 es jedoch nicht (VÖLK 1998). Zudem wird das Landkreis Wittmund 0 Raum-Zeit-Verhalten von Pflanzenfressern in Landkreis Wolfenbüttel 19 erster Linie durch das Äsungs- und Deckungs- Region Hannover (inkl. 223 angebot (einschließlich Fütterung und Kirrung) Landeshauptstadt Hannover) sowie durch den Jagddruck gesteuert. Der „ver- Stadt Braunschweig 0 0 10 20 30 40 50 km Stadt Delmenhorst 0 borgene Winterschlaf“ des Rotwildes (ARNOLD 2008, 2009) erfordert zur Vermeidung von Datenquelle: Stadt Emden 0 Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE), Landesjägerschaft Niedersachsen e. V., Stadt Oldenburg 0 Schälschäden in den Wintermonaten in erster gefördert durch Jagdabgabemittel des Landes Niedersachsen. Kartograpfische Grundlage: ©GeoBasis-DE / BKG 2002 Stadt Osnabrück 0 Linie Ruhe für das Wild. Darüber hinaus wird bei Stadt Salzgitter 0 der Diskussion um Wildbestand und Abschuss Stadt Wilhelmshaven 0 0 > 40 – 80 keine Daten das Geschlechterverhältnis des Wildbestandes 0 10 20 30 40 50 km > 20 – 20 > 80 – 90 Kreisgrenzen Stadt Wolfsburg 27 häufig unterschätzt, das für die Populationsent- > 20 – 40 > 90 – 100 Gemeindegrenzen Datenquelle: Gesamt 8 426 Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, wicklung maßgeblich ist. Verbraucherschutz und Landesentwicklung Kartograpfische Grundlage: © GeoBasis-DE / BKG 2002

0 0,25 – 0,40 Kreisgrenzen 0 – 0,10 0,40 – 0,55 Bremen 0,10 – 0,25 > 0,55

18 Schalenwild Landesjagdbericht 2015 / 2016 19 Damwild (Dama dama L.)

Reinhild Gräber

Damwild Größe 85 – 110 cm Schulterhöhe Paarungszeit Oktober / November Setzzeit Juni; ein Kalb, selten zwei Gewicht bis 125 kg Lebensraum Lichte Laub- und Mischwälder, durchsetzt mit Feldern und Wiesen

Damwild behält die Jugendfärbung auch im Alterskleid des Sommers bei Foto: Sven-Erik Arndt

Damwild ist bis auf wenige Ausnahmen in sene Waldgebiete gebunden ist, verfügt es sen. Bei der Sinnesschärfe unseres Damwildes besonders zur Brunft zeit ein bräunliches Sekret Damwild mit großem ganz Europa verbreitet. Es bevorzugt im Gegen- über ein weitaus größeres Lebensraumpoten- stellt das Waidwerken hohe Anforderungen an ab. Weitere Duft drüsen sind die Zwischenzehen- Lebensraumpotential satz zum Rotwild lichte Laub- und Mischwälder tial als Rotwild. Die tagaktive Lebensweise, die den Waidmann und die Erlegung eines starken, oder Interdigitaldrüsen und das Metatarsalor- mit einem großen Anteil an Wiesen und Frei- anspruchsvolle Bejagung und die einfache Hal- alten Schauflers wird zu einem unvergesslichen gan, auch Sprunggelenkdrüse genannt. Dieses flächen. Die parkähnliche Landschaft , die für tung in Gattern sind Gründe für die Beliebtheit Erlebnis.“ befi ndet sich an der Außenseite der Hinterläufe einige Bereiche Niedersachsens charakteris- des Damwildes. dicht neben dem Sprunggelenk und sondert tisch ist, stellt für das Damwild den optimalen Welcher der Sinne beim Damhirsch am helles, wachsartiges Sekret ab, dessen Geruch Lebensraum dar. Da Damwild nicht an geschlos- In seinem Buch „Das deutsche Waidwerk“ stärksten das Verhalten bestimmt, wird unter- beschreibt FERDINAND VON RAESFELD den schiedlich gesehen. Einige Autoren messen 13 Damwild: Anteil der Reviere mit Vorkommen in Prozent (%) 2015 jagdlichen Wert des Damwildes wie folgt: „Die dem Gesichtssinn und dem Gehör die größere Gemeinden in Niedersachsen (Stand- und Wechselwild) Ansichten über den jagdlichen Wert des Damhir- Bedeutung zu, andere Autoren sehen im Dam- 12 Entwicklung der Damwildstrecke sches sind recht verschiedenartig, je nachdem hirsch ein mehr geruchlich (olfaktorisch) orien- Jagdstrecke in Niedersachsen (inkl. Fallwild in Tausend Individuen) dieses Wild nach seinem Verhalten in kleinen tiertes Tier. Tiergärten oder in der freien Wildbahn beur- 16 teilt wird. In enger Einhegung wird das Damwild Damhirsche haben eine Reihe von Duft drü-

14 leicht zahm, so dass es den Menschen eher auf- sen, deren Duft signale im Sozialleben eine sucht als vor ihm flieht. Dagegen treten in freier Rolle spielen (LANGBEIN & CHAPMAN 2003). 12 Wildbahn ganz andere Eigenschaft en hervor, Auff ällig ist die Voraugendrüse, die außer den die die Jagd auf dieses Wild eher schwieriger Moschushirschen allen geweihtragenden Hir- 10 denn leichter als die auf Rotwild erscheinen las- schen eigen ist. Die Voraugendrüsen sondern

8

6

0 10 20 30 40 50 km 4 Datenquelle: Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE), 2 Landesjägerschaft Niedersachsen e. V., gefördert durch Jagdabgabemittel des Landes Niedersachsen. Kartograpfi sche Grundlage: © GeoBasis-DE / BKG 2002

1958 1963 1968 1973 1978 1983 1988 1993 1998 2003 2008 2015 0 > 40 – 80 keine Daten > 20 – 20 > 80 – 90 Kreisgrenzen > 20 – 40 > 90 – 100 Gemeindegrenzen Gesamtstrecke davon Fallwild

20 Schalenwild Landesjagdbericht 2015 / 2016 21 LANGBEIN UND CHAPMAN (2003) mit dem 15 Damwildstrecke bewegende Menschen bereits in großer Entfer- sichernden Verhalten, bei dem der Geruchs- ranziger Butter vergleichen. Das Sekret die- Niedersachsen nach Landkreisen nung. Die Autoren SIEFKE und STUBBE (2008) und der Gesichtssinn zum Einsatz kommen. ser Drüsen wird am niedrigen Bodenbewuchs weisen darauf hin, dass der Damhirsch eher als Landkreis Jagdstrecke abgestreift, so dass die Hirsche eine Duftfährte andere Wildarten in der Lage ist, bereits aus Im Jahr 2015 liegt die Strecke in etwa unver- Landkreis Ammerland 67 hinterlassen. Damhirsche sind in der Lage, sich Landkreis Aurich 397 Teilen des „Feindschemas“ Mensch auf diesen ändert zum Vorjahr bei 12 171 erlegten Stücken. an ihrer spezifischen Witterung zu erkennen. Landkreis Celle 10 zu schließen. Der Schwerpunkt der Damwildbejagung liegt in Geruch spielt auch bei der Feindwahrnehmung Landkreis Cloppenburg 232 den Landkreisen Rotenburg, Emsland, Cuxha- eine Rolle. Menschlicher Geruch wird auf eine Landkreis Cuxhaven 1 317 Damhirsche sind in der Lage, ihre Ohren ven und Heidekreis. Allein 42 % der Gesamtstre- Entfernung von bis zu 400 Meter wahrgenom- Landkreis Diepholz 343 (Lauscher) unabhängig voneinander zu bewe- cke entfallen auf diese Landkreise. Der Anteil men (SIEFKE & STUBBE 2008). Landkreis Emsland 1 370 gen und dabei um 180 Grad zu drehen. Das männlichen Damwildes an der Strecke lag bei Landkreis Friesland 10 erlaubt ihnen, ein Geräusch sehr genau zu knapp 37 %. Landkreis Gifhorn 232 Die seitlich stehenden Augen erlauben dem Landkreis Goslar 5 orten, ohne Kopf und Körper zu bewegen und Damhirsch, ohne Kopfdrehung einen weiten Landkreis Göttingen 1 damit Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. In Umkreis zu überblicken. Das Erkennungsver- Landkreis Grafschaft Bentheim 160 der Regel reagiert ein Damhirsch auf auffällige mögen für unbewegte Gegenstände ist nicht Landkreis Hameln-Pyrmont 206 Geräusche nicht mit Flucht, sondern mit einem sehr hoch entwickelt, Damhirsche reagieren wie Landkreis Harburg 198 viele andere Hirsche besonders auf Bewegun- Landkreis Heidekreis 1 297 Landkreis Helmstedt 54 gen. Auf offenen Flächen reagieren sie auf sich Landkreis Hildesheim 203 Landkreis Holzminden 66 Damwild erkennt sich an seiner spezifischen Witterung Foto: piclease / Mario Müller Landkreis Leer 16 Landkreis Lüchow-Dannenberg 312 Landkreis Lüneburg 52 Landkreis Nienburg 672 Landkreis Northeim 14 14 Damwild: Jagdstrecke pro km² bejagbare Fläche 2015 / 16 Landkreis Oldenburg 320 Landkreise in Niedersachsen (inkl. Fallwild) Landkreis Osnabrück 677 Landkreis Osterholz 281 Landkreis Osterode am Harz 4 Landkreis Peine 40 Landkreis Rotenburg / Wümme 2 719 Landkreis Schaumburg 14 Landkreis Stade 212 Landkreis Uelzen 49 Landkreis Vechta 16 Landkreis Verden 725 Landkreis Wesermarsch 2 Landkreis Wittmund 174 Landkreis Wolfenbüttel 105 Region Hannover (inkl. 142 Landeshauptstadt Hannover) Stadt Braunschweig 1 0 10 20 30 40 50 km Stadt Delmenhorst 0

Datenquelle: Stadt Emden 0 Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung Stadt Oldenburg 0 Kartograpfische Grundlage: © GeoBasis-DE / BKG 2002 Stadt Osnabrück 0 Stadt Salzgitter 0 0 0,25 – 0,40 Kreisgrenzen Stadt Wilhelmshaven 0 0 – 0,10 0,40 – 0,55 Bremen Stadt Wolfsburg 2 0,10 – 0,25 > 0,55 Gesamt 12 717

22 Schalenwild Landesjagdbericht 2015 / 2016 23 Muff elwild (Ovis orientalis musimon PALLAS)

Reinhild Gräber

M u ff e l w i l d Durch die zunehmende Umweltzerstörung Oft gestörtes Muff elwild reagiert mit erhöh- Größe 65 – 80 cm Schulterhöhe und die Einkreuzung von Hausschafen ist die ter Aufmerksamkeit und herabgesetzter Akti- reinrassige Population der Muff lons nur noch in vität. Fluchtdistanzen sind abhängig von den Paarungszeit Oktober / November Restbeständen vorhanden. Revierverhältnissen und der Jahreszeit. Ent- Setzzeit April / Mai scheidend ist die Ruhe im Revier, je weniger Gewicht 20 – 50 kg Als natürliche Feinde gelten im Mittelmeer- die Tiere Störungen ausgesetzt sind, desto Lebensraum Laub- und Mischwälder mit raum und in den Hochgebirgen der Steinadler geringer ist die Fluchtdistanz. Dabei werden Lichtunge n und Wiesen in Hanglagen, möglichst mit sowie der Luchs und der Wolf. Die Wildschafe die Fluchtdistanzen durchaus den Gefahren steinigem Untergrund, haben im Laufe der Evolution sowohl indivi- angepasst. aber auch im Flachland mit sandigem Boden duelle als auch soziale Schutzstrategien ent- wickelt, um Feinden rechtzeitig entgehen zu Die Muff elwildstrecke ist im Berichtsjahr um können. In den Ursprungsgebieten Korsika knapp 1 % gesunken. Mit 412 Wildschafen wur- und Sardinien entkommen die Wildschafe dem den 3 Kreaturen weniger erlegt als im Vorjahr. Wolf aufgrund ihrer tradierten exakten Habitat- Die Geschlechterverteilung innerhalb der Jagd- kenntnisse, indem sie geschickt Felspartien mit strecke ist in etwa ausgeglichen. 52 % der Stre- Klippen aufsuchen, in die der Wolf nicht folgen cke entfallen auf weibliches Muff elwild, 48 % kann (PIEGERT & ULOTH 2000). Anders sieht es auf Widder. Der Fallwildanteil liegt bei knapp im flachen Gelände aus, hier fehlt diese Schutz- 5 %. Die gesamte Muff elwildstrecke wird ent- strategie. Hier ist die Politik gefragt, der staat- sprechend dem Vorkommen in nur 12 Landkrei- Ursprünglich wurde Muff elwild in der Über- neun Schafe aus Sardinien in ein Gehege in der lichen Hegepflicht folgend, Lösungen für die sen erzielt. Die höchsten Jagdstrecken weisen zeugung angesiedelt, dass es sich um eine Göhrde gebracht. Dieses Gehege wurde 1907 Erhaltung der Muff elpopulation zu fi nden. die Landkreise Schaumburg und Northeim auf. Wildart handelt, die sich hervorragend in unser aufgelassen. Des Weiteren gingen 1906 sechs Ökosystem einfügt und den Anforderungen Muff lons aus den Zoos von Basel, Dresden der Land- und Forstwirtschaft gerecht wird. und Leipzig an ein Auswilderungsprojekt im Muff elwild ist an felsiges Gelände angepasst Foto: piclease / Wilhelm Gailberger Muff elwild wurde 1903/04 1903 / 04 wurden die ersten acht Widder und Harz (Harzgerode), denen später noch weitere in Niedersachsen eingeführt Tiere aus Zoos folgten (ULOTH, 1979). Danach folgten weitere Aussetzungen im Taunus und . Aktuell kommen weitere Muff elwildpo- 16 Muff elwild: Anteil der Reviere mit Vorkommen in Prozent (%) 2015 pulationen im -Leine-Bergland, im Göt- tinger Land und in der Lüneburger Heide um die Gemeinden in Niedersachsen (Stand- und Wechselwild) ursprünglichen Auswilderungsgebiete vor.

Ausgesetzt hatte die Wildschafe 1903 der Hamburger Großkaufmann Louis Oscar Tes- dorpf in die Göhrde. Der war zwar ein großer Naturfreund, aber kein Jäger. Kaiser Wilhelm II. erlegte bereits 1911 zwei Muff elwidder. Die Tiere stammten alle von den Mittelmeerinseln Sardi- nien und Korsika.

Auf Korsika und Sardinien ist der Euro- päische Muff lon durch Jagd und Wilderei gefährdet. Erst strenge Reglementierung und 0 10 20 30 40 50 km Wiederansiedlungen scheinen den Bestand langsam zu stabilisieren. Die ungünstige Bilanz Datenquelle: Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE), Landesjägerschaft Niedersachsen e. V., auf den Mittelmeerinseln steht im Kontrast zum gefördert durch Jagdabgabemittel des Landes Niedersachsen. Kartograpfi sche Grundlage: © GeoBasis-DE / BKG 2002 Bestand im Übrigen heutigen Verbreitungsge- biet. Die Hauptvorkommen befi nden sich heute 0 > 25 – 50 keine Daten in Tschechien, Deutschland, Frankreich, Öster- > 20 – 10 > 50 – 75 Kreisgrenzen > 10 – 25 > 75 – 100 Gemeindegrenzen reich, Slowakei, Ungarn, Serbien, Kroatien und Bulgarien.

24 Schalenwild Landesjagdbericht 2015 / 2016 25 Rehwild (Capreolus capreolus L.)

Reinhild Gräber

17 Muff elwild: Jagdstrecke pro km² bejagbare Fläche 2015 / 16 19 Muff elwildstrecke Rehwild Landkreise in Niedersachsen (inkl. Fallwild) Niedersachsen nach Landkreisen Größe 60 – 75 cm Schulterhöhe Landkreis Jagdstrecke Paarungszeit Juli / August (Keimruhe) Landkreis Ammerland 0 Setzzeit Ende April bis Anfang Juni Landkreis Aurich 0 Gewicht bis 30 kg Landkreis Celle 0 Lebensraum Grenzlinienbewohner; Landkreis Cloppenburg 0 bevorzugt abwechslungsreiche Landkreis Cuxhaven 0 Feld-Wald-Landschaft en Landkreis Diepholz 0 bzw. lichte unterwuchsreiche Landkreis Emsland 0 Wälder Landkreis Friesland 0 Landkreis Gifh orn 0 Landkreis Goslar 34 Landkreis Göttingen 0 Landkreis Grafschaft Bentheim 0 Landkreis Hameln-Pyrmont 18 0 10 20 30 40 50 km Landkreis Harburg 21 Landkreis Heidekreis 4 Datenquelle: Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft , Landkreis Helmstedt 0 Verbraucherschutz und Landesentwicklung Kartograpfi sche Grundlage: Landkreis Hildesheim 26 © GeoBasis-DE / BKG 2002 Das Rehwild ist ein Vertreter der Unter- äst Rehwild einzelne Gräser, Blätter, Blüten und Fragmentierung der Land- Landkreis Holzminden 7 familie Trughirsche und somit näher mit den andere energiereiche Pflanzenteile, so dass der schaft hat Auswirkungen auf Landkreis Leer 0 unsere Wildtiere 0 0,02– 0,03 Kreisgrenzen amerikanischen Weißwedelhirschen oder den Eindruck der Naschhaft igkeit entsteht. 0 – 0,01 0,03– 0,05 Bremen Landkreis Lüchow-Dannenberg 24 0,01– 0,02 > 0,05 Landkreis Lüneburg 6 Pampashirschen verwandt als mit unserem Rot- Landkreis Nienburg 11 oder Damwild. Unsere kleinste Schalenwildart Rehwild lebt zumeist einzeln und bildet nur Landkreis Northeim 63 kommt in Niedersachsen flächendeckend und über die deckungsarme Zeit eine Zweck- und Landkreis Oldenburg 0 fast überall in hohen Populationsdichten vor. Solidargemeinschaft . Es handelt sich hierbei Landkreis Osnabrück 0 Zur Mitte des 19. Jahrhunderts war das Rehwild nicht um Rudelbildung, sondern um Gruppen Landkreis Osterholz 0 in Deutschland durch Übernutzung fast ausge- 18 Entwicklung der Muff elwildstrecke Landkreis Osterode am Harz 0 storben, konnte sich aber in der Folge schnell Landkreis Peine 0 Jagdstrecke in Niedersachsen (inkl. Fallwild) wieder ausbreiten. Als Grenzlinienbewohner Landkreis Rotenburg / Wümme 0 20 Rehwild: Jagdstrecke pro km² bejagbare Fläche 2015 / 16 bevorzugt das Rehwild reich strukturierte Land- 800 Landkreis Schaumburg 144 Landkreise in Niedersachsen (inkl. Fallwild) Landkreis Stade 0 schaft en mit ausgeprägtem Wechsel von Feld- 700 Landkreis Uelzen 8 und Waldanteilen. Landkreis Vechta 0 600 Landkreis Verden 0 Die Fragmentierung unserer Kulturland- Landkreis Wesermarsch 0 schaft hat z. T. gravierende Auswirkungen für 500 Landkreis Wittmund 0 unsere Wildtiere, d. h. ein genetischer Aus- Landkreis Wolfenbüttel 28 400 tausch wird teilweise durch fehlende Konnek- Region Hannover (inkl. 18 Landeshauptstadt Hannover) tivität erschwert. In einer Studie von COULON 300 Stadt Braunschweig 0 u.a. (VV) wurden 2004 rund 700 Rehe genetisch Stadt Delmenhorst 0 untersucht. Dabei konnte nachgewiesen wer- 200 Stadt Emden 0 den, dass das „Abwandern“ und der Austausch

100 Stadt Oldenburg 0 der Rehe in einer fragmentierten Landschaft Stadt Osnabrück 0 stark von Waldstrukturen und damit von der Stadt Salzgitter 0 Konnektivität der Landschaft für Rehe abhängt. 0 10 20 30 40 50 km 1958 1963 1968 1973 1978 1983 1988 1993 1998 2003 2008 2015 Stadt Wilhelmshaven 0 Datenquelle: Stadt Wolfsburg 0 Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft , Das Rehwild verfügt über einen ausgepräg- Verbraucherschutz und Landesentwicklung Gesamtstrecke davon Fallwild Gesamt 412 Kartograpfi sche Grundlage: ten Geruchs- und Geschmackssinn, mit dem es © GeoBasis-DE / BKG 2002 seine Nahrung selektiv auswählt (Konzentratse- lektierer). Anders als Rot-, Dam- und Muff elwild < 1,0 2,5 – 3,5 Kreisgrenzen 1,0 – 1,5 3,5 – 4,0 Bremen 1,5 – 2,5 > 4,0

26 Schalenwild Landesjagdbericht 2015 / 2016 27 22 Rehwildstrecke Schwarzwild (Sus scrofa L.) Niedersachsen nach Landkreisen Oliver Keuling Landkreis Jagdstrecke Landkreis Ammerland 1 931 Landkreis Aurich 1 655 Schwarzwild Landkreis Celle 3 865 Größe 60 – 115 cm Schulterhöhe Landkreis Cloppenburg 3 338 Paarungszeit November bis Januar Landkreis Cuxhaven 4 346 Landkreis Diepholz 4 979 Setzzeit Februar bis April, aber auch ganzjährig Landkreis Emsland 7 529 Landkreis Friesland 807 Gewicht 45 – 175 kg (je nach Standort und Lebensalter) Landkreis Gifh orn 5 468 Landkreis Goslar 1 833 Lebensraum Grenzlinienbewohner; Kulturland, Wald, dringt zuneh- Rehwild bevorzugt Landschaften mit ausgeprägtem Landkreis Göttingen 3 543 mende in den menschlichen Wechsel von Feld­ und Waldanteilen Landkreis Grafschaft Bentheim 2 376 Siedlungsbereich Foto: piclease / Stefan Ott Landkreis Hameln-Pyrmont 2 843 Landkreis Harburg 4 265 Landkreis Heidekreis 5 991 Landkreis Helmstedt 3 052 unterschiedlicher Größen, die als Notgemein- Landkreis Hildesheim 3 152 schaft von mehreren Rehen oder Rehsippen zum Landkreis Holzminden 2 256 Schutz vor Räubern und Störungen während der Landkreis Leer 1 421 vegetationsarmen Zeit (Herbst / Winter / Früh- Landkreis Lüchow-Dannenberg 3 775 ling) gebildet werden. Im Sprung herrscht keine Landkreis Lüneburg 4 447 Rang- oder Sozialordnung. Landkreis Nienburg 4 294 Das Schwarzwild kommt inzwischen in allen ist umso wichtiger, da im Falle eines Ausbruchs Schwarzwild weiter auf Landkreis Northeim 3 784 Landesteilen und in fast allen Gemeinden Nie- dieser Krankheiten das Land Niedersachsen, dem Vormarsch Landkreis Oldenburg 2 713 Die Brunft fällt in den Zeitraum Mitte Juli bis Landkreis Osnabrück 7 174 dersachsens zumindest als Wechselwild vor. und somit auch die Jäger Niedersachsens, Mitte August. Der Beginn wird durch das Brunf- Landkreis Osterholz 2 149 Damit ist es in Streckenzahl und Wildbreter- gegenüber der EU darüber Rechenschaft abzu- tigwerden der Ricken bestimmt. Die Böcke fi n- Landkreis Osterode am Harz 1 515 trag neben dem Rehwild die jagdlich wichtigste legen haben, in welcher Vermehrungs- und den die brunft igen Ricken durch ihren feinen Landkreis Peine 1 517 Schalenwildart Niedersachsens. Bestandssituation sich die Schwarzwildpopu- Geruchssinn und durch akustische Signale. Die Landkreis Rotenburg / Wümme 6 401 lation derzeit befi ndet und was die Jäger gegen Brunft der Ricke dauert nur zwei bis drei Tage. Landkreis Schaumburg 2 319 Die Umfragen aus der WTE zeigen, dass das die hohen Bestandsdichten unternommen Landkreis Stade 3 401 Nach dieser Zeit verlässt der Bock die Ricke und Schwarzwild derzeit lediglich in 22 Gemeinden haben. Landkreis Uelzen 4 256 begibt sich auf die Suche nach weiteren brunft i- Landkreis Vechta 2 131 (plus den Ostfriesischen Inseln) fehlt, 2003 gen Stücken. Landkreis Verden 2 309 waren es noch 46 Gemeinden. Sowohl die Landkreis Wesermarsch 472 Agrarlandschaft en wie auch urbane Räume wer- Landkreis Wittmund 821 den immer mehr besiedelt. Außer einigen kreis- 21 Entwicklung der Rehwildstrecke Landkreis Wolfenbüttel 1 827 freien Städten gibt es keinen Landkreis in ganz 23 Entwicklung der Schwarzwildstrecke Region Hannover (inkl. Jagdstrecke in Niedersachsen (inkl. Fallwild in Tausend Individuen) 6 449 Deutschland mehr, in dem noch kein Schwarz- Jagdstrecke in Niedersachsen (inkl. Fallwild in Tausend Individuen) Landeshauptstadt Hannover) wild erlegt bzw. als Fallwild gemeldet wurde. 140 Stadt Braunschweig 436 60 Stadt Delmenhorst 103 Auch in einigen kreisfreien Städten werden Stadt Emden 90 seit Jahren nennenswerte Schwarzwildstrecken 120 Stadt Oldenburg 117 gemeldet. Erstmalig ist im Jagdjahr 2015 / 16 50 Stadt Osnabrück 266 in der Stadt Delmenhorst ein Überläuferkeiler 100 Stadt Salzgitter 478 erlegt worden. 40 Stadt Wilhelmshaven 73 80 Stadt Wolfsburg 798 Im Veterinärwesen werden die anhal- 30 Gesamt 128 765 60 tend hohen Schwarzwildbestände mit Sorge betrachtet, da das Schwarzwild als Reservoir 20 40 und Überträger verschiedener Krankheiten auf die Hausschweinbestände ein hohes wirtschaft - 10 20 Im Vergleich zum Vorjahr wurden 6 654 Rehe liches Risiko darstellt. Insbesondere nach Auf- mehr erlegt. Die Gesamtstrecke Niedersach- treten der Afrikanischen Schweinepest (ASP) sens liegt bei 128 765 Stücken Rehwild. Der innerhalb der EU und der drohenden Gefahr 1958 1963 1968 1973 1978 1983 1988 1993 1998 2003 2008 2015 1958 1963 1968 1973 1978 1983 1988 1993 1998 2003 2008 2015 Anteil des männlichen Wildes an der Jagdstre- eines erneuten Ausbruches der Klassischen cke liegt im Jahr 2015 bei 48 %, der des weibli- Schweinepest (KSP) bekommen diese Forderun- Gesamtstrecke davon Fallwild Gesamtstrecke davon Fallwild chen Wildes bei 52 %. gen enormes Gewicht. Die Bestandskontrolle

28 Schalenwild Landesjagdbericht 2015 / 2016 29 25 Schwarzwildstrecke (aktualisiert 2016) Das Schwarzwild bewegt sich kleinräumig innerhalb der ihnen angestammten standort- Niedersachsen nach Landkreisen treuen Streifgebiete. Der Wald spielt ganzjährig Landkreis Jagdstrecke eine wichtige Rolle als Lebensraum, die in den Landkreis Ammerland 110 Landkreis Aurich 16 Sommermonaten jedoch zurücktritt. In großen Landkreis Celle 2 254 Waldungen bleiben immer auch einige Rotten Landkreis Cloppenburg 163 im Sommer in den Wäldern, während sich die Landkreis Cuxhaven 729 Sauen in den Agrarlandschaften Niedersach- Landkreis Diepholz 417 sens im Sommer und Herbst überwiegend in Landkreis Emsland 653 den Feldern aufhalten und die größeren Wälder Landkreis Friesland 54 oftmals erst nach der Drückjagdsaison wieder Landkreis Gifhorn 2 308 Landkreis Goslar 1 858 aufsuchen. Landkreis Göttingen 3 178 Landkreis Grafschaft Bentheim 364 Hierin zeigt sich die enorme Gelehrigkeit Landkreis Hameln-Pyrmont 1 683 und Anpassungsfähigkeit des Schwarzwildes. Landkreis Harburg 1 209 In den Agrarlandschaften dienen deckungsrei- Landkreis Heidekreis 2 855 che Habitate wie Schilfgürtel, Moore, Heiden, Landkreis Helmstedt 1 606 aber auch Feldgehölze, ausgedehnte Raps- und Landkreis Hildesheim 1 914 Landkreis Holzminden 1 870 Maisfelder sowie im Winter Zwischenfrüchte Landkreis Leer 26 dem Schwarzwild als „Ersatzlebensraum“. flexible Habitatnutzung ermöglicht die Ausbreitung Bache mit Frischlingen Foto: piclease / Reinhard Siegel Landkreis Lüchow-Dannenberg 1 776 Das Schwarzwild reagiert auf Veränderungen Landkreis Lüneburg 2 283 in Land- und Forstwirtschaft ebenso wie auf Landkreis Nienburg 1 030 Landkreis Northeim 2 965 Landkreis Oldenburg 298 Landkreis Osnabrück 622 24 Schwarzwild: Jagdstrecke pro km² bejagbare Fläche 2015 / 16 In den letzten Jahren schwanken die Landkreis Osterholz 255 26 Schwarzwild: Anteil der Reviere mit Vorkommen in Prozent (%) 2015 Schwarzwildstrecken auf einem hohen Niveau Landkreise in Niedersachsen (inkl. Fallwild) Landkreis Osterode am Harz 1 695 Gemeinden in Niedersachsen sehr stark. Der derzeitige Entwicklungstrend ist Landkreis Peine 275 daher nicht absehbar. Es bleibt aber zumindest Landkreis Rotenburg / Wümme 1 521 aufgrund der Ausbreitung ein weiterer Anstieg Landkreis Schaumburg 1 420 Landkreis Stade 198 zu erwarten. Die Jagdstrecke ist im Jagdjahr Landkreis Uelzen 2 568 2015/16 mit 44936 Stück auf weiterhin sehr Landkreis Vechta 115 hohem Niveau weitgehend stabil geblieben Landkreis Verden 344 (+ 6,7 %; 2013 / 14 = 39 374 Stück, 2014 / 15 = Landkreis Wesermarsch 2 41 996 Stück). Hierbei sind im Süden Nieder- Landkreis Wittmund 49 sachsens gestiegene Strecken zu verzeichnen, Landkreis Wolfenbüttel 988 Region Hannover (inkl. in weiten Teilen des Landes sind die Strecken 2 554 Landeshauptstadt Hannover) jedoch stabil geblieben. Während im Osten Stadt Braunschweig 153 des Landes von einem regulierenden jagdli- Stadt Delmenhorst 1 chen Eingriff ausgegangen werden kann, ist die Stadt Emden 0 0 10 20 30 40 50 km Stagnation in den westlichen Ausbreitungsge- Stadt Oldenburg 0 0 10 20 30 40 50 km bieten eher über Wetterbedingungen zu erklä- Stadt Osnabrück 2 Datenquelle: Datenquelle: Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Stadt Salzgitter 260 Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE), Verbraucherschutz und Landesentwicklung ren. Aufgrund des starken Mastjahres und des Landesjägerschaft Niedersachsen e. V., Kartograpfische Grundlage: Stadt Wilhelmshaven 0 gefördert durch Jagdabgabemittel des Landes Niedersachsen. © GeoBasis-DE / BKG 2002 sehr milden Winters bleibt abzuwarten, wie Kartograpfische Grundlage: ©GeoBasis-DE / BKG 2002 Stadt Wolfsburg 295 sich die Jagdstrecken beim Schwarzwild weiter 0 60 – 80 keine Daten 0,00 – 0,20 > 0,65 – 1,50 Kreisgrenzen entwickeln. Gesamt 44 936 > 0,20 – 0,20 > 1,50 – 2,50 Bremen > 20 – 20 80 – 90 Kreisgrenzen > 0,20 – 0,65 > 2,50 20 – 40 90 – 100 Gemeindegrenzen 40 – 60

30 Schalenwild Landesjagdbericht 2015 / 2016 31 nur ansatzweise bekannt. Sogar die Frisch- zeitige Bejagung auch schon kleiner Frischlinge potential und die hohe Anpassungsfähigkeit linge nehmen schon im ersten Lebensjahr an angeraten, um die Rotten in den Wald zurück zu des Schwarzwildes begünstigt, das durchaus der Reproduktion teil und tragen mit 35–50 % drängen und die Frischlinge daran zu hindern, in der Lage ist, Regionen ohne größere Wald- zum gesamten Zuwachs bei. Bachen wie auch die Felder als Lebensraum kennen zu lernen komplexe zu besiedeln. Es ist zu erwarten, Keiler werden je nach Ernährungszustand mit und sich zu vermehren. Gleichzeitig muss in dass die Schwarzwildstrecken, gefördert durch ca. einem halben Jahr Lebensalter, spätes- Summe der Jahreszuwachs abgeschöpft werden Landschafts- und Klimaveränderungen sowie tens jedoch mit elf Monaten, geschlechtsreif. (70 % des Sommerbestands). einer weiteren Ausbreitung, mittelfristig wei- Die günstigen Ernährungsbedingungen der ter steigen wird und somit auch die Bejagung letzten Jahrzehnte wurden einerseits durch Die anpassungsfähigen Wildschweine sind noch stärker intensiviert werden muss. Aus klimatische Veränderungen bedingt, welche eindeutige Gewinner unserer Kulturlandschaft. ökologischen und ökonomischen Gründen ist häufigere Mastjahre und milde Winter mit Sie erschließen sich zunehmend neue Lebens- ein fundiertes jagdliches „Management“ zur sich bringen sowie andererseits durch Steige- räume. In Niedersachsen dehnen die Wild- Regulation oder gar Reduktion der Schwarz- rung der landwirtschaftlichen Produktion. Die schweine ihren Lebensraum zunehmend in die wildbestände unabdingbar. Eine Bejagung in eine intensive Bejagung ist äußerst hohe Vermehrungsrate wurde lange westlichen Landkreise aus. Sie sind zunehmend Bejagungsgemeinschaften über die Reviergren- weiterhin unabdingbar Zeit unterschätzt, so dass die Bejagung vieler- auch in Siedlungsbereichen zu beobachten. zen hinaus, ohne Jagdneid und „Eigentumsden- orts geringer war als der Bestandszuwachs. Die Bestandsanstieg, Ausbreitung und Verstädte- ken“ ist zwingend erforderlich. Population wird weiter ansteigen, wenn nicht rung werden durch das enorme Reproduktions- überall ausreichend bejagt wird bzw. bejagt werden kann.

Die Kirrjagd nimmt mit über einem Drit- tel der Gesamtstrecke weiterhin den größten Frühe Geschlechtsreife, ergiebige Nahrungsquellen und viele Frischlinge führen zu hohen Reproduktionsraten Anteil an den Erlegungen in den Privatrevie- Foto: Sven-Erik Arndt ren ein. Insbesondere im waldarmen Westen, wo die Durchführung von Drückjagden deut- lich schwieriger ist, hat diese Jagdart einen wichtigen Stellenwert bei der Regulation des Frischlinge nehmen schon im ersten Lebensjahr an der Reproduktion teil Schwarzwildes. Bei einer maßvoll betriebenen Foto: Sven-Erik Arndt Kirrung, wie sie nach derzeitigen gesetzlichen Vorgaben (§33 NJagdG und Ausführungsbe- stimmungen) gelten, bedeutet die Kirrung auch veränderte Bejagungsstrategien. Das bedeu- keine reproduktionsfördernde Zusatznahrung, tet gleichzeitig, dass auch die Jagd ständig an da unsere Kulturlandschaft ohnehin schon diese Bedingungen angepasst werden muss. äußerst günstige Bedingungen für ungebro- chen hohe Reproduktionsraten liefert. Mit der Das vorgeburtliche Reproduktionspoten- zeitaufwändigen Einzeljagd alleine können die tial liegt seit einigen Jahren stabil bei 240 % Schwarzwildbestände jedoch nicht reguliert Zuwachs auf den gesamten Winterbestand. werden. Um Witterungsbedingungen weitge- Langfristig liegt der jährlich abschöpfbare hend ausgleichen sowie die Effektivität und Zuwachs nach Frischlingssterblichkeit im Mit- Gesamtstrecke steigern zu können, muss der tel bei 210 %. Es müssen also jährlich knapp Anteil an revierübergreifenden Bewegungsjag- 70 % des tatsächlichen Sommerbestands abge- den, insbesondere in den waldarmen Regionen, schöpft werden. Die Frischlingssterblichkeit erhöht werden. Das Hauptaugenmerk sollte auf schwankt jedoch jedes Jahr sehr stark und ist der Frischlingsbejagung liegen. Es ist eine früh-

32 Schalenwild Landesjagdbericht 2014 / 2015 33 27 Niederwildstrecken 2015 / 2016 in Niedersachsen, Stand 15.05.2016 Niederwild

Wildart erlegt Fallwild Summe Wildart erlegt Fallwild Summe Feldhase (Lepus europaeus PALLAS) Haarwild Federwild Feldhasen 46 392 13 386 59 778 Stockenten 77 652 1 694 79 346 Egbert Strauß Wildkaninchen 37 927 8 038 45 965 Krickenten 1 457 38 1 495 Wildkatzen 0 40 40 Knäkenten 0 0 0 Feldhase Luchse 0 3 3 Pfeifenten 845 16 861 Größe 42 – 68 cm Füchse 55 717 3 846 59 563 Löff elenten 0 4 4 Paarungszeit Januar bis August Steinmarder 7 612 1 211 8 823 Schnatterenten 0 0 0 Setzzeit Februar bis September Baummarder 1 400 252 1 652 Tafelenten 0 0 0 Gewicht bis 6,5 kg Iltisse 2 128 343 2 471 Reiherenten 0 3 3 Lebensraum Kulturfolger; typischer Vertreter der Lebensgemeinschaft Feldflur, Hermeline 1 562 152 1 714 Spießenten 0 6 6 kommt aber auch im Wald vor Mauswiesel 0 78 78 Kolbenenten 0 0 0 Dachse 5 088 1 389 6 477 Samtenten 0 0 0 Fischotter 0 9 9 Schellenten 0 3 3 Seehunde 0 4 4 Moorenten 0 1 1 Waschbären 9 406 664 10 070 Eiderenten 0 17 17 Marderhunde 2 619 230 2 849 Minke 14 4 18 Gänsesäger 0 2 2 Nutrias 10 255 132 103 87 Mittelsäger 0 1 1 Zwergsäger 0 0 0 Die Entwicklungen der Hasenbesätze und gangsursache genannt (KAMIENIARZ et al deren Ursachen geben den Hasenforschern 2013, MEICHTRY-STIER et al. 2014, SMITH et al. Waldschnepfen 5880 35 5915 immer noch Rätsel auf. Schlichte und ober- 2005, VAUGHAM et al. 2003). Gegen diese Auf- Blässhühner 13 67 80 flächliche Erklärungen werden der Situation fassung sprechen relativ hohe Hasenbesätze Federwild Silbermöwen 1921 144 2065 um die Hasenbesätze wie auch aller anderen in den intensiv genutzten niedersächsischen Rebhühner 76 299 375 Lachmöwen 17* 51 68 Niederwildarten nicht gerecht. Neben dem Agrarregionen auf guten Bodenstandorten Fasanen 29 878 3 564 33 442 Haubentaucher 0 0 0 unstrittigen Einfluss der Prädation auf die mit den Hauptfrüchten Zuckerrübe und Win- Wachteln 0 3 3 Großtrappen 0 0 0 Hasenbesätze (VOIGT 2009) wird häufi g die terweizen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Auerhähne 0 0 0 Graureiher 40* 114 154 intensive Landwirtschaft als wesentliche Rück- in den 1960er und 1970er Jahren bei einer

Auerhennen 0 0 0 Habichte – 2* 21 23 Feldhasen sind sehr standorttreu und verlassen ihr Revier nicht Foto: piclease / Reinhard Siegel Birkhähne 0 0 0 davon Lebendfang 0 0

Birkhennen 0 0 0 Mäusebussarde – 3* 376 379 Haselhähne 0 0 0 davon Lebendfang 0 0 Haselhennen 0 0 0 Sperber 0 10 10 Wildtruthühner 0 0 0 Rotmilane 0 8 8 Ringeltauben 122 421 3 259 125 680 Schwarzmilane 0 1 1 Türkentauben 1 244 79 1 323 Sturmmöwen 0 0 0 Höckerschwäne 263 57 320 Rohrweihe 0 3 3 Graugänse 17 551 233 17 784 Mantelmöwe 0 0 0 Blässgänse 0 64 64 Wanderfalken 0 3 3 Saatgänse 2 8 10 Baumfalken 0 1 1 Ringelgänse 0 3 3 Turmfalke 2* 16 18 Kanadagänse 1 189 31 1 220 Kolkraben 2* 26 28 Nilgänse 5 546 58 5 604 Rabenkrähen 108 779 931 109 710 Brandenten 0 6 6 Elstern 24 766 291 25 057 *mit Ausnahmegenehmigung für die Abschüsse

34 Niederwild Landesjagdbericht 2015 / 2016 35 28 Entwicklung der Frühjahrsbesätze (Hasen / 100 ha bejagbare Fläche) Auf der Nordseeinsel Pellworm (Schleswig- 30 Hasenstrecke Holstein) kam es in den letzten Jahren zu starken in den Naturregionen Niedersachsens 1991 – 2015 Niedersachsen nach Landkreisen Besatzrückgängen beim Hasen, wobei EBHS Landkreis Jagdstrecke nicht nachgewiesen wurde. Die Wissenschaftler Landkreis Ammerland 1 402 30 des Forschungsinstitutes für Wildtierkunde und Landkreis Aurich 4 433 Ökologie in Wien stellten dabei starke Verände- Landkreis Celle 219 25 rungen in der Zusammensetzung und der Diver- Landkreis Cloppenburg 3 623 sität der Darmflora der Hasen fest, was das Landkreis Cuxhaven 2 932 Veränderungen der 20 Aufkommen von schädigenden Darmbakterien, Landkreis Diepholz 2 219 Darmflora verantwortlich für Hasenrückgang? Parasiten und Krankheitserregern förderte und Landkreis Emsland 5 621 15 so vermutlich für die Hasenrückgänge verant- Landkreis Friesland 2 075 Landkreis Gifhorn 633 10 wortlich war (POSAUTZ et al. 2015). Ursache für die Veränderungen der „guten“ Darmflora ist Landkreis Goslar 97 Landkreis Göttingen 212 5 vermutlich ein gravierender Wechsel im Anbau Landkreis Grafschaft Bentheim 1 874 der Hauptkulturarten. Die Hasen gewöhnen sich 0 Landkreis Hameln-Pyrmont 147 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 mit der Zeit wieder an das „neue“ Nahrungsan- Landkreis Harburg 984 gebot und die Darmflora normalisiert sich. Nach Landkreis Heidekreis 612 Ems-Weser-Marsch Börde und Weser-Aller-Flachland Stader Geest und Heide neueren Studien aus der Humanmedizin ist die Landkreis Helmstedt 298 -Niederung Ostfriesl., Oldbg. und Osnab. Raum Weserbergland und Harz Darmflora entscheidend bei der Entstehung Landkreis Hildesheim 1 022 und Ausprägungen von verschiedenen Krank- Landkreis Holzminden 92 heiten des Menschen beteiligt. Darüber hinaus Landkreis Leer 2 909 Scheinwerferzählungen weniger intensiven Landwirtschaft in unserer und den langjährigen Scheinwerferzählungen wird von den Wiener Wissenschaftlern vermu- Landkreis Lüchow-Dannenberg 221 zeigen hohe Besatzunter- kleinbäuerlich geprägten Agrarlandschaft mit werden die ausgeprägten regionalen und loka- tet, dass die Winternahrung – beispielsweise Landkreis Lüneburg 396 schiede auf geringeren Prädatorendichten insgesamt deut- len Unterschiede in den Frühjahrsbesätzen und auf krautreichen Brachflächen – einen größeren Landkreis Nienburg 1 168 Landkreis Northeim 318 lich höhere Niederwildbesätze vorkamen. Die deren Entwicklungen deutlich (Abbildung 28). Einfluss auf den Hasenbesatz ausübt als die Landkreis Oldenburg 1 619 Jagdstrecken – wie wir heute wissen nur ein Es ist immer noch unklar, wie stark die inten- Sommernahrung. Landkreis Osnabrück 4 550 unzuverlässiger Weiser für die Lebendbesätze – sive Landwirtschaft und die Prädation für die Landkreis Osterholz 579 lassen nur eingeschränkte Aussagen zu den regionalen und lokalen Besatzunterschiede Mitte der 2000er Jahre gingen mit Wegfall Landkreis Osterode am Harz 84 Rückgangsursachen zu. Anhand der WTE Daten und -entwicklungen verantwortlich sind oder ob der Flächenstilllegungsprämien viele Brachflä- Landkreis Peine 1 034 andere Faktoren einen deutlich größeren Ein- chen für das Niederwild als Nahrungshabitate Landkreis Rotenburg / Wümme 1 493 fluss ausüben (zur Auswirkung der Prädation s. verloren und die Kulturartenzusammensetzung Landkreis Schaumburg 501 Schwerpunkthemen). änderte sich. Die intensive Landwirtschaft ist Landkreis Stade 3 628 Landkreis Uelzen 315 29 Feldhase: Frühjahrsbesatz pro km² bejagbare Fläche 2015 vermutlich für sich allein nicht die Ursache für Aktuelle Untersuchungen aus Italien weisen die Rückgänge der Hasenbesätze, sondern Landkreis Vechta 2 550 Gemeinden in Niedersachsen auf die Bedeutung der EBHS-Viruserkrankung ein Auslöser, der nachgeschaltete Faktoren Landkreis Verden 641 Landkreis Wesermarsch 2 672 hin, von der vor allem Hasenbesätze von über 15 verstärkt oder mindert. Um diese Wirkmecha- Landkreis Wittmund 3 029 Hasen/km² betroffen sind CHIARA( et al. 2014). nismen zu verstehen und daraus effektive Maß- Landkreis Wolfenbüttel 353 Der EBHS Seuchenzug in den 1980er und 1990er nahmen herleiten zu können, sind weitere Region Hannover (inkl. 1 756 Jahren in Deutschland hatte zu deutlichen Untersuchungen notwendig. Landeshauptstadt Hannover) Hasenverlusten geführt (ESKENS et al. 1987, Stadt Braunschweig 120 FROEHLICH et al. 2003). Derzeit liegen aus Nie- Im Rahmen der Greening-Verpflichtung der Stadt Delmenhorst 151 dersachsen nur wenige EBHS –Nachweise von EU-Agrarreform sind die Landwirte neben dem Stadt Emden 506 Fallwilduntersuchungen beim LAVES vor. Grünlanderhalt und der Anbaudiversifizierung Stadt Oldenburg 210 verpflichtet, fünf Prozent ihrer Betriebsfläche Stadt Osnabrück 122 In Niedersachsen ist der gravierende Rück- als ökologische Vorrangflächen auszuweisen. Stadt Salzgitter 48 Stadt Wilhelmshaven 172 gang der Hasenbesätze seit Mitte der 2000er Diese Vorgabe bietet eine gute Chance, die Stadt Wolfsburg 138 Jahre vor allem in den Hasenhochburgen im Nor- zwingend erforderlichen Bracheflächen als 0 10 20 30 40 50 km den und Westen auffällig (Abbildung 28), was auch Feldrand-, Puffer- oder Waldrandstreifen Gesamt 59778 auf den Einfluss eines lokalen EBHS-Seuchen- für unsere Wildtiere zu generieren. Hier sind Datenquelle: Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE), Landesjägerschaft Niedersachsen e. V., zuges hinweisen könnte. Am ITAW wird derzeit Jäger und Naturschützer aufgefordert, zusam- Greening bietet eine gefördert durch Jagdabgabemittel des Landes Niedersachsen. gute Chance für effektive Kartograpfische Grundlage: ©GeoBasis-DE / BKG 2002 eine Untersuchung mit italienischen Wildbiolo- men mit den Landwirten effektive Biotop- Biotopverbesserungen gen zu diesem Thema vorbereitet, in der Blutse- verbesserungsmassnahmen in den Revieren 0 > 15 – 20 keine Daten > 21 – 5 > 20 – 25 Kreisgrenzen ren von erlegten Hasen aus dieser Zeit auf EBHS umzusetzen. > 25 – 10 > 25 Gemeindegrenzen Antikörper untersucht werden sollen. > 10 – 15

36 Niederwild Landesjagdbericht 2015 / 2016 37 Die Hasenbesätze im Weser-Leine-Bergland jahrsbesätze von 30-50 Hasen / 100 ha keine (Oryctolagus cuniculus L.) waren über die letzten 25 Jahre der Wildtier- Seltenheit. Besonders ausgeprägt sind die Wildkaninchen erfassung relativ konstant zwischen 8 und 11 Unterschiede auf den Ostfriesischen Inseln; Egbert Strauß Hasen / 100 ha. In der Stader Geest, der Lüne- auf der Insel Spiekeroog hat der Hasenbesatz burger Heide als auch in der Börde und dem wieder auf ca. 50 Hasen / 100 ha zugenommen, Weser-Allerflachland sind Anstiege von Mitte wohingegen die Inseln Wangerooge, Norderney der 1990er Jahre von rund 10 Hasen auf 15 und Juist nur ein geringes Hasenvorkommen Hasen / 100 ha bis Mitte der 2000er Jahre zu meldeten. Wildkaninchen verzeichnen, dann wieder ein Rückgang auf das Größe 35 – 45 cm ursprüngliche Niveau. Besonders ausgeprägte In den Jagdstrecken können die regionalen Paarungszeit Februar bis August Besatzzu- und -abnahmen mit dem gleichen Populationsschwankungen der Frühjahrsbe- Setzzeit März bis September zeitlichen Verlauf kamen in der Elbe-Niederung sätze nur annähernd wiedergegeben werden, Gewicht 1,5 – 2 kg sowie in Ostfriesland, dem Oldenburger und da bei zurückgehenden Besätzen die Jäger Lebensraum Bevorzugt hügeliges Gelände Osnabrücker Raum vor. Auff ällig ist, dass sich verstärkt die Bejagung einschränken oder aus- mit grasigen Parzellen und in allen Regionen, mit Ausnahme der Weser- setzen und damit die Jagdstrecken überpropor- Gebüsch auf sandigen Böden; an Waldrändern, Hecken, Dämmen, Ems-Marsch entlang der Küste, die Frühjahrs- tional abnehmen. Darüber hinaus wird in den Böschungen; auch in Gärten und besätze auf dem Besatzniveau Mitte der 1990er südniedersächsischen Revieren mit geringen Parkanlagen Jahre zwischen 8,0 und 13,5 Hasen / 100 ha ein- Hasenbesätzen teils schon seit Jahrzehnten auf pendelten und in den letzten Jahren konstant eine Bejagung verzichtet oder nur der ein oder blieben. Gegenüber dem Vorjahr wurden aus andere „Küchenhase“ erlegt. 23 Landkreisen und kreisfreien Städten leichte Regionale Hasenbesätze Rückgänge und aus 24 Kreisen Zunahmen der Im Jagdjahr 2014 / 15 führten noch 50 % der in den letzten Jahren konstant Frühjahrsbesätze gemeldet. Reviere (= 3859 Reviere) in Niedersachsen eine Hasenjagd durch, wiederum ca. 250 Reviere Die Darstellung auf Gemeindeebene in der weniger als im Vorjahr. Von diesen Revieren Ursprünglich war das Kaninchen ausschließ- strecke um 85 % widerspiegelte. Seit 2002 ist seit dem 12.Jahrhundert in Niedersachsenkarte weist in den letzten Jahren erlegten nur rund 29 % (1 128 Reviere) mehr lich auf der Iberischen Halbinsel, den Balearen jedoch die Kaninchenstrecke auf niedrigem Deutschland nur noch wenige „Hasen-Hochburgen“ an der als 10 Hasen in ihrem Revier, die Mehrzahl der und Nordafrika beheimatet. Im Mittelalter kam Niveau zwischen 31 000 und 48 000 erlegten unteren Elbe, in der nord-westlichen Küsten- Reviere begnügte sich mit einem oder einigen diese Tierart nach Mitteleuropa. Urkundlich Individuen in etwa stabil. Der Fallwildanteil an region sowie in der Dümmer-Geestniederung wenigen „Küchenhasen“. Besonders deutlich erwähnt ist das Jahr 1149, in dem die ersten der Jagdstrecke schwankt für die letzten fünf aus. Die Besätze reichen auf dem Festland werden diese Unterschiede bei einer regionalen Kaninchen aus Frankreich in das Benediktiner Jahre zwischen 13 und 21 %. von maximal 35 Hasen / 100 ha in Ritterhude Betrachtung. In den traditionellen Niederwildre- Kloster Corvey bei Höxter nach Deutschland bis zu 3 Hasen in Walkenried am Südharz. In vieren im Nordwesten Niedersachsens bejagen kamen. In den folgenden Jahrhunderten führten guten Hasenrevieren sind nach wie vor Früh- rund 81 % der Reviere den Hasen. In den Jahren Aussetzungen und das Entweichen von Kanin- mit besonders hohen Hasenbesätzen (2005 und chen aus Gehegen zur Etablierung von lokalen, 2006) gingen die Jäger in über 90 % der Reviere freilebenden Populationen, die mehr und mehr 31 Entwicklung der Feldhasenstrecke auf Hasenjagd. Im Weser-Leine-Bergland oder jagdlich genutzt wurden. Durch die sprichwört- 32 Entwicklung der Wildkaninchenstrecke Jagdstrecke in Niedersachsen (inkl. Fallwild in Tausend Individuen) in der Region Lüneburger Heide erfolgte nur in liche Vermehrungsfreude der Kaninchen nahm Jagdstrecke in Niedersachsen (inkl. Fallwild in Tausend Individuen) rund 23 % der Reviere eine Bejagung, da der der Besatz im letzten Jahrhundert in weiten Tei- 350 Schwerpunkt hier auf der Schalenwildbejagung len Europas enorme Ausmaße an und führte zu 350 liegt. großen Schäden an den landwirtschaft lichen 300 Kulturen. 300 Die Jagdstrecke beim Feldhasen im abgelau- 250 250 fenen Jagdjahr 2015 / 16 stieg gegenüber dem Durch die beabsichtigte Infektionen mit dem Vorjahr um rund 8 % auf 46 392 erlegte Feld- Myxoma-Virus in den 1950er Jahren in Frank- 200 200 hasen leicht an. Die Fallwildanzahl ging dage- reich und die Einschleppung des RHD -Virus

150 gen leicht zurück (13 386 gefundenen Hasen = (Rabbit Haemorrhagic Disease oder „Chinaseu- 150 29 %), wobei die Dunkelziff er ungleich höher che“) aus China in den 1980er Jahren brachen

100 liegen dürft e. Der Fallwildanteil nimmt aufgrund die hohen Kaninchenbesätze in Folge der seu- 100 der eingeschränkten Bejagung zu und lag in chenartigen Ausbreitung dieser beiden Infek- 50 den letzten drei Jagdjahren zwischen 32 % und tionskrankheiten in Europa zusammen. RHD 50 27 % bezogen auf die Jagdstrecke. In den Jahren zusammen mit Myxomatose verursachte die mit den höchsten Hasenbesätzen (2005 / 2006) in den Jahren 1985 bis Anfang 2000 in weiten 1957 1962 1967 1972 1977 1982 1987 1992 1997 2002 2007 2015 1957 1962 1967 1972 1977 1982 1987 1992 1997 2002 2007 2015 wurden 10 5515 Hasen erlegt und 17 392 Fall- Teilen Deutschlands existenziell bedrohlichen wildhasen gemeldet, was einem Fallwildanteil Bestandseinbrüchen, was sich in einer mas- Gesamtstrecke Gesamtstrecke von 16 % entspricht. siven Abnahme der niedersächsischen Jagd-

38 Niederwild Landesjagdbericht 2015 / 2016 39 33 Wildkaninchenstrecke im benachbarten Landkreis Cloppenburg rei- Niedersachsen nach Landkreisen chen. Im nordöstlichen Niedersachsen sind die starken Zunahmen in den Landkreisen Harburg Landkreis Jagdstrecke und Rotenburg von 92 % bzw. 129 % hervorzu- Landkreis Ammerland 1 282 Landkreis Aurich 5 230 heben. Östlich der Weser sind die Jagdstrecken Landkreis Celle 34 in den ehemaligen besatzstarken Stadtkreisen Landkreis Cloppenburg 4 856 Wolfsburg und Braunschweig nach den star- Landkreis Cuxhaven 649 ken Besatzrückgängen in den vorangegan- Landkreis Diepholz 1 566 genen Jahren im letzten Jahre wieder deutlich Landkreis Emsland 10 818 angestiegen. Landkreis Friesland 790 Landkreis Gifhorn 143 Landkreis Goslar 0 Die Jagdstrecken schwanken in den einzel- Landkreis Göttingen 40 nen Landkreisen von einem Jahr zum anderen Landkreis Grafschaft Bentheim 2 555 sehr stark, was neben den unterschiedlichen Landkreis Hameln-Pyrmont 26 lokalen Krankheitsgeschehen auch auf unter- Landkreis Harburg 367 schiedliche Bejagungsaktivitäten zurückzufüh- Landkreis Heidekreis 265 ren ist. Landkreis Helmstedt 54 Landkreis Hildesheim 189 Landkreis Holzminden 18 Ein Aussterben des Kaninchens in Mittel- Landkreis Leer 742 europa in Folge von Myxomatose und RHD ist Landkreis Lüchow-Dannenberg 5 nicht zu erwarten. Aufgrund der weiten Verbrei- Landkreis Lüneburg 238 tung des Kaninchens in Niedersachsen und des Landkreis Nienburg 343 hohen Reproduktionspotentials dieser Wild- Landkreis Northeim 20 Die Jagdstrecken des Wildkaninchens schwanken sehr stark Foto: piclease / Reinhard Siegel art ist die Hoffnung nicht unbegründet, dass Landkreis Oldenburg 1 035 Landkreis Osnabrück 2 795 sich das Kaninchen nach dem Überstehen der Landkreis Osterholz 325 Viruserkrankungen wieder in seinen Besätzen Landkreis Osterode am Harz 0 erholen wird. Kaninchen durch Trotz des starken Besatzrückganges Ende Die Jagdstrecke beim Kaninchen ist seit Landkreis Peine 672 Ein Aussterben des Wildkaninchens ist nicht zu befürchten Foto: piclease / Manfred Nieveler Myxomatose und RHD stark der 1990er Jahre ist das Kaninchen noch weit Anfang der 2000er Jahre um etwa 48 % gestie- Landkreis Rotenburg / Wümme 1 045 zurück gegangen Landkreis Schaumburg 20 verbreitet und kommt aktuell noch in 57 % der gen. Insgesamt wurden im letzten Jagdjahr Landkreis Stade 649 Reviere vor – wenn auch überwiegend nur 37 927 Kaninchen erlegt und 8 038 (21 %) Kanin- Landkreis Uelzen 36 in geringen Besätzen. In rund 1841 Revieren chen als Fallwild gemeldet. Gegenüber dem Landkreis Vechta 3 123 (24 %) sind noch gute und in 432 Revieren (6 %) Vorjahr ist dies ein Minus von 3 %. Die höchste Landkreis Verden 935 sehr gute Besätze zu verzeichnen. Jagdstrecke wurde wie in den Vorjahren im Landkreis Wesermarsch 273 Landkreis Emsland mit 10 818 Kaninchen erzielt, Landkreis Wittmund 415 Die Verbreitungsschwerpunkte der Kanin- gefolgt vom Landkreis Aurich mit 5 230 Kanin- Landkreis Wolfenbüttel 109 Region Hannover (inkl. chen liegen im westlichen sowie im mittle- chen, wobei das Gros der Kaninchen sicherlich 854 Landeshauptstadt Hannover) auf den Inseln Baltrum und Norderney erlegt ren Niedersachsen. Obwohl das Kaninchen in Stadt Braunschweig 428 weiten Teilen Niedersachsens nur in geringen wurde. Die Landkreise Grafschaft Bentheim, Stadt Delmenhorst 0 Besatzdichten vorkommt, existieren mit Aus- Osnabrück, Cloppenburg und Vechta im west- Stadt Emden 167 nahme der waldreichen Mittelgebirgsregionen lichen Niedersachsen weisen ebenfalls hohe Stadt Oldenburg 70 bislang noch keine größeren Verbreitungslü- Kaninchenbesätze auf. In den Landkreisen Stadt Osnabrück 78 cken. Vor allem in den urbanen Bereichen fin- westlich der Weser mit relativ hohen Kanin- Stadt Salzgitter 135 Stadt Wilhelmshaven 369 det das Kaninchen noch Rückzugsgebiete und chenbesätzen sind gravierende Unterschiede Stadt Wolfsburg 2 202 kommt somit fast flächendeckend in Nieder- in den Jagdstrecken zum Vorjahr festzustellen, Gesamt 45 965 sachsen vor. die von –57 % im Landkreis Leer bis zu 38 %

40 Niederwild Landesjagdbericht 2015 / 2016 41 Rebhuhn (Perdix perdix L.)

Egbert Strauß

Rebhuhn Größe ca. 30 cm Paarungszeit Februar bis Juni Brutdauer und 23 – 25 Tage, Gelegegröße 10 – 15 Eier Gewicht 300 – 400 g Lebensraum Off ene Landschaft (Acker, Wiese, Heide) mit ausreichender Deckung

Das Rebhuhn, ein typischer Bewohner der Agrarlandschaft Foto: piclease / Manfred Nieveler Das Rebhuhn war einst der Charaktervogel 1960 und 1970er Jahren in den westdeutschen der mitteleuropäischen Kulturlandschaft . Die Bundesländern mit hohen Rebhuhnbesätzen ehemals kleinstrukturierte bäuerliche Land- keine Seltenheit. Heute ist dagegen das Reb- wirtschaft bot dem Rebhuhn durch die vielen huhn in der intensiv genutzten Feldflur nur noch Kantone Schaff hausen und Genf wurde, wis- realistisch“ (JENNY 2015). Die Gründe für das Feldraine, der vielfältigen Feldfrüchte und die selten zu beobachten. Dieser Rückgang ist für senschaft lich begleitet von der Vogelwarte Scheitern liegen zum einen in biologischen weniger intensiven Bewirtschaft ungsformen das Rebhuhn wie auch für viele andere Vogelar- Sempach, die Chancen und Grenzen der Wie- Aspekten wie den relativ hohen Lebensrauman- einen optimalen Lebensraum. Jagdstrecken ten der Agrarlandschaft in den letzten Jahrzehn- deransiedlung des Rebhuhn aufgezeigt (JENNY sprüchen und der kurzen Lebenserwartung des von 60000 Rebhühnern und mehr waren in den ten in Mitteleuropa festzustellen. 2015; http://www.vogelwarte.ch/de/projekte/ prioritaetsarten/artenfoerderung-rebhuhn. 35 Rebhuhn: Anzahl der Paare (Brutpaare) pro km² Off enlandfl äche 2015 Die Sicherung der Rebhuhnbesätze wird im html). Trotz umfassender Biotopverbesserungs- Gemeinden in Niedersachsen Wesentlichen davon abhängen, inwieweit es massnahmen, Prädatorenkontrolle, Lenkung 34 Entwicklung der Rebhuhnstrecke den Jägern und Naturschützern gelingt, zusam- der Erholungssuchenden, sowie Einbindung der Jagdstrecke in Niedersachsen (inkl. Fallwild in Tausend Individuen) men mit den Landwirten geeignete struktur- wichtigsten Akteure aus Naturschutz, Landwirt- reiche Habitate zu erhalten. Dieses wird ohne schaft und Jägerschaft war es nicht gelungen, 180 Zugeständnisse der Landwirtschaft kaum erloschene Rebhuhnbesätze durch Auswilde- erfolgreich sein. Auch eine intensive Prädato- rung wieder zu etablieren bzw. autochthonen 160 renkontrolle kann ein unzureichendes Lebens- Besätze dauerhaft zu stützen und zu sichern. 140 raumangebot nicht vollständig kompensieren, In dem Untersuchungsgebiet im Klettgau (530

120 andererseits kann in reichstrukturierten Nieder- ha) wurden auf ca. 6 % der Fläche Blühstreifen wildrevieren nicht gänzlich auf eine Beutegrei- und andere optimale Rebhuhnhabitate ange- 100 ferbejagung verzichtet werden. Der Jäger hat legt. Hier brüteten nach Wiederansiedlung im 80 heute somit eine bedeutende Verantwortung Jahr 2005 wieder 20 Paare, danach erlosch der für die Erhaltung dieser in seiner Obhut stehen- Besatz in den darauff olgenden Jahren vollstän- 60 den Wildart, auch wenn er auf eine Bejagung dig, eingeleitet u.a. durch den schneereichen 0 10 20 30 40 50 km 40 verzichten muss. Winter 2006. Auch im Kanton Genf, in dem zwi- Datenquelle: schen 2004 und 2014 jährlich rund 100 gezüch- Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE), 20 Landesjägerschaft Niedersachsen e. V., gefördert durch Jagdabgabemittel des Landes Niedersachsen. In vielen langjährigen Projekten wie tete Rebhühner ausgesetzt wurden, gingen die Kartograpfi sche Grundlage: © GeoBasis-DE / BKG 2002 beispielsweise in England, Schweiz und Besätze massiv zurück. „Unter den heutigen 1957 1962 1967 1972 1977 1982 1987 1992 1997 2002 2007 2015 Deutschland wurde und wird versucht, die Reb- politischen und gesellschaft lichen Rahmen- 0,0 > 1,5 – 2 keine Daten huhnbesätze zu stabilisieren und wieder anzu- bedingungen ist die Erhaltung des anspruchs- > 0,0 – 1 > 2,0 – 3 Kreisgrenzen Gesamtstrecke > 1,0 – 1,5 > 3,0 Gemeindegrenzen heben. In den Rebhuhnprojekten der schweizer vollen Rebhuhns in der Schweiz nicht mehr

42 Niederwild Landesjagdbericht 2015 / 2016 43 Rebhuhns selbst sowie dem hohen Prädations- Brachen und optimalen Rebhuhnhabitaten kom- 37 Entwicklung der Rebhuhnbesätze (Paare / 100 km² Offenlandfläche) druck. Darüber hinaus scheint die Höhenlage pensiert werden. Es ist allerdings fraglich, ob in den Naturregionen Niedersachsens von 1991 – 2015 im Klettgau mit rund 450 m üNN und dadurch in unserer Agrarlandschaft großflächig diese bedingte schneereiche Winter nachteilig zu Blüh- und Brachflächenanteile erreicht werden

sein. Zum anderen sehen die Projektverant- können. Trotz alledem sollte versucht werden 3,0 wortlichen den gesellschaftlichen Aspekt als – auch zum Wohle anderer Niederwild- und wesentlichen Hemmschuh. Die Erholungssu- Vogelarten - so viele Blüh- und Bracheflächen 2,5 chenden und die Bevölkerung in den besiedel- 2,0 ten Tallagen sind nicht bereit, Einschränkungen 36 Rebhuhnstrecke inkl. Fallwild zur Verringerung von Störungen (Fahrverbote, Niedersachsen nach Landkreisen 1,5 Leinenpflicht etc.) in Vorranggebieten als auch Landkreis Jagdstrecke eine effektive Prädatorenkontrolle zu akzeptie- 1,0 Landkreis Ammerland 0 ren. Darüber hinaus ist die Landwirtschaft nicht Landkreis Aurich 25 0,5 bereit, großräumig weitere ökologische Vor- Landkreis Celle 39 rangflächen in den Ackerbaugebieten bereit zu Landkreis Cloppenburg 8 0,0 stellen. Dabei sind die Anteile an ökologischen Landkreis Cuxhaven 19 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 Rebhuhnschutz in der Flächen in der Schweiz schon deutlich höher Landkreis Diepholz 15 Schweiz nicht erfolgreich als in vielen Revieren in unseren niedersächsi- Landkreis Emsland 14 Dümmer, Osnabrücker Land Börde, Aller-Flachland Weserbergland, Harz Stader Geest, Heide Ostfriesland, Oldenburg schen Agrarbereichen. Landkreis Friesland 3 Landkreis Gifhorn 30 Landkreis Goslar 0 In dem Rebhuhnschutzprojekt im Land- anzulegen wie möglich. Die Greening-Verpflich- Rebhuhnbesätze bei leicht schwankenden Greening Verpflichtung Landkreis Göttingen 18 kreis Göttingen (www.rebhuhnschutz- tung der EU-Agrarreform, die niedersächsi- Besätzen zwischen 0,17 (2011) und 0,31 Brut- bietet Chancen für Blüh- und Landkreis Grafschaft Bentheim 0 Brachefläche projekt.de) wurden seit 2004 über 1 000 Landkreis Hameln-Pyrmont 3 schen Agrarumweltprogramme oder die lokalen paare / 100 ha Offenlandfläche (2005) relativ Blühstreifen mit einer Gesamtfläche von ca. Landkreis Harburg 1 Initiativen der Jägerschaften bieten hier Mög- stabil. In den Jahren 2005 bis 2009 erlebte das 540 ha angelegt (GOTTSCHALK und BEEKE Landkreis Heidekreis 18 lichkeiten, die genutzt werden sollten. Rebhuhn in dieser Region ein kleines Zwischen- 2014). Bezogen auf die gesamte Agrarfläche Landkreis Helmstedt 4 hoch mit Besätzen um die 0,3 Brutpaare / 100 ha des Landkreises konnten somit 0,8 % der Flä- Landkreis Hildesheim 12 Die Rebhuhnbesätze in den Frühjahren von Offenlandfläche. In den letzten Jahren ist hier che mit Blühstreifen gestaltet werden. Lokal Landkreis Holzminden 0 1998 bis 2005 waren in Niedersachsen bei leich- wieder eine leichte Zunahme zu verzeichnen. Landkreis Leer 0 konnte der Flächenanteil auf 3-7 % Fläche aus- ten Schwankungen auf niedrigem Niveau von Die Ursachen für diese unterschiedlichen Rück- Landkreis Lüchow-Dannenberg 14 geweitet werden. Die Göttinger empfehlen Landkreis Lüneburg 4 rund 1,0 Paare / 100 ha Offenlandfläche relativ gänge sind nicht trivial zu erklären. Parallelen hier ausdrücklich die Maßnahme „strukturier- Landkreis Nienburg 27 konstant. Seit Mitte der 2000er Jahre ist jedoch zur Entwicklung der Fasanenbesätze und den ter Blühstreifen“ (BS12) mit ihrer angepass- Landkreis Northeim 17 wieder ein anhaltender Rückgang zu konsta- Rückgangsursachen sind wahrscheinlich. ten Bewirtschaftungsweise für Rebhühner Landkreis Oldenburg 8 tieren. Von 2005 auf 2015 ging der Besatz in aus den niedersächsischen Agrarumweltpro- Landkreis Osnabrück 0 Niedersachsen auf 0,40 Paare / 100 ha Offen- In Niedersachsen wurde in den vergange- grammen (http://www.ml.niedersachsen.de/ Landkreis Osterholz 0 landfläche zurück, ein Rückgang von über 50 %. nen Jahrzehnten schon weitgehend auf eine Ursachen für die unter- portal/live.php?navigation_id=34166&article_ Landkreis Osterode am Harz 0 Die Rückgänge waren besonders ausgeprägt in Bejagung verzichtet und in mehr als 90 % der schiedlichen regionalen Landkreis Peine 4 Besatzrückgängen nicht id=122369&_psmand=7). In Revieren mit hohen den Hauptvorkommensgebieten im westlichen Reviere das Rebhuhn ganzjährig geschont. Landkreis Rotenburg / Wümme 0 trivial Blühflächenanteilen reagierte das Rebhuhn Niedersachsen. In dieser Region, hier bezeich- Aufgrund des anhaltenden Rückgangs der Reb- Landkreis Schaumburg 7 zeitweise mit deutlichen Besatzzunahmen, Landkreis Stade 19 net als „Dümmer, Osnabrücker Land“ mit den huhnbesätze in den Hauptvorkommensgebie- großräumig bleibt der Rebhuhnbesatz im Land- Landkreis Uelzen 4 Naturräumen Dümmer Geestniederung, Ems- ten im westlichen und mittleren Niedersachsen kreis Göttingen über diesen Zeitraum jedoch im Landkreis Vechta 0 Hunte-Geest und Unteres Weserbergland stieg fordert die Landesjägerschaft Niedersachsen Wesentlichen konstant. Vor allem schneereiche Landkreis Verden 17 der Rebhuhnbesatz von 1999 bis 2002 vorüber- e.V. seit 2012 von allen Mitgliedern einen frei- Winter machen den Rebhühnern zu schaffen. Landkreis Wesermarsch 0 gehend deutlich an, um nach 2006 drastisch willigen Verzicht der Rebhuhnbejagung, der bis Landkreis Wittmund 0 abzufallen. In den anderen Regionen sind für auf wenige Ausnahmen von den Revierinhabern Die Prädationskontrolle durch Jäger wurde in Landkreis Wolfenbüttel 10 den Zeitraum 1999 bis 2006 ebenfalls kons- umgesetzt wird. Region Hannover (inkl. 33 diesem Projekt nicht forciert, um die Effekte der Landeshauptstadt Hannover) tante bzw. leicht ansteigende Besätze festzu- Im Westen starke Besatz- Biotopverbesserung besser einschätzen zu kön- stellen. Im Westen von Niedersachsen und in In Niedersachsen wurden 76 Rebhühner rückgänge im Süden relativ Stadt Braunschweig 0 stabile Besätze nen. Hohe Verluste durch Prädation - vor allem Stadt Delmenhorst 0 der Stader Geest sind die Rebhuhnbesätze wei- erlegt und 299 als Fallwild gemeldet. In neun zur Brutzeit - nahmen einen deutlichen Einfluss Stadt Emden 0 terhin in einem starken Sinkflug mit Rückgän- Landkreisen (Diepholz, Emsland, Nienburg, auf den Besatz. In fast allen Rebhuhnschutzpro- Stadt Oldenburg 0 gen um 76 % bzw. 63 % von 2002 bis 2015. Schaumburg, Oldenburg, Hannover, Lüchow- jekten in England und Frankreich wird dagegen Stadt Osnabrück 2 Dannenberg, Celle und Peine) wurden noch die Bejagung von Prädatoren forciert (POTTS Stadt Salzgitter 0 In der intensiv genutzten Agrarlandschaft vereinzelt Rebhühner erlegt, wobei dieses Ver- 2012). Nach Einschätzung von GOTTSCHALK Stadt Wilhelmshaven 0 der Börde und des Weser-Aller-Flachlandes halten für das Ansehen der Jägerschaft äußerst Stadt Wolfsburg 0 UND BEEKE (2014) könnte der Prädationseffekt beträgt der Rückgang dagegen nur 38 % und schädlich, für die Besatzentwicklung des Reb- durch eine ausreichende Dichte an Blühflächen, Gesamt 375 im Weser-Leine-Bergland nur 8 %. Im Weser- huhns unerheblich ist. Leinebergland und Harzvorland blieben die

44 Niederwild Landesjagdbericht 2015 / 2016 45 Fasan (Phasianus colchicus L.) Der Fasan kommt in gut der Hälfe der nie- per lässt sich beurteilen, welche Erreger in der dersächsischen Reviere vor. Sein Bestand ist Population vorkommen. Die Frage ihres krank- Jennifer Liebing jedoch nach wie vor rückläufi g. Im Jagdjahr machenden Potentials (ihrer Pathogenität) 2014 / 15 wurde der Fasan in 2 604 Revieren bleibt zunächst off en. Die bisher aufgezeigten bejagt. Die Jagstrecke 2015 / 16 lag bei insge- Erreger rufen verschiedene Erkrankungen her- samt 33 442 Tieren, im Vergleich zum Vorjahr vor und treff en insbesondere Jungtiere. Diese ein Rückgang um 4 146 Individuen. haben noch kein ausgereift es Immunsystem und sind damit anfälliger für Krankheitserreger, Fasan Auf Grund der starken Besatzrückgänge der sodass eine Untersuchung der Küken ein wich- Wildtiererfassung bietet Fasanenpopulation werden mögliche Faktoren tiges Instrument ist, um Krankheitserreger auf- gute Dokumentation der Größe 70 – 90 cm (m.), 70 – 90 cm (w.) Besatzentwicklung dieses Geschehens in verschiedenen Projekten zufi nden und zu charakterisieren. Paarungszeit Februar bis Juni am ITAW untersucht. Dabei werden der Einfluss Brutdauer und 23 – 25 Tage Gelegegröße 10 – 12 Eier von Prädatoren aufgezeigt, Untersuchungen Die Untersuchungen der Küken in den letz- Gewicht bis 1400 g zu Krankheitsvorkommen durchgeführt, Wit- ten Jahren zeigen auf, dass sich die Jungtiere terungsveränderungen betrachtet und ein mit verschiedenen Parasiten und Organent- Lebensraum Büsche, Hecken, Busch- wald, Waldrand, Wiesen, möglicher Einfluss von Pflanzenschutzmitteln zündungen auseinandersetzen müssen. Dabei Sumpf, Getreidefelder, überprüft . Ebenso werden die Veränderungen in stellte sich heraus, dass es keine Hinweise auf Verlandungszonen der Landwirtschaft und mögliche Folgen auf das ein seuchenhaft es Krankheitsgeschehen bei Habitat der Fasane untersucht. den erwachsenen Fasanen gibt.

Projekte zum Fasan am Institut für Terrestri- Das ITAW verfolgt daher für die nächsten sche und Aquatische Wildtierforschung der Jahre den Ansatz (Abbildung 39), dass mögli- Stift ung Tierärztliche Hochschule Hannover cherweise eine unzureichende Nahrungsver- In einem mehrjährigen Projekt wurde der fügbarkeit durch Insektenmangel in den ersten Einfluss der Beutegreifer auf Fasane insbeson- Wochen nach dem Schlupf zu einer Mange- Rückgang des Fasans hält Der Fasan ist ursprünglich in Asien behei- colchicus torquatus und mongolicus importiert, dere zur Brut- und Aufzuchtzeit in Niedersach- lernährung der Küken führt. HILL (1985) stellt weiterhin an matet und wurde um ca. 500 n. Chr. von den die sich mit der am frühesten eingebürgerten sen untersucht. Danach gehen bis zu 57 % aller eine positive Verbindung zwischen der Überle- Römern in Europa eingebürgert (FISCHER Nominatform vermischten. Aus deren Vermi- Gelege verloren, wobei der Prädationsanteil bei bensrate der Küken und der Insektendichte dar. 1966). Heutzutage ist er in den Niederungen schung entstand schließlich der typische Jagd- 40 % liegt. Fasanenhennen weisen eine 1 Jah- Je mehr Insekten verfügbar sind, desto mehr der typische Jagdfasan bis zu montanen Lagen in ganz Europa weit fasan (GLUTZ VON BLOTZHEIM 1994, BAUER resüberlebensrate von ca. 55 % auf. Küken überleben die ersten Wochen. Bei gerin- entstand aus einer Mischung verbreitet. Seit dem 18. bzw. Anfang des 20. et al. 1994). Das Hauptvorkommen des Fasans gerer Insektendichte müssen die Küken einen von Rassen Jahrhunderts wurden die Rassen Phasianus liegt im südwestlichen Niedersachsen in den Als Hauptprädatoren bei den Hennen und größeren Radius absuchen, wodurch sie mehr Naturregionen der Ems-Hunte-Geest, der Düm- Gelegen sind mit saisonal unterschiedlichem Energie verbrauchen und zusätzlich für Prä- mer-Geestniederung sowie im Unteren Weser- Schwerpunkt (Stein-)Marder, Fuchs und andere datoren besser sichtbar sind. Durch die Man- bergland. Das Nahrungsspektrum der adulten Raubsäuger sowie Raben- und Greifvögel zu gelernährung kann es darüber hinaus zu einer 38 Entwicklung der Fasanenstrecke Fasane basiert vorwiegend auf pflanzlichen nennen. Auch die Störung von brütenden Hen- Schwächung des Immunsystems kommen, so Jagdstrecke in Niedersachsen (inkl. Fallwild in Tausend Individuen) Bestandteilen. Dabei werden verschiedene Teile nen auf dem Nest mit einhergehender Nest- dass eigentlich unproblematische Krankheits- der Pflanze, wie Samen, Beeren, Knollen, Wur- aufgabe liegt bei 37 % aller Nestverluste. Die erreger entscheidend zu hohen Verlusten bei 350 zelsprösse, Blätter als auch grüne Sprosse auf- Prädation als Einflussgröße nimmt sowohl für den Küken führen. Insekten bilden mit ihrem genommen. Ein geringer Teil tierischer Nahrung den Jahreszuwachs beim Fasan als auch im Hin- 300 in Form Insekten gehört ebenfalls zum Spek- blick auf die aktuelle Bestandssituation einen 39 Hypothese zum Populationsrückgang trum. Besonders die Küken sind in den ersten hohen Stellenwert ein. 250 drei Lebenswochen auf tierisches Eiweiß ange- geringes wiesen und fressen kleine bodennahe Insek- Die Untersuchungen zum Krankheitsvor- Insektenvorkommen 200 ten. Dieser Anteil beträgt noch rund 70 % in der kommen bei den wildlebenden Fasanen in Mangelernährung der Küken dritten Lebenswoche und sinkt weiter ab. Ab Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Habitatnutzung 150 Schwächung des der sechsten Woche beträgt der Insektenanteil Schleswig-Holstein wurden dieses Jahr abge- Immunsystems 100 noch rund 20 %. Allerdings ist die Umstellung schlossen. Seit 2011 wurde Fallwild von Jägern auf die pflanzliche Nahrung bis dahin weitest- eingeschickt und auf Todesursache und vorlie- Infektionskranheiten 50 gehend abgeschlossen (BEHNKE & CLAUSEN gende Erkrankungen untersucht. Durch die Ver- 2007). Die wichtigsten Insekten in der Küken- wandtschaft der Fasane zum Haushuhn spielen nahrung stellen Spornzikaden (Delphacidae), ähnliche Krankheitserreger eine Rolle. Dafür 1957 1962 1967 1972 1977 1982 1987 1992 1997 2002 2007 2015 Wanzen (Heteroptera), Blattwespen (Tenthredi- wurden bei den Jagdstrecken Blutproben der nidae) und Schmetterlingsraupen (Lepidoptera erlegten Tiere genommen und auf verschiedene Populationsrückgang Gesamtstrecke larvae) dar. Antikörper untersucht. Anhand dieser Antikör- Jennifer Liebing / ITAW

46 Niederwild Landesjagdbericht 2015 / 2016 47 hohen Gehalt an Eiweißen eine wichtige Grund- xes Zusammenspiel verschiedener Faktoren ist den Zusammenarbeit zwischen den Praktikern lage für die Ernährung der Küken in den ersten und nicht durch einfache Schlussfolgerungen und den Wissenschaftlern. Allen Jägern wird Lebenswochen, wodurch eine gesunde Entwick- erklärt werden kann. Diese Wirkmechanismen für die bisher erbrachte Unterstützung herzlich lung gewährleistet wird. Um die Einflüsse eines aufzudecken bedarf einer guten und andauern- gedankt! verminderten Eiweißgehaltes in der Nahrung auf die Fasanenküken ab Schlupf zu untersu- 40 Fasanstrecke 41 Fasan: Anzahl der Hennen pro km² Offenlandfläche 2015 chen, wurden im Sommer 2015 erste Untersu- Niedersachsen nach Landkreisen Gemeinden in Niedersachsen chungen mit Fasanenküken unter kontrollierten Landkreis Jagdstrecke Bedingungen im Stall auf dem Lehr- und For- Landkreis Ammerland 754 schungsgut Ruthe der Stiftung Tierärztliche Landkreis Aurich 1 940 Hochschule Hannover durchgeführt. Hierbei Landkreis Celle 10 wurde durch eine Fütterung mit unterschiedli- Landkreis Cloppenburg 3 742 chen Eiweißgehalten untersucht, ob sich eine Landkreis Cuxhaven 940 suboptimale Eiweißernährung auf die Ent- Landkreis Diepholz 1 892 wicklung der Jungtiere auswirkt. Während des Landkreis Emsland 7 624 Landkreis Friesland 916 Versuches wurden deutliche Unterschiede im balzender Fasanhahn Foto: Ingo Curland Landkreis Gifhorn 64 Wachstum der Küken, ihrem Gewicht und ihrer Landkreis Goslar 0 Gefiederentwicklung beobachtet (Foto Seite 49 Landkreis Göttingen 2 unten). durch verlängertes Verharren eingeschränkt Landkreis Grafschaft Bentheim 1 243 sein, was sie zu einer leichten Beute für Präd- Landkreis Hameln-Pyrmont 9 Solch eine verspätete Entwicklung bei atoren werden lässt. Ein verspätetes Flügge- Landkreis Harburg 346 0 10 20 30 40 50 km schlechterer Eiweißversorgung kann in der werden durch eine verzögerte Entwicklung des Landkreis Heidekreis 20 Datenquelle: Landkreis Helmstedt 47 Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE), Wildbahn verheerende Folgen für die Jungtiere Gefieders kann ebenfalls dazu führen, dass Landesjägerschaft Niedersachsen e. V., Landkreis Hildesheim 15 gefördert durch Jagdabgabemittel des Landes Niedersachsen. haben. Die Küken können unter solchen Umstän- sie vom Beutegreifer schneller gegriffen wer- Landkreis Holzminden 19 Kartograpfische Grundlage: ©GeoBasis-DE / BKG 2002 den nicht viel Energie in die Nahrungssuche den können. Es wurden erste Hinweise auf ein Landkreis Leer 921 0 > 10 – 15 keine Daten investieren, da sie mit ihrem Energiehaushalt schwächer ausgeprägtes Immunsystem bei den Landkreis Lüchow-Dannenberg 53 > 20 – 1 > 15 – 20 Kreisgrenzen sparen müssen. Auch ihr Fluchtverhalten kann mangelernährten Küken gefunden. Dieser Hin- Landkreis Lüneburg 85 > 21 – 5 > 20 Gemeindegrenzen weis wird dahingehend näher untersucht, ob Landkreis Nienburg 670 > 25 – 10 Landkreis Northeim 0 Projekte zum Fasan am Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung die Immunschwäche ausschließlich durch eine Landkreis Oldenburg 1 196 der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover Eiweißunterversorgung hervorgerufen wird. Landkreis Osnabrück 3 486 Foto: piclease / Wilhelm Gailberger Landkreis Osterholz 262 Deutliche Entwicklungsunterschiede: linkes Küken unter eiweißreduzierter Ernäh­ Der weitere Fokus liegt auf Nachforschun- Landkreis Osterode am Harz 0 rung, rechtes Küken mit optimaler Eiweißversorgung, jeweils 5 Wochen alt Foto: Jennifer Liebing / ITAW gen, ob tatsächlich eine reduzierte Nah- Landkreis Peine 289 rungsverfügbarkeit vorliegt und die Küken Landkreis Rotenburg / Wümme 493 verhungern oder in ihrer Entwicklung mit all den Landkreis Schaumburg 113 Landkreis Stade 1124 möglichen Folgen zurückbleiben. Erste Zählun- Landkreis Uelzen 3 gen zum Insektenvorkommen in verschiedenen Landkreis Vechta 2 443 Habitatstrukturen der Agrarlandschaft sind Landkreis Verden 498 am ITAW bereits angelaufen. Parallel werden Landkreis Wesermarsch 324 sowohl mögliche Einflüsse von Pflanzenschutz- Landkreis Wittmund 1 294 mitteln als auch Witterung und Prädation, Landkreis Wolfenbüttel 17 Region Hannover (inkl. sowie Zusammenhänge mit unterschiedlichen 107 Landeshauptstadt Hannover) Agrarstrukturen und Feldfrüchten betrachtet. Stadt Braunschweig 66 Verschiedene Untersuchungen zum Fressver- Stadt Delmenhorst 53 halten von Fasanenküken im Freiland und unter Stadt Emden 76 kontrollierten Bedingungen in Begleitung eines Stadt Oldenburg 79 Tests auf Funktion des Immunsystems sollen Stadt Osnabrück 55 folgen. Stadt Salzgitter 3 Nach den ersten Jahren der Untersuchun- Stadt Wilhelmshaven 112 Stadt Wolfsburg 37 gen stellte sich heraus, dass die Ursachen des Fasanen- und Rebhuhnrückganges ein komple- Gesamt 33 442

48 Niederwild Landesjagdbericht 2015 / 2016 49 Fuchs (Vulpes vulpes L.)

Reinhild Gräber

Fuchs Größe bis 130 cm Paarungszeit Januar bis März Setzzeit April bis Mai Gewicht bis 8 – 12 kg Lebensraum Ursprünglich einsame und dichte Wälder; heutzutage jeder Lebensraum inklusive der Siedlungsbereiche

gute Anpassungsfähigkeit Von allen wildlebenden Raubtieren haben Ihre Anpassung auch an den urbanen an den urbanen Lebensraum Rotfüchse das größte geographische Verbrei- Lebensraum belegen wissenschaft liche Stu- tungsgebiet: Sie können sowohl nördlich des dien (u.a. JANKO et al. 2012). Die Streifgebiets- Polarkreises als auch in fast tropischen Gebie- größe des Fuchses wird durch die Nutzung des Die unmittelbare Nähe zu Menschen stört den Fuchs nicht in seinem Verhalten Foto: Sven-Erik-Arndt ten leben. In Nordamerika kommen sie von den Siedlungsraumes als Lebensraum beeinflusst. Aleuten bis Neufundland vor – mit Ausnahme Im Gegensatz zu Füchsen des Off enlandes mit von Arizona, Süd-Florida und einem Streifen Streifgebieten von bis zu 200 ha weisen die Vergleich zu Fuchsdichten in den Off enland- den Gärten und auf den Terrassen, wo Mitbür- von Alberta bis Mexiko. Rotfüchse besiedeln Füchse in Siedlungsbereichen mit durchschnitt- schaft en. Dass die Fuchsdichte in Dörfern und ger aus falsch verstandener Tierliebe Futter für Eurasien von Irland bis zum Beringmeer. lich 74 ha deutlich kleinere Streifgebiete auf Kleinstädten erhöht ist, steht im Einklang mit alle möglichen nächtlichen Gesellen (Katze, (REYNOLDS & TAPPER 1995, WEBER & MEIA populationsdynamischen Untersuchungen Igel, Marder, Waschbär etc.) bereitstellen. 1996, DEKKER et al. 2001). Zudem stellen Dör- von TREWHELLA et al. (1988). Ein wesentli- 42 Entwicklung der Fuchsstrecke fer und Kleinstädte für Füchse ein präferier- cher Faktor dafür, ob Füchse innerstädtische Der Fuchs kommt flächendeckend in ganz Jagdstrecke in Niedersachsen (inkl. Fallwild in Tausend Individuen) tes Habitat dar. Des Weiteren konzentrieren Populationen aufb auen können, liegt an der Niedersachsen vor. Wurden Mitte der 1980er Füchse ihre Aktivität auf einen 500 m Umkreis Größe der Siedlungsfläche. Sie limitiert das Jahre noch 20-35 000 Füchse pro Jagdjahr 80 im Bereich der Ortschaft en (JANKO et al. 2011). Angebot der drei essentiellen Ressourcen – erlegt, so stieg die Fuchsstrecke Ende der der Verfügbarkeit von Nahrung, Wurfb auen 1980er / Anfang der 1990er Jahre stark an. 1987 70 Den Hang des Fuchses zu deckungsreichen und Tagesschlafplätzen. Co-Faktoren bilden wurden 28 126 Füchse erlegt, vier Jahre spä- 60 Strukturen zeigte sich bei der Untersuchung die Bebauungsstruktur (HARRIS & RAYNER ter bereits fast doppelt so viele (1991: 53 812 von Schlafplätzen. Hierbei nutzten Füchse den 1986), die Einstellung der Bevölkerung zu Füchse). 1995 wurde mit 70 128 Füchsen die 50 Wald, welcher als klassischer Rückzugsort für Wildtieren (KÖNIG 2008) sowie Zuwanderung, höchste Strecke erzielt. Bezogen auf 100 ha Füchse der Off enlandschaft gilt (REYNOLDS & Abwanderung und Mortalität (KREBS 1985). bejagbare Fläche schwanken die Strecken in 40 TAPPER 1995, KAPHEGYI 2002). Im Off enland Das Raumverhalten des Fuchses in Dörfern und den letzten zehn Jahren auf hohem Niveau 30 waren dies v. a. Laub- und Nadelholzdickungen, Kleinstädten ist wenig untersucht, ist aber für zwischen 1,4 und 1,7 Füchsen / 100 ha. Die Verjüngungen und Schilff lächen. In Ortschaft en die Bekämpfung von Zoonosen wie der Tollwut Frühjahrsbesätze sowie die Sommerbesätze 20 quartierten sich Füchse in dichtem Gehölz bzw. oder der Alveolären Echinokokkose essenti- mit den juvenilen und adulten Füchsen sind

10 Buschwerk ein, wobei die unmittelbare Nähe ell. Füchse wandern bevorzugt bei Nacht in die aufgrund der heimlichen Lebensweise und der zum Menschen den Fuchs nicht störte. Ortschaft en ein und zeigen starke Vorlieben für großen Aktionsräume der Altfüchse schwer Gärten. Besonders das hohe Nahrungsangebot einzuschätzen. 1957 1962 1967 1972 1977 1982 1987 1992 1997 2002 2007 2015 Durch die kleineren Streifgebiete der Füchse für den Fuchs in Dörfern und Kleinstädten ist in Siedlungsbereichen kommt es zur Erhö- der Hauptfaktor für dessen Nutzung. Darüber In Niedersachsen wurden 2015 insgesamt Gesamtstrecke hung der Populationsdichte (HARRIS 1980) im hinaus fi ndet der Fuchs reichlich Nahrung in rund 16 602 Gehecke erfasst, woraus sich

50 Niederwild Landesjagdbericht 2015 / 2016 51 eine Dichte von 0,49 Gehecke / 100 ha und ein Göttingen und Hameln- Pyrmont wurden durch- Dachs (Meles meles L.) durchschnittlicher Frühjahrsbesatz von 2,2 schnittlich 0,74 Gehecke / 100 ha ermittelt. Füchsen / 100 ha (Gehecke x 4,5) ergibt. Nach Für den Landkreis Wittmund ist die geringste Reinhild Gräber, Marie-Daniéle Sange Untersuchungen aus den östlichen Bundes- Dichte mit 0,2 Gehecke / 100 ha im Frühjahr für ländern ist davon auszugehen, dass mindes- Niedersachsen zu konstatieren. tens 25 % der Gehecke nicht entdeckt werden (STIEBLING 1999). Dachs

Nach wie vor sind die höchsten Dichten im 44 Fuchsstrecke Größe bis 90 cm Februar bis Oktober (Keimruhe) südlichen und die niedrigsten im nördlichen Niedersachsen nach Landkreisen Paarungszeit Niedersachsen zu fi nden. In den Landkreisen Setzzeit Januar bis März Landkreis Jagdstrecke Landkreis Ammerland 577 Gewicht 10 – 18 kg Landkreis Aurich 1 004 Lebensraum Grenzlinienreiche Landschaft mit Viele Fuchsgehecke bleiben unentdeckt Landkreis Celle 1 538 Wald, Ackerland, Grünland; Bau- Foto: piclease / Reinhard Siegel anlagen in der Regel im Wald Landkreis Cloppenburg 1 639 Landkreis Cuxhaven 3 219 Landkreis Diepholz 2 840 Landkreis Emsland 4 110 Landkreis Friesland 555 Landkreis Gifh orn 1 995 Landkreis Goslar 506 Landkreis Göttingen 1 833 Landkreis Grafschaft Bentheim 1 045 Landkreis Hameln-Pyrmont 1 047 Landkreis Harburg 1 762 Landkreis Heidekreis 2 227 Der Dachs gehört zu den größten Tieren in den Jahren 1973–1978 in Niedersachsen Landkreis Helmstedt 961 der Familie der Marderartigen (Mustelidae) stark ein. Dachse und Füchse teilen sich oft die Landkreis Hildesheim 1 420 und ist weltweit verbreitet. Er ist eine Wild- gleichen Bauten, ohne dass es dabei zu einem Landkreis Holzminden 755 tierart strukturreicher Kulturlandschaft en. Der Verdrängen des jeweils anderen kommt. Durch Landkreis Leer 742 Dachs fi ndet seinen Lebensraum nicht nur an die Bekämpfung der Tollwut durch Baubega- Baubegasung in 1970er Landkreis Lüchow-Dannenberg 1 194 Wald und Gehölzen, sondern aufgrund des sung kam es zu einem starken Rückgang der Jahren verantwortlich für den Landkreis Lüneburg 1 430 damaligen Rückgang Landkreis Nienburg 1 972 hohen Nahrungsangebotes auch in Feld- und Dachspopulationen. Im Zuge der oralen Toll- Landkreis Northeim 1 756 Grünlandbereichen. wut-Immunisierung der Füchse, bei der inner- 43 Rotfuchs: Anzahl der Fuchsgehecke pro km² bejagbare Fläche 2015 Landkreis Oldenburg 1 118 Landkreis Osnabrück 2 892 Die Tollwut ist eine lebensbedrohliche, Gemeinden in Niedersachsen Landkreis Osterholz 1 066 durch Viren ausgelöste Infektionskrankheit. Landkreis Osterode am Harz 624 Menschen können sich vor allem durch den 45 Entwicklung der Dachsstrecke Landkreis Peine 995 Biss eines erkrankten Tieres anstecken. In Jagdstrecke in Niedersachsen (inkl. Fallwild in Tausend Individuen) Landkreis Rotenburg / Wümme 3 213 Landkreis Schaumburg 905 Deutschland waren die Erreger der Tollwut frü- 7 Landkreis Stade 1 866 her vor allem bei wild lebenden Fleischfressern Landkreis Uelzen 1 655 (Füchse, Dachse, Marder) verbreitet, die Rehe 6 Landkreis Vechta 968 und Haustiere (Rinder, Schafe, Ziegen, Pferde Landkreis Verden 1 361 sowie Hunde und Katzen) infi zierten. Inzwi- 5 Landkreis Wesermarsch 757 schen ist die Tollwut in Deutschland weitge- Landkreis Wittmund 643 hend gebannt. Landkreis Wolfenbüttel 1 069 4 Region Hannover (inkl. 2 965 Landeshauptstadt Hannover) Mit Eintreff en der wohl bisher größten Toll- 3 Stadt Braunschweig 282 wutwelle in Deutschland in den 1970 Jahren 0 10 20 30 40 50 km Stadt Delmenhorst 77 wurden großflächige Eindämmungsmaßnah- 2 Stadt Emden 99 men ergriff en. Durch die Begasung der Fuchs- Datenquelle: Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE), Landesjägerschaft Niedersachsen e. V., Stadt Oldenburg 61 bauten als eine Hauptmaßnahme kam es neben 1 gefördert durch Jagdabgabemittel des Landes Niedersachsen. Kartograpfi sche Grundlage: © GeoBasis-DE / BKG 2002 Stadt Osnabrück 87 hohen Fuchsverlusten ebenfalls zu einem Ein- Stadt Salzgitter 271 bruch der Dachszahlen in Deutschland. Wäh- Stadt Wilhelmshaven 81 1957 1962 1967 1972 1977 1982 1987 1992 1997 2002 2007 2015 > 0 > 0,5 – 0,75 keine Daten rend die Dachsstrecken in den Jahren 1950 bis Stadt Wolfsburg 381 > 0 – 0,25 > 0,75 – 1 Kreisgrenzen Ende 1960 noch bei etwa 1 000 erlegten Tieren > 0,25 – 0,5 > 1 Gemeindegrenzen Gesamtstrecke Gesamt 59563 pro Jahr lag, brach die Zahl der erlegten Dachse

52 Niederwild Landesjagdbericht 2015 / 2016 53 genden Gebieten zunahmen (JENKINS et al. veränderte Bewegungsmuster innerhalb der 2007). Dieses liegt vermutlich an dem Zusam- Dachspopulation (WOODROFFE et al. 2006). menbruch der festgelegten Territorien sowie Sozialkontakte und der daraus resultierenden In Niedersachsen ist der Dachs in fast allen Gemeinden vertreten, wobei die Geheckdichte 46 Dachsstrecke ein deutliches Ost-West-Gefälle zeigt. Im Jagd- jahr 2015 / 2016 wurden aus 4 298 Revieren Niedersachsen nach Landkreisen 8671 Dachsgehecke gemeldet. Dies entspricht Landkreis Jagdstrecke einer Geheckdichte von 0,26 Gehecke / km². Landkreis Ammerland 78 Landkreis Aurich 52 Gegenüber dem Jagdjahr 2014 / 15 liegt ein klei- Landkreis Celle 249 ner Anstieg vor. Die Landkreise, in denen der Landkreis Cloppenburg 142 Dachs die höchsten Geheckdichten erreicht, lie- Landkreis Cuxhaven 198 gen wie in den vergangenen Jahren in den wald- Landkreis Diepholz 262 reichen Mittelgebirgs- und Heideregionen im Landkreis Emsland 213 Süden und Osten Niedersachsens. Dies sind die Landkreis Friesland 35 Der Dachs besitzt keine natürlichen Feinde Foto: piclease / Andreas Lettow Landkreise Osterode, Hameln-Pyrmont, Nort- Landkreis Gifhorn 346 Landkreis Goslar 91 heim, Göttingen und Lüneburg. Die Geheck- Landkreis Göttingen 268 dichten in diesen Landkreisen liegen zwischen Landkreis Grafschaft Bentheim 76 0,44 und 0,48 Gehecke / km². halb weniger Jahrzehnte erfolgreich die Tollwut keit der Infektion steigt stattdessen kontinu- Landkreis Hameln-Pyrmont 226 eliminiert wurde, erholte sich die Dachspo- ierlich an (HOUSE OF COMMONS, 2008). Dafür Landkreis Harburg 231 Die behördlich gemeldete Jagdstrecke des pulation stetig. Anhand der Jagdstrecken in Nie- sollen endemische Tuberkuloseinfektionen Landkreis Heidekreis 225 Dachses lag 2015 bei 6 477 und liegt damit Landkreis Helmstedt 130 dersachsen ist seit 2002 ein steigender Trend in Dachspopulationen verantwortlich sein. höher als im Vorjahr (6 197). Die Fallwildan- Landkreis Hildesheim 282 mit insgesamt 4 900 bis 6 400 erlegten Tieren Im Rahmen des von 1998 bis 2005 in Großbri- Landkreis Holzminden 179 zahl betrug 2015 1389 und macht ca. 28 % der zu beobachten. tannien durchgeführten „Randomized Badger Landkreis Leer 11 Gesamtstrecke aus. Culling Trial“ wurden von 8 052 untersuchten Landkreis Lüchow-Dannenberg 206 Der Dachs besitzt keine natürlichen Feinde, Dachsen 1 166 (14 %) als tuberkulosepositiv Landkreis Lüneburg 250 zu seinen Hauptgefahren zählen neben dem befunden (JENKINS et al. 2008). Mithilfe der Landkreis Nienburg 201 Landkreis Northeim 275 Lebensraumverlust durch die sich verändernde molekularbiologischen Methode des DNA- Landkreis Oldenburg 119 47 Dachs: Anzahl der Dachsgehecke pro km² bejagbare Fläche 2015 Landnutzung in der Agrarlandschaft, der Stra- Fingerprintings konnte nachgewiesen werden, Landkreis Osnabrück 340 Gemeinden in Niedersachsen ßenverkehr und zahlreiche Krankheitserreger. dass M.-bovis-Isolate aus Dachsen und Rindern Landkreis Osterholz 88 Neben zahlreichen Endoparasiten, wie z.B. jeweils regional ähnlichen Typen angehören. Landkreis Osterode am Harz 134 Rundwürmer, dient der Dachs auch als Reser- Eine Übertragung zwischen den Spezies ist Landkreis Peine 83 voir des Mycobacterium bovis, dem Erreger der somit wahrscheinlich (COSTELLO et al. 1999). Landkreis Rotenburg / Wümme 209 Tuberkulose, einer bakteriellen Erkrankung die Zwar ist der genaue Übertragungsweg zwischen Landkreis Schaumburg 111 Landkreis Stade 77 vermehrt bei Rindern auftritt (KARLSON & LES- Dachs und Rind noch unbekannt, jedoch wird Landkreis Uelzen 291 SEL, 1970). empfohlen, Rinder von Dachslatrinen (DELAHAY Landkreis Vechta 43 et al. 2007) und Dachse von Rinderfutter fernzu- Landkreis Verden 97 Aufgrund der Bedeutung des Dachses als halten (DEFRA, 2007). Versuche in den letzten Landkreis Wesermarsch 20 Reservoir in der Wildtierpopulation für Tuber- 30 Jahren, die Tuberkulose bei Rindern durch Landkreis Wittmund 75 kulose wurde der Dachs vor allem in England eine Dezimierung der Dachse einzudämmen, Landkreis Wolfenbüttel 187 Region Hannover (inkl. getötet, um Seuchenausbrüche innerhalb der schlugen fehl. DONELLY und Mitarbeiter (2007) 303 Landeshauptstadt Hannover) Rinderherden und bei anderen Säugetieren zu stellten fest, dass das Ausmerzen der Dachse Stadt Braunschweig 10 0 10 20 30 40 50 km verhindern (RIORDAN 2006). In Großbritan- in einem Gebiet zwar zu einem Rückgang der Stadt Delmenhorst 0 Dachs als Reservoir nien ist die Ausrottung der Tuberkulose bei Tuberkulosefälle bei den Rindern führte, jedoch Stadt Emden 2 Datenquelle: für Tuberkulose Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE), Rindern bis heute nicht gelungen. Die Häufig- die Tuberkulosefälle bei Rindern in den umlie- Stadt Oldenburg 3 Landesjägerschaft Niedersachsen e. V., gefördert durch Jagdabgabemittel des Landes Niedersachsen. Stadt Osnabrück 3 Kartograpfische Grundlage: ©GeoBasis-DE / BKG 2002 Stadt Salzgitter 22

Stadt Wilhelmshaven 8 > 0 > 0,2 – 0,3 keine Daten Stadt Wolfsburg 26 > 0 – 0,1 > 0,3 – 0,4 Kreisgrenzen Gesamt 6 477 > 0,1 – 0,2 > 0,4 Gemeindegrenzen

54 Niederwild Landesjagdbericht 2015 / 2016 55 Waldschnepfe (Scolopax rusticola L.)

Inga Klages

Waldschnepfe Größe ca. 38 cm Paarungszeit März Brutdauer und 20 – 21 Tage Gelegegröße 3 – 5 Eier Gewicht bis 440 g Lebensraum feuchte Laub- und Mischwälder

Durch die heimliche Lebensweise ist der Anblick der Waldschnepfe ein seltenes Ereignis Foto: Sven-Erik Arndt

Die Waldschnepfe ist ein Zugvogel aus Vögeln nicht eindeutig bestimmt werden kann. nächtliche Leben auf dem Waldboden in teils genauer Populationsstatus der Familie der Schnepfenvögel. Das Verbrei- Brutvögel aus dem Norden überwintern in dichter Struktur zusammen mit einer ausge- schwer zu ermitteln tungsgebiet dieser Art erstreckt sich über die Deutschland, hier brütende Vögel bleiben oder zeichneten Tarnfärbung führt dazu, dass ihre Wald-Zone Eurasiens von Westeuropa bis nach ziehen zum Überwintern nach Süden. Der Früh- Anwesenheit als Brutvogel oft nicht wahr- Sachalin und Japan. Der genaue Populations- jahrszug fi ndet in der Zeit von Anfang März bis genommen wird. Die beste Möglichkeit, die status in Deutschland ist schwer zu ermitteln, Mitte April statt, im Herbst liegt die Zugzeit im Waldschnepfe im Revier zu erfassen ist, die da der Anteil an ziehenden oder bleibenden Oktober / November. Männchen während der Balzzeit auf ihren cha- 49 Waldschnepfe: Anteil der Reviere mit Vorkommen in Prozent (%) WTE 2015 rakteristischen Balzflügen zu beobachten. Gemeinden in Niedersachsen (Sommer 2014) Den Lebensraum der Waldschnepfe bilden 48 Entwicklung der Waldschnepfenstrecke vielfältig strukturierte feuchte Laub- und Misch- Die Männchen balzen in der Nacht, sie begin- Jagdstrecke in Niedersachsen (inkl. Fallwild in Tausend Individuen) wälder. So ist sie auf Geestböden mit feuchten nen nach Einbruch der Dämmerung. Sie strei- Senken, an Randbereichen von Mooren oder in chen lautlos über sumpfi ge Waldränder, lichtes 12 bewaldeten Fluss- und Seerandgebieten anzu- Altholz oder ruhige Schneisen. Mit einem quorr- treff en. Besonders bevorzugt werden Au- und quorr-quorr-pssieb antworten sie den am Boden 10 Bruchwälder mit angrenzenden Feuchtwiesen, wartenden Weibchen. Diese locken mit weichen auf denen Weidehaltung betrieben wird. Puitztönen solange, bis die Bodenbalz beginnt.

8 Die Hauptnahrung der Waldschnepfe bilden Nach der Balz brütet das Weibchen allein,

6 Erdwürmer, zum weiteren Nahrungsspektrum in der Regel an trockenen Standorten, wie bei- gehören Insektenlarven, Schnecken, Heuschre- spielsweise am Fuß eines Baumes. Bei Störun- cken, Raupen, Maden und Spinnen. Findet sie gen lenkt sie vom Nest ab, indem sie sich wild 4 Beute, wird das vordere Drittel des Oberschna- flatternd flügellahm stellt. Die natürlichen 0 10 20 30 40 50 km

bels aufgebogen und der Wurm erfasst und an Feinde der Waldschnepfe sind Dachs, Fuchs Datenquelle: 2 Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE), die Oberfläche gezogen. Oft bewegt sie sich oder Marder, hinzu kommen Nesträuber wie Landesjägerschaft Niedersachsen e. V., gefördert durch Jagdabgabemittel des Landes Niedersachsen. dabei im Kreis um den feststeckenden Schnabel Iltis, Wanderratte, Waschbär, Marderhund aber Kartograpfi sche Grundlage: © GeoBasis-DE / BKG 2002 herum. auch Schwarzwild. 1957 1962 1967 1972 1977 1982 1987 1992 1997 2002 2007 2015 0 > 40 – 60 keine Daten > 20 – 20 > 60 – 80 Kreisgrenzen Die Waldschnepfe führt eine äußerst heim- > 20 – 40 > 80 – 100 Gemeindegrenzen Gesamtstrecke liche Lebensweise in ihren Brutgebieten. Das

56 Niederwild Landesjagdbericht 2015 / 2016 57 Die Jungen, die nach ca. 3 Wochen schlüp- Einbeck, wo 80–100 % der Jagdbezirke Wald- Rabenkrähe (Corvus corone corone) fen, sind Nestflüchter und werden vom Weib- schnepfen meldeten. chen bis zu einem Alter von 5–6 Wochen Inga Klages geführt. Bei zerstörten Gelegen kann es zu Die Jagdzeit der Waldschnepfe ist vom einer zweiten Balz mit nachfolgender Brut im 16.Oktober bis 31.Dezember. Die Strecke Juni/Juli kommen. 2015 / 2016 lag bei 5 915 Tieren und damit höher als im Vorjahr. Der niedersächsische Bestand wird im Atlas der Brutvögel in Niedersachsen und Bremen Rabenkrähe 2005–2008 mit 3 900-8 000 Brutrevieren ange- 50 Waldschnepfenstrecke Größe 45 – 47 cm geben (KRÜGER et al. 2014). Damit liegt der Niedersachsen nach Landkreisen Paarungszeit Ab Februar niedersächsische Anteil am gesamtdeutschen Landkreis Jagdstrecke Brutdauer und 19 – 21 Tage Bestand bei 20 %. In der Wildtiererfassung wird Landkreis Ammerland 357 Gelegegröße 2 – 6 Eier jährlich das Vorkommen der Waldschnepfe im Landkreis Aurich 231 Gewicht 400 – 700 g Sommer in den niedersächsischen Jagdbezirken Landkreis Celle 11 Lebensraum Off ene und halboff ene Land- abgefragt. Nördlich von Hannover, der Lünebur- Landkreis Cloppenburg 488 schaft sformen; sind auf Bäume, ger Heide bis in die Stader Geest, aber auch im Landkreis Cuxhaven 350 hohe Sträucher oder vergleich- bare anthropogene Strukturen Landkreis Diepholz 111 unteren Weserbergland, der Dümmer Geestnie- als Schlaf- und Nistplätze sowie derung bis in die Ostfriesisch-Oldenburgische Landkreis Emsland 1 577 Sitzwarten angewiesen Landkreis Friesland 65 Geest hinein meldeten mindestens 40 % der Landkreis Gifh orn 41 Jagdbezirke ein Vorkommen im Sommer, im Landkreis Goslar 1 Harz kam die Waldschnepfe in 60–80 % der Landkreis Göttingen 2 Jagdbezirke vor. Lediglich in den Niedersächsi- Landkreis Grafschaft Bentheim 537 schen Börden und dem Weser-Leine-Bergland Landkreis Hameln-Pyrmont 8 kam die Waldschnepfe deutlich seltener vor Landkreis Harburg 33 (0-40 % der Jagdbezirke). Ausnahme waren Landkreis Heidekreis 39 Landkreis Helmstedt 0 einige Gemeinden der Jägerschaft en Uslar und Die Rabenkrähe ist die zweitgrößte einhei- lege, Jungvögel und Junghasen. Dazu kommen Landkreis Hildesheim 0 Landkreis Holzminden 0 mische Singvogelart und gehört mit der Nebel- in der Kulturlandschaft Aas überfahrener Tiere Landkreis Leer 256 krähe (Corvus corone cornix) zu den Aaskrähen sowie Abfälle auf Müllhalden oder aus Müllei- Landkreis Lüchow-Dannenberg 7 (Corvus corone L. 1758). Diese beiden Unterar- mern in urbanen Bereichen. Landkreis Lüneburg 9 ten leben in unterschiedlichen Verbreitungsge- Die Paare leben in monogamer Dauerehe Landkreis Nienburg 74 bieten, bei der Rabenkrähe handelt es sich um Landkreis Northeim 8 die sogenannte „Westkrähe“. Ihr Verbreitungs- 51 Rabenkrähe: Frühjahrsbesatz, Paare pro km² Jagdbezirksgröße 2015 In Niedersachsen wird der Waldschnepfenbestand mit Landkreis Oldenburg 130 Landkreis Osnabrück 599 gebiet reicht von Schottland und Dänemark 3 900­8 000 Brutrevieren angeben Foto: Sven-Erik Arndt Gemeinden in Niedersachsen Landkreis Osterholz 74 südwärts zu den Alpen über Frankreich bis Spa- Landkreis Osterode am Harz 1 nien. Die östliche Verbreitungsgrenze verläuft Landkreis Peine 6 quer durch Deutschland. Niedersachsen befi n- Landkreis Rotenburg / Wümme 289 det sich am Ostrand dieses Verbreitungsgebie- Landkreis Schaumburg 3 tes. Eine 70-150 km breite Hybridisierungszone Landkreis Stade 149 entlang der Elbe trennt die beiden Unterarten. Landkreis Uelzen 5 Landkreis Vechta 194 Neben der geographischen Diff erenzierung Landkreis Verden 40 unterscheiden sie sich auch in der äußeren Landkreis Wesermarsch 27 Erscheinung. Die Rabenkrähe ist ganzheitlich Landkreis Wittmund 115 schwarz gefärbt, während die Nebelkrähe im Landkreis Wolfenbüttel 3 Grundgefi eder aschgrau gefärbt ist und nur der Region Hannover (inkl. 34 Kopf, die Kehle und die Flügel schwarz sind. Landeshauptstadt Hannover) Stadt Braunschweig 3 0 10 20 30 40 50 km Stadt Delmenhorst 3 Die Rabenkrähe bevorzugt von der Küste bis ins Gebirge halboff ene Landschaft en und Stadt Emden 1 Datenquelle: Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE), Stadt Oldenburg 11 hat sich auch in Städten etabliert. Als ausge- Landesjägerschaft Niedersachsen e. V., gefördert durch Jagdabgabemittel des Landes Niedersachsen. Stadt Osnabrück 1 sprochener Allesfresser fi ndet sie sowohl in der Kartograpfi sche Grundlage: © GeoBasis-DE / BKG 2002 Stadt Salzgitter 1 Feldflur als auch im urbanen Bereich ganzjährig Stadt Wilhelmshaven 7 ein reiches Nahrungsangebot. Zu ihrem Nah- > 0 > 1,5 – 2 keine Daten Stadt Wolfsburg 14 > 0 – 1 > 2 – 2,5 Kreisgrenzen rungsspektrum gehören Obst, Saat (Mais und > 1 – 1,5 > 2,5 – 4 Gemeindegrenzen Gesamt 5 915 Weizen), wirbellose Tiere aber auch Vogelge- > 4

58 Niederwild Landesjagdbericht 2015 / 2016 59 Geschichtlich gesehen haben Rabenkrähen daraus resultierenden strukturreichen Auf- wie auch Elster oder Rabe seit Jahrhunderten lichtung der Landschaft hat die Rabenkrähe einen schlechten Ruf. Von der Schaff ung klein- außerordentlich profi tiert (KRÜGER et al. 2014). bäuerlichen Strukturen mit Getreideanbau, Daher hat der Mensch sie zum Schädling erklärt Waldwiesen, Hecken als Abgrenzung und der und seit dem 16./17. Jahrhundert intensiv ver- folgt und dezimiert. Seit den 1990er Jahren 52 Rabenkrähestrecke erfolgt eine Bestandszunahme, die bis heute Niedersachsen nach Landkreisen anhält (KRÜGER et al. 2014). Mittlerweile ist die Rabenkrähe in ganz Niedersachsen flä- Landkreis Jagdstrecke chendeckend verbreitet. Westlich der Weser Landkreis Ammerland 4 794 Landkreis Aurich 5 207 liegen die Dichten (Paare / km² im Frühjahr) Landkreis Celle 1 248 höher als östlich der Weser. Im Frühjahr 2015 Landkreis Cloppenburg 6 937 lag die mittlere Brutpaardichte bei 2,2 Brutpaa- Landkreis Cuxhaven 6 263 ren / km². In den Vorjahren 2014 und 2013 lagen Landkreis Diepholz 4 669 die Brutpaardichten etwas niedriger (2014 2,1 Landkreis Emsland 10 439 und 2013 1,9 Paare / km²), somit setzt sich die Landkreis Friesland 2 666 Bestandsentwicklung der letzten Jahre weiter- Landkreis Gifh orn 1 406 Landkreis Goslar 212 hin fort. Landkreis Göttingen 1 201 Landkreis Grafschaft Bentheim 3 826 Seit 2001 steht die Rabenkrähe in Nieder- Landkreis Hameln-Pyrmont 796 sachsen auf der Liste der bejagbaren Arten und Landkreis Harburg 2 123 einhergehend mit dem Anstieg der Besatzdichte Landkreis Heidekreis 2 208 ist auch die Jagdstrecke seit 2001 ansteigend. Landkreis Helmstedt 387 Im Jagdjahr 2015 / 2016 wurden 108 779 Raben- Landkreis Hildesheim 1 343 Alle Rabenvögel verfügen über eine hohe Intelligenz und können Wissen auch weitergeben Landkreis Holzminden 431 krähen erlegt und 931 als Fallwild gemeldet. Foto: piclease / Richard Dorn Landkreis Leer 4 130 Landkreis Lüchow-Dannenberg 562 und brüten einzeln und territorial. Die Nicht- Untersuchungen von CORNELL et al. (2012) zei- Landkreis Lüneburg 672 brüter, überwiegend einjährige Rabenkrähen, gen, dass die amerikanische Krähe Erfahrungen Landkreis Nienburg 1 996 Landkreis Northeim 1 260 fi nden sich zu Schlafgesellschaft en zusammen und Informationen sowohl über „horizonta- Landkreis Oldenburg 4 046 und gehen im Schwarm auf Nahrungssuche. les“ als auch „vertikales soziales Lernen“ wei- Landkreis Osnabrück 6 822 Nach der Jungenaufzucht schließen sich auch tergibt: In Versuchen wurden von maskierten Landkreis Osterholz 2 409 die territorialen Paare einem Schwarm an, Wissenschaft lern Nestlinge markiert. Die Wis- Landkreis Osterode am Harz 344 53 Entwicklung der Rabenkrähenstrecke mit dem sie den Winter über auf Nahrungssu- senschaft ler wurden beim Handling der Jungen Landkreis Peine 1 165 Jagdstrecke in Niedersachsen (inkl. Fallwild in Tausend Individuen) che gehen und gemeinsam auf Schlafb äumen von den Eltern attackiert. Auch später wurden Landkreis Rotenburg / Wümme 3 611 übernachten. sie attackiert, wenn sie maskiert im Untersu- Landkreis Schaumburg 1 352 140 Landkreis Stade 3 553 chungsgebiet zu sehen waren. Die Attacken Landkreis Uelzen 373 120 Wie alle Rabenvögel (Corvidae) verfügt auch erfolgten dann nicht nur von den Eltern, son- Landkreis Vechta 2 453 die Rabenkrähe über eine hohe Intelligenz, dern auch von benachbarten Krähen, die zuvor Landkreis Verden 2 682 100 gepaart mit einer großen Aufmerksamkeit. Dies das Verhalten der Elternvögel auf die maskier- Landkreis Wesermarsch 4 119 lässt sie Gefahren schnell erkennen, zuordnen ten Menschen beobachtet hatten (horizontales Landkreis Wittmund 1 931 80 und vermeiden. Untersuchungen an amerika- soziales Lernen). Zudem wurde das Wissen über Landkreis Wolfenbüttel 486 Region Hannover (inkl. nischen Krähen (Corvus brachyrynchos), dem den Störenfried (der markierte Wissenschaft - 42 17 Landeshauptstadt Hannover) 60 amerikanischen Pendent zu unserer Raben- ler) an die nächsten Generationen weitergeben Stadt Braunschweig 479 krähe zeigen, wie schnell Krähen Gefahren ein- (vertikales soziales Lernen). Das Wissen über Stadt Delmenhorst 480 40 schätzen und vermeiden lernen und sich diese diese potentielle Gefahrenquelle behalten die Stadt Emden 941 Erfahrung merken, z.B. beim Fressen von Aas Rabenkrähen über viele Jahre. Stadt Oldenburg 1 685 20 an Straßen (MUKHERJEE et al. 2013). Weitere Stadt Osnabrück 456 Stadt Salzgitter 250 Stadt Wilhelmshaven 450 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 Stadt Wolfsburg 630 Gesamt 109 710 Gesamtstrecke

60 Niederwild Landesjagdbericht 2014 / 2015 61 Elster (Pica pica, L)

Inga Klages

Elster Elstern eine recht hoch entwickelte Objektper- chendeckend vor, Verbreitungsschwerpunkte manenz (Stufe sechs) aufweisen, die sich schon sind abgesehen von den urbanen Bereichen Größe ca. 50 cm sehr früh entwickelt. nicht erkennbar. 2015 lag der mittlere Frühjahrs- Paarungszeit Ab Februar besatz bei 1,1 Paaren / km² und somit genau Brutdauer und 19 – 21 Tage Gelegegröße 2 – 6 Eier Unter den Säugetieren verfügen außer den wie im Vorjahr 2014. Die höchsten Dichten von Gewicht ca. 200 g Menschen nur Menschenaff en und Hunde über mehr als 4 Paaren / km² wurden in Gemeinden diese Fähigkeit der Objektpermanenz (PRIOR et der Jägerschaft en Neustadt und Schaumburg Lebensraum vor allem gut strukturierte, teilweise off ene Landschaft en al. 2000). Weitere Untersuchungen an der Ruhr- mit Wiesen, Hecken, Büschen universität zeigten, dass die Elster zudem in der und einzelnen Baumgruppen; Lage ist, sich im Spiegel selbst zu erkennen. heutzutage in und am Rand von Elstern besitzen eine hohe Anpassungsfähigkeit Foto: piclease / Reinhard Siegel bebauten Bereichen Eine Fähigkeit, die bis dahin nur bei höheren Säugetieren beobachtet werden konnte (PRIOR et al. 2008).

Diese Fähigkeiten und die hohe Anpas- sungsfähigkeit ermöglichten der Elster die Erschließung verschiedener Lebensräume und so besiedelt sie in mehreren Unterarten einen Die Elster gehört zur Familie der Rabenvö- sie als Glücksbringer verehrt. Die hohe Populari- Großteil der Paläarktis. Sie ist von Nordwest- gel (Corvidae) und beschäft igt den Menschen tät der Elster verdankt sie ihren hohen mentalen afrika über die Iberische Halbinsel, dem Nord- schon seit Jahrhunderten. Als diebische oder Fähigkeiten, denn sie gehört zu den intelligen- kap bis nach Kamtschatka anzutreff en. Sie als kluge Elster ist sie in zahlreichen Fabeln und testen Singvögeln. In Studien von POLLOCK et bewohnt halboff ene Landschaft en, wobei sie Geschichten zu fi nden. Im Mittelalter galt sie in al. (2000) an der Ruhr-Universität wurden mit sich überwiegend in Bereichen mit Gebüsch Europa als Hexenvogel, in Asien hingegen wird Elstern unter anderem Untersuchungen zur und Gehölz aufh ält und off ene Feldfluren mei- „Objektpermanenz“ durchgeführt. Objektper- det. Aufgrund der immer intensiveren land- manenz ist die Fähigkeit zu verstehen, dass ein wirtschaft lichen Nutzung durch den Menschen Objekt weiter existiert, auch wenn es für einen seit den 1950er Jahren zogen sich die Elstern 54 Entwicklung der Elsterstrecke bestimmten Zeitraum nicht sichtbar ist (POLLOK zunehmend aus der off enen Landschaft zurück Jagdstrecke in Niedersachsen (inkl. Fallwild in Tausend Individuen) et al. 2000). Diese von dem Entwicklungspsy- und waren vermehrt in Siedlungsräumen anzu- chologen Piaget beschriebene Fähigkeit wird treff en, wo Parks, Friedhöfe oder Gärten ideale 35 in 6 Kompetenzstufen unterteilt. Die sechste Lebensräume bieten. Zum Nahrungsspektrum und höchste Kompetenzstufe bedeutet, das Tier der Elster gehören Insekten, Würmer, Beeren, 30 ist in der Lage, sich an ein Objekt zu erinnern Sämereien, Früchte, Vogeleier oder Jungvögel. und eine Ortsveränderung nachzuvollziehen, Die intelligenten Allesfresser haben sich zudem 25 auch wenn bei dieser Ortsänderung das Objekt im urbanen Bereich Abfalleimer und Müllhalden nicht mehr gezeigt wird, da es beispielsweise als Nahrungsquelle erschlossen, so dass ihnen 20 in einer Schachtel versteckt ist. Da Elstern wie ganzjährig ein reiches Nahrungsangebot zur

15 auch andere Corviden Futter horten und vor Art- Verfügung steht. genossen verstecken, war zu erwarten, dass die Die Elstern kommen in Niedersachsen flä- 10

5

2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015

Gesamtstrecke

62 Niederwild Landesjagdbericht 2014 / 2015 63 Neozoen

Marderhund (Nyctereutes procyonoides GRAY)

Egbert Strauß

und den Inseln Langeoog und Baltrum erreicht. 56 Elsterstrecke Marderhund Gemeinden ohne Brutpaare lagen im Osten Niedersachsen nach Landkreisen Größe 65 – 80 cm in den Jägerschaft en Lüchow-Dannenberg, Landkreis Jagdstrecke Paarungszeit Januar bis März Helmstedt und Wolfenbüttel und im Süden in Landkreis Ammerland 759 Setzzeit April bis Mai Holzminden. Auf den Inseln Wangerooge und Landkreis Aurich 811 Gewicht 3,5 – 8,5 kg Norderney wurden im Frühjahr 2015 ebenfalls Landkreis Celle 273 keine Brutpaare erfasst. Landkreis Cloppenburg 1 952 Lebensraum gewässerreiche Habitate mit Laub- und Mischwäldern; feuchte Landkreis Cuxhaven 1 109 Wiesen mit Gebüschen oder Die Jagdstrecke in Niedersachsen betrug im Landkreis Diepholz 879 verschilft e See- und Flussufer Jagdjahr 2015 / 2016 25 057 Elstern und liegt Landkreis Emsland 3 053 Landkreis Friesland 465 somit im Vergleich zum Vorjahr etwas niedriger. Landkreis Gifh orn 399 Der Rückgang der Jagdstrecke von 2002–2012 Landkreis Goslar 105 setzt sich fort. Höchste Jagdstrecken sind im Landkreis Göttingen 446 Emsland und Osnabrück zu fi nden. Landkreis Grafschaft Bentheim 864 Landkreis Hameln-Pyrmont 193 Landkreis Harburg 614 Landkreis Heidekreis 450 Landkreis Helmstedt 169 In Deutschland sind Marderhunde inzwi- sen erlegt und es ist zu vermuten, dass in fast Marderhunde weisen hohe Landkreis Hildesheim 343 Ausbreitungstendenz auf Landkreis Holzminden 159 schen in allen Bundesländern vertreten. In allen niedersächsischen Gemeinden der Mar- Landkreis Leer 951 Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg derhund zumindest vereinzelt oder sporadisch Landkreis Lüchow-Dannenberg 222 ist der Marderhund häufi g und kommt in durch- vorkommt. Landkreis Lüneburg 214 schnittlich 85 % der Reviere vor (Stand 2013, Landkreis Nienburg 625 ARNOLD et al. 2015). Landkreis Northeim 472 55 Elster: Frühjahrsbesatz, Paare pro km² Jagdbezirksfl äche 2015 Landkreis Oldenburg 652 57 Marderhund: Jagdstrecke pro km² bejagbare Fläche 2014 / 15 Marderhunde können sich schnell räumlich Gemeinden in Niedersachsen Landkreis Osnabrück 2 186 Gemeinden in Niedersachsen (ohne Fallwild) Landkreis Osterholz 395 ausbreiten, da sie weit umherstreifen und nach- Landkreis Osterode am Harz 142 weislich sogar Strecken von bis zu 400 km über- Landkreis Peine 203 winden können. Da sie auch gut schwimmen, Landkreis Rotenburg / Wümme 547 stellen Gewässer für sie keine echten Hinder- Landkreis Schaumburg 386 nisse dar. Landkreis Stade 619 Landkreis Uelzen 239 Landkreis Vechta 769 Die Ausbreitungsfront reicht derzeit vom Landkreis Verden 445 südlichen Schleswig-Holstein über das östli- Landkreis Wesermarsch 437 che Niedersachsen, Sachsen-Anhalt bis nach Landkreis Wittmund 560 Sachsen und weitet sich stark nach Westen und Landkreis Wolfenbüttel 226 Süden aus. In den östlichen Landkreisen von Region Hannover (inkl. 928 Niedersachsen sind die Vorkommen ähnlich Landeshauptstadt Hannover) hoch wie in Mecklenburg-Vorpommern oder Stadt Braunschweig 135 0 10 20 30 40 50 km 0 10 20 30 40 50 km Stadt Delmenhorst 44 Brandenburg. Nach Westen und Süden nimmt der Anteil deutlich ab. Die Verbreitungskarten, Datenquelle: Stadt Emden 75 Datenquelle: Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE), Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE), Landesjägerschaft Niedersachsen e. V., Stadt Oldenburg 138 basierend auf den Jagdstrecken, spiegeln nicht Landesjägerschaft Niedersachsen e. V., gefördert durch Jagdabgabemittel des Landes Niedersachsen. gefördert durch Jagdabgabemittel des Landes Niedersachsen. Kartograpfi sche Grundlage: © GeoBasis-DE / BKG 2002 Stadt Osnabrück 197 die tatsächliche Verbreitung wieder, da ein- Kartograpfi sche Grundlage: © GeoBasis-DE / BKG 2002 Stadt Salzgitter 57 zelne Tiere und geringe Vorkommen in der Jagd- > 0 > 1,5 – 2 keine Daten Stadt Wilhelmshaven 50 strecke bzw. als Fallwild nur zufällig und selten > 0 > 0,25 – 0,50 keine Daten > 0 – 1 > 2 – 2,5 Kreisgrenzen Stadt Wolfsburg 100 > 0 – 0,10 > 0,50 – 1 Kreisgrenzen > 1 – 1,5 > 2,5 – 4 Gemeindegrenzen erscheinen. Allerdings wurden Marderhunde > 0,10 – 0,25 > 1 Gemeindegrenzen > 4 Gesamt 25057 schon in allen niedersächsischen Landkrei-

64 Niederwild Landesjagdbericht 2015 / 2016 65 Marderhunde sind dämmerungs- und nacht- schehen im östlichen Niedersachsen pendelte 58 Marderhundstrecke zum Waschbär wird der Enok somit sehr viel aktiv, so dass man sie nur selten zu Gesicht die jährliche Jagdstrecke in den Jahren 2008– Niedersachsen nach Landkreisen häufi ger beim Ansitz, der Pirsch oder Drückjagd bekommt. Sie halten sich tagsüber in Erdbauen 2011 um etwa 1 000 Stück. Im letzten Jagdjahr Landkreis Jagdstrecke erlegt. auf, die sie entweder selber gegraben oder von wurde dann die höchste Jagdstrecke von 2 619 Landkreis Ammerland 1 Füchsen oder Dachsen übernommen haben. erlegten Marderhunden erzielt. Zusätzlich wur- Landkreis Aurich 1 Als einziger Vertreter der Familie der Hunde- Die Einzelgänger können gut schwimmen, aber den 23 Marderhunde als Fallwild (9 %) gemel- Landkreis Celle 197 artigen hält der Marderhund eine Winterruhe. nicht klettern. det. Die meisten Marderhunde wurden in den Landkreis Cloppenburg 2 Allerdings bleiben die meisten Tiere im klima- Landkreisen Uelzen, Lüneburg und Gifh orn mit Landkreis Cuxhaven 107 tisch günstigen Mitteleuropa auch in der kalten Im Jagdjahr 1984 / 85 wurde der erste Mar- 408, 387 bzw. 326 Stücke erlegt. Landkreis Diepholz 25 Jahreszeit aktiv, so dass sie in dieser Zeit sehr Landkreis Emsland 9 derhund in der Jagdstrecke gemeldet (erlegt gut bejagt werden können. Landkreis Friesland 0 oder als Fallwild). In den darauff olgenden 13 Anhand der Auswertung der WTE Daten aus Landkreis Gifh orn 326 Jahren bis 2001 / 02 wurden nur hin und wieder dem Jagdjahr 2014 / 15 (Beteiligung 84 % = Landkreis Goslar 6 In den letzten Jahren schmücken Pelze Marderhunde in allen einzelne Marderhunde erlegt. In den letzten 7 637 Reviere) wurden in 10 % der niedersäch- Landkreis Göttingen 7 Kapuzenkragen, Bommelmützen, Stiefel, niedersächsischen 10 Jahren bis heute hat sich die Jagdstrecke in sischen Reviere 1 796 Marderhunde erlegt und Landkreis Grafschaft Bentheim 4 Taschen oder Westen. Das Tragen von Pelzen Landkreisen bestätigt Niedersachsen verzehnfacht und in den letzten 200 Stück als Fallwild gemeldet. Mit der Büchse Landkreis Hameln-Pyrmont 1 und Pelz-Accessoires ist wieder „In“. Jäger 5 Jahren verdreifacht. Durch das gravierende, oder Flinte wurden 78 % der Marderhunde Landkreis Harburg 215 können mit der Bejagung von Prädatoren nicht Landkreis Heidekreis 165 besatzbeeinflussende Staupe- und Räudege- erbeutet, mit der Falle nur 11 %. Im Vergleich nur einen wertvollen Beitrag zum Artenschutz Landkreis Helmstedt 91 Landkreis Hildesheim 16 leisten, sondern stellen mit im Rahmen einer Landkreis Holzminden 2 nachhaltigen Bejagung gewonnenen Bälgen Landkreis Leer 0 der Industrie einen Rohstoff mit hervorragender Landkreis Lüchow-Dannenberg 270 Öko-Bilanz zur Verfügung. Marderhunde werden in 10% der Reviere in Niedersachsen erlegt Foto: piclease / Reinhard Siegel Landkreis Lüneburg 387 Landkreis Nienburg 34 Landkreis Northeim 5 Landkreis Oldenburg 3 Landkreis Osnabrück 3 Landkreis Osterholz 11 Landkreis Osterode am Harz 1 59 Entwicklung der Marderhundstrecke Landkreis Peine 51 Jagdstrecke in Niedersachsen (inkl. Fallwild) Landkreis Rotenburg / Wümme 122 Landkreis Schaumburg 2 3 000 Landkreis Stade 83 Landkreis Uelzen 408 Landkreis Vechta 8 2 500 Landkreis Verden 46 Landkreis Wesermarsch 1 2 000 Landkreis Wittmund 0 Landkreis Wolfenbüttel 51 1 500 Region Hannover (inkl. 126 Landeshauptstadt Hannover) Stadt Braunschweig 23 1 000 Stadt Delmenhorst 0 Stadt Emden 1 500 Stadt Oldenburg 0 Stadt Osnabrück 1 Stadt Salzgitter 7 Stadt Wilhelmshaven 0 1957 1962 1967 1972 1977 1982 1987 1992 1997 2002 2007 2015 Stadt Wolfsburg 30 Gesamt 2 849 Gesamtstrecke

66 Neozoen Landesjagdbericht 2015 / 2016 67 Waschbär (Procyon lotor L.) tät (Vielfalt der Lebensräume, Arten und Gene) ropa ist allerdings bei den aktuellen Besätzen gefährden (CBD 1992, 2000, 2002). illusorisch. Egbert Strauß Der Waschbär wurde 2016 als invasiv Neben der Ansitzjagd erscheint die Lockjagd Waschbär eingestuft . Dieser Allesfresser breitet sich mit einem mechanischen Akustiklocker nach C. massiv aus und hat einen zunehmenden Präda- Hembes (Jägerlehrhof, Springe) sehr eff ektiv. Größe 45 – 65 cm tionseinfluss auf verschiedene, teils gefährdete Darüber hinaus lässt sich der Waschbär hervor- Paarungszeit Januar bis März Tierpopulationen. ragend mit der Kastenfalle lebend fangen. Die Setzzeit März bis Mai Beköderung mit Früchten, Trockenfrüchten und 3,5 – 12 kg Gewicht Internationale Verpflichtungen aus den anderen artgerechten Lockmitteln führt schnell Lebensraum Wälder, Parkanlagen oder Gärten Biodiversitätskonferenzen der internationalen zu Fangerfolgen. Somit kann der Waschbär im mit Baumhöhlen Staatengemeinschaft CBD( 1992, 2000, 2002) Rahmen eines Neozoen-Managements auch Internationale Verpflich- fordern von den Ländern „Vorsorge gegen nicht- eine wichtige Stütze für die Erhaltung der Fang- tungen fordern Massnah- men zur Eindämmung der heimische, invasive Arten zu treff en und diese jagd sein. Neozooen gegebenenfalls zu bekämpfen“, was die Bun- desregierung 2010 im novellierten Bundesna- Der Waschbär breitet sich von Süden und turschutzgesetz (§ 40 Abs. 3 Satz 1 BNatSchG) Osten kommend in Niedersachsen sehr stark fi xierte. Weit verbreitete, invasive Arten sollen aus. Im Weser-Leinebergland und der – sofern möglich und verhältnismäßig – durch (Landkreis Lüchow-Dannenberg) wird ein Kontrollmaßnahmen im Rahmen einer Scha- Waschbärvorkommen aus fast jedem Revier denbegrenzung zumindest an einer weiteren gemeldet. Nach Norden und Westen hin sind die Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Edersee in Nordhessen, eine weitere 1935 in der Ausbreitung gehindert werden (NEHRING et al. Besätze noch deutlich geringer, was sich in der Waschbären erstreckte sich in Nordamerika Schorfh eide. Aus einer Pelztierfarm in Straus- 2013). Jagdstrecke abzeichnet. Allerdings weisen die von Panama im Süden bis zum 56. Breitengrad berg/Brandenburg entkamen 1945 weitere Tiere Jägerschaft en Osnabrück-Land, Melle und Witt- in Kanada nach Norden. Die ersten Waschbä- durch Kriegseinflüsse. Weitere Freilassungen Vor dem Hintergrund des Arten- und Natur- lage im Naturraum „Unteres Weserbergland“ im ren gelangten 1920 aus Nordamerika für die aus Pelztierfarmen – absichtlich oder unab- schutzes ist die Bejagung des Waschbären ein süd-westlichen Niedersachsen schon deutlich Pelztierzucht nach Deutschland. In die freie sichtlich - erfolgten bis in die 1990er Jahre hin- wichtiges Managementtool, um die Ausbrei- höhere Waschbärbesätze auf als die benach- Waschbären ausgesetzt in Wildbahn wurden Waschbären zum einen aktiv ein und ergänzten die sich stetig ausbreitenden tung und Populationszunahme einzugrenzen. barten Jägerschaft en in der norddeutschen Nordhessen und Brandburg angesiedelt oder sind aus Pelztierfarmen ent- Waschbärpopulationen. Eine Ausrottung des Waschbären in Mitteleu- Tiefebene. in den 1930er Jahren wichen. Die erste gut dokumentierte und über- aus erfolgreiche Auswilderung erfolgte 1934 am Der Waschbärbesatz am Edersee wurde 1956 auf 285 Tiere geschätzt, der Besatz in Branden- mit der markanten quergestreiften Gesichtsmaske Foto: piclease / /Rüdiger Kaminski 60 Waschbär: Jagdstrecke pro km² bejagbare Fläche 2014 / 15 burg 1960 auf ca. 400 Tiere. MICHLER & KÖHNE- MANN (2009) schätzten den Waschbärenbesatz Gemeinden in Niedersachsen (ohne Fallwild) in Deutschland für Ende der 2000er Jahre auf 300000 – 500000 Tiere. In Deutschland ging somit die Besiedelung und Ausbreitung von zwei Schwerpunktauswilderungen aus – Eder- see / Hessen und Schorfh eide / Brandburg. Die beiden Populationen treff en derzeit im östli- chen Niedersachsen aufeinander (MUSCHIK et. al.. 2011, MICHLER & MICHLER2012, HOHMANN & BARTUSSEK 2011, STUBBE & KRAPP 1993).

Nach dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) §7 (2) gilt der Waschbär als hei- mische Tierart, da er sich in freier Natur ohne 0 10 20 30 40 50 km menschliche Hilfe als Population erhalten kann. Trotzdem ist der Waschbär eine gebietsfremde, Datenquelle: Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE), Landesjägerschaft Niedersachsen e. V., also nicht einheimische Art = Neozoon. Darüber gefördert durch Jagdabgabemittel des Landes Niedersachsen. Kartograpfi sche Grundlage: © GeoBasis-DE / BKG 2002 hinaus werden Neozoen-Arten in ihrer Gefähr- dung für die einheimische Tierwelt in „nicht > 0 > 0,25 – 0,50 keine Daten invasiv“, „potentiell invasiv“ oder „invasiv“ > 0 – 0,10 > 0,50 – 1 Kreisgrenzen > 0,10 – 0,25 > 1 Gemeindegrenzen eingestuft . Invasive Arten sind gebietsfremde Arten, die in ihrem neuen Areal die Biodiversi-

68 Neozoen Landesjagdbericht 2015 / 2016 69 Die Waschbärstrecke (incl. Fallwild) steigt Ostniedersachsen mit 29 bzw. 35 % relativ Nutria (Myocastor coypus L.) weiterhin an und überschritt im zurückliegen- hoch, obwohl in diesen Schalenwild-dominier- den Jagdjahr erstmals die 10000er Marke. ten Regionen die Fangjagd zur Niederwildhege Egbert Strauß Göttingen und Northeim im Süden sowie nicht so intensiv betrieben wird wie in den Nie- Lüchow-Dannenberg im Osten erzielten die derwildregionen im westlichen Niedersachsen. höchsten Jagdstrecken. Insgesamt wurden in Hier werden die derzeit noch wenigen Wasch- Niedersachsen 9 406 Waschbären erlegt und bären sowohl durch Abschuss als auch auf der 664 Waschbären als Fallwild gemeldet. Fangjagd erlegt. Nutria Waschbärjagdstrecke Der Fallwildanteil an der Jagdstrecke ist 62 Waschbärstrecke Größe 40 – 6 cm auf bisher höchstem Niveau beim Waschbär mit 6,9 % vergleichbar mit Niedersachsen nach Landkreisen Paarungszeit ganzjährig Fuchs (7,1 %) und Marderhund (9 %). Dieser Landkreis Jagdstrecke Setzzeit Ganzjährig nach 110 – 140 Tagen Anteil ist relativ niedrig und weist auf eine hohe Landkreis Ammerland 2 Gewicht 2 – 7 kg, in Ausnahmefällen Bejagungsintensität hin. Dagegen sind die Landkreis Aurich 0 bis 14 kg Fallwildanteile beim Steinmarder, Baummar- Landkreis Celle 134 Lebensraum Semiaquatisch; pflanzenreiche der und Dachs mit 16, 18 bzw. 27 % mehr als Landkreis Cloppenburg 8 Gewässer doppelt so hoch und vermutlich auf eine gerin- Landkreis Cuxhaven 8 gere Bejagungsaktivität auf diese Wildarten Landkreis Diepholz 22 zurückzuführen. Ein höherer Fallwildanteil in Landkreis Emsland 5 Landkreis Friesland 0 Zusammenhang mit einem Seuchengeschehen Landkreis Gifh orn 154 (Räude, Staupe) ist nicht zu erkennen. Darüber Landkreis Goslar 482 hinaus weisen Landkreise mit höheren Wasch- Landkreis Göttingen 2 031 bärbesätzen keine höheren Fallwildanteile aus, Landkreis Grafschaft Bentheim 0 d. h. der Fallwildanteil an der Jagdstrecke ist Landkreis Hameln-Pyrmont 591 nicht populationsdichteabhängig. Landkreis Harburg 14 Landkreis Heidekreis 134 Landkreis Helmstedt 287 In Niedersachsen werden laut der WTE- Landkreis Hildesheim 534 Daten 59 % der Waschbären mit der Flinte bzw. Landkreis Holzminden 723 Die Nutria wird auch Sumpfb iber, Biber- fresser verschmäht die Nutria auch nicht die Fangjagd eff ektive Büchse erlegt und 31 % mit der Falle. Über- Landkreis Leer 1 ratte und im englischen Coypu genannt. Die landwirtschaft lichen Kulturpflanzen und verur- Bejagungsmethode raschenderweise sind die Anteile der auf der Landkreis Lüchow-Dannenberg 1 115 ursprüngliche Heimat dieses großen Nagetiers sacht dort zunehmend Schäden. Darüber hinaus Fangjagd erlegten Waschbären in Süd- und Landkreis Lüneburg 291 ist Südamerika und sie ist nicht zu verwechseln gräbt sie teils umfassende Höhlen als Wurfb Landkreis Nienburg 93 mit dem aus Nordamerika stammenden und Landkreis Northeim 1 205 deutlich kleineren Bisam. Landkreis Oldenburg 0 Landkreis Osnabrück 113 Landkreis Osterholz 3 Mit einem Gewicht von acht bis zehn Kilo- 61 Entwicklung der Waschbärstrecke Landkreis Osterode am Harz 372 gramm und einer Körperlänge von bis zu 65 63 Entwicklung der Nutriastrecke Jagdstrecke in Niedersachsen (inkl. Fallwild in Tausend Individuen) Landkreis Peine 67 cm sind sie nach dem Biber das zweitgrößte Jagdstrecke in Niedersachsen (inkl. Fallwild in Tausend Individuen) Landkreis Rotenburg / Wümme 116 Nagetier in Mitteleuropa. Der Schwanz ist rund, 12 Landkreis Schaumburg 300 wenig behaart und hat eine Länge von etwa 30 12 Landkreis Stade 23 bis 45 Zentimetern. Beim Bisam ist der Schwanz Landkreis Uelzen 132 10 Landkreis Vechta 2 deutlich kürzer und seitlich abgeplattet. Auf- 10 Landkreis Verden 15 fällig bei erwachsenen Nutrias sind die stark 8 Landkreis Wesermarsch 0 orange-gefärbten Nagezähne. Die platte Nase 8 Landkreis Wittmund 0 mit den beiden Nasenlöchern hat das Ausse- Landkreis Wolfenbüttel 432 hen einer „Steckdose“. Die Schwimmhäute zwi- 6 6 Region Hannover (inkl. 494 schen ihren Zehen sind eine Anpassung an ihre Landeshauptstadt Hannover) semiaquatische Lebensweise. 4 Stadt Braunschweig 55 4 Stadt Delmenhorst 0 Stadt Emden 2 Die Tiere sind nachaktiv und überaus stand- 2 2 Stadt Oldenburg 0 orttreu. Sie sind sehr gute Schwimmer und Stadt Osnabrück 0 können bis zu 5 Minuten tauchen. Nutrias sind Stadt Salzgitter 65 überwiegend Pflanzenfresser, die sich von 1957 1962 1967 1972 1977 1982 1987 1992 1997 2002 2007 2015 1957 1962 1967 1972 1977 1982 1987 1992 1997 2002 2007 2015 Stadt Wilhelmshaven 0 Sumpf- und Wasserpflanzen, Kräutern, Feld- Stadt Wolfsburg 45 und Gartenfrüchten ernähren. Im Winter fressen Gesamtstrecke Gesamtstrecke Gesamt 10 070 sie gerne an Rinden und Wurzeln. Als Pflanzen-

70 Neozoen Landesjagdbericht 2015 / 2016 71 64 Nutriastrecke in Deichen und Gewässerböschungen, die der Niedersachsen nach Landkreisen Landwirtschaft und der Wasserwirtschaft große Probleme bereiten (siehe Schwerpunktartikel in Landkreis Jagdstrecke diesem Bericht). Landkreis Ammerland 120 Landkreis Aurich 7 Landkreis Celle 573 Die Nutrias leben meist paarweise oder in Landkreis Cloppenburg 1 388 kleinen Gruppen. Sie weisen ein ausgesprochen Landkreis Cuxhaven 7 hohes Reproduktionspotential aus, da sie poly- Landkreis Diepholz 4 östrisch sind und sich die Paarungszeit über Landkreis Emsland 3 527 das ganze Jahr erstrecken kann. Auszeiten von Landkreis Friesland 1 der Reproduktion sind nur strenge Wintermo- Landkreis Gifhorn 754 Landkreis Goslar 0 nate oder Wochen mit starker Hitze im Sommer. Landkreis Göttingen 0 Die Jungböcke sind nach 5 Monaten und die jun- Landkreis Grafschaft Bentheim 377 gen Metzen nach 6 Monaten geschlechtsreif, Landkreis Hameln-Pyrmont 2 sodass bei 3 Würfen/Jahr aus einem Paar nach Landkreis Harburg 0 drei Jahren theoretisch einige Tausend Tiere Landkreis Heidekreis 23 entstehen können. Landkreis Helmstedt 118 Landkreis Hildesheim 0 Landkreis Holzminden 0 Die hohe Qualität des Pelzes war der Grund, Landkreis Leer 251 warum Nutrias um 1890 und 1930 als Zucht- Landkreis Lüchow-Dannenberg 520 tiere in viele Länder der Erde verbracht wurden. Landkreis Lüneburg 310 In Mitteleuropa etablierten sich immer wieder Landkreis Nienburg 17 Populationen aus entflohenen Tieren aus den Landkreis Northeim 0 Zuchtstationen oder wurden absichtlich frei- Landkreis Oldenburg 5 gelassen. Die ersten schriftlichen Nachweise Landkreis Osnabrück 976 Landkreis Osterholz 56 von Freilandvorkommen der Nutrias in Nieder- Landkreis Osterode am Harz 0 sachsen stammen aus dem Jahr 1949 (KAUF- Landkreis Peine 31 MANN 1951 / 52) und TENIUS (1954)). Diese sehr Nutria wurden im Jahr 2001 dem Jagdrecht unterstellt Foto: Jürgen Weber Landkreis Rotenburg / Wümme 0 anpassungsfähige und an ihren Lebensraum Landkreis Schaumburg 1 sehr anspruchslose Neozoenart konnte sich Landkreis Stade 7 daher sehr schnell etablieren. Ausgehend von Landkreis Uelzen 385 Landkreis Vechta 611 zwei Schwerpunktgebieten im Emsland und an ausreichend mit Nahrung zu versorgen. Bei kal- auffolgenden Jahren stieg die Jagdstrecke wie- Landkreis Verden 3 der Elbe breitete sich die Nutria sehr rasch über ten Wintern und einer intensiven Bejagung ist der rasant an und erreichte 2015/16 mit 10387 Landkreis Wesermarsch 10 Niedersachsen aus. Mittlerweile sind Nutrias eine Besatzreduktion daher sehr effektiv. Tieren den bislang absoluten Höchstpunkt. Landkreis Wittmund 0 in vielen Bereichen Niedersachsens heimisch Davon wurde der überwiegend Anteil erlegt Landkreis Wolfenbüttel 2 geworden. In Niedersachsen wurden Nutrias im Jahr und nur 132 Tiere als Fallwild gemeldet. Mehr Region Hannover (inkl. 75 2001 dem Jagdrecht unterstellt und schon im als die Hälfte aller Nutrias wurden in den drei Landeshauptstadt Hannover) Die Bejagung der Nutria ist mit größter Rück- Jagdjahr 2002 wurden niedersachsenweit 911 Landkreisen Emsland, Cloppenburg und Osna- Stadt Braunschweig 4 Stadt Delmenhorst 0 sicht durchzuführen, da diese Art fast ganz- Nutrias erlegt. Im Jahre 2009 wies die offizielle brück zur Strecke gebracht. Inwieweit Konkur- Stadt Emden 0 jährig Junge führen kann. Bei der Verwertung Streckenstatistik bereits 5 588 Individuen auf renzsituationen zwischen der Nutria und dem Stadt Oldenburg 0 des Wildbretes ist eine Trichinenuntersuchung und hat sich somit innerhalb von sieben Jahren weitverbreiteten Bisam sowie dem sich weiter Stadt Osnabrück 84 zwingend vorgeschrieben. Die Nutria ist sehr mehr als versechsfacht. In den Jahren 2010- ausbreitenden Biber entstehen werden, die eine Stadt Salzgitter 0 anfällig gegenüber niedrigen Wintertempera- 2013 schwankte die Jagdstrecke (einschließ- Ausbreitung der Nutria einschränken könnten, Stadt Wilhelmshaven 0 turen, da sie nicht wie Bisam oder Biber in der lich Fallwild) auf einem reduzierten Niveau ist derzeit nicht geklärt. Stadt Wolfsburg 138 Lage sind, sich unter zugefrorenen Gewässern zwischen 4231 und 4620 Nutrias. In den dar- Gesamt 10 387

72 Neozoen Landesjagdbericht 2015 / 2016 73 Arten, die dem Jagdrecht unterliegen mit ganzjähriger Schonzeit

Kolkrabe (Corvus corax, L.)

Inga Klages, Reinhild Gräber

Kolkrabe Größe 54 – 67 cm Paarungszeit ab Februar Brutdauer und 19 – 21 Tage Gelegegröße 3– 6 Eier Gewicht 1 000 – 1 400 g Lebensraum sehr anpassungsfähig; Hoch- gebirge, Wälder sowie halb- off ene Landschaft en aller Art; zunehmend siedlungsnahe Bereiche

Der Kolkrabe ist unser größter Singvogel Foto: piclease / Peter Schild

65 Kolkrabe: Frühjahrsbesatz, Paare pro km² Jagdbezirksgröße 2015 Der Kolkrabe ist unser größter Rabenvogel. lich schneller voran als westlich der Weser. So bilden jedoch größere, halboff ene, waldreiche Mitte des letzten Jahrhunderts erreichten die wurde die südliche Landesgrenze über die Aller- Landschaft en mit reichem Nahrungsangebot. Gemeinden in Niedersachsen Kolkraben Populationen aufgrund intensiver niederung (1950er Jahre), das Harzvorland und Ein Kolkrabenpaar lebt monogam und ist sehr Bejagung und Verfolgung durch den Menschen die Leineniederung um das Steinhuder Meer standorttreu. Im Winter schließen sich die in ganz Europa ihren absoluten Tiefpunkt. Dank (1960er Jahre) in den 1980er Jahren erreicht. Kolkrabenpaare größeren Schwärmen an, wel- nachlassender Verfolgung und unterstützender che insbesondere auf Müllkippen angetroff en Wiederansiedlungsprojekte breitete sich der Der genaue Ablauf der mitteleuropäischen werden. Kolkrabe nach 1945 wieder aus und besiedelte Wiederbesiedlung ist noch nicht abschließend Teile Mitteleuropas, in denen er zuvor ausge- geklärt. Off en sind die Fragen, von welchen Kolkraben sind Allesfresser, der tierische rottet war. Bis heute werden Zunahmen in den Reliktpopulationen die Individuen der wieder Anteil am Nahrungsspektrum ist jedoch deut- Beständen festgestellt und die Ausbreitung im besiedelten Gebiete abstammen und inwieweit lich höher. Er reicht von Insekten, Mäusen über westlichen Europa setzt sich fort, so dass die sie sich genetisch unterscheiden. Zur Klärung Vogelgelege bis zum Jungwild. Die Kolkraben Art heute als weltweit ungefährdet gilt. dieser Fragen untersucht der Biologe Sascha warten während der Geburten von Kälbern oder Rösner mittels DNA-Analysen (Mikrosatelli- Lämmern auf die Nachgeburt oder etwaige Die Wende der Besatzentwicklung kam in ten SSR) die Wiederbesiedlung Mitteleuropas Totgeburten, von denen sie sich ernähren. Es 0 10 20 30 40 50 km Niedersachsen nach 1945. Nachdem nur noch durch den Kolkraben (http://www.sascharoes- konnte auch schon vielfach beobachtet werden, 5 Brutpaare in ganz Niedersachsen erfasst wur- ner.de/research/phd-project/). dass Kolkraben liegende Rinder hacken, dies ist Datenquelle: Wildtiererfassung Niedersachsen (WTE), Landesjägerschaft Niedersachsen e. V., den, erholten sich die Bestände durch Wieder- jedoch kein Angriff , sondern soll die Tiere zum gefördert durch Jagdabgabemittel des Landes Niedersachsen. Kartograpfi sche Grundlage: © GeoBasis-DE / BKG 2002 ansiedlung zusehends. Von Schleswig-Holstein Der Kolkrabe ist grundsätzlich sehr anpas- Aufstehen bewegen, da Rinder bei Aufstehen ausgehend erfolgte die Wiederbesiedlung sungsfähig, was seinen Lebensraum betrifft . Er Kot fallen lassen, in dem die Kolkraben nähr- > 0 > 0,1 – 0,2 keine Daten insbesondere in der Stader Geest und in den ist im Hochgebirge, in Wäldern, in off enen Land- stoff reiche Nahrung fi nden. Darüberhinaus wur- > 0 – 0,05 > 0,2 – 0,3 Kreisgrenzen > 0,05 – 0,1 > 0,3 – 0,5 Gemeindegrenzen nordöstlichen Teilen der Lüneburger Heide. schaft en und sogar in Halbwüsten anzutreff en. den in Einzelfällen Übergriff e auf neugeborene > 0,5 Die Ausbreitung östlich der Weser ging deut- In zunehmendem Maße kommt er auch in Sied- Lämmer beobachtet. lungsnähe vor. Den bevorzugten Lebensraum

74 Arten, die dem Jagdrecht unterliegen, mit ganzjähriger Schonzeit Landesjagdbericht 2015 / 2016 75 Birkwild Tetrao tetrix, L.) STORCH 2008). In der Roten Liste der Brutvögel spezifi schen Bedingungen in ihrem Lebens- Deutschlands wird das Birkhuhn in der Kate- raum besonders gut angepasst sind. Darüber Egbert Strauß, Knut Sandkühler gorie 2 „stark gefährdet“ aufgeführt, in Nie- hinaus ist eine Reduktion der genetischen dersachsen wird die Art als vom Aussterben Variabilität in der Lüneburger Population zu bedroht (Kategorie 1) eingestuft . messen, die noch nicht so stark ausgeprägt ist wie die in den Restpopulationen der Rhön oder Die mitteleuropäischen Birkhuhnpopulatio- Holland (SEGELBACHER et al. 2014). Eine hohe genetische Variabilität nen lassen sich in drei Kategorien einteilen: genetische Variabilität ist wichtig für eine hohe wichtig für den Erhalt der Anpassungsfährigkeit Birkwild 1. die stabile und individuenstarke alpine Popu- Anpassungsfähigkeit der Population, wenn sich lation, die langfristig als gesichert anzusehen die Umweltbedingungen einmal ändern sollten. Größe 45 – 60 cm ist (entsprechend der nord- und osteuropäi- Paarungszeit April – Mai schen Populationen), Das Birkhuhn war bis Mitte des 20ten Birkhuhn ist der Charak- Brutdauer und 27 – 28 Tage tervogel der norddeutschen 6– 10 Eier 2. die autochthone Metapopulation der Lüne- Jahrhunderts der Charaktervogel der nord- Gelegegröße Moore und Heiden Gewicht 800 – 1 700 g burger Heide und die autochthonen Populati- deutschen Moore und Heiden. Jäger und Orni- onen im deutsch-tscheschischen Grenzgebiet thologen schätzten den Bestand Mitte der Lebensraum off ene und halboff ene Moor- und Heidelebensräume, strukturrei- in den Kammlagen des Erzgebirges und des 1960er Jahre noch auf 7 760 Birkhühner (POPP che Zwergstrauchbereiche (nord- Bayerischen Waldes, die mit nur einigen & MÜLLER 1966). Stetige Arealverluste durch deutsches Tiefland), Wiesen mit angrenzenden Moorrandwäldern hundert Individuen in ihren Besätzen stark Moorentwässerung und Abtorfung mit einher- (Rhön und Mittelgebirge), Lat- schwanken können und deshalb in ihren gehenden landwirtschaft lichen Veränderungen schenkiefer-, Zwergstrauch- und Mattenregionen (Alpen) Beständen als gefährdet einzustufen sind. und intensiver Auff orstung von Heideflächen 3. die isolierten Restpopulationen mit einigen führten jedoch zu einem rapiden Bestandsrück- wenigen Individuen im Hohen Venn (Belgien), gang (WÜBBENHORST & PRÜTER 2007, LUD- Salandse Heuwelrug (Holland), Waldviertel WIG et al. 2008, WORMANNS 2008). Ende der (Österreich), Rhön und Muskauer Heide, die 1990er Jahren sind dann die letzten Populatio- Birkhuhn angepasst an Das Birkhuhn gehört zusammen mit Auer- natürlichen Lebensraum also keinen Engpass derzeit bzw. zukünft ig nur durch Auswilde- nen in den norddeutschen Moorlebensräumen kalte Lebensräume huhn, Haselhuhn und Alpenschneehuhn sys- dar, da sie sich sehr gut von rohfaserreichen rung von gezüchteten Tieren oder Wildfängen (Hahnenknooper Moor, Langes Moor (Stader tematisch in die Familie der Fasanenartigen und nährstoff armen Pflanzenteilen wie Nadeln aus Schweden überleben können. Geest), Uchter Moor (Landkreis Diepholz), Gro- (Phasianidae) und bilden dort die Unterfamilie und Knospen ernähren können und mit Schnee ßes Moor (Landkreis Gifh orn) erloschen. Raufusshühner (Tetraoninae). Diese Gruppe und Kälte sehr gut zurechtkommen (STRAUSS Genetische Studien weisen auf eine ein- der Hühnervögel ist durch besondere morpho- 1996). Die Winter in Norddeutschland sind für heitliche Verwandtschaft der mittel- und nord- Die einzig verbliebene Population im Groß- logische, physiologische und ethologische das Birkhuhn eher zu warm und zu nass als zu europäischen Populationen hin, die keine raum der Lüneburger Heide schwankte in den Charakteristika hervorragend an die kalten kalt. Unterteilung in Unterarten rechtfertigen. letzten 15 Jahren zwischen 142 und 261 Tieren. starke Rückgänge der Klimata in den Alpen und der borealen Wald- Allerdings ist anzunehmen, dass sich in den Die Staatliche Vogelschutzwarte im NLWKN mitteleuropäischen und Waldsteppenzonen Nordeuropas und In Nordeuropa und in den Alpen haben sich verschiedenen Regionen unterschiedliche Öko- koordiniert seit 1995 jährlich die Birkhuhn- Birkhuhnpopulation Sibiriens angepasst. Der Name Raufusshuhn die Besätze in den Hauptverbreitungsgebie- typen herausbildeten, die in einigen physiolo- zählungen in allen Vorkommensgebieten im verweist auf die befi ederten Läufe, die einen ten nach Rückgängen in den 1980 und 1990er gischen und ethologischen Merkmalen an die Rahmen der Synchronzählungen zur Balzzeit. hervorragenden Kälteschutz bieten. Die ver- in den letzten Jahrzehnten wieder stabilisiert. breiterten Hornschuppen (Zehenschilder) und Die IUCN stuft das Birkhuhn aufgrund des aus- die 2–4 mm langen Balzstift e an den Zehen gedehnten Verbreitungsgebietes weltweit als verhindern ein Einsinken im Schnee (Schnee- nicht gefährdet ein. Die Population in Europa Birkhahn in der Lüneburger Heide Foto: Denise Neubauer schuheff ekt). Befi ederte Nasenlöcher und der wird auf 2,5 bis 3,2 Mill. Brutpaare eingeschätzt Aufenthalt in Schneehöhlen sind weitere Anpas- (www.iucnredlist.org, 2012). sungen, die den Wärmeverlust im Winter redu- zieren. Die Birkhühner haben darüber hinaus Dagegen ist das Birkhuhn in Mitteleuropa sehr lange Blinddärme, in denen sie mit Hilfe seit Jahrzehnten von einem starken Rückgang von Bakterien kaum oder schwer verdauliche betroff en (Rhön, Thüringer Wald, Erzgebirge, Nährstoff e wie Zellulose, Hemizellulose und Hohe Venn (Belgien), Sallandse Heide (Holland)) Lignin aufschließen können. Wenn bei hohen und viele Populationen sind in den letzten Jah- Schneelagen Bodenäsung – hauptsächlich ren erloschen (z.B. Muskauer Heide, Diepholzer Zwergsträucher – nicht zugänglich ist, weichen Moorniederung, Großes Moor bei Gifh orn). Der sie auf Baumäsung aus. Sehr gern geäst werden aktuelle Birkhuhnbestand in Deutschland wird Birkenkätzchen, die einen hohen Rohprotein- auf etwa 1200 Individuen geschätzt, wobei das und Gesamtzuckergehalt aufweisen. Der Winter Hauptvorkommen mit etwa 800-1 000 Tieren in stellt für die Birkhühner in einem ungestörten den Bayrischen Alpen liegt (BAUER et al. 2005,

76 Arten, die dem Jagdrecht unterliegen, mit ganzjähriger Schonzeit Landesjagdbericht 2015 / 2016 77 Die morgendlichen Balzzählungen werden an 20 und 53 Individuen stark. Zusätzlich sind einem oder mehreren Tagen im April von den angrenzend zu diesen Kernlebensräumen im verantwortlichen Förstern und Projektbetreuern Ostenholzer Moor, im Standortübungsplatz vor Ort mit einer großen Zahl an Helfern durch- Scheuen sowie im Becklinger Moor einzelne geführt. Die Datenhaltung und –auswertung Birkhühner kontinuierlich oder vorübergehend obliegt der Staatlichen Vogelwarte im NLWKN. zu beobachten.

Die autochthone niedersächsische Metapo- Von Ende der 1990er Jahre bis 2011 stieg pulation ist in fünf Teilpopulationen getrennt. der Bestand (mit einem Zwischentief in 2009 Im NSG Lüneburger Heide, Truppenübungs- und 2010) in Niedersachsen mehr oder weniger plätze Bergen, Munster Nord und Süd sowie kontinuierlich an. Vornehmlich im NSG Lüne- das Testgelände der Firma Rheinmetall. Diese burger Heide konnte durch die umfassenden Teilpopulationen waren im Jahr 2015 zwischen biotopverbessernden Maßnahmen sowie die vom Verein Naturschutzpark Lüneburger Heide intensiv durchgeführte Prädationskontrolle die Population stark angehoben werden. Der Som- 66 Birkhuhnvorkommen in Niedersachsen mer und Winter 2010 war für das Birkhuhn aus- gesprochen vorteilhaft , da im Frühjahr 2011 das höchste Zählergebnis für Niedersachsen seit 1995 erzielt wurde. In den darauff olgenden Jah- Birkhahn mit Hennen in der Balz Foto: Dr. Christoph Runge ren sind die Besätze wieder leicht rückgängig bzw. schwanken in den Teilpopulationen sehr stark, ohne dass dafür die Ursachen off ensicht- lich sind. lich (STORCH 2007). Das Land Niedersachsen Nach Expertenmeinung besitzen in Mittel- wiss. Erkenntnisse zu plant einen „Aktionsplan Birkhuhn Lüneburger europa nur die alpinen und die niedersäch- Habitatsfragmentierung, Dispersion und Konnektivität Im Rahmen der Wildtiererfassung Nieder- Heide“ ins Leben zu rufen. Ziel ist es u.a., darin sische Birkhuhnpopulationen die besten fehlen sachsen 2014–2016 waren und sind die Jäger in regionsspezifi sche, konkrete und vor allem langfristigen Überlebenschancen. Diese Popu- den Landkreisen der Lüneburger Heide aufge- eff ektive Maßnahmen unter Einbindung aller lationen sind am individuenstärksten und pro- fordert, Birkhuhnsichtungen aus ihren Revieren Interessengruppen verbindlich zu erarbeiten. fi tieren insbesondere von den großräumigen Nds. Birkhuhnpopulation zu melden. In einer ersten Auswertung stellte Grundlage für diese Maßnahmen, die nur in Biotopen. Damit wird die hohe Verantwortung hat die besten langfristigen Überlebenschancen sich heraus, dass außerhalb der Birkhuhn- einem mehrjährigen Prozess mit den Interes- Niedersachsens für den Bestands- und Arealer- Kerngebiete nur sehr wenige Beobachtungen sengruppen abgestimmt und von diesen akzep- halt der Art in Deutschland bzw. in Mitteleuropa gemacht wurden. tiert werden müssen, sind wissenschaft liche deutlich. Erkenntnisse zu den örtlichen Gegebenheiten. Zur Biologie, den allgemeinen Lebensrau- mansprüchen und Rückgangsursachen sowie zur Auswilderung und Bestandsstützung des (Daten Staatliche Vogelschutzwarte, NLWKN 2015, im Jahr 2014 wurden aus einigen Gebieten Birkwildes wurden vor allem in den 1970er bis keine Zahlen gemeldet) 1990er Jahren grundlegende Kenntnisse in zahl- 67 Entwicklung der niedersächsischen Birkhuhnpopulation 1995 ­2015 reichen Studien erarbeitet (vgl. KLAUS et al. 1990, STRAUSS 1996, SODEIKAT et al. 2000, STORCH 2007). In den letzten beiden Jahrzehn- ten ergänzten Studien zur Populationsgenetik 300 und -dynamik das Wissen zum Birkwild (vgl. 250 SEGELBACHER et al. 2014). Trotz der vielen Maßnahmen und Versuche konnten die Rück- 200 gänge und das Erlöschen vieler Populationen 150 nicht aufgehalten werden. Für die Sicherung und Erhaltung der Restpopulationen sowie der 100 Vernetzung der Teilpopulationen sind fundierte Kenntnisse zu den populationsdynamischen 50

Eff ekten der Habitatfragmentierung, Disper- 0 sion und Konnektivität zwingend erforder- 1995 2000 2005 2010 2015 1 NSG Lüneburger Heide, 2 TÜP Munster Nord, 3 TÜP Munster Süd, 4 Testgelände Rheinmetall, 5 TÜP Bergen, 6 Ostenholzer Moor, 7 StPl Scheuen und 8 Becklinger Moor) Erstellung Daniel Tost

78 Arten, die dem Jagdrecht unterliegen, mit ganzjähriger Schonzeit Landesjagdbericht 2015 / 2016 79 Veränderung der Jagdstrecken 2015 / 2016 gegenüber den Vorjahren

Reinhild Gräber

Die Jagdstrecke der Feldhasen ist gegenüber Besatzrückgängen in den Hasenhochburgen im 71 Veränderung der Jagdstrecke dem Vorjahr geringfügig um 5,6 % angestiegen. westlichen Niedersachsen begründet. in Prozent, 3-jähriges Mittel und 10-jähriges Mittel Trotzdem ist der langjährige negative Trend in den Jagdstrecken und den Besätzen seit Nachdem im vorangegangenen Jahr erst- Rehwild Rotwild Schwarzwild Damwild Muffelwild etwa 2008 / 09 weiter anhaltend und zeigt sich mals wieder ein Anstieg der Fasanjagdstrecke 12 11,09 sowohl im 3-jährigen als auch 10-jährigen Mit- zu verzeichnen war, ging die Jagdstrecke im 10 tel. Dieser Rückgang liegt ausschließlich in den aktuellen Jahr um ca. 11 % zurück. 8 6,73 6,3 6 5,45 3,7 4 3,6 3,2 1,5 2 1,0 0,65 0 68 Veränderung der Niederwildstrecke – 0,72 – 0,2 – 2 – 1,4 – 2,5 gegenüber dem Vorjahr in Prozent – 4 – 3,4

25 Veränderung zum Vorjahr in Prozent 21,1 3-jähriges Mittel der Veränderung zum jeweiligen Vorjahr in Prozent 20 10-jähriges Mittel der Veränderung zum jeweiligen Vorjahr in Prozent 15 11,7 10 5,6 4,5 5 2,0 Die Jagdstrecke des Wildkaninchens Der Trend der steigenden Jagdstrecken beim 0 schwankt in den letzten Jahren im Vergleich zu Schwarzwild setzt sich weiter fort. – 5 – 3,3 1970er und 1980er Jahren auf deutlich niedrige- – 10 – 11,0 rem, jedoch konstantem Niveau. Im Vergleich Nachdem die Damwildstrecke im vergange- – 15 zum Vorjahr ging die Jagdstrecke leicht zurück, nen Jahr leicht zurückging, stieg sie in diesem

Fasan Feldhase Rotfuchs Waschbär im 10-jährigen Mittel liegt aber ein Anstieg von Jahr mit knapp 1 % wieder leicht an. Wildkaninchen Marderhund Dachs 4,6 % vor. Die Muffelwildstrecke sank im Vergleich zum Nachdem die Jagdstrecke ab 1995 von Vorjahr geringfügig (-0,7 %), dieses bestätigt 70 000 auf ca. 60 000 erlegte Füchse mit hohen sich auch im 10-jährigen Mittel. Schwankungen zurückging, haben wir im aktu- ellen Jahr wieder eine Zunahme der Jagdstrecke 69 Veränderung der Jagdstrecke 70 Veränderung der Schalenwildstrecke von über 11 %. 72 Veränderung der Jagdstrecke in Prozent, 3-jähriges Mittel und 10-jähriges Mittel gegenüber dem Vorjahr in Prozent in Prozent, 3-jähriges Mittel und 10-jähriges Mittel

Fasan Feldhase Wildkaninchen Die Strecken der Neozoen Waschbär und Rotfuchs Marderhund Waschbär Dachs 12 11,0 Marderhund liegen über denen der Vorjahre. 5,57 5,48 6 4,64 35 32,1 10 Nachdem im Vorjahr ein Anstieg der Marder- 30,1 4 30 8 hundstrecke von ca. 41 % erzielt wurde, fällt 2 6,7 25 auch in diesem Jahr dieser Anstieg mit einem 21,1 0 19,4 6 5,4 20 – 2 Plus von ca. 21 % deutlich aus. Ebenso deutlich 4 15 11,7 – 4 – 3,26 ist der langfristige, zunehmende Trend beim 10 – 6 – 4,91 2 Waschbär von über 19 % 0,6 4,5 – 8 – 6,60 5 2,0 2,9 1,71 – 7,69 0 0,5 0,6 – 10 0 – 9,82 Nach einem Rückgang im Vorjahr ist die – 0,7 – 1,6 – 12 – 11,03 – 2 Rehwildstrecke im Berichtsjahr um ca. 5 % – 5

Veränderung zum Vorjahr in Prozent Rehwild Schwarzwild angestiegen. Auch beim Rotwild ist mit ca. 11 % Veränderung zum Vorjahr in Prozent 3-jähriges Mittel der Veränderung zum jeweiligen Vorjahr in Prozent Rotwild Damwild ein starker Anstieg zu erkennen und damit ein 3-jähriges Mittel der Veränderung zum jeweiligen Vorjahr in Prozent 10-jähriges Mittel der Veränderung zum jeweiligen Vorjahr in Prozent Muffelwild 10-jähriges Mittel der Veränderung zum jeweiligen Vorjahr in Prozent neuer Höchstwert der Rotwildstrecke.

80 Veränderung der Jagdstrecken Landesjagdbericht 2015 / 2016 81 Jagdliche Schwerpunktthemen

Zum Einfluß von Prädatoren beim Fasan

Ulrich Voigt

Beutegreifer oder Prädatoren stellen im All- Gebiete, Telemetrie und Technik Die Schlupfrate gibt den Anteil der 74 Aufteilung Schlupfmisserfolg gemeinen eine bedeutsame Einflussgröße für geschlüpften Küken bezogen auf die Gesamtei- von der Lege- bis zur Aufzuchtphase viele Niederwildarten im gesamten Jahresver- Die Untersuchungen zur Prädation wurden zahl der erfolgreich bebrüteten Gelege wider lauf dar. Insbesondere zur Brut- und Aufzucht- von 2011 bis einschließlich 2015 in den beiden (Abbildung 73, 2. Säule). Prädierte oder ver- zeit, die für den Jahreszuwachs der Population Gebieten Merzen (Landkreis Osnabrück) und lassene Gelege sind in den Berechnungen 4 % als empfindliche Phase anzusehen ist, fehlten Werlte (Landkreis Emsland) auf einer Fläche nicht enthalten. Es wurde festgestellt, dass die 18 % detaillierte Informationen zum Prädationsge- jeweils bis zu 1 600 ha durchgeführt. Insge- Schlupfraten zwischen 2011 und 2015 zwischen schehen. Vor diesem Hintergrund wurde der samt konnten zwischen Mitte März und Mitte 74 % und über 90 % schwankten. Insgesamt Prädationseinfluss beim Fasan in einem fünf- April jeden Jahres 124 Fasanenhennen mit kon- kann die Schlupfrate aber für beide Gebiete und 40 % 5 % jährigen Forschungsprojekt im westlichen Nie- ventionellen Halsbandsendern und modernen über alle Jahre zusammen mit durchschnittlich dersachsen untersucht. Der Fokus richtete sich GPS-Rucksacksendern versehen werden, um 80 % als sehr gut beurteilt werden und gibt 6 % dabei auf die ganzjährige Telemetrie von Fasa- in der Folgezeit über die Telemetriesignale die keine Hinweise auf eine gestörte Fruchtbarkeit nenhennen sowie deren Überwachung auf dem Neststandorte zu finden. Mit Rücksichtnahme bei den Hennen. Weniger als 2 % aller gefunde- 18 % 30 % 9 % Nest mittels moderner Videotechnik, um Präd- auf die Störung am Brutplatz erfolgte während nen Gelege waren komplett unbefruchtet und Hennenverluste atoren artenscharf und zahlenmäßig erfassen der täglichen Brutpausen in Abwesenheit der wurden deshalb vorzeitig verlassen. Eier aus in Brutzeit zu können. Darüber hinaus konnten elementare Hennen vom Nest die Installation der Überwa- Nachgelegen dieser Hennen waren hingegen Schlupferfolg tot nach Brutaufgabe Erkenntnisse zur Brutbiologie beim Fasan für chungseinheiten. Die eingesetzten Videosys- normal befruchtet. tot in Aufzuchtphase ohne Schlupferfolg lebend hiesige Verhältnisse gewonnen werden, die als teme, die aus einer in Nestnähe befindlichen, tot bis Brutbeginn vermisst tot während Brut (Tod sehr wahrscheinlich) wesentliche Grundlage zum Verständnis der nachtsichttauglichen Miniaturkamera sowie Der Schlupferfolg als eine wichtige Kenn- seit einigen Jahren rückläufigen Besatzentwick- einer 17 m entfernten mit einem Kabel verbun- größe zur Beurteilung des jährlichen Zuwach- lung beim Fasan beitragen. denen Aufzeichnungs- und Batterieeinheit ses ist definiert als der Anteil an Hennen, die bestanden, waren in der Lage, das Geschehen im jeweiligen Untersuchungsjahr ein Erst- oder Gesamtschlupferfolg auf 41 %. Auf der anderen am Nest über einen Zeitraum von 14 Tagen kon- Nachgelege erfolgreich ausgebrütet hatten. Seite blieben 50 % aller Fasanenhennen ohne tinuierlich, digital aufzuzeichnen. Einige der Im Gegensatz dazu konnte der Gesamtbruter- Schlupferfolg, da sie entweder vor oder in der 73 Brutbeteiligung, Schlupfraten, Schlupferfolg besenderten Hennen überlebten einen Zeitraum folg im Rahmen des Projektes nicht untersucht Lege- bzw. Brutphase gefressen wurden, die von bis zu 3 Jahren, so dass sich die Anzahl aller werden, da es hierzu notwendig gewesen wäre, Brut aufgrund einer Störung aufgaben oder ihre aus beiden Gebieten über alle Jahre überwachten Tiere auf 168 erhöht. die Aufzuchterfolge bzw. die Sterblichkeit bei Gelege wiederholt prädiert wurden. Brutbeteiligung Schlupfraten Schlupferfolg den Küken festzustellen. Insgesamt erbrüteten etwa 50 % aller vor der Brutzeit vorhandener In Abbildung 74 ist neben dem Schlupferfolg 100 % Brutbeteiligung, Schlupferfolg Hennen ein Gelege erfolgreich (Abbildung 73, die Aufteilung des Misserfolgs in der Brutzeit 90 % und Schlupfrate 80 % 3. Säule), wobei 9 % aller Hennen in den ersten gesamthaft dargestellt. Danach gehen nahezu 70 % Bei 98 % aller besenderten Hennen konnte 6 Wochen nach dem Schlupf prädiert wurden 30 % aller Hennen während der Lege- und Brut- 60 % eine Brutbeteiligung mindestens in Form einer oder anderweitig verendeten. Es muss davon phase verloren, meistens durch Prädation, 50 % Nestanlage, Eiablage oder beginnenden Brü- ausgegangen werden, dass die Küken dieser und weitere 9 % in der Aufzuchtphase, so dass 40 % tens nachgewiesen werden (Abbildung 73, 1. Hennen die Aufzuchtphase nicht überlebten, die Gesamtverlustrate in der Brutzeit mit 38 % 30 % Säule). Die verbleibenden 2 % der Hennen wur- da sie mindestens in dieser Zeit auf die Füh- beziffert werden kann. Weitere 18 % aller Hen- 20 % den vermutlich während der Eiablagephase rung der Henne angewiesen sind und folglich nen versuchten zwar ein Gelege erfolgreich zu 10 % gestört, was in einer Brutaufgabe resultierte, dem Jahreszuwachs nicht hinzuzurechnen sind. bebrüten, bleiben aber aufgrund von Störungen

Anteil aller Hennen bzw. Gelegeschlupfe 0 % die durch die telemetrische Kontrolle nicht auf- In der Konsequenz reduziert sich analog der und Prädationsversuchen erfolglos. geklärt werden konnte. Insgesamt kann davon keine Brutbeteiligung, vermisst Brutbeteiligung, nicht geschlüpft, geschlüpft, ausgegangen werden, dass sich nahezu alle kein Schlupferfolg Schlupferfolg, tot in Schlupferfolg Fasanenhennen am Brutgeschehen beteiligten. Aufzuchtphase

82 Jagdliche Schwerpunktthemen Landesjagdbericht 2015 / 2016 83 75 Mittlere Überlebensrate der Fasanenhennen 77 Verlustverursacher inkl. Prädation aus den Telemetriedaten

100 % Hennen Gelege 7 % Verkehr 90 % Störung / Nistaufgabe 35 % Ende Brutphase nach Besenderung 80 % 15 % Vermisst 7 % Mahd 6 % 1. Jahr nach Besenderung 70 % 26 % „Ursache“ unbekannt 14 % Rabenvögel 12 % 60 % 7 % Raubsäuger 11 % 2. Jahr nach Besenderung 50 % 13 % Fuchs 12 % 13 % Marder 11 % 40 % 11 % Greifvogel

Überlebensrate in Prozent in Überlebensrate 30 % 40 % 30 % 20 % 10 % 0 % 0 % 10 % 20% 30 % 40 %

20 %

10 %

0 % Ausgangsbesatz nur 38 Hennenküken im Jah- len an Grünland- und Grünroggenflächen in den 0 90 180 270 360 450 540 630 720 810 900 990 resverlauf, die zusammen mit den überleben- Untersuchungsgebieten. Tage nach Besenderung den Althennen einen neuen Ausgangsbesatz im

mittlere Überlebensrate 95 % Vertrauensbereich Folgejahr zwischen 69 und 80 Hennen ergeben. Die Betrachtung der Verursacher bei den Die Überlebensraten bei den Junghennen sind Gelegen ergibt ein ähnliches Bild, wonach 46 % in diesem Fall geschätzt. aller Nestverluste durch Prädatoren wie Raben- Hennenüberleben, Jahres­ Überlebensrate bei Fasanenhennen im Jahres- vögel, Fuchs, Marder und Raubsäuger verloren verlauf und über alle Jahre hinweg zu berechnen Aufteilung der Verlustursachen gehen. Auch aus der Gruppe der Unbekannten zuwachs und Besatzentwicklung (Abbildung 75). Durch die unterschiedlichen ließen sich mit hoher Wahrscheinlichkeit noch Aufgrund der telemetrischen Überwachung Sterblichkeitsraten zwischen den Untersu- Die Aufschlüsselung der Verlustverursa- Verlustprozente den Prädatoren zuordnen, und Feststellung des Lebensstatus in kurzen chungsjahren und –gebieten entstehen größere cher bei den Fasanenhennen und Gelegen ist allerdings fehlen hier eindeutige videographi- Zeitabschnitten war es möglich, die mittlere Schwankungsbreiten für die Überlebensrate in Abb. 77 wiedergegeben. Die dargestellten sche Beweise. innerhalb derer der tatsächliche Wert mit einer Werte beziehen sich nur auf tote und vermisste 95 %igen Wahrscheinlichkeit liegt. Danach Hennen zur Brutzeit bzw. auf nicht erfolgreich Darüber hinaus ist der mit 37 % hohe Anteil 76 Theoretische Besatzentwicklung überleben im Durchschnitt nur 50 % aller adul- bebrütete Gelege. Die Todesursachen der Hen- an Nestaufgaben durch Störungen hervorzu- ten, mindestens ein Jahr alten Fasanenhennen nen im restlichen Jahresverlauf sind hier nicht heben, die oft während der frühen Brutphase im Jahresverlauf und Auswirkung auf das Folgejahr einen Zeitraum von einem Jahr gemessen ab aufgeführt. Bei 26 % aller Hennen- bzw. 14 % stattfanden und nicht zum Verlust der Hen- dem Tag der Besenderung. Nach einem weite- aller Gelegeverluste konnte der Verursacher nen führten. Aufgrund der Videoüberwachung 100 Hennen 50 % Überlebende Ausgangsbesatz ins Folgejahr ren Jahr sinkt die Überlebensrate auf insgesamt nicht identifiziert werden, da ein Teil der Gelege konnte eindeutig festgestellt werden, dass 30 % ab. Diese Verluste müssen durch den jähr- als Kontrollgruppe nicht mit Kameras über- allein die Anwesenheit von Prädatoren bzw. Prä- 40 % Schlupferfolg lichen Zuwachs an überlebenden Hennenküken wacht wurde und folglich ein direkter Beweis dationsversuche dazu führten, dass brütenden Folgejahr ausgeglichen werden, damit der Gesamtbesatz fehlte. Hennen ihr Gelege aufgeben, ohne dass dabei 40 erfolgr. Bruten an Fasanen mindestens stabil bleibt. ein Prädationsakt ausgeführt wurde. Daher ist 8 Ø-Gelegegröße 50 Hennen Die Gruppe der Prädatoren „Greifvögel, Mar- der Einfluss der Prädatoren auf die erfolgreiche Basierend auf den erhobenen Gelegegrö- der, Fuchs und Raubsäuger“ rufen 44 % aller Bebrütung eines Geleges bis zum Schlupf als 320 Eier 69 – 80 Hennen ßen, Schlupfraten und –erfolgen sowie den Hennenverluste zur Brutzeit hervor. Ferner sind außerordentlich hoch anzusehen. 80 % Schlupfrate als Ausgangsbesatz angenommen Überlebensraten der Küken kann aus den Gruppen der nicht per Telemetrie auf- im Folgejahr anhand eines Rechenmodells gezeigt werden, findbaren (Vermisste) sowie der nicht genau Bei Gelegen konnten Waschbären, Marder- 256 Küken dass der Zuwachs an Junghennen die Verluste zuordbaren Verlustverursacher (Unbekannte) hunde, Igel oder Ratten als Prädatoren nicht 50 % Hennen / Hähne 19 – 30 Hennen an Althennen nicht ausgleicht und folglich sehr wahrscheinlich noch einige Prädatoren nachgewiesen werden. Interessant ist in diesem der Ausgangsbesatz in den jeweiligen Folge- hinzuzurechnen, so dass die Gesamtverlustrate Zusammenhang die erstmalige Videodokumen- 128 Hennenküken jahren immer weiter abnimmt (Abbildung 76). durch Prädatoren zwischen 50 und 60 % liegen tation der erfolgreichen Gelegeverteidigung 30 % Überleben bis Sommer Beispielsweise produzieren 100 Hennen im dürfte. Der relativ geringe Verlustanteil von 7% von Fasanenhennen gegenüber Weihen und 50 – 80 % Überlebende durch Mahd resultiert aus den niedrigen Antei- Hermelinen. 38 Hennenküken ins Folgejahr

84 Jagdliche Schwerpunktthemen Landesjagdbericht 2015 / 2016 85 78 Verteilung der Gelegestandorte 79 Schlupferfolg der jährliche Zuwachs an Fasanenhennen mit neben der Ursachenaufklärung zur Kükensterb- ca. 38 % des Ausgangsbesatzes die Verluste an lichkeit ganz vordergründig Handlungs- und in offenen und strukturierten in Abhängigkeit von den Gelegestandorten Landschaftsbereichen Althennen nicht ausgleichen kann, wodurch der Bejagungsempfehlungen für eine effizientere, Fasanenbesatz zwangläufig abnimmt. konsequente Niederwildhege unter Einbezie- Waldrand Struktur Offenland 1 % hung, Erhaltung und Förderung der Fallenjagd Hecke 7 % 100 % Die Ergebnisse können sicherlich nicht in sowie der Fokussierung auf die Prädatoren Gehölz 6 % 90 % vollem Umfang auf andere Bodenbrüter wie z. B. Steinmarder, Rotfuchs und Rabenvögel drin- 80 % das Rebhuhn übertragen werden, jedoch sind gend angezeigt. 70 % aufgrund der engen Verwandtschaft und damit Straßen- 60 % einhergehender, ähnlicher Verhaltensweisen Wegrand Offenland Danksagung 12 % 50 % durchaus Analogien zulässig. Insbesondere Roggen / 40 % Triticale / durch die stärkere Bevorzugung von Randstruk- Dieses Projekt erforderte ein erhebliches Weizen 30 % Brache 44 % turen als Brutstandort bei Rebhennen dürfte der Maß an Projektmanagement an dem ein ganzes 5 % 20 % Einfluss von Prädatoren größer sein. Team beteiligt war und mit dessen unschätz- Offenland 10 % Wiese Gerste barer Hilfe – auch in der Vorbereitung – es Anteil aller Hennen bzw. Gelegeschlupfe 0 % 6 % 17 % In Zusammenhang mit dem seit 2008 anhal- gelungen ist, das Projekt erfolgreich durchzu- Mais / Kartoffel tenden bundesweiten Rückgang der Fasanen- führen. Daher bedanken wir uns beim Nie- 1 % Brut ohne Erfolg Brut mit Erfolg population ist die Prädation nicht ursächlich dersächsischen Ministerium für Ernährung, festzustellen. Es handelt sich dabei vielmehr Landwirtschaft und Verbraucherschutz als Mit- um einen multifaktorielles Wirkungsgefüge, telgeber, der Landesjägerschaft Niedersachsen bei dem die Prädation als Sekundäreffekt (Prä- e.V. für die Befürwortung des Projektes und dationsfalle) eine bedeutende Rolle spielen ganz besonders bei allen beteiligen Jägern und kann, insbesondere bei den derzeit geringen Betreuern vor Ort für Ihre tatkräftige Unterstüt- Gelegestandorte und Schlupf­ lich mehr Verluste erleiden als in den offenen Fasanendichten. Vor diesem Hintergrund sind zung, Gastfreundschaft und Akzeptanz. erfolg Bereichen mit 42 %. Dieses Ergebnis resultiert sehr wahrscheinlich aus der Präferenz von Prä- Die Nester von Fasanenhennen konnten in datoren für linienhafte Strukturen und dem verschiedenen Habitaten und Strukturen fest- Umstand, dass diese Strukturen im Vergleich Getreide- bzw. Offenlandflächen sind beliebte Standorte für das Fasanengelege Foto: piclease / Josef Limberger gestellt werden. Darunter fielen sowohl rein zur gesamten Landschaft flächenmäßig deut- landwirtschaftlich genutzte Flächen als auch lich weniger vertreten sind. strukturreiche und meistens gehölzbestandene Randbereiche wie Straßengräben oder Hecken. Fazit Unter Einbeziehung aller Erst- und Nachgelege beim Fasan ergibt sich, dass 75 % aller gefunde- Die Untersuchungen zur Prädation beim nen Nester im Offenland (Acker- und Grünland- Fasan belegen eine starke, negative Einfluss- flächen) und 25 % in strukturreichen Habitaten nahme der Prädatoren auf das Überleben der wie Hecken, Feldgehölzen, Wald- oder Straßen- Hennen in der Lege-, Brut- und Aufzuchtphase. ränder angelegt werden (Abbildung 78). Der Darüber hinaus ist die Einwirkung der Prädato- Anteil aller Nester in Getreideflächen liegt bei ren auf eine erfolglose Bebrütung eines Gele- 62 % und scheint als Bruthabitat präferiert zu ges bis zum Schlupf als außerordentlich hoch werden. Dabei bleibt zunächst unberücksich- anzusehen. Damit nimmt die Prädation für den tigt, dass der Flächenanteil des Offenlandes Populationsaufbau im Jahresverlauf wie im bezogen auf die gesamte Landschaftsfläche Hinblick auf die aktuelle Besatzsituation einen mit mehr als 90 % wesentlich größer ist als der sehr hohen Stellenwert ein. Anteil der Gehölzstrukturen mit maximal 10 %. Das bedeutet, dass 25 % aller Gelege in höchs- Aus der Aufzuchtphase beim Fasan lie- tens 10 % der insgesamt zur Verfügung stehen- gen keine gesicherten Erkenntnisse über das den Fläche angelegt werden und es so zu einer Schicksal der Küken vor. Allerdings ergibt sich Überbewertung der Getreide- bzw. Offenland- aus der zufälligen und per Telemetrie gezielten flächen im Vergleich zu Randstrukturen kommt. Beobachtung von Gesperren, das die Anzahl der Küken pro Gesperre sehr gering war bzw. in den Bei der Betrachtung des Schlupferfolgs in Wochen nach dem Schlupf sehr stark abnahm. Abhängigkeit vom Neststandort (Abbildung 79) Diese Hinweise sprechen für eine erhöhte wird deutlich, dass Fasanenhennen in struktur- Kükensterblichkeit bislang ungeklärter Ursa- oder gehölzreichen Habitaten mit 73 % deut- che. Weiterhin konnte festgestellt werden, dass

86 Jagdliche Schwerpunktthemen Landesjagdbericht 2015 / 2016 87 Afrikanische Schweinepest – jagdliche Praxis im Was bedeutet diese aktuelle Was passiert im Falle eines ASP- Ausbruchsfall Bedrohung für die Jagd? Auftretens in Niedersachsen?

Oliver Keuling und Jens Brackmann Für die Jagd hat die langsamere Ausbrei- (aktuelle Empfehlungen der niedersächsischen tung des ASP eine viel größere Beeinträchti- Sachverständigengruppe) gung zur Folge, da das Virus sehr lange in der Um den Fund- oder Erlegungsort wird ein Population persistiert. Ein weiterer Anstieg der „Gefährdeter Bezirk“ mit einem Radius von ca. Schwarzwild-Populationen muss unbedingt 15 km eingerichtet, darüber hinaus gibt es eine 07.08.2014 11.10.2016 verhindert werden, um die Ausbreitungsge- „Pufferzone“ mit einem weiteren 15 km Radius. fahr zu verringern. Daher sollte bereits jetzt vor Um jeden weiteren Fund- oder Erlegungsort einer Einschleppung der ASP eine Reduzierung werden dieselben Radien gezogen, so dass der Schwarzwildbestände erfolgen. Dennoch diese Bezirke sich im Verlaufe der Ausbreitung kann die ASP jederzeit auch in geringen Popu- deutlich vergrößern werden (vergleiche auch lationsdichten auftreten. Gelangt der Erreger Karte zur aktuellen Situation im Baltikum). Für in die heimische Schwarzwildpopulation, soll den Jagdbetrieb bedeutet dies einige Beschrän- die Verbreitung durch jagdliche Maßnahmen kungen: im gefährdeten Bezirk muss erlegtes möglichst verhindert werden. Die Chance, einen Schwarzwild zunächst an festgelegten Sam- Ausbruch der ASP zu bekämpfen, ist am Anfang melstellen aufgebrochen und beprobt werden. der Infektion am größten. Die frühzeitige Erken- Diese Proben werden im LAVES weiter unter- nung ist sehr wichtig. Daher: Lassen Sie jedes sucht. Nach einer Freigabe negativ getesteter krank erlegte Stück und jedes Stück Fallwild Stücke dürfen diese nicht aus diesem Bezirk schon jetzt auf ASP untersuchen! nach außen verbracht werden, d.h. diese Stü- cke dürfen nur direkt innerhalb des gefährde- ten Bezirks verarbeitet und vermarktet werden. Stücke aus der Pufferzone dürfen nur in freie Gebiete vermarktet werden, wenn sie zuvor negativ auf ASP untersucht wurden. Kadaver, Aufbrüche und sonstige Überreste müssen ordnungsgemäß entsorgt werden. Aktuelle Verbreitung der ASP innerhalb der EU, Teil 1: Pufferzone, Teil II: gefährdete Bezirke, Teil III: Hausschwein gefährdete Bezirke (Quelle: Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), https://www.fli.de/de/ aktuelles/tierseuchengeschehen/afrikanische-schweinepest/karten-zur-afrikanischen-schweinepest/ 80 Schematische Darstellung der im Seuchenfall einzurichtenden Bezirke zur Verdeutlichung der jagdlichen Maßnahmen

Initiale Phase Dauerphase Seit den ersten bestätigten Fällen der Die langsamere Ausbreitung bedeutet Ausbreitung der ASP in Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Polen jedoch keinesfalls Entwarnung. Die Wahr- Polen und Baltikum und Litauen im Januar 2014 hat sich die Seu- scheinlichkeit einer Einschleppung ist jederzeit che im gesamten Baltikum binnen weniger gegeben, dafür reicht eine Unachtsamkeit im Monate ausgebreitet. Betroffen sind sowohl Umgang mit infizierten Tierkörpern oder ver- die Wildschweinepopulation als auch Haus- arbeiteten Produkten. Die Persistenz (Verweil- schweinebestände, hier im Wesentlichen dauer) der Infektion ist sehr lang. Gegen die Hinterhofhaltungen. Hauptursachen für die ASP kann derzeit noch nicht geimpft werden. schnelle Ausbreitung über größere Entfernun- Die Bekämpfung kann nur über die Jagd und die gen sind in erster Linie Verschleppungen durch Beseitigung infizierter Kadaver erfolgen. Um auf Transporte und unsachgemäßer Umgang mit diese Gefahr vorbereitet zu sein, wurde bereits verseuchten Tierprodukten. Trotz hoher Fall- im Jahr 2014 durch das Niedersächsische Land- Erster Fundort Erster Fundort

zahlen hat sich die ASP beim Wildschwein wirtschaftsministerium eine Sachverständigen- Gefährdeter Bezirk (15 km Radius) Gefährdeter Bezirk geographisch seit 2015 nicht mehr wesentlich gruppe zur ASP beim Wildschwein einberufen. Jagdruhe in der initialen Phase (ca. 14 Tage) intensive, koordinierte, revierübergreifende Schwarzwildbejagung „mit allen Mitteln“ (siehe Text) ausgebreitet, beim Hausschwein traten im Jahr Diese Expertengruppe erstellt u.a. Empfehlun- Pufferzone (+ 15 km Radius) 2016 in diesen Ländern nur wenige Fälle auf gen zu den jagdlichen Maßnahmen, die im Falle intensive, koordinierte, revierübergreifende Bejagung Pufferzone (siehe Karte). eines Ausbruchs der ASP beim Wildschwein in erstes Jagdintervall intensive, koordinierte, revierübergreifende Bejagung zweites Jagdintervall Niedersachsen zum Einsatz kommen soll. drittes Jagdintervall

88 Jagdliche Schwerpunktthemen Landesjagdbericht 2015 / 2016 89 Initiale Phase (erste ASP-Fälle): Dauerphase: Seuche. Die Erfahrungen aus dem Baltikum zei- » Berücksichtigung der Jahreszeit: gen, dass die persönliche Betroffenheit ein sehr In den Sommermonaten ist die Durchfüh- Nach der ersten Feststellung der Afrika- Im Anschluss an die initiale Phase (nach starker Antrieb ist. rung von Drückjagden vegetationsbedingt nischen Schweinepest sollte im gefährdeten Ende der Jagdruhe) sollten im gefährdeten erschwert. Die jagdlichen Maßnahmen sollten Bezirk eine vollständige Jagdruhe von min- Bezirk jagdliche Maßnahmen mit Bedacht Die wichtigsten Punkte bei der Bekämpfung dennoch analog den genannten Empfehlungen desten 14 Tagen für alle Wildarten herrschen. und koordiniert durchgeführt werden. Eine der ASP sind gute Kommunikation, Vertrauen durchgeführt werden. Dadurch wird die Versprengung infizierter Tiere Bestandsreduktion unter Vermeidung von Ver- und freiwillige Mithilfe! durch jagdliche Maßnahmen verhindert. Diese sprengungen ist unbedingt anzustreben. Wis- Es ist wichtig eine Kommunikationsbasis » Berücksichtigung der Schonzeiten: Zeit sollte für die Organisation spezieller jagd- senschaftliche Studien belegen, dass durch zu finden, auf deren Grundlage freiwillige Mit- Aufhebung von Schonzeiten für licher Maßnahmen sowie die Erlangung eines korrekt durchgeführte Gesellschaftsjagden wirkung und Zusammenarbeit funktionieren. Schwarzwild. Überblicks über die Lage genutzt werden. keine Versprengung (Dispersion) der Rotten ver- Hierbei muss natürlich auch geklärt werden, Schon von Beginn an muss eine Fallwildsuche ursacht wird, sondern nur kurzfristig ein klein- weshalb es erforderlich ist, formale Anordnun- » Fallwildsuche: nach Anweisung der zuständigen Behörden räumiges Ausweichverhalten eintritt. Neben der gen zu erlassen. Jagdausübungsberechtigte sollten ihre erfolgen. Hier ist die Mitarbeit der Jäger drin- Jagd in Form von Einzelansitzen sollen daher in Im Falle der ASP wird eine intensive Bejagung Jagdbezirke intensiver als üblich einer Kontrolle gend erforderlich. Zusammenarbeit mit der zuständigen Behörde des Schwarzwildes zwingend erforderlich – unterziehen und die Ergebnisse dieser Kont- koordinierte Gemeinschaftsjagden durchge- ohne Rücksicht auf Sozialstrukturen. Forde- rollen dokumentieren. Fallwildfunde sind der Im Falle von Wildschäden in Zeiten der führt werden. Hierbei ist auch eine gezielte rungen zur Bachenschonung sind in diesem zuständigen Behörde unverzüglich zu melden Jagdruhe sollten über die Erteilung von Einzel- Bachenbejagung im Rahmen der gesetzlichen Zusammenhang absolut kontraproduktiv. In abschusserlaubnissen Einzelfalllösungen ange- Möglichkeiten (z.B. keine säugenden Bachen diesem Falle geht es um Reduktion und nicht » Leinenzwang strebt werden. erlegen) erforderlich. Dadurch wird die spätere mehr um Regulation! Das Betreten des Waldes mit Hunden kann Bejagung der Jungtiere effektiver. 4-6 Wochen verboten werden, ein Leinenzwang für nicht nach den ersten Gemeinschaftsjagden werden Es bestehen also einige jagdliche Beschrän- jagdlich geführte Hunde sollte angeordnet wer- weitere Gemeinschaftsjagden durchgeführt. kungen und auch einige Verpflichtungen. Ande- den (ggf. nach Nieders. Gesetz über die öffent- Ansitzjagden, z.B. an Kirrstellen, sollten zur rerseits können Jäger auch einen wichtigen und liche Sicherheit und Ordnung (Nds. SOG), siehe gezielten Erlegung von nicht führenden Bachen erheblichen Beitrag bei der Seuchenbekämp- auch rechtliche Grundlagen). genutzt werden. Eine intensive Fallwildsuche fung leisten. Dieses ist letztendlich im Sinne ist weiterhin erforderlich. Die Bejagung ande- der Jagd und des Schwarzwildes. » Beitrag der Jäger rer Wildarten im gefährdeten Bezirk sollte über Fallwildsuche einen längeren Zeitraum nach Abstimmung Weitere Empfehlungen für Maß­ Probenahme und Weitergabe an die zwischen der zuständigen Behörde, dem Kreis- Veterinärbehörde jägermeister und der Jägerschaft möglichst nahmen im Seuchenfall: Intensive Bejagung des Schwarzwildes in zurückgestellt werden. Absprache mit den Behörden. » Kirrungen: Koordinierung der Druckjagden in der Initialen In der Pufferzone werden die intensivierten Kirrungen sind sowohl im gefährdeten » Maßnahmen, die Jäger schon heute ergreifen Phase ist wichtig Foto: piclease / Iris Göde revierübergreifenden Drückjagden beibehalten Bezirk als auch in der Pufferzone sinnvoll. Sie können: und Ansitzjagden durchgeführt. Eine intensive bieten die Möglichkeit zur gezielten Beobach- • Sinnvolle Bestandsreduktion In der Pufferzone sollten vermehrt revie- Fallwildsuche ist weiterhin erforderlich. tung der Rotten und Einschätzung des Gesund- • Teilnahme am Niedersächsischen Früher- rübergreifende Drückjagden stattfinden. Da heitsstatus der Population. Sie sollten auch zur kennungsprogramm für Schweinepest beim es sich um ein großes Gebiet handelt, sollte Flankierend kann im ASP-Ausbruchsfall gezielten Bejagung genutzt werden. Schwarzwild die zeitliche Durchführung dieser Drückjag- auch der Frischlingsfang erforderlich werden.  Untersuchung von jedem krank erlegtem den koordiniert erfolgen. Die Jagden sollten Darüber hinaus ist die Sachverständigengruppe » Fütterung von sonstigem Schalenwild sofern und tot aufgefundenem Stück. zunächst gürtelförmig in den an den gefähr- der Meinung, dass die Anwendung von anderen gesetzlich zulässig:  Sprechen Sie mit Ihrem Veterinäramt. deten Bezirk angrenzenden Jagdbezirken Maßnahmen (z.B. Repellentien oder Zäune zur Das Futter darf für Wildschweine nicht beginnen und im weiteren Verlauf in Richtung Verhinderung der Verbreitung von Wildschwei- zugänglich sein. Es darf nur Futter verwendet Unterstützende Maßnahmen des ASP-freien Gebietes durchgeführt werden nen, Sterilisationen mittels Injektion oder die werden, das für Wildschweine nicht attraktiv ist (vgl. Grafik). Finden die Drückjagden direkt Anwendung oraler Kontrazeptiva) nicht sinnvoll (Heu in Raufen). Hierdurch sollen die für Wild- durch die Landwirtschaft an der Grenze zum gefährdeten Bezirk statt, sind. schweine angelegten Kirrungen nicht in ihrer bei einem längeren Seuchen­ so ist der grenznahe Einsatz einzelner Ansitz- Attraktivität gemindert werden. geschehen: jäger während der Drückjagd im gefährdeten Die Sachverständigengruppe hat intensiv Bezirk zulässig, um das Flüchten einzelner die Möglichkeiten und Verpflichtungen der » Saufänge: Kurzfristige Maßnahmen Wildschweine in den gefährdeten Bezirk zu ver- Jäger in Niedersachsen zur Mitwirkung bei der Unter Berücksichtigung der lokalen Gege- Bejagungsschneisen anlegen. Getreideaus- meiden. Ansitzjagden sind ebenfalls zu intensi- Bekämpfung der Ausbreitung der ASP disku- benheiten können Saufänge eingesetzt werden. putz und andere Reste, die Schwarzwild als vieren. Eine intensive Fallwildsuche ist auch in tiert. Neben der gesetzlichen Verpflichtung Die Anwendung erfordert eine Genehmigung Nahrung nutzt, nicht auf das Feld bringen. der Pufferzone erforderlich, um neue ASP-Fälle setzten die Mitglieder auf eine freiwillige Mitar- durch die zuständige Behörde bzw. kann im schnellstmöglich zu entdecken. beit im Sinne einer effektiven Bekämpfung der ASP-Fall angeordnet werden.

90 Jagdliche Schwerpunktthemen Landesjagdbericht 2015 / 2016 91 Maßnahmen im Rahmen der nächsten Aussaat: a) Mais, Raps oder Getreide nicht bis unmit- • Festlegung geeigneter Maßnahmen, die im telbar an den Waldrand heran anbauen. Jagd- Seuchengebiet zusätzlich zu den unter den schneisen, in die Gras eingesät und regelmäßig Buchstaben b) und c) aufgeführten Maßnah- gemäht werden, an Waldrändern und bei gro- men anzuwenden sind; diese Maßnahmen ßen Schlägen auch mitten im Feld anlegen. können eine Aussetzung der Jagd und ein Fruchtfolge: Mais oder Gras nicht auf Kartoffeln Verbot der Fütterung von Wildschweinen folgen lassen. umfassen;

Weitere Informationen zur ASP mit einer Schweinepest-Verordnung, §14a Vielzahl eine weiterführenden links finden sie (8) Die zuständige Behörde kann für den gefähr- hier: deten Bezirk, unter Berücksichtigung epidemio- http://www.tierseucheninfo.nieder- logischer Erkenntnisse sachsen.de/portal/live.php?navigation_ 1. Maßnahmen in Bezug auf die Tötung von id=7695&article_id=21709&_psmand=24 Wildschweinen einschließlich der Verpflich- tung der Jagdausübungsberechtigten zur Rechtliche Grundlagen der Anord­ Mitwirkung und 2. die Reinigung von Personen und Fahrzeu- nung einer Jagdruhe oder einer gen, die mit Wildschweinen in Berührung verstärkten Bejagung im Zuge kommen können, anordnen. Aufgegrabener Nutriabau an der Jeetzel Foto: Godehard Hennies von Schweinepest­geschehen: (9) Liegen gesicherte Anhaltspunkte dafür vor, dass die Schweinepest oder die Afrikanische ASP-Richtlinie, 2002/60/EG, Artikel 15 Schweinepest durch Wildschweine verbreitet (2) Sobald ein Primärfall der Afrikanischen wird und ist eine Einschleppung der Schweine- Schweinepest bei Wildschweinen bestätigt ist, pest oder der Afrikanischen Schweinepest in trifft die zuständige Behörde des betreffenden ein bisher seuchenfreies Gebiet zu befürchten, Nutria- Management – Quo vadis? Mitgliedstaates unverzüglich folgende Maß- kann die zuständige Behörde geeignete jagdli- Gibt es schon ein Nutria Management? nahmen gegen die Ausbreitung der Seuche: che Maßnahmen zur verstärkten Bejagung auch in diesem Gebiet anordnen. Godehard Hennies, Geschäftsführer Wasserverbandstag e.V

Im ASP-Ausbruchsfall ist die Frischlings- und Bachenbejagung zwingend erforderlich Foto: Sven-Erik Arndt Niedersachsen verfügt mit ca. 35 % der ist die Nutria von der Europäischen Union auf deutschen Gewässer über ein dichtes, biswei- die Liste der sogenannten invasiven Arten len sehr dichtes, Gewässernetz. Die 1. Ordnung gesetzt worden gemäß der EU-Verordnung umfasst ca. 1 500 km, dies sind vor allem die 1143 / 2014 vom 22.10.2014 über die Präven- Bundeswasserstraßen. tion und das Management der Einbringung und Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten. Flächendeckend bewirtschaften 109 Unter- Die Folge davon ist, dass das Land Nieder- haltungsverbände weitere ca. 28 000 km sachsen gehalten ist, einen Managementplan Gewässer 2. Ordnung. Diese und viele Wasser- zu erstellen, um die Ausbreitung dieser Art zu und Bodenverbände sind für weitere 130 000 verhindern. km Gewässer 3. Ordnung zuständig. Nieder- sachsen ist weiterhin geprägt durch ca. 650 km 2006 kannte die Landwirtschaftskammer Sturmflutdeiche an der Nordseeküste, die Niedersachsen die Ausbreitung des Tieres nur Flussästuare Ems, Weser und Elbe sowie ca. in den westlichen Landkreisen Niedersachsen 2000 km Deiche an unseren Flüssen. (Emsland, Grafschaft Bentheim, Osnabrück). Im Osten waren vor allen der Landkreis Lüchow- Ausreichend Lebensraum für eine Tierart, Dannenberg und der östliche Teil des Landkrei- die inzwischen Probleme aufwirft, die es zu ses Gifhorn befallen. Kleinere Besätze waren in managen gilt. den Flussgebieten der Leine und der Lachte zu beobachten. Aufgrund nur geringer Bejagung Die Nutria ist eine aus Südamerika ein- (natürliche Feinde sind eher nicht vorhanden) geschleppte Nagetierart mit bis zu 65 cm war die Population sechs Jahre später schon um Körperlänge und einem Gewicht von bis zu den Faktor 10 angewachsen. Das Vorkommen 15 kg – sozusagen ein „XXL-Bisam“. Inzwischen des Nagetiers hatte sich im Westen Nieder-

92 Jagdliche Schwerpunktthemen Landesjagdbericht 2015 / 2016 93 sachsens entlang der Ems bis zur Nordseeküste ausgedehnt. Die östliche Population hatte sich auf die Landkreise Lüneburg, Celle, Uelzen und darüber hinaus ausgebreitet. 2015 wurde das Zusammenwachsen der Westpopulation und der Ostpopulation festgestellt. Die Ausbrei- tung hatte sich bis an die Ästuare unsere Flüsse fortgesetzt.

Die Unterhaltungsverbände haben mit dem viel kleineren Nager, dem Bisam, jahrzehnte- lange Erfahrungen. Bisam und Nutria sind (sieht man vor der Größe ab) zwei sich sehr ähnelnde Neozoen. Sie unterliegen sehr unterschiedli- chen Rechtsvorschriften. Durch Runderlass des Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Nutria gehören zu den eingeschleppten Arten Ausspülung durch Nutriabefall Foto: Godehard Hennies Energie und Klimaschutz vom 09.12.1999 wurde (Neozoen) Foto: Godehard Hennies die Bisambekämpfung Bestandteil der Gewäs- serunterhaltung (§ 61 NWG). 850 nebenamtliche Fänger mit festgelegten Im Bezirk Weser-Ems wurden 1962 fünf Fangbezirken. Die Unterhaltungsverbände gefangene Bisame gemeldet, 1968 waren es hoffen, dass sich keine Parallelität der Vor- schon 5 436. Der Bisamfang wurde weiter inten- kommen beider Tierarten ergibt. Daher gilt es, siviert und 2014 wurden etwa 100 000 Tiere schon jetzt alle Maßnahmen zu ergreifen, um im Bezirk Weser-Ems gefangen. Die Landwirt- eine vergleichbare Ausbreitung der Nutria zu schaftskammer ist seit dem ersten Auftreten verhindern. des Bisam mit dessen Bekämpfung befasst. Sechs hauptamtliche Bisamfänger betreuen Dieser Nager ist für eine Vielzahl von Schä- den verantwortlich. Der potentielle Gewässer- lebensraum in Niedersachsen bietet genügend Raum für Wühltätigkeit an Ufern, Böschungen, Deichen und Dämmen. Darüber hinaus schädigt die Nutria die Feldfrüchte, ufernahe Gehölze und stört die Gewässerfauna sowie den Bisam- fang. Auch der Fraß von Flussmuscheln ist auffällig. Durch seine Grabtätigkeiten wird ver- stärkt unerwünschter Sandeintrag ins Gewäs- ser ermöglicht. Aufgegrabene Nutria-Baue haben gezeigt, dass der Nager bis über 10 m vom Ufer entfernt seine Baue gräbt. Die Ein- und Ausgänge sind über dem Wasserspiegel nach oben gerichtet. Ausspülungen nach Nutriabefall zeigen das erhebliche Schadenspotential auf. Dadurch, dass die Gewässerunterhaltung größ- tenteils mit hochmodernen Maschinen durchge- führt wird, entsteht für Mensch und Maschine eine erhebliche Gefahr des Einbrechens in den

Eingebrochener Schlepper Foto: Godehard Hennies Grundsanierung Ufer nach Nutriabefall Foto: Godehard Hennies

94 Jagdliche Schwerpunktthemen Landesjagdbericht 2015 / 20162016 95 verbandstag e.V. konnte auf dem Seminar der der ganzjährig setzenden Nutria. Von daher L­andesjägerschaft für Hegeringleiter in Friesoy- ist umgehend zu prüfen, ob und inwieweit für the Ende Februar 2016 dieses Thema dankens- eine effektive Bejagung der Nutria und Aus- werterweise ansprechen. weitung der Fangerlaubnisse Änderungen des Niedersächsischen Jagdgesetzes oder Erlasse Die Aktivierung von über 850 ehrenamt- der Jagdbehörden notwendig und ausreichend lichen Bisamfängern auch für die Nutriabe- sind. Darüber hinaus ist zu klären, ob weiterer kämpfung kann ein wichtiger Baustein dieser Forschungsbedarf besteht, um eine effektive Managementstrategie sein. Ob mit Jagdschein und nachhaltige Besatzreduktion herbeizufüh- oder ohne – dieser Personenkreis muss an ren oder ausreichende Kenntnisse aus Projek- der Nutriabekämpfung legal beteiligt werden ten aus den Nachbarländern vorhanden sind, Nutria-Schälschaden an Eiche Foto: Godehard Hennies können. Ferner sollten die Revierinhaber dort, um das Managmentziel tierschutzgerecht zu wo ehrenamtliche Bisamfänger tätig sind, die- erreichen. Des Weiteren sollte die Öffentlich- sen insoweit eine Jagderlaubnis zum Fallen- keitsarbeit durch die Verbände intensiviert wer- fang erteilen, um sie auch privatrechtlich zu den, um eine Intensivierung der Bejagung sowie Nutriabau. Bilder von im Wasser stehenden sung vom 13.01.2014 ist die Nutria jagdbares legalisieren. Gelöst werden muss schließlich eine Akzeptanz in der Bevölkerung für massive Schleppern nach dem Einbruch kennzeichnen Wild. Im § 40 des Bundesnaturschutzgesetzes auch das Problem des Elterntierschutzes bei Maßnahmen zur Besatzreduktion zu erzielen. die Gefahr für Leib und Leben. Auch der am in der Fassung vom 22.07.2009 ist diese Art als Gewässer wirtschaftende Landwirt ist stark nicht-heimische, gebietsfremde und invasive gefährdet. Hier gilt es, schnellstmöglich zum Art angesprochen (als Umsetzung der EU-Ver- Schutz der Mitarbeiter der Unterhaltungsver- ordnung, s. oben).

bände, der Firmen und Unterhaltungspflichti- Schäden Gehölz Foto: Godehard Hennies gen alles Notwendige zu veranlassen. Zentrale Forderung muss eine landesweite und möglichst grenzübergreifende Manage- Leider ist die Nutria auch für Schälschäden mentstrategie sein. Die Niederlande zeigen, an der Ufervegetation verantwortlich. Anders dass eine landesweite Strategie mit konse- als der Biber kann diese Tierart keine Bäume quenter Bejagung zielführend sein kann. Die fällen. Die Bäume sterben häufig durch die Population dort wurde eingedämmt. Kern die- Schälschäden ab. ser Managementstrategie muss die vielfältige Möglichkeit der Nutriabejagung sein. Dazu sind Des Weiteren ist leicht erkennbar, dass bei die Meldungen von Nutria-Vorkommen nötig, weiterer Ausbreitung neben der Gefährdung für auch durch die Landwirte, die auf ihren Feldern Mensch und Maschine umfangreiche finanzielle Fraßschäden erleiden. Die Bejagung mit der Auswirkungen zu erwarten sind. Es ist nicht hin- Schusswaffe, der Fang mit Totschlagfallen und nehmbar, dass Anlagen zum Schutz des Men- der Fang mit Lebendfallen müssen flächende- schen vor Sturmfluten und Hochwasser durch ckend in den Flussgebieten angewandt werden. die Nutria schwer geschädigt werden. Schon Eine erste Bitte geht daher an die Hegeringlei- heute müssen die Unterhaltungsverbände hohe ter und Jagdausübungsberechtigten, diesen Summen aufwenden, um Ufer wiederherzustel- Jagdauftrag anzunehmen und zu vollziehen. len, Deiche zu sanieren und Dämme zu reparie- Landesweit ist es in Niedersachsen notwen- ren. Je nach Schwere des Befalls können auch dig, den Jagddruck auf die Nutria zu erhöhen. urbane Räume gefährdet sein. Probleme mit der Praktikabilität, der Effizienz und der Akzeptanz sollten gemeinsam ausge- Die rechtlichen Grundlagen für Manage- räumt werden. Der Wasserverbandstag e.V., die mentpläne und die Bejagung der Nutrias wei- Landwirtschaftskammer Niedersachsen sowie chen von denen für den Bisam ab. Gemäß § 5 die Landesjägerschaft Niedersachsen können des Niedersächsischen Jagdgesetzes in der Fas- zielführend zusammenarbeiten. Der Wasser-

96 Jagdliche Schwerpunktthemen Landesjagdbericht 2015 / 2016 97 Gotthard Peter Reinhard Kompa Bestätigte Schweißhundführer Berliner Ring 22 Lerchenfeld 15 27432 Hipstedt 29345 Unterlüß Tel.: 04768 248 oder Tel.: 05827 7389 oder 0170 3300915 0171 900383 Gemäß den Ausführungsbestimmungen (AB) zu §.28 NJagdG teilen die Hunderasse: HS Hunderasse: HS Jagd- und Forstbehörden der anerkannten Landesjägerschaft Name, Vor- Der Wasserverbandstag e.V. hat in seiner Als Schlussfolgerung ist zu ziehen, dass name, Anschrift und Telefonnummer der bestätigte­n Schweißhund­führerinnen Günter Ludwigs Helmut Schulze Alte Straße 7 a Schulstraße 21 Frühjahrstagung der Geschäftsführerinnen und das zuständige Landwirtschaftsministerium, und Schweißhundführer sowie die geführte Hunde­rasse nach Bestäti­gung 27442 Gnarrenburg-Brillit 29345 Unterlüß Geschäftsführer 2016 die Nutriabejagung inten- die Landesjägerschaft Niedersachsen, der Was- zur zen­tralen Veröffentlichung mit. Desgleichen ist bei einem Widerruf der Tel.: 04763 8028 oder Tel.: 05827 341 oder Bestätigung zu verfahren. Hier nicht genannte Schweißhundführerinnen und 0170 3300920 0172 9353165 siv angesprochen und diskutiert. Die rechtlich serverbandstag e.V. mit seinen Unterhaltungs- Hunderasse: HS Hunderasse: HS mögliche und tatsächliche ausgeführte Auslo- verbänden und Wasser- und Bodenverbände Schweißhundführer sind der Landes­jägerschaft Niedersachsen von den ent- sprechenden Jagd- und Forstbehörden nicht mitgeteilt worden. Sibylle Erbut Gerd Jantzen bung von Fangprämien (in Höhe von 6 Euro pro und alle betroffenen Personen gehalten sind, Birkenheide 30 Weyhäuser Str. 6 Nutria) soll ebenfalls einen Beitrag zur Bekämp- die gemeinsame Bekämpfungsstrategie auf- 27711 29345 Unterlüß Osterholz-Scharmbeck Tel: 05827 1209 oder fung leisten. Über die Aufnahme des Themas zustellen und landesweit umzusetzen. Jeder 21 … Christian-Otto Sander Heinrich Janssen Hoopter Elbdeich 46 Dickfehler Weg 3 Tel.: 04795 956088 0170 6317503 in Deichschau- und Gewässerprotokolle muss an seinem Platz kann dazu beitragen, dass Michael Becker 21423 Winsen (Luhe) 26605 Aurich Hunderasse: HS Hunderasse: HS nachgedacht werden. Allerdings ist die ökolo- die Hochwasserschutzanlagen erhalten blei- Amselweg 17 Tel.: 04171 780417 Tel.: 04941 64437 Hans-Jürgen Koldehofe Michael Angermann gische Gewässerunterhaltung auch bei der Nut- ben und keine Menschen zu Schaden kommen. 21255 Tostedt Hunderasse: HS Hunderasse: HS Tel.: 04182 70289 oder 28870 Ottersberg Fuchsberg 4 riabejagung zu erörtern, da dem Tier dadurch Daneben können die finanziellen Auswirken 0171 1470404 Heiko Wollerich Tel.: 04205 778451 oder 29348 Endeholz 27 … 0171 2127507 Tel.: 0151 50608840 verstärkt Deckung geboten wird. vielleicht im akzeptablen Rahmen gehalten wer- Hunderasse: HS Im Moor 3 21442 Toppenstedt Stefan Humrich Hunderasse: A.-DBr. Hunderasse: St.-Br. den. Es gilt, sofort zu handeln. Jens-Peter Wichmann Tel.: 0177 2180552 27324 Eystrup Im Dorf 8 Hunderasse: HS & KlM Tel.: 04254 801327 oder 29 … Oliver Schneider 21256 Handeloh 0170 5801792 Lüsche, Auermühle 10 Tel.: 0171 2705744 Sylvia Wollerich Hunderasse: HS Heinz-Helmut Klappert 29367 Steinhorst Hunderasse: HS Im Moor 3 29229 Celle OT Garßen- Tel.: 05837 140753, 21442 Toppenstedt Helmut Nerge Tel.: 05086 3349575 oder 0172 8929241 oder 0175 3735865 0171 5523625 Fangstrecke Nutria Foto: Godehard Hennies Felix Stüvel Tel.: 04173 5591 Duddenhausen 68 21272 Egestorf Hunderasse: HS 27333 Bücken Hunderasse: HS Hunderasse: HS Tel.: 0171 7406402 Tel.: 04251 3469 oder Hunderasse: HS Ralph Wichmann 0171 2225185 Wulf Richter Georg Graf Nesselrode 21680 Stade Hunderasse: DJT Schaftrift 14 Gut Kettenburg Kurt Bredthauer Tel.: 0171 2705744 29229 Celle 27374 Visselhövede Wehlen 8 Hunderasse: HS FA Bernd-Rüdiger Malt Tel.: 05086 411 oder Tel.: 04262 3532 21274 Undeloh Forsthaus Grafel 0172 7802651 Hunderasse: A.-DBr. Hunderasse: HS Tel.: 04189 256 26 … 27356 Rotenburg Hunderasse: DD Tel.: 04261 2935 oder Jörg-Artur Wiebe Dr. Thomas Augenstein 0170 6317594 Wolfgang-Bernd Josat Radenbecker Str. 10 Per-Ole Wittenburg Havelstr. 19 b Wahnbek Hunderasse: HS Amtland 1 29378 Am Oelzepark 9 26180 Rastede 29303 Bergen Tel.: 05836 979678 oder 21335 Lüneburg Tel.: 04402 83162 Silvia Stock Tel.: 0171 9346244 0170 5371412 Tel.: 04131 404930 Hunderasse: BGS Kirchweg 10 Hunderasse: BGS Hunderasse: BGS und HS Hunderasse: 27383 Ostervesede Schwarzwildbracke Joachim Decker Tel.: 04263 1354 oder Uwe Mai Andreas Zabielski Hohehahn 1 0152 09674370 Waldweg 4 Birkenweg 15 Volker Meyer 26409 Wittmund Hunderasse: HS 29303 29389 Bad Bodenteich Fasanenweg 1 Tel.: 04466 279 oder Tel.: 05051 2679 oder Tel.: 05824 985859 oder 21354 0175 2405348 oder FOI Harald Westermann 0151 20983019 0171 6946033 Tel.: 0176 96155679 0171 8605872 Forsthaus Trochel Hunderasse: HS Hunderasse: HS Hunderasse: HS Hunderasse: BGS 27386 Brockel Tel.: 04266 2249 oder Meike Luhmann Horst Gärtner Hans-Jürgen Arendt Johann Bent 0170 6317593 Mieler Weg 3 Katzenwinkel 18 Lange Worth 7 Alter Postweg 20 Hunderasse: A.-DBr. 29303 Bergen 29413 Dähre 21376 Garlstorf 26506 Norden Tel.: 05054 1679 oder Tel.: 0171 6057009 Tel.: 04172 7946 Tel.: 04931 13844 Christian Sonnenwald 0173 6067428 Hunderasse: HS Hunderasse: Br-Br. Hunderasse: HS Ziegeleistraße 11 Hunderasse: HS 27386 Kirchwalsede Wolfgang Klaus Hans-Wilhelm Ohlhoff Ralf Dirks Tel.: 04269 1774 oder Jürgen Lühmann Hilmsener Straße 2 Waldweg 4 Elfenveerweg 65 04269 913014 oder Celler Str. 62 29413 Dähre 21385 26529 Marienhafe 0179 5941827 29320 Tel.: 039031 206 oder Tel.: 04132 1312 Tel.: 04934 910253 oder Hunderasse: BGS Tel: 0160 8722997 0160 8850571 oder Hunderasse: BGS 0173 8784935 Hunderasse: HS 0173 2171185 Hunderasse: Br-Br. Johann-Hinrich Willen Hunderasse: HS Gerhard Saathoff Alter Kirchweg 1 Martina Dreher Birkenweg 10 Rudolf Hock 27432 Bremervörde 29320 Hermannsburg Kurt Hannemann 21407 Deutsch Evern Krähennestergang 10 Tel.: 04761 6822 oder Tel: 0176 99991574 Im Rundling 11 Tel.: 04131 855432 26603 Aurich 0171 5354154 Hunderasse: HS 29439 Lüchow Hunderasse: BGS Tel.: 04941 65119 Hunderasse: BGS Tel.: 05841 3116 Hunderasse: A.-DBr. Hunderasse: HS

98 Jagdliche Schwerpunktthemen Landesjagdbericht 2015 / 2016 99 Karl Kühn Theo Grüntjens Andrea Lünebach-Hüner FA Hans-Jürgen Schröder Frank-Rüdiger Hengst Jan-Michae Schmid Im Dorf 2 Räberspringweg 8 Idsingen 5 Rfö. Amelith Dölmeweg 11 Dr.-Heinrich-Jasper-Str. 18 29439 Lüchow 29556 -Räber 29664 Walsrode 37194 37603 Holzminden 38350 Helmstedt Tel.: 05841 6247 oder Tel.: 05826 9509433 oder Tel.: 0171 8516655 Bodenfelde-Nienover Tel.: 05536 245 oder Tel.: 05351 3993588 oder 05861 9759-13 oder 0172 7668841 Hunderasse: RT Tel.: 05572 545 oder 0171 4542646 0171 5321413 0170 5650218 Hunderasse: HS 0171 8621876 Hunderasse: HS Hunderasse: BGS Hunderasse: HS Ingo Reppien Hunderasse: HS Christoph Johannes Westenholz 28 21 19 Olaf Schünemann Dr. Wolf-Michael Schmidt Helge Schulz Brambostel Nr. 2 29664 Walsrode Karl-Heinz Goldmann Am Rebstock 9 Dr.-Heinrich-Jasper-Str. 8 OT Plate 21 29565 Tel.: 0151 15135183 26 27 Sebastian-Kneipp- 37619 Bodenwerder 38350 Helmstedt 29439 Lüchow Tel.: 05873 244 oder Hunderasse: HS Straße 6 Tel.: 05533 408897 oder Tel.: 05351 586112 oder Tel.: 05841 971669 0160 7260326 37217 Ziegenhagen 0172 6411679 0151 16634081 Hunderasse: HS Hunderasse: BGS 30 … 28 Tel.: 05545 371 oder Hunderasse: DD Hunderasse: BGS 0172 5653801 Hans-Dieter Wohlfeld Günter Nieschulze Dieter Wiedemann Hunderasse: BGS Gerhard Quast Rfö. Arnulf Utsch Müggenburg Nr. 49 Windmühlenweg 4 Nettelbeckstraße 26 Rottmünde Henkestr. 37 29439 Lüchow 29568 Wieren-O. 30175 Hannover Claudia Hilbert 37691 Boffzen 38350 Helmstedt Tel.: 05841 2535 oder Tel.: 05825 1434 Tel.: 0511 815930 oder 29 Am Edelhof 8 Tel.: 05271 5211 oder Tel.: 05351 5385116 oder 05841 3459 Hunderasse: HS 0511 96378132 oder 37412 Herzberg am Harz 0171 7683693 0172 8029045 Hunderasse: HS 0172 5149652 Tel.: 05521 928922 oder Hunderasse: HS Hunderasse: Br-Br. Stefanie Söhl Hunderasse: A.-DBr. 0175 2714888 Ralf Abbas 29578 49 Hunderasse: DD Harmut Loges Hubert Böning Ruckmoor Tel.: 05873 9809489 oder Natascha Trübenbach 30 Rfö. Steinhoff Ehemaliges Zementwerk 29471 Gartow 0172 7707716 An der Trift 16 B Rudolf Brothuhn 37691 Winnefeld 10 Tel.: 0173 2087475 Hunderasse: UV 30559 Hannover 48 Am Paradies 12 Tel.: 05273 7739 oder 38364 Schöningen Hunderasse: BGS Tel.: 0511 5105243 oder 37431 Bad Lauterberg im 0171 8621879 Tel.: 05352 58637 oder Rodewig Halser 0171 1976924 Harz Hunderasse: BGS 0160 90328318 Klaus Petko Velger Str. 2 Hunderasse: HS Tel.: 05524 6356 oder Hunderasse: St.-Br. Am Umschwang 20 29582 Hanstedt I 0173 3730048 Uwe König 29471 Gartow Tel.: 05822 6148 Martin Barczak Ulrich Hopmann 38 Hunderasse: BGS Neuhäuser Straße Dirk Wittkowski Tel.: 05846 980375 Hunderasse: DD Hansastr. 16 Hauptstraße 88 31 37699 Fürstenberg Am Steinbruch 2 A Hunderasse: BGS 30823 Garbsen 31035 Despetal 2 Oskar Heimbuch Tel.: 05271 5338 oder 38364 Schöningen Horst Müller Tel.: 05137 74981 0171 2768771 Tel.: 05352 59591 oder Tel.: 05182 1798 oder Bernhard Michel Fliederweg 33 Peter Hahn Rohrstorf Nr. 14 Hunderasse: HS 0175 5454590 37441 Bad Sachsa Hunderasse: HS 0177 6863745 Neue Straße 1 a 29584 Röserheide 4 a Hunderasse: HS Hunderasse: BGS Obernkirchen Tel.: 05523 2212 oder 29456 Tel.: 05828 657 oder Bernd Schmidt 31683 Tel.: 05724 970052 oder 0151 11965167 38 … Tel.: 05862 8778 0171 4501890 Speckmannsweg 12 Jan-Christoph Steeneck Lutz Borchers 05724 970053 Hunderasse: HS Hunderasse: BGS Hunderasse: BGS 30826 Garbsen Hans-Ulrich Keie Am Sandteich 15 Stettiner Str. 8 Hunderasse: HS Tel.: 05131 54510 oder 31167 Bockenem Carsten Dicke Am Borrweg 4 38376 Süpplingenburg Rolf Ebeling Kerstin Hahn 01520 9471830 38173 Evessen Tel.: 0172 9039835 Tel.: 05067 917604 oder Peter Herz Oderhaus 2 Zur Lucie 5 Güstauer Weg 1 Hunderasse: BGS Tel.: 05333 1614 oder Hunderasse: HS 0160 1422223 Landwehr 1 37 … 37444 St. Andreasberg 29476 Gusborn 29594 0171 1903154 Hunderasse: Ti.-Br. 31712 Niedernwöhren Tel.: 05582 467 oder Tel.: 05865 433 oder -Bockholt Frank Nüsser Jörg Schikora Hunderasse: BGS Frank Denecke Tel.: 05726 444 0170 2209177 0170 5650214 Tel.: 05874 986601 oder Forstkamp 2 Hofbreite 10 Hufelandweg 8 Silvia Mehmel-Edeler Hunderasse: HS Hunderasse: HS Hunderasse: BGS 0151 26425832 30890 Barsinghausen Rittergut Ankensen 37079 Göttingen Wolf-Rüdiger Dönitz 38440 Wolfsburg Hunderasse: HS Tel.: 05105 8814 oder 34 Tel.: 0551 372940 oder Sattlerweg 8 Tel.: 05361 43373 oder 31234 Edemissen Torsten Buchholz Ulrich Reulecke Herbert Lammert 0170 3373854 0170 2014788 38173 Sickte 0152 01662736 Tel.: 05176 923232 oder Dobbelsteiner Weg 4 Carsten Brethauer Rehhagen 1 Fließau Nr. 5 Mirco Lüer Hunderasse: HS Hunderasse: HS Tel.: 05305 2396 Hunderasse: 0163 7945285 Rinteln Am Kitzebach 10 37520 Osterode 29499 Zernien Hauptstr. 6 31737 Hunderasse: HS Schwarzwildbracke Hunderasse: BGS Tel.: 05152 2201 oder 34355 Staufenberg Tel.: 05521 2286 oder Tel.: 05863 297 29597 Helmut Heinrich Frank Langner 0170 3300933 Tel.: 05543 999770 oder 0171 3094308 Hunderasse: BGS Tel.: 05872 1542 oder Memeler Straße 1 Immingeröder Straße 6 Manfred Reuper Walter Behrens Claus Reimann Hunderasse: BGS 0175 5900062 Hunderasse: HS 0171 7667130 30938 Auf der Bleiche 4 Hunderasse: BGS 37115 Tiefe Straße 4 Pfingstangerstr. 1 Michael Zumpe Hunderasse: HS Burgwedel-Fuhrberg Duderstadt-Immingerode 38173 Sickte 38446 Wolfsburg 31547 Rehburg FA Rob Pennings Tim Hannappel OT Braasche 4 Tel.: 05135 651 oder Tel.: 05527 2197 oder Tel.: 05305 1843 Tel.: 05365 7177 oder Tel.: 05037 3610 oder Niedere Heide 1 Dietmar Beschorner 37520 Osterode 29499 Zernien Mareike Kohlmeyer 0172 5130814 0179 1031726 Hunderasse: W 0170 8050150 0171 7609947 31749 Auetal Pommernstraße 13 Tel.: 0176 53924508 Tel.: 05863 983690 oder Hauptstr. 6 Hunderasse: HS Hunderasse: Kopov und Hunderasse: DD Hunderasse: DW Tel.: 05752 504 34359 Reinhardshagen Hunderasse: BGS 01520 8532525 29598 Stoetze HS Reinhard Körner Hunderasse: HS Tel.: 05544 1587 oder Hunderasse: BGS Tel.: 05872 1542 oder Paul-Eric Stolle Friedrich-Wilhelm Rode 0171 75690919 oder Uwe Schmidt Landwehrstr. 22 Dipl. Phys.Karl Stephan 0175 5952362 Dorfstr. 33 Björn Eberwien 38259 Salzgitter Trommelberg 8 Preußische Str. 28 Siegfried Gonschorek 05541 4566 Waldstr. 22 Udo Peters Hunderasse: HS 30966 Hemmingen Grundmühlenweg 2 Tel.: 05341 92422 38461 Danndorf 31547 Rehburg-Loccum Heinrich-Niklas-Weg 5 Hunderasse: BGS 37539 Bad Grund Schöne Aussicht 12 Tel.: 0511 233234 oder 37127 Scheden Hunderasse: BGS Tel.: 05364 1637 oder Tel.: 05037 2001 31848 Bad Münder Tel.: 0175 7304672 29549 Klaus Gründemann 0511 9669644 Tel.: 05546 9604940 oder 0170 7271764 Hunderasse: KlM Tel.: 05042 53300 Eckard Kamm Hunderasse: HS Tel.: 05821 542932 oder Weste Nr. 19 Hunderasse: HS 0177 7506748 Thorsten Saremba Hunderasse: BGS Hunderasse: BGS Im Wiesengrund 4 0160 3433604 29599 Weste Jens Böning 34359 Reinhardshagen Hunderasse: BGS Enno Guske In den Lindendöhren 20c Hunderasse: HS Tel.: 05828 979399 oder 38300 Wolfenbüttel Axel Meyer 31 … Wilhelmshöhe 8 Otto Hoppe Tel.: 05544 1704 oder Walter-Rathenau-Str. 22 0171 6462038 Dr Oliver Trisl Tel.: 0160 2040775 Im Altdorf 4 31582 Nienburg Junkerstr. 6 0160 1085869 37574 Einbeck Heinzjürgen Könnecker Hunderasse: KlM In der Schleene 8 Hunderasse: HS 38489 Tangeln Dorothea Schünemann Tel.: 05021 64576 oder 31848 Bad Münder Hunderasse: BGS Tel.: 05561 75599 oder Heidweg 4 Tel.: 039007 268 oder Eichenweg 7 0162 1068625 Tel.: 0171 1237287 37136 0171 6274157 29553 Bienenbüttel Frank Dahlem Waake-Bösinghausen Herber Bremer 0170 5126714 31008 Elze Hunderasse: BGS Hunderasse: Br-Br. Götz Schilling Hunderasse: BGS Tel.: 05823 7145 oder Tel.: 0171 6758674 Tel.: 05068 2365 oder Mühlenplatz 8 Tel.: 05507 2701 oder Schulstraße 6 Hunderasse: A.-DBr. 0152 56106990 Hunderasse: HS 0160 99052252 Gerhard Willing 34399 Gieselwerder 0171 3820040 Jens Hepper 38312 Klein Flöthe Hunderasse: HS Hunderasse: HS Hermann-Löns-Straße 3 34 … Tel.: 05572 999890 oder Hunderasse: HS Düderoder Str. 38 Tel: 05339 253 oder 0170 2645664 oder 0175 4655332 Torsten Marienfeld 31675 Bückeburg Rainer Fritz Batz 37589 Kalefeld Patrick Fischer FOI Harmut Welge 0161 5606694 Hunderasse: HS Alte Dorfvstr. 23 Tel.: 05722 1294 Schanzenstr. 34 Tel.: 0176 61994481 Wehrbrink 25 Hohe Warte 11 Hunderasse: HS 38527 -Wedelheine Hunderasse: HS 34298 Helsa Hunderasse: HS 29556 Suderburg 31020 Salzhemmendorf Tel.: 0163 4332270 Tel.: 05605 5387 oder Tel.: 0581 9488293 oder Tel.: 05153 800267 Hunderasse: BGS 0172 6998807 0172 5191291 Hunderasse: Br-Br. Hunderasse: HS Hunderasse: HS

100 Bestätigte Schweißhundführer Landesjagdbericht 2015 / 2016 101 Verwendung der Jagdabgabe 2015

Udo Kleister Stefan Krüger Max-Henner Schiers Andreas Oberwalleney 71 Verwendung der Jagdabgabe 2015 Hauptstr. 12A Hüttenstraße 38 Ebendiekstr. 3, Listrup Am Mittellandkanal 13 38542 Leiferde 49565 Bramsche 38707 Altenau 48488 Emsbüren Bericht über die Einnahmen aus der Jagdabgabe und deren Verwendung gemäß § 22 (2) NJagdG EUR Tel.: 05373 6366 oder Tel.: 05328 215 oder Tel.: 05903 269 Tel.: 05461 65511 oder 0170 9003746 05328 911880 oder Hunderasse: BGS 0175 4025787 Aus dem Haushaltsjahr 2014 wurden an Ausgaberesten (-Vorgriff) nach 2015 übertragen: 2.115.751 Hunderasse: W 0160 93063196 Hunderasse: BGS Hunderasse: A.-DBr. Detlev Heyden Im Haushaltsjahr 2015 wurde von den Kommunen eine Jagdabgabe vereinnahmt und an das Land abgeführt Andreas Pietsch Am Bade Nr. 6 Björn Wicks in Höhe von insgesamt:* 1.648.968 Alexanderstr. 29 Bahnhofstr. 6 Wilhelm Müller 48455 Bad Bentheim Zusammen: 3.764.719 38542 Leiferde Auf dem Kreumen 22 Tel.: 05922 6730 oder 49733 Haren Tel.: 05373 3323410 oder 38723 Seesen 0172 5958369 Tel.: 05932 7355168 Im Haushaltsjahr 2015 verfügbar: 1.900.000 0163 7374202 Tel.: 05381 989650 oder Hunderasse: HS oder 0170 7928092 Hunderasse: HS Hunderasse: W 0171 6847640 Empfänger Verwendungszweck in Stichworten Bewilligung Hunderasse: HS 49 … FOI Jörg Räke Andreas Lögering 1. Landesjägerschaft Niedersachsen Jagdliches Schießwesen und Bau von Schießständen 483.000 An der Kapelle 12 Rosenstraße 5 a Julian Syldatk Andreas Wiemer 2. Landesjägerschaft Niedersachsen Jägerlehrhof Jagdschloss Springe 254.000 38550 Isenbüttel Neustadt 14 Sudenfelder Str. 26 a 49809 Lingen (Ems) Tel.: 0591 52734 Wahrung der Belange von Wild und Jagd bei Eingriffen in Natur und Tel.: 05371 61197 oder 38729 Hahausen 49170 Hagen a.T.W. 3. Landesjägerschaft Niedersachsen 117.500 05374 3455 Tel.: 05383 9908998 Tel.: 05401 616066 oder Hunderasse: KlM Landschaft Hunderasse: HS oder 05381 9850-20 oder 0151 10850028 oder 4. Landesjägerschaft Niedersachsen Forschung: Erfassung von Wildbeständen 105.000 0151 21374937 0174 9243217 Josef Timmer Rebecca Piehorsch Hunderasse: A.-DBr. Hunderasse: HS Bramscher Str. 17 5. Landesjägerschaft Niedersachsen Wildtiermanagement und Jagdbericht 60.000 49811 Lingen Hauptstr. 57 6. Landesjägerschaft Niedersachsen Jagdliche Ausstellungen (z.B. Pferd & Jagd, Tag der Niedersachsen u. a.) 72.500 38551 Ribbesbüttel Kai-Ulrich Tautz Joel Schwarz Tel: 05906 2190 Tel.: 0160 97022686 Frankenfeldstr. 12a 49324 Melle Hunderasse: BGS 7. Landesjägerschaft Niedersachsen Förderung der Jagdgebrauchshundehaltung 45.000 Hunderasse: HS 38855 Wernigerode Tel.: 05422 9108672 oder 8. Landesjägerschaft Niedersachsen Lehreinrichtungen im Außenbereich 52.500 Tel.: 03943 632564 oder 0152 53636738 Sophie Rumpke Hubertus Mahn 0173 2490323 Hunderasse: Br-Br. Schützenstraße 2 9. Landesjägerschaft Niedersachsen Anlage und Pflege von Hegebüschen 22.500 49838 Lengerich Im Goethewinkel 7 Hunderasse: BGS Sonstige Zwecke (z.B. Wettbewerb im Jagdhornblasen, Jagdzeitschrif- Tel.: 05904 668 10. Landesjägerschaft Niedersachsen 15.000 38642 Goslar Friedhelm Bode ten u. a.) Tel.: 05321 330528 oder Hunderasse: KlM 48 … Pastor-Meyer-Weg 13 0171 9706923 49191 Belm-Icker v 11. Landesjägerschaft Niedersachsen Berufsjäger 3.500 Hunderasse: HS Jan Hildebrandt Tel.: 05406 898624 oder 12. Landesjägerschaft Niedersachsen Jagdwissenschaftliche Publikationen 3.000 Elbergen 52 0176 19399726 Hun- 13. Landesjägerschaft Niedersachsen Förderung der Wanderfalkenpopulation 3.000 Klaus Wippermann 48488 Emsbüren derasse: BGS Im Kirchenholze 6 Tel.: 0591 1623 Inst. für T. u. A. Wildtierforschung TiHo Forschung: Veränderungen in der Agrarlandschaft und Entwicklung der 14. 20.700 38644 Goslar Hunderasse: KlM Hannover Niederwildbesätze Tel.: 05325 546233 oder Inst. für T. u. A. Wildtierforschung TiHo 05321 3349277 oder 15. Forschung: Birkwildprojekt Lüneburger Heide 70.900 0171 9738624 Hannover Inst. für T. u. A. Wildtierforschung TiHo Hunderasse: HS 16. Forschung: Niederwild Prädation 124.851 Hannover Dieter Fricke Inst. für T. u. A. Wildtierforschung TiHo Forschung: Untersuchungen zum Rückgang der Fasanenbestände in 17. 102.122 Schulstraße 9 Hannover Niedersachsen 38667 Bad Harzburg Inst. für T. u. A. Wildtierforschung TiHo Forschung: Untersuchungen Gesundheitszustand und Infektionsrisiko Tel.: 05322 81657 oder 18. 39.800 21 19 Hannover der Seehunde 0175 5928655 26 27 Hunderasse: HS, W Inst. für T. u. A. Wildtierforschung TiHo Forschung: Untersuchungen zu den übersommernden Wildgänsebe- 19. 16.500 28 Hannover ständen in Niedersachsen Ulrich Bauerochse Vergleich Populationsdichte von Feldhasen auf unterschiedlich bewirt- 20. Georg-August-Universität Göttingen 1.800 Mühlenstr. 23 a schafteten Flächen 38685 Langelsheim Einfluss Landschaftsstrukturen auf Prädationserfolg Fuchs und Tel.: 05326 929692 oder 29 21. Georg-August-Universität Göttingen 64.642 0151 17877305 Rebhuhn Hunderasse: BGS 49 Sicherung genetischer Ressourcen beim europäischen Mufflon wegen 22. Georg-August-Universität Göttingen 24.803 30 des Wolfes Ulf Ristau 48 Schlesierstraße 13 23. Aktion Fischotterschutz Otterhundzwinger 5.500 38690 Vienenburg 24. Aktion Fischotterschutz Teichreparatur Ottergehege 6.100 Tel.: 05324 798401 oder 31 38 0531 30003368 oder 25. Verein Naturschutzpark Lüneburger Heide Artenschutzprojekt zum Schutz des Birkhuhns 40.640 0171 5017849 26. IWWR Entschließungsantrag Gänse 222.175 Hunderasse: HS 27. ITAW Entschließungsantrag Gänse 16.860 Michael Franzke Zu den Silberschächten 5 38700 Braunlage 28. IfV Entschließungsantrag Gänse 10.589 Tel.: 05520 1862 oder 0171 6343745 29. LAVES Seehundmonitoring 13.000 Hunderasse: BGS 34 30. Ostpreußisches Landesmuseum Ausstellungsmodul Jagen heute 15.000 31. ML / LJN für Druckerei Layout und Druckkosten des Jagdberichtes 30.000

Seit 2002 besteht die Möglichkeit zur Lösung eines * 3-Jahres-Jagdscheines. Die Einnahme ist daher auf durch- Summe der Bewilligungen: 2.062.482 schnittlich 1.900.000 EUR/Jahr zu relativieren. Restbetrag: -162.482

102 Bestätigte Schweißhundführer Landesjagdbericht 2015 / 2016 103 Jagdliche Organisation Einrichtungen, Organisationen und Verbände

72 Jagdliche Organisation Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover Jagdkynologische Vereinigung Niedersachsen Institut für Terrestrische und Aquatische im Jagdgebrauchshundeverband

Oberste Jagdbehörde Wildtierforschung Jan Knoop Niedersächsisches Ministerium für Calenberger Straße 2 30169 Hannover Bischofsholer Damm 15, 30173 Hannover Vorderstraße 18, 27628 Rechtenfleth Ernährung, Landwirtschaft und Telefon: 0511 856-7568, Telefax:0511 856-7696 E-Mail: [email protected] Verbraucherschutz E-Mail: [email protected], www.jkv-niedersachsen.de Jagdbehörden www.tiho-hannover.de Stadt Braunschweig Postfach 33 09 38023 Braunschweig http://www.braunschweig.de Zentralverband der Jagdgenossenschaften und Stadt Delmenhorst Rathausplatz 1 27747 Delmenhorst http://www.delmenhorst.de Eigenjagdbesitzer in Niedersachsen e.V. Stadt Emden Postfach 22 54 26702 Emden / Ostfr. http://www.emden.de Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. Warmbüchenstraße 3, 30159 Hannover Stadt Göttingen Hiroshimaplatz 1 – 4 37070 Göttingen http://www.goettingen.de Schopenhauerstraße 21, 30625 Hannover Telefon: 0511 3670441, Telefax: 0511 3670462 Stadt Oldenburg Markt 1 26105 Oldenburg http://www.oldenburg.de Stadt Osnabrück Postfach 44 60 49034 Osnabrück http://www.osnabrueck.de Telefon: 0511 530430, Telefax:0511 552048 E-Mail: [email protected] Stadt Salzgitter Postfach 10 06 80 38206 Salzgitter http://www.salzgitter.de E-Mail: [email protected], www.ljn.de www.zjen.de Stadt Wilhelmshaven Rathausplatz 1 26382 Wilhelmshaven http://www.wilhelmshaven.de Stadt Wolfsburg Postfach 10 09 44 38409 Wolfsburg http://www.wolfsburg.de Jagdschutzförderverein Niedersachsen e.V., Region Hannover, Team 32.01 Maschstraße 17 30169 Hannover http://www.hannover.de Verband der Jagdaufseher Niedersachsen e.V. Geschäftsstelle Landkreis Ammerland Ammerlandallee 12 26655 Westerstede http://www.ammerland.de (VJN), Landesgeschäftsstelle Sedemünder Straße, 31832 Springe Landkreis Aurich Fischteichweg 7 – 13 26603 Aurich http://www.landkreis-aurich.de Birkenheide 30, 27711 Osterholz-Scharmbeck Telefon: 05041 970420, Telefax: 05041 970421 Landkreis Celle Postfach 11 06 29201 Celle http://www.landkreis-celle.de Telefon: 04795 956088, Telefax: 04795 956082 Landkreis Cloppenburg Eschstraße 29 49661 Cloppenburg http://www.landkreis-cloppenburg.de E-Mail: geschaeftsstelle@jagdaufseher-nieder- Landkreis Cuxhaven Vincent-Lübeck-Straße 2 27474 Cuxhaven http://www.landkreis-cuxhaven.de sachsen.de, Ökologischer Jagdverein Niedersachsen und Landkreis Diepholz Niedersachsenstraße 2 49356 Diepholz http://www.diepholz.de www.jagdaufseher-niedersachsen.de Bremen e.V. Landkreis Emsland Ordeniederung 1 49716 Meppen http://www.emsland.de Ludwig Artmeyer Landkreis Friesland Lindenallee 1 26441 Jever http://www.friesland.de E-Mail: [email protected] Landkreis Gifhorn Schlossplatz 1 38518 Gifhorn http://www.gifhorn.de Landesverband der Berufsjäger Niedersachsen www.oejv-nb.de Landkreis Goslar Klubgartenstr. 1 38640 Goslar http://www.landkreis-goslar.de e.V. Landkreis Göttingen Reinhäuser Landstraße 4 37083 Göttingen http://www.landkreis-goettingen.de Landkreis Grafschaft Bentheim Van-Delden-Straße 1 – 7 48529 Nordhorn http://www.grafschaft-bentheim.de Revieroberjäger Sören Peters Landkreis Hameln Pyrmont Süntelstr. 9 31785 Hameln http://www.hameln-pyrmont.de Meinser Kämpen 2, 31675 Bückeburg Deutscher Wildschutz Verband e.V. Landkreis Harburg Schloßplatz 21423 Winsen (Luhe) http://www.landkreis-harburg.de Telefon: 05722 288465 Bundesverband der Jagdaufseher Landkreis Heidekreis Vogteistraße 19 29683 Fallingbostel http://www.heidekreis.de E-Mail: peters-forstamt@hofkammer-buecke- Anerkannter Naturschutzverband Landkreis Helmstedt Südertor 6 38350 Helmstedt http://www.helmstedt.de burg.de Landesverband Niedersachsen Landkreis Hildesheim Bischof-Janssen-Straße 31 31134 Hildesheim http://www.landkreishildesheim.de Werner Bixler Landkreis Holzminden Bürgermeister-Schrader-Str. 24 37603 Holzminden http://www.landkreis-holzminden.de Postfach 11 63 29324 Fassberg Landkreis Leer Bergmannstraße 37 26789 Leer (Ostfriesland) http://www.landkreis-leer.de Deutscher Falkenorden Landesverband Telefon: 05055 5900183 Landkreis Lüchow-Dannenberg Königsberger Straße 10 29439 Lüchow () http://www.luechow-dannenberg.de Niedersachsen [email protected] Landkreis Lüneburg Auf dem Michaeliskloster 4 21335 Lüneburg http://www.lueneburg.de Ulf Voß Landkreis Nienburg Kreishaus am Schloßplatz 31582 Nienburg (Weser) http://www.lk-nienburg.de Im Göhlen 56, 26180 Rastede Landkreis Northeim Medenheimer Straße 6 – 8 37154 Northeim http://www.landkreis-northeim.de Telefon: 04402 986385, Telefax: 04402-986386 Landkreis Oldenburg Delmenhorster Straße 6 27793 Wildeshausen http://www.landkreis-oldenburg.de E-Mail: [email protected] Landkreis Osnabrück Kreishaus Am Schölerberg 1 49082 Osnabrück http://www.landkreis-osnabrueck.de Landkreis Osterholz Osterholzer Straße 23 27711 Osterholz-Scharmbeck http://www.landkreis-osterholz.de Landkreis Osterode am Harz Herzberger Straße 5 37520 Osterode am Harz http://www.landkreis-osterode.de Landkreis Peine Burgstraße 1 31224 Peine http://www.landkreis-peine.de Orden Deutscher Falkoniere Landesverband Landkreis Rotenburg (Wümme) Hopfengarten 2 27356 Rotenburg (Wümme) http://www.landkreis-rotenburg.de Niedersachsen Landkreis Schaumburg Kreishaus Jahnstraße 20 31655 Stadthagen http://www.schaumburg.de Dieter Effmert Landkreis Stade Am Sande 2 21682 Stade http://www.landkreis-stade.de Elchpfad 4a, 21629 Neu Wulmstorf Landkreis Uelzen Veerßer Straße 53 29525 Uelzen http://www.uelzen.de Telefon: 040 79145894 Landkreis Vechta Ravensberger Straße 20 49377 Vechta http://www.landkreis-vechta.de Landkreis Verden Lindhooper Straße 67 27283 Verden (Aller) http://www.landkreis-verden.de Landkreis Wesermarsch Poggenburger Straße 15 26919 Brake (Unterweser) http://www.landkreis-wesermarsch.de Landkreis Wittmund Am Markt 9 26409 Wittmund http://www.landkreis.wittmund.de Landkreis Wolfenbüttel Bahnhofstraße 11 38300 Wolfenbüttel http://www.lk-wolfenbuettel.de

104 Jagdliche Organisation Landesjagdbericht 2015 / 2016 105 Information zu den Autoren

Dipl.-Biol. Reinhild Gräber Kontakt: Dr. Oliver Keuling Godehard Hennies Schopenhauerstr. 21, 30625 Hannover Mitarbeiterin am Institut für Terrestrische und Telefon: 0511 53043-0 Mitarbeiter am Institut für Terrestrische und Mitgeschäftsführer des DBVW und gleichzeitig Aquatische Wildtierforschung, Stiftung Tierärzt- E-Mail: [email protected] Aquatische Wildtierforschung, Stiftung Tierärzt- Geschäftsführer des Wasserverbandstag e.V. liche Hochschule Hannover Web: www.ljn.de liche Hochschule Hannover Bremen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt

Frau Gräbers Arbeitsschwerpunkte liegen Florian Rölfing Herr Dr. Keuling beschäftigt sich mit dem Kontakt: auf dem Gebiet der Erfassung von Wildtier- Raum-Zeitverhalten, Bejagungsmanage- Wasserverbandstag e.V. beständen (Schalenwildmonitoring) und der Herr Rölfing ist Mitarbeiter der Landesjäger- ment und Reproduktion des Schwarzwildes. Bremen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt Analyse der räumlichen Verteilungsmuster schaft Niedersachsen und zuständig für die Darüber hinaus bearbeitet er Themen zum Am Mittelfelde 169 von Wildtieren. Zudem ist sie zuständig für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Gänsemanagement. 30519 Hannover redaktionelle Bearbeitung des Landesjagdbe- richtes und die Betreuung der Homepage www. Kontakt: Kontakt: Telefon: 0511-87966-0 wildtiermanagement.com. Schopenhauerstr. 21, 30625 Hannover Bischofsholer Damm 15, 30173 Hannover Telefax: 0511-87966-19 Telefon: 0511 53043-0 Telefon: 0511 856-7396 Internet: www.wasserverbandstag.de Kontakt: E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] Bischofsholer Damm 15, 30173 Hannover Web: www.ljn.de Dipl.-Biol. Ulrich Voigt Telefon: 0511 856-7557 Jens Brackmann E-Mail: [email protected] Dipl.-Biol. Inga Klages Mitarbeiter am Institut für Terrestrische und Mitarbeiter im Lebensmittel- und Veterinärinsti- Aquatische Wildtierforschung, Stiftung Tierärzt- Dr. Egbert Strauß Mitarbeiterin am Institut für Terrestrische und tut Hannover des Landesamtes für Verbraucher- liche Hochschule Hannover Aquatische Wildtierforschung, Stiftung Tierärzt- schutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) Mitarbeiter der Landesjägerschaft Niedersach- liche Hochschule Hannover Herr Voigt beschäftigt sich mit Räuber-Beute- sen am Institut für Terrestrische und Aquatische Kontakt: Beziehungen und der Analyse von Verhaltens- Wildtierforschung, Stiftung Tierärztliche Hoch- Frau Klages bearbeitet am ITAW im Rahmen Nds. Landesamt für Verbraucherschutz und mustern bei Wildtieren (Raum und Aktivität). schule Hannover der WTE u.a. die Gänseerfassung sowie die Lebensmittelsicherheit Zählung der übersommernden Gänse in Lebensmittel- und Veterinärinstitut Hannover Kontakt: Herr Dr. Strauß beschäftigt sich unter anderem Niedersachsen. Eintrachtweg 17 Bischofsholer Damm 15 mit der Populationsentwicklung und der Popu- 30173 Hannover 30173 Hannover lationsökologie des Niederwildes. Weiterhin ist Kontakt: E-Mail: [email protected] Telefon: 0511-856-7549 er zuständig für das Wildtiermonitoring und die Bischofsholer Damm 15, 30173 Hannover E-Mail: [email protected] Erfassung von Wildtierpopulationen in Nie- Telefon: 0511 856-7578 Knut Sandkühler dersachsen. Ein weiterer Schwerpunkt seiner E-Mail: [email protected] Marie-Daniéle Sange, MSc wissenschaftlichen Arbeiten ist das Birkwild Mitarbeiter der Staatlichen Vogelschutzwarte Tierärztin Jennifer Liebing Niedersachsen im NLWKN Mitarbeiterin am Institut für Terrestrische und Kontakt: Aquatische Wildtierforschung, Stiftung Tierärzt- Bischofsholer Damm 15, 30173 Hannover Mitarbeiterin am Institut für Terrestrische und Kontakt: liche Hochschule Hannover Telefon: 0511 856-7620 Aquatische Wildtierforschung, Stiftung Tierärzt- Göttinger Chaussee 76a E-Mail: [email protected] liche Hochschule Hannover 30453 Hannover Frau Sange beschäftigt sich im Rahmen ver- schiedener Projekte am ITAW mit der Habitat- Assessor des Forstdienstes Frau Liebing betreut das Projekt zu den nutzung von Wildtieren in der Agrarlandschaft Stephan Johanshon Rückgangsursachen beim Fasan in Nieder- und Bewertung von Habitaten. sachsen. Ihr Bearbeitungsschwerpunkt liegt Herr Johanshon ist stellv. Geschäftsführer der dabei bei der Untersuchung zum Einfluss von Kontakt: Landesjägerschaft Niedersachsen und unter Krankheitserregern. Bischofsholer Damm 15 anderem zuständig für Naturschutz, Jagd- 30173 Hannover hundewesen, Falknerei und die redaktionelle Kontakt: Telefon: 0511 8567581 Bearbeitung des Landesjagdberichtes. Bischofsholer Damm 15, 30173 Hannover E-Mail: [email protected] Telefon: 0511 856-7623 E-Mail: [email protected]

106 Informationen zu den Autoren Landesjagdbericht 2015 / 2016 107 An das Nds. Landesamt für Verbraucherschutz Telefon: 0511 28897-0 und Lebensmittelsicherheit E-Mail: [email protected] Quellennachweis LVI Braunschweig / Hannover Eintrachtweg 17 Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 06:00 bis 15:30 Uhr 30173 Hannover Freitag 06:00 bis 15:00 Uhr Samstag (Notdienst) 08:00 bis 11:00 Uhr

AMMER, C., VOR, T., KNOKE, T. & S.WAGNER CHIARA et al. (2014) (2010): Der Wald-Wild-Konflikt, Göttinger Forst- wissenschaften, Band 5, Universitätsverlag CORNELL, H.N., MARZLUFF, J.M. PECORARO, Antrag auf Wildtieruntersuchung Göttingen S. (2012): Social learning spreads knowledge about dangerous humans among Amaerican ARNOLD, J.M., GREISER, G., KAMPMANN, S., Crows. Proceedings of the Royal Society Biolo- Mitteilung des Erlegers / Finders MARTIN, I. (2015): Marderhund. Status und gical Sciences, 279(1728), 499-508 Tierart / Rasse: Entwicklung ausgewählter Wildtierarten in Deutschland. Jahresbericht 2015. Wildtier- COSTELLO, E., O‘GRADY, D., FLYNN, O., Informationssystem der Länder Deutschlands O‘BRIEN, R., ROGERS, M., QUIGLEY, F., EGAN, (WILD) Deutscher Jagdverband (Hrsg), Berlin S. J., GRIFFIN, J. (1999): Study of restriction das Tier wurde am Alter: Material: 24-25 fragment length polymorphism analysis and Tierkörper Rachentupfer spoligotyping for epidemiological erlegt Organe Kloakentupfer ARNOLD, W (2009): Jagdzeiten verkürzen! tot aufgefunden / Fallwild sonstiges Erkenntnisse der Wissenschaft. 44-55.-4. COULON, A., COSSON, J. F., ANGIBAULT, J. M., Geschlecht: krank erlegt Rotwildsymposium der Deutschen Wildtier Stif- CARGNELUTTI, B., GALAN, M., MORELLET, N., tung; AUG 29-30, 2008; Döllnsee- Schorfheide. PETIT, E., AULAGNIER, S. AND HEWISON, A. J. überfahren / Unfallwild In: Münchhausen, H [Hrsg.]: „Jagdfrei“ für den M. (2004): Landscape connectivity influences Rothirsch! – Strategien zur Verrringerung des gene flow in a roe deer population inhabiting Name / Adresse des zur Untersuchung auf: Jagddrucks. Tagungsband zum 4. Rotwildsym- a fragmented landscape: an individual–based Erlegers / Finders: Todesursache posium der Deutschen Wildtier Stiftung; (ISBN: approach. Molecular Ecology, 13: 2841–2850. 3-936802-08-4 ) doi:10.1111/j.1365-294X.2004.02253.x sonstiges Tel. / Handy-Nr.: ARNOLD, W; (2008): Der verborgene Winter- DEFRA (2007):Advice on keeping cattle and schlaf des Rothirschs, Jagd & Natur (2) 36-39. badgers apart: Do you know what’s happening Erlegungsort / Fundort (möglichst präzise): Eingang Veterinäramt: Augustine, D.J. & McNaughton, S.J. (1998): in your feed store? Defra Publications, refe- Ungulate effects on the functional species rence PB124747C. Datum: composition of plant communities: herbivore selectivity and plant tolerance. Journal of Wild- DEKKER, J.; STEIN, A.; HEITKÖNIG, I. (2001): ID:201 03 life Management 62: 1165–1183. A spatial analysis of a population of red fox Gemeinde: PLZ: Jahr Kreis- / Gemeindeziffer (Vulpes vulpes) in a Dutch coastal dune area. – BAUER H-G, BEZZEL E, FIEDLER W (2005): Das J. Zool., London 255: 505–510. Kfz-Kennzeichen Landkreis: lfd. Nr. des Veterinäramts Kompendium der Vögel Mitteleuropas - Alles über Biologie, Gefährdung und Schutz 3 Bände. DELAHAY, R. J., SMITH, G. C., BARLOW, A. M., Vorbericht (ggf. auf der Rückseite ergänzen): Vol. 2. Auflage, Aula Wiebelsheim, 1600 S. WALKER, N., HARRIS, A., CLIFTON-HADLEY, R. S., CHEESEMAN, C. L. (2007): Bovine tubercu- BEHNKE, H. AND G. CLAUSSEN (2007): Fasan losis infection in wild mammals in the South- und Rebhuhn. Stuttgart, Franckh-Kosmos West region of England: a Verlags-GmbH & Co. KG. DJV(2015):-Handbuch Jagd 2015 hg. v. Deut- BUNER, F. JENNY, M. ZBINDEN, N., NAEF-DAEN- scher Jagdverband (DJV) Berlin 2015 ZER, B. 2005: Ecologically enhanced areas – a key habitat structure for re-introduced Grey Partridges Perdix perdix. Biological Conserva- tion 124, 373 - 381

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108 Landesjagdbericht 2015 / 2016 109 DONNELLY, C. A., WEI, G., JOHNSTON, W. T., GLUTZ VON BLOTZHEIM, U. N., K. M. BAUER, et HOHMANN, U., BARTUSSEK, I. (2011): Der COX, D. R., WOODROFFE, R., BOURNE, F. J., al. (1994). Handbuch der Vögel Mitteleuropas. Waschbär. Oertel und Spörer Verlag. JENNY, M. 2015: Erfahrungen und Grenzen CHEESEMAN, C. L., CLIFTON-HADLEY, R. S., Wiesbaden, Aula. House of Commons – Environment, Food and der Wiederansiedlung – Erfahrungen aus dem GETTINBY, G., GILKS, P., JENKINS, H. E., LE Rural Affaires Committee (2008): Badgers and Rebhuhnprojekt. Hotspot, Forum Biodiversität FEVRE, A. M., MCINERNEY, J. P.,MORRISON, W. GOTTSCHALK E. UND BEEKE W. (2014): Wie cattle TB: the final report of the Idependent Sci- Schweiz 31, 6- 7 I. (2007): Impacts of widespread badger culling ist der drastische Rückgang des Rebhuhns entific Group on Cattle TB.http://www.publica- on cattle tuberculosis: concluding analyses (Perdix perdix) aufzuhalten? 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110 Quellennachweis Landesjagdbericht 2015 / 2016 111 LANGBEIN, J AND N CHAPMAN (2003): Fallow MUSCHIK I. KÖHNEMANN B, MICHLER FU PRIOR H., POLLOK, B., UND GÜNTÜRKÜN, O. SPEED, J.D.M., MEISINGSET, E.L., AUSTRHEIM, Deer . Mammal Society and British Deer Soci- (2011): Untersuchungen zur Entwicklung des (2000): Sich selbst vis-à-vis: Was Elstern wahr- G., HESTER, A.J., MYSTERUD,A., TREMBLAY, ety. (Booklet on their Biology, Ecolgy & History Raum- und Sozialverhaltens von Waschbär- nehmen. Rubin, 2000 , 10:26-30 J.-P. & SOLBERG, E.J. (2013): Low Intensities of in Britain, 36 pages) Mutterfamilien (Procyon lotor L.) und dessen Red Deer Browsing Constrain Rowan Growth in jagdrechtliche Relevanz. Beiträge zur Jagd- und PRIOR H., SCHWARZ A. UND GÜNTÜRKÜN O. Mature Boreal Forests of Western Norway. Ecos- LUDWIG T, STORCH I, WUEBBENHORST J Wildtierforschung 36: 573-585 (2008): Mirror-introduced behaviour in the cience, 20(3):311-318. 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114 Quellennachweis Landesjagdbericht 2015 / 2016 115 Zitiervorschlag Zitate aus dem Gesamtbericht bitte mit folgender Quellenangabe: Gräber, R., Strauß, E. und S. Johanshon (2016): Wild und Jagd – Landesjagdbericht 2015 / 2016. Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hrsg.), Hannover, 116 Seiten ISSN 2197-9839

Zitate aus Einzelbeiträgen bitte nach folgendem Schema: Strauß, E. (2016): Wildtiererfassung in Niedersachsen. In Gräber, R., Strauß, E. und S. Johanshon (2016): Wild und Jagd – Landesjagdbericht 2015 / 16. Niedersächsi- sches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hrsg.), Hannover, ISSN 2197-9839, S.13–15

Herausgeber Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Postfach 243 30002 Hannover

Redaktion Reinhild Gräber Dr. Egbert Strauß Stephan Johanshon

Landesjägerschaft Niedersachsen e. V. Schopenhauerstr. 21 30625 Hannover

Strichzeichnungen Wolfgang Weber

Gestaltung HenryN. Design , Braunschweig

Druck roco, Wolfenbüttel

Stand September 2016

Bezug Landesjägerschaft Niedersachsen e. V. Schopenhauerstr. 21 30625 Hannover

ISSN 2197-9839

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